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20.06.22 Die Geschichte

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Die Geschichte

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Originalmodell der “Titanic” und “Olympic"

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Der Beweis! die „Titanic“ gab es wirklich

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Die Jungfernfahrt Die Jungfernfahrt sollte das Prestige der Schifffahrtslinie White Star

Line steigern und auch für die noch im Bau befindliche Gigantic werben. Daher waren, besonders für die Erste Klasse, große Feste geplant und die Speisemenüs stark auf den Geschmack der wohlhabenden Passagiere der

Ersten Klasse zugeschnitten. Doch auch für die Reisenden der unteren Klassen sollte die Fahrt im Vergleich zu anderen Schiffen, die den Nordatlantik

überquerten, angenehm gestaltet werden. Zu dieser Zeit war die große Zahl der nach Amerika Auswandernden die sicherste Einnahmequelle für die

Reedereien. Die Preise für normale Kabinen begannen bei 36 US-Dollar für die dritte, bei 60 US-Dollar für die zweite und bei 150 US-Dollar für die erste

Klasse. Die größten Suiten kosteten 4350 US-Dollar.

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Auf der Fahrt war nur gut die Hälfte der Passagierunterkünfte besetzt. Ein wesentlicher Grund hierfür waren allgemeine Reiseunsicherheiten aufgrund eines langen Kohlestreiks. Außerdem erregte die Titanic als

eine fast identische Kopie der Olympic, welche zehn Monate zuvor auf ihrer Jungfernfahrt ausgebucht war, keine so große Aufmerksamkeit,

wie allein aufgrund des Titels „Größtes Schiff der Welt“ erwartet worden war.

Über 1300 Personen hatten eine Passage gebucht; dazu waren knapp 900 Besatzungsmitglieder an Bord. Unter den Passagieren befanden

sich viele Prominente aus der amerikanischen und europäischen Gesellschaft.

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Von den Besatzungsmitgliedern betreuten etwa 500 die Passagiere und 325 den Schiffsbetrieb. 66 Leute, darunter die 8 Führungsoffiziere, hatten andere

Aufgaben. Unter den 500 Personen, die im Hotelbetrieb arbeiteten, waren allein 324 Stewards und 18 Stewardessen. Für den Schiffsbetrieb sorgten

hauptsächlich 35 Ingenieure und Techniker, 167 Heizer, 71 Kohlentrimmer und 33 Maschinenfetter.

Die Titanic hatte für die Reise erhebliche Mengen an Nahrungsmitteln an Bord. Neben 56 Tonnen an Fleisch und Fisch, 40 Tonnen Kartoffeln und 22

Tonnen Mehl gab es noch über 30 Tonnen weiterer Lebensmittel. Als Trinkvorräte wurden 360 Kilogramm Tee, 1.000 Kilogramm Kaffee und knapp 37.000 Getränkeflaschen mitgeführt. Die Vorräte an Milch und

Milcherzeugnissen nahmen nahezu 12 Kubikmeter Lagerraum ein.

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Auch Fracht und Post wurden auf der Jungfernfahrt transportiert. Firmen konnten ihre Waren auf diesem Wege schnell und

vermeintlich sicher nach Übersee transportieren lassen. Unter den auf der Jungfernfahrt versendeten Waren befanden

sich Maschinenteile, Elektrogeräte, Lebensmittel, Seidenwaren, Kleidungsstücke, Spirituosen und viele weitere Waren für Nordamerika.

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Auslaufen aus Southampton: Der Verlauf der Jungfernfahrt. Das X markiert die Stelle des Untergangs.

Die Titanic begann ihre Jungfernfahrt von Southampton nach New York am Mittwoch, dem 10. April 1912 unter ihrem Kapitän Edward John Smith.

Gerüchten zufolge sollte die Jungfernfahrt der Titanic seine letzte Reise als Kapitän vor seiner Pensionierung werden. Wahrscheinlich war dies allerdings

erst für die Jungfernfahrt der Gigantic geplant.

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Edward J. SmithKapitän der Titanic

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Das Schiff legte kurz nach 12 Uhr von seinem Liegeplatz im Hafen von Southampton ab. Aufgrund eines vorangegangenen Kohlestreiks

befanden sich mehr Schiffe im Hafen als üblich. Als die Titanic an den Dampfern New York und Oceanic vorbeifuhr, rissen die Halteleinen

der New York aufgrund des von der Titanic ausgehenden Sogs. Daraufhin trieb die New York langsam auf die Titanic zu. Ein

Zusammenstoß wurde knapp verhindert, der Vorfall verzögerte die Abfahrt der Titanic um eine Stunde. Am frühen Abend ankerte

die Titanic vor Cherbourg in Frankreich, wo noch weitere Fracht und 274 Passagiere per Tender an Bord gebracht wurden. 22 Passagiere,

die nur den Kanal überqueren wollten, gingen von Bord.

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Am 11. April ankerte die Titanic gegen Mittag vor Queenstown in Irland, wo hauptsächlich Auswanderer in die dritte

Klasse zustiegen. Nur sieben Passagiere mit Reiseziel Irland gingen von Bord. Gegen 13.30 Uhr begann die Reise auf der für

Passagierschiffe traditionellen Nordatlantikroute in Richtung New York. Wie damals zwischen dem 15. Januar und dem 14. August üblich, führte der Kurs nicht auf direktem Weg nach New York,

sondern über die Südliche Route Richtung Westen, um dem Eisrisiko durch den kalten Labradorstrom zu entgehen. Dabei wurde ein

Korrekturpunkt bei 42° 0′ N, 47° 0′ W angesteuert und anschließend auf westlichen Kurs Richtung New York gedreht. Tatsächlich hatte

die Titanic erst ein wenig hinter dem Korrekturpunkt gedreht, so dass sie sich noch einige Meilen südlicher befand.

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Ob dies eine Vorsichtsmaßnahme sein sollte, ist nicht bekannt. Kapitän Smith und seine Offiziere wussten schon vor der Abfahrt von Southampton, dass das

Eisfeld in Umfang und südlicher Ausdehnung größer war, als in den vergangenen Jahren. Außerdem gingen während der Fahrt mehrere

Funksprüche von anderen Schiffen ein, die vor Eisfeldern und Eisbergen warnten. Dabei wurden allerdings nicht alle Eiswarnungen von den Funkern an

die Brücke weitergeleitet; diese waren stark mit der Übermittlung privater Telegramme beschäftigt. Hierdurch fehlten auf der Brücke genaue

Informationen bezüglich der aktuellen Position des Eisfeldes. Mit der Unterlassung verstießen die Funker allerdings nicht gegen Vorschriften, denn

die noch neue Funktechnik wurde bis dahin nicht als essentiell für die Führung eines Schiffs betrachtet. Es wird davon ausgegangen, dass die Brückenoffiziere drei bis vier verschiedene Warnungen erhalten hatten und Kapitän Smith drei

davon kannte. Laut Zeugenaussagen war den Offizieren die Eisberggefahr zwar bewusst, doch jeder hatte unterschiedliche Informationen und keiner

kannte alle Eisbergwarnungen. Das Gesamtbild hätte gezeigt, dass die Titanic am Abend in einem großen Eisfeld eingeschlossen war.

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Der Untergang

Die Kollision mit dem Eisberg:Die Reise der Titanic wurde am 14. April gegen 23:40 Uhr jäh unterbrochen,

als der Ausguck Frederick Fleet direkt voraus einen Eisberg entdeckte, dreimal die Alarmglocke läutete und die Warnung direkt telefonisch an die Brücke weiterleitete, wo sie vom 6. Offizier James P. Moodyentgegengenommen

wurde. Schon während des Telefonats bemerkte Fleets Kollege Reginald Lee, dass sich die Titanic zu drehen begann, so dass der wachhabende Offizier Murdoch den Eisberg bereits entdeckt haben musste und umgehend ein

Backbord-Umrundungsmanöver eingeleitet hatte. Der Abstand zum Eisberg war aber schon zu gering: Die Titanic kollidierte bei voller

Reisegeschwindigkeit mit ihrer vorderen Steuerbordseite mit dem circa 300.000 Tonnen schweren Eisgebilde.

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Die Folgen waren weitreichende Beschädigungen am Bug, von der Vorpiek bis kurz hinter den Punkt des Schiffes, der beim Wenden der Drehachse entsprach,

welche bei voller Fahrt ungefähr an der Grenze zwischen der fünften und sechsten wasserdichten Abteilung lag. Mehrere Lecks betrafen alle sechs vorderen wasserdichten Abteile, was aufgrund des hohen Gewichts des

eindringenden Wassers zum Versinken des Vorschiffes führte. Während die vorderen fünf Abteile rasch vollliefen, konnte die Flutung in der sechsten Abteilung durch die Pumpen verlangsamt werden. In der ersten Stunde

strömten zwischen 22.000 Tonnen und 25.000 Tonnen Wasser in das Schiff. Dabei wurden die vorderen fünf Abteile nahezu komplett geflutet, wonach die Titanic kurzfristig fast ein Gleichgewicht erreichte. Die Neigung des

Schiffes betrug zu diesem Zeitpunkt circa fünf Grad Richtung Bug, was von den meisten Personen wahrscheinlich noch nicht als bedrohlich

wahrgenommen wurde. In der folgenden Stunde drangen höchstens weitere 6000 Tonnen Wasser in das Schiff ein, die Neigung veränderte sich dabei nicht gravierend. Allerdings begannen nun zunehmend Sekundärflutungen, da immer

mehr nicht wasserdichte Öffnungen des Schiffes wie offene Bullaugen, Lüftungsschächte und Ladeluken im untergehenden Bug unter die Wasserlinie

gelangten. Hierdurch beschleunigte sich der Sinkprozess rapide

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Memorandum

der US Navy zum Untergang der Titani

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Die Evakuierung:

Rettungsboot (Notboot D) derTitanic, aufgenommen von einem Passagier der Carpathia

Nach ausführlicher Erkundung des Schadens und Beratung mit dem Schiffsarchitekten Thomas Andrews, der einen raschen Untergang

prognostizierte, erteilte Kapitän Smith den Funkern Jack Phillips und Harold Bride gegen 0:15 Uhr den Befehl, Notrufe an andere Schiffe zu senden. Das

nächste Schiff, das darauf antwortete, war die Carpathia, welche fast vier Stunden bis zur Unglücksstelle brauchte. Nachdem mehrere

Besatzungsmitglieder derTitanic in der Ferne Lichter eines Schiffes ausgemacht hatten, wurde ab 0:45 Uhr versucht, durch regelmäßigen Abschuss

von Seenotraketen Kontakt zu dem Schiff aufzunehmen, doch blieb eine Antwort aus.

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Rettungsboot (Notboot D) derTitanic, aufgenommen von einem Passagier der Carpathia

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Bei der durch den Kapitän um 0:05 Uhr angeordneten Evakuierung wurde etwa 65 Minuten nach der Kollision, nachdem der ausgerufene Rat zum Anlegen von Rettungswesten von vielen Reisenden der ersten Klasse als übertrieben

angesehen wurde, das erste Rettungsboot in das Wasser hinabgelassen. Offiziere und Stewards erhielten zuvor durch Chefoffizier Wilde den Auftrag,

den Passagieren die Evakuierung lediglich als ein „Bootsmanöver“ zu erklären, jedoch auf alle Fälle das Anlegen von Schwimmwesten durchzusetzen.

Offiziell galt beim Fieren der Rettungsboote der Grundsatz „Frauen und Kinder zuerst“, jedoch kam es meist darauf an, auf welcher Seite des Schiffes

man sich befand und in welcher Klasse man reiste. Von verschiedenen Offizieren, die Boote besetzten, wurden unterschiedliche Praktiken

angewendet. Der zweite Offizier Charles Lightoller auf der Backbordseite legte den Befehl eher nach dem Motto „Männer auf keinen Fall“ aus, selbst wenn dadurch ein nicht einmal halb volles Boot gefiert wurde, weil keine weitere

Frau bereit war, die noch stabil erscheinende Titanic zu verlassen.

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Eine Mutter hatte laut Augenzeugenberichten sogar Mühe, ihren 13-jährigen Sohn zu sich in ein Rettungsboot zu nehmen, da der Offizier diesen bereits als Mann ansah. Auf der Steuerbordseite hingegen, wo der erste Offizier Murdoch

Aufsicht führte, hatten Männer, darunter auch viele Besatzungsmitglieder, weniger Probleme, in ein Boot zu gelangen. Es wurden auf der Steuerbord-

Seite mehr Menschen gerettet als auf der Backbord-Seite.

Von den vorhandenen 1178 Rettungsbootplätzen wurden nur 705 genutzt. Statt der teilweise möglichen Kapazität von 65 Passagieren wurden viele Boote nur

zur Hälfte besetzt; eines der für 40 Passagiere ausgelegten Rettungsboote wurde sogar bereits gefiert, als sich darin nur 12 Personen befanden. Man

befürchtete zunächst, dass die Boote zu zerbrechlich für solch hohe Passagierzahlen sein könnten.

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Viele der an Bord befindlichen Personen glaubten, die Titanic sei ein sichererer Ort als die kleinen Rettungsboote. Einen weiteren Beitrag zum mangelnden

Gefahrenbewusstsein könnte das Orchester der Titanic unter Leitung desDirigenten Wallace Hartley geleistet haben. Die acht Musiker, von denen keiner den Untergang überlebte, hatten auf Anordnung der Schiffsführung auf dem Bootsdeck Ragtime-Musik und andere heitere Stücke gespielt, um Panik zu vermeiden. Erst als offensichtlich wurde, dass das Schiff bald sinken würde

und nur noch wenige Rettungsboote übrig blieben, brach Panik unter der Mannschaft und den Passagieren aus. Von den zum Schluss gefierten Booten

wurden einige mit über 70 Menschen überbesetzt. Außerdem machte die Titanic noch längere Zeit einen stabilen Eindruck, da sie

kaum Schlagseite hatte.

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In der Eile der Evakuierung konnten die Notrettungsboote mit den Bezeichnungen A und B nicht zur Besetzung vorbereitet werden. Zwei

Offiziere versuchten erst im letzten Moment, das Notboot B, ein analog den anderen Notbooten zusammenklappbares und wenig Stauraum einnehmendes

Kleinboot, freizumachen. Es fiel jedoch mit dem Kiel nach oben in das Wasser und diente lediglich einigen später ins Meer Gespülten, darunter dem Offizier

Lightoller, als rettendes Floß.Das letzte gefierte Rettungsboot, Notboot D, verließ die Titanic um 2:05 Uhr. Die Funker wurden von ihren Pflichten entbunden, sendeten aber noch einige Minuten weiter[4]. Gegen 2:10 Uhr war Kesselraum Nummer vier, die siebte

wasserdichte Abteilung vom Bug aus gesehen, komplett geflutet. Rund 40.000 Tonnen Wasser drückten den Bug in die Tiefe, das Wasser erreichte nun die

Schiffsbrücke und begann, das Bootsdeck zu überspülen. Zu dieser Zeit wurde auch Kesselraum Nummer zwei aufgrund von Wassereinbruch evakuiert, und der vordere Schornstein der Titanic stürzte nach vorne um und erschlug einige Menschen im Wasser. Die übermäßige Trimmung des Schiffes Richtung Bug nahm jetzt stetig zu; ein normales Gehen war genauso wie das Arbeiten in den

Kessel- und Maschinenräumen kaum mehr möglich

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Dort hatte Chefingenieur Bell zusammen mit zahlreichen Heizern sowie den 34 weiteren Ingenieuren und Ingenieur-

Assistenten des Schiffes bislang die Kesselräume zwei und drei weiterbetrieben, um die Dampfversorgung der Stromgeneratoren zu

gewährleisten, damit Energie für Pumpen, Funk und Beleuchtung zur Verfügung stand. Außerdem wurde durch gezieltes Ab- und

Umpumpen von Wasser dafür gesorgt, dass während des Sinkprozesses die Schlagseite der Titanic minimal blieb, denn schon

bei etwas stärkerer Schlagseite hätten nur auf einer Schiffsseite Rettungsboote gefiert werden können. Nun versuchten viele

Crewmitglieder verzweifelt, über die Notleitern nach oben zu gelangen, was aber selten gelang.

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Die auseinanderbrechende Titanic

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Sinkvorgang nach History

Channel und Woods Hole

Oceanographic Institution (200

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Die Titanic sinkt

Die auseinanderbrechendeTitanicGegen 2:18 Uhr fand ein Prozess seinen Höhepunkt, der schon Stunden zuvor

schleichend begonnen hatte: Durch die ungleiche Verteilung der enormen Wassermenge im Schiffsinneren wirkten Kräfte, für die die Konstruktion nicht ausgelegt war. Hatte sich der Schiffsrumpf bislang nur verbogen, konnte er den immer stärker werdenden Kräften nun nicht mehr standhalten und zerbrach in der Umgebung von Kesselraum Nummer eins. Dabei wurden auch die Dampf- und Stromleitungen gekappt, und das Schiff lag im Dunkeln. Das Bugteil, das

zu diesem Zeitpunkt schon fast komplett unter Wasser lag, ging unauffällig unter, während sich das Heckteil steil aufrichtete und schließlich gegen 2:20

Uhr versank

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Das Wrack sank auf der ungefähren Position 41° 44′ N, 49° 57′ W und schlug in 3.821 Meter Tiefe mit einer Geschwindigkeit zwischen 50 km/h und 80 km/h auf dem Meeresgrund auf. Insgesamt riss die Titanic zwischen 1.490 und 1.517 Passagiere und Besatzungsmitglieder in den Tod, darunter den

Kapitän, der freiwillig mit seinem Schiff unterging. Auch bekannte Persönlichkeiten wie Benjamin Guggenheim, Isidor Straus, John Jacob Astor

IV, Jacques Futrelle und  Charles Hays starben beim Untergang.Nach dem Untergang mussten die geretteten Menschen in den Booten noch ungefähr zwei Stunden warten, bevor sie von der Carpathia aufgenommen

werden konnten. Die Nacht des Untergangs war sehr kalt, die Wassertemperatur lag bei 4 °C, etwas oberhalb des Gefrierpunktes von

Meereswasser. Viele Menschen starben nicht während des Unterganges auf dem Schiff, sondern erst danach im Wasser an Hypothermie (Unterkühlung)

und trieben bei Ankunft der Carpathia (mit ihrem Kapitän Arthur Rostron) der britischen Cunard Line um 4:10 Uhr morgens leblos im Wasser.

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Obwohl in den Titanic-Booten noch insgesamt mehrere Hundert Plätze frei waren, ruderten die Insassen von den um Hilfe Rufenden weg, aus Angst, ihr

Boot könnte kentern, wenn zu viele der im Wasser Treibenden versuchten, ins Boot zu klettern. Lediglich Rettungsboot Nummer 4 kehrte um. Es konnten allerdings nur noch fünf Überlebende geborgen werden, von denen zwei im

Boot starben. Gegen 3 Uhr, also etwa 40 Minuten nach dem Untergang der Titanic, verstummten auch die letzten Hilferufe aus dem Wasser. Erst

danach kehrte auch Boot Nummer 14 unter dem Kommando des 5. Offiziers Lowe, der die Passagiere in andere Rettungsboote hatte umsteigen lassen, zu

den im Wasser Treibenden zurück. Es wurden nochmals drei Menschen gerettet, die sich zunächst auf Treibgut gerettet hatten. Nur insgesamt 704

Menschen überlebten laut dem britischen Untersuchungsbericht.

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Zeitungen berichteten

zunächst mit falschen

Zahlen, da vor der offiziellen

Reederei- mitteilung viele

verwirrende Gerüchte kursierten

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Zeitungen berichteten zunächst mit falschen Zahlen, da vor der offiziellen Reedereimitteilung viele verwirrende Gerüchte kursierten..

Die folgende Tabelle ist eine Auflistung der Opfer und geretteten Menschen nach Alter (Kinder bis 12 Jahre), Geschlecht und

Zugehörigkeit zur gebuchten Kabinenklasse, sortiert nach Anteil der Überlebenden. Quelle ist ein Bericht des britischen Parlaments von 1912. Wegen einiger Diskrepanzen in den Passagierlisten kursieren

leicht unterschiedliche Zahlen.

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Opfer und Gerettete

Gruppe Gesamt  GeretteteGerettete

in %Opfer Opfer in %

Kinder 2. Klasse 24 24 100 0 0

Frauen 1. Klasse 144 140 97 4 3

Frauen Besatzung 23 20 87 3 13

Frauen 2. Klasse 93 80 86 13 14

Kinder 1. Klasse 6 5 83 1 17

Frauen 3. Klasse 165 76 46 89 54

Kinder 3. Klasse 79 27 34 52 66

Gesamt 2.224 711 32 1.513 68

Männer 1. Klasse 175 57 32 118 68

Männer Besatzung 885 192 22 693 78

Männer 3. Klasse 462 75 16 387 84

Männer 2. Klasse 168 14 8 154 92

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Die Statistik zeigt deutlich die Bevorzugung von Frauen und Kindern bei der Evakuierung. Gut erkennbar ist auch eine dies überlagernde Differenzierung der Überlebenschance nach Klassen. So waren Frauen und insbesondere Kinder der 3. Klasse deutlich benachteiligt, sogar gegenüber den Frauen der Besatzung. Nach der britischen Untersuchung, die sich mit dieser Thematik befasste, gab es auf dem Bootsdeck aber keine Diskriminierung nach Klassen. Die geringere Überlebensrate lässt sich durch die vor allem in der Anfangsphase der Evakuierung geringe Anwesenheit von Passagieren der 3. Klasse auf dem Bootsdeck erklären. Dies hatte mehrere Gründe:

Passagiere der 3. Klasse hatten normalerweise keinen Zugang zum Bootsdeck. Unter Deck musste in dem komplexen Gangsystem ein Übergang zu einer anderen Klasse gefunden werden, wobei die schiffsinternen Verbindungen zwischen den Klassen nach den Bestimmungen der amerikanischen Behörden mit verriegelbaren Barrieren versehen waren.

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Nach Berichten von Überlebenden waren einige dieser Übergänge auch während des Untergangs geschlossen. Die Außentreppen, die auf das Promenadendeck führten, boten wahrscheinlich die einfachste Gelegenheit, in Richtung Bootsdeck zu gelangen.

Fehlende Information: Es gab kein Alarmsystem auf der Titanic. Die Passagiere mussten vom Personal aufgefordert werden, sich auf das Bootsdeck zu begeben. Besonders für die 3. Klasse, die die meisten Passagiere stellte, stand nur relativ wenig Personal zur Verfügung. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Schiffsführung Anweisungen bzgl. dieser Problematik gegeben hätte.

In der 3. Klasse reisten zahlreiche Ausländer, die nur schlecht oder gar kein Englisch sprechen konnten. Diese Sprachbarriere verschärfte zusätzlich die Informationsproblematik.

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Anders sieht es bei den Männern aus. Innerhalb der insgesamt deutlich niedrigeren Rettungsquote stimmt das Verhältnis von der 1. Klasse zur 3.

Klasse mit dem bei den Frauen überein, was sich wiederum mit obigen drei Punkten erklären ließe. Die relativ schlechteren Rettungschancen der

männlichen Besatzung sind noch einfach zu verstehen, da nicht wenige bis zum Schluss gearbeitet haben, wie z.B. bei der Besetzung und Fierung der

Rettungsboote oder in den Kessel- und Maschinenräumen. Dadurch fehlte die Möglichkeit, sich um die eigene Rettung zu kümmern. Auffällig ist hier aber

die extrem niedrige Rettungsquote bei den Männern der 2. Klasse, die in einer Studie des Soziologen Henrik Kreutz mit den gesellschaftlichen Erwartungen

an die Männer, sich erst nach den Frauen und Kindern zu retten, begründet wird. Die „bürgerlichen“ Männer der 2. Klasse waren demnach am stärksten an

diese Moralvorstellung gebunden und verzichteten altruistisch auf ihre Rettung. Trotz mehrerer sachlicher Fehler bzgl. der Titanic liefert diese

Kreutzsche Hypothese hiermit eine plausible Erklärung für dieses Phänomen.

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Zu den Opfern zählten auch die vier reichsten Männer an Bord. Der berühmteste Überlebende war Bruce Ismay, der im letzten Rettungsboot

gerettet worden war. Von der Gesellschaft wurde der Reeder für seine eigene Rettung verachtet, zur Aufklärung der Katastrophe hat er aber wertvolle

Beiträge geleistet. Ansonsten waren alle wesentlichen Wissensträger bei dem Untergang ums Leben gekommen: Kapitän Smith, die Offiziere Murdoch und

Moody, welche zum Zeitpunkt der Kollision auf der Brücke waren, die Garantiegruppe der Werft Harland & Wolff unter der Leitung von Thomas Andrews, sowie alle 35 Ingenieure und Ingenieur-Assistenten der Titanic.

121 Opfer der Katastrophe, von denen einige nicht identifiziert werden konnten, liegen auf dem Fairview Cemetery in Halifax, Neuschottland in

Kanada begraben.Die letzte Überlebende des Unglücks war Millvina Dean, die am 31. Mai 2009

– auf den Tag genau 98 Jahre nach dem Stapellauf der Titanic – in einem Seniorenheim verstarb. In einer BBC-Reportage im Dezember 2007 beklagte sie, dass mit Wrackteilen der Titanic auf dem Schwarzmarkt gute Geschäfte

gemacht würden. Die BBC berichtete, dass ein Bullauge des Schiffes für 20.000 Pfund Sterling (etwa 23.000 Euro) angeboten worden sei

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Bruce IsmayGeschäftsführer der White Star Line

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Ankunft der Überlebenden in New York City:New York erfuhr am Morgen des 15. April von der Katastrophe. Die

Morgenzeitungen berichteten zunächst nur, dass die Titanic mit einem Eisberg kollidiert sei. Journalisten, Familienangehörige und Freunde stürmten das Büro der White Star Linie, deren Sprecher zunächst beschwichtigten. Erst die New

York Times berichtete: „Die Titanic ist gesunken.“Als die RMS Carpathia, die die Überlebenden aufgenommen hatte, am Morgen

des 17. April in New York einlief, wurde die Anlegestelle weiträumig abgeschirmt. Am Pier 54 warteten etwa 30.000 Menschen in strömendem

Regen. Presse und Schaulustige sollten ferngehalten werden, die Zollformalitäten wurden komplett gestrichen, damit die Überlebenden schnell ihren Familien und Freunden zugeführt werden konnten. Die Passagiere der

ersten Klasse bestiegen ihre Karossen und fuhren in die Luxushotels, am Grand Central Terminal standen private Züge bereit. Zum Schluss verließen die

Passagiere der Dritten Klasse, hauptsächlich Auswanderer, das Schiff. Hilfsorganisationen nahmen sich der Geretteten an.

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Nach dem Untergang:Als am 24. April 1912 die Olympic aus Southampton auslaufen sollte,

streikten die Heizer, da sie nicht mehr auf einem Schiff arbeiten wollten, das nicht über eine ausreichende Anzahl Rettungsboote

verfügte. Die Reise der Olympic wurde daraufhin abgesagt.Der Schock, den der Untergang der Titanic auslöste, führte am 12. November 1913 zur ersten SOLAS-Konferenz (First International

Conference on the Safety of Life at Sea – Erste internationale Konferenz über die Sicherheit des Lebens auf dem Meer) in London.

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