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19 2.3 Der Röntgengenerator (nicht nur Aufnahmeplatz!) ......................................... 20 2.31 Aufgaben ................................................................................................... 20 2.32 Betriebsarten ............................................................................................. 20 2.33 Aufbau der Generatoren ............................................................................ 20 2.34 Vorgänge bei einer Röntgenaufnahme ...................................................... 22 2.4 Die Film- Folienkombination............................................................................ 23 Der Film und die Folien sind zusammen in einer Kassette untergebracht (festes Anpressen der Folien auf den Film erforderlich, früher mit Federkraft, heute z.T. magnetisch). ............................................................................................................. 23 2.5 Aufnahmegerätebeispiel : Rasterwandgerät ................................................... 24 2.51 Kombination Rasterwandgerät und Aufnahmetisch ................................... 26 2.6 3-Punkt-, 2-Punkt und 1- Punkttechnik........................................................ 26 2.61 Belichtungstabellen ................................................................................... 27 2.7 Belichtungsautomatik in der Röntgentechnik .................................................. 27 2.8 Korrekturen der Belichtung oder Dosis über Belichtungspunkte .................... 30

2.3 Der Röntgengenerator (nicht nur Aufnahmeplatz!) 20 2 ... MTRA/1020 Gen-Aufn Ger.pdf · Die häufigste Anwendung ist die Thoraxaufnahme, auch Abdomen-, WS-, NNH- Aufnahmen werden

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2.3 Der Röntgengenerator (nicht nur Aufnahmeplatz!) ......................................... 20

2.31 Aufgaben ................................................................................................... 20

2.32 Betriebsarten ............................................................................................. 20

2.33 Aufbau der Generatoren ............................................................................ 20

2.34 Vorgänge bei einer Röntgenaufnahme ...................................................... 22

2.4 Die Film- Folienkombination ............................................................................ 23

Der Film und die Folien sind zusammen in einer Kassette untergebracht (festes Anpressen der Folien auf den Film erforderlich, früher mit Federkraft, heute z.T. magnetisch). ............................................................................................................. 23

2.5 Aufnahmegerätebeispiel : Rasterwandgerät ................................................... 24

2.51 Kombination Rasterwandgerät und Aufnahmetisch ................................... 26

2.6 3-Punkt-, 2-Punkt und 1- Punkttechnik ........................................................ 26

2.61 Belichtungstabellen ................................................................................... 27

2.7 Belichtungsautomatik in der Röntgentechnik .................................................. 27

2.8 Korrekturen der Belichtung oder Dosis über Belichtungspunkte .................... 30

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2.3 Der Röntgengenerator (nicht nur Aufnahmeplatz!)

2.31 Aufgaben

Der Röntgengenerator umfasst alle Komponenten einer Röntgeneinrichtung, die zum Betrieb der Röntgenröhre notwendig sind. Im Röntgengenerator wird die für den Betrieb der Röntgenröhre erforderliche Hochspannung erzeugt und geregelt. Er enthält dazu einen Hochspannungstransformator, Hochspannungsgleichrichter, Hilfstransformatoren zur Heizung der Katode der Röntgenröhre sowie die Regelkreise für Röhrenstrom und Röhrenspannung. Zum Generator gerechnet wird auch das Antriebssystem für die Drehanode und die Belichtungsautomatik. Die Bedienung des Generators erfolgt heute nur noch bei einfachen Aufnahmeplätzen von einem separaten Generatorpult aus, bei Durchleuchtungs- u. Angioanlagen jedoch meist integriert in einer zentralen Bedieneinheit.

•Der Röntgen-Generator ist eine der zentralen Komponenten einer Röntgenanlage, er –regelt die Heizleistung in der Kathode zur Elektronenemission (Aufnahmestrom) –erzeugt die erforderliche Hochspannung mit der benötigten Impulsbreite (kV; Schaltzeit) –liefert den Drehstrom für den Drehanodenantrieb –übernimmt die Belichtung mit Hilfe externer Dosismesseinrichtungen(Aufnahmezeit) –berechnet die Daten zum Schutz der Röntgenröhre gegen Überlastung und , etc

2.32 Betriebsarten

Bei Aufnahmeplätzen gibt es nur die Betriebsart Aufnahme, wo eine bestimmte Röhrenspannung bei einem gewissen Röhrenstrom während der Aufnahmezeit zur Verfügung gestellt wird. Bei Angio-/Diagnostikgeneratoren unterscheidet man die Hauptbetriebsarten Aufnahme in Einzelbild- und Serientechnik sowie Durchleuchtung („Video“). Die Durchleuchtung kann mit kontinuierlicher Röntgenstrahlung oder mit gepulster Strahlung durchgeführt werden und unterscheidet sich von den Aufnahmebetriebsarten im Wesentlichen durch die Dosis pro Bild. Die Bildfrequenzen bei der Durchleuchtung sind heute bis max. 60 B/sec weitgehend frei einstellbar.

2.33 Aufbau der Generatoren

Der Leistungsteil des Generators transformiert die vom Netz bereitgestellte Energie so, dass über die Röntgenröhre die zur Bildentstehung nötige Strahlungsenergie erzeugt wird. Früher unterschied man Röntgengeneratoren durch ihre Art der Gleichrichtung der Netzspannung in Ein- bis Zwölfpulsgeneratoren.

Die Durchleuchtungsleistung beträgt, wenn keine zusätzliche Kühlung des Strahlers vorgesehen ist, in der Regel ca. 300 W, sie ist als Dauerleistung definiert und bezieht sich auf eine bestimmte maximal zulässige Grundtemperatur des Anodentellers des Röntgenstrahlers (z.B. von 300°C). Daneben gibt es weitere Durchleuchtungs-betriebsarten mit höherer „Langzeitleistung“, die aber speziellen Untersuchungs-Techniken in der Angiographie und der interventionellen Radiologie vorbehalten sind. Von besonderer Bedeutung ist die gepulste Durchleuchtung, weil sie über die Reduzierung der Bildfrequenz eine beträchtliche Reduzierung der Strahlenexposition des Patienten zulässt. Bei stationären Generatoren stehen im Aufnahmebetrieb 30 kW bis 100 kW zur Verfügung, wobei sich diese Leistungsangaben stets auf eine Einschaltdauer von 0,1 s (Nennleistung nach IEC 60601-2-7 vom Februar 1998) beziehen. Während sich im Aufnahmebetrieb die erforderliche Energie/Aufnahme (Pulsbelastung) durch die Einführung empfindlicherer Film-Foliensysteme, den vermehrten Einsatz der digitalen Lumineszenz Radiographie (DLR) und der Festkörperdetektoren wesentlich erniedrigt hat, hat sich bei Durchleuchtung und Serienbetrieb die Wärmebelastung der Anode durch lang-dauernde Untersuchungszeiten (starke Zunahme der interventionellen Prozeduren) stark erhöht. Langzeitleistungen bis 3 kW wurden realisiert, die außer der Verwendung von Anodentellern mit hoher Wärmekapazität eine Wasserkühlung des Strahlers erforderlich machen.

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Bei den fahrbaren Röntgeneinrichtungen liegt der Schwerpunkt des Einsatzes entweder auf der Seite der Direktaufnahmetechnik oder der Durchleuchtung. Direktaufnahmen unter Verwendung von Film-Folien Kombinationen oder auch Speicherfolien werden bei Untersuchungen in der Intensivstation und der Früh-Geborenenstation angefertigt, Durchleuchtung und digitales Sofortbild wird vor allem im Operationssaal benötigt, z.B. bei Knochennagelungen oder auch bei der Gefäßchirurgie. Bei der zuletzt genannten Anwendung sind in Verbindung mit digitaler Bildgebung auch Subtraktionstechniken möglich geworden. Diesen unterschiedlichen Anforderungen entsprechend muss die Leistung der zugehörigen Generatoren ausgelegt werden (bei Durchleuchtung bis 0,55 kW, bei Aufnahmebetrieb 2 kW bis 30 kW). Schließlich sind in der Röntgendiagnostik noch die Spezialgeneratoren zu nennen, deren Eigenschaften auf ganz spezielle Untersuchungstechniken ausgerichtet sind: Die Generatoren für Mammographie und Dentalradiographie. Der Leistungsteil des Generators: Heute arbeiten praktisch alle Generatoren im Prinzip wie ein Schaltnetzteil, d. h. nach Gleichrichtung der Netzspannung wird erst mit Mittelfrequenz- oder Hochfrequenzwandlern die Hochspannung erzeugt. Die verschiedenen Typen von konventionellen mit Netz-Frequenz betriebenen Röntgengeneratoren sind praktisch ausgestorben Es werden Hochspannungen bis zu 150 kV und Ströme bis zu 1 A bei kurzen Schaltzeiten erzeugt, wobei diese Werte mit schnellen Regelungen konstant gehalten werden und über gewisse Verlaufsfunktionen vorprogrammiert werden können.

Blockschaltbild eines Röntgengenerators (ohne Gitterpuls) :

Detaillierter:

Die Prinzipschaltung eines Konvertergenerators (mit

Wechselrichter

Die Wechselrichter werden heute mit leistungsfähigen IGBT-Modulen ausgeführt und erlauben Wechselrichterfrequenzen bis 100kHz. Diese Generatoren erlauben Schaltzeiten (Aufnahmezeiten) von bis zu unter 1 ms.

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Für den gepulsten Durchleuchtungsbetrieb mit Aufnahmezeiten von 3 bis 10 ms und Bildfrequenzen bis zu 60 Bilder/s werden zwei verschiedene Prinzipien angewandt. Bei der Ausführung mit gittergesteuerter Röntgenröhre liegt die Hochspannung kontinuierlich an der Anode der Röntgenröhre an, die Schaltzeiten werden über ein Gitter in der Röntgenröhre gesteuert. Bei der „primär gepulsten“ Durchleuchtung macht der Röntgengenerator selbst die Impulszeiten, wobei hierbei Maßnahmen für die schnelle Entladung der unvermeidlichen Kabelkapazitäten im Hochspannungskreis getroffen werden müssen oder der „Hochspannungsschwanz“ zur Vermeidung von unnötiger Strahlenbelastung mit niederenergetischen Anteilen durch entsprechende Vorfilterung an der Röntgenröhre verhindert werden muss.

Gitterpuls Primärpuls mit Restladung Pr.puls mit Filter Röhrenspannung U (Scheitelwert in KV) Röhrenstrom I und Belichtungszeit T (in s) sind maßgebend für die bildgebende Dosis D ;ko ist unter anderem von der Vorfilterung abhängig . Der Exponent n ist eine Funktion der Röhrenspannung; er nimmt für 150KV etwa den Wert 3 an. Je niedriger die Spannung ist, desto höher wird der Wert für n, so liegt er bei 50KV bei 5 Die Reproduzierbarkeit von Generator Parametern trägt zu gleichbleibender Bildqualität bei. Im Hinblick auf die Strahlenhygiene muss der Generator zum jeweils erforderlichen Zeitpunkt den gewünschten Röhren Spannungswert schnell und möglichst ohne Überschwinger einschalten und bei Erreichen der Dosis für ein korrekt geschwärztes Bild möglichst verzögerungsfrei abschalten. Eine Toleranz von Spannung, Strom und Belichtungszeit liegt etwa bei 10%. Bei den heutigen

Hochfrequenzgeneratoren ist Stand der Technik 5% ( DSA )

2.34 Vorgänge bei einer Röntgenaufnahme

Im Ruhezustand werden die Foken der Röhre mit einem niedrigen Strom, der sog. Vorheizung betrieben, damit das Hochheizen auf die hohen Betriebswerte für Aufnahme (oder Durchleuchtung) nicht zu lange dauert. Nach dem Auslösen der Aufnahme erfolgt das Hochheizen der Foken (und bei alten Röntgenröhren das Beschleunigen der Drehanode). Nach ca. 1s je nach System, legt der Generator Hochspannung an die Röhre und die Aufnahme beginnt. Die Abschaltung der Hochspannung und somit das Beenden der Aufnahme erfolgt je nach Art des Systems und der Aufnahmetechnik durch eine voreingestellte Zeit oder durch eine Belichtungsautomatik.

D = ko x Un x I x T Kontrast

Bewegungsschärfe

Intensität

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2.4 Die Film- Folienkombination Die photographischen Emulsionen auf einem Film absorbieren die Röntgenstrahlung nur wenig. Deswegen werden vor und hinter dem Film sogenannte "Verstärkerfolien" angebracht. Diese wandeln in einem Szintillator die absorbierte Röntgenstrahlung in sichtbares Licht um, das dann wiederum den Film belichtet. Größenordnung: Die Schwärzung des Films erfolgt zu etwa 97% durch das Licht der Verstärkerfolien und nur zu ca. 3% durch die Röntgenstrahlung direkt. (Gepäckkontrolle!) Darstellung beim Film: viel Strahlung- viel Schwärzung! Beim digitalen Bild umgekehrt! Die Leuchtstoffschichten auf den Verstärkerfolien bestehen aus CaWO4 (blaues Licht), in neuerer Zeit

auch aus "Seltenen Erden" (höhere Absorption der Röntgenstrahlung, z.B. Gadoliniumoxysulfid oder Lanthanoxybromid, grünes Licht). Entsprechend müssen die Filme für blaues oder grünes Licht empfindlich sein. Ein Nachteil der Verstärkerfolie ist, dass das emittierte Licht in ihr gestreut wird. Die Folien verursachen somit eine Unschärfe. Je dicker die Leuchtschicht, umso größer ist der Verstärkungseffekt, aber leider auch die "Folienunschärfe" und die körnige Struktur. Für verschiedene Untersuchungen existieren deshalb unterschiedliche Folien:

Zusammenhang zwischen Dosisbedarf und Schärfe: Dosiswerte: Auflösung: Störungen:

Folienloser Film: 300 µGy über 10 LP/ mm (Dentalfilm) EK 50 feinstzeichnende Folie 20 µGy ca. 10 LP/ mm EK 200 feinzeichnende Folie 5 µGy EK 400 Universalfolie 2, 5 µGy ca. 5,5 LP/ mm EK 800 hochverstärkende Folie 1,25 µGy ca. 3,5 LP/ mm Der Film und die Folien sind zusammen in einer Kassette untergebracht (festes Anpressen der Folien auf den Film erforderlich, früher mit Federkraft, heute z.T. magnetisch).

Nur Filmkorn

kaum Struktur

sehr geringe Struktur

geringe Struktur

mäßige Struktur

deutliche Struktur

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2.5 Aufnahmegerätebeispiel : Rasterwandgerät Am Rasterwandgerät lassen sich Aufnahmen im Sitzen oder Stehen anfertigen. Die häufigste Anwendung ist die Thoraxaufnahme, auch Abdomen-, WS-, NNH- Aufnahmen werden hier eingestellt. Das Rasterwandgerät kann sowohl fest montiert an der Wand als auch frei im Raum stehen. Die Aufnahme Einheit lässt sich in der Höhe variieren. (Anpassung an die unterschiedlichen Größen der Patienten) Bei einigen Geräten lässt sich die Katapultrasterlade zusätzlich von +900 bis –200 kippen. Dann können hier zusätzlich die Aufnahmen der distalen Extremitäten angefertigt werden Bestandteile des Rasterwandgerätes sind das Säulenstativ, Bremsen und die Aufnahme Einheit, die aus 1. Tischplatte 2. Streustrahlenraster 3. Belichtungsautomatik 4. Kassetten Einschubblech besteht. Dem Rasterwandgerät muss eine Röntgenröhre mit Röhrenhaube und Tiefenblende mit Lichtvisier am Stativ zu geordnet sein . Tischplatte: Sie dient als Lagerungstisch. Sie muss aus einem Material bestehen das folgende Eigenschaften erfüllt: strahlentransparent, (geringer Al-Gleichwert) homogen Keine Einschlüsse glatte Oberfläche desinfizierbar

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leicht zu reinigen Heute weist die Tischplatte meist eine Sandwich Bauweise auf. Kassetten Einschubblech Die Kassette wird in der Tischbreite von einer Spannzange gehalten. Das sind zwei Backen, die sich symmetrisch bewegen und die Kassette fest klemmen. Jeder Backen hat in der Mitte eine Markierung. Diese muss mit der Mitte der Kassette übereinstimmen.(Kassette besitzt auch eine Markierung)

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2.51 Kombination Rasterwandgerät und Aufnahmetisch

Thorax ....

Arm, Hand...

Stichpunkte zu Generator und Aufnahmegerät Generator: Leistung Schaltzeit

Einzelaufnahme / Serienbetrieb/ Durchleuchtungsbetrieb gepulst / kontinuierlich kV, mA; ms Konstanz Mittelfrequenz Gerät Formatautomatik Tischplatte motorische FFA- Einstellung Schrägeinstellung Katapultrasterlade

2.6 3-Punkt-, 2-Punkt und 1- Punkttechnik Die manuelle Einstellung von KV, mA und s, also aller drei Parameter (3-Punkt-Technik), ist heute der Ausnahmefall. Bei manchen Generatoren ist die 3-Punkt-Technik nicht mehr vorgesehen. Bei den meistern Generatoren sind die mA und s Einstellung zur mAs- Produkt-Einstellung zusammengefasst. Einzustellen sind somit kV und mAs, also nur zwei Parameter (2-Punkt-Technik). Jeden mAs- Wert kann man durch unterschiedliche Einstellungen erzielen. Bei der Einstellung von z.B. 50 mAs können diese je nach Generatorleistung beispielsweise mit 50 mA, 200 mA oder sogar 500 mA und entsprechend unterschiedlichen Aufnahmezeiten geschalten werden: 50 mA x 1 s = 50 mAs (typisch für Generator kleiner Leistung); 200 mA x 0,25 s = 50 mAs (typisch für Generator mittlerer Leistung); 500 mA x 0,1 s = 50 mAs (typisch für Generator hoher Leistung).

Ganzkörper

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Bei Einstellung des mAs- Produkts zerlegen also die Kontrollkreise des Generators den eingestellten mAs- Wert in die automatische Einstellung eines Röhrenstromes (mA) und einer Aufnahmezeit (s) und zwar so, dass einerseits die Röhre nicht überlastet wird, andererseits aber die Aufnahmezeit möglichst kurz ist. Bei Benutzung einer Belichtungsautomatik entfällt die manuelle mAs- Einstellung; das Abschalten zum richtigen Zeitpunkt, also beim richtigen mAs- Wert übernimmt die Belichtungsautomatik. Dadurch reduziert sich die Einstellung des Generators selbst (ohne Filmempfindlichkeit, Dominante...) auf einen Parameter, nämlich die Röhrenspannung (1-Punkt-Technik). (natürlich auch Empfindlichkeit FFK, Dominantenanwahl, Vorfilterung u. ggf. Korrekturwerte)

2.61 Belichtungstabellen

Zur Einstellung der richtigen Belichtungsdaten, wenn nicht mit der Belichtungsautomatik gearbeitet wird, bedient man sich meist einer Belichtungstabelle. In ihr sind die meisten Faktoren erfasst, die einen Einfluss auf die Belichtungsdaten haben. Die Tabellen gelten für den sog. Normalpatienten, den man aber meist nicht hat. Ist der Patient dicker, so muss man für 1 cm 1 Belichtungspunkt zugeben und umgekehrt, ist er dünner als der Normalpatient, wird für 1 cm ein Belichtungspunkt abgezogen. Bei der Aufnahme der Lunge gilt 1,5 cm dicker ist gleich 1 Belichtungspunkt mehr und entsprechend -1 Belichtungspunkt weniger, wenn der Patient 1,5 cm dünner ist. Auch für die verschiedenen Folien gibt es eine Umrechnungstabelle. Ebenso sind die KV, mAs, FFA, Raster in dieser Tabelle erfasst. Dieser sog. Aufnahmehelfer ist als pdf- Datei auf meiner Homepage zu finden

2.7 Belichtungsautomatik in der Röntgentechnik Seit Jahren sind die meisten Foto- und Filmkameras mit Belichtungsautomatik ausgestattet. Das Aufnehmen eines fotografischen Objektes ist damit wesentlich vereinfacht worden. In den 60iger Jahren und davor schon hat man sich Gedanken gemacht, eine Belichtungsautomatik in der Radiologie einzuführen. Besonders nachdrücklich wurde der Wunsch als Reihenuntersuchungen (Tbc) eingeführt wurden. Denn hier musste die Belichtung exakt klappen, da die Filme erst nach der gesamten Untersuchungsreihe entwickelt werden – meist am Abend oder am nächsten Morgen. Die Schwärzung eines Filmes hängt von verschiedenen Parametern ab.

Im Gegensatz zum Fotografieren kann in der Radiologie nicht vorher gemessen werden. ( Unnötige Dosisleistung für den Patienten) In der Röntgentechnik wird, während die Aufnahme belichtet wird, gemessen. Hierfür benötigt man eine Einrichtung, die welche die Dosis, die den Film schwärzt, misst. Diese Einrichtung heißt auch Detektor.

Wo misst der Belichtungsautomat die Dosis? Die Belichtungsautomaten messen die Dosis im Allgemeinen hinter dem Patienten dicht vor der Film – Folien – Kassette. Nach Erreichen der Dosis,

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die für die gewünschte Schwärzung notwendig ist, schaltet die Belichtungsautomatik die Strahlung ab Dazu wird während der Aufnahme der Ionisationsstrom der Messkammer aufsummiert (mit einem Kondensator integriert), bei Erreichen einer voreingestellten Schwelle (Sollwert) wird dann die Abschaltung der Aufnahme ausgelöst. Die Schwelle wird so voreingestellt, dass sie eine gewisse (mittleren) Schwärzung des jeweiligen Films zur Folge hat. Da der Detektor (Messkammer) vor der Film – Folien – Kassette liegt, muss er röntgenschattenfrei sein und mindestens so groß sein wie das größte Kassettenformat, das am Gerät zu gelassen ist. Die Messkammer misst die Dosis nicht über das ganze Feld, sondern sie besitzt ein oder mehrere kleinere umschaltbare aktive Messfelder. Über diese Messfelder müssen die Bild wichtigen Objekte der Aufnahme liegen. ( auch Dominante genannt , vergleiche auch digitale Fotografie!) Die gebräuchlichste Messkammer bei Röntgenaufnahmen ist die „Drei Felder Kammer“. Sie besitzt ein mittleres Messfeld, ein rechtes und ein linkes. Diese Messfelder (Dominanten) werden meist am Bedienpult des Generators oder des Gerätes angewählt. Liegt das bildwichtige aufzunehmende Teil Film mittig, so muss man die mittlere Messkammer anwählen, z.B. Wirbelsäule. Die seitlichen Messfelder werden bei Lungen-, Becken- und Nierenaufnahmen angewählt. Achtung: Die Messwerte der Messfelder sind sehr empfindlich gegen Direktstrahlung. Deshalb das Messfeld gut mit dem aufzunehmenden Objekt überdecken und gut einblenden. (Streustrahlung aus der Tischplatte! Bleilappen, „Indianer“ evt. benutzen.)

Die Empfindlichkeit der Messkammer und somit das Ausgangssignal des Iontomaten ist stark kV- abhängig. Ebenso folgt die Schwärzung der Film- folien- Kombination einer bestimmten Gesetzmäßigkeit über den kV. Da die jeweiligen Verläufe unterschiedlich sind, müssen für jede Iontomatkammer und für jede Film- Folienkombination Umrechnungstabellen (elektronisch!) verwendet werden. Die Empfindlichkeit der FFK oder der Speicherfolie wird dem Iontomaten

über Tasten mitgeteilt. Diese Empfindlichkeitstasten befinden sich ebenfalls am Bedienpult des Gerätes oder Generators. Einstellen muss man also die Empfindlichkeit und das Messfeld, für beides gibt es je 3 Tasten. Außer der am häufigsten benutzten Drei Felder Kammer mit der Anordnung 2.) gibt es noch zwei weitere Anordnungen für den Detektor.

1.) Der Detektor sitzt direkt an der Röhre. Dann wird nur die Dosis an der Röhre gemessen. Weder der Fokus – Film – Abstand noch das Objekt werden berücksichtigt. Deshalb kann diese Anordnung nur dort gewählt werden, wo FFA und Objekt nicht verändert werden. Dies ist der Fall bei Zahnaufnahmen

2.) Detektor hinter dem Objekt und nach dem Raster, also direkt vor dem Bildwandler (Film-Folien-Kombination) ist die Normalanordnung bei Aufnahmeplätzen, Durchleuchtungs- und Angiographie Systemen.

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3.) (Vorgriff auf die Mammographie): Der Detektor sitzt hinter dem Bildwandlersystem. Das hat den Vorteil, dass zwischen Objekt und Aufnahmesystem kein weiteres Material liegt. Dies ist günstig für die Geometrie und für die Dosisbelastung für den Patienten. Neben diesen Vorteilen gibt es auch den schwerwiegenden Nachteil, die Spannungs- und Aufhärtungsabhängigkeit. Hier werden zwei hintereinander angeordnete Strahlungsdetektoren mit dazwischenliegendem Filter eingesetzt. damit kann die richtige Dosis erfasst werden

Die Belichtungsautomatik über den Iontomaten wird bei allen automatisierten Aufnahmen mit Bildempfängern verwendet, die die Wandlung der Röntgenstrahlung direkt in Filmschwärzung oder in elektrisches Signal vornehmen oder bei denen kein Licht entsteht (Digitale Bildwandler). Bei Bildempfängern, die als Umwandlungsstufe Licht (das ausgekoppelt werden kann) erzeugen, wird dieses Licht über Fotomultiplier bzw. Halbleiterdetektoren gemessen und für die Belichtungssteuerung hergenommen. Darüber später mehr. Stichpunkte Belichtungsautomatik: Iontomatkammer Ionisation 3- Felderkammer, Messfelder Integration des Stromes Abschaltung des Generators Lage der Iontomatkammer Empfindlichkeitsstufen Belichtungstabellen – Einflüsse 1- Punkt-; 2- Punkt-, 3- Punkttechnik

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Ausblick: Bei modernen Aufnahmesystemen mit digitale Röntgendetektoren bzw. digitaler Bildverarbeitung ist der direkte Zusammenhang zwischen Bildhelligkeit und Dosis nicht mehr gegeben. Somit fehlt die Kontrolle der richtigen Dosis im Fehlerfall. Hier werden spezielle Maßnahmen zur Kontrolle der applizierten Röntgendosis verwendet. Mehr dazu im Kapitel Bildqualität Stichpunkt: Dosisindikator

2.8 Relative Korrekturen der Belichtung oder Dosis über Belichtungspunkte 1 BP entspricht einer gerade wahrnehmbaren Belichtungsänderung (25%) 1BP kompensiert in Bezug auf die Belichtung 1cm Objektdicke (Lunge 125kV:1.5cm) 3BP kompensieren 3cm Objektdicke bzw. verdoppeln/halbieren die Belichtung Die folgenden Werte bedeuten jeweils 1 BP Änderung: kV: 40, 41,42, 44, 46 , 48, 50, 52, 55, 57, 60, 63, 66, 70, 73, 77, 81, 85, 90, 96, 102, 109, 117, 125, 133, 141, 150 mA oder ms oder mAs : 10, 12.5, 16, 20, 25, 32, 40, 50, 63, 80, 100….. Abstand: FFA 100cm = 0 BP 111cm + 1 BP 123cm + 2 BP 141cm + 3 BP Filmempfindlichkeit: Film Folien System z.B.: EK 400 = 0 BP EK 800 = - 3 BP Beispiel: für die richtige Belichtung eines adipösen Patienten wären 100 mAs bei 70 kV nötig. Der Generator mit 1000mA max. Röhrenstrom würde dabei ein Belichtungszeit von 0,1 s schalten ( 0,1s x 1000 mA = 100mAs) Da der Patient sehr unruhig ist, wäre die Aufnahme wahrscheinlich verwackelt. Deswegen sollte die Aufnahmezeit auf 50 ms abgekürzt werden, was dann 50 mAs entsprechen würde. Um die Unterbelichtung mit der halben Dosis zu vermeiden, werden die kV um 3 BP angehoben, somit von 70 auf 81 kV erhöht. Der kleine Kontrastverlust wird akzeptiert.