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29. Jahrgang Oktober 2004 Alpenüberquerung im römischen Stil 2 Die Kinder-Uni - unverzichtbar 3 Resolution des Senats 4 Science Daycamp 5 Schnupperstudium Physik 6 Mädchen und Naturwissenschaften 7 Begrüßung des Rektors 7 Historisches Werbefunkarchiv 8 Sommerakademie für Deutschdozenten 9 Theatergruppe Babylon spielt Brecht 11 Lehre innovativ 12 Die Fachschaften 13 Uni-Impressionen 14 aus dem Klinikum 15 aus den Fakultäten 18 KUR - das neue Kammerorchester 19 Uni-Personalia 24 neu berufen 28 neue Bücher 31 Inhalt Nr. 5 Telegramm KUNO-Kontostand klettert weiter nach oben KUNO – die Spendenaktion zugunsten einer Universitätskinderklinik für Ost- bayern – hat die 2 Mio. Euro-Grenze über- schritten. Die Elektronik-Firma Conrad verdoppelte den Betrag, als die erste Mil- lion erreicht war. Der aktuelle Stand des Spendenkontos weist 2.702.158,97 Euro auf (Stand 28.10.). Das entspricht ca. 10 % der Summe, die insgesamt für das Projekt benötigt wird. •• siehe Seite 14 rund um die Kugel 5 Regensburger Universitätszeitung Alte Geschichte auf neuen Wegen Nachbau eines römischen Flussschiffs bietet weltweit einzigartige Möglichkeit, mit dem Ruder in der Hand in das Alltagsleben am spätantiken Flusslimes einzutauchen Innerhalb eines Jahres haben Studierende der Universität Regensburg ein originalge- treues römisches Flussschiff vom Typ navis lusoria gebaut und zu Wasser gebracht, um auf experimentellem Weg etwas über die Eigenschaften und das Leistungsvermögen dieser Schiffsgattung zu erfahren. Dabei war es nicht einmal das ursprüng- liche Ziel der Gruppe um die Regensburger Althistoriker Prof. Dr. Christoph Schäfer (inzwischen an der Universität Hamburg) und Dr. Heinrich Konen, ein solches Schiff, wie es am „nassen limes“ in der Spätantike zu Hause war, zu bauen, sondern nur Mittel zum Zweck, um ein anderes experiemtell-wissenschaftli- ches Projekt durchführen zu können – nämlich einen Marsch über die Alpen in originalge- treuer römischer Ausrüstung des 2. nachchrist- lichen Jahrhunderts. Um diese Ausrüstungen finanzieren und herstellen bzw. herstellen lassen zu können, gingen die Studierenden auf Dr. Konens Vorschlag ein, sich am Nachbau einer navis lusoria zu beteiligen – in der Tat ein lohnendes Objekt, wurden die Beteiligten doch nicht nur reich an Erfahrungen – nein, sie ver- dienten auch genügend Geld, um die Ausstat- tung für ihren Marsch über die Alpen finanzieren zu können. Historischer Hintergrund // Zielsetzungen des Projektes Vor über 1600 Jahren waren Rhein und Donau die hart umkämpften Grenzen des gewaltigen Imperium Romanum, dessen Tage mit den Stürmen der anschließenden Völker- wanderungszeit langsam zur Neige gingen. Anders als im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr., als die Verteidigung der Flussgrenzen im Wesent- lichen durch die dort aufgestellten Legionen gewährleistet werden konnte, wurde nun ver- stärkt auf den Einsatz zahlreicher kleiner Fluss flottillen gesetzt. Das Standardschiff dieser an der Donau wie am Perlenband aufgereihten Geschwader war die navis lusoria, die gemäß den Quellen in großer Anzahl auf dem Fluss und seinen Nebenarmen patrouillierte und Transportdienste verrichtete. Dank ihrer guten Fahreigenschaften und ihres geringen Tief- ganges konnte sie im unübersichtlichen und zergliederten Flussgebiet nahezu alle ver- steckten Orte erreichen und so die römische Kontrolle über diese Lebensader des Reiches aufrechterhalten. Mit den spektakulären Wrackfunden in Mainz unter dem Hotelkom- plex Hilton II im Jahre 1982 wurde es, dank der Forschungsarbeit von Dr. Olaf Höckmann, Frisch getauft auf den Namen Regina und bestaunt von zahlreichen Zuschauern lief das von Studierenden gebaute römische Flusskriegsschiff (navis lusoria) am 1. August zu seiner offiziellen Jungfernfahrt aus. Foto: R. F. Dietze •• siehe Seite 2

29. Jahrgang Oktober Alte Geschichte auf neuen Wegen · Euro-Grenze über-schritten. Die Elektronik-Firma Conrad verdoppelte den Betrag, als die erste Mil-lion erreicht war. Der aktuelle

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29. Jahrgang Oktober

2004

Alpenüberquerung im römischen Stil 2Die Kinder-Uni - unverzichtbar 3Resolution des Senats 4Science Daycamp 5Schnupperstudium Physik 6Mädchen und Naturwissenschaften 7Begrüßung des Rektors 7Historisches Werbefunkarchiv 8Sommerakademie für Deutschdozenten 9Theatergruppe Babylon spielt Brecht 11Lehre innovativ 12Die Fachschaften 13Uni-Impressionen 14aus dem Klinikum 15aus den Fakultäten 18KUR - das neue Kammerorchester 19Uni-Personalia 24neu berufen 28neue Bücher 31

�� Inhalt Nr. 5

� TelegrammKUNO-Kontostand klettert weiter

nach oben

KUNO – die Spendenaktion zugunsteneiner Universitätskinderklinik für Ost-bayern – hat die 2 Mio. Euro-Grenze über-schritten. Die Elektronik-Firma Conradverdoppelte den Betrag, als die erste Mil-lion erreicht war. Der aktuelle Stand desSpendenkontos weist 2.702.158,97 Euroauf (Stand 28.10.). Das entspricht ca. 10 %der Summe, die insgesamt für das Projektbenötigt wird.

•• siehe Seite 14

� rund um die Kugel

5R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Alte Geschichte auf neuen WegenNachbau eines römischen Flussschiffs bietet weltweit einzigartige Möglichkeit, mit dem Ruder inder Hand in das Alltagsleben am spätantiken Flusslimes einzutauchen

Innerhalb eines Jahres haben Studierendeder Universität Regensburg ein originalge-treues römisches Flussschiff vom Typ navislusoria gebaut und zu Wasser gebracht, umauf experimentellem Weg etwas über dieEigenschaften und das Leistungsvermögendieser Schiffsgattung zu erfahren.

Dabei war es nicht einmal das ursprüng-liche Ziel der Gruppe um die RegensburgerAlthistoriker Prof. Dr. Christoph Schäfer(inzwischen an der Universität Hamburg) undDr. Heinrich Konen, ein solches Schiff, wie esam „nassen limes“ in der Spätantike zu Hausewar, zu bauen, sondern nur Mittel zum Zweck,um ein anderes experiemtell-wissenschaftli-ches Projekt durchführen zu können – nämlicheinen Marsch über die Alpen in originalge-treuer römischer Ausrüstung des 2. nachchrist-lichen Jahrhunderts. Um diese Ausrüstungenfinanzieren und herstellen bzw. herstellenlassen zu können, gingen die Studierenden aufDr. Konens Vorschlag ein, sich am Nachbaueiner navis lusoria zu beteiligen – in der Tat einlohnendes Objekt, wurden die Beteiligten dochnicht nur reich an Erfahrungen – nein, sie ver-dienten auch genügend Geld, um die Ausstat-tung für ihren Marsch über die Alpenfinanzieren zu können.

Historischer Hintergrund // Zielsetzungendes Projektes

Vor über 1600 Jahren waren Rhein undDonau die hart umkämpften Grenzen desgewaltigen Imperium Romanum, dessen Tagemit den Stürmen der anschließenden Völker-wanderungszeit langsam zur Neige gingen.Anders als im 1. und 2. Jahrhundert n.Chr., alsdie Verteidigung der Flussgrenzen im Wesent-lichen durch die dort aufgestellten Legionengewährleistet werden konnte, wurde nun ver-stärkt auf den Einsatz zahlreicher kleiner Flussflottillen gesetzt. Das Standardschiff dieser ander Donau wie am Perlenband aufgereihtenGeschwader war die navis lusoria, die gemäßden Quellen in großer Anzahl auf dem Flussund seinen Nebenarmen patrouillierte undTransportdienste verrichtete. Dank ihrer gutenFahreigenschaften und ihres geringen Tief-ganges konnte sie im unübersichtlichen undzergliederten Flussgebiet nahezu alle ver-steckten Orte erreichen und so die römischeKontrolle über diese Lebensader des Reichesaufrechterhalten. Mit den spektakulärenWrackfunden in Mainz unter dem Hotelkom-plex Hilton II im Jahre 1982 wurde es, dankder Forschungsarbeit von Dr. Olaf Höckmann,

Frisch getauft auf den Namen Regina und bestaunt von zahlreichen Zuschauern lief das von Studierendengebaute römische Flusskriegsschiff (navis lusoria) am 1. August zu seiner offiziellen Jungfernfahrt aus.

Foto: R. F. Dietze

•• siehe Seite 2

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möglich, diesen Bootstyp zuverlässig zurekonstruieren. Auf der Basis seiner Pläne istnun in Regensburg ein Fahrzeug dieser Art ent-standen, das weltweit gesehen einzige see-taugliche antike Flusskriegsschiff. Mit demLusoria-Projekt besteht nun die Möglichkeit,in umfänglichem Maße Daten zu den Fahrei-genschaften und dem Leistungsvermögendieses zentralen Schiffstyps zu sammeln.Darauf aufbauend werden sich zwei Disserta-tionen mit Fragen der Organisation undTechnik des antiken Schiffbaus und denspätantiken Donauflotten auseinandersetzen.Die fertig gestellte Galeere soll in den kom-menden Jahren in öffentlichen Auftritten dasInteresse der Bevölkerung an der antiken Ver-gangenheit Regensburgs und seiner Umge-bung wecken. Interessierten Zeitgenossenbietet sich ferner die weltweit einzigartigeMöglichkeit mit dem Ruder in der Hand in dasAlltagsleben am spätantiken Flusslimes ein-zutauchen.

Einen guten Vorgeschmack bekamen dieam Bau beteiligten Studierenden, musstendoch die meisten von ihnen selbst auf denharten Ruderbänken Platznehmen, die Ruder-technik mit den relativ schwer handhabbaren„Riemen“ erlernen, um das Boot – unter denwachsamen Augen eines patentierten Kapitäns- auch auf der Donau bewegen zu können.Zudem mussten die Anforderungen desWasser- und Schifffahrtsamtes erfüllt werden,um die internationale GroßschifffahrtsstraßeDonau befahren zu dürfen. Erst als dieseHürden genommen waren konnte man zurSchiffstaufe und zur offiziellen Jungfernfahrtstarten. Die Bootstaufe nach römischem undökumenischem Ritus am 1. August vor demBootshaus des Regensburger Ruderklubs von1890 stieß auf großes öffentliches Interesse.Vom Bootssteg und vom Ufer aus verfolgteeine große Anzahl von Menschen die Manöverdes Schiffes auf der Donau, um sich dann indem vor Ort errichteten Römerlager über dieLebensumstände und den Alltag der römischenLegionäre ein Bild zu machen.

Das vom Lehrstuhl für Alte Geschichte derUniversität Regensburg durch Dr. HeinrichKonen und Prof. Dr. Christoph Schläfer initi-ierte Projekt ist zu ca. 75 % über Sponsoren-gelder und Spenden von außeruniversitärenUnterstützern finanziert worden. Der anfangskalkulierte Kostenrahmen von 100.000 Eurokonnte dank des enormen Engagements derStudierenden der Philosophischen Fakultäten,die sich als Hilfskräfte und über Projektü-bungen am Bau beteiligten, sowie mit Unter-stützung von freiwilligen Helfern aus ganzDeutschland eingehalten werden.

Ein Teil der Crew des Flusskriegsschiffeshat alsbald das Ruderzeug gegen die Stan-dardausrüstung von römischen Legionärenund Bogenschützen getauscht und sich zweiWochen nach der Schiffstaufe auf den Marschüber die Alpen, von Regensburg nach Trient,gemacht (s. nebenstehenden Bericht).

R. F. Dietze

•• Fortsetzung von Seite 1 Eine Alpenüberquerung im römischen Stil

Als am Sonntag, dem 15. August 2004, drei-zehn Studenten der Universität Regensburgin Prüfening abmarschierten, boten sieeinen mehr als ungewöhnlichen Anblick. Siehatten nämlich vor, die Alpen in der Ausrü-stung der römischen Truppen aus der Zeitum 200 n. Chr. zu überqueren. Ziel derMarschgruppe war die oberitalienischeStadt Trient. Die Gesamtstrecke umfasstemehr als 500 km. Angeführt wurden dieLegionäre, Bogenschützen und Aufklärervon den beiden Studenten Josef Löffl (Pro-jektleiter) und Florian Himmler (Exkursi-onsleiter). Zur Begleitung gehörten derArztDr. Walter Neussel sowie mehrere Freund-innen von Exkursionsteilnehmern.

Angefangen hatte das Unternehmen meh-rere Jahre zuvor in einer Stundentenkneipe: Imkleinen Kreis kam plötzlich die Idee auf, einenSelbstversuch der ganz besonderen Art zuwagen. Könnte man denn nicht in Anlehnungan ein 1985 vom bayerischen Militärhistorikerund Experimentalarchäologen Dr. Marcus Jun-kelmann durchgeführtes Projekt von Regens-burg aus nach Rom marschieren und das in derAusrüstung römischer Legionäre?

Erstaunlicherweise wurden bereits amnächsten Tag - obwohl die Bierlaune zu diesemZeitpunkt bereits wieder verflogen war – dieersten Schritte zur Umsetzung des Plans unter-nommen. Das Hauptproblem aber war vonAnfang an die Finanzierung eines solchen Pro-jekts. Sollte man die notwendigen Mittel überSponsoren aufbringen? Würde überhauptjemand einer Handvoll Studenten finanziellunter die Arme greifen?

Zum Glück bekamen sie von unerwarteterSeite Unterstützung. Einer der zukünftigenLegionäre wandte sich an Dr. Heinrich Konenvom Lehrstuhl für Alte Geschichte, damalsnoch wiss. Assistent von Prof. Peter Herz, dereohne zu zögern seine Unterstützung zusagte,trug er sich doch selbst mit dem Gedanken,sich ebenfalls mit einem experimentell-archäologischen Projekt zu befassen, nämlichmit dem Nachbau eines spätantiken Flus-skriegsschiffes („Lusoria-Projekt“). Aller-dings hatte er daran gezweifelt, Studenten zufinden, die seine Begeisterung für derart prak-tisch orientierte wissenschaftliche Arbeitteilten. Nach einigen Gesprächen wurde derPlan gefasst, beide Projekte miteinander zuverbinden. Die Studenten wurden ein Jahr langals Bootsbauer eingesetzt, und die dabei ver-dienten Gelder flossen in die Finanzierung derAusrüstung für den Alpenmarsch. Einige derTeilnehmer investierten auch noch ihr eigenesGeld, bzw. bekamen noch etwas Unterstützungvon ihren Verwandten, aber die Bootsbau-gehälter waren trotzdem die eigentliche Basisder Projektfinanzierung.

Parallel dazu wurden die Planungen für denMarsch selbst immer konkreter. Die StreckeRegensburg - Rom wurde irgendwann ver-worfen, da ihre Bewältigung zuviel Zeit geko-stet hätte, und wohl auch die Konstitution undWillensstärke der Teilnehmer überforderthätte. Stattdessen wurde als neuer Zielort die

Stadt Trient gewählt, wo die antike Regens-burger Legion eine über Inschriften belegteNachschubstation hatte. Die kürzeste Verbin-dung nach Trient wäre die Südroute überLandshut und Rosenheim gewesen. Die Mar-schgruppe einigte sich nach einigen Diskus-sionen aber dann auf eine Route, die sie zuerstdie Donau aufwärts bis Rein am Lech führenwürde, und dann an Augsburg vorbei über Par-tenkirchen und Mittenwald nach Innsbruckund zum Brennerpass. Auf dieser Route warendie antiken Römerstrassen wesentlich bessererforscht, und die römische ProvinzhauptstadtAugsburg lag auch auf dem Weg.

Passend zur Route musste auch der histori-sche Hintergrund gewählt werden: Im Jahr 193n. Chr. marschierten die Donaulegionen nachItalien, um ihrem Anführer Septimius Severusauf den Kaiserthron zu setzen. Die Regens-burger Legion (LEGIO III ITALICA), hatte

sich ebenfalls an dieser Aktion beteiligt, und sowurde dieses Szenario übernommen.

Die meisten der Teilnehmer waren heilfroh,als es dann endlich losging. Schwerbeladenmachte sich der Trupp am Vormittag des 15.August auf die Reise. Die erste Etappe nachBad Abbach verlief noch ohne größere Pro-bleme, aber der zweite und der dritteMarschtag wurden beinahe zum Fiasko.Einige hatten sich doch ernsthaft überladen,bei manchen fingen die Schuhnägel an, sichvon unten durch die Sohle zu bohren, und derknappe Zeitdruck machte es notwendig, auchin der Mittagshitze durchzumarschieren,obwohl die Sonne die Panzerung dabeigewaltig aufheizte. Starke Flüssigkeitsverlusteund eine entsprechende Erschöpfung warendie Folge. Der Ausgang des Unternehmenswar daher anfangs noch mehr als fraglich, aberspätestens in der zweiten Woche begannen sichdie meisten Probleme zu verringern. DieScheuerstellen verheilten, die Blasen verhär-teten sich, und die Routine schliff sich allmäh-lich ein. Das Marschieren blieb zwar ziemlichmonoton, wurde unterwegs aber immer wiederdurch besondere Ereignisse aufgelockert. InMertingen traf sich die Regensburger Legionmit einer Römergruppe aus Augsburg, in

Die Legionäre auf dem Römerpfad nördlich vonBozen. Foto: privat

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Die Kinder-Uni: Kaum etabliert - schon unverzichtbarÜberwältigende Resonanz gibt Initiatoren recht

Da soll noch einer sagen, dass unsere Kinderheutzutage nichts mehr lernen wollen. Vonwegen! Wenn Kinder-Uni ist, dann füllt sichdas Audimax binnen Minuten, immer nochfrüher steuern die Kleinen über den Campusauf das zentrale Hörsaalgebäude zu, um ja inden vorderen Reihen einen Platz zu ergat-tern. Und das, um dann komplexe Fachbe-griffe kindgerecht aufbereitet zu bekommen.

Komplizierte lateinische Begriffe wie "Aus-tralopithecus afarensis" übten die Kinder mitProf. Dr. Jürgen Heinze. Eigentlich sind seinFachgebiet zwar Ameisen, zusammen mit denKindern machte er sich dieses Mal aber Gedan-ken, was dem Menschen der aufrechte Gang anVorteilen bringt. "Warum läuft der Mensch aufzwei Beinen", lautete das Thema. Schon vorBeginn der Stunde untersuchten die kleinen Bio-logen neugierig die aufgestellten Skelette einesMenschen und eines Menschenaffen, meldetensich später fleißig, als es darum ging, wasMensch kann und Affe nicht. Bei Laune hieltProf. Heinze die Schüler durch kleine Witze, dieer in seinen Vortrag eingebaut hatte. So kom-mentierte ein kleiner Schimpanse ständig seinDasein im Schatten des Menschen und HarryPotters Freund Hagrid versteckte sich unter denNeandertalern.

Wovon Kinder gar nicht so recht hören wol-len, davon erzählte Prof. Reinhard Richardi vonder Juristischen Fakultät den Kindern, nämlichvon Regeln. Wieso brauchen wir sie zumZusammenleben, fragte sein Thema. Kindge-recht spielte er den Fall durch, dass man einkleines Mädchen vor einem bissigen Hund nur

schützen könne, indem man einem alten Mannden Gehstock wegnehme und auf den Hund los-gehe. Der Stock zerbricht, der Hund ist tot. Istman nun im Unrecht, da man den Stock geklautund das Tier getötet hat oder aber im Recht, dadas Mädchen unverletzt blieb? Wie Abstim-mungen unter den Kindern zeigten, kamen dabeinicht alle zu dem gleichen Ergebnis, umso wich-tiger also, dass man sich im Gesetz auf eine ver-bindliche Lösung einige, so Prof. Richardi.

Eine Woche später traten die Pioniere derRegensburger Kinder-Uni in Aktion, Prof.

Burkhard König und Prof. Maria Fölling-Albers. Ein enormer Aufwand wurde betrieben,um den Kindern dieses Mal zu erklären, wozuder Mensch chemische Experimente macht. Einhalbes Chemielabor hatte man auf der Bühneaufgebaut, Assistenten in weißen Kitteln mitSchutzbrillen warteten auf ihren Einsatz, einpaar Feuerwehrleute säumten den Rand derBühne - sicher ist sicher. Aber die Wissen-schaftler boten nicht nur ein Spektakel ausLichtblitz- und Knalleffekten, sondern ließendie jungen Zuschauer auch vor jedem Experi-ment überlegen, was hier wohl passieren undwie man das Ergebnis verändern könnte. OffeneMünder, staunende Augen im Publikum - undvor allem zugehaltene Ohren, als Prof. KönigLuftballons mit verschiedenen Gasfüllungenmöglichst laut zum Platzen brachte. Und wernach dieser Vorlesung doch noch nicht ganzsicher war, später Chemiker zu werden, derkonnte zuhause noch selbst weiter experimen-tieren. Jeder Jung-Student durfte eine kleineBastelanleitung mit heim nehmen.

Den Abschluss der diesjährigen Kinder-Unigestaltete PD Margarete Wagner-Braun. Sie tratweniger als Vertreterin der Wirtschaftswissen-schaften auf, die ihr eigentliches Fachgebietsind, sondern vielmehr als Mutter und damitExpertin, warum lernen überhaupt wichtig ist.Was bringt es uns, wenn wir lesen, schreibenund rechnen können? Mit Mikrophonen wurdenKinderstimmen eingefangen. Dass es auchwirklich Erfolg bringt, wenn man sein Wissenanwendet, das zeigte die Dozentin anhand vonHarry Potter. Wäre er nicht in seine Zauber-schule gegangen, hätte er nie gegen Voldemortbestehen können.

Auch in den letzten Vorlesungen war dasAudimax fast bis auf den letzten Platz gefüllt.Ein toller Erfolg, der für dieses Programm unddie Neuaufnahme im nächsten Jahr spricht. Diehat Prof. Detlef Marx, der diese Staffel dan-kenswerterweise koordinierte, bereits zugesagt.

Christine Hegen

Egal, um welches Thema es ging, die Kinder, die von Mal zu Mal das Audimax füllten, waren mit Eifer undBegeisterung bei der Sache. Foto: Christine Hegen

•• Fortsetzung von Seite 2

Utting am Ammersee wurde sie von Wissen-schaftsminister Dr. Goppel besucht, am Endeder zweiten Woche wurden endlich die Alpenerreicht, und bei der Etappe Partenkirchen –Mittenwald begleitete Dr. Junkelmann dieKolonne.

Am anstrengendsten gestalteten sichdanach der Abschnitt Mittenwald – Innsbruck(ca. 40 km) und die Überquerung des Bren-nerpasses. Obwohl am sogenannten „Wipp-taler Wanderweg“ Schilde und Lanzen ausSicherheitsgründen weggelassen werden mus-sten, war die Begehung der steilen und rut-schigen Fußpfade im Bergwald nördlich desBrenners sehr anstrengend und äußerst risi-koreich. Glücklicherweise blieb die Gruppeden ganzen Marsch über von größeren Verlet-zungen verschont, und es wurde auch niemandernsthaft krank. Wunde Stellen, schmerzendeSchultern und Füße, verspannte Muskeln undchronische Müdigkeit wurden mit der Zeit alsnormal angesehen. Erschöpft, aber mit großerErleichterung, kamen die „römischen Stu-denten“ schließlich am 11. September in Trientan, wo sie zuerst am Rathaus empfangen undam Abend zum örtlichen Oktoberfest einge-

laden wurden. Am nächsten Tag erfolgte danndie Rückfahrt nach Regensburg.

Der begeisterte Empfang in Trient warkeine Ausnahme. Die meisten Gemeindennahmen die durchmarschierenden Studentenmit einer überwältigenden Gastfreundschaftund Hilfsbereitschaft auf. Die „Römer“ revan-chierten sich dafür, indem sie den vielen Besu-chern ihre Ausrüstung vorführten und dieFragen der Gäste geduldig beantworteten.

Auch für die experimentelle Archäologiebrachte das Unternehmen einiges. So wurdenverschiedene Tragemethoden für die Schildeund die Helme ausprobiert, der Tragekomfortvon Rüstungen mit dem von Kettenhemdenverglichen, und es wurden erstmals römischeSchnürstiefel in größerer Zahl parallel getestet.Einige der Teilnehmer mussten zwar irgend-wann wegen Fußproblemen auf modernesSchuhwerk umsteigen, die anderen mar-schierten aber weiter mit den genagelten calceiund es stellte sich heraus, dass derartige Stiefelbei guter Wartung durchaus eine Strecke vonüber 500 km überstehen konnten. Um dieErgebnisse und Erfahrungen der Expedition zubewahren, arbeitet die Studentengruppebereits an einem Bildband, der eventuellbereits im Frühjahr 2005 publiziert werdensoll. Florian Himmler

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Resolution des Senats der Universität Regensburg vom 14. Juli 2004 zur Vorlage der Hochschulleitung“Künftige Schwerpunktbildung der Universität Regensburg”

Auf Veranlassung des Bayerischen Staats-ministeriums für Wissenschaft und Kunsthat die Leitung der Universität Regensburgein Strukturpapier zur künftigen Schwer-punktbildung vorgelegt, in dem - den politi-schen Vorgaben folgend - insbesondere dieEinstellung von Studiengängen angedachtwird. Sie hat sich, weil die Alternative einerlinearen, alle Fakultäten gleichmäßig bela-stenden Kürzung unter den gegebenenUmständen nicht zu verantworten war, zudiesen Vorschlägen entschließen müssen,obwohl ihnen gravierende wissenschaft-liche, hochschulpolitische und regionalpoli-tische Gründe entgegenstehen. Der Senat istsich der Zwangslage, in welche die Hoch-schulleitung von politischer Seite gebrachtwurde, wohl bewusst. Trotzdem kann er ausprinzipiellen Erwägungen dem Papier nichtzustimmen:

Zur Rechtfertigung ihrer drastischen Spar-politik versucht die Staatsregierung den Ein-druck zu vermitteln, die Universitäten inBayern seien träge geworden und bedürftendeshalb eines Innovationsdrucks von außen,um im internationalen Wettbewerb bestehenzu können. Dies trifft, zumindest was die Uni-versität Regensburg angeht, nicht zu. UnsereUniversität befindet sich seit Jahren in einerPhase personeller Erneuerung, in deren Ver-lauf es in allen Fakultäten zur Berufung zahl-reicher junger und dynamischerProfessorinnen und Professoren gekommenist. Bei seinen Entscheidungen über Beru-fungen hat der Senat auf das Kriterium derExzellenz stets allerhöchsten Wert gelegt unddamit ein Fundament für die ausgezeichneteQualität von Forschung und Lehre an der Uni-versität Regensburg geschaffen. Zudemerfolgen Neuausschreibungen von Professo-renstellen schon seit langer Zeit ohnehin erstnach sorgfältigen Strukturüberlegungen, indenen der Bedarf geprüft und in vielen Fälleneine Neuausrichtung von Stellen festgelegtwird. Auch ohne äußeren Zwang unterliegt dieUniversität Regensburg einem permanentenWandlungsprozess, durch den sich Produkti-vität und Qualität in Forschung und Lehreweiter erhöhen.

Der Senat der Universität Regensburg siehtsich vorrangig wissenschaftlichen Kriterienverpflichtet. Er ist gehalten, höchste wissen-schaftliche Qualität zu gewährleisten und dau-erhaft in Forschung und Lehre sicherzustellen.In seinem Verständnis muss sich wissen-schaftspolitische Planung auf diese zentraleuniversitäre Aufgabe und ihre optimale Erfül-lung konzentrieren, wenn die Universitäten alsZentren der Forschung und des wissenschaft-lichen Diskurses funktionsfähig bleiben undihrer gesellschaftlichen Verantwortunggenügen sollen. Der Senat muss daraufbestehen, dass in der Diskussion über die ange-strebte Erneuerung der bayerischen Hoch-

schullandschaft wissenschaftliche und inneru-niversitäre Zusammenhänge angemessene undvorrangige Berücksichtigung finden und nichtrein technokratische Erwägungen die Ober-hand gewinnen, die sich in kurzfristig wirk-samen finanzpolitischen Operationen undvordergründigen organisatorischen Strategienerschöpfen. Ansonsten steht zu befürchten,dass aus politischen Gründen Maßnahmendurchgesetzt werden, die Universitäten einerwissenschaftsfremden Logik unterwerfen unddamit ihre Substanz gefährden. Das in denletzten Monaten inszenierte irritierende Wech-selspiel von nicht miteinander kompatiblenAnordnungen, Ankündigungen und Absicht-serklärungen und das damit verbundenesemantische Verwirrspiel bestätigen diese Ein-schätzung. So wirkt die Einrichtung einesInnovationstopfes, in den eine große Zahl vonStellen der bayerischen Universitäten (angeb-lich 800) in sehr kurzer Zeit eingebrachtwerden soll, zerstörerisch und nicht innovativ,wenn im Unklaren bleibt, welches Ziel damiterreicht werden soll. Die Universitäten sollenEinschnitte vornehmen, ohne die landesweitePlanung zu kennen. Es wirkt zumindestbefremdlich, wenn ein solcher blinder Eingriffin die Universitätslandschaft euphemistisch alsMaßnahme zur Erhöhung der universitärenAutonomie und zur Profilbildung bezeichnetwird.

Die Leistungssteigerung an der UniversitätRegensburg vollzieht sich trotz einer seitJahren anhaltenden erheblichen studentischen“Überlast”. An der Universität, die nur für11.600 Studierend ausgelegt ist, studieren imlaufenden Semester mehr als 17.000 jungeLeute. Zwar ist die starke Nachfrage nach denan der Universität Regensburg angebotenenStudiengängen höchst erfreulich, zeigt siedoch die Attraktivität des Studienangebots -und natürlich der Stadt Regensburg. Jedoch istdie hohe Studentenzahl auch ein deutlichesIndiz dafür, welchen Belastungen die Univer-sität schon seit geraumer Zeit ausgesetzt ist.Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habendie damit verbundenen zusätzlichen Anstren-gungen auf sich genommen, weil sie auf eineKonstanz der universitären Rahmenbedin-gungen gerade im Freistaat Bayern bauten.Diese Illusion ist jetzt zerstört. Statt einer bis-lang sehr erfolgreichen Politik der stetigenErneuerung mit klarem Blick und ruhigerHand herrscht nunmehr hektischer Aktio-nismus, dessen Kurzatmigkeit mit einem tech-nokratisch-oberflächlichenUnternehmensberater-Jargon verbrämt wird.Für auf Dauer erfolgreiche wissenschaftlicheStrukturen ist eine solche Entwicklung Gift.

Gemäß dem Strukturkonzept der Hoch-schulleitung würde die Umsetzung dieser poli-tischen Vorgaben konkret bedeuten, dass ander Universität Regensburg (zusätzlich zu denkeineswegs unerheblichen Einsparungen in

anderen Bereichen) mit der Geographie undeinem Teil der Lehrerbildung Einheiten geop-fert würden, die in Forschung und Lehrehöchst leistungsstark sind und zudem für Stadtund Region nicht unerhebliche Bedeutunghaben.

Am Beispiel des im vorliegenden Schwer-punktpapier zur Disposition gestellten FachesGeographie lassen sich die Befürchtungen desSenats klar verdeutlichen. Die Gremien derUniversität, d.h. die zuständige Fakultät, dieStrukturkommission des Senats und der Senatselbst, haben im Rahmen aufwändiger mehr-jähriger Strukturüberlegungen den vom FachGeographie vorgelegten Strukturplan einge-hend geprüft und ihm bescheinigt, dass erhöchste wissenschaftliche Ansprüche erfüllt.Dementsprechend konnte das Fach wenigspäter im Rahmen einer vom Staatsministe-rium veranlassten externen bayernweiten Eva-luation sehr gute Ergebnisse erzielen. DieVertreter des Fachs haben mit Unterstützungder Universität auf der Basis der vorhandenenRessourcen eine exzellente Qualität in For-schung und Lehre erreicht. Eine Einstellungdes Studienfachs Geographie würde bedeuten,dass diese Leistung aus außerwissenschaftli-chen Gründen zunichte gemacht wird.

Längerfristige Strukturüberlegungen, dieeine sinnvolle universitäre Profilbildung aufgesamtbayerischer Ebene erwarten lassen unddie somit die ins Auge gefassten tiefen Ein-schnitte überhaupt erst begründen könnten,sind bislang nicht erkennbar. Genauso wenigist klar, welche Einsparungen im Staatshaus-halt zu erreichen sind, wenn nicht gleichzeitigein bayernweiter Abbau von Studienplätzen inden entsprechenden Fächern akzeptiert wird.

Der Senat der Universität Regensburg aner-kennt die Bemühungen der Hochschulleitungzur Sicherung und Fortentwicklung unsererUniversität in schwieriger Zeit. Gleichzeitigwerden aber die mit dem neuen Kurs derHochschulpolitik in Bayern insgesamt ver-bundenen Risiken vom Senat für so gravie-rend gehalten, dass er sich außer Stande sieht,das Strukturkonzept der Hochschulleitungaktiv zu unterstützen.

U-Mail Redaktionsschluss

Dezember 2004ist der

15. November

Uni �� regionalU-Mai l 55//0044 Regensburger Univers i tätsze i tung 5

Seltsame Gestalten mit rechteckigenKöpfen tummelten sich Anfang Septemberin den Räumen der Physikdidaktik an derUniversität Regensburg. Dahinter ver-bargen sich die Teilnehmer des Science Day-camp, die gerade erste Erkundungen mitihren selbst gebastelten Lochkamerasunternahmen. "Du stehst ja auf demKopf!", ertönt der überraschte Ausrufeiner jungen Fotografin, und schon wirdüber Strahlengang, Bildpunktspiegelungund Lichtintensität diskutiert.

Beim Science Daycamp handelt es sich umein Projekt der Regensburger Universität, dasheuer zum ersten Mal veranstaltet wurde. Esrichtete sich an Schülerinnen und Schüler dersechsten Klasse Gymnasium, denen sich so dieMöglichkeit bot, Forschung hautnah zuerleben und selbst durchzuführen. Initiiertworden war die Veranstaltung von RektorProf. Zimmer sowie der Hochschulfrauenbe-auftragten Prof. Lorenz. Ziel des Projekts wares, das naturwissenschaftlich-technische Inter-esse zu fördern, das gegen Ende der Unter-stufe, insbesondere bei Mädchen,erfahrungsgemäß stark abnimmt. Plötzlichempfinden viele Schülerinnen und SchülerPhysik oder Chemie als ‘doof’, obwohl siediese Fächer im Unterricht noch gar nichtbehandelt haben. "Wir wollten etwas dazu bei-tragen, dieser völlig unbegründeten Abnei-gung entgegenzuwirken", erklärte Prof.Zimmer sein Engagement.

Bereits kurz vor den Pfingstferien warendie Gymnasien in Regensburg und in einemUmkreis von etwa 50 km über das Projektinformiert worden. "Den Weg über dieSchulen haben wir ganz bewusst gewählt",erklärte Ulrike Richter, eine der Organisato-rinnen des Science Daycamp. "Wir möchtendadurch ein Netzwerk zwischen Lehrern,Eltern und den Dozenten der Universitätknüpfen, das die Zusammenarbeit langfristigerleichtern soll." 16 Schülerinnen und achtSchüler aus zwölf verschiedenen Gymnasienwaren dann aus den über 80 Bewerbungen aus-gewählt worden. Viele von ihnen stammtenaus Regensburg, einige kamen jedoch, trotzder langen Anfahrtswege, auch aus Schwan-dorf, Kelheim, Nittenau und Straubing.

Eine Woche lang trafen sich schließlich diejungen Wissenschaftler an der Uni, um sichjeweils einen Tag mit Biologie, Mathematik,Physik und Chemie zu befassen. Der multidis-ziplinäre Ansatz ist dabei für ein solches Pro-jekt bayernweit einzigartig. Die inhaltlicheAusgestaltung der einzelnen Tage hatten diejeweiligen Fachdidaktiker übernommen,unterstützt wurden sie dabei von mehrerenLehramtsstudenten. "Die Wahl eines geeig-neten Themas war gar nicht so einfach",berichtete Christian Gurschler, der den Mathe-

matiktag konzipierte. Denn falls möglich,sollte auch aktuell an der Universität betrie-bene Forschung kindgerecht aufgearbeitet undintegriert werden, eine Zielsetzung, die nichtimmer umsetzbar war. Des weiteren wurdeversucht, verschiedene Einrichtungen zunutzen, die eben nur an der Hochschule vor-handen sind. Dazu gehörte eine Rosenrallyedurch den Botanischen Garten, ein Besuch inder hauseigenen Glasbläserei sowie dieBesichtigung des Biotechnikums und desneuen Elektronenmikroskops.

Im Mittelpunkt der Woche stand jedoch daseigenständige Experimentieren. Die Schüle-rinnen und Schüler beobachteten das Verhaltenvon Ameisen, untersuchten unter dem Mikro-skop Bakterien oder stellten Styropor her. Ananderen Tagen knackten sie mathematisch ver-schlüsselte Botschaften oder basteltenKameras aus Keksdosen, mit denen sie rich-tige Fotos machen konnten. Doch mit demExperiment alleine war es nicht getan. "Die

Forschen und Experimentieren wie die Großen Science Daycamp für junge WissenschaftlerInnen

� Universität und Stadt

Kinder sollten lernen, dass man Ergebnisseprotokollieren, analysieren und gegebenen-falls nochmals überprüfen muss," so Josef Rei-singer, der an der Universität für dieAusbildung der künftigen Physiklehrerzuständig ist. Auch auf die Darstellung derResultate wurde wert gelegt. Dazu fertigtendie jungen Forscher Plakate an, die sie - wiedas auf wissenschaftlichen Tagungen üblichist - ihren Kollegen präsentierten, um so überdie erzielten Ergebnisse diskutieren zukönnen.

Neben fachspezifischen Inhalten war esden Organisatoren darüberhinaus wichtig, denTeilnehmern Zusammenhänge zu vermitteln.Das fächerübergreifende Thema des ScienceDaycamp lautete daher auch "Was ist For-schung?" und "Wie funktioniert Forschung?"Christoph Meinel, Professor für Wissen-schaftsgeschichte, erörterte mit den Kindern in

Forschung hautnah erleben und selbst durchführen - das sollte Schülerinnen und Schülern in den ScienceDaycamps der Universität Regensburg ermöglicht werden.

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Am 6.10. 2004 war es wieder einmal so weit:knapp 40 Schülerinnen und Schüler der 11.und 12. Jahrgangsstufe opferten die letzteWoche ihrer Schulferien. Statt Relaxen warein Schnupperstudium in Physik angesagt.Dank großzügiger Unterstützung durch dasFrauenbüro der Universität und durch dieDeutsche Physikalische Gesellschaftkonnten auch zahlreiche auswärtige Teil-nehmerInnen mitmachen, sie wohnten ineinem nahe gelegenen Hotel.

Die Fakultät veranstaltete die Schnupper-woche bereits zum vierten Mal. In bewährterWeise wurde keine Showveranstaltunggeboten - die Teilnehmer absolvierten viel-mehr eine typische Studienwoche. Sieumfasste Experimente aus vielen Bereichender Physik, die in Kleingruppen durchgeführtwurden, immer begleitet durch eine Ein-führung in die Materie, Auswertung der Ver-suche und Diskussion der Ergebnisse. Als derabsolute Schlager erwies sich wieder einmalder Bau von Heißluftballons (siehe Abbil-dung). Wie im richtigen Studium gab’s natür-lich auch Theoretische Physik. Prof. KlausRichter hielt eine Vorlesung über Chaos undStrukturbildung, am Nachmittag bearbeitetendie Teilnehmer selbständig Übungsaufgaben

School meets Science – Schnupperstudium Physik im September

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Dieses Plakat von Franz Stadler lud zum Schnupperstudium Physik ein. Offenbar verfehlte es seine Wirkungnicht.

dazu. Frau Prof. Milena Grifoni stellte die Weltder Kohlenstoff-Nanoröhrchen vor.

Breiten Raum nahmen Computerübungenein. Die Schüler erfuhren erst einmal, dass fürein Physikstudium eine Hackermentalität nichtim Geringsten notwendig ist. Vielmehr ist derComputer das alltägliche Handwerkszeug vomersten Semester an bis hin zur Diplomarbeit.Am Mittwoch lernten die Teilnehmer das inte-grierte Mathematik- und Graphik-Tool Maplekennen, zunächst an Hand schultypischerÜbungsaufgaben. Anschließend wurden dieMaße eines optimalen Heißluftballonsberechnet. Der Donnerstag war für einenkleinen Programmierkurs in C/C++ reserviert.In einer Vorlesung am Vormittag wurdengrundlegende Sprachelemente durchge-nommen, nicht ohne vorher die Motivationfürs Programmieren geliefert zu haben. Denndie Physik lebt - wie viele andere Bereiche der

Wissenschaft und Technik - ganz essentiellvon Modellrechnungen und Simulationen, diein der Regel nur dann innovativ und effizientsind, wenn sie von den Wissenschaftlern selbstprogrammiert werden. Es war erstaunlich, wiegut die Teilnehmer mit diesem ‚Crashkurs’ zuRecht kamen. Am Ende erstellten alle mitgroßer Begeisterung sogar ein richtiges kleinesMonte-Carlo-Simulationsprogramm.

Informationen zum Physik-Studium,Führungen durch die Fakultät und eine Dis-kussionsrunde mit Physikerinnen aus der Indu-strie rundeten die Schnupperwoche ab. Bei derAbschlussdiskussion sah man nur zufriedeneGesichter – sowohl bei den TeilnehmerInnenals auch bei den Betreuern. Für 2005 ist dieseVeranstaltung schon wieder fest eingeplant.

Friedrich Wünsch

diesem Zusammenhang die Problematik,woher eigentlich die Fragen stammen, die sichWissenschaftler stellen, und versuchte dies mitHilfe eines historischen Instruments am Bei-spiel der Ballistik zu verdeutlichen.

"Der personelle Aufwand hinter der Veran-staltung war in diesem Jahr enorm", berichtetUlrike Richter. "Neben etwa zehn Hochschul-dozenten waren rund 15 Studentinnen und Stu-denten an der Konzeption und derDurchführung des Projekts beteiligt. Nur sokonnte die Betreuung in Kleingruppengewährleistet werden, die uns ganz besonderswichtig war." Dass ein solch aufwändiges Pro-jekt überhaupt durchgeführt werden konnte,war hauptsächlich der Förderung durch dieRobert-Bosch-Stiftung sowie durch SiemensAutomotive VDO zu verdanken.

Am Ende der Woche waren alle Beteiligtensehr zufrieden. "Mir haben alle Fächer gefallenund ich fand alles interessant", berichtete der12-jährige Daniel. Seine Mutter bestätigte das:"Mein Sohn kam zwar jeden Abend müde vonder Uni nach Hause, aber er erzählte dannimmer noch ganz begeistert vom vergangenenTag." Eine Umfrage unter den Kindern ergabjedenfalls, dass viele die Chemie und diePhysik am spannendsten gefunden hatten.Damit hätte die Universität Regensburg dasanfangs gesteckte Ziel erreicht, und im näch-sten Jahr soll das Sommercamp erneut ange-boten werden. Inken Rebentrost

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"Mathematik ist eine Herausforderung!‚Frau' sollte sich ihr stellen!", sagt dieAbitu-rientin Amelie Wiener aus Amberg.Sie hat sich im Rahmen ihrer Facharbeitmit der Situation von Schülerinnen in derMathematik beschäftigt und kommt beiihrem Vortrag an der Universität zu demErgebnis, dass gerade frühzeitig motivierteFrauen Großes in den Naturwissenschaftenleisten können. Die Frauenbeauftragte derUniversität Prof. Dr. Birgit Lorenz prämi-ierte am 15. Juli 2004 im Rahmen des Pro-gramms "girls go science" neunSchülerinnen aus der Region für ihre her-vorragenden Leistungen, die sie in ihrenFacharbeiten in den Fächern Mathematik,Physik und Chemie erbracht hatten.

Rektor Prof. Dr. Alf Zimmer betonte in derVeranstaltung die Bedeutung hochqualifi-zierter Studentinnen und Wissenschaftlerinnenfür den Fortschritt der Wissenschaft und dasLeistungsprofil der Universitäten. Hoch-schulen treten heute in einen Wettbewerb, umdie besten Studierenden anzuwerben, hob Prof.Dr. Birgit Lorenz hervor. Dies beträfe vorallem den weiblichen Nachwuchs in denNaturwissenschaften, auf deren Leistungspo-tential keine Hochschule verzichten könne.

Die Prämiierung von hervorragenden Fach-arbeiten wurde in diesem Jahr zum dritten Maldurchgeführt. Von den 35 eingesandtenWerken wurden die neun besten Arbeiten aus-gewählt. Die Prämiierung fand im Rahmeneines Festakts im Senatssaal in Anwesenheitdes Rektors der Universität Regensburg, Prof.Dr. Alf Zimmer statt. In jedem Fach wurdendrei Geldpreise bis zu 200 Euro vergeben. DieFrauenbeauftragte honoriert mit dieser AktionLeistungen von Schülerinnen, die sich inFächern engagieren, die traditionell noch ehereine Männerdomäne darstellen. Auszeich-nungen erhielten die Abiturientinnen SabrinaAdamczyk, Waldkraiburg, Elisabeth Both-schafter, Regen, Ramona Fellner, Weiden,Katharina Holzapfel, Viechtach, MelaniePfeuffer, Unterdeggenbach, Doris Rengstl,Ergoldsbach, Elisabeth Roider, Regensburg,Sabine Schicker, Neutraubling und AngelaZeiler, Luhe-Wildenau.

"Girls go science" ist ein Aktionsprogrammder Frauenbeauftragten der UniversitätRegensburg, das aus den Mitteln des Hoch-schul- und Wissenschaftsprogramms (Pro-grammpunkt Chancengleichheit für Frauen inForschung und Lehre) finanziert wird. Ziel desProgramms ist es, junge Frauen für ein Stu-dium naturwissenschaftlicher Fächer anzu-werben.

Christina Decker

Mädchen und Naturwissenschaft - ein Widerspruch?Prof. Dr. Birgit Lorenz, die Frauenbeauftragte der Universität Regensburg, prämiiert Facharbeitenvon Schülerinnen der Fächer Mathematik, Physik und Chemie

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Zusammen mit dem Rektor und der Frauenbeauftragten der Universität stellten sich die Preisträgerinnen imAnschluss an die Preisverleihung auf dem vom Senatssaal aus zugänglichen Nordbalkon des Verwaltungs-gebäudes den Fotografen. Foto: Christine Hegen

Ich freue mich, Sie an der UniversitätRegensburg als neue Mitglieder begrüßen zukönnen. Ich persönlich gehe davon aus, dass Siemit der Entscheidung für Regensburg eine guteEntscheidung gefällt haben. Die Lehrenden,aber auch die Verwaltung der Universität wer-den das ihre tun, Sie bei der Erreichung Ihrerselbst gesteckten Ziele zu unterstützen.

Für viele von Ihnen wird es eine Herausfor-derung sein, dass Sie an der Universität primärselbst dafür verantwortlich sind, welches Wis-sen Sie wie erwerben. Das bedeutet nicht, dassSie allein gelassen würden, aber es wird vonIhnen erwartet, aktiv zu studieren und es alseigene Aufgabe anzusehen, Ihr persönlichesfachliches Profil mit Unterstützung der Res-sourcen der Universität zu entwickeln. Die Uni-versität strebt keinen normierten Einheits-absolventen an, das wäre kontraproduktiv, weildas Studium nur eine Phase des lebenslangenProzesses des Wissenserwerbs und der Wis-sensbewertung darstellt.

Sie kommen an die Universität zu einemZeitpunkt, der von drei großen Fragen bestimmtist

1. Wie werden die Universitäten damit fer-tig, für immer mehr Studierende eine qualifi-zierte Ausbildung anzubieten, wenn gleichzeitigin staatlichen Haushalten gespart wird?

Begrüßung des Rektors für die Studierenden

2. Wie gestalten wir den so genannteneuropäischen Bildungsraum, in dem es diegemeinsame „Währung“ Kreditpunkte (ECTS)gibt? Bei dieser Umstellung wird es nicht nurneue Abschlüsse geben (Bachelor of Arts,Bachelor of Science, Master of Arts, Master ofScience und andere), sondern man wird auchvon punktuellen Abschluss- oder Zwischenex-amina auf Studien begleitende Leistungen über-gehen und die bisherige Fülle von Einzel-veranstaltungen zu so genannten Modulenzusammenführen in denen die Kompetenzen füreine übergreifende Fragestellung vermitteltwerden.

3. Wie muss ein Studium aussehen, dasnicht mehr wie früher auf einen definiertenBeruf oder gar einen Arbeitsplatz vorbereitet,sondern befähigt, die eigene Karriere selbst zuentwickeln bis hin zu Karrierewechseln?

Diese Phase der Unsicherheiten stellt für unsalle eine große Herausforderung dar und es wirduns nichts anderes übrig bleiben, als sie gemein-sam zu lösen.

Noch einmal herzlich willkommen inRegensburg.

Ihr

Prof. Dr. Alf Zimmer

Uni �� Partner U-Mai l 55//0044 Regensburger Univers i tätsze i tung 8

Startschuss für das Historische Werbefunkarchiv

Mit einem Festakt am 19. Juli 2004 wurdedas Historische Werbefunkarchiv mit rund100.000 Werbespots aus 50 Jahren Hörfunk-werbung feierlich eingeweiht. An der von derUniversitätsbibliothek und dem Institut fürGermanistik organisierten Veranstaltungnahmen zahlreiche Gäste aus Wirtschaft undForschung teil. Mit dabei waren unter ande-rem Prof. Erwin H. Geldmacher, der "Vater"des Werbefunkarchivs, und als FestrednerDr. Helmut Maucher, der Ehrenpräsident desVerwaltungsrats der Nestlé AG.

Professor Erwin H. Geldmacher war sicht-lich gerührt bei der Veranstaltung, bei der seinLebenswerk gewürdigt wurde. Fast 40 Jahre warer Leiter des Tonstudios Frankfurt, in dem dierund 8000 Tonbänder mit den Werbespots pro-duziert wurden. Als völliger Neuling wurde erAnfang der 50er Jahre ins kalte Wasser der Wer-bebranche geworfen. "Du machst das schon",sagte man dem jungen Betriebswirt damals. UndGeldmacher machte seine Sache gut, denn erwar schnell vom gesprochenen Wort fasziniert,das für ihn eine "andere Wahrheit" verkörpertals das geschriebene.

Auch Dr. Helmut Maucher erinnerte sich inseiner Rede zum Thema "Der Wert der Markegestern - heute - morgen" an die Anfänge derHörfunkwerbung. Er hielt ein Plädoyer für dieAufrechterhaltung traditioneller Werte im Wer-begeschäft. Trotz Schnäppchenmentalität undgeringer Markenloyalität in der heutigen Zeit ister von der Wichtigkeit von Markenproduktenauch in Zukunft überzeugt. Auf der Suche nachOrientierung würden Markenprodukte denMenschen ein Gefühl von Sicherheit und Iden-tität geben, sagte er.

Für die Universität Regensburg stellt dasHistorische Werbefunkarchiv einen besonderenSchatz dar. Es ist nicht nur das größte seiner Artin deutscher Sprache, sondern mit dem Bestandstehe man auch international an vordersterStelle, betonte Bibliotheksdirektor Dr. FriedrichGeißelmann. Derzeit werden die Tonbänder imMulti-Media-Zentrum digitalisiert, das heißtvon Tonband auf Computer überspielt und dannauf CD gebrannt. Langfristig sollen sie Wissen-schaftlern und anderen Interessenten über dasInternet zugänglich gemacht werden. Zur För-derung dieses Digitalisierungsprojekts wurdeein Antrag bei der Deutschen Forschungsge-meinschaft eingereicht.

Obwohl das Projekt gerade erst angelaufenist, gibt es bereits rege Nachfrage von Dozenten,Studenten und auch aus der Wirtschaft. Darüberhinaus bietet der Lehrstuhl für Deutsche Sprach-wissenschaft am Institut für Germanistik imkommenden Wintersemester ein Hauptseminarzum Thema Hörfunkwerbung im Wandel an.

Neben vielen interessanten Reden führte dasMulti-Media-Zentrum bei der Einweihung desHistorischen Werbefunkarchivs auch Hörbei-spiele schon digitalisierter Werbespots vor. Dar-unter waren Klassiker wie das HB-Männchen("Na, wer wird denn gleich in die Luft gehen . .."), die "Alete-Kost fürs Kind" und die Pril-Ente

("Pril entspannt das Wasser, und darauf kommtes an..."), aber auch Kuriositäten, wie zum Bei-spiel ein Werbespot in Reimform für die Ziga-rette Africaine, die heute nicht mehr erhältlichist.

Musikalisch begeleitet wurde der Festaktvon den Musikstudenten Katrin Kern und Chri-

stian Liedl. Die beiden spielten und sangenWerbe-Klassiker wie "Merci, dass es Dich gibt",und "Die 5-Minuten-Terrine von Maggi, ´netolle Idee".

Gabriele Gerber und Nike Harrach

Professor Erwin H. Geldmacher (li.) mit Doktorandin Sandra Reimann, die bei den Nachforschungen zu ihrerDissertation auf das Archiv gestoßen ist, zusammen mit Dr. Helmut Maucher von Nestlé.

ELLI mit Uni-Big Band im Audimax

Am Donnerstag, den 18. November, um20.00 Uhr tritt „Superstar“ ELLI mit “ihrer”Big Band der Universität Regensburg imAudimax auf; die Leitung hat wie immer Wolf-gang Dersch. Die Gewinnerin von “Deutsch-land sucht den Superstar“ zeigt damit ihre “alteLiebe” zu Swing-Musik und zur Uni-BigBand, mit der sie als Sängerin und Trompeterinschon mehrmals im Audimax zu hören war.

Veranstalter sind, wie jedes Jahr, die “Freundeder Universität Regensburg e.V.” und derVerein “Ehemalige Studierende der Univer-sität Regensburg”.

Der Vorverkauf beginnt am 18.10. in derTourist-Information im Alten Rathaus, im MZ-Pavillon im DEZ sowie im Studentenwerk.

Elli Ehrl beim Finale von “Deutschland sucht den Superstar”, das sie für sich entscheiden konnte.Screenshot: R. F. Dietze

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Bayerische Sommerakademie für Deutschdozenten

Die Bayerische Sommerakademie für Deut-schdozenten der Universitäten in Ost undWest fand vom 18. bis 31. Juli 2004 nach demgroßen Erfolg im letzten Jahr nun zum zwei-ten Mal in Regensburg statt. Die Sommera-kademie ist eine Fortbildung fürHochschuldozenten im Fach "Deutsch alsFremdsprache". Veranstalter waren dasBayerische Hochschulzentrum für Mittel-,Ost- und Südosteuropa (BAYHOST) und dasEUROPAEUM (Ost-West-Zentrum) derUniversität Regensburg. Die inhaltliche Kon-zeption übernahm das Institut für Germa-nis-tik (Deutsch als Fremdsprachen-philologie) unter Federführung von Dr. Har-ald Tanzer und Prof. Dr. Maria Thurmair.

Das Bayerische Staatsministerium für Wis-senschaft, Forschung und Kunst fördert dieseSommerakademie über BAYHOST, um eineLücke in den bestehenden Weiterbildungsange-boten zu schließen. Hochschullehrer fürDeutsch als Fremdsprache wie Jelena Kosticvon der Universität Belgrad konnten bisher aus-schließlich auf Fortbildungen für Schullehrerzurück-greifen, die für die Anforderungen aneiner Universität jedoch nur begrenzt geeignetsind. Ein spezifisches Programm ist besonderswichtig, da Hochschullehrer für Deutsch alsFremdspra-che Schlüsselpersonen sind. Einer-seits sind sie Vermittler für Hochschul- und For-schungsko-operationen in verschiedenstenBereichen, auch und vor allem aber sind sie ent-scheidende Multiplikatoren, denn mit ihnenkommen ausländische Studierende an deutscheHochschulen.

Die diesjährige Sommerakademie verdankteihren abwechslungsreichen Charakter nicht zu-letzt der multikulturellen Zusammensetzung der18 Teilnehmer, die aus zwölf verschiedenen,zumeist mittel-, ost- und südosteuropäischenLändern stammten. Auf diese Weise kam einwertvoller Erfahrungsaustausch zwischen denKollegen zustande. Ana Iroaie (UniversitätBukarest): "Wir haben festgestellt, dass wir mitunseren Problemen nicht alleine sind. Ge-mein-sam kann man Lösungen finden und neue Per-spektiven entdecken."

Die Teilnehmer schätzten das abwechs-lungsreiche Programm, das sich aus Vorträgen,Workshops, Verlagspräsentationen und Forenmit Beiträgen der Teilnehmern zusammensetz-te. Auf besonderes Interesse stießen Vorträge zuTendenzen der Gegenwartssprache und zurInterkulturellen Wirtschaftskommunikation mitdeutschen Partnern. Für die teilnehmendenDeutschdozenten stellten die Vorträge zugleicheine seltene Gelegenheit dar, Kollegen auf dieFinger zu schauen und Anregungen für den eige-nen Unterricht zu gewinnen. Der Praxisbezugder Akademie wird als sehr wichtig eingestuft.

Ein großes Lob erging auch an die Organisa-tion und das Kulturprogramm. Iryna Paraz-hynskaya (Minsker Staatliche LinguistischeUniversität): "Wir hatten Fortbildung rund umdie Uhr. Durch die Betreuer sind wir mit Vertre-tern der hiesigen Kultur in Kontakt gekommenund konnten dadurch die Kultiviertheit derSprache erleben." Zur Fortbildung rund um die

Uhr zählte auch die intensiv wahrgenommeneMöglichkeit, die Regensburger Uni-Bibliothekzu nutzen.

Teilnehmer und Organisatoren sind sichdarin einig, dass die geknüpften Kontakte derBeginn einer dauerhaften Zusammenarbeit seinsollen. Durch ein neues Alumni-Forum, an demauch die Deutschdozenten teilnehmen, wirdBAYHOST die Kontakte zu Ansprechpartnernan Hochschulen in Mittel-, Ost- und Südosteu-ropa pflegen und für interessierte Studenten undDozenten zugänglich machen.

Nikolas Djukic

Kontakt: Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost-und Südosteuropa, Universität Regensburg, 93040 Regensburg; Tel. 0941/943-5046, Fax: 0941/943-5051, e-mail: [email protected]

Deutschdozenten aus zwölf Staaten tagten an der Universität Regensburg. Foto: T. Wagensohn

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Impressum ISSN 0557–6377

U - M a i l – R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Herausgeber: Prof. Dr. Alf Zimmer, Rektor der Universität RegensburgRedaktion: Dr. Rudolf F. Dietze, M.A., Pressereferent Beratung: Prof. Dr. Maria Thurmair, Christine Hegen

Zeichnung S. 1 “rund um die Kugel”: Christiane MayrGestaltungskonzeption: Irmgard Voigt DTP-Layout: Lang Service

Universitätsstraße 31, 93053 RegensburgTelefon: 0941/943-23 02/-23 04, Fax: 0941/943-49 29, E-mail: [email protected] Internet: URL: http://www.uni-regensburg.de

Erscheinungsweise: monatlich während der Vorlesungszeit. Einzelpreis monatlich 1,-- Euro; Jahresabonnement 5,- Euro. Auflage 7.000.

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die Redaktionbehält sich Kürzungen vor.

Druck: Mittelbayerischer Verlag KG RegensburgAnzeigenverwaltung: Mittelbayerische Werbegesellschaft KG Regensburg,Joachim Köhler, Tel. 0941/207-388, Fax 207-122.

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe zum unveränderten Nachdruck freigegeben. Belegexemplar erbeten.

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29. Internationaler Sommerkurs an der Universität Regensburg

"Im römischen Imperium lag Regensburgnur an der Peripherie, heute kommen sie ausganz Europa zum Sommerkurs zu uns",begrüßte Prorektor Prof. Hans-Jürgen Beckerdie 45 Teilnehmer am diesjährigen Sommerkursder Universität Regensburg. Doch nicht nurGäste aus dem "alten" und "neuen" Europawaren 20 Tage lang zu Gast, Teilnehmer ausTogo und Japan machten den Sommerkurs zueinem richtig internationalen Unterfangen.

Bereits seit 1975 organisiert das LehrgebietDeutsch als Fremdsprache jährlich diesen Kurs,Leitung und Organisation liegen seit Jahren inden Händen von Dr. Armin Wolff und Dr. Hen-ning Gloyer. Alte Bekannte fanden sich in die-sem Jahr nicht unter den Teilnehmern, lauterneue Gesichter, die Regensburg zum ersten Malbesuchten. "Heuer werden Sie die Universitätaußerdem noch richtig in Betrieb erleben, dennder Kurs endet zusammen mit dem Semester",informierte Dr. Gloyer über die bevorstehendeZeit in Regensburg. Täglich standen nunDeutsch-Sprachkurse in verschiedenen Grup-pen auf dem Programm, gepaart mit landes-kundlichen Vorträgen am Nachmittag. DieWochenenden wurden genutzt für Ausflüge indie Region, den bayerischen Wald, SchlossPrunn und Kloster Weltenburg.

Christine Hegen

In der Mensa-Cafeteria begrüßte Prorektor Prof. Dr.Hans-Jürgen Becker die TeilnehmerInnen des dies-jährigen Internationalen Sommerkurses.

Foto: Christine Hegen

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Eine Frage war am Ende - trotz des offenenSchlusses - beantwortet: Warum es sich immerwieder lohnt, die Aufführungen der Theater-gruppe Babylon zu besuchen.

Christine Bühler

Von 22. bis 25. Juni fanden im Studen-tentheater der Universität Regensburg dieschon zu einer festen Tradition gewordenenAufführungen der Theatergruppe Babylondes Lehrgebiets Deutsch als Fremdsprachestatt. Studierende aus 16 Ländern habendas letzte Winter- und Sommersemesterunter der Regie der DaF-Dozentin CarenSchuh damit verbracht, sich mit allenAspekten des Theaterspielens zu beschäf-tigen.

Aufgeführt wurde "Der gute Mensch vonSezuan" von Bertolt Brecht; ein Parabelstück,in dem die Unmöglichkeit, in dieser Welt gutzu sein, diskutiert wird. Und bei Brecht geht esnicht um Einfühlungsdramatik: so wie dieSchauspieler nach den Forderungen des epi-schen Theaters ihre Handlungen "ausstellen"und ihnen das Naturgegebene nehmen mus-sten, so musste auch das Publikum sich - indem berühmten Epilog - den guten Schlussselbst suchen. Die Schauspieler lernten alsoneben dem Sprechen und Spielen in einerfremden Sprache auch eine neue Spielweise, inder man die Handlungen seiner Figur kom-mentieren und verfremden muss.

Dies ist in vollem Maß gelungen. DieZuschauer erlebten einen langen - mit Pauseweit über drei Stunden - aber kurzweiligenTheaterabend; der Spagat zwischen epischerSpielweise und spannungsreichem Bühnenge-schehen war erfolgreich und mitreißend.

Bewundernswerte schauspielerische Leistungen

Alle Schauspieler haben bei der Erarbei-tung und Umsetzung ihrer Rolle eine bewun-dernswerte Leistung vollbracht, die von demPublikum auch mit Begeisterung und vielApplaus honoriert wurde. Besonders hervor-zuheben ist allerdings die Hauptdarstellerin JieLi, die in der schwierigen Doppelrolle als"Guter Mensch" Shen Te und böser Vetter ShuiTa überzeugend die Zerrissenheit des Guten indieser Welt darstellte. In ihrer trennscharfenUnterschei-dung der beiden Rollen blieb siedurch die Absetzung der Kommentare wieauch die gute Umsetzung des schwierigenSongs immer einer epischen Spielweise ver-pflichtet.

"Nebenbei muß die Gefahr der Chinoiseriebekämpft werden. Gedacht ist eine chinesi-sche Vorstadt mit Zementfabriken usw. Dasind noch Götter und schon Flugzeuge." (GBA26, S. 338), hatte Brecht gesagt. Diese Überle-gungen wurden von Schauspielern, Requisite,Maske, Bühnenbild, Beleuchtung und Regieernst genommen. Nur wenige Beispiele: DieGötter, die in Spiel und Kostüm herrlich welt-fremd und verfremdet waren. Das Bühnenbild,das mit gut ausgewählten Requisiten undBauten eine chinesische Großstadt andeutete

und mit sparsa-men Mitteln V-Effekte setzte,z. B. durch die Verwandlung der Bühne in dieausbeuterische Tabakfabrik Shui Tas mit Bau-gittern und das "Entschweben" der hilf- undratlosen Götter in einer Fahrradrikscha.

Studierende aus 16 Nationen auf der Suche nach dem guten Menschen Internationale Theatergruppe Babylon führt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" auf

� Uni-Kultur

Szene mit der Hauptdarstellerin Jie Li, die in der schwierigen Doppelrolle als "Guter Mensch" Shen Te undböser Vetter Shui Ta überzeugend die Zerrissenheit des Guten in dieser Welt darstellte. Foto: R. F. Dietze

im Herzen der Universität Regensburg

Öffnungs-zeiten:

immer durchgehend in der Vorlesungsferienzeittäglich

BriefmarkenTelefonkartenRVV-TicketsWertcoupons

Heiße ThekeWurst & KäseBackwarenObst & Salate

8.00 bis 16.00 UhrMo. – Do.Fr.

8.00 bis 18.00 Uhr8.00 bis 16.00 Uhr

Tag für Tag

auf´s neue:Unser Service

für Sie:

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„Bei uns sind Kirchen nur noch Museen,Religion gilt als Privatsache, die Kirche ver-zeichnet mehr Aus- als Eintritte und überReligion zu sprechen, ist in unserer Gesell-schaft ein Tabu“, so Prof. AlexanderThomas. Dabei könnte man meinen, dassgerade im viel zitierten „Zeitalter der Ter-roranschläge und des Krieges zwischen denKulturen“ die Auseinandersetzung mit dereigenen Religiosität einen neuen Auf-schwung erleben müsste. Stattdessenscheint allerdings nur eine weitgehend vonKlischees geprägte Beleuchtung der Gegen-seite, „der Achse des Bösen“, stattzufinden.Dass hier so etwas wie interreligiöse Kom-petenz gefragt ist, scheint klar auf der Handzu liegen. In der Forschung war diesesThema aber bislang überhaupt nicht exi-stent.

So ist es eine kleine, aber feine Runde, diesich zu diesem weltweit bisher einmaligenWorkshop in Regensburg versammelt hat – einerster Test, der je nach Resonanz auf seine wei-tere Ausdehnung wartet. In dem von Prof.Thomas angebotenen Zusatzstudium „Inter-kulturelle Handlungskompetenz“ war manimmer wieder auf die Frage nach verschie-denen Religionen gestoßen. Dozentin Hen-riette Müller suchte Kontakt zurTheologischen Fakultät und fand ihn in ihrerMitbewohnerin Eva-Maria Stögbauer, die der-zeit am Lehrstuhl für Religionspädagogik pro-moviert. Zusammen leisteten die beidenPionierarbeit, entwickelten erste Ausbildungs-module zur interreligiösen Kompetenz underprobten sie erfolgreich an Studenten im

Rahmen des Zusatzstudiums. Die nun veranstaltete Workshop-Tagung

richtete sich an die Öffentlichkeit. Zusammenmit dem „Forscher-Praktiker-Dialog in derinternationalen Jugendbegegnung“, vertretendurch Ulrich Zeutschel, ging es vor allem uminterreligiöse Kompetenz im Zusammenhangmit internationaler Jugendarbeit. Dementspre-chend setzten sich die Teilnehmer grob ausStudenten, Religions- und Sozialpädagogen,sowie Islamwissenschaftlern zusammen, diealle beruflich oder ehrenamtlich mit Aufgabenim internationalen Jugendaustausch konfron-tiert sind. „Bei Jugendlichen herrscht großesInteresse für Religion“, sagte Stögbauer, dieihre Recherchen zur Dissertation sogar inDiskos geführt hatten. Gleichzeitig mahnte siean, das Thema Religion für Jugendliche aktuellzu gestalten, da bei ihnen religiöse Menschenoft noch als esoterisch angehauchte Papstan-hänger gälten. Dass Glaube ein sehr sensiblesThema ist, diese Erfahrung hatten bereits alleTeilnehmer in ihrem internationalen Betäti-gungsfeld gemacht. Genau darauf fußte derWorkshop. „Das Ziel ist es, die Gäste für dasThema Religion zu sensibilisieren und zu qua-lifizieren. Nur wer sich über seine eigenen reli-giösen Wurzeln und die von anderen bewusstwird, kann in interkulturellen und interreli-giösen Dialog treten,“ postulierte Prof.Thomas. Neben Vorträgen sollte auch Grup-penarbeit den Teilnehmern helfen, Hand-werkszeug zu erweben, um anschließend inihren Wirkungsstätten in ganz Deutschland dieneuen Erkenntnisse anzuwenden.

Christine Hegen

Religiöse Menschen sind keine esoterisch angehauchten Papstanhänger

Nicht erst im Zuge des Umsetzungspro-zesses der Agenda 2010 bestimmt dieReformdebatte die öffentliche Diskussion.Dabei ist parteiübergreifend allen Ansätzengemein, dass sie argumentieren, Gerechtig-keit zu wahren oder wieder herzustellen.Gleichwohl sind bei den einzelnen Gerech-tigkeits-vorstellungen, die letztlich eine Ant-wort auf die alte Frage: "Was istGerechtigkeit?" darstellen, erheblicheUnterschiede feststellbar.

Unter dem Hinweis die Gerechtigkeits-lücke schließen zu wollen, finden sich sowohlAnsätze der Verteilungs- wie auch der Gene-rationen- und Chancengerechtigkeit.

Wie gerecht ist der moderne Sozialstaat?Und wie gerecht kann er sein?

Diesen und weiteren gleichsam span-nenden wie hochaktuellen Fragen, hat sich dievon Prof. Frank Pilz in Zusammenarbeit mitdem Regionalbüro Regensburg und der Frie-drich Ebert Stiftung vorbereitete Tagung ange-nommen. Wie in den vergangenen Jahren,konnten namhafte Referenten aus Wissen-schaft, Politik und Wirtschaft gewonnenwerden. Für die Auftaktveranstaltung am17. November sind der ehemalige Vorstands-vorsitzende von Daimler Benz, Edzard Reuterund der IG Metallvorsitzende von Bayern,Werner Neugebauer angefragt. Den Abschlussder Veranstaltung am 19. November bildet einePodiumsdiskussion mit dem Titel: "Wasbedeutet Gerechtigkeit heute", an der unteranderem Prof. Dr. Manfred G. Schmidt (Hei-delberg), Prof. Dr. Wolfgang Merkel (WZB)und Ludwig Stiegler, MdB teilnehmen.

Timo WernerProgramm unter:[email protected]

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Dienstag, 5. Oktober, 11 Uhr. Nach undnach trudeln die Fachschaftler ein. DieSommerpause ist vorbei und jetzt geht eswieder richtig los. Schon in der letztenFachschaftssitzung wurde das anstehendeErstsemesterwochenende in Schloss Regen-dorf besprochen und die Organisationwurde in Angriff genommen. Und damitbeginnt für uns wieder ein neues Jahr derFachschaftsarbeit. "Jahr" deshalb, weilnur einmal im Jahr die Hochschulwahlenstattfinden und die Fachschaftsvertretersomit für zwölf Monate gewählt sind (WSund SS). Die diesjährige Wahlbeteiligungunserer Fakultät lag nur bei 7,78 %, d.h.303 Stimmzettel von 3896 möglichen, aberimmerhin doppelt so hoch wie bei der Wahlim Juni 2003. Es sind also weniger als einZehntel der möglichen Stimmen, die unslegitimieren.

Am Anfang eines solchen Fachschafts-jahres steht unser sogenanntes Ersti-Wochen-ende, das seit dem Wintersemester 1990/91Tradition in unserer Fachschaft Sprache/Lite-ratur hat. Trotzdem ist es jedes Mal wiederspannend, vor allem wegen der neuen Teil-nehmer. Die Fragen sind oft die gleichen, dieAntworten nicht. Gerade in Kürzungs- undReform-Zeiten wie diesen, wo sich konstantetwas ändert, verliert man schon mal denÜberblick. Zumal man sich ja auch noch umsein eigenes Studium kümmern muss.

So ist das nämlich bei uns. Die Fach-schaften sind eine ehrenamtliche studentischeInitiative, sozusagen von Studenten für Stu-denten. Warum machen wir das? Weil wir unsengagieren wollen, weil wir etwas bewegenwollen. Und weil wir neue Leute kennenlernenwollen, weil wir von der Uni mehr wollen alsnur studieren, und weil wir auch Professorenund Dozenten von einer anderen Seite ken-nenlernen wollen.

Und genau das machen wir auch. Wirberaten Erstsemester, Studienortswechsler undalle, die sich an uns wenden beim Ersti-Wochenende, in den Sprechstunden und auchper E-Mail, telefonisch oder per Post. Wirwissen auch nicht alles, aber wir bemühen uns.Wir organisieren kulturelle Veranstaltungenwie Theaterfahrten oder Lesungen (die letztez.B. beim Sommerfest der Universität). Undwir setzen uns stellvertretend für die Studie-renden unserer Fakultät in die Kommissionenund versuchen so, eine gewisse Transparenz indie Entwicklungen und Entscheidungen zubringen. Daneben sagen wir auch unsere Mei-nung, z.B. zur Kürzung der Bibliotheksmittel,zur langen Nicht-Besetzung des umgewid-meten Lehrstuhls für Medienwissenschaft, zurEinführung von NCs u.v.m.

Die Frage dabei ist natürlich, wie viel wirtatsächlich erreichen können. Im Prinzip sindwir Fachschaften nämlich ganz schönbeschnitten in unseren Rechten. Wir haben

keine Mittelhoheit, d.h. wir können nicht freiüber unser Geld verfügen, sondern müssenstets bei der Verwaltung Rechenschaft ablegenund jeden einzelnen Betrag genehmigenlassen. Außerdem können uns die Profes-soren/Dozenten in den Gremien überstimmenbzw. im Extremfall zählt unsere Stimme nicht.Im Protokoll des Fachbereichsrates, demhöchsten Entscheidungsorgan unsererFakultät, wo wir zwei studentische Vertretersitzen haben, tauchen die studentischenBeiträge nicht im Protokoll auf. Als wären wirgar nicht dabei.

Aber wir resignieren nicht. Und die Erfah-rung zeigt, dass die Studenten zwar nicht imProtokoll erwähnt, aber dennoch gehörtwerden von den Gremien. Natürlich muss manunterscheiden zwischen "Zuhören und dasGesagte Ernst nehmen" und "Zuhören und dasGesagte ignorieren". Im letzten Jahr aber, alswir alle für die gleiche Sache kämpften, alsogegen die Kürzungen, da war die Zusammen-arbeit anregend und befriedigend. Es werdenjedoch auch wieder andere Zeiten kommen,wo Studenten und Professoren nicht auf dergleichen Seite stehen, und genau da wollenwir ansetzen und uns umso mehr einsetzen.Und zwar nicht so sehr für uns selbst als viel-mehr für die, die nach uns kommen. Uns, diewir schon meist in der Mitte oder am Ende desStudiums stehen, berührt die Einführung einesNCs oder die Umwidmung eines bestimmtenLehrstuhls studientechnisch nicht so sehr wieStudienanfänger. Dennoch wollen wir eineLösung finden mit dem größtmöglichengemeinsamen Nenner.

Auch innerhalb der Fachschaft sind wirnicht immer einer Meinung. Aber genau dasmacht ja auch die Fachschaft aus. Eine Fach-schaft ist nur so gut wie die Leute, die sich in

Von Studenten für StudentenDie Fachschaft Sprache/Literatur stellt sich vor

� Die Fachschaften

ihr engagieren. Und was bringt das Ganze?Nun, den Studenten allgemein bringt es Bera-tung, kulturelle Ausflüge und Vertretung ihrerRechte. Und den Fachschaftlern bringt esErfahrung in Team-Arbeit, Organisation undVerhandlungen - die oft beschworenen SoftSkills.

Das letzte Jahr zum Beispiel war wirklicheine Herausforderung für die studentischenVertreter der ganzen Universität Regensburgund auch für die Studenten allgemein. Die Pro-teste und die Zeit der Nachwehen haben unswieder daran erinnert, wer wir sind und waswir wollen. Unsere Fachschaft hat sich kon-kret nicht nur bei der Demo und der Organisa-tion der Vollversammlungen engagiert,sondern auch für den Erhalt der Germanistikeingesetzt. Bei der Germanistik-Vollversamm-lung hatten wir zwei Fachschaftsvertreterinnenauf dem Podium sitzen, die Sammelaktion inder Stadt haben wir mit Hilfe des Lehrstuhlsfür Germanistik und seiner StudentischenHilfskräfte organisiert und auch bei den Beru-fungsverfahren für die unbesetzten Lehrstühlein der Neueren Deutschen Literaturwissen-schaft waren wir aktiv dabei.

Und wir werden auch weiterhin mitwirken.Mit Beginn des neuen Semesters am 01.Oktober 2004 sind auch die neu gewähltenFachschaftsvertreter im Amt und führen dieArbeit weiter. Hoffentlich werden sich immerwieder engagierte Studierende finden, die dieFachschaft am Leben erhalten. Denn es lohntsich. In jedem Fall. Für alle.

Gisela Kößlerstud. Sprecherin der Phil. Fak. IV

von Okt. 2003 bis Okt. 2004

Das Team der Fachschaft Sprache und Literatur

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Oben links: Im Rahmendes Tags der Physikstellte Prof. Zweck dasneue RegensburgerLorentz-Elektronenmi-kroskop, ein weltweitesUnikat, vor, das es denRegensburger Wissen-schaftlern erlaubt, diepole position bei derUntersuchung nano-strukturierter magneti-scher Partikeleinzunehmen.

Oben rechts: Am selbenTag vergab Prof. Weg-scheider (ganz links),Dekan der NWF II -Physik, die Urkunden anDiplomanden und Dokto-randen der Physik

Bild Mitte: die Inhaber der Elektro-nikfirma Conrad (Vaterund Sohn) nahmen dasErreichen der erstenMillion Euro für KUNO,eine Uni-Kinderklinik inOstbayern, zum Anlass,die Summe zu verdop-peln, um damit anzu-deuten, dass nunpotentere Spendergefragt sind.

Unten links: Im Laufedes SS 2004 hatte dieUniversität zu einemUni-T-Shirt-Wettbewerbaufgerufen. Die drei Sie-gerinnen, die sichgegenüber 60 weiterenEntwürfen von über 40Mitbewerbern durch-setzen musstenerhielten Preise aus derHand des Rektors. Dienach dem preisge-krönten Entwurf gestal-tete Kollektion wurdesodann im Rahmen einerimprovisierten Moden-schau präsentiert.Erhältlich sind die Uni-Shirts im Uni-Markt:Gebäude Physik, Raum9.0.04.

Von MinisterpräsidentDr. Edmund Stoibererhielt Prof. Dr. Ferdi-nand Hofstaedter fürseine Verdienste um denAufbau des Klinikumsund des TumorzentrumsRegensburg im Juli 2004den Bayerischen Ver-dienstorden verliehen,der bisher 4728 mal ver-geben wurde.

Fotos: R. F. Dietze

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� aus dem Klinikum

Hochmodernes Zell-Sortiergerät bietet neue Chancen für Leukämieforschung Die Carreras-Stiftung unterstützt Krebsforscher am Regensburger Uniklinikum

Ein superschnelles Zellanalyse- und Sor-tiersystem eröffnet zukunftsweisende Per-spektiven für die Leukämieforschung ander José Carreras Forschungseinheit amUniklinikum Regensburg. Besonders imBereich der Immuntherapie wird das Gerätzum Einsatz kommen, denn die Erfor-schung der Einsatzmöglichkeiten vonImmunzellen ist eines der Schlüsselthemenbei der Krebsbekämpfung. Um aussage-kräftige Ergebnisse zu erzielen, benötigenWissenschaftler jedoch ausreichendeMengen von verschiedensten Zellarten. Dadiese im Körper nie isoliert vorkommen,müssen sie in möglichst reiner Form ausZellgemischen gewonnen werden - bisherein enorm aufwendiger und zeitraubenderVorgang. Mit dem neuen Zellanalyse- undHochgeschwindigkeitssortiersystem

können die Regensburger Forscher nungroße Mengen an Zellen anhand ihrerOberflächenbeschaffenheit aussortierenund anreichern. Die Deutsche José Car-reras Leukämie-Stiftung e. V. hat dieAnschaffung des erst kürzlich in den USAentwickelten High-Tech-Gerätes mit rund200.000 Euro ermöglicht. "Gerade die hoheGeschwindigkeit, mit der das neue Gerätsortieren kann, und seine Genauigkeitstellen Meilensteine für die Forschungs-möglichkeiten dar, die sich nun am Regens-burger Klinikum eröffnen", freut sich Prof.Reinhard Andreesen, Leiter der AbteilungHämatologie/Onkologie am Klinikum.

Das Analysieren und Sortieren von Zellenist eine komplexe Aufgabe: Zunächst werdendie Zellen durch Proteine markiert, sogenannteAntikörper, die bestimmte Zellen an sichbinden können. Im Zell-Sorter werden diemarkierten Zellen dann durch Laserlicht ineinem haarnadelfeinen Wasserstrahl einzelnanalysiert und anschließend entsprechend derSuchkriterien durch magnetische Ablenkungdes Wasserstrahls in verschiedene Reagenz-gläser verteilt. Mit dem neuen Sorter lassensich so Millionen von einzelnen Zellen in kür-zester Zeit sortieren. Außerdem können mitdem High-Tech-Gerät auch seltene Zellen imZellgemisch angereichert oder danach sortiertwerden, ob sie das gesuchte Oberflächen-merkmal stark oder schwach ausbilden. Die soaufgereinigten Zellen werden anschließendstudiert und bei neuen Therapieversuchen ein-gesetzt.

Am Regensburger Klinikum werden meh-rere Forschergruppen im Bereich derImmuntherapie und der Verbesserung vonKnochenmark-Transplantationen mit demneuen Gerät arbeiten. So hofft beispielsweise

eine Arbeitsgruppe, die Nebenwirkungen derTransplantationen zu verringern, indem sieZellen gezielt einsetzt, die die Abwehr unter-drücken. Diese sogenannten Suppressorzellenkönnen mit dem Zell-Sorter selektiert und ger-einigt werden. Ein anderes Forscherteam willmit dem Gerät tumor-spezifische Immunzellenherausfiltern und vermehren. Solche "Killer-zellen" könnten dann in Zukunft bei Krebsthe-rapien neben der Chemotherapie und derStrahlentherapie als weitere Therapieoptionzum Einsatz kommen. Dies sind nur zwei Pro-jekte von vielen, die von der Anschaffung desZell-Sorters profitieren.

Weitere Informationen:Prof. Reinhard AndreesenFon [email protected]

Bei seinem Besuch in Regensburg konnte José Car-reras den neuen Zell-Sorter präsentieren und sichzugleich ein Bild von der Forschung an der José Car-reras Forschungseinheit machen. Foto: R. F. Dietze

Konferenz über Epstein-Barr-Virus und assoziierteErkrankungenVom 20. bis zum 25. September 2004 fand an der Universität Regensburg die "11. Konferenz derInternationalen Gesellschaft für Forschung über Epstein-Barr-Virus und assoziierte Erkrankungen"statt.

Fast 400 Wissenschaftler aus aller Welt mitlebhafter Beteiligung aus den USA und Osta-sien vermittelten neueste Erkenntnisse darü-ber, wie das Epstein-Barr-Virus(?-Herpesvirus), der Erreger des Pfeifer-schen Drüsenfiebers (infektiöse Mononu-kleose), den Menschen infiziert, seineImmunabwehr umgeht, und sich im Körperdann lebenslang einnistet. In seltenen Fällenist die Entwicklung von bestimmten Krebs-arten (vor allem das Nasopharynxcarcinom)eine mögliche Folge. Besonders in SO-Asienist dies eine der häufigsten Krebsarten desMenschen.

Neben neuesten Erkenntnissen über dasWechselspiel von Viren und den infizierten Zel-len der Menschen wurden während der Tagungauch neue Verfahren zur frühzeitigen Erken-nung der durch das Virus verursachten Erkran-kungen vorgestellt. Einer der Höhepunkte sinderste Ergebnisse einer Impfstudie, welche dieschwere Erkrankung junger Erwachsener, dasPfeifersche Drüsenfieber, aber auch möglicheSpätfolgen, u.a. Lymphoma und auch des Naso-pharynxcarcinoms, verhindern könnte. Dieser

Impfstoff wurde vor mehreren Jahren von derArbeitsgruppe von Prof. Dr. Hans Wolf, demwissenschaftlichen Leiter der Veranstaltung undPräsidenten der Internationalen Epstein-Barr-Virus-Gesellschaft, entwickelt und weltweiterstmals mit den Wissenschaftlern in Peking(Gu Shu Yan, Zeng Yi, 1985) und in neuer, ver-besserter Formulierung nun von Glaxo Smith-kline klinisch geprüft. Die Ergebnisse für diesenImpfstoff, welcher auf der Liste der WHO fürdie 15 wichtigsten Impfstoffe für Kinder undJugendliche steht, sind sehr vielversprechend.

Kontakte:Prof. Dr. Hans WolfDirektor des Institutes für Medizinische Mikrobiolo-gie und HygieneFranz-Josef-Strauss-Allee 11D-93053 REGENSBURGTel.: (0941) 944 6401Fax: (0941) 944 6402E-mail: [email protected]ähere Informationen: www.hans-wolf.de

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� aus dem Klinikum

Rheumatology Visiting Professor Intensive Coursemit Professor Leslie Crofford von der University of Michigan in Ann Arbor

Im Rahmen des von der Universitätsstif-tung Hans Vielberth geförderten Gastpro-fessoren-Programmes konnte Prof. LeslieCrofford vom Department of Rheumatologyder University of Michigan in Ann Arbor,eines der größten rheumatologischen uni-versitären Zentren in den USA, als rheu-matologische Expertin für einen inter-disziplinären rheumatologischen Intensiv-kurs an der Klinik und Poliklinik für InnereMedizin I gewonnen werden. Prof. Croffordgehört zu den renommiertesten Rheumato-loginnen in den USA und ist Mitglied inzahlreichen klinischen und basiswissen-schaftlichen Leitungsgremien des AmericanCollege of Rheumatology.

Der mit ihr durchgeführte IntensivkursRheumatologie bestand aus mehreren Kompo-nenten. Im ersten Teil wurden im Rahmeneines interaktiven Seminars komplexe rheu-matologische Patienten von Assistenten desBereichs Rheumatologie der Klinik und Poli-klinik für Innere Medizin I vorgestellt und dieDifferentialdiagnose sowie die Therapiemög-lichkeiten thematisch umfassend diskutiert.Ein Schwerpunkt des klinischen Trainings laghierbei insbesondere auch auf der Vorstellungin Englisch und mit englischsprachigen Pati-enten, welches durch die Nähe der in Hohen-fels und Umgebung stationiertenamerikanischen Familien zum Alltag des Kli-nikums gehört.

Den ersten Höhepunkt dieses Besuchs bil-dete dann der Hauptvortrag von Prof. Croffordim Rahmen des 25. Regensburger Rheumato-logengespräches, in dem sie den Studenten undGästen aus dem niedergelassenen und Kran-kenhausbereich sowie den Kollegen aus demKlinikum sehr umfassend die vielfältigen Pro-bleme von chronisch muskuloskeletalenSchmerzsyndromen und deren neueste Thera-piemöglickeiten nicht nur bei rheumatischenErkrankungen nahebrachte. Der zweite Teildes Intensivkurses war dann den Basiswissen-schaften gewidmet, in denen die wissenschaft-lichen Mitarbeiter der Klinik in zahlreichenEinzelgesprächen die Gelegenheit hatten, ins-besondere die neuesten Entwicklungen imHauptforschungsgebiet von Prof. Crofford,den Signalwegen bei chronisch-entzündlichenErkrankungen, mir ihr intensiv zu diskutieren.

Eine hervorragende Abrundung ihresBesuchs war dann der zweite Hauptvortrag imRahmen der klinisch-wissenschaftlichen Kon-ferenz der Klinik und Poliklinik für InnereMedizin I zu den prostaglandin-abhängigenStoffwechselwegen insbesondere bei rheuma-tischen Erkrankungen. In diesem Zusammen-hang soll auch nochmals auf die Bedeutungdes Vielberth-Programmes hingewiesenwerden, da es entscheidend zur Initiation undPflege internationaler Kooperationen beiträgt.

PD Dr. Ulf Müller-Ladner

Interaktives Seminar mit Patientenvorstellung. Prof. Crofford (sitzend) erläutert den rheumatologischenMitarbeitern der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I die Differentialtherapie bei einer Patientin miteiner komplexen rheumatologischen Systemerkrankung.

Benefiz-Konzert zugunsten des Uni-Kindergartens

Sonntag, 7. November 2004, 19 UhrSt. Vitus Regensburg (Karthaus/Prüll)

Benefizkonzertzugunsten desUniversitätskindergartens

Programm

Henry Purcell (1659-1695), Trumpet Tunefür 2 Trompeten und Orgel;

William Boyce (1710-1779), TrumpetVoluntary für 2 Trompeten und Orgel;

Georg Muffat (1653-1704), Toccata octavaaus „Appartus musico-organisticus“ (1690)(zum 300. Todesjahr) ;

John Stanley (1713-1786), Trumpet Volun-tary für 2 Trompeten und Orgel;

Johann Sebastian Bach (1685-1750), Praelu-dium et Fuga in c BWV 546;

Johann Matthias Sperger (1750-1812), Kon-zert D-Dur für Trompete und OrchesterModerato – Allegro moderato (Orgelfassung N.Düchtel);

Olivier Messiaen (1908-1992), VI. Joie etClarté des Corps glorieux (Sieben kurze Visionen über das Leben der Auf-erstandenen);

Lothar Graap (* 1933), „Lobe den Herren,den mächtigen König der Ehren“Kleine Partia für Trompete und Orgel (1988);

Edard Elgar (1857-1934), „Pomp and Cir-cumstance“ op. 39 (bearbeitet für Orgel vonEdwin Lemare);

Georg Philipp Telemann (1681-1767),Kon-zert B-Dur für zwei Trompeten und OrgelAndante maestoso – Vivo.

Ausführende:Christian Blomeyer - TrompetePaul Windschüttl - - TrompeteNorbert Düchtel - Orgel

Eintritt: 5,- Euro

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Kleine Kamera - große WirkungChirurgen führen 500. minimal invasiven Darmeingriff am Uni-Klinikum Regensburg durch

Innovative Technik

Was noch vor 10 Jahren wie Zukunftsmusikklang und in zahlreichen OP-Sälen bis heutenicht machbar ist, das ist für die Chirurgen derUniversitätsklinik mittlerweile Routine:Baucheingriffe nach der sog. minimal inva-siven Methode, auch Laparaskopie genannt.Eine winzige Kamera wird in den Körper desPatienten eingeführt und überträgt ihre Auf-nahmen auf einen Monitor. Mit Blick aufdiesen kann der Operateur seine Instrumenteführen.

Schonendes Verfahren

Eine Methode bietet gerade bei Dick- undEnddarmerkrankungen enorme Vorteile imVergleich zur herkömmlichen OP-Technik:Früher war ein langer Schnitt in die Bauch-decke unumgänglich. Der Chirurg musste im"offenen Bauch" operieren. Anders bei derlaparoskopischen Dickdarmchirurgie: Wenige,kleine Schnitte - gerade groß genug für dieKamera und die Instrumente - reichen aus.Selbst hoch komplizierte und große Tumorre-sektionen, typisch für die Dickdarmchirurgie,lassen sich damit durchführen.

Rasante Entwicklung am Uniklinikum

Die Chirurgen am Uniklinikum haben dieseTechnik gerade für die Eingriffe im Dick- undEnddarm perfektioniert. Das Team um Prof.Dr. Hans-Jürgen Schlitt hat mittlerweile seinen500. Patienten mit dieser Technik "der kleinenSchnitte" versorgt. Der 86-jährige Patientstrahlt nur wenige Tage nach der OP bereits indie Kamera - und das, nachdem die Ärzte ihmeinen komplizierten Tumor entfernt haben.Dank der kleinen Schnitte hat der Patientwesentlich geringere Schmerzen nach der OP,erholt sich rascher und kann das Krankenhausfrüher verlassen.

Schwerpunkt am Uniklinikum

Die Ärzte an der Universitätsklinik habenminimal invasive Baucheingriffe zu einemSchwerpunkt ihrer OP-Tätigkeit gemacht. 500laparoskopische Dick- und Enddarm-Opera-tionen- mit dieser Zahl gehört die UniklinikRegensburg zu den erfahrensten Zentren inDeutschland. Die Patienten - und zwar jedenAlters - profitieren davon: Gerade auch älterePatienten erholen sich erstaunlich gut nachEingriffen mit dieser schonenden Methode.

Kontakt:Klinikum der Universität Regensburg Klinik und Poliklinik für ChirurgieProf. Hans-Jürgen SchlittTel. 0941-944-6801Fax: 0941-944-6802 E-Mail :[email protected]: www.klinik.uni-regensburg.de

Das Ärzteteam (v.l.n.r.): Ltd. Oberarzt Priv.-Doz. Dr. med. Alois Fürst, Oberarzt Dr. Ayman Agha, Prof. Dr. Hans-Jürgen Schlitt, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik, Oberarzt Dr. Detlef Krenz, mit ihrem Patienten

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� aus den Fakultäten

Regensburger Jura-Studenten besuchen Internationalen Strafgerichtshof undJugoslawien-Tribunal in Den Haag

Das Völkerstrafrecht ist eine Materie, an derStudenten, Wissenschaftler und Praktikermehr und mehr Interesse finden. Wer diesmomentan hautnah erleben will, muss sichnach Den Haag begeben. Unter der Leitungvon Dr. Gabriele Klocke und Florian Kraus(beide Lehr-stuhl für Strafrecht und Krimi-nologie, Prof. Dr. H. E. Müller) machten sich26 Regensburger Studenten und Doktoran-den von 28.9. bis 2.10. 2004 auf den Weg, umin Den Haag das Tri-bunal für das ehemaligeJugoslawien (International Criminal Tribu-nal for the Former Yugos-lavia, ICTY) undden Internationalen Strafgerichtshof (Inter-national Criminal Court, ICC) zu besuchen.

Auf dem Programm standen Gespräche mitdeutschen Vertretern an den beiden Gerichtenund der Besuch einer Verhandlung am ICTY.Der Höhepunkt des ersten Tages am ICC wardas Treffen mit dem deutschen Richter Hans-Peter Kaul. Nach einer kurzen Einführung in dieArbeit des ICC durch Volker Nerlich, den wis-senschaftlichen Mitarbeiter des koreanischenRichters am ICC und einem Überblick über dieTätigkeit der Anklagebehörde durch Mag. Clau-dia Angermaier nahm sich Richter Kaul mehrals zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit derRegensburger Gruppe. Da er während der Staa-tenkonferenz zur Gründung des ICC Leiter derdeutschen Delegation war, konnte er aus ersterHand über die Entstehung des ICC berich-ten.

Ein weiterer Tag der Exkursion war für dasJugoslawien-Tribunal reserviert. Der wissen-schaftliche Mitarbeiter des deutschen Richtersam ICTY (Dr. Wolfgang Schomburg) Dr. Jan C.Nemitz führte die Studenten und Doktorandenin Organisation und Tätigkeit des ICTY ein.Nachdem der Prozess gegen den ehemaligenserbischen Präsidenten Slobodan Milosevic bisMitte Oktober ausgesetzt wurde, nahm dieGruppe an einer mündlichen Verhandlung gegenBeteiligte am Srebrenica-Massaker von 1995teil. Hier kam es zu einer höchst interessantenAuseinandersetzung zwischen dem Verteidigervon Vidoje Blagojevic, Michael Karnavas, unddem Vertreter der Anklage, Peter McCloskey.Wie in amerikanischen Gerichtsserien wehrtesich McCloskey mit dem Einwurf "ObjectionYour Honours" (Einspruch, Euer Ehren) aufVorwürfe in Karnavas mehr als fünfstündigemPlädoyer. Die Vorbereitung auf diese Exkursionerfolgte durch ein Kriminologisch-völkerstraf-rechtliches Seminar von Prof. Dr. H. E. Müllerund VRiBayObLG Prof. Dr. Bernd von Heint-schel-Heinegg im Sommersemester 2004. EineTeilnehmerin untersuchte das Wis-sen der Jura-Studenten über das Völkerstrafrecht und verg-lich es mit dem Wissen der nichtju-ristischenStudierenden und dem der Regensburger Stadt-bevölkerung. Hier stellte sich heraus, dass dieJura-Studenten über einen eher ungewöhnlichkleinen Wissensvorsprung verfügten und derInternationale Strafgerichtshof den Menschendurchaus ein Begriff ist. Florian Kraus

Die TeilnehmerInnen an der Jura-Exkursion vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Foto: privat

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� aus den Fakultäten

„BRÜCKEN BAUEN“Ein kunstpädagogisches Projekt mit der Förderschule im Sommersemester

Insgesamt an drei Vormittagen konnten 17Schüler des Sonderpädagogischen Zen-trums in Regensburg ihre Ideen undgezeichneten Entwürfe zum Rahmenthema„Brücken“ gestalterisch verwirklichen.Zweimal waren sie in den Fachräumen desInstituts für Kunst-erziehung an der Uni-versität zu Gast. Bis zu drei der Jugendli-chen aus zwei 4. Klassen wurden von einerStudentin der Magister- oder Lehramtsstu-diengängen fachpädagogisch betreut und ineine spezielle Gestaltungstechnik einge-führt. So entstanden zuerst originelle drei-dimensionale Konstruktionen aus Pappe,Ton, Holzteilen und Styropor. Druckgrafi-sche Experimente und der Einsatz von Pas-tellkreiden führten zu außergewöhnlichwirkungsvollen Ergebnissen im grafischenBereich. Zum großflächigen Malen mitDispersionsfarben wieder zum selbenRahmenthema besuchten die Betreuer dieSchüler an ihrer Schule in Reinhausen.

Dort entstanden „expressive“ Werke zu„Brückendramen“aus der reichen Fantasie derangehenden Künstler.

Für den Höhepunkt der Aktion, einer Aus-stellung aller Ergebnisse zum Festakt des 20-jährigen Bestehens des Freundeskreises dersprachbehinderten und entwicklungsverzö-gerten Kinder, hatten die Kunst Studierendenauch eine eigene künstlerische Brückenver-sion beizusteuern.

Initiert wurde das rundum erfolgreiche Pro-jekt von Konrektor Ulrich Lechner, der seinenKlassenkameraden aus der GymasialzeitAkad. Dir. Manfred Nürnberger nicht langedazu überreden brauchte. Die acht beteiligtenStudentinnen konnten so wertvolle fach-pädagogische Erfahrungen sammeln, die viel-fältigen Chancen der Kunsterziehung fürindividuelle Lernprozesse mit unmittelbarsichtbarem bildnerischen Ergebnis testen und

einem großen Publikum bei der Jubiläumsfeierauch die eigenen Werke präsentieren. Schul-leiter Alf Schleicher und der Vorsitzende desFreundeskreises Klaus Kimberger bedanktensich vor den geladenen Gästen bei den enga-gierten Studentinnen und Herrn Nürnberger,der Konzept und Ziele der Unternehmungkurz erläuterte, für die gelungene praxisnaheZusammenarbeit mit der Universität.

Manfred Nürnberger

Vierergruppe mit dem Ton-Modell der “Steinernen Brücke”.

KUR – das neue Kammerorchester der Universität - lud zum Gründungskonzert

Das neue gegründete Kammerorchester derUniversität Regensburg mischt professio-nelle Musiker aus der Stadt Regensburg mitSpitzenkräften des Universitätsorchestersunter der Leitung des Universitätsmusikdi-rektors Graham Buckland. Es werdenimmer wieder neue Studierende in denReihen mitspielen. Die Profi-Musikerwerden für Kontinuität sorgen. Gemeinsamstreben sie ein Ergebnis an, das hohe Pro-fessionalität mit immer neuem Enthusi-asmus verbindet.

Am 28. Oktober fand im Auditoriummaximum das Gründungskonzert statt. DasProgramm begann mit Bachs 3. Brandenbur-gischen Konzert. Anschließend wurde Janá-ceks Streicheridylle gespielt. Buckland hat inden siebziger Jahren diesen Komponisten inBrünn studiert. Das dritte Werk war – wohloder übel zu einem Gründungskonzert passend– Haydns berühmte Abschiedssymphonie miteinem zum 21. Jahrhundert passenden orche-stralen Konzertausgang.

Um der Orchesterleitung die Planung zuerleichtern, werden die Konzerte der Uni-

Ensembles ab 2005 im Abonnement ange-boten. Dabei kann man zwischen dem großenAbo (alle sechs Konzerte des Kammerorche-sters und drei Konzerte des Uni-Orchesters),

dem Kammer-Abo (sechs Konzerte desKammerorchesters) und dem kleinen Abo(drei Konzerte des Universitätsorchesters)wählen.

Das neue Kammerorchester der Universität mit seinem Leiter UMD Graham Buckland beim Gründungskon-zert im Auditorium maximum. Foto: R. F. Dietze

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� aus den Fakultäten

Lehrstuhl für Schulpädagogik in der indischen Botschaft in Berlin

Unter dem Titel "Ist die moderne Erziehungnicht gescheitert? Gibt es eine radikal andereErziehung und Lebensweise?" veranstaltetedie Kulturabteilung der Indischen Botschaftin Berlin am 23. Juli 2004 in Zusammenar-beit mit dem Krishnamurti-Forum Deutsch-land vor ca. 250 Gästen einen Abend imTagore-Zentrum mit Vortrag, Diskussionund Empfang.

Zu dieser international besetzen Veranstal-tung war auch Dr. Ralf Girg vom Lehrstuhl fürSchulpädagogik der Universität Regensburg alsExperte für Schulmodelle mit integralem Cha-rakter eingeladen. Er ist in die Bildungsphiloso-phie und Bildungspraxis derKrishnamurti-Schulen durch eigene For-schungsarbeiten sowie Forschungsaufenthaltein Indien im Dezember 2002 und Februar 2004eingearbeitet.

Begleitet wurde er von Uli Lichtinger, Kat-harina Penzkofer und Thomas Müller vomLehrstuhl für Schulpädagogik, die durch unter-schiedliche Arbeiten ebenfalls mit dem Kontextder Erziehungsphilosophen Indiens vertrautsind. Weitere Unterstützung erfuhr dieses Teamdurch Martin Schuster, einen Spezialisten fürMontessori-Schulen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand daserziehungsphilosophische Denken und WirkenJiddu Krishnamurtis (1895-1986) sowie dieArbeit in den von ihm gegründeten Krishna-murti-Schulen. Krishnamurti selbst distanziertesich zeitlebens von jedem Versuch, seineGedanken und Schriften als dogmatische Lehrezu verstehen. Vielmehr befasste er sich stark mitBewusstseinsvorgängen, der Konditionierungdes Menschen durch seine Herkunft, Religionund der einseitigen Überbetonung der Rationa-lität. Besonders stark beschäftigte er sich mitden Bedingungen der Möglichkeit menschlicherFreiheit. Einen Ansatzpunkt sah er in der Frei-heit, das Leben zu lernen. Jedes Konzept undjedes Curriculum erschien ihm dabei jedoch inder Gefahr, weniger die Freiheit der Schüler alsvielmehr ihre Konditionierung zu fördern. Ausdiesem Grund gründete er selbst Schulen(Indien, England, Kalifornien), die sich je nachOrt und kulturellen Gegebenheiten ganz unter-schiedlich ausgestalten. Heute strahlt die Arbeitder indischen Krishnamurti-Schulen als starkenach-reformpädagogische Bewegung nicht nurauf die indische Landschulreform, sondern aufweitere Länder (bspw. Äthiopien, Schweiz,Nepal, Kanada, Deutschland) aus.

Nach einem einleitenden Film referierteRajesh Dalal, der Direktor des Rajghat Educa-tion Centers, der größten Krishnamurti-SchuleIndiens, über sein Verständnis Krishnamurtisund seine Wirkung auf die schulische Arbeit inIndien. Anschließend berichtete Cliff Gray vonder Krishnamurti-Foundation Great Britain überdie international renommierte Krishnamurti-Schule Brockwood-Park, lebendig ergänztdurch anwesende Schüler dieser Sekundarstu-fenschule.

In einer Podiumsdiskussion wirkten nebenRajesh Dalal und Dr. Vanamali Gunturu, einemSpezialisten für die Philosophie Krishnamurtiswie Husserls, Cliff Gray und Dr. Ralf Girg mit,der die bedeutsamen Verbindungslinien zurschulischen Arbeit in Deutschland differenziertaufzeigen konnte und auf das immense Anre-gungspotential der Bildungsphilosophie Krish-namurtis verwies. Als Diskussionsleiterfungierte der stellvertretende Botschafter Indi-ens in Deutschland Dr. Gopalakrishnan.

Über den Abend hinaus konnte das Team desLehrstuhls während des Aufenthalts in Berlinlängere Kontaktgespräche mit Rajesh Dalalführen, so dass sich die Kooperation mit derIndischen Botschaft Berlin sowie den indischen

Krishnamurti-Schulen fortsetzen wird. ImJanuar ist eine weitere Veranstaltung zur Erzie-hungsphilosophie Krishnamurtis in der Indi-schen Botschaft Berlin geplant, die gemeinsammit Dr. Ralf Girg vom Lehrstuhl für Schul-pädagogik projektiert wird. Im April besuchenindische Partner und Projektleiter der dortigenLandschulreform die Universität Regensburgund stellen ihre außergewöhnlich komplexenund qualitätsvollen schulischen Konzeptionenvor. Die gemeinsame Arbeit, die neuen Erfah-rungen und Erkenntnisse fließen stark in dieKooperation des Regionalen Netzwerks inno-vativer Schulen Oberpfalz / NiederbayernRENIS ein und vertiefen die Arbeit auf regiona-ler Ebene durch internationale Erfahrungen.

Thomas Müller

Zeche wird zu Lehrpfad für Geologie, Landschaftund Rohstoffabbau

Zum Tag des Geotops eröffnete die Professurfür Bodenkunde, Prof. Dr. Jörg Völkel, Institutfür Geographie, gemeinsam mit der Werkseig-nerin Fa. Rösl, vertreten über Dipl.-Ing. (FH)Franz Rösl, den Lehrpfad für Geologie, Land-schaft und Rohstoffabbau auf dem Gelände derFriedrich-Zeche in Regensburg/Dechbetten.Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermei-sters der Stadt Regensburg, Hans Schaidinger,und im Beisein von Prominenz aus der Bundes-und Landespolitik sowie des Rektors der Uni-versität Regensburg, Prof. Dr. Alf Zimmer,wurde der von Dr. Matthias Leopold und JohannBresina konzipierte Lehrpfad der Öffentlichkeitübergeben. Er gibt Einblick in das Werden derNaturlandschaft im Raum Regensburg, fokus-siert die Genese tertiärzeitlicher Braunkohlen-und Tonlagerstätten vor Ort, deren Abbau undWeiterverarbeitung. Unter anderem ist imGelände, das mit einer Grubenbahn befahrenwerden kann, ein tertiärzeitliches Biotop alsBraunkohlenwald mit entsprechend angelehnter

Artzusammensetzung rekonstruiert, unterErläuterung der tertiären Fauna und Flora. DesWeiteren wird die quartärzeitliche Sedimentati-onsgeschichte insbesondere in Form von Löß-lehmablagerungen vorgestellt. Nicht zuletztwird den Besuchern das Thema Boden, dessenGenese, Degradation und Schutzwürdigkeitnähergebracht. Der Lehrpfad geht auf diemoderne Produktherstellung und Vermarktungein und befasst sich mit der Renaturierung vonTagebauen. Mit dem im Dezember 2003 anläs-slich des Weltbodentages der UNESCO eben-falls von der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. JörgVölkel eingerichteten "Bodenkundlichen Lehr-pfades Schwaighauser Forst" verfügt die Uni-versität Regensburg damit bereits über zweigeowissenschaftliche Lehrpfade zur Ausbildungund Öffentlichkeitsarbeit im Umfeld des Hoch-schulstandorts. Weitere Informationen findensich unter http://www.uni-regensburg.de/Fakul-taeten/phil_Fak_III/Geographie/boden/index.htm Matthias Leopold

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� aus den Fakultäten

Dem Altsächsischen auf der Spur Prof. Tiefenbach feiert seinen 60. Geburtstag

Am 17. September feierte Prof. Dr. HeinrichTiefenbach (Institut für Germanistik, Deut-sche Sprachwissenschaft) seinen 60. Geburts-tag. Wie es ein guter Brauch will, ehrte dieakademische Welt den herausragenden For-scher und verdienten akademischen Lehrermit einer Festschrift und einer festlichen aka-demischen Feierstunde.

Prof. Tiefenbach habilitierte sich 1984 beiRudolf Schützeichel in Münster, im Jahr 1986holte ihn Klaus Matzel als Professor für Deut-sche Sprachwissenschaft nach Regensburg.Seitdem bringt er den Studierenden in seinerausgeglichenen und humorvollen Art die Raf-finessen der deutschen Sprache und ihrerGeschichte näher. Zudem ist er seit langem einnational und international anerkannter Forscher,vor allem auf dem Gebiet des Altsächsischen,Althochdeutschen, Altniederdeutschen und derOnomastik. 1999 erhielt er für Forschungslei-stungen auf diesen Gebieten den Joost-van-den-Vondel-Preis. Sein beeindruckendes Œuvreumfasst derzeit fünf Monographien, 73 Auf-sätze, 64 Artikel im Reallexikon der Germani-schen Altertumskunde, einige Herausgeber-schaften und unzählige wissenschaftlicheRezensionen. Wie sein wissenschaftlicher Leh-rer Prof. Schützeichel in der Laudatio auf Prof.Tiefenbach anmerkte, würde eine nur ober-flächliche Würdigung von dessen Leistungenbereits vier bis sechs Stunden dauern. Da dafürbei solch einem feierlichen Anlass nicht genü-gend Zeit blieb, konzentrierte sich der Laudatorstattdessen auf Episoden aus der Studentenzeitdes Jubilars.

Überreichung der FestschriftDie akademische Feierstunde, die mit Prof.

Tiefenbachs Geburtstag zusammenfiel, fand imSenatssaal in festlichem Rahmen statt. Rund 60Kolleginnen und Kollegen, Freunde undBekannte aus Regensburg und ganz Deutsch-land waren gekommen, um zu gratulieren. Nachden Begrüßungsworten des Dekans der Philo-sophischen Fakultät IV, Prof. Hebel, und derLaudatio von Prof. Schützeichel folgten zwei

wissenschaftliche Vorträge. Prof. WolfgangHaubrichs (Saarbrücken) sprach über "Fragenund Antworten zur Erforschung des Althoch-deutschen", Prof. Thomas Klein (Bonn) über dieFrage "Wann entstand und wie ‚deutsch' war dasAltsächsische?"

Den Höhepunkt der Feierlichkeit bildete dieÜberreichung der Festschrift mit dem Titel"Entstehung des Deutschen" durch Prof. Eck-hard Meinecke (Jena), Schüler von Prof. Tie-fenbach, der zusammen mit Prof. AlbrechtGreule und PD Dr. Christiane Thim-Mabrey denSammelband herausgibt. Das Buch umfasst 25sprachhistorische Aufsätze - viele Beiträgerwaren erfreulicherweise anwesend - und eine27-seitige Bibliographie des Jubilars. Prof. Tie-fenbach zeigte sich in seinen Dankesworten sehrberührt von der persönlichen Gestaltung seinesGeburtstags.

BachliebhaberUmrahmt wurden die Wortbeiträge von dem

Lehrstuhlchor der Deutschen Sprachwissen-schaft sowie dem Trio Beate Helneder (Cello),Katja Löffler (Klavier), Johanna Steinkühler(Violine) und der Klaviersolistin Melanie Link.Die Musikstücke wurden vor allem nach derVorliebe von Prof. Tiefenbach ausgewählt, derein ausgesprochener Bach-Liebhaber ist. Derfeierliche Nachmittag wurde mit einem kleinenEmpfang beschlossen, in dem Erinnerungenaufgefrischt und über wissenschaftliche Plänegesprochen werden konnte. Denn auch der Uni-versität bleibt Prof. Tiefenbach noch einigeJahre erhalten, wie der Dekan Prof. Hebelerfreut festhielt. Glücklicherweise ist Prof. Tie-fenbach ja erst 60 Jahre alt…

Katja Löffler, Sandra Reimann

"Lehrer und Schüler" - Prof. Schützeichel (links) mit dem Jubilar Prof. Tiefenbach (rechts) Foto: J. Kessel

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� aus den Fakultäten

Neuroplastizität und Neuroprotektion im VisierDie Universitätsstiftung Hans Vielberth unterstützt Neurobiologisches Seminar an der NWF III

Es gilt als allgemein anerkannt, dass Neuro-peptide des Gehirns als variable Botenstoffein besonderer Weise komplexe Prozesse derGehirnentwicklung und Plastizität einsch-ließlich der Entstehung und des gezieltenNiederganges von Nervenzellen beeinflussen.Diese Eigenschaft macht sie nicht nur für denGrundlagenforscher, sondern insbesonderefür die klinische Forschung im Kontext derNeurodegeneration und -regeneration beson-ders interessant. Mit Unterstützung der Uni-versitätsstiftung Hans Vielberth konnte amLehrstuhl Tierphysiologie/ Neurobiologie desInstitutes für Zoologie (Prof. Inga Neumann)ein Neurobiologisches Seminar zum Thema"Neuroplastizität und Neuroprotektion"organisiert werden.

Prof. Illana Gozes von der Universität TelAviv, die für einige Tage im Mai am Lehrstuhlvon Prof. Neumann weilte, berichtete über neu-este Entwicklungen auf dem Gebiet neuropro-tektiver Neuropeptide. Ihr Interesse gilt dem"VIP", das man durchaus als "very importantpeptide" bezeichnen könnte, dessen wissen-schaftlicher Name sich jedoch auf Lokalisatio-nen im Körper bezieht (Vaso-IntestinalesPeptid). VIP ist während der Synapsen-Forma-tion hochaktiv und aktiviert zudem die Syntheseeines im Kontext der Neuroprotektion hochre-levanten Moleküls - des ADNP (activity depen-dent neuroprotective protein). Eine kleine nuracht Aminosäuren umfassende Sequenz diesesProteins nun, die Prof. Gozes entdeckte undpatentieren ließ, ist die eigentliche "gute Fee",schützt Nervenzellen vor oxydativem und phar-makologisch induziertem Stress, und scheintzudem auch angstmindernd zu wirken. Faszi-nierend für die Zuhörer aus der NWF III, derMedizinischen Fakultät und der Psychologiewar die Darstellung der molekularen und zel-lulären Mechanismen, die diesen Wirkungenzugrunde liegen.

Bewusst fiel die Wahl des 2. Referenten derVeranstaltung auf Prof. Dr. med. Jürgen Wink-ler von der Klinik und Poliklinik für Neurologieder Universität Regensburg am Bezirksklini-kum. Sein Interesse gilt der neuronalen Plasti-zität und insbesondere den neuronalenStammzellen im erwachsenen Gehirn sowie derGentherapie bei neurodegenerativen Erkran-kungen des Zentralnervensystems (z.B. MorbusAlzheimer und Morbus Parkinson). Das Phäno-men der Neubildung von Nervenzellen (Neuro-genese) im erwachsenen Gehirn zählt zu denwichtigsten Beobachtungen der Neurowissen-schaften der letzten zehn Jahre. Die Gruppe vonProf. Winkler und Dr. Aigner hat einen wichti-gen "Schalter" (DCX: doublecortin) entdeckt,der vorab bestimmt, ob eine noch nicht spezia-lisierte Stammzelle zu einer Nervenzelle reift.Dieser Schalter und die dazu passende trans-gene Maus bilden nicht nur ein spannendes wis-senschaftliches Betätigungsfeld, sondern auch

die Grundlage für die Neugründung einer klei-nen BiotecFirma ("CNAssays").

Diese gut besuchte Veranstaltung diente derweiteren inhaltlichen Festigung der Interaktio-nen zwischen den experimentellen und klini-

schen Neurowissenschaften an der UniversitätRegensburg, die durch die Unterstützung derUniversitätsstiftung Hans Vielberth ermöglichtwurde.

Inga D. Neumann

Interessiert an der inhaltlichen Festigung der Interaktionen zwischen den experimentellen und den klinischenNeurowissenschaften an der Universität Regensburg: Prof. Dr. Jürgen Winkler, Prof. Dr. Inga Neumann undProf. Illana Gozes von der Universität Tel Aviv.

Gute Chancen für ChemikerChemie in Regensburg gehört zu den Aufsteigern

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker(GDCh) hat für das Jahr 2003 umfangreichestatistische Daten zu den Chemiestudiengän-gen in Deutschland erhoben. Charakteri-stisch für alle Studiengänge war imvergangenen Jahr die Zunahme der Anfän-gerzahlen. Vor allem in Diplom-Chemie istdie Anzahl der Neuimmatrikulierten erneutangestiegen. Dort nahm auch die Anzahl derVordiplomprüfungen zu, während Diplom-prüfungen und Promotionen erwartungs-gemäß sanken.

Die neue GDCh-Statistik zeigt die Univer-sität Regensburg bundesweit bei der Studien-dauer von 16,9 Semestern im Fach Chemieeinschließlich Promotion auf Platz drei (nachden Universitäten Jena - 15,8 Semester und Kiel- 16,2 Semester).

Die nächste bayrische Universität im Ran-king ist die Universität München mit 19,4

Semestern. Auch im Dreijahresmittel der Studi-endauer bis zum Diplom ist Regensburg in Bay-ern Spitze und bundesweit auf Platz 9 gelandet.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Jah-res der Chemie 2003 wurde das Jahr 2004 zumJahr der Technik ausgerufen. Neben der The-matisierung der wichtigen Überlappungen zwi-schen Chemie und Technik wird herausgestellt,dass die Technikbranche ein herausragend wich-tiger Wirtschaftsfaktor für den StandortDeutschland ist. Die Chemie bietet hierfür dieBasis, insbesondere in den klassischen Bran-chen, wie Automobil-, chemische Industrie undMaschinenbau. So ist die Chemie einer derMotoren der wirtschaftlichen Dynamik inDeutschland.

Mehr Information zu den Statistiken derGDCh, die diese bereits seit 1952 erstellt, findetsich unter www.gdch.de

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� aus den Fakultäten

Internationaler EU-Software Workshop

Im Rahmen des europäischen SPINE (Struc-tural Proteomics In Europe) Projekts fandam 13.5.04 und 14.5.04 am Institut für Bio-physik und physikalische Biochemie, eininternationaler Software Workshop mit Teil-nehmern aus Italien, Frankreich, den Nie-derlanden und Deutschland statt, der vomLehrstuhl Biophysik ausgerichtet wurde.

(SPINE) ist ein integriertes Forschungspro-jekt in dem die führenden europäischen struk-turbiologischen Forschungsinstitute zusam-menarbeiten, mit dem Ziel, neue Methoden undTechniken zur "high-throughput" Strukturbe-stimmung von biologischen Makro-molekülen zu entwickeln. SPINE ist als Netz-werk von 20 Knotenpunkten organisiert, die vonführenden Gruppen auf ihrem Feld geleitet wer-den. Zusätzlich sind weitere Laboratorien mitden einzelnen Knoten assoziiert, siehe auchhttp://www.spineurope.org/.

SPINE wird von der europäischen Kommis-sion, seit dem ersten Oktober 2003 gefördert.Das Ziel des Projekts ist es den experimentellenStrukturbestimmungsprozess mit NMR undRöntgenkristallographie zu beschleunigen,indem jeder der einzelnen Schritte wie "Target"Auswahl, Proteinproduktion, Proteinreinigungund Strukturbestimmung optimiert wird. Es istbeabsichtigt insbesondere die Strukturen vonmenschlichen Proteinen aufzuklären, die inZusammenhang mit Krebs und neurodegenera-tiven Krankheiten stehen. Zusätzlich werdenProteine aus pathogenen Viren und Bakterienuntersucht. Es ist geplant im ersten Jahr 50Strukturen zu lösen und in den folgenden Jahrenbis zu 500 Strukturen jährlich zu bestimmen.

Strukturbiologie wird in den nächsten Deka-den einen entscheidenden Beitrag in pharma-zeutischen und biotechnologischen Anwen-dungen spielen. Die Absicht von SPINE ist eshierbei Europa an der Spitze der technologi-schen Entwicklung sowohl im wissenschaftli-chen wie auch im industriellen Rahmen zuhalten. Der methodische Beitrag der UniversitätRegensburg zu SPINE ist die Entwicklung vonSoftware zur NMR basierten automatischenStrukturbestimmung in Lösung. Der limitie-rende Schritt ist hierbei die Auswertung derexperimentellen Daten, die mit dem von uns ent-wickelten Programm AUREMOL (s. Abb.) wei-test möglich automatisiert werden soll(http://www.AUREMOL.de). Ziel des Works-hops, an dem 23 Wissenschaftler aus sechseuropäischen Laboren teilnahmen, war es, alleGruppen innerhalb von SPINE, die sich mit derEntwicklung von Software auf diesem Gebietbeschäftigen, zusammenzubringen, um dengegenseitigen Erfahrungsaustausch zu gewähr-leisten. Im Rahmen eines zweitägigen Pro-gramms wurden die einzelnen Pakete vorgestelltund konnten von allen Teilnehmern getestetwerden. Es wurden so Anregungen gewonnen,wie die einzelnen Softwareprojekte noch engermiteinander verknüpft werden können um dieEffizienz der Strukturbestimmung weiter zusteigern. W. Gronwald, H. R. Kalbitzer

Zwei Proteinstrukturen, die mit Hilfe der von Regensburger Wissenschaftlern entwickelten SoftwareAUREMOL bestimmt wurden.

Nanostäbchen aus PhosphorZwei neue Modifikationen von elementarem Phosphor: Stabförmige Kettenmoleküle aus Phosphor-Käfigen

Seit etwa 350 Jahren ist Phosphor in seinerelementaren Form bekannt. Dabei ist Phos-phor aber nicht gleich Phosphor - das Ele-ment kommt vielgestaltig daher: WeißerPhosphor besteht aus vieratomigen Phos-phor-Molekülen, die zudem in drei verschie-denen Kristallformen existieren, und ist sehrreaktiv an Luft. Der etwas weniger reaktiveviolette Phosphor wird von Schichten ausPhosphor-Ketten gebildet. Stabil und che-misch recht wenig reaktiv ist die schwarzeModifikation. Sie hat Halbleitereigenschaf-ten und besteht aus zweidimensional ver-netzten Schichten. Über die Struktur desnichtkristallinen roten Phosphors ist bisherwenig bekannt. Deutsche Forscher habennun zwei weitere Modifikationen des vielge-sichtigen Elements isoliert und strukturellcharakterisiert: Phosphor-Nanostäbchen.

Wie sich bereits zuvor herausgestellt hatte,sind Kupferiodide ein hervorragendes Werk-zeug zur Herstellung von neuen Phosphor-Architekturen: Zwischen den Kupfersalzen undPhosphoratomen bilden sich streng definierteAddukte, deren Morphologie von den jeweili-gen Mengenverhältnissen abhängt. Die Phos-phoratome liegen dabei in Form vonKettenmolekülen (Polymeren) vor. Dem For-scherteam um Arno Pfitzner, UniversitätRegensburg, und Hellmut Eckert, UniversitätMünster, ist es nun im Falle zweier verschiede-ner Kupferiodid-Phosphor-Addukte gelungen,diese Phosphor-Stränge aus ihrer Kupferiodid-Matrix herauszulösen. Nach dem Zerfall der

Addukt-Kristalle blieb eine Art rotbraunerFasern übrig, die ausschließlich aus Phosphora-tomen bestehen, sich aber deutlich von der rotenPhosphormodifikation unterscheiden. An Luftsind die trockenen Fasern über Wochen stabil.Unter dem Elektronenmikroskop erwies sichdiese rotbraune Phosphor-Form als lange, par-allel ausgerichtete Nanostäbe mit Querschnittenvon ungefähr 0,34 bzw. 0,47 Nanometern.

Mithilfe spezieller kernresonanzspektrosko-pischer Methoden gelang es den Wissenschaft-lern, die Struktur der beiden leicht unter-schiedlichen Stäbchentypen zu entschlüsseln. Inbeiden Fällen handelt es sich um lange Poly-mermoleküle aus - auf verschiedene Weise -miteinander verknüpften Phosphoratomen.Kupferiodid-Addukt Nummer 1 liefert Käfigeaus acht Phosphoratomen, die über Ringe ausvier Phosphoratomen zu einer Kette verbundensind. Das andere Addukt führt zu Käfigen auszehn Phosphoratomen, die über Fragmente auszwei Phosphoratomen zur Kette verbundensind. Die Entdeckung zumindest einer weiterenPhosphor-Struktur mithilfe dieser Methodescheint nur eine Frage der Zeit.

aus: Angewandte Chemie 2004, 116 (32),4324 - 4327.

Kontakt: Prof. Dr. A. PfitznerTel.: (+49) 941-943-4551E-mail: [email protected]

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Ehrendoktorwürde der TU München für Prof. Dr. Henri Brunner

Objekte, bei denen sich Bild und Spiegelbildnicht zur Deckung bringen lassen, sind viel-fältig in der Natur anzutreffen: Werfen Sie z.B. mal einen Blick auf Ihre Hände! Dochauch in der Welt der Moleküle kommen Bil-der und Spiegelbilder häufig vor, mit oftmalsdramatischen Konsequenzen: So war für dieEnde der 50er Jahre ausgelöste Tragödiedurch Contergan dessen Vermarktung alsBild-Spiegelbild-Gemisch verantwortlich.Während das Bild des Contergans als harm-loses Beruhigungsmittel wirkte, verursachtedessen Spiegelbild Schädigungen der Fötenin der Schwangerschaft, wodurch es zuschweren Missbildungen der Gliedmaßen beiNeugeborenen kam.

Bei der Entwicklung neuer Arzneistoffe istalso die Herstellung des Bilds der Verbindungund nicht des Spiegelbilds wünschenswert. Eineschwierige Aufgabe, die etwa damit zu verglei-chen ist, beim Werfen einer Münze immer nurKopf zu erhalten, und das viele tausend Mal hin-tereinander. Kombiniert man dies noch mit demWunsch, solche Moleküle mit möglichst wenigAbfall zu produzieren, muss man hierfür maß-geschneiderte Katalysatoren entwickeln. Dergroße Nutzen der Katalyse für die Umwelt wirdalltäglich durch den breiten Einsatz von Abgas-katalysatoren in den Auspuffanlagen von Autoseindrucksvoll demonstriert.

Prof. Henri Brunner ist einer der Pioniere aufbeiden genannten Gebieten: Seine Forschungenwidmeten sich der Entwicklung von Metall-komplexen, die als Katalysatoren für die Her-stellung von Arzneimitteln in nur einerspiegelbildlichen Form eingesetzt werden kön-nen. Er begann seine Arbeiten über die sogenannte asymmetrische Metallkatalyse inRegensburg in den 70er Jahren, zu einer Zeit, alsdiese Forschungsrichtung noch weitgehendunbeachtet war. Wie sehr sich dies geändert hatzeigt die Verleihung des Nobelpreises im Jahr2001 an zwei amerikanische und einen japani-schen Forscher auf diesem Gebiet. Die Arbeitenvon Prof. Brunner haben maßgeblich zur asym-metrischen Metallkatalyse durch die Entwick-lung grundlegender Konzepte bis hin zurindustriellen Anwendung beigetragen, wofür erim Juli 2004 als vorerst letzte einer langen Reihevon Auszeichnungen die Ehrendoktorwürde derTU München verliehen bekam.

Die Verleihung fand im Rahmen eines festli-chen Abendessens unter der Schirmherrschaftdes Kultusministers Dr. Th. Goppel und inAnwesenheit von etwa 400 Gästen aus Hoch-schule und Industrie anlässlich eines Internatio-nalen Katalysekongresses in München statt.Nach Überreichen der Promotionsurkundedurch den Präsidenten der TU München, Prof.W. A. Herrmann, stellte Prof. Brunner in einerAntrittsrede unter Beweis, dass er nicht nur einhervorragender Wissenschaftler ist, sonderndass er auch wie kein zweiter mit allgemein ver-ständlichen Beispielen einer breiten Zuhörer-schaft seine Forschung nahe bringen und siedafür begeistern kann. Schneckenhäuser,Schweineschwänzchen oder Äpfel standen Pate

für die Welt der zueinander spiegelbildlichenMoleküle, nur einige Beispiele, die auch imBuch Links oder Rechts in der Natur undanderswo (Wiley-VCH 1999) von Prof. Brunner

zu finden sind; ein Buch, das auch Laien faszi-nierend finden werden.

Oliver Reiser

Im Beisein von Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel überreichte Prof. Dr. W. A. Herrmann, der Präsident der TUMünchen, Prof. Dr. Henri Brunner die Ehrenpromotionsurkunde.

Preise für gute Lehre vergeben

15 Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler hat WissenschaftsministerThomas Goppel im Juni in Würzburg mitdem Preis für gute Lehre ausgezeichnet.Wie der Minister bei der Preisverleihunghervorhob, würdigen die Preise hervorra-gende Leistungen in der Hochschullehreund sind damit auch ein Anreiz, sich ver-mehrt in der Lehre zu engagieren. Goppel:“Die Lehre von heute schafft die Wissen-schaftler von morgen, und herausragendeLehre bringt Spitzenforscher. Was wirheute in die Lehre investieren, ernten wirmorgen in Wissenschaft und Forschung.”

Die Preise für gute Lehre wurden in diesemJahr zum sechsten Mal verliehen. Alle

Preisträger wurden vom Rektor oder Präsi-denten der jeweiligen Universität unter Betei-ligung der Studenten vorgeschlagen.

Preisträger können hauptberuflich oder haupt-amtlich tätige Lehrende an staatlichen Univer-sitäten in Bayern sein, die mindestens zweiStudienjahre lang hervorragende Leistungenin der Lehre an einer Universität in Bayernerbracht haben. Die Preise sind mit 5.000 Eurodotiert.

Von der Universität Regensburg wurdenausgezeichnet:

Prof. Dr. Lutz Arnold, Wirtschaftswissen-schaftliche Fakultät, und AOR Dr. WolfgangZeiser, Medizinische Fakultät.

AOR Dr. WolfgangZeiser

Prof. Dr. Lutz Arnold

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� Berufungsbilanz

PD Dr. Jens Adolphsen, UniversitätRegensburg (Juristische Fakultät) hat einenRuf an die Universität Aberdeen (Chair andLaw), Kings College, erhalten.

Prof. Dr. Michael Dowling, UniversitätRegensburg (WirtschaftswissenschaftlicheFakultät) hat einen Ruf auf eine Professur fürEntrepreneurship an der Ecole des HautesEtudes Commerciales Le Doyen an der Uni-versité de Lausanne/ Schweiz erhalten undabgelehnt. Ferner hat er einen Ruf auf einenLehrstuhl für Internationale Entrepreneurshipan der Handelshochschule Leipzig erhalten.

Prof. Dr. Andreas Hartinger hat einen Rufauf eine Professur für Grundschuldidaktik undSachunterricht an der Universität Hildesheimerhalten.

Prof. Dr. Christan Wolff, UniversitätRegensburg, hat einen Ruf auf eine Professurfür Medieninformatik an der PädagogischenHochschule Schwäbisch-Gmünd erhalten.

Prof. Dr. Oliver Reiser, UniversitätRegensburg, hat einen Ruf auf eine Professurfür Organische Chemie/ Medizinische Chemiean die Dublin City University erhalten undabgelehnt.

Prof. Dr. Edgar Schneider, Lehrstuhl fürEnglische Philologie, hat den an ihn ergan-genen Ruf an die LMU München abgelehnt.

Prof. Dr. Udo Hebel, Lehrstuhl für Engli-sche Philologie, hat den an ihn ergangenen Rufan die Universität Mainz abgelehnt.

Prof. Dr. Wolfgang Schäfers hat den Rufauf den Lehrstuhl für Immobilienmanagement(Real Estate Management) an der UniversitätRegensburg angenommen.

Prof. Dr. Chris Woertgen wird für dieDauer von sechs Jahren zum Universitätspro-fessor für das Fach Neurochirurgie mit demSchwerpunkt Neurotraumatologie an der Uni-versität Regensburg ernannt. Er war vorherOberassistent in der Klinik und Poliklinik fürNeurochirurgie des Klinikums der UniversitätRegensburg.

Prof. Dr. Alois Fürst, wurde für die Dauervon sechs Jahren zum Universitätsprofessorfür das Fach Chirurgie mit dem SchwerpunktKoloproktologie ernannt. Er war bisher alsOberassistent in der Klinik und Poliklinik fürChirurgie des Klinikums der UniversitätRegensburg tätig.

PD Dr. Achim Geisenhanslüke wurde zumUniversitätsprofessor ernannt und hat inRegensburg den Lehrstuhl für das Fach Deut-sche Philologie – Neuere deutsche Literaturinne.

Prof. Dr. Axel Haller, Universität Linz, hateinen Ruf auf eine Professur für Betriebswirt-schaftslehre, insbesondere Financial Accoun-ting and Auditing an die Universität

Regensburg erhalten und angenommen. Erwurde zum ordentlichen Universitätsprofessorernannt.

PD Dr. Arndt Hartmann wurde zum Uni-versitätsprofessor für das Fach Pathologieernannt.

Prof. Dr. Christian Hengstenberg wurdefür die Dauer von sechs Jahren zum Univer-sitätsprofessor für das Fach Innere Medizinmit dem Schwerpunkt molekulare Kardiologieernannt. Er war bisher als Oberassistent in derKlinik und Poliklinik für Innere Medizin IItätig.

Prof. Dr. Pompiliu Piso wurde für dieDauer von sechs Jahren zum Universitätspro-fessor für das Fach Chirurgie mit dem Schwer-punkt Gastrointestinale Onkologie ernannt. Erwar bisher als Oberarzt in der Klinik für Abdo-minal- und Transplantationschirurgie derMedizinischen Hochschule Hannover tätig.

PD Dr. Ursula Regener wurde zur ordent-lichen Universitätsprofessorin für das FachDeutsche Philologie – Neuere deutsche Lite-raturwissenschaft ernannt.

Prof. Dr. Stefan Ruhl wurde für die Dauervon sechs Jahren zum Universitätsprofessorfür das Fach Zahnmedizin und Parodontologieernannt. Er war bisher als Oberassistent in derPoliklinik für Zahnerhaltung und Parodonto-logie tätig.

PD Dr. Christian Schüller wurde zum Uni-versitätsprofessor für das Fach Experimental-physik ernannt.

Dr. Martin Schütz, Universität Stuttgart,hat den Ruf auf eine Professur für TheoretischeChemie an der Universität Regensburg ange-nommen.

Associate Prof. Dr. Rolf Tschernig wurdezum ordentlichen Professor für das Fach Öko-nometrie ernannt.

� Neue Dekane /Prodekane

Juristische Fakultät: Dekan: Prof. Dr. Henning Ernst MüllerProdekan: Prof. Dr. Rolf Eckhoff

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät:Dekan: Prof Dr. Joachim MöllerProdekan: Prof. Dr. Alfred Hamerle

Philosophische Fakultät II:Dekanin: Prof. Dr. Marianne Hammerl

� neue Frauenbeauftragte

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät:Dipl.-Kffr. Carmen Weissmann, Stellver-

treterinnen Dipl.-Kffr. Stefanie Lang undDipl.-Kffr. Stefanie Kippes

Naturwissenschaftliche Fakultät III:PD Dr. Stefanie Dragon, Stellvertreterin

Prof. Dr. Susanne Modrow

� Studentischer Konvent und Sprecherrat

Zum Vorsitzenden des studentischen Kon-vents wurde Sebastian Roloff gewählt, seinStellvertreter ist Robert Ebner. Der Spre-cherrat setzt sich folgendermaßen zusammen:Magdalena Scherl (Politik/Deutsche Philo-logie/Geschichte), Verena Schlecht(Pädagogik), Verena Regner (Psychologie)und Ann-Rieke Lohaus (Pädagogik).

� zum apl. Prof. ernannt

Die Bezeichnung "apl. Professor" wurde ver-liehen

Dr. Stefan Kreitmeier

� Lehrbefugnis erteilt

Die Lehrbefugnis und damit das Recht zurFührung der Bezeichnung ”Privatdo-zent/in” wurde erteilt:

Dr. Georg Annuß für das Fachgebiet Bür-gerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht;

Dr. Christa Büchler für das FachgebietPathobiochemie;

Dr. Thomas Filbeck für das FachgebietUrologie;

Dr. Ulrich Frick für das Fachgebiet PublicHealth;

Dr. Michael Hilker für das Fach Herzchir-urgie;

Dr. Markus Horn für das Fachgebiet Neu-rologie;

Dr. Thomas Langmann für das Fach Zell-biologie;

Dr. Klaus Lerch für das FachgebietOrthopädie;

Dr. Tobias Nicklas für das Fachgebiet Neu-testamentliche Wissenschaften;

Dr. Johann Helmut Niller für das Fachge-biet Medizinische Mikrobiologie;

Dr. Mariá Papsonová für das FachgebietDeutsche Philologie (Deutsche Sprachwissen-schaft);

Dr. Jürgen Radons für das FachgebietExperimentelle Medizin;

Dr. Christian Schulz für das FachgebietInnere Medizin;

Dr. Michaela Schulz für das FachgebietPharmazeutische Technologie;

Dr. Charlotte Wagner für das Fach Physio-logie;

Dr. Johannes Wolff für das Fachgebiet Kin-derheilkunde;

� Ehrungen, neue Aufgaben

Prof. Dr. Jürgen Schölmerich wurde fürdrei Jahre zum Chairman der InternationalOrganisation for Inflammatory Bowel Diseasegewählt.

•• siehe Seite 26

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Patrick Ehrich, Studierender im Projekt„Lehramt Musik am Gymnasium“ in Regens-burg, hat eines von fünf Stipendien der von derSiemens AG geförderten Projektreihe „kiss –Kultur in Schule und Studium“ erhalten.Ziel dieses Programms ist die Förderung derschulischen Vermittlung zeitgenössischerKunst und Musik. Im jährlichen Wechselwerden dabei Projekt-Stipendien an Lehramts-studenten verschiedener Fächer vergeben.

Die Deutsche Akademie der Naturfor-scher Leopoldina, eine der ältesten, ohneUnterbrechung existierenden Akademien, hatProf. Dr. Jürgen Heinze zum Mitglied gewählt.Mit ihrer Entscheidung unterstreicht die Leo-poldina die Bedeutung der organismisch/evo-lutionären Biologie in Deutschland.

Die Deutsche Vereinte Gesellschaft fürKlinische Chemie und Laboratoriumsme-dizin hat PD Dr. Thomas Langmann, Univer-sität Regensburg, den Ivar-TrautscholdFörderpreis für seine wissenschaftlichenArbeiten zur Regulation lipidsensitiver ATP-binding cassette (ABC) transporter ausge-zeichnet. Der Preis wird für hervorragendeArbeiten auf dem Gebiet der Pathobiochemieund Klinischen Chemie verliehen. Die Ergeb-nisse sind soeben in der Zeitschrift Gastroen-terology publiziert worden. (Langmann T.,Moehle C., Mauerer R., Scharl M., LiebischG., Zahn A., Stremmel W., Schmitz G., Loss ofdetoxification in inflammatory bowel disease:Dysregulation of pregnane X receptor targetgenes. Gastroenterology. 2004 Jul;127(1):26-40).

Daniel Moder, Mitarbeiter am Lehrstuhlfür Zahnerhaltung und Parodontologie beiProf. Dr. Schmalz, hat den Preis für das bestePoster auf der diesjährigen Tagung der Deut-schen Gesellschaft für Parodontologieerhalten. Das Thema des Posters lautete„Wachstumsfaktorengehalt im autologenThrombozytenkonzentrat und deren Korrela-tion zu parodontalen Regenerationsergeb-nissen“.

Dr. Matthias Edinger (Mitarbeiter vonProf. Dr. Andreesen, Hämatologie und Interni-stische Onkologie) wurde mit dem Chugai-Science-Award für Knochenmarkstammzell-transplantation ausgezeichnet.

Prof. Dr. Gabriele Multhoff, Mitarbeiterinvon Prof. Dr. Andreesen (Hämatologie undinternistische Onkologie), hat mit ihrerArbeitsgruppe den diesjährigen Wissen-schaftspreis der Deutsch-Ungarischen Der-matologischen Gesellschaft erhalten.

PD Dr. Ulf Müller-Ladner wurde für dreiJahre zum Advisory Editor der Zeitschrift„Arthritis & Rheumatism“, der bedeutendstenZeitschrift auf dem Gebiet der Rheumatologie,gewählt.

Das im Verlag Palgrave Macmillanerschienene Buch Isolation and Language

Change von Dr. Daniel Schreier, wissen-schaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Engli-sche Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Edgar W.Schneider) wurde von der British Associationfor Applied Linguistics zusammen mit nur dreiweiteren Titeln auf die Shortlist für den BAALBook Price 2004 gesetzt.

Prof. Dr. Andreas Hartinger wurde zumzweiten Vorsitzenden der Kommission„Grundschulforschung und Pädagogik der Pri-marstufe“ der Deutschen Gesellschaft fürErziehungswissenschaften gewählt.

Die Jury des Deutschen PsychologiePreises, bestehend aus Vertretern der Deut-schen Gesellschaft für Psychologie, der Chri-stoph-Dornier-Stiftung und desBerufsverbandes, hat Prof. Dr. AlexanderThomas zum Preisträger des diesjährigenDeutschen Psychologie Preises ernannt.Damit werden seine Arbeiten auf dem Gebietder interkulturellen Psychologie und derBekanntmachung der Psychologen und derenLeistung in der Öffentlichkeit, insbesondereunter dem Gesichtspunkt der Anwendungsre-levanz geehrt.

� Ehrungen/neue Aufgaben

Von ihren Verpflichtungen an der Univer-sität Regensburg entbunden wurden:

•• Fortsetzung von Seite 25

Prof. Dr. Heinz JürgenIpfling

Prof. Dr. RüdigerSchmitt

Prof. Dr. Dr. h. c. Friedrich-ChristianSchroeder

In den Ruhestand versetzt wurden:

Prof. Dr. Joachim Keller

Prof. Dr. Wilhelm Prettl

Prof. Dr. Ulrich Rößler

Apl. Prof. Dr. PeterSchönfelder

Wohnungs-/HaustauschAmerikanisches Professorenehepaar mit

zwei Kindern, wohnhaft in Tuscaloosa,Alabama, USA, sucht für den Zeitraum vom15.Dezember 04 bis 15.August 05, (evtl. auchkürzer) in Regensburg oder näherer Umge-bung Haus oder Wohnung mit Kollegen zu tau-schen. Wäre ersatzweise auch an (möblierter)Vermietung interessiert.

Nähere Auskünfte durch Dr. H. Gehring,Institut für Anglistik/Amerikanistik, PT3.2.84, Tel. 3508.

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� Forschungsförderung

Forschungsförderung durch dieDFG

Prof. Back hat im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „UltraschnelleMagnetisierungsprozesse“ Sach- und Perso-nalmittel für zwei weitere Jahre erhalten.

Die DFG hat Dr. Judith Korb und Prof. Dr.Jürgen Heinze (LS Biologie I) eine Sachbei-hilfe zum Thema “Einfluss von Selektion undZufall auf die Hügelstruktur der Kompass-Ter-miten” bewilligt.

Die DFG hat Prof. Dr. Andreas Merkt,Lehrstuhl für Historische Theologie, eine BATIIa-Stelle für das Projekt „Mors secundumepigrammata christiana antiqua (MECA):Todesvorstellungen in frühchristlichen Gra-binschriften“ bewilligt. Die Stelle wird mit PDDr. Jutta Dresken-Weiland besetzt.

Prof. Eike Brunner (Institut für Biophysik)hat von der DFG eine Sachbeihilfe zum Thema„Biochemie und Biophysik der Bildung dernanostrukturierten Silikatschalen von Diato-meen“ erhalten.

Die DFG hat PD Dr. Stefan Krause und PDDr. Michael Rehli, Mitarbeitern von Prof. Dr.Andreesen (Hämatologie und internistischeOnkologie), eine Sachbeihilfe zum Thema„Charakterisierung von reibungsassoziierten,makrophagenspezifisch exprimierten Genen“bewilligt.

Forschungsförderung durchandere Institutionen

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung hatDr. Roland Büttner und Dr. Cornelius Boll-heimer (Klinik und Poliklinik für InnereMedizin I) eine Sachbeihilfe für zwei Jahre fürihr Projekt „Steatosis hepatitis unter fettrei-chen Diäten: Differentielle Fettsäureeffekteund Möglichkeiten der therapeutischen Inter-vention“ bewilligt.

Die Bayerische Forschungs-Stiftung hatProf. Dr. Gero Brockhoff, Institut für Patho-logie, eine dreijährige Forschungsförderungfür das Projekt „Vollautomatisierte MultiplexFluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (M-FISH)für die pathologisch-onkologische Diagno-stik“ bewilligt. Kooperationspartner in diesemProjekt sind die industriellen UnternehmenChromeon GmbH (Regensburg), HTI-bio-X(Ebersberg) und TexoGene International(Jena).

Im Rahmen der Forschungsförderung ausdem Hochschul- und Wissenschaftspro-gramm, Programmpunkt Chancengleich-heit für Frauen in Forschung und Lehre,wurden durch die Hochschulleitung in Zusam-menarbeit mit der Hochschulfrauenbeauf-tragten zum Förderzeitraum ab Juli 2004 zwölfNeuanträge bewilligt: Postdoc-Stipendien

erhielten Dr. Petra Maria Ritzer-Angerer, Wirt-schaftswissenschaftliche Fakultät und Dr. des.Marieta Gheorghe, NWF II – Physik. Promo-tionsabschluss-Förderungen gingen an Katha-rina Benak, Almut Schäffner (beide Phil. Fak.I), Anna-Magdalena Ehret, Dzenana Mörtl-Hafizovic (beide Phil. Fak. II), Sonja Deml,Anja Hoffmann, Sabine Müller und BarbaraStelzenberger (alle Phil. Fak. III).

Dr. Büchler und PD Dr. Schäffler aus derKlinik und Poliklinik für Innere Medizin Ierhielten seitens der Deutschen Diabetes Stif-tung eine Sachmittelförderung für ihr Projekt„Einfluss von Adiponectin auf die Genexpres-sion primärer Blutmonozyten von Patientenmit Diabetes mellitus Typ2 und Kontrollen“.

Förderung durch dieFreunde der UniversitätDie Freunde der Universität Regensburg e.V. haben Fördermittel bewilligt

auf Antrag von Prof. Dr. Henning E.Müller als Reisekostenzuschuss für eineExkursion von Studenten an den Internatio-nalen Strafgerichtshof in Den Haag/NL. DieseExkursion stellt die Fortsetzung eines krimi-nologisch-völkerstrafrechtlichen Seminars imHaus der Begegnung der Universität Regens-burg dar;

als Reisekostenzuschuss für ThomasWölfl, Doktorand bei Prof. Dr. Peter Lory, uman der Konferenz EuroPKI 2004 auf der InselSamos/Griechenland teilzunehmen, dortinhaltliche Impulse für seine Arbeit zu erhaltenund seine Forschungskonzeption mit wich-tigen Experten zu diskutieren;

auf Antrag von Prof. Dr. KlausJänich als Reisekostenzuschuss für seine Obe-rassistentin, Dr. M. Kraus. Sie nimmt an einerTagung über Riemannsche Geometrie in Mon-treal/Kanada teil, um dort Kollegen zu treffen,die sich mit ähnlichen Fragestellungenbeschäftigen. Gleichzeitig kann sie Kontaktezu den Mathematikern von Montreal aus-bauen, die sie bei einem Gastaufenthaltknüpfen konnte;

als Reisekostenzuschuss für Dipl-Kfm. Hüsig, wissenschaftlicher Mitarbeiterbei Prof. Dr. Michael Dowling, um an der 11thInternational Product Development Manage-ment Conference in Dublin/Irland teilzu-nehmen. Hüsig hat dort einen Vortrag zumThema „Software Support in the InnovationProcess: Utilisation of Innovation Software inGerman Small and Medium-sized Enterprises“gehalten;

auf Antrag von Prof. Dr. DieterBartmann als Reisekostenzuschuss für seinenwissenschaftlichen Mitarbeiter Idir Bakdi.Dieser hat an der „AMCIS 2004 – AmericasConference on Information Systems“ in NewYork/USA teilgenommen und einen Vortrag

•• siehe Seite 28

über seinen Lösungsansatz zur Sicherheit beider Koppelung von Anwendungsprogrammenpräsentiert;

auf Antrag von Prof. Dr. Traeger alsReisekostenzuschuss für seinen DoktorandenRaimond Selke. Dieser hat im Foyer derNationalgalerie von Bukarest eine Austellungüber den deutschen Maler August Becker aus-gerichtet, der im 19. Jahrhundert durch rumä-nische Landschaften berühmt wurde. DieseAusstellung rundete die Dissertation von Selkeüber August Becker ab und ist auch imRahmen der osteuropäischen Kontakte derUniversität Regensburg zu sehen.

als Reisekostenzuschuss für achtDoktorandinnen und Doktoranden von Prof.Dr. Jürgen Heinze, um an einem internatio-nalen Symposium in Helsingör/Dänemark teil-nehmen und dort ihre Ergebnisse vorstellen zukönnen. Dieses Symposium bildet dieAbschlusstagung des von der EU gefördertenerfolgreichen Netzwerkes „INSECTS“ (Inte-grated Studies of the Economy of InsectsSocieties);

auf Antrag Prof. Dr. ChristophStrunk als Reisekostenzuschuss für Dr. ElsaThune. Dr. Thune nimmt an der Tagung„Nanotubes 2004“ in San Luis Potosi/ Mexicoteil. Als Postdoktorandin des interdisziplinärenGraduiertenkollegs „Nichtlinearität und Nicht-gleichgewicht in kondensierter Materie“ wirdsie ihre Forschungsergebnisse dort in Formeines Vortrages vorstellen und diskutieren;ferner wurde Prof. Strunk ein Reisekostenzu-schuss für Franziska Rohlfing bewilligt, die ander „14th Jyväskylä Summer School“ in Jyväs-kylä/Finnland teilgenommen und mehrereVorlesungen zu Themen aus der mesoskopi-schen Physik besucht hat, die für ihre Doktor-arbeit wichtig sind. Rohlfing ist Stipendiatineines Graduiertenkollegs an der UniversitätRegensburg;

als Reisekostenzuschuss für Leon-hard Mayrhofer, Diplomand bei Prof. Dr.Milena Grifoni. Mayrhofer nimmt an der„XXVII International Conference of Theore-tical Physics – Electron Correlations in Nanoand Macrosystems“ in Ustron/Polen teil. Derdort behandelte Themenkreis behandelt dasDiplomthema von Mayrhofer;

als Reisekostenzuschuss für PetraSchneider, Doktorandin von Prof. Dr. Wil-helm Prettl, um an der „PASPS III – Konfe-renz“ in Santa Barbara/Kalifornienteilzunehmen und ein Poster über den Spin inNanostrukturen zu präsentieren;

auf Antrag von Prof. Dr. KlausRichter als Reisekostenzuschuss für Dipl.-Phys. Michael Wimmer. Wimmer hat dieErgebnisse seiner Diplomarbeit auf der PASPSin Santa Barbara/Kalifornien und auf der ICPSin Flagstaff/Arizona in Form eines Posterbei-trages vorgestellt. Er ist ferner Stipendiat einesGraduiertenkollegs der Universität Regens-burg;

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� neu berufen

Prof. Dr. Alois FürstChirurgie mit dem Schwerpunkt Koloproktologie

Seit 2. August 2004 hat Prof. Dr. med. AloisFürst eine Universitätsprofessur an der Kli-nik und Poliklinik für Chirurgie inne.

1960 in Passau geboren, studierte AloisFürst in Regensburg und Würzburg Human-medizin und promovierte bei Prof. Hans-

Peter Bruch (Würzburg/Lübeck). 1992gehörte er zur Aufbaugeneration des neueröffneten Universitätsklinikums unter derLeitung von Prof. Hohenberger und Prof.Zirngibl. Er arbeitete von Anfang an amSchwerpunkt Koloproktologie mit dem Auf-bau einer ambulanten und stationären Ver-sorgungsstruktur, einschließlich demAufbau eines gastrointestinalen Funktions-labors. Dank internationaler Kontakte zuKliniken in Großbritannien und in den USAkonnten eine Reihe von klinischen Studienbegonnen werden. Im Mittelpunkt der Stu-dien stand die funktionsoptimierte Therapiedes Rektumkarzinoms im Rahmen multimo-daler Therapiekonzepte. Dabei nahmeninnovative minimal invasive Operationsver-fahren einen wachsenden Einfluss in dieRektumkarzinomforschung.

Unter der Leitung von Prof. Jaucherfolgte 1996 die Facharztanerkennung fürdas Fach Chirurgie, 2000 die Schwerpunkt-bezeichnung Viszeralchirurgie und 2001 dieEuropäische SchwerpunktbezeichnungColoproctology (E.B.S.Q). Im Jahr 2002folgte die Habilitation im Fach Chirurgie mitdem Thema "Sphinktererhaltende und funk-tionsoptimierte Operationsverfahren beimRektumkarzinom - Funktionelle Aspekte derPouchbildung am Kolon". Im gleichen Jahrwurde die Lehrbefugnis im Fach Chirurgieerteilt. Die klinischen Forschungsarbeitenwurden 2002 mit dem Pennsylvania Societyof Colon and Rectal Surgery Award und2004 mit dem Jens-Kirsch-Preis ausgezeich-net.

Unter der Leitung von Prof. Schlitt hatAlois Fürst seit 2003 die Stelle des Leiten-den Oberarztes inne. Aktuelle Projektebeschäftigen sich mit dem Aufbau und derLogistik eines interdisziplinären Beckenbo-denzentrums in Kooperation mit der urolo-gischen und gynäkologischen Klinik.Aktuelle nationale und internationale Stu-dien beschäftigen sich mit dem Einfluss derPouchbildung und des Pouchdesigns auf die

anorektale Funktion des Neorektums(Kooperationspartner: Prof. Fazio, Cleve-land, Ohio). Einen weiteren Forschungs-schwerpunkt beschäftigt sich mit derLebensqualität und der onkologischenDimension innovativer laparoskopischerOperationsverfahren am Gastrointestinal-trakt. In Kooperation mit dem Institut fürPathologie und der Klinik für Innere Medi-zin I wird das nationale HNPCC- Verbund-projekt zur Erforschung hereditärerkolorektaler Karzinome betreut.

Prof. Dr. Christian Hengstenberg

Lehrstuhl für Innere Medizin, SchwerpunktMolekulare Kardiologie

Christian Hengstenberg wurde 1962 in Ess-lingen geboren und hat von 1983 bis 1989

Humanmedizin in Wien und Würzburg stu-diert. 1990 hat er über das Thema "Expres-sion von Antigenen und Neoantigenen beientzündlichen Herzerkrankungen und beiAbsto-ßungsreaktionen nach Herztransplan-tation" an der Universität Würzburg promo-viert. Von 1991 bis 1993 folgte durch einStipendium der Deutschen Forschungsge-meinschaft un-terstützt ein Forschungsauf-enthalt am Institut Nationale de la Santé etRecherche Médicale (INSERM) Unité 127in Paris, Frankreich, bei Prof. Dr. K.Schwartz zum Thema "Molekulare Genetikder hypertrophischen Kardiomyopathie".Die molekulare Genetik der dilatativen Kar-diomyopathie war anschließend das Themaseiner wissenschaftlichen Arbeiten. DieseArbeiten wurden bis zum heutigen Tage überein europäisches Netzwerk fortgesetzt. DerHauptschwerpunkt seiner wissenschaftli-chen Tätigkeiten in Regensburg war dieGenetik der koronaren Herzerkrankung unddes Herzinfarkts, über das er sich im Jahr2001 an der Medizinischen Fakultät der Uni-versität Regensburg im Fach Innere Medizinhabilitiert hat.

Seine klinische Tätigkeit hat Prof. Heng-stenberg 1989 an der UniversitätsklinikMarburg begonnen. Nach seinem For-schungsaufenthalt in Paris von 1993 bis1996 hat er seine klinische Ausbildung ander Universitätsklinik Marburg in der Inne-ren Medizin fortgesetzt und ist 1996 an dieKlinik und Poliklinik für Innere Medizin IIdes Universitätsklinikums Regensburggewechselt. 1999 hat er die Ausbildung zum

Prof. Dr. ChristianHengstenberg

Prof. Dr. Alois Fürst

als Reisekostenzuschuss für fünfPhysikstudenten von Prof. Dr. Karl F. Renk.Sie haben an der Tagung der Nobelpreisträgerin Lindau teilgenommen und konnten nachderen Vorträgen im direkten Gespräch disku-tieren. Das Kuratorium hatte angeregt, dass dieTagung in besonderem Maße ein Treffenjunger Wissenschaftler aus aller Welt sein soll.50 deutsche Hochschulen entsenden jeweilsfünf Studenten.

als Reisekostenzuschuss für cand.Chem. Wolfgang Wachter, Diplomand beiProf. Dr. Buchner, um an der Tagung „Euro-pean Molecular Liquids Group (EMLG)“ inSheffield/Großbritannien teilzunehmen unddie ersten Ergebnisse seiner Diplomarbeit inForm eines Posterbeitrages zu präsentieren.Wachter ist Stipendiat der Studienstiftung desDeutschen Volkes und Mitglied der Bayeri-schen Eliteakademie;

auf Antrag von Prof. Dr. PeterPoschlod als Reisekostenzuschuss für seineMitarbeiter Dr. Volker Nelle und Andre Bau-mann. Die beiden Nachwuchswissenschaftlerhaben an der 3. Internationalen Anthrakologie-Konferenz in Lecce/Italien teilgenommen, ihreForschungsergebnisse vorgestellt, bestehendeinternationale Kontakte intensiviert undgemeinsame Forschungsprojekte geplant;

als Reisekostenzuschuss für RüdigerHeimgärtner, Doktorand bei Prof. Dr. RainerHammwöhner. Heimgärtner hat an der ADS2004 in Irsee und am Workshop UI4AII 2004in Wien teilgenommen. Der Teilnahme an denKonferenzen kommt wegen seiner Disserta-tion über „Interkulturelle adaptive Mensch-Maschinen-Interaktion“ große Bedeutung zu.

auf Antrag von Prof. Dr. Inga Neu-mann als Reisekostenzuschuss für ihren Mit-arbeiter, Dr. Oliver J. Bosch. Dr. Bosch hat am4th Forum of European Neuroscience in Liss-abon, Portugal teilgenommen und den Teil-nehmern dort seine Arbeit vorgestellt. Dr.Bosch wurde mit dem „Amin Ermisch Award2003“ für Nachwuchswissenschaftler ausge-zeichnet;

als Reisekostenzuschuss für Dr.Uwe Baumert, wissenschaftlicher Mitarbeitervon Prof. Dr. Dieter Müßig, um an dem 7thCongress of European Academy of PaediatricDentistry in Barcelona/Spanien teilzunehmenund die Ergebnisse seines Projekts vorzu-stellen; ferner wurde Prof. Müßig ein Reise-kostenzuschuss für seinen wissenschaftlichenMitarbeiter Dr. Ilan Golan bewilligt. Er wirdauf dem gleichen Kongress die Ergebnisseseines Projektes „Zur Funktion des RUNX-Gens anhand einer Phänotyp-Genotyp Korre-lation der kraniofazialen Morphologie beiPatienten im Dysostosis cleidocranialis“ prä-sentieren.

•• Fortsetzung von Seite 27

•• siehe Seite 29

Uni �� PersonaliaU-Mai l 55//0044 Regensburger Univers i tätsze i tung 29

Internisten mit dem Facharzt für InnereMedizin beendet und im Jahr 2000 dieSchwerpunktbezeichnung Kardiologie er-worben. 2001 wurde er zum Oberarzt derKlinik und Poliklinik für Innere Medizin IIer-nannt.

Prof. Hengstenberg ist Mitglied mehrererGesellschaften, so der Deutschen Gesell-schaft für Kardiologie, der EuropäischenGesellschaft für Kardiologie (bei der er auch"Fellow" F.E.S.C. ist) und der DeutschenGesellschaft für Innere Medizin. Darüberhinaus ist er Gutachter für mehrere nationaleund internationale Fachzeitschriften.

Seit 1996 hat sich Prof. Hengstenbergintensiv mit der Untersuchung genetischerFakto-ren beschäftigt, die ein erhöhtesRisiko zum Herzinfarkt darstellen. Die koro-nare Herzer-krankung und der Herzinfarktsind die führenden Todesursachen in derwestlichen Welt und viele Studien habenkardiovaskuläre Risikofaktoren, wie Diabe-tes mellitus, arteriellen Hypertonus oderLipidstoffwechselstörungen, als wichtigeFaktoren für die Entstehung dieser Erkran-kung identifiziert. Zudem stellt eine positiveFamilienanamnese einen star-ken und unab-hängigen Prädiktor für das Auftreten einerkoronaren Herzerkrankung dar, was auf dasVorhandensein von genetischen Faktorenhinweist. Das Ziel der Untersu-chungen derArbeitsgruppe von Prof. Hengstenberg istes, diejenigen genetischen Fakto-ren zuidentifizieren, die in die Pathogenese desHerzinfarkts und der koronaren Herzer-krankung verwickelt sind. Um diesen Fra-gestellungen näher zukommen, wurde dieRe-gensburger Herzinfarkt-Familienstudieins Leben gerufen. So konnten über umfang-reiche Kooperationen mit Rehabilitations-kliniken aus ganz Deutschland und mitForschungsein-richtungen aus dem In- undAusland das gesamte Genom von mittler-weile über 1000 Herzinfarkt-Familien unter-sucht werden.

Prof. Hengstenberg hat einige wissen-schaftliche Symposien ausgerichtet, zuletztim Mai 2003 das internationale Symposium"Functional Genomics in DegenerativeDiseases", das er als Sprecher des ReForM-C-Projektes "Zentrum für Genetik degenera-tiver Erkran-kungen" leitete.

Prof. Dr. Stefan Ruhl

Zahnerhaltung und Parodontologie, Orale Biolo-gie

Prof. Dr. Stefan Ruhl hat die C3-Professurfür Zahnerhaltung und Parodontologie ander Poliklinik für Zahnerhaltung und Par-odontologie (Lehrstuhl: Prof. Dr. G.Schmalz) angetreten. Schwerpunkt dieserProfessur ist der Bereich "Orale Biologie".

•• siehe Seite 30

Stefan Ruhl wurde wurde 1959 inAnsbach, Mittelfranken, geboren undbesuchte dort das humanistische Gymna-sium Carolinum. Nach Ableistung des Wehr-dienstes beim Hochgebirgszug derGebirgsjägerdivision in Bad Reichenhallstudierte er von 1979 bis 1984 Zahnmedizinan der Universität Göttingen. Bereitswährend der Studienzeit begann er mit einerPromotionsarbeit an der Abteilung fürImmunologie der Universität Göttingen beiProf. Dr. J. H. Peters, die nach dem Examen,gefördert durch ein Promotionsstipendium,fortgesetzt wurde. 1988 promovierte er miteiner Arbeit über die Differenzierung huma-ner dendritischer Zellen aus Monozyten.Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Assi-stent in einer Zahnarztpraxis in Gunzenhau-sen folgte ein längerer Auslandsaufenthaltin den USA, zunächst am Laboratory ofImmunology (Dr. S. E. Mergenhagen),

National Institute of Dental Research, NIH.Er arbeitete dort an der molekularen Regu-lation von Zytokinrezeptoren während derDifferenzierung muriner myeloischer Zellenbei Dr. D. H. Pluznik, den er dann an dieDivision of Cytokine Biology, Center fürBiologics Evaluation and Research der Foodand Drug Administration in Bethesda,Maryland begleitete. 1991 kehrte er an dasInstitute of Dental Research zurück undarbeitete im Laboratory of Microbial Eco-logy bei Dr. A. L. Sandberg über die Inter-aktion von oralen Bakterien-Adhäsinen mitOberflächenrezeptoren humaner Granulo-zyten. Seit seiner Rückkehr nach Deutsch-land 1995 arbeitete er als wissenschaftlicherAssistent an der Poliklinik für Zahnerhal-tung und Parodontologie am Klinikum derUniversität Regensburg bei Prof. Dr. G.Schmalz, wo er sich im Jahr 2000 mit einerArbeit über die Interaktionen von Proteinenund Glykoproteinen des menschlichen Spei-chels mit oralen Bakterien-Adhäsinen habi-litierte.

Prof. Ruhl interessiert sich für dieMechanismen der Adhäsion von oralen Bak-terien, die Voraussetzung für die mikrobi-elle Kolonisierung der Mundhöhle und fürdie Bildung eines Biofilms auf den Ober-flächen der Zähne sind. Dieser Biofilm,gemeinhin als Zahnbelag oder dentale Pla-que bekannt, beherbergt Bakterien, die fürdie Enstehung von Zahnkaries oder Par-

Prof. Dr. Stefan Ruhl

•• Fortsetzung von Seite 28

Uni �� Personalia U-Mai l 55//0044 Regensburger Univers i tätsze i tung 30

In memoriam Dr. Franz Bernd Asbach Am 14. September 2004 verstarb kurz vorVollendung seines 60. Lebensjahres nachkurzer, schwerer Krankheit Biblio-theksoberrat Dr. Franz Bernd Asbach.

Franz Bernd Asbach immatrikulierte sichim Sommersemester 1968 und gehörte damitzur ersten Generation der Regensburger Stu-denten. An der akademischen Gemeinschaftvon Lehrenden und Lernenden hat er früh per-sönlichen Anteil genommen. Als sein akade-mischer Lehrer Prof. Dr. Kottje schwer

Dr. Franz Bernd Asbach

•• Fortsetzung von Seite 29

odontitis verantwortlich sein können. Neu-erdings wurden sogar extraorale Bakterien,wie der magenpathogene Keim Helicobacterpylori, in der Mundhöhle nachgewiesen.Grundlage für die Fähigkeit dieser Bakte-rien zur Anheftung an Oberflächen derMundhöhle ist die Bindung lektin-ähnlicherAdhäsine der Bakterien an komplementäreRezeptor-Oligosaccharid-Motive von Gly-koproteinen des Speichels, die in Form einesProteinfilms an diesen Oberflächen adsor-bieren.

Prof. Ruhl ist Teilprojektleiter im Son-derforschungsbereich 585 "Regulation vonImmunfunktionen im Verdauungstrakt" undArbeitsgruppenleiter im ReForM-C Ver-bundprojekt "Analyse von Proteinen aufWerkstoffen als Substrat für bakterielle undzelluläre Adhäsion".

Prof. Dr. Ursula RegenerLehrstuhl für Deutsche Philologie / Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Seit dem 1. Oktober 2004 hat Prof. Dr.Ursula Regener den Lehrstuhl für DeutschePhilologie / Neuere deutsche Literaturwis-senschaft inne.

1961 in Köln geboren absovierte sie ihrStudium der Germanistik, Philosophie undMusikwissenschaft an der WestfälischenWilhelms Universität in Münster/ Westfalenund (zwei Semester lang) an der Johns Hop-kins University in Baltimore/Maryland.Nach dem Magisterexamen arbeitete Prof.Regener bis zu ihrer Promotion über JohannChristian Günther 1988 als Wissenschaftli-che Mitarbeiterin Prof. Dr. Eckard Heftrichsam Münsteraner Instituts für Deutsche Phi-lologie II. Anfang 1989 folgte sie einemAngebot Prof. Dr. Helmut Koopmanns undwechselte auf die Stelle einer Akademischen

Rätin a.Z. an die Universität Augsburg.Nach ihrer Habilitation über Joseph vonEichendorffs Verstreute und nachgelasseneGedichte (Historisch-kritische Edition plusMonographie) 1999, für die sie mit demOskar-Seidlin-Preis ausgezeichnet wurde,lehrte sie als Privatdozentin an der Univer-

Prof. Dr. UrsulaRegener

verunglückte und hilflos war, hat er sichzusammen mit seiner Frau in der anrührend-sten Weise um ihn gekümmert, bis dieser sichwieder selbst versorgen konnte. Die Anteil-nahme am Schicksal anderer Menschen warein Wesenszug von Franz Bernd Asbach.

Nach seinem Hochschulabschluß in derKatholisch-Theologischen Fakultät hat er beiProf. Dr. Fuhrmann promoviert und sodann dieAusbildung als Bibliotheksreferendar absol-viert. 1976 wurde Herr Dr. Asbach zum Biblio-theksrat ernannt. Seit 1979 war er Fachreferentfür Psychologie und Pädagogik und Leiter derTeilbibliothek. Es ist ihm in besonderer Weisegelungen, die Interessen der Bibliothek mitden Wünschen der Nutzer in Einklang zubringen. Für die Mitglieder der Universitätwurde er als Bibliothekar zum Ratgeber undhelfenden Freund.

Die Universität Regensburg verliert in Dr.Franz Bernd Asbach einen liebenswerten,hochgeachteten Beamten.

sität Augsburg und wurde im Januar 2000 indas Heisenberg-Programm der DFG aufge-nommen. Mit der Unterbrechung einer zwei-semestrigen Vertretung des AugsburgerLehrstuhls für Neuere deutsche Literatur-wissenschaft arbeitete sie im Rahmen desStipendiums an Editionsprojekten und zumThema Literatur und Affekte. Seit Mai 2000ist Prof. Regener als Vizepräsidentin derEichendorff-Gesellschaft Mitherausgeberindes Jahrbuchs "Aurora".

In Forschung und Lehre verbindet Prof.Regener traditionelle Fachkerne wie die Edi-tionsphilologie mit innovativen medialenTechniken, die heute selbstverständlich zumKnow How einer praxisnahen Germanistikgehören. Weitere Schwerpunkte ihres wis-senschaftlichen Interesses bilden anthropo-logische und ästhetische Fragestellungen.

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Uni �� Personalia 31

� neue Bücher

Sabine Demel, Frauen und kirchlichesAmt. Vom Ende eines Tabus der katholischenKirche, Format: 13,9 x 21,4 cm, 152 Seiten,kartoniert, ISBN 3-451-28514-2, 12,90Euro.

Frauen in der katholischen Kirche – unver-zichtbar und doch vom Weiheamt ausge-schlossen. Frauen wirken heute in vielenkirchlichen Bereichen bis hinauf in Leitungs-positionen der Diözesen. Aber die Weihe vonFrauen zu Diakoninnen und Priesterinnen istein innerkirchliches Tabu.

Warum ist das so? Muss das aus gutenGründen so bleiben oder sind die Gründe hin-terfragbar? Die Autorin, Professorin für Kir-chenrecht an der Universität Regensburg,bezieht Stellung, beruft sich auf biblische,historische, rechtliche und lehramtliche Ent-wicklungen und diskutiert auch die „Prieste-rinnenweihe“ vom 29. Juli 2002, mit derversucht worden war, Fakten zu schaffen. Sinddies wirkliche oder nur scheinbare Fakten?

Günter Lange, Kurt Franz, Hrsg. Von der Steinzeit bis zur Gegenwart.

Historisches in der Kinder- und Jugendlite-

ratur, Festschrift für Heinrich Pleticha zum80. Geburtstag

Baltmannsweiler: Schneider 2004), VI,283 S., ISBN 3-89676-859-X, 26 Euro

Der Sammelband, der dem ‚Altmeister’geschichtlicher Sachdarstellung Heinrich Ple-ticha gewidmet ist, vereinigt Beiträge vonFreunden und Kollegen, die in diesem Metierals Schriftsteller, Büchermacher, Wissen-schaftler und Lehrende tätig sind. So liefernOtfried Preußler, Willi Fährmann und KlausKordon Beispiele historischen Erzählens, zweiAutoren von Sachbüchern zu älteren Themen(Steinzeit, Antike) berichten über das Bücher-machen. Auch der Buchillustration sind zweiBeiträge unter historischen Aspektengewidmet: der Entwicklung von Illustrationund Bilderbuch im 19. Jahrhundert und in derzweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die achtBeiträge im umfangreichsten Teil des Bandes,Historische Themen in der Kinder- undJugendliteratur, bilden einen geschichtlichenLängsschnitt vom Gilgamesch-Epos und vonSinuhe über antike und mittelalterliche Stoffe,wie den Sagenkreis um Artus, Robinsonaden,geschichtlich-vaterländische Jugendliteraturim 19. Jahrhundert bis zu neueren Erzähl-formen in Büchern zur Zeitgeschichte.

In memoriamLtd. Akad. Direktor Dr. rer. nat. habil. Bernd Armin Knauer

Am 16. Oktober 2004 verstarb der Leiterdes Rechenzentrums der UniversitätRegensburg, Ltd. Akademischer DirektorDr. habil. Bernd Knauer.

Dr. Knauer, der zum 1. 1. 1079 zum Leiterdes Rechenzentrums der Universität bestelltwurde, hat dieses zu einem Markenzeichen derUniversität Regensburg geformt. Dabei hat ergrößten Wert darauf gelegt, dass das Rechen-zentrum sich als Dienstleistungseinrichtungfür Wissenschaftler und Studierende zu ver-stehen habe, ohne Sonderinteressen Raum zugeben. Sein Augenmerk galt stets der größt-möglichen Effizienz seiner Institution. AlsLeiter des Rechenzentrums und als Fachmannhat er sich in der Universität, aber auch weitdarüber hinaus im Kreise der Rechenzen-trumsleiter Deutschlands hohen Ansehenserfreut.

„Als langjähriges Mitglied der Kommis-sion für EDV-Planung der bayerischen Biblio-

theken“, so Dr. Wolfgang Slaby vom Arbeits-keis der Leiter der Bayerischen Universitäts-rechenzentren, bei der Trauerfeier für Dr.Knauer, hat Dr. Knauer „seinen Sachverstandzum Aufbau einer leistungsfähigen Informa-tions- und Kommunikations-Infrastruktur fürdas bayerische Bibliothekswesen eingebracht.Darüber hinaus hat er in zahlreichen Kommis-sionen des Bayerischen Staatsministeriums fürWissenschaft, Forschung und Kunst aktiv mit-gearbeitet, in jüngster Zeit etwa in der Kom-mission zur Erstellung eines IT-Rahmen-konzepts für Verwaltung und Management derbayerischen staatlichen Universitäten“.

Für die Universität würdigte Kanzler Dr.Christian Blomeyer die Verdienste des Ver-storbenen.

Er begann seine Rede mit der Feststellung:„Dr. Knauer hat die Entwicklung der Univer-sität Regensburg geprägt wie nur wenigeandere. Er hat den Dienstleistungsgedanken inseiner besten Ausformung an der UniversitätRegensburg verankert und vollendet“.

Sodann skizzierte er den Werdegang desVerstorbenen, der nach dem Abitur am huma-nistischen Wirsberg-Gymnasium Würzburgund nach Beendigung seines Wehrdienstes imWS 1963 das Studium der Mathematik an derUniversität Würzburg aufnahm. Der Diplom-prüfung, die er mit „Auszeichnung“ im April1968 bestand, folgte die Promotion imOktober 1969 und schließlich die Habilitationfür das Fach Mathematik im Februar 1978. Inder Zeit von Mai 1968 bis Oktober 1974 warer wissenschaftlicher Angestellter am Institut

für angewandte Mathematik mit Rechenzen-trum der Universität Würzburg; vonNovember 1974 bis Dezember 1978 Ange-stellter im Rechenzentrum der UniversitätWürzburg. Mit Wirkung vom 31.12.1978übernahm Dr. Knauer, nach dem vorzeitigenAusscheiden des damaligen Geschäftsführersdes Rechenzentrums Dr. Bartlett, die Leitungdes Rechenzentrums der Universität Regens-burg, die er bis zu seinem Tod innehatte.

Sein Dienstleistungsverständnis hat ihnmaßgeblich auch bei seiner Haupttätigkeit, derFührung des Rechenzentrums, geleitet. Dienstund Leistung sollten die Universitätsan-gehörigen vom Studenten bis zum Lehrstuhl-inhaber vom Rechenzentrum erfahren.

Im Übrigen diente er selbst in den unter-schiedlichsten Gremien, angefangen von derEDV-Kommission der Universität, überdiverse außeruniversitäre Gremien, bis hin zurDeutschen Forschungsgemeinschaft. So stellteer sein Fachwissen und seine umfangreicheErfahrung wieder in den Dienst der Allge-meinheit. Das Wohl der Universität behielt eraber stets im Auge.

Die geschilderte konsequente Orientierungam Dienstleistungsgedanken unter gleichzei-tiger steter Abwägung der Interessen der Ein-zelnen und der Gemeinschaft zeichneten Dr.Knauer aus. Dass es ihm gelang, diese Orien-tierung nicht nur seinen Mitarbeitern, sondernim Wesentlichen allen Universitätsan-gehörigen zu vermitteln, macht ihn für dieUniversität unvergesslich. Sie wird dem Ver-storbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.

Ltd. Akad. Direktor Dr. habil Bernd Knauer