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3 Die Bedienung - Pearson · Die Motivprogramme von Canon führen einen Abgleich der program-mierten Zeit-/Blendenwerte durch, je nach gewählter Motivart. Motiv-Programme Die Belichtung

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Belichtungsprogramme

Eine gemessene Belichtung besteht deshalb immer aus zwei Werten, der Blende und der Belichtungszeit.

Die Motivprogramme von Canon führen einen Abgleich der program-mierten Zeit-/Blendenwerte durch, je nach gewählter Motivart.

Motiv-Programme

Die Belichtung eines Bildes wird hauptsächlich durch die Blendenöff-nung des Objektivs bestimmt und durch die Zeit, während der der Ver-schluss geöffnet ist, um den Sensor zu belichten.

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105Belichtungsprogramme

Porträtprogramm(Reihenaufnahme; Mehrfeld-messung; AF-One Shot – (Einzelbild-AF))

Die Kamera wählt im Porträtpro-gramm eine große Blendenöffnung (wie z. B. f:2,8 oder 4,0), um den Hin-tergrund unscharf zu halten. Sie kann dies jedoch nur, wenn sich ein ausrei-chend lichtstarkes Objektiv auf der Kamera befindet. Mit dem 3,5-5,6/18-55 sind die Möglichkeiten gering.

Es entstehen meist mehrere Bilder, und der eingebaute Blitz wird bei Be-darf ausgelöst. Das Programm bevor-zugt 100 ISO als Empfindlichkeit.

Canon EF 2,0/100; f:2,0; ISO 400; JPEG; AF; WB: bewölkt

Canon EF 5,6/70-300 IS; f:8,0; ISO 400; JPEG; AF; WB: bewölkt

Landschaftsprogramm(Einzelaufnahme; Mehrfeld-messung; AF-One Shot)

Bei Landschaftsaufnahmen wählt die Kamera eine kleine Blende (z. B. f:11 oder 16), um eine große Schärfentiefe im Bild zu bewirken.

Das Programm bevorzugt 100 ISO als Empfindlichkeit.

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Nahaufnahmeprogramm(Einzelaufnahme; Mehrfeld-messung; AF-One Shot)

Auch für Nahaufnahmen bevorzugt die Kamera eine kleinere Blende (z. B. f:11 oder 16), um eine große Schärfen-tiefe im Bild zu bewirken.

Das Programm bevorzugt 400 ISO Empfindlichkeit.

Canon EF 2,8/100 Makro; f:4,0; ISO 200; JPEG; manueller Fokus; WB: Auto

Canon EF 2,8/300; f:4,0; ISO 400; JPEG; AI-Servo; WB:Auto

Sportprogramm(Serienaufnahme; Mehrfeld-messung; AF-Servo)

Bei Aufnahmen von bewegten Ob-jekten, wie im Sport, bevorzugt die Kamera eine sehr kurze Belichtungs-zeit (z. B. 1/500 oder 1/1000 Sekunde), um die Bewegung im Bild einzufrie-ren. Es werden mehrere Fotos belich-tet, der Autofokus führt die Scharfein-stellung permanent nach.

Das Programm bevorzugt 400 ISO Empfindlichkeit.

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107Belichtungsprogramme

Nachtaufnahmeprogramm(Langzeitsynchronisation; Blitz-Aktivierung; Einzelaufnahme; Mehrfeldmessung; AF-One Shot)

Bei Aufnahmen in dunklen Räumen ergänzt die Kamera das vorhandene Raumlicht durch einen Aufhellblitz. Da nur die vorhandene Beleuchtung und nicht der Blitz berücksichtigt wird, kommt es zu längeren Belich-tungszeiten. Nicht selten ist ein Stativ oder hochlichtstarkes Objektiv (f:2,8) erforderlich.

Das Programm bevorzugt auch hier höhere Empfindlichkeiten wie z. B. 400 ISO.

Canon EF1,8/85; f:2,8; ISO 800; JPEG; manueller Fokus; WB:Auto

Canon EF 2,8/100 Makro; f 4,0; ISO 800; JPEG; manueller Fokus; WB:Kunstlicht

Blitz-Aus-Programm(Einzelaufnahme; Mehrfeld-messung; AF-AI-Focus)

Der eingebaute oder aufgesetzte Blitz wird unterdrückt und nicht ausgelöst.

Die Kamera unterdrückt das ein-gebaute Blitzlicht. Das ist in Museen, Konzerten oder wie hier bei Aufnah-men durch Glas sinnvoll, da der Blitz die Stimmung zerstören würde oder seine Verwendung nicht gestattet ist.

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Hinter allen Belichtungsprogram-men steckt jeweils eine leicht ange-passte Motiverkennung, die prak-tisch versucht, die Art des Motivs zu erraten.

Sie sollen dem Einsteiger gute Bilder ermöglichen und ihm bei den Aufnahme-Einstellungen eine Hilfe sein.

Die Vollautomatik

Die Taste mit dem grünen Rechteck erweist einen guten Dienst, wenn Sie die Kamera

fotografisch unerfahrenen Menschen wie etwa Bekannten, Verwandten oder Fremden in die Hand geben wollen. Sie werden – vollautomatisch – brauchbare Fotos hinbekommen.

Mit der Vollautomatik trifft die Kamera alle Entscheidungen selbst, auch das Auslösen des Miniblitzes, die Anwender können sie nicht beeinflus-sen. Alle Tasten sind ihrer Funktion enthoben.

Der Nutzen der Programme ist in dieser Form für viele ambitionierte Anwender jedoch gering.

Ich könnte mich hingegen für indi-viduell programmierbare Motivpro-gramme begeistern.

Es wäre doch toll, wenn der Fotograf für die anstehende Porträtsession mit dem Dreh auf das kleine Porträtsym-bol die Kamera automatisch nach sei-nen Wünschen dafür einstimmt.

Für mich wären die bevorzugten Einstellungen z. B.:

offene Blende, 1/2 Blende Überbe-lichtung, wärmere Farben für schöne Hauttöne, weichere Abstimmung, Nachführ-AF, 400 ISO, langsame Seri-enbildfunktion, Aufhellblitzen.

Denn bis ich das alles jedes Mal an der Kamera wieder eingestellt habe ...

Ähnliches sollte es für Landschafts-, Tier- und Sportaufnahmen geben – eben alles persönlich nach eigenen Vorlieben programmierbar.

Nun bleibt noch die Auswahl der Kreativprogramme:

Tamron 6,3/200-500mm; 400mm; f:8; ISO 800; JPEG; AF; WB: bewölkt Motive mit ausgewogenen Helligkeiten und bei diffusem Licht – gelingen immer

Canon EF 2,8/100mm Makro USM; f:5,6; ISO 800; JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto

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109Kreativ-Programme

Kreativ-Programme

Canon EF 4,0-5,6/70-300 IS USM – 135 mm; f: 5,6; ISO 200; JPEG; AF-One Shot; WB: bewölkt

mit dem kleinen vorderen oder dem großen hinteren Einstellrad in die Werte eingreifen. Die Kamera merkt sich die neuen Werte bis zum Aus-schalten.

Dann sind Sie jedoch wieder in der Einstellung zurück, die die Kamera-automatik bevorzugt!

„P“ – Programm-automatik

Die Programmautomatik verhält sich im Gegensatz zur (grünen) Vollauto-matik so, dass Sie die meisten Parame-ter vor der Aufnahme noch verändern können. Bei „P“ werden Belichtungs-zeit und geeignete Blende von der Kamera gewählt. Der Blitz wird nicht aktiviert. Sie können jedoch jederzeit

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Die Bedienung110

Programm: TV

Das – von Canon erfundene – Pro-gramm „TV“ bezeichnet die Blenden-Automatik (Time Value/=Zeitwert).

Besonders in der Sportfotografieoder generell bei bewegten Motiven ist es meist sinnvoll, eine besonders kurze Belichtungszeit vorzuwählen, damit das Motiv noch scharf und frei von Bewegungsunschärfe wieder-gegeben werden kann. Gleiches gilt für Situationen mit wenig Licht, um

Canon EF 4,0/300 IS USM; f:5,6; ISO 200; JPEG L;

Verwacklungen zu vermeiden. Der Fotograf wählt die kürzestmögliche Belichtungszeit, die Kamera stellt die dazu passende Blende ein. Dies macht jedoch meist nur Sinn, wenn Sie mit Objektiven der Lichtstärke f:2,8 oder gar bis f:1,2 arbeiten.

Auch ist bei den Blenden 2,8 oder 22 das Risiko einer Über- oder Unter-belichtung gegeben.

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111Kreativ-Programme

Programm: AV

Stärker durchgesetzt hat sich „AV“ – die Zeitautomatik (AV = Aperture / Blende).

Der Fotograf wählt das wichtigste kreative Instrument der Fotografie, die Blendenöffnung, fest vor, und die Ka-mera steuert automatisch die korrekte Zeit dazu.

Wer die größtmögliche Blenden-öffnung wählt, stellt sicher, dass der

Canon EF2,8/17-55mm L IS; f:8,0; ISO 1600; JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto

Bildhintergrund maximal unscharf wird und außerdem, dass bei ent-sprechend kurzer Belichtungszeit, Bewegungen auch scharf eingefroren werden.

Dies ist eindeutig das beliebteste Belichtungsprogramm, bewährt und simpel. Es bietet die größte Sicherheit vor unbeabsichtigten Fehlbelichtun-gen und den höchsten Arbeitskomfort.

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„M“ – manuell

Das Programm „M“ für Manuell ist für ruhige Aufnahmesituationen ge-dacht, in denen viel Muße und Zeit zur Verfügung stehen.

Hier verlangt die Kamera, dass Blen-de und Zeit vom Fotografen eingestellt werden. Die Kamera schlägt zum Mo-tiv passende Zeit- und Blenden-Werte vor, doch der Fotograf kann sich un-abhängig davon für eigene Werte ent-scheiden, die von der Automatik nicht mehr verändert werden.

Ich mag die manuelle Einstellung am Gehäuse der Canon-Kameras

nicht sonderlich, da mir der Hand-kontakt zum Objektiv und zu einer mechanischen Blende am Objektiv, wie früher auch bei Canon und heute noch bei Leica-, Pentax- und Nikon-Kameras, entschieden lieber ist.

Allerdings ist eine solche mecha-nische Blendenübertragung anfälliger beim Objektivwechsel, das hat Canon mit dem EOS-System abgeschafft. Außerdem zeigt sich die elektronische Blendenübermittlung sehr wenig stör-anfällig und präzise.

Junger Tiger; Canon 1,4/50mm; f:5,6; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-Servo;

Canon EF 4,0/300 IS USM; f:5,6; ISO 400; JPEG L; AF-One Shot; WB: bewölkt

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113Die Schärfe

Die SchärfeAn digitalen Fotos kann heute fast alles optimiert oder manipuliert wer-den, sogar die Belichtung ist weitge-hend im Nachhinein korrigierbar.

Eins ist jedoch derzeit nicht erreich-bar, aus einem unscharf eingestellten Foto lässt sich auch mit allen Tricks kein scharfes mehr herstellen.

Das gilt, obwohl es spezielle Werk-zeuge fürs Schärfen gibt und mit

Kontrasten und Tonwerten gearbeitet werden kann. Wenn eine Kontur nicht scharf ist, kann sie zwar verstärkt werden, aber wirklich scharf wird sie nicht.

Deshalb ist die exakte Fokussierung, insbesondere bei Objektiven mit gro-ßen Blendenöffnungen (f:1,2 bis 4,0) eine der Hauptforderungen an den Fotografen und die Kamera.

Canon EF 2,8/300mm L IS plus 1,4x-Extender; f:4,0; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto; ohne Bildstabilisator IS

Canon EF 2,8/300mm L IS plus 1,4x-Extender; f:4,0; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto; mit Bildstabilisator IS

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Die Bedienung114

Mit den ersten Digitalkameras gab es erhebliche Probleme, ein Foto schnell und präzise zu fokussieren.

Insbesondere verursachten auch alle Canon Kameras vor der EOS 20D je nach Objektiv häufig das Problem des Back- oder Frontfokus. Dies führte dazu, dass die Schärfeebene entweder hinter oder vor dem gewünschten Motiv eingestellt wurde.

Nach Canons Angaben ist dieses Problem mit allen Canon-Objektiven in der EOS 30D auch mit den außer-

mittigen AF-Feldern endlich beseitigt.

Es gibt verschiedene Arten der Unschärfe: Einstellunschärfe, Ver-wacklungsunschärfe und Bewegungs-unschärfe. Wichtig ist zunächst die richtige Scharf-Einstellung. Von wei-tem sehen beide Bilder gleich scharf aus, mit und ohne Bildstabilisierung.

In der Ausschnittvergrößerung wird der Unterschied jedoch schnell deut-lich – das Ergebnis fällt zugunsten von Canons genialem Bildstabilisator aus.

Canon EF 2,8/300mm L IS; f:4,0; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto; mit Bildstabilisator IS

mit Bildstabilisator

ohne Bildstabilisator

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115Die Schärfe

Wie scharf muss ein perfektes Bild sein?

Die 100%-Ansicht eines Bildes mit 3504x2336 Pixeln (23,4 MB) am PC ergibt ein 19,8x29,7cm großes Bild bei idealen 300dpi (dots per inch, Punkte pro Inch).

Einwandfrei scharfe Fotos sollen für manche Anwender auch dieser 100%-Betrachtung am Monitor standhalten.

Dies ist jedoch nicht der allei-nige Qualitätsmaßstab. Für DIN A4 Drucke, 20x30cm-Poster oder gar 10x15cm-Papierfotos und auch für die Diashow am Fernseher wird diese Qualität gar nicht ausgenutzt.

Auf dem Monitor oder Fernseher können Sie das Bild problemlos mit 82,4x123,6cm in 72dpi Darstellungs-auflösung ansehen. Auch für den normalen Druck ist damit ein Format von sogar 39,6x53,3cm bei 150dpi möglich.

Zeitschriften bilden nur im seltens-ten Falle 30x40cm doppelseitig ab. Damit bleibt also sogar noch Luft für eine Ausschnittsvergrößerung.

Wenn ein ausgedrucktes Bild in 20x30cm scharf und kontrastreich ist, dann reicht seine Bildinformation auch aus, um ein gigantisches Poster in 20x30Meter zu drucken! Denn dies würden Sie ja auch aus einem wesent-lich vergrößerten Betrachtungsab-stand ansehen.

Machen Sie sich also nicht verrückt, wenn ein Bild bei 100% scheinbar nicht gut genug ist. Das ist selten ein Grund, es zu löschen. Es kommt eben nur darauf an, wofür Sie es verwenden möchten.

Je nach Motiv und Situation fällt die Antwort über die benötigte Menge an Bildpunkten also unterschiedlich aus.

Kamerahaltung

Immer wieder sehe ich Tele-Neulinge, die ihre Kamera mit beiden Händen umklammern – und das selbst auf dem Stativ. Grundsätzlich gehört nur die rechte Hand ständig an den Ka-meragriff. Die Linke unterstützt ent-weder das Objektiv, wenn freihändig gearbeitet wird oder liegt ruhig und stabilisierend auf dem Objektiv, wenn vom Stativ gearbeitet wird. Alles an-dere führt nicht zu wirklich verwack-lungsfreien Fotos.

Wichtig sind eine ruhige Atmungund die richtige Kamerahaltung.

Fotografieren Sie in kritischen Si-tuationen nach dem Ausatmen (nicht die Luft anhalten!) und halten Sie den Handgriff der Kamera, während Sie mit links das Objektiv unterstützen.

Mancher hat es so eilig, das nächste Foto zu belichten, das er schnell den Auslöser drückt und die Kamera in die neue Blickrichtung herumreißt. Bei

Die richtige Kamerahaltung

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genauer Betrachtung (bei 100%) wird dann später am Monitor deutlich wer-den, dass auch die Bilder verrissen sind.

Fotografieren Sie stets in Ruhe, ver-wenden Sie ein Stativ, wann immer es die Situation zulässt.

Die rechte Hand findet leicht den Weg zum Griff, Zeigefinger bereit zum Aus-lösen; die linke Hand sollte immer das Objektiv unterstützen.

Dabei wird die Kamera ruhig und leicht an die Stirn gepresst. So kön-nen viele Verwacklungen bis 200mm Brennweite und 1/125 Sekunde Be-lichtungszeit verhindert werden.

Im Hochformat muss die Kamera bewusster gehalten und stabilisiert werden. Denn bei im Hochformat verdrehter Kamera neigt der Fotograf noch leichter zum Verreißen oder Ver-wackeln des Fotos.

Manchmal müssen Sie den Sucher abschatten, da sonst seitlich Licht her-einfällt, doch ist diese Kamerahaltung sehr ungünstig, denn die linke Hand kann das Objektiv nicht mehr ausrei-chend stabilisieren.

Richtige Kamerahaltung ist kein Kinderspiel.

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117Die Schärfe

Perfekte Schärfe

Jenseits der Einstell-Schärfe muss auch die Belichtungszeit, damit verbunden also auch die eingestellte Blende dem Motiv angemessen sein.

Vor allem die Belichtungszeit wird oft falsch eingeschätzt.

Es existiert eine alte Fotografenregel, der auch heute noch besondere Bedeu-tung zukommt.

Entscheidend ist der Abbildungs-maßstab, je größer der ist, desto grö-ßer ist die Gefahr der Verwacklungs-unschärfe.

Bei 100mm Brennweite, das ist schon eine deutliche Tele-Einstellung, sollte längstens 1/100, besser 1/125 Sekunde Belichtungszeit, bei 500mm entsprechen 1/500 Belichtungszeit, eingestellt werden. Je kürzer die Zeit (1/1000; 1/2000; 1/4000; 1/8000), desto schärfer das Foto, weil es dann sicherlich frei von Verwacklungs- und Bewegungsunschärfe ist.

Kein Fotograf kann eine Brennwei-te von 400mm und mehr aus freier Hand, ohne Hilfsmittel, ruhig genug halten, um ein wirklich scharfes Bild zu erhalten.

Keiner! Wer dies dennoch glaubt, irrt, hatte zufällig sehr glückliche Um-stände oder ist nicht kritisch genug.

Auch wenn Sie sich nicht für die extrem scharfen Aufnahmen in zahl-reichen Foren erwärmen können, gilt es dennoch, einiges zu beachten, um eine für das gewünschte Ausgabefor-mat geeignete Schärfe zu erzielen.

Die Schärfe ist grundsätzlich nicht nur von der Auflösung des Objektives, des Bildsensors und des Ausdrucks

abhängig, sondern auch vom Betrach-tungsabstand.

Je weiter Sie von einem pixeligen, unscharfen Bild beim Betrachten ent-fernt sind, desto schärfer wirkt es.

Umgekehrt sollten sie 30x45cm große Poster nicht auf Armlänge kri-tisch betrachten. Die angemessene Entfernung zu einem solchen Poster ist jenseits von 2 Metern zu finden.

Und auch zu einem Poster in 20x30cm sollten sie die realistische Entfernung von mindestens 1 Meter einhalten. Und plötzlich ist auch das Bildrauschen verschwunden ...

Wir sitzen heute alle zu dicht vor Monitoren, da fallen Fehler auf, die eigentlich keine sind.

Canon EF 2,8/100mm Makro USM; f:4,0; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto

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Wenn Sie ausgeruht sind, richtig atmen (nicht die Luft anhalten oder stoßweise ausatmen!), das Objektiv richtig mit der linken Hand unterstüt-zen, sicher auf ruhigem Untergrund stehen und sanft auslösen, sollten auch 1/250 Sekunde bei 400mm Brennweite noch ein scharfes Bild ergeben.

Aber Sie sehen, an ein verwack-lungsfreies Bild sind zahlreiche Be-dingungen geknüpft, die gar nicht so einfach immer einzuhalten sind.

Wichtig ist Unterstützung bei kri-tischen Belichtungszeiten, fotografie-ren Sie:

Mit Bildstabilisierung: Nutzen Sie bildstabilisierte Canon- oder Sig-ma-Objektive.Mit idealem Einbein- / Dreibein-Stativ: Verwenden Sie ein geeignet stabiles Einbein- oder Dreibein-stativ.

Mit Spiegelvorauslösung: Der Spiegel in der Kamera lässt sich arretieren, so dass er keine Erschüt-terungen verursachen kann.Suchen Sie Halt: Lehnen Sie die Kamera an eine Mauer, Baum, auf einen Stein oder an eine andere sta-bile Fläche an.Vergessen Sie nicht den Blitz: Ver-wenden Sie das eingebaute oder ein zusätzliches Blitzgerät.Der letzte Trick – Serienbilder: Auch der Serienbetrieb mit mehre-ren Auslösungen rasch hinter ein-ander kann die Trefferquote für ein scharfes Bild unter schwierigen Ver-hältnissen deutlich erhöhen. Nicht umsonst machen Pressefotografen regen Gebrauch davon. Sie suchen aus einer Reihe von Fotos dann spä-ter das schärfste heraus und löschen den Rest. Mit dem Serienbildmodus gelingen auch bei längeren Belich-

Canon EF 2,8/100mm Makro USM; f:2,8; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz

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119Die Schärfe

tungszeiten wie 1/30 und 1/15 oft noch ein bis 2 unverwackelte Auf-nahmen in der Serie.

Achtung Hochformat

Generell gilt: Hochformataufnahmen sind mit Teleobjektiven oft schwieriger verwacklungsfrei scharf zu bekommen als Querformataufnahmen.

Besonders Stative verhalten sich im Hochformat nicht immer ideal.

Nicht selten verlieren Sie im Hoch-format eine Stufe Lichtstärke. Wenn Sie mit dem Einbeinstativ und 400mm im Querformat noch eine scharfe Auf-nahme mit 1/125 Sekunde erzielen, brauchen Sie im Hochformat nicht selten 1/250 Sekunde, um ein knack-scharfes Bildergebnis zu erhalten.

Schärfe über den gesamten Brennweitenbereich eines Zoomobjektives

Die meisten Objektive mit variabler Brennweite erfordern eine Verän-derung der Fokussierung, wenn Sie die Brennweite verändern. Dank der Autofokus-Kameras fällt das oft nicht auf, aber beim manuellen Scharfstellen und in hektischen Situationen kann es zum Problem werden.

Parfokale Objektive von Canon, die ihre Schärfe über den Fokussierbe-reich nicht ändern:

EF 2,8/16-35mmEF 4,0/17-40mmEF 2,8/24-70mmEF 2,8/70-200 L ISEF 4,0-5,6/70-300 IS

Mit diesen aktuellen Canon-Zooms können Sie an ein Objekt heran zoomen, scharf stellen und dann die Brennweite, also den Bildwinkel be-liebig verändern, die Schärfe sollte trotzdem über den gesamten Bereich erhalten bleiben.

Das ist im Objektivbau heute kei-neswegs mehr selbstverständlich, ei-gentlich eher die Ausnahme.

Sie sehen, es ist kein Kinderspiel, mit langen Telebrennweiten, großen Blen-denöffnungen, bewegten Objekten und großen Abbildungsmaßstäben ein scharfes Bild zu erzielen.

Ein Bildstabilisator hilft jedoch fast immer.

Er verleitet allerdings dazu, Fotos auf die Schnelle und ohne bewusste Komposition zu belichten. Für den Einsteiger ist deshalb ein solides Stativ die beste Investition, um Fotografie und Gestaltung zu erlernen.

Wir erwarten von einer Autofokus-Kamera ein schnelles und sicheres Scharfstellen, das uns für alle Motive und Situationen eine Lösung anbietet.

Dies tut sie auch, nur leider nicht mit einer Automatik-Einstellung. Es gehören viel Erfahrung und immer neue Ideen dazu, die Scharfeinstellung effektiv zu nutzen.

Zur Berechnung gilt übrigens die gegenüber dem konventionellen Kleinbildformat um den Faktor 1,6x verlängerte Brennweite.

Wenn Sie also mit 300mm Brenn-weite fotografieren, wird der Bildaus-schnitt ja in Wahrheit auf vergleichbar 500mm vergrößert, deshalb sollte auch bei 300mm eine kürzeste Be-lichtungszeit von mindestens 1/500

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Die Bedienung120

Sekunde eingestellt sein.Besonders stark wirkt die Verwack-

lungsunschärfe je näher sie an ein Motiv herangehen. Aus dem 100mm Makro wird der Ausschnitt eines 160mm Teles, und bei einem größeren Abbildungsmaßstab als 1:3 sollte auch hier 1/250 Sekunde gewählt werden.

Mit IS – Bildstabilisierung

Image Stabilizer – IS – nennt Canon das be-liebte optische Bildstabilisierungssystem für seine Objektive

Es werden inzwischen eine ganze Reihe von Canon Objektiven mit IS-Bildstabilisierung angeboten. Dieses

optische System hilft, das Verwackeln durch Kamera oder Fotograf zu ver-hindern und erlaubt längere Belich-tungszeiten, vor allem mit Teleobjek-tiven.

Nicht jeder teilt meine Euphorie über Bildstabilisatoren.

Aber jeder möchte gerne scharfe – unverwackelte – Bilder einfangen.

Das zunächst von Canon der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemachte IS-System in den Objektiven ist die bisher wirksamste Methode, das Ziel zu verwirklichen.

Auch sprechen Stabilisationssysteme nicht mehr gegen die Nutzung eines Stativs, nicht selten können sie es so-gar ergänzen.

Es war auch nie die Hauptaufgabe eines Stativs, Verwacklungen auszu-gleichen. Es dient auch dazu, mit-telschwere Ausrüstungen über einen längeren Zeitraum halten zu können, eine präzise Komposition zu ermögli-chen, sein Motiv in Ruhe beobachten zu können und an fast jedem Ort, bei praktisch jedem Licht eine Aufnahme machen zu können.

typisches Foto aus freier Hand mit 100mm Brennweite ohne Bildstabilisator

Es lohnt sich in jedem Fall, zumindest ein bildstabilisiertes Tele-Zoom-Objektiv anzuschaffen, wie etwa das

Bewegungsunschärfe: EF 2,8/70-200 L IS + 1,4x-Konverter; 1/30 Sekunde; trotz Bildstabilisierung waren die Bewegungen der Löwen-mutter und ihres Babys zu schnell

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121Die Schärfe

preiswerte 4,0-5,6/70-300 USM IS (ca. 550 Euro).

Um die Bewegungsunschärfe des Motivs zu eliminieren, brauchen Sie Versuchsreihen, wie schnell es sich bewegt.

Oder Sie sorgen von vorne herein für eine Zeit kürzer als 1/1000 Sekun-de, indem Sie die ISO-Empfindlichkeiterhöhen oder Blitzlicht verwenden.

Objekte wie Fahrzeuge, die sich gleichmäßig zur Sensor-Ebene be-wegen werden auch sehr gerne mit – gezogen, um den Bewegungseffekt und die Geschwindigkeit im Bild zu vermitteln.

Der Bildstabilisator kann jedoch nur Ihre eigenen Verwacklungen, die des Untergrundes (fahrendes Auto, Boot, Flugzeug, Bahn) und die Erschütte-rungen in der Kamera minimieren, nicht aber die Bewegung des Motivs.

Gegen das Verwackeln helfen Stative, die Spiegelvorauslösung und ein Fern-auslöser.

Mit idealem Stativ

Ein einfaches Hilfsmittel für die Tele-fotografie ist das Einbeinstativ.

Damit lassen sich Brennweiten von 300 bis 800mm je nach Gewicht noch gut einsetzen und ausbalancieren.

Ich war nie ein Fan von Dreibeinsta-tiven, denn auch damit sind Sie kei-nesfalls immer auf der sicheren Seite. Der Untergrund muss vibrationsfrei sein, das Stativ ausreichend stabil und verwindungsfest sein (ideal ist Holz, auch Carbon hat gute Eigenschaften, am meisten gebräuchlich ist Alumi-nium). Dem Stativkopf und der Ad-

apterplatte kommt ebenfalls zentrale Bedeutung zu.

Stative sind kritisch im Bereich von 1/60 bis 1/8 Sekunde, da sie Eigen-schwingungen des Verschlusses oder Spiegels verstärken können.

Mitzieheffekt: EF 2,8/70-200 L IS + 1,4x-Kon-verter; 1/15 Sekunde; trotz der langsamen Verschlusszeit wirkt das Hauptmotiv dank horizon-talem Mitziehen scharf und die Bewegung natürlich.

klassisches Dreibeinstativ in Carbon-Bauweise von Manfrotto

das geniale Automatik-Einbein von Manfrotto

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Die Bedienung122

Mit Spiegelvorauslösung

Stellen Sie in den Individualfunktio-nen die Funktion F.n-12-1 ein, damit wird die Erschütterung des Spiegel-schlags bei Makro- und extremen Tele-aufnehmen verhindert.

Besonders im Hochformat ist die Spiegelvorauslösung sehr sinnvoll und garantiert schärfere Aufnahmen.

Verwacklungen entstehen ja nicht nur durch den Arm des Fotografen, sondern auch durch ungeeignete Stativköpfe, Stativ- und Kopf-Ver-bindungen, Spiegelschlag, Verschluss, Wind und durch Aufregung.

Auch wenn der Spiegel vorausgelöst ist und die Kamera mit Selbstauslöser oder per Fernbedienung ausgelöst wird, können immer noch der Ver-schluss und eventuell der Wind, ein Holzboden, ein bewegtes Fahrzeug und andere Faktoren eine wesentliche Verwacklung verursachen.

Deshalb ist eine Stabilisierung in den längsten Teleobjektiven und in lichtstarken Weitwinkelzooms eine gute – eine wichtige – Angelegenheit.

Manuelles Scharfstellen

Diese Fotografiertechnik wird nur noch selten benutzt, allenfalls im Nah-bereich bringt es Vorteile. Manchem Fotografen macht es jedoch deutlich mehr Freude, die Scharfeinstellung jederzeit in der Hand zu haben.

Dank der Ultraschall-Motoren(Ultrasonic = USM) können Sie bei

den meisten Canon Objektiven jeder-zeit in die Schärfe eingreifen. Einziger

Sigma 2,8/150mm Makro; f:2,8; ISO: 400; JPEG; AI-Servo bei Wind; WB: manuell

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123EOS-Autofokus-System

Haken; Die Kamera muss zunächst genügend Kontrast finden und einmal auf ein Motiv scharfstellen. Wenn Sie dann die Schärfe selbst wählen und auslösen, müssen Sie die Kamera hinterher erneut die Schärfe suchen lassen.

Abgesehen davon ist manuelles Scharfstellen auf die Mattscheibe im Sucher häufig zeitaufwendig und bisweilen auch frustrierend. Beson-ders mit großen Blendenöffnungen, bei bewegten Objekten oder langen Telebrennweiten fällt die Suche nach der richtigen Schärfeebene schwer.

EOS-Autofokus-System

Canon hat der Kamera neun Auto-fokus-Felder die rautenförmig im Sucherzentrum angeordnet sind, spendiert. Auch wenn viele Fotografen gerne mit einem mittleren Messfeld und dem Speichern der dort gefunde-nen Schärfe arbeiten, bringen mehrere Messfelder doch entscheidende Vor-teile.

Der neue Autofokus ist eine wesent-liche Verbesserung im Vergleich zu den Vorgängermodellen und arbeitet auf erwartetem Canon-Niveau. 9 Messfelder sind eine überschaubare Anzahl, die den Fotografen nicht überfordert.

Der Hauptgrund, warum Canon in den neunziger Jahren so bedeutend geworden war, war der schnelle, ge-räuscharme Autofokus. Genau den lie-ßen die Modelle vor der 20D schmerz-lich vermissen.

Die EOS 30 D hat nur einen mitt-leren Kreuz-Sensor, der von Blende f:1,0 bis 2,8 hochpräzise und schnell arbeitet. Alle anderen sind einfache Horizont-Sensoren. Besonders bei lichtschwächeren Zooms und Objek-tiven mit Konverter ist meist nur der mittlere Sensor, der bis Lichtstärke f:8 arbeitet, sinnvoll einsetzbar. Die Pro-fibaureihe der EOS 1D verfügt über einen aufwendigeren, schnelleren und empfindlicheren Autofokus.

Alle Sensoren außer dem mittleren brauchen also einiges an Licht und Kontrast, um schnell und präzise ar-beiten zu können. Die Messfelder kön-nen einzeln ausgewählt werden.

Es ist entscheidend, das richtige Messfeld auszuwählen und es an geeigneter Stelle (mit Kontrast) zu platzieren.

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Die Bedienung124

Nebenan sehen Sie Beispiele für Motive, die der Autofokus der EOS 30D kaum be-wältigen kann.

Graue Flächen im Schatten ohne Kon-trast kann allenfalls der mittlere Sensor fokussieren. Hier hilft das eingebaute Hilfslicht, das ein Muster projiziert. Auf dieses kann die Kamera scharfstellen, wenn der Raum nicht größer als 9 Meter oder das Objekt nicht zu weit entfernt, ist. Damit ist der Kamera eine Entfernungs-messung auch im Dunklen möglich.

Bei Porträts ist es nicht leicht, eines der Messfelder auf das Auge zu platzieren, doch ist das insbeson-dere bei großen Blendenöffnungen entscheidend.

Das gewählte Messfeld braucht Kontrast, auf die Haut kann die EOS 30D häufiger nicht scharf-stellen.

Im Hochformat erweist sich die statische Verteilung in Rautenform häufig als ungeeignet, um auf die Augen zu fokussieren.

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125Nicht fokussierbare Motive

Nicht fokussierbare Motive

Schnelle Bewegung

Wenn sich das Motiv bewegt, kann der Nach-führ-Autofokus (AI-Servo) oft nicht folgen, besonders wenn die Bewegung nahe am Objektiv stattfindet.

Feine Strukturen

... wie zum Beispiel ein Spinnennetz oder ein Grashalm kann der Autofokus oft nicht wahrneh-men.Dann müssen Sie manuell scharf stellen.

Gitter

... können den Autofokus sehr verwir-ren, weil er programmiert ist, immer auf das nächstgelegene Objekt scharf zu stellen.

Gegenlicht

Ein solcher Kontrastmangel durch die fehlende Sonnenblende bringt auch den Autofokus zum Versagen.

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Die Bedienung126

Der kleine Panda wirkt scharf, ist es aber nicht, weil die Einstellschärfe auf der Nase und nicht auf den Augen liegt.

Hier liegt die Einstellschärfe auf den Augen, der Betrachter findet das Bild scharf, obwohl die Schär-fentiefe sehr gering ist.

Die Sensoren sind sehr klein, durch manches Käfiggitter kann mit einem AF-Feld durchfokussiert werden. Aber engmaschige Zäune aus gewisser Ent-fernung können ein Hindernis sein.

Auch reflektierendes Glas oder Was-ser stellt eine Oberfläche dar, auf die der AF reagiert, das Motiv dahinter kann dann nicht automatisch fokus-siert werden.

Gegenlicht, das trotz Sonnenblende in den Sucher fällt, lässt den Autofo-kus schier verzweifeln, hier sollten Sie zusätzlich mit der Hand abschatten. Besonders bei Zoom-Objektiven ist keine Gegenlichtblende im Telebereich lang genug.

Es kann sinnvoll sein, sich eine Ver-längerung zu basteln.

Zu schnelle oder unsymmetrische

Bewegungen, wie den Anflug eines Vogels, kann das System nicht befrie-digend nachfokussieren.

Filigrane Objekte müssen manuell eingestellt werden.

Es hilft generell, bei schwierigen Motiven nur das mittlere AF-Feld auszuwählen. Bei den anderen Feldern kann es helfen, die Kamera leicht schräg zu halten, damit der Horizont-sensor eine Kontrastlinie erfassen kann. Dann speichern und die Kamera wie gewünscht ausrichten.

Bedenken Sie auch: Viele unscharfe Fotos entstehen, weil eine zu große Blendenöffnung (f:1,0 bis f:4,0) ge-wählt wurde. Der Bereich, der scharf wiedergegeben werden kann, ist in diesem Fall für viele Motive zu gering. Wenn Sie nicht gezielt mit geringer

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127Nicht fokussierbare Motive

Schärfentiefe spielen wollen, sollten Sie Blende f:5,6 oder 8 verwenden.

Manchmal bemächtigt sich die Automatik aller Sensoren und stellt auf den nächstgelegenen Gegenstand ein, der von einem der Felder erfasst wird.

Canon EOS 30 D: 9 Sensoren, mit einem zentralen Kreuzsensor.

Canon-Sucherbild

Besonders im Hochformat wird deut-lich, dass die Verteilung nicht für alle Aufnahmesituationen ideal ist. Die AF-Felder sind zu sehr an der Bild-mitte orientiert und liegen nicht im goldenen Schnitt.

Canon-Sucher im Hochformat

So finde ich es praxisnäher! Leider ist dies von Canon noch nicht realisiert worden.

Die AF-Taste und der Joystick

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Die Bedienung128

Eine Schwierigkeit der Kamera-bedienung besteht darin, AF-Mess-felder, die nicht in der Horizontalen liegen, schnell und einfach auszuwäh-len. Bisher waren die Lösungen von Canon wenig praktisch. Für die EOS 30 D hat man den Joystick (Multicon-troller) wiederentdeckt. Das ist sicher die bisher beste Lösung. Nur Canon war sich Canon der Sache wohl nicht sicher, und so ist dennoch die altbe-kannte Messfeldtaste rechts oben am Griff erhalten geblieben.

Der Joystick

Mit dem Joystick kann man durch leichtes Antippen auf jedes Feld zu-greifen. Deshalb finde ich es sinnvoll, den Multicontroller mit der C.Fn-Funktion Nr. 13/1 direkt anzu-wählen oder gar die von der EOS-1-Reihe gewohnte Funktion über das große Ein-stellrad mit C.Fn 13/2 auszuwählen (erreich-bar im Kameramenü

unter den Individualfunktionen). Letzteres hat allerdings den Nachteil, dass die wichtige Belichtungskorrektur nicht mehr schnell und einfach ver-fügbar ist.

Aber: die Auswahl mit dem großen Wahlrad geht sehr rasch und ver-schiebt sich nicht so leicht von selbst.

Vor allem Menschen, die mit dem linken Auge durch den Sucher schau-en, fällt die Bedienung des Joysticks schwer. Er ist nicht günstig platziert.

Die Auswahl mit dem Joystick ge-lingt schnell und einfach. Allerdings ist er reichlich kurz geraten. Es wäre zu wünschen, dass er an jedem Feld spürbar einrastet.

Nachdem die Augensteuerung von den Canon-Ingenieuren zunächst verworfen wurde, weil das Beobachten des Feldes zu sehr vom Motiv ablenkt, sollte in Zukunft ein über die gesamte Bildfläche beweglicher X-Sensor mit Joystick einsetzbar sein. Dieser sollte beweglichen Objekten folgen und sie scharfstellen können.

EOS 30D Sucher-Bild und -Anzeigen

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129Nicht fokussierbare Motive

Die Kamera zeigt im Sucher angeblich 95% dessen, was in der Bilddatei zu sehen ist.

Das ist normaler-weise ausreichend.

Doch wenn Sie prä-zise arbeiten wollen, kann es zu wenig sein.

So sah das fertige Foto aus.

Canon EF 4,0-5,6/70-300mm IS USM; f:8; ISO 800; JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto

So hätte das Foto nach meinem Seheindruck im Sucher aussehen müssen.

Tatsächlich zeigt sich hier ein Vorteil für die EOS 1D Baureihe, deren Su-cher nicht nur größer und viel heller sind, sie zeigen auch volle 100%.

Reales Bild in der Datei

Bei 300 dpi hat es 3504x2336 Pixel und ist 23,4 MB groß. (8,18 Mio Pixel.)

Nach dem Zuschnitt waren da-von nur noch 3360x2192 Pixel und 21,1 MB übrig. (7,36 Mio. Pixel)

Grob geschätzt zeigt der Sucher wohl doch nur 90%.

Aber das ist natürlich Erbsen-zählerei ...

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Die Bedienung130

Die Tastatur auf dem rechten Oberdeck

AF = Autofokus

Wenn Sie in einem der Motivpro-gramme arbeiten, sind diese Tasten rund um das Display auf dem Ober-deck der Kamera ihrer Funktion be-raubt. Erst in einem Kreativprogramm (P, TV, AV, M) können Sie damit die wichtigsten Kameraparameter schnell verändern.

Leider ist jede Taste mit zwei Funk-tionen belegt. Die Parameter können über das kleine Drehrad mit dem Zeigefinger und mit dem großen Rad auf der Rückseite mit dem Daumen ausgewählt werden.

(die beschriebene Funktion der doppelt belegten Tasten ist von mir rot hervorgehoben)

AF-WB-Zeigefinger-Rad

Mit dem Zeigefinger wählen Sie die Autofokus-Funktion.

Canon EF 2,8/70-200mm L IS; f:2,8; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz

Canon EF 2,8/70-200mm L IS; f:2,8; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz

Canon EF 2,8/70-200mm L IS; f:2,8; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz

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131AF = Autofokus

One-Shot

bezeichnet bei Canon den Standard-Autofokus. Die Kamera löst erst aus, wenn ein Motiv erfolgreich mit dem ausgewählten AF-Feld fokussiert wer-den konnte.

Diese Einstellung empfiehlt sich für die meisten Aufnahmesituationen, so-lange sich das Motiv nicht bewegt.

AI Focus

Dieser Autofokus ist ein Zwitter. Bei schneller bewegten Objekten wird die Bewegung erkannt und der Autofokus automatisch nachgeführt.

Allerdings funktioniert dies nur bei schnellen und starken Bewegungen wirklich gut.

In vielen Alltagssituationen, wie spielendes Kind oder bewegter Hund, wird die Bewegung jedoch zu spät erkannt. Der AI Focus reagiert bei angetipptem Auslöser nicht auf eine Veränderung des Bildausschnitts oder Motivs. Das Motiv selbst muss die

Entfernung zur Kamera und die ein-gestellte AF-Ebene rasch verändern, sonst spricht er nicht an.

Dann empfiehlt es sich, die dritte AF-Möglichkeit auszuwählen.

AI Servo

In dieser Funktion überprüft die Ka-mera ständig den Abstand zwischen AF-Messfeld und anvisiertem Objekt und führt so permanent die Schärfe nach. Dies funktioniert sogar beim Schwenk der Kamera von einem Ob-jekt zum nächsten mit angetipptem Auslöser.

Canon EF 2,8/300mm L IS + 1,4x-Konverter; f:4,0; ISO 800; Mehrfeld, JPEG L; AFI-Servo; WB: Blitz

Die wichtigsten Tasten über dem Display

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Die Bedienung132

Sonderfunktion: A-DEP

Eine besondere Funktion ist A-DEP, was so viel bedeutet wie Automatic-Depth, also eine Berechnung der nöti-gen Schärfentiefe.

Leider hat sich Canon hier sehr weit von seiner ursprünglichen Idee in den ersten EOS-Kameras entfernt. Früher konnte eine Messung auf den vorder-sten Punkt und eine auf den hinters-ten Punkt im Objekt vorgenommen werden, daraus errechnete die Kamera die perfekte Blende – Sie erhielten also genau die gewünschte Schärfentiefe für das Objekt.

Diese Funktion lässt sich sogar bei Por-träts und mit großer Blendenöffnung ein-setzen, doch Vorsicht, ein AF-Feld muss dabei immer auf dem gewünschten Auge liegen.

AchtungDas Modus-Rad ist nicht verriegelt. Es ist zwar nicht wirklich leichtgängig, dennoch kann es sich beim Her-ausnehmen der Kame-ra aus der Fototasche leicht verstellen. Dann arbeiten Sie womöglich im falschen Belich-tungsprogramm und bekommen nicht die gewünschten Bilder-gebnisse. Deshalb soll-ten sie das Modus-Rad vor jedem Einsatz der Kamera kontrollieren.

Canon EF 1,2/85 L USM; f:1,2; ISO 200; JPEG L; AF-One Shot; WB: Auto

Canon EF-s 2,8/17-55mm IS; f:2,8; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz

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133AF = Autofokus

A-Dep entscheidet heute jedoch an-hand der 9 AF-Messfelder selbständig, welches der vorderste und welches der hinterste Schärfepunkt ist. Das haut leider nicht immer hin, zumal sich das gesamte Objekt nicht zwingend inner-halb der AF-Messfelder befindet.

Hier wurde mit der Automatik zu-viel des Guten gewollt.

Schärfentiefe(Oft fälschlich auch als Tiefenschär-fe bezeichnet) So wird der Bereich genannt, der in einem Bild scharf wiedergegeben bzw. von uns als scharf empfunden wird. Beeindruckende Aufnahmen sind maßgeblich von der Wahl der Schärfentiefe abhängig.

Viele Aufnahmen wirken nur, wenn das Motiv ausreichend scharf ist. Neh-men sie die Gruppenaufnahme, bei der nur die erste Reihe der Menschen scharf ist, das Tier, bei dem nur die Nasenspitze scharf ist, die Blume, die

Canon EF 2,8/100mm Makro; f:5,6; ISO 400; Mehrfeld, JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz

Wird das Objektiv um 2 Stufen abge-blendet, verdoppelt sich die Schärfen-tiefe.

Nahaufnahmen mit offener Blende zu machen, kann sehr künstlerisch sein, doch wenn der Betrachter erkennen soll, um welches Motiv es sich handelt, soll-ten sie das Objektiv mindestens auf f:8 abblenden, besser noch f:11 oder f:16!

Doch Vorsicht, bereits ab f:16 macht sich auch bei den besten Makroobjektiven Beugungsunschärfe bemerkbar.

geringe Schärfentiefe,Schärfe auf den Vordergrund

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Die Bedienung134

nicht erkennbar ist, weil alles in Farbe und Form zerfließt. Selbst das kann manchmal wünschenswert sein, meist aber nicht. Um die Schärfe auszu-dehnen, braucht jedes Objektiv eine Blende oder einen verstellbaren Bal-gen. Anders ist optisch keine größere Schärfentiefe zu erreichen.

Trotz der Abblendtaste, die vorne links in der Nähe des Kamerabajonetts angebracht ist, tun sich viele schwer, die Schärfentiefe vor der Aufnahme zu beurteilen.

Durch die weit geschlossene Blende werden die Lichtstrahlen stark ge-knickt (gebeugt) und können von den Mikrolinsen des Sensors nicht mehr scharf dargestellt werden. Blende f:16 und f:22 sind mit hoher Schärfe nicht mehr verwendbar.

Vor allem Makrofotografen tendie-ren dazu, die Blende so weit wie mög-lich zu schließen, um eine größtmög-liche Schärfentiefe zu erreichen. Doch gerade sie sind im Vergleich mit ihren Dias mit den digitalen Kameras nicht zufrieden. Dabei wird vergessen, dass größere Schärfentiefe bei den Digital-kameras mit kleinem Sensor deutlich früher erreicht wird.

Im Unterschied zu analogen Kame-ras ist die Schärfentiefe bei der EOS 30D um 1,5 Blenden ausgedehnter.

Das bedeutet konkret, dass die bei f:22 an analogen Kameras erzielte Schärfentiefe mit der Schärfentiefe bei Blende f:13 an der EOS 30D vergleich-bar ist.

Nur die EOS 1Ds und EOS 5D Ka-meras mit ihren Sensoren im Klein-bildformat haben die gleiche geringe Schärfentiefe wie vom Film gewohnt.

Blende f:4

Blende f:11

minimale Schärfentiefe; f:2,8, Abbildungsmaßstab 1:1

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135Schärfentiefe

Allerdings tritt hier ebenfalls ab Blen-de f:16 die Beugungsunschärfe ein. Somit haben diese Kameras für den Makrofotografen einen gewichtigen Nachteil.

Das Freistellen und das Spiel mit minimaler Schärfentiefe gelingen bei-spielsweise bei Porträts nicht so gut. Da verhält sich ein 1,8/85mm Tele dann etwa wie ein 3,5/85 Tele, so stark steigt die Ausdehnung der Schärfen-zone an!

Das Verhalten der EOS 30D mit der größeren Schärfentiefe hat für die meisten Fotobereiche jedoch nur Vorteile. Canon EF 5,6/70-300mm

– 250mm IS; ISO 400; Mehrfeld; f:11; JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz

Canon EF 2,8/70-200mm IS + 1,4x-Konverter; ISO 200; Mehrfeld; f: 4,0; JPEG L; AF-One Shot; WB: Blitz