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Kategorie A JUNG, UNVERHOFFT MAMI Wie gehen junge Mütter mit einer unerwarteten Schwan- gerschaft um? Auf diese Fra- ge möchte der Film Antwort geben, indem er zwei Mamis in eben dieser Situation port- rätiert. Nebst diesen beiden Frauen, werden auch eine der beiden frischgebackenen Grossmütter und diverse Pas- santen auf der Strasse, zu ihrer Meinung befragt. Die- se Varietät vermittelt ein zugleich realistisches, als auch rührendes Bild einer derarti- gen Lebensver- änderung. Dominga, Melancholie, Shaki- ra. So heissen die drei Kühe, denen der Dokumentarfilm von Jungregisseur Nicolas Steiner während eines Maitages folgt. Es sind Kühe der Eringer Rasse aus dem Wallis, die sich durch ihren energischen, kämpferi- schen Charakter auszeichnet. Daher stammt die Tradition der Wettkämpfe, bei der zwei Kühe miteinander kämpfen, indem sie die Hörner gegeneinander stemmen. Jeweils Anfang Mai bietet dieser Brauch des «Com- bat des reines» den Kuhzüch- tern im Wallis Gelegenheit zu festlichem Wettspiel. Nicolas Steiner ist Student an der Filmakademie Baden- Württemberg in Ludwigs- burg und hat bereits mehrere erfolgrei- che Filmprojekte verwirklicht (ICH BIN’S HELMUT, SCHWITZE). Er entschied sich, bei KAMPF DER KÖNIGINNEN auf Interviews und Reportagen zu verzichten und stattdessen die Teilnehmer auf fast spielfilm- ähnliche Art zu begleiten. Diese Idee stiess bei seinen Dozenten zunächst auf Skepsis, doch Steiner ist ein umfassendes Porträt gelungen. Der Einblick in eine dem Durchschnittsbür- ger fremde Tradition wirkt ge- rade dadurch authentischer als bei einem herkömmlichen Dokumentarfilm. Gleich zu Beginn des Filmes be- finden wir uns im Kuhstall bei Bauer Beat Brantschen. Dann wälzt sich seine Wettkampf- kuh Dominga ein letztes Mal vor der grossen Herausforde- rung stürmisch im Gras. Nach ausführlichen Anfangsszenen begegnen wir auf dem Fest- gelände der jungen Kuhzüch- terin Déborah Métrailler. Mit viel Vorfreude und Nervosität bereitet sie ihre Kuh auf ihren ersten Wettkampf vor. Genau- so nervös ist Jean-Vincent La- thion, der Besitzer der letztjäh- rigen Gewinnerin. Wir treffen auch auf andere Besucher der Festivitäten: allen voran auf die Motorrad- gang pubertierender Jungs aus der Umgebung und auf den Zürcher Radioreporter An- dreas Herzog, der mit seiner Lederjacke und seinem trendy Rucksack inmitten der rauen, bäuerlichen Umgebung etwas verloren wirkt. Die prägnante, kontrastreiche Schwarzweissfotografie erhöht die Wirkung des Films erheb- lich. Die traditionelle Atmo- sphäre des Kuhstalls von Beat Brantschen weckt Nostalgie. Doch auch das Moderne, das wir bei der jugendlichen Motor- radgang oder dem Radiorepor- ter wiederfinden, hat seinen Platz. Verblüffend ist, wer sich alles für diese Kuhkämpfe in- teressiert und begeistert: der traditionelle Bauer, der selbst- sichere, junge Familienvater, die jugendliche Motorradgang, der etwas unbeholfene Ra- dioreporter. Diese Varietät sorgt manchmal für amüsan- te Momente, etwa wenn sich der Städter über die überaus öffentlichen Toiletten wundert oder wenn sich die Jungs mit gespielter Coolness Déborah nähern wollen. Der Film thematisiert auch die Zweisprachigkeit im Wallis. Radioreporter Herzog aus Zü- rich müht sich in gebrochenem Französisch ab, seine Fragen verständlich zu formulieren. Die Walliser untereinander ha- ben es auch nicht leicht: einer der Jungs aus der Motorrad- gang muss sich überwinden, Ein Film von Nicolas Steiner Emma van den Bold KAMPF DER KÖNIGINNEN die franzö- sischsprachige Déborah um ihre Handynummer zu bitten – ob er sie er- hält, bleibt ungewiss. Musik verwendet der Film nur an wenigen Stellen, die aber sehr bewusst gewählt sind. Sie kommt erstmals auf der Anfahrt zum Einsatz: die Motorradgang, der Radiore- porter und Beat Brantschen befinden sich allesamt auf dem Weg zum Kuhkampf. Die ra- sante Musik schafft zusammen mit dem schnellen Hin- und Herschneiden zwischen den verschiedenen Fahrern eine leichte Spannung. Man be- ginnt sogar zu glauben, dass es zu einem Zusammenstoss kommen wird, was sich aber als falsch herausstellt. Dieser Spannungsaufbau hat zwar etwas Amüsantes, ist aber et- was überflüssig. Der Schwerpunkt des Filmes gilt jedoch dem «Kampf der Königinnen». Die Spannung ist den Kuhzüchtern während den Zweikämpfen ins Gesicht geschrieben. Dominga, Me- lancholie und Shakira, sie alle qualifizieren sich für die letzte Runde und wachsen einem als Zuschauer allmählich ans Herz. Man fiebert mit, auch wenn die Regeln des Kuhkamp- fes bis zum Schluss des Films im Dunkeln bleiben. Das Finale kündigt sich mit einer epischen Super-Slow-Motion fliegender Wassertropfen an. Die Musik setzt ein, wird immer intensi- ver und führt zum Höhepunkt, den letzten Kämpfen des Ta- ges. Die Kühe stehen sich gegenüber, Horn an Horn, bis sie anfangen, ihre Kräfte zu messen, steht das Bild fast gänzlich still,. Mehrere Male wird die Aufnahmegeschwin- digkeit stark verlangsamt, was die Wirkung der aufeinander- prallenden Massen von einigen hundert Kilo Fleisch und Mus- keln effektvoll in Szene setzt. Der Einsatz der verschiedenen Aufnahmegeschwindigkeiten erhöht die Aufmerksamkeit des Zuschauers und bietet gleich- zeitig ein visuelles Spektakel. Von komischen, fast absurden Momenten bis zu spannungsge- ladenen, dramatischen Höhe- punkten bietet der Film sowohl Leichtigkeit als auch Gehalt. Obwohl der langsame Anfang den Einstieg in den Film er- schwert, entsteht am Ende ein facettenreiches Bild der Walli- ser Tradition des Kuhkampfes. Eines, das uns noch eine Weile begleiten wird. Wer das nächs- te Mal an einer Kuhweide im Wallis vorbeifährt, dürfte die Kühe mit anderen Augen betrachten. R, B: Nicolas Steiner; K: Markus Nestroy; S: Kaya Inan; M: John Gürtler, Jan Miserre. P: Filmakademie Baden-Würt-temberg, Ludwigsburg; Malte Can. Schweiz 2011. s/w; 72 Min. CH-V: Cineworx, Basel Als Vorfilm wird jeweils ICH BIN’S HELMUT von Nicolas Steiner gezeigt. Diese Besprechung ist im Rahmen vom Workshop „Filmkritiken schreiben mit Tink.ch“ entstanden. Die Filmkritik wird im Mai in Heft 3.12 vom Filmbulletin - Kino in Augenhöhe erscheinen. Kategorie A SCHIZO Andy soll auf seinen jünge- ren, 16-jährigen Bruder Eddie aufpassen. Auf einer Brücke kommt es zur Mutprobe, die Eddie das Leben kostet. Ge- plagt von Schuldgefühlen, fühlt sich Andy vom Geiste seines Bruders verfolgt. Nach und nach beginnen wir mit Andy mitzufühlen, was vorwiegend der guten schauspielerischen Leistung, aber auch dem tref- fenden Einsatz bedrohlicher Musik zu verdanken ist. Den Jungfilmern aus Zürich ist es gelungen, einen sehr überzeugenden, kur- zen Thriller auf die Beine zu stellen. Filmkritiken zu Produktionen von Jugendlichen bis 16 Jahre vorpremiere SCHWEIZER JUGEND- FILMTAGE 2012 Emma van den Bold Emma van den Bold Bild: zVg Bild: zVg

33 - Kampf der Königinnen

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36. Schweizer Jugendfilmtage 2012, Freitag

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Page 1: 33 - Kampf der Königinnen

Kategorie A

Jung, unverhofft

MaMiWie gehen junge Mütter mit einer unerwarteten Schwan-gerschaft um? Auf diese Fra-ge möchte der Film Antwort geben, indem er zwei Mamis in eben dieser Situation port-rätiert. Nebst diesen beiden Frauen, werden auch eine der beiden frischgebackenen

Grossmütter und diverse Pas-santen auf der Strasse, zu ihrer Meinung befragt. Die-se Varietät vermittelt ein zugleich realistisches, als auch rührendes Bild einer derarti-gen Lebensver-änderung.

Dominga, Melancholie, Shaki-ra. So heissen die drei Kühe, denen der Dokumentarfilm von Jungregisseur Nicolas Steiner während eines Maitages folgt. Es sind Kühe der Eringer Rasse aus dem Wallis, die sich durch ihren energischen, kämpferi-schen Charakter auszeichnet. Daher stammt die Tradition der Wettkämpfe, bei der zwei Kühe miteinander kämpfen, indem sie die Hörner gegeneinander stemmen. Jeweils Anfang Mai bietet dieser Brauch des «Com-bat des reines» den Kuhzüch-tern im Wallis Gelegenheit zu festlichem Wettspiel.Nicolas Steiner ist Student an

der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigs-

burg und hat bereits mehrere erfolgrei-

che Filmprojekte verwirklicht (ICH

BIN’S HELMUT,

SCHWITZE). Er entschied sich, bei KAMPF DER KÖNIGINNEN auf Interviews und Reportagen zu verzichten und stattdessen die Teilnehmer auf fast spielfilm-ähnliche Art zu begleiten. Diese Idee stiess bei seinen Dozenten zunächst auf Skepsis, doch Steiner ist ein umfassendes Porträt gelungen. Der Einblick in eine dem Durchschnittsbür-ger fremde Tradition wirkt ge-rade dadurch authentischer als bei einem herkömmlichen Dokumentarfilm.Gleich zu Beginn des Filmes be-finden wir uns im Kuhstall bei Bauer Beat Brantschen. Dann wälzt sich seine Wettkampf-kuh Dominga ein letztes Mal vor der grossen Herausforde-rung stürmisch im Gras. Nach ausführlichen Anfangsszenen begegnen wir auf dem Fest-gelände der jungen Kuhzüch-terin Déborah Métrailler. Mit

viel Vorfreude und Nervosität bereitet sie ihre Kuh auf ihren ersten Wettkampf vor. Genau-so nervös ist Jean-Vincent La-thion, der Besitzer der letztjäh-rigen Gewinnerin.Wir treffen auch auf andere Besucher der Festivitäten: allen voran auf die Motorrad-gang pubertierender Jungs aus der Umgebung und auf den Zürcher Radioreporter An-dreas Herzog, der mit seiner Lederjacke und seinem trendy Rucksack inmitten der rauen, bäuerlichen Umgebung etwas verloren wirkt.Die prägnante, kontrastreiche Schwarzweissfotografie erhöht die Wirkung des Films erheb-lich. Die traditionelle Atmo-sphäre des Kuhstalls von Beat Brantschen weckt Nostalgie. Doch auch das Moderne, das wir bei der jugendlichen Motor-radgang oder dem Radiorepor-

ter wiederfinden, hat seinen Platz. Verblüffend ist, wer sich alles für diese Kuhkämpfe in-teressiert und begeistert: der traditionelle Bauer, der selbst-sichere, junge Familienvater, die jugendliche Motorradgang, der etwas unbeholfene Ra-dioreporter. Diese Varietät sorgt manchmal für amüsan-te Momente, etwa wenn sich der Städter über die überaus öffentlichen Toiletten wundert oder wenn sich die Jungs mit gespielter Coolness Déborah nähern wollen.Der Film thematisiert auch die Zweisprachigkeit im Wallis. Radioreporter Herzog aus Zü-rich müht sich in gebrochenem Französisch ab, seine Fragen verständlich zu formulieren. Die Walliser untereinander ha-ben es auch nicht leicht: einer der Jungs aus der Motorrad-gang muss sich überwinden,

Ein Film von Nicolas Steiner

Emma van den Bold

KaMpfder

Königinnen

die franzö-sischsprachige

Déborah um ihre Handynummer zu

bitten – ob er sie er-hält, bleibt ungewiss.

Musik verwendet der Film nur an wenigen Stellen, die

aber sehr bewusst gewählt sind. Sie kommt erstmals auf der Anfahrt zum Einsatz: die Motorradgang, der Radiore-porter und Beat Brantschen befinden sich allesamt auf dem Weg zum Kuhkampf. Die ra-sante Musik schafft zusammen mit dem schnellen Hin- und Herschneiden zwischen den verschiedenen Fahrern eine leichte Spannung. Man be-ginnt sogar zu glauben, dass es zu einem Zusammenstoss kommen wird, was sich aber als falsch herausstellt. Dieser Spannungsaufbau hat zwar

etwas Amüsantes, ist aber et-was überflüssig. Der Schwerpunkt des Filmes gilt jedoch dem «Kampf der Königinnen». Die Spannung ist den Kuhzüchtern während den Zweikämpfen ins Gesicht geschrieben. Dominga, Me-lancholie und Shakira, sie alle qualifizieren sich für die letzte Runde und wachsen einem als Zuschauer allmählich ans Herz. Man fiebert mit, auch wenn die Regeln des Kuhkamp-fes bis zum Schluss des Films im Dunkeln bleiben. Das Finale kündigt sich mit einer epischen Super-Slow-Motion fliegender Wassertropfen an. Die Musik setzt ein, wird immer intensi-ver und führt zum Höhepunkt, den letzten Kämpfen des Ta-ges. Die Kühe stehen sich gegenüber, Horn an Horn, bis sie anfangen, ihre Kräfte zu

messen, steht das Bild fast gänzlich still,. Mehrere Male wird die Aufnahmegeschwin-digkeit stark verlangsamt, was die Wirkung der aufeinander-prallenden Massen von einigen hundert Kilo Fleisch und Mus-keln effektvoll in Szene setzt. Der Einsatz der verschiedenen Aufnahmegeschwindigkeiten erhöht die Aufmerksamkeit des Zuschauers und bietet gleich-zeitig ein visuelles Spektakel.Von komischen, fast absurden Momenten bis zu spannungsge-ladenen, dramatischen Höhe-

punkten bietet der Film sowohl Leichtigkeit als auch Gehalt. Obwohl der langsame Anfang den Einstieg in den Film er-schwert, entsteht am Ende ein facettenreiches Bild der Walli-ser Tradition des Kuhkampfes. Eines, das uns noch eine Weile begleiten wird. Wer das nächs-te Mal an einer Kuhweide im Wallis vorbeifährt, dürfte die Kühe mit anderen Augen betrachten.

R, B: Nicolas Steiner; K: Markus Nestroy; S: Kaya Inan; M: John Gürtler, Jan

Miserre. P: Filmakademie Baden-Würt-temberg, Ludwigsburg; Malte Can.

Schweiz 2011. s/w; 72 Min. CH-V: Cineworx, Basel

Als Vorfilm wird jeweils ICH BIN’S HELMUT von Nicolas Steiner gezeigt.

Diese Besprechung ist im Rahmen vom Workshop „Filmkritiken schreiben mit

Tink.ch“ entstanden. Die Filmkritik wird im Mai in Heft 3.12 vom Filmbulletin

- Kino in Augenhöhe erscheinen.

Kategorie ASchizoAndy soll auf seinen jünge-ren, 16-jährigen Bruder Eddie aufpassen. Auf einer Brücke kommt es zur Mutprobe, die Eddie das Leben kostet. Ge-plagt von Schuldgefühlen, fühlt sich Andy vom Geiste seines Bruders verfolgt. Nach und nach beginnen wir mit Andy mitzufühlen, was vorwiegend der guten schauspielerischen

Leistung, aber auch dem tref-fenden Einsatz bedrohlicher Musik zu verdanken ist. Den Jungfilmern aus Zürich ist es gelungen, einen sehr überzeugenden, kur-zen Thriller auf die Beine zu stellen.

Filmkritiken zu Produktionen von Jugendlichen bis 16 Jahre

vorpremiere

Schweizer Jugend-

filMtage 2012

Emma van den Bold

Emma van den Bold

Bild: zV

g

Bild: zVg

Page 2: 33 - Kampf der Königinnen

Es gibt wohl selten eine so hübsche Möglichkeit für Abgewie-

sene ihr Werk zu präsentieren, wie im „Salon des Refusés“.

Die Schweizer Jugendfilmtage präsentieren dreimal drei

Filmchen, welche die Jury nicht in den Wettbewerb aufnahm.

Unsere Reporterin hat ihren liebsten Verliererfilm gekürt.

Sarah-Maria Wieland

leider nein

Mein liebster Verliererfilm stammt von Matthias Frey aus Zürich. Er handelt von einem dicken, rotwangigen Jungen, der eines Morgens seinem Hobby, dem Basketball spie-len, nachgehen möchte. Wie Michael Jordan, nur dick, weiss und ein Kind erobert er mit seinem Ehrgeiz in Sekun-denschnelle mein Herz. Wider Willen gerät er in einen Kampf gegen die harten Jungs der Nachbarschaft. Im Handum-drehen ist er seinen Lieblings-Basketball „Eddy“ los.

Das Ganze ist gestaltet wie ein überlanger Nike-Werbespot, wortlos und leicht überblen-det, was dem Filmchen aber einen verträumten, hoffnungs-vollen Charakter verleiht. Spä-testens als die bösen Jungs dem dicken Buben wie räudige Köter hinter Gittern nachkläf-fen, kann ich mich vor La-chen nicht mehr halten. Ein Appell an alle Dicken und Schwachen: Get your balls back!

Kategorie C

eScape – die

fluchtPascal Burlet aus Dübendorf (ZH) realisierte als Maturarbeit einen Animationsfilm. Zwei der vielen hundert einäugigen und dünngliedrigen Robotern, ent-fliehen einer bedrohlichen Fab-rik. Im Interview, anschliessend an die Vorstellung, erzählt der Jungregisseur, dass er sich, um seinen Animationsfiguren

menschlichere Züge zu verlei-hen, im Spiegel beobachtet hat. Ein gelungener Streich mit lustigen Einlagen, die den Zuschauer schmun-zeln lassen.

Rolf Lang, Masterabso l -

vent in Filmre-alisation an der

ZHdK, erklärte das Programm Final Cut

Pro X im Atelier Schritt für Schritt. Anhand seines

Abschlussfilms “dürä”, zeigte er die neuesten Funktionen so, dass auch weniger ver-sierte Schnittinteressierte fol-gen konnten. Dabei machte er vor allem auf die neue Project Library aufmerksam, die es ermöglicht, Clips einfach per „drag and drop“ zusammenzu-tragen und gleichzeitig einen optimalen Überblick über das

gesamte Material zu behal-ten. Nach der Präsentation von Rolf Lang, konnten eigene Gehversuche an den zur Ver-fügung stehenden Macs ge-wagt werden. Im Allgemeinen überzeugt das Final Cut Pro X durch seine bedienerfreund-liche Handhabung, die das Programm auch für Einsteiger interessant macht. Mit dem sogenanntem „Skimming“ wird das Sichten und Ordnen des Rohmaterials zum Kinder-spiel. Die Project Libary und die Möglichkeit einzelne Clips mit Keywords zu benennen er-leichtern ebenfalls die Suche nach einzelnen Szenen.

video-Schnitt

– final cut pro X

Tamara Erbe

Auch für Profis hält das Pro-gramm viel bereit. Zum Bei-spiel können einzelne Einstel-lungen individuell verändert werden. So auch, ob Bild und Ton zusammen oder getrennt bearbeitet werden möchten.

Alle, die sich gerne selbst an diesem neuem Schnittpro-gramm probieren wol-len, finden eine Demo-version auf http://www.apple.com/de/finalcutpro/.

Kategorie C

l’etrangeechange Ein Mann bedroht einen Bus-

fahrer mit einer Pistole und zwingt ihn anzuhalten. Entge-gen den Erwartungen will er kein Geld, sondern, dass die Passagiere ihren originellsten Gedanken formulieren. Kaum zu glauben, dass ein so jun-ger, unerfahrener Regisseur diesen Film verwirklicht hat. Während nur sechs Stunden

Dreharbeit sind einfühlsame Gespräche entstanden, die den Zuschauer mitreissen und ihn zum Nachdenken anregen. Laut Regisseur Raphaël Hara-ri aus Genf, ist ein weiteres ähnliches Projekt in Ar-beit.

Filmkritiken zu Produktionen von Jugendlichen bis 19 Jahre

atelier

salon des refusés Herausgeber

Tink.ch

Sandstrasse 5

CH-3302 Moosseedorf

Tel +41 31 850 10 91

Fax +41 31 850 10 21

[email protected] / www.tink.ch

Redaktion, Bild & Ton

Adam Keel

Emma van den Bold

Julia Moser

Louisa Nelle

Matthias Käser

Sara Lisa Schäubli

Sarah-Maria Wieland

Sophie Reinhardt

Stefan Schmocker

Tamara Erbe

Layout

Catja Straub

Ausgabe & Auflage

Nummer 6 / 13. April 2012

250 Exemplare

Emma van den Bold

Bild: zV

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Bild: zV

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