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34 www.kba.com 1|2009 PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN Aus dem Inhalt KBA Editorial 2 Bogenoffset Open House: 4 über 4 im Mittel- und Großformat 3 DriveTronic SPC in Indonesien 5 Leasing in Zeiten der Finanzkrise 6 QualiTronic professional in den Niederlanden 8 Gelungener Umstieg auf das Großformat 10 Einzelantriebs-Rapida in Norddeutschland 12 Rapida 75 – Premiere in Berlin 14 Rüstzeitweltmeister in Oldenburg 16 KBA-Lackmusterbuch: Praktischer Ratgeber 18 Rapida 162a in Los Angeles 20 JDF im KBA-Kundenzentrum 22 IGB, Italien: Glänzende Perspektiven 24 UK: Burlington’s Dream Team 25 Rollenoffset Italien: Compacta 818 für D’Auria 29 Sego-Gruppe: Mehr Produktivität mit Compacta 818 30 Zeitungsdruck Commander 4/1-Quartett bei RCS in Italien 32 Gulf News druckt bald wasserlos 33 Interview mit Marc Z. Kramer, New York Daily News 34 Mehr Qualität durch Datenoptimierung 36 Indien: Erste Prisma in Produktion 37 Cortina 6/2 in Bremerhaven 38 Kathimerini, Athen: Wertvolle Erkenntnisse zum Hybriddruck 40 Drucktuch ist nicht gleich Drucktuch 42 Trinidad Guardian expandiert mit Comet 44 UV-Spezialdruck Druckwerker erobert mit Genius 52UV neue Märkte 45 Premius-Anlagen für Cinram 46 In Kürze 47 Print ist kein Auslaufmodell Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise ... B ei Redaktionsschluss des letz- ten KBA Report im August 2008 schien die Welt noch einigermaßen in Ordnung. Die Lieferanten der Druckbranche sonnten sich in der positiven Stimmung der erst weni- ge Wochen zurückliegenden drupa, freuten sich auf die Auslieferung der vielen zur Messe unterschrie- benen Aufträge und hofften auf ein gutes Nachmessegeschäft. Sich häufende Meldungen über das Platzen der Immobilienblase in den USA und größere Löcher in diver- sen Bankbilanzen wurden von den meisten Experten zunächst noch als regionales oder sektorales Pro- blem ohne allzu gravierende Aus- wirkungen auf die Realwirtschaft eingestuft. Zum Ende des Som- mers verdichteten sich allerdings die Wolken am Finanzhimmel und Klaus Schmidt [email protected] Die drupa-Euphorie war leider nur ein Strohfeuer: Auch die Printmedienindustrie und ihre Lieferanten spüren seit Monaten deutlich die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf ihr Geschäft entluden sich schließlich gegen Ende September in einem Finanz- gewitter mit der spektakulären Pleite von Lehmann Brothers und dem Ende der zuvor hoch gelobten Investmentbanken. Die besonders exportabhängi- gen Druckmaschinenbauer spürten schon relativ früh die Auswirkun- gen der Finanzkrise auf ihr Geschäft. Geplatzte Finanzierun- gen und Stornierungen sicher gel- tender Aufträge wegen Banken- Insolvenzen, verweigerter Kredite oder geänderter Zentralbankrichtli- nien, die Verschiebung großer Pro- jekte durch solvente Investoren angesichts des eingetretenen Ver- trauensverlustes und die beispiel- lose globale Dimension der Ver- werfungen führten zu einem plötz- lichen Markteinbruch, der in sei- ner Dramatik kaum vorhersehbar war. Gewinnwarnungen, Kurzar- beit und die Ankündigung von Per- sonalabbau bei vielen Herstellern sind die Folge. Auch an den Druckereien geht diese Entwicklung nicht spurlos vorüber, wie die wachsende Zahl von Insolvenzen und Übernahmen zeigt. Print muss sich wie viele andere Branchen auf eine längere Durststrecke einstellen, ist aber deswegen noch längst kein Aus- laufmodell. Jede Krise birgt die Chance, sich neu auszurichten und vielleicht gerade dann zukunftsori- entiert zu investieren, wenn ande- re sich zurückhalten. Dafür gibt es in dieser Report-Ausgabe wieder viele Beispiele.

344 Report 34 | 2009 Inhalte ohne den heute in man-chen Druckereien noch notwendi-gen hohen Zeit- und Personalauf-wand durchführen. Rapida 106: Rüstzeitweltmeister mit vielen Alleinstellungen

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34www.kba.com

1 | 2 0 0 9 P R O D U K T E | P R A X I S | P E R S P E K T I V E N

Aus dem InhaltKBAEditorial 2

BogenoffsetOpen House: 4 über 4 im Mittel- und Großformat 3DriveTronic SPC in Indonesien 5Leasing in Zeiten der Finanzkrise 6QualiTronic professional in den Niederlanden 8Gelungener Umstieg auf das Großformat 10Einzelantriebs-Rapida in Norddeutschland 12Rapida 75 – Premiere in Berlin 14Rüstzeitweltmeister in Oldenburg 16KBA-Lackmusterbuch: Praktischer Ratgeber 18Rapida 162a in Los Angeles 20JDF im KBA-Kundenzentrum 22IGB, Italien: Glänzende Perspektiven 24UK: Burlington’s Dream Team 25

RollenoffsetItalien: Compacta 818 für D’Auria 29Sego-Gruppe: Mehr Produktivität mit Compacta 818 30

ZeitungsdruckCommander 4/1-Quartett bei RCS in Italien 32Gulf News druckt bald wasserlos 33Interview mit Marc Z. Kramer, New York Daily News 34Mehr Qualität durch Datenoptimierung 36Indien: Erste Prisma in Produktion 37Cortina 6/2 in Bremerhaven 38Kathimerini, Athen: Wertvolle Erkenntnisse zum Hybriddruck 40Drucktuch ist nicht gleich Drucktuch 42Trinidad Guardian expandiert mit Comet 44

UV-SpezialdruckDruckwerker erobert mit Genius 52UV neue Märkte 45Premius-Anlagen für Cinram 46

In Kürze 47

Print ist kein AuslaufmodellTrotz Finanz- und Wirtschaftskrise ...

Bei Redaktionsschluss des letz-ten KBA Report im August 2008

schien die Welt noch einigermaßenin Ordnung. Die Lieferanten derDruckbranche sonnten sich in derpositiven Stimmung der erst weni-ge Wochen zurückliegenden drupa,freuten sich auf die Auslieferungder vielen zur Messe unterschrie-benen Aufträge und hofften auf eingutes Nachmessegeschäft. Sichhäufende Meldungen über dasPlatzen der Immobilienblase in denUSA und größere Löcher in diver-sen Bankbilanzen wurden von denmeisten Experten zunächst nochals regionales oder sektorales Pro-blem ohne allzu gravierende Aus-wirkungen auf die Realwirtschafteingestuft. Zum Ende des Som-mers verdichteten sich allerdingsdie Wolken am Finanzhimmel und

Klaus [email protected]

Die drupa-Euphorie war leider nur ein Strohfeuer: Auch die Printmedienindustrie und ihre Lieferanten spüren seit Monaten deutlich die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf ihr Geschäft

entluden sich schließlich gegenEnde September in einem Finanz-gewitter mit der spektakulärenPleite von Lehmann Brothers unddem Ende der zuvor hoch gelobtenInvestmentbanken.

Die besonders exportabhängi-gen Druckmaschinenbauer spürtenschon relativ früh die Auswirkun-gen der Finanzkrise auf ihrGeschäft. Geplatzte Finanzierun-gen und Stornierungen sicher gel-tender Aufträge wegen Banken-Insolvenzen, verweigerter Krediteoder geänderter Zentralbankrichtli-nien, die Verschiebung großer Pro-jekte durch solvente Investorenangesichts des eingetretenen Ver-trauensverlustes und die beispiel-lose globale Dimension der Ver-werfungen führten zu einem plötz-lichen Markteinbruch, der in sei-

ner Dramatik kaum vorhersehbarwar. Gewinnwarnungen, Kurzar-beit und die Ankündigung von Per-sonalabbau bei vielen Herstellernsind die Folge.

Auch an den Druckereien gehtdiese Entwicklung nicht spurlosvorüber, wie die wachsende Zahlvon Insolvenzen und Übernahmenzeigt. Print muss sich wie vieleandere Branchen auf eine längereDurststrecke einstellen, ist aberdeswegen noch längst kein Aus-laufmodell. Jede Krise birgt dieChance, sich neu auszurichten undvielleicht gerade dann zukunftsori-entiert zu investieren, wenn ande-re sich zurückhalten. Dafür gibt esin dieser Report-Ausgabe wiederviele Beispiele.

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Report 34 | 20092

Die Turbulenzen am Finanzmarkt hinterlassen auch in unserer Branche ihre Spuren

Gute Zeiten – schlechte ZeitenVerehrte Kunden und Freunde unseres Hauses,

Albrecht Bolza-Schünemann, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG

die letzten beiden Ausgaben von KBA Report standen ganz im Zeicheneiner für unser Haus und die meisten Lieferanten der Druckbranche aufden ersten Blick sehr erfolgreichen drupa. Vor gut sechs Monaten hoff-ten wir angesichts der auf der Messe scheinbar gut gefüllten Auftragsbü-cher noch auf eine nachhaltige Belebung der schon zu Beginn letzten Jah-res etwas schwächelnden Investitionsnachfrage. Dies war aus heutigerSicht ein Trugschluss. Zwar las man schon vor zwölf Monaten von derImmobilienkrise in den USA und bei diversen Banken von drohendenhohen Verlusten durch enorme Abschreibungen auf faule Hypothekenkre-dite, Derivate und andere Spekulationspapiere. Die konjunkturelleAbschwächung in den USA, Großbritannien und einigen anderen Märk-ten und deren Auswirkungen auf unser Exportgeschäft waren ebenfallsbereits erkennbar. Für uns war dies nichts Neues, denn Nachfrage-schwankungen kennzeichnen seit Jahrzehnten das zyklische Druckma-schinengeschäft.

Kaum jemand hat aber die dramatischen Auswirkungen der Finanzkri-se auf die Realwirtschaft und dort besonders auf exportabhängige Bran-chen wie die Automobilindustrie oder den damals noch boomendenMaschinenbau vorhergesehen. Schließlich gab es für das Szenario derletzten sechs Monate in den letzten fünf Jahrzehnten keine historischeVorlage. Weder bei den Ölkrisen der 1970er und 1980er Jahre noch nachden Terroranschlägen des 11. September 2001 kam der konjunkturelleEinbruch so schlagartig und so flächendeckend rund um den Globus. Unddas Bankwesen funktionierte damals normal. Selbst die Weltwirtschafts-krise von 1931 ist nur bedingt vergleichbar, denn vor fast 80 Jahren konn-te von einer globalisierten Wirtschaft noch nicht die Rede sein.

Obwohl ich schon seit 30 Jahren im Druckmaschinenbau tätig bin,habe ich in unserer Branche noch nie einen Einbruch in dieser Dimensi-on und mit dieser Geschwindigkeit erlebt. Entsprechend mussten wirEnde September unsere Umsatz- und Ergebnisziele für das Geschäftsjahr2008 deutlich nach unten korrigieren und im besonders negativ betroffe-nen Bogenbereich eine Personalanpassung von mehreren Hundert Mitar-beitern ankündigen. Ähnlich unerfreuliche Botschaften kommen ausnahezu allen Bereichen der grafischen Lieferindustrie und mit etwas Ver-spätung zunehmend auch aus der Druckbranche selbst. Werksschließun-gen bei den Papierherstellern, Umsatz- und Gewinneinbrüche bei nam-

haften Lieferanten der Druckvorstufe, Kurzarbeit und beachtliche Kapazi-tätsanpassungen bei den großen Druckmaschinenbauern bestimmen dieSchlagzeilen in der Fach- und Wirtschaftspresse. Inzwischen sind Auf-tragseinbrüche in der Größenordnung von 30 % und mehr leider auch inanderen Sparten des Maschinenbaus zu konstatieren.

Print spürt wie andere Bereiche der Medienindustrie die negativenWachstumsraten in vielen Ländern und den drastischen Einbruch derWerbeausgaben. Die Werbeflaute trifft besonders den Akzidenz-, Zeit-schriften- und Zeitungsdruck, die zögerliche Konsumnachfrage den Ver-packungsdruck. Wenn z. B. in China Hunderte Spielzeughersteller ihreWerkstore geschlossen haben, werden für deren Produkte auch keinebedruckten Verpackungen mehr benötigt. Die Insolvenzen und Übernah-men angeschlagener Druckunternehmen sind deutlich angestiegen undmachen auch vor bekannten Namen nicht halt. Keine Frage, wir habenein, wahrscheinlich sogar zwei schwierige Jahre vor uns.

Unbekümmerte Schönrederei hilft in einer solchen Phase ebensowenig weiter wie anhaltendes Klagen über die Auswüchse der Vergangen-heit und ungebremster Pessimismus hinsichtlich der Chancen in derZukunft. Zweifellos wird die Krise den Strukturwandel und die Konzen-trationstendenz in der Printmedienindustrie beschleunigen und am EndeGewinner und Verlierer produzieren. Von staatlicher Seite kann unserestark mittelständisch geprägte Branche nicht allzu viel erwarten. Die mil-liardenschweren Konjunktur- und Hilfsprogramme in vielen Ländern kon-zentrieren sich bisher vor allem auf die Finanzwirtschaft und die Automo-bilindustrie. Von öffentlichen Infrastrukturinvestitionen profitiert beson-ders die Bauwirtschaft.

Gefragt ist also vor allem Eigeninitiative. Gerade in der Krise zeigtsich unternehmerisches Geschick. Irgendwann in absehbarer Zukunftwerden die Konjunktur, die Werbung und der Markt für Print wiederanspringen. Wir alle müssen versuchen, die vor uns liegenden großenHerausforderungen möglichst ohne Existenz gefährdende Blessuren zubewältigen und uns schon heute für den Aufschwung und die Chancendanach neu ausrichten. Dabei wünsche ich Ihnen eine glückliche Handund Ihrem Unternehmen viel Erfolg.

Ihr Albrecht Bolza-Schünemann

Editorial

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Report 34 | 2009 3

KBA zeigt High Volume 4 über 4-Produktion im Mittel- und Großformat

4 über 4: Mehr Produktivitätdurch mehr FormatUnter dem Motto „Wir zeigen Format“ hatte KBA am 9. Dezember rund 60 Fachleute von größeren Akzidenzdru-

ckereien aus Europa und Übersee ins Werk Radebeul eingeladen, um anhand von Vorträgen und Maschinenprä-

sentationen praxisnah die aktuellen Optionen in der High Volume 4 über 4-Produktion zu demonstrieren. Nach-

dem die Rapida 106 im Mittelformat bereits zur drupa 2008 ihre hohe Produktivität beim mehrfarbigen Schön-

und Widerdruck bewiesen hatte, galt beim vorweihnachtlichen Open House der Rapida 162a mit ihrem auch im

Wendebetrieb auf 120 x 162 cm erweiterten Bogenformat das besondere Augenmerk der Druckfachleute.

Bogenoffset | Strategie

KBA hat mit den Jumbo-Perfek-toren seit Jahren ein Allein-stellungsmerkmal und inzwi-

schen neben dem Bücherdruckauch eine ganze Reihe von Achtfar-ben-Jumbos an größere Akzidenz-druckereien geliefert. Wie bei den64-, 72- oder 80-Seiten-Maschinenim Akzidenz-Rollenoffset oder dendreifachbreiten 6/2-Rotationen imZeitungsdruck eröffnet nach KBA-Berechnungen auch im Bogenoff-set der Wechsel in eine größereFormatklasse industriell arbeiten-den Akzidenzbetrieben die Chan-ce, ihre Produktivität und Wirt-schaftlichkeit weiter zu verbes-sern. Die Jumbos kommen mit demgleichen Personal aus wie moderneMittelformatmaschinen und dieehemals deutlich längeren Rüstzei-ten haben sich durch die zuneh-mende Automatisierung drastischverkürzt.

4 m2 Druckfläche pro Bogen in einem DurchlaufNach der Begrüßung durch Ver-triebsvorstand Bogen Ralf Sam-meck stellte Jens Baumann ausdem KBA-Produktmanagement diebewährte Eintrommel-Bogenwen-dung der großformatigen Rapidasvor. Bei der Rapida 162a ist seit derdrupa 2008 der Wendebetriebauch im vollen Bogenformat 120 x162 cm möglich. Die Anzahl druck-freier Korridore konnte von frühersieben auf fünf reduziert werden.Dadurch steigt die bedruckbareFläche um bis zu 10 %. Gleichzeitigwerden der Papierverschnitt umbis zu 52 mm reduziert und dieFlexibilität bei der Bogenausnut-zung erhöht. Durch zahlreicheAutomatisierungskomponenten anden Rapida-Jumbos wie z. B. dem

Präsentation des Rüstzeitweltmeisters Rapida106 mit drei Druckaufträgen à 400 Gutbogen

Anja Hagedorn und Wolfram Zehnle moderierten an der Rapida 162a

Auf der Rapida 162a-Achtfarbenmaschine wurden im Wendebetrieb 4 über 4 zwei 64-seitige Bogen eines qualitativ anspruchsvollen Kochbuches mit 9.000 Bogen/h produziert

automatisch voreinstellbaren, wel-lenlosen DriveTronic-Anleger oderdem vollautomatischen Platten-wechsel mit parallelem Waschenvon Gummi- und Druckzylinderwird die Produktivität zusätzlichgesteigert.

Top-Qualität mit weniger AufwandDie Druckqualität muss heute fort-laufend kontrolliert und ggf. auchfür den Auftraggeber lückenlosdokumentiert werden. Dafür gibtes bei KBA das Inline-System KBAQualiTronic mit den Funktionen

Bogeninspektion und Farbmessungund -regelung in zwei Grundvarian-ten und in der Professional-Versi-on. Allein durch die Inline-Farb-dichteregelung reduziert sich dieAnlauf-Makulatur um bis zu 50 %.Ohne dass die Maschine gestopptwerden muss, wird kontinuierlichgemessen, geregelt und dokumen-tiert. Dies erhöht den Nettoaus-stoß deutlich. Mit DensiTronic PDFbietet KBA eine weitere Spezialitätim Mittel- und Großformat an, diebereits in einigen Betrieben erfolg-reich eingesetzt wird. Ein Scanner-Aufsatz auf dem Messarm des Den-siTronic-Pultes scannt den Druck-bogen mit 330 dpi und stellt auchkleinste Abweichungen wie z. B.einen Textfehler im Vergleich zumOriginal-PDF fest. So lässt sichinnerhalb kürzester Zeit eine voll-ständige Kontrolle der gedruckten

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Report 34 | 20094

Inhalte ohne den heute in man-chen Druckereien noch notwendi-gen hohen Zeit- und Personalauf-wand durchführen.

Rapida 106: Rüstzeitweltmeister mit vielen AlleinstellungenDie ebenfalls automatisch umstell-bare Bogenwendung der Rapida106 zeichnet sich durch ein exak-tes Register, ein breites Bedruck-stoffspektrum und die bediener-freundliche Lufteinstellung aus.Das durchgängige Automatisie-rungskonzept DriveTronic ist einweiteres Highlight des Rüstzeit-weltmeisters im Mittelformat. Indieser Formatklasse immer nocheinzigartig und für den Anwenderabsolut vorteilhaft sind der vomLeitstand komplett voreinstellbareDriveTronic Feeder und die zieh-markenfreie Anlage DriveTronicSIS. Mit dem Plattenzylinder-Direktantrieb DriveTronic SPCkönnen alle Druckplatten simultaninnerhalb einer Minute gewechseltund durch parallele Wasch- undUmstellvorgänge die Jobwechsel-zeit drastisch reduziert werden.DriveTronic Plate-Ident sorgt fürein exaktes Vorregister beim auto-matischen Plattenwechsel und kon-trolliert gleichzeitig die richtigeZuordnung der Druckplatten.

Martin Dänhardt/Klaus [email protected]

Wie rechnet sich die 4 über 4-Produktion?Dr. Roland Reichenberger aus demProduktmanagement erinnertedaran, dass KBA bereits vor dreiJahren im Rahmen der Veranstal-tung „5 über 5 im 3b-Format oderim doppelten Format geradeaus“gezeigt hat, dass wirtschaftlicheÜberlegungen heute bei der For-matwahl eine Rolle spielen sollten.Seitdem habe sich in puncto Auto-matisierung und Produktivität inbeiden Klassen eine Menge getan.Anhand diverser Ausstattungsop-tionen für die Rapida Groß- undMittelformatmaschinen erläuterteer exemplarisch die betriebswirt-schaftlichen Auswirkungen. Dabeiträgt im Großformat eine hoheAutomatisierung beträchtlich zurKapazitätssteigerung bei undbeeinflusst den ROI positiv. Bei derRapida 106 belegten die ROI-Dia-gramme, dass sich eine hohe Auto-matisierung umso mehr rechnet, jegeringer die einzelnen Auflagensind.

Formatzuwachs bei den Jumbo-Perfektoren rechnet sichProduktmanagerin Anja Hagedornverglich anhand eines fadengehef-teten Buches mit 128 Seiten imFormat 19 x 28 cm auf Bilder-

druckpapier mit einer Auflagenhö-he von 20.000 Exemplaren dieAuswirkungen des heute verfügba-ren größeren Druckformates anden Rapida 162a-Wendemaschinenmit dem früheren, kleineren For-mat. Die Zahl der möglichen Nut-zen auf einem Druckbogen sindvon 48 auf 64 gestiegen. Das heißt,mit den aktuellen Rapidas 162alässt sich das Buch mit zwei Signa-turen komplett produzieren, woge-gen früher zwei Signaturen à 48Seiten und eine à 32 Seiten erfor-derlich waren. Dadurch verkürztsich die Produktionszeit um fastzwei Stunden, die Produktionskos-ten sinken um ca. 3.000 Euro.

Ein solcher Auftrag – einanspruchsvolles Kochbuch mitrandabfallenden Abbildungen –wurde im Anschluss auf einerAchtfarben-Rapida 162a mit Bogen-wendung für die 4 über 4-Produk-tion live gedruckt. Dabei konntendie Fachbesucher den Druck derbeiden Signaturen à 64 Seiten,einen vollständigen Rüstvorgangsowie die exzellente Druckqualitätdes 4 über 4-Jumbos live erleben.Anja Hagedorn und Wolfram Zehn-le, Leiter des Kundenzentrums,erläuterten die Produktionsschritteund den Anwendernutzen der um7,5 cm gesteigerten Drucklänge

bei gleichzeitiger Verringerung derdruckfreien Korridore.

Automatisierung – heute oft eine ÜberlebensfrageAuf der Zehnfarben-Rapida 106 mitDriveTronic- und QualiTronic-Aus-stattung sahen die Teilnehmer, inwelcher beeindruckenden Ge-schwindigkeit Auftragswechselheute möglich sind. Die drei pro-duzierten Aufträge mit je 400 Gut-bogen untermauerten die nichtganz neue Erkenntnis, dass ange-sichts der schon länger sinkendenAuflagen zumindest in den entwi-ckelten Ländern die zunehmendeAutomatisierung fast zur Überle-bensfrage geworden ist.

Zusätzlich zeigte ThomasGöcke, Abteilungsleiter KBA-Com-plete, dass mit einem durchgängi-gen Workflow unter Einbeziehungder Auftraggeber weitere Rationali-sierungseffekte verbunden sind.Wesentliches Werkzeug zur Pro-zessautomatisierung ist ein JDF-basiertes MIS. Es hilft die Prozess-zeiten neben dem Druck, die oft-mals 75 % der Produktionszeit aus-machen, deutlich zu optimieren.

Investieren in der FinanzkriseDie aktuell angespannte Situationrund um das Thema Investitionenund Finanzierung hatte das Referatvon Rüdiger Freiherr von Fölker-samb zum Inhalt. Das Vorstands-mitglied der Deutschen Leasingerläuterte den Ablauf des Leasing-Prozesses. Sein Fazit: Auch unterden aktuellen Rahmenbedingun-gen bleibe Leasing für die Investiti-onsgüter-Industrie eine bevorzugteInvestitionsform. Grund dafürseien u. a. die hohe Kostentranspa-renz und die Sicherheit für Vendorund Leasingnehmer.

Die hochwertigen Druckmuster fanden bei denFachleuten großes Interesse

Besichtigung der KBA Rapida 162a nach derDruckdemonstration

Rüdiger Freiherr von Fölkersamb, Vorstand der Deutschen Leasing, gab Tipps zur Finanzierung von Investitionen in Zeiten der Finanzkrise

Dr. Roland Reichenberger wies anhand von Wirtschaftlichkeitsrechnungen nach, dass vermehrte Automatisierung den groß-formatigen Bogenoffset immer attraktivermacht

Jens Baumann stellte aktuelle Weiterentwicklungen im Mittel- und Großformat an den Rapida-Bogenoffset-maschinen vor

Ralf Sammeck, KBA-Vertriebsvorstand Bogen-maschinen, wies darauf hin, dass es gerade inschwierigen Zeiten wichtig sei, sich mit neuenTechnologien vertraut zu machen, um gestärktaus der Krise hervorgehen zu können

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Report 34 | 2009 5

Zwei Mal Rapida 106-Achtfarben mit Direktantrieb für PT Gramedia

Yes we can …Mit dem Produktionsstart von zwei Achtfarben-Wendemaschinen Rapida 106 – beide mit Platten-

zylinder-Direktantrieben DriveTronic SPC – setzt der indonesische Marktführer PT Gramedia Printing

Group in Jakarta seine 2001 begonnene erfolgreiche Zusammenarbeit mit KBA fort. Der Rüstzeit-

weltmeister im Mittelformat zeigt damit auch in der Wachstumsregion Asia Pacific Flagge.

Die beiden Rapida 106 Achtfarben-Wendemaschinen sind u. a. mit Plattenzylinder-Direktantriebenfür extrem schnelle Jobwechsel ausgestattet

KBA hat mit seinen modernen Druck-technologien in den letzten Jahren zum kräftigen Ausbau des Gramedia-Produktions-standortes Cikarang beigetragen. Sechs Rapida-Maschinen drucken inzwischen dort vor den Toren Jakartas

PT Gramedia hat sich mit den beiden hoch automatisierten Rapida 106-Anlagen eine technologische Spitzenposition über Indonesien hinaus verschafft. Über den guten Start freuen sich (v.l.n.r.) Evi Soemardi (KBA-Vertretung Intertek Sempana), Gramedia-Direktor Hari Wardjono, Gramedia-Produktionsleiter Andy Budiman und Ori Santoso Hartono (Intertek Sempana)

Die beiden Achtfarben-Wende-maschinen werden am Stand-ort Cikarang für den Maga-

zin- und hochqualitativen Bücher-druck eingesetzt. Gerade imBücherdruck erwartet PT Grame-dia hohe Zuwachsraten. Das imJahr 2005 eingeweihte und inzwi-schen auf 12.000 m2 Produktions-

fläche erweiterte Cikarang-Druck-zentrum hat mit Investitionen voninsgesamt 10 Mio. Euro in 2008seine Bedeutung innerhalb der PTGramedia Printing Group weiterausgebaut. Gramedia-Direktor HariWardjono will den erfolgreichenWachstumskurs konsequent fort-setzen.

Komplettausstattung Produktionsleiter Andy Budiman:„Die beiden Achtfarbenmaschinenbieten uns ein großes Potenzial fürnoch mehr Qualität und Produkti-vität. Wir hatten bei unseren bishe-rigen vier Rapidas immer nur Vier-farbenmaschinen im Einsatz. Aberdie Kundenwünsche entwickelnsich schnell weiter. Wir haben beider Investition nicht gespart, son-dern alle verfügbaren Optionengezogen. Die beiden Maschinenwurden pünktlich im Septembergeliefert, installiert und von KBA-Druckinstruktoren in Betriebgenommen.“

Neben FAPC-Plattenwechsel-Vollautomaten, Farbmess- und -regelsystem DensiTronic S, Logo-Tronic basic und Dünndruck-Pakethat sich PT Gramedia bei der Aus-stattung der neuen Maschinen fürdie Plattenzylinder-Direktantriebs-technik DriveTronic SPC entschie-den. Diese erlaubt in Verbindungmit parallelen Prozessen extremschnelle Auftragswechsel.

Gerhard [email protected]

Bogenoffset | Indonesien

Erstauftrag mit politischer BedeutungAndy Budiman weiter: „Aus unse-rem Drucker-Team haben wir diebesten zwölf Mitarbeiter für einintensives Trainingsprogramm anden neuen Rapida 106-Anlagenausgewählt, um das enorme Poten-zial der Maschinen bald ausschöp-fen zu können. Bereits AnfangDezember wurde der Zweischicht-betrieb eingeführt, der Wechsel inden Dreischichtbetrieb sieben Tagein der Woche soll schon bald fol-gen. Wir hatten gleich zu Beginneinen großen Buchauftrag für eineInformationskampagne der indone-sischen Regierung mit 200.000Exemplaren, die keinen zeitlichenAufschub duldete, denn es stehenPräsidentschafts- und Parlaments-wahlen an. Um den prominentenAuftraggeber nicht zu düpierenblieb uns keine andere Wahl als zusagen ,yes we can‘. Diese Antwortkönnen wir künftig auch bei knap-pen Lieferzeiten noch öfter geben.Wir drucken derzeit rund 300Magazintitel und kommen zusam-men mit der Buchproduktion aufsieben Millionen Exemplare imMonat. Mit den Rapida 106-Anla-gen wollen wir diese Zahlen weitersteigern.“

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Report 34 | 20096

Eine weltweit nachlassendeNachfrage zum einen sowieein beeinträchtigtes Investiti-

onsverhalten der Unternehmenhinsichtlich Ausrüstungsgüter zumanderen: Das sind kurz zusammen-gefasst weltweit die Ergebnisse derFinanzmarktkrise. Dementspre-chend erwartet auch die Druckma-schinenbranche für 2009 Umsatz-rückgänge aufgrund der Unvorher-sehbarkeit bei Investitionsent-scheidungen ihrer Kunden. Vorallem die starke Abhängigkeit vonWerbeausgaben, die Unternehmenbei wirtschaftlichem Abschwunghäufig zuerst einsparen, wird dieAufträge für Druckereien schrump-fen lassen, die dann wiederumweniger in neue Maschinen inves-tieren werden.

Die Bundesregierung hat einenSonderfonds Finanzmarktstabilisie-rung (Soffin) eingerichtet und Ret-tungspakete für die Bankengeschnürt. Eine Bank nach deranderen schlüpft unter den Schirmdes Soffin und sucht Hilfestellungbeim Bund. Wichtig wäre jetzt,dass diese Gelder auch tatsächlichdem Mittelstand zugute kommen.Es muss sichergestellt werden,dass diese zur Aufrechterhaltungder Kreditversorgung eingesetztwerden und damit eben auch zurLiquiditätsversorgung mittelständi-scher Unternehmen.

Die Leasing-Branche spürt alsgrößter Investor der deutschenWirtschaft ebenfalls die Auswir-kungen der Finanzmarktkrise, vorallem in der Verknappung ihrer

Liquidität. Da für etliche Leasing-Gesellschaften die Finanzierungs-basis deutlich schmaler gewordenist, könnte die Finanzierung neuerGeschäfte in der Tat zum Engpass-faktor werden. Denn ohne freiwer-dende Gelder aus bestehendenAnlagen können keine Finanzie-rungsmittel an die mittelständi-sche Wirtschaft zurückfließen. Hie-raus könnten erhebliche Verwer-fungen entstehen. Entsprechendkönnte beispielsweise die Druck-maschinenindustrie weniger flexi-bel agieren. Und für Leasing-Gesellschaften, die nicht eine Bankoder Bankengruppe als Mutterhaben, kann es eng werden.

Sparkassen gelten als vertrauenswürdigIst dementsprechend in der aktuel-len Wirtschaftssituation eine teue-re Anschaffung notwendig, stehendie Druckereien vor einem Dilem-ma: Wer bewilligt in einem solchschwierigen Marktumfeld ohneKenntnisse des Unternehmens,der Branche und der benötigtenMaschinen eine Finanzierung füreine Anschaffung? Jetzt ist ein Part-ner gefragt, der sich auf den Kun-den einstellen kann und die Pro-bleme und die Notwendigkeit fürdie Anschaffung einer Maschineversteht und begleitet. Denn indiesem Fall sind fundiertes Bran-chenwissen und gute Kenntnisseder Investitionsgegenstände ge-fragt, um die notwendige Investi-tion beurteilen zu können.

Die Deutsche Leasing mit denSparkassen als Eigentümer, Ver-triebspartner und Finanziers befin-det sich in einer vergleichsweisekomfortablen Situation. Die Spar-kassen gelten gerade in Krisenzei-ten als besonders sichere Instituteund konnten deshalb in der jüngs-ten Finanzkrise einen erheblichenEinlagen-Zufluss verunsicherterAnleger verzeichnen. Obgleich dieBanken durch die Krise kritischerbeurteilt werden, ist das öffentli-che Bild der Bankengruppen dochsehr differenziert: 70 Prozent derDeutschen sagen, dass die Groß-banken im Ansehen eingebüßthaben, bei den Landesbankenschlägt sich der Imageverlust mit55 Prozent nieder, bei den Spar-kassen ist die Hälfte der Befragtender Ansicht, dass diese ohne

Rüdiger Freiherr von Fölkersamb, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Leasing AG in Bad Homburg

Leasing (zu deutsch: überlassen) hat als Finanzierungsalternative bei Neuinvestitionen mittelständischer Druckereien in Druckmaschinen inzwischen in vielen Ländern eine herausragende Bedeutung

Bogenoffset | Finanzierung

Deutsche Leasing: Know-how und Liquidität helfen in der aktuellen Situation

Druckmaschinen-Leasing in Zeiten der FinanzkriseFlexible Finanzierungskonzepte rund um anstehende Investitionen belegen auf der Wunschliste von

Unternehmern in der Druckindustrie einen vorderen Platz. Leasing gilt aufgrund seiner zahlreichen Vorteile wie

die Sicherung der Liquidität oder Bilanzneutralität, in diesem Zusammenhang als richtungweisend. Doch welche

Auswirkungen hat die Finanzmarktkrise auf die Finanzierungsalternative?

Interessante Website: www.kba-leasing.org

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Report 34 | 2009 7

Kanada – Halifax

USA – Chicago

Irland – Dublin

Niederlande – Amsterdam

Großbritannien und Nordirland – London

Portugal – Lissabon

Spanien – Barcelona, Madrid

Frankreich – Paris

Schweden – StockholmChina – Peking, Shanghai

Russland – Moskau, Samara, St. Petersburg

Polen – Warschau, Danzig, Posen, Breslau, Kattowitz

Tschech. Republik – Prag, Brünn

Slowakei – Bratislava

Ungarn – Budapest

Rumänien – Bukarest

Bulgarien – Sofia

Italien – Mailand

Zentrale in Deutschland – Bad Homburg v. d. Höhe mit 10 Geschäftsstellen

Rüdiger Freiherr von Fö[email protected]

Imageschaden aus der Krise her-vorgehen werden und sogar 17Prozent sehen das Ansehen derSparkassen gestärkt. Das solideGeschäftsmodell der Sparkassenbaut auf Nachhaltigkeit, Verläss-lichkeit und Optimierung der Rela-tion von Ergebnis und Risiko undhat sich bewährt. Und diese Attri-bute kennzeichnen ebenfalls dasGeschäftsmodell der DeutschenLeasing.

Objekt-Know-how ist essenziellSeit über 45 Jahren stellt die Deut-sche Leasing ihren Kunden nunschon ihr Objekt-Know-how zurVerfügung. Dabei geht es schonlange nicht mehr nur um die reineFinanzierung, sondern um diekomplette Betreuung vom Erwerbüber Service- und Dienstleistun-gen bis hin zur eventuellen Ver-wertung der Maschine. Und mitder breiten und langjährigen Kun-denverbindung zu den Sparkassen,die ihre Kunden nicht nur anhandder blanken Zahlen und Bilanzenbeurteilen, sondern auch qualitati-ve Faktoren in die Beurteilung derKundenbonität einbeziehen, be-steht eine hervorragende Aus-gangsbasis zur gemeinsamen Reali-sierung der Investitionsideen vonmittelständischen Kunden. Mit derFokussierung auf den Mittelstandund einem besonderen Schwer-punkt auf Leasing von Maschinensieht sich die Deutsche Leasing alsMarktführer bestens aufgestellt.

Gemeinsame Tochter KBA-Leasing GmbH Und auch durch die sehr gutenKontakte zu führenden Maschi-nenherstellern und -händlern oderaus Joint Ventures hat das Leasing-Unternehmen seine Kenntnisserund um die Druckmaschinenbran-che perfektioniert. Mit der Koenig& Bauer AG ist man über einegemeinsame Tochtergesellschaft,die KBA-Leasing GmbH, seit überzehn Jahren besonders eng verbun-den. Dabei gehören nicht nurDruckmaschinen für Bogen- und

Rollenoffset zum Angebot, sondernauch Spezialmaschinen für denBanknoten-, Wertpapier- undBlechdruck. Mittlerweile unter-stützen sich die Partner auchaußerhalb der deutschen Grenzengegenseitig.

Deutsche Druckmaschinen weltweit gefragtBei einer Exportquote der KBA vonüber 80 Prozent sind Finanzierun-gen im In- und Ausland essenziellfür den Maschinenabsatz. DieDeutsche Leasing, die außerhalb

Deutschlands in 18 Ländern vonUSA und Kanada über ganz Europabis nach China präsent ist, kannauch hier unterstützen. Die Kennt-nisse über die lokalen Märkte,über Geschäftsnuancen sowieRechts- und Steuersysteme kom-men den Kunden von KBA, die jen-seits der deutschen Grenzen inves-tieren oder internationale Märkteerschließen wollen, bei ihremMarkteintritt in dem jeweiligenLand zugute. Auch wird imGespräch mit den Kunden dasThema IAS/IFRS-Bilanzierung be-ziehungsweise US-GAAP undLeasing aus seiner Komplexitätherausgeholt und schon vor derüber Leasing realisierten Investiti-on die steuerrechtliche Sicherheitgeklärt.

Gemeinsam mit KBA hat dieDeutsche Leasing ein fundiertesObjekt- und Branchenwissen auf-gebaut. Und dieses Objekt-Know-how ist für die Kunden auch beider Bonitätsprüfung von Nutzen.Denn das Leasing-Unternehmenbezieht die Werthaltigkeit des Lea-sing-Objektes in die Beurteilungdes Kunden mit ein – ein großerVorteil gegenüber den Hausban-ken. Das hilft sowohl dem Lieferan-ten als auch dem jeweiligen Inves-tor, die Potenziale der Finanzie-rungsalternative Leasing auch inschwierigen Zeiten voll auszu-schöpfen.

Neben Bogenoffset-Anlagen werden heute auch zunehmend Akzidenz-Rollenoffsetmaschinen undandere Anlagegüter in der mittelständisch geprägten Druckbranche über Leasing finanziert

Deutsche Leasing – in 19 Ländern mit 38 Standorten präsent

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Report 34 | 20098

Bogenoffset | Niederlande

KBA Rapida 162a für Roto Smeets GrafiServices Eindhoven

Erste niederländische Druckereimit QualiTronic professional

Die Finanzkrise hinderte John Caris, CEO von RSDB, und Jan van Lith, Direktor von Roto Smeets GrafiServices Eind-

hoven, nicht daran, Anfang Oktober einen Vertrag für eine Rapida 162a-Großformatmaschine zu unterzeichnen.

Jan van Lith: „Solche Investitionen macht man, weil man an den Markt, das Unternehmen, die Auftraggeber und

die eigenen Mitarbeiter glaubt. Man investiert in die Zukunft.“

Auch an der Umgehungsstraßebei Eindhoven im Süden derNiederlande sind immer wie-

der durchgreifende Änderungennötig, um mit den wachsendenTransportströmen mithalten zukönnen. Direktor Jan van Lith hatvon seinem Büro aus einen gutenBlick auf die Arbeiten und meint:„In der Druckerei ist es nicht vielanders. Man darf nicht auf derStelle treten.“ Schon der Großva-ter von Jan van Lith war Druckerund er verkörpert somit bereits diedritte Generation in dem grafi-schen Betrieb. Von klein an hat vanLith neue Techniken kommen undalte verschwinden sehen. Er erleb-te, wie sich das Druckhandwerkzur Industrie mit einem umfassen-den Dienstleistungsangebot wan-delte. „Unser neues CTP-Gerätkann 30 Platten pro Stunde belich-ten, bei einem Format von 120 x162 cm. Selbst Kopiergeräte schaf-fen diese Flächenleistung nicht inder gleichen Zeit.“

Kontinuierliche Qualitätskontrolleohne ProduktivitätsabstricheRoto Smeets GrafiServices ist dererste Betrieb in den Niederlanden,der mit der auf dem zur drupa2008 vorgestellten Inline-Farbmes-sungs- und -regelungssystem KBAQualiTronic professional arbeitenwird. Eine Kamera in der Maschineüberwacht anhand von Referenz-werten die Einhaltung der Farb-dichtewerte jedes Druckbogens.Notwendige Farbkorrekturen wer-den dann automatisch quasi inEchtzeit ausgeführt.

„Der große Vorteil von Quali-Tronic professional ist, dass derDrucker nach einer bestimmtenBogenzahl den Druckbogen nichtimmer wieder aus der Maschineholen und messen muss, umanschließend eventuelle Korrektu-ren vorzunehmen. Die Druckbo-gen sind in dieser Formatklassefast 2 m2 groß, sodass dies eine läs-tige Arbeit ist. Außerdem möchtenwir möglichst jede Störung in derProduktion vermeiden. Die jünge-ren Drucker sind es gewöhnt, dieMaschinen mit Höchstgeschwin-digkeit laufen zu lassen. Und genaudiese Produktivität ermöglicht einehohe Wettbewerbsfähigkeit.“

Ein weiterer Pluspunkt vonQualiTronic professional ist das

Vermeiden von Makulatur. ImGroßformat zählt das doppelt. Janvan Lith nennt noch einen weite-ren Vorteil der modernen Großfor-mattechnik. „Die Investitionen ineine Jumbo-Presse sind natürlichhöher als in eine Mittelformatma-schine, betragen aber nicht das

Doppelte. Und man braucht nurdie gleiche Anzahl von Druckern.Das bedeutet, dass bei dem im Ver-gleich zum Mittelformat fast drei-mal so großen Bogen der Outputdeutlich höher ist, ohne dass dieKosten in gleichem Maße steigen.“

Dennoch fügt GrafiServicesEindhoven dem Markt keinezusätzliche Druckkapazität hinzu.„Die Neue ersetzt einige ältereMaschinen. Bei der Anzahl derDruckeinheiten treten wir kürzer.Dies entspricht unserer Überzeu-gung, dass sich die grafische Indus-trie in Europa in einer Phase derKonsolidierung befindet. Durchimmer mehr Druckkapazität wirdder Preisdruck nicht verringertund unsere Schlagkraft nichtgesteigert. Dieses Unternehmenist von dem Gedanken geprägt, wiewir effizienter und produktiver

sein müssen und dabei die Kostengleichzeitig stringent überwa-chen.“

Vorhersehbare QualitätZusammen mit dem Bogenoffset-drucker Roto Smeets GrafiServices

In der Niederlassung in Eindhoven wird schon bald die erste Rapida-Anlage der Niederlande mit QualiTronic professional-Farbregelung produzieren

Jan van Lith, Direktor von Roto Smeets GrafiServices

Roto Smeets GrafiServices gehört zur börsen-notierten RSDB-Gruppe, die mit etwa 2.300Mitarbeitern zu den Top-Fünf der unabhängi-gen grafischen Betriebe in Europa zählt

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Report 34 | 2009 9

Leon van [email protected]

in Utrecht ist Eindhoven Teil desRSDB-Konzerns. Die Investitionenin die neue Jumbo-Rapida und dieDruckvorstufe sind Teil des mittel-fristigen Geschäftsplans, den RSDBfür Roto Smeets GrafiServiceserstellt hat.

„Kern des Geschäftsplans istdie Investition in Effizienz undkurze Durchlaufzeiten. Bei derDruckerei in Utrecht liegt derSchwerpunkt auf 70/100. FürEindhoven lautete die Entschei-dung noch größere Formate undFünffarben plus Lack“, erzählt vanLith. „Eine Laufleistung von13.000 Bogen pro Stunde in die-sem Riesenformat ist toll, aber dasBiest muss auch gefüttert werden.“Um mit der Geschwindigkeit derAnlage mithalten zu können,wurde 2007 in Eigenregie dasOnline-Workflow-Management-System „GrafiServer“ entwickelt.

Van Lith: „Dadurch könnenAuftraggeber online ihre Dateienabgeben und erhalten sofort eineRückmeldung zu deren Qualität.Die digitalen Dateien könnensofort zur Plattenherstellung gehenund der Druckprozess eine Viertel-stunde später gestartet werden.Keine Sekunde geht verloren. DieKunden erhalten eine vorhersehba-

re Qualität, da unsere beiden Dru-ckereien eine ISO-12647-Zertifi-zierung haben.“

Inline-HerstellungDie Rapida 162a ist auch für Pro-dukte geeignet, die bei den Forma-ten einen Schritt weiter gehen,wie Poster, Reproduktionen, Plaka-te, Displays und Landkarten. Da 50einzelne A4-Seiten auf einenDruckbogen passen, kann dieMaschine Faltblätter effizienter

herstellen. Beim Druck von Katalo-gen, Büchern, Broschüren und Pro-spekten ist die Anlage ebenfallshoch produktiv.

Eine weitere Möglichkeit zurSteigerung der Produktivität ist dieSteigerung der Weiterverarbei-tungskapazität. „In der Vergangen-heit hat sich unsere Weiterverar-beitungsabteilung in „Nadruk, Bin-der mit einem Akzent“ geändert.Dieses Unternehmen befindet sicheinige Kilometer entfernt. Das Pro-

blem ist nicht allein der Transport,sondern alle zusätzlichen Handlun-gen wie z. B. Paletten ein- und aus-zuladen. Diesen Betrieb werdenwir hier unter einem Dach inte-grieren. Als Offsetdrucker versu-chen wir Inline-Produktionswegeumzusetzen, um den gefordertenimmer kürzeren Lieferzeitengerecht zu werden. Dies war übri-gens auch einer der Gründe,warum wir uns für einen Lackturman der Rapida 162a entschiedenhaben. Unsere Drucksachen kön-nen dadurch noch schneller an denKunden ausgeliefert werden.“

„Time to market“ zähltDie bestellte KBA Rapida 162a imFormat 120 x 162 cm hat eineMaximalgeschwindigkeit von13.000 Bogen pro Stunde und sehrkurze Einrichtezeiten. Das ver-kürzt die Durchlaufzeit von Druck-aufträgen enorm und bedeutet fürdie Auftraggeber eine kurze „timeto market“ (Vorlaufzeit).

Roto Smeets unter Europas Top-FünfDie börsennotierte Muttergesell-schaft von Roto Smeets Grafi-Services, RSDB mit Hauptsitz inDeventer, zählt zu den Top-Fünfder unabhängigen grafischen Be-triebe in Europa, die Papier alswichtigsten Informationsträgernutzen.

RSDB führte die Kernaktivitä-ten in zwei Geschäftszweigenzusammen: Print Productions undMarketing Communications. PrintProductions konzentriert sich aufdie effiziente Herstellung von Rol-len- und Bogenoffsetdruckerzeug-nissen durch spezielle Servicebe-triebe. Diese verstehen sich alsBerater, Produzenten und Regis-seure der gesamten Wertschöp-fungskette von Prepress bis hin zurAuslieferung. Marketing Commu-nications konzentriert sich auf dieErrichtung eines „eigenen Kommu-nikationskanals“ für Auftraggeber,mit dem Fokus auf Konzept, Erstel-lung, Ausarbeitung und Lieferungvon Crossmedia. Das Unterneh-men beschäftigt 2.300 Mitarbeiter.Alle RSDB-Druckereien in den Nie-derlanden sind für Prepress undDruck nach ISO-12647-zertifiziert.

Jan van Lith:

„Man darf nicht auf der Stelle treten.“

Die KBA Rapida 162a – hier beim Pre-drupa Open House im Werk Radebeul – ist die mit Abstand erfolgreichste Bogenoffsetmaschine in der Formatklasse 120 x 162 cm auf dem Weltmarkt

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Report 34 | 200910

Bogenoffset | Österreich

Gelungener Umstieg vom Mittel- auf das Großformat

Krammer-Repro Flexo Printsetzt auf die NischeDie im österreichischen Linz ansässige Krammer-Repro Flexo Print setzt für die Zukunft auf das große Format. Die

jüngste Investition in eine KBA Rapida 142-Fünffarbenmaschine mit Lackturm verschafft dem mittelständischen

Unternehmen neue Chancen und neue Geschäftsfelder.

Für die neue Rapida 142musste sogar ein Teil derBetondecke ausgesägt wer-den, was jedoch nun einenhervorragenden Blick aufdie Produktion zulässt

Am Leitstand mit Densi-Tronic-Messung: HöchsteQualität und Leistunghaben die Geschäftsführer(v.l.) Mag. Klaus Schobes-berger und Dr. Harald Granegger sowie DruckerWilhelm Hammerl von derneuen KBA Rapida 142überzeugt

Drucker Matthias Bachtrog hat sich in den letzten Monaten mit seiner neuen Rapida 142 bereits angefreundet und holt auch das letzte Quäntchen an Qualität und Leistung heraus

Krammer-Repro Flexo Printgehört zu den Unternehmen,die im Laufe ihrer Entwick-

lung eine wechselvolle Geschichtedurchgemacht haben. Bereits 1926wurde Krammer vom gleichnami-gen Unternehmer als Klischeean-stalt für eine Tageszeitung gegrün-det. Bis 1958, als die Witwe desverstorbenen Inhabers das Unter-nehmen an die Familie Schobes-berger verkaufte, stand die Produk-tion von Buchdruckformen im Vor-dergrund. Ab 1960 erfolgte dannzusätzlich der Einstieg in die Pro-duktion von Lithos und Offset-druckplatten, da mittlerweile vieleDruckereien auf das neue Verfah-ren umstiegen. Das GeschäftsfeldLitho- und Druckformherstellungfür externe Kunden war sehrerfolgreich und hielt sich bis weitin die 90er Jahre, als bedingt durchDTP und die zunehmende Digitali-sierung der Druckvorstufe immermehr Kunden auf die eigene Pro-duktion setzten.

Start in den OffsetdruckFür die geschäftsführenden BrüderMag. Klaus und Mag. MatthäusSchobesberger war die Zeit gekom-men das Unternehmen umzustruk-turieren. Hohe Qualität und Flexi-bilität gehörten zu den Prämissenund so stieg man neben modernerDruckvorstufentechnik und Wei-terverarbeitungssystemen miteiner KBA Rapida 104-Fünffarben-maschine in den eigenen Offset-druck ein. Parallel erfolgte der Aus-bau der Druckformherstellung fürden Flexodruck, mit der auchheute noch mittels zweier Esko-CDI-Systeme und entsprechendenCyrel-Anlagen rund 60 Prozent desUmsatzes erzielt werden.

Im Offsetbereich war man vonAnfang an sehr erfolgreich, so dassab 2003 zwei KBA Rapida 105, ein-mal in Vierfarbausstattung und ein-mal als Fünffarben plus Lack(Hybrid), zum Einsatz kamen. DieKunden- und Produktstrukturwurde entsprechend weiterentwi-ckelt. Höchste Qualität und eineVielzahl von lackierten Produkten

in allen Varianten standen im Vor-dergrund. So spezialisierte mansich neben dem Tagesgeschäftzunehmend auf Produkte, die mitHybridlackierung ausgeführt wer-den konnten, und das sowohl fürAgenturen und Industrieunterneh-men als auch für Verlage. Gleich-zeitig eröffnete man sich den Pos-ter- und Verpackungsdruck, der

heute bereits 10 Prozent des Um-satzes ausmacht und mit zu denÜberlegungen für eine Investitionin den Großformatbereich führte.

Hervorragender ServiceDa das Unternehmen in den beste-henden Räumlichkeiten mit Platz-problemen zu kämpfen hatte, wur-den die beiden Rapida 105-Anlagen

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Report 34 | 2009 11

Michael [email protected]

Die Geschäftsführer (v.l.) Dr. Harald Graneggerund Mag. Klaus Schobesberger wissen, dass siemit ihrer neuen KBA Rapida 142 eine Vielzahlunterschiedlichster Produkte von der Akzidenzbis zum Poster, aber auch Verpackungsaufträgeschnell und wirtschaftlich abwickeln können

Automatisierung undErgonomie stehen beiKrammer-Repro FlexoPrint ganz oben an:David Holzinger weißdies auch an seiner vollautomatischen Perfecta-Schneidanlagezu schätzen

Blick in einen Teilbereich der Druckvorstufe, in der sowohl für den Offset- als auch für den Flexodruck unterschiedlichste Aufträge vom Kleinformat bis zum Poster bearbeitet werden

Karin Huber, Druckvorstufen-Mitarbeiterin, am Agfa Avalon VLF, mit dem im Durchschnitt bis zu 60 Agfa Thermostar-Platten pro Tag, auch für externe Kunden, produziert werden

gegen eine neue Rapida 142 ausge-tauscht. Die vor wenigen Monateninstallierte KBA Rapida 142-5+LCX AL V2 zählt zu den ersten inÖsterreich aufgestellten Großfor-matmaschinen mit fünf Farben,Hybridlackausstattung und Ausla-geverlängerung. GeschäftsführerKlaus Schobesberger: „Wir muss-ten natürlich alle Möglichkeitender vorhandenen Maschinen behal-ten und gleichzeitig neue eröffnen.Im Gespräch mit KBA konzipierteuns das Unternehmen eine genauauf unsere Bedürfnisse ausgerich-tete Maschine, was beim Wettbe-werb so nicht möglich war. Kon-zeption, Beratung und die anschlie-ßende Installation – mit allenbedingt durch unsere räumlichenVerhältnisse gegebenen Einschrän-kungen – sind ideal gelaufen undhaben unser Vertrauen in KBAgestärkt.“

Die neue Rapida 142 ist miteiner Vielzahl neuester Technolo-gien ausgestattet. Sie verarbeitetein maximales Papierformat von1.020 x 1.420 mm bei einem maxi-malen Druckformat von 1.010 x1.420 mm und einer maximalen

Produktionsleistung von bis zu15.000 Bogen/Std. Neben den fünfDruckwerken und einem Hybrid-lackwerk wurden Zusatzpakete fürden Kartonagendruck, eine Dünn-druckausstattung, eine 2,6 m langeAuslageverlängerung, eine Maschi-nenerhöhung um 42 cm, FAPC-Plattenwechselautomaten, Farb-und Feuchtwalzen für wechseln-den Farbeinsatz, Farbwerktempe-rierung, eine Rasterwalzenwech-selvorrichtung und vieles mehrinstalliert. Mit dieser Ausstattunglassen sich bei Krammer-ReproFlexo Print Bedruckstoffe zwi-schen 0,04 mm und 1,2 mm Stär-ke problemlos verarbeiten.

Dr. Harald Granegger, Proku-rist und zuständig für die Technik:„Die Vielzahl weiterer technologi-scher Finessen, beispielsweise IR-/TL- und UV-Trockner, das Messsys-tem DensiTronic oder das Bogen-sammeln rückwärts am Anleger,eröffnen uns qualitative und wirt-schaftliche Vorteile. Wir könnenunseren Kunden nicht nur eineVielzahl unterschiedlichster Pro-dukte anbieten; bedingt durch diehohe Automatisierung und Flexibi-

lität der Maschine, können wirauch kleine Auflagen wirtschaftlichproduzieren.“

Kurze Rüstzeiten, schnelle WechselQualität, Wirtschaftlichkeit undFlexibilität sind bei der vorhande-nen Auftragsstruktur wesentlicheErfolgsfaktoren. So kommt es nichtselten vor, dass an einem Tag bis zuzehn Plattenwechsel vorgenom-men werden müssen. Dabei reichtdie Produktpalette von A4-Produk-ten bis zu Großformatpostern undMaterialien zwischen 80 g/m2 biszu 300 g/m2. Dementsprechendsind kurze Rüstzeiten, automati-sche Plattenwechsel, automati-sches Waschen von Farb- undFeuchtwerken und geringe Maku-laturraten absolute Voraussetzung.Klaus Schobesberger: „Mit dieserMaschine drucken wir A0-Posterbereits ab einer Auflage von 100Stück oder A4-Produkte ab 1.000Stück wirtschaftlich. Wir kommendamit dem Trend zu immer kleine-ren Auflagen bei gleichzeitigimmer mehr Varianten entgegen.“

Unterstützt wird dies auch miteinem durchgängigen Vorstufen-Workflow, der wiederum alle Even-tualitäten abdeckt. Krammer-ReproFlexo Print verfügt über alle Hard-und Softwaretechnologien für Lay-out und Produktion von eigenen,aber auch angelieferten Kundenda-ten. Neben einem Kodak-Prinergy-Workflow setzt das Unternehmeneinen Verpackungs-Workflow vonEsko mit Backstage und FlexRipund einer Heidelberg Signastationein. Allen gemeinsam sind die mög-liche Verarbeitung von PDF-Datenund die Verwendung von CIP4-Daten für die Druckmaschinenvor-einstellung.

Pläne für die NischeNachdem man in den letztenMonaten mit der neuen KBA Rapi-da 142 positive Erfahrungenmachen konnte, will das Unterneh-men seine Politik der Spezialisie-rung weiter vorantreiben. KlausSchobesberger: „Mit dieserMaschine können wir nun auchden Großformat- und Verpackungs-druck weiter forcieren. Wir sehengerade in diesem Bereich eineMöglichkeit, uns vom Wettbewerbabzusetzen und ein eigenes Profilim höchsten Qualitätssegment zuentwickeln. Sollten die Ziele grei-fen, und davon gehen wir aus, wer-den wir um einen Neubau auf dergrünen Wiese und weitere Investi-tionen nicht herumkommen. Aufdiese Weise entwickeln wir fürunsere Kunden, aber auch für diederzeit 70 Mitarbeiter neue Per-spektiven und werden dafür mithoher Motivation belohnt.“

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Report 34 | 200912

Bogenoffset | Verpackung

Einzelantriebs-Premiere in Norddeutschland

Rapida 105 mit DriveTronic SPC bei Mensing Druck & VerpackungSeit Anfang 2008 produziert bei Mensing Druck & Verpackung in Norderstedt die erste Rapida-Bogenoffsetmaschine mit Einzelantriebstechnik in Norddeutsch-

land. Die Fünffarben-Rapida 105 mit Lackturm und DriveTronic SPC zeigt, dass Plattenzylinder-Einzelantriebe auch in der Verpackungsproduktion immense Vortei-

le bieten, wenn aufgrund kleinerer Losgrößen kurze Jobwechsel-Zeiten und dazu noch hohe Flexibilität gefragt sind. Bei Mensing druckt man nicht nur Faltschach-

teln, sondern versteht sich als Komplettanbieter. Beipackzettel für die Pharmaindustrie gehören genauso zum Spektrum wie CD-, Skin- und Spezialverpackungen,

Blisterkarten, Aufsteller und vieles mehr.

Mensing Druck & Verpackung verfügt heuteüber rund 4.000 m2 Produktionsfläche – vorndie neue Lagerhalle, die beste Möglichkeitenzum Be- und Entladen bietet

Über Eck: die sieben Jahre alte Rapida 105 (vorne rechts) und die neue 18.000er-Maschine mitsimultanem Druckplattenwechsel DriveTronic SPC

Bis zu 19 Aufträge in einer Schicht auf der neuen Rapida 105 sind für Drucker Max Ringhand kein Ding der Unmöglichkeit

Walter Gzella, Thomas Koch und Volker Knoop (v.l.), die drei Geschäftsführer von Mensing Druck & Verpackung, zusammen mit Ralf Engelhardt aus dem KBA Vertrieb vor der neuen Rapida 105 mit Plattenzylinder-Einzelantriebstechnik

Die Auflagenhöhen bewegensich normalerweise zwischen3.000 bis zu 1 Mio. Stück,

aber auch 700 Aufträge mit jeweilszwischen 500 und sogar 300

Exemplaren werden regelmäßiggefertigt. Dies geht am besten aufeiner hoch automatisiertenMaschine. Bis zu 19 Aufträge sindinnerhalb einer Schicht auf der

neuen Rapida 105 schon gelaufen.Das andere Extrem sind 50 Mio.Packungsbeilagen für diverse lang-jährige Kunden. Im Schnitt werdenfür die beiden Fünffarbenmaschi-nen 100 Druckplatten pro Tagbenötigt.

Rapida-Power: vom Dünndruck bis zur WellpappeVor sieben Jahren investierte Men-sing in die erste Rapida 105. DasAuftragsvolumen stieg aber weiterund so musste das Unternehmenhäufiger bei KollegenbetriebenDruckleistung zukaufen. Mit derzweiten Mittelformat-Rapida wur-de die Kapazität deutlich erweitertund alle Druckproduktionen kön-nen intern abgewickelt werden.Aus dem Dreischichtbetrieb istheute weitgehend ein Zweischicht-betrieb geworden. Auf der neuenRapida mit DriveTronic SPC laufenvor allem die kleinen Auflagen, auf

der älteren die größeren. Von typi-schen Dünndruck-Papieren mit45 g/m2 über die gesamte Band-breite üblicher Kartonagen bis hinzur G- und F-Welle mit 1,2 mmStärke läuft alles über die beidenflexibel einsetzbaren Mittelformat-maschinen. Zwar macht der Direkt-druck auf Wellpappe nur einengeringen Anteil aus und nur eineknappe Handvoll Kunden fordern

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Report 34 | 2009 13

Interessante Website: www.mensing-druck.de

Im neuen Hochregallager sind neben Verbrauchsmaterial auch Fertigprodukte für Kunden eingelagert

DensiTronic PDF erkennt kleinste Abweichungen im Druckbild und ist so ein hervorragendes Werkzeug für ein durchgehendes Qualitätsmanagement

Auf dem Mess- und Regelsystem DensiTronic professional ist die hoch auflösende Zeilenkameramontiert, mit der die Druckergebnisse gescannt und durch einen Hochleistungsrechner mit demOriginal-PDF verglichen werden

Harald Hartmann wechselt das Werkzeug an einem der beiden Stanzautomaten

Martin Dä[email protected]

ihn – trotzdem gehört es zur Philo-sophie von Mensing, auch diesenWunsch zu erfüllen: trotz sinken-der Kosten für Kaschierungen unddem eingeschränkten Angebot anoffsetbedruckbarer Wellpappe.

Die Ausstattung für ein ausge-sprochen breites Bedruckstoff-Portfolio ist nur eines der vielenHighlights der Rapida 105, die zurdrupa 2008 von der neuen Baurei-he Rapida 106 abgelöst wurde.Nonstop-Lösungen für Anleger undAuslage, Bogenüberwachung zwi-schen den Druckwerken, Farb-werktemperierung, automatischersimultaner Druckplattenwechselund ziehmarkenfreie Anlage ausder DriveTronic-Familie, Anilox-Lackwerk mit Platten-Schnellspan-nung, Lackversorgungs- und Reini-gungssystem bis hin zur klima-freundlichen Absaugung im

erfüllt, wie sie z. B. bei Pharmaver-packungen vorgeschrieben sind.Die Mensing-Geschäftsführunghält DensiTronic PDF für das i-Tüp-felchen an der neuen Maschine,mit der das Unternehmen für spe-zielle Kunden einen Mehrwertschaffen kann.

Natürlich ist das Unternehmenseit Jahren durch die DQS nachDIN EN ISO 9001:2000 zertifi-ziert. Daneben wurde ein hausei-genes Hygienekonzept umgesetzt,das sich an HACCP (Hazard Analy-sis and Critical Control Point-Kon-zept) sowie DIN EN ISO 15378orientiert und damit wichtigeVoraussetzungen für Pharma- undLebensmittelverpackungen schafft.Die Umweltzertifizierung nachISO 14001 ist ebenfalls bereitsweitgehend vorbereitet.

Bereich der Auslage – an alleswurde gedacht.

Qualitätsüberwachung auf SpitzenniveauEine spektakuläre Neuheit, dieerstmals zur letztjährigen drupavorgestellt wurde, ist KBA Densi-Tronic PDF. Mit dem System wer-den die Drucke mit höchsterGenauigkeit mit dem Original-PDFverglichen. Dafür ist auf demMessarm des FarbmesssystemsDensiTronic professional ein Scan-ner montiert, der die Bogen miteiner Auflösung von 300 dpierfasst. So lassen sich auch kleins-te Abweichungen zum Originalfeststellen. In Verbindung mitautomatischen Prüfprotokollenund der densitometrischen Mes-sung und Regelung werdenanspruchsvolle Qualitätsnormen

Investitionen in die ZukunftIn den vergangenen Jahren wurdeviel investiert, so z. B. 2007 einneues Lager mit über 700 Paletten-stellplätzen, in dem auch fertigeVerpackungen für Stammkundenaufbewahrt werden. Zur Vermei-dung von Engpässen in der Weiter-verarbeitung wurde ein zusätzli-cher Stanzautomat angeschafft.Die Installation der neuen Rapida105 im Januar 2008 war eine wich-tige Erweiterungsinvestition. DieOptimierung des Workflow ist inPlanung. Inklusive Geschäftslei-tung arbeiten heute 50 Personenim Unternehmen. In den vergange-nen beiden Jahren konnten sogarMitarbeiter eingestellt werden. Esgibt sicherlich größere Verpa-ckungsunternehmen, aber mit derüberschaubaren Beschäftigtenzahlund der verfügbaren Zeit für einedritte Schicht setzt Mensing wei-ter auf höchstmögliche Flexibilität.

Über 50 Jahre ist Mensingschon im Verpackungsgeschäfttätig. Anfangs produzierte derBetrieb u. a. auch Schallplattenhül-len. In der näheren Zukunft willman die industriellen Abläufe opti-mieren und Effizienz weiter stei-gern. Beim heutigen Preisdruckreicht es nicht, allein über Qualitätzu verkaufen. Diese setzen die Auf-traggeber voraus. Mit konkurrenz-fähigen Preisen und extrem kurzenLieferzeiten lassen sich auch heutenoch Kunden gewinnen. Die neueRapida 105 schafft dafür guteVoraussetzungen.

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Report 34 | 200914

Bogenoffset | Halbformat

Mitten in Berlin:

Die erste KBA Rapida 75 in Deutschlandarbeitet in der HauptstadtSeit September druckt die erste Rapida 75 in Deutschland mitten in Berlin: bei

der Druckerei Elsholz, einem Familienbetrieb mit fünf Beschäftigten und etwa

300 m2 Produktionsfläche. Das Unternehmen hat einen langjährigen treuen

Für Dagmar und Olaf Elsholz war die Rapida 75die bisher größte Investition in der 40-jährigenFirmengeschichte

Druckermeister Frank Reißner war an der Auswahl der Druckmaschine beteiligt

Die Produktpalette des Famili-enbetriebes ist sehr abwechs-lungsreich: Hochwertige Kar-

ten für Kulturveranstaltungen,Ausstellungseröffnungen und an-dere Anlässe, Newsletter sowie

Veranstaltungsflyer und auch Brief-marken für private Postdienstleis-ter gehören zum Portfolio.

Gegründet vor 40 Jahren punk-tet die Druckerei Elsholz nach wievor mit familiären Strukturen, Fle-

xibilität, Zuverlässigkeit und einempersönlichen, direkten Kundenum-gang, der im Zeitalter der digitalenKommunikation immer mehr zuverschwinden droht. Seit 1986 istdie Druckerei Elsholz in einem

Gewerbepark in der Schwedenstra-ße im Stadtteil Wedding ansässig.Im Erdgeschoss arbeiten Druck-,Stanz- und Falzmaschinen, im2. Obergeschoss befinden sichBüroräume, Vorstufe, digitaleDrucktechnik und zusätzlicherPlatz für Weiterverarbeitung undVersand. Dabei begann alles sehrbescheiden: 1969 übernahm Ha-rald Elsholz eine Druckerei ohneKundenstamm in Berlin-Kreuzberg,nur mit einer Rotaprint, einemLeucht- und einem Schreibtisch.

Kompakt und umweltfreundlichVor drei Jahren gab es erste Kon-takte zwischen KBA und dem Ehe-paar Elsholz. Anfang 2008 sahensich dann Harald Elsholz und Dru-ckermeister Frank Reißner nacheiner neuen Druckmaschine umund kamen auf die Performa 74.Als kurz darauf im Werk Radebeuldas Nachfolgemodell Rapida 75vorgestellt wurde, entschlossen siesich, auf die neue Maschine zuwarten. Am 3. September wurdesie angeliefert und am 9. Septem-

Kundenstamm, darunter Agenturen, Banken, Handwerker und Gewerbetrei-

bende. Mit der Rapida 75 ist die Druckerei Elsholz vom Zweifarben-Halbformat

auf den Vierfarbdruck im Halbformat umgestiegen.

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Report 34 | 2009 15

Farbflächen und Negativschriften: Druckermeister Frank Reißner (l.) zeigt Michael Grieger aus dem KBA-Vertrieb die ersten Drucksachen von der Vierfarbenmaschine

Stanzform und Druck: So entstehen Briefmar-ken für private Postdienstleister bei Elsholz

Bequemes Arbeiten am GrafiControl-LeitstandTrotz der Enge des Drucksaals war es kein Problem, die kompakte Rapida 75 unterzubringen

Martin Dä[email protected]

ber druckte sie den ersten Auftragin zwei Druckgängen: eine sechs-farbige Karte mit Lackveredelung.Flächen mit hoher Farbbelegungund magere Negativschriftenwaren die ersten Schwierigkeiten,mit denen die Vierfarben-Rapida75 ihre Feuertaufe bestehen muss-te. Kein Problem. Seitdem drucktsie fast alles im vierfarbigenBereich. Der geringe Energie- undPlatzbedarf – in beidem liegt dieRapida 75 weit unter der Norm indieser Formatklasse – gab den Aus-schlag für die Bestellung, soGeschäftsführer Olaf Elsholz.Denn die räumlichen Gegebenhei-ten bieten nicht viele Alternativenzur Aufstellung einer Vierfarben-maschine. Bei den Energiekostendeutlich sparen zu können, ist dasZiel jedes Unternehmens. AmEnde wirkt sich dies auf die Kalku-lation der Druckaufträge aus.

Druckermeister Frank Reißner,der in anderen Unternehmenschon an KBA-Maschinen gearbei-tet hat, schätzt die CIP4-Anbin-dung an die Druckvorstufe und dieeinfache Bedienung über dasTouch-Display an der Auslage. Diepraxisorientierte Automatisierungmit Diagonalregister, Waschein-richtungen und dem GrafiControl-Leitstand mit Online-Densitometererleichtert ihm das Leben zusätz-lich. Nach den ersten Produktions-wochen ist sich Frank Reißnersicher, dass sich auch das Drucker-gebnis der Rapida 75 nicht hinterdem der größeren Rapidas verste-cken muss. Alles ist eben nuretwas kleiner.

Die Flexibilität und Kundenori-entierung des Produktionsbetrie-bes zeigt sich schon bei den Aufla-gen. Manchmal werden nur 50Flyer oder 100 Weihnachtskarten

gebraucht. Diese können digitaloder auch im Offset produziertwerden. Manchmal wird der Off-setdruck aus Qualitätsgründendirekt verlangt. Auch größere Auf-lagen werden selbstverständlichproduziert, von Geschäftsausstat-tungen über Broschüren und Falt-blättern bis hin zu Mappen undvieles mehr. Zu den Leistungen inder Weiterverarbeitung gehörenNuten, Falzen, Perforieren undStanzen sowie die Rückstichhef-tung oder das Laminieren undFolienkaschieren. Damit ist auchdie Briefmarkenproduktion mög-lich. Hierbei handelt es sich nichtum die Marken der DeutschenPost. Aber immer mehr privatePostdienstleister setzen auf diebewährten Marken mit Motivenaus ihren Vertriebsgebieten. Aufla-gen von 10.000 bis 5 MillionenStück sind hier gefragt, die hohen

Qualitätsanforderungen beimBriefmarkendruck werden durchdie Rapida 75 leicht erfüllt.

Im GenerationenwechselMit der neuen Maschine und demEinzug des digitalen Workflow voll-zieht sich allmählich auch derGenerationenwechsel im Familien-betrieb. Firmengründer Harald Els-holz arbeitet nur noch stundenwei-se. Seine Frau Dagmar führt denBetrieb weiter und kümmert sichum Kundenkontakte und Büro.Sohn Olaf arbeitet schwerpunkt-mäßig in der Vorstufe und Weiter-verarbeitung, geht aber bei Bedarfauch an eine der Druckmaschinen.Frank Reißner und ein Auszubil-dender im dritten Lehrjahr gehö-ren zur Kernmannschaft, die durchHilfskräfte ergänzt wird, wenn dieAuftragslage dies erfordert.

Durch die Rapida 75 ist nunmehr Kapazität vorhanden und eskann auch anders kalkuliert wer-den. Viele Kunden kündigen ihreneuen Aufträge zum Teil nichtmehr an, sondern senden einfachdie Druckdaten. Die fertigen Pro-dukte müssen innerhalb kürzesterZeit bereitstehen. Die Rapida 75ermöglicht eine schnelle Durch-führung der Produktion. Flexibili-tät und Schnelligkeit – auch diesessind Zeichen für die Veränderun-gen in der Druckindustrie, dieauch Familienbetriebe meisternmüssen.

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Report 34 | 200916

Bogenoffset | Deutschland

Premiere in Norddeutschland:

Auch DATO-Druck in Oldenburg setzt auf den Rüstzeitweltmeister Rapida 106Einstmals war DATO-Druck die kleinste Druckerei Deutschlands, die eine 4 über 4-Maschine im 3b-Format einsetzte.

Schon damals hat sich die Auftragsstruktur im Druckhaus gewandelt: weg von den kleinen Aufträgen hin zur industriellen

Produktion. Zehn Jahre später – im Jahr 2008 – setzt das Unternehmen erneut Maßstäbe: im 106. Jahr ihres Bestehens

nahm am 21. November bei DATO die erste Rapida 106 in Norddeutschland offiziell die Produktion auf.

Das Management-Team von Dato: v.l.n.r. Gert und Nina Dannemann, Thimo Fehrenkamp und Uwe Dittmann mit ihrem „Wachdienst“ Bollmann

Olaf Rüscher startet einen neuen Auftrag an der Fünffarbenmaschine mit Lackturm

Über zwei Jahre wurde dieInvestition vorbereitet. DieFachleute des Familienbetrie-

bes mit heute 26 Mitarbeitern ana-lysierten die Auftragsstrukturenund legten, basierend auf diesenErkenntnissen, fest, welche Druck-maschine die Firma zur optimalenAbdeckung der Kundenwünschefür die Zukunft benötigt. DasErgebnis lautete: keine reine 4über 4-Produktion mehr, dafüreine fünfte Farbe und Inline-Lackierung sowie mehr Flexibilitätbezüglich des Bedruckstoffspek-trums. Da kam die Rapida 106 imrechten Augenblick. Sie bietetneueste Technologie, eine derhöchsten Fortdruckleistungen amMarkt und zudem hat sie sich bei

kleiner werdenden Auflagen alsRüstzeitweltmeister profiliert.Damit passte sie exakt zum Leis-tungsspektrum von DATO.

„Möglichst schnell zu rüstenwar für uns ausschlaggebend.Denn so können wir auch nochoperativ Druckreihenfolgen ändernoder einfach einen Auftrag dazwi-schen schieben“, begründetGeschäftsführerin Nina Danne-mann die Entscheidung für dieRapida 106. Mit fünf Farbwerken,Lackturm, Auslageverlängerungund Bogenwendung nach dem ers-ten Druckwerk schafft sie diebenötigte Flexibilität. So kanneinerseits fünffarbig aber auch 1/4-farbig gedruckt und anschließendlackiert werden. Auch 1/1-farbige

Aufträge laufen in einem Druck-gang über die neue Rapida 106.Dabei werden die nicht benötigtenDruckwerke einfach ausgekuppelt.Dies spart Energie und reduziertden Verschleiß der Farbwalzen.

Durch den Plattenzylinder-Direktantrieb DriveTronic SPC sindAuftragswechsel im „Handumdre-hen“ erledigt. „Es ist für uns schonein Unterschied, ob das 15 odermaximal 8 Minuten dauert“, so dieGeschäftsführerin. „Auch bei unssind die Auflagenhöhen merklichzurückgegangen. Mehr als 10.000Exemplare sind heute schon hoheProduktionszahlen.“ So werdenkurze Rüstzeiten immer bedeuten-der.

Simultaner Druckplattenwechsel und viel mehrNicht nur der simultane Druckplat-tenwechsel macht die Auftrags-wechsel an der Rapida 106 soschnell. Auch die bei extrem unter-schiedlichen Bedruckstoffen ein-stellungs- und ziehmarkenfreieDriveTronic SIS-Anlage trägt dazubei und sorgt bei hoher Leistungfür eine exakte, markierungsfreieBogenanlage. Die Komplettausstat-tung mit Wascheinrichtungensowie die vom Leitstand aus auto-matisch verstellbaren Saugkörperder Saugwalze in der Auslage redu-zieren darüber hinaus den manuel-len Aufwand. Der Lackplatten-wechsel erfolgt über ein Schnell-spannsystem. Mit ACR-Controlsind Passerkorrekturen eine Ange-legenheit von wenigen Sekunden.

Hohe Flexibilität war das zwei-te Kriterium für die Investition.Hier punktet die Rapida 106 miteinem hohen Bedruckstoff-Spek-trum vom Dünndruck- bis in denKartonbereich hinein. Für die In-line-Perforierung ist sie ebenfallsvorbereitet. Weitere Ausstattungs-details sind die Farbwerktemperie-rung und das absenkbare Nonstop-Rollo in der Auslage. Über dasLogoTronic-System können CIP4-Daten aus der Druckvorstufeonline zur automatischen Vorein-stellung der Druckmaschine über-tragen werden. Ein Auftragsspei-cher und -protokoll verkürzen dieEinstellung der Rapida 106 bei

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Report 34 | 2009 17

Bei der feierlichen Maschineneinweihung am 21. November konnten sich fast 200 Gäste von derLeistungsfähigkeit der neuen Technik überzeugen

Gert und Nina Dannemann, die beiden Geschäftsführer von DATO-Druck (M.), sowie Jürgen Fischenich (l.), Leiter der KBA-Niederlassung Nordwest, und Ralf Engelhardt aus dem KBA Vertrieb freuen sich über den guten Anlauf der Rapida 106

DATO feiert den Weltmeister: im Rahmen derfeierlichen Maschineneinweihung wurdenunterschiedliche Broschuren mit Bildern desVeranstaltungstages live produziert

Olaf Rüscher am Leitstand und Hendrik Bruns an der Auslage sind begeistert von Automatisierung und Druckqualität der neuen Rapida 106

Martin Dä[email protected]

Wiederholaufträgen, die immerhinrund 30 Prozent des Produktions-spektrums ausmachen. Über Den-siTronic professional mit spektralerRegelung erfolgen Qualitätskon-trolle und -dokumentation.

Die Drucker schätzen die NeueObwohl das Fundament für dieneue Hightech-Anlage bei laufen-der Produktion direkt neben der„alten“ Maschine gegossen wurde,verlief die Inbetriebnahme nachPlan. Die Drucker wollten vonAnfang an an der Neuen arbeiten.Der anfängliche Respekt vor derhohen Automatisierung schlugschnell in Begeisterung um, zumalauch die Druckqualität vollständigüberzeugt. Die für die Bedienerebenfalls neue Inline-Lackierunghandhabten sie nach wenigenWochen bereits mit großer Routi-ne. Die Kunden von DATO – mehr-heitlich Industrieunternehmen,aber auch Werbeagenturen undMuseen – nutzen gerne die damit

verbundenen Veredelungsmöglich-keiten.

Langfristig steht die Beschaf-fung eines neuen Plattenbelichtersan, um den großen Hunger desRüstzeitweltmeisters nach Druck-platten zu stillen. Vorerst soll dievorhandene Kapazität in derDruckvorstufe aber im versetzten1-2-Schicht-Betrieb voll ausgenutztwerden. In der direkt neben demDrucksaal gelegenen Weiterverar-beitung produzieren Schneide-und Falzmaschinen sowie ein Sam-melhefter. Um die nun schnellereProduktion im Druck in der Weiter-verarbeitung aufzufangen, ist auchhier mittelfristig eine Investitiongeplant.

Vorreiterrolle in der RegionErst im Jahr 1989 bezog DATO dieheutigen Produktionsräume. 2001erfolgte der Anbau einer weiterenHalle, so dass heute ca. 1.700 m2

Produktionsfläche zur Verfügungstehen. Die neue Rapida 106 ist

Interessante Website: www.dato-druck.de

schon die vierte Mittelformat-Bogenoffsetmaschine, die hierinstalliert wurde. Sie produziertdirekt neben einer Achtfarben-Wendemaschine. Gedruckt wirdauf beiden prinzipiell alkoholfrei.Daneben ist DATO die erste undbisher einzige Druckerei in Olden-burg, die nach ProzessstandardOffset zertifiziert ist. Die FSC-Zer-tifizierung soll sich anschließen.Nina Dannemann, seit 2004Geschäftsführerin, will auch inZukunft Vorreiter in der Regionbleiben. Mit ihr befindet sich der1902 gegründete Betrieb in dervierten Generation im Familienbe-sitz.

Schwierige Zeiten zu umschif-fen stand für Familie Dannemannschon häufiger auf der Tagesord-nung. Das Jahr 2008 machte dakeine Ausnahme: bei steigenden

Preisen für Bedruckstoffe, Hilfs-mittel und Energie sanken die Prei-se für Druckprodukte auch auf-grund der zunehmenden Web2-Print-Angebote. Das hieß fürDATO: mit einer schlanken Struk-tur so effektiv wie möglich produ-zieren. Mit der neuen Maschinebestehen dafür gute Voraussetzun-gen. Fast zeitgleich mit der Rapida106 wurde ein neues Kalkulations-programm installiert. Eine Umstel-lung, die von allen Mitarbeiterntrotz anfänglicher Schwierigkeitensicher und souverän gemeistertwurde. Die vielen Neuerungen imJahr 2008 waren nur möglich, weilalle an einem Strang zogen und einklares Ziel vor Augen hatten. Dazuzählte vor allem der persönlicheEinsatz eines jeden Mitarbeitersund Flexibilität im Sinne desUnternehmens – in allen Abteilun-gen.

Ende November wurde dieRapida dann der Öffentlichkeit vor-gestellt. Als „Premiere der Welt-meisterin“ angekündigt, lud DATOKunden, Lieferanten und Freundedes Hauses zu dieser Premiere ein.Es kamen rund 200 Gäste, die livemiterleben konnten, wie effizientDATO heute produziert: zunächstwurde ein Stadtplan von Olden-burg gedruckt, nach dem Platten-wechsel folgten dann in zwei aufei-nanderfolgenden Präsentationensechs Sorten Broschuren mit aktu-ellen Bildern der Veranstaltung, dieim Anschluss sofort weiterverar-beitet wurden. Eine Glanzleistungdes gesamten DATO-Teams!

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Report 34 | 200918

Bogenoffset | Veredelung

KBA legt aufwendiges Lackmusterbuch vor

Praktischer Ratgeber: edel und reproduzierbar

Um mehr oder weniger aufwendige

inline und offline Veredelungseffekte

im Bogenoffsetdruck optisch wieder-

zugeben, den dafür notwendigen Pro-

duktionsprozess fachlich zu erläutern

und reproduzierbar zu machen, hat

KBA als praktische Hilfestellung für

ambitionierte Druckbetriebe ein

umfangreiches Lackmusterbuch ent-

wickelt. Mit dem „Coating Sample

Book – Technology by KBA“ lassen sich

unterschiedliche Lackeffekte visuell

und messtechnisch bewerten. Exakte

Angaben zu der bei jeder Verede-

lungsvariante eingesetzten Maschi-

nenkonfiguration und zu den verwen-

deten Materialien machen das über

ein Kilogramm schwere und bisher

ziemlich einzigartige Werk zu einem

wertvollen Ratgeber.

Mit dem KBA ColdFoiler wurde die Folienveredelung einiger Druckmuster vorgenommen

Veredelung vom Feinsten:Das „Coating Sample Book“von KBA ist ein praktischerRatgeber für viele Fragenrund um die Veredelung imBogenoffset

KBA ist schon seit Jahren Vor-reiter bei der Entwicklungund Standardisierung von Ver-

edelungs- und Lackprozessen. EinBeispiel ist die Hybrid-Technologie,mit der seit fast zehn Jahren ineinem Bogenlauf schon bei einer

Fünf- oder Sechsfarbenmaschinemit nur einem Lackturm vorherungekannte Veredelungseffekteauf industrielle Weise erzielt wer-den können. Dazu gehören Matt-Glanzeffekte ohne den Einsatz teu-rer Fotopolymerplatten ebenso wie

unterschiedliche Oberflächen-strukturen und Haptiken, Glanz-verläufe oder sehr feingliedrigeGlanzeffekte – sogar auf feinstenSchriften oder Grafiken.

Schon länger haben es sich dieFachleute von KBA auf die Fahnengeschrieben, umfassend über diediversen Veredelungs-Möglichkei-ten zu informieren und in Koopera-tion mit der Fogra und den deut-schen Mitbewerbern im Hinblickauf eine höhere Prozesssicherheitgewisse Standards bei den einge-setzten Materialien zu definieren.Dazu zählt u. a. die Zertifizierungder Betriebsmittel für den UV- undden Hybridprozess. Die KBA-Publi-kationen Process Nr. 3 (Edle Druck-produkte im Hybridverfahren) undProcess Nr. 4 (Inline-Druckverede-lung mit Lack) widmeten sichbereits dieser Thematik. Das„Coating Sample Book“ macht diepraktischen Möglichkeiten visuellsichtbar. Der ebenfalls neue KBAProcess Nr. 5 (Bedrucken von

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Report 34 | 2009 19

Martin Dä[email protected] Jens Pille bei der Produktion eines hochwertigen Veredelungsmusters am Leitstand der Rapida 106 im KBA-Kundenzentrum

Parallel bietet KBA die Veredelungsmuster auch alspraktischen Fächer an

Kunststoffen und Verbunden)beschäftigt sich insbesondere mitder Veredelung von nicht saugen-den Bedruckstoffen.

Breites Veredelungs-SpektrumDas aufwendige Lackmusterbuchenthält 29 Kapitel mit alternativenVeredelungsformen. Die insgesamt40 Druck- und Lackmuster im„Coating Sample Book“ übertref-

fen in ihrer Vielfalt alle bisher aufdem Markt befindlichen Muster-Sammlungen ähnlicher Art.

In den ersten Kapiteln wird mitUV-Hochglanzlackierungen aufHybridfarben begonnen. Es folgenunterschiedliche Matt- und Effekt-lackierungen sowie Matt-Glanzef-fekte auf der Basis der Hybrid- undDrip-Off-Technologie. Auch hapti-sche Effekte wie Soft und Gentle

Touch spielen eine Rolle. WeitereKapitel widmen sich den unter-schiedlichen Doppellack-Effekten,die durch diverse Materialkombi-nationen erzeugt werden können.Auch der Einsatz von Duft- undBlisterlacken und Iriodinen sowieunterschiedliche Möglichkeitenzur Erstellung von metallischenOberflächen (z. B. mit dem KBAColdFoiler) werden praxisorien-

tiert erläutert. Breiten Raum neh-men Veredelungs-Möglichkeitenfür die Etikettenproduktion ein,darunter UV-Deckweiß auf alumini-umbedampften Bedruckstoffenoder MetalFX-Effekte in Kombina-tion mit unterschiedlichen Lacken.Veredelungsmöglichkeiten wieStanzen und Kaltfolienprägung, dieKombination mehrerer Prozessesowie Glanztestformen schließendas umfangreiche Kompendium ab.

Exakte DokumentationGenauso wichtig wie die Musterselbst ist die nachvollziehbareBeschreibung der dargestelltenVeredelungs-Prozesse. Das Muster-buch erklärt die Ausstattung dereingesetzten Druckmaschinen –angefangen von einer Fünffarben-Anlage mit Lackwerk, die für vieleVeredelungsvarianten ausreichendist, bis hin zur hoch spezialisierten14-Werke-Maschine mit drei Lack-türmen und vier Zwischentrocken-werken. Die einzelnen Herstel-lungsschritte inklusive der verwen-deten Materialien und Hilfsmittelwerden exakt beschrieben. Jedereinzelne Prozessabschnitt wirddamit für den Fachmann nachvoll-ziehbar. Als Bedruckstoffe kamenvorwiegend Crescendo, aber auchChromolux, Etikettenpapiere undweitere von Schneidersöhne zumEinsatz. Ergänzende graphischeDarstellungen ermöglichen einenschnellen Überblick über die diver-sen Veredelungsverfahren.

Parallel zum sehr aufwendigenund teuren Lackmusterbuchwurde ein kleinerer Musterfächermit einem dazugehörigen Erläute-rungsheft entwickelt. Dieser istleichter zu handhaben und passtauch bei einem externen Kunden-termin leicht ins Handgepäck.Beide Produkte können für dasBeratungsgespräch mit Druckauf-traggebern eingesetzt werden.Während das Musterbuch aus-schließlich über KBA-Vertriebsmit-arbeiter an interessierte Druckbe-triebe abgegeben wird, kann derMusterfächer kostenlos über dieMarketingabteilung von KBA inRadebeul bezogen werden. Anfra-gen nimmt Frau Ilka Demuth (E-Mail: [email protected]) ent-gegen.

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Report 34 | 200920

Bogenoffset | USA Interessante Website: www.suplitho.com

Rapida 162a bei Superior Lithographics in Los Angeles

Superschnelle Reaktion auf KundenanfragenSuperior Lithographics, ein Hersteller hochwertiger Offsetetiketten, Deckbogen und Falzkartons für die Well-

pappenindustrie, produziert mit einer hoch automatisierten Sechsfarben-Anlage Rapida 162a „just in time“.

Vor der Maschineninstallation kamen die Druckerteams zu einem Intensivtraining nach Deutschland

Gekonnt: Ein Drucker trägt die fast 2 m2 großeDruckplatte zur Rapida 162a

Großformatdruck „just in time“ auf der hoch automatisierten Rapida 162a

Gegründet im Jahr 1987,beschäftigt Superior Lithogra-phics heute 75 Mitarbeiter in

einer 5.600 m2 Produktionsstättein der Nähe von Los Angeles.„Unser gesamtes Unternehmen istauf eine extrem kurze Produktions-zeit ausgerichtet“, erklärt Firmen-chef Doug Rawson. „Daher habenwir eine maßgeschneiderte, tech-nologisch hoch entwickelteMaschine gesucht, die höchsteQualitätsstandards im Großformaterfüllen kann. KBA teilt unsereVision vom superschnellen Kun-denservice und hat uns währenddes gesamten Projekts rückhaltlosunterstützt.” Die Rapida 162a imFormat 120 x 162 cm ist komplettausgestattet, z. B. mit Produktions-Managementsystem LogoTronic,UV-Zwischentrocknung und Farb-mess- und -regelsystem DensiTro-nic S.

„Wir sind ‘Just-in-time’-Spezia-listen“, betont Rawson. „UnserAuftragsbestand reicht in der Regelnicht einmal für eine Woche, trotz-dem produzieren wir 24 Stundenam Tag, sieben Tage in der Woche.Weil alles, was wir drucken, beiden großen Einzelhändlern landet,müssen wir Lieferzeiten von nurzwei bis drei Tagen konsequenteinhalten. Entscheidend für dieWahl der Maschine war deshalb dieFähigkeit seitens KBA, Technologieund Ausrüstung genau an unsereProduktionsbedürfnisse und Un-ternehmensstrategie anzupassen.Die durchschnittliche Einrichtezeitist nur 20 Minuten, die maximaleMaschinenleistung über 12.000Bogen pro Stunde.“

Rawson weiter: „KBA Densi-Tronic S war ein weiteres Entschei-dungskriterium. Wiederholaufträ-ge, bei denen die Farbe und allesandere der ersten Auflage genaues-tens entsprechen müssen, machenden Großteil unserer Arbeit aus.“Im Gegensatz zu anderen Syste-men erlaubt DensiTronic S „X, Y“-Messungen direkt im Druckbild.

Abweichungen von vordefiniertenReferenzdichten, -farbwerten undanderen Qualitätsparametern(Punktzuwachs, Trapping usw.)werden zuverlässig und im Ver-gleich zu Handmessgeräten vielschneller erkannt und angezeigt.Wenn DensiTronic S in ein Online-Steuersystem integriert ist, kön-nen Dichte- und spektrale Farbab-

weichungen in Korrekturbefehlefür die einzelnen Farbzonen umge-wandelt werden.

Schneller Kundendienst, umfangreiches TrainingEine schnellstmögliche Reaktionauf Kundenanforderungen hathöchste Priorität. Die Außendienst-mitarbeiter wurden deshalb so aus-gerüstet, dass sie Angebote an Ortund Stelle kalkulieren können,egal, wo sie sich befinden. Unddank Online-Andruckmöglichkei-ten können mehrere Beteiligteeinen Andruck ortsunabhängigbegutachten und einen Jobabzeichnen, ohne dass sie in dieDruckerei kommen müssen bzw.der Andruck per Post geschicktwerden muss.

Vor der Installation schickteSuperior seine Druckerteams fürein umfangreiches Training nachDeutschland. So konnten sie dieneue Maschine von Anfang an pro-blemlos bedienen.

Eric [email protected]

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Report 34 | 2009 21

Links die neueste Generation der Rapida 105(vormals Rapida 105 universal) bei ModelObaly in Hostinné. Rechts daneben die erst imvergangenen Jahr installierte Doppellack-Maschine aus der Rapida 105 High Speed-Bau-reihe (neuerdings Rapida 106). Beide Anlagensind höher gesetzt

Model Obaly in Hostinné war der erste Verpackungsbetrieb in der Tschechischen Republik, der die Produktion nach BRC/IoP-Standard nachweisen konnte

Am Anleger wird die Maschinenerhöhung um375 mm besonders deutlich

Model Obaly im tschechischen Hostinné wächst mit Rapida 105

Ideale Bogenoffsettechnik für den KartonagendruckDie Model Holding gehört zu den wichtigen europäischen Verpackungsproduzenten und setzt in ihren tsche-

chischen Druckbetrieben Rapida-Technik von KBA ein. So ging kürzlich bei Model Obaly in Hostinné bereits die

dritte Rapida 105 (vormals Rapida 105 universal) in Betrieb.

Die graphische Industrie imnordböhmischen Hostinnéhat eine lange Tradition. So

begann die Geschichte des heuti-gen Werkes von Model Obaly imJahr 1887 mit der Produktion vonhandgeleimten Papiertüten. Bis1998 firmierte die Druckerei unterdem Namen Krpaco, danach wurdesie ein Werk der Cofinec S.A., dieim Jahr 2003 in der SchweizerModel Holding aufging. Damit gin-gen auch beachtliche Investitioneneinher. Das Werk Hostinné produ-ziert heute ein breites Portfolio anexklusiven Lebensmittel- undLuxusverpackungen, wofür es neuausgerüstet wurde. Innerhalb dervier Jahre gingen drei Rapidas vonKBA in Betrieb. Auch für die Wei-terverarbeitung gab es neue Tech-nik, u. a. eine Stanzmaschine vonBobst.

Schon die erste, 2004 nachHostinné gelieferte Rapida-Mittel-formatmaschine, war eine Sechs-farbenanlage mit Lackturm undAuslageverlängerung. Bald wurdedank des anhaltenden Wachstumsdie Kapazitätsgrenze erreicht.

Nach einem gründlichen Auswahl-verfahren entschied sich dasManagement erneut für die Rapida– eine Sechsfarbenmaschine, inDoppellack-Ausstattung mit zweiZwischentrockenwerken. Sie er-laubt den Druck mit konventionel-len Farben und anschließender UV-Lackierung oder die Kombinationvon zwei Dispersionslackierungen,die häufig eingesetzt wird.

Rasantes Wachstum„Mit dieser Maschine können wirauf verschiedenste Kundenwün-sche reagieren. Für die ebenfallsmögliche vollständige UV-Produkti-on haben wir uns bisher noch nichtentschieden, weil ein Teil unsererKunden konventionelle Farben undDispersionslackierungen fordert“,erläutert Petr Etrich, Betriebsleitervon Model Obaly in Hostinné. „Alsdie zweite Rapida 105 vor zwei Jah-ren in Betrieb ging, haben wirschnell bemerkt, dass unsere Pro-duktionskapazitäten immer nochzu klein sind. Das Auftragsvolumenist innerhalb des Jahres 2007 um25 Prozent gewachsen. Und in den

ersten Monaten letzten Jahres gabes ein weiteres Wachstum um rund15 Prozent. Deshalb entschied sichdas Management von Model zurAnschaffung der dritten Druckma-schine und einer neuen Fertigungs-linie für die Faltschachtelprodukti-on.“

Anfang Mai wurde der Liefer-auftrag unterzeichnet und seitOktober 2008 ist die Rapida 105der neuesten drupa-Generation –wieder eine Sechsfarben mit Lack-turm und Auslageverlängerung – inProduktion. „Unsere drei Rapidasbieten uns nicht nur eine hoheDruckqualität sondern auch eineenorme Kapazität, mit der wir aufalle Erfordernisse unserer Kundenschnell reagieren können“, freutsich Petr Etrich. „Alle drei Anlagensind mit Nonstop-Systemen fürAnleger und Auslage ausgerüstet,so dass Stapelwechsel ohne Unter-brechung möglich sind.“ Auch dieneueste Rapida wurde in das exis-tierende LogoTronic-Netzwerkintegriert und mit einem Mess-und Regelsystem DensiTronic pro-fessional verbunden.

Petr Etrich: „Es zeigte sichschon kurz nach dem Wechsel zuKBA, dass wir mit den Rapidas aufdie richtige Karte gesetzt haben.Denn alle Maschinen produzierenohne Probleme mit hoher Qualitätund Produktivität. Nicht umsonsthat KBA bei den Verpackungsdru-ckern einen exzellenten Namen.Für unsere Produkte sind die Rapi-das ganz besonders geeignet.“

Model Obaly in Hostinnégehört heute zu den besten Wer-ken innerhalb der Model-Gruppe.Jährlich werden 8.000 Tonnen Kar-ton zu Faltschachteln verarbeitet.In den nächsten zwei bis drei Jah-ren soll das Volumen auf 10.000Tonnen gesteigert werden. DasWerk in Hostinné ist auf die Pro-duktion von hochwertigen Blister-verpackungen und Primärverpa-ckungen für Lebensmittel speziali-siert und hat als erster Verpa-ckungsproduzent in der Tsche-chischen Republik die Produktionnach BRC/IoP-Standard umgesetzt.

Patrik [email protected]

Bogenoffset | Tschechische Republik

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Report 34 | 200922

Bogenoffset | KBA Complete

Hiflex MIS im Democenter von KBA Complete

JDF-basierte Prozessautomatisierung imKBA-Kundenzentrum

Das Kundenzentrum mit einerReihe von Rapida-Bogenoff-setmaschinen im Halb-, Mit-

tel- und Großformat für Druckde-monstrationen wird inzwischenebenfalls über den Hiflex MIS-Workflow gesteuert, so dass dieVorteile der Vernetzung anhandspezifischer Kundenaufträge pra-xisnah aufgezeigt werden können.

Moderne Druckunternehmensetzen zunehmend auf den Einsatzvon Management Informationssys-temen (MIS), um technische undprozessrelevante Daten für dieAuftragsabwicklung an einer zen-tralen Stelle zu bündeln und kos-tenintensive Doppelarbeit zu ver-meiden. Aus Einzel-Workflows wer-den vernetzte Arbeitsabläufe.

Für einen schnellen ROI undbesonders deutliche Effekte imSinne der Prozessautomatisierungmüssen auch Endkunden und Lie-feranten über das MIS in denWorkflow integriert werden: ausAnwendersicht verschwindendamit zunehmend die Grenzenzwischen internen und externenProzessen.

Integrierter Workflow ohne HerstellergrenzenIn der neuen KBA CompleteLounge am Standort Radebeul wer-den interessierten Unternehmendie immensen Potenziale eines aufJDF-/JMF-basierenden Workflowsüber die gesamte Prozesskette auf-gezeigt. Anhand von Live-Präsenta-

Das Management Informationssystem Hiflex MIS übernimmt eine zentrale Rolle im Produktions-Workflow

In der KBA Complete Lounge wird aus Mitarbeiter- und Kundensicht praxisnah aufgezeigt, wie die Prozesskomponenten verschiedener Hersteller über das MIS lückenlos in einem Gesamt-Workflow zusammengeführt werden

Kunde Agentur Vertrieb Lieferant

Web2PrintInternet

Prepress HIFLEX MIS

Disposition und BDE

Finanz- und Lohnbuchhaltung

Fertigwaren und RHB

Anlieferung und Versand

Sammelheften Falzen Schneiden

Drucken

Neben der Reorganisation von Arbeitsabläufen bei der Einführung moderner

Branchensoftware spielt die optimale Einbindung von Endkunden und Lieferan-

ten in den Workflow des jeweiligen Druckdienstleisters eine entscheidende

Rolle für den Erfolg. Die Potenziale einer mehrstufigen, herstellerunabhängigen

Vernetzung auf der Basis des Hiflex MIS macht das Beratungsunternehmen KBA

Complete in einem komplett ausgestatteten Democenter im KBA-Werk Rade-

beul praktisch erlebbar.

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Report 34 | 2009 23

Interessante Websites:www.druckhaus-dresden.dewww.kba-complete.com

tionen wird praxisnah demons-triert, was technisch und wirt-schaftlich umsetzbar ist. Aufgrundder engen Zusammenarbeit zwi-schen KBA Complete und führen-den Technologiepartnern könnenunterschiedlichste Kombinationenvon Vorstufen-, Druck- und Weiter-verarbeitungssystemen im automa-tisierten Zusammenspiel gezeigtwerden. Interessenten können sodie Vorteile veränderter Abläufefür ihr Unternehmen live erleben.

Aus der Sicht der Mitarbeiterdes Druckunternehmens, aberauch aus Kundensicht wird nach-vollziehbar aufgezeigt, wie die Pro-zesskomponenten verschiedenerHersteller lückenlos ineinandergreifen – von der Kundenkommu-nikation über Kalkulation, Auf-tragsannahme – einschließlichDatenupload und Freigabeprozess– bis hin zu Disposition, Vorstufe,Druck, Weiterverarbeitung undVersand. Die Themen Nachkalkula-tion sowie für das Managementrelevante Statistiken als Vorausset-zung für eine erfolgreiche Unter-nehmensführung werden ebenfallsausführlich betrachtet.

Das MIS verbindet die einzel-nen Systeme und regelt sowiesteuert deren Kommunikationuntereinander. Daraus resultiereneine verbesserte Prozessbeherr-schung, mehr Transparenz und Fle-xibilität in der Auftragsabwicklung,eine beträchtliche Produktivitäts-steigerung und eine signifikanteKostenersparnis.

Innovative Web2Print-Lösungen für KBA-KundenZur Erschließung zusätzlicherüberregionaler Kundensegmentekönnen Web2Print-Lösungen einwichtiges Instrument darstellen.Immer mehr Druckereien nutzendiese Möglichkeit. In der KBAComplete Lounge wird deshalbauch die Integration von Endkun-den und Lieferanten in den Pro-duktions-Workflow der Druckereiüber eine effiziente Web2Print-Lösung demonstriert.

Thomas Gö[email protected]

KBA Complete liefert integrierten JDF-Workflow

Druckhaus Dresden: Vernetzung nach Maß Vor kurzem feierte das Druckhaus Dresden sein 100-jähriges Bestehen. Das als GmbH firmierende Unternehmen,

an dem viele der knapp 80 Beschäftigten im Rahmen eines Beteiligungsmodells Anteile halten, produziert auf

drei Rapida 105-Mittelformatmaschinen zwischen 25 und 30 Aufträge am Tag mit zusammen 500.000 bis 700.000

Bogen. Nach hohen Investitionen in die Modernisierung von Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung steht nun

die Optimierung der innerbetrieblichen Prozesse an. Dabei wird das Unternehmen von KBA Complete betreut.

Bald Vergangenheit: Geschäftsführer Karl Nolle (r.) und Projektleiter Tobias Stange besprechen einen Druckjob an Hand der Auftragstasche

Bogenoffset | Workflow

Für die Geschäftsführer Christlund Karl Nolle zeichnet sichimmer deutlicher ein Trend

ab: Die Anforderungen an Druck-dienstleister werden immer höher– es müssen mehr Aufträge in kür-zerer Zeit zu geringeren Preisenproduziert werden. „Am Marktherrscht ein Verdrängungswettbe-werb, der Schnellere wird denLangsamen überholen!“, so KarlNolle. „Für uns bedeutet das, dasswir zusammen mit KBA Completealle Prozesse innerhalb des Unter-nehmens analysiert haben unddiese nun optimieren und automa-tisieren werden. Da wir Systemeund Workflows von unterschiedli-chen Herstellern verwenden, ist es

für uns entscheidend, einen durch-gehenden übergreifenden Work-flow aus einer Hand einzuführen.Darum haben wir uns für KBAComplete als Integrationspartnerentschieden.“

Prozessautomatisierung als Schlüssel zum ErfolgWesentlicher Bestandteil bei derProzessautomatisierung im Druck-haus Dresden ist die Integrationeines Management InformationSystems (MIS) von Hiflex, mit des-sen Hilfe sich die Potenziale einermehrstufigen, herstellerunabhän-gigen Vernetzung optimal aus-schöpfen lassen. Das MIS ermög-licht nicht nur das lückenlose In-einandergreifen der Prozesskompo-nenten unterschiedlichster Her-steller. Es regelt und steuert ineinem integrierten Workflow auch

die Kommunikation zwischen deneinzelnen Systemen.

„Wir benötigen einen Blick vonoben auf den Gesamtprozess desUnternehmens. Eine Druckmaschi-ne kaufen kann jeder – aber alleProzesse eines Druckbetriebes zuorganisieren und zu optimieren,dazu gehört Köpfchen!“, erklärtKarl Nolle.

Lode Vlayen, Geschäftsführervon KBA Complete: „Wenn manbereits in moderne Druckmaschi-nen investiert hat, ist eine weitereProduktivitäts- und Ertragssteige-rung nur möglich, wenn man dieinternen Arbeitsabläufe und dendigitalen Workflow auf die Reihebringt und so weit wie möglichautomatisiert, denn dies spart Zeitund Kosten.“

Thomas Gö[email protected]

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Report 34 | 200924

Bogenoffset | Italien

Zwei Rapida 105-Maschinen beim Spezialisten für die Pharma- und Kosmetikindustrie

IGB: Glänzende Perspektiven zum 40. FirmenjubiläumWer den Slogan „We pack your business“ hört, ahnt nicht sofort, welche Kreativität und Leistung hinter der Verpackungs-

druckerei Industrie Grafiche Bressan (IGB) im norditalienischen Viggiu bei Varese steckt. Das vor vierzig Jahren von Dino

Bressan als kleine Akzidenzdruckerei gegründete Unternehmen hat sich vom Zwei-Mann-Betrieb zum gefragten Spezia-

listen für hochwertige Verpackungslösungen (Karton-/Blisterverpackungen, Displays) entwickelt.

Das leistungsstarke Rapida-Tandem hat bereits zu einer deutlichen Umsatzsteigerung beigetragen

Alessio Bressan (2 v.l.) und seine Druckermannschaft nutzen die hohe Produktionsflexibilität unddas enorme Leistungspotenzial der neuen Rapidas

Firmengründer Dino Bressan und sein SohnAlessio feierten im letzten Jahr mit IGB das 40. Firmenjubiläum

Bei der Verpackungsentwick-lung, in Vorstufe, Druck undWeiterverarbeitung arbeitet

IGB mit seinen 30 Beschäftigtenmit modernster Technik. Haupt-klientel des nach ISO 9001:2000zertifizierten Unternehmens istdie Pharma- und Kosmetikindustriein Italien und der Schweiz.

Erstmals Hochleistungstechnik von KBABis dato hatte der Verpackungsdru-cker noch mit klein- und mittelfor-matigen Bogenmaschinen andererHersteller produziert. Rechtzeitigzum Firmenjubiläum haben sichFirmengründer Dino Bressan undsein Sohn Alessio erstmals fürHochleistungs-Bogenoffsettechnikvon KBA entschieden. Die beidenkurz nacheinander angelaufenenMittelformatmaschinen Rapida105 der 18.000er Generation inFünf- und Vierfarbenversion habendie Produktivität enorm gesteigert.

Die Komplettausstattung derneuen Anlagen mit Lackiertürmen,Hybridveredelung (Fünffarbenma-schine), dreifacher Auslageverlän-gerung, CX-Paket für die Kartonver-arbeitung, DensiTronic S sowieProduktions-ManagementsystemLogoTronic Basic schafft besteVoraussetzung für hohe Druckqua-lität, Produktionsvielfalt und Pro-duktivität. Bei Karton- und Blister-verpackungen sind jetzt Farb- undGlanzeffekte möglich.

Produktionsvorteile addieren sichAlessio Bressan: „Wir wusstenbereits seit Jahren um das Know-how von KBA auf dem Gebiet derInline-Veredelung und sind vonKBA-Italia auch sehr kompetentüber das Leistungsvermögen derRapidas beraten worden. Zwar hat-ten wir primär eine Kapazitätserhö-hung im Auge, die genanntenzusätzlichen Produktionsvorteilebringen uns aber darüber hinausentscheidend weiter.“

„Die beiden Maschinen sindschnell, zuverlässig und komforta-bel im Handling und ergänzen sichideal. So können wir beispielswei-se in einer Schicht das gleiche Pro-dukt wahlweise mit Hybridfarbenund konventionellen Farben dru-cken und so den Wünschen unse-rer Kunden jederzeit gerecht wer-

den. Der Trend geht zu kleineren,kurzfristig zu liefernden Auflagen.Da unsere Kunden bei Qualität undLieferzeiten keine großen Kompro-misse mehr machen, mussten wiruns technologisch entsprechend

ausrichten. Die beiden KBA Rapida105-Maschinen werden bei uns fürJobs ab 20.000 Exemplaren einge-setzt und überzeugen mit hohenFortdruckleistungen bei kurzenUmrüstzeiten.“

Prozessautomatisierung nach JDF-Standard„Die Rapidas haben vom Start wegüberzeugt und uns einen Umsatz-zuwachs von rund 30 Prozentermöglicht. 90 Prozent unserergegenwärtigen Bedruckstoffe sindKartonagen zwischen 250 und 350g/m2. Die CX-Ausstattung derMaschinen gestattet es jedoch,Materialien bis 400 g/m2 zu ver-drucken. Wir wollen den Anteil derHybrid-Druckaufträge und die Pro-duktion von Blisterverpackungenweiter steigern. Zur Zeit sind wirdabei unseren Workflow nach JDF-Standard zu optimieren und habenbereits die Rapidas mit der Vorstu-fe vernetzt.“

Gerhard [email protected]

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Report 34 | 2009 25

V.l.n.r.: Christian Knapp, Managing Director von KBA (UK), Yvie Dear von Pureprint und Moderator Jimmy Carr bei der Verleihung des Umweltpreises

Bogenoffset | United Kingdom

Nach der Zehnfarben-Wendemaschine nun Sechsfarben mit Lack

Burlington’s Dream Team

KBA (UK)Umweltpreis für Pureprint

Nach der Installation einer Zehnfarben-Wendemaschine für den 5 über 5-Druck hat der englische Akzidenz-

drucker Burlington Press in Cambridgeshire kürzlich eine Sechsfarbenanlage der Mittelformat-Baureihe Rapida

105 mit Lackturm und Ausstattung für den Kartondruck in Produktion genommen.

Direktor Andrew Tooke: „DieZehnfarben-Rapida hat unse-re Erwartungen voll erfüllt.

Wir sind mit der Leistung derMaschine sehr zufrieden und hat-ten schon länger die Absicht, unse-re älteren Speedmaster-Anlagen zuersetzen. Die Produktivität undQualität der KBA-Maschine hatdiese Entscheidung nur beschleu-nigt.“

Neben den schon im Vorfelderwarteten kurzen Rüstzeiten derRapida 105 aufgrund der hohenAutomatisierung entdeckte An-drew Tooke weitere erfreulicheVorteile: „Wir waren positiv über-rascht vom massiven Produktivi-tätszuwachs, der wesentlich höhe-ren Fortdruckgeschwindigkeit,dem besseren Waschergebnis undden schnellen Jobwechseln – eswar einfach alles deutlich besser.Aber am meisten gefreut hat uns,dass die Rapida 105 so stabil einehohe Qualität druckt, dass die ISO

Bei der Verleihung der PrintweekAwards 2008 im vornehmen

Londoner Grosvenor House im ver-gangenen November überreichteManaging Director ChristianKnapp den von KBA (UK) gespon-serten Umweltpreis an Yvie Dearvon der Pureprint Group.

Yvie Dear’s Titel „Director forCorporate Social Responsibility“unterstreicht die große Bedeutung,die man bei Pureprint der Umweltbeimisst. Die aktive Rolle, die Pure-print in Bezug auf mehr Umweltbe-wusstsein in der Druckbranchespielt, hatte die Jury veranlasst, dasUnternehmen als Preisträger unter22 Bewerbern auszuwählen.

12647-2 Zertifizierung überhauptkein Problem darstellte.“

Abgesehen von der Qualitätgibt es auch eine Reihe von Aufträ-gen mit fünf Farben und Lack odersechs Farben, die von den Speed-masters nicht in einem Durchlaufproduziert werden konnten, eben-so Umschlags- und andere Produk-tionen, die sehr schnell durchlau-fen müssen. „Die neue Sechsfar-ben-Rapida mit Lackturm ergänztbei solchen Aufträgen die langeWendemaschine in idealer Weiseund erhöht mit ihrer Eignung fürden Verpackungs- und Displaydruckunsere Flexibilität zusätzlich.“

Auf der Zehnfarben-Wendema-schine werden vor allem Sektionenfür Zeitschriften, Broschüren oderBücher produziert, ab und zu auchVierfarben-Aufträge mit Drucklack.Die Investition in die Sechsfarbenhat sich bereits ausgezahlt, denndas Spektrum konnte neben Maga-zin-Umschlägen und den üblichen

Akzidenzprodukten wesentlich umAnsichtskarten, Verpackungen fürdas Flug-Catering, Lebensmittel-Verpackungen und anderes erwei-tert werden.

Burlington Press wurde gerade100 Jahre alt. Im Dezember 2000hatten Andrew Tooke, sein BruderRichard und Jack Lindop das Unter-nehmen im Zuge eines MBI über-nommen. Das Druckunternehmenverfügt auch über eine gut ausge-stattete Weiterverarbeitung, eineDigital-Abteilung und offeriert sei-nen Kunden neben Direktmarke-ting noch ein ganzes Paket weite-rer Dienstleistungen. Mit 72 Mit-arbeitern wird ein Jahresumsatzvon etwa 7 Mio. £ erwirtschaftet.Die Kunden kommen vor allem ausLondon, den Midlands und Ost-england. Agenturen gehören eben-so dazu wie Verlage und Direkt-kunden aus der Wirtschaft.

So hat Pureprint den Einsatzvon Chemikalien in der Druckvor-stufe um 75 % reduziert, die Abfall-trennung und -rückführung in denRecycling-Kreislauf auf 94 % gestei-gert und die CO2-Emissionen von2005 bis 2007 um 50 % verringert.Yvie Dear wies bei der Entgegen-nahme des KBA-Umweltpreisesdarauf hin, dass es wichtig sei, dassLieferanten wie KBA umweltbe-wusstes Handeln und Nachhaltig-keit in der Druckproduktion aktivfördern. Christian Knapp bezeich-nete die Reduzierung der Umwelt-belastung und die Erhaltung dernatürlichen Lebensgrundlagen alswichtige Elemente der KBA-Philo-sophie als ältester Druckmaschi-nenbauer der Welt. Sein Fazit: KBAbeweist auf vielen Gebieten, dasskommerzielle und ökologischeInteressen in vielen Fällen techno-logisch miteinander in Einklanggebracht werden können.

Andrew Tooke hat seine Druckerei mit zwei neuen Rapida 105-Maschinen auf Vordermann gebracht

Klaus [email protected]

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Report 34 | 200926

Bogenoffset | Bücherdruck

Wer in der italienischen Literatur-Szene den Namen Giunti Editore hört, denkt unweigerlich an populäre und edle Buch-

Editionen. Das 1841 von Alessandro und Felice Paggi in Florenz gegründete und seit 1975 von der Familie Giunti geführte

Unternehmen hat sich zu einer führenden Verlagsgruppe entwickelt, die weit über die Grenzen Italiens bekannt ist.

Giunti Industrie Grafiche setzt im Groß- und Mittelformat auf KBA

Neue Rapida 105 für die Cover- und Buchproduktion

Gerhard [email protected]

Die Aktivitäten der GruppoGiunti Editore beschränkensich nicht nur auf Verlagspro-

dukte und Bücher für Kunst, Litera-tur und Wissenschaft. Das Spek-trum reicht von Schulbüchernüber Titel aus den BereichenMusik, Touristik, Küche, Freizeitund Sport bis hin zu Katalogen,Zeitschriften sowie Projekten ausden Bereichen neue Medien undeLearning.

Industrielle Produktion seit 1991Bei Giunti Editore druckte manschon früher selbst oder bedientesich zuverlässiger Partner. Dereigentliche Einstieg in die indus-trielle Produktion erfolgte abererst 1991, als in Iolo Prato bei Flo-renz ein Druckzentrum erworbenund unter dem Namen GiuntiIndustrie Grafiche in den Konzernintegriert wurde. Auf einem Gelän-de von 130.000 m2 mit 42.000 m2

Produktionsfläche arbeiten heuterund 160 Mitarbeiter in Vorstufe,Druck, Buchbinderei, Weiterverar-beitung, Verpackung und Versand.

1996 begann die Zusammenar-beit von Giunti Editore mit KBA.

Auf die erste Fünffarben-Rapida104 im Mittelformat folgten 2000und 2003 eine Fünffarben- undeine Vierfarben-Rapida 162a. Diejüngst installierte Maschine isteine Fünffarben-Rapida 105 derneuesten Generation mit High-speed-Paket für bis zu 16.000Bogen/h und ein Bedruckstoffspek-trum zwischen 60 und 350 g/m2.Sie ist mit CIP-Link, ACR-Autore-gister und DensiTronic ausgestattet

und erreicht dank kurzer Rüstzei-ten eine hohe Produktivität.

Vertrauen in Qualität und InnovationProduktionsdirektor Piero Galli:„Die neuerliche Investition in KBA-Bogenoffsettechnologie zeigt unserVertrauen in diesen Hersteller. Wirschätzen die ausgesprochen guteQualität der Druckerzeugnisse unddie permanente, technische Inno-

vation. Sowohl im Groß- als auchim Mittelformat haben wir stetsvon den aktuellsten Weiterent-wicklungen profitiert. Und im Ser-vice-Bereich hat uns die Konzentra-tion auf einen Hersteller viele Vor-teile gebracht.“

Pierluigi Benedetti, Bereichs-leiter Druck bei Giunti IndustrieGrafiche, äußert sich ebenfallspositiv: „Unsere Drucker wurdenbestens geschult und kennen sichmit KBA-Maschinen sehr gut aus.Die Rapidas ergänzen sich gegen-seitig und ermöglichen so einehohe Produktionsflexibilität. Dieneue Rapida 105 wird zu jeweils50 % für Umschläge und Büchereingesetzt. Bei Buchproduktionenmit geringeren Seitenzahlen kön-nen wir die hohe Fortdruckge-schwindigkeit nutzen. Mit ihrenkurzen Rüstzeiten arbeitet dieRapida 105 auch bei kleinen undmittleren Auflagen sehr profitabel.Das fünfte Druckwerk wird varia-bel für Texteindrucke in unter-schiedlichen Sprachversionen oderfür Lackierungen eingesetzt.“

Bereichsleiter Druck Pierluigi Benedetti, KBA-Vertriebsleiter Silvano D’Alessandri, Produktions-direktor Piero Galli und Marketingleiter Dario Braschi von KBA-Italia (v.l.n.r.) vor der neuen Mittel-formatmaschine

Giunti Industrie Grafiche leistet sich noch heute eine exklusive Manufaktur, in der Werke von Leonardo da Vinci und anderen berühmten Künstlern in limitierten Kleinauflagen mit edelstenMaterialien gefertigt werden

Das Druckzentrum an der Via Ghisleri in Iolo Prato bei Florenz

Giunti Industrie Grafiche setzt gegenwärtig drei Rapida-Bogenoffsetmaschinen im Mittel- und Großformat ein

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Report 34 | 2009 27

Bogenoffset | KanadaInteressante Website: www.pazazz.com

Pazazz Printing in Montreal setzt auf mehr Format

KBA Rapida 142 schafft neueMöglichkeitenPazazz Printing in Montreal hat mehrere Millionen USD in eine Sechsfarbenmaschine Rapida 142 mit Hybrid- und

UV-Ausstattung investiert, die seit einigen Monaten in einer ebenfalls neuen Druckerei produziert. Das Investiti-

onspaket von insgesamt 7 Millionen USD enthielt auch eine CTP-Anlage Ultima von Fuji Film, einen Stapelwender

von Busch und eine großformatige Schneidemaschine von Perfecta. Insgesamt wurden über 150 Tonnen

modernste Vorstufen-, Druck- und Weiterverarbeitungstechnik im nagelneuen Druckzentrum installiert.

Unter einem Dach bietetPazazz Printing jetzt konven-tionellen und UV-Offset-

druck, digitalen und Flexo-Etiket-tendruck und großflächigen Digi-taldruck an.

Bigger is better„Wir haben nun die größte Bogen-maschine im Bundesstaat Quebecund die erste UV-Maschine in die-ser Größe. Zusammen mit demFlexo- und Digitaldruck könnenwir unseren Kunden nun Produkti-onslösungen wie keiner unsererWettbewerber weit und breit offe-rieren. Auch in Kanada hat sich derDruckmarkt stark gewandelt. Füruns ist größer auf jeden Fall besser.Wir setzen auf das Großformat unddort besonders auf Spezialitätenwie den UV- oder Hybriddruck. Sokönnen wir uns gegenüber denMittelformat-Druckern differenzie-ren“, argumentiert Warren Werbitt,der Gründer und amtierende CEO.

Die neue KBA Rapida 142-Sechsfarbenanlage erlaubt dankihrer umfassenden Ausstattungeine besonders flexible und quali-tativ hochwertige Druckproduk-tion. Besonders ausgefalleneLackiervarianten und der Einsatzvon Spezialfarben führen zu nichtalltäglichen Druckprodukten. Wer-bitt: „Wir können nun auf denunterschiedlichsten Bedruckstof-fen produzieren und in einigenBereichen sogar mit dem Sieb-druck konkurrieren. Papier, Kar-ton, Folie, Wellpappe, Kunststoff,Vinyl oder Styrol – alles verarbeitetunsere Rapida 142. Wir druckennicht nur. Wir drucken mitPazazz!”

Als sich Warren Werbitt nacheiner neuen Druckmaschineumschaute, gab er sich einige klareVorgaben. Es sollte keine IIIb-Maschine sein, um den Preiswett-bewerb mit vielen anderen Mittel-formatdruckern zu vermeiden.Zweitens wollte er seinen Kundenmehr Möglichkeiten kostenorien-tiert anbieten und so den Service-aspekt nach vorne bringen. Unddrittens hatte er die Umwelt imVisier. Sein Argument: „Durch dengrößeren Bogen in Verbindung mitUV-Zwischentrocknung fällt deut-lich weniger Makulatur an und derRessourcenverbrauch wird insge-samt reduziert.”

Unmögliches möglich machen„Mit der neuen KBA-Maschinekönnen wir unseren Kunden heuteDruck- und Veredelungsvariantenpräsentieren, die sie bis vor kur-zem noch für unmöglich gehaltenhaben“, freut sich Warren Werbitt.„Die Reaktionen sind ausgespro-chen positiv. Wir haben keinen ein-zigen Kunden verloren! Pazazzkann jetzt mit einem erfahrenenTeam aus einer Hand mit hoherQualitätskonstanz und zu günsti-gen Konditionen zu einer optima-len Markenbildung seiner Kundenmit unterschiedlichsten Werbema-terialien, Etiketten, Schildern, Falt-schachteln oder POP-Displays bei-tragen.” Werbitt lernte KBA über

seine Mitgliedschaft bei den Inde-pendent Printers Worldwide (IPW)kennen. Sein Fazit: „KBA ist es. Siesind in den großen Formaten füh-rend und die Inbetriebnahme un-serer Rapida 142 war ein Traum.”

Pazazz wurde 1992 in Mont-real als Full Service-Druckhausgegründet. In New York undShanghai unterhält man Verkaufs-niederlassungen. Seit 1992 wur-den vier andere Druckunterneh-men übernommen und die Zahlder Vollzeit-Mitarbeiter ist auf 80gestiegen. Das Unternehmen hältzahlreiche Zertifikate wie z. B.Forest Stewardship Council (FSC),Programme for the Endorsement ofCertification Schemes (PEFC) und

Sustainable Forestry Initiative(SFI). Pazazz setzt umweltfreundli-che Papiere und Farben ein und istein aktives Mitglied der IPW –einer Vereinigung von 150 Dru-ckereien, mit einem Gesamt-Druckumsatz von über 2,5 Milliar-den USD. Das von Pazazz produ-zierte Video “Printing’s Alive”wurde auf YouTube von 155.000Menschen gesehen und in dieMarketingSherpa’s Viral Hall ofFame aufgenommen. Zudemerhielt Werbitt 2008 den begehr-ten Preis als „Canada’s Printer ofthe Year” von der FachzeitschriftGraphic Monthly.

Warren Werbitt (Bildmitte im hellblauen Hemd) und das kom-plette Team von Pazazz Printing in Montreal sind stolz auf ihre neueKBA Rapida 142 UV-Maschine

Klaus [email protected]

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Report 34 | 200928

Bogenoffset | Hybrid- und UV-Technologie

… daran ändern auch die vielfältigen auf Energieeffizienz und Umweltschutz gerichteten Anforderungen nichts.

Doch lassen sich bei der Sicherung von Qualität, Wirtschaftlichkeit und Reproduzierbarkeit der Leistungen auch umwelt-

politische Ziele umsetzen – und sogar Kosten sparen. Die UV-Zertifizierung nach PSO mit Lösungsansätzen für die Zukunft

beinhaltet auch die standardisierte Kontrolle von Verbrauchsmaterialien. Vier Jahre nach den von KBA initiierten ersten

Hybrid-Werkstoffprüfungen trägt die Kontinuität bei der auf den UV-Prozess erweiterten Umsetzung Früchte.

Fogra-Anwenderforum UV-Druck

Prozesssicherheit ist oberstes Gebot …

Johannes [email protected]

KBA und die HeidelbergerDruckmaschinen AG hattenbereits auf dem Anwenderfo-

rum UV-Druck der Fogra im Jahr2006 ein gemeinsames Konzeptzur Zertifizierung von UV- undHybrid-Anwendungen vorgestellt.Es sollte mehr Sicherheit und Vor-hersehbarkeit beim Einsatz der ver-schiedenen Verbrauchsmaterialienbieten. Auf dem Druckforum 2008in Stuttgart unterzeichneten beideUnternehmen zusammen mit man-roland einen „Letter of Intent“ zurerweiterten Zusammenarbeit beider Zertifizierung von Hilfs- undBetriebsmitteln für den UV-Druck.Entscheidend dabei ist die schritt-weise Standardisierung aller amGesamtprozess beteiligten Be-triebsmittel und Einflussgrößen.

ZertifizierungsbedingungenUm die Optimierungspotenziale imUV-Offsetdruck ausschöpfen zukönnen, müssen die Schwachstel-len im System erkannt und besei-tigt werden. Und es müssen Para-meter für Maschinenabnahmendefiniert sein: bei der Festlegungvon Abdruckformen, für denAbdruck mit oder ohne UV-Zwi-schentrockner, bei der Strahleran-zahl, der Definition der Bedruck-stoffe und der Abdruckgeschwin-digkeit. Auch die Anforderungenan die Hybrid-/UV-Offsetdruckfar-ben müssen festgelegt sein inBezug auf Coloristik (DIN ISO2846-1) – Normerfüllung, einzu-haltende Toleranzen. Für die voll-flächigen Mischfarben Rot (M+Y),Grün (C+Y) und Blau (C+M) sindRichtwerte im CIELAB-Farbraumvorhanden – aber ohne Angabe dereinzuhaltenden Toleranzen.

Hinsichtlich Prozessstabilitätmüssen untersucht werden:Feuchtmittelspielraum, Feuchtmit-telzusätze und deren Wechselwir-kung, Wechselwirkung der Wasch-mittel, Definition von Material-verträglichkeiten, Quellung/Volu-menänderung von Gummitüchernund ihre Eignung für Wechselbe-trieb. Ziel ist höhere Maschinen-verfügbarkeit und Kundennutzendurch maschinenverträgliche Hilfs-/Betriebsmittel.

Energieeffizienz im UV-Druck„Es ist schwer, den Energiever-brauch von UV-Druckmaschinen

2004: Ausarbeitung erster Arbeitsanweisungen für Hybrid-Werkstoffprüfungen. Start der KBA-Initiative zur Zertifizierung von Hybrid-Betriebsmitteln über die Fogra

2005: Vergabe der Prüf-Zertifikate an Hersteller von Hybrid-Betriebsstoffen durch die Fogra

2006: Arbeitsanweisungen zur Ausweitung der Werkstoffprüfungen auf den UV-Prozess; Abstimmung eines gemeinsamen Standardisierungskonzepts zwischen KBA und HDM; Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Festlegung von Standards für verbindliche Prüfvorschriften

2008: „Letter of Intent“ zwischen KBA, HDM und manroland zur Einführung allgemeingültiger Standards anhand verbindlicher Prüfvorschriften für Zertifizierung von: • UV- und Hybriddruckfarben• druckmaschinenverträglichen Hilfs- und Betriebsmitteln• Abdruckformen und -normen für UV- und Hybriddruckfarben.Fogra-Anwenderforum UV-Druck: Fortführung der Prüfung von Verbrauchsmaterialien mit Zertifizierung von Druckfarben-, Gummituch-, Druckwalzenherstellern durch KBA, HDM, manroland

richtig einzuschätzen“, so Dr.Sascha Fälsch von KBA. AllgemeineOrientierungswerte sind mit Vor-sicht zu behandeln, wenn nichtvergleichbare messtechnischeVoraussetzungen, Charakteristikder Verbrauchsmaterialien, Anga-ben zu Druckgeschwindigkeiten

und Angaben zur Reflektorbe-schichtung, Dotierung bei Spezial-anwendungen (Deckweiß) sowiePflege und Wartung der UV-Strah-ler in die Bewertung einfließen.

Wie viel Energie kann/mussder UV-Strahler abgeben, wie wirddie UV-Intensität gemessen, in wel-

chem Vernetzungszustand ist dieFarbe auf dem Bogen tatsächlich„trocken“? Hier ist eine systemati-sche Betrachtung aller Prozess-schritte und -inhalte erforderlich,um Optimierungspotenziale offen-zulegen und nicht nur Zufallstref-fer zu landen.

Dirk Jägers/IST Metz machtedeutlich, dass mit dem Paket elek-tronisches Vorschaltgerät unddichroitischer Reflektor im MBS-5durchaus Energieeinsparung, ver-besserte Lampenleistung und Qua-litätssicherung unter einen Hutgebracht werden können, sofernProduktionsverhältnisse und End-produkt aufeinander abgestimmtwerden. Hilfreich wären natürlichFarben, die den zur Härtung benö-tigten Energiebedarf korrekt„anzeigen“, wie Katia Studer/Cibaanhand einer Studie über UV-Farb-formulierungen aus ihrem Hausdarstellen konnte.

V.l.n.r.: Die Allianz zwischen manroland, KBA und Heidelberger Druckmaschinen ermöglicht entscheidende Fortschritte bei der Zertifizierung von Hilfs- und Betriebsmitteln für den UV- und Hybriddruck

KBA – Vorreiter bei Standardisierung für Hybrid-/UV-Anwendungen

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Report 34 | 2009 29

Akzidenz-Rollenoffset | Italien

Italienische Akzidenzdruckerei setzt Kooperation mit KBA fort

D’Auria investiert in neue KBA Compacta 818Wie eine Reihe anderer italienischer Akzidenzdrucker produziert das Familien-

unternehmen D’Auria in S. Egidio alla Vibrata in der Provinz Teramo seit gut

eineinhalb Jahren mit einer 16-Seiten-Akzidenzrolle Compacta 215 von KBA.

Mit der kürzlichen Bestellung einer 64-Seiten-Anlage KBA Compacta 818 steigt

das traditionelle Druckhaus in die High-Volume-Liga auf.

Die Besonderheit der Com-pacta 818 für D’Auria ist diebei einer Abschnittlänge von

598,5 mm (Zylinderumfang: 1.197mm) auf 1.680 mm reduzierteBahnbreite. Normalerweise liegtdie maximale Papierbahnbreiteeiner 64-Seiten-Anlage für das DINA4-Standardformat bei 1.905 mm.Dr. Cristiano D’Auria hat sich aberbewusst für eine etwas geringereBahnbreite von 1.680 mm ent-

schieden, da im Unternehmen 48-und 56-Seiten-Produktionen domi-nieren. Die gegenüber einer klassi-schen 48-Seiten-Anlage im stehen-den Format (max. Bahnbreite1.450 mm) um 230 mm breiterePapierbahn ermöglicht bei Bedarfallerdings auch die Herstellung vonleicht verkleinerten 64-Seiten-Pro-dukten im unbeschnittenen Sei-tenformat von 210 x 299 mm.Gerade in Zeiten steigenden Kos-

ten- und Wettbewerbsdruckssehen Dr. Cristiano D’Auria undsein technischer Direktor IolandoDe Luca in dieser für Italien einzig-artigen Konfiguration gute Mög-lichkeiten, sich am Markt der High-Volume-Anlagen zu differenzierenund bei ihrer spezifischen Auf-tragsstruktur wirtschaftlich zuagieren. D’Auria: „Die Sonderwün-sche unserer Kunden nehmen zuund wir müssen unsere Investitio-nen kostenorientiert darauf aus-richten.“

Die neue, bis zu 90.000 Ex./hschnelle Rotation wird ausgestattetmit der automatischen Papierrol-lenzuführung KBA Patras A mitAnbindung der Compacta 215.Neben dem bewährten P5-Punk-turfalzapparat kommen in denDruckeinheiten die zur drupa2008 erstmals für Akzidenz-Rota-tionen vorgestellten Walzenschlös-ser KBA RollerTronic zum Einsatz.Diese stellen automatisch den prä-zisen Anpressdruck der Farbwal-zen ein und sorgen neben eineroptimalen Druckqualität für weni-ger Walzenverschleiß und War-tungsaufwand. Mit dem Leitstand-programm KBA EasyTronic wird einzeit- und makulaturoptimiertesAnfahren, Anhalten und Umrüstenermöglicht. Das automatische Plat-

tenwechselsystem und die Papier-einziehvorrichtung tragen zu kur-zen Rüstzeiten und ergonomische-ren Arbeitsabläufen bei.

Die Compacta 818 soll Mitte2009 geliefert werden und demFamilienunternehmen D’Auriaermöglichen, Produkte zu fertigen,die bisher nur auf breiteren Rota-tionen hergestellt werden konn-ten. Weitere Vorteile der gewähl-ten Sonderkonfiguration sind eineinfacheres Papierhandling, einreduzierter Energieverbrauch,weniger Beschnittabfall und gerin-gere Makulatur.

D’Auria begann 1998 dieZusammenarbeit mit KBA mit einergebrauchten Vierfarben-Bogenoff-setmaschine Varimat. 2002 folgteeine großformatige Rapida 162-4,2004 eine MittelformatmaschineRapida 105 universal und 2008wurde eine neue Rapida 162ainstalliert. Mit dem Einstieg in denRollenoffset mit der KBA Compacta215 konnte das Unternehmen imAkzidenzbereich in höhere Aufla-genregionen vorstoßen. Dass die-ser Weg richtig war, beweist dieaktuelle Investitionsentscheidungfür eine 64-Seiten-Maschine.

Zufriedene Gesichter nach der Entscheidung für die KBA Compacta 818 v.l.n.r.: Alessandro Puppo (KBA-Italia Verkaufsleiter Akzidenzrolle), Dr. Cristiano D’Auria und Martin Schoeps (KBA Vertriebsleiter)

Am Leitstand der Compacta 215 v.l.n.r.: KBA Projektmanager Albrecht Szeitszam, Technischer Direktor Iolando De Luca (D’Auria) und technischer Berater Attilio Dalfiume

Marc [email protected]

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Report 34 | 200930

Mit einer maximalen Band-breite von 2.060 mm,einem Zylinderumfang von

1.197 mm und einer Maximalleis-tung von 45.000 Exemplaren/hkann die High Volume-Offsetanlage72 Seiten A4 oder 80 Seiten imetwas kleineren Format 20 x 28,5cm drucken. Bei liegender Produk-tion sind 96 Seiten in dem inFrankreich sehr gefragten Pocket-Format oder 84 Seiten annäherndin A4-Größe möglich. Alle Produkt-varianten können mit Inline-Kle-bung oder -Heftung in der Auslageausgeführt werden. „Allesamtinnovative Lösungen, die zu einerbeachtlichen Produktionsflexibili-tät führen“, betont Pierre Richard,Firmengründer und Präsident derSego-Gruppe.

Vorreiter in Sachen DrucktechnikKein Zufall, denn schon immer wardie 1962 gegründete Sego-Gruppein Frankreich Vorreiter bei techno-

logischen Neuerungen. Als Ersteauf dem Markt nutzte sie zweiRotationen im Verbund: zwei 16-Seiten-Anlagen (für die Produktionvon 32 Seiten) und zwei 48-Seiten-Anlagen (für 96 Seiten). Heute bie-tet Sego als einzige integrierteDruckereigruppe des Landes einekomplette Dienstleistungspalettean – von der Gestaltung bis zum

Versand. Möglich wird das durchdie Gliederung der Sego-Gruppe innicht weniger als elf Gesellschaf-ten: fünf Vorstufenbetriebe, darun-ter der französische Branchenfüh-rer CFP-Gruppe, drei Druckereien(mit insgesamt elf Offsetrotationen– 8/16/24/48-Seiten, Schmal- undBreitbahn – und der neuen 72-Sei-ten KBA-Anlage; drei 4/5/6-Farben-

Bogenmaschinen 72 x 102 cm;zwei Digitaldruckmaschinen), zweiWeiterverarbeitungs- und Versand-firmen (acht Sammelheftmaschi-nenlinien, vier Folienmaschinen)sowie das Unternehmen Print Alli-ance, ein Gemeinschaftsunterneh-men der Sego- und Agir Graphic-Gruppe mit 16- und 32-Seiten-Rotationen.

Die Sego-Gruppe erzielt mit550 Mitarbeitern einen Gesamt-umsatz von etwas mehr als 80 Mil-lionen Euro. Etwa die Hälfte tragenPeriodika bei, mit zahlreichenrenommierten Titeln wie Le Nou-vel Observateur, Le Figaro Magazi-ne, TV Magazine, Closer, L’EquipeMagazine, Choc, L’Auto Journal,Valeurs Actuelles, Arts & Déco,Têtu …

Sehr erfolgreich ist die Gruppeauch bei Katalogen, insbesonderefür den Versandhandel (La Redou-te, Quelle, Damart, Camif…) undbei Drucksachen für große Han-delsketten.

KBA Compacta 818 mit einer in Frankreich einzigartigen Konfiguration

Sego-Gruppe: Neue Produkte und beachtlicher ProduktivitätsgewinnDie zu den fünf wichtigsten Druckunternehmen Frankreichs gehörende Sego-Gruppe hat vor einigen Monaten am Produktionsstandort Taverny bei Paris

eine 72-Seiten-Rotation KBA Compacta 818 mit formatvariablem V5-Falzapparat in Betrieb genommen. Mit einer Leistung von 45.000 Exemplaren/h kann

sie wahlweise mit stehenden oder liegenden Seiten ein breites Produktspektrum in verschiedensten Formaten produzieren und verfügt damit im franzö-

sischen Markt über Alleinstellungsmerkmale. Die Produkte werden inline geklebt oder geheftet.

„Die Inbetriebnahme unserer Compacta 818 verlief nach Plan und die Druckqualität ist perfekt.“

Pierre-Yves Barroso

Am Standort Taverny bei Paris wurde die neue 72-Seiten Compacta 818 installiertV.l.n.r.: Werksleiter Pierre-Yves Barroso; Pierre Richard, Präsident der Sego-Gruppe, mit Frédéric Duquenne (KBA-France) und seinem Sohn Hervé Richard (Generaldirektor)

Akzidenz-Rollenoffset | Frankreich

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Report 34 | 2009 31

Luc [email protected]

„Der Überbau ist sehr gut dimensioniert“, bestätigt Werksleiter Pierre-Yves Barroso

Das automatische Voreinstellsystem EasyTronic mit CIP3-Farbmanagement erlaubt das optimierteAnfahren und Beenden der Produktion mit minimierter Makulaturrate

Erste KBA-Anlage bei SegoDie Entscheidung für die KBACompacta 818 setzte ein Zeichen,da der französische Rollenoffset-drucker zuvor immer bei einemanderen deutschen Druckmaschi-nenhersteller bestellt hatte (insge-samt 14 Rotationen seit der Grün-dung). Das Angebot von KBA wardemnach in mehrfacher Hinsichtbesonders attraktiv. Zwischen derVertragsunterzeichnung Ende Mai2007 und der Lieferung derMaschine Anfang Januar 2008 ver-gingen lediglich sieben Monate.„In der Tat war diese sehr kurzeLieferfrist einer der Hauptgründeunserer Entscheidung für KBA“,erklärt Hervé Richard, Generaldi-rektor der Sego-Gruppe.

Ein einziger Falzapparat ersetzt zwei„Aufgrund der engen Platzverhält-nisse am Standort Taverny rückteder V5-Falzapparat sofort in denMittelpunkt unserer Aufmerksam-keit. Mit einem anderen Herstellerwären für eine ähnlich variableProduktion zwei Falzapparate nötiggewesen“, fügt Hervé Richardhinzu.

Weitere Vorteile sprachen fürdie Compacta 818: die Garantieeines speziellen vor Ort Supportsvon KBA für mehrere Monate, dieEinrichtung eines Ersatzteillagersund ein Dreimonats-Partnerschafts-vertrag zur Wartung des Falzappa-rates, wodurch eine optimale Pro-duktivität gewährleistet ist. „DieInbetriebnahme war somit relativeinfach“, bestätigt WerksleiterPierre-Yves Barroso. „Als es soweitwar, konnten wir ganz problemloszahlreiche Aufträge, die wir zuvorauf unseren 48-Seiten-Rotationengedruckt haben, auf die neue 72-Seiten-KBA-Anlage umstellen. DieDruckqualität war perfekt. Darü-ber hinaus gibt es weniger Bahnris-se als bei den anderen Rotationendank der gleichmäßigen Bahnspan-nung zwischen Rollenwechsler,dem mit der Ecocool-Option ausge-statteten Trockner und dem Über-bau. Dieses Ecocool-System, dasauch zur Bahnnachbefeuchtungdient, verhindert die Faltenbildungbei niedrigen Grammaturen undBahnrisse beim Anlaufen. Wir dru-cken ohne Probleme aufBedruckstoffen von 36 bis 115Gramm.“

Zur Ausrüstung der 220-Ton-nen schweren Rotation gehörenvier Druckwerke mit halbautomati-schem Plattenwechsel, ein Rollen-wechsler für einen Papierrollen-durchmesser bis max. 1.524 mm,ein 16,80 m langer Heißlufttrock-ner mit integrierter Kühlwalzen-gruppe (Ecocool), ein Magazin-

überbau und der bereits erwähnteV5-Falzapparat, der aus dem Tief-druck kommt. Das automatischeVoreinstellsystem KBA EasyTronicmit CIP3-Farbmanagement überdas CTP erlaubt das optimierteAnfahren und Beenden der Produk-tion mit minimierter Makulaturra-te. „Besonders erwähnenswert istdie sehr gute Dimensionierung desÜberbaus“, fügt Pierre-Yves Barro-so hinzu. „Mit diesem Maschinen-typ und dieser Konfiguration derRollenoffsetmaschine sind wirheute ganz nah an Tiefdruckma-schinen. Ein Kompliment, dasselbst von Seiten der Verlegerkommt.“

Von Periodika bis zu KatalogenDie neue 72-Seiten-Rotation pro-duziert auf Hochtouren. Die Nach-frage ist so groß, dass sogar einezusätzliche Schicht am Samstag-vormittag eingerichtet wurde. Sehrvielfältig sind die mit der KBACompacta 818 gedruckten Aufträ-ge: darunter finden sich Zeitschrif-

ten, wie Le Nouvel Observateur, LeFigaro Magazine, L’Auto Journal(180.000 gedruckte Exemplare),La Parisienne (die monatliche The-menbeilagen der Tageszeitung LeParisien/Aujourd’hui en France mit450.000 Exemplaren, 48 Tabloid-Seiten A3 und Inline-Heftung)usw., Gratiszeitungen wie DirectSoir, Sport (mehrere Hefte) aberauch Reisekataloge (Club Méditer-ranée, Air France …) und Katalogefür den Versandhandel (80-seitigerAusstattungs- und Zubehörkatalogder französischen Feuerwehr„Sapeurs pompiers de France“,180.000 Exemplare im Format 19x 27 cm mit Falzklebung) sowieWerbeflyer für große Handelsket-ten.

Hervé Richard: „Die neue Anla-ge erweitert das Produktspektrum,das wir unseren Kunden und Inte-ressenten anbieten können. Sokönnen verschiedene Aufträge, dievor der Installation der Compacta818 vor allem nach Italien verge-ben wurden (dort produzieren gut20 72-Seiten-Rotationen, in Frank-reich nur fünf), ins eigene Unter-nehmen zurückgeholt werden.Dieser Schritt erfolgte bereits beieinigen Katalogen.“ MehrereMonatszeitschriften sollen folgen,wodurch der Redaktionsschluss ummindestens einen Tag nach hintenverlegt werden könnte, denn zumStandort Taverny (Gesamtfläche:55.000 m2) gehört auch eine großeWeiterverarbeitungs- und Versand-niederlassung, die Komplettlösun-gen aus einer Hand ermöglicht.

Die industrielle Strategie derSego-Gruppe trägt den Prinzipiender Nachhaltigkeit Rechnung: „Beidieser Maschine der neuen Gene-ration haben die Antriebe einenminimalen Energieverbrauch“,stellt Hervé Richard fest. „Schma-lere Spannkanäle und äußerstkurze Einstellzeiten optimierenden Papierverbrauch. Gummituch-Wascheinrichtungen und alkohol-freier Druck schonen die Umwelt.“

Als entscheidenden Vorteil der72-Seiten-Anlage nennt Pierre-Yves Barroso jedoch die enormeProduktionskapazität. Sein Kom-mentar: „Eine tolle Maschine undein effizientes Produktionsmittelgegen die aktuelle Krise.“

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Report 34 | 200932

Mit dem termingerechten Produktionsstart der neuen KBA Commander 4/1-Rotationen hat der führende italie-

nische Medienkonzern Rizzoli Corriere della Sera (RCS MEDIAGROUP) die zweite Phase des Full Colour-Projektes

erfolgreich abgeschlossen. Das Mammutprojekt war in den letzten Jahren eines der bedeutendsten in der euro-

päischen Zeitungsindustrie.

RCS MEDIAGROUP

Commander 4/1-Quartett fürLa Gazzetta dello Sport

Gerhard [email protected]

Am 29. März 2008 gingen zeit-gleich an den RCS-StandortenPessano, Rom und Padua drei

der insgesamt vier doppeltbreiten9er-Satellitenmaschinen mit einfa-chem Zylinderumfang in Produkti-on. Die vierte Commander 4/1-Anlage nahm wegen der aufwendi-gen Demontage der alten WIFAG-Rotationen Ende 2008 in Pessanobei Mailand den Betrieb auf.

Nachdem das RCS-Manage-ment in der ersten Phase bereitsca. 200 Millionen Euro in dieDruckzentren investiert und neunKBA Commander 4/2- und zweiKBA Comet-Anlagen angeschaffthatte, setzten die Produktionsver-antwortlichen erneut auf diebewährte Partnerschaft mit KBA.

Maßgeschneiderte Tabloid-MaschinenDie seit Juli 2005 laufenden Com-mander-Tabloidmaschinen für denCorriere della Sera können miteiner Bahnbreite von 1.880 mmund einem Zylinderumfang von1.400 mm bis zu 96-seitige Pro-dukte drucken. Dagegen wurdendie Commander 4/1-Rotationen fürLa Gazzetta dello Sport mit einemZylinderumfang von 620 mm beieiner maximalen Bahnbreite von1.800 mm ausgeführt. Sie sind aufdie Produktion von jeweils 75.000vierfarbigen Zeitungen in der Stun-de mit bis zu 64 Seiten ausgelegt.Die Sportzeitung La Gazzetta delloSport hat das Format 31 x 45 cm.Corriere della Sera wurde zunächstim Format 35 x 50 cm hergestelltund erscheint nach einer Bahnbrei-tenreduzierung seit 2007 im For-mat 35 x 47 cm.

Die Commander 4/1-Anlagenmit Einfachumfang-Plattenzylin-dern sind ausschließlich aufTabloid-Produktion ausgelegt undmit der patentierten KBA-Lösungfür die Strangsplittung ausgestat-tet. Durch den halbierten Platten-verbrauch aufgrund der ungesam-melten Produktion ergeben sichKostenvorteile. Ebenso kommendie Maschinen ohne Wendedecksaus, was Bauhöhe und Rüstzeitenreduziert.

Enge Partnerschaft Roberto Sardi, Technischer Direk-tor von RCS-Quotidiani: „BeideProjekte waren für unser Unter-nehmen über fünf Jahre großeHerausforderungen, die nur miteinem starken Partner bewältigtwerden konnten. KBA hat sichbereits in der ersten Phase als sehrkompetent und flexibel bei derErfüllung unserer speziellen Wün-

sche gezeigt. Mit diesem Vertrau-ensbonus hat sich KBA auch imzweiten Projekt gegenüber demWettbewerb durchgesetzt.“

Hohe Produktivität mit weniger KostenDie Entscheidung für die 4/1-Kon-figuration bei der Erneuerung desMaschinenparks für La Gazzettadello Sport begründet RobertoSardi mit dem kleineren Formatder viel gelesenen Sport-Tageszei-tung und mit der hohen Flexibilitätvon doppeltbreiten Einfachumfang-maschinen. Wie schon bei den 4/2-Anlagen wurde bei den 4/1-Rotatio-nen erneut die 9-Zylinder-Bauwei-se gewählt, da diese angesichts derrelativ großen Bahnbreite denFanout minimiert. Roberto Sardi:„Den teilautomatisierten Platten-wechsel haben wir zunächst inRom und Padua erprobt und wer-den ihn bis zum Jahresende auch

in Pessano übernehmen. Ange-sichts der hohen Arbeitskosten inItalien haben wir bei den Comman-der 4/1-Maschinen erneut aufhohe Automatisierung und Produk-tivität gesetzt.“

Die Formatumstellung, dasneue Layout, die durchgängige Far-bigkeit und die exzellente Druck-qualität haben zu einer hervorra-genden Akzeptanz der neu gestal-teten La Gazzetta dello Sport beiLesern und Anzeigenkundengeführt. Gegen den Trend in Italienblieb die Auflage bei 400.000Exemplaren stabil. Mit einer auf3,7 Millionen gesteigerten Leser-schaft konnte La Gazzetta delloSport ihre ohnehin hervorragendePosition als Marktführer unter denitalienischen Sportzeitungen noch-mals ausbauen.

Zeitungsdruck | Italien

La Gazzetta dello Sport ist mit einer durchschnittlichen Gesamtauflage von 400.000 Exemplarendie größte italienische Sportzeitung

Roberto Sardi (r.), Technischer Direktor der RCS-Gruppe, und Davide Madureri von der KBA-Vertretung GAM International sind mitden neuen Commander 4/1-Rotationen sehrzufrieden

Mit den vier neuen Commander 4/1-Rotationen in Pessano bei Mailand, Rom und Padua betreibtder italienische Medienkonzern RCS MEDIAGROUP jetzt eine Flotte von 15 KBA-Maschinen

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Report 34 | 2009 33

Es handelt sich um die ersteKBA Cortina-Großanlageaußerhalb Europas und um die

erste doppeltbreite Cortina miteinfachem Zylinderumfang. Diehoch automatisierte Rotation hateine Gesamtkapazität von 112 vier-farbigen Broadsheet-Seiten, wovon32 Seiten im Heatset-Verfahrenproduziert werden können.

Wasserlos-Pioniere in der WüsteMit der Entscheidung für die KBACortina hat das progressiveMedienhaus dem wasserlosen Zei-tungsoffsetdruck den Weg ausEuropa in den Mittleren Ostengeebnet und damit einmal mehrden auch für die Zeitungsbrancheunerlässlichen Pioniergeist bewie-sen. Managing Director ObaidHumaid Al Tayer: „Seit Jahrengeben wir auf der arabischen Halb-insel mit wegweisenden Neuerun-gen im Zeitungsgeschäft den Tonan. So war die Gulf News die ersteZeitung in unserer Region, diewöchentlich der Zeitung Tabloid-Magazine für Freizeit, Familie und

junge Leser beilegte, eine moder-ne Zeitungsstruktur mit umfassen-den Wirtschafts- und Sportteileneinführte, Rubrikenanzeigen inspeziellen Tabloid-Supplementsseparierte, bestimmte Sektionen inder Zeitung im Heatset auf gestri-chenen Papieren druckte, die Sei-tenherstellung automatisierte undrecyceltes Zeitungspapier einsetz-te. Mit der Entscheidung für dieinnovative KBA Cortina wollen wirunsere anerkannte technologischeSpitzenstellung im Nahen Ostenausbauen. Die von uns gewählte

Gulf News druckt bald wasserlosDas als Herausgeber der renommierten Tageszeitung Gulf News sowie als technologischer und publi-

zistischer Trendsetter in der Zeitungsbranche über den Mittleren Osten hinaus bekannte Medienhaus Al Nisr

Publishing LLC in Dubai/Vereinigte Arabische Emirate steigt Mitte 2010 auf den wasserlosen Zeitungsdruck um.

Nach einem intensiven Evaluierungsprozess der am Markt verfügbaren Technik hat das Unternehmen eine KBA

Cortina 4/1-Rotationslinie mit 14 Rollenwechslern, 14 Drucktürmen, vier Heißlufttrocknern und drei Falzwerken

in Auftrag gegeben.

Der Entscheidung für die KBA Cortina warenumfangreiche Test-Produktionen in Belgienund Dänemark mit und ohne Trockner-Einsatzvorausgegangen

Die KBA Cortina 4/1-Großanlage für Gulf News in Dubai/VAE ermöglicht mit vier Heißlufttrocknern die Coldset-, Heatset- und Hybridproduktion

Besuch auf der IFRA Expo 2008 in Amsterdam(v.l.n.r.): Philip Eapen, Procurement Manager;Dean du Toit, Production Manager, und AlanFinch, Technical Manager, alle von Gulf News

Dr. Bernd [email protected]

Zeitungsdruck | Dubai

Zeitungs-Trendsetter in Dubai bestellt große KBA Cortina-Hybridanlage

Ausstattung mit vier Trocknernermöglicht ein außerordentlichbreites Druckspektrum von Cold-set-, über Heatset- bis hin zuHybridprodukten ohne zeitrauben-de Farbwechsel. Diese enorme Fle-xibilität bietet nur die ohneFeuchtwerke produzierende KBACortina. Und zusätzlich wollen wirmit dieser Hightech-Anlage beiunserem Hauptprodukt Gulf Newsund unseren zahlreichen Beilagenund Zeitschriften neben der Flexi-bilität auch die Qualität weiter ver-bessern sowie gleichzeitig Rüstzei-

ten, Makulatur und Personalein-satz deutlich senken.“

Prosperierende MediengruppeDie 1978 als Tabloidzeitung miteiner Tagesauflage von 3.000Exemplaren gegründete Gulf Newswurde in den 1980er Jahren aufdas Broadsheet-Format umgestellt.Das neben den Vereinigten Arabi-schen Emiraten auch in Bahrain,Oman, Saudi-Arabien, Katar undPakistan vertriebene englischspra-chige Blatt erscheint heute vonSamstag bis Donnerstag mit einerdurchschnittlichen Auflage von118.339 Exemplaren. Am Freitagwerden 122.303 Zeitungen ver-kauft. Eine 1996 eingeführteOnline-Ausgabe (www.gulfnews.com) ergänzt das modern aufge-machte Printprodukt. Neben derHerausgabe von Monats- sowieWochenzeitschriften wie Friday,Wheels, Sport Xtra, Property Wee-kly, Entertainment Plus, 4Men,Aquarius, InsideOut und anderenPeriodika ist die im kulturellen undSportbereich stark engagierteMediengruppe ebenfalls im Radio-geschäft mit zwei englischsprachi-gen Stationen tätig.

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Report 34 | 200934

Zeitungsdruck | Das aktuelle Interview

Marc Z. Kramer, CEO der New York Daily News

Print ist immer noch das Rückgrat unseres GeschäftsIn den USA ist der Wandel in der Zeitungsindustrie seit Jahren besonders ausgeprägt. In einem eher defensiv agie-

renden Umfeld sorgte die mutige Investition der New York Daily News in eine große Rotationsanlage KBA Com-

mander CT im Februar letzten Jahres für einiges Aufsehen. KBA Report sprach mit dem CEO Marc Z. Kramer über

die aktuelle Situation der US-Zeitungsindustrie, die unterschiedliche Strategie der einzelnen Unternehmen und

die Pläne des von ihm geleiteten renommierten Zeitungshauses.

Mit der Entscheidung für die KBA CommanderCT übernimmt die New York Daily News bei derAutomatisierung der Zeitungsproduktion eineVorreiterrolle in den USA

Marc Z. Kramer, CEO der New York Daily News

KBA Report: Herr Kramer, mit einerdurchschnittlichen Umsatzrenditevon gut 10 % ist die US-Zeitungsin-dustrie im Vergleich zu vielenanderen Branchen immer nochrecht profitabel. Wie erklären Siesich die schlechte Stimmung in derBranche?

Marc Z. Kramer: Während viele Fir-men überall in den USA und welt-weit von der Finanzkrise betroffensind, blicken wir bei der DailyNews hinsichtlich der Perspektivenfür die gedruckte Zeitung und für

unser eigenes Geschäft, das inneue Richtungen weiter wächst,optimistisch in die Zukunft.

KBA Report: Glauben Sie, dass manmit rein defensiven, auf Kostensen-kung ausgerichteten Maßnahmenwie z. B. Reduzierung der Papier-kosten durch schmälere Formatedie Position der gedruckten Zei-tung im harten Medienwettbe-werb stärken kann?

Marc Z. Kramer: Kostensenkung kannnicht die alleinige Antwort der Zei-

tungsindustrie sein. Zeitungsverle-ger müssen ihren Lesern undAnzeigenkunden permanent einennützlichen, unentbehrlichen Ser-vice liefern. Dies bedeutet in diejournalistische Qualität zu investie-ren – wofür die Daily News mitihren zahlreichen Awards bekanntist – neue, innovative Konzepteentwickeln und mit Anzeigenkun-den zusammenzuarbeiten, um mitneuen Werbeideen derenGeschäftserfolg zu steigern.

Mit jeder Ausgabe muss sicheine Zeitung alle 24 Stunden neu

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Report 34 | 2009 35

Klaus [email protected]

Marc Z. Kramer (l.) und der stellv. KBA-Vorstandsvorsitzende Claus Bolza-Schünemann bei einer Veranstaltung im KBA-Werk Würzburg

erfinden, das Leserinteresse tref-fen und den Anzeigenkunden eineerstklassige Leserschaft bieten.Um heute im sich schnell verän-dernden und hektischen Marktum-feld wettbewerbsfähig zu sein,sehen wir bei der Daily News dieNotwendigkeit, das Geschäftsmo-dell Zeitung progressiv weiter zuentwickeln. Deshalb haben wir indie hoch automatisierten KBA-Kompaktrotationen investiert.

KBA Report: Manche Verleger, auchin Europa, investieren ihr Geld lie-ber in überteuerte Internetportaleals in Print. Oft mit wenig überzeu-gendem wirtschaftlichen Erfolg.Wie geht man in Ihrem Hausgrundsätzlich mit der schwierigenGratwanderung zwischen Onlineund Print bei der Verteilungbegrenzter Ressourcen um?

Marc Z. Kramer: Print ist das Rückgratunseres Geschäfts und wird esnoch für viele Jahre bleiben, aberwir erkennen auch, dass unsereLeserschaft unterschiedlichsteInteressen und Anforderungen hat.Unsere Reichweite über Online-und mobile Plattformen zu vergrö-ßern, ist deshalb ein wesentlicherBestandteil unserer Medienstrate-gie. Indem wir möglichst vieleHaushalte mit nützlichen undunterhaltsamen Informationen ver-sorgen, schaffen wir die Vorausset-zungen und Mittel, unser Printpro-dukt zu stärken. Die Bereitstellungvon Internetseiten ist billiger undschneller, folglich kann die Res-sourcenallokation in Relation zumErtrag einfacher gesteuert werden.Trotz der kontinuierlich wachsen-den Zugriffe auf unsere Onlinesei-ten und der Erlöse in diesemBereich steht Print weiter im Fokusunserer Aktivitäten und wird nochfür lange Zeit einen Großteil unse-rer Energie erfordern.

KBA Report: Mit NYDailyNews.combetreibt Ihr Haus auch eine sehrrege genutzte Internet-Plattformund investiert dennoch paralleleinen hohen Millionenbetrag indas Printprodukt. Was gab den Aus-schlag für diese Entscheidung?

Marc Z. Kramer: NYDailyNews.com isteine der am schnellsten wachsen-den Zeitungs-Websites in den USA

und konnte während des letztenJahres die Onlinezugriffe fast ver-doppeln. In der kürzlich von Niel-sen veröffentlichten Rangliste kamsie weltweit unter die ersten 30Nachrichtenportale. Jedoch errei-chen die Erlöse aus dem Internetheute bei Weitem noch nicht dieUmsatzzahlen aus dem Printbe-reich. Als die meist verkaufte Zei-tung im größten regionalen US-Medienmarkt wollen wir unsereSpitzenposition in New York Cityund der angrenzenden Metropolre-gion festigen. Jede Internetseitemuss sich gegen Tausende vonWettbewerbern behaupten, dage-gen ist die gedruckte Daily Newstief im Leben der New Yorker ver-wurzelt. Sie genießt ein hohesMaß an Loyalität, weil sie als ver-trauenswürdige Quelle von Nach-richten und Informationengeschätzt wird.

KBA Report: Die Automatisierung derRotationsanlagen war bei den US-Zeitungsdruckern bisher nicht sogefragt wie in Europa. Mit der KBACommander CT haben Sie sich füreinen sehr hoch automatisiertenMaschinentyp in 6/2-Ausführungentschieden. Ihr Haus übernimmtdabei eine Pionier-Rolle in denUSA. Welches waren die Hinter-gründe für diese Entscheidung?

Marc Z. Kramer: Bei unserer Investiti-onsentscheidung für neue Druck-maschinen suchten wir nach einer

innovativen Lösung, um uns vomWettbewerb deutlich abzuheben.Ein wesentlicher Entscheidungs-grund für die neue KBA Comman-der CT war deren exzellenter Farb-druck. Wir leben in einer farben-frohen Welt und müssen auch dieredaktionellen Inhalte und Anzei-gen durchgängig im brillanten Vier-farbdruck darstellen können.

Zusätzlich bringt diese hochautomatisierte Kompaktrotationmit ihrer Flexibilität, höheren Pro-duktionsleistung und erweitertenFunktionalität Vorteile für dieRedaktion, Anzeigenabteilung undden Vertrieb. Dadurch können wirnoch sehr viel länger als bisherUpdates vornehmen und unserenLesern eine Zeitung in Top-Qualitätmit höchster Aktualität liefern.

Die von uns gewählte 6/2-Vari-ante bietet signifikante Vorteilegegenüber herkömmlichen 4/2-

Maschinen. Intelligente Oberbau-lösungen ermöglichen eine sehrvariable Buchgestaltung, Drahthef-tung und andere Optionen, umauch in Zukunft die Anforderun-gen unserer Anzeigenkunden undLeser erfüllen zu können. Weiljeder Druckturm einen um 50 %höheren Seitenoutput hat, werdenfür unsere Seitenkapazität ein Drit-tel weniger Druckeinheiten im Ver-gleich zu 4/2-Maschinen benötigt.Dementsprechend ist die Rotati-onslinie deutlich kürzer. Mit weni-ger Druckeinheiten ergeben sich

kürzere Papierwege, es müssenweniger Papierrollen gehandeltund weniger automatische Rollen-wechsel durchgeführt werden.

Eines unserer Ziele war dieRüstzeiten für den Plattenwechselzu reduzieren, um schnelle Ausga-benwechsel zu realisieren. Beieiner konventionellen Maschine inTurmbauweise mit durchgängigemVierfarbdruck ist der Zeitbedarf fürdas Auflegen und Herunterneh-men der zahlreichen Druckplattenbeträchtlich, da die Bediener aufmehreren Ebenen arbeiten müs-sen. Durch die geringe Höhe derKBA Commander CT mit nur einerHauptbedienebene muss derBediener dagegen zum Platten-wechsel keine Treppen mehr stei-gen. Mit dem vollautomatischenPlattenwechselsystem KBA Plate-Tronic werden alle Platten dergesamten Maschine in rund zweiMinuten gewechselt.

KBA Report: Glauben Sie, dass diegedruckte Zeitung auch in Metro-pol-Regionen wie New York ange-sichts der dort besonders ausge-prägten Informationsüberflutungund der in den USA sehr starkenLese-Abstinenz der Jugend einelangfristige Zukunft hat?

Marc Z. Kramer: Als die führendeTabloidzeitung im größten regiona-len Medienmarkt der Welt glaubenwir an die Zukunft der gedrucktenZeitung. Obwohl es unmöglich ist,längerfristige Vorhersagen für dieZukunft zu machen, planen wir beider Daily News noch für eine langeZeit Print- und Online-Produkteparallel herauszugeben. Die NewYorker wollen ständig Zugang zuNachrichten und Informationen,und unsere Leserzahlen sowieOnline-Zugriffe bestätigen uns,dass die Menschen die Daily Newsals vertrauenswürdige Informati-onsquelle schätzen. Nach dem Pro-duktionsstart unserer neuenMaschinenlinie wird die DailyNews die einzige große Metropoli-tan-Tageszeitung in den USA sein,die den vierfarbigen Druck aufallen Seiten zu 100 Prozent erfül-len kann.

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Report 34 | 200936

Wir empfinden die Qualitätin erster Linie dann besser,wenn der Kontrast gestei-

gert wird. Mit der Steigerung derFarbsättigung und der Bildtiefenmit gleichzeitiger Erhöhung desPapierweißes erreichen wir einesolche Kontraststeigerung. DieseSteigerung sollte nicht nur auf dieBilder, sondern auf das gesamteProdukt wirken. Häufig ist esjedoch gerade im Zeitungsdrucknicht möglich, ein weißeres Papiereinzusetzen. Dann sind die Fach-leute gezwungen, mit den vorhan-denen Mitteln eine Steigerung zuerzielen. Mit der Datenerstellung,bei denen die üblichen ISO-Profileverwendet werden, stößt manallerdings schon bei leicht erhöhterFarbführung an die physikalischenGrenzen des Offsetdruckverfah-rens.

Farbe nur einsetzen, wo man sie siehtUnter dem Schwarz ergeben dieCMY-Buntfarben ab einer be-stimmten Flächendeckung keinesichtbare Qualitätssteigerung. Die-ses „zuviel an Farbe“ macht in derRegel Schwierigkeiten (z. B. Ab-schmieren) und ist zudem eineVerschwendung von Ressourcen.Die Flächendeckungen sind beiallen ISO-Profilen deutlich zuhoch. Seit wenigen Jahren gibt esallerdings die Möglichkeit, Datenqualitativ besser und rationeller anden Druckprozess anzupassen.Dabei wird eine Farbseparation mitmehr GCR und geringeremGesamtfarbauftrag verwendet. DieUmrechnung erfolgt an ganzenPDF-Seiten. Dadurch wird das Feh-lerrisiko deutlich reduziert, ohnedass der Durchsatz darunter leidet.

Mit solchen Lösungen werdensämtliche Elemente einer Seiteprozessoptimiert. Eingriffe sindaber nur an Graustufendaten mög-lich. Die Daten erleben ein „fine-tuning“, welches auf die spezifi-schen Ausprägungen des Offset-verfahrens abgestimmt werdenkann. Dabei können Einstellungenverwendet werden, welche in derVorstufe wegen möglicher Farbkor-rekturen nicht gerne angewendetwerden.

Die Optimierung erfolgt imRip-Prozess oder kurz davor aufeinem Farbserver.

Da bei identischem Papierweißdie Vorteile einer Datenoptimie-rung im Wesentlichen auf derDruckmaschine sowie in der Verar-beitung wirksam werden, müsstendie Drucker und die nachfolgendenStellen das größte Interesse daranhaben. Allein auf den Druck selbstoder die eingesetzten Verbrauchs-materialien ausgerichtete Anpas-sungsmaßnahmen zur Qualitätsop-timierung zeigen den gewünschtenEffekt dagegen oft erst nach vielenVersuchsreihen und sind deshalbsehr zeit- und kostenaufwendig.

Mehr Farbe bringt nicht nur VorteileAn der Druckmaschine wird eineQualitätssteigerung im Wesentli-chen durch die Erhöhung der Farb-menge und die Erhöhung der Bild-schärfe durch einen besseren Farb-passer erreicht. Die Erhöhung derFarbmenge hat aber neben Vortei-len auch Nachteile bzw. ungeliebteNebenwirkungen, die wie folgtaussehen können:

Vorteile einer höheren Farbmenge• vergrößerter Farbraum• höhere Farbsättigung• mehr Farbkontrast

Zeitungsdruck | Qualität

Prozessbezogene Datenoptimierung kann helfen

Druckqualität verbessern und Kosten senkenNeben dem klassischen Coldset-Zeitungsdruck liegt heute die Produktion von Semicommercials auf Zeitungsma-

schinen mit Heatset-Trocknern vielerorts im Trend. Und auch Hybrid-Produktionen mit beiden Verfahren kommen

langsam in Mode. Auf immer anspruchsvolleren Märkten sind viele Druckereien gezwungen, die Qualität laufend

zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Dass dies kein unlösbarer Zielkonflikt sein muss, zeigt der

Druckvorstufen- und Qualitätsexperte Oswald Grütter von quality&more aus der Schweiz nachfolgend auf.

Die linke Hälfte der Bilder ist jeweils nach ISO-newspaper26v4 separiert mit Gesamtfarbauf-trag 240 %. Die rechte Hälfte der Bilder ist miteinem stärkeren GCR und mit der Limitationdes Gesamtfarbauftrages auf 180 % separiert

Oswald Grü[email protected]

Nachteile einer höheren Farbführung• höherer Farbverbrauch• höhere Kosten• überforderte Farbwerke• mehr Feuchtmittel erforderlich• unstabile oder verschobene

Graubalance• Neigung zu fehlerhaftem Über-

einanderdruckNachteile im Heat- und Coldsetdruck

• höherer Kostenfaktor für Farbe• stärkeres Durchscheinen bei

dünnen Papieren• Verblocken auf Printroll- und

StackersystemenWeitere Nachteile im Coldsetdruck

• stärkeres Penetrieren der Farbedurch das Papier

• stärkeres Abschmieren auf denLeit- und Zugwalzen

• stärkeres Markieren der Falz-klappen

• stärkeres Abschmieren auf dergegenüberliegenden Seite

• Abschmieren im VersandFazit: Das Fehlerrisiko bei der

alleinigen Konzentration auf einehöhere Farbführung steht in einemungünstigen Verhältnis zu denmöglichen Vorteilen. Deshalbmacht es viel Sinn, bereits früherim Prozess bei der Datenoptimie-rung in der Vorstufe anzusetzen.

Durch den Einsatz eines Pro-gramms zur Datenoptimierungergeben sich neben Qualitätsver-besserungen auch diverse Kosten-reduktionen, die die erforderlicheInvestition in der Regel sehrschnell amortisieren. Dabei lassensich Einsparungen durch die Ver-ringerung der Probleme im Druckund der Weiterverarbeitung nurschwer exakt beziffern. Sie sindjedoch nach Erfahrungsberichtendeutlich höher als das Einsparpo-tenzial bei den Druckfarben.

Qualitätsvorteile bei optimiertenDaten

• Reduktion oder Aufhebung deraufgeführten Nachteile

• geringerer Farbverbrauch (CMY)• Reduktion des Feuchtwassers• stabilere Graubalance und Terti-

ärfarben• weniger stark sichtbare Farb-

schwankungen• stabilerer und besser beherrsch-

barer ProzessKostenvorteile bei optimierten Daten

• weniger Probleme bei schnell laufenden Maschinen

• weniger Farbnebel und diedamit verbundene Reinigung

• weniger Abschmieren in derMaschine

• schnelleres Wegschlagen und schnellere Durchtrocknung

• weniger Probleme bei der Wei-terverarbeitung

• höhere Dichten möglich• Farbeinsparung in CMY, bei

leicht erhöhtem Verbrauch vonSchwarz

• Totalfarbeinsparungen von 10bis 20 Prozent

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Report 34 | 2009 37

Zeitungsdruck | Indien

Diligent Media Corporation istein Joint Venture der DBGroup und der Zee Group. In

der DB Corporation sind die Print-aktivitäten der DB Group gebün-delt, die über 40 Zeitungsausgabenmit einer täglichen Auflage vonmehr als vier Millionen Exempla-ren publiziert. Außerdem ist dieDB Group in den Bereichen Hör-funk, Internet, Kabelfernsehen,Immobilien und Outdoor-Medienaktiv. Die Zee Group konzentriertsich hauptsächlich auf das TV-Geschäft und erreicht mit ihren 30Kanälen in acht Sprachen mehr als250 Mio. Zuschauer in 120 Ländern.

DNA: Schnell wachsende englischsprachige ZeitungWichtigster Titel der DiligentMedia Corporation ist die Tageszei-tung DNA (Daily News & Analysis),die am schnellsten wachsende eng-lischsprachige Zeitung in Indien.

Innerhalb der nächsten Jahre solldie DNA zu einer starken nationa-len Tageszeitung ausgebaut und indiversen Regionalausgaben in wich-tigen Zentren des Landes erschei-nen.

Zusätzlich ist die schon längerals Sonntagsbeilage der DNA inMumbai erscheinende DNA Mebereits seit Oktober 2007 alseigenständiges hochqualitativesProdukt mit rund 140 SeitenUmfang landesweit erhältlich. Siesoll ebenfalls als nationale Wochen-zeitung weiter gestärkt und dieAuflage auf über 600.000 gestei-gert werden. Für die ehrgeizigeWachstumsstrategie der DiligentMedia Corporation im indischenZeitungsmarkt sind leistungsfähigeDruckkapazitäten, verteilt aufmehrere Standorte, erforderlich.Nach umfangreichen Recherchen,u. a. bei der Bangkok Post, fiel dieWahl des Managements auf die

Erste von sieben Prisma-Rotationen in ProduktionIm Dezember 2007 hatte die zur Dainik Bhaskar Group (DB Group) im indischen

Mumbai gehörende Diligent Media Corporation und DB Corporation bei KBA ins-

gesamt sieben Rotationen (konfiguriert in vier Rotationslinien) der 4/1-Baurei-

he Prisma mit zusammen 25 Achtertürmen und sieben Falzwerken für mehrere

Standorte bestellt. Nur ein Jahr später, am 14. Dezember 2008, wurde die erste

Anlage in Bangalore offiziell in Betrieb genommen.

Die erste von sieben KBA Prisma-Rotationen für den Druck der englisch-sprachigen DNA (Daily News & Analysis)und anderer Titel ging Mitte Dezemberin Bangalore in Betrieb

Der moderne Druckerei-Neubau für die DNA Bangalore

Eigenwerbung der DNA für die neuen Zeitungsrotationen aus Deutschland

Klaus [email protected]

moderne 4/1-Rotation KBA Prisma.Nach dem erfolgreichen Start derersten Anlage im Hightech-Zen-trum Bangalore werden auch dieanderen Rotationslinien Zug umZug in absehbarer Zeit in Betriebgehen.

Hoher Output und Top-AusstattungDie vier Prisma-Anlagen werdenzusammen eine Kapazität von480.000 vierfarbigen Zeitungenpro Stunde haben. Bei einerAbschnittlänge von 546 mm kanndie Papierbahnbreite (max. 1.397mm) stark variiert und die Format-flexibilität deutlich erhöht werden.Versorgt werden die Rotationenüber Pastostar RC-Rollenwechslerund die PapierrollenbeschickungPatras M. Zur umfassenden Aus-

stattung gehören auch auto-matische Farbversorgung, Farb-,Schnittregister- und Fanout-Rege-lungen. Die Überbauten der KF 5-Falzapparate werden mit drei Trich-tern ausgeführt, einige Rotationenzusätzlich mit Vorfalzeinrichtun-gen für Superpanorama-Anzeigenoder Poster. Die Leitstandtechnikinklusive RIP-Interface und Produk-tionsplanungs- und Voreinstellsys-tem Print kommt von EAE. Miteinem umfangreichen Schulungs-programm werden die Bediener indie moderne Zeitungstechnik ein-gewiesen.

Großprojekt der DB Group: Erfolgreicher Start mit DNA Bangalore

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Report 34 | 200938

Klaus [email protected]

Zeitungsdruck | Deutschland

Die Anlage verfügt über zweiAchtertürme mit einem Zylin-derumfang von 1.020 mm

und 2.100 mm maximaler Papier-bahnbreite für jeweils 24 Broad-sheet- oder 48 Tabloid-Seiten.Gerade bei großen Papierbahnbrei-ten bietet das wasserlose Druck-verfahren durch den fehlendenFanout große Qualitätsvorteile.

Neben der NORDSEE-ZEI-TUNG und den SchwesterblätternZevener Zeitung und KreiszeitungWesermarsch werden auf der Cor-tina-Anlage verlagseigene Anzei-genblätter und zahlreiche weitereTitel, darunter die CuxhavenerNachrichten, im Lohndruck pro-duziert. Jede Nacht werden zwi-schen 22.30 und 3.30 Uhr rund100.000 Zeitungen gedruckt. Dieseit 1947 erscheinende NORD-SEE-ZEITUNG ist mit einer Aufla-ge von ca. 70.000 Exemplaren dieführende Tageszeitung in Bremer-haven und dem niedersächsischenUmland.

26 Millionen Euro für moderne ZeitungsproduktionMit Papier versorgt wird die Corti-na 6/2 von zwei RollenwechslernKBA Pastomat RC mit automati-scher Papierrollenbeschickung KBAPatras A. Zwei Doppelwendeein-richtungen, ein Falzapparatüber-bau mit drei Trichtern, Schnittre-gisterregelungen sowie ein Klap-penfalzwerk KBA KF 5 mit Lagen-heftapparat gewährleisten einehohe Produktionsflexibilität.Gesteuert wird die Anlage überKBA ErgoTronic-Leitstände. ZurBebilderung der wasserlosenDruckplatten wird erstmals aneiner KBA Cortina eine neu entwi-ckelte X-Jet CtP-Anlage der FirmaKrause eingesetzt. Insgesamt wur-den 26 Millionen Euro in das neue,

Wasserloser Zeitungsdruck an der Waterkant

Erste dreifachbreite Cortina6/2 produziert in BremerhavenDie erste dreifachbreite KBA Cortina produziert seit Anfang Oktober 2008 im Druckzentrum Nordsee in Bremer-

haven die NORDSEE-ZEITUNG, andere Produkte der Ditzen-Verlagsgruppe und Fremdaufträge. Die offizielle

Einweihungsfeier des neuen Druckzentrums mit der innovativen Kompaktrotation fand am 8. Oktober mit rund

200 Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft statt.

Matthias Ditzen-Blanke (34), Geschäftsführerder Druckzentrum Nordsee GmbH, ist stolz aufseine neue KBA-Kompaktrotation

Das architektonisch gelungene neue Druck- und Logistikzentrum am Autobahnzubringer Bremerhaven-Geestemünde

Verlegerin Roswitha Ditzen-Blanke (l.) präsentiert ihren Gästen die anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme der Cortina gedruckte Sonderausgabe der NORDSEE-ZEITUNG

Die neue KBA Cortina 6/2-Anlage ist das Herzstück des neuen Druckzentrums

architektonisch gelungene Druck-und Logistikzentrum inklusive derneuen Vorstufen-, Druck- und Ver-sandraumtechnik (von FERAG)investiert. Gut 40 der rund 1.200Mitarbeiter der Ditzen-Verlags-gruppe arbeiten in der Druckerei.

Mehr Qualität und Nachhaltigkeit„Mit diesen hochwertigen Druck-türmen haben wir die Weichen füreine erfolgreiche Zukunft gestellt.Neben der Nutzung der im wasser-losen Offsetdruck erreichbarenhöheren Qualität (bis hin zum70er-Raster) für zusätzliche Semi-commercials zieht sich derUmweltgedanke wie ein roterFaden durch die Produktion. Wirverwenden durchgehend umwelt-schonende Reinigungsmaterialien,verzichten generell auf eineÖlschmierung und setzen bei derHerstellung der Druckplattenkeine Lösemittel ein. Außerdem istim Normalfall die Makulatur deut-lich geringer als im Nassoffset“,kommentiert Matthias Ditzen-Blan-ke, Geschäftsführer der Druckzen-trum Nordsee GmbH, die Entschei-dung für die zukunftsweisendeCortina-Technologie.

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Report 34 | 2009 39

Da das Azerbaijan PublishingHouse dem Präsidentenamtdirekt unterstellt ist, ließ es

sich Präsident Ilham Alijew nichtnehmen, als Ehrengast den Start-knopf am Leitstand der neuenRotation persönlich zu drücken.

Das Gesamtprojekt wurde inRekordzeit abgeschlossen. Die ers-ten Zeitungen verließen die Cometnur siebeneinhalb Monate nachdem Baubeginn für ein neues Dru-ckereigebäude Ende Februar 2008.Trotz des äußerst knappen Zeit-plans hat das Azerbaijan PublishingHouse alle Empfehlungen von KBAhinsichtlich der neuen Produkti-

onshalle umgesetzt. So steht derBetontisch auf einem mit demneuen Isolationssystem von AirLoc-Schrepfer schwingungsgedämpftenFundament. Das Wasseraufberei-tungssystem für die Feuchtmittel-

Präsident Ilham Alijew starteterste Comet in AserbaidschanBaku, die Hauptstadt von Aserbaidschan und ein Zentrum der Wissenschaft, Kultur und der Industrie am

Kaspischen Meer, wurde vor fast 5.500 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Inbetriebnahme einer

KBA Comet im Oktober letzten Jahres beim Azerbaijan Publishing House wurde ein neues Kapitel in der

Geschichte der dortigen Zeitungsindustrie aufgeschlagen.

Präsident Ilham Alijew am Leitstand der neuen Comet. Im Hintergrund v.l.n.r.: KBA-Druckinstruktor Harald Weber, MontageleiterThomas Dimpfel, Allahverdi P. Mamedov, stv. Geschäftsführer von Azerbaijan PublishingHouse, Ismailowa Basti, Direktorin von Azer-baijan Publishing House, und GeschäftsführerJavid Babayev von der Vertretung Halal

Mit vier voll ausgebauten Drucktürmen und zwei Falzwerken erlaubt die neue KBA Comet in Baku vielfältige Produktions-varianten

Christina [email protected]

aufbereitung wurde von Techno-trans geliefert.

Ermöglicht wurde die schnelleInbetriebnahme der neuen Cometdurch die hervorragende Zusam-menarbeit der Mitarbeiter von

Azerbaijan Publishing House mitder KBA-Vertretung für Aserbai-dschan, Halal, und dem KBA-Pro-jektteam unter der Leitung vonPeter Müller. Mitglieder desManagements vom russischenDruckunternehmen ProfMedia-Print standen ihnen beratend zurSeite.

Die aus vier Achtertürmen,vier Rollenwechslern und zweiFalzapparaten bestehende Comet-Maschine in Baku ist auf eine maxi-male Produktionsleistung von75.000 vierfarbigen Exemplarenpro Stunde ausgelegt, entweder als64 Seiten Tabloid oder 32 SeitenBroadsheet. Mit der zusätzlichenKapazität will das Azerbaijan Publi-shing House statt momentan dreibald vier Zeitungstitel herausbrin-gen.

Mit ihrer hoch entwickeltenTechnologie setzt die einfachbreiteKBA Comet im aserbaidschani-schen Zeitungsmarkt neue Quali-tätsmaßstäbe. Sie ist das Prunk-stück von Azerbaijan PublishingHouse und für die gesamte aser-baidschanische Druckindustrie.

Zeitungsdruck | Aserbaidschan

Maschineninstallation in Rekordzeit abgeschlossen

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Report 34 | 200940

Zeitungsdruck | Hybridverfahren

Mit der Investition in einedoppeltbreite KBA Coloramit Trockner und Heatset-

Ausstattung hat das renommierteZeitungsdruckhaus KathimeriniS.A. in Athen die Weichen fürSemicommercials bzw. für akzi-denzähnliche Produkte gestellt.Die Maschine in Athen war nichtdie erste Colora mit Heatset-Aus-stattung. Neu ist aber, dass Kathi-merini die Maschine nicht nur fürden Coldset- oder den Heatset-druck, sondern konsequent auchfür beide Verfahren im Zusammen-lauf, also den sogenannten Hybrid-druck einsetzt.

Ausgelegt auf eine Leistungvon 75.000 Exemplaren in Dop-pelproduktion und konfiguriertmit einem Zylinderumfang von1.000 mm (Cut-off: 500 mm),kann die auf hohe Flexibilitätgetrimmte Achterturmrotation inParterre-Aufstellung mit verschieb-baren Trichtern und elektromoto-risch verstellbaren Zugwalzenvariable Papierrollenbreiten von1.080 mm bis 1.460 mm bedru-cken. Im Broadsheet-Format kön-nen 64 Seiten produziert werden,davon 48 vierfarbig und 16 zwei-farbig. 16 Seiten können alternativauch durch den Trockner laufen,

Ausgiebiger Feldversuch in enger Partnerschaft mit Kathimerini in Athen

Wertvolle Erkenntnisse zumHybriddruckIn einem ausgiebigen Feldversuch auf einer neuen Coldset-/Heatset-

Achterturmrotation KBA Colora beim griechischen Kunden Kathimerini

S.A. konnten die KBA-Ingenieure und Drucktechniker wertvolle

Erkenntnisse zum Semicommercial- und Hybriddruck gewinnen, die es

in dieser Breite und Tiefe bisher noch nicht gab. Daraus können unmit-

telbar technische und verfahrenstechnische Optimierungspotenziale

und Lösungen für diese am Zeitungsmarkt im Trend liegenden Produk-

tionsverfahren abgeleitet werden. KBA lässt eben Pionieranwender

neuer Verfahren nicht allein und profitiert als Maschinenbauer eben-

falls von der Partnerschaft mit engagierten Kunden.

separat ausgelegt oder bei Hybrid-Produktion in das Coldset-Produkteingemischt werden. Bei Tabloid-Produktion verdoppelt sich diemaximale Seitenkapazität entspre-chend auf 128 Seiten, wobei dieSeitenbreite 250 mm beträgt unddie Seitenhöhe von 270 bis 365mm variabel ist.

Schon früher war KathimeriniVorreiter bei neuen Produktvarian-ten, wie der Heatset-Produktionauf KBA-Zeitungsmaschinen oderder falzgeklebten Tageszeitung.Neben eigenen Verlagserzeugnis-sen, wie der gleichnamigen Tages-zeitung Kathimerini mit bis zu230.000 Exemplaren Auflage, wer-den auf der neuen Colora-Anlagezahlreiche Lohnaufträge produ-ziert.

Die enge und langjährige Part-nerschaft zwischen dem Druck-haus in Athen und KBA bildet einegute Basis, um die Möglichkeitenund Grenzen beim Druck kombi-nierter Coldset-/Heatset-Produkte(Hybrid-Produkte) systematisch zuuntersuchen.

Unter Hybrid-Produktion ver-steht man das Zusammenführeneiner/mehrerer Coldset-Bahnenmit einer durch den Trockner lau-fenden Heatset-Bahn über einen

KBA legt „Hand an“. Werner Scherpf, Leiter der KBA-Drucktechnik, bei der Sichtkontrolle der Versuchsauswirkung

Hoch interessiert und motiviert: die Mannschaft von Kathimerini S.A.

gemeinsamen Falztrichter. Dabeiwerden häufig höherwertige Papie-re, beispielsweise LWC, für denTitel oder bestimmte Sektionenund normales Zeitungspapier fürden Rest eingesetzt. Es entstehtein für den normalen Zeitungsleserungewöhnliches Produkt in punctoOptik und Haptik. Welche Heraus-forderungen ergeben sich aberdaraus für den Drucker?

Hybrid-Produktionen erfordern hohe KompetenzDie größte Herausforderung be-steht darin, unterschiedliche Mate-rialien und Produktionsverfahrenin einem gemeinsamen Prozess zubeherrschen. So erfährt klassischesZeitungspapier während desDruckvorganges im Coldset durchdie Aufnahme von Wasser eineDehnung in der Breite, auch

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Report 34 | 2009 41

Ursprüngliche Bahnbreite

„Wachsen“ der Papierbahn

beim Druck

„Schrumpfen“ der Papierbahn

im Trockner

Rückgewinnung an Breite ab Trocknerausgang bis zum Falzapparat

Marc [email protected]

Darstellung der jeweiligen Papiersorten und ihre Neigung zum Schrumpfen und Wachsen

Schematische Darstellung des Bahnlaufes durch die Maschine. Darstellung (oben) zeigt Wachsen und Schrumpfen der Bahn in den einzelnen Maschinensektionen

Papiersorte Wachsen vor dem Trockner Schrumpfen im Trockner

(Fan-Out) (Fan-In)

Zeitungspapier sehr stark sehr stark

SC-Papier stark stark

LWC-Papier mäßig mäßig

Fanout-Effekt genannt. DieserEffekt verhält sich bei allen Cold-set-Bahnen identisch, soweitdurchgehend das gleiche Papiereingesetzt wird. D. h. jede Bahnbzw. jede Zeitungssektion„wächst“ im gleichen Maße.

Produziert man nun im Hybrid-Modus und fährt z. B. mit einemaufgebesserten Zeitungspapieroder einem LWC-Papier durch denTrockner, widerfährt dieser Bahnnicht nur ein mehr oder wenigergroßer Fanout vor dem Trockner,sondern durch die Hitzeeinwir-kung gleich im Anschluss eineSchrumpfung (siehe Schema).

Das Ergebnis sind dann Bah-nen, die unterschiedlich „breit“ inden Falz laufen und diesen alsGesamtprodukt wieder verlassen.Nicht selten blitzt der ungetrock-nete Innenteil hervor, d. h. derInnenteil ist im Verhältnis zumHeatset-Cover gewachsen.

Das Wachsen bzw. Schrumpfenist grundsätzlich physikalischbedingt und in der Stärke der Aus-wirkung von der jeweiligen Papier-sorte abhängig (siehe Tabelle).

Im reinen Akzidenzbetriebkennt man das Schrumpfungsver-halten auch. Hier sind aber immer

gleich wirkende Parameter zuberücksichtigen, d. h. jede Bahnbesteht aus identischem Papierund identischen Farben. Die mini-male Veränderung des Produktsdurch den Bahnschrumpfungspro-zess wird durch den 3-seitigenBeschnitt in der Weiterverarbei-tung dann völlig unsichtbar.

Kunde und KBA profitieren gleichermaßen von erfolgreichen VersuchsreihenDer Ansatz des KBA-Versuchsteamsund der hoch motivierten Drucker-mannschaft von Kathimerini war,diesem physikalisch bedingtenSchrumpfungsprozess mit ver-schiedenen Maßnahmen entgegenzu wirken und die Ergebnisse sau-ber zu dokumentieren.

Einerseits natürlich über denprimären Einflussfaktor Trock-

nungstemperatur. Hier konnteman aber schnell feststellen, dassdie Trocknungstemperatur denSchrumpfungsvorgang nicht ent-scheidend beeinflusst. Ausschlag-gebend sind vielmehr die Bahntem-peratur und Gleichgewichtsfeuch-te des Papiers.

Zunächst hat man den Einflussder Rückbefeuchtung nach demTrocknungsprozess untersucht.Ziel war, mit der Rückbefeuchtungdas Schrumpfen zu kompensierenohne mit der aufgebrachten Was-sermenge das Produkt in seinerQualität negativ zu beeinflussen.Dabei konnten weitreichendeErkenntnisse hinsichtlich Wasser-menge, Dauer der Rückbefeuch-tung, Einfluss auf die Oberflächen-spannung des Papiers und Wasser-aufnahmefähigkeit der unter-schiedlichen Papiersorten gewon-

nen werden. Interessant war dieBeobachtung, dass die erkennbareSchrumpfung auf dem Auslage-band abhängig vom Papier erstnach längerer Lagerzeit zurückge-führt wurde.

Ein weiterer Ansatz war, dasPapier mechanisch über eine spe-zielle Breitstreckwalze nach demTrocknungsprozess wieder zu deh-nen. Hier konnten sehr gute Ergeb-nisse erzielt werden und darüberhinaus kann die Breitstreckwalzedazu genutzt werden, die Spielräu-me der Bahnspannung, speziell imBereich zwischen Kühlwalze undTrichtereinlauf, zu erweitern. Wei-ter konnte man erfolgreich lästigeFalten aus dem Papier ziehen undzudem einen gleichmäßigeren Sili-konauftrag erreichen. Die optischeund haptische Wirkung am Produktblieben im Kreuzleger und letztlichbeim Leser nicht lange unbeachtet.

Kathimerini S.A. wurde vonKunden und auch von konkurrie-renden Druckereien begeistert aufdiese tollen Produkte angespro-chen. Man wollte natürlich wissen,wie das umgesetzt wurde …

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Report 34 | 200942

In der Konsequenz stimmt dergeometrische Umfang des Gum-mizylinders nicht mit der abge-

wickelten Länge im Betrieb über-ein. Die daraus resultierenden Pro-bleme können in der Praxis sehrvielschichtig sein, wie z. B.:• Änderung der produzierten

Abschnittslänge gegenüber derSatzlänge

• Einfluss auf Bahnspannung undPapierlaufprobleme

• Durch die erforderliche winkel-synchrone Abwicklung der Zylin-der entstehen bei Abwicklungs-fehlern im Nip Kräfte inUmfangsrichtung. Diese führenzu:· ungleicher Antriebsauslastung

der Druckzylinder bei heuteüblichen AC-Antrieben bis hinzur Überlast

· erhöhtem Plattenverschleiß(unabhängig vom Antriebskon-zept).Dementsprechend gibt es für

jeden Maschinentyp (Gummi-Gummi, Gummi-Stahl) gute undweniger gut geeignete Drucktü-cher. Leider gibt es aber bisherdennoch für den Drucker keinenaussagekräftigen Kennwert zu denAbwickeleigenschaften von Druck-tüchern.

Bei KBA genaue Messung mit automatisiertem PrüfstandSchon seit der Einführung der Ein-zelantriebstechnik beschäftigt sichKBA intensiv mit der physikali-schen Beschreibung des Abrollvor-ganges im Druckspalt und hat einegeeignete Messmethodik entwi-ckelt. Ein weiteres Ergebnis warein vollautomatisierter Prüfstand,mit dem alle relevanten mechani-schen Eigenschaften von Drucktü-chern messtechnisch erfasst wer-den können. Der Prüfstand bildet

Zeitungsdruck | Verfahrenstechnik

Optimierung des Abwicklungsverhaltens durch Charakterisierung von Drucktüchern

Drucktuch ist nicht gleich Drucktuch –sinnvolle Kennwerte fehlenAus eigener Erfahrung weiß jeder, dass sich Pizzateig beim Ausrollen längt. Damit vergleichbar führt die radiale Eindrückung des Drucktuches

in der Kontaktzone der Druckzylinder zu einer Dehnung der Drucktuchoberfläche. Der Schichtaufbau kompressibler Drucktücher bestimmt

dabei maßgeblich den Umfang der Dehnung.

eine Druckstelle Gummi-Stahlnach und wurde kürzlich noch umeine Farbwalzenaufnahme erwei-tert (siehe dazu Bild oben). DerStahlzylinder (GDZ) ist unterhalbdes Gummizylinders (GZ) ortsfestim Seitengestell gelagert. Gegenden GDZ kann wahlweise der GZoder die FW angestellt werden.Das untypische Zylinderkonzeptmit zwei Abschnitten unterschied-lichen Durchmessers nebeneinan-der, ermöglicht die Untersuchungverschiedener Abschnittslängenvon 620 mm über 940 mm bis1.260 mm. Zur weiteren Steige-rung der Flexibilität sind die Zylin-der mit auswechselbaren Spann-mechanismen ausgestattet, um

Prüfstand im Versuchsfeld von KBA

Rechts: CAD-Modell mit Darstellung Messgrößen und Sensorpositionen

Radiale Lagerkräfte vertikal 1: Rad_V1a2: Rad_V1b3: Rad_V2a4: Rad_V2b

Radiale Lagerkräfte horizontal 5: Rad_H16: Rad_H2

Position Linearschlitten7: S_BC_S18: S_BC_S29: S_IR_S1

10: S_IR_S2

Zylinderdrehfrequenzen11: f_BC12: f_IC13: f_IR

Antriebsmomente14: T_BC15: T_IC16: T_IR

Axialkräfte17: Ax_BC18: Ax_IC19: Ax_IR

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Report 34 | 2009 43

Ralf Christel/Dr. Oliver [email protected]

sowohl Gewebe als auch Metall-drucktücher in den unterschied-lichsten Dicken prüfen zu können.Alle Zylinder sind mit Einzelantrie-ben versehen. Im Betrieb werdendie Position der verstellbaren Zylin-der (Spaltmaß automatisch einstell-bar), die Drehzahlen und Drehmo-mente aller Zylinder und die Lager-kräfte am Stahlzylinder messtech-nisch erfasst. Der Prüfstanderlaubt ohne größeren Aufwandauch Reihenmessungen. So wur-den Sicherheitsmechanismen, wieim Betrieb verriegelte Schutzhau-ben oder Überlastabschaltungimplementiert. Nach Montage derDrucktuchprobe und Starten derMessung am Leitstand, gewährleis-tet der vollautomatische Messab-lauf benutzerunabhängig die größt-mögliche Reproduzierbarkeit derErgebnisse.

Durch Einstellen geringerDrehzahldifferenzen (Voreilung)zwischen GZ und GDZ wird in derMessung der Betriebspunkt ermit-telt, in dem der Abwicklungsfehleraufgrund der Oberflächendehnungdes Drucktuchs durch die Vorei-lung des Stahlzylinders kompen-siert wird. In diesem „True Rol-ling“-Punkt treten keine Tangenti-alkräfte im Druckspalt auf und esliegt „reines Abrollen“ vor.

Die Grafik unten zeigt exem-plarisch die Messergebnisse fürzwei verschiedene Gewebe-Druck-tücher A und B – in diesem Fall mit

Vergleich der Tangentialkraft im Gummi-Stahl-Nip für die Drucktücher A und B bei Variation von Voreilung und Eindrückung (Legendenbeschriftung = Eindrückung ∂ [mm])

der Dicke 1,95 mm für den Zei-tungsdruck. Im Diagramm sind dieTangentialkräfte im Druckspalt proMeter Tuchbreite über die ver-schiedenen Voreilungen des GDZaufgetragen. Die drei verschiede-nen Messreihen (Geraden aus 5Messpunkten) für jedes Tucherfolgten bei den Eindrückungen0,11 mm, 0,16 mm und 0,20 mm.

Enorme Unterschiede bei gleich dicken TüchernEs ist ein deutlicher Unterschied inden Abwickeleigenschaften derbeiden Tücher erkennbar: Wäh-rend für Tuch A eine negative Vor-eilung des Stahlzylinders von-0,8 ‰ zum Erreichen von „TrueRolling“ erforderlich ist, liegt der„True Rolling“-Betriebspunkt fürTuch B bei +2,3 ‰. Um die Aus-wirkungen dieser scheinbar „gerin-gen Unterschiede im ‰-Bereich“zu illustrieren, dient folgendesRechenbeispiel: Erfolgt die Ausle-gung der Maschinenparameter(Unterschnitt) auf die Abwickelei-genschaften von Tuch A, produ-ziert die Verwendung von Tuch Bim Betrieb hohe Tangentialkräftevon ca. 420 N pro m Tuchbreite(Fall „B für A“). So würde beieinem Plattenzylinder-/Gummizy-linder-Paar für die Bahnbreite1.920 mm bei einem Umfang von940 mm bei der Produktionsge-schwindigkeit von 40.000 U/hdurch diesen Abwicklungsfehler

eine Leistung von 8,4 kW über denDruckspalt übertragen werden. Imumgekehrten Fall, d. h. Maschi-nenauslegung auf Tuch B und Ver-wendung von Tuch A (Fall „A fürB“), wären, aufgrund der steilerenKennlinie von Tuch A, sogar nochhöhere Tangentialkräfte bzw. Leis-tungsübertrag von ca. 710 N bzw.14,2 kW die Folge. Dies würde mithoher Wahrscheinlichkeit zu einerÜberlastung der Antriebe bzw.drucktechnischen Problemen füh-ren. Auch wenn für den Vergleichim Bild unten die zwei unter-schiedlichsten Zeitungs-Drucktü-cher aus den Reihenmessungeneines Quartals herangezogen wur-den, werden dennoch die enormenUnterschiede innerhalb der glei-chen Dickenklasse am Markterhältlicher Tücher deutlich.

Im KBA-Standardmesspro-gramm wird über das beschriebeneVorgehen für verschiedene Eindrü-ckungen und Drehzahlen dasdrucktuchspezifische Kennlinien-feld der Abwicklung ermittelt. ImRahmen einer automatischen Re-portgenerierung werden auf Basisder Messdaten weitere Kennlinien,wie z. B. dynamische Linienkräfteetc., ausgewertet. Durch fortlau-fende Messungen wird der Druck-tuchmarkt gescannt, um dieErkenntnisse in die Maschinenaus-legung einfließen zu lassen bzw.den Kunden Empfehlungen aus-sprechen zu können.

Bildung von Drucktuch-Klassen wäre sinnvollMit der Charakterisierung derAbwickeleigenschaften von Druck-tüchern durch einen genormtenKennwert ließe sich die Prozesssi-cherheit von Rollenoffsetmaschi-nen steigern. Sicherlich müssenden Drucktuchherstellern Toleran-zen in der Fertigung zugestandenwerden, um wirtschaftlich produ-zieren zu können. Auch müsste dieMaschinenauslegung in einemToleranzbereich um den idealenBetriebspunkt erfolgen, um demDrucker die Auswahl verschiede-ner Tuchtypen bzw. -hersteller zuermöglichen. Die Bildung vonDrucktuchklassen auf Basis einesvergleichbaren Messwerts über dieBezeichnungen „positiv, neutral,negativ“ hinaus, stellt eine mögli-che Lösung dar. Probleme nacheinem Drucktuchwechsel in derterminkritischen Nachtproduktionwären somit passé.

Chance für Standardisierung nicht genutztMit Hilfe eines solchen Kennwer-tes könnte eine Vorauswahl der amMarkt befindlichen Drucktüchergetroffen und Tests allein aufdie jeweiligen drucktechnischenEigenschaften beschränkt werden.Auf Anwenderinitiative wurde vomBundesverband Druck und Medien(bvdm) ein Arbeitskreis zum „För-derverhalten von Drucktüchern“ins Leben gerufen. Dabei bestandEinigkeit darüber, dass zur Etablie-rung eines einheitlichen Verfah-rens ein Prüfstand bei einer unab-hängigen Institution als Anlaufstel-le für alle Parteien zur Verfügungstehen sollte. KBA bot an, das erar-beitete Know-how und die erfor-derliche Konstruktionsleistung zurVerfügung zu stellen. Leider konn-ten sich die anderen Maschinen-und Drucktuchhersteller jedochnicht der Einführung eines einheit-lichen Kennwertes anschließen,obwohl sie für interne Zwecke einevergleichbare Messmethodik be-reits anwenden. Die Chance derEingrenzung einer Unbekanntenbei der notwendigen Standardisie-rung des Rollenoffset-Prozessesbleibt damit leider für weitereJahre ungenutzt.

TR-Punkt Tuch BTR-Punkt Tuch A

Tuch B für A

Tuch A für B

Tang

entia

lkra

ft F

tan

[N/m

]

Tangentialkraft im Nip Gummi-StahlDrucktuch A+B, versch. Eindrückungen, frot = 10 Hz

Voreilung V Stahlzylinder [o/oo]

Linear(0,16 A)

-2,0

1000

Linear(0,16 B)

0,11 A

0,16 A

0,20 A

0,11 B

0,16 B

0,21 B

-1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0

1 m

Ft

f

f*(1+V)

800

600

400

200

0

-200

-400

-600

-800

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Report 34 | 200944

Der auf den Karibikinseln Trinidad und Tobago erscheinende Trinidad Guardian

wird seit Ende 2007 auf einer neuen KBA Comet-Rotation mit mehr Farbe und in

deutlich besserer Qualität gedruckt. Im Juni 2008 wurde das Blatt auf das lese-

freundliche Tabloid-Format umgestellt.

Moderner Zeitungsdruck in der Karibik

Trinidad Guardianexpandiert mit KBA Comet

Gerhard [email protected]

2006, zum 125-jährigen Jubilä-um der ANSA McAl-Gruppe,die 56,7 % der Anteile an dem

Medienunternehmen TrinidadPublishing Company hält, wurdedie KBA Comet bestellt. Sie ersetz-te eine 28 Jahre alte Goss Urbani-te. Der Mehrheitsaktionär ANSAMcAl Limited wurde 1881 alsAgrarhandelsunternehmen gegrün-det: Heute besteht die Unterneh-mensgruppe aus mehr als 50 Fir-men mit zusammen über 5.500Mitarbeitern und ist in der Karibik,den USA und Südamerika in unter-schiedlichsten Industriebereichentätig.

Neue Druckerei im Zentrum der InselDie neue KBA Comet wurde nichtin Port of Spain, der Hauptstadt Tri-nidads, sondern an der Autobahnnach Chaguanas, einer aufstreben-den Wachstumsregion im Zentrumder Insel, installiert. Dort entstandein über 4.000 m2 großes Druck-zentrum, das auch einen neuenVersandraum und eine neue Buch-binderei beherbergt. Insgesamtwurden 10 Mio. US-Dollar inves-tiert. Die Trinidad Publishing Com-pany unterhält neben dem TrinidadGuardian über die Trinidad Broad-casting Company fünf Radiosenderund das CNC3 Cable TV.

Die KBA Comet in Parterre-Ausführung kann bis zu 96 Tabloid-Seiten (davon 48 vierfarbig) dru-cken. Sie besteht aus sechs MEG-TEC AR 70A-Rollenwechslern,zwei Achtertürmen, zwei H-Druck-einheiten und einem KF 3-Falz-werk mit Vorrichtungen für dieLängs-, Querperforation und dendritten Falz. Dank der von 635 bis1.000 mm variablen Bahnbreitekönnen auch Beilagen, Magazineund andere Produkte in unter-schiedlichen Formaten produziertwerden.

Im karibischen Raum sind bis-lang fast nur betagte Zeitungsma-schinen im Einsatz, die heutigenMaßstäben längst nicht mehrgenügen. Mit der weltweit erfolg-reichen KBA Comet-Achterturmro-tation hat der Trinidad Guardian inder Region eine Vorreiter-Rolleübernommen. Neben der Tageszei-tung, die sechs Mal pro Woche miteiner Auflage zwischen 50.000und 60.000 Exemplaren erscheint,

werden auf der Maschine der Sun-day Guardian sowie zahlreiche Ver-lags-Beilagen mit den ThemenBusiness, Sport, Auto, Haus undHeim bzw. Stellenmarkt herge-stellt. Fremdprodukte wie Carib-bean Compass, ETNT, GrenadaToday, Grenada Informer und Inter-national Weekly runden die Paletteab.

Referenzen in den USA überzeugtenDouglas Wilson, Geschäftsführerdes Trinidad Guardian: „Über dieamerikanische TochtergesellschaftANSA McAl (US) Inc. haben wir

den Markt genau sondiert, in denUSA Installationen mehrerer Her-steller besichtigt und schließlichmit KBA einen Partner gefunden,der uns mit maßgeschneidertenLösungen in die Zukunft führenkann.“

Obwohl Gebäudefertigstel-lung, Inbetriebnahme der Druck-maschine und WeiterverarbeitungHand in Hand gehen mussten undes deshalb einen gewissen Zeit-druck gab, ist die neue Rotationgut angelaufen. Die Drucker wur-den beim Santa Fe New Mexicanund in der eigenen neuen Drucke-rei geschult. Die Umstellung vonder alten Goss-Maschine auf dieneue Zeitungstechnik war eineHerausforderung, die sich imNachhinein gelohnt hat. Die Rotati-on druckt bereits im Dreischicht-betrieb 18 bis 20 Stunden pro Tag.

Zeitungsdruck | Karibik

Der Trinidad Guardian erscheint seit 1917 und istdie bekannteste Tageszeitung der Inselgruppe

Douglas Wilson, Geschäftsführer des TrinidadGuardian, hat noch große Pläne mit seinerneuen KBA Comet

Die KBA Comet für den Trinidad Guardian ist seit Ende 2007 in einem neuen Druckzentrum bei Chaguanas in Produktion

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Report 34 | 2009 45

Seit sich herumgesprochen hat,was die Druckwerker mit derGenius 52UV alles bedrucken

können, ist Hannes Fischer mit sei-nem Team ein gefragter Geschäfts-partner für konventionelle Drucke-reien und Dienstleister aus derWerbemittelbranche. Das aufstre-bende Kleinunternehmen bedientIndustrie und Gewerbe bis überWien hinaus. Während bisher farbi-ge Kleinauflagen wie Kataloge,Bücher, Broschüren, Visitenkartenund personalisierte Mailings inklu-sive der kompletten Weiterverar-beitung wie Falzen, Rillen, Lami-nieren, Schneiden oder Broschü-renfertigung zum Angebot gehör-ten, hat sich dank der Genius52UV das Portfolio heute entschei-dend erweitert. Es reicht von Eti-ketten und Kundenkarten aufunterschiedlichsten Kunststoffenbis zu Flyern und Prospekten aufPapier und sensiblen Oberflächen.Im fünften Druckwerk werdenneben Sonderfarben und Weißauch Gold- und Silberfarben ver-druckt.

Die Genius 52UV arbeitet mitKurzfarbwerken und UV-härtendenFarben. Die extrem kurzen Rüst-zeiten der Genius 52UV sorgen beiden Druckwerkern für eine schnel-le Auftragsbearbeitung. Die Ma-schine ist sehr schnell „in Farbe“,denn sie kommt ohne Farbzonen,Wasser und Isopropylalkohol (IPA)aus. Das wirkt sich positiv auf denMakulaturverbrauch aus. Bei hoch-wertigen und teuren Substratentritt dieser Vorteil sehr deutlichhervor. „Bereits nach wenigenAnlaufbogen ‚steht‘ die Farbe“,schwärmt Hannes Fischer, obwohler das vom Digitaldruck hergewohnt ist. Die integrierten UV-Trockner sorgen für eine sofortigeAushärtung der Farben. Die UV-Technologie ermöglicht es, Mate-rialien wie PVC, ABS, PC, PS, Mag-net-, Lenticular/3D-Folien odermetallisierte Papiere zu bedrucken,um nur einige zu nennen. „Damitkönnen wir unseren Kunden Mate-rialien anbieten, die extravagantund oft von hoher Wertigkeit undAnmut sind. Wir sind ständig aufder Suche nach Neuem“, verrätHannes Fischer. Der Kreativitätsind kaum Grenzen gesetzt. Sub-strate, die zuvor dem Siebdruckvorbehalten waren, werden nun

problemlos mit UV-härtenden Far-ben auf der Genius 52UVbedruckt.

Auffälliger Qualitätsvorteil derGenius 52UV ist ihr schablonier-und streifenfreier Ausdruck. Die

Druckwerker erobert mit Genius 52UV neue MärkteWas 1999 in einem Copyshop mit Digitaldruckabteilung im Herzen Wiens begonnen hat, fand mit der Investi-

tion in eine Genius 52UV von KBA-Metronic seinen Höhepunkt. „Wir sind jetzt in der Lage, für Offsetdrucker recht

ungewöhnliche Substrate aus Kunststoff und spezielle irisierende Papiere zu bedrucken“, freut sich Geschäfts-

führer Hannes Fischer.

Drucker Markus Fritz (l.) und Peter Nowack vor ihrer neuen Genius 52UV

„Mit der Genius 52UV können

wir unseren Kunden Materialien

anbieten, die extravagant und von

hoher Wertigkeit und Anmut sind.

Wir sind ständig auf der Suche

nach Neuem.“

Hannes Fischer, Geschäftsführer Druckwerker in Wien

Johannes [email protected]

fünf Kurzfarbdruckwerke sindsternförmig um einen großenGegendruckzylinder gruppiert.Dies ermöglicht nicht nur dasBedrucken des Substrates in einemGreiferschluss, sondern auch die

Verarbeitung von Materialien biszu einer Dicke von 0,8 mm. „Dasist genial“, sagt Hannes Fischer.„So dicke Materialien verarbeitetin der Regel in diesem Format keinOffsetdrucker und auch der Digi-taldruck muss da passen.“ Durchden Wegfall des Wassers erzielt dieMaschine hohe Kontraste und eineBrillanz, die Bilder wie Fotos ausse-hen lässt. Außergewöhnliche Fein-raster mit 120 L/cm oder frequenz-modulierte Raster sind bei vielenAnwendungen Standard mit derGenius 52UV. Die Kunden vonHannes Fischer und seinem Druck-werker-Team sind froh, in diesemNischenbereich des Offsetdruckesmit KBA-Metronic einen kompe-tenten Partner gefunden zu haben.

Ständig auf der Suche nach Neuem

UV-Offsetdruck | Österreich

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Report 34 | 200946

UV-Offsetdruck | Deutschland

Weltweit führender Entertainment-Dienstleister setzt auf Drucktechnik von KBA-Metronic

Premius-Anlagen für CinramDie Cinram GmbH in Alsdorf bei Aachen gehört nach eigenen Angaben zu den größten Home-Entertainment-

Dienstleistern. Mit der Installation von mehreren Premius-Spezialdruckmaschinen der KBA-Metronic AG für opti-

sche Speichermedien wurde die Kapazität kürzlich maßgeblich erhöht. Ausschlaggebend war in erster Linie die

Produktivität der Premius für zunehmend kleinere Auflagen.

Johannes [email protected]

Bis zu 7.200 Disks pro Stunde vermag jede dieser Premius-Maschinen in der Cinram-Produktionshalle zu bedrucken

Die Ablagestation, die auch einen Non-Stop-Betrieb erlaubt

Flachsiebdruckwerk für die Weißgrundierung der Disk

Plattenwechsel an den vier Premius-Offsetfarbwerken

DVD-, CD- und die High-Defini-tion-Formate Blu-ray und HDDVD bilden mit Mastering,

Replikation, Sieb- und Offsetdruckden Schwerpunkt der Produktions-anlagen bei Cinram. “World ClassService for World Class Custo-mers” lautet das Motto auf derCinram Homepage.

Cinram International Inc. mitSitz im kanadischen Toronto istweltweit einer der führenden Her-steller und Logistik-Dienstleisterfür optische Speichermedien. DieCinram GmbH in Alsdorf ist Teildes kanadischen Konzerns. Weite-re Standorte unterhält Cinram inUSA, England, Frankreich undMexiko. Allein in Alsdorf werdentäglich zwischen 1,6 und 1,7 Mil-lionen Disks repliziert, bedruckt,verpackt und zum Kunden trans-portiert. An Spitzentagen werdentäglich bis zu 700 Jobs fertiggestellt. Konzernweit spricht manvon einer jährlichen Fertigungska-pazität von ca. 1,8 Milliarden pro-duzierten Disks aller Formate. Zu

festen Handelspartnern zählenz. B. die Warner Music Group,renommierte Musiclabel sowieführende Hollywood Studios undnamhafte Spiele- und Software-Unternehmen. Cinram beschäftigtam Standort Alsdorf ca. 1.200 Mit-arbeiter.

Im Jahr 2004 ist CinramDeutschland auf die Premius vonKBA-Metronic aufmerksam gewor-den. Mit ihren vier Offset-Kurz-farbwerken und zwei Flachsieb-druckwerken produziert sie zuver-lässig in hoher Druckqualität. Dieausgesprochen kurze Rüstzeitmacht die Premius für die CD-

/DVD-Spezialisten so interessant.Denn für kleinere Auflagen, wiesie heute immer häufiger vorkom-men, sind schnelle Jobwechselideal. Die Premius ist dank ihrerwasserlosen und zonenschrauben-losen Farbwerke schnell „in Farbe“und benötigt nur wenige Anlauf-disks. Zwei Flachsiebdruckwerkesorgen für die Weißgrundierungund die Veredelung der Disks mitLack.

Der Anwendungstechniker derDruckproduktion für CD/DVD beiCinram, Ralph Lakämper, istbegeistert von der Premius vonKBA-Metronic: „Die Maschine hat

einen Output von bis zu 7.200Disks/Stunde. Bei kleinen Auflagenglänzt sie wegen der schnellenMotivwechsel und auch Großaufla-gen meistert sie sehr zuverlässig.Dabei schätzen wir die konstanteDruckqualität von der ersten biszur letzten Disk.“

Die Maschine arbeitet nachdem wet-on-dry-Verfahren, d. h.jede Farbe wird individuell mittelseines UV-Trockners sofort nachdem Bedrucken getrocknet. Übereine hochauflösende Kamera wirddas Druckbild ständig überwacht.So werden fehlerhafte Disks jeder-zeit erkannt und aussortiert. Ent-sprechende Speicher im An- undAbleger erlauben den Non-Stop-Betrieb. Die Maschine kann dankeinfacher und logisch aufgebauterBedienfunktionen von nur einemOperator bedient werden. Dieexakte Reproduzierbarkeit im was-serlosen Offsetdruck ist auch beiCinram für Wiederholaufträge einwichtiger Faktor.

Mehrere Premius-Anlagen pro-duzieren inzwischen bei Cinram.Daneben hat KBA-Metronic auchdie notwendige Druckvorstufen-technik geliefert und entsprechen-des Know-how übertragen. Dankwachsender Nachfrage möchteCinram den Output an Disks wei-ter steigern und KBA-Metronicfreut sich auf die Fortsetzung derguten Zusammenarbeit.

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Report 34 | 2009 47

In KürzeInteressante Website: www.plasticcardservices.co.uk

Der im englischen Macclesfieldansässige Plastic Card Services

Ltd. (PCS) hat sein Engagementzum umweltfreundlichen Premi-um-Qualitätsdruck mit der Installa-tion einer neuen Genius 52UVunterstrichen.

Der Markt für Plastikkartenkennt keine Grenzen. Und so hältPCS, was man auf dem Briefkopfverspricht: Druck von Smart Cards,Foto-ID-Karten, Geschenkkarten,Schlüsselanhängern bis zu bargeld-losen Restaurantkarten in Auflagenvon eins bis zehn Millionen. Derangebotene Service ist vielfältig.Schätzungsweise mehr als 750Millionen Karten werden jedesJahr allein in UK gedruckt. Miteiner Produktionserfahrung vonmehr als 16 Jahren überrascht eskaum, dass PCS dem qualitätsbe-wußten Kundenanspruch Genügetragen möchte.

Hier beginnt sich die Leistungder Genius auszuzahlen, wie PCSJoint Managing Direktor RobNicholls erklärt: „Der Druck auf

Plastik bietet eine Reihe vonHerausforderungen. Die einge-schränkte Bildfläche sowie diegeringe Punktgröße – oft in Nega-tivschrift in Volltonfarbe – erfor-dern hohe Genauigkeit. Das vor-wiegend teure Material bedeutet,dass Makulatur beim Einrichtenund Waschen finanzielle und öko-logische Einbußen zur Folge hat.Aufgrund des Produktionsvolu-mens würde man herkömmlicherWeise zu einem größeren Formatwechseln – B2 oder wenigstens B1– aber im konventionellen Offsetwürde dies die qualitativen Heraus-forderungen nur weiter vergrö-ßern.“

Rob Nicholls weiter: „DieGenius wurde entwickelt, um aufdiesen anspruchsvollen Materia-lien zu drucken. Sie hat eine Anti-Statik-Vorrichtung, durch das Ani-lox-Farbwerksystem ergeben sichein reduzierter Punktzuwachs, einklares Bild und brilliante Farbenüber den gesamten Bogen. Im klei-neren A3-Format ist das Register

Umweltfreundliche Genius ist das Produktions-Ass

CS Joint Managing Direktor Rob Nicholls ist mit seiner Genius 52UV sehr zufrieden

sehr exakt. Im wasserlosen Druckgibt es auch keine Abweichung beiden Bildern. Die Karte ist das Mar-kenzeichen unserer Kunden. Siemuss zu jeder Zeit perfekt sein.“

PCS verkauft über Agenturenund direkt an Endkunden monat-lich rund drei Millionen Karten.Dabei hat man festgestellt, dass dieUmweltfreundlichkeit der KBA-Druckmaschine ein weiterer Plus-punkt bei der Auftragsentschei-

dung ist. „Unsere Kunden denkenzunehmend über die Umwelt-freundlichkeit ihrer Produktenach,“ erklärt Rob Nicholls. „Dazugehört natürlich die Wiederver-wendbarkeit des Materials. Es istein Teil unseres Service, dieumweltfreundlichste Lösung fürden jeweiligen Auftrag zu findenund dabei spielt auch der CO2-Aus-stoß eine wesentliche Rolle. Hierhat die Genius klare Vorteile.“

V.l.n.r.: Verkaufsdirektor David Hinds,Geschäftsführer Henderson Allan, Betriebs-leiter Patrick Moffett und Finanzdirektor Trevor Brennan von W&G Baird freuen sich überdie Auszeichung als „Irischer Magazindruckerdes Jahres 2008“

Irland: W&G Baird wird Magazindrucker des Jahres mit Rapida 106

Im September 2008 hat das aufden Magazin- und Akzidenzdruck

auf höchste Qualität spezialisierteUnternehmen W&G Baird in deririschen Grafschaft Antrim eineZehnfarbenmaschine KBA Rapida106 mit Bogenwendung für den 5über 5-Druck und Plattenzylinder-Direktantriebstechnik DriveTronicSPC in Betrieb genommen. W&GBaird arbeitet rund um die Uhr imDreischichtbetrieb in einem sehrwettbewerbs-intensiven Marktseg-ment. Geschäftsführer HendersonAllan: „Bei unserer Investitionsent-scheidung für die Rapida 106 standneben der heute gefordertenDruckqualität die höchstmöglicheProduktivität, auch bei kleinenAuflagen, im Vordergrund. Mitwachsender Produktivität sinkendie Stückkosten und nur wenneine Maschine druckt und nicht

steht, kann diese auch Geld verdie-nen: Schnelle Jobwechsel sind alsofür uns ein entscheidender Vorteilim Wettbewerb.“

CIP-Link-Anbindung an dieDruckvorstufe, densitometrischeund farbmetrische Farbmessungund -regelung mit KBA DensiTronicund die Online-Kontrolle desDruckbogens auf eventuelle Text-und sonstige Abweichungen zumOriginal-PDF mit dem DensiTronicPDF-Scanner gewährleisten einenoptimierten Workflow und eineumfassende Qualitätskontrolle und-dokumentation.

Das TraditionsunternehmenW&G Baird wurde 1862 gegründetund verfügt über eine breite Kun-denbasis in Irland und dem Verei-nigten Königreich. Innerhalb derersten zehn Wochen druckte dielange Rapida 106-Wendemaschine

bereits 8,1 Millionen Bogen. Füreines der gedruckten Magazinewurde W&G Baird im Novembermit dem Titel „Irischer Magazin-drucker des Jahres 2008“ ausge-zeichnet.

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Report 34 | 200948

Fünf Commander-Anlagen für türkische Ciner Group bald in Produktion

Auf Hochdruck lief in den letztenWochen des vierten Quartals

2008 die Einbringung und Installa-tion der fünf hoch automatisiertenKBA Commander-Anlagen (insge-samt 27 Achtertürme) bei der tür-kischen Druckerei- und Verlags-gruppe Ciner Matbaacilik A.S.(Ciner Printing Inc.) an den Stand-orten Istanbul, Ankara, Izmir undAdana. Das Medienhaus gehört zurinternational tätigen Ciner Group,die auch in den Bereichen Rohstof-

fe, Energie, Industrie, Handel, Tou-rismus und Hotellerie tätig ist.

Für den KBA-Partner ScholppMontage GmbH aus Stuttgart wardie Einbringung und Grobmontageder fünf Rotationen an vier unter-schiedlichen Standorten innerhalbvon nur gut drei Monaten der größ-te Auftrag 2008 im SegmentDruckindustrie. Die parallel laufen-den Arbeiten in Tuzla bei Istanbul,Ankara, Izmir und Adana erforder-ten eine präzise Planung und per-

Präzisionsarbeit: Einbringung der jeweils 13,6 Meter langen und 34 Tonnen schweren Vits-Trocknerin die Druckhalle

Mit einem Ausstoß von jeweils bis zu 90.000 Exemplaren pro Stunde werden die neuen KBA Commander-Anlagen die schnellsten Zeitungsdruckmaschinen in der Türkei sein

Achtfarben-Wendemaschine Rapida 162a bei LTV in Varese

Eine enge Partnerschaft bestehtseit über 30 Jahren zwischen

der italienischen Buchdruckerei LaTipografica Varese (LTV) und KBAin Radebeul. Das 1927 gegründeteFamilienunternehmen hat im Mai2008 eine Achtfarben-Wendema-schine Rapida 162a der neuestenGeneration in Produktion genom-men. Die Rapida 162a-8 SW4 ver-fügt bereits über das von KBA zurdrupa 2008 auch für den Schön-und Widerdruckbetrieb auf 1.200x 1.620 mm erweitertes maxima-les Bogenformat. LTV-Vorstands-mitglied Dr. Jacopo del Pennino:„Wir nutzen jede Chance, unsereProduktivität mit allen verfügbarentechnischen Innovationen zu stei-gern und zu verbessern. Dies giltfür Druckleistung, Automatisie-rung und im Besonderen für die

Die Drucker bei LTV haben viel Erfahrung mit den Jumbo-Perfektoren von KBA Radebeul und kommen mit dem neuen Flaggschiff schon gut zurecht

Qualitätskontrolle. Die neue Rapi-da 162a-Wendemaschine verfügtüber Plattenwechselvollautomaten,CIP-Link online, ACR-Autoregisterund Farbmess- und -regelsystemDensiTronic professional. Mit die-sem Hightech-System ist es mög-lich, unseren anspruchsvollen Kun-den eine Qualitätsgarantie über diegesamte Auflage zu geben.“

La Tipografica Varese erzieltderzeit an seinen beiden Produkti-onsstandorten in Varese mit rund200 Mitarbeitern einen Umsatzvon ca. 25 Millionen Euro. Schwer-punkte sind Enzyklopädien, Schul-bücher, Bildbände sowie hochwer-tige Verlagsproduktionen (künstle-rische, literarische und wissen-schaftliche Werke) für italienische,französische, englische und deut-sche Auftraggeber.

In Kürze

fektes Teamwork mit den beteilig-ten KBA-Spezialisten. In Tuzla, süd-östlich der MillionenmetropoleIstanbul, entstand die größte dervier neuen Zeitungsdruckereien.

Mit einem Ausstoß von jeweilsbis zu 90.000 Exemplaren proStunde werden die fünf hoch auto-matisierten KBA Commander-Anla-gen schon bald die schnellsten Zei-tungsdruckmaschinen in der Tür-kei sein. Mit der Ausstattung eini-ger der Rotationslinien mit Trock-

nern für die Hybrid-ProduktionColdset/Heatset folgt Ciner Prin-ting einem aktuellen Trend iminternationalen Zeitungsdruck.KBA demonstriert mit diesemGroßprojekt nunmehr auch in derTürkei seine technologische Spit-zenstellung im Zeitungs-, Semi-commercial- und Hybriddruck.

Ein ausführlicher Bericht dazufolgt in der nächsten Ausgabe vonKBA Report.

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Report 34 | 2009 49

Im September nahm ImpressionPolska aus Warschau die erste

Rapida 205-Super-Großformatma-schine in Polen vor mehr als 200Gästen offiziell in Betrieb. Die

Vierfarbenanlage für Druckformatebis zu 1,51 x 2,05 m hatte bereitsvorher beim Druck von Plakatenund Postern ihre Feuertaufebestanden. KBA hat bereits mehr

als 40 dieser Superjumbos in fastalle Kontinente geliefert.

Neben Vertretern der polni-schen Druckindustrie waren auchInteressenten aus Russland, der

Ukraine und den Baltischen Repu-bliken angereist, um die neue Rapi-da 205 live zu erleben. TomaszSkrzypkowski, Verkaufsdirektorvon Impression Polska, erläutertebei der Begrüßung die technischenBesonderheiten der neuen Maschi-ne. Die Rapida 205 kann Bedruck-stoffe bis 1,2 mm Dicke mit bis zu9.000 Bogen/h verarbeiten. Weite-re Vorteile sind die Qualitätsmes-sung und -regelung mit QualiTro-nic professional, die ColorTronic-Farbsteuerung sowie die einfacheLeitstandbedienung auf Windows-Basis. Der erste bei der Live-Demonstration produzierte Druck-bogen wurde von Andrzej Grudzin-ski, Generaldirektor von Impressi-on Polska, unterzeichnet. KBA-Ver-triebsdirektor Sven Strzelczyk undVerkaufsleiterin Miroslawa Beckervon KBA-Polska übergaben einModell der neuen Rapida 205 anAndrzej Grudzinski.

Premiere in Polen: Rapida 205 bei Impression Polska

Innerhalb eines knappen Jahres hat die Vierfarben-Rapida 105 mit Bogenwendung und Rolle-Bogen-Anleger 30 Mio. Drucke produziert

Drucker Marcin Swiatczynski, BartoszBobowski, Präsident der Drukarnia Narodowa,und Verkaufsleiter von KBA-Polska, AndrzejWasielak (v.l.n.r.) vor der Rapida 105, die seitEnde 2007 im Einsatz ist

Das Management von Impression Polska, Vertreter von KBA und Kodak Polska an derAuslage der neuen Rapida 205

Drukarnia Narodowa: 40 Jahre Partnerschaft mit KBA

Im September 2008 feierte dieDrukarnia Narodowa aus Krakau

ihr 150. Jubiläum. Ein zweites Jubi-läum folgte zum Jahresende: 40Jahre Partnerschaft mit KBA. 1968wurde die erste Druckmaschinevon KBA an Drukarnia Narodowageliefert. Im Dezember vergange-nen Jahres erhielt das Unterneh-men eine moderne Vierfarben-Rapida 105 mit Bogenwendung.

Die Jubiläumsfeier fand ineinem Neubau mit 2.500 m2 Pro-

duktionsfläche statt. Dieser gehör-te zu den ersten strategischen Ent-scheidungen von MK Projekt, demUnternehmen, das im Jahr 2005die Drukarnia Narodowa übernom-men hat. Bartosz Bobowski, Präsi-dent von Drukarnia Narodowa:„Über 40 Jahre hinweg wurdenmehr als ein Dutzend unterschied-liche Maschinen von KBA einge-setzt: von Hochdruckmaschinenmit Handanlage über Tiefdruck-Einheiten und ältere Bogenoffset-

Anlagen in der Zwei- und Vierfar-benvariante bis hin zur aktuellenRapida 105.“

Die Vierfarben-Rapida 105 mitumstellbarer Bogenwendung fürden 2/2-farbigen Druck ist dieerste in Polen, mit Rolle-Bogen-Anleger RS 105. Während der ers-ten zehn Produktionsmonate hatsie rund 30 Mio. Bogen bedruckt –ein Ergebnis, das von der Ge-schäftsleitung des Unternehmensals herausragend gewürdigt wird.

Obwohl die Mittelformatma-schine hauptsächlich für die Buch-produktion eingesetzt wird – denndies ist der Produktionsschwer-punkt des Druckhauses – kommenmehr und mehr andere Aufträgehinzu. „Unser Ziel ist eine höhereDiversifikation des Produktportfo-lios“, erläutert Bartosz Bobowski.„Deswegen haben wir neben derInvestition in Offset-Technik undBuchbinderei auch zwei digitaleMaschinen beschafft.“

In Kürze

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Report 34 | 200950

Cambrian Printers investiert in den Rüstzeitweltmeister

Cambrian Printers ist der ersteAnwender der zur drupa 2008

neu vorgestellten Mittelformatma-schine KBA Rapida 106 in England.Die Ende Dezember 2008 geliefer-te Rapida 106-Zehnfarben für den5 über 5-Druck ist gleichzeitig dieerste im Vereinigten Königreichmit Plattenzylinder-Einzelantrie-ben DriveTronic SPC für den simul-tanen Druckplattenwechsel unddie erste KBA-Bogenoffsetmaschi-ne im Unternehmen.

Robert Read, Managing Direk-tor des insbesondere im Magazin-und Zeitschriftensektor gut posi-tionierten Familienunternehmens,beschreibt die Entscheidung fürdie Rapida 106 als eine logischeSchlussfolgerung nach einem aus-giebigen Testprogramm: „Wir ha-ben vier Lieferanten ausgewähltund deren neueste Mittelformat-maschinen intensiv getestet. Am

Ende lag die Rapida deutlichvorne.“

Bei Cambrian Printers legt manneben der Qualitätskontrollebesonderen Wert auf das Umwelt-management und den Arbeits-schutz. Die Umweltverträglichkeitder neuen Druckmaschine wardeshalb ein weiteres wichtiges Ent-scheidungskriterium. „Wir wollenauf der Rapida 106 vom ersten Tagan alkoholfrei produzieren. KBAteilt unser Umweltengagementund wird uns aktiv dabei unterstüt-zen, dies in der täglichen Praxis zuleben.“

Die hoch automatisierte Rapida106 wird komplett mit KBA Logo-Tronic, QualiTronic und DensiTro-nic für einen integrierten Work-flow und ein durchgängiges Quali-tätsmanagement ausgestattet undgeht in diesen Tagen in Produktion.

Robert Read, Managing Direktor von Cambrian Printers, vor seiner neuen KBA Rapida 106-Zehnfarbenmaschine

Roadshow in China und Technologieforum in Malaysia

Im Herbst 2008 informierte KBAin China und Malaysia über neu-

este Trends in der Inline-Verede-lung und drupa-Neuheiten. DieRoadshow fand in den chinesi-schen Städten Tianjin, Zhengzhou,Huzhou und Dongguan statt, dasTechnologieforum in Kuala Lum-pur. Es war bereits die zweite Ver-

anstaltungsreihe dieser Art. 120bis 180 Gäste pro Tag zeigten gro-ßes Interesse.

In den Regionen Tianjin undHuzhou hat sich die Verpackungs-industrie sehr stark entwickelt.Einige der dort produzierendenRapida 105-Bogenoffsetmaschinenwurden in die Roadshow einbezo-

Die bei der Roadshow in China produzierten hochwertigen Lackveredelungs-Muster fanden bei den Druckfachleuten großes Interesse

Stefan Segger, Leiter der KBA-Niederlassung Asia-Pacific, begrüßtedie Druckfachleute zum TechnologyForum im Saujana-Hotel Kuala Lumpur

gen. Die Druckmuster fandengroße Aufmerksamkeit.

Jürgen Veil, Bereichsleiter Mar-keting Bogenoffset bei KBA inRadebeul, sprach über Grundlagender Lackveredelung und wirt-schaftliche Vorteile der Inline-Ver-edelung im Verpackungs- und Akzi-denzdruck. Er stellte die unter-

schiedlichen Lacksysteme undLackierprozesse vor, erläutertederen Vor- und Nachteile, techni-sche Voraussetzungen sowie typi-sche Anwendungsfelder. Danebenstellte er erste Exemplare des beiKBA entwickelten Lackmusterbu-ches (siehe S. 18 und 19) vor. InZhenzhou und Dongguan standenzudem die DriveTronic-Komponen-ten zur Rüstzeitverkürzung sowiedie Inline-Qualitätsüberwachungmit KBA QualiTronic im Mittel-punkt.

Als Erfinder der Druckmaschi-ne sieht KBA den Wissenstransferin den jungen Wachstumsmärktenals eine Verpflichtung an. DazuKBA-Vorstandsvorsitzender Al-brecht Bolza-Schünemann: „Dertechnische Fortschritt ist kritischfür das langfristige Überlebenunserer Branche. Wir müssen aktivneue Ideen umsetzen und die Kos-teneffizienz des Verfahrens verbes-sern. Ökologische Druckverfahrenoder die Verbesserung von Haptikund Optik der Druckprodukte sindeinige Ansätze dazu. Wir müssenzeigen, welche Kraft in gedrucktenErzeugnissen steckt und dassdie moderne Industriegesellschaftohne Druck nicht existieren kann.“

In Kürze

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Report 34 | 2009 51

Genius 52UV auf der Druck + Form in Sinsheim

Wie schon 2007 nahm KBA-Metronic an der Regionalmes-

se Druck + Form im baden-würt-tembergischen Sinsheim mit einerGenius 52UV teil – diesmal miteinem zusätzlichen Lackwerk.Gezeigt wurden Anwendungen aufunterschiedlichsten Kunststoffenbis bin zu Lentikular/3D-Foliensowie speziellen, metallbeschichte-ten Papieren. Eindrucksvoll konntedie Genius 52UV dabei ihre Flexi-bilität bei zahlreichen Vorführun-gen demonstrieren. Die Maschinebedruckt Materialstärken bis 0,8mm. Dank der UV-Farben könnendie Substrate direkt nach demDruck weiterverarbeitet werden.Für Genius-Anwender erschließensich oft neue, ergänzendeGeschäftsfelder. Interessant ist dieMaschine insbesondere, weildurch das schnelle „In-Farbe-Kom-men“ bereits der zehnte Bogen infotorealistischer Qualität verfügbarist. Die hohe Standardisierung desgesamten Prozesses durch Verzichtauf Wasser und Zonenschraubenist Grund für die hohe Zufrieden-heit der Anwender.

Nach der recht hektischen drupa war die Druck + Form von einer ruhigen, fast schonfamiliären Atmosphäre geprägt

Ramzi Kteily: Ehrung für 30 Jahre Partnerschaft mit KBA

Im Rahmen einer kleinen Ehrunganlässlich der Zeitungsmesse

IFRA Expo 2008 in Amsterdamüberreichte Christoph Müller,KBA-Vertriebsvorstand für Rollen-druckmaschinen, an Ramzi Kteily,Inhaber der KBA-Vertretung GiffinGraphics Co. Ltd. in Abu Dhabi,eine Urkunde für 30 Jahre engeund erfolgreiche Zusammenarbeitbei vielen Projekten in den Verei-nigten Arabischen Emiraten undJordanien.

Im Jahr 1978 gründete RamziKteily im Alter von 37 Jahren dieFirma Giffin Graphics und knüpftewenig später erste Kontakte zuKBA in Frankenthal. Später über-nahm Giffin Graphics die Vertre-tung für alle KBA-Bogen- und Rol-lendruckmaschinen. Bereits mit 16Jahren hatte er seinen Vater verlo-ren, der Direktor einer Schiff-fahrtsgesellschaft in Palästinagewesen war. Dennoch studierte

er erfolgreich Betriebswirtschaftan der Amerikanischen Universitätin Beirut. Mit dem grafischenGewerbe kam er dann erstmals inder Verkaufsabteilung des National

Ramzi N. Kteily (l.) nach der Vertragsunterzeichnung zur Lieferung der großen Continent-Anlagenach Doha mit Abdul Latif A. Al-Mahmoud, General Manager von Dar Al Sharq (3.v.l.), und KBA-Vertriebsvorstand Christoph Müller (3.v.r.)

Cash Register (NCR) in Berührung.Auch heute im Alter von 67

Jahren ist Ramzi Kteily noch jedenTag im Unternehmen zu sehen. Soerklärt sich auch der Erfolg seiner

Firma, die von ehemals zwölf aufheute über 130 Mitarbeiter ange-wachsen ist. Giffin Graphics ver-tritt eine ganze Reihe renommier-ter Firmen im grafischen Gewerbeund anderen Branchen.

Gemeinsam habe man vielerreicht, so Christoph Müller. Her-vorzuheben seien die Verkäufe gro-ßer Zeitungsdruckmaschinen nachAbu Dhabi, Doha und Dubai, aberauch mit den Compacta-Akzidenz-maschinen und den Rapida-Bogen-offsetmaschinen habe es gerade injüngerer Zeit viele Erfolge gege-ben. Die sehr gute Marktpositionvon KBA gelte es zu sichern undauszubauen. Christoph Müllerwünschte Ramzi Kteily privat undberuflich alles Gute und eine stabi-le Gesundheit für die nächstenJahre. Er sprach seine Hoffnung aufnoch viele gemeinsame Jahre mit„seinem Mann im MittlerenOsten“ aus.

In Kürze

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Report 34 | 200952

In Kürze

KBA Cortina 6/2 bei DuMont Schauberg in den Startlöchern

Die Einbringung der neuen KBACortina 6/2 beim Kölner Tradi-

tionsverlag M. DuMont Schaubergdurch die Scholpp Montage GmbHvom 20. Oktober bis 26. Novem-ber war etwas Besonderes. Schließ-lich ist M. DuMont Schaubergbereits seit 175 Jahren einer dertreuesten KBA-Zeitungskunden.

Mit 1.890 mm maximalerPapierbahnbreite ist die dreifach-breite Cortina für Köln eigentlichein Jumbo, aufgrund ihrer Kom-paktbauweise und des auch bei derEinbringung vertikal in der Mitteteilbaren Achterturms mit nur ca.30 Tonnen pro Stück am Kran fürdie erfahrenen Scholpp-Monteureaber eher ein Leichtgewicht. Die

Zufahrt zum Druckzentrum nebendem Neven DuMont Haus in derAmsterdamer Straße war für dieTieflader bequem und die Ausstat-tung der Maschinenhalle miteinem 35-Tonnen-Hallenkran einMusterbeispiel für moderne Indus-triestandards. Auf aufwendigeRampen, Transportgerüste oderSeilzugportale wie bei manchenanderen Baustellen konnte in derDomstadt verzichtet werden. Sowaren zum Entladen der vier Pasto-mat-Rollenwechsler, der vier Corti-na-Drucktürme und der zwei Falz-werke lediglich die passendenAutokrane zu organisieren. Für dieeigentliche Einbringung genügteein Maschinentransportwagen.

Den Quertransport der Drucktür-me im Produktionszentrum über-nahm ein wendiger Stapler. Mitdem Hallenkran wurden dann alleAggregate millimetergenau an ihrePosition gebracht. Die eigentlicheMontage lief Hand in Hand mit derKBA-Mannschaft.

Die KBA Cortina 6/2-Anlage fürden Kölner Stadt-Anzeiger, denExpress, die Kölnische Rundschauund andere Printprodukte kannpro Stunde bis zu 80.000 vierfarbi-ge Zeitungen mit bis zu 48 Seitenim Berliner Format bzw. 96 Seitenim DIN A4-nahen halben Tabloid-Format drucken. Sie soll im März2009 in Produktion gehen.

Vom Maschinentransportwagen wurden dieKomponenten der Cortina 6/2 an ihre späterePosition gehoben

Das erste offizielle KBA Newspa-per Press User Meeting mit

Kunden aus England, Schottland,Wales und Irland fand im Septem-ber letzten Jahres in Chesterstatt.

Nachdem das neue Druckzen-trum von der North Wales Newspa-pers Media (NWNM) im DeesideIndustrial Park in Flintshire (Wales)mit der 64-Seiten-Anlage KBACommander bei der Einweihung

durch den Prince of Wales im Früh-jahr 2008 schon einmal im Fokusder Öffentlichkeit gestanden hatte,erwies sich der Ort auch für eineBesichtigung, im Rahmen des UKUser Meetings, als sehr attraktiv.

Im Mittelpunkt des erstenTages stand die Besichtigung desDruckzentrums. Auf den vier KBACommander-Drucktürmen wer-den zweischichtig etwa 500.000Tages-, Wochen- sowie Monatsblät-

Erstes KBA UK User Meeting

Die Teilnehmer des ersten KBA UK User Meetings in der Papierfabrik von UPM Shotton Paper. Im Hintergrund die in ihrenDimensionen beeindruckende Papiermaschine

ter pro Woche hergestellt. MarkWall, Press Operation Manager vonNorth Wales News, und sein Teamgaben einen ausführlichen Über-blick über die Produktionsabläufein ihrer Druckerei. Neben der aus-gezeichneten Druckqualität wur-den die sehr niedrigen Makulatur-werte und die Sauberkeit der seitfast einem Jahr laufenden Maschi-ne von den Fachleuten besondersgelobt.

Nach dem Besuch der Drucke-rei ging es zur Besichtigung derganz in der Nähe gelegenen Papier-fabrik der UPM Shotton Paper. Indem 400 Mitarbeiter beschäftigen-den Werk wird auf drei Altpapier-Recycling-Anlagen der Rohstoff fürzwei Papiermaschinen gewonnen.Rund um die Uhr werden dort ineiner Breite von jeweils ca. 8Meter Zeitungspapiere hergestellt.Das Werk hat einen Stromver-brauch in der Größenordnung derenglischen Industriestadt Man-chester und produziert jährlich ca.520.000 Tonnen Papier.

Am zweiten Tag standen Vor-träge und Präsentationen auf demProgramm. Schwerpunkt war derBereich Value Added Printing,wobei die zunehmend nachgefrag-te Semi-Commercial-Produktionsowie die Herstellung speziellgehefteter Tabloid-Produkte imMittelpunkt standen. Auch dieinnovative KBA Compact-Maschi-nenplattform mit der KBA Cortinaund KBA Commander CT wurdeausführlich vorgestellt. Der KBAAfter-Sales-Service präsentiertedarüber hinaus sein umfangreichesDienstleistungsprogramm.

Man war sich einig, im kom-menden Jahr wieder ein UK UserMeeting durchzuführen.

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Rapida UV-Jumbo bei Camis Ambalaj in Istanbul

Mit jährlich 25.000 Tonnen ver-arbeitetem Karton ist Camis

eine der größten Verpackungsdru-ckereien der Türkei. Nach zweiFünffarben-Großformatmaschinen

mit Lack eines anderen deutschenHerstellers hatte sich Camis imvergangenen Jahr für eine Rapida142-6+L mit doppelter Auslage-verlängerung, Kartonpaket und UV-

Bei der Übergabe der Rapida 142 (v.l.n.r.): Ahmet Dereli, Vorstandsvorsitzender von Dereli Graphic; Recep Yaman, Technischer Leiter von Dereli Graphic;Ibrahim Özyildirim, Produktionschef Camis, und Mehmet Akinci, Druckereileiter Camis

Ausstattung entschieden. DieMaschine ist um 630 mm höhergesetzt, da sie vor allem 230 g-Kar-ton und Mikrowelle bedruckensoll.

Hauptprodukte von Camis sindVerpackungen für die Glasindus-trie, wobei die bedruckten Bogenauf Wellpappe kaschiert werden.Der UV-Anteil steigt ständig undmit der neuen Anlage ist man nachwenigen Monaten Produktionbereits fast doppelt so schnell wiemit den bisherigen Maschinen.

„Uns hat vor allem der hoheAutomatisierungsgrad der Rapidasfasziniert“, sagte Mehmet Akinci,Leiter der Druckerei, bei der Inbe-triebnahme im Oktober 2008. „Beiden heutigen Preisen können wires uns nicht erlauben, dass eineMaschine längere Zeit auf den Job-wechsel wartet. Der Jobwechsel istmit der neuen Rapida 142-6+L soeinfach, dass sich unser Personalständig anstrengt, noch kürzereStillstandzeiten zu erreichen“,ergänzt Ibrahim Özyildirim, Pro-duktionschef bei Camis.

Durch den hohen Automatisie-rungsgrad kann der Lackturm inkürzester Zeit von Dispersions- aufUV-Lack umgestellt werden. DieKombi-Ausstattung der Farbwerkelässt ebenfalls den schnellen Wech-sel von konventioneller Farbe aufUV oder Hybrid zu.

KBA RUS betreut nun auch kleinformatige Bogenmaschinen

Zum 1. Januar 2009 hat KBA RUSauch den Vertrieb der klein- und

halbformatigen Bogenoffsetmaschi-nen von KBA-Grafitec aus Dobrus-ka übernommen. Damit ist dieTochtergesellschaft der Koenig &Bauer AG in Russland für dasgesamte KBA-Druckmaschinenpro-gramm vom Bogen-, über den Akzi-denz- bis hin zum Zeitungsbereichzuständig. Anwender von KBA-Bogen- und Rollendruckmaschinenerhalten nun alle Produkte undDienstleistungen aus einer Handund können auf die direkte Zusam-menarbeit mit den KBA-Werken inDeutschland und der Tschechi-schen Republik vertrauen. MitIPRIS in St. Petersburg, dem bishe-rigen Vertriebspartner für die Per-forma-Modelle, wurde die Zusam-menarbeit einvernehmlich been-det.

KBA RUS hat bereits in der Ver-gangenheit mit großem Engage-ment die Halbformat-Baureihe

Rapida 74 in der Russischen Föde-ration verkauft. Mit der Nachfolge-maschine Rapida 75 (Bogenformat53 x 75 cm bzw. 60,5 x 75 cm) willdas Unternehmen nun an dieseErfolge anschließen. Auch diekleinformatige Performa 66 (For-mat 48,5 x 66 cm) wird künftigüber KBA RUS vertrieben. Damitkann die russische KBA-Tochtervom Klein-, über das Mittel- undGroßformat bis zu den Super-Jum-bos der Baureihe Rapida 205 eindurchgängiges Programm an Bo-genmaschinen für den Akzidenz-und Verpackungsdruck sowie Son-deranwendungen anbieten.

Die erste Rapida 75 wurdebereits an der Staatlichen Moskau-er Universität für Druckweseninstalliert. Die Vierfarbenmaschinesoll neben dem Einsatz für Ausbil-dung und Forschung auch fürDruckdemonstrationen für Interes-senten aus den GUS-Republikenzur Verfügung stehen.

Seit Jahresbeginn vertreibt KBA RUS neben dem Rapida-Programm aus Radebeul auch die kleinformatigen Bogenoffsetmaschinen KBA Performa 66 (oben) und KBA Rapida 75 (unten) von KBA-Grafitec aus Dobruska

In Kürze

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Report 34 | 200954

In Kürze

Zweite Metalstar 2 für Baodeco in China

Baodeco, eine Tochtergesell-schaft des chinesischen Stahl-

herstellers Baosteel, hat eine zwei-te Hochleistungs-Drucklinie TypMetalstar 2 von KBA-MetalPrintgekauft. Die Vertragsunterzeich-nung für dieses Projekt fand imKempinski Hotel in Peking statt.Die neue 6-Farben-Linie wird gera-de beim Kooperationspartner vonBaodeco, der Fa. O.R.G. in Huairouaufgestellt, ganz in der Nähe derTouristenattraktion Mutianyu,einem restaurierten Abschnitt dergroßen Chinesischen Mauer.

Im Jahr 2004 entschied sichBaosteel seinen Kunden nicht nurWeißblechtafeln zu liefern, son-dern mit der Metalstar 2 aucheinen kompletten Service zurBedruckung und Lackierung dieserBlechtafeln anzubieten, ausgeführtvon der neuen TochtergesellschaftBaodeco in Shanghai. Von Beginnan hat Baodeco das Potenzial dermodernen Blechdruckmaschinenmit durchgängigem Greifersystem(continuous grip) und UV-Trock-nungssystemen erkannt und denEinsatz von traditionellen Blech-

druckmaschinen mit konventionel-ler Trocknungstechnik übersprun-gen. Dadurch konnte das Unter-nehmen von Anfang an die Vorteile„One-Pass“-Produktion mit Hoch-geschwindigkeitsmaschinen nut-zen: höchste Druckqualität, hoheFortdruckgeschwindigkeiten, ver-kürzte Rüstzeiten und bis zu 80 %Energieeinsparung gegenüber dentraditionellen Blechdruckern inChina. Als die Kapazität der ersten

Maschine nicht mehr ausreichte,entschied sich Baodeco für einezweite 6-Farben Metalstar 2-UV-Linie.

„Die ältere Generation derBlechdruckmaschinen hatte dasProblem der Registergenauigkeit.Das moderne Konzept der Tafelfüh-rung mittels eines durchgängigenGreifersystems in der Metalstar 2eliminiert dieses Problem undsorgt für gleichbleibend hohe Re-

gistergenauigkeit, auch bei hohenFortdruckgeschwindigkeiten“, er-klärt Mr. Zhuang, Geschäftsführervon Baodeco.

Baosteel in China vergrößertkontinuierlich seine Weißblechpro-duktion. China ist der weltweit amstärksten wachsende Dosen-Marktund hat ein Volumen von 5,6 Milli-arden USD. Baosteel will mit derneuen Investition zur Nummereins in China werden.

Unterschriftenzeremonie imKempinski Hotel in Pekingmit v.l.n.r.: Gerhard Gross-mann, GebietsverkaufsleiterKBA-MetalPrint; Walter Zehner, Geschäftsführer KBAChina; Zhao Yuhui, DirektorO.R.G.; Zhuang Jianjun,Geschäftsführer Baodeco;Uwe Rust, GeschäftsführerKBA-MetalPrint; Martin Lengyel, Leiter Projektma-nagement KBA-MetalPrint

topp+möller in Detmold entscheidet sich für Genius 52UV

Das 1906 von Buchdruckermeis-ter Robert Topp und dem Kauf-

mann Heinz Möller gegründetegrafische Unternehmen topp+möller GmbH & Co. KG in Detmoldhat kürzlich eine Genius 52UV vonKBA-Metronic in Betrieb genom-men. topp+möller erweitert damitseine Druckkapazitäten von 14 auf19 Druckwerke. Mit der Genius52UV soll die Angebotspalette desUnternehmens in Richtung Folien-druck erweitert werden. „Jetztkönnen wir unseren Kunden nochmehr hochwertig bedruckte Mate-rialien anbieten“, schwärmtGeschäftsführer Thomas Schurz-feld. „Der Kreativität sind nunkaum mehr Grenzen gesetzt. Sub-strate, die zuvor dem Siebdruckvorbehalten waren, werden nunproblemlos mit UV-härtendenFarben auf der Genius 52UV be-druckt.“

Die Genius 52UV soll sichnahtlos in den Produktionsablaufeinfügen und überwiegend nicht-saugende Substrate mit sensiblen

Oberflächen aus unterschiedlichenKunststoffen sowie Papier und Kar-ton bedrucken. Ausgestattet miteinem Lackierwerk und einer ver-längerten Bogenauslage bietet dieGenius 52UV durch die Erzielunghoher Glanzgrade beim Lackiereninteressante Möglichkeiten derDrucksachenveredelung.

Die Genius 52UV arbeitet mitfünf Kurzfarbwerken und UV-här-tenden Farben. Im fünften Druck-werk können neben Sonderfarbenauch Deckweiß, Gold- und Silber-

Thomas Schurzfeld, Geschäftsführer von topp+möller, bei der Übernahme der Genius 52UV zusammen mit Bernd Deppischvon KBA-Metronic

farbe verdruckt werden. Vor allemdie extrem kurze Rüstzeit derGenius 52UV war bei topp+möllermit entscheidend, diese Maschineaufzustellen. Die integrierten UV-Trockner sorgen für die sofortigeAushärtung der Farben und ermög-lichen eine zügige Weiterverarbei-tung. Die UV-Technologie erlaubtes Materialien wie PVC, ABS, PC,PS, Magnet-, Adhäsionsfolien odermetallisierte Papiere bis zu einerBedruckstoffstärke von 0,8 mm zuverarbeiten. Gedruckt wird mit

Rastern bis 120L/cm oder auch fre-quenzmoduliert.

topp+möller bedient mit sei-nen Druckkapazitäten bis zum For-mat 74 x 104 cm den Markt fürhochwertige Akzidenzen. Kataloge,Magazine, Broschuren, Werke,Mappen, Poster sowie Verpa-ckungsanwendungen gehören zumbreiten Produktportfolio. Im Mai-lingbereich ist das Unternehmenauf Falzmailings sowie ausgefalleneDuftmailings spezialisiert. Aberauch der Digital- und Großformat-druck sowie Kreativleistungen bishin zur Gestaltung von Internet-auftritten gehören zum Leistungs-spektrum. topp+möller bietet sei-nen Kunden einen Full Service vonder Layoutkonzeption über die Fer-tigung und Konfektionierung biszur Versendung der Produkte.

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In Kürze

KBA-Anwender erfolgreich bei den Druck & Medien Awards 2008

Bei den Druck & Medien Awards2008 der gleichnamigen Fach-

zeitschrift belegten KBA-Anwenderim Bogen- und Rollenoffsetdruckeinmal mehr Spitzenplätze. DieMohn media Mohndruck GmbHaus Gütersloh wurde mit dem vonKBA gesponserten Preis als„Umweltorientiertes Unterneh-men des Jahres“ ausgezeichnet.Bereits zum zweiten Mal nach2006 gewann die FreiburgerDruck GmbH & Co. KG als Pio-nieranwender des umweltfreundli-chen und qualitativ hochwertigenwasserlosen Offsetverfahrens den1. Preis als „Zeitungsdrucker desJahres“.

Den UPM-Award als „Zeit-schriftendrucker des Jahres (Rol-le)“ gewann wie im Vorjahr die aufhöchste Qualität bei Magazinenund Katalogen ausgerichteteKunst- und Werbedruck GmbH& Co. KG in Bad Oeynhausen. Dasvollstufige Unternehmen setzteine 16-Seiten-AkzidenzrotationKBA Compacta 217 ein. DenBurgo-Award als „Akzidenzdrucke-rei des Jahres“ sicherte sich dieUniversitätsdruckerei H. SchmidtGmbH & Co. KG in Mainz. Dortproduziert eine Rapida 105-Bogen-offsetmaschine mit Plattenzylin-der-Direktantrieben. Den erstenPlatz als „Werkdrucker des Jahres“belegte die schon 1763 gegründe-te Traditionsdruckerei C.H. Beck

in Nördlingen, ebenfalls einAnwender leistungsstarker KBARapida-Bogenoffsettechnik. KBA

gratuliert diesen und allen anderenGewinnern zum hervorragendenAbschneiden.

IMPRESSUM

Reportist die Kundenzeitschrift derUnternehmensgruppeKoenig & Bauer (KBA):

Koenig & Bauer AG, WürzburgFriedrich-Koenig-Straße 497080 Würzburg DeutschlandTelefon: 0931/909-4336Telefax: 0931/909-4101www.kba.comE-Mail: [email protected]

Koenig & Bauer AG, RadebeulFriedrich-List-Straße 4701445 Radebeul DeutschlandTelefon: 0351/833-2580Telefax: 0351/833-1001www.kba.comE-Mail: [email protected]

KBA-Metronic AGBenzstraße 1197209 VeitshöchheimDeutschlandTelefon: 0931/9085-0Telefax: 0931/9085-100www.kba-metronic.comE-Mail: [email protected]

KBA-Grafitec s.r.o.Opocenská 8351819 DobruskaTschechische RepublikTelefon: (+420) 494/672-111Telefax: (+420) 494/623-675www.kba-grafitec.czE-Mail: [email protected]

Herausgeber:Unternehmensgruppe Koenig & Bauer

Verantwortlich für den Inhalt:Klaus Schmidt, Direktor Kommunikationder KBA-Gruppe, Würzburg

Layout:Pia Vogel, Mannhof Media

Printed in the Federal Republic of Germany

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KBA-Vertriebsvorstand Rolle Christoph Müller (l.) überreichte den von KBA gesponserten Award „Umweltorientiertes Unternehmen des Jahres“ an Andreas Henrichs von arvato (r.) und Axel Hentrei (Mitte) von Mohn media Mohndruck

Den UPM-Award als „Zeitschriftendrucker des Jahres (Rolle)" nehmen (v.r.) Stefan Belte, Sven Godehardt und Jennifer Röske von der Kunst- und Werbedruck GmbH & Co. KG in Bad Oeynhausen entgegen

Zum zweiten Mal nach 2006 belegte Freiburger Druck den 1. Platz beim Siegwerk-Award „Zeitungsdrucker des Jahres“. Technischer Leiter Patrick Zürcher (2.v.l.)nimmt den begehrten Preis für sein Team von Ulrich Michaelis (3.v.l.) entgegen