4
„Ich will rühmen Gottes Wort; ich will rühmen des HERRN Wort. Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir Menschen tun?“ Psalm 56, 11-12 Liebe Geschwister, liebe Freunde, der Psalm 56 steht mit vielen anderen Psalmen in der Lutherübersetzung unter der Überschrift „Ein güldenes Kleinod Davids“. So übersetzte Mar- tin Luther das hebräische Wort ‚mik- tam‘: Eine Kostbarkeit oder ein goldener Schatz. Als ‚miktam‘ kann aber auch etwas Geheimnisvolles be- zeichnet werden, das nicht jeder kennt. David macht die Schatztruhe auf und zeigt uns seinen goldenen Schatz. Er lüftet sein Geheimnis: trotzt der grau- samen Verfolgungsangst rühmt David mehrfach das Wort des HERRN! Es ist unbegreiflich: Da ist jemand, der vielen Problemen und Strapazen ausgesetzt ist und doch verliert er nicht den Lebensmut! Der Schlüssel dieses Geheimnisses von David lag in seiner hohen Wertschätzung des zu- verlässigen Wortes Gottes! Liebe Leser, welchen Stellenwert nimmt das Wort Gottes in meinem und Ihrem Leben ein? Ist dieses gül- dene Kleinod auch unser wertvoller Schatz? Mit besten Segenswünschen! Andreas Wall 6. Jahrgang Ausgabe 1 | 2014 „Betet für uns, dass das Wort des HERRN laufe und verherrlicht werde ...“ 2. Thess. 3,1 WIE EIN SENFKORN … Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen? Oder in welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Wie ein Senfkorn, das, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Arten von Samen, die auf der Erde sind; und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle Kräuter, und es treibt große Zweige, so dass unter seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Mk. 4, 30–32 An das Gleichnis vom Senfkorn, mit dem Jesus Christus das Wachstum des Glau- bens beschreibt, muss ich immer denken, wenn ich die Entwicklung des BibelCen- ter betrachte. Was Gott einmal einem einzelnen Men- schen ans Herz gelegt hat und was klein im heimischen Wohnzimmer begann, wuchs immer mehr und wurde schon bald zu einer größeren Ausstellung, die in Sporthallen, Aulen etc. ausgestellt wurde. Schließlich wurde aus dieser Wanderaus- stellung das BibelCenter Minden eine Dauerausstellung in einer festen Räum- lichkeit. Diese Dauerausstellung wurde dann noch um die Wanderausstellung Bibliorama, eine Leihgabe von Peter H. Uhlmann, ergänzt. Insgesamt wuchs die Ausstellung durch immer mehr Exponate und neue The- menbereiche immer mehr an, so dass bald die bestehenden Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. Als Lösung dieses Pro- blems schenkte Gott uns die Möglichkeit, die freigewordenen Räume im ersten Obergeschoss desselben Gebäudes anzu- mieten. In dieser Zeit hat die Gemeinde Minden uns sehr unterstützt. Als Missionszweig der Gemeinde konnte das BibelCenter die finanziellen Belastungen tragen, Ge- schwister der Gemeinde konnten als Mit- arbeiter gewonnen werden und haben unseren Dienst im Gebet unterstützt. Mit zunehmendem Wachstum fanden auch immer mehr Menschen den Weg in unsere Ausstellungen und konnten so von Gottes Wort erfahren. Viele Menschen haben uns dann auch durch Spenden un- terstützt, so dass die Unterstützung durch die Gemeinde Minden nicht mehr not- wendig war. Um den Herausforderungen, die das Blick in einen Raum der Bibelausstellung des BibelCenter in Minden. VORWORT aktuell Jetzt neu: bibelcenterminden.de

4 | BibelCenter aktuell aktuell · neut drohen, schickt Gott den Engel des HERRN und dieser schlägt in einer Nacht über 100.000 Soldaten aus dem Heer Sanheribs. Von diesen Ereignissen,

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Page 1: 4 | BibelCenter aktuell aktuell · neut drohen, schickt Gott den Engel des HERRN und dieser schlägt in einer Nacht über 100.000 Soldaten aus dem Heer Sanheribs. Von diesen Ereignissen,

„Ich will rühmen Gottes Wort; ich willrühmen des HERRN Wort. Auf Gotthoffe ich und fürchte mich nicht; waskönnen mir Menschen tun?“

Psalm 56, 11-12

Liebe Geschwister, liebe Freunde,

der Psalm 56 steht mit vielen anderenPsalmen in der Lutherübersetzungunter der Überschrift „Ein güldenesKleinod Davids“. So übersetzte Mar-tin Luther das hebräische Wort ‚mik-tam‘: Eine Kostbarkeit oder eingoldener Schatz. Als ‚miktam‘ kannaber auch etwas Geheimnisvolles be-zeichnet werden, das nicht jederkennt.David macht die Schatztruhe auf undzeigt uns seinen goldenen Schatz. Erlüftet sein Geheimnis: trotzt der grau-samen Verfolgungsangst rühmt Davidmehrfach das Wort des HERRN!Es ist unbegreiflich: Da ist jemand,der vielen Problemen und Strapazenausgesetzt ist und doch verliert ernicht den Lebensmut! Der Schlüsseldieses Geheimnisses von David lag inseiner hohen Wertschätzung des zu-verlässigen Wortes Gottes!Liebe Leser, welchen Stellenwertnimmt das Wort Gottes in meinemund Ihrem Leben ein? Ist dieses gül-dene Kleinod auch unser wertvollerSchatz?

Mit besten Segenswünschen!

Andreas Wall

6. Jahrgang Ausgabe 1 | 2014 „Betet für uns, dass das Wort des HERRN laufe und verherrlicht werde ...“ 2. Thess. 3,1

WIE EIN SENFKORN …Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen?Oder in welchem Gleichnis sollen wir esdarstellen? Wie ein Senfkorn, das, wenn esauf die Erde gesät wird, kleiner ist als alleArten von Samen, die auf der Erde sind;und wenn es gesät ist, geht es auf und wirdgrößer als alle Kräuter, und es treibt großeZweige, so dass unter seinem Schatten dieVögel des Himmels nisten können.

Mk. 4, 30–32

An das Gleichnis vom Senfkorn, mit demJesus Christus das Wachstum des Glau-bens beschreibt, muss ich immer denken,wenn ich die Entwicklung des BibelCen-ter betrachte.Was Gott einmal einem einzelnen Men-schen ans Herz gelegt hat und was kleinim heimischen Wohnzimmer begann,wuchs immer mehr und wurde schonbald zu einer größeren Ausstellung, die inSporthallen, Aulen etc. ausgestellt wurde.Schließlich wurde aus dieser Wanderaus-stellung das BibelCenter Minden eineDauerausstellung in einer festen Räum-lichkeit. Diese Dauerausstellung wurdedann noch um die Wanderausstellung

Bibliorama, eine Leihgabe von Peter H.Uhlmann, ergänzt.Insgesamt wuchs die Ausstellung durchimmer mehr Exponate und neue The-menbereiche immer mehr an, so dass balddie bestehenden Räumlichkeiten nichtmehr ausreichten. Als Lösung dieses Pro-blems schenkte Gott uns die Möglichkeit,die freigewordenen Räume im erstenObergeschoss desselben Gebäudes anzu-mieten.In dieser Zeit hat die Gemeinde Mindenuns sehr unterstützt. Als Missionszweigder Gemeinde konnte das BibelCenter diefinanziellen Belastungen tragen, Ge-schwister der Gemeinde konnten als Mit-arbeiter gewonnen werden und habenunseren Dienst im Gebet unterstützt.Mit zunehmendem Wachstum fandenauch immer mehr Menschen den Weg inunsere Ausstellungen und konnten so vonGottes Wort erfahren. Viele Menschenhaben uns dann auch durch Spenden un-terstützt, so dass die Unterstützung durchdie Gemeinde Minden nicht mehr not-wendig war.Um den Herausforderungen, die das

Blick in einen Raum der Bibelausstellung des BibelCenter in Minden.

JERUSALEM ­ EINGESCHLOSSEN, ABER NICHT BESIEGT

4 | BibelCenter aktuell

VORWORT

Von vielen Menschen wird die Bibelheutzutage nicht nur als Wort Gottes ab-gelehnt, sondern ihr wird auch die histo-rische Zuverlässigkeit abgesprochen. Inder Archäologie finden wir aber immerwieder die Bestätigung, dass viele Berichteund Personen der Bibel auch in außer-biblischen Quellen erwähnt werden. EinBeispiel möchte ich hier kurz ansprechen.Wir lesen von einem besonderen Ereignisin 2. Könige 18-19 und Jesaja 36-37: Derjudäische König Hiskia wird vom assyri-schen König Sanherib angegriffen. San-herib zieht gegen Juda, weil König Hiskiaaufgehört hatte, ihm Tribute zu zahlen.Sanherib nimmt viele feste Städte Judasein. Als er die strategisch wichtige StadtLachisch belagert, lässt Hiskia Sanheribsagen, dass er bereit sei, Tribute zu zahlen,Sanherib solle nur die Truppen abziehen.Sanherib legt Hiskia eine hohe Zahlungauf, kehrt aber nicht um, sondern belagertJerusalem. Seine Kriegsleute verspottetenHiskia und den Gott Judas: „[…]Hörtnicht auf Hiskia; denn er verführt euch,wenn er sagt: »Der Herr wird uns erret-ten!« Hat etwa irgendeiner von den Göt-tern der Heidenvölker sein Land aus derHand des Königs von Assyrien errettenkönnen? Wo sind die Götter von Hamatund Arpad? Wo sind die Götter von Se-pharwajim, Hena und Iwa? Haben sie et-wa Samaria aus meiner Hand errettet?Wen gibt es unter allen Göttern der Län-der, der sein Land aus meiner Hand er-rettet hätte, dass der Herr Jerusalem ausmeiner Hand erretten sollte?“ (2. Könige18, 32b-35). Gott lässt Hiskia durch denPropheten Jesaja sagen: „[…] So sprichtder Herr: Fürchte dich nicht vor denWorten, die du gehört hast, mit denen dieKnechte des Königs von Assyrien michgelästert haben! Siehe, ich will ihm einenGeist eingeben, dass er ein Gerücht hörenund wieder in sein Land ziehen wird; undich will ihn in seinem Land durch dasSchwert fällen!“ (2. Könige 19, 6b-7).Hiskia ruft zu Gott um Hilfe und Gotterhört sein Gebet: Zuerst lässt er Ge-rüchte über ein anderes Volk aufkommen,das gegen Sanherib in den Kampf zieht.Als die oberen Kriegsleute Sanheribs nachJerusalem zurückkehren und Hiskia er-neut drohen, schickt Gott den Engel desHERRN und dieser schlägt in einerNacht über 100.000 Soldaten aus demHeer Sanheribs.Von diesen Ereignissen, die sich zu derZeit in Juda abspielten, berichtet nicht

nur die Bibel. Sanherib selbst erzählt vondiesem Feldzug in seinen Jahresberichten.Wie ließ der assyrische Herrscher diesenKampf darstellen?

aktuell

Der Rassam-Zylinder mit Feldzugsberichte des Kö-

nigs von Assyrien. (© British Museum)

Zunächst berichtet der König von denEroberungen, die er auf dem Weg nachJuda machte. Schließlich kommt Sanheribmit seinem Heer auch nach Juda: „[…]Und Hiskia von Juda, der sich unter meinJoch nicht gebeugt hatte: 46 seiner befes-tigten Städte und die zahllosen kleinenStädte, die in ihrer Umgebung sind, bela-gerte und eroberte ich durch das Anlegenvon Belagerungsdämmen, dem Einsatzvon Mauerbrechern, Infanteriekampf,Untergrabungen, Breschen und Sturmlei-tern. 200.150 (diese Zahl schließt auchdie Tiere mit ein, damit sind nicht nur diePersonen gemeint) Leute, groß und klein,männlich und weiblich, Pferde, Maultie-re, Esel, Kamele, Rinder und zahllosesKleinvieh brachte ich aus ihnen (denStädten) heraus und zählte ich zur Beute.Ihn (Hiskia) schloss ich wie einen Käfig-vogel in Jerusalem, seiner königlichenStadt, ein. […] Zum früheren Tribut, ih-rer jährlichen Abgabe, fügte ich eine Gabeals Ergebenheitsgeschenk hinzu und legteihnen diese auf […]“.Dieser Bericht klingt etwas anders als der

Bericht, den wir in der Bibel finden. Zu-erst sollte man wissen, dass Könige in Be-richten nie eine Niederlage erwähnthätten. Meist drehten sie es so, dass sieden Kampf gewonnen hatten. In diesemBericht sagt Sanherib mit keinem Wort,dass er die Stadt Jerusalem eingenommenhat: er berichtet nicht einmal etwas voneiner Belagerung. Normalerweise ist dieStandardformulierung: „sie (die Städte)belagerte ich, eroberte ich, zerstörte ich,riss ich ein und verbrannte sie mit Feuer“.Die Könige der rebellischen Länder wur-den getötet und als Schande in der Öf-fentlichkeit aufgehängt. Dieses Vorgehenfindet man in nahezu jedem seiner Feld-zugsberichte. Bei Hiskia nicht. Sanherib„schloss ihn wie einen Käfigvogel“ ein,konnte ihn aber nicht besiegen. Er hatteJuda einen großen Schaden zugefügt,doch Jerusalem konnte er nicht erobern.Das wird im Bericht Sanheribs nicht an-gesprochen, es wird auf die Erfolge beidem Feldzug hingewiesen. Hiskia hatteschon bei der Belagerung Lachischs ver-sucht, in friedliche Verhandlungen mitdem assyrischen König zu treten (2.Köni-ge 18, 13-16), mit diesen Tributen brüstetSanherib sich auch in seinen Inschriften.Abgesehen von der Niederlage spricht dieInschrift Sanheribs also auch die Ereig-nisse an, wie die Bibel sie beschreibt,wenn sie auch andere Schwerpunkte setzt.

Olga Neufeld, Studentin der antiken

Kulturen Ägyptens und Vorderasiens, Münster

Jetzt neu:

bibelcenter­minden.de

IMPRESSUMHerausgeber:BibelCenter Minden e.V.Zähringerallee 13132425 MindenTelefon: 0571 386 98 191Fax: 0571 386 98 193Mobil: 0176 34 11 46 03E­Mail: info@bibelcenter­minden.deVorsitzender: Andreas WallRedaktionsleitung: Andreas WallBankverbindung (neu):BibelCenter Minden e.V.Sparkasse Minden­LübbeckeBLZ: 490 501 01, Konto­Nr.: 401 275 24IBAN: DE42490501010040127524BIC: WELADED1MINÜberweisung bitte mit Ihrer Anschrift© 2014: BibelCenter MindenAlle Rechte vorbehalten

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BibelCenter aktuell | 32 | BibelCenter aktuell

BIBELCENTER

Donnerstag, 16.00­20.00 Uhr:Generelle Öffnungszeit

Samstag, 10.00­15.00 Uhr:Besichtigung / Tagesseminar(nach Absprache)

Erster Freitag im Monat, 19.00 Uhr:Offener Abend mit Wortbetrachtung

Jeden dritten Dienstag, 19:00 Uhr:Bibelschule

WANDERAUSSTELLUNGEN

26. ­ 29.06. Bayreuth

15. ­ 22. 09. Kasachstan

06. ­ 18.10. Halle Westf.

01. ­ 16.11. Gifhorn

SONSTIGES

08. ­ 10.05. Evangelisation in Lübeck

24.05. Tagesseminar mitDr. Bernhard Keil

07. ­ 09.06. Vortragsreihe über denEpheserbrief (Meschede)

21.06. Griechisch­Seminar

28.06. Tagesseminar mitAndreas Steinmeister

Die Absolventen der Bibelschule und ihre Lehrer.

Wachstum des BibelCenter mit sichbrachte, begegnen zu können, erschien esuns notwendig, dieses Werk nicht mehrals Missionszweig einer Gemeinde, son-dern als eigenständige Organisation wei-terzuführen.So versammelten sich am 14.01.2014 inden Räumlichkeiten des BibelCenter 26Brüder, um im Gebet den BibelCenter

Minden e.V. zu gründen.An dieser Stelle möchten wir uns nocheinmal herzlich bei der Gemeinde Min-den für die Unterstützung jedweder Artbedanken, ebenso wie bei jedem Men-schen, der uns in irgendeiner Form un-terstützt und geholfen hat.Der größte Dank und das größte Lob giltjedoch unserem allmächtigen Vater im

Himmel, der dieses kleine Werk gesegnetund wie das Senfkorn heranwachsen las-sen hat. Mit großem Staunen über diebisherige Entwicklung und mit noch grö-ßerer Dankbarkeit legen wir auch dieZukunft des BibelCenter Minden in seineHände – dorthin, von wo es uns ge-schenkt wurde.

Marco Lorenz

„KOMM HERÜBER NACH MAZEDONIEN UND HILF UNS!“Es ist sehr bemerkenswert, wie Apostel-geschichte 16 über die zweite Missions-reise unter der Leitung des Apostel Paulusberichtet. Das Missionsteam war vollerMotivation und Freimütigkeit unterwegsnach Kleinasien. Plötzlich wehrte ihnender Heilige Geist, das Wortes Gottes inder Provinz Asien zu verkündigen.Danach folgt ein großer Hilferuf aus Ma-zedonien. Die Apostel erkannten dieFührung Gottes und folgten diesem Ruf.Somit erreichte das Evangelium erstmaligEuropäischen Boden.Auch uns erreichen nicht wenige „Hilfe-

rufe“, die in der Regel einen Einladungs-charakter haben, von deutsch- und rus-sischsprachigen Menschen sowohl ausdem Inland als auch aus dem Auslandwie z.B. Ungarn, Mexiko, Russland,Ukraine, Kasachstan, Moldawien, Italienund Griechenland.Da die russische Sprachkompetenz unse-res Teams sehr beschränkt ist, war es unsein großes Anliegen, neue Mitarbeiter zugewinnen, die uns in diesem Bereich tat-kräftig unterstützen könnten.Gott antwortete auf diese Not. Seit EndeApril verstärken unser Team zwei neue

Mitarbeiter: Emil Itermann (Porta West-falica) und Leo Lauer (Hannover).Leo Lauer ist seit dem 01.05.2014 beimBibelCenter Minden e.V. angestellt. Zuseinen Aufgabenbereichen gehören unteranderem die geistliche Betreuung der Bi-belschule und mehrerer Gemeinden inKasachstan, Reisedienste im Deutschenund Russischen Sprachraum und dieFührung von Seelsorgegesprächen.Wir wünschen Br. Leo Gottes Segen undbitten, diesen wichtigen Arbeitsbereich imGebet zu unterstützen!

Andreas Wall

ABSOLVIERUNGSFEIER DER BIBELSCHULEVom 16. bis zum 22. März 2014 fand inder Gemeinde Schtschutschinsk (Nord-kasachstan) die diesjährige Absolvie-rungsfeier der Bibelschule statt. ElfStudenten aus unterschiedlichen Ge-

meinden Kasachstans haben erfolgreichihre Prüfungen und auch die Diplomar-beiten bestanden. Zahlreiche Menschennahmen an der fröhlichen Abschlussfeierteil und hörten mit großem Interesse den

Referaten der Absolventen zu.Berik Aikunow (Batamschinsk) referierteüber das Thema „Die Auswirkung derGemeinde auf die Welt“. Andrej Fast(Schtschutschinsk) beleuchtete das The-ma „Das Leben in der Gemeinde“. WasiliKosowan sprach über das Thema „DieMethoden des Bibelstudiums“.Die Herzen der Absolventen waren erfülltmit Dankbarkeit gegenüber Gott, denLehrern vor Ort und auch den Gastdo-zenten aus Deutschland, die im Laufe desStudiums Gastvorlesungen gehalten hat-ten. Es waren unter anderem Eduard Ro-galski aus Hamm/Sieg, Viktor Friesen ausMichelstadt, Emil Itermann aus PortaWestfalica und Andreas Wall aus Minden.Voller Erwartungen blicken wir schonjetzt auf die Zeit vom 24. bis zum 30.August 2014. In dieser Woche beginntdas neue Semester der Bibelschule. Lasstuns bitte dafür beten, dass noch vielejunge Menschen diese Möglichkeit desBibelstudiums wahrnehmen können, so-lange die Türen des Evangeliums in Ka-sachstan noch offen stehen, denn „dieErnte ist groß aber wenig die Arbeiter“(Mt. 9,37).

Leo Lauer

Wir laden ein

SA., 24. MAI10 ­ 16 UHR

SA., 28. JUNI10 ­ 13 UHR

SA., 1. NOVEMBER10 ­ 13 UHR

Die vier Eckpfeiler der ReformationReferent: Robert Gönner

Robert Gönner wirkte als junger Katholik engagiertin der Jugendarbeit der Kirche im Münsterland mit.Durch leidvolle Erfahrungen im eigenen Elternhaushinterfragte er seinen bisherigen Glauben.Die Antwort auf seine Fragen fand er im Neuen Tes­tament.

Die Bibel ist Gottes Wort an uns MenschenReferent: Andreas Steinmeister

Andreas Steinmeister ist pensionierter Schulleiter derevangelischen Georg­Müller­Gesamtschule Wetter,der aber unterrichtlich noch tätig ist. Er ist als Refe­rent für Lehrerfortbildung an christlichen Bekenntnis­schulen tätig und hält außerdem Vorträge zuverschiedenen biblischen Themen. Andreas Stein­meister ist Autor mehrerer christlicher Bücher.

Einführung in die biblische UrgeschichteReferent: Dr. Bernhard Keil

Dr. Bernhard Keil beschäftigt sich schon seit seinerJugend mit den Ursprungsfragen der Erdgeschich­te. Heute leitet er die „Bodenschätzung“ in Hessenund ist führend in einem Arbeitskreis der DeutschenBodenkundlichen Gesellschaft tätig. Seit Jahrenhält er Vorträge zur biblischen Ur­ und Erdgeschich­te. Dr. Bernhard Keil ist verheiratet und hat 5 Kinder.

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BibelCenter aktuell | 32 | BibelCenter aktuell

BIBELCENTER

Donnerstag, 16.00­20.00 Uhr:Generelle Öffnungszeit

Samstag, 10.00­15.00 Uhr:Besichtigung / Tagesseminar(nach Absprache)

Erster Freitag im Monat, 19.00 Uhr:Offener Abend mit Wortbetrachtung

Jeden dritten Dienstag, 19:00 Uhr:Bibelschule

WANDERAUSSTELLUNGEN

26. ­ 29.06. Bayreuth

15. ­ 22. 09. Kasachstan

06. ­ 18.10. Halle Westf.

01. ­ 16.11. Gifhorn

SONSTIGES

08. ­ 10.05. Evangelisation in Lübeck

24.05. Tagesseminar mitDr. Bernhard Keil

07. ­ 09.06. Vortragsreihe über denEpheserbrief (Meschede)

21.06. Griechisch­Seminar

28.06. Tagesseminar mitAndreas Steinmeister

Die Absolventen der Bibelschule und ihre Lehrer.

Wachstum des BibelCenter mit sichbrachte, begegnen zu können, erschien esuns notwendig, dieses Werk nicht mehrals Missionszweig einer Gemeinde, son-dern als eigenständige Organisation wei-terzuführen.So versammelten sich am 14.01.2014 inden Räumlichkeiten des BibelCenter 26Brüder, um im Gebet den BibelCenter

Minden e.V. zu gründen.An dieser Stelle möchten wir uns nocheinmal herzlich bei der Gemeinde Min-den für die Unterstützung jedweder Artbedanken, ebenso wie bei jedem Men-schen, der uns in irgendeiner Form un-terstützt und geholfen hat.Der größte Dank und das größte Lob giltjedoch unserem allmächtigen Vater im

Himmel, der dieses kleine Werk gesegnetund wie das Senfkorn heranwachsen las-sen hat. Mit großem Staunen über diebisherige Entwicklung und mit noch grö-ßerer Dankbarkeit legen wir auch dieZukunft des BibelCenter Minden in seineHände – dorthin, von wo es uns ge-schenkt wurde.

Marco Lorenz

„KOMM HERÜBER NACH MAZEDONIEN UND HILF UNS!“Es ist sehr bemerkenswert, wie Apostel-geschichte 16 über die zweite Missions-reise unter der Leitung des Apostel Paulusberichtet. Das Missionsteam war vollerMotivation und Freimütigkeit unterwegsnach Kleinasien. Plötzlich wehrte ihnender Heilige Geist, das Wortes Gottes inder Provinz Asien zu verkündigen.Danach folgt ein großer Hilferuf aus Ma-zedonien. Die Apostel erkannten dieFührung Gottes und folgten diesem Ruf.Somit erreichte das Evangelium erstmaligEuropäischen Boden.Auch uns erreichen nicht wenige „Hilfe-

rufe“, die in der Regel einen Einladungs-charakter haben, von deutsch- und rus-sischsprachigen Menschen sowohl ausdem Inland als auch aus dem Auslandwie z.B. Ungarn, Mexiko, Russland,Ukraine, Kasachstan, Moldawien, Italienund Griechenland.Da die russische Sprachkompetenz unse-res Teams sehr beschränkt ist, war es unsein großes Anliegen, neue Mitarbeiter zugewinnen, die uns in diesem Bereich tat-kräftig unterstützen könnten.Gott antwortete auf diese Not. Seit EndeApril verstärken unser Team zwei neue

Mitarbeiter: Emil Itermann (Porta West-falica) und Leo Lauer (Hannover).Leo Lauer ist seit dem 01.05.2014 beimBibelCenter Minden e.V. angestellt. Zuseinen Aufgabenbereichen gehören unteranderem die geistliche Betreuung der Bi-belschule und mehrerer Gemeinden inKasachstan, Reisedienste im Deutschenund Russischen Sprachraum und dieFührung von Seelsorgegesprächen.Wir wünschen Br. Leo Gottes Segen undbitten, diesen wichtigen Arbeitsbereich imGebet zu unterstützen!

Andreas Wall

ABSOLVIERUNGSFEIER DER BIBELSCHULEVom 16. bis zum 22. März 2014 fand inder Gemeinde Schtschutschinsk (Nord-kasachstan) die diesjährige Absolvie-rungsfeier der Bibelschule statt. ElfStudenten aus unterschiedlichen Ge-

meinden Kasachstans haben erfolgreichihre Prüfungen und auch die Diplomar-beiten bestanden. Zahlreiche Menschennahmen an der fröhlichen Abschlussfeierteil und hörten mit großem Interesse den

Referaten der Absolventen zu.Berik Aikunow (Batamschinsk) referierteüber das Thema „Die Auswirkung derGemeinde auf die Welt“. Andrej Fast(Schtschutschinsk) beleuchtete das The-ma „Das Leben in der Gemeinde“. WasiliKosowan sprach über das Thema „DieMethoden des Bibelstudiums“.Die Herzen der Absolventen waren erfülltmit Dankbarkeit gegenüber Gott, denLehrern vor Ort und auch den Gastdo-zenten aus Deutschland, die im Laufe desStudiums Gastvorlesungen gehalten hat-ten. Es waren unter anderem Eduard Ro-galski aus Hamm/Sieg, Viktor Friesen ausMichelstadt, Emil Itermann aus PortaWestfalica und Andreas Wall aus Minden.Voller Erwartungen blicken wir schonjetzt auf die Zeit vom 24. bis zum 30.August 2014. In dieser Woche beginntdas neue Semester der Bibelschule. Lasstuns bitte dafür beten, dass noch vielejunge Menschen diese Möglichkeit desBibelstudiums wahrnehmen können, so-lange die Türen des Evangeliums in Ka-sachstan noch offen stehen, denn „dieErnte ist groß aber wenig die Arbeiter“(Mt. 9,37).

Leo Lauer

Wir laden ein

SA., 24. MAI10 ­ 16 UHR

SA., 28. JUNI10 ­ 13 UHR

SA., 1. NOVEMBER10 ­ 13 UHR

Die vier Eckpfeiler der ReformationReferent: Robert Gönner

Robert Gönner wirkte als junger Katholik engagiertin der Jugendarbeit der Kirche im Münsterland mit.Durch leidvolle Erfahrungen im eigenen Elternhaushinterfragte er seinen bisherigen Glauben.Die Antwort auf seine Fragen fand er im Neuen Tes­tament.

Die Bibel ist Gottes Wort an uns MenschenReferent: Andreas Steinmeister

Andreas Steinmeister ist pensionierter Schulleiter derevangelischen Georg­Müller­Gesamtschule Wetter,der aber unterrichtlich noch tätig ist. Er ist als Refe­rent für Lehrerfortbildung an christlichen Bekenntnis­schulen tätig und hält außerdem Vorträge zuverschiedenen biblischen Themen. Andreas Stein­meister ist Autor mehrerer christlicher Bücher.

Einführung in die biblische UrgeschichteReferent: Dr. Bernhard Keil

Dr. Bernhard Keil beschäftigt sich schon seit seinerJugend mit den Ursprungsfragen der Erdgeschich­te. Heute leitet er die „Bodenschätzung“ in Hessenund ist führend in einem Arbeitskreis der DeutschenBodenkundlichen Gesellschaft tätig. Seit Jahrenhält er Vorträge zur biblischen Ur­ und Erdgeschich­te. Dr. Bernhard Keil ist verheiratet und hat 5 Kinder.

Page 4: 4 | BibelCenter aktuell aktuell · neut drohen, schickt Gott den Engel des HERRN und dieser schlägt in einer Nacht über 100.000 Soldaten aus dem Heer Sanheribs. Von diesen Ereignissen,

„Ich will rühmen Gottes Wort; ich willrühmen des HERRN Wort. Auf Gotthoffe ich und fürchte mich nicht; waskönnen mir Menschen tun?“

Psalm 56, 11-12

Liebe Geschwister, liebe Freunde,

der Psalm 56 steht mit vielen anderenPsalmen in der Lutherübersetzungunter der Überschrift „Ein güldenesKleinod Davids“. So übersetzte Mar-tin Luther das hebräische Wort ‚mik-tam‘: Eine Kostbarkeit oder eingoldener Schatz. Als ‚miktam‘ kannaber auch etwas Geheimnisvolles be-zeichnet werden, das nicht jederkennt.David macht die Schatztruhe auf undzeigt uns seinen goldenen Schatz. Erlüftet sein Geheimnis: trotzt der grau-samen Verfolgungsangst rühmt Davidmehrfach das Wort des HERRN!Es ist unbegreiflich: Da ist jemand,der vielen Problemen und Strapazenausgesetzt ist und doch verliert ernicht den Lebensmut! Der Schlüsseldieses Geheimnisses von David lag inseiner hohen Wertschätzung des zu-verlässigen Wortes Gottes!Liebe Leser, welchen Stellenwertnimmt das Wort Gottes in meinemund Ihrem Leben ein? Ist dieses gül-dene Kleinod auch unser wertvollerSchatz?

Mit besten Segenswünschen!

Andreas Wall

6. Jahrgang Ausgabe 1 | 2014 „Betet für uns, dass das Wort des HERRN laufe und verherrlicht werde ...“ 2. Thess. 3,1

WIE EIN SENFKORN …Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen?Oder in welchem Gleichnis sollen wir esdarstellen? Wie ein Senfkorn, das, wenn esauf die Erde gesät wird, kleiner ist als alleArten von Samen, die auf der Erde sind;und wenn es gesät ist, geht es auf und wirdgrößer als alle Kräuter, und es treibt großeZweige, so dass unter seinem Schatten dieVögel des Himmels nisten können.

Mk. 4, 30–32

An das Gleichnis vom Senfkorn, mit demJesus Christus das Wachstum des Glau-bens beschreibt, muss ich immer denken,wenn ich die Entwicklung des BibelCen-ter betrachte.Was Gott einmal einem einzelnen Men-schen ans Herz gelegt hat und was kleinim heimischen Wohnzimmer begann,wuchs immer mehr und wurde schonbald zu einer größeren Ausstellung, die inSporthallen, Aulen etc. ausgestellt wurde.Schließlich wurde aus dieser Wanderaus-stellung das BibelCenter Minden eineDauerausstellung in einer festen Räum-lichkeit. Diese Dauerausstellung wurdedann noch um die Wanderausstellung

Bibliorama, eine Leihgabe von Peter H.Uhlmann, ergänzt.Insgesamt wuchs die Ausstellung durchimmer mehr Exponate und neue The-menbereiche immer mehr an, so dass balddie bestehenden Räumlichkeiten nichtmehr ausreichten. Als Lösung dieses Pro-blems schenkte Gott uns die Möglichkeit,die freigewordenen Räume im erstenObergeschoss desselben Gebäudes anzu-mieten.In dieser Zeit hat die Gemeinde Mindenuns sehr unterstützt. Als Missionszweigder Gemeinde konnte das BibelCenter diefinanziellen Belastungen tragen, Ge-schwister der Gemeinde konnten als Mit-arbeiter gewonnen werden und habenunseren Dienst im Gebet unterstützt.Mit zunehmendem Wachstum fandenauch immer mehr Menschen den Weg inunsere Ausstellungen und konnten so vonGottes Wort erfahren. Viele Menschenhaben uns dann auch durch Spenden un-terstützt, so dass die Unterstützung durchdie Gemeinde Minden nicht mehr not-wendig war.Um den Herausforderungen, die das

Blick in einen Raum der Bibelausstellung des BibelCenter in Minden.

JERUSALEM ­ EINGESCHLOSSEN, ABER NICHT BESIEGT

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VORWORT

Von vielen Menschen wird die Bibelheutzutage nicht nur als Wort Gottes ab-gelehnt, sondern ihr wird auch die histo-rische Zuverlässigkeit abgesprochen. Inder Archäologie finden wir aber immerwieder die Bestätigung, dass viele Berichteund Personen der Bibel auch in außer-biblischen Quellen erwähnt werden. EinBeispiel möchte ich hier kurz ansprechen.Wir lesen von einem besonderen Ereignisin 2. Könige 18-19 und Jesaja 36-37: Derjudäische König Hiskia wird vom assyri-schen König Sanherib angegriffen. San-herib zieht gegen Juda, weil König Hiskiaaufgehört hatte, ihm Tribute zu zahlen.Sanherib nimmt viele feste Städte Judasein. Als er die strategisch wichtige StadtLachisch belagert, lässt Hiskia Sanheribsagen, dass er bereit sei, Tribute zu zahlen,Sanherib solle nur die Truppen abziehen.Sanherib legt Hiskia eine hohe Zahlungauf, kehrt aber nicht um, sondern belagertJerusalem. Seine Kriegsleute verspottetenHiskia und den Gott Judas: „[…]Hörtnicht auf Hiskia; denn er verführt euch,wenn er sagt: »Der Herr wird uns erret-ten!« Hat etwa irgendeiner von den Göt-tern der Heidenvölker sein Land aus derHand des Königs von Assyrien errettenkönnen? Wo sind die Götter von Hamatund Arpad? Wo sind die Götter von Se-pharwajim, Hena und Iwa? Haben sie et-wa Samaria aus meiner Hand errettet?Wen gibt es unter allen Göttern der Län-der, der sein Land aus meiner Hand er-rettet hätte, dass der Herr Jerusalem ausmeiner Hand erretten sollte?“ (2. Könige18, 32b-35). Gott lässt Hiskia durch denPropheten Jesaja sagen: „[…] So sprichtder Herr: Fürchte dich nicht vor denWorten, die du gehört hast, mit denen dieKnechte des Königs von Assyrien michgelästert haben! Siehe, ich will ihm einenGeist eingeben, dass er ein Gerücht hörenund wieder in sein Land ziehen wird; undich will ihn in seinem Land durch dasSchwert fällen!“ (2. Könige 19, 6b-7).Hiskia ruft zu Gott um Hilfe und Gotterhört sein Gebet: Zuerst lässt er Ge-rüchte über ein anderes Volk aufkommen,das gegen Sanherib in den Kampf zieht.Als die oberen Kriegsleute Sanheribs nachJerusalem zurückkehren und Hiskia er-neut drohen, schickt Gott den Engel desHERRN und dieser schlägt in einerNacht über 100.000 Soldaten aus demHeer Sanheribs.Von diesen Ereignissen, die sich zu derZeit in Juda abspielten, berichtet nicht

nur die Bibel. Sanherib selbst erzählt vondiesem Feldzug in seinen Jahresberichten.Wie ließ der assyrische Herrscher diesenKampf darstellen?

aktuell

Der Rassam-Zylinder mit Feldzugsberichte des Kö-

nigs von Assyrien. (© British Museum)

Zunächst berichtet der König von denEroberungen, die er auf dem Weg nachJuda machte. Schließlich kommt Sanheribmit seinem Heer auch nach Juda: „[…]Und Hiskia von Juda, der sich unter meinJoch nicht gebeugt hatte: 46 seiner befes-tigten Städte und die zahllosen kleinenStädte, die in ihrer Umgebung sind, bela-gerte und eroberte ich durch das Anlegenvon Belagerungsdämmen, dem Einsatzvon Mauerbrechern, Infanteriekampf,Untergrabungen, Breschen und Sturmlei-tern. 200.150 (diese Zahl schließt auchdie Tiere mit ein, damit sind nicht nur diePersonen gemeint) Leute, groß und klein,männlich und weiblich, Pferde, Maultie-re, Esel, Kamele, Rinder und zahllosesKleinvieh brachte ich aus ihnen (denStädten) heraus und zählte ich zur Beute.Ihn (Hiskia) schloss ich wie einen Käfig-vogel in Jerusalem, seiner königlichenStadt, ein. […] Zum früheren Tribut, ih-rer jährlichen Abgabe, fügte ich eine Gabeals Ergebenheitsgeschenk hinzu und legteihnen diese auf […]“.Dieser Bericht klingt etwas anders als der

Bericht, den wir in der Bibel finden. Zu-erst sollte man wissen, dass Könige in Be-richten nie eine Niederlage erwähnthätten. Meist drehten sie es so, dass sieden Kampf gewonnen hatten. In diesemBericht sagt Sanherib mit keinem Wort,dass er die Stadt Jerusalem eingenommenhat: er berichtet nicht einmal etwas voneiner Belagerung. Normalerweise ist dieStandardformulierung: „sie (die Städte)belagerte ich, eroberte ich, zerstörte ich,riss ich ein und verbrannte sie mit Feuer“.Die Könige der rebellischen Länder wur-den getötet und als Schande in der Öf-fentlichkeit aufgehängt. Dieses Vorgehenfindet man in nahezu jedem seiner Feld-zugsberichte. Bei Hiskia nicht. Sanherib„schloss ihn wie einen Käfigvogel“ ein,konnte ihn aber nicht besiegen. Er hatteJuda einen großen Schaden zugefügt,doch Jerusalem konnte er nicht erobern.Das wird im Bericht Sanheribs nicht an-gesprochen, es wird auf die Erfolge beidem Feldzug hingewiesen. Hiskia hatteschon bei der Belagerung Lachischs ver-sucht, in friedliche Verhandlungen mitdem assyrischen König zu treten (2.Köni-ge 18, 13-16), mit diesen Tributen brüstetSanherib sich auch in seinen Inschriften.Abgesehen von der Niederlage spricht dieInschrift Sanheribs also auch die Ereig-nisse an, wie die Bibel sie beschreibt,wenn sie auch andere Schwerpunkte setzt.

Olga Neufeld, Studentin der antiken

Kulturen Ägyptens und Vorderasiens, Münster

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