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SENIOREN Zeitschrift 1 2014 Seniorentelefon 2 12-3 70 70 www.senioren-zeitschrift-frankfurt.de 1974 – 2014

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SENIORENZeitschrift

1 2014

Seniorentelefon 212-3 70 70www.senioren-zeitschrift-frankfurt.de

1974 – 2014

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3SZ 1/ 2014

Aus dem InhaltImpressum ............................................................................... 3Senioren Zeitschrift im Abonnement .................................. 57Grußwort: Peter Feldmann ................................................... 4Vorwort: Daniela Birkenfeld ................................................. 4Wie Wohnen gelingen kannLeben zu Hause ................................................................... 5–7Zusammenfinden und sich dabei helfen lassen .............. 8–9Wenn die Wohnung nicht mehr passt .................................. 10WG für Alt und Jung ............................................................... 1 1Länger und sicherer in den eigenen vier Wänden .............. 12„Wie im 5-Sterne-Hotel“ oder im Doppelzimmer….............. 14Das Sozialdezernat informiertDie Leitstelle Älterwerden lädt ein ...................................... 15Tagesfahrten mit Bus und Schiff .................................... 16–17Aus dem Seniorenbeirat ........................................................ 18Veranstaltung über Betreuungsrecht .................................. 18Ein Stück Heimat im Stadtteil .............................................. 19Alles aus einer Hand ............................................................... 20Termin vormerken: Aktionswochen Älterwerden ............. 20Projekte, die Menschen zusammenbringen ........................ 21Aktuelles und BerichteGallusbewohner begegnen sich ............................................ 22Im Porträt: Maria Berk ........................................................... 23Experte kümmert sich um Menschenrechte Älterer .......................................... 24–25Alt und Jung im Miteinander ................................................ 26„Bufdis“ über 60 ...................................................................... 27Die Diskriminierung endet nicht mit dem Alter ......... 28–29Sei so frei fürs Ehrenamt ....................................................... 30Statt Krise nach dem Berufsausstieg das Seine finden ..................................................................... 31Plädoyer für die Lust zu leben ....................................... 32–33Wen kümmern die Alten? ...................................................... 33Ein Bad in Milch und Honig oder Meditation im Raum der Stille .................................................................. 34„Perspektive 50plus“ vermittelt ältere Arbeitnehmer ............................................ 35Senioren aus Frankfurt erleben Krakau ............................. 36Hilfe für Wohnungslose ......................................................... 69Sich berühren lassen .............................................................. 69Verbraucher und RechtVorsicht, falscher Enkel ......................................................... 37Gesundes LebenGut beraten ...................................................................... 38–39Gratulation zum deutschen Alterspreis .............................. 45HintergründeEin drängendes Problem ....................................................... 40Begegnung der KulturenMigrantinnen für die Altenpflege gewinnen ....................... 41Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung ? ............. 42–43Neue Serie: SZ-Leser und ihre HobbysVom großen Himmel über Frankfurt bis zu kleinen Stickern .................................................... 44–45Kultur in FrankfurtJaffa – weit mehr als nur Orangen ................................ 46–47Der romantische Protestant ........................................... 48–49Was – wann – wo? ...................................................................50Für Sie gelesen ........................................................................ 51Frankfurt und seine StadtteilePraunheim ........................................................................ 52–53

HerausgeberDezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht der Stadt Frankfurt amMain in Zusammenarbeit mit dem Presse- und Informationsamt.Anschrift | Redaktion Jutta Perino (v.i.S.d.P.), Senioren Zeitschrift, Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt am Main, Telefon: 0 69/212-3 34 05, Fax: 0 69/212-3 0741, E-Mail: [email protected], Internet: www.senioren-zeitschrift-frankfurt.deAbonnement | Leseranfragen und Vertrieb Petra Lösch, Telefon: 0 69/212-4 92 89 (vormittags), E-Mail: [email protected]| Gestaltung |Anzeigenverkauf Kreativwerkstatt, Agentur und Verlag, Oeder Weg 7–9, 60318 Frankfurt/MainTelefon: 0 69/42 08 27 85, Fax: 0 69/42 08 27 86, Mobil: 0172/682 80 20, E-Mail: [email protected] für die Ausgabe 2/2014 ist der 20.02.2014Druck alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt, Telefon: 0 6151/86 01 -0, Fax: 0 6151/86 01 -100, www.alpha-print-medien.de(Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier)Hörbuchversion der Senioren Zeitschrift: Für blinde und sehbehinderte Men-schen ist die SZ kostenfrei als Hör-CD erhältlich. Weitere Information undBezug: Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista), Am Schlag 2–12, 35037Marburg, Telefon: 0 64 21/6 06-0, Fax 0 64 21/60 64 76, E-Mail: [email protected];außerdem kann die Senioren Zeitschrift als Daisy-Buch im Internet herunter-geladen werden unter: http://www.blista.de/seniorenzeitschrift-frankfurt.Die Senioren Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und liegt kostenlos aus oder kann bei der Redaktion gegen einen Unkostenbetrag von 12 Euro/Jahr im Abonnement bestellt werden. Sie darf weder von Parteien noch von Wahl-bewerbern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung ver-wendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen.Missbräuchlich ist auch die Verteilung auf Wahl-veranstaltungen und anInformationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Auf-kleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Die Senioren Zeitschrift darf nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahmezugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die Redaktion hat sich aufgrund der besseren Lesbarkeit dazu entschieden,die männliche Form zu verwenden. Selbstverständlich sind in allen Fällen die Frauen ebenfalls angesprochen.Das jeweils neueste Heft ist erhältlich bei den städtischen Dienststellen undden Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, in den Apotheken, Arztpraxensowie vielen anderen Stellen in Frankfurt. Unverlangt eingesandte Manus-kripte und Bildbeiträge können nicht bestätigt oder zurückgesandt werden.Abdruck nur nach vorheriger Anfrage, bei Quellenanga-ben und Übersendungvon zwei Belegexemplaren möglich. Namentlich gekennzeichnete oder einge-sandte Berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei Preisausschreiben, Verlosungen etc. ist der Rechtsweg ausgeschlossen.

Anschrift und Impressum

Früher und HeuteZwischen Hoffen und Bangen ....................................... 54–55Frankfurt und seine Plätze: Der Buchrainplatz ......... 56–57Freizeit und UnterhaltungJa(t)zz geht’s los! (Teil 2) ....................................................... 58Sehen ist nicht gleich Sehen ................................................. 59RatgeberMittagstisch für Senioren / Essen auf Rädern ................... 60Tipps und Termine .......................................................... 61–68VHS: Vorschau auf Kurse 2014 ....................................... 62–63Wichtige Telefonnummern .................................................... 70LesereckeKostenfreie Führung im Museum Giersch .......................... 71Wo war’s – wer war’s? ............................................................ 71Fotowettbewerb Frankfurt-Krakau ...................................... 72Leserführung im Archäologischen Museum ....................... 73Rätsel ........................................................................................ 74Wolfgang Kaus zitiert ............................................................. 75

Zum Titelfoto: Energie und Lebenslust versprühen die Fotos, die Horst Keller von 30 Stiftsfrauen des St. Katharinen- undWeißfrauenstifts aufgenommen hat. Das Foto zeigt Liselotte B.(*1940). Die Ausstellung „Die Kunst zu altern“ ist während der Aktionswochen Älterwerden im Rathaus für Senioren,Hansaallee 150, 60320 Frankfurt, zu sehen. Foto: Keller

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Grußwort | Vorwort

Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter,

ich freue mich, Sie an dieser Stelle auch im neuen Jahr wie-der begrüßen zu dürfen. Seniorenpolitik ist und bleibt einSchwerpunkt meiner Arbeit. Das Ziel muss es sein, Selbst-ständigkeit im Alter möglichst lange zu erhalten oder wieder-herzustellen. Es darf dabei nicht vergessen werden, dass wür-devolles Älterwerden als gesamtgesellschaftliche Aufgabezu begreifen ist. In diesem Zusammenhang spricht geradedas Thema der aktuellen Ausgabe der Senioren Zeitschrifteinen besonders wichtigen Aspekt des Älterwerdens an.

Durch innovative Wohnformen lässt sich die Lebensqua-lität verbessern und Isolation verhindern. Ältere sind heut-zutage jünger und aufgeschlossener denn je. Ich möchte Siean dieser Stelle deshalb ermuntern, auch einmal unkonven-tionell zu denken. Senioren-WGs und andere neuartige Wohn-projekte können eine echte Alternative zu einem Umzug inein Pflegeheim sein.

„Wohnen für Hilfe“, ein Projekt des Bürgerinstitutes, ist einesolche innovative Idee, die gleich zwei großen Herausfor-derungen dieser Stadt wirkungsvoll begegnet. Auf der einenSeite gibt es ein massives Wohnraumdefizit. Auf der ande-ren Seite bilden Senioren einen großen Teil unserer Gesell-schaft und wünschen sich mehr Gesellschaft. Im Rahmendes Projektes stellen ältere Menschen deshalb Studieren-den oder volljährigen Auszubildenden kostengünstig Wohn-raum zur Verfügung und erhalten dafür anstelle von Miet-zahlungen Hilfsleistungen verschiedenster Art.

„Wohnen für Hilfe“ fördert damit wie kaum ein anderesProjekt die Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit bisins hohe Alter. Der Austausch der Generationen ist dabei einzusätzlicher Gewinn. „Wohnen für Hilfe“ heißt gelebteToleranz und Solidarität.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesundes,aber auch spannendes und ereignisreiches neues Jahr 2014.Bleiben Sie fit und aufgeschlossen, Frankfurt braucht Sie!

Ihr

Peter FeldmannOberbürgermeister der Stadt Frankfurt

„Wohnen für Hilfe“ heißt gelebte Toleranzund Solidarität.

Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter,

regelmäßige Leserinnen und Leser wissen, dass dieSenioren Zeitschrift in fast jeder Ausgabe den „Blick überden Tellerrand“ wirft. Auch ich schätze für meine Arbeitund die Gestaltung der Seniorenpolitik in Frankfurt Anre-gungen aus anderen Ländern und Städten. Deshalb freueich mich außerordentlich, dass die Bundesarbeitsgemein-schaft der Senioren-Organisationen (Bagso) im Jahr 2015 denDeutschen Seniorentag in Frankfurt veranstalten wird.

Beim jüngsten Deutschen Seniorentag 2012 in Hamburginformierten Aussteller aus der Region und dem gesamtenBundesgebiet bei der Messe Sennova über Themen wieGesundheit, Finanzen, Sport, Wohnen, Reisen, ehrenamtli-ches Engagement und vieles mehr. Hinzu kamen mehr als100 Veranstaltungen – darunter zahlreiche Mitmachange-bote und die Vorstellung spannender Projekte. Ich binsicher, dass sich der Deutsche Seniorentag auch in Frank-furt inspirierend auswirken wird. Mehr dazu lesen Sie aufder Seite 22.

Selbstverständlich hat Frankfurt Seniorinnen und Senio-ren auch schon in diesem Jahr wieder einiges zu bieten –die Senioren Zeitschrift wird Sie wie gewohnt auf demLaufenden halten. Stellvertretend möchte ich die Aktions-wochen Älterwerden in Frankfurt vom 16. bis zum 29. Junierwähnen und Sie schon heute zu dem Veranstaltungs-reigen einladen. Das Schwerpunktthema ist diesmal Ge-sundheit.

Gesundheit ist es auch, was ich Ihnen für das neue Jahrwünschen möchte. Wobei es natürlich von Vorteil ist, wennSie ein bisschen nachhelfen. Ein spanisches Sprichwort be-sagt: „Ein Mensch, der zu beschäftigt ist, sich um seine Ge-sundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keineZeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen.“ In diesem Sinne hoffeich, dass Sie sich 2014 die Zeit gut einteilen und das Leben invollen Zügen genießen. Alles Gute,

Ihre

Prof. Dr. Daniela BirkenfeldStadträtin – Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht

Ich schätze für meineArbeit und die Gestaltungder Seniorenpolitik inFrankfurt Anregungen aus anderen Ländern undStädten.

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Gemeinschaftseinrichtungen sindbei älteren Menschen unbeliebt.Sie wollen am liebsten in ihrer

Wohnung bleiben und Hilfe durchPflegedienste nach Hause holen. Dasist das Ergebnis der Generali Alters-studie 2013. Doch die Wohnsituationder Altersgruppe 65plus ist problema-tisch – zumindest für einkommens-schwache Haushalte.

Bis vor rund 20 Jahren blieben Men-schen bis ins hohe Alter in ihrerWohnung. Wer in mittleren Lebens-jahren Haus oder Wohnung gekaufthatte, zahlte den Kredit meist bis

zum 65. Lebensjahr ab und hatte an-schließend in aller Regel keine gro-ßen finanziellen Belastungen. Auchwer viele Jahre in einer Mietwoh-nung wohnte, hatte im Alter mode-rate Kosten, weil bei langjährig be-stehenden Verträgen die Miete kaumstieg. Erst wenn sie pflegebedürftigwurden, dachten die Senioren übereinen Umzug nach. Das hat das Pes-tel-Institut in der Untersuchung „Woh-nen der Altersgruppe 65plus“ heraus-gefunden.

Heute spielen finanzielle Gründe beider Frage eines Wohnungswechselsim Alter eine immer größere Rolle.„Sinkende Einkommen im Alter undsteigende Wohnkosten“ führten da-zu, dass ältere Menschen häufigerumziehen müssen, schreibt MatthiasGünther im Bericht des Pestel-In-

stituts vom Juni 2013. Der Diplom-Ökonom hat seine Studien im Auf-trag der InteressengemeinschaftVerbändebündnis* „Wohnen65plus“durchgeführt. ________________*Zum Verbändebündnis 65plus ge-hören der Bundesverband Deut-scher Baustoff-Fachhandel, BundDeutscher Baumeister, Architektenund Ingenieure, die Deutsche Ge-sellschaft für Mauerwerks- undWohnungsbau, der Deutsche Mieter-bund, die IndustriegewerkschaftBauen-Agrar-Wohnen sowie derSozialverband VdK Deutschland.

Mietsteigerungen in StädtenDemnach wohnen in Städten die

meisten Menschen über 65 Jahre zurMiete. Sie sind zunehmend mit Miet-steigerungen konfrontiert, die sienicht bezahlen können. Dies gilt vorallem für Groß- und Universitäts-städte.

Es gibt noch weitere Gründe für finan-zielle Engpässe:

• Steigende Energiepreise wirken sich neben den Heizkosten auch auf Tickets für Bus und Bahn aus sowie auf die Spritkosten fürs Auto.

• Auf dem Mietwohnungsmarkt herrscht große Nachfrage, denn die Wirtschaft fordert von Arbeit-nehmern Flexibilität – auch in derFrage des Wohnortes. Dadurch wollen viele Menschen Immobilienlieber mieten statt kaufen.

Lesen Sie weiter auf Seite 6

Das Thema Wohnen ist in der Diskussion. Unser Bild zeigt Szenen, die auf den Foren Älterwer-den entstanden, die das Sozialdezernat in verschiedenen Stadtteilen in Frankfurt organisiert hatte.

Leben zu HauseDie Wohnsituation der Altersgrup-pe 65plus heute und in Zukunft

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Wie Wohnen gelingen kann

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Hier sehen Sie die schematische Funktionsweiseder Frequenzverstärkung: Durch den Gehörganggelangen Umweltgeräusche (als „Störgeräusche“empfunden). Kommt nun die menschliche Sprachehinzu, erscheint diese im Verhältnis zur Umwelt zuleise zu sein.

So kann die Frequenzverstärkung in den meistenFällen helfen: Die genau definierten Frequenzen dermenschlichen Sprache werden einfach „überge-wichtet“ und dem normalen Hören „hinzugefügt“.

Sobald das Hörvermögen des Menschen nachlässt, tauchen eine ganze Reihe von Proble-men auf, die man in der Jugend gar nicht kannte: Beim Fernsehen erscheinen die Neben-geräusche lauter als die Sprache, bei Gesellschaften ermüdet man relativ schnell, weil derGesprächspartner einfach „untergeht“.

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Foto: Oeser

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6 SZ 1/ 2014

Wie Wohnen gelingen kann

• Die Einstiegsgehälter der heuti-gen Generation sinken und damit auch die finanziellen Mittel, um sich eine Eigentumswohnung oder ein Haus zu kaufen. Das beeinflusst auch den Mietwoh-nungsmarkt in 20 bis 30 Jahren, weil die dann älter gewordene Generation der heutigen Berufs-einsteiger von ihrer kleineren Rente die hohen Mieten nicht bezahlen kann.

Um sich das Leben in der Stadtnoch leisten zu können, denken vieleüber 65-Jährige über gemeinschaft-liche Wohnformen nach. Das könnenklassische Wohngemeinschaften sein,aber auch Wohnprojekte, in denen jeder gegebenenfalls ein eigenes Badund Küche hat und mit den Nachbarnnur den Gemeinschaftsraum teilt.

Wohnsituation auf dem LandAuf dem Land sieht es anders aus:

Dort wohnen über 80 Prozent der äl-teren Menschen im eigenen Haus.Doch das ist nicht unbedingt einebessere Perspektive. 2010 verfügtengut 1,4 Millionen Wohnungseigen-tümer, davon ein Großteil älter als 65 Jahre, über ein monatliches Netto-einkommen von unter 1.100 Euro.Weitere 0,8 Millionen Eigentümer-haushalte kamen auf 1.100 bis 1.300Euro. Das reicht mehr schlecht alsrecht, um ein Haus zu unterhalten.Größere Instandhaltungskosten, Mo-dernisierungen für mehr Energieef-fizienz oder Umbauten zum Beispielfür barrierefreie Bäder sind damitkaum zu stemmen. Auf dem Land istes zudem schwer, ein Haus zu verkau-fen. Ältere und einkommensschwa-che Hausbesitzer sind somit an ihreunsanierte Immobilie mit ihren Bar-rieren regelrecht gefesselt. In eineseniorengerechte, kleinere Wohnungumziehen können sie auch nicht, weildiese auf dem Land Mangelware ist.

Laut der Generali Altersstudiewollen nur 32 Prozent der heute 65- bis85-Jährigen in eine Seniorenwoh-nung umziehen, nicht mal dann,wenn sie pflegebedürftig sind. EinEinzelzimmer in einem Senioren-heim würden sogar nur 21 Prozent

akzeptieren. Mehr als die Hälfte,rund 59 Prozent, möchten mithilfeeines Pflegedienstes in den eigenenvier Wänden bleiben. Immerhin 19Prozent können sich vorstellen, ineiner Wohngemeinschaft zu leben.

„Diese Studienergebnisse zeigendeutlich, dass Seniorenheime als Re-gelform (…) im Alter keine Zukunftmehr haben“, kommentiert der So-ziologe Professor Dr. Rolf Heinze vonder Ruhr-Universität Bochum. Aller-dings seien derzeit nur zwei Prozentder Wohnungen in Deutschland al-tersgerecht eingerichtet.

Deshalb müssten entsprechendeUmbauten und Modernisierungenstark ausgeweitet werden, empfiehltMatthias Günther vom Pestel-Insti-tut. Er begrüße die Pläne des zustän-

digen Bundesministeriums, den Be-stand an barrierefreien Wohnungenin den kommenden acht bis zehnJahren um 2,5 Millionen zu erhöhen.Dafür müssten entsprechende För-derprogramme stark ausgeweitetwerden. Günther taxiert den jährli-chen Bedarf an Beihilfen auf 430 bisetwa 540 Millionen Euro. Es bestehedringender Handlungsbedarf, mahntLoring Sittler, Leiter des GeneraliZukunftsfonds.

Wohnen unter einem DachDas Haus Aja Textor-Goethe in

Frankfurt ist ein Beispiel, wie alter-native Wohnformen für Seniorenaussehen können. Seit Mitte 2007 le-ben in „Aja’s Gartenhaus“ Demenz-kranke auf 400 Quadratmetern invier Wohngruppen. In jeder Gruppewohnen acht Personen. Im Dachge-

Gemeinschaftliche Wohnprojekte gibt es auch in Frankfurt. Foto: Oeser

von Seite 5

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Dass ich gesund bleibe bzw. dass sich meine Gesundheit verbessert

Dass ich möglichst lange geistig fit bleibe

Dass ich möglichst lange unabhängig bleiben kann, nicht auf die Hilfe anderer angewiesen bin

Dass ich nicht pflegebedürftig werde

Dass es meiner Familie gut geht

Dass ich möglichst lange in meinem Haus, meiner Wohnung bleiben kann

Dass ich später, wenn ich einmal sterben muss, nicht leide

Dass es mir finanziell gut geht, dass ich finanziell keine Sorgen habe

Dass mein Partner/meine Partnerin gesund bleibt bzw. gesund wird

Dass ich möglichst lange selbst Auto fahren kann

Dass ich noch möglichst viel verreisen kann, viel von der Welt sehe

Mehr Zeit und Kontakt mit meiner Familie

Mehr Zeit und Kontakt mit Freunden

Die größten Wünsche: Gesundheit und Erhaltung der eigenen AutonomieFrage: „Was sind Ihre größten Wünsche für die Zukunft?“ (Listenvorlage)

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 65- bis 85-jährige Bevölkerung.Quelle: Generali Altersstudie 2013 © lfD-AIIensbach

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schoss befinden sich zudem neunabgeschlossene Eineinhalb-Zimmer-wohnungen und ein Gemeinschafts-und Versammlungsraum, die vonder Friedrich Schorling Stiftung ge-baut worden sind. Dort leben sechsFrauen und drei Männer zwischen67 und 79 Jahren, die das Wohnpro-jekt finanziell mit einer Schenkungund zinslosen Darlehen in unter-schiedlicher Höhe unterstützt ha-ben. Sie wohnen wortwörtlich unter einem Dach, gestalten ihr Zusam-menleben ganz bewusst gemeinsamund kümmern sich umeinander.Zusätzlich übernehmen sie ehren-amtliche Aufgaben im benachbartenAlten- und Pflegeheim Haus AjaTextor-Goethe und in den unteren

beiden Etagen von Aja’s Gartenhaus.Sie begleiten das Leben der demen-ten Menschen und helfen ihnen,soweit sie es können.

Auch wenn die neun Wohnun-gen auf Dauer belegt sind, suchendie Mieter weiterhin Menschen, diedie Stiftungsidee unterstützen. Eh-renamtliche Mitarbeiter sind ebensowillkommen wie Spenden. Die Wohn-gruppe berät Gruppen, die den Stif-tungsgedanken mit einem Wohn-konzept verbinden wollen.

Nicole Galliwoda

Gefragtes Modell: generationenübergreifedesWohnen. Foto: Generali Zukunftsfonds

Kontakt: [email protected], www.haus-aja.de.

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Wie Wohnen gelingen kann

Wie will ich alt werden? DieseFrage sehen viele Menschenan der Schwelle zum Renten-

alter untrennbar verbunden mit derFrage: Wie will ich im Alter wohnen?Immer häufiger auch machen sichMenschen schon in jüngeren Jahrendarüber Gedanken, wie sie ihre Vor-stellungen vom Wohnen verwirkli-chen können und vor allem mit wem.Manch ein Wunsch vom gemeinschaft-lichen Wohnen wird nur geträumt,aber mancher auch mit Energieumgesetzt.

Infos aus einer HandIn Frankfurt können seit gut zehn

Jahren Gruppen, die solch einenTraum verwirklichen wollen, auf gu-ten Rat und Unterstützung rechnen.Das Netzwerk Frankfurt für gemein-schaftliches Wohnen bietet von ers-ten Informationen für Interessentenüber die Vernetzung von Initiativenund Projekten und Öffentlichkeitsar-beit bis hin zur Interessenvertretunggegenüber Institutionen und Ämternumfangreiche Hilfe an. Längst ist dieLeitung des Netzwerks nicht mehrehrenamtlich zu leisten, nachdem esvon anfänglich wenigen Gruppen aufinzwischen auf über 30 gewachsen

ist. Seit 2009 steht das Netzwerk auf„professionellen Füßen“. Die gelernteVerwaltungswirtin und Stadtplane-rin Birgit Kasper kümmert sich alsGeschäftsführerin hauptamtlich – undder Vorstand des Netzwerks ehren-amtlich – um die Vernetzung und Be-ratung und ist Ansprechpartnerinin einem Büro, das im Amt für Woh-nungswesen untergebracht ist. „Wirsind sehr froh, dass die Stadt Frank-furt uns so gut unterstützt“, freut siesich. Die Stelle der Geschäftsführe-rin und einer Verwaltungskraft wer-den nämlich von der Stadt im Rah-men einer Projektförderung getragen.Das Büro wird vom Amt für Woh-nungswesen kostenfrei zur Verfügunggestellt. Und wenn alles gut geht,wird es demnächst auch einen Lie-genschaftsfonds geben, der für ge-meinschaftliche Wohnprojekte geeig-nete Grundstücke ermittelt und nacheinem festen Verfahren vermittelt. Da-mit würde ein Stadtverordnetenbe-schluss aus dem Jahr 2012 umgesetzt.

„Gemeinschaftliches Wohnen wirdan Bedeutung gewinnen“ – davon istBirgit Kasper überzeugt. Denn dasgewachsene Umfeld, das das Altwer-den in vertrauter Umgebung mit ei-

nem tragfähigen Netz der nachbar-schaftlichen Hilfe möglich macht,wird nach ihren Beobachtungenimmer seltener, zumal im städti-schen Umfeld. Für manche älterwerdenden Menschen sei es diese„existenzielle Not: ,Was wird ausmir, wenn vieles nicht mehr geht?’“,die sie ans gemeinschaftliche Woh-nen denken lässt. Aber auch denWunsch, vielleicht nach dem Berufnoch einmal etwas Neues zu wagenund etwas anzustoßen, macht dieGeschäftsführerin bei etlichen „Netz-werkern“ aus. Nach Feststellungenvon Birgit Kasper ist gemeinschaftli-ches Wohnen vor allem ein Themaunter Frauen ab 55 Jahren. Selbst-bewusst und gut ausgebildet, steuer-ten sie auf den Ruhestand zu. Fürviele sei das Leben als Single selbst-verständlich geworden, Mann oderKinder bestimmten nicht über ihreLebensform.

Dabei stünden diese Gruppen, wasdie Suche nach geeigneten Grund-stücken und Immobilien angeht, inKonkurrenz zu großen Investoren.Daher spielten bei den Gruppen so-wohl soziale als auch ökonomischeAspekte eine Rolle, wenn sie sich indas Abenteuer Gemeinschaft wagten.

Abenteuer GemeinschaftWie sieht nun der Weg von der

ersten Idee bis hin zum Einzug insProjekt aus? „Wir haben die Anfangs-suche inzwischen methodisch syste-matisiert“, sagt Kasper. So kann jederEinzelne sich mithilfe eines Frage-bogens zunächst einmal darüberklar werden, ob für ihn gemeinschaft-liches Wohnen der gewünschte undrichtige Weg ist. Birgit Kasper betontdie große Vielfalt der unterschiedli-chen Projekte. Keine Gruppe gleicheder anderen, und damit ist auchschon der erste Schritt angedeutet,ohne den es nicht weitergehen kann:Die Gruppe muss ihr Profil findenund fixieren. Fragen, die dazu beant-wortet werden sollten, können sein:

Als Mieter ins gemeinsame Haus einziehen konnten die Preungesheimer Ameisen 2006. FünfJahre zuvor hatten sich bereits die ersten Interessierten getroffen, um zu planen, wie siegemeinschaftlich wohnen und leben könnten. Fotos (2): Oeser

Zusammenfinden und sich dabei helfen lassenNetzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen unterstützt und koordiniert Wohninitiativen

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Wie Wohnen gelingen kann

Wollen wir mieten oder Eigentum er-werben? Wollen wir eine vom Alterher homogene Gruppe sein oder wol-len wir generationenübergreifendwohnen? Wollen wir stadtnah odereher am Rande der Stadt leben?

Ziele definierenKlar ist, dass die Beteiligten „auf

einer Wellenlänge“ liegen und gemein-same Ziele definieren müssen. DieGruppen unterschieden sich in denFakten, aber auch in der „Chemie“,sagt Kasper. „Das Ganze ist eine He-rausforderung. Man muss sich aufeine Reise begeben“ – und man musssich Zeit nehmen. Sie empfiehlt, mög-lichst früh über ein solches Wohn-projekt nachzudenken. Denn ohneVertrauen gehe in einer Gruppe garnichts, und Vertrauensbildung brau-che Zeit. So sollte man sich auch da-rauf einstellen, eventuell die Grup-pe zu wechseln, wenn man spürt, dasses „nicht passt“.

Gruppen, die sich heute zusammen-finden, können sich immerhin dar-auf verlassen, dass es bereits gewis-se „Pfade“ gibt, die sie gehen können,und nicht mehr „mit dem Buschmes-ser durch den Dschungel spuren“müssen, beschreibt Kasper die Vor-arbeit, die das Netzwerk geleistet hat.

Monatliche Informationsveranstal-tungen für Neu-Interessierte, regel-mäßiger Austausch der Initiativen,Projekte und Einzelmitglieder beiden Themenabenden und Besuchebei bereits bestehenden Wohnpro-jekten sind wichtige Angebote derKoordinations- und Beratungsstelle.

Diese hilft nicht nur dabei, eine Grup-pe zu gründen oder den Austauschzu fördern. Sie vermittelt auch beiBedarf entsprechende Fachleute, wieetwa Experten für die Finanzpla-nung, für Fragen nach der Gruppen-form (Genossenschaft oder Inves-tor?) und mögliche Fördertöpfe. Bir-git Kaspers Empfehlung: „Man solltebereit sein, sich Hilfe von solchenExperten zu holen, auch wenn diesnatürlich ein Honorar kostet.“

Die Kosten für die Mitgliedschaftim Netzwerk jedenfalls machen kei-nen arm, beträgt doch der Mitglieds-beitrag pro Jahr für eine Gruppe 24Euro und für Einzelpersonen 12 Euro.

Lieselotte Wendl

Welche Schritte sind zu gehen?✓ Ziele definieren✓ Informationen beschaffen (bei Infoabenden des Netzwerks)

✓ Fragebogen zur Selbsteinschät-zung gewissenhaft durchgehen

✓ bei entstehenden Initiativen wegen Mitgliedschaft anfragen oder

✓ selbst eine Gruppe gründen, Hilfe durch das Netzwerk holen (Checkliste für Gruppen)

✓ den Austausch mit anderen Gruppen suchen

Was ist unbedingt zu beachten?✓ eigenes Gruppenprofil definieren

✓ sich Zeit lassen✓ sich selbst kritisch betrachten✓ klären, inwieweit die eigenen Bedürfnisse und die gemein-samen in Übereinstimmung zu bringen sind (Bin ich bereit, auch auf etwas zu verzichten?)

wdl

Besonders Frauen interessieren sich fürneues Wohnen.

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10 SZ 1/ 2014

Wie Wohnen gelingen kann

Ute Poggemeyer strahlt Ruheund Ausgeglichenheit aus. Miteinem kräftigen Händedruck be-

grüßt die 53-Jährige ihre Besucherim Büro im Rathaus für Senioren,bittet sie Platz zu nehmen, währendsie selbst mit ihrem Rollstuhl auf dieandere Seite des Schreibtischesfährt. Seit 2007 ist die Sozialarbeite-rin Ansprechpartnerin bei der da-mals neu initiierten „Wohnberatungfür Menschen mit Behinderung undSenioren“. Sie berät Menschen, diesich meist in einer schwierigen Le-benssituation befinden. Es sind bei-spielsweise Ältere, die bislang eineWohnung hatten, die in einem obe-ren Stockwerk in einem Haus ohneAufzug liegt. „Nach einer orthopädi-schen Operation am Knie oder ander Hüfte ist das für sie nicht mehrzu schaffen. Sie kommen nicht mehrheraus, vereinsamen“, schildert dieMitarbeiterin der Leitstelle Älter-werden ein durchaus alltäglichesBeispiel. Ein barrierefreies Apparte-ment muss möglichst schnell her.

Oder es melden sich Angehörige,deren alte Eltern körperlich oderpsychisch nicht mehr in der Lagesind, eine große Wohnung in Schusszu halten. Auch in einem solchen Fallist ein Umzug in eine kleinere und bar-rierefreie Wohnung die beste Lösung.

Doch wo findet man eine solcheWohnung, die möglichst im Stadtteilliegt, in dem man verwurzelt ist? UtePoggemeyer hält eine Liste vor, diealle Seniorenwohnanlagen in Frank-

furt enthält: sortiert nach Stadttei-len, etwa mit Angabe der Wohnein-heiten und der Ausstattung sowiedem Hinweis, ob Kleintiere erlaubtsind. Immerhin gibt es 6.000 betreu-te Seniorenwohnungen in der Stadt.Jedoch sind auf der Liste nur dieöffentlich geförderten Wohnungenaufgeführt, für die die Bewerber beimAmt für Wohnungswesen registriertsein müssen. Eng ist daher die Ko-operation zwischen der Vermittlungvon Seniorenwohnungen im Amt undPoggemeyers Stelle. „Wir sind daeine Schnittstelle und laden monat-lich zu einem Infoabend.“ Zudemfragt Poggemeyer nach der Einkom-menssituation und hat Informatio-nen über betreute Appartements aufdem freien Wohnungsmarkt. Ebensoinformiert sie über neue Wohnfor-men wie generationenübergreifen-des Wohnen oder verweist auf das„Netzwerk Frankfurt für gemein-schaftliches Wohnen“.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrerArbeit ist die Beratung über einenbarrierefreien Umbau der eigenen vierWände. Vor Ort schauen sich zweiKollegen aus der Leitstelle Älterwer-den die Wohnungen an, überlegen,

Im Rathaus für Senioren, Hansaallee 150,60320 Frankfurt, bei der Leitstelle Älterwer-den wird zum Thema Wohnen beraten.

Foto: Oeser

Wenn die Wohnung nicht mehr passtBeratung für Menschen mit Behinderung und Senioren

Wohnberatung für Menschen mit Behinderung und Senioren,Leitstelle Älterwerden im Rathaus für Senioren, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt,Telefon 0 69/212-4 00 94 oder 212/7 06 76 (Hotline), offene Sprech-stunde: montags und donnerstags von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr. Die Datenbank für Seniorenwohnungen steht auch online: www.aelterwerden-in-frankfurt.de/seniorenwohnanlagen-in-frankfurtNetzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.Adickesallee 67–69, 60322 Frankfurt, Telefon 0 69/915010 60, Koordination und Beratung: Birgit Kasper, Öffnungszeiten der Koordinations- und Beratungsstelle: dienstags von16.30 bis 18.30 Uhr, mittwochs von 15 bis 17 Uhr. (siehe Seiten 8 und 9)Wohnungsvermittlung im Amt für Wohnungswesen –Wohnungen für Senioren | Adickesallee 67–69, 60322 Frankfurt, Telefon 0 69/212-3 83 50, telefonische Auskünfte: montags und mittwochs von 13 bis 15 Uhr, dienstags von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr, donnerstags und freitags von 8 bis 12 UhrÖffnungszeiten Servicecenter: montags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr. the

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welche kostengünstigen Umbautenmöglich sind, und ob es hierfüreventuell Fördermittel oder kosten-günstige Kredite etwa von der KfWgibt. Ute Poggemeyer, die seit Au-gust vor allem im konzeptionellenBereich tätig und mit Sonderauf-gaben betraut ist, sagt: „Es ist eineerfüllende Arbeit. Vor allem, wennman sieht, dass man jemandem ineiner für ihn ausweglos erscheinen-den Situation hat helfen können.“

Sonja Thelen

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11SZ 1/ 2014

Wie Wohnen gelingen kann

Immer zu Semesterbeginn ist dieWohnungsknappheit unter Stu-denten in aller Munde. Es fehlt an

bezahlbaren Wohnungen zur Grün-dung von Wohngemeinschaften. Ein-zelzimmer werden kaum angeboten,manch einer muss wochenlang aufNotlagern campieren, die Studen-tenausschüsse und Universitäteneinrichten.

Doch mancher hat auch Glück.Seit nun schon fast zehn Jahren kön-nen Studenten äußerst preiswertein Zimmer in einer ganz besonde-ren Wohngemeinschaft finden –nämlich bei einer Person, die längstübers Studienalter, ja sogar über dasErwerbsalter hinaus ist. „Wohnenfür Hilfe“ heißt diese Wohnmöglich-keit in Frankfurt, die das Bürger-institut koordinierend betreut underfolgreich etabliert hat.

77 Partnerschaften bestehen zur-zeit in Frankfurt, 2010 waren es noch26 Wohngemeinschaften zwischenAlt und Jung. Henning Knapheideführt die Vorgespräche auf beidenSeiten, um dann die passenden Leu-te zusammenzubringen. Denn es istwichtig, dass die Studenten bei je-mandem einziehen, bei dem sie auchdie gewünschten Hilfen leisten kön-

nen und wollen. „Die Bedürfnissesind sehr individuell“, sagt Knap-heide. So gehe es oft um anstrengen-dere Haushaltstätigkeiten wie Staub-saugen, Putzen oder Wäschewa-schen. Auch Einkaufen sei sehr ge-fragt. Aber als Nebeneffekt ist fürviele Senioren auch wichtig, dass sie– da sie oft alleine leben – Gesell-schaft haben. So gibt es durchausauch alte und junge Menschen, diegemeinsame Interessen entdeckenund zusammen etwa zu kulturellenVeranstaltungen gehen.

Hilfe beim Bedienen technischer GeräteImmer stärker gefragt sind auch

Dienstleistungen beim Erlernen undBedienen technischer Geräte. Da sollen etwa das Handy erklärt, derFernseher neu programmiert odereine E-Mail geschickt werden. Pfle-gerische Tätigkeiten sind übrigensausgeschlossen.

Sind Ältere nicht ängstlich, einenfremden jungen Menschen bei sichaufzunehmen? „Wer sich bei unsmeldet, bringt in der Regel eine gro-ße Offenheit mit“, sagt Knapheide.Trotzdem ist die Nachfrage bei denStudenten größer als das Angebotbei den Senioren, und Knapheide er-

mutigt alte Menschen, sich für die-sen auch bereichernden Kontakt zuden Jungen zu melden.

Durchschnittlich verbringen dieStudenten um die drei Jahre in ihrerbesonderen WG. Wie gut das Zusam-menleben offenbar funktioniert, zeigtsich bei einer Vermieterin, die seit2004 dabei ist. Die „Wiederholungs-täterin“, wie Knapheide sie scherz-haft nennt, hat schon den viertenMitbewohner. Lieselotte Wendl

WG für Alt und JungProjekt des Bürgerinstituts „Wohnen für Hilfe” erfolgreich

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Hilfe kann sein, eine Glühbirne zu wechseln.Foto: Oeser

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12 SZ 1/ 2014

Wie Wohnen gelingen kann

Zu den von der ABG angebotenenHilfen zählen unter anderem:Hausnotruf und weitere Dienste,Wohnraumberatung, ärztlicheVersorgung, Carsharing und Re-paraturdienste.

Kostenlos für Mieterinnen und Mieter der ABG ist die Beratung des VdK-Sozialverbandes. Sie umfasst Analyse und Planung derWohnungsausrüstung, Überblick über die Produktpalette techni-scher Hilfsmittel, kritische Beur-teilung der Vor- und Nachteile von Angeboten, Preise, Bezugs-quellen und Adressen sowieBeratung über Bezuschussung und Kostenträger. (ABG nova. Tel.: 0 69/213-8 4100E-Mail: [email protected]) käm

F ür Gisela Rodig stand Mitte ver-gangenen Jahres fest: Ich mussumziehen. Denn hinter der 71-

Jährigen lagen nicht nur eine Hüft-operation und das Einsetzen einerKnieprothese, sondern auch nochein schwerer Herzinfarkt. „Da habeich mich in meiner bisherigenWohnung nicht mehr sicher gefühltund wusste, dass ich Unterstützungbrauche.“

Nun lebt sie citynah und verkehrs-günstig im neuen Domizil in einemNeubau der WohnungsgesellschaftABG Frankfurt Holding in einemTrakt für Senioren und fühlt sichausgesprochen wohl und gut aufge-hoben.

Auch diese Mietwohnung hat dieABG nach dem sogenannten um-weltschonenden Passivhaus-Konzepterrichtet. „Das heißt“, erklärt GiselaRodig, „es gibt keine Heizkörper,sondern Fußbodenheizung, jederMieter kann die Temperatur nacheigenen Bedürfnissen regeln.“ Ansommerlichen Hitzetagen kühlt so-gar Eiswasser den Fußboden. ZumService gehören eine zweimal proWoche kommende Putzkolonne undein Concierge im Erdgeschoss. Au-ßer der Einbauküche hat sie ihreeigenen Möbel in die recht geräumi-gen Zimmer mitgebracht und den Bal-kon schon in eine kleine grüne Wild-nis verwandelt.

Auf Knopfdruck HilfeDas Wichtigste aber sind die Hilfe-

systeme, die bei Problemen zur Ver-fügung stehen. Zum Beispiel einHausnotruf, der wie eine Armband-uhr am Handgelenk getragen wirdund mit dem sich ein Hilferuf an dieZentrale des Deutschen Roten Kreu-zes schicken lässt. Daraufhin ruft einMitarbeiter der Zentrale zurück underkundigt sich nach der jeweiligenSituation. Zusätzlich gibt es an derBadezimmertür eine Lichtschranke.Wenn diese über längere Zeit keine

Bewegung registriert, melden sichdie Helfer von selbst und kommen –da sie Türschlüssel besitzen – vor-bei, wenn keine Reaktion erfolgensollte.

Mieter testen ServiceangeboteDie ABG – größtes Wohnungsbau-

unternehmen in Frankfurt – intensi-viert ihre seit Jahren bestehende Zu-sammenarbeit mit dem DeutschenRoten Kreuz und ist dabei, mit demPilotprojekt „Altersgerechte Assis-tenzsysteme“ ihr Serviceangebot fürMieter auszubauen. Zudem erprobenMieter der ABG in einem auf zweiJahre angelegten Feldtest der Fach-hochschule Frankfurt, welche tech-nischen Dienstleistungen älterenMenschen ein längeres Verweilen inden eigenen vier Wänden ermögli-chen können.

Für Frank Junker, Vorsitzenderder Geschäftsführung der ABG, istdieser Serviceausbau „eine logischeFortentwicklung des GedankensdWohnen für alle’“. Rund 18.000 Ver-tragspartner des Konzerns sind älterals 60 Jahre, und nur zwei Prozentvon ihnen würden freiwillig in eine

Pflegeeinrichtung ziehen. In alters-gerechten Wohnungen und mit Ein-satz moderner Technologien lässtsich aber offenbar eine weitgehendeSelbstständigkeit bis ins hohe Altererreichen. Lore Kämper

Länger und sicherer in den eigenen vier Wänden„Altersgerechte Assistenzsysteme” und neue Technologien können das ermöglichen

Hilfe holen mitdem Hausnotruf.Fotos (2): Oeser

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13SZ 1/ 2014

terzo®GehörtherapieDamit Sie verstehen.

Wie weit lässt sich das Verstehen von Sprache durch die terzo®Gehör- therapie in lauten Alltagssituationen maximal verbessern?

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Teilnehmer für eine Studie zur terzo®Gehörtherapie gesucht!

Besser Hören aus eigener KraftHörgeräte allein reichen oft nicht aus, um einen Hörverlust auszugleichen. Die terzo®Gehörtherapie setzt daher auf eine Kombination von Technik und gezieltem Training.

Die Gründe für nachlassendes Hörvermögen sind vielfältig. Allen voran der zunehmende Lärm, aber auch Umwelt-Schadstoffe, Medi-kamente, Stress oder Krankheitserreger sorgen für einen zunehmenden Hörverlust. Je länger Sie leben, desto mehr sind Sie diesen Belastungen ausgesetzt, desto wahr-scheinlicher wird Ihr Gehör mit der Zeit seine Leistungsfähigkeit verlieren. Konsequentes Handeln, je früher desto besser, kann den fortschreitenden Hörverlust aufhalten.

Technik für besseres Hören Moderne Hörgeräte können einen Hörver-lust, der durch die bleibende Schädigung des Hörorgans entstanden ist, ausgleichen. Wie bei allen technischen Hilfsmitteln im Bereich der Medizin bedarf es auch beim Hörgerät einer individuellen Anpassung. Erst hierdurch erreichen Töne und Laute wieder verstärkt das Gehirn, jedoch zunächst noch ohne die natürlichen, durch die bisherige Schwerhörigkeit verkümmerten Hörfilter. Daher klingen plötzlich alle Geräusche lauter, die Worte eines Gesprächspartners ebenso wie Umgebungsgeräusche – das Blättern der Zeitung am Nachbartisch, das Rascheln von Kleidung oder das Ticken einer Uhr. Ohne die

natürlichen Hörfilter gelingt es Ihrem Gehirn nur schwer, zwischen wichtigen und unwich-tigen Hörsignalen zu unterscheiden. Viele Menschen empfinden diese Wucht kaum unterscheidbarer Geräusche als äußerst un-angenehm und belastend.

Training für besseres Verstehen Hier setzt die terzo®Gehörtherapie an: Ihr Ziel ist der Wiederaufbau der natürlichen Hörfilter im Gehirn. Schallverarbeitende Nervenzellverbindungen sollen sich neu or-ganisieren, damit das Gehirn das Gehörte wieder besser verarbeiten und Wichtiges von Nebensächlichem trennen kann. Da-mit Sie vor allem Sprache wieder besser verstehen. Messungen haben gezeigt: Das terzo-Gehörtraining kann den fortschrei-tenden Verlust der Filterfunktion nicht nur stoppen, sondern diese sogar wieder aufbau-en. Ähnlich einem untrainierten Muskel, der durch die Physiotherapie wieder gekräftigt wird, werden die natürlichen Hörfilter des Gehirns mobilisiert und können unwichtige Nebengeräusche wieder ausblenden. Ge-spräche können so trotz Hintergrundgeräu- schen wieder deutlich besser verstanden werden. Seit ihrem Start im Jahre 2006

haben mittlerweile über 15.000 Patienten die terzo®Gehörtherapie genutzt.

Besser hören ohne Extrakosten Wenn Sie Ihr erstes oder ein neues Hör-gerät bekommen, entstehen Ihnen für die terzo®Gehörtherapie keinerlei zusätzliche Kosten.

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Gertrud Berger mit ihrer Altenpflegerin AnkaPuškaric’, die sich besonders um ihre Wün-sche kümmert. Fotos (2): Oeser

14 SZ 1/ 2014

Wie Wohnen gelingen kann

„Wie im 5-Sterne-Hotel” oder im DoppelzimmerDer Umzug ins Pflegeheim kann schön und schwierig sein

Um es kurz zu machen: Hanne-lore Hau möchte nirgends an-ders wohnen. In der Dreizim-

merwohnung im GDA-Wohnstift fühltsie sich „wie im 5-Sterne-Hotel“. Seitsie vor fünf Jahren vom Westend indie Waldschmidtstraße umgezogenist, muss sie weder einkaufen nochin der Küche stehen und Essen ma-chen. „Das übernehmen die Köchehier im Haus“, erklärt die 80-Jährige.Sie ist damals „in ihre Heimat zu-rückgekehrt“, sagt sie. Denn als Kindhat sie am Bethmannpark gewohnt,ist in die Merian- und später in dieHerderschule gegangen. „Ich kannhier aus der Tür heraus gehen undbin mitten im Leben“, betont sie. Dasgefällt ihr besonders gut. Ärzte, Apo-theken, Geschäfte sind alle in der Nähe. Den Mousonturm, in dem sieerst kürzlich ganz spontan ein Hip-Hopkonzert gehört hat, sieht sie vonihrem Wohnzimmerfenster aus.

Der Umzug mit ihrem Mann in den 6. Stock des privaten Wohnstiftslief reibungslos. Als es endlich soweit war, hat sie viele Möbel, diekomplette Küche und zahlreicheBücher verschenkt. Zusammen mitihrem Mann und den beiden Söhnenlebte sie 50 Jahre in einer großenWohnung im Westend mit drei Bal-

Für Hannelore Hau war der Umzug ins Heimwie ein Sechser im Lotto.

konen. Dass sie im GDA-Wohnstiftkeinen einzigen hat, macht ihrnichts aus. Dafür gibt es viele ande-re Annehmlichkeiten: ein Schwimm-bad im Keller, einen Friseur, einePost, eine Bank und so viele Ver-anstaltungen, „dass ich sie gar nichtalle besuchen kann“. Dazu hätte siesowieso nur wenig Zeit, denn seiteinigen Jahren schreibt sie Kinder-bücher und Erzählungen. Einmal imMonat kommen ihre Freundinnenvom Damenkreis zu Besuch. Einoder manchmal zweimal im Jahrfliegt sie zu ihrem Sohn nachSchweden und besucht ihre dreiEnkel. Auch in Neu-Delhi war sie,um ihren anderen Sohn zu besuchen,der dort sieben Jahre lang mit derFamilie gelebt hat.

Die geliebten Katzen fehlenGertrud Berger war überhaupt

nicht begeistert, als sie vor sechsein-halb Jahren aus ihrer Vierzimmer-wohnung im Nordend ins Pflegeheimder Budge-Stiftung nach Seckbachumziehen musste. Die 77-Jährigehatte damals keine große Wahl. Nachzwei Schlaganfällen und sieben By-pässen am Bein, konnte sie vomKrankenhaus nicht mehr zurück zuihren Katzen. „Das war schlimm“, er-zählt sie. Mitgenommen auf die Sta-tion mit 40 Betten im Wohnbereich 5 hat sie fast gar nichts. Ein paarCDs und ihre Musikanlage, ein paarKleidungsstücke. Das war es schon.Die ersten beiden Jahre teilte sie sichein Doppelzimmer mit jemandemauf der Station. „Das hat mir nichtgefallen.“ Sie ist lieber für sich. „Ichhabe meine Katzen sehr vermisst“,erzählt sie. Umso schöner war es aberfür sie, als eine Pflegerin manchmalihren Mops mitbrachte. Leider seidie aber nicht mehr im Haus. Dafürviele andere, so auch die PflegerinAnka Puskaric, die ihr ab und zuihre Leibspeise – Bratkartoffeln mitZwiebeln und viel Knoblauch – kocheund sie hin und wieder massiere.„Das mag ich sehr gerne“, sagt sie.

Im Grunde habe sie sich gut hier ein-gelebt, eine ihrer Töchter kommtjede Woche mit ihrer Enkelin zu Be-such. Nur die Annäherungsversuchemancher Männer auf der Stationmag sie gar nicht. Nicole Galliwoda

Einen „Ratgeber für alle, die inFrankfurt zu Fuß gehen (und sich ärgern)” hat die Initiative „Alte für Frankfurt“ herausge-geben. In dem Faltblatt sind dieAnschriften und Telefonnum-mern von Ämtern und öffentli-chen Einrichtungen aufgeführt, die mit unterschiedlichen Aufga-benbereichen für Verkehrswege und Verkehrsmittel zuständig sind. Wer sich etwa über Autos auf Gehwegen, fehlende Beleuch-tung oder zu kurze Ampelphasenärgert, findet hier die richtigenAnsprechpartner. Infos gibt es bei Bernd Irrgang, Telefon 0 69/15 04 69 05, E-Mail: [email protected] wdl

>> Für Fußgänger

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15SZ 1/ 2014

AIDS-Hilfe Frankfurt e.V.

Ehrenamtlicher BesuchsdienstNorbert DrägerAlte Gasse 36, 60313 Frankfurt Tel.: 0 69/13 38 79 30, Fax: 0 69/28 44 01E-Mail: [email protected]

Alzheimer Gesellschaft Frankfurt e.V.

Information und Beratung bei demenziellen ErkrankungenRuth MüllerHeinrich-Hoffmann-Straße 3, 60528 Frankfurt Tel.: 0 69/67 73 66 33, Fax: 0 69/67 73 66 36E-Mail: [email protected]

Diakoniestation Frankfurt am Maingemeinnützige GmbHBattonnstraße 26–28, 60311 Frankfurt

WundversorgungDaniela Höfler-Greiner, Viola MohauptTel.: 0 69/25 49 2161, Fax: 0 69/25 49 2198E-Mail: [email protected]

Begleitung und Unterstützung bei DemenzMonika CzechowiczTel.: 0 69/25 49 2113, Fax: 0 69/25 49 2198E-Mail: [email protected]

Arbeiterwohlfahrt KV Frankfurt e.V.

Zugehende psychosoziale Beratung und BetreuungMonika DembinskiPhillippsruher Straße 11, 60314 Frankfurt Tel.: 0 69/40 35 46 27, Fax: 0 69/43 05 98 46E-Mail: [email protected]

Auf der Insel e.V.

Psychosoziale BetreuungJürgen StephanAlt-Rödelheim 8, 60489 Frankfurt Tel.: 0 69/78 80 97 97, Fax: 0 69/78 80 34 55E-Mail: [email protected]

Caritasverband Frankfurt e.V.Alte Mainzer Gasse 10, 60311 Frankfurt

Präventive Hausbesuche – Gesundheitsberatung für Senioren Alexandra Ladach, Elfi KutznerTel.: 0 69/2 98 24 04, Fax: 0 69/2 98 24 20Mobil: 0176/12 98 22 58E-Mail: [email protected]

Zugehende psychosoziale Beratung und BetreuungAnke SchückTel.: 0 69/29 82-407E-Mail: [email protected]

Evangelischer Verein für Innere MissionHufeland-Haus HilfezentrumBeratung und Betreuung von sozial isolierten MenschenSimone DiryWilhelmshöher Straße 34, 60389 Frankfurt Tel.: 0 69/4 70 42 71, Fax: 0 69/4 70 42 62E-Mail: [email protected]

Jüdische Gemeinde K.d.ö.R.Psychosoziale Beratung und BetreuungDalia Wissgott-MonetaWestendstraße 43, 60325 Frankfurt Tel.: 0 69/768 03 63 00, Fax: 0 69/768 03 63 49E-Mail: [email protected]

KOMM – Ambulante Dienste e.V.Psychosoziale Beratung und BetreuungDagmar Raff, Gabriele BellingerAm Eisernen Schlag 27–29, 60431 Frankfurt Tel.: 0 69/9514 75 26, Fax: 0 69/9514 75 75E-Mail: [email protected]

KONTAKT – Freie Alten- und Krankenpflege e.V.Zugehende BeratungsangeboteElvi Walther, Christine NanzLeibnizstraße 5, 60316 Frankfurt Tel.: 0 69/43 9160, Fax: 0 69/94 43 69 40E-Mail: [email protected]

Leben mit Demenz e.V.Psychosoziale Betreuung und AusflugsangeboteUlrich AmrheinHermannstraße 38, 60318 Frankfurt Tel.: 0 69/55 40 68, Fax: 0 69/59 67 36 84E-Mail: [email protected]

Malteser Hilfsdienst e.V.Ehrenamtlicher BesuchsdienstLioba Abel-MeiserSchmidtstraße 67, 60326 Frankfurt Tel.: 0 69/94 2105 62, Fax: 0 69/94 2105 22E-Mail: [email protected]

VdK Hessen-ThüringenPsychosoziale Beratung und BetreuungHannelore SchüsslerOstparkstraße 37, 60385 Frankfurt Tel.: 0 69/43 50 81, Fax: 0 69/4313 61E-Mail: [email protected]

Die Leitstelle Älterwerden lädt am Donnerstag, 3. April, von 14 bis 16 Uhr zu einer Präsentation insRathaus für Senioren, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt, ein.Vorgestellt werden Projekte des Frankfurter Programms Würde im Alter – Ambulante Altenpflege,Psychosoziale Beratung und Begleitung für ältere Menschen.

Das Sozialdezernat informiert

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16 SZ 1/ 2014

Das Sozialdezernat informiert

Tagesfahrten mit Bus und Schiffvom 12. Mai bis 16. September 2014

Von der Altstadt bis Zeilsheim: Diese Sozialbezirks- Altstadt / Innenstadt (010, 040, 050, 060)Mariano Franchi, Tel. 23 3416

Bahnhofsviertel (090)Cihad Taskin, Tel. 75 00 95 61

Bergen-Enkheim (680)Dieter Mönch, Tel. 06109-312 25

Bockenheim (163, 341, 342) Ilse Glowacki, Tel. 7 07 24 46

Bockenheim (343) Stefan Pfaff, Tel. 76 68 28

Bockenheim (350) Horst Blass, Tel. 77 35 47

Bockenheim (361, 362) Thomas Giertz, Tel. 70 66 56

Bonames (491) Paul Barth, Tel. 47 86 18 84

Bornheim (271, 272, 290) Elsbeth Muche, Tel. 44 88 75

Bornheim (281, 282) Lieselotte Weber, Tel. 45 22 54

Dornbusch-Ost (462, 463) Helga Scholz, Tel. 51 48 86

Eckenheim (461)Jörn Siemers, Tel. 42 89 47 22

Eschersheim (451, 452)Regina Károlyi, Tel. 50 68 41 68

Fechenheim-Nord (510) Christel Ebisch, Tel. 42 69 71 66

Fechenheim-Süd (520)Margot-Magdalene Grana, Tel. 41 35 79

Frankfurter Berg (492)Heide-Marie Teske, Tel. 0172-694 97 73

Gallus (152, 153, 154)Hans-Jürgen Möller, Tel. 97 39 38 33

Gallus (161, 162, 164, 165 )Wolfgang Kreickmann, Tel. 73 07 77

Ginnheim /Dornbusch (441, 442)Werner Marin, Tel. 96 20 10 25

Goldstein (532, 533)Helmut Frank, Tel. 6 66 51 09

Griesheim (541, 542, 551, 552)Peter Wagner, Tel. 38 48 90

Gutleutviertel (151)Yvonne Geelhaar, Tel. 25 39 35

Hausen (410)Herbert Töpfer, Tel. 76 29 90

Harheim (660)Monika Dichmann (Soz. Pfl.), Tel. 06101/47745

Heddernheim-Ost (431)Franz-Georg Reusch, Tel. 58 31 63

Heddernheim-West (432)Hans-Dieter Amthor, Tel. 0177-336 14 12

Höchst (570, 580, 591, 592)Heinz Alexander/kommisarisch, Tel. 30 3176

Innenstadt (070, 080)Heide-Rose Schulz, Tel. 43 52 35

Kalbach-Riedberg (650, 651)Klaus-Jürgen Hawer, Tel. 50 22 92

Nied (561, 562)Karin Willems, Tel. 39 27 79

Nieder-Erlenbach (640)Barbara Libbach, Tel. 0 61 01-5 97 04 34

Nieder-Eschbach (670)Dr. Jutta Mildner, Tel. 50 83 04 50

Niederrad (371, 372)Marita Schock, Tel. 6 66 36 34

Niederursel-Ost (481, 483, 484)Ingrid Damian, Tel. 0160-446 31 33

Niederursel-West (482)Ilse Kerssebaum, Tel. 57 00 02 13

Nordend-Ost (130)Ilka Werner, Tel. 45 37 75

TeilnahmebedingungenDie Teilnahme an den Ausflügen

ist an keine Einkommensgrenze ge-bunden. Mitfahren können alle Frank-furterinnen und Frankfurter ab 65Jahren. Bei gemeinsam teilnehmen-den Ehepaaren kann ein Partner auchjünger (als 60 Jahre) sein. Nach Mög-lichkeit sollen Alleinstehende bevor-zugt werden. Falls mehr Nachfragebesteht als Karten vorhanden sind,werden vorrangig diejenigen berück-sichtigt, die im vergangenen Jahrnicht an den Tagesausflügen teilge-nommen haben. Wer über einenSchwerbehindertenausweis mit dem

Merkmal „B“ verfügt, kann auch füreine erwachsene Begleitperson eineKarte erwerben.

Wo gibt es Karten?Der Kartenverkauf erfolgt über die

Sozialbezirksvorsteher (SBV). Wer sichfür eine Teilnehmerkarte vormerkenlassen möchte, muss sich bei dem jenach Stadtbezirk zuständigen SBV(siehe Liste unten) telefonisch bisspätestens 7. Februar 2014 anmel-den. Da es für jeden Stadtbezirk nureine begrenzte Anzahl von Kartengibt, wird die Vormerkung nur unterVorbehalt entgegengenommen.

Der Eigenanteil der Karte für bei-de Touren beträgt 30 Euro. In die-sem Preis sind sowohl der Land- alsauch der Schiffsausflug mit jeweilsMittagessen und Kaffeegedeck ent-halten. Die musikalische Unterhal-tung auf dem Schiff darf natürlichnicht fehlen.

Busausflug nach Bad OrbIn der Zeit vom 12. Mai bis 16. Sep-

tember startet der Reisebus werk-tags um 8.30 Uhr von der Abfahrts-stelle im jeweiligen Frankfurter Stadt-teil zum Bahnhof nach Wächters-bach.

Das heißt, relaxen vom Alltag. Bis zu 74 Reisebusse für zirka 3.500 Frank-furter Bürgerinnen und Bürger werden in diesem Jahr für die beliebtenTagesfahrten bereitgestellt. In netter Gesellschaft verbringt man diezwei Ausflugstage zu attrakti ven Reisezielen, von denen man noch langeerzählen kann.

Freundliche Begrüßung vor dem Rathaus inVolkach. Foto: Mack

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Mit der Kleinbahn geht die Fahrt von Wäch-tersbach nach Bad Orb.

Foto: Bad Orb Marketing GmbH

17SZ 1/ 2014

Das Sozialdezernat informiert

Nordend-Ost (221, 222)Gudrun Korte, Tel. 44 05 06

Nordend-Ost (230)Matthias Weber, Tel. 0173-486 25 64

Nordend-Ost (240)Heinz Jürgen Oslislok, Tel. 45 46 19

Nordend-West (120)Barbara Hübner, Tel. 59 40 34

Nordend-West (201, 202, 203)Ingo Pommerening, Tel. 49 81 64

Nordend-West (211, 212, 213)Gerhard Schelbert, Tel. 55 52 42

Oberrad (380)Ursula Becker, Tel. 69 76 96 53

Ostend /Osthafengebiet (140, 261)Gertrud Schuster, Tel. 49 35 26

Ostend (251, 252)Hannelore Mees, Tel. 49 20 73

Praunheim (422, 424, 425)Christa Jestädt, Tel. 76 41 77

Praunheim-Nord (426)Klaus Knörzer, Tel. 58 7171

Praunheim-Westhausen (423)Lieselotte Bollbach, Tel. 76 28 20

Preungesheim/Berkersheim (470, 500)Wera Eiselt, Tel. 17 52 11 10

Riederwald (262)Stephanie Koch, Tel. 41 79 85

Rödelheim-Ost (401)Ingrid Kruske, Tel. 78 51 33

Rödelheim-West (402)Barbara Reuff, Tel. 78 27 22

Sachsenhausen-Nord (300)Karl-Günter Schneider, Tel. 65 9174

Sachsenhausen-Nord (321)Hans Günter Joras, Tel. 60 60 54 65

Sachsenhausen-Nord (322, 328, 329, 325)Dirk Trull, Tel. 67 72 66 79

Sachsenhausen-Nord (324)Roswitha Girst-Hemzal, Tel. 61 82 94

Sachsenhausen-Nord /Süd (331, 332)Cornelia Zippel, Tel. 6772 56 30

Sachsenhausen-Süd (323, 326)Heike Stahnke, Tel. 6199 50 50

Schwanheim (531)Susan Spencer, Tel. 35 43 95

Seckbach (390)Marianne Friedrich, Tel. 4712 73

Sindlingen (601, 602)Gisela Lünzer, Tel. 37 14 53

Sossenheim (631, 632)Karin Reichwein, Tel. 34 38 79

Unterliederbach (621, 622, 623)Heinz Alexander, Tel. 30 31 76

Westend-Süd /Nord (110, 191, 192)Hildegard Gabriel-Malaika, Tel. 72 82 02

Westend-Süd (100, 170)Christiane Gärtner, Tel. 74 56 52

Westend-Süd (180)Christa Kasper, Tel. 56 53 54

Zeilsheim (604, 611, 612)Maria Berk, Tel. 36 29 40

Der Zugang zur Altstadt führtdurch eine Parkanlage mit unbefes-tigtem Boden oder mit geringer Stei-gung über eine geteerte Parkplatzzu-fahrt. Die Straßen sind überwiegendmit Kopfsteinpflaster versehen. DieDauer des Landganges beträgt zirkazwei Stunden.

Es erfolgt zuerst ein Empfang desVolkacher Ratsherrn in seiner histo-rischen Tracht mit kleiner Weinpro-be (inkl. Weingläschen als Souvenir)auf dem Marktplatz vor dem prächti-gen Renaissance-Rathaus. Die restli-che Zeit steht zur freien Verfügung.

Um 15 Uhr ist Treffpunkt zur Rück-fahrt auf dem Schiff. Dort wird dann Kaffee und Kuchen serviert.

Gegen 17.45 Uhr erfolgt ab Ufer-parkplatz Kitzingen die Rückfahrtmit dem Bus nach Frankfurt am Mainzur jeweiligen Ausgangshaltestelle.

Dieter Seifert

Um 10 Uhr steht hier eine histori-sche Schmalspurbahn zur Abfahrtnach Bad Orb bereit. Wichtiger Hin-weis: Der Zugang zu diesem Bahn-steig (Sonderzug) ist leider nur übereinen Treppenaufgang (zirka 2 x 20Stufen) zu erreichen. Reisegäste, diediese Stufen nicht bewältigen kön-nen, werden mit dem Bus zum Bahn-hof Bad Orb gefahren. Nach Eintref-fen des Sonderzuges warten hier ge-gen 10.45 Uhr Stadtführer für einenRundgang in zwei Gruppen durchBad Orb. Diese enden am Marktplatznach zirka eineinviertel Stunden,sodass die Teilnehmer das nahe gele-gene Restaurant Café Edel gut errei-chen können.

Im Erdgeschoss des RestaurantsCafé Edel wurden bereits Plätze fürdas Mittagessen (12 Uhr) sowie Kaf-fee und Kuchen (15 Uhr) reserviert.Toiletten befinden sich im Kellerund im ersten Obergeschoss. Roll-stuhlfahrer können die in unmittel-

barer Nähe gelegenen städtischenWC-Anlagen benutzen. Nach demMittagessen hat man Gelegenheit,die Altstadt und den Kurpark selbstzu erkunden.

Die Rückreise nach Frankfurt istfür zirka 16.30 Uhr vorgesehen.

Schiffsausflug nach Volkach am MainFahrttermine: vom 14. bis 17. Juli

und vom 21. bis 24. Juli.

Die Reisebusse starten um zirka7.30 Uhr von den Abfahrtsstellen ausverschiedenen Frankfurter Stadttei-len in Richtung Schiffsanlegestelle inKitzingen. Etwa 200 Meter vom Bus-parkplatz entfernt wartet das Per-sonenfahrgastschiff „Franconia“ aufseine Gäste, um sie nach Volkach zubringen. Zwischenzeitlich erhält mandas Mittagessen sowie einige Infor-mationen über den Schifffahrtsver-lauf und dessen Sehenswürdigkeiten.

vorsteher nehmen Kartenwünsche entgegen

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18 SZ 1/ 2014

Das Sozialdezernat informiert

Aus dem Seniorenbeirat

Das Sozialrathaus am Bügel lädt herzlich zu einer Ver-anstaltung zum Thema „Betreuungsrecht“ mit Infor-mationen zur Vorsorgevollmacht ein. Lassen Sie sich zu Kaffee und Kuchen einladen undinformieren Sie sich anschließend eingehend mithilfeunserer Referentin von der Betreuungsstelle der StadtFrankfurt am Main. Wie immer bei unseren Foren Älter-werden in Frankfurt freuen wir uns auf einen regenAustausch mit Ihnen.Wann: am Dienstag, 28. Januar 2014

ab 15 Uhr: Kaffee und Kuchenab 16 Uhr:Vortrag und Gelegenheit offene Fragen zu klären

Wo: im Begegnungs- und Servicezentrum Nieder-Eschbach, Ben Gurion Ring 20 red

Sozialrathaus am Bügel informiert über BetreuungsrechtVeranstaltungsreihe „Foren Älterwerden in Frankfurt“

Foto: Jannik Schmitz

Auf Einladung von Oberbürgermeister Peter Feldmannfand die letzte Sitzung des Seniorenbeirats für das Jahr2013 im Römer statt. Das Stadtoberhaupt nahm bereitszum zweiten Mal in der Legislaturperiode des nun seitüber zwei Jahren von den 16 Ortsbeiräten ernannten Se-niorengremiums an einer der quartalsmäßig stattfinden-den Tagungen teil. In seiner Begrüßung betonte er erneut,ein Schwerpunkt seiner Politik liege in der Arbeit fürdie Senioren der Stadt Frankfurt. Diesen müsse entgegendem vorherrschenden Jugendwahn Würde und Respektgezollt werden. Freudig gab er bekannt, dass 2015 derDeutsche Seniorentag nach Frankfurt kommt. Die Bun-desarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen(BAGSO) richtet den 11. Deutschen Seniorentag vom 2. bis zum 4. Juli 2015 voraussichtlich in Frankfurt aus(siehe S. 22). Feldmann erklärte, der Deutsche Senio-rentag biete die Chance, Firmen, Wohlfahrtsverbändeund andere Profis aus dem Seniorenbereich auf denaktuellen Wissensstand zu bringen. Er wünsche sich,dass die Vorsitzende des Seniorenbeirats in seine Vor-bereitungsgruppe für diese Veranstaltungsrunde hineindelegiert werde.

Wie nicht anders zu erwarten war, bildete die Dis-kussion um die neue Satzung des Seniorenbeirats er-neut einen Schwerpunkt der Sitzung. Oberbürger-meister Peter Feldmann brachte einen Antrag vom 9. Juni 2008 in das Gremium mit, der damals von allenFraktionen im Römer eingebracht und verabschiedetworden war und eine Neuorientierung des Senioren-beirats – insbesondere ein Recht auf Information derPresse und Öffentlichkeit – enthielt. Dieser Antrag warim Sommer 2008 vom damaligen Seniorenbeirat abge-lehnt worden.

Die jetzt vom Seniorendezernat vorgelegte Neufassungder Satzung sieht unter anderem ein Stimmrecht derKommunalen Ausländervertretung vor und ermöglicht esdemSeniorenbeirat, sich eine eigene Geschäftsordnungzu geben. Eine selbstständige Presse- und Öffentlichkeits-arbeit wird jedoch ausgeschlossen mit dem Hinweis aufdie geltenden Regelungen der Dienst- und Geschäfts-anweisung der Stadt Frankfurt, die für den Senioren-beirat als städtisches Beratungsgremium ohne allge-meinpolitisches Mandat bindend sei. Der Seniorenbei-rat lehnte die Neufassung der Satzung wegen dieserEinschränkung einstimmig ab. Die Mitglieder beharrenweiter darauf, öffentlich zu tagen, eine eigene Öffent-lichkeitsarbeit zu machen und in den politischen Gre-mien zu reden sowie Anregungen in die Ausschüsse desStadtparlaments zu tragen. Der Seniorenbeirat for-dert den Magistrat auf, eine neue Satzung im Benehmenund mit den Vorschlägen des Seniorenbeirats zu erstel-len. Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte dem Se-niorenbeirat seine Unterstützung nach umfassenderen

Befugnissen zu. Der OB gab den Senioren mit auf denWeg, dass selbstbewusstes Auftreten keine Satzungs-frage sei.

In ihrem Bericht gab die Vorsitzende die Antwort aufeine Anfrage an die Deutsche Post zu den Orten der Brief-kastenaufstellung zur Kenntnis. Ziel der Anfrage war esdie Post zu bitten, in unmittelbarer Nähe von Senioren-heimen Briefkästen aufzustellen. In der Antwort der Deut-schen Post betonte man, dass die Briefkastendichte,wie sie in der Postuniversellen Dienstleistungsverord-nung (kurz: Pudl) vorgesehen sei, freiwillig weit über-troffen werde.

Außerdem wurde aus einer Anfrage im Stadtparlamentberichtet, die ergab, dass im Jahr 2012 in Frankfurt8.441 Menschen über 65 Jahren von Grundsicherunglebten. Das sind 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ein-wohnerzahl der gleichen Altersgruppe stieg in Frank-furt in gleicher Jahresfrist um nur 0,9 Prozent an.

Felix Holland

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19SZ 1/ 2014

Das Sozialdezernat informiert

Aber Dich gibt’s nur einmal fürmich!“ Die beiden Damen vomHöchster Pensionärsverein, die

mit anderen Vereinsmitgliedern aneinem langen Tisch direkt vor derBühne sitzen, singen mit. Sie ken-nen nicht nur den Refrain, sondernden ganzen Text des alten Schlagers,den Benny Maro am „ZeilsheimerNachmittag“ vor rund 600 Seniorenund Seniorinnen melodisch vorträgt.Auch den Schlagersänger, der seit 30 Jahren am ersten Freitag im No-vember in der Stadthalle Zeilsheimdas bunte Programm moderiert, schät-zen sie schon lange. Er kennt die lo-kalen Tanzgruppen und Sänger, dieheute auftreten und führt mit Hu-mor durch das Programm. EinigeGäste amüsieren sich über die teil-weise rührend ungelenken Bewe-gungen der kleinen Kinder von derKindertanzgruppe VfL Zeilsheim.Andere singen und klatschen ehermit, als der Thalia Chor unter derLeitung von Benny Maro „Griechi-scher Wein“ und andere bekannteLieder singt. Rund die Hälfte der an-wesenden Seniorinnen und Seniorenkommt aus Vereinen, der Senioren-wohnanlage oder der Kirchenge-meinde, die andere Hälfte hat sichmit Nachbarn oder Freunden verab-redet oder früher einmal in Zeils-

heim gelebt. Während die vorderenTische mehr auf das Geschehen aufder Bühne konzentriert sind, unter-halten sich an den hinteren Tischenauch viele Gäste. Vier junge Mädchenvom Karnevalclub FKG Die Eulentanzen nach schmissiger Musik, spä-ter führen die Damen von der Fol-kloretanzgruppe St. Markus NiedTänze aus verschiedenen Ländernvor. Michael Kunz spielt an derWersi-Orgel.

Dem Vereinsring Zeilsheim, derdie Veranstaltung organisiert, gelingtes immer wieder, Sponsoren zu hal-

In Zeilsheim sind schon die Kleinsten mit dabei – auch auf der Bühne. Fotos (2): Oeser

Ein Stück Heimat im Stadtteil600 Senioren beim „Zeilsheimer Nachmittag”

Feiern kräftig mit: Der ehemalige Stadtverordnete Karl Leo Schneeweis, SozialdezernentinDaniela Birkenfeld und die Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Bernadette Weyland.

ten und zu gewinnen, darunter dieVolksbank, Infraserv Höchst, dieStadt und das Land, damit Kaffeeund Kuchen weiter im Eintrittspreisdrin sind. „Zehn Euro Eintrittspreisdecken nur die Saalmiete“, sagt BerndBauschmann, Ortsbeirat und Vorsit-zender des Vereinsrings. „Der Preissoll aber so niedrig bleiben, damitauch weniger Begüterte kommenkönnen.“ Die Stadt Frankfurt unter-stützt das Nachbarschaftstreffenebenfalls mit 1.000 Euro.

Bei der Schecküberreichung zitiertSozialdezernentin Daniela Birken-feld Curd Jürgens mit dem Satz: „Al-les, was Spaß macht, hält jung.“ Siebezeichnet den Zeilsheimer Nach-mittag als „ein Stück Heimat im Stadt-teil“. Über 55 Prozent der Zeilshei-mer seien in einem der vielen Vereineengagiert, ehrenamtliches Engage-ment halte die Gesellschaft zusam-men. Gerade im Alter, wenn vielenicht mehr so mobil seien und Ein-samkeit drohe, seien „gute Unterhal-tung, nette Menschen, Gemeinschaftund anregende Gespräche“ enormwichtig.

Das Beste kommt zum Schluss:Stargast Christoff aus Belgien. Mitseinen modernen Schlagern bringtder junge Mann die ganze Gesell-schaft noch einmal in Schwung. Vie-le klatschen begeistert mit, einigeschwenken Tücher, andere machenFotos. Der Nachmittag ist rund.

Stephanie von Selchow

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Das Sozialdezernat informiert

Wer ist für Wohngeld zustän-dig? Wer berät zu barriere-freien Seniorenwohnanla-

gen? Wo finde ich als älterer Menschin meinem Stadtteil Unterstützung?Wer kann mir als Angehöriger einesdemenziell Erkrankten helfen? Bisvor ein paar Jahren war es oft nichtleicht, in Frankfurt den Durchblickdurch die vielfältigen Beratungs- undUnterstützungsangebote, Institutio-nen und Anlaufstellen für ältere Menschen zu behalten. Zu viele ver-schiedene Ämter in der FrankfurterStadtverwaltung waren damals fürdie unterschiedlichen Bereiche zu-ständig. Zu undurchsichtig war dieSituation. Mit der Gründung der„Leitstelle Älterwerden“ im Rathausfür Senioren hat sich das grundle-gend geändert. Um nämlich die ein-

zelnen Aufgaben zu bündeln, hatteSozialdezernentin Prof. Dr. DanielaBirkenfeld die Idee, eine zentraleAnlaufstelle rund um den Bereich„Älterwerden in Frankfurt“ zu bilden.Eine Leitstelle, die sowohl die Rat su-chenden Bürger unterstützt als auchAnsprechpartner für die übrigen zu-ständigen Mitarbeiter der Stadtver-waltung und der Träger ist.

Binnen weniger Monate ent-wickelte die heutige Leiterin derLeitstelle, Pia Flörsheimer, das Kon-zept und setzte es mit ihrem Teamim Rathaus für Senioren um. „EineEntscheidung, die sich bewährt hat“,sagt die Gerontologin. Durch die Kon-zentration der verschiedensten Diens-te an einem Ort könne man schnellerund unbürokratischer helfen, wenn

Alles aus einer HandDrei Jahre Leitstelle Älterwerden

sich ein Problem auftue oder eineFrage stelle. „Dadurch, dass bei unsalles Tür an Tür ist, haben wir mehrNiedrigschwelligkeit erreicht“, sagtdie Leiterin.

Seit ihren Anfängen hat sich dieLeitstelle ständig weiterentwickelt,neue Inhalte in den Fokus gerücktund den Service erweitert. Vor allemfür die diejenigen, die wegen ihrerSeh- und Hörprobleme in ihrer Mobi-lität eingeschränkt sind, wurde eini-ges getan. Mittlerweile gibt es im Rat-haus für Senioren gut frequentierteSprechstunden für Menschen mitHör- oder Sehverlust. „Vor allem beimThema Sehbehinderungen haben wirviel erreicht. Aber beim Thema Hö-ren ist noch einiges zu tun. Schwer-hörigkeit wird von vielen Außenste-henden akzeptiert. Dabei bedeutetdas für Betroffene einen ungeheurenStress. Daher wollen wir die Mitarbei-ter in der Verwaltung sensibilisieren,die Umgang mit Älteren haben. Wirmöchten mobile dSound-Shuttles‘ an-schaffen: Das sind Geräte, die manbei den Beratungsgesprächen auf denSchreibtisch stellt und die das Ge-sprochene akustisch verstärken“, er-läutert Flörsheimer.

Etabliert habe sich ebenso die 2012implementierte Beratung für de-menziell Erkrankte, die im Bedarfs-fall auch Hausbesuche umfasst. We-gen der stetig steigenden Nachfrageist seit diesem Sommer das Angebot„Wohnen im Alter und Wohnraum-anpassung“, das auch eine „zuge-hende Beratung“ anbietet, personelldeutlich aufgestockt und hat sichinhaltlich zusehends differenziert.(siehe Seite 10) Sonja Thelen

Entwickeln Konzepte für Senioren: (v.l.n.r.) Daniela Birkenfeld, Elke Golde und Pia Flörsheimer.Fotos (2): Oeser

Die Aktionswochen „Älterwerden in Frankfurt“ finden in diesem Jahr vom 16. bis 29. Juni statt. Das Motto der Aktionswochen lautet „Körper, Geist und Seele“. Eröffnetwird mit der Ausstellung „Die Kunst zu altern“ (siehe Seite 32). Nach dem derzeitigenPlanungsstand sind die Fachtagungen am Dienstag, 17. Juni, sowie zum Thema „Suizidim Alter“ am Dienstag, 24. Juni, geplant. Der „Bunte Nachmittag“ ist für Freitag, 27. Juni,vorgesehen. Das Programm der Aktionswochen Älterwerden liegt ab Frühjahr im Rathaus für

Senioren, in den neun Frankfurter Sozialrathäusern und der Bürgerberatung auf demRömerberg 23 aus, außerdem auf www.aelterwerden-in-frankfurt.de. the

Termin vormerken

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Das Sozialdezernat informiert

Immer gut besucht: Die Infostände während der AktionswochenÄlterwerden. Foto: Oeser

Ein weiterer Bereich, den die Leitstelle verantwor-tet, ist das „Frankfurter Programm Würde im Alter“.Auch hier reagieren die Experten aus dem Rathausfür Senioren auf aktuelle Entwicklungen und Be-darfe. 2014 möchte die Leitstelle die Öffentlichkeits-arbeit beim „Frankfurter Programm“ intensivierenund vor allem im Frankfurter Westen und im Stadt-teil Höchst mit mehr Angeboten präsent sein. „Dennfür die Menschen dort sind die Entfernungen bis indie Stadtmitte oft zu weit“, erläutert Flörsheimer.

Am 3. April plant Flörsheimer im Rathaus für Senio-ren von 14 bis 16 Uhr eine Präsentation der Projektedes Frankfurter Programms Würde im Alter. Die Be-sucher haben die Gelegenheit, sich ihre Fragen zumThema selbstbestimmte Lebensführung im Alter be-antworten zu lassen. Das Programm umfasst städti-sche Projekte, die mit verschiedenen Trägern wieAids-Hilfe, Alzheimer-Gesellschaft, „Auch im AlterLeben gestalten“ sowie „Hausbesuche und Gesund-heitsberatung der Caritas, „Leben mit Demenz“ oderden Maltesern kooperieren (siehe Seite 15). the

Projekte, die Menschen zusammenbringen

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Aktuelles und Berichte

Gallus- und Europaviertel sollenzusammenwachsen. Ein Treff-punkt für die Bewohner ist in

der Frankenallee/Ecke FlörsheimerStraße entstanden. Sozialdezernen-tin Daniela Birkenfeld hat MitteNovember 2013 im Erdgeschoss einesneuen Mietshauses die zweite Be-gegnungsstätte des Frankfurter Ver-bandes für Alten- und Behinder-tenhilfe im Stadtteil eröffnet. Auf160 Quadratmetern können sich dierund 100 neuen Mieter mit ihrenNachbarn aus dem Viertel treffen,Karten oder Schach spielen, in derKüche gemeinsam kochen und „ge-mütliche Stunden miteinander ver-bringen“, wie es die Sozialdezernen-tin bei der Eröffnung formulierte.Der größere Raum, in dem zirka 80 Leute an 15 Tischen Platz haben,ist mit einem zweiten rund 15 Qua-dratmeter großen Zimmer durcheine Tür verbunden. Durch diese fle-xible Raumgestaltung können sichhier kleine und große Gruppen treffen.

Das Kochen soll ein fester Pro-grammpunkt in der neuen Begeg-nungsstätte werden. Das Projekt„Restaurant im Viertel“, das denGästen für einen moderaten Preisein Drei-Gänge-Menü anbietet, könnemit ehrenamtlichen Helfern umge-

setzt werden, schlägt sie vor. Beson-ders außergewöhnliche Gerichte ver-sprechen die verschiedenen Kultu-ren, die im Gallusviertel vertretensind. „Jeder kann seine Interessenund Ideen einbringen, dann entstehtein spannendes Programm“, sagteDaniela Birkenfeld. Auf der großenTerrasse, die bis zum Frühjahr fertigsein wird, können dann die Gallus-bewohner bei einer Tasse Kaffee,Tee oder Saft gemütlich beieinander-sitzen und sich austauschen. Bis da-hin wird wohl auch der grüne Mittel-streifen schöner aussehen, den dieStadt gerade erneuert. Auch die Einmündungen der Seitenstraßender Frankenallee sind dann neu ge-pflastert.

Ansprechpartnerin für alle Gästeder Einrichtung ist die Sozialarbei-terin Yvonne Geelhar. Sie sitzt ineinem kleinen Büro direkt nebendem Veranstaltungsraum und hatein offenes Ohr für Vorschläge undIdeen. „Ich werde eine Mieterver-sammlung organisieren. Dann ler-nen sich die Nachbarn besser ken-nen und können vorschlagen, was siegerne machen möchten“, sagte sie.Vorstellen könne sie sich Kursange-bote wie Yoga oder Lesungen. „DieMieter können die Räumlichkeiten

Das neue Begegnungszentrum wird gut angenommen. Foto: Oeser

Gallusbewohner begegnen sich abends und am Wochenende kosten-los nutzen und auch selbst Treffenorganisieren“, teilte Frédéric Lau-scher vom Frankfurter Verband fürAlten- und Behindertenhilfe mit.Wenn es sich um Angebote mit einemsozialen Hintergrund handele, könn-ten auch andere Leute aus dem Stadt-teil die Räume kostenlos nutzen. „Zu-mindest, wenn es sich um zuverläs-sige Partner handelt, die hinterherwieder aufräumen und alles wiederso hinterlassen, wie sie es vorgefun-den haben“, sagte Lauscher. Für alleanderen werde eine Nutzungsent-schädigung erhoben.

Nicole Galliwoda

>> Frankfurt darf sich auf den Deutschen Seniorentag freuen

Der Deutsche Seniorentagkommt im Jahr 2015 nach Frank-furt. Stadträtin Daniela Birken-feld konnte die schwarzgrüneKoalition im Römer überzeu-gen, die dafür erforderlichenVoraussetzungen mitzutragen.„Mit mehr als 100 Veranstaltun-gen und der Messe Sen-Nova wird der Deut-sche Senioren-tag nicht nur die älteren Bürge-rinnen und Bürger in unsererStadt ansprechen, sondern auchspannende Impulse für dieSeniorenarbeit in Frankfurtgeben“, sagt die Seniorendezer-nentin.

Lebenserinnerungen

Die Bundesarbeitsgemein-schaft der Senioren-Organisa-tionen (BAGSO) richtet den 11. Deutschen Seniorentag vom 2. bis zum 4. Juli 2015 in Frank-furt aus. Nach dem Willen von Birkenfeld soll er sich an dieAktionswochen „Älterwerdenin Frankfurt“ anschließen, diedas Jugend- und Sozialamt inKooperation mit Initiativen,Verbänden und Trägern derAltenhilfe seit 2002 jährlichorganisiert und die im Jahr 2015 das SchwerpunktthemaLebenserinnerungen haben werden. red

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Im Porträt

„Es kann uns nur gut gehen, wenn einer dem anderen hilft”

Eigentlich muss man gar nicht fragen, was siemacht. Denn Maria Berk – schicker, kurzer Haar-schnitt, fröhliches Lachen mit tiefer Stimme –

strahlt so viel Energie und zupackende Herzlichkeitaus, dass man gleich merkt, hier ist jemand, der auf Men-schen zugeht und gern hilft.

Zugepackt hat sie schon immer. Seit ihr Vater ihr alsLebensmotto mitgab: „Es kann uns nur gut gehen, wenneiner dem anderen hilft.“ Und so konnte sie vor einigenWochen das Jubiläum ihrer 40-jährigen Tätigkeit als So-zialbezirksvorsteherin feiern. Eine ehrenamtliche, aberauch recht umfangreiche Aufgabe, „manchmal habe ich schon einen Zwölf-Stunden-Arbeitstag“. Wobei daskeineswegs ihr einziges Engagement ist: Wahlhelferinund -vorsteherin, jahrzehntelang aktiv im DeutschenRoten Kreuz, davon 42 Jahre Leiterin der Sozialarbeit,seit über 40 Jahren im Vereinsring Zeilsheim, Mitarbei-terin in der Arbeitsgruppe „Humanitäres Völkerrecht“und seit Jüngstem ehrenamtliche Stadtteilmanagerinmit Diplom. Man könnte sogar noch mehr anfügen.

Ihrem Stadtteil Zeilsheim fühlt sich Maria Berk beson-ders verbunden: „Das ist ein richtiges kleines Städtchenfür sich mit einem regen Vereinsleben.“ Hier kennt mandie tatkräftige Frau. Hier sagt man, wenn’s irgendwobrennt: „Maria, schau doch mal nach.“ So hilft sie Älte-ren beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen, hältwöchentliche Sprechstunden ab und kümmert sich vorallem um Behinderte, wie sie es während ihres Berufs-lebens schon getan hat, als sie bei der damaligenHoechst AG Schwerbehindertenvertreterin für ganzDeutschland war.

Zweimal im Jahr begleitet sie Tagesfahrten der Caritasfür Ältere und hält sechs Sitzungen im SozialrathausHöchst ab.

Auch außerhalb ihres „offiziellen“ Ehrenamtes greiftsie immer wieder mal beherzt zu und erzählt zum Bei-spiel von einer Bettlerin mit zwei Kindern vor einemSupermarkt. „Ich habe gefragt, was sie hat und auf dieAntwort dHunger’ habe ich ihr kein Geld gegeben, son-dern ihr im Laden Brot, Butter und Nutella gekauft undsie nach Hause geschickt.“

Dass sie gesellig und kontaktfreudig ist, versteht sichvon selbst. Und wenn sie zur Jahresabschlussfeier insRotkreuzheim lädt, kocht sie nicht nur für alle, es kom-men auch alle, Kollegen, Sozialpfleger und Politikeraller Parteien. Lore Kämper

Ehrenbeamte der StadtSozialbezirksvorsteher werden nach jeder Kommu-

nalwahl von den 16 Ortsbeiräten in Frankfurt vorge-schlagen und vom Magistrat bestellt. Sie erhalten vomSozialdezernenten eine Ernennungsurkunde und sinddann Ehrenbeamte der Stadt. Zurzeit gibt es 65 Sozial-bezirksvorsteher, davon 40 Frauen und 25 Männer. Siegelten als „hilfreiches Bindeglied zwischen Bürgern,Verwaltung und sozialen Einrichtungen von Trägernder freien Jugendhilfe sowie Verbänden der freienWohlfahrtspflege“. Sie wohnen in ihren jeweiligenSozialbezirken und werden in ihrer Arbeit von Sozial-pflegern unterstützt. Da sie sich „vor Ort“ auskennen, können sie auch auf

Bürger zugehen, ältere Menschen zum Beispiel überAngebote von Ämtern informieren, Fragen zur Rente be-antworten oder Anträge auf Grundsicherung ausfüllen. Name und Telefonnummer der Ehrenbeamten kön-

nen in den Sozialrathäusern oder im Jugend- und Sozial-amt unter Telefon 0 69/212-3 8143 erfragt werden. lk

Die Amtsleiterin des Jugend- und Sozialamts, Christiane van den Borg,ehrt Maria Berk für ihre 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit.

Foto: Oeser

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Aktuelles und Berichte

Am 27. September 2013 hat derUN-Menschenrechtsrat in Genfbeschlossen, einen weiteren,

unabhängigen Sonderberichterstat-ter zu ernennen. Er soll speziell dieMenschenrechtssituation Älterer be-gutachten.

Altersarmut, Diskriminierung auf-grund von Alter, Einschränkung der persönlichen Freiheit von Pfle-gebedürftigen – es gibt Lebensla-

gen, in denen die MenschenrechteÄlterer gefährdet sind, auch inDeutschland.

Menschenrechte Älterer prüfenReichen bestehende Schutzsyste-

me aus, um Ältere vor der Verletzungihrer Menschenrechte zu schützen?Dieser Frage soll sich der Sonderbe-richterstatter annehmen. Seine Ar-beit soll das Bewusstsein stärken,

dass es für Ältere besondere Schwie-rigkeiten bei der Wahrung ihrer Men-schenrechte gibt. Er soll die Bedeu-tung des Weltaltenplans dafür be-werten und die Lebensbedingun-gen von älteren Frauen und älteren Menschen mit Behinderung berück-sichtigen. Dabei soll er eng mit derOEWGA (siehe Seite 25) zusammen-arbeiten. Jedes Jahr berichtet erdann dem UN-Menschenrechtsrat.

Der Menschenrechtsrat wird diePosition voraussichtlich im März2014, auf seiner nächsten Sitzung, be-setzen. Vertreter staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen schlagenBewerber dafür vor. Dem ehrenamt-lichen Sonderberichterstatter ste-hen ein Büro und ein Expertenteamin Genf zur Verfügung.

Hoffnungen und ErwartungenVieles ist jedoch noch unklar. So

steht die konkrete Finanzierung nochnicht fest. Denn neben den Verein-ten Nationen stellen auch einzelneRegierungen Mittel bereit. Wie dieZusammenarbeit mit der OEWGA,deren Ziele schließlich nahezu iden-tisch sind, aussehen wird, ist eben-falls noch nicht geklärt. Der Bericht-erstatter kann nach seiner Ernen-nung die Schwerpunkte seiner Ar-beit selbst festlegen.

Gemütlich auf der Straße Kaffee trinken. Dieses Recht, sich frei zu bewegen, ist in Artikel 13 der Er-klärung der Menschenrechte festgehalten. Damit diese Rechte auch für ältere Menschen gewährtwerden, gibt es bald einen Sonderberichterstatter beim UN-Menschenrechtsrat in Genf.

Foto: Oeser

Experte kümmert sich um Menschenrechte ÄltererVereinte Nationen richten neues Mandat ein

Viele zahnlose Menschen sind mit ihren Prothesen unglücklich.Sie sitzen nicht richtig, schaukeln, die Wahl des Essens will wohl-überlegt sein und sie haben das Gefühl ihre Mitmenschen bemerkenihre Unsicherheit. Das Thema Implantologie (Einsetzen von künst-lichen Zahnwurzeln in den Kiefer) kommt jedoch nicht für jeden inFrage. Die Tatsache einer Operation, die Angst vor Unverträglich-keit sowie der zeitliche Aufwand verleihen vielen Menschen einengroßen Respekt davor. Trotzdem ist es möglich, eine fast optimaleKaufunktion verbunden mit einer hohen Ästhetik zu erreichen.

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Aktuelles und Berichte

die bisher der Debatte um dieStärkung der Menschenrechte Älte-rer skeptisch gegenüberstehen. Diekann man so einbinden und gleich-zeitig als starker Fürsprecher derRechte Älterer auftreten.“

Claudia Sabic

Die UN (United Nations) oder deutsch VN (VereinteNationen) sind ein Zusammenschluss von 193 Staa-ten. Ihre Ziele sind die Sicherung des Weltfriedens,die Wahrung des Völkerrechts, der Schutz der Men-schenrechte und die Förderung der internationalenZusammenarbeit. 51 Staaten gründeten die UN 1945.Ihre Wurzeln sind jedoch älter: Sie gehen auf den nachdem Ersten Weltkrieg gegründeten Völkerbund zurück,der mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs scheiterte. Die UN haben verschiedene Organe, wie die Ge-

neralversammlung aller Mitglieder. Jeder Staat hathier eine Stimme.Der UN-Menschenrechtsrat (engl.: UN Human

Rights’ Council, UNHRC) in Genf ist seit 2006 die Nach-folgeorganisation der UN-Menschenrechtskommis-sion. Er ist der Generalversammlung untergeordnet,

die seine 47 Mitglieder wählt. Der Rat trifft sich drei-mal im Jahr für mehrere Wochen. Der Menschen-rechtsrat kann Beobachter der Menschenrechtssi-tuation in einen Mitgliedsstaat entsenden. Die OEWGA (Openended Working Group on Ageing)

ist eine Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen, diesich für die Stärkung der Menschenrechte Älterereinsetzt. 2010 ins Leben gerufen, überprüft sie das internationale Regelwerk der Menschenrechte aufseine Wirksamkeit für Ältere. Sie soll Lücken identifi-zieren und Verbesserungen vorschlagen. Der Weltaltenplan ist ein Aktionsplan zu Fragen

des Alterns. Die UN verabschiedeten ihn erstmals1982 und erneut 2002 in Madrid. Es geht um die Ver-besserung der Lebensverhältnisse Älterer und die Wah-rung ihrer Menschenrechte. sab

Wer macht was ?

„Mit der Einrichtung des Sonder-berichterstatters wird die Diskus-sion zu den Menschenrechten älte-rer Menschen weiter gestärkt“, sagtMichael Bünte, Geschäftsführer vonHelp-Age Deutschland. Das entwick-lungspolitische Hilfswerk setzt sich

für Projekte ein, die die Lebensver-hältnisse älterer Menschen verbes-sern (siehe SZ 2/2013). Bünte hofft:„Die Position sollte eine Person ein-nehmen, die einerseits konsensfä-hig ist und andererseits klar Stel-lung bezieht. Es gibt Regierungen,

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Aktuelles und Berichte

Der Rollator parkt neben demKinderwagen unter der Treppe.Kinder spielen Ball, eine weiß-

haarige Dame mit Haarknoten gießtihre Blumen: In bunten klaren Bil-dern erzählt die neue Frankfurter fa-milienfreundliche Hausordnung, wiees klappen kann: das Miteinanderzwischen Alten und Jungen, Deut-schen und Migranten, Familien mitund ohne Kinder, die gemeinsam einHaus bewohnen.

Bildungsdezernentin Sarah Sorgeerinnert bei der Vorstellung der Haus-ordnung im Kinderzentrum an derSindlinger Pfingstbornstraße an dieauf Verbote setzenden bisherigen Re-gelwerke aus den 1950er und 1960erJahren: „Sie sind weder kinder- undfamilienfreundlich noch senioren-freundlich.“ Da in Frankfurt „immermehr Menschen auf dichter werden-dem Raum“ zusammenwohnen, „brau-chen wir Regeln, um gut zusammen-zuleben“.

Angestoßen von der Arbeitsgruppe„Wohnen mit Kindern“ im Frankfur-ter Bündnis für Familien, prüftenKinder und Senioren, Jugendlicheund Migrantinnen den Entwurf derneuen zeitgemäßen Hausordnung aufAlltagstauglichkeit. Auch Emely (10)und Aischa (11) beteiligten sich: „Wirleben in einem Haus, wo viele woh-nen. Dort ist es immer laut. Eineschwarzweiße Hausordnung mit vielText würden Kinder nicht lesen“,sagt Aischa. Emely ergänzt: „Ichhabe einen Hund. Manche stört es,dass der da ist, aber Hunde gehörenzum Leben, und sie machen nicht vielLärm.“ Lärm in der Nachbarschaftund manchmal auch Verschmutzun-gen sind die Hauptthemen, „mit de-nen wir vom Mieterbeirat der Otto-Brenner-Siedlung immer wiederkonfrontiert werden“, sagt SybilleGenzmehr. Die 67-Jährige wirkteebenfalls mit.

Die familienfreundliche Hausord-nung wird ab sofort in allen Miets-häusern der ABG Frankfurt Holding,der Nassauischen Heimstätte/Wohn-stadt und des Beamten-Wohnungs-Vereins, einer eingetragenen Genos-senschaft, ausgehängt. Zusammenvermieten die Gesellschaften rund68.000 Wohnungen in Frankfurt.„Aus meiner Jugend kannte ich nurVerbote in der Hausordnung, dasnervte und führte zu Konfliktpoten-zial“, erklärt ABG-Chef Frank Jun-ker sein Engagement. Auch die Nas-sauische Heimstätte/Wohnstadt setztdarauf, dass ihre Mieter miteinan-der reden, anstatt bei Konfliktengleich den Vermieter oder die Polizeianzurufen: „Wir betreiben bereits einMehrgenerationenhaus und bietenmit unseren Wohn-Service-TeamsEinkaufsservice und anderes fürÄltere, da passt die familienfreund-

Zum Frankfurter Bündnis für Fa-milien schlossen sich Stadt undWohlfahrtsverbände, Kirchen,Gewerkschaften, Industrie- undHandelskammer sowie weitereAkteure im Jahr 2005 zusammen.Das Ziel des Bündnisses sind ver-besserte Lebensbedingungen fürFamilien in Frankfurt. Der Be-griff Familie ist weit gefasst undumfasst beispielsweise auchSenioren und Alleinerziehende.

Alt und Jung im MiteinanderEine neue familienfreundliche Hausordnung setzt bei Nach-barschaftskonflikten auf Dialog und gegenseitige Rücksichtnahme

liche Hausordnung ideal dazu“, sagtGeschäftsführer Dr. Constantin West-phal. „Kinder haben andere Zeitenals Erwachsene, bei Lärm im Hauskann es eher zwischen Jung und Altzu Konflikten kommen“, teilt MartinNeckel vom Beamten-Wohnungs-Ver-ein mit. Weil das Frankfurter Bünd-nis für Familien überzeugt ist, dassRücksichtnahme mehr fruchtet alsStreit, wünscht es sich gemeinsam mitseinen Partnern, dass weitere Woh-nungsbauunternehmen und privateEigentümer die familienfreundlicheHausordnung übernehmen.

Susanne Schmidt-Lüer

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Aktuelles und Berichte

Für Eugen Andreev ist es einfach eine Herzensange-legenheit. „Meine Mutter und meine Oma haben mirmitgegeben, für Schwächere da zu sein und ihnen

zu helfen“, sagt der 66-Jährige. Seit etwa einem Jahr istder gebürtige Ukrainer, der vor 20 Jahren nachDeutschland ausgewandert ist, ein Bundesfreiwilligen-dienstleister (Bufdi). Diese Form des Freiwilligen Sozia-len Jahres hatte die Bundesregierung 2011 auf den Weggebracht, nachdem sie die Wehrpflicht und damit auchden Zivildienst ausgesetzt hatte. Diesen Dienst könnenauch Erwachsene, die älter als 27 Jahre sind, absolvie-ren – so wie nun Eugen Andreev. Er ist einer von drei„Bufdis“ in der Sozialabteilung der Jüdischen Gemein-de Frankfurt. Der „Bufdi“ ist Ansprechpartner für sechsbis sieben ältere Menschen. Er besucht sie regelmäßig,hilft ihnen bei Behördenangelegenheiten, begleitet siezum Arzt, geht mit ihnen spazieren oder hat einfach einoffenes Ohr für sie. „Viele von ihnen sind einsam“, be-richtet Andreev. 20 Stunden arbeitet er die Woche. Ansich ist die Dienstzeit auf zwölf Monate begrenzt, kannaber auf 18 Monate verlängert werden.

Um sich auf die Aufgabe vorzubereiten, hatte Andreevan einer einwöchigen Ausbildung zur Begleitung von anDemenz Erkrankten in Bad Sobernheim teilgenommen.Diese hatte die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden inDeutschland als Träger der Freien Wohlfahrtspflegeangeboten, erläutert Dalia Wissgott-Moneta, Leiterin derSozialabteilung der Jüdischen Gemeinde. Derzeit seienin ihrem Bereich drei ältere Bundesfreiwilligendienst-leister im Einsatz. „Sowohl die Klienten als auch dieBufdis sind Menschen mit Lebenserfahrung, habenzum Teil eine ähnliche Sicht der Dinge, sodass derBufdi Verständnis für die von ihm begleitete Personhat“, erläutert die Sozialarbeiterin. Sie habe die Zivil-dienstleistenden immer sehr geschätzt. „Aber wegen

Besprechung mit den „Bufdis” (v.l.): Ella Slutski, Dalia Wissgott-Moneta,Eugen Andreev und Kristiana Yehuda. Foto: Thelen

„Bufdis” über 60Auch ältere Menschen können im Bundesfreiwilligendienst arbeiten

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der Altersstruktur scheinen mir für diese Aufgabe älte-re Bundesfreiwilligendienstleister etwas geeigneter.“

In Frankfurt sind derzeit 183 Bundesfreiwilligen-dienstleister beschäftigt, teilt Roland Hartmann vonder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des in Bonn an-sässigen Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaft-liche Aufgaben mit. 87 davon sind weiblich. 78 Bufdissind über 27 Jahre alt. Über 55 Jahre alt sind 29, davon17 über 60. Sie arbeiten beispielsweise im „Treffpunkt-Zentrum für Überlebende der Shoah und ihre Fami-lien“, im Alten- und Pflegeheim der Stiftung Versor-gungshaus und Wiesenhüttenstift, im Johanna-Kirch-ner-Zentrum, beim Sozialdienst des Malteser Hilfs-diensts, im Jüdischen Altenzentrum, bei der Deutsch-Indischen Zusammenarbeit, in der Tagesstätte für Psy-chisch Kranke im Sozialwerk Main-Taunus oder im Kon-rad von Preysing Haus des Caritasverbandes Frank-furt, einem Heim für geistig behinderte Menschen.

Sonja Thelen

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Aktuelles und Berichte

„Wir wissen, dass du schwul bist.Benimm dich hier.“ Mit solchenWorten wurde ein Herr bei seinemEinzug in ein Altenheim empfan-gen. Das ist nicht 1950 in Hinter-tupfingen, sondern vor eineinhalbJahren in Frankfurt geschehen. DieBewohner äußerten hier laut, wasaller Liberalisierung zum Trotznoch immer existiert: abstruse Vor-urteile gegenüber Homosexuellen.Entsprechend groß ist bei diesendie Furcht vor Diskriminierung.Namentlich bei den Älteren, diesich den Großteil ihres Lebens ver-stecken, verbiegen und bis Anfangder 1970er Jahre sogar mit straf-rechtlicher Verfolgung rechnenmussten. Endgültig abgeschafftwurde der Paragraf 175 erst 1994.

Fünf Jahre danach versuchte inFrankfurt der Verein für Alten- undBehindertenhilfe „Altenpfle-Gay-heim“ die europaweit erste Wohn-und Pflegeeinrichtung für Homo-sexuelle auf die Beine zu stellen.Das Projekt selbst ist zwar geschei-tert, trieb aber die Wahrnehmungder Biografien von älteren Schwulenund Lesben voran und stellte die bisdato selbstverständliche Hetero-zentriertheit der Altenangebote inFrage. Neben Initiativen wie dasBeratungstelefon für ältere Homo-sexuelle brachten die Debatten auchdas „Café Karussell“, Alte Gasse 36,auf den Weg. Vom Frankfurter Ver-band für Alten- und Behinderten-hilfe und der Stadt gefördert, kom-men seit 2009 in dem von der Aids-

Hilfe betriebenen Lokal Switch-board zweimal im Monat über 60-jährige Schwule zu einer Art Stamm-tisch zusammen. Geredet wird überGott und die Welt, über die Bürdendes Alters und wie die spezifischeVersorgung für Schwule aussehensoll. Tauchen handfeste Problemeauf wie die Suche nach einer Haus-haltshilfe, einem ambulanten Pflege-dienst oder nach finanzieller Unter-stützung, finden sie in Richard Kun-ze vom Frankfurter Verband fürAlten- und Behindertenhilfe einenkompetenten Ansprechpartner. Amersten Dienstag im Monat verlagertder Mitarbeiter der Beratungsstelle50+ seinen Arbeitsplatz ins Switch-board, um „Café Karussell“-Besu-chern mit Rat und Tat zur Seite zustehen. In der Regel tut er das vorOrt, bei kniffligeren Angelegenhei-ten bittet er die Betreffenden in seinBüro. Am dritten Dienstag beant-wortet ein weiterer Berater anfal-lende Fragen.

Unterschiedliche BiografienHans-Peter Hoogen, der schon im

Verein „Altenpfle-Gayheim“ aktiv ge-wesen ist und das „Café Karussell“mit Mitstreitern initiierte, weiß, wiehilfreich dieses Angebot ist. Zumalreguläre Seniorentreffs für Homo-sexuelle ausscheiden würden. Wassollten sie auch dort? Stumm zu-hören, wenn über Kinder, Enkel oderEpisoden aus dem Eheleben geplau-dert wird? Die Biografien seien völ-lig verschieden, so der 66-Jährige.Ganz abgesehen von den zu erwar-tenden Voreingenommenheiten odergar offenen Animositäten. Denen be-gegnete Peter Gehweiler vom Frank-furter Verband für Alten- und Behin-dertenhilfe allerdings auch an unver-muteter Stelle.

Anfang der 2000er Jahre noch Lei-ter des Sozial- und Reha-ZentrumsWest war er mit Mitarbeitern kon-frontiert, die abfällige Bemerkungenüber Schwule machten. Wie ihm

Mehr Zeit für menschenwürdige Pflege, diese Forderung gilt für alle Menschen. Foto: Oeser

Die Diskriminierung endet nicht mit dem AlterBeratung, Gespräche und Austausch soll homosexuellen Senioren das Leben im Alter erleichtern

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Ärzte der Universitätsklinik berich-teten, lehnten in jener Zeit die Alten-pflegeheime überdies HIV-infizierteSenioren ab. Mit Unterstützung derAids-Hilfe räumte er beim Personalim eigenen Haus mittels Fortbildun-gen mit Vorurteilen auf und förderteso das Verständnis für die Lebens-situation älterer Homosexueller.

Wohngruppenicht nachgefragt Heute Leiter des Fachbereichs Frei-

williges Engagement und Senioren-reisen beim Frankfurter Verband fürAlten- und Behindertenhilfe, hatteGehweiler im Sozial- und Reha-Zen-trum West auch eine Wohngruppefür homosexuelle Senioren geplant.Die kam mangels Nachfrage jedochnicht zustande. Inzwischen baut erebenso wie Hoogen auf den „integra-tiven Weg“.

Vor diesem Hintergrund hatten derFrankfurter Verband für Alten- undBehindertenhilfe und die Aids-HilfeEnde Oktober 2013 eine Fachtagunginitiiert. Referenten verschiedener Ini-tiativen führten Pflegeheimleitungenund Trägervertretern erstmals An-sätze und Konzepte vor Augen, diedie Situation älterer Homosexuellerin den Einrichtungen verbessern sollen. So erhalten zum Beispiel inHolland homosexuellenfreundlicheAltenheime eine Zertifizierung. In Ber-lin wurde das erste Mehrgeneratio-nenhaus für homosexuelle Männermit einer betreuten Wohngemein-schaft für Pflegebedürftige gegründetund in Köln ein ähnliches Projekt fürLesben und Schwule realisiert.

Gehweiler und Hoogen sind über-zeugt, dass die Auseinandersetzungmit dem Thema einen „erheblichen

Mehrwert für alle Pflegebedürftigen,unabhängig von sexueller Identitätund kulturellem oder sozialem Hin-tergrund, schaffen kann“.

Erfülltes Altern Das Auftreten von Aids hat Hoo-

gens Beobachtung nach zwar „dieDecke vom verborgenen Schwulseingezogen“ und „Schwule als sozial verantwortliche Gruppe“ sichtbar ge-macht. Dennoch seien über 60-jähri-ge Homosexuelle – in Frankfurt lebenschätzungsweise 4.000 – noch weit da-von entfernt, ihren Lebensabend ohneAngst vor Diskriminierung zu ver-bringen. Das ebenfalls auf der Fach-tagung vorgestellte „Café Karussell“biete zumindest einen „geschütztenRaum“, der es den Älteren ermögliche,offen zu reden und „konstruktiveAnsätze für ein erfülltes Alter zu finden“. Doris Stickler

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Aktuelles und Berichte

Das Projekt „Sei so frei … und bleib dran” stellten vor: (v. l. n. r.) Julia Sipreck, Holger Lengner,Peter Kadiofski und Michelle Hübenthal. Foto: Glinski-Krause

Michelle Hübenthal, Projekt Sei so frei … und bleib dran, Zei-ßelstraße 42 H, 60318 Frankfurt,Telefon 0 69/94 94 767–810, Fax 0 69/94 94 767–899, E-Mail: [email protected],Homepage: www.seisofrei.net.

Viele Menschen engagieren sichehrenamtlich in den verschie-densten Bereichen. Es sind Jun-

ge und Alte, Männer und Frauen.Dass sich auch psychisch krankeMenschen durchaus freiwillig fürandere einsetzen, ist dagegen weni-ger bekannt. Julia Sipreck, Leiterinder Büro Aktiv Freiwilligenagentur,und Michelle Hübenthal von derFrankfurter Werkgemeinschaft hat-ten daher anlässlich des Welttags derseelischen Gesundheit im Oktober2013 ins Bürgerinstitut im Frankfur-ter Westend eingeladen.

Näher dran als vermutetDer von der Aktion Mensch geför-

derte Film „Wir sind dichter dran,als wir glauben“ stimmte auf das The-ma ein. Er zeigte, wie nah Menschenberuflich und privat an der Schwellezu psychischer Erkrankung stehenetwa als hyperaktiver Schüler, dersich nicht konzentrieren kann, oderals cholerischer Chef, der seine Mit-arbeiter anschreit und entwürdigt.

Psychisch erkrankte Menschen kön-nen sogar ganz besondere Fähigkei-ten fürs Ehrenamt mitbringen. Dasbewiesen zwei Gäste, die zusammenmit Michelle Hübenthal gekommenwaren. Diese vermittelt Menschen mit

psychischen Beeinträchtigungen inehrenamtliche Tätigkeiten. Eine psy-chiatrische Diagnose ist dafür nichterforderlich. Vielmehr können Men-schen, die Unterstützung dabei su-chen, ein Ehrenamt zu finden undaufzunehmen, sich an die Organisa-tion wenden. Dies geschieht imRahmen des Projekts „Sei so frei …und bleib dran“.

Toleranz und Offenheit „Wann hören wir endlich auf, uns

das Leben gegenseitig schwer zumachen?“ fragte der 43-jährige Hol-ger Lengner. Der ehemalige IT-Spe-zialist ist seit fünf Jahren erkrankt,aber trotz psychischer Beeinträch-tigung ehrenamtlich aktiv. Er er-zählt, dass er sehr lange in Arbeits-verhältnissen gelebt hat, die ihnkrank gemacht hätten. „Derartige Er-krankungen können jeden treffen.“Dies sei abhängig von tief greifen-den Lebensereignissen, die die Seeleschädigten. Niemand sei davor gefeit.„Ich leide unter Formen von Nieder-geschlagenheit, die das gesamteDenken und Fühlen bestimmen. Mankann nicht mehr aufstehen, nichtmehr seinen Willen einsetzen.“ DieGesellschaft akzeptiere psychischeErkrankungen nur sehr schwer,weil die Psyche etwas Intimes sei.

Sie repräsentiere das Wesen und diePersönlichkeit eines Menschen. DerWeg zurück in ein gesundes Lebenkönne aber gelingen, wenn manselbst aktiv und von anderen ge-braucht werde. Daher sei der Gedan-ke, ein Ehrenamt auszufüllen, eineAlternative. Ob ein Mensch dafürgeeignet sei, könne durch Beratungund Unterstützung seitens des Pro-jekts „Sei so frei … und bleib dran“herausgefunden werden. Er forder-te die Besucher auf: „Trauen Sie sich,uns als Freiwillige für Ehrenämternachzufragen.“

Gebraucht werden stärktPeter Kadiofski, ebenfalls betrof-

fen, stellte die Handpuppe Kalli vor,die er einsetzt, wenn er mit an De-menz Erkrankten oder mit Menschenmit Downsyndrom ins Gespräch kom-men will. Regelmäßig stattet er Be-suche im Frankfurter Alfred-Delp-Haus ab, um mit Puppe Kalli Men-schen anzusprechen, sie in den Dia-log zu locken oder sie zu Spielen zuanimieren. „Während des Puppen-spiels ist es wichtig zu erspüren,welche Wünsche die Menschen gera-de haben, um diesen nachzukommen“,so der Ehrenamtliche. Es gebe auchPersonen, die nur mit den Augenkommunizieren könnten. Auch hiersei ein lebendiger Austausch mittelsPuppe Kalli möglich.

Interesse gewecktIn welchen Bereichen sich Freiwil-

lige mit psychischer Erkrankung en-gagieren können, darüber klärte Di-plom-Sozialwirtin Hübenthal auf:„Sie engagieren sich in Schulen, inder Verwaltung, im Theater und Tier-heim, in der Kinderbetreuung, im Pfle-geheim sowie weiteren Institutio-nen. Es werden auch spezielle Schu-lungen für die Ehrenamtlichen durch-geführt.“ Beate Glinski-Krause

Sei so frei fürs EhrenamtPsychisch beeinträchtigte Menschen engagieren sich ehrenamtlich

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Aktuelles und Berichte

Ungewöhnlicher Anblick im Haus am Dom: Dem Vor-trag im katholischen Kultur- und Begegnungszen-trum lauschen fast ausschließlich Männer. Die

meisten sind 50plus, und genau das ist das Thema desAbends: „Männer altern anders“ lautet die These vonProfessor Eckart Hammer. Über 100-mal ist der Geronto-loge von der Evangelischen Hochschule in Ludwigs-burg mit seinem Vortrag schon unterwegs gewesen.Routiniert steht er am Rednerpult, breitet ein Szenario aus, dem viele Männer im Saal nur zustimmen können.„Mit 60“, sagt Hammer, „sind 50 Prozent der Männerraus aus dem Beruf, und vielen kommt der österreichi-sche Begriff für diesen Zustand sehr nahe: dAbleben‘.“

Der Ruhestand ist nämlich für viele Männer die erstewirkliche Krise. Launig nimmt Hammer dem ernstenThema die Schärfe. Kleine Kostprobe: „Viele Männerdachten, sie hätten Freunde, dabei sind es nur Kolle-gen …“ Mit dem Berufsaustritt schwinden nicht nursoziale Kontakte, sondern auch Selbstwertgefühl undStatus, eine 35 bis 40 Jahre lang gelebte eigene Welt undauch die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau. „Dasist eine Krise“, betont Hammer und wirft das Krisen-modell als Lichtbild an die Wand: Arbeit, soziale Netze,gesunder Körper, materielle Basis, Sinn und Werte sinddie Säulen der Identität. Bricht eine der Säulen weg, istdie Identität in Gefahr, beim Berufsausstieg brechengleich mehrere weg.

Wie damit umgehen? „Männer reden nur ungern dar-über, und sie wissen nicht, dass es anderen auch sogeht“, lautet Hammers Erfahrung. Wer die Krise nichtbewältigt, läuft Gefahr, im Alter einsam, süchtig oderdepressiv zu werden. Dreimal mehr Männer als Frauenbegehen Suizid im Alter, weil sie sich überflüssig fühl-ten. Dagegen setzt Hammer schöne Bilder und guteLebensmöglichkeiten für jene 15 bis 20 Jahre, die heutezwischen Berufsaustritt und Alt sein bleiben. DiesenLebensabschnitt „kannten unsere Großeltern nicht“.Umso weniger Vorbilder gibt es und umso mehr sindeigene Wege gefragt, um das Seine zu finden. Tun, waseinem Spaß macht, sei es Laufen, Malen oder Saxofonspielen, die Jugend etwas lehren, seine Erfahrung welt-weit einsetzen oder etwa in alternativen Wohnformenfür das wirkliche Alter vorsorgen – das sind Wegweiser,die Hammer für den Pfad zum sinnvollen Sein aufstellt.

Das Auditorium in Frankfurt reagiert begeistert, mehrals eine halbe Stunde lang sprechen Männer nach demVortrag über ihre Wege ins Älterwerden. Zwar berichtenmehrere von Männerseminaren, die gar nicht erst zustan-de kamen. Doch an diesem Abend ist das Interessegroß. Ein Zuhörer legt den anderen seine guten Erfah-

rungen mit der Frankfurter Universität des dritten Le-bensalters (U3L) nahe. Ein weiterer knüpft mit seinerFrau gerade schöne Kontakte ins Netzwerk Neue Nach-barschaften. Ein Dritter möchte gerne in Verbindungmit anderen Zuhörern bleiben, gleich aus dem Abendheraus ein neues Netzwerk aufbauen. „Das Seine zu fin-den ist nicht einfach“, hatte Hammer gesagt. Und gleich-zeitig Lust gemacht, es auf jeden Fall zu versuchen.

Susanne Schmidt-Lüer

Bei Männern ist alles anders, auch das Altern. Foto: Oeser

Statt Krise nach dem Berufsausstieg das Seine findenDer Gerontologe Eckart Hammer sagt: „Männer altern anders”

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Aktuelles und Berichte

W as den Tatendrang anbe-langt, nimmt es Sigrid Zip-perlen mit so manchen Drei-

ßigjährigen auf. Dass ihre Gelenkebisweilen streiken und der Stockzum unentbehrlichen Begleiter ge-worden ist, ändert daran wenig. Die71-Jährige gehört nicht zu den Ty-pen, die es sich im heimischen Sesselgemütlich machen. Kommunikativund ständig unterwegs, sucht sienach dem Motto „Nichts muss!Vieles kann! Alles darf!“ immer wie-der eine neue Herausforderung. Wieetwa das Saxofonspiel, das sie seitdrei Jahren erlernt. Ihr jüngstesNeuland hat die ehemalige Köchinund Kauffrau als Model erkundet.Reagierte sie auf das Angebot zu-nächst skeptisch, ist sie heute froh,dass ihre Neugierde am Ende siegte.Nicht allein, weil Zipperlen nun wie29 weitere Damen in der Fotoaus-stellung „Die Kunst zu altern“ mitzwei Porträts vertreten ist. Der Auf-nahmemarathon und die intensivenGespräche sind Erfahrungen, die sienicht mehr missen möchte. Abgese-hen davon, spricht ihr die Intention

Sigrid Zipperlen in Aktion.

des Projekts vollkommen aus demHerzen: „das Bild von älteren Frauenzu revidieren“.

„Hans Keller hat hier etwas ganzTolles gemacht“, so Zipperlens Fazit.Und wer die Ausstellung im erstenStock der Frankfurter Sparkasse1822 besuchen konnte, wird dem nurzustimmen können. Der in der Wer-bebranche tätige Fotograf führt vorAugen, dass auch Alter und Alternin hohem Maße ästhetisch sein kön-nen. Seine Aufnahmen zeigen „Pro-totypen weiblicher Schönheit“, diekeiner botoxgeglätteten Stirn odersilikonunterspritzten Lippen bedür-fen. Gerade weil man Runzeln undDellen sieht, ziehen die Gesichter der67- bis 93-jährigen Frauen unweiger-lich in Bann. Lebendig, emotional undhochgradig authentisch ist die Freu-de deutlich zu spüren, mit der sie sichvor der Kamera in Szene setzten. Obin teeniehaftem Übermut, wie die ehe-maligen DeutschordensschwesternAnna Maria und Hildegard, als Gran-de Dame, wie die Technische Zeichne-rin Lieselotte, oder als Discoqueen,wie die bis heute tanzbegeisterteLydia. Keller ließ seinen Models beiPosen, Kleidung und Requisiten völligfreie Hand. Lediglich etwas dezenteSchminke bekamen sie verpasst.

Um das seines Wissens nach welt-weit einzigartige Kunstprojekt zu re-alisieren, musste Keller eine grund-legende Frage lösen: „Wo kriege ichbloß die ganzen Frauen her?“ EinTipp führte ihn zum St. Katharinen-und Weißfrauenstift, dessen Leiterinvon der Idee sofort begeistert war.Kurze Zeit später flatterte mehr als1.000 Stiftsdamen die Einladung zumCasting ins Haus. Keller hätte nichtdamit gerechnet, dass sich 114 danntatsächlich vor die Kamera stellen.Unterstützt von der Projektmana-gerin Nadja Dragovic und VisagistinRegine Hoffmann, lichtete er jedeDame rund 300-mal ab und ließ sichdie biografischen Hintergründe erzäh-len. Hin und weg von der „unglaubli-chen Energie und Lebenslust“, dieausnahmslos alle Frauen bezeugten –selbst jene, die im Rollstuhl, mit Krü-cken oder mit dem Rollator kamen –,fingen für ihn dann freilich schlafloseNächte an. Sich für die Ausstellungauf 30 Damen beschränken zu müs-sen, empfand er als härtesten Partder über einjährigen Vorarbeiten.

Dennoch werden Keller die „Foto-Shootings“ als angenehm, entspanntund als „wahnsinnige Erfahrung“ inErinnerung bleiben. Die „fantasti-schen Models“ bescherten ihm gewis-

Plädoyer für die Lust zu leben

Wer die Ausstellung über die lebensfrohen Damen gerne selbst anschauen möchte, hat dazuGelegenheit. Ab dem 16. Juni wird die „Kunst zu altern” während der Aktionswochen Älterwer-den für vier Wochen im Rathaus für Senioren zu sehen sein, Hansaallee 150, 60320 Frankfurtam Main. Fotos (2): Keller

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Aktuelles und Berichte

sermaßen das Kontrastprogramm zumBerufsalltag, der ihn mit ausschließ-lich blutjungen und „oftmals zickigenFrauen“ konfrontiert. Die Stiftsdamendagegen waren unprätentiös undüberraschten Keller mit ihrer geball-ten Ladung an Originalität und Esprit.Ausstellungsbesucher konnten dasden „Steckbriefen“ entnehmen, in de-nen sich die porträtierten Frauen inKurzform selbst charakterisieren. Für

den 54-jährigen Fotografen sind sieallesamt „Kämpferinnen, die sich nichtunterkriegen lassen“. Nicht von unge-fähr wählte er für das Kunstprojektden Untertitel „Ein mitreißendes Plä-doyer für die Lust zu leben“ und ver-mag „Die Kunst zu altern“ nun ineinem Satz zu erklären: „Bleibt dieLebensfreude erhalten, ist man auchnoch mit 92 Jahren bildschön.“

Doris Stickler

>> Gesellschaftliche Bewältigung deslangen Lebens

Ist langes Leben ein Wert an sich? So könnte sich fragen, wer manche Beschreibungen von Schwerstkranken, von dahindämmernden Alten oderdemenzkranken Menschen liest, die an der ihnen fremd gewordenen Welt verzweifeln. Die Angst, anderen zur Last zu fallen, nicht mehr tun zu können, was Freude bereitet, gar die eigene Persönlichkeit zu verlieren, treibt manchen um. Immer neue Zahlen des demografischen Wandels – „wir werden weniger und älter“ – haben das Thema längst auch ins Bewusstsein derer gebracht, die (noch) nicht mit Altenpfle-ge befasst sind. Der FreiburgerGerontologe Thomas Klie plä-diert in seinem Buch „Wen kümmern die Alten?“ für ein neues Selbstwertgefühl der Alten und für die Bereitschaft „mit der biologischen Uhr“ zuleben. Veränderte Fähigkeiten können neue Interessen her-vorbringen, das Altern kann man lernen, so seine These. Ohne gesellschaftliche Konse-quenzen sei das aber nicht zu bewältigen. Neue Wohnfor-men und eine Reformierung der Pflegeversicherung sind nur zwei Punkte, die er in einer „neuen Gesellschaft des langen Lebens“ umgesetzt se-hen will. Manches, was er be-schreibt, macht Angst, anderesHoffnung. In jedem Fall lohnt es, sich mit den Ideen diesesFachmannes für das Alter auseinanderzusetzen. wdl

Thomas Klie: Wen kümmern die Alten? Auf dem Weg in einesorgende Gesell-schaft, Pattloch Verlag, 240 Sei-ten, 18 Euro

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Aktuelles und Berichte

Ein angenehmes Zuhause für die letztenStunden. Foto: Oeser

So, und jetzt gelangen wir in dasPflegebad. Unsere Gäste kom-men zu Fuß oder mit dem Roll-

stuhl. Der Lifter hilft beim Einstiegin die Wanne.“ Heike Schnieder hatein volles Programm an diesem Nach-mittag. Die ehrenamtliche Helferinim Hospiz Sankt Katharina führteine Gruppe nach der anderen durchdie Einrichtung, die sich auf demGelände des Katharinen-Kranken-hauses an der Seckbacher Land-straße befindet. Anlass: der „Tag deroffenen Tür“. Viele Interessierte sindgekommen, um zu erfahren, wie esist, im Hospiz zu leben. Wer dorthinkommt, dem bleibt in der Regel nichtmehr viel Zeit. Es sind unheilbarkranke Menschen in ihrer letzten Le-bensphase. Die ehren- und hauptamt-lichen Mitarbeiter begleiten die Ster-benden, orientieren sich dabei anderen Wünschen und Bedürfnissen.Das Pflegebad ist einer der Orte, andem sich die Hospizgäste wohlfüh-len sollen. „Ein solches Bad hebt dieStimmung und hilft, sich zu entspan-nen“, erklärt Schnieder den aufmerk-sam zuhörenden Besuchern: „Unse-re Gäste können aus einer Reiheätherischer Öle auswählen, was fürein Bad sie möchten. Wir können

auch ein besonders pflegendes Kleo-patra-Bad mit Milch und Honig zube-reiten“, erläutert Schnieder, bevor esweiter geht zum „Raum der Stille“,wo sich die Menschen zurückziehen,innehalten oder meditieren können.

Über zwölf Einzelzimmer verfügtdas Hospiz Sankt Katharina, berich-tet Leiter Markus Agethen. Zum drit-ten Mal hat der 48-Jährige mit sei-nem Team einen Tag der offenen Türorganisiert. „Wir möchten Interessier-ten einen Eindruck davon vermit-teln, was ein Hospiz ist, was für einoffener Ort das ist, an dem auchgelacht werden kann.“ Keine speziel-le Zielgruppe hat er im Blick, son-dern alle diejenigen, die sich mitdem Thema Hospiz befassen möch-ten. Eine interessierte Besucherinan diesem Tag ist Katrin Schaffer.Sie lebt im angrenzenden StadtteilSeckbach. „Ich bin heute hier, um dieEinrichtung kennenzulernen“, sagtdie 47-Jährige, die ganz angetan istvon der herzlichen und wohnlichenAtmosphäre im Hospiz, und betont:„Ich möchte mich rechtzeitig infor-mieren, bevor in meinem Umfeld ei-ne akute Situation eintritt.“

In diese Richtung zielte auch dasPodiumsgespräch, das Besucher mitMitarbeitern aus den verschiedens-ten Zuständigkeitsbereichen im Hos-piz führen konnten: Neben HelferinHeike Schnieder und Leiter Agethennahmen dort Petra Hasse (Seelsor-ge), Thomas Ruhl (Pflegedienstleis-ter), André Jablonski (Vertreter derHausarzt-Gruppe, die im Hospiz SanktKatharina präsent ist), SusanneKirschner (Musiktherapeutin) und Gi-sela Kuchler (Sozialarbeiterin undEhrenamtskoordinatorin) Platz. Fra-gen der Zuhörer zielten zum Bei-spiel auf die Kosten. „Auf unsere Gäs-te kommen keine Kosten zu“, sagteAgethen. Der Tagessatz liege bei 290Euro, von denen 90 Prozent die Kran-

kenkasse, zehn Prozent der Hospiz-verein übernehme. „Der Horror“ seiaber für ihn, wenn die Zahl der An-fragen die der freien Zimmer über-steige: „Wir können das nun mal nichtplanen.“ Pfleger Ruhl kann sich kei-nen besseren Arbeitsplatz vorstellen:„Im Gegensatz zu vielen anderenBereichen in der Pflege haben wirhier die Zeit, die wir für unsereGäste brauchen, um sie angemessenzu versorgen und zu begleiten.“ Beider Auswahl von möglichen Hospiz-helfern achtet Sozialarbeiterin Kuch-ler vor allem auf die persönliche Eig-nung des Interessenten: „Er musssich zurücknehmen können und überdie Fähigkeit der Reflexion verfügen.“Für Hospizhelferin Schnieder ist dieArbeit erfüllend. „Es ist einfach eineFreude, hier zu sein. Das Hospiz istfür unsere Gäste ein angenehmesZuhause“, sagt die Dame mit dengrauen Haaren und betont: „Ich kom-me beschwingt hierher und gehenoch beschwingter nach Hause.“

Sonja Thelen

Ein Bad in Milch und Honig oder Meditation im Raum der StilleTag der offenen Tür im Hospiz Sankt Katharina

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Aktuelles und Berichte

„Perspektive 50plus” vermittelt ältere ArbeitnehmerDas Bundesprogramm fördert Beschäftigungschancen von älteren Langzeitarbeitslosen

Das Bundesministerium für Ar-beit und Soziales zeichnet bun-desweit sogenannte Unterneh-

men mit Weitblick aus. Am 10. April2014 findet in Berlin die nächste Prä-mierung statt.

Ein Unternehmen mit Weitblickstellt nicht nur Menschen ab 50 Jah-ren ein. Es macht auch Angebote zurGesundheitsförderung, gestaltet dieArbeitszeit flexibel und bemüht sich um die Weiterqualifizierungvon Angestellten aller Altersgrup-pen. Dass das Angebot der Bundes-regierung „Perspektive 50plus“ starkauf regionale Strukturen setzt, spie-gelt sich auch in dieser Auszeich-nung: Denn aus den bundesweit 78 Beschäftigungspakten kürt dasMinisterium je ein Unternehmen.

Auf der Website von Perspektive50plus (www.perspektive50plus.de) kann man die Liste der Unterneh-men mit Weitblick von April 2014 annachlesen.

Für die Durchführung des seit2005 bestehenden Programms stelltdas Ministerium den Grundsiche-rungsstellen – also den Jobcentern –jährlich Mittel zur Verfügung. Seit2011 beteiligen sich 95 Prozent allerJobcenter an dem Programm. Sie ver-netzen sich untereinander und mitregionalen Partnern und bilden so„Beschäftigungspakte“. Von ihnengibt es inzwischen bundesweit 78.

In den Pakten arbeiten Jobcenter,Unternehmen, Kammern, Verbände,Beschäftigungs- und Bildungsträger

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und andere Akteure des regionalenArbeitsmarktes zusammen. So küm-mert sich im Rhein-Main-Gebiet zumBeispiel der Beschäftigungspakt„best!agers“ um die Belange ältererArbeitsloser aus den Regionen Frank-furt und Darmstadt.

„Das Besondere an Perspektive50plus ist, dass es regional umge-setzt wird und sehr erfolgreich inder Vermittlung von über 50-jähri-gen Menschen ist”, sagt Dr. ReinerAster, Geschäftsführer der Gesell-schaft für soziale Unternehmens-beratung, verantwortlich für diefachliche Begleitung des Bundes-programms. Allein 2012 seien 63.000ältere Langzeitarbeitslose über dasProgramm wieder in Beschäftigunggekommen. sab

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Aktuelles und Berichte

Im Spätsommer des vergangenen Jahres besuchte eine Frankfurter Delegation die Partner-stadt Krakau. Dabei hat Armin Drossel einen Teil des Rynek Glowny, des mittelalterlichen Markt-platzes von Krakau, im Bild festgehalten. Foto: Drossel

804 Kilometer trennen Frankfurtund Krakau voneinander – dochdiese räumliche Entfernung istkein Hindernis zwischen der Fi-nanzmetropole am Main und derpolnischen Kulturhauptstadt. ImGegenteil: Seit 25 Jahren machensich Bürger aus Frankfurt auf denWeg nach Krakau und umgekehrt,tauschen sich die Sozialverwaltun-gen beider Städte regelmäßig aus.Erst im September 2013 reiste eineDelegation mit SozialdezernentinProf. Dr. Daniela Birkenfeld nachKrakau.

„Ziel war es, Organisationen derAltenhilfe kennenzulernen“, erklärtPeter Gehweiler, Fachbereichsleiterbeim Frankfurter Verband für Alten-und Behindertenhilfe. Eine davon wardie Fullness-of-Life (Fülle des Lebens)Academy. Die polnische Seniorenini-tiative bietet älteren Menschen in Kra-kau Kurse in Computer, Sprachen,Literatur und Philosophie an. Ge-meinsam mit dem Frankfurter Ver-band organisiert sie auch den Aus-

tausch zwischen Frankfurter und Kra-kauer Senioren, die sich in ihrer Hei-mat ehrenamtlich engagieren. „BeideOrganisationen setzen sich für einaktives Älterwerden in der Gesell-schaft ein“, sagt Gehweiler, „durchden Austausch können wir gegensei-tig von unserem Wissen profitieren.“

Viel gelernt hat Monika Pica. „Ichwar noch nie in Polen und neugierigauf die Stadt und die Leute“, sagt die54-Jährige. Von dem Austauschpro-jekt erfuhr sie in der Kreativwerk-statt des Frankfurter Verbandes, wosie sich seit Jahren ehrenamtlich en-gagiert. „Es waren drei fantastischeWochen“, schwärmt sie. „Ich hattegehört, die Polen seien negativ ge-

genüber uns Deutschen eingestellt.“Das Gegenteil war der Fall: „DieMenschen sind so positiv, so hilfsbe-reit, in der Straßenbahn bieten dieJugendlichen einem sogar ihren Sitz-platz an“, sagt sie anerkennend.

Auch für Antje Kroh (76) ist derAustausch die beste Möglichkeit, an-dere Kulturen näher kennenzuler-nen. „Man erlebt die Stadt und ihreLeute viel intensiver als im Urlaub“,sagt sie. Als großer Kulturfan warsie fasziniert von der Schönheit Kra-kaus, den Kirchen, Museen und Kon-zerten, die sie gesehen und gehört hat.Und: „Die Menschen sind so vollerLebensfreude, obwohl sie unter här-teren Bedingungen leben wie wir.“

Bis es zum Gegenbesuch kommt,halten die Senioren in Newsletternund per E-Mail Kontakt. „Wenn wiruns dann wiedersehen, ist die Freu-de groß“, sagt Monika Pica, trotz dersprachlichen Barrieren, denn Eng-lisch können die wenigsten perfekt.Gemeinsam wurde gekocht, gebas-telt und die Stadt erkundet. Dabeistellten die Teilnehmer fest, dass esin Frankfurt bis auf einen Stadtfüh-rer kaum Informationen auf Polnischgibt. Das soll sich jetzt ändern: „Wirarbeiten an einer Broschüre, in derwir Einkaufsmöglichkeiten, Sehens-würdigkeiten und Ausflugstipps fürunsere polnischen Gäste zusammen-fassen wollen“, sagt Gehweiler. Auchein Fotowettbewerb ist geplant: Kra-kau aus Sicht der Frankfurter und um-gekehrt. Teilnehmen kann jeder, egalob er beim Austauschprojekt dabeiwar oder nicht (siehe Seite 72).

Judith Gratza

Senioren aus Frankfurt erleben Krakau Austausch mit polnischer Partnerstadt zum Thema Altenhilfe

Das Austauschprojekt wird von der EU finanziert und ist bis Juli 2014befristet. Eine Teilnahme ist vorerst nicht mehr möglich. Gesucht wer-den jedoch Senioren, die Lust haben, den Kontakt mit polnischenGleichgesinnten mit aufzubauen. Mehr Informationen dazu und zumFotowettbewerb gibt es bei Peter Gehweiler vom Frankfurter Verbandfür Alten- und Behindertenhilfe, Telefon 0 69/29 98 07 9128 oder perMail: [email protected]. gra

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Verbraucher und Recht

Die Masche ist immer die glei-che: „Rate mal, wer am Telefonist.“ So, oder so ähnlich begin-

nen die Telefonate, mit denen Senio-ren das Geld aus der Tasche gezogenwerden soll. Denn in den meistenFällen bekommen die Betrüger ausden Antworten ihrer Gesprächspart-ner genügend Hinweise, um sie ge-zielt hinters Licht zu führen. Schonein „Andreas, bist Du das?“ genügtden Tricksern, sich als vermeintlicherEnkel Andreas auszugeben, der ineine finanzielle Notlage geraten istund dringend Hilfe braucht. Oft wirdder Betroffene durch mehrere Anru-fe unter Druck gesetzt. Hat er die ge-forderte Summe nicht parat, wird ergebeten, unverzüglich zur Bank zugehen und dort den Betrag abzuhe-ben. Nicht selten ruft der Täter so-gar ein Taxi, wenn das Opfer den Wegnicht mehr zu Fuß bewältigen kann.Sobald es zahlen will, wird ein Boteangekündigt, der das Geld abholt.

So alt und bekannt der Enkeltrickauch sein mag, immer wieder fallenSenioren darauf rein. 118 Fälle warenes laut der neuesten polizeilichenKriminalstatistik in Frankfurt, davon23-mal von Erfolg gekrönt. Insgesamterbeuteten die Täter 308.000 Euro.„Die Dunkelziffer liegt viel höher“,sagt Oberkommissarin Manuela Lang,die bei der polizeilichen Beratungs-stelle vor allem für die Anliegen derSenioren zuständig ist.

Die Opfer seien oft alleinstehendeältere Menschen, die sich freuen,wenn sich mal ein Verwandter beiihnen meldet. „Viele wollen dannauch helfen, weil sie Angst haben,anderenfalls als schlechter Ange-höriger dazustehen.“

Zudem gingen die Täter immergeschickter vor. „Der Trick mit demHaus- oder Wohnungskauf ist mittler-weile bekannt, aber das kaputte Autozieht immer noch“, sagt Lang. Dabeibehauptet der Anrufer, er habe einenUnfall gehabt und benötige einegrößere Summe Bargeld zur Scha-densregulierung. Erklärt sich dasOpfer zur Zahlung bereit, wird das

Vorsicht, falscher Enkel

Erika Aigner ist dem Enkeltrick entkommen.Das Foto zeigt sie in ihrer Wohnung nebenihrem Telefon. Foto: Oeser

■ Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.

■ Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.

■ Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und be-nutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

■ Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.

■ Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.■ Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110 oder über 0 69/7 55-5 22 08, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.

■ Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

Geld von einem angeblichen Poli-zisten in Zivil an der Wohnungstürabgeholt. Eine ganz neue Masche ist,so Lang, dass sich die Betrüger ineinem ersten Telefonat als Polizis-ten ausgeben und ankündigen, jetztwürde gleich ein Enkeltrick-Betrü-ger anrufen und eine große SummeGeld verlangen. Man solle doch bittemitspielen und ihnen das Geld ge-ben, damit sie – die falschen Polizis-ten – die Gauner auf frischer Tatertappen könnten.

„Aber die Polizei will kein Geld undwill auch nicht in die Wohnung“,betont Lang. In solchen Fällen sollteman sich stets den Dienst- oderFirmenausweis zeigen lassen unddort anrufen, um die Angaben zu prü-fen. Das Gleiche gelte für vermeintli-che Schornsteinfeger, Finanzbeamteoder Mitarbeiter der Stadt- und Was-serwerke, die anrufen, um einen Ter-min auszumachen, weil sie mal nachdem Rechten sehen wollen. „Werehrliche Absichten hat, wird dafürVerständnis haben.“ Judith Gratza

Einen Ratgeber zum Thema „Keine Chance für Betrug und Trickdiebstahl“ gibt es kostenlos bei der Deutschen Seniorenliga, Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, Telefon 02 28/36 79 30, www.deutsche-seniorenliga.de.

Die Informationsbroschüre „Rate mal, wer dran ist“ gibt es kostenlos beim Bundesministe-rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, per E-Mail: [email protected] im Internet: www.bmfsfj.de

Tipps der Polizei gegen den Enkeltrick

Erschöpfung – Sorgen – Fragen zur Pflege?Wir hören zu und geben Orientierung!

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Heißer Draht

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Gesundes Leben

Monika K. hat gerade eineschwere Ehekrise hinter sich.Sie und ihr Mann waren für

ein paar Monate getrennt. Auslöser:Er hatte sie in der Silvesternacht miteiner anderen betrogen, sie hat diebeiden erwischt. Einige Streits undTherapiestunden später lebt dasEhepaar wieder unter einem Dachund wagt den zweiten Versuch. „DieseKrise hat mir gezeigt, wie schnellsich familiäre Bande und Vertrauens-verhältnisse ändern können“, sagt die58-Jährige.

Welche Behandlung wählen?Schon zehn Jahre zuvor hatte

sie ein schweres gesundheitlichesSchicksal erlebt. Bei ihr wurde Brust-krebs festgestellt. Nach vielen Un-tersuchungen und Arztgesprächenmusste sie damals entscheiden, obsie den Tumor entfernen lässt undwelche Therapie anschließend dierichtige für sie ist. Chemotherapie ja oder nein? Sollten die Ärzte brust-erhaltend operieren oder gleich diekomplette Brust entfernen? „Daswar nicht einfach“, sagt sie heute.Deswegen macht sie sich Gedankendarüber, was wohl passiert, wenn siewieder krank wird und dann viel-leicht nicht mehr selbst entscheidenkann, was mit ihr geschehen soll.Stichwort Patientenverfügung. Wasbei so einer Vorsorge wichtig ist, hatsie bei der Unabhängigen Patienten-beratung (UPD) in Gießen erfahren.

Über dieses und viele andere The-men können sich Patienten in den 21 regionalen Beratungsstellen derUPD (siehe Kasten) informieren las-sen. Sie berät Patienten und An-gehörige zu vielen Gesundheitsfra-gen – kostenlos, unabhängig und neu-tral, wie der Name schon sagt. Esgibt auch ein bundesweites Bera-tungstelefon in den drei SprachenDeutsch, Türkisch und Russischsowie einen UPD-Arzneimittelbera-tungsdienst.

Anonyme Beratung Alle Beratungen werden anonym

dokumentiert und ausgewertet. „Sohaben wir einen umfassenden Ein-druck, welche Anliegen die Ratsu-chenden haben und auf welche Hin-dernisse sie im Gesundheitssystemstoßen“, erklärt der Geschäftsführerder UPD, Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler.

Patientenverfügung –ja oder nein?Ganz oben auf der Liste steht mit

rund 11.000 Beratungen das ThemaPatientenrechte. Dazu gehört auchdie Frage von Monika K. zur Patien-tenverfügung. Johanna de Haas vonder hessischen UPD-Beratungsstellein Gießen hat sich mit ihr darüberunterhalten, was sie tun kann, wennsie irgendwann einmal in die Situa-tion kommt, dass sie nicht mehr fürsich selbst entscheiden kann. „EinePatientenverfügung regelt medizini-sche Wünsche und richtet sich anÄrzte und das Pflegepersonal“, sagtde Haas. In diesem Dokument klärenPatienten detailliert, am besten nacheinem Gespräch mit ihrem Haus-arzt, wie sie medizinisch behandeltwerden wollen, wenn sie das nichtmehr selbst äußern können. „Das re-gelt aber nicht die rechtliche Seite“,sagt sie.

Neben einer Patientenverfügungist eine Vorsorgevollmacht wichtig,mit der Angehörige für den Krankendie nötigen Entscheidungen treffenkönnen. Andernfalls sind ihnen dieHände gebunden. De Haas: „Es reichtnicht aus, verheiratet oder eng ver-wandt zu sein. Das ist ein weit ver-breiteter Irrtum.“ Die Vorsorgevoll-macht regelt alles, was nicht dieMedizin betrifft. So etwa die tatsäch-liche Umsetzung der Patientenver-fügung, Vermögens- und Wohnungs-angelegenheiten, also etwa, wer sichum Behördenangelegenheiten oderImmobilien kümmern soll. Es bringtbeispielsweise nichts, wenn die Pa-tientenverfügung zu Hause in derSchublade liegt und Monika K. nacheinem Schlaganfall bewusstlos imKrankenhaus. „Es gibt Ehepartner,die genau wissen, was in der Patien-tenverfügung steht und sie genaudeshalb im entscheidenden Momentnicht herausholen“, sagt de Haas.Ohne ein solches Dokument könnedie Lage sehr schnell kompliziertwerden.

Manchmal muss dasGericht entscheidenIn manchen Fällen bleibe nur die

Möglichkeit, dass vom Vormund-schaftsgericht ein Betreuer bestelltwird und die Angelegenheiten des

Auch bei einem Operationsfehler kann die UPD helfen. Foto: DAK / Sctholz

Gut beratenUnabhängigePatientenberatung hilft weiter

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Gesundes Leben

Verwandten dann unter Aufsichtdes Gerichts regelt. Mit einer Vor-sorgevollmacht wäre diese Situa-tion oft leicht vermeidbar. „Informa-tionsmaterial zu Vorsorgedokumen-ten, Vordrucke und Formulierungs-hilfen für Vorsorgevollmacht, Pa-tientenverfügung und Betreuungs-verfügung erhalten Interessierte inden Beratungsstellen der UPD. „Wirhaben beispielsweise die entspre-chenden Broschüren des Bundes-justizministeriums vorrätig“, sagt de Haas. Für Monika K. war das Beratungsgespräch wichtig. Jetztfühlt sie sich ausreichend infor-miert und kann daher alle Vorkeh-rungen treffen.

Träger der Beratungsstelle in Gie-ßen sind der Sozialverband VdKHessen-Thüringen und die Unabhän-gige Patientenberatung Hessen. DieUPD-Beratungsstelle befindet sichin Bahnhofsnähe im Haus des VdK,in der Liebigstraße 15 in Gießen,Telefon 06 41/3 0133 45. Fragen kön-nen aus Datenschutzgründen nichtper E-Mail beantwortet werden.

Die Beratungszeiten sind montagsvon 15 bis 19 Uhr, dienstags und frei-tags von 9 bis 12 Uhr, donnerstagsvon 9 bis 15 Uhr. Internet: www.upd-online.de. Nicole Galliwoda

Typische Beratungsthemen– Patientenrechte– gesetzliche Neuregelungen im Gesundheitswesen

– Leistungen der Kranken-kassen

– Konflikte mit Ärzten oder Krankenkassen

– Verdacht auf Behandlungs-fehler

– Unterstützung bei Beschwer-den

– Fragen zu diagnostischen Verfahren und zu Behand-lungsalternativen

– Informationen zu Krankheits-bildern und -ursachen

– Fragen zu Medikamenten,Impfungen und Medizinpro-dukten

– Fragen zu individuellen Gesundheitsleistungen

– Umgang mit den sozialen /psychischen Folgen schwerer Erkrankungen

– Patientenverfügung– Vorsorgevollmacht und Be-treuungsverfügung

– regionale Suche nach Ärzten, Kliniken, Therapeuten, Selbsthilfegruppen und Rehabilitation gal

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Zum Jahresende hat die städti-sche Verkehrsgesellschaft (VGF) die Gleise 4 und 5 der U-Bahn-station „Ginnheim“ erneuert, um einen barrierefreien Einstieg in die Fahrzeuge zu ermöglichen. Auf den bislang 56 Zentimeter hohen Bahnsteig in Ginnheim wurden auf einer Länge von 80 Metern Stahlbetonplatten gebaut, wodurch er auf 80 Zenti-meter erhöht wurde. Mit den dazugehörenden Rampen soll künftig ein stufenloser Einstieg in die U-Bahnen möglich sein. Die Bahnsteige haben außerdem neue Vitrinen und Sitzbänke so-wie eine taktile Bodenplatte erhalten, die die Orientierung für sehbehinderte Fahrgäste ermöglichen soll.

Die schon vorhandenen Warte-hallen setzt die VGF instand. In diesem Jahr ist die Fortsetzung des barrierefreien Umbaus am Straßenbahn-Gleis und Gleis 3 geplant. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 550.000 Euro. pia

>> U-Bahnstation Ginnheim wird barrierefrei

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Wer unter Inkontinenz leidet, zieht sich zurück und geht kaum aus dem Haus. Der Arbeitsalltagkann für die Betroffenen zur Tortur werden. Fast alle versuchen, ihr Leiden zu verheimlichen.

Foto: DAK / Wigger

40 SZ 1/ 2014

Hintergründe

Es ist so beschwerlich: Aufstehen,zur Toilette gehen, den Hosen-knopf lösen. Und wenn’s pres-

siert, ist es auch oft schon zu spät.Dann ist die Unterhose feucht unddas Umziehen so mühsam. Der Gangzur Toilette kann im Alter zur Qualwerden. Besonders nachts, wenn dieMüdigkeit dazukommt und sich dieSturzgefahr erhöht. „Viele Patientensagen uns, sie haben das Problemschon seit Jahren, aber noch mit nie-mandem darüber gesprochen“, sagtSimone Hartmann-Eisele. Die Exper-tin für Kontinenzförderung arbeitetim Heidelberger Agaplesion Betha-nien Krankenhaus. Das GeriatrischeZentrum bietet Kontinenzberatungbereits seit den 90er Jahren für sei-ne betagten Akut- und Rehapatientenan. Neben regelmäßigen Kontinenz-visiten gibt es insbesondere Beratungzur individuellen Kontinenzförde-rung wie Toilettentraining oder zumEinsatz von Hilfsmitteln. Das Kran-kenhaus nimmtdamit eine Vorreiter-rolle ein. Trotz des hohen Bedarfssind solche Angebote durch speziellweitergebildete Pflegefachkräfte bis-her absolute Mangelware.

Dabei zeigen Studien, dass mitzunehmendem Alter auch die Harn-und Stuhlinkontinenz steigt. DieDeutsche Kontinenz Gesellschaftgeht insgesamt von gut neun Millio-nen Betroffenen aller Altersgrup-pen aus, etwa jede vierte Frau undjeder achte Mann leiden unter In-kontinenz. In Pflegeheimen seienbis zu 74 Prozent der Bewohner in-kontinent, Tendenz steigend.

Während 30 Prozent der Betrof-fenen Inkontinenz als mit dem Alterverbundenes Schicksal hinnehmenund oftmals aus Scham noch nichteinmal mit ihren Familienangehö-rigen geschweige denn mit ihremArzt darüber sprechen, betont dieDeutsche Kontinenz Gesellschaft,Inkontinenz sei in den meisten Fäl-len heilbar.

Vielfältige UrsachenDie Ursachen sind vielfältig – es

können Beckenbodenschwächen nachGeburten sein oder Prostatavergrö-ßerungen, neurologische Störungennach Schlaganfällen, Diabetes oderdemenzielle Erkrankungen. Ebensomannigfaltig sind die Behandlungs-methoden. Sie reichen etwa von Be-ckenbodentraining über Medikamen-te, die den Harndrang mindern, biszu operativen Eingriffen.

Hilfsmittel wie Vorlagen, Katheteroder Urinalkondome machen die Teil-nahme im Alltag wieder möglich.

Manche Kommunen reagieren in-zwischen auf die Volkskrankheit In-kontinenz mit Toilettenführern, Gas-tronomen bieten die Aktion „die netteToilette“ an, und in einigen Städtengilt bereits eine Gebührenbefreiungfür das Entsorgen des voluminösenInkontinenzmaterials. Alles Schritte,

um die Krankheit aus der Tabuzonezu holen.

„Inkontinenz ist lange nicht mehr soschambesetzt wie vor 20 Jahren“,sagt auch die Geschäftsführerin derDeutschen Kontinenz Gesellschaft,Christa Thiel. Inzwischen konnte diegemeinnützige medizinisch-wissen-schaftliche Fachgesellschaft rund1.290 ärztliche Beratungsstellen undgut 71 interdisziplinäre Kontinenz-und Beckenbodenzentren zertifizie-ren. 1990 erkannte auch das Bundes-sozialgericht Inkontinenz als Krank-heit an, seitdem können Ausgaben für Hilfsmittel erstattet werden. AbJanuar sitzt die Deutsche KontinenzGesellschaft in der Friedrichstraße15 in Frankfurt. Informationsbro-schüren sowie Auskunft über Be-ratungsstellen und Kontinenzzen-tren gibt es auch im Internet unterwww.kontinenz-gesellschaft.de.

Susanne Schmidt-Lüer

Ein drängendes ProblemNahezu jeder zweite alte Mensch ist von Inkontinenz betroffen

Weitere Informationen unter www.senioren-zeitschrift-frankfurt.de Hintergründe

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41SZ 1/ 2014

Begegnung der Kulturen

„Frankfurt will seinem Ruf als weltoffene Stadtauch in der Altenpflege gerecht werden“ – die zu-ständige Dezernentin, Prof. Dr. Daniela Birkenfeld,sieht die Stadt dabei auf einem guten Weg.

Bei einer Fachtagung zum Thema „Altenpflege als zu-kunftsweisendes Berufsbild – eine Chance für Migran-tinnen und Migranten?“ wies sie darauf hin, dass auchdie älter werdenden Migranten am liebsten in ihrenWohnungen und im vertrauten Stadtviertel alt werdenwollten. Aber ebenso wie in deutschen Familien gebe esSituationen, in denen dies nicht mehr möglich sei, oderzumindest professionelle Hilfe von außen gebrauchtwerde. Zwar gebe es inzwischen Pflegeheime, die sichmit speziellen Angeboten der Betreuung älterer Migran-ten widmeten. Auch den türkischen Hausnotruf, inter-kulturelle Tagestreffs und die mehrsprachige Renten-beratung, auf die sie besonders stolz sei, erwähnteBirkenfeld. Doch erweise sich gerade im Alter und inKrisensituationen oft die Sprachbarriere als ein großesProblem. Von daher liege es auf der Hand, mehr Men-schen mit Migrationshintergrund in der Altenpflege undBeratung zu beschäftigen. Besonders schätze sie dieBemühungen der Organisation Berami berufliche Inte-gration, die die Tagung veranstaltet hatte, Migrantin-nen für eine Ausbildung in der Pflege zu gewinnen undzu qualifizieren, sagte Birkenfeld.

Vorbereitungskurse für dieAltenpflegeausbildungWährend der Tagung stellte Berami seine Vorberei-

tungskurse vor, die sich speziell an Frauen mit Migra-tionshintergrund richteten, die in der Altenpflege tätigsein wollen. Das Besondere an dem Kurs: Durch dieerfolgreiche Teilnahme qualifizieren sich die Frauen be-

reits für eine Tätigkeit als Betreuungskraft und kön-nen nach Absolvierung entweder sofort als solchearbeiten oder direkt in eine Ausbildungsstelle zur exa-minierten Fachkraft gehen. Gerade Mütter, deren Kin-der in der Ausbildung oder aus dem Haus seien, hättenhier eine Chance, Perspektiven für einen beruflichenAufstieg zu entwickeln, sagte Inga Krüger, die die Kursebetreut.

Darüber hinaus stellte Elisa Rossi das Projekt Amicovor, das Frauen ermöglicht, ihre Kompetenzen in derAltenpflege zu bewerten und einzuordnen. Dazu wirdderzeit ein internetgestütztes Programm entwickelt, dassich an Frauen aus Polen und Rumänien richtet, die inItalien oder Deutschland tätig werden wollen. NebenFragen und Übungen zu wichtigen Themenbereichen derPflege wie Ernährung, Erste Hilfe, Hygiene, Mobilitätund Kommunikation werden auch spezifische Informa-tionen über das angestrebte Land und den Arbeitsmarktdort gegeben. Das Programm ist derzeit noch in der Entwicklung, soll aber innerhalb des Jahres 2014 unterwww.amico-online.org an den Start gehen.

Lieselotte Wendl

Migrantinnen für die Altenpflege gewinnenTagung zu einem zukunftsweisenden Berufsbild

Viviana Galvis Hernandez vom ambulanten Pflegedienst „AmbulantesPflege-Intensiv-Team” bei der Pflege eines Patienten, der an ein Be-atmungsgerät angeschlossen ist. Foto: Oeser

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Auch Migranten – wie auf dem Foto in Höchst – werden älter. Daher sind mehr Menschen mitMigrationshintergrund in der Altenpflege wünschenswert. Foto: Oeser

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Begegnung der Kulturen

Empfehlung fehltDer allgemeinen Frage nach spezi-

ellen Angeboten für Migranten etwain deren Sprache folgte die Nach-frage nach der „Interkulturellen Öff-nung“. „Dabei stellte sich heraus, dasses darüber kein einheitliches Ver-ständnis gibt. Manche Leitungenvon Pflegeheimen hatten sogar nochnie etwas von diesem Begriff ge-hört“, sagt Satola. Das sei vor allemin kleineren Einrichtungen der Fallgewesen. „Große Einrichtungen sindbesser informiert und eher auf demLaufenden in solchen Fragen“, ver-mutet Satola. Aber auch dort könnenicht selbstverständlich davon aus-gegangen werden, dass ein Konzeptder Interkulturellen Öffnung vorlie-ge und auch umgesetzt werde. „Esfehlen einfach konkrete Empfehlun-gen dazu“, bemängelt sie. Auch werdeoft angegeben, dass dafür kein Geldda sei. Manche Heimleitungen sähenauch keine Nachfrage von Seiten derMigranten.

In den vergangenen Jahren habeneinige stationäre Einrichtungender Altenpflege in Frankfurt Wohn-

gruppen oder ähnliche Angebotespeziell für Migranten in ihren Häu-sern eingerichtet. Das ist der Tat-sache geschuldet, dass nun die Gast-arbeiter der ersten Generation altwerden, dass sie nicht – wie ur-sprünglich gedacht – nach der Er-werbsarbeit wieder in ihre Heimat-länder zurückgegangen sind, sondernin Deutschland Familien gegründetund eine neue Heimat gefunden ha-ben. Dennoch haben sie einen ande-ren sprachlichen, religiösen und oftauch kulturellen Hintergrund, der zubeachten ist, etwa bei der Entwick-lung von Angeboten der Altenpflege.Wie aber kann „Interkulturelle Öff-nung“ – so der Fachausdruck in derSozialen Arbeit – gelingen?

Agnieszka Satola lehrt an derHochschule Fulda sowie an der Fach-hochschule Frankfurt im Fachbe-reich Soziale Arbeit. Eine Gruppeihrer Studenten hat in Frankfurterstationären und ambulanten Ein-richtungen der Altenpflege nachge-fragt, wie es dort um die Interkul-turelle Öffnung steht. Die Soziolo-gin, die sich in ihrer Forschung in-tensiv mit Altenpflege und dem Ein-satz ausländischer Pflegekräfte inDeutschland befasst hat, hat die Studenten dabei wissenschaftlichbegleitet. Diese konnten dabei aufErgebnisse einer Untersuchung zu-rückgreifen, die das Institut für So-ziale Infrastruktur in FrankfurterEinrichtungen im Auftrag desAmtes für Multikulturelle Angele-genheiten erhoben hatte. Währenddie Studie des Instituts jedoch reinquantitativ nach der soziologischenStruktur älterer Migranten und nachden unterschiedlichen Angebotender Altenhilfe für sie nachgefragthatte, führten die Studenten inSatolas Studie nun qualitative Inter-views in Altenheimen und ambulan-ten Diensten.

Wie steht es um die Interkulturelle Öffnung?Studenten der Fachhochschule Frankfurt fragen in der Altenpflege nach

Die oft dahinterstehende Vorstel-lung, in Migrantenfamilien würdenalte Menschen durchweg in der Fa-milie gepflegt, weil dort die Fami-lienstrukturen noch „funktionier-ten“ kann Satola nicht bestätigen.Vielmehr müsse man dies differen-ziert sehen. Das „Hin und Her zwi-schen zwei Ländern und zwei Kul-turen“ habe bei vielen Migrantenfa-milien dazu geführt, dass die tradi-tionellen Strukturen nicht mehr odernur noch teilweise existierten.

Traditionelle Strukturen brechen auf„Migranten sind genauso von Mo-

dernisierungsprozessen betroffenwie die Deutschen“, sagt Satola. Sieglichen in ihren Verhaltensweisenund ihrem Lebensstil nicht mehr denAlten in ihren Herkunftsländern.Allerdings unterschieden sie sichauch von der alten Generation inDeutschland. Unterschiede bestün-den auch oft in der gesundheitlichen

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Begegnung der Kulturen

Verfassung. Die erste Gastarbeitergeneration, die jetztalt werde, habe überwiegend schwere körperlicheArbeit verrichtet und sei daher schon vergleichsweisefrüh von Krankheit betroffen. Tatsächlich könne manvon „migrationsspezifischen Gesundheitsproblemen“sprechen (siehe dazu SZ 1/2013, Seite 29).

Spezielle Angebote oder echte „Öffnung”?Wie aber reagieren nun Einrichtungen der Altenhilfe

auf die wachsende Zahl pflegebedürftiger Senioren mitMigrationsgeschichte? Richten sie spezielle Wohnbe-reiche für einzelne Migrantengruppen ein? Machen siebesondere Angebote kultureller Art? Setzen sie Pflege-kräfte aus den Herkunftsländern ein? All das gibt es,bedeutet aber nicht, dass diese Einrichtungen wirklichein Konzept der „Interkulturellen Öffnung“ verfolgen,sagt Agnieszka Satola.

Was aber will der Begriff „Interkulturelle Öffnung“eigentlich sagen? Wenn von Öffnung die Rede ist, be-deutet das, dass zunächst etwas geschlossen oder ver-schlossen ist. Das System der Altenpflege mache mitseinen Strukturen für Migranten den Zugang oftschwer, sagt Satola. Wenn man die genannte Öffnungwolle, so bedeute dies nicht einfach, Angebote in frem-

den Sprachen zu machen oder religiöse Betreuung anzu-bieten. Es müsse auch berücksichtigt werden, welchePosition jemand in der Gesellschaft innehabe. Das Perso-nal müsse entsprechend geschult, die eigenen Struk-turen kritisch hinterfragt und eventuell verändert wer-den. Es sei schwierig, „das eigene Haus von außen zusehen“, drückt es Satola aus.

Um hier wirklich Fortschritte zu erzielen, hält sieKooperationen für nötig, die bisher weitgehend fehlten.

Welche Bedürfnisse sind vorhanden?So sollten Migrantenorganisationen und Kulturver-

eine einbezogen werden, um überhaupt herauszufin-den, was die „potenziellen Kunden“ unter den Migran-ten für Bedürfnisse haben. Eine Rolle bei einer entspre-chenden Vernetzung in Frankfurt könnte nach SatolasMeinung das Amt für Multikulturelle Angelegenheitenspielen. Dieses könne seine vielfältigen Kontakte nut-zen und die Vertreter von Vereinen und Organisationenmit den Frankfurter Anbietern der Altenhilfe zusam-menbringen. Ihre Studie sieht Satola als eine Art Pilot-studie, der größere und umfassendere Studien folgenmüssten. Erst dann könne eine größere interkulturelleÖffnung in der Altenpflege gelingen. Lieselotte Wendl

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Neue Serie: SZ-Leser und ihre Hobbys

Der Himmel über Frankfurt“heißt sein nächstes Projekt.Ein naheliegender Gedanke.

Denn wenn Eckbert Bayer aus demFenster über seinem Arbeitstischschaut, bietet sich ihm eine gerade-zu atemberaubende Aussicht auf dieStadt. Die ganze Skyline liegt ihm so-zusagen zu Füßen. Hinter den spitzenoder gezackten Türmen dämmernweit am Horizont dunkelblau die Tau-nusberge. Und über allem ballen sichWolken zu abenteuerlichen Formenin immer wechselnden Farben. Diesesfaszinierende Spiel will er demnächstzu einer Fotoserie verarbeiten.

Zeichnungen aufZigarettenschachtelnEigentlich aber hat sich der heute

84-jährige ehemalige Verlagskauf-mann seit jeher dem Malen und Zeich-nen verschrieben. Ganz früh schonbegann er damit und erinnert sichschmunzelnd, wie er als Kind in kar-gen Zeiten mangels Papier auf denRückseiten von Zigarettenschachtelnkritzelte. „Das ist mir wie angebo-ren“, meint er zu seiner fast lebens-langen Beschäftigung mit Stiften,Pinseln und Schnitzmessern, der ernahezu methodisch nachgeht. DickeMappen mit seinen gesammeltenWerken zeugen davon, alles zeitlichund inhaltlich wohlgeordnet.

Dabei betreibt er das Ganze als Au-todidakt und hat nie eine Ausbildungauf diesem Gebiet genossen. Ganzselbstbewusst sagt er zu seinem ei-genen Stil: „Ich fröne dem Prinzipdfester Strich – freie Farbe – gekappteDetails – manchmal sich verschie-bende Perspektiven’.“

Selbst gestellte AufgabeSein Tun als „Hobby“ zu bezeich-

nen, lehnt er allerdings entschiedenab. Dieses banale Wort mag er garnicht. Eher spricht er von einer Auf-gabe, wie sie sich jeder Mensch, auchin fortgeschrittenem Alter, selbststellen sollte. Davon ist er über-

zeugt, und das möchte er auch alskleine Anregung für andere Senio-ren verstehen.

Mit 45 Jahren begann EckbertBayer, die Räume in seinem damali-gen Wohnhaus in Eschersheim zuzeichnen. Alles, samt Mobiliar, vonunten bis ganz oben unters Dach,von der Treppe bis zum Garten, alsfest umrissene Bilderfolge.

Die Stadt als ThemaJahre später, mit Anfang 60, wollte

er nach eigenen Worten „ganz Frank-furt als Ganzes künstlerisch erfas-sen“. Das heißt, es folgten zahlreiche

Gänge und Fahrten kreuz und querdurch die Stadt, ihre Stadtteile undVororte. Rund 200 Blätter entstan-den auf diese Weise mit Motiven vonCafés, Kirchen, Industrieanlagen undSchwimmbädern. Erst vor Kurzemkam noch die Berger Warte als Bildhinzu. Es ist spürbar, wie sehr demgebürtigen Frankfurter seine Heimatam Herzen liegt. So ist er auch ganzzufrieden mit der „Aufgabenteilung“zwischen ihm und seiner Frau, diegern auf Fernreisen die weite Welterkundet, wovon zahlreiche exoti-sche Souvenirs in der Sachsenhäu-ser Wohnung künden.

Gesammelte StickerIhn interessiert dagegen mehr der

„Mikrokosmos“ der nahen Umgebung.Als 75-Jähriger malte er einen 360-Grad-Rundblick aus seiner neuenWohnung in Sachsenhausen. In jün-gerer Zeit hat Eckbert Bayer ein weiteres Tätigkeitsfeld entdeckt: Ersammelt Sticker, diese kleinen, teilslustigen, manchmal etwas bösartigenund gelegentlich auch mit politi-

Eckbert Bayer zeichnet und malt fast sein ganzes Leben lang. Foto: Oeser

Vom großen Himmel über Frankfurt bis zu kleinen Stickern

>>

Frankfurter Bad als Miniatur © Eckbert Bayer

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45SZ 1/ 2014

Neue Serie: SZ-Leser und ihre Hobbys

schen Aussagen bestückten Schild-chen, die an Laternenmasten, Gelän-dern, Hauswänden und überall kle-ben, wo sie eigentlich gar nichts zusuchen haben. Bevor die Straßenrei-nigung die lästigen Dinger entfernt,versucht er, sie vorsichtig abzulösen,wo immer er sie entdeckt, und be-sitzt inzwischen eine stattliche Sam-mlung davon, säuberlich in einerMappe geordnet. Demnächst will ereine eigene kleine Auswahl darauszusammenstellen.

Tiere einmal anders„Was, das glaubst du nicht?“ lautet

der Titel eines Büchleins, das er imVorjahr veröffentlicht hat und in demer in Wort und Bild Ungewöhnlichesaus dem Leben der Tiere von Aal bisZiege erzählt. Hier eine kleine Kost-probe dieser skurrilen Geschichten: „Es war mal ein Kameldas stäubte sich mit Mehlseinen Höcker weißals wär’n da Schnee und Eis und sagt: Ich bin der Kilimanjaro der jetzt laufen kann“.

Lore Kämper

Gratulation zum deutschen AlterspreisDas „Europäische Filmfestival der

Generationen – Silver Screen“ ist mitdem dritten Preis des DeutschenAlterspreises ausgezeichnet worden.

Das Festival, eine Initiative desFrankfurter Amtes für Gesundheit,erhält von der Stiftung 20.000 Euro für sein Festivalprogramm aus Film-vorführungen und Publikumsgesprä-chen mit Experten aus der Alterns-forschung und mit Filmschaffenden(siehe SZ 4/2013 Seiten 14 und 15).Silver Screen sei ein hervorragendesBeispiel dafür, wie über das MediumFilm der Diskurs über das Alter undAltersbilder in der Gesellschaft ohneerhobenen Zeigefinger angeregtwird, heißt es in der Begründungder Jury.

Den mit 60.000 Euro dotiertenersten Preis hat die MünchnerAgentur Senior Models erhalten, dieMänner und Frauen zwischen 30 und90 Jahren als Models vermittelt. Denzweiten Preis erhielt die OffeneJugendwerkstatt Karlsruhe. Dort ver-

Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. informiert:

Kompliziertes Steuerrecht für Rentner

Diese Nachricht war ein Schock für viele Rentner:Rund eine Million Senioren haben nach Experten-schätzungen die Steuererklärung falsch ausgefülltund im Schnitt rund 250 Euro zu viel Steuern ge-zahlt. „Die Zahl hat uns nicht überrascht, dasSteuerrecht für Laien ist sehr kompliziert undkaum zu durchschauen“, so Carola Wendel von derBeratungsstelle der Lohnsteuerhilfe Bayern inFrankfurt/Sachsenhausen.

Kleine Unachtsamkeiten kosten Geld

Aus ihrer Erfahrung in der Beratungstätigkeitweiß Carola Wendel: „Viele Senioren beziehen meh-rere Renten. Bei Selbst-Ausfüllen der Steuer-erklärung kann es leicht passieren, dass diegesetzliche Rente z.B. im Feld für Pensionen eingetragen wird. Allein dadurch könnten bereitszu viele Steuern bezahlt werden, weil dieAltersrente nicht zu beispielsweise 50, sondernzu 100 Prozent versteuert wird.“ Es gibt Beträge,die von dem steuerpflichtigen Teil der Rente abge-zogen werden können – wie z.B. Versicherungs-beiträge, Spenden oder Krankheitskosten. Weiter-hin sagt sie: „Aus Unkenntnis verzichten Rentnerauf Rückzahlung der Zinsabschlagsteuer bzw. derneuen Abgeltungsteuer – und zahlen Steuern aufdie Zinsen ihrer Ersparnisse.“

Der Lohnsteuerhilfeverein übernimmt die Steu-ererklärung und die gesamte Abwicklung mit demFinanzamt, prüft den eingegangenen Steuerbe-scheid und legt – wenn nötig – Einspruch ein.

Alle Leistungen erfolgen im Rahmen des § 4 Nr. 11 StberG und sind dabei durch einen jährli-chen Mitgliedsbeitrag abgegolten, der sich nachdem Einkommen richtet und bei 45 Euro imJahr beginnt.

Mehr Informationen und eine Liste mit den Bera-tungsstellen gibt es unter www.lohi.de.

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mittelt eine Gruppe von 63- bis 72-Jährigen Kindern, Jugendlichen undStudenten den Spaß am handwerkli-chen Arbeiten.

Die Jury hatte im Vorfeld zehnProjekte aus über 300 Bewerbungenfür den Deutschen Alterspreis nomi-niert. Die Robert Bosch Stiftungzeichnet Initiativen aus, die dasAlter als attraktive und aktiveLebensphase zeigen. wdl

Mathias Roos vom Amt für Gesundheit(rechts) freut sich sehr über den Preis.

Foto: Amt für Gesundheit

Zuschriften erwünscht

Wer anderen Lesern der SeniorenZeitschrift gerne etwas über seinHobby mitteilen möchte, kann sichmit der Redaktion der Senioren Zeit-schrift in Verbindung setzen. Viel-leicht gibt es darunter die ein oderandere Anregung. Einsendungen an:Redaktion Senioren Zeitschrift, Rat-haus für Senioren, Hansaallee 150,60320 Frankfurt. red

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46 SZ 1/ 2014

„Kultureinrichtungen, die Sie in dieser Vielfalt in keiner anderendeutschen Stadt finden, warten auf Sie. Lassen Sie sich inspirieren!”

Ihr

Prof. Dr. Felix Semmelroth, Kulturdezernent

K U LT U R IN F R A N K F U RT>>

Seine Führungen durch die Aus-stellung „Jaffa – Tor zum Heili-gen Land“ beginnt Sven Lich-

tenecker gerne mit einem kleinenTest. „Was fällt Ihnen ein, wenn Siedas Wort Jaffa hören?“, fragt er dieBesucher und weiß genau, was erdann zu hören bekommt. Zumindestjene, die ihren 50. Geburtstag hintersich haben, antworten ausnahmslos:„Orangen“. Die Zitrusfrucht ist in derTat untrennbar mit einer der welt-weit ältesten Hafenstädte verknüpft.Orangen trugen erheblich zu Jaffaswirtschaftlicher Blüte bei und ver-körpern zugleich ein multikulturel-

les wie multireligiöses Erfolgspro-jekt. Juden, Christen und Muslimebestellten einst gemeinsam die aus-gedehnten Orangenhaine im Hinter-land und verkauften die Ernten inalle Herren Länder. So fungiert dieOrange nicht von ungefähr als Logoeiner Ausstellung, die den Untertitel„Migration und Toleranz am Beispieleiner historischen Hafenstadt“ trägt.Seit ihren Anfängen begehrtes Zielfür Reisende und Händler und ge-prägt von ägyptischen, griechischen,römischen, osmanischen und briti-schen Besatzern, entwickelte sichJaffa zum Umschlagzentrum für

Wissen und Informationen, zumSchmelztiegel von Religionen undKulturen.

Wer die Sonderschau im BibelhausErlebnis Museum besucht, wandertdurch die rund 5.000-jährige Ge-schichte einer kosmopolitischen Me-tropole. Archäologische Objekte – zu den herausragenden Exponatengehört ein Marmorblock mit derWeihinschrift Friedrichs II., die aufden 1229 zwischen ihm und Sultanal-Malik al Kamil geschlossenen Frie-densvertrag verweist –, biblischeund außerbiblische Erzählungen so-wie aktuelle Forschungsergebnissemachen deutlich, dass die Stadt einwahrer „Knotenpunkt der Mensch-heitsgeschichte“ gewesen ist. DerLegende zufolge von Noahs SohnJaphet nach der Sintflut erbaut,wird Jaffa bereits im Alten Testa-ment erwähnt. Von hier aus startetebeispielsweise der Prophet Jonaseine Flucht über das Meer, diebekanntlich im Bauch eines riesigenFisches endete.

Das Neue Testament zeichnet dasdamals in Kanaan gelegene Jaffa alswichtige Station des Apostels Petrusaus, der sich hier endgültig in einenglühenden Verkünder des Christen-tums wandelte. Für Ilona von Mollerrief der Rundgang denn auch die Er-innerung an den Religions- und Kon-firmandenunterricht wach. Mit derökumenischen Frauengruppe „Sauer-teig“ aus dem Stadtteil Fechenheimangereist, traf sie in der Ausstellungauf allerlei Vertrautes. AnnemarieKollatz, die mit Brigitte Schravenfür die „Sauerteig“-Damen die Füh-rung im Bibelhaus organisierte, hatJaffa vor einigen Jahren sogar vorOrt erkundet. Dass sie der Religions-wissenschaftler Sven Lichteneckerdennoch mit etlichen unbekannten

Auf Führungen Wissen erwerben. Fotos (3): Oeser

Jaffa – weit mehr als nur OrangenBibelhaus Erlebnis Museum bringt die multireligiöse Stadt nahe

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47SZ 1/ 2014

Foto und Fotoapparat des Stadtarchäologen Jacob Kaplan.

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Sehen und ErlebenFür Leser der Senioren Zeitschrift bietet das Bibelhaus ErlebnisMuseum, Metzlerstraße 19, eine kostenfreie Führung (inklusive freiemEintritt) am 19. Februar um 15 Uhr an. Die Teilnahme ist begrenzt.Anmeldung unter Telefon 0 69/66426525.

Die Sonderausstellung „Jaffa – Tor zum Heiligen Land“ ist noch bis zum18. Mai zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 10 bis 17 Uhr,sonntags und an Feiertagen 14 bis 18 Uhr. Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro.www.bibelhaus-frankfurt.de oder www.jaffa-ausstellung.de

Aspekten überraschen konnte, ver-wundert kaum. Die Stadt wartetschließlich bis in die jüngste Zeit miteiner überaus wechselhaften und ent-sprechend vielschichtigen Vergan-genheit auf.

Obgleich immer wieder in derHand eines anderen Herrschers,wahrte die nur etwa 50 Kilometervon Jerusalem entfernte Küsten-festung stets ihre Eigenständigkeitund galt über Epochen hinweg denGläubigen der drei abrahamischen

Religionen als bedeutsame Pilger-stätte. 1911 wurde Jaffa dann vondem zwei Jahre zuvor in unmittelba-rer Nachbarschaft gegründeten undexplosionsartig wachsenden Tel Avivgeschluckt. Offiziell heißt die Stadtseither zwar Tel Aviv/Yafo, doch fälltder Beiname in der Regel unter denTisch. Aus der glanzvollen Metro-pole ist heute ein Stadtteil gewor-den, in dem vornehmlich Künstler,Araber und die weniger Begütertenwohnen. Dass das Frankfurter Bibel-haus Jaffa eine Ausstellung widmetund die Stadtoberhäupter PeterFeldmann und Ron Huldai hierfürdie Schirmherrschaft übernahmen,hängt nicht zuletzt mit der Wesens-verwandtschaft von Frankfurt undTel Aviv/Yafo zusammen. Seit 1980städtepartnerschaftlich eng verbun-den, spielte und spielt hier wie dortdie geostrategische Lage, die wirt-schaftliche Schlüsselstellung unddie Begegnung von Kulturen und Reli-gionen eine maßgebliche Rolle. FürBibelhausdirektor Jürgen Schefzyk

spiegelt die Geschichte Jaffas zwarin erster Linie eine „Geschichte derReligion“. Nach wie vor befinde sichhier das „Tor zu den Heiligen Stättender Juden, Christen und Muslime“.Angesichts der Tatsache, dass Jaffavon biblischen Zeiten bis heute einParadebeispiel für Toleranz undIntoleranz gleichermaßen ist, führedie Ausstellung aber auch äußerstgegenwartsbezogene Themen vorAugen. Schefzyks Urteil nach zeigt„Jaffa – Tor zum Heiligen Land“unter anderem, „wie wir religiöseToleranz in unserer modernen Gesell-schaft leben können“.

Griechische Vase zum Andromeda-Mythos.

Inschrift Friedrich II. zum Frieden von Jaffa 1229,ursprünglich an der Stadtmauer angebracht.

Foto: Bibelhaus Erlebnis Museum

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Der romantische ProtestantIm Steinhausen-Museum in der Wolfsgangstraße begegnet man dem Frankfurter Maler

„Der Maler Wilhelm Steinhausenlebte in diesem Hause 1886–1924“ –unter dieser Inschrift am Portalbetritt man die schmale Westend-Villa mit dem kleinen Vorgarten.Hinter der schweren Eingangstüroffenbart sich ein Künstlerlebenin einer Zeit voller Umbrüche.

Panorama einer anderen ZeitDas Haus verströmt den Charme

der Vergangenheit. Die Ausstattung,wie die knarrende Treppe und die alt-modischen Fenster, wurde über dieJahrzehnte kaum verändert. Kultur-dezernent Prof. Dr. Felix Semmelrothschätzt das Museum: „Die Ausstel-lung bietet ein Panorama Frankfurtsdes 19. Jahrhunderts. SteinhausensAtelier ist das einzige erhaltene Maler-atelier in der Rhein-Main-Region. Esermöglicht den Besucherinnen undBesuchern, in sein Werk einzutau-chen und sich mit der zeitgenössi-schen Malerei zu beschäftigen.“

Im Zentrum von Familie und FreundenIm Haus ist es still, aber man ahnt,

dass es zu Steinhausens Lebzeitennicht so war. Er lebte hier mit seiner

Frau Ida und den sechs Kindern, diedas Haus mit Leben füllten. Heira-ten konnte der 1846 in Sorau gebo-rene Steinhausen erst mit 34 Jahren,als sein Leben in ökonomisch gesi-cherte Bahnen kam.

Die Bekanntschaft mit dem Archi-tekten Wilhelm Ravenstein im Jahr1876 veränderte sein Leben. DerFrankfurter erteilte ihm Aufträge,sodass Steinhausen von Münchenan den Main zog.

Das Haus in der Wolfsgangstraßebaute Ravenstein mit einem Atelier imObergeschoss, genau wie beim Nach-barhaus. Dort lebte bis 1899 Stein-hausens Freund und KünstlerkollegeHans Thoma mit seiner Familie.

Religion als AntriebBetritt man den ersten Raum,

sieht man Steinhausens Porträts sei-ner Familie und der Mäzenin RoseLivingston. Im nächsten Raum zeigtsich seine Kunst als Landschaftsma-ler. Fröhlich getupfte Gartenszenen,weite Landschaften, fein ausgear-beitete Seen und Wälder zieren dieWände.

Steinhausen gilt als protestan-tisch-religiöser Maler mit einer tie-fen Gläubigkeit als Antrieb für seineKunst. Im 19. Jahrhundert malte erbiblische Szenen, bei denen die Land-schaft als Stimmungsträger dient.Später gewannen die Landschaftendann ein eigenes Gewicht. „Dergrößte Teil seines vielseitigen Werkssind Landschaftsdarstellungen“, sagtDr. Maraike Bückling, Nachfahrin,Kunsthistorikerin und Vorsitzendeder Steinhausen-Stiftung.

Natur als RückzugsortAus diesem Raum blickt man auf

die Terrasse und den Garten. Heutesieht man Gärten, Häuser und dasIG-Farben-Gebäude. „Zu SteinhausensZeit endete die Stadt hier“, erzähltMaraike Bückling, „die Nähe zur Na-tur war ihm wichtig.“ Damals erreich-te die Industrialisierung in Deutsch-land ihren Höhepunkt. Ein agrarischgeprägtes Land wandelte sich zummodernen Industriestaat. „Steinhau-sen reagierte darauf mit Rückzug indie Natur, der Besinnung auf das Ur-sprüngliche. Die Natur verband er mitreligiösen Stimmungen, sodass diereligiöse Landschaft entstehen konn-

Im Erdgeschoss: Porträts. Atelier mit Zeichentisch, Pinsel und Malkasten.

Kultur in Frankfurt

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te“, führt Maraike Bückling aus. 1910erwarb Steinhausen die Burg Schön-eck im Hunsrück, wo die Familie fort-an die Sommermonate verbrachte.

Tagebuchblätter und Mutters GalerieIm Obergeschoss erwartet den Be-

sucher das Herzstück des Museums,das Atelier. Aus den Oberlichtern undden großen Fenstern fällt das Lichtauf die Staffelei, die Pinsel, den Aqua-rellkasten und die Palette des Malers.An den Wänden hängen heute einigeseiner „Tagebuchblätter“, kleinfor-matige Bilder, die in der freien Na-tur entstanden. Kleinode sind dieBilder aus „Mutters Galerie“. Die 18Landschaftsszenen hat Steinhausenfür seine Frau gemalt und ihr zu be-sonderen Anlässen geschenkt.

Steinhausen starb 1924 und gerietnahezu in Vergessenheit. „Das Stein-hausen-Museum präsentiert einen

Kultur in Frankfurt

Vorträge2014

Vo2rträge

2014

ANGEHÖRIGEN-AKADEMIE Wissen und Know-how für pfl egende, betreuende Angehörige und alle Interessierten

• Feststellung der Pfl egebedürftigkeit • Leistungen aus der Pfl egeversicherung • Wie erkenne ich Demenz und wie gehe ich damit um?• Rituale, Sitten und Bräuche bei Menschen mit Demenz• Schlaganfall – Symptome erkennen und vorbeugen

Diesen und weiteren Themen und Fragen widmet sich die Angehörigen-Akademie der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE auch 2014 wieder. Experten informieren in leicht verständlichen Vorträgen praxisnah, beantworten Ihre Fragen und geben Ihnen das erforderliche Know-how an die Hand. Die Teilnahme ist zum Teil kostenfrei.

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Selbstporträt: Wilhelm Steinhausen. Fotos (3): Oeser

Teil der Kunstgeschichte unsererStadt“, lobt Felix Semmelroth dieArbeit der 1978 gegründeten Stein-hausen-Stiftung, die das Museum betreibt.

Steinhausen begegnet man auchbei seiner Ehrengrabstätte auf demHauptfriedhof, Grab 557 in GewannE, und seinem Wandgemälde in derAula des Gagern-Gymnasiums.

Claudia Sabic

Steinhausen-MuseumWolfsgangstraße 152, 60322 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/59 73 26.

Besichtigung nach telefonischerAnmeldung jederzeit möglich, mit Führung. Erwachsene 5 Euro. Das Museum ist nicht barrierefrei.

Weitere Informationen unterwww.steinhausenstiftung.de

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RubrikKULTUR IN FRANKFURT

Was – wann – wo?Das Theater Willy Praml fragt nach der Gewalt undnimmt sich in Andres Veiels Der Kick mit der Kunst-hochschule „HfMDK“ des realen Falls von Schülern an, die einen 16-Jährigen zu Tode quälten (Aufführun-gen: 17. bis 19.). In Christoph Mehlers Uraufführungvon Lothar Kittsteins Der weiße Wolf am Schau-spiel Frankfurt reagiert das Theater auf die rassisti-schen „NSU“-Morde, was eine Reise in die Untiefender Gesellschaft bedeutet (im Februar). Wie dünn ist die Decke unserer Zivilisation? Bei Fabian Ger-hardt, der mit „HfMDK“-Studenten Simon StephensPunk Rock inszeniert, geraten englische Eliteschüler in einen Schul-Amoklauf (im März). Im März kommtRené Pollesch mit Je t’Adorno. Ferner macht RobertSchuster Max Frischs Biedermann und die Brand-stifter (im Februar) und Karin Henkel Lars von TriersDogville (im April). Klassisch geht es in Raoul SchrottsBakchen-Neudichtung (im Januar) und StrindbergsTraumspiel zu (im März). Und sonstige Bühnen? DieKomödie bringt das Liebessolo Verliebt, verlobt, ver-schwunden (ab 13. März), das Fritz Rémond Theaterden Krimi Das Verhör (ab 30. Januar).

In Sachen Musiktheater hat die Oper Frankfurt dasHeft in der Hand. Außer einem konzertanten Edgarvon Puccini (16. Februar) gibt es weitere Premieren.Aribert Reimanns Die Gespenstersonate beruht aufdem irren Stück Strindbergs – wie es wohl klingt, wenndie Mumie im Wandschrank singt (26. Januar)? Ge-wohntere Pfade bieten Verdis Falstaff (9. Februar) und Rossinis Diebische Elster (30. März).

Oper zeigt die Alte Oper selten, Bühnenspektakel oft.Das Tanztheaterstück Momix Botanica etwa, das seineVorbilder der blühenden Natur entnimmt und Rich-tung Disney weist (29. bis 31. Januar). Das trifft auchauf Fluch der Karibik 2 zu, mit sinfonischer Livemu-sik zum Film (14. Februar). Alles gut und schön, abermit einer Lesung den Großen Saal füllen? Marc-UweKlings Die Känguru-Offenbarung – Teil 2 (1. März)könnte es gelingen, denn der Schwaben-Berliner mitMigränehintergrund und kommunistischem Kängurusteigert sich laut „Spiegel“ minütlich und gilt als Co-median, der lieber Probleme als Wehrlose attackiert.Als ein Berliner Ministerium Litfasssäulen mit Sprü-chen wie „Ich schwimm bis Birma für meine Firma“verunzierte, formulierte sein Känguru entlarvend um: „Wollt ihr den totalen Arbeitsplatz?“ Die AO-Klassik entmutigt schier vor Angebotsfülle. Allein vom 21. bis 23. Januar reisen an: Justus Frantz’Philharmonie der Nationen, die K&K Philharmoni-ker mit einer Johann-Strauß-Gala und Pianistin AliceSara Ott nebst finnischem Radiosinfonieorchester.Dann Klassik in Folk Arrangements Spark (27. Feb-ruar), die Sächsische Staatskapelle Dresden (6. März)und das pure Bach-Programm von Violinistin JanineJansen (7. März), die bei der iPod-Generation gut

ankommt. Ein Schauerprogramm bringt Salut Salon mit Nacht des Schicksals (8. März). Die Nach(t)kon-zerte (12. bis 15. März) weisen bei freiem Eintritt neueWege zum Konzert, die Musiciens du Louvre Grenoblesetzen auf Solisten statt Chöre für die Johannespas-sion (12. April). Und vieles, vieles mehr.

In der Jahrhunderthalle folgt aufs schwelgerischeChina-Tanzstück The Silk Road (21. bis 22. Januar) einSwan Lake Reloaded: „Schwanensee“ mit Break-dance und Prostituierten an der Nadel als Schwänen(11.–16. Februar). In die Festhalle kommen Hallenfül-ler wie die US-Rock-Klassik-Mixtur des Trans-SibirianOrchestra (21. Januar) oder Comedian Dr. Eckart vonHirschhausen (25. Januar), aber auch die jährlicheMilitär- und Blasmusikparade (26. Januar) und InaMüller & Band (12. April).

Nicht alle Ausstellungen brauchenMuseen. Die Orchideenausstellunghat ihren Ort im Palmengarten(14. bis 23. März), der Luminale dient die Stadt als Lampenstän-der (30. März bis 4. April). Von den Museumsausstellungen lotet Esprit Montmartre in der Schirndie Pariser Bohème um 1900 aus (ab 7. Februar). Ein knalliges The-ma hat sich das Deutsche Archi-tekturmuseum gesucht, denn wie Playboy Architektur 1953–1979 verkündet, bot das Centerfold-Ma-gazin einen prima Einstieg zu Baukunst-Ikonen wieMies van der Rohe und Designmöbeln (ab 15. Februar).Im Museum für Moderne Kunst erschließt Die Göttli-che Komödie anhand der Reaktionen afrikanischerKünstler auf Passagen aus Dantes Epos deren Sicht auf Hölle, Fegefeuer, Himmel (ab 1. März). Das Städelblickt auf Emil Nolde zu-rück (ab 5. März). Das Mu-seum Judengasse stellt unter dem zweideutigen Titel Passion zum Samm-lerehepaar von Hirsch aus (ab 27. Februar), das Jüdi-sche Museum befasst sich in Stein des Anstoßes mitFritz Bauer, dem Anstoßgeber der Auschwitz-Prozesse(ab 9. April).

Und, ja – der Rosenmontag naht (3. März), mit Inthro-nisationssitzung im HR-Sendesaal (7. Februar), Römer-stürmung der Tollitäten (1. März) und Fastnachtszug(2. März). Da ist der Winter fast schon ausgetrieben,denn am 20. beginnt der Lenz, am 30. die Sommerzeit.Jauchz! Marcus Hladek

Deutsches ArchitekturmuseumFoto: Uwe Dettmar

Luminale: Quelle-MesseFrankfurt Exhibition/Jo-chen Günther

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RubrikRubrik

Für Sie gehört – für Sie gelesenWas für Shakespeare „heute“ warNeil MacGregor, Direktor am Briti-

schen Museum, führt in „Shakespeares ruhelose Welt“ an 30 historischen Ob-jekten Lebenswelt, Denken und Fühlender Menschen vor, für die Shakespeare (1564–1616) seine Stücke schrieb. Wenn Feenkönig Oberon im „Sturm“ raunt: „Schneller als die Monde krei-sen, können wir die Erd’ umreisen“, fiel eben jedem stolzen Engländer Francis Drakes Weltumsegelung ein; eine Gedenkmedaille beleuch-tet das. Eine Eisengabel bezeugt Gaumenfreuden im Theater, Degen und Dolch die Gewalt auf denStraßen, Dr. Dees magischer Spiegel das Überwelt-liche. Ein Kelchglas aus Venedig gibt Anlass, vom New York der Shakespeare-Zeit zu sprechen. Ande-res war unaussprechbar und trieb Volk und Staat doch um, so etwa die ungeklärte Nachfolge KöniginElisabeths, die Pest oder Irland. Warum kam all das im Theater nicht vor? Shakespeare mied jede Er-wähnung aktueller Verschwörungen, seine Königs-dramen aber spiegeln in vergangenen Bürgerkriegenund Königsmorden alle Ängste und Sorgen des dama-ligen „Heute“. Vier Kapitel befassen sich zentral mitElisabeths religiöser Unterdrückung, staatlich ge-schürter Verschwörungsangst und den „brutalen Zer-störungen der Reformation“ (MacGregor): ein Kom-munionskelch, ein Koffer mit Messzubehör, die Reli-quie eines Jesuitenmärtyrers, das böse Buch eines protestantischen Bischofs. In Edgar aus „King Lear“erkennt er gar einen „geächteten katholischen Priester ... auf der Flucht“ wieder. Die Hörbuchfassung ist textlich kaum gekürzt, Hör-spieleffekte geben ihr Sinnlichkeit. Neil MacGregor: Shakespeares ruhelose Welt, Audio-book, Der Hörverlag, 6 CDs, 29,99 Euro.

Griechische ErinnerungenDie Erinnerung der Griechen an Bür-

gerkrieg und Besatzungszeit spaltet immer noch viele Familien. Dies ist dasThema in Sofka Zinovieffs „Athen, Paradiesstraße“. Die englische Anthro-pologin, Künstlerin und Romanautorinmit griechischen Wurzeln vermerkt selbst, dass sie Vorbilder aus der Ver-wandtschaft im Kopf hatte. Ihre Erzäh-lerinnen Maud und Antigone sind starke Frauen ausLondon und Moskau, die Tote ausgraben, um die Ver-söhnung voranzubringen. Ein verdächtiger Unfalltodmacht den Anfang, doch kommt es auf den Plot wenigeran als aufs Eintauchen in die Vergangenheit, verschütte-te Wahrheiten und Lokalkolorit. Sofka Zinovieff: Athen, Paradiesstraße. Roman. Aus d. Engl. von Eva Bonné, dtv premium, 417 Seiten, 15,90 Euro.

Witziger Blick hinter die Theaterkulissen„Wie ein Theaterstück entsteht“, auf

der Bühne nämlich, findet sich nirgends witziger dargelegt als bei Karel Capek (1890–1938). Capek beschreibt die Vor-bereitungen (Text, Besetzung, Regie, Proben), das Stück auf der Bühne, die Anläufe hinter den Kulissen. Den Thea-terbetrieb sieht er als etwas zwischen Krieg, Intrigantenstadl und Roulette. Die treffende Weisheit der Darstellung spiegelt vorallem seine Persönlichkeit. Zeitlebens wirbelsäulenlei-dend, besaß er Rückgrat für zwei, schrieb schon gegenNazis und die Atombombe an, als erstere noch macht-los waren und es letztere noch nicht gab. Sein BruderJosef (Zeichnungen) starb im KZ Bergen-Belsen, Karelhungerte sich nach dem Münchner Abkommen zu Tode.Ein Buch, so witzig wie George Bernard Shaw.Karel Capek: Wie ein Theaterstück entsteht. Übers. vonOtto Pick und Vincy Schwarz. Mit 47 Zeichnungen vonJosef Capek, Unionsverlag, geb., 150 S., 12,95 Euro.

Wenn Damen philosophierenDie feministische Literaturwissen-

schaftlerin Silvia Bovenschen (67) wid-met sich heute vorwiegend dem litera-rischen Schreiben. „Nur Mut“, ihr neuer Roman, erzählt nicht zuletzt vom Altern.Das Buch handelt seinen Ablauf gleich-sam aus, denn was die sechs Kapitel in der Mitte über vier alte Damen in ihrer Villa einrahmt, ist das Gespräch eines jungen Paaresin Kalifornien, worin Jean für Mary einen fatalenNachmittag der Damen rekonstruieren soll. Die vierphilosophieren immer irrwitziger daher, reihen Sottisean Erinnerung, verflossene Verehrer an erlitteneTraumata und liefern sich eine einzige Abrissparty desLebens. Jeans Bericht strickt das frei zusammen wieein Opernfinale Rossinis. Tolle Lektüre.Silvia Bovenschen: Nur Mut, Roman, S. Fischer Verlag,geb., 159 Seiten, 16,99 Euro.

Vorsicht, Kaffeefahrt!Dora Heldts Bücher um Christine, ihren

leichtgläubigen Papa, Tante Finchen, Heinz und so fort sind nichts fürs hoch-geistige Feuilleton. Ihre Leser machten die gelernte Buchhändlerin trotzdem zur Bestsellerautorin. In „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!“ schickt sie ihre Figuren auf „exklusive“ Reise. An der ist freilich vieles nicht ganz koscher. Werlesen möchte, was es mit Kaffeefahrten auf sich hatund mit Betrügern, die alte Leute für leichte Beute hal-ten, liegt hier richtig. Dora Heldt: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewon-nen! Roman, dtv, geb., 352 S., 17,90 Euro Marcus Hladek

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Frankfurt und seine Stadtteile / Serie

Praunheim

Eine der ältesten Zeitzeugen indem sechs Kilometer nordwest-lich der Einkaufsstraßen und

Bankentürme der Frankfurter In-nenstadt gelegenen Stadtteil ist dieZehntscheune. Das rustikal-wuchtigeBauwerk stammt aus dem 14. Jahr-hundert. Zu jener Zeit lagerten andiesem Ort die Naturalien des „Zehn-ten“, den die Bewohner des dörfli-chen Praunheim regelmäßig abzuge-ben hatten. Heute ist das Bauwerkals Bürgerhaus für die Praunheimerda. Das historische Gebäude istSchauplatz von Kultur. Versamm-lungen finden dort statt, der für denStadtteil zuständige Ortsbeirat trifftsich zu seinen Sitzungen. Das jährli-che Zehntscheunenfest, mit dem dieBewohner ihren Stadtteil feiern, istauch für seine besondere Atmo-sphäre bekannt. Fachwerkhäuser,enge Straßen, die alte Auferste-hungskirche im historischen Orts-kern erzählen zusätzlich von derdörflichen Geschichte.

Die Zeugen der jüngeren Vergan-genheit haben auch andere Erzäh-lungen parat. Fred Illenberger zumBeispiel: Der Verkehr quäle sich zuden Stoßzeiten zwischen den Fach-werkhäusern durch, kritisiert derPraunheimer: „In Alt-Praunheim

staut es sich endlos.“ Wer dort wohnt,hat unter Abgasen und Verkehrs-lärm zu leiden. Der Stadtteil istaußerdem durch viele Großbaustel-len belastet, etwa die Sanierung unddie Umbauten in der Heinrich-Lübke-Siedlung oder die Sanierung derHeerstraße.

Ende des vergangenen Jahres soll-te der erste Bauabschnitt beendetsein, Lärm und Umwege beim Über-queren gehen weiter. Illenberger for-muliert es dennoch positiv: „Wirfreuen uns auf eine gut sanierteHeerstraße.“

Warten auf dieOrtsumfahrungAuf die ersehnte Ortsumfahrung,

die den Stadtteil vom Durchgangs-verkehr entlasten könnte, warten diePraunheimer dagegen noch immer.Das tun sie schon lange. RichardVallery kann sich noch an das erstePlanfeststellungsverfahren erinnern,das in den 1970er Jahren begann.„Die Heerstraße ist die einzige Ost-West-Verbindung neben der A 661“,sagt der 73-Jährige. Deshalb wün-schen sich die Praunheimer die Orts-umfahrung. Mit dem Bau der Nord-weststadt war das Versprechen aufeine Umgehung verbunden, die

Praunheims Mitte vom Durchgangs-verkehr zu der neuen Siedlung ent-lasten sollte. Doch seit über 40 Jah-ren sind die Planungen nicht voll-ständig umgesetzt.

Ernst Mays Erbe allgegenwärtigRichard Vallery lässt sich davon

allerdings nicht abschrecken. DerRentner lebt gerne hier. Die naheNatur mit der Nidda, die direktneben der Siedlung fließt, dazu derweitläufige Volkspark Niddatal unddie schnelle Verbindung zur Innen-stadt via U 6. 1940 in Praunheimgeboren, lebt Vallery in einem der inden 1920er Jahren entstandenenSiedlungshäuser an der Heerstraße,die nach den Planungen des damali-gen Frankfurter Stadtbaurats ErnstMay gestaltet wurden. Das Reihen-haus der Reichsheimstättensied-lung haben schon seine Eltern er-worben, der Sohn zahlte später diebeiden Geschwister aus und lebt bisheute darin. Zeitzeuge Vallery erin-nert sich an den Wandel seiner Sied-lung. „Es gab eine Zeit, da waren dieStraßennamen noch nach deutschenKolonien benannt“, weiß er. „Togo-weg“ oder „Neuguineaweg“ habe aufden Straßenschildern gestanden.Heute liest man die Namen bekann-ter Sozialdemokraten, zum Beispiel„Johanna Kirchner-Straße“.

Praunheim, Stadtteil der Bautendes Neuen Frankfurt: Neben denEigenheimen der Praunheimer Sied-lung gibt es im Stadtteil mit denMietshäuschen Westhausens eineweitere Siedlung aus der Feder desinnovativen und sozialen Stadtpla-ners Ernst May.

Immer wieder bekommt Fred Illen-berger daher Besuch aus ganzDeutschland. „Architekten wollen dieSiedlung besuchen, die sich für dieBauweise interessieren“, sagt der 73-jährige Praunheimer, der seit sei-ner Pensionierung als Vorsitzender

Der Volkspark Niddatal wird auch Niddapark genannt. Fotos (5): Oeser

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Blick in den Ortskern.

des örtlichen Siedlervereins wirkt.Schließlich ist der Stadtteil einst Vor-reiter gewesen. Praunheim war zumBeispiel die erste Siedlung, derenHäuser mit der damals hochmoder-nen sogenannten Frankfurter Kü-che ausgestattet waren, der damalsersten kleinen Einbauküche mit kur-zen Wegen, die die Hausfrau bei derArbeit entlasten sollte. Heute seiennur noch einige wenige Exemplarein den May-Häusern der Siedlungvorhanden, so Illenberger. Trotzdemsteht die Siedlung im Gegensatz zuden Häusern Westhausens nichtunter Denkmalschutz. „Zum Leidwe-sen der Denkmalschützer und zurFreude der Bewohner, die ihr Zu-

hause nach ihren Wünschen gestal-ten und umbauen dürfen.“ Gerade fürdie Älteren ist das nicht unwichtig.Denn die Häuschen besitzen keineToilette im Erdgeschoss und so konn-te mancher Siedler nachträglich eineeinbauen lassen.

Gut möglich, dass sich auch dem-nächst städtebaulich wieder etwastut in Praunheim: Zumindest hat eseine Planungswerkstatt gegeben. „Eswaren viele Bürgerinnen und Bür-ger da und haben intensiv mitgear-beitet“, freut sich Walter Seubert,der als Stadtverordneter für denStadtteil Praunheim zuständig ist.Es geht um den Platz vor Auferste-

hungskirche und Zehntscheune. „Einhistorisches und schönes Ensemble,das eine Aufwertung als Anziehungs-punkt erfahren soll.“ Nach dem Ab-riss des evangelischen Pfarrhausesund dem geplanten Wegzug derPraunheimer Werkstätten ging esum die Frage, wie der alte Ortskerngestaltet werden könnte. Ein Künst-lerhaus in den ehemaligen Räumender Praunheimer Werkstätten, einebauliche Öffnung des Ortskerns zurNidda hin, so lauten zwei der Ideen.So besitzt der alte Kern des einmalso dörflichen Praunheim die Chan-ce, noch mehr das zu werden, was erheute bereits ist: ein lebendigerZeuge früherer Zeit. Katrin Mathias

Praunheimer feiern gern beim Zehntscheu-nenfest.

Ein Adler an der Fassade des Bunkers an derOlbrichstraße. Häuser der Ernst-May-Siedlung an der Dauerbaustelle Heerstraße.

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Früher und heute

„Möge mit dem Jahr 1914 mehrFrohsinn unter die Welt kommen“,wünscht die „Frankfurter Zeitung“ihren Lesern am 1. Januar 1914.Nachdem das alte Jahr „leuchtendniedergegangen“ ist und, wie im-mer, am lebhaftesten auf der Zeil,konnte die „Metropole“ Frankfurtmit ihren 440.000 Einwohnern hof-fen, ihren Weg, den sie in den zu-rückliegenden gut vier Jahrzehntender Gründerjahre eingeschlagenhatte, erfolgreich fortzusetzen.

Mit einer Fülle von Veranstaltun-gen in Opernhaus, Schauspielhaus,Neuem Theater, Schumanntheaterund Saalbau begann der Neujahrstagdes Jahres 1914. In der Festhalle gab esdas Theaterspektakel „Das Mirakel“von Carl Vollmöller (Regie: Max Rein-hardt, Musik: Engelbert Humper-dinck). Am 2. Januar folgte im Opern-haus ein Höhepunkt: die Frankfur-ter Erstaufführung von Richard Wag-ners „Parsifal“, nachdem die Schutz-frist für Aufführungen außerhalbBayreuths abgelaufen war. 29 Licht-spieltheater lockten 1914 die Frank-furter an, das neue Olympia zeigteGerhart Hauptmanns Filmkunst-

werk „Atlantis“. Im Kunstvereinwaren Werke von Edvard Munch zubestaunen. Am 25. und 26. Aprilfand in der Festhalle das großeKünstlerfest „Frankfurter Wäldches-tag von Anno dazumal“ statt.

Eisiger WinterKalt begann das Jahr 1914. Der Main

war zugefroren. Bamberger & Hertzauf der Zeil bot im SonderangebotAuto-Mäntel, Auto-Pelz-Mäntel, Geh-und Sportpelze, Regenmäntel, Ulsteran. Lang andauerndes Hochwasserfolgte. Was die Frankfurter noch beschäftigte: der Prozess Hopf. VierMorde und drei Mordversuche wur-den dem Angeklagten zur Last ge-legt. Oder der Regierungsentwurf zurSonntagsruhe, gegen den sich die An-gestelltenverbände in einer Ver-sammlung im Kaufmännischen Ver-ein aussprachen.

Die städtischen Gremien undÄmter berieten Neubauprojekte: einzweites Straßenbahndepot an derGutleutstraße, die Erweiterung desRathauses. Das Polizeipräsidiumging seiner Vollendung entgegen.Am 10. Juni wurde die Alte Brücke,

dieses traditionsreiche Wahrzeichender Stadt, gesperrt und mit ihremAbriss begonnen. Das berührte dieFrankfurter zutiefst, nicht ahnend,dass erst 1926 die Neue Alte Brückeeingeweiht würde. Bei Ausschach-tungsarbeiten für den Bau einesUniversitätsinstituts an der Robert-Mayer-Straße, im „Senckenberg-moor“ am Ufer eines verlandetenSees, wurden die etwa 14.000 Jahrealten Gerippe eines Auerochsen undeines Wildhundes gefunden.

Prozess gegen kritische StimmenAuch die preußische Provinzial-

stadt Frankfurt hatte sich zur Feiervon Kaisers Geburtstag am 27. Ja-nuar 1914 gerüstet. Doch die Paradewurde abgesagt, das Wetter war sogar nicht kaiserlich, kritische Stim-men waren zu hören. Schlechte Vor-zeichen? Es gab Zweifler oder Ver-zweifler. Zu ihnen zählte Rosa Luxem-burg, die im Februar 1914 vom Frank-furter Landgericht zu einem Jahr Ge-fängnis verurteilt wurde, weil sie inBockenheim und Fechenheim Redengegen Chauvinismus, Militarismusund Krieg gehalten hatte. MahnendeWorte erhob später auch der Frank-furter SPD-ReichstagsabgeordneteMax Quarck in einer Versammlung imGewerkschaftshaus.

Zwischen Hoffen und BangenFrankfurt vor 100 Jahren – Aus der Chronik des Jahres 1914

Umbau der Alten Brücke (1914) Foto: © Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main

Die ersten französischen Gefangenen in Frank-furt am Main. Zeichnung: Walter Emmers-leben | © Institut für Stadtgeschichte Frank-furt am Main

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Früher und heute

Das Attentat am 28. Juni 1914 aufden österreichischen ThronfolgerErzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie in Sarajewodurch serbische Nationalisten brach-te die Wende. Noch ging das Lebenim Juli in Frankfurt den gewohntensommerlichen Gang: das Frankfur-ter Sommertheater spielte „Wirgeh’n nach Tegernsee“, das NeueTheater gab zwei Operettenpremie-ren, in 6. Auflage erschien der „Offi-zielle Führer durch Frankfurt a. M.und Umgebung“.

KriegserklärungAls am 25. Juli, zwei Tage nach

Österreichs Ultimatum an Serbien,der Wiener Korrespondent des Frank-furter „General-Anzeigers“ telefo-nisch die Mobilmachung Serbiensmeldete, wurde das Gespräch vonAmts wegen unterbrochen. Die Lagewar also ernst. Am 27. Juli machteÖsterreich-Ungarn mobil, am folgen-den Tag erklärte es Serbien denKrieg, und die Spirale begann sichzu drehen. „Weltkrieg?“ titelte diePresse.

Am 30. Juli 1914 wogten Zehntau-sende durch Frankfurts Straßen. ImHauptbahnhof herrschte unvorstell-barer Betrieb, wo die Fernreisen-den vorzeitig zurückkamen, Öster-reicher in ihre Heimat fuhren. Eineunübersehbare Menschenmenge ver-sammelte sich auf dem Börsenplatz,wo ein „vortrefflich funktionieren-

der Apparat der Firma Carl Neit-hold“ auf eine Leinwand die neues-ten Nachrichten der „FrankfurterZeitung“ projizierte. Ein gewaltigerAndrang („in der Hauptsache vonFrauen“) herrschte in den Lebens-mittelgeschäften. Gratisblätter derZeitungen gaben die aktuellen Mel-dungen bekannt, so am 1. August:„Mobil“. Tag und Nacht rollten nundie Militärzüge auf den Bahnlinienrings um Frankfurt nach der West-front. Die „81er“ aus der Gutleutka-serne zogen zum Kampf nach Bel-gien. Das Palais der Baronin Rei-nach an der Taunusanlage wurdeSitz des Generalkommandos. Tausen-de von Kriegsfreiwilligen meldetensich und eilten voller Begeisterungam Sonntag, dem 2. August, zu denSammelplätzen. Noch im Laufe desAugust wurden französische Kriegs-gefangene durch die Stadt geführt.

Die Kinos zeigten Aufnahmen vonKriegsschauplätzen und Militärfil-me. Das Neue Theater gab Kriegs-poesien. Die Oper konzentrierte sichauf Wiederaufnahmen. Der Straßen-bahnverkehr war abends einge-schränkt. Allenthalben wurden pa-triotische Feiern abgehalten, allesunterwarf sich dem „Vaterländi-schen“. Das Historische Museumschloss seine Ausstellung „Frankfurtin der Franzosenzeit 1792–1816“. Ho-tels wechselten ihre Namen: DerRussische Hof nannte sich nach Kai-ser Wilhelm II., der Englische Hof

nun Hessischer Hof. Fremdwörterwie „Saison-Ausverkauf“ wurdenüberklebt. Die französisch-refor-mierte Gemeinde erklärte, dass sieseit drei Jahrhunderten eine deutsch-nationale Gemeinde bildete.

Kaiser telegrafiert zurUniversitätseröffnungHöhepunkt des Jahres 1914 sollte

die feierliche Eröffnung der Frank-furter Universität werden. Oberbür-germeister Franz Adickes (1890–1912) war es gelungen, die Frankfur-ter Stiftungstradition und den bür-gerschaftlichen Gemeinsinn zu bün-deln. Doch nun nahm die Univer-sität lediglich mit einer kleinenFeier am 26. Oktober ihren Lehr-betrieb auf. Der Kaiser telegrafierteaus dem Hauptquartier.

Die Hoffnung, Weihnachten 1914zu Hause in Frieden zu verbringen,zerstob. Fast vier Jahre sollte derKrieg noch dauern. Handel und Ge-werbe stagnierten, die Ernährungs-lage wurde immer schwieriger, vieleFrankfurter sahen ihre Heimat niemehr. Am Ende stand der Beginneiner neuen Epoche grundlegendenpolitischen und gesellschaftlichenWandels. Hans-Otto Schembs

Eisgang auf dem Main (1914) Foto: © Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main

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56 SZ 1/ 2014

Früher und heute

Wenn auch die neueste Ausga-be des amtlichen Straßenver-zeichnisses der Stadt Frank-

furt am Main den Buchrainplatz inOberrad aufführt, so war sein Namenicht immer amtlich. In alter Zeithat es den Platz tatsächlich gar nichtgegeben. Die Oberräder nennen ihnohnehin anders: Dalles. Er ist die Mit-te, der Mittelpunkt des Stadtteils. Ineiner S-Kurve umgreift ihn die Offen-bacher Landstraße, nach Süden undnach Norden gehen je zwei Straßenab. Straßenbahngleise mit Haltestel-le führen diagonal über ihn hinweg.Historische Gebäude suchen wir ver-gebens. Jahrzehntelang beschäftig-te der Platz die Oberräder und dieStadtplaner, er beschäftigt sie wei-ter, trotz der jüngst abgeschlossenenumfassenden Neugestaltung. Dasalles macht neugierig.

Dort, wo sich heute der Buchrain-platz ausdehnt, endete früher, vonWesten her gesehen, Oberrad. Dortstanden das Rathaus und die Gast-häuser „Zum Einhorn“ und „Zur Son-ne“. Außerdem befand sich dort dasSchlaghaus dieser erstmals 1270 er-wähnten östlichsten, der oberen von

drei Rodungen des ReichsforstsDreieich. Wer nach Offenbach wei-ter wollte, musste entweder süd-wärts ein Stück auf dem „Viehtrieb“,der seit der Eingemeindung Ober-rads nach Frankfurt 1900 Buchrain-straße heißt, hinauf und in den Al-ten Weg (Wiener Straße) einbiegenoder sich nordwärts in die Schäfer-gasse (Wasserhofstraße) RichtungStralenberger Lehen mit Wasserhofund Gerbermühle und in den Offen-bacher Fußweg (Gräfendeichstraße)wenden. Die 1441 angelegte Land-wehr, die aus Graben und Hecke be-stehende Grenzbefestigung Frank-furts, dessen südöstlichster Vorpos-ten Oberrad wurde, war hier an die-ser Gabelung unterbrochen. Eine„Zingel“ schloss die Lücke, ein frei-er, durch Palisaden abgegrenzterund geschützter Raum mit zwei ge-sicherten „Schlägen“ als Ausgänge.

„Dalles” nach dem hebräischen Wort für ArmutNachdem vor der Zingel Häuser

entstanden waren und sich Oberradnach Osten ausgedehnt hatte, wurdedie Offenbacher Landstraße um ei-ne am Beginn des Viehtriebs (Buch-

rainstraße) stehende Häusergrupperechts und links herumgeführt, so-dass die „Insel“ entstand. Ende der1920er Jahre sollen sich auf der In-sel Arbeitslose getroffen haben, umsich für Holzschlag, Gartenarbeitenund Schneeschippen zu verdingen.Dies führte zur Bezeichnung „Dalles“nach dem hebräischen Wort für Ar-mut – so wie auch der Platz an derKonstablerwache in Frankfurt einstaus dem nämlichen Grund, der „Ful-derbörse“ dort, Dalles hieß. Im Zwei-ten Weltkrieg wurden bei den Luft-angriffen vom 4. Oktober 1943 und18. März 1944 90 Prozent der HäuserOberrads zerstört. Dem raschen Wie-deraufbau fiel diese „Insel“ zum Op-fer – und der Buchrainplatz mit sei-ner Randbebauung entstand.

Mit der „Knochemiehl” zum AusflugDer Durchgang „Bürger Treff De-

pot“ auf der östlichen Seite des Buch-rainplatzes führt zum Saalbau Ober-rad von 1988 und erinnert zugleichvor allem an die FOTG, die Frank-furt-Offenbacher Trambahngesell-schaft. Seit 18. Februar 1884 verkehrtediese erste elektrische StraßenbahnDeutschlands zwischen der AltenBrücke in Frankfurt und Offenbach.Etwa in der Mitte ihrer 6,7 Kilome-ter langen Strecke hatte sie hier inOberrad ihre Wagenhalle, ihr Kraft-werk mit hohem Schornstein undihr Betriebsbüro. 21 Jahre verkehrtedie meterspurige, 18 Stundenkilome-ter rasche Tram, die ihren Strom mit-tels eines Stromabnehmer-Schlittenserhielt, der an zwei Drähten lief. We-gen der notwendigen Holzräder warsie als „Knochemiehl“ verschrieen.Dann wurde sie durch die normal-spurige Straßenbahn, die „16“ (undergänzend zeitweise auch andere Linien) ersetzt. Die FOTG wie schonseit 1848 die Lokalbahn und seit1873 die Bebraer Bahn hatten Ober-rad im 19. Jahrhundert als Ausflugs-ziel wie Wohnsitzgemeinde attraktivgemacht.

Frankfurt und seine Plätze

Der Buchrainplatz Insel der Arbeitslosen, Marktplatz und Festplatz

Ein Platz zum Treffpunkt umgestaltet. Fotos (2): Oeser

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57SZ 1/ 2014

Früher und heute

Hommage an die GärtnersfrauSeit Mitte der 1970er Jahre beschäf-

tigte die Verschönerung des Buch-rainplatzes die Oberräder im Allge-meinen, den Ortsbeirat im Besonde-ren und auch die Stadtplaner. Da-mals wurde schon in einem kleinenGrünbereich die restaurierte „Bump“aufgestellt, die viele Jahre wenig be-achtet Ecke Hansenweg und Alte-bergsweg gestanden hatte. Sie sym-bolisiert das Gärtnerdorf Oberrad,schlechthin das Gemüseanbaugebietzur Versorgung Frankfurts. Auchheute fallen rund um Oberrad dieFelder und Gewächshäuser ins Au-ge, wenn auch die Zahl der Betriebestark zurückgegangen ist und die sie-ben Kräuter der Grie Soß im Mittel-punkt stehen.

Mit einem Wochenmarkt (1985), her-vorgegangen aus der Initiative desOberräder Bürgervereins, und derKerb (1995) versuchten die Oberrä-der den Buchrainplatz zum Treff-punkt zu machen. Allerdings erwie-sen sich Größe und Gestaltung alsnicht gerade ideal, was zuletzt ein-mal in der Bemerkung gipfelte, derPlatz sei potthässlich und habe kei-nerlei Aufenthaltsqualität. Doch zudieser Zeit liefen Umgestaltungsplä-ne bereits auf Hochtouren, waren Be-

schlüsse erfolgt und Bebauungsplä-ne vorgelegt und eine Bürgeranhörungdurchgeführt worden. Am 19. August1996 las man: „Der Umbau des Plat-zes, der von der Stadtverordnetenver-sammlung beschlossen wurde, wirdaber noch mindestens bis zum Jahr2001 auf sich warten lassen.“ Min-

destens! Ein Dutzend Jahre gingendarüber ins Land und zweieinhalbJahre nicht ungetrübter Bauzeit, bisder neue, vier Millionen Euro teureBuchrainplatz als Teil des städtischenInvestitionsprogramms „SchöneresFrankfurt“ am 9. Juli 2013 eingeweihtwerden konnte.

Die Verlegung des Autoverkehrsauf die West- und Südseite und derVerzicht auf Bebauung an der Wasser-hofstraße vergrößerten den Platzfür den samstäglichen Wochenmarktund für Feste. Der Haltestellenbe-reich wurde von seinem „Häuschen“befreit, neues Grün angelegt. NachNorden schließen eine Pergola undStufen den Platz ab.

Die schon bei der Vorstellung derPläne und auch noch bei der Ein-weihung allenthalben geäußerteZufriedenheit ist inzwischen einernüchterneren Betrachtung gewi-chen, die im kritischen Urteil „graueBetonwüste“ gipfelt. Denn nichtalles wurde (bisher) wie geplant underhofft verwirklicht. Eine Idee, dieschon im Zuge der Bauarbeiten auf-tauchte und jüngst neu formuliertwurde, möge zur Verschönerung bei-tragen: ein Denkmal, ein Kunstwerk.Es sollte eine Hommage an die Gärt-nersfrau sein. Hans-Otto Schembs

Die „Bump”, Symbol des GärtnerdorfesOberrad.

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58 SZ 1/ 2014

Freizeit und Unterhaltung

Die Orgel wird seit alters als die„Königin der Instrumente“ be-zeichnet. Mit ihrer Tonfülle

fängt sie alle Klangfarben des mensch-lichen Empfindens – von Freude bisLeid – in ihrer Vielfältigkeit ein.

Es ist seit Langem bekannt, dassnicht nur Orgelklänge, sondern dieMusik ganz allgemein, die Seele inBewegung setzen und Menschengleichermaßen „verzaubern“ kann.Die Musik vermag oft mehr auszu-drücken, als es Worte können, undviele Menschen lassen sich durch dieKlangfarben von Orchestern, großenOrgeln oder anderen Instrumentenbereichern und in eine andere Welt„entführen“. Etliche kommen zumBeispiel in Kirchen oder Konzert-säle, neugierig oder beladen mit Ge-danken, Sorgen und Fragen, setzensich hin und hören den Klängen zu.

Alles, was das Herz bewegt, kannaufklingen, und durch die Freude derOhren kann die Musik dem Frohenwie dem Resignierten, dem Zuver-sichtlichen wie dem Klagenden eineneue Welt eröffnen und neue Kräftezukommen lassen.

Musik kann also Emotionen mo-dulieren und Gefühle bewegen. Musikkann aber auch Stress verursachen

und manchmal ziemlich „nerven“. Ver-schiedene Faktoren, wie Alter, Le-bensumstände, Kultur und Stim-mung, tragen dazu bei.

Es ist darüber hinaus seit fast 3.000Jahren nachgewiesen, dass Musik dieLeistungsfähigkeit erhöhen kann.Konzentrationsförderung, Entspan-nung, Lebensfreude und Selbstver-trauen, sind nur einige positive Wir-kungen. Selbst die Nerven (zerebra-le Neuronen) strukturieren sich neu,ohne Rücksicht auf das biologischeAlter.

Doping mit MusikKlassische Gitarre und Flöten-

spiel wurden beim Training vonOlympiateilnehmern eingesetzt undführten zu einer Steigerung dersportlichen Leistungsfähigkeit. Ne-ben messbaren Effekten auf Leis-tungsfähigkeit, Konzentration undStress ist Musik seit jeher Bestand-teil aller auf Heilung ausgerichtetenRituale und ist im Rahmen der Musik-therapie fest etabliert. Es ist unbe-stritten, dass Musik vielfältige Effekteauf Organismus, Psyche und geistigeKapazitäten hat.

Doch auch heute sind noch vieleFragen offen. Heilt Musik oder machtsie „nur“ glücklich? Wie wirkt Musikauf Herz und Seele? Gibt es die „ide-ale“ Musik für jeden Menschen?

Bereits im Mutterleib erlebt das Ungeborene erste Sinneseindrücke,die als Geräusche wahrgenommenwerden.

Disco für die KuhVon glücklichen Kühen, die in ih-

rem Stall von Musik berieselt werdenund deshalb mehr Milch geben, wirdberichtet. In Studien wird nachge-wiesen, dass Hirnströme sich durchMusik messbar verändern und selbstanatomische Strukturen (Corpuscallosum) bei Musikern auffällig an-ders sind.

Musik entsteht im Gehirn, betrifftdas ganze Gehirn und spricht etwa95 Prozent aller Menschen an; nuretwa fünf Prozent der Menschenwerden von der Musik nicht erfasstund gelten als unmusikalisch.

Welche Musik für wen?Analysiert man die Vielzahl ver-

schiedener Musikstile, Kompositio-nen und Eigenarten von Komponis-ten, so scheint es sehr schwierig zusein, festzulegen, welche Musik fürwelchen Menschen am „geeignetsten“ist. Zudem ist unklar, welche Wir-kungen einer Musik beim „Indivi-duum Mensch“ gesundheitlich vor-teilhaft sind und welche Musik eherungünstig oder gar gefährlich ist. Injedem Fall spielen individuelle Vor-lieben eine besondere Rolle.

Klassische Musik besitzt nach heu-tiger Meinung die stärkste Heilkraftund wird in der Musiktherapie amhäufigsten eingesetzt. Dennoch gibtes Menschen, die sich durch klassi-sche Musik genervt fühlen, gestresstoder überfordert sind. Meditations-musik wird eher bei spiritueller Ver-tiefung und zum Meditieren gehört.Heavy Metal und Technomusik ha-ben keine nachgewiesene Heilkraft.Rock und Pop führen zu einer Anre-gung. Jazz wird therapeutisch kaumeingesetzt, hat aber beim aktiven Zu-hören, am besten direkt und live, einenicht zu unterschätzende zusätzlicheFunktion. Die soziale Komponente,das gemeinsame Erlebnis gleichge-sinnter und manchmal auch gleich-altriger Menschen ist eine sehr posi-tive Bereicherung des Lebens. Frank-furt am Main gilt als „heimliche Haupt-stadt des Jazz“ und verwöhnt das Pub-likum mit vielen Konzerten von gutenMusikern. Mancher findet erst spätzum Jazz – ein Versuch lohnt sich.

Dr. Hans-Joachim Kirschenbauer

Musik kann „verzaubern”. Das Foto zeigt dieHand eines Pianisten einer Seniorenband imSeniorentreffpunkt Heinrich-Lübke-Straße beieiner öffentlichen Probe. Foto: Oeser

Ja(t)zz geht’s los! (Teil 2)Macht Musik gesund oder „nur” glücklich?

Nähere Infos gibt es zum Bei-spiel bei: www.jazz-frankfurt.de

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59SZ 1/ 2014

Freizeit und Unterhaltung

Man sieht nur mit dem Herzengut“ – dieser Satz aus Antoi-ne Saint-Exupérys „Der klei-

ne Prinz“ begleitet viele Menschenin ihrem Leben. Mit dem Herzen se-hen bedeutet für Christina Mundt-Beisel etwas mit Liebe betrachten.Und genau darum geht es ihr bei ih-rem „Augenspaziergang“, den sie imBotanischen Garten in Frankfurt an-bietet. „Wir tun unseren Augen etwasGutes, wenn wir weich sehen undnicht starren“, sagt sie. Starren, dasbedeutet, den Blick lange Zeit aufein immer gleich weit entferntes Zielzu richten, so wie es viele Menschentäglich bei ihrer Arbeit am Compu-terbildschirm tun oder tun müssen.Aber müssen sie das wirklich?

Es helfe schon, wenn man denBlick immer wieder zwischendurchauf eine andere Entfernung fokus-siere, sagt Mundt-Beisel. Also durch-aus mal aus dem Fenster schauen,die Augen in den Himmel oder überdie Dächer schweifen lassen, andereZiele in den Blick nehmen. „Die Au-genmuskeln ermüden, wenn man aufden immer gleichen Punkt starrt“,sagt die Sehtrainerin. „Das ist so ähn-lich, als würde man die immer gleicheHandbewegung ausführen.“ Die Sak-kadentätigkeit, Augenmuskelbewe-gungen, die bis zu 200-mal pro Mi-

nute erfolgen, lasse nach, wenn manermüdet. Daher solle man sie trainie-ren. Dabei kann etwa das „Schwin-gen“ helfen: Der Oberkörper wirdschwungvoll um die eigene Achsegedreht, während die Füße amBoden bleiben. Am Auge ziehen dieBilder vorüber und sollten nichtvom Auge fixiert werden.

Beim Augenspaziergang ermutigtdie Sehtrainerin die Teilnehmenden,die Bäume und Pflanzen, die Far-ben und Formen wahrzunehmen undauf sich wirken zu lassen. Dann er-klärt sie, wie man die Augen „akko-

Sehen ist nicht gleich Sehen„Augenspaziergang” im Botanischen Garten

Am 31. März und am 12. Mai jeweils um 14.30 Uhr lädt Christina Mundt-Beisel wieder zum „Augenspaziergang“ ein. Bitte anmelden unter Telefon 0 6109/506 3815, Kosten: 5 Euro. Bei der Volkshochschule bie-tet Mundt-Beisel eine eintägige „Augenschule“ an. Daten bitte dem Programm der Volkshochschule entnehmen. wdl

modiert“, also an die verschiedenenEntfernungen anpasst und trainiert.Was das bedeutet, kann jeder erspü-ren, wenn er seinen ausgestrecktenFinger vor die Nase hält und ihnfixiert: Er sieht einen Finger. Das än-dert sich schnell, wenn man am Fin-ger vorbei in die Ferne schaut: Plötz-lich sind zwei Finger zu sehen.

Auch das Sehen in der Dämme-rung kann geübt werden, indem dieAugen etwa die Bäume, die gegenden hellen Himmel stehen, mit denAugen „umranden“. Und zwischen-durch gerne mal herzlich gähnen.Das befeuchtet nämlich die Augenebenso wie das Blinzeln. Danebenregt es die Durchblutung der Ge-sichtshaut und der Augen an, wennbestimmte Punkte im Gesicht mitden Fingern stimuliert oder betrom-melt werden.

Große Bedeutung hat für die Au-gen auch eine gesunde, frische undvitaminreiche Ernährung, erläutertMundt-Beisel: Fisch, Karotine, wie sieetwa in Mohrrüben und Kürbissenvorkommen, Kräuter und Obst und –ganz besonders wichtig – Petersilie.

Zum Schluss spielen die Teilneh-menden Ball. Das Besondere dabei:Eine Person deckt ein Auge dabeimit einer Augenklappe ab. Was dann passiert? Das sollte man ambesten selbst mal ausprobieren.Erstaunlich! Lieselotte Wendl

Den Finger fixieren oder die Bilder dahinter? Christina Mundt-Beisel macht es vor.

Was passiert beim Ball-spielen, wenn man einAuge abdeckt?

Fotos (2): Oeser

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60 SZ 1/ 2014

Essen auf RädernPreis 4,70 Euro zuzüglichAnlieferungspauschale von 1,30 Euro Bestellung direkt beim Anbieter:

Arbeiter-Samariter-Bund / Stadtgebiet FrankfurtSilostraße 23, 65929 Frankfurt am MainTelefon 08 00/19212 00, Fax 0 69/94 99 72 22

Deutsches Rotes Kreuz, Bezirksverband Frankfurt e.V.Stadtgebiet Frankfurt • Florianweg 9, 60388 Frankfurt am Mainwarmes Essen: Telefon 0 69/30 05 99 91,Tiefkühlkost: Telefon 0 6109/30 04 29

Essen auf Rädern von verschiedenen Cateringfirmen vermitteln folgende Sozialverbände:

Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e.V.Stadtgebiet FrankfurtGummersbergstraße 24, 60435 Frankfurt am MainTelefon 0 69/30 05 99-92, Fax 0 69/30 05 99-96

Hufeland-Haus / Bergen-Enkheim, Riederwald, Seckbach, Bornheim, teilweise Nordend und OstendWilhelmshöher Straße 34, 60389 Frankfurt am MainTelefon 0 69/4 70 43 44, Fax 0 69/4 70 43 15

Der Eigenanteil für die Inhaber der „Grünen Karte” wurde auf 2,80 Euro festgelegt.

SeniorenrestaurantsPreis 4,70 EuroEssen ohne Anmeldung zu den Öffnungszeiten

Bockenheim Pflegeheim BockenheimFriesengasse 7, 60487 Frankfurt am MainTelefon 0 69/29 98 07-0, Fax 0 69/29 98 07-648U 6 Richtung Heerstraße, U 7 Richtung HausenHaltestelle Kirchplatz, Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr

Eckenheim Julie-Roger-HeimGummersbergstraße 24, 60435 Frankfurt am MainTelefon 0 69/29 98 07-0, Fax 0 69/29 98 07-216U 5 Richtung Preungesheim oder Bus Nr. 34 RichtungBornheim-Mitte, Haltestelle Marbachweg/Sozialzentrum,Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr

Ostend Nachbarschaftszentrum OstendUhlandstraße 50, Hinterhaus, 60314 Frankfurt am MainTelefon 069/43 96 45, Fax 0 69/43 69 72U 6/U 7 Haltestelle Zoo oder S 1 bis S 6/S 8 oderStraßenbahnlinien 11/14 Haltestelle Ostendstraße,Öffnungszeit: Mo–Fr 12.00 bis 14.00 Uhr

Praunheim Pflegeheim PraunheimAlt-Praunheim 48, 60488 Frankfurt am MainTelefon 0 69/29 98 07-0, Fax 0 69/29 98 07-744U 6 bis Endstation Heerstraße und Bus Nr. 60 Richtung Heddernheim, Haltestelle Graebestraße,Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr

Rödelheim Sozial- und Reha-Zentrum WestAlexanderstraße 92-96, 60489 Frankfurt am MainTelefon 0 69/29 98 07-0, Fax 0 69/29 98 07-8198S 3/S 4 Richtung Bad Soden/Kronberg oder S 5 Richtung Friedrichsdorf, Haltestelle Rödelheim Bahnhof oder BusNr. 34, Richtung Bornheim Mitte, Haltestelle Reifenberger Straße, Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr

Sachsenhausen Bürgermeister-Gräf-HausHühnerweg 22, 60599 Frankfurt am MainTelefon 0 69/29 98 07-0, Fax 0 69/6 03 21 05Bus Nr. 36 Richtung Hainer Weg oder Bus Nr. 47vom und zum Südbahnhof, Haltestelle Wendelsplatz,Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr

Seckbach Hufeland-HausWilhelmshöher Straße 34, 60389 Frankfurt am MainTelefon 0 69/47 04-3 44, Fax 0 69/4 70 43 15Bus Nr. 38 Richtung Atzelberg oder Bus Nr. 43 Richtung Bergen oder Bornheim Mitte, Haltestelle Hufeland-Haus,Öffnungszeit: Mo–Fr 8.00 bis 16.00 Uhr, Sa 11.30 bis 16.00 Uhr, So 11.30 bis 17.00 Uhr

Sossenheim Victor-Gollancz-HausKurmainzer Str. 91, 65936 Frankfurt am MainTelefon 0 69/29 98 07-0, Fax 0 69/29 98 07-453Bus 55, Haltestelle Eltviller Straße, Öffnungszeit: Mo–So 12.00 bis 13.30 Uhr

Haben Sie Fragen zum Mittagstisch? Telefon: 212-3 57 01

Müttergenesung berät jetzt auch Pflegende

Das Müttergenesungswerk (MGW) bietet ab sofort auchVätern und Pflegenden Kurmaßnahmen an. Die gemein-nützige Stiftung erweitert ihren Stiftungszweck und öffnet sich für Menschen, die im familiären KontextSorgearbeit leisten. Die Beratungsstelle der DiakonieFrankfurt übernimmt hierfür Beratungsarbeit und Hilfe-stellung bei Fragen rund um die Kurmaßnahme. NicolaWendlandt von der Beratungsstelle für Mütter- und Mutter-Kind-Kuren der Diakonie Frankfurt begrüßt dieoffizielle Erweiterung der Stiftungsarbeit auf Väter undpflegende Frauen: „Es ist wichtig, dass die Informationüber diese Neuausrichtung des Müttergenesungswerkes die betroffenen Väter und pflegenden Frauen nun aucherreicht, denn die Anfragen aus dieser Zielgruppe sind bisher noch sehr gering.“ Sorgearbeit für Kinder, aber auch für ältere Pflegebedürftige wird vor allem im fami-liären Umfeld und hauptsächlich von Müttern und Frauengeleistet, aber heute erziehen und versorgen auch Väterihre Kinder.

Weitere Informationen zu Kurmaßnahmen des Mütter-genesungswerkes sowie die Attestformulare unter:www.muettergenesungswerk.de

Termine für ein Beratungsgespräch können bei der Bera-tungsstelle der Diakonie Frankfurt vereinbart werden:Diakonisches Werk für Frankfurt am Main des Evangeli-schen Regionalverbandes, Mütterkuren / Mutter-Kind-Kuren / Kinderkuren, Nicola Wendlandt, Rotteckstra-ße 16, 60316 Frankfurt, Telefon 069/29 92 55-251, E-Mail:[email protected]. wdl

Mittagstisch für Senioren

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Tipps und Termine

Cafeteriafür Jung und Alt mit selbst gebackenem KuchenMittwoch, 19. Februar, 14 bis 16.30 Uhr ab 14.30 UhrVortrag „Was ist Trauer?“ (Details siehe Seite 63)

Matinee Kunst und Literatur im gemischten Doppel: Emil Nolde Ein Germanist und eine Kulturwissenschaftlerin sorgen im „Gemischten Doppel“ für die Begegnung von Wort und Werk. Bilder und Texte eröffnen Blickeauf Kunst und Leben. Sie erzählen Anekdoten, von persönlichen Krisen und den Treffen mit anderenProminenten der Zeit. Die Reihe wurde im vergangenenJahr mit Monet eröffnet und wird mit demExpressionisten Emil Nolde fortgesetzt, dessenArbeiten im Frühjahr im Rahmen einer großenRetrospektive im Städel zu sehen sein werden. Besucher der Veranstaltung erfahren vorab, mit wel-chen „Säften“ der Maler seine ersten Malversuche unter-nahm, was er in seiner Autobiografie erzählt und wel-cher berühmte Schriftsteller sich seinen Schreibtischvon ihm gestalten ließ.Leitung: Dr. Adolf Fink und Petra SchwerdtnerSonntag, 2. März, 11 Uhr, 5 € für Mitglieder undEhrenamtliche des Bürgerinstituts, 10 € für Gäste.Bitte anmelden

Autorenlesung „Unsere eigenen Lieblingstexte“Die Autorengruppe „Springender Punkt“ möchte versuchen, aus den eigenen Lieblingstexten vielleichtauch für andere Lieblingstexte werden zu lassen. Moderation Renate Traxler. 3 € GästebeitragFreitag, 14. März, 15.30 Uhr

Cafeteriafür Jung und Alt mit selbst gebackenem KuchenMittwoch, 19. März, 14 bis 16.30 Uhr, ab 14.30 UhrVortrag „Braucht Frankfurt eine neue Altstadt?“Bevor man über diese Frage diskutiert, sollte man wissen, worum es tatsächlich geht. Walter Lachner wird dieses Wissen anhand von umfangreichemBildmaterial erklären.Am 20. März gibt es eine Führung vor Ort. 3 €Gästebeitrag

Reihe: Verstehen Sie DemenzWohlfühlmomente für / mit Menschen mit DemenzVortrag und Diskussion mit der Gerontologin GabrieleScholz-Weinrich Wie können Wohlfühlmomente mit Menschen mitDemenz gestaltet werden? Wie können Beziehungen,

Veranstaltungen Treffpunkt Rothschildpark

Cafeteriafür Jung und Alt mit selbst gebackenem KuchenMittwoch, 8. Januar, 14 bis 16.30 Uhr ab 14.30 Uhr:„Isolde Kurz: Zwischen Tradition und den neuen Wegen in Deutschland. Leben, Werk und ihre Zeit.“Vortrag von Angelika Tüchelmann. 3 € Gästebeitrag

Kunstparcours „Künstlerin sein!“Vortrag zur aktuellen Ausstellung im Museum Giersch:Ottilie W. Roederstein und Maria von Heider-Schweinitzwaren Malerinnen, Emy Roeder Bildhauerin. Die drei Frauen kämpften um die gleichberechtigteAnerkennung in einem von Männern dominiertenKunstbetrieb. In einem Lichtbildervortrag wird HelgaBill die individuellen Lebenswege und den künstleri-schen Werdegang der drei bedeutenden Künstlerinnenaus der Rhein-Main-Region vorstellen.Mittwoch, 15. Januar, 15 Uhr, Eintritt frei

Entlang der Küste. Aquarelle von Katharina BettermannSchon während ihrer Berufstätigkeit als Pädagogin warKatharina Bettermann als freischaffende Künstlerin tä-tig. Seit 2005 nimmt sie regelmäßig an Kursen der Frank-furter Malakademie e.V. teil. Die Ausstellung findet inKooperation mit der Frankfurter Malakademie e.V. statt. Vernissage: Freitag, 24. Januar, 18.30 UhrAusstellung vom 27. Januar bis 26. März in den Räumendes Bürgerinstituts (Öffnungszeiten Mo–Fr von 9 bis 16Uhr, Einschränkungen durch Veranstaltungen, Infosunter Telefon 0 69/97 20 17-40 oder -21).

Cafeteriafür Jung und Alt mit selbst gebackenem KuchenMittwoch, 5. Februar, 14 bis 16.30 Uhr ab 14.30 Uhr: Altersschwerhörigkeit, Horst Buchenauerberichtet zum Thema. Er war Geschäftsführer der Stiftung für Gehörlose undSchwerhörige und ist zurzeit im Frankfurter Ortsvereindes Deutschen Schwerhörigen-Bundes ehrenamtlichtätig. Als Betroffener kann er sehr persönlich von sei-nen Erfahrungen berichten, Tipps für den Umgang mitschwerhörigen Menschen geben und über möglichetechnische Hilfen Auskunft geben. 3 € Gästebeitrag

Literatur am Nachmittagmit Monika Vogel. Lesung: „Die Unvergleichliche“ von W. Somerset Maugham, aus: „W. Somerset Maughamerzählt“. Mrs. P. – die Vollkommenheit in Person – bringtihren leicht pedantischen Arbeitgeber (einen echtenGentleman) ganz schön ins Schleudern. Montag, 10. Februar, 14.30 Uhr, 3 € Gästebeitrag

Oberlindau 20, 60323 Frankfurt am MainInformation und Anmeldung, Telefon 0 69/97 2017 -40

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Chilenisches Wochenende – Land und Sprache

„…von der Sonne fällt eine Traube auf dein dunkles Kleid. Die großen Wurzeln der Nacht wachsen jählings aus deiner Seele“ Pablo Neruda

Lernen Sie das Land und die Menschen kennen.Wussten Sie, dass Chile in seiner Breite nur 180 kmmisst, sich aber dafür auf über 4.275 Kilometer inNord-Süd-Richtung entlang der Anden und des Pazi-fischen Ozeans erstreckt? Aufgrund der langen Nord-Süd-Ausdehnung, aber auch der beträchtlichen Höhen-unterschiede in West-Ost-Richtung weist Chile einegroße Vielfalt an Klima- und Vegetationszonen auf.Erfahren Sie mehr von der Hauptstadt Santiago deChile und den so aufregend klingenden Städten mitden Namen Arica, Iquique oder Antofagasta. Wasbewegt das Land? Wie ist die politische Lage? Wieklingt die chilenische Folkloremusik? Die in Chilegeborene VHS-Kursleiterin Gloria Notari führt Sie inihr Land ein. Ganz nebenbei praktizieren und ver-bessern Sie in angenehmer Atmosphäre auch nochihr Spanisch. Spanischkenntnisse sind Voraussetzung.Für genauere Informationen siehe Kasten.

Kursnummer: 7145-07Datum: Sa + So, 10. Mai + 11. Mai, 2 xUhrzeit: 10.00 – 15.45 UhrOrt: VHS Sonnemannstraße, OstendKosten: 55 €

Treffen Sie das Hilda-Mobil an der VHSFrankfurt ! Die mobile Beratungsstelle für Demenzkranke und ihre Angehörigen

Nach dem Motto „Die Hilfe kommt zum Menschen,nicht der Mensch zur Hilfe“ fährt das vom Frankfur-ter Bürgerinstitut eingerichtete mobile Informations-und Beratungszentrum dahin, wo die Ratsuchenden

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Neue VHS-Angebote für Senioren

Französisch für Literaturbegeisterte

„Bel Ami“ von G. de Maupassant und das PariserLeben am Ende des 19. Jahrhunderts. „Bel Ami“ istnicht irgendein Roman von Maupassant, sondern derMaupassant-Roman schlechthin. Er ist immer wiederin Frankreich und Deutschland (1954 mit JohannesHeesters) verfilmt worden, zuletzt von zwei britischenRegisseuren 2012. Das Buch spiegelt den Geist vonParis vor dem Ersten Weltkrieg wider und erzähltden Aufstieg eines mittellosen jungen Mannes, derdie Schwächen der Gesellschaft erkennt und die ihmsehr zugetanen Frauen für seine Karriere benutzt.

Wir wollen Textauszüge lesen und die spannendenCharaktere beobachten. Dabei spielen das Leben inParis und seine sozialen Bezüge eine große Rolle.Gute Französischkenntnisse sind von Vorteil.

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Kursnummer: 7143-19 Datum: Di, 11. März – 8. April, 5 x Uhrzeit: 10.00 – 12.15 Uhr Ort: VHS Sonnemannstraße, OstendKosten: 56 €

Lust zu musizieren? – Ein Musiktreff

Haben Sie vielleicht in Ihrer Kindheit ein Instrumentgelernt oder einfach mal Lust ein Instrument auszu-probieren? Menschen, die selbst Musik machen,gemacht haben oder gerne machen würden, sind ein-geladen, sich einmal wöchentlich zu treffen und her-auszufinden, wie man für sich und gemeinsamLebensfreude beim Musizieren/Singen finden kann.Jede Musikrichtung und jedes Instrument sind will-kommen. Das Mitbringen eines Musikinstrumentswird aber nicht vorausgesetzt. Der Kursleiter berätund macht Vorschläge. Erst mal nur reinschnuppern?Dann melden Sie sich einfach (siehe Seite 63).

Datum: Jeden Dienstag Uhrzeit: 10.30 – 12.30 Uhr Ort:Musikübungszentrum Schönhof, BockenheimKosten: 70 €

Foto: © VHS Ffm.

Foto: © VHS Ffm.

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und Angehörigen zu finden sind – in die Stadtteile.Wie äußert sich genau Demenz? Habe ich oder meinAngehöriger vielleicht schon Demenz? Was passiertnun? Wie geht man mit einer solchen Diagnose um?Wem kann man sich anvertrauen? Wie lange kann mandas gewohnte Leben noch weiterführen? Die Mitar-beiter des Hilda-Mobils geben Antworten und sorgenfür Aufklärung. Eines ist sicher: Am besten meisterndiejenigen die Krankheit, die offen mit ihr umgehen,sich informieren und sich die Hilfe holen, die siebrauchen. Das Hilda-Mobil will die Auseinanderset-zung mit dem Thema, bietet aber auch einen ge-schützten Rahmen, um die Intimität zu wahren, die esbraucht. Das Hilda-Mobil ist am Donnerstag, den 20. März von 16.00 – 19.00 Uhr im VHS Innenhof an-zutreffen. Von 17.30 – 18.15 Uhr findet ein Vortrag von

Maren Kochbeck statt. Kommen Sie einfach vorbei,unangemeldet und kostenfrei.

Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit dem„Bürgerinstitut e.V. Soziales Engagement in Frankfurt“

Datum: Do, 20. März, 1 xUhrzeit: 16.00 – 19.00 UhrOrt: Innenhof der VHS Sonnemannstraße, Ostend Kosten: Entgeltfrei

Informationen zu den VHS-Kursen finden Sieunter:www.vhs-frankfurt.de unter der Rubrik„Spezial“. Bei Fragen und für die Anforderung derBroschüre wenden Sie sich bitte an Nathalie RominaDramis unter Telefon 0 69/212-3 79 63 oder per E-Mail: [email protected]

Für Rückfragen: Dipl.-Psych. Monika Müller-Herrmann,Koordinatorin der Hospizgruppe im Bürgerinstitut e.V.,Telefon 0 69/97 20 17 24

Hinweis: Die nächsten Termine für das Trauercafé sindam 12. Januar, 9. Februar und 9. März

Kontakte und Begegnungen stattfinden, wennBedürfnisse von den Betroffenen nicht (mehr) ein-deutig kommuniziert werden können, oder wenn sichBewegungsradius sowie Kompetenzen verringern?In der Veranstaltung sollen Möglichkeiten von ge-meinsamen Wohlfühlmomenten sowohl für körperlichmobile als auch immobile Menschen mit Demenz aufgezeigt und erörtert sowie deren Praktikabilitätgemeinsam reflektiert werden. Das Erfahrungswissender Angehörigen wird gleichermaßen entsprechend einfließen.Mittwoch, 12. März, 19 Uhr im Saalbau Goldstein, Gold-steinstraße 314, 60529 Frankfurt am Main Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei, eineAnmeldung ist nicht erforderlich. Informationen sowie Beratung zum Thema Demenzerhalten Sie bei: Maren Kochbeck, Arbeitsbereich Hilda(Hilfe für Demenzkranke und ihre Angehörigen) imBürgerinstitut e.V., Oberlindau 20, 60323 Frankfurt,Telefon 0 69/97 20 17-37

Vortrag „Was ist Trauer?“Trauer ist gerade im Alter allgegenwärtig. Immer wieder verlieren wir vertraute oder bekannteMenschen oder wir nehmen von einem Lebensab-schnitt Abschied oder von einer Wohnung oder es gibt Verluste von Gesundheit. Dennoch wird Trauer oft nicht gesehen, wird verdrängt, findet keinen Ort, wo sie sich zeigen darf. Seit einem Jahr gibt es dasAngebot eines offenen Trauercafés im Bürgerinstitut.Was ist das für ein Angebot und welche anderenAngebote gibt es in Frankfurt? Was ist das Normale an der Trauer, wann braucht man Hilfe?Anke Banse und Monika Müller-Herrmann leitengemeinsam das Trauercafé. Sie bieten einen Vortragmit Informationen und Gespräch.Mittwoch, 19. Februar, 14.30 Uhr, Anmeldung nichterforderlich, 3 € Gästebeitrag

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Tipps und Termine

Begegnungs- und Servicezentrum NiedereschbachBen-Gurion-Ring 20, 60437 Frankfurt/NiedereschbachTelefon 0 69/36 60 38 27

Gute Vorsätze für das neue Jahr …Geschichten und Austausch zum Jahresanfang mit Vanessa HasbachDienstag, 7. Januar, 15 bis 17 Uhr, 2 €plus Verzehrkosten (Clubmitglieder kostenlos) Rund um das Thema GemüseErläuterungen und Tipps zum Gemüse von Vera VölkerDienstag, 18. Februar, 15 bis 17 Uhr, 2 €plus Verzehrkosten (Clubmitglieder kostenlos) Humorvolles – Gedichte & SketcheVorgetragen von Herbert Sprenger, Barbara Engelhardtund Elisabeth JakobDienstag, 25. Februar, 15 bis 17 Uhr, 2 €plus Verzehrkosten (Clubmitglieder kostenlos)Krimi auf Sizilianisch – Andrea CamilleriVorgetragen von Walter Lachner vom ProjektLesefreuden des Bürgerinstitut e.V. Dienstag, 25. März, 15 bis 17 Uhr, 2 € plus Verzehrkosten (Clubmitglieder kostenlos)

Die Kreativwerkstatt –Internationaler Treff für Alt bis JungHansaallee 150, 60320 Frankfurt am MainTelefon 0 69/5 9716 84

Afrikanisches Trommeln für Anfänger und FortgeschritteneAfrikanische Musik und Kultur hautnahMontag, 27. Januar, 18.30 bis 21 Uhr, 55 € für 10 AbendeAnfänger; 85 € für 10 Abende: Fortgeschrittene Kreatives Nähen für Anfänger und FortgeschritteneLernen, Kleidungsstücke zu verändern oder neue zuerschaffen. Mit Hilfen und Tipps einer professionellenAnleiterinDienstag, 28. Januar, 17.30 bis 20 Uhr, 85 € für 8 Abende Malen mit Aquarellfarben in Nass-in-Nass-TechnikMalen als schöpferischer Prozess unter professionellerAnleitung. Montag, 30. Januar, 18 bis 20 Uhr, 85 € für 10 Abende Indianischer KunstworkshopEinführungs-Workshop in die ökologische Kunst derIndianer aus dem Norden Brasiliens. Dienstag, 4. Februar, 18.30 bis 20.30 Uhr, 85 € für 10 Abende Sprachtreff: Spanisch – Deutsch und Deutsch – SpanischSprachaustausch in zwangloser und fröhlicher Atmosphäre. Dienstag, 18. März, 17.30 bis 19 Uhr, kostenlos Orientalischer Tanz für FrauenFür Frauen von Alt bis Jung mit Freude an Bewegungund orientalischem Tanz. Montag, 27. Januar, 18.30 bis 20.30 Uhr, 85 € für 10 Abende

Vor dem Besuch eines Programmpunktes wird eine telefonische Terminbestätigung empfohlen.

Freier Tanz für alleTanzen ohne vorgegebene Bewegungskonzepte – ein einzigartiges Tanzerlebnis.Dienstag, 18. Februar, 17 bis 18.30 Uhr, 75 €für 8 Abende

Begegnungszentrum Mittlerer HasenpfadBegegnungszentrum Mittlerer Hasenpfad 40, 60598 Frankfurt/SachsenhausenTelefon 01 52/22 66 22 99

ApetitoLeckere Menüs zum Probieren aus dem Apetito-SortimentMontag, 3. Februar und 10. März, 12 bis 13 Uhr, Kosten: 4 € bis 5,50 € je nach Menü Heilkräuter – wofür und wogegen sie gut sindReferentin Frau Völker führt durch das ThemaDienstag, 4. Februar, 16 bis 17 Uhr, 3 € für GästeOptik Mobil – Optikertag im Club VitalInformationen, Sehtests, Fragen und Antworten rund um das SehenDienstag, 25. Februar, 16 bis 17 Uhr, für Gäste 3 €Fasching-Dämmerschoppen mit LivemusikMusik, die mitreißt von und mit Jürgen DanielFreitag, 28. Februar, 17 bis 20 Uhr, Verzehrkosten Sicherheitsberatung PolizeiDienstag, 18. März, 16 bis 17 Uhr, für Gäste 3 €

Begegnungszentrum RiederwaldAm Erlenbruch 26, 60386 Frankfurt/RiederwaldTelefon 0 69/42 24 44

Tanzcafé mit LivemusikMusiker im WechselFreitags ab 17. Januar, 14.30 bis 17 Uhr, 3 €FrühjahrsmodenschauChristiane Standop präsentiert den Ausblick auf die neue KollektionDonnerstag, 13. März, 14.30 bis 17 Uhr, Verzehrkosten Wenn die Wurzeln sich umarmen Klaus Kallenbach referiertDienstag, 25. März, 15 bis 17 Uhr, Verzehrkosten

Begegnungszentrum SchwanheimRheinlandstraße 14, 60529 Frankfurt/SchwanheimTelefon 0 69/35 35 68 88

GedächtnistrainingAusbau der GedächtnisleistungMontags ab 6. Januar, 10.30 bis 11.30 Uhr, 2,50 €FaschingsfeierLivemusik mit Jürgen Daniel und den Kindern desSchwanheimer KinderzentrumsDienstag, 25. Februar, 15 bis 18 Uhr, 2,50 €

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Begegnungs- und Servicezentrum Bockenheim – Bockenheimer TreffAm Weingarten 18–20, 60487 Frankfurt/BockenheimTelefon 0 69/77 52 82

„Ich bin traurig, aber mit wem kann ich darüber reden?“Gesprächskreis für trauernde Angehörige –Vorbereitungstreffen zum Kennen lernenDonnerstags ab 16. Januar, 16.30 bis 18.30 Uhr, 7 €Energie tanken – Lebensfreude steigernEntspannen im Alltag mit Christine Zwanzger-Mosebach, Dipl.-Psych.Freitags ab 24. Januar, 10 bis 11 Uhr, 20 €Fasching mit den Fidelen Bockenheimern Sitzung im Treff mit Musik, Büttenreden und GardetanzSamstag, 1. Februar, 15 bis 17 Uhr, 6 €Ernährung und Bewegung Vortrag Deutsch-Türkisch von Ümmügül BükinMontag, 17. Februar, 15.30 Uhr, Spenden erwünscht Liebe, Lust und Leidenschaft – Flirtkurs 2014 zusammen mit pro familia FrankfurtMittwochs ab 5. März, 16 bis 18 Uhr, 5 €(für Stilberatung) Senior-7-Swing-BandSieben junggebliebene Senioren mit Spaß an der Musik bringen den Treff in SchwungFreitag, 28. März, 16 Uhr, 6 €

Begegnungs- und Servicezentrum Bornheim / OstendRhönstraße 89, 60385 Frankfurt/OstendTelefon 0 69/44 95 82

Aktiv bis 100Bewegung für mehr Lebensqualität bis ins hohe AlterFreitags ab 17. Januar, 10 bis 11 Uhr, 25 € für 10 x TreffpunktMärchen der Völker erzählt von der Märchen-erzählerin Frau Hilcher.Dienstag, 3. Februar, 14.30 bis 16.30 Uhr, 3 €Büttenreden Lesesalonmit Frau NiesenDonnerstag, 6. Februar, 15 bis 16 Uhr, 3 €Märchenzeit im RhöncaféMärchen der Völker, erzählt von der Märchen-erzählerin Frau Hilcher,Montag, 17. Februar, 10.30 bis 11.30 Uhr, 3 €TreffpunktPrävention der Kriminalpolizei Thema: TrickbetrügerMontag, 23. Februar, 14.30 bis 16.30 Uhr, 2 €Lesesalon zu Sir Peter Ustinov„Ich glaube an den Ernst des Lachens“ – mit HerrnSaddaiDonnerstag, 27. Februar, 15 bis 16 Uhr, 3 €

Szenische-LesungDie Zürcher Verlobung, gelesen von Frau Kempf und Herrn BeckerDonnerstag, 6. März, 15 bis 16 Uhr, 3 €Lesesalon Hedwig Courths-Mahler – Märchenfee für Millionen –mit Frau Mühlhause Donnerstag, 27. März, 15 bis 16 Uhr, 3 €Mit- und füreinander kochen und essenHeringe & KartoffelnMontag, 31. März, 12.30 bis 14 Uhr, 5,50 €

Interkulturelles Begegnungs- und Servicezentrum FechenheimAlt-Fechenheim 89, 60386 Frankfurt/FechenheimTelefon 0 69/97 69 46 92

Rund ums ÄlterwerdenHerr Kunze vom Fachbereich Wohnen und OffeneSeniorendienste gibt Antworten auf offene FragenMittwoch, 15. Januar, 15 Uhr, Verzehrkosten Faschingsfeier mit Livemusik„Jetzt kimmt se uff de Kopp die Kapp“Freitag, 14. Februar, 14.30 Uhr, 3 €

Tipps und Termine

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Frühlingskonzertmit der Rentnerband RodenbachSonntag, 16. März, 15 Uhr, 3,50 €StadtteilfrühstückFrühstück mit Gelegenheit zum Austausch und für Informationen zu verschiedenen ThemenDienstag, 25. März, 9.30 Uhr, 4,50 €

Begegnungs- und Servicezentrum Hofgut GoldsteinTränkweg 32, 60529 Frankfurt/GoldsteinTelefon 0 69/6 66 77 93

Kleiner Rock’n’Roll-Schwof im HofgutDie Hüften schwingen oder einfach in Erinnerungen schwelgen, mit Original-Hits vom BandFreitag, 17. Januar, 18 bis 20 Uhr, Verzehrkosten Info-Nachmittag: Volkskrankheit DepressionHerr Göcke, Leiter Wohnheim GoldsteinMittwoch, 29. Januar, 15 bis 17 Uhr, Spende für das Wohnheim erwünscht

Begegnungs- und Servicezentrum Sachsenhausen MaintreffWalter-Kolb-Straße 5–7, 60594 Frankfurt/SachsenhausenTelefon 0 69/1 53 92 14 15

Alzheimer. Das Erste-Hilfe-BuchLesung von und mit Margot UnbescheidDonnerstag, 19. Februar, 11.30 bis 12.30 Uhr, kostenlos Faschingsfeier mit Live-TanzmusikEinlass: 10.30 Uhr, Livemusik von 14 bis 17 UhrDienstag, 3. März, 14 bis 17 Uhr, 3,50 €Busfahrt nach Bad OrbEin Nachmittag in der beliebten Kurstadt desSpessarts. Ankunft ca. 12 Uhr, Abfahrt 17 Uhr, Ankunft in Frankfurt-Sachsenhausen ca. 18.30 Uhr. Donnerstag, 19. März, 10.45 bis 18.30 Uhr, 20 €(ohne Mittagessen)

Begegnungs- und Servicezentrum Sachsenhausen-West / RiedhofMörfelder Landstraße 210, 60598 Frankfurt/SachsenhausenTelefon 0 69/6 31 40 14

Aktiv bis 100 – Bewegung bis ins hohe AlterBewegungsübungen für Senioren ab 75 und älterMittwochs ab 15. Januar, 9.30 bis 10.30 Uhr, 25 € für 10 StundenGymnastik 50+Bleiben Sie beweglich mit den Übungen von Frau HermannDonnerstags ab 16. Januar, 11.30 bis 12.30 Uhr, 30 € für 10 Stunden

Treffpunkt MilseburgstraßeMilseburgstraße 24a, 60388 Frankfurt/EnkheimTelefon 0 61 09/3 37 07

Rückengerechte Gymnastik im SitzenChristiane Reitz bietet Gymnastik mit kleinenHandgeräten und Wirbelsäulenübungen anDonnerstag, 22. Januar, 15 bis 17 Uhr, Verzehrkosten(Treffpunktmitglieder frei) Warum heiße ich so?Rainer Ladach berichtet über NamensforschungDonnerstag, 19. Februar, 15 bis 17 Uhr, Verzehrkosten (Treffpunktmitglieder frei) LeNa LesenachmittagWohl schmeckt’s – lyrisch-musikalische KöstlichkeitenDienstag, 17. März, 15 bis 17 Uhr, Verzehrkosten(Treffpunktmitglieder frei)

Treffpunkt in der StadthalleMarktstraße 15, 60388 Frankfurt/BergenTelefon 0 61 09/2 17 15

Vorsicht TrickdiebstahlInformationen der Polizei mit Silvia SchwalbaMontag, 16. März, 15 bis 17 Uhr, Verzehrkosten(Treffpunktmitglieder frei) Naturbeobachtungen am „Alten Flugplatz“ in BonamesMontag, 30. März, 15 bis 17 Uhr, Verzehrkosten(Treffpunktmitglieder frei)

Tipps und Termine

Rätselauflösung

Schwedenrätsel

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EGAHCIPPETZ

RETLAHATNALTA

Sudoku

18 2 5 99 8 4

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3 5 7 2 9 81 5 3

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9 2 8 4 7 67 6

4 5 1 88 6 9 2

7Rechenkünstler

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Begegnungszentrum GinnheimGinnheimer Landstraße 172/174, 60431 Frankfurt/GinnheimTelefon: 0 69/52 00 98

English Speaking ClubIn geselliger Runde die Englisch-Kenntnisse erweitern, ein lebendiges Wörterbuch (die Kursleitung) steht zur Verfügung.Freitags ab 17. Januar, 15 bis 16 Uhr, 2 €Die Zürcher Verlobung von Barbara NoackEine szenische LesungDonnerstag, 6. Februar, 15.30 Uhr, 2,50 €Zur Geschichte der GlockenEine Veranstaltung mit dem Glockensammler Wolfgang HartmannMittwoch, 19. Februar, 15 Uhr, kostenfrei

Begegnungszentrum PraunheimHeinrich-Lübke-Straße 32, 60488 Frankfurt/PraunheimTelefon 0 69/76 20 98

Demenz „Das große Vergessen“Die Alltagsbegleiterin Elvie Nern gibt praxisbezogene Tipps und Hilfen für Angehörige und PflegekräfteMittwoch, 29. Januar, 15 Uhr, 4 €Die 50er Jahre im WirtschaftswunderlandEin Rückblick auf Kultur, Politik und vieles mehr mit kulinarischen Kostproben aus der Zeit.Mittwoch, 19. Februar, 15 Uhr, 4 €Helau ... wir laden ein zum bunten Faschingstreibenmit Tanz, es spielt die Senior Seven Swing BandFreitag, 28. Februar, 15 Uhr, 4 €

Treffpunkt GraebestraßeGraebestraße 2, 60488 Frankfurt/PraunheimTelefon 0 69/76 20 98

Die Geschichte des Frankfurter HauptfriedhofesMonumentale Portalbauten, Gartenarchitektur und Grabdenkmäler aus 180 Jahren – ein sehenswertes Stück Frankfurt.Montag, 17. Februar, 14.30 Uhr, 4 €

Begegnungs- und Servicezentrum GallusFrankenallee 206–210, 60326 Frankfurt/GallusTelefon 0 69/7 38 25 45

Großes FrühstücksbuffetEin guter Start in einen noch besseren TagMittwoch, 29. Januar und 26. März, 9 Uhr, 3 € für Buffet und Kaffee Fasching Helau!Büttenreden, Musik zum Mitmachen und Tanzen von „Schlager Rolf“ und leckere Kreppel zum KaffeeDonnerstag, 20. Februar, 15 bis 17 Uhr, 7 €Mittagstreff„Gemeinsam schmeckt’s am besten“Mittwoch, 26. Februar, 12 Uhr, 5 €

Begegnungs- und Servicezentrum HeddernheimAßlarer Straße 3, 60439 Frankfurt/HeddernheimTelefon 0 69/57 71 31

Tanzmomente – Freude an Tanz und Bewegungmit Beate Schmitt (Tanztherapeutin DTB)Donnerstag, 30. Januar, 15 bis 16 Uhr, 7 €Das „Israelische Frühstück“Ein Kochkurs mit einem Einblick in die israelische Küche mit Anat KozlovFreitag, 28. Februar, 10.30 bis 13.30 Uhr, 16 €

Begegnungs- und Servicezentrum NordweststadtGerhart-Hauptmann-Ring 298, 60439 Frankfurt/NordweststadtTelefon 0 69/29 98 07 55 22

Busfahrt nach Walldürn im Odenwald mit Besuch der Nudelfabrik BerresMittwoch, 4. Februar, 9.15 Uhr, 27 € Fahrpreis, Mittagessen und Führung(Vorauskasse) Frühlingsfahrt nach Bad KreuznachMittwoch, 18. März, 9.15 Uhr, 16 € Fahrpreis (Vorauskasse) zzgl. Verzehrkosten

Tipps und Termine

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Tipps und Termine

Begegnungs- und Servicezentrum Auguste Oberwinter HausBurgfriedenstraße 7, 60489 Frankfurt/RödelheimTelefon 0 69/7 430 82 19 oder 0 69/78 00 26

Café LebensartTrialog der Kulturen am Beispiel eines Schulpro-jektes – Schüler treffen Senioren – vorgestellt von der Pastorin und Lehrerin Petra Sorg von der Julius-Leber-Schule, Frankfurt. Donnerstag, 13. März, 18.30 bis 20 Uhr, 2 €

Begegnungszentrum SossenheimToni-Sender-Straße 29, 65936 Frankfurt/SossenheimTelefon 0 69/34 68 94 (Dienstag und Freitag 10–13 Uhr) oder 0 69/34 66 61

Neu! Conversation françaiseavec Monsieur A. Baidris. Französische Konversationfür Fortgeschrittene, die ihre Französisch-Kenntnissevertiefen möchten (kein Unterricht).Freitags ab 17. Januar, 14 bis 15.30 Uhr, 2 € pro Termin Neu! KalligrafieDie Kunst des schönen Schreibens und Wellness für die Seele mit der Kalligrafin und DesignerinGertrud RistMontags ab 20. Januar, 15 bis 17 Uhr, 8 Doppelstunden insgesamt 90 €

Begegnungs- und Servicezentrum HöchstBolongarostraße 137, 65929 Frankfurt/HöchstTelefon 0 69/31 24 18

... tja, und dann gehören die Beine in die Hose Vortrag von Margot Unbescheid aus dem Alltag mit Demenz Mittwoch, 5. Februar, 15 Uhr, 3 €

Begegnungs- und Servicezentrum Senioren-Initiative HöchstGebeschusstraße 44, 65929 Frankfurt/HöchstTelefon 0 69/31 75 83

Cómo estás?Vergnüglicher Exkurs ins Spanische mit FrauPalomino-PérezMittwoch, 15. Januar, 14.30 Uhr, Spende erwünscht

Mein Nachbar ist dement – was heißt das?Referentin: Maren Kochbeck, Leiterin Hilda, Hilfe für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen,Bürgerinstitut e.V.Mittwoch, 22. Januar, 14.30 Uhr, Spende erwünscht „Wohl schmeckt’s – lyrisch-musikalische Köstlichkeiten“Die Gruppe LeNa des Begegnungszentrums Höchst zu Gast in der SIHMittwoch, 26. Februar, 14.30 Uhr, 3 €Frühlingsnachmittag mit der LiteraturgruppeIn gemütlicher Runde liest die Gruppe aus ausgewählten BüchernMittwoch, 5. März, 14.30 Uhr, VerzehrkostenNepal – Impressionen und Projektevon Direkthilfe Nepal e.V. Diavortrag von Ursula OchsMittwoch, 19. März, 14.30 Uhr, Spende erwünscht

Begegnungs- und Servicezentrum Eckenheim – Haus der BegegnungDörpfeldstraße 6, 60435 Frankfurt/EckenheimTelefon 0 69/2 99 80 72 68Gesprächskreis für MännerAustausch unter Männern mit Gerhard SedlmayrDonnerstags ab 9. Januar, 16 Uhr Übergangszeit ÄlterwerdenLoslassen lernen, Raum für Neues gewinnen mit Sabine Drescher-Meurer (Dipl.-Psychologin) Freitags ab 31. Januar, 15 Uhr, 15 € für 5-mal 1,5 Stunden Faschingssitzung mit den Fidelen Eckenheimern und Frank EisenmannSonntag, 16. Februar, 15.11 Uhr, Einlass 14.11 Uhr, 7,50 € inkl. Kaffee und Kreppel Reif für die Insel?Diavortrag von Oliver Wulff über die Gewürzinsel SansibarMittwoch, 5. März, 15.45 bis 17 Uhr, kostenlos „Treff-Punkte“ mit dem Theater „Zwischenspiel“Amüsant, nachdenklich, musikalisch, lyrisch, alltäglich und skurril. Szenen, Sketche und SongsDonnerstag, 13. März, 15 Uhr, 6 €Neu: Japanische Tuschmalerei für Anfängermit Elfi Belz, Blumen und Landschaften. Sumi-e ist eine traditionelle japanische Malkunst in Schwarz-Weiß, Freitag, 10. Januar, 10 bis 11.30 Uhr, 4 € inkl. Materialkosten „Straßenfotografie“Zufällige Augenblicke menschlicher Situationen im öffentlichen RaumVernissage zur Ausstellung der Blende 60Montag, 13. Januar, 15 Uhr, kostenlos

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69SZ 1/ 2014

Sich berühren lassen

Mit Beginn der kalten Jahres-zeit hat SozialdezernentinProf. Dr. Daniela Birkenfeld

auf die Hilfen aufmerksam gemacht,die die Stadt für wohnungslose Men-schen bereithält. Bei der Vorstellungder „Winteraktion“ lobte die Dezer-nentin die gute Zusammenarbeit vonStadt, Verkehrsgesellschaft Frankfurt(VGF) und den Trägern sozialerHilfen in diesem Bereich. Die VGFöffnet für Menschen, die aus psychi-

Hilfe für Wohnungslose

schen und anderen Gründen keinanderes Angebot annehmen, imWinter die B-Ebene an der Haupt-wache, damit die Betroffenen dortübernachten können. Daneben gibtes Notübernachtungsplätze unteranderem in den Einrichtungen desFrankfurter Vereins am Ostpark, inder Rudolfstraße und im Sozialzen-trum Burghof. Auch im Diakoniezen-trum Weserstraße und dem Tages-treff Bärenstraße der Caritas kom-

men Menschen ohne Wohnung unter.Nur für Frauen ist das Haus Lilithdes Diakonischen Werkes gedacht.Dazu kommen die Tagesangeboteund ambulanten Hilfen wie etwa dieElisabeth-Straßenambulanz und derKältebus des Frankfurter Vereins, derpro Nacht rund 120 Kilometer fährt,um die Schlafplätze von Wohnungs-losen zu sichten und dort Hilfe zuleisten.

Die Dezernentin appellierte an dieFrankfurter Bürger, Hilfe zu rufen,wenn sie Menschen bei Kälte im Frei-en übernachten sehen. Als Anlauf-stelle nannte sie den Kältebus, derunter Telefon 0 69/431414 zu errei-chen ist, oder die Hotline für sozialeNotlagen der Stadt 212/7 00 70. Auchdie Notrufnummer 112 sei ansprech-bar. Besorgniserregend nannte dieDezernentin die zunehmende Zahlvon obdachlosen Ost- und Südeuro-päern, die aufgrund der rechtlichenLage keinen Anspruch auf Hilfendurch die Stadt hätten. Gleichwohlfänden sie in der B-Ebene einengeschützten Rahmen und würdenvom Team des Kältebusses mitSchlafsäcken und Tee versorgt.

wdl

Stadt bietet Hilfe für Wohnungslose.

Schon der Titel „Das Herz derDings“ weist in Richtung De-menz: Viele Menschen, die an

Demenz erkrankt sind, retten sich indas allgemeingültige Wort „Dings“,wenn der richtige Begriff für einenGegenstand, einen Menschen oderwas auch immer ihnen nicht ein-fällt. Viele führen Gespräche mitden alten Floskeln, die ihnen jahre-lang als Höflichkeitsformeln dientenund nun wahre Rettungsanker seinkönnen.

Der Autor Bernhard Horwatitsch,der demenzkranke Menschen im Rah-men der ambulanten Pflege betreut,versteht es, auch sein eigenes Er-staunen zuzulassen. So zum Beispiel,wenn die Dame, die er nur als ver-

gesslich, pflegebedürftig und inkon-tinent erlebt hat, plötzlich beim Be-such des Medizinischen Dienstesgepflegte Konversation macht. Oderwenn ihm, der doch nur Hilfen an-bieten möchte, erbitterter Wider-stand entgegenschlägt: „Ich bin dochnicht behindert!“

Ein Betreuer, der nicht abge-stumpft oder cool ist, der sichberühren lässt und zugeben kann,dass er manchmal nicht mehr weiterweiß – das macht diese kleinenMiniaturen so lebendig.

Dazu versteht er es, die Geschich-ten offen zu lassen. Sie enden nichtmit „alles wird gut“ oder mit „dableibt eben nur noch das Pflegeheim“.

Hier kann jeder selbst die Ge-schichten weiterspinnen. Und dabeimuss man aushalten, dass zwangs-läufig der Gedanke aufkeimt: „Undwas, wenn ich einmal so weit bin?“

Bernhard Horwatitsch: Das Herzder Dings – Geschichten über dasLeben mit Demenz, Mabuse-Verlag,16,90 Euro. wdl

Aktuelles und Berichte

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70 SZ 1/ 2014

Polizei 110

Feuerwehr / Rettungswagen 112

Giftnotruf 0 6131/192 40

Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117

Zahnärztlicher Notruf (Bandansage) 01805/60 7011

Apothekennotruf (Bandansage) 018 01/ 55 57 77 9317

Zentrale für Krankentransporte 800 60100

Mainova-Service 08 00/114 44 88

Notruf (Störung: Gasgeruch, Wasser etc.) 0 69/2138 8110

FES (Hausrat-, Sperrmüll- u. Sondermüllabfuhr) kostenfrei 08 00/20 08 00 70

Telekom-Auskunft 118 33

EC-Karten-Sperre in Deutschland 116 116

Behördennummer 115Stadtverwaltung, Zentrale und Vermittlung 212 -01

Römertelefon 212 -4 00 00

Seniorentelefon 212 -3 70 70

„Not sehen und helfen” 2 12-7 00 70

Kinder- und Jugendschutztelefon (kostenfrei) 08 00 /2 010111

Hospiz- und Palliativtelefon 97 201718

Beförderungsdienst für Schwerbehinderte 212 -3 59 73

Rathaus für Senioren, Infostelle 212 -4 9911

Zentrale Heimplatzvermittlung 2 12 -4 99 22

Soziale Hilfen für Heimbewohner 212 -4 99 33

Leitstelle Älterwerden 2 12 -3 8160

Wohnungsberatung für Körperbehinderte und Senioren /Wohnen im Alter 212 -7 06 76

Essen auf Rädern / Seniorenrestaurants 212 -3 57 01

Kultur, Freizeit und Erholung 212 -4 99 44

Tagesfahrten 212 -3 45 47

Theatervorstellungen 212 -3 40 85

Senioren Zeitschrift 212 -3 34 05

Betreuungsbehörde 212 -4 99 66

Pflegestützpunkt Frankfurt am Main 08 00/5 89 36 59

ASB (Servicenummer) 08 00 /19212 00

Sozialdienste für Bürgerinnen und Bürger in den jeweili-gen Sozialrathäusern: Beratung und Unterstützung beiFragen und Problemen aller Lebensbereiche Älterer;Intervention, Konfliktberatung und Krisenbewältigung;Vergabe Frankfurt-Pass; Vermittlung und Koordinationvon Hilfe- und Unterstützungsangeboten sowie Klärungder Finanzierungsmöglichkeiten:

Bürgertelefon / Infostellen der Sozialrathäuser

Wichtige TelefonnummernAWO Kreisverband 29 89 01-0Caritas-Verband 29 82 -0

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Ffm. 95 52 62 -51Diakonisches Werk für Frankfurt a.M. 9 2105 -66 20Die Johanniter Service Center 36 60 06 -6 00DRK Bezirksverband Frankfurt 7191910Frankfurter Verband 29 98 07-0Fahrgastbegleitservice VGF 213 2 3188Hessisches Amt für Versorgung und Soziales 15 67- 1 Malteser 7103 37 70

SoVD-Stadtkreisverband (Sozialverband Deutschland) 3190 43

VdK-Stadtkreisverband 4 36 5213

Weißer Ring Frankfurt 25 25 00

Heißer Draht für pflegende Angehörige 95 52 4911

Pflegebegleiter Initiative 78 09 80

Notmütterdienst, Familien- u. Seniorenhilfe Frankfurt 776611

Selbsthilfe-Kontaktstelle 55 93 58

Evangelische Seelsorge 08 00 /1110111

Katholische Seelsorge 08 00 /11102 22

Sozialrathaus Gallus 212-3 8189Sozialrathaus Bockenheim 212-743 04Sozialrathaus Bornheim / Obermain 212-4 6115Sozialrathaus Sachsenhausen / Goldstein 2 12-3 3811Sozialrathaus Höchst 212 -4 55 27Sozialrathaus Nordweststadt 212 -3 22 74Sozialrathaus Bergen-Enkheim 2 12 - 41211Sozialrathaus am Bügel 212 -3 80 38Sozialrathaus Dornbusch / Eschersheim 212-7 07 35

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71SZ 1/ 2014

Wo war’s – wer war’s?

Foto: Institut für StadtgeschichteFrankfurt am Main

Die UrgroßmutterSophie, die achtjährige Tochter un-

serer neuen Nachbarn, erzählte mirvon ihrem gestrigen Besuch bei ihrerUrgroßmutter. „Da kannst du dichfreuen, denn die Urgroßmutter vielerKinder ist leider schon gestorben“,sagte ich.

Sophie dachte kurz nach, dann ent-gegnete sie: „Ach, weißt du, meine Ur-großmutter hat ihren Tod überlebt.“

Eine wahre Geschichte, aufgeschrieben von Gerd Becker,Oktober 2013

Eine Künstlerexistenz als weiblicher Lebensentwurfwar noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundertkaum vorstellbar. Dennoch gab es Frauen, die sich mitgroßem Engagement ihrem Künstlertum widmeten.

Mit den Malerinnen Ottilie W. Roederstein (1859–1937)und Maria von Heider-Schweinitz (1894–1974) sowie derBildhauerin Emy Roeder (1890–1971) präsentiert dasMuseum Giersch drei bedeutende Künstlerinnen der

Museum Giersch | Kostenfreie Führung durch die Ausstellung „Künstlerin sein!” Ottilie W. Roederstein • Emy Roeder • Maria von Heider-Schweinitz | 15. September 2013 bis 26. Januar 2014

Rhein-Main-Region. Trotz schwieriger Zeitumstände hin-terließ jede der drei Frauen ein beeindruckendes undkraftvolles Werk. Bei allen biografischen Unterschiedeneinte sie der unbedingte Wille zur künstlerischen Tätig-keit. Während Ottilie W. Roederstein und Emy Roederbereits zu Lebzeiten renommierte Künstlerinnen wa-ren, fand das Werk von Maria von Heider-Schweinitzbisher wenig öffentliche Beachtung, stellt aber eine beson-dere Entdeckung dar.

Mit 120 Werken – Ölgemälden, Skulpturen und Zeich-nungen – zeigt die Ausstellung die individuellen künst-lerischen Positionen der drei Frauen auf. Darüber hin-aus wirft sie einen exemplarischen Blick auf Vorausset-zungen, individuelle Umsetzungen und Strukturen weib-lichen Kunstschaffens im ausgehenden 19. und 20. Jahr-hundert. Das von der Stiftung Giersch getragene Mu-seum Giersch lädt die Leserinnen und Leser derSenioren Zeitschrift zu einer kostenfreien Führung(inklusive freiem Eintritt) durch die Ausstellung„Künstlerin sein! Ottilie W. Roederstein • Emy Roeder •Maria von Heider-Schweinitz“ ein. Die Führung findetam 21. Januar um 15 Uhr statt. Da die Teilnehmerzahlauf 25 Personen begrenzt ist, ist eine Anmeldung unterTelefon 069/63 30 4128 erforderlich.

Museum Giersch, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt.www.museum-giersch.de

Ausschnitte: Ottilie W. Roederstein, Selbstbildnis, 1918 (Stadtmu-seum Hofheim am Taunus), Emy Roeder, Selbstbildnis, um 1960(Winfried Flammann, Karlsruhe), Maria von Heider-Schweinitz,Selbstbildnis, 1939 (Privatbesitz) © Museum Giersch

Fragen von und für SZ-Leser„Woher kommt der Name Hammerköpp?“ Diese Frage stellt SZ-Leser KlausGülden. Wer die richtige Antwort weiß, schreibt der Redaktion SeniorenZeitschrift, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt am Main. Die Antworten werden in der SZ 2/2014 veröffentlicht. red

Abenteuer GroßelternWas erleben Sie mit Ihren Enkeln? Wir haben noch ein Foto

im Archiv, von dem wir hof-fen, dass uns SZ-Leser Ant-worten auf die Fragen geben könnten, wo war’s,was war’s? Unser Stadthis-toriker Hans-Otto Schembsund die Redaktion der SZsind gespannt auf die Zu-schriften unter: RedaktionSenioren Zeitschrift, Hansa-allee 150, 60320 Frankfurtam Main.

Leserecke

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Winterheilige im Ikonen-Museum

72 SZ 1/ 2014

Leserecke

Es muss nicht immerSchwarz sein

Während der Auseinandersetzungmit ihrem Rollator kam SZ-LeserinGisela Pick (siehe Foto) das folgen-de Gedicht in den Sinn:

Gedanken eines Rollator-Neulings:

Mein Rollator, dieses gute Stück,erhält weiterhin meinBewegungsglück.Denn sind unsicher meine Beineund kann ich laufen schlechtalleine,dann gibt er mir ’nen bess’renHalt.

Doch warum muss es ihn inSchwarz nur gebenso bunte Farben würd’ dieStimmung heben?Das fragt’ ich mich und peppt’ ihn auf.Nun steht nichts mehr im Wegedem Rollator-Lauf.Leicht ist’s nicht in einer großenStadtdie z.B. eine U-Bahn hat.Wie komm ich dort hinunter,wenn kein Aufzug führt da runter – und Rolltreppen sind mir mitRollator zu gefährlich.

So könnt’ ich aufzählen vieleSchwierigkeiten,die ein Leben mit Rollator michkünftig sollen begleiten.Darum schließe ich meinGedicht: „Bist du erst alt, wird’sLeben leichter nicht !“

Wenn Sie auch Ideen haben, wie mandie dunklen Gehhilfen aufhübschenkann, senden Sie Ihre Fotos an: Re-daktion Senioren Zeitschrift, Hansa-allee 150, 60320 Frankfurt. red

Ein Blick von außen kann neue Perspektiven eröffnen. So soll es auchsein bei dem Fotowettbewerb, den der Frankfurter Verband für Alten- undBehindertenhilfe sowie die polnische Seniorenorganisation Fullness-

of-Life-Academy ausgeschrieben haben.

Unter dem Motto „Ein anderer Blick: Frankfurt mit polnischen Augen undKrakau mit deutschen Augen“ sind polnische und deutsche Senioren auf-gefordert, ihren Blick und ihre Kamera auf die Partnerstadt im jeweils anderen Land zu richten. Deutsche, die in Deutschland oder im Auslandleben und über 50 Jahre alt sind, können sich mit Fotos beteiligen, die sie inKrakau gemacht haben. Maximal drei Bilder im jpg-Format können einge-reicht werden. Sie müssen an die folgende E-Mail-Adresse geschickt wer-den: [email protected]. Einsendeschluss ist der 28. Februar. Die detaillierten Teilnahmebedingungen sind auf der Websitedes Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe veröffentlicht:frankfurter-verband.de/de/frankfurt-und-krakau-laden-senioren ein. wdl

Der andere Blick:

Fotowettbewerb Frankfurt-Krakau

Noch bis zum 2. März wird imIkonen-Museum, Brückenstraße 3,60594 Frankfurt, die sehenswerteAusstellung „Winterheilige“ prä-sentiert.

Sie zeigt Heilige und Ereignisse,deren Festtage von Oktober bis Fe-bruar begangen werden. Dazu ge-hören etwa Nikolaus, Barbara

(siehe Foto) und Katharina. Erst-malig kooperiert das Ikonen-Mu-seum Frankfurt mit dem Ikonen-Museum Kampen/Niederlande,von dem die Idee der „Winterhei-ligen“ stammt. Das DommuseumFrankfurt ergänzt die Ausstel-lung durch Skulpturen mit westli-chen Heiligen aus dem eigenenBesitz und dem DiözesanmuseumLimburg.

Die Frankfurter Ausstellungzeigt einen Teil der Ikonen ausKampen, erweitert sie aber the-matisch mit Ikonen der eigenenSammlung und mit vielen interes-santen Exponaten aus Privat-sammlungen. Heilige seien Vorbil-der, sagte Dr. Richard Zacharukvom Ikonen-Museum Frankfurt.Ihre Lebensgeschichte oder ihrTod zeigten Merkwürdigkeitenund Besonderheiten auf, dieMenschen in früheren wie auchheutigen Zeiten Wege weisenkönnten, wie man als Christ zuleben hat. per

Namenstag der Heiligen Barbara ist der 4. De-zember. © Ikonen-Museum Frankfurt

Foto: Oeser

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73SZ 1/ 2014

Rund 20 Senioren hatten sich auf „gefährliches Pflaster“gewagt. Bei einer Leserführung der Senioren Zeitschrift imArchäologischen Museum erfuhren sie, was für kriminelleMachenschaften es schon im Römischen Reich gab, wie mandagegen vorging und wer wen wie bestrafte. Vieles war garnicht so verschieden von der heutigen Zeit, wenn auch diepolizeiliche Ermittlung und Verfolgung von Straftatenheute ungleich genauer und besser ist.

Die Gruppe erfuhr, dass Gefängnisstrafen nicht üblichwaren, und dass für Kapitalverbrechen, zu denen nebenMord auch die Fälschung von Münzen gehörte, in der Regeldie Todesstrafe verhängt wurde. Anders als heute ging manauch mit „Fluchtäfelchen“ und Ähnlichem gegen denjenigenvor, den man eines Verbrechens beschuldigte. Er sollte seineStrafe, wenn schon nicht durch die irdische Justiz, danndoch durch finstere Mächte erfahren.

Ob auch der oder die Mörder einer Frau und ihres kleinenKindes sowie des sie begleitenden Mannes so ihre Strafeerfuhren, ist nicht überliefert. Aber man weiß nach genauenUntersuchungen der Skelette, die in einem verfüllten Brun-nen in Nida (heute Heddernheim) gefunden wurden, dasssie durch brutale Gewalteinwirkung starben. Dr. CarstenWenzel brachte der SZ-Besuchergruppe die Zeit von vor1.900 Jahren nahe und vermittelte viele Informationen, dieallein aus der Ausstellung mit ihren Exponaten und Schrift-tafeln nicht zu entnehmen sind.

Der genannte Mordfall von Nida berührt besonders, da dasGesicht der ermordeten Frau aus den gefundenen Schädel-knochen „wieder erstanden“ ist. Die Frankfurter Rechtsme-dizinerin Dr. Constanze Niess hat ihr Wissen und Können,das sie sonst bei der Aufklärung aktueller Tötungsfälle ein-setzt, hier in den Dienst der Archäologie gestellt und einbeeindruckendes Porträt geschaffen. Vermutlich handelte essich bei der Toten um eine Germanin. Ein dazu ausgelegterFlyer zeigt in einer Serie von Fotografien, wie die Wissen-schaftlerin dabei vorgegangen ist. Lieselotte Wendl

Die Ausstellung „Gefährliches Pflaster –Kriminalität im Römischen Reich“ istnoch bis zum 16. Februar im Archäologi-schen Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt, zu sehen. Öffnungszeiten:Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr,Mittwoch bis 20 Uhr, Eintritt: 7 Euro,ermäßigt 3,50 Euro; daneben gibt eskostenfreie Führungen (sonntags 14 Uhrund mittwochs 18 Uhr) sowie Vorträge.

wdlFinale Gesichtsrekonstruktion – Postkarte. © Archäologisches Museum Frankfurt

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Leserecke

Senioren auf „gefährlichem Pflaster” bei LeserführungArchäologisches Museum zeigt Ausstellung über Kriminalität im Römischen Reich

Dem Leben neue Tiefe verleihenSZ-Leser Rainer Britten aus Kalbach möchte ande-

ren Menschen ein Buch empfehlen: „Die hohe Kunstdes Älterwerdens“ von Anselm Grün, Deutscher Ta-schenbuch Verlag, 141 S., 8,90 €. Er schreibt dazu:„Dieses Buch ist für viele Rentner sehr wichtig. Ich bin73 Jahre und hatte mehrere Aha-Erlebnisse.“ DieRedaktion gibt seinen Lesetipp gerne weiter. red

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74 SZ 1/ 2014

Denksport

Gewonnen!

Zehn Freikarten für die Ausstellung „Winterlicht“,die noch bis zum 26. Januar im Palmengarten Frank-furt gezeigt wird, haben gewonnen: Hans Ensinger,Christine Hatlak, Helga Heister, Herbert H. Jung,Helmut Kaiser, Ingrid König, Ingeborg Lumbsch,Linde Schäfer, Manfred Schmidt und Ellen Traub. Die Redaktion der Senioren Zeitschrift gratuliert!

Red

Foto: Tom Wolf

Die Lösungen finden Sie auf Seite 66.

SudokuZahlen 1 bis 9 auf-füllen. Dabei darf jede Zahl in jederZeile, jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Rechenkünstler

Welche Zahlen mu� ssen in die weißen Felder des Schachbretts einge-setzt werden, damit sich waagerecht und senkrecht, jeweils der Reihe nach, eine schlu� ssige Rechenauf-gabe ergibt?

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Volkstheater – Liesel Christ gibt es nicht mehr.Das ist bedauerlich, aber manchmal muss man die Fak-ten auch akzeptieren. Jetzt ist der kommende MannMichael Quast, der ein ganz anderes Volkstheaterbringt, auch im Cantatesaal, obwohl der schon hätteabgerissen werden sollen. Aber die „fliegende Volks-bühne“ macht dort für einige Monate Station.

Er wird es auch nicht leicht haben, jeden Abend mitseinem vielfältigen Programm das Haus zu füllen. DasPublikum soll sich erneuern und verjüngen. Und trotz-dem ist es gut, dass der Dialekt erhalten bleibt. Der Dia-lekt ist, wie Goethe sagt: „… doch eigentlich das Ele-ment, in dem die Seele ihren Atem schöpft.“ Und wich-tig ist, dass die Menschen ins Theater gehen, nicht nur

75SZ 1/ 2014

Freizeit und Unterhaltung

Eine Leserin aus Spanien hat uns folgende Gedanken über dieFreundschaft geschickt.

ÜBER DIE FREUNDSCHAFTVon ELFRIEDE LENHARDT aus Calpe/Spanien

Wirkliche Freunde, die sind rar,findest du einmal ein Exemplar,bind fest ihn in dein Leben ein,er ist ein kostbarer Edelstein.Nur wenige Menschen, die wir kennen,wir zu den Freunden zählen können.Mit Freundschaft sich Eigenschaftenverbinden,die sich auf absolutes Vertrauen gründen.Freund hat mit Freundschaft viel gemein,Ehrlichkeit sollte die Grundlage sein.Ihm kannst du alles anvertrauen.Auf Trost und seine Hilfe bauen.Bei ihm fühlst du dich stets geborgen,zu ihm kommst du mit deinen Sorgen.Er hört sich deinen Kummer an,und tröstet dich so gut er kann.Er redet dir nicht nach dem Mund,tut offen seine Meinung kund.

Doch Freundschaft hat auch heitre Seiten,

Wir danken den Autoren für die Erlaub-nis zur Veröffentlichung der Gedichte.

die Nähe und Fröhlichkeit verbreiten,fühlt sich umarmt und eng verbunden,verbringt gemeinsam viele Stunden.Freunde helfen sich in der Not,doch hier ist oberstes Gebot,lasst Geldgeschichten aus dem Spiel,denn das verletzt meist das Gefühlund manchmal sogar das Vertrauen,auf das Freundschaften nun mal bauen.Dann kriegt die Freundschaft einenRiss, der meist nicht mehr zu kitten ist.

Freundschaft beruht aufGegenseitigkeit,bei Sorgen, aber auch bei Freud.Freundschaft definiert sich nicht aus Geschenken.Freundschaft heißt, an den andern denken,telefonieren oder auch schreiben,und immer in Verbindung bleiben.Sie kann ein empfindliches Pflänzchen sein,wenn man es nicht gießt, dann geht es ein.Weil Freundschaft so ein Leben lang hält,und Vertrauen und Treue hundertfachvergelt.

ALSO KOMMVon REINHOLD BRÜKL

Wenn de aach mal Brabbel hast,steck en weg, was nützt der Brast.Zieh mer doch net gleich e Brutsch.Hie is hie, und futsch is futsch!Jeder Ärjer is vergänglich,was bedrückt schon lebenslänglich.Scheint des Päckelche auch schwer,annern trage oft viel mehr,un – die könne trotzdem lache.Also komm – mach bloß kei Sache!

GRIE SOSSVon REINHOLD BRÜCKL

Sauerampfer, Pimpernell,Schnittlauch, Petersilie, Kress,Sin die Kräuder un noch schnell,Borasch, Kerbel net vergess.

Siwwe Kräuter, fei geschnitte,Eigelb, Öl und Sahne draa.Alles in en Topp dann schütte,fertig ist die Soß vom Maa.

Die Grie Soß, die schmeckt am beste,dann – wenn Pfingste komme duht,Denn mit einer FrühlingsgesteSteigt das Griene dir ins Blut.

ins Schauspiel und in die Oper, sondern auch zu denvielen Privatbühnen, die wir in Frankfurt haben.

Allen voran Claus Hellmer, der seit vielen Jahren das„Fritz Rémond-Theater“ und die „Komödie“ mit Erfolgleitet. Es hat sich aus ehemaligen Schauspielern desLiesel-Christ-Theaters eine neue Gruppierung gebildet.Das „Volkstheater Hessen“ wird zwar ohne eigenesHaus, aber mit großem Einsatz in den Bürgerhäusernspielen, auch Bäppi La Belle bietet in seinem „Trallala-Theater“ volksnahe Stücke. Also die Szene ist buntergeworden.

Die große Zeit des Liesel Christ-Theaters, an dem icheinen wesentlichen Anteil haben konnte, ist Vergangen-heit. 42 Jahre haben die Töchter von Liesel Christ, GiselaDahlem-Christ und ihre Schwester Bärbel Schöne, auchfür die Stadt Frankfurt gewirkt. Den beiden wurde imOktober 2013 für diese Verdienste die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt verliehen. Dazu gratuliere ich. Undallen anderen Theatern, von Claus Hellmer, MichaelQuast, den Neuen, den Privattheatern, dem Schauspielund der Oper wünsche ich viel Aufmerksamkeit underfolgreiches Wirken. Jeden Abend muss das Publikumneu erobert werden. Ihr Wolfgang Kaus

Foto: STU GRA PHO

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