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Aktivitäten

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Aktivitäten 2005/6

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Herausgegeben vomInstitut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (dvv international)

Verantwortlich: Prof.(H) Dr. Heribert Hinzen

Redaktion: Gisela Waschek / Michael Samlowski

Satz, Layout, Druck: in puncto druck + medien gmbh, Bonn

Anmerkungen der Redaktion:Im Text werden vorzugsweise die Eigennamen der Partnerorganisationen verwandt,jedoch dann deutsche Übersetzungen, wenn dies zum Verständnis sinnvoll erscheint.

Im gesamten Text verwandte Abkürzungen:EB ErwachsenenbildungNRO Nichtregierungsorganisationen VHS Volkshochschulen

© 2007 dvv international

Anschrift: dvv internationalObere Wilhelmstraße 32, 53225 Bonn Telefon: 02 28/9 75 69–0, Telefax: 02 28/9 75 69 55e-mail: [email protected]: www. dvv-international.de

Aktivitäten 2005/6

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Vorbemerkung 4

Entwicklungen in den Jahren 2005–2006 7

Rahmenbedingungen 7

Projektarbeit 15

Praktische Beispiele 25

Afrika 25Guinea 25Uganda 26

Asien / Pazifik 28Tsunami-Katastrophe 28Philippinen 29

Zentralasien 31Tadschikistan 31

Lateinamerika 33CEAAL 33Kolumbien 34

Mittel- / Ost- / Südosteuropa 37Georgien 37Südosteuropa 40

Internationale Fachkontakte 42

Globales Lernen 44

Interkulturelle und europapolitische Bildung 46

Übersicht über die Projektaktivitäten 49

Information und Kommunikation 49

Liste der Projekte 51

Ansprechpartner/innen 66

Statistik 67

Inhalt

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Vorbemerkung

Unsere Entscheidung, statt jährlicher Berichte eine vertiefende Auswertung zu den Aktivitäten der jeweils letzten zwei Jahre vorzulegen, aus denen neben

vielen einzelnen Details verstärkt die Entwicklungslinien und Wirkungen unserer Kooperationen mit den Partnern erkennbar werden, hat sich bewährt und wird deshalb hiermit fortgesetzt. Aktuellere Informationen bleiben ohnehin zeitnah über unsere Internetseite abrufbar.

Wir gehen zuversichtlich davon aus, dass auch unser Namens- und Logowechsel, vollzogen zum Jahresanfang, sich als problemlos erweisen wird. Satzungsgemäß bleiben wir zwar weiterhin das Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes. dvv international ersetzt aber das weniger eingängige Kürzel IIZ/DVV und im Logo übernehmen wir das vom DVV, von vielen Landesverbänden und Volkshochschulen genutzte Design, allerdings mit einer stilisierten Weltkugel im Hintergrund.

Wieder ist viel geleistet und erreicht worden. Das Globale Lernen für Erwachsene an den deutschen VHS ist um die Jugendbildung erweitert worden. Die euro-papolitische Bildung griff in Aktionstagen die Erweiterung und Integration der Europäischen Union auf. Der XII. Deutsche Volkshochschultag hatte durch die große Vertretung von Teilnehmenden aus dem Ausland die stärkste internationale Dimension in seiner bisherigen Geschichte. Auf europäischer Ebene konnte das von uns koordinierte Netzwerk NILE zum interkulturellen Lernen in erweiterter Part-nerschaft in die nächste Phase geführt und das Projekt TEACH zur Ausbildung von Erwachsenenbildner/innen, dessen Konsortialführung die Kopernikus Universität in Polen innehatte, erfolgreich abgeschlossen werden. Geschichtsaufarbeitung und grenzüberschreitende Initiativen standen im multiethnischen Südosteuropa im Vordergrund. Gemeinsam mit der European Association for the Education of Adults (EAEA) als europäischem Verband wurde an der Studie zu den Trends der Erwachse-nenbildung in Europa gearbeitet, die einen durchaus bedeutsamen Einfluss auf die gerade verabschiedete EU-Mitteilung mit dem Titel „Adult learning: It is never too late to learn“ hatte. Die Chancen verstärkten europäisch-asiatischen Austausches zur Erwachsenenbildung wurden auf einer Konferenz in China ausgelotet.

Eine Vielzahl von asiatischen Nichtregierungsorganisationen konnte in der Ge-sundheits- oder Umweltbildung auf unsere Unterstützung rechnen. Gemeinsam mit dem Asian – South Pacific Bureau of Adult Education (ASPBAE), dem asiatischen Verband, evaluieren wir nun die regional wirkenden Potenziale unserer Kooperati-on im Hinblick auf das Weltprogramm „Bildung für Alle“ und die Frauenförderung.

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Vorbemerkung

In Afrika waren Dezentralisierung und Alphabetisierung in Guinea, das Empower-ment - Projekt für Frauen in Äthiopien und HIV/AIDS und Erwachsenenbildung in Südafrika wichtige Initiativen. Auch hier werden wir gemeinsam mit den Partnern aus laufenden Evaluierungen lernen. Zugleich gelang es, durch systematische Stu-dien unser Aus- und Fortbildungsprogramm zu untersuchen und mit den Partnern auf einer Konferenz in Botswana zu beraten, wie es einen verbesserten Beitrag zu Trägerstrukturförderung und Capacity Buildung in Afrika und Asien leisten könnte. In Lateinamerika waren die Projekte zur Vernetzung interkulturellen Lernens vor allem mit indianischen Gemeinschaften, die Integration von allgemeiner und be-ruflicher Bildung und die einkommensorientierte rurale Bildungsarbeit weiterhin bedeutsam. Aus der Kooperation mit dem Consejo de Educación de Personas Adultas de América Latina (CEAAL), dem lateinamerikanischen Verband, konnten Initiativen mit Partnern in Kuba entwickelt werden. Soweit ein kurz gefasster Über-blick, der Umfang und Vielfalt andeuten und zugleich anregen will, vertiefenden Einblick zu nehmen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit den regionalen Erwachsenenbildungsver-bänden, die zugleich als kontinental wirkende Arme des International Council for Adult Education (ICAE), des Internationalen Rats der Erwachsenenbildung gelten, haben wir gute Möglichkeiten, auf die globalen Entwicklungen in der Erwachsenenbildung Bezug zu nehmen. Diese Zusammenarbeit konkretisiert sich im Jahre 2007 erneut durch die von ICAE, EAEA und DVV gemeinsam veranstalte-te Konferenz zur Bedeutung von Bildung für Migration und Integration in Bonn. Hinter der Berufung von dvv international in den Vorbereitungsstab zur nächsten Weltkonferenz der Erwachsenenbildung, CONFINTEA VI, im Jahr 2009 in Brasilien stecken sowohl Anerkennung wie die Herausforderung, die zivilgesellschaftliche Stimme fachverbandlicher Vertretung gegenüber den Regierungen frühzeitig zur Geltung zu bringen. Insofern sollen hier ausdrücklich unsere gute Kooperation mit dem UNESCO – Institut für Lebenslanges Lernen, dem Arbeitskreis Bildung in der Entwicklungszusammenarbeit und der Arbeitsgemeinschaft Sozialstruktur genannt werden.

Es ist uns zudem gelungen, die finanzielle Absicherung unserer Arbeit leicht zu steigern und die Zahl der uns fördernden Zuwendungsgeber zu erweitern. Zu-vorderst müssen wir dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für eine stabile Förderung und zugleich Einbindung in vielfältige sektorale und regionale Bezüge danken. Die Zuwendungen weiterer deutscher Ministerien werden durch Mittel diverser Haushaltslinien der EU, aber auch der Weltbank und erstmals einer Finanzierung aus Entwicklungsgeldern der Niederlan-

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de verstärkt. Für das in unsere Partner und uns gesetzte Vertrauen in die Qualität und die Bedeutung dieser Arbeit sei aufrichtig gedankt.

An die Adresse des Auswärtigen Amtes gerichtet müssen wir Dank und Enttäu-schung verbinden. Aus Mitteln der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik sind die internationalen Kontakte der Volkshochschulen und des DVV sowie ihrer Partner über die vergangenen Jahrzehnte in zwar von der Höhe her geringer, aber doch kontinuierlicher und damit wirkungsvoller Weise gefördert werden. Mit dem neuen Jahr wurde diese Förderung eingestellt, weil anderen Prioritäten als der Erwachsenenbildung der Vorzug eingeräumt wird. Gemeinsam mit den Volks-hochschulen und den Gremien des DVV werden wir uns weiter für eine Revision dieser Entscheidung einsetzen.

Schließlich gilt Anerkennung und aufrichtiger Dank allen Kolleginnen und Kolle-gen, die innerhalb der Strukturen unserer Partner oder unseres Instituts im In- und Ausland alles das geleistet haben, was hier im Folgenden beschrieben und analy-siert wird. Dass dahinter professionelles Engagement und oft bis an die Grenze jedes einzelnen gehender Einsatz steckt, versteht sich sicher von selbst, ist darum aber nicht weniger bewundernswert. Zugleich ist damit eine gute Basis für die vor uns liegenden Herausforderungen geschaffen worden.

Heribert Hinzen

Bonn, im März 2007

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Entwicklung von 2005 – 2006

Entwicklungen von den Jahren 2005 – 2006Rahmenbedingungen

Die Fußballweltmeisterschaft und in etwas bescheidenerem Maße die Hand-ballweltmeisterschaft haben deutlich gemacht, wie in einem Gebiet eine

Massenbegeisterung entstehen kann, wenn eine durch mächtige Interessen ge-speiste Lobby am Werk ist. Dabei handelt es sich hier eigentlich um Bereiche von untergeordneter Bedeutung für die künftigen Entwicklungen unserer Gesellschaft, unseres Landes und unseres Planeten.

Stellen wir uns einen Augenblick lang vor, wie es auf einer Weltmeisterschaft der Erwachsenenbildung aussehen könnte. Weltweite Medienpräsenz? Macdonalds und Burgerking im Wettstreit um die Cateringrechte? Wirtschaftskonzerne, die um Sponsoringmöglichkeiten streiten? Live-Berichterstattung von den Lernereig-nissen? Staatsoberhäupter, die in ihren Regierungsmaschinen einfliegen, um Studi-enzirkel und Zukunftswerkstätten zu besuchen und die Preise für die innovativsten Lernerfahrungen aushändigen?

Die Absurdität solcher Vorstellungen ist offensichtlich. In Wahrheit spielt die Erwachsenenbildung in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle, selbst wenn ihre Bedeutung bei ausgewählten Gelegenheiten von ausgewählten Politi-kerinnen und Politikern beteuert werden mag. Als Erwachsenenbildner müssen wir im Gegenteil ständig darum ringen, dass unser Fachgebiet auf der Tagesordnung bleibt und nicht von der Liste der öffentlichen Aufgaben gestrichen wird. Wir versuchen, gegen die Tendenz zu immer weiter reichenden Einsparungen anzu-gehen, die das Menschenrecht auf Weiterbildung aushöhlen. Wir beharren auf der Einsicht, dass die Weiterbildung nicht den freien Marktkräften überantwortet werden darf, damit die aus den unterschiedlichsten Gründen Benachteiligten nicht ausgeschlossen werden. Wir weisen immer wieder darauf hin, dass der Wert des Lernens sich nicht in seiner Verwertbarkeit für wirtschaftliches Wachstum und für die Beschäftigungsfähigkeit der Lernenden erschöpft.

So hoffen wir, die politischen Entscheidungsträger davon überzeugen zu können, dass das Lernen ein integraler Teil der menschlichen Natur ist, ein Wert in sich selbst, unverzichtbar für das Glück und die Erfüllung der Menschen, entscheidend für die Entwicklung und den Erhalt der sinnlichen und intellektuellen Fähigkeiten, die über den Bedarf und die Jahre der wirtschaftlichen Aktivität hinausreichen, die ihnen gestatten, sich für das Geschehen in ihrer Umgebung, ihrer Gemeinde, des Landes und der Welt zu interessieren und in seine Gestaltung einzumischen und so zur Entwicklung demokratischer Gesellschaften beizutragen. Natürlich bedeutet dies, dass der Staat und seine Verwaltung die Interessen aller seiner Bürgerinnen

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und Bürger zu fördern und zu schützen hat und sich nicht auf die Förderung von Wirtschaftsinteressen und das Wohl der Aktionäre beschränken darf.

Leider stellen wir immer wieder fest, dass unsere Überzeugungen nicht en vogue sind, dass wir gegen den Strom schwimmen, und dass die Erwachsenenbildung in der Rangfolge der politischen Prioritäten weiter an Gewicht verliert. Dies gilt nicht nur für die Entwicklung in Deutschland, sondern weltweit, so dass auch unsere Partner, besonders in den Entwicklungsländern, einen immer schwereren Stand haben. Da die großen multilateralen Geldgeber für Entwicklungsprogramme der Regierungen, Weltbank und die regionalen Entwicklungsbanken, sich bei der Förderung von Anstrengungen im Bildungsbereich auf den Aufbau funktionaler Grundbildungsprogramme konzentrieren und darunter das formale Grundschul-wesen verstehen, gibt es kaum ein Entwicklungsland, in dem die Weiterbildung noch Priorität genießt.

Diese Tendenz gilt auch für die Entwicklungspolitik der Bundesrepublik. Die Zahl der Partnerländer wurde hier ebenso reduziert wie die Schwerpunkte, in denen die Zusammenarbeit gefördert wird. Die Weiterbildung gehört in keinem Land zu diesen thematischen Schwerpunkten. Sie hat anscheinend künftighin auch keinen Platz mehr in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) der Bundesre-publik. Zum Ende des Jahres 2006 teilte das Auswärtige Amt dvv international mit, dass es ab dem Jahre 2007 die weitere Förderung von Maßnahmen der Erwachse-nenbildung einstellen werde, da diese nicht zu den Prioritäten der AKBP gehöre. Diese Förderung war vom Volumen her nie sehr umfangreich gewesen, bot vielen Volkshochschulen aber die Möglichkeit, über ihren eigenen kleinen Wirkungskreis und über die deutschen Grenzen hinaus zu blicken, zu kommunizieren und sich zu vernetzen. Dies hatte sich in Jahrzehnten bewährt. Nunmehr soll sich anschei-nend die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik auf die Förderung der Künste, der Forschung und Hochschularbeit sowie des Sprachunterrichts im Ausland konzentrieren, wobei damit hüben und drüben die Eliten angesprochen werden, während die Weiterbildung vor allem die Interessen und Bedürfnisse der breiten Bevölkerungsschichten beträfe.

In der Europäischen Union finden die gleichen Entwicklungen ihre Bestätigung. Die politischen Grundsatzpapiere zum Lebenslangen Lernen, an dem die Erwachsenen-bildung einen anerkannten Anteil hat, sind durchaus lesenswert. In der zweiten Jahreshälfte 2006 hat die Europäische Kommission sogar eine eigene Mitteilung zur Erwachsenenbildung herausgegeben. Zumindest nominell wird dies auch durch die Förderprogramme der Kommission gespiegelt, in denen es eine eigene Budgetlinie für die Erwachsenenbildung gibt. Aber die Zahlen, mit denen diese Budgetlinie

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Entwicklung von 2005 – 2006

ausgestattet ist, sprechen ihre eigene Sprache. In Grundtvig – Programm stehen für die Förderung internationaler grenzübergreifender Erwachsenenbildungsak-tivitäten, umgerechnet auf die damit zu bedienende Bevölkerung, gerade einmal 20 Cent pro Person und Jahr zur Verfügung. Und während die Interessenverbände von Wirtschaft, Wissenschaft oder Forschung Millionen in ihre Lobby-Arbeit inves-tieren, erhält der Europäische Erwachsenenbildungsverband von der Union eine Förderung, die nicht einmal die Kosten für eine einzige hauptamtliche Stelle in Brüssel abdeckt.

Die Rahmenbedingungen für die Implementierung von Projekten der internatio-nalen Kooperation auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung sind also national und international alles andere als günstig. Dabei haben sich die grundsätzlichen Heraus-forderungen kaum verändert, die im Bildungsbereich bestanden werden müssen, um mit den Weltentwicklungen Schritt zu halten. Weiterhin betreffen die seit Generationen aufgehäuften Probleme im Grundbildungsbereich die Erwachsenen, die ihre Chancen zum Erlernen von Wissen benötigen, das ihnen helfen könnte, ihre schwierigen Lebenssituationen besser zu bewältigen. Weiterhin gilt, dass bedeutsame gesellschaftliche Veränderungen zwar nicht von Bildungsprozessen bewirkt werden, aber ohne Bildung nicht von den Menschen getragen und mitge-staltet und damit erst nachhaltig verankert werden können. Weiterhin gilt, dass die Entwicklung demokratischer Gesellschaften nur denkbar ist, wenn die Menschen fähig und bereit sind, sich an ihrer Gestaltung auf den lokalen, nationalen und globalen Ebenen zu beteiligen. Eine nach Inhalten und Organisationsformen breit konzipierte Erwachsenenbildung hat nichts von ihrer Relevanz verloren, und die Aufgabe der solidarischen Unterstützung der Partner des DVV beim Aufbau trag-fähiger Erwachsenenbildungsstrukturen stellt sich unverändert.

Förderbedingungen von dvv international 2005–2006

Es ist keineswegs selbstverständlich, dass es dvv international weitere zwei Jahre gelungen ist, diese im eigenen Land ebenso wie in den Ländern der Partner in ihrer Bedeutung unterschätzte oder gar verkannte Arbeit ohne Einbußen an Qualität und Umfang weiterzuführen. Dies ist gerade auch aus der Sicht unserer Partner als Erfolg zu werten, die an der Zusammenarbeit mit dvv international vor allem auch die Verlässlichkeit und die partnerschaftliche Bereitschaft zur längerfristigen unterstützenden Begleitung ihrer Projekte zu schätzen wissen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist die wichtigste Quelle der Finanzierung der Projektarbeit von dvv interna-tional geblieben. Zwar waren die Förderbedingungen schwieriger zu handhaben

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als in den vergangenen Jahren. Dies lag vor allem daran, dass der Bundeshaushalt im Parlament sehr spät verabschiedet wurde, weshalb das Ministerium dvv inter-national erst sehr spät den verfügbaren Mittelrahmen mitteilen konnte. Dies hat verbindliche Planungen in den von BMZ-Bewilligungen abhängigen Projekten sehr erschwert. Letztlich war dankenswerter Weise aber immer auf die zuverläs-sige Förderung durch das BMZ Verlass, ohne die die Arbeit von dvv international nicht möglich wäre. In der Zwischenzeit zeichnen sich wieder zeitgerechtere und stabilere Förderungsbedingungen ab.

Die Förderung einiger Projektbereiche durch das Auswärtige Amt ist insgesamt zurückgegangen und war ebenfalls zeitlich stark verzögert und im Fördervolumen weniger berechenbar als in den Vorjahren. Wie oben bereits ausgeführt, stehen die Aussichten auf künftige Fördermittel für die Erwachsenenbildungsarbeit schlecht.

Für dvv international ist aus der Entwicklung dieser Rahmenbedingungen deut-lich geworden, dass die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen unver-zichtbar ist, um seine Arbeitsoptionen zu stabilisieren und zu erweitern. Daher hat er begonnen, sich an Bewerbungsverfahren für Tenderprojekte zu betei-ligen, die von der Europäischen Union und anderen Geldgebern für nationale Entwicklungsprojekte im Bildungs- und Weiterbildungsbereich ausgeschrieben werden. Für dvv international ist hier ausschlaggebend, ob das ausgeschriebene Projekt von der Aufgabenstellung her zu seinem Projektprofil passt und geeignet ist, seine Arbeit in dem jeweiligen Land sinnvoll zu ergänzen. Bewerbungen in Tenderverfahren sind nur aussichtsreich, wenn es gelingt, potente Konsortien zu bilden, zu denen auch starke einheimische Partner zählen. Hier ist von Vorteil, dass dvv international im Ergebnis seiner langjährigen zuverlässigen Koopera-tionsarbeit ein weites Netz von Partnerorganisationen in vielen Ländern aufge-baut hat.

Arbeitsschwerpunkte von dvv international 2005–2006

Weder an den inhaltlichen Schwerpunkten noch an der Partnerstruktur musste dvv international in den vergangenen beiden Jahren wesentliche Änderungen vornehmen. Das Spektrum seiner Arbeit ist thematisch, methodisch und von den Partnern her ebenso von Kontinuität wie von großer Vielfalt gekennzeichnet. Seine Tätigkeit gliedert sich in die regional organisierten Projektbereiche in den Entwicklungsländern in Asien, Afrika, und Lateinamerika und in den europäischen Transformationsländern sowie in die begleitenden Projekte zu Kommunikation und Information und die auf die Volkshochschulen in der Bundesrepublik zielen-den Projekte zum Globalen Lernen und zur Unterstützung internationaler Fach-

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Entwicklung von 2005 – 2006

kontakte von Volkshochschulen und ihren Verbänden und Einrichtungen. Zu den Themengebieten seiner Arbeit gehören weiterhin

Grundbildung und berufliche BildungFörderung von Jugendlichen und FrauenArmutsbekämpfung und EinkommensschaffungSelbsthilfeförderungUmweltbildungnachhaltige Landwirtschaftinterkulturelle Bildungpolitische Bildung und InteressenvertretungAusbildung von Fachkräften

und generell die Schaffung von Strukturen für die Erwachsenenbildung.

Durchgängig wird in der Projektarbeit von dvv international darauf geachtet, dass Frauen, die häufig in ihren Bildungschancen besonders benachteiligt sind, Chancen erhalten, diese Nachteile auszugleichen und sich an den Aufgaben der Sicherung der Familieneinkommen und der Entwicklung ihrer Gemeinschaften gleichberech-tigt beteiligen können.

Sektorale Komponenten der Arbeit von dvv international sind die Herstellung und Bereitstellung von Informationsmedien wie Zeitschriften, Monographien, CD-ROMs und Internetangebote

sowie dieBegleitung entwicklungspolitischer Bildungsarbeit in der Bundesrepublik mit Fortbildungsangeboten und Materialien.

Leitgedanke für die Arbeit von dvv internationalDie Arbeit von dvv international ist stets sozial orientiert und ergreift Partei für die Interessen und Bedürfnisse der benachteiligten Bevölkerungsschichten in unseren Partnerländern. Sie ist getragen von dem Grundgedanken der Solidarität mit den Vertretern und Organisationen der Erwachsenenbildung in den Ländern, in denen die Wahrnehmung und Weiterführung dieser Aufgabe auf die Unterstützung von außen angewiesen ist. Zielgruppen von uns und unseren Partnern sind daher in erster Linie marginalisierte Gruppen, Menschen aus Slums und Stadtvierteln der unteren Mittelschichten, indigene Bevölkerungsgruppen, Kleinbauern, Landar-beiter und Landarbeiterinnen, Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit und sozialer Ausgrenzung Bedrohte, Jugendliche ohne Arbeit, Ausbildung und Lebenspers-

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pektive oder Frauen, deren Fähigkeiten nicht anerkannt werden, die unterdrückt werden und zur Einnahme der hinteren und unsichtbaren Plätze verurteilt sind. Mit diesem Engagement bekennen sich die deutschen Volkshochschulen zu ihrer Mitverantwortung für die Entwicklung von Weiterbildungschancen für die Men-schen in ihren Partnerländern.

Sich für die Interessen dieser unterprivilegierten Bevölkerungsteile einzusetzen be-deutet aber nicht, sich für bestimmte parteipolitische oder ideologische Interessen einspannen zu lassen. Politische Unabhängigkeit entspricht der Natur der Arbeit von dvv international und ist ihre logische Voraussetzung.

Politischer Dialog und Lobby-Arbeit

Neben der themenorientierten Kooperationsarbeit hat sich dvv international kontinuierlich und auf allen geeigneten und zugänglichen Ebenen für die Vertei-digung der Erwachsenenbildung und ihrer Arbeitsmöglichkeiten eingesetzt. Zu nennen ist besonders seine Mitarbeit in dem Europäischen Erwachsenenbildungs-verband (European Association for the Education of Adults – EAEA) und im Internationalen Erwachsenenbildungsrat (International Council for Adult Education – ICAE), ergänzt durch die Unterstützung des Asiatisch-Pazifischen Bü-ros für Erwachsenenbildung (Asian-South Pacific Bureau for Adult Education – ASPBAE) und den Lateinamerikanischen Erwachsenenbildungsverband (Conse-jo de Educación de Adultos de América Latina – CEAAL). In dem Bewusstsein, dass eine globale Interessenvertretung der Belange der Erwachsenenbildung die Koordination der Akteure der verschiedenen Regionen und eine globale Instanz benötigen, wie sie der ICAE darstellen kann, hat dvv international bei der Jahres-versammlung der EAEA im Jahre 2005 die Lillehammer Group zusammengerufen, an der die genannten regionalen Verbände und einzelne Vertreter besonders rele-vanter Weiterbildungsorganisationen wie des Nationalen Weiterbildungsinstituts von England und Wales (National Institute for Adult and Continuing Education – NIACE), des norwegischen und des schwedischen Erwachsenenbildungsverbandes teilnehmen, und gemeinsam die Vorbereitung der Weltversammlung des ICAE und der nächsten UNESCO – Weltversammlung der Erwachsenenbildung beraten. Diese Gruppierung ist auf Einladung von dvv international auch im Rahmen des Deutschen Volkshochschultages im Mai 2006 und bei der Jahresversammlung der EAEA im November 2006 in Avilés in Spanien zusammengekommen.

In den einzelnen Projekten von dvv international ist die politische Absicherung der Weiterbildung und der in ihr tätigen Instanzen ebenfalls ein durchgängiges Querschnittsthema. Überall gilt es, ihren Platz auf der politischen Tagesordnung zu verteidigen und die Regierungen in ihrer öffentlichen Verantwortung für die

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Entwicklung von 2005 – 2006

Lernmöglichkeiten der breiten Bevölkerungsschichten zu bestärken und, wo not-wendig, auch an sie zu erinnern. dvv international hat zahlreiche nationale und regionale Konferenzen organisiert und sich an weiteren beteiligt, auf denen die Arbeit der Erwachsenenbildung, auch mit Beteiligung von politischen Entschei-dungsträgern, analysiert und verteidigt worden ist.

In diesem Sinne war der XII. Deutsche Volkshochschultag, der Anfang Mai 2006 in Berlin stattgefunden hat, ein besonderer Höhepunkt. 1500 Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreis der deutschen Volkshochschulen, ihrer Verbände und Einrichtungen, der anderen relevanten Weiterbildungsträger, der universitären Erwachsenenbildung und der Bildungsverwaltungen auf nationaler und Länder-ebene kamen zusammen, um in Foren und Fachveranstaltungen aktuelle fachliche und gesellschaftspolitische Themenstellungen zu reflektieren. Bemerkenswerte Stellungnahmen zur Weiterbildung wurden bei dieser Gelegenheit vom Bundes-präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Horst Köhler, der Ministerin für Bildung und Forschung Frau Annette Schavan, dem Europäischen Kommissar für Bildung und Kultur, Herrn Ján Figel, vom Vorsitzenden des Deutschen Städtetages, Herrn Christian Ude, vom Präsidenten des Internationalen Erwachsenenbildungs-rates, Herrn Paul Bélanger, und natürlich von Frau Rita Süssmuth, der Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes, abgegeben. dvv international hatte ein Forum zur Finanzierung der Weiterbildung und Fachveranstaltungen zum Europä-

Quelle: dvv international

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ischen Qualifikationsrahmen und zu den künftigen EU-Programmen zur Förderung der Weiterbildung organisiert.

Die Konferenz erschöpfte sich aber nicht in der Analyse deutscher Fragestellungen durch deutsche Fachkräfte. Wie alle anderen Sektoren entwickelt sich auch die Weiterbildung in einem durch die Globalität geprägten internationalen Bedin-gungsgeflecht. Daher ist es unabdingbar, den Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus zu richten und von ausländischen Erfahrungen und Sichtweisen zu profitie-ren. Umgekehrt haben die Erfahrungen, Überlegungen und Konzepte der deut-schen Weiterbildung auch ihre Relevanz für unsere Partner innerhalb und jenseits der europäischen Grenzen. Daher hat dvv international mehr als 200 Gäste aus den Partnerländern seiner internationalen Projektarbeit eingeladen, aktiv an der Gestaltung des Volkshochschultages teilzunehmen. Ergänzend hat er für die aus-ländischen Gäste und mit ihrer Beteiligung ein umfangreiches Rahmenprogramm organisiert, an dem vor allem die Berliner Volkshochschulen mit großem Interesse mitgewirkt haben. Die nationalen ebenso wie die internationalen Rückmeldungen auf den Volkshochschultag waren durchgehend positiv. Die Weiterbildung hatte ih-re Relevanz für die Gestaltung der gesellschaftlichen Entwicklungen in nationalem wie internationalem Maßstab eindrücklich unter Beweis stellen können.

Partner von dvv international

Die Partner von dvv international stammen traditionell aus den staatlichen Insti-tutionen ebenso wie aus den Organisationen der Zivilgesellschaft. Dies entspricht völlig der Erfahrung, dass die Kreativität, Basisnähe und das Engagement von Nichtregierungsorganisationen für die Entwicklung und Umsetzung von sozial orientierten Arbeitsansätzen und Projekten wertvoll sind, dass aber erst das verant-wortliche Engagement der staatlichen Behörden ein flächendeckendes Angebot von Lernmöglichkeiten für die Bevölkerung garantieren kann. Im übrigen sind die Rahmenbedingungen für das Entstehen und Operieren von Nichtregierungsorga-nisationen, ja, sogar das Verständnis von dem, was Nichtregierungsorganisationen und Bürgergesellschaft sind und wie sie funktionieren, in den verschiedenen Län-dern höchst unterschiedlich. Im Einzelnen werden die Partnerorganisationen unten in der systematischen Projektübersicht aufgeführt.

Wie schon erwähnt, kooperiert dvv international in der Lobby-Arbeit für die Weiterbildung vor allem mit den nationalen und regionalen Fachverbänden, dem ICAE, dem UNESCO – Institut für Pädagogik, das sich jetzt UNESCO – Institut für Lebenslanges Lernen nennt, sowie mit den anderen großen Trägern von Weiterbil-dungsprogrammen und den Erwachsenenbildungsabteilungen von Universitäten in Deutschland und weltweit.

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Projektarbeit von dvv international

Entwicklungsländer

Neben formalen Lernstoffen wie dem Nachholen von Schulabschlüssen, der Entwicklung angemessener Curricula oder der didaktischen Fortbildung von

Lehrkräften für die besonderen Anforderungen der Erwachsenenbildung steht die Erwachsenenbildung in den Entwicklungsländern als Mittel zur Sicherung des Grundbedarfs stets im Mittelpunkt. Praxisbegleitende Ausbildung und Beratung für Landarbeiter und Kleinbauern oder handwerkliche Kleinbetriebe, oft im infor-mellen Sektor, sind der Gegenstand zahlreicher Projekte, ebenso die Förderung des Aufbaus von gemeinschaftlichen Arbeitsformen, etwa von Kooperativen und ge-meinschaftlich betriebenen Produktions- oder Dienstleistungsgruppen. Mängel in der gesundheitlichen und sozialen Versorgung in Dörfern und Stadtteilen werden durch Eigeninitiative und gemeinschaftliches Handeln angegangen. Die Menschen lernen, sich selbst zu helfen, ihre Interessen besser zu definieren und sie zu vertre-ten. Insofern ist auch die politische Bildung häufig ein unverzichtbarer Bestandteil der gemeinsam mit den nationalen Partnern betriebenen Projektarbeit. Die Er-wachsenenbildung ist Bestandteil eines integralen Entwicklungsprozesses, in dem die Lernbedürfnisse ineinander greifen. Ein von den Lebensaufgaben separierter

Entwicklung von 2005 – 2006

Nähkurs in Uganda Quelle: dvv international

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Unterricht entspricht nicht dem Lernbedarf der Zielgruppe. Vielmehr ergänzen sich die Ausbildungskomponenten aus den Bereichen Gesundheit, Wohnen, Gemein-wesenorganisation, Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten, Organisation von Arbeits- und Produktionsgruppen, Kreditfonds, gemeinschaftlicher Kinder-betreuung, Gemeinschaftsladen, Gemeinschaftsrestaurant und anderen mehr, die sich im Laufe der Entwicklung der Arbeit als notwendig ergeben.

Afrika

Die Arbeit in Afrika konzentriert sich auf drei Länderprojekte, jeweils mit einem eigenen Projektbüro von dvv international, von denen aus weitere Projekte in der jeweils benachbarten Region betreut werden. Diese Regionalbüros von dvv international befinden sich in Kapstadt in Südafrika, in Conakry in Guinea und in Addis Abeba in Äthiopien. Jedes der Projekte unterstützt eine Vielzahl von Vorhaben und Initiativen, hat dabei aber einen eigenen programmatischen Schwerpunkt. In Äthiopien steht der Ausbau von ruralen und kleinstädtischen Er-wachsenenbildungszentren im Mittelpunkt, in denen handwerkliche Fertigkeiten, Landwirtschaft und andere Techniken zur besseren Bewältigung der Lebenssituati-on erlernt werden. Von Äthiopien aus werden EB-Initiativen vor allem in Uganda und Kenia mitbetreut. Auch in Guinea steht die Förderung von Bildungsmaß-nahmen im Mittelpunkt der Arbeit, die den Menschen helfen, aus eigener Kraft ihre Gesundheits-, Ernährungs- und Einkommenssituation zu verbessern. Vorrangig richten sich diese Maßnahmen an Frauen. Dazu wird mit der finanziellen Unter-stützung der Weltbank eine flächendeckende Alphabetisierungs- und Grundbil-dungsversorgung organisiert. Über Guinea hinaus arbeitet das dvv international – Büro Conakry mit kleineren EB-Projekten in Mali, im Tschad, in Senegal, in Burkina Faso und in anderen westafrikanischen Ländern. In Südafrika widmet sich dvv international in besonderem Maße der Prävention und der Betreuung von AIDS-Erkrankten mit den Mitteln der Erwachsenenbildung. Um die Partizipation der Zielgruppe zu gewährleisten, wird bevorzugt die Reflect-Methode (Regenera-ted Freirean Literacy through Empowering Community Techniques) angewendet, die von der britischen Organisation ActionAid für ihre Arbeit mit afrikanischen Gemeinschaften entwickelt worden ist und partizipative Methoden mit Techniken kombiniert, die die Gemeinwesen zu eigenständigem Handeln befähigen. Das Büro in Kapstadt betreut ebenfalls Vorhaben in Lesotho, Botswana, Angola und Madagaskar. Neben den länderbezogenen und regionalen Projektarbeiten nimmt dvv international in Afrika einige Querschnittaufgaben war, vor allem in den Feldern der akademischen Aus- und Fortbildung von Fachkräften der Erwach-senenbildung und in der Produktion eines afrikanischen Zyklus von Erwachsenen-bildungsliteratur.

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Entwicklung von 2005 – 2006

Asien – SüdpazifikSeit jeher konzentriert sich die dvv international – Arbeit in Asien auf die Unterstüt-zung potenter Partnerorganisationen vor allem aus dem Nichtregierungssektor. Schwerpunktländer in der riesigen asiatisch-südpazifischen Region sind Indien, die Philippinen und Indonesien. Kleinere Initiativen werden auch in Malaysia, Nepal und auf den Salomonen unterstützt. Thematische Schwerpunkte sind die Förderung von Selbsthilfeinitiativen von Frauen, Ausbildung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen für ihre Partizipation in Gremien der Selbstverwaltung, Um-welt und Ökologie. Besonders zu erwähnen ist die Förderung des Asiatisch-süd-pazifischen Büros für Erwachsenenbildung (Asian – South Pacific Bureau of Adult Education ASPBAE), eines Regionalverbandes der EB, dem ca. 200 Mitglieds-organisationen aus dreißig Ländern der Region angehören. ASPBAE vertritt nicht nur die bildungspolitischen Interessen seiner Mitglieder auf nationaler, regionaler und globaler Ebene, sondern führt selbst zahlreiche Bildungsinitiativen mit und für seine Mitglieder in den verschiedensten Ländern der Region durch. Dabei geht es vor allem um die thematische Vernetzung der Mitglieder und die professionelle Qualifikation ihrer Führungskräfte.

Nach dem verheerenden Seebeben Ende 2004 bestand für die Partner von dvv in-ternational in der Region die dringlichste Aufgabe, mit den betroffenen Menschen

Trainingskurs zu organischem Landbau im Bergland Luzons, Philippinen Quelle: dvv international

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gemeinsam den Wiederaufbau zu planen und zu organisieren. Da sie seit vielen Jahren in der Region tätig sind und einen von Vertrauen getragenen Zugang zu den Menschen haben, der die Mobilisierung der eigenen Kräfte der zerstörten Gemein-schaften erleichtert hätte, hätten hier hervorragende Möglichkeiten bestanden, über die unmittelbare Katastrophenhilfe hinaus tragfähige und kulturell ange-passte Alternativen zu entwickeln und umzusetzen. Leider ist es dvv international jedoch trotz großer Anstrengungen nicht gelungen, die für einen solchen Ansatz der Wiederaufbauhilfe notwendigen zusätzlichen Mittel aus den beträchtlichen Tsunamimitteln der Bundesregierung zu gewinnen. dvv international musste sich darauf beschränken, aus den normalen Projektmitteln so weit wie möglich zu helfen. Eine eigene Spendenaktion brachte zwar nur bescheidene Ergebnisse, die aber ebenfalls der Arbeit der Partner zugute gekommen sind.

Anders als Süd- und Südostasien hat die zentralasiatische Region mit ihrer sowje-tischen Geschichte eigenständige Bedingungen, die von der Erwachsenenbildung in besonderer Weise aufgegriffen werden müssen. Dies wird von dvv international von seinem Büro in Taschkent aus geleistet. Schwerpunkte der EB-Programme in Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan und Kasachstan sind die inhaltliche und organisatorische Neugestaltung der beruflichen Bildung. Im Rahmen des Sta-bilitätspakts Afghanistan hat dvv international auch Ausbildungsinitiativen für einige Nichtregierungsorganisationen in Afghanistan gefördert.

Lateinamerika

In zwei Ländern, Mexiko und Bolivien, unterhält dvv international eigene Pro-jektbüros. Das mexikanische Büro hat inzwischen die konzeptionelle und organisa-torische Verantwortung für den gesamten mittelamerikanischen Raum übernom-men, insbesondere Guatemala und Nicaragua, wo der Schwerpunkt der Arbeit auf der Förderung von interkultureller Bildung und von Modellen eigenständiger wirtschaftlicher Entwicklung von indianischen Gemeinschaften liegt.

In Kolumbien unterstützt dvv international seinen Hauptpartner, die Stiftung für gemeinschaftliche rurale Entwicklung (Fundación para el Desarrollo Rural Inte-gral Comunitario – Centro de Investigaciones y Servicios Comunitarios CISEC), bei dem Versuch, die bürgerkriegsähnliche Situation, die in weiten Teilen des Landes herrscht, auf der lokalen Ebene mit Mitteln der Erwachsenenbildung, einer rentab-len ökologischen Landwirtschaft, dem Zusammenwirken von Zivilgesellschaft und lokaler Verwaltung, einer unterschiedliche Ethnien und Traditionen zusammen-führenden Bildung zu überwinden. In Bolivien wird der Umbau des staatlichen Erwachsenenbildungssystems zu einer allgemeine und berufliche Bildung zusam-menfassenden Organisationsform inzwischen flächendeckend weitergeführt. In

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Entwicklung von 2005 – 2006

Argentinien fördert dvv international einen integralen Entwicklungsansatz für die Region von Buenos Aires, der agro-ökologische Produktion und Vermarktung mit einer Gesundheitsversorgung in Selbsthilfe und der gemeinschaftlichen Lö-sung von Gemeinschaftsproblemen und –aufgaben zusammenbindet. In Chile fördert dvv international agro-ökologische und zivilgesellschaftliche Projekte aus der Stadt und dem Umland von Santiago und der VI. Region (Chomedague und Colchagua).

In Kuba wurde aufgrund des dort verwirklichten Gesellschaftsmodells in der brei-ten Bevölkerung ein hoher Bildungsstandard realisiert, der auch für die erwachsene Bevölkerung beibehalten und in der Arbeit großer gesellschaftlicher Organisati-onen gepflegt wird. Weniger stark ausgeprägt ist die partizipative und auf die Menschen in ihrer Wohn- und Arbeitsumgebung abgestimmte Erwachsenenbil-dung, wie sie in Lateinamerika unter der Bezeichnung Educación Popular bekannt geworden ist, die sich vor allem auf Paulo Freire beruft. Für diese Art der Erwach-senenbildung gibt es aber in Kuba großen Bedarf. Daher arbeitet dvv international seit dem Jahr 2003 mit dem Colectivo de Investigación Educativa ‚Graciela Bustillos’ – CIE und der Asociación de Pedagogos de Cuba – APC zusammen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Inhalte und Methoden der Educación Popular in Kuba bekannt zu machen und anzuwenden. Ein neues Thema für die Arbeit von dvv international in Kuba ist die Unterstützung des Erziehungsministeriums bei der Verbesserung der Katastrophenprävention durch pädagogische Vorbereitung der Bevölkerung in ih-ren örtlichen Gemeinschaften. Dieses Thema ist in dem regelmäßig von Hurrikanen heimgesuchten Kuba von besonderer Relevanz. Es ist vielleicht das Ergebnis der langjährigen Kontakte mit der kubanischen Erwachsenenbildung im Rahmen des CEAAL, dass dvv international zur Zeit die einzige öffentlich geförderte deutsche Organisation ist, die mit der Zustimmung des kubanischen Ministeriums für inter-nationale Kooperation auf der Grundlage eines entsprechenden Abkommens mit kubanischen Organisationen zusammenarbeitet.

Die Vertretung von bildungspolitischen Interessen der nicht staatlich organisierten Erwachsenenbildung werden in Lateinamerika von dem Lateinamerikanischen Erwachsenenbildungsverband wahrgenommen, dem Consejo de Educación de Adultos de América Latina CEAAL, der als Schwesterorganisation des Asiatisch-Südpazifischen Büros für Erwachsenenbildung ASPBAE und des Europäischen Erwachsenenbildungsverbandes EAEA dem Internationalen EB-Verband (Inter-national Council for Adult Education ICAE) angehört und den Stellenwert der Erwachsenenbildung auf den politischen Agenden in Lateinamerika sichert. Seit vielen Jahren wird der CEAAL bei dieser fortlaufenden Aufgabe von dvv interna-tional unterstützt.

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TransformationsländerIm Gegensatz zu Entwicklungsländern besteht in den Transformationsländern ge-nerell ein höheres Niveau der formalen Bildungseinrichtungen. Das Ausbildungs-niveau der breiten Bevölkerung ist immer noch relativ hoch und unterscheidet sich kaum von dem der Industrieländer. Allerdings erweist sich diese Bildung im Lichte der aktuellen Anforderungen vielfach als unangepasst und obsolet. Zudem beginnen Entwicklungen zu greifen, die diesen aus der sozialistischen Vergan-genheit überkommenen Bildungsstandard zu unterminieren drohen. Das formale Bildungswesen hat Mühe, seinen Qualitätsstandard und seine Offenheit für alle zu erhalten. Tendenzen zur Differenzierung in eine qualitativ abgeflachte Grundver-sorgung für die breite Bevölkerungsmehrheit, insbesondere in den ruralen Gebie-ten, und eine mehr und mehr privat organisierte und damit den wohlhabenderen Bevölkerungsteilen vorbehaltene höhere Bildung auf internationalem Niveau zeichnen sich in etlichen Ländern ab.

Stärker als in den Entwicklungsländern geht es in der Kooperation mit staatlichen und privaten Partnern in den Transitionsländern also um formale Qualifikationen, die auf die sich verändernden Berufs- und Arbeitsanforderungen abheben. Ab-schlussorientierte berufliche Bildung, zu international anerkannten Zertifikaten führender Sprachunterricht und Ausbildung in Computeranwendungen stehen im Mittelpunkt. Der Bedarf nach beruflicher Weiterbildung und Umschulung verlangt neue Antworten. Orientierung an deutschen und westeuropäischen Erfahrungen wird nachgefragt. Die Rolle der Universitäten als Stätten von Ausbildung und Forschung in der Erwachsenenbildung ist im Wandel und erfordert Kooperation mit vergleichbaren Einrichtungen auf europäischer Ebene. Überhaupt ist der Wunsch nach Interaktion mit Programmen und Institutionen quer durch Europa bei den Partnern in den Transitionsländern nicht erst seit der EU-Osterweiterung ganz zentral, und ihn zu realisieren damit ein wesentliches Arbeitsfeld von dvv international in der Kooperation mit seinen mittel- und osteuropäischen Partnern. Die bildungspolitische Aufgabe der Sicherung der Erwachsenenbildung und ihrer gesetzgeberischen Grundlegung ist auch in den Transitionsländern zwingend. Sie wird aber, anders als in den Entwicklungsländern, eher im europäischen Kontext aufgegriffen, in der die Europäische Union und der im Dialog mit ihr erarbeitete und durch sie vorgegebene bildungspolitische Konsens auch für die Erwachse-nenbildung das Modell für die einzelnen Länder vorgibt. dvv international ist in der Wahrnehmung der bildungspolitischen Interessenvertretung nicht nur als Unterstützer seiner Partner, sondern auch als eigener Akteur auf nationaler und europäischer Ebene stark engagiert.

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Entwicklung von 2005 – 2006

Stärker als in den Entwicklungsländern wird der direkte Kontakt mit der deutschen Weiterbildung gesucht. Daher erfordert die Zusammenarbeit mit Partnern in den Transitionsländern ein stärkeres personelles Engagement von dvv international sowohl in seiner Zentrale als auch in den Partnerländern. Mehrere Projektbüros von dvv international leisten diese Arbeit. In Warschau, von wo aus regionale Initi-ativen in den Beitrittsländern ebenso betreut werden wie zahlreiche Projekte in Polen selbst, und in Sankt Petersburg stehen sie unter der Leitung ausgewiesener einheimischer Fachkräfte. Die Region des Stabilitätspakts, Bulgarien, Albanien, Rumänien und die Republiken des früheren Jugoslawien werden mit Unter-stützung durch das Büro Tirana vom Regionalbüro Sofia aus betreut. Kleinere Län-derbüros gibt es jeweils unter einheimischer Leitung in Mazedonien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro. Die Erwachsenenbildung in Slowenien und Kroatien wirkt ebenso bei den regionalen Initiativen in Süd-Ost-Europa mit, bei denen es neben der beruflichen Bildung, neben der Einführung aussagekräftiger Zertifikate für den Sprachen- und den Computerbereich, neben der Erziehung in Fragen multikultureller Gesellschaften auch um Erziehung zu Toleranz und Konfliktbewältigung und gemeinsames Aufarbeiten der Geschichte geht.

Anders als für Entwicklungsländer gibt es für die europäische Bildungsarbeit, und besonders für Projekte, an denen sich Partner aus mehreren Ländern beteiligen, eine Reihe von Förderprogrammen der Europäischen Kommission. Die Europä-ische Union übt mit diesen Programmen großen Einfluss auf die Richtung aus, in die sich die europäische Erwachsenenbildung bewegt. Insbesondere sind hier die Sokrates- und Leonardo-Programme zu nennen, aber auch die Struktur- und Sozialfonds.

dvv international beteiligt sich selbst an einer Reihe solcher Kooperationsprojekte in Themenfeldern der interkulturellen Bildung und der Einübung von Mecha-nismen zur Toleranz und Konfliktbewältigung. Unter dem Stichwort Europa mit Methode hat er einen Beitrag zur Vorbereitung von Menschen in Deutschland und in den Beitrittsländern auf die EU-Erweiterung geleistet, der außer von der Euro-päischen Union vom Bundespresseamt unterstützt wurde. Auch in solchen Fällen, in denen dvv international nicht selbst EU-Projekte leitet oder als Partner an ihnen teilnimmt, ermöglicht er seinen mittel- und osteuropäischen Partnern ihre Einbin-dung in transnationale europäische Arbeit durch Training in Projektmanagement und durch die Absicherung ihrer Verpflichtungen zur Ko-Finanzierung.

Ein neues Arbeitsfeld eröffnet sich dvv international in der Anbahnung der Zu-sammenarbeit von Volkshochschulen mit EB-Einrichtungen in der Türkei und in

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den Maghreb-Ländern. Erste Schritte hierzu wurden durch die Förderung des Auswärtigen Amtes im Rahmen des Sonderprogramms Europäisch-Islamischer Kulturdialog ermöglicht. Beiderseits herrscht großes Interesse, solche Kontakte auszuweiten und zu intensivieren.

In den Vorjahren hatte dvv international mit regionalen Konferenzen in Malta und Zypern die Initiative entwickelt, Vertreterinnen und Vertreter der Erwachse-nenbildung in den Mittelmeerländern Europas, Afrikas und des Nahen Ostens zusammenzubringen, um Potenziale und Arbeitsfelder für eine regionale Zusam-menarbeit auszuloten und gegebenenfalls bei der Gründung eines mediterranen Erwachsenenbildungsverbandes behilflich zu sein, der die EB dieser Länder stärker an die europäischen Aktivitäten heranführen und ihr eigenes regionales Profil schärfen könnte. Diese Initiative wurde fortgesetzt. Besonders die Konferenz vom Dezember 2005 in Alexandria in Ägypten ist zu erwähnen, auf der der Bedarf an einer eigenen regionalen Organisation der Erwachsenenbildung, die den gesam-ten mediterranen Raum umfasst, bekräftigt wurde. Konkrete Schritte wurden im folgenden durch ein Initiativkomitee weitergeführt, das im Zusammenhang mit dem Volkshochschultag und der Mitgliederversammlung der EAEA in Berlin und Avilés zusammengekommen war und die organisatorischen Grundlagen, vor allem den Entwurf einer Satzung, erarbeitete. Die mediterranen Aktivitäten sind auch deshalb bemerkenswert, weil sie einen Raum für den vorurteilsfreien Dialog in der gesamten Region schaffen, ohne irgendein Land auszuschließen. Der Beitrag von dvv international hierzu wurde vom Auswärtigen Amt gefördert. Es wäre wichtig, die Weiterentwicklung der begonnenen Initiativen in den kommenden Jahren abzusichern.

Ebenfalls mit Förderung durch das Auswärtige Amt konnte dvv international einzelne Volkshochschulen, Landesverbände des DVV und den DVV und seine Gre-

mien selbst bei der Veran-staltung von Seminaren und Konferenzen und bei Fachbesuchen unterstüt-zen, die dem Austausch von deutschen Erwach-senenbildnerinnen und -bildnern mit ihren Kol-leginnen und Kollegen in Europa und weltweit dienten.

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Kennenlernen der vielen Länder Afrikas durch ein Puzzle Foto: R. Bömer / Welthaus Barnstorf (VGB e.V.)

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Entwicklung von 2005 – 2006

Globales Lernen und interkulturelle BildungGlobalisierungs- und Migrationsprozesse sowie die rasante Entwicklung neuer Internettechnologien treiben einen zunehmenden Austausch zwischen Menschen mit sehr unterschiedlichen ethnischen, kulturellen, sprachlichen und religiösen Hin-tergründen voran. Globales Lernen und interkulturelle Bildung, deren Ausgangs-punkt die „Weltgesellschaft“ ist, sollen die Fähigkeit fördern, eigenes Handeln in Hinblick auf die Globale Gesellschaft, die sozialen und ökologischen Folgen und die Auswirkungen für die Zukunft zu reflektieren.

Im Arbeitsbereich Globales Lernen, der seit 1977 besteht, macht dvv international seine Erfahrungen aus der internationalen Kooperation für die Bildungsarbeit der Volkshochschulen fruchtbar. Gleichzeitig fördert es das Interesse an entwicklungs-politischen Problemen und internationalen Fragestellungen bei den Lernenden. Zu diesem Zweck unterstützt es Landesverbände und einzelne Volkshochschulen bei der Organisation von entsprechenden Veranstaltungen, führt Fortbildungen für Kursleiterinnen und –leiter von Volkshochschulen durch und entwickelt themen-gebundene Materialienbände, die es den Volkshochschulen und ihren Lehrkräften kostenlos zur Verfügung stellt. Zuletzt sind besonders Jugendliche als Zielgruppe dieser Arbeit der Volkshochschulen in den Blick gekommen, für die mit zusätzlichen Mitteln des BMZ ein ganzes Paket von eigenen Veranstaltungen mit innovativen Methoden und motivationsfördernden Themenstellungen zusammengestellt wer-den konnte.

Durch eine Zusatzfinanzierung für zwei weitere Projekte unter dem Sokrates – Grundtvig Programm der Europäischen Union in den Jahren 2003 und 2004 war es dvv international außerdem möglich, den Themenbereich Globales Lernen nicht nur gemeinsam mit verschiedenen Partnerorganisationen auf europäischer Ebene aufzugreifen, sondern sich auch besonders intensiv den Fragen des interkulturellen und interreligiösen Dialogs zu widmen.

Publikationen

Eine der vielen Schwierigkeiten der Situation der Erwachsenenbildung in vielen Partnerländern ist der fehlende Zugang von Studierenden, Lehrenden und häufig auch von Kräften aus Planung und Management zu den aktuellen Fachanalysen und –debatten. Wenig Literatur ist verfügbar, und wenn doch, fokussiert sie häufig auf die Themen, Sichtweisen und Erfahrungen des Nordens. Die Erfahrungen aus der Praxis des Südens finden seltener angemessenen Redaktionsplatz und können daher auch nur sehr begrenzt von anderen genutzt werden, die in ähnlichen Ar-beitssituationen in anderen Ländern des Südens engagiert sind.

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Das ist der Grund, weshalb dvv international seit dreißig Jahren seine Zeitschrift Erwachsenenbildung und Entwicklung in den Sprachen englisch, französisch und spanisch und gelegentlich auch in weiteren Sprachen mit einer Auflage von 24.000 Exemplaren publiziert und kostenlos für die Erwachsenenbildung vor allem in den Entwicklungsländern zur Verfügung stellt. Darüber hinaus unterstützt dvv interna-tional Partnerorganisationen bei der Produktion von eigenen Publikationen und Zeitschriften. Auf diese Weise wird in vielen Ländern und Institutionen zumindest ein Mindestangebot von relevanter Literatur realisiert.

dvv international produziert ebenfalls Publikationen zu Themen und Fakten der Erwachsenenbildung in den europäischen, und insbesondere den mittel- und ost-europäischen Ländern in seiner eigenen Publikationsreihe Internationale Perspek-tiven der Erwachsenenbildung, zumeist in deutscher und/oder englischer Sprache. Die Reihe umfasst inzwischen mehr als fünfzig Titel.

Die Kosten für Produktion und Verteilung eines solchen Publikationsangebots sind erheblich. Es reicht aber nicht aus, die Texte lediglich im Internet verfügbar zu machen, da die meisten Leserinnen und Leser der Zielgruppe von dvv international in den Entwicklungsländern kaum Zugangschancen zu den modernen elektro-nischen Informations- und Kommunikationsmedien haben. Das Institut nutzt aber seine eigene viersprachige Webseite www.dvv-international.de zur Verstärkung seiner Informations- und Kommunikationsleistung und hält dort die jeweils letzten Nummern seiner Fachzeitschrift und Schlüsseldokumente zumindest in englischer oder deutscher Sprache vor. Sie können dort mit Hilfe eines Bestellformulars direkt per E-Mail angefordert werden. Um die Suche nach Beiträgen bestimmter Auto-rinnen und Autoren oder zu bestimmten Themen oder Regionen zu erleichtern, wurde eine Datenbank erstellt, die sämtliche bisher erschienenen Artikel umfasst und die ständig aktualisiert wird. Sämtliche Beiträge der englischsprachigen Aus-gabe von „Adult Education and Development“ ab der Nummer 30 wurden zudem auf einer CD-ROM erfasst, die der Nummer 66 beigelegt wurde.

Fazit

Die Arbeit von dvv international bleibt weltweit singulär. Weder in Europa noch woanders gibt es eine vergleichbare Einrichtung einer Fachorganisation, die mit ähnlicher Systematik und ähnlichen Instrumentarien die Erwachsenenbildung in so vielen Teilen der Welt und auf so vielen Feldern fördert und die soziale Verantwor-tung der Regierenden für sie einfordert. Wir verstehen sie gern als den Ausdruck der internationalen Solidarität und des grenzüberschreitenden Engagements des bedeutendsten Akteurs der deutschen Erwachsenenbildung, der Volkshochschulen und ihrer Organisation auf kommunaler, Länder- und Bundesebene.

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Afrika„Literate Umwelt“ für Neu-Alphabetisierte in Westafrika

In Guinea unterstützt dvv international Maßnahmen seiner nichtstaatlichen Part-ner im ländlichen Raum unter dem Motto: „Grundbildung für eine partizipative

und nachhaltige Entwicklung“. Hierbei erwerben Mitglieder von Selbsthilfegrup-pen Wissen im Bereich von Gesundheit, Ernährung und Ressourcensicherung und nachhaltige Landwirtschaft. Gleichzeitig wird die Partizipation von Frauen geför-dert und einkommensschaffende Fertigkeiten werden vermittelt. Die verschie-denen Lern- und Ausbildungsaktivitäten, die sich gegenseitig ergänzen, reagieren auf die lokalen Bedürfnisse.

■ Ein Aktionsfeld ist die Alphabetisierung. Hier gibt es eine langjährige – auch international geführte – Debatte zum Erhalt der Schreib- und Lesekenntnisse

von Neualphabetisierten. Sie hebt die Bedeutung einer „literaten Umwelt“ hervor, d.h. einer Umgebung, die genügend Anreize zum Lesen und Schreiben bietet. Zu diesem Thema organisierte dvv international im Juli 2006 in Guinea eine subregio-nale Fortbildung für das frankophone Afrika. Das vierwöchige Seminar hatte den Charakter einer Sommerschule für Praktikerinnen und Praktiker aus NROs. Es ver-mittelte neue Instrumente zur Einübung der Lern-, Lese- und Schreibfertigkeiten von alphabetisierten Lernerinnen und Lernern.

Mit dieser Fortbildung wurde erstmals der Raum besetzt, der nach Durchlaufen der drei ersten Alphabetisierungsetappen konzeptionell und praktisch unbearbeitet geblieben war. Ab 2007 planen die Partner, alphabetisierte Frauen und Männer zum Schreiben eigener Texte anzuleiten, sei es, um orale Literatur zu sammeln und zu dokumentieren, seien es Texte zu Themen wie Umwelt, Gesundheit etc. Dies soll gemeinsam mit den Teilnehmenden erfolgen und schließt Bedarfserhebungen, Problemidentifikationen und Suche nach Lösungen ein, die in gemeinsamen Akti-onen umgesetzt werden (z.B. zum Phänomen der lokalen Klimaveränderung, des Rückgangs der bewaldeten Umgebung und des Zugangs zu Wasser).

Diesem Konzept der literaten Umwelt liegt die Überzeugung zugrunde, dass Neualphabetisierte nicht nur kontinuierlichen Zugang zu Lesematerialien haben sollten, sondern auch die Chance auf ständige schriftliche Kommunikation in ihrem täglichen Leben. Das Konzept wird mit der Reflect – Methode erarbeitet werden, die Alphabetisierungs- und einkommensschaffende Maßnahmen an den von ihnen selbst identifizierten Bedürfnissen der Zielgruppen ausrichtet und miteinander verbindet.

Praktische Beispiele

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ika Non-formale Berufsbildung in Uganda

Seit 1985 besteht eine engere Projektzusammenarbeit des dvv international mit ugandischen Partnern, die zunächst durch ein eigenes Projektbüro von dvv in-ternational gesteuert wurde. Inzwischen koordiniert UGAADEN (Uganda Adult Education Network), ein nationales Netzwerk, in dem sich zahlreiche Träger der EB im Lande zusammen geschlossen haben, die Aktivitäten.

Im Mai 2005 kamen vier Mitgliedsorganisationen von UGAADEN zu einem Work-shop zusammen. Dort diskutierten sie die Frage, wie das Angebot an beschäftigungs-orientierter non-formaler Berufsbildung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen verbessert, wie Synergieeffekte hergestellt und ein Beitrag zur Armutsbekämpfung geleistet werden kann. Da diese Form der beruflichen Bildung noch keine beson-dere Priorität seitens der ugandischen Regierung besitzt, bleiben entsprechende Maßnahmen weitestgehend dem NRO-Sektor überlassen, der jedoch mit einem Mangel an Finanzen, durchdachten Konzeptionen, kompetenten Ausbilder/innen, geeigneten Monitoringsystemen und effizienter Verwaltung zu kämpfen hat.

Die Partner besprachen, wie non-formale Berufsbildungsprogramme für die ge-nannten Zielgruppen auf effektivere Weise angeboten werden können. Der Workshop wurde auch dazu benutzt, eine Verbindung zu einschlägigen Regie-rungseinrichtungen herzustellen und Lobbymechanismen zur Beeinflussung der Bildungspolitik aufzubauen. Die Anwesenden kamen überein, in Zukunft in den Bereichen Marketing, Mittelakquise, Curriculumentwicklung und Lehr- und Lern-materialien enger zusammen zu arbeiten.

■ Als ein Ergebnis des Workshops beschloss dvv international, das Erwachse-nenbildungszentrum am Community College von Njeru (etwa 75 km östlich

von Kampala) als Pilotprojekt zu fördern und auszubauen. Zunächst wurde eine Bedarfsanalyse durchgeführt, bei der die potenziellen Teilnehmenden mehrheit-lich ihren Wunsch nach Kursen in Com-putertechnik, Schneidern und Schreinern ausdrückten. Die Programme sollten zeit-lich flexibel gestaltet sein, damit sie auch neben einer eventuellen Erwerbstätig-keit besucht werden konnten.

Produktion von Konferenzstühlen in Uganda Quelle: dvv international

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dvv international stellte Material und Gerätschaften wie Computer, Nähmaschinen, Holzbearbeitungswerkzeug und elektrische Anschlüsse zur Verfügung, so dass die Pilotphase im Juni 2006 beginnen konnte. Die ersten 20 Teilnehmenden setzen sich aus vorzeitigen Schulabgänger/innen und Neu-Alphabetisierten in der Altersgrup-pe von 15 bis 40 Jahren zusammen. Die größte Herausforderung besteht darin, dass ein Lehrstoff, der in den formalen Berufsschulen drei Jahre beansprucht, hier in nur einem Jahr vermittelt werden soll. Dies bringt neuartige Erfahrungen für Schüler, Instruktoren und Projektleiter mit sich, die für die Weiterentwicklung der Programme genutzt werden.

Ein enger fachlicher Austausch mit anderen Projekten der beruflichen Bildung (z.B. der GTZ und des DED) dient ebenfalls der Qualitätsverbesserung. Eine Akkreditie-rung der Kurse im Rahmen des Uganda Vocational Qualification Framework wird angestrebt, um den Absolvent/innen ein offiziell anerkanntes Zeugnis aushändi-gen zu können und somit ihre Einkommensmöglichkeiten zu verbessern.

Praktische Beispiele

Computertraining in Uganda Quelle: dvv international

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Asien / PazifikNach der Tsunami-Katastrophe in Asien

Die durch ein Seebeben ausgelöste Flutkatastrophe rings um den Indischen Ozean an Weihnachten 2004 hat unermessliche Schäden verursacht. Man schätzt die

Anzahl der Todesopfer insgesamt auf unfassliche 250.000; weit mehr Menschen wur-den z.T. schwer verletzt und obdachlos. Die Fischerfamilien verloren ihre Boote und sonstigen Arbeitsgeräte; das Ackerland in Küstennähe wurde von den Meereswogen überschwemmt, versalzen und damit für längere Zeit unfruchtbar gemacht.

Der Hauptpartner von dvv international in Asien, der Asiatisch-Pazifische Erwachsenen bildungsverband (ASPBAE), reagierte sofort mit einem Spen-denaufruf an die Mitglieder seines großen Netzwerkes und koordinierte Hilfs-maßnahmen über seine Website. Unmittelbar nach dem Naturereignis wurden zahlreiche ASPBAE-Mitglieder – v.a. in Indien, Sri Lanka und Indonesien – aktiv. Sie engagierten sich in der raschen Nothilfe, aber danach auch in längerfristigen sozio-ökonomischen Wiederaufbaumaßnahmen.

In Indonesien haben mehrere NGOs, mit denen dvv international in engem Ar-beitskontakt steht, sofort Teams in die nördlichste Provinz Aceh und auf die Insel Nias gesandt, um die Situation nach der Tsunami-Katastrophe zu erkunden und mit Hilfsmaßnahmen zu beginnen. Der zuständige Referent von dvv international hat sie und ihre jeweiligen Projektgebiete im März 2005 besucht und gemeinsam mit ihnen mehrere Projektanträge ausgearbeitet, die verschiedenen deutschen Institutionen vorgelegt wurden.

Im Januar 2005 erlies dvv international im beruflichen und privaten Umfeld seiner Mitarbeitenden einen Spendenaufruf, um zu den Rehabilitationsmaßnahmen – zu-sätzlich zu seiner „normalen“ Projektarbeit – beitragen zu können. Die auf diese Weise eingeworbenen Gelder wurden durch Spenden der Stadt Aschersleben in Sachsen-Anhalt ergänzt und für ein Vorhaben auf Nias verwendet, einer von der Tsunami-Flut und einem späteren schweren Erdbeben doppelt getroffenen Insel vor der Nordwestküste Sumatras.

■Mit den Spendenmitteln errichtete dort PESADA, ein lokaler Partner von dvv international zwei Dorfgemeinschaftszentren (Community Centres). Sie

dienen der Verbesserung des Lebensstandards und der Einkommensmöglichkeiten der betroffenen Bevölkerungsgruppen, einerseits durch psychische und physische Betreuung, andererseits durch Erwachsenenbildung und Beratung zur Förderung von organischem Landbau, Kleingewerbe, Spar- und Kreditvereinigungen, Selbst-

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hilfegruppen usw. Das Vorhaben ist auf einen längeren Zeitraum hin angelegt und wird von etwa 30 lokalen freiwilligen Betreuer/innen unterstützt. Nach der Spen-denfinanzierung wird das Vorhaben im Rahmen der regulären Projektkooperation mit PESADA fortgeführt.

Nachhaltige Landwirtschaft in den Philippinen

Buguias ist eine Kleinstadt im gebirgigen Zentrum der philippinischen Hauptinsel Luzon. Eine wichtige Einkommensquelle der Bauern in dieser Gegend ist der An-bau von Gemüse. Die dabei eingesetzten Kunstdünger und Pestizide belasten sie allerdings mit hohen Produktionskosten und schädigen außerdem die Umwelt. Die Risiken für Boden, Wasser und Gesundheit sind beträchtlich.

Der lokale Partner von dvv international, die „People‘s Initiative for Learning and Community Development“ (PILCD), hat im Jahr 2003 ein Bildungsprogramm be-gonnen, um Kenntnisse und Techniken einer organischen, nachhaltigen Landwirt-schaft zu verbreiten und damit solche negativen Nebenwirkungen zu verringern. Es ist ein Programm, das an den Bedürfnissen der dörflichen Gemeindemitglieder ansetzt und einen „Action Learning Approach“ benutzt, bei dem praktische Erfah-rungsinhalte dominieren. Das Programm konzentriert sich auf die Bodenverbesse-rung, ein nachhaltiges Farmmanagement und ökologische Anbaumethoden. Auf einer Demonstrationsfarm werden die Lerninhalte schrittweise und parallel zur theoretischen Unterweisung praktisch erprobt.

Praktische Beispiele

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Dina Lumbantobing, Projektkoodinatorin im neu errichteten Community Centre auf Nias Quelle: dvv international

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■ Noel Salvino ist einer der Teilnehmer an diesen Kursen. Mit seinen 60 Jah-ren gehört er zum Gemeindevorstand und wird respektvoll mit „Manong“

angeredet. Er stammt aus einer nahe gelegenen Stadt und kam ins Dorf, als er seine Frau Aida heiratete. Manang Aida engagiert sich ihrerseits intensiv in einer Frauengruppe, die auch von PILCD beraten und gefördert wird. Manong Noel entschloss sich zum Mitmachen, weil er die Kosten für seine landwirtschaftlichen Inputs verringern wollte:

„Mit dem konventionellen Gemüseanbau konnten wir wegen der hohen Pro-duktionskosten kein Einkommen mehr erzielen. Trotzdem hatte ich Zweifel und fragte mich, wie Gemüse ohne Kunstdünger gedeihen kann.“

Doch er war einer der ersten, die an dem Projekt teilnahmen, und er begann damit, etwa 1000 qm seiner Farm für den organischen Anbau vorzusehen.

„Zunächst dachte ich, dass es allein um die Herstellung von Kompost ginge. Doch es wurde eine Erhaltung der gesamten Umwelt propagiert, um damit gleichzeitig zu einem besseren Gesundheitszustand von Bauern und Konsu-menten beizutragen.“

Er erwähnte auch, dass ein früheres Programm der Schädlingsbekämpfung nicht viel Erfolg hatte, da die Kursteilnehmer/innen danach wieder zu ihren alten Me-thoden zurückkehrten.

„Dagegen beschränkte sich PILCD nicht allein auf das Training, sondern demonstrierte die neuen Verfahren in der Praxis und beriet uns Bauern auf den Farmen. Wir lernten nicht nur, wie man die Kosten für Produktionsmittel senkt, sondern vor allem auch, wie wir die Natur erhalten und gleichzeitig unbelastetes und gesundes Gemüse an unsere Kundinnen und Kunden ver-kaufen konnten.“

Noel und Aida haben ihre gesamte Farm auf organischen Landbau umgestellt. Jede Woche ernten sie Broccoli, Salat und Bohnen und verkaufen sie regelmäßig an Freunde und Bekannte wie auch an die Stadtverwaltung, Schulen und Krankenhäu-ser. Manong Noel versucht nun seinerseits, seinen Nachbarn und anderen Bauern zu helfen und ihnen die Vorteile des organischen Landwirtschaft zu vermitteln.

„Ich kann nicht unbedingt die zugrundeliegenden Theorien erklären, doch ich teile ihnen meine praktischen Erfahrungen mit. Ich weiß zwar, dass sicher-lich noch Probleme und Herausforderungen auf uns zukommen werden, aber wenn wir weiter lernen, machen wir sicherlich auch weitere Fortschritte.“

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ZentralasienQualifizierung von tadschikischen Arbeitsmigrantinnen und -migranten

Tadschikistan ist ein Hochgebirgsland, das an Afghanistan, Usbekistan, Kirgisis-tan und China grenzt. Fast 50% des Landes liegen auf einer Höhe von mehr als

3000 Meter über NN. Die Republik wurde 1991 unabhängig und versank danach in einen mehrjährigen blutigen Bürgerkrieg. Heute ist Tadschikistan die ärmste der

Praktische Beispiele

Elektrikerkurs Quelle: dvv international

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Zen

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sien ehemaligen Sowjetrepubliken. Gleichzeitig ist hier die höchste Geburtenrate aller

GUS-Staaten zu verzeichnen. Aufgrund der prekären Arbeitsmarktsituation ist das Land in hohem Maße von den Geldtransfers seiner hauptsächlich in Kasachstan und Russland tätigen Arbeitsmigrantinnen und -migranten abhängig. Zusammen mit den wichtigsten staatlichen Stellen und einigen nationalen und internationalen Partnern bemüht sich dvv international, den Prozess der Arbeitsmigration effek-tiver und menschlicher für alle beteiligten Seiten zu gestalten.

■ Seit 2003 fördert dvv international das Projekt „Qualifizierung von Arbeitsmi-granten und Arbeitslosen“, das von der Nichtregierungsorganisation Asso-

ziation der wissenschaftlich-technischen Intelligenz Tadschikistans (ASTI) vor Ort umgesetzt wird. Im Rahmen des Projektes werden berufsbildende Kurse für Erwachsene durchgeführt. Bisher wurden mehr als 2000 Erwachsene in Fachrich-tungen qualifiziert, die sowohl auf dem lokalen Arbeitsmarkt in Tadschikistan als auch auf dem russischen Arbeitsmarkt nachgefragt sind. So wurden im Jahre 2006 Schweißer-, Maler-, Elektriker- und Schneiderkurse angeboten, um nur einige zu nennen. Eine große Nachfrage besteht außerdem für IT- und Sachbearbeitungs-Kurse. Das Projekt beschränkt sich aber nicht auf berufsbildende Kurse, sondern macht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch weitere beratende und infor-mative Angebote, die auf die spezifische Situation im Gastland, also v.a. Russland, vorbereiten sollen.

Neben der NGO ASTI ist in diesem Projekt v.a. das tadschikische Arbeitsministerium ein wichtiger und hilfreicher Partner, der für die entsprechende Vernetzung der Aktivitäten mit den relevanten staatlichen Stellen sorgt.

Neben der primären Zielgruppe, Arbeitsmigranten und Arbeitslose, profitieren auch die Angestellten verschiedener staatlicher Institutionen von den Projekt-aktivitäten. Bis dato konnten über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des tadschikischen Beschäftigungsdienstes (vergleichbar dem deutschen Arbeitsamt) weitergebildet werden.

Subhonidin Ashurov, stellvertretender Arbeitsminister Tadschikistans

„Das Projekt, das von ASTI mit Unterstützung von dvv international reali-siert wird, führt allen Beteiligten die Wichtigkeit der Erwachsenenbildung vor Augen. Die Förderung der Erwachsenenbildung ist dementsprechend in den nationalen Handlungsplan über die Reform der beruflichen Grund-bildung für 2006–2015 aufgenommen worden. Darüber hinaus hat die Umsetzung dieses Projekts die Effizienz der Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen bewiesen“.

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LateinamerikaEine starke politische Interessenvertretung für die Erwachsenenbildung: der CEAAL (Consejo de Educación de Adultos de América Latina)

Für viele Millionen Menschen in Lateinamerika geht es immer noch um das Überleben, die Befriedigung der elementarsten Grundbedürfnisse sowie die

Anerkennung der fundamentalsten Rechte auf Gesundheit, Erziehung oder Arbeit und die eigene kulturelle Identität. Dazu gehört auch das Recht auf Erwachsenen-bildung, das auf regionaler Ebene von dem lateinamerikanischen Erwachsenenbil-dungsverband, dem Consejo de Educación de Adultos de América Latina (CEAAL), vertreten wird.

Wie in anderen Teilen der Welt steht die Erwachsenenbildung in Lateinamerika in der Regel nicht im Zentrum des politischen Wirkens der Regierungen, sondern fristet ein von der Politik meist wenig beachtetes Dasein im Hintergrund. Eine starke politische Interessenvertretung ist für die Erwachsenenbildung daher un-verzichtbar.

Dieser Aufgabe widmen sich in der Region der lateinamerikanische Erwachsenen-bildungsrat Consejo de Educación de Adultos de América Latina (CEAAL), ergänzt durch das Netzwerk Red de Educación Popular Entre Mujeres de América Latina y el Caribe (REPEM), das die Frauenbildung fördert und politische Kampagnen für eine nicht-sexistische Bildung organisiert. Die Förderung dieser Regionalorganisati-onen, die beide in der Weltorganisation der nichtstaatlichen Erwachsenenbildung International Council for Adult Education (ICAE) mitarbeiten, ist ein wichtiger Teil der globalen Strategie von dvv international zur internationalen Stärkung des Sektors der Erwachsenenbildung.

■ Der CEAAL ist der größte Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisati-onen der Erwachsenenbildung in Lateinamerika. Ihm gehören insgesamt ca.

200 Organisationen aus 21 lateinamerikanischen Ländern an. Der Sitz des General-sekretariats befindet sich zurzeit in Panamá.

Die unmittelbaren Zielgruppen des CEAAL sind die über 200 Mitgliedsorganisati-onen, die jeweils vor Ort direkt mit den unterschiedlichsten Bewegungen zusam-menarbeiten, um auf die lokale, nationale und regionale Bildungspolitik Einfluss zu nehmen und somit einen Beitrag zu Bekämpfung der Arbeit zu leisten (www.ceaal.org)

Praktische Beispiele

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ka Die Arbeit des CEAAL ist in 6 Regionen (Anden, Brasilien, Karibik, Zentral amerika,

Cono-Sur und Mexiko) und in 3 Netzwerke und zwei Arbeits gruppen aufgeteilt:Netzwerke:

REPEM (Red de Educación Popular entre Mujeres de América Latina y el Caribe)Red de Educación para la Paz y los Derechos HumanosREPPOL (Red de Educación Popular para el Poder Local)

Arbeitsgruppen:Arbeitsgruppe zur Alphabetisierung und GrundbildungLateinamerikanisches Programm zur Verbesserung der Dokumentation und Auswertung von Erfahrungen in der Erwachsenenbildung

Nachbarschaftshilfe in Kolumbien

Ein wichtiger Partner von dvv international in Kolumbien ist der ADC (Asociación para el Desarrollo Campesino), eine kleine Nichtregierungsorganisation mit Sitz

in Pasto im Departement Na-riño, das an Ecuador grenzt. Seit etwas mehr als 20 Jahren arbeitet ADC mit einem inte-gralen Bildungsansatz in den Bereichen agrarökologische Landwirtschaft, Verbesserung der Ernährungssituation, Ent-wicklung von Produktionsal-ternativen, die an die Umwelt angepasst sind und gleichzeitig traditionelles und kulturelles Wissen berücksichtigen, Nut-zung von Naturreservaten und Kooperativenförderung.

Die wichtigsten Partner und zugleich Zielgruppen sind 4 Bauernvereinigungen, die sich in Mingas (eine traditionelle Art von Zusammenarbeit und Nachbarschafts hilfe) zusam-mengeschlossen haben. Insge-

Poster aus einem Kurs zur integralen Landwirtschaft

Quelle: dvv international

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Praktische Beispiele

samt sind ca. 250 Familien Mitglieder dieser Mingas. Das Projekt wurde mit ver-schiedensten nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, so z.B. 2005 mit einem internationalen Umweltschutzpreis, der von der FUNGAB (Fundación para la Gestión Ambiental Participativa mit Sitz in Costa Rica) verliehen wurde.

Der Erfahrungsaustausch, der bisher nur zwischen den teilnehmenden Dorfgrup-pen stattfindet, soll auch regional und national ausgeweitet werden, um diesen innovativen Entwicklungsansatz über Pasto hinaus bekannt zu machen. Der inter-essant gestaltete Internet-Auftritt trägt jetzt schon dazu bei (www.adc.org.co).

Ein Besuch bei der Minga Asounificados

■ 37 Familien aus 6 Dörfern sind darin zusammengeschlossen. 1987 erwarb der erste Direktor des ADC einen 90 ha großen Hof. Das Haus wurde umgebaut:

es gibt Versammlungsräume, eine Küche, Schlafräume, Werkstätten, Back ofen und

Versammlung in einer Minga Quelle: dvv international

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ka Duschen. Hier finden alle Kurse statt Die Kosten tragen immer die Mitglieder der

Kooperative. Sie selbst nennen sich nicht gerne Kooperative, sondern Minga. Dies ist ein Wort aus den Inkazeiten und bedeutet gemeinschaftliche Arbeit.

Der Kern der Minga ist die Familie. Alle Familienmitglieder nehmen an Kursen teil. Eine Bäuerin berichtet, dass sie durch die Kurse ihre Schulbildung mit dem Abitur abschließen konnte und jetzt im 2. Semester Landwirtschaft studiert. Sie ist über-glücklich, dass dies möglich war, nicht zuletzt auch deswegen, weil ihre Familie und vor allem ihr Mann sie dabei voll unterstützt haben. Eine andere Frau erzählt von den verschiedenen Kursen, die sie gemeinsam mit anderen Bäuerinnen besucht hat (Kochen, Gemüseanbau, Stärkung des Selbstwertgefühls als Frau, Verwaltung, politische Bildung, etc.). Auch Kinder werden integriert. So berichtet ein Schüler, wie er schon als kleines Kind an Veranstaltungen des Programms der Herederos del Planeta (Erben des Planeten) teilgenommen und so spielerisch gelernt hat, Natur und Umwelt besser zu verstehen und zu schützen.

Auf dem Hof wohnt eine Bäuerin mit ihren Kindern und bewirtschaftet ihn. Es gibt Hühner, drei Kühe, Meerschweinchen, vielerlei Gemüse, Obstbäume. Ein kleiner Schweinestall mit ca. 6-8 Schweinen produziert neben Fleisch auch mit Hilfe eines Flüssigkompostierer gegärten Mist, der als Dünger verwendet wird. Dabei entsteht Abwasser, das in kleinen Teichen mit Pflanzen und Algen gereinigt und dann zur Bewässerung genutzt wird. Da der Hof relativ groß ist, können einige Koopera-tivenmitglieder kleine Landstücke selbst bearbeiten. 60% der Ernte gehört ihnen und 40% der Kooperative. Der gesamte Gewinn wird für die Verbesserung der Infrastruktur und für die Organisation eingesetzt.

Der größere Teil der 90 ha werden nicht bewirtschaftet. Es handelt sich um ein zusammenhängendes Waldgebiet mit Wasserquellen, das als Naturreservat an-erkannt ist Die Bauern wissen, dass sie diese natürliche Reserve erhalten müssen, um die Lebensbasis „Wasser“ nicht zu zerstören. Stolz zeigen sie sog. „curvas de nivel“, Terrassenbauten, die sich dem Gelände anpassen, um die Anbauflächen vor Abschwemmungen zu schützen.

ADC und die Mingas legen darauf Wert, ihre Arbeit nicht als Projekt zu verstehen, sondern als eine Option für das Leben. Es geht darum, eigene Träume zu verwirkli-chen und zu einer gesünderen Umwelt und einem glücklichen Leben einen Beitrag zu leisten.

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Mittel-, Ost-, SüdosteuropaDie Volkshochschulen im Süden Georgiens – eine Chance für die Integration von Minderheiten

Samzche-Dschawacheti ist eine Provinz in Südgeorgien mit verschiedenen ethnischen und religiösen Minderheiten. In Achalkalaki, der zweitwichtigsten

Stadt der Provinz, besteht die lokale Bevölkerung zum Beispiel zu 90 % aus Arme-niern. In Achalziche, dem administrativen Zentrum der Region, stellen dagegen die Georgier eine knappe Mehrheit.

In der Sowjetzeit war diese Region an der Grenze zum NATO-Land Türkei eine Sperrzone mit starker Militärpräsenz. Diese Sperre wurde Anfang der 90er Jah-ren zwar aufgehoben, die Region blieb aber trotzdem weitgehend isoliert. Die Gründe hierfür waren vielschichtig: eine wenig entwickelte Straßeninfrastruktur, bürgerkriegsähnliche Zustände in ganzem Lande (Anfang der 90er Jahre), eine Sprachbarriere (die Staatssprache Georgisch war und ist bei den ethnischen Min-derheiten wenig verbreitet), starke Arbeitsmigration von Männern nach Russland, eine allgemeine Schwäche des Staates und viele mehr. Das vielleicht größte Pro-blem war aber das mangelnde Einfühlungsvermögen der georgischen Regierung

Computerkurs: Die Nachfrage ist riesig! Quelle: dvv international

Praktische Beispiele

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a in die spezifische Lage der Region und ihr Desinteresse an einer Integration ihrer Bewohnerinnen und Bewohner in die georgische Gesellschaft.

Einiges änderte sich in Georgien nach der so genannten „Rosenrevolution“ im November 2003: So sollen ab 2007 die Strassen der Region durch das amerikanische Hilfsprogramm „Millennium Challenge“ wiederhergestellt werden. Der georgische Staat gewann wieder an Stärke, und eine Minderheitenpolitik bekam deutlichere Züge. Die Regierung, die das Land in die NATO und, als Fernziel, auch in die EU integrieren will, muss sich die Unterstützung der gesamten Bevölkerung einschließ-lich der ethnischen Minderheiten sichern. Der zu adaptierende Wertekanon der EU übt hierbei einen weiteren Druck aus.

Eine Integration sollte aber natürlich nicht Assimilation bedeuten. Das Land braucht vielmehr innovative Ansätze, um sensibel zum Abbau des Konfliktpotenzi-als in der Region beizutragen. Einer dieser innovativen Ansätze war die Gründung von Erwachsenenbildungszentren.

■ Anknüpfend an das Konzept der deutschen Volkshochschulen, entwickelte dvv international in Tiflis ein Projekt zur Einrichtung von zwei Bildungs-,

Begegnungs- und Kulturzentren in dieser Region, das durch Kurse der Erwachse-nenbildung zur besseren Integration der überwiegend armenischen Minderheit beitragen möchte.

Levan Kvatchadze, Team Leader des Projektes und Leiter des dvv international – Büros in Georgien„Wir hatten richtig Glück, dass die Europäische Kommission damals ein Programm im Bereich Demokratie und Schutz der Minderheitenrechte ausgeschrieben hat“

Das von der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für wirtschaft-liche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Projekt startete im Januar 2006, und bereits Ende September konnten die beiden Volkshochschulen in Achalziche und Achalkalaki feierlich eröffnet werden. Das Angebot der Zentren reicht von Sprach- und Computerkursen über Kurse der politischen Bildung bis hin zu Kursen der beruflichen Weiterbildung.

Gerade die berufsbildenden Angebote sind von besonderer Bedeutung für die Region, da 2007 der noch verbleibende russische Militärstützpunkt in Achalkalaki,

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Praktische Beispiele

der bis dato größte Arbeitgeber der Region, geräumt werden soll und zu erwarten ist, dass es hierdurch zu einem enormen Anstieg der Arbeitslosigkeit kommt, so dass Angebote zur beruflichen Neu- bzw. Umorientierung von großer Wichtigkeit sein werden.

Liana Katsitadze vom Projektbüro von dvv international in Tiflis„Die Nachfrage ist groß – Besonders die Nachfrage nach Computer- und Businesskursen ist riesig! Für 2007 sind diese Kurse bereits komplett aus-gebucht“.

Nachdem die erste Projektphase abgeschlossen ist und die beiden Erwachsenenbil-dungszentren ihren Unterrichtsbetrieb aufgenommen haben, ist die nächste große Herausforderung für dvv international, das Projekt der georgischen Regierung und der Gebergemeinschaft als Modell für die Einrichtung eines landesweiten Netzwerkes der Erwachsenenbildung zu präsentieren. Die Menschen im Lande jedenfalls, soviel ist für dvv international in Tiflis sicher, wollen ein solches Bildungs-angebot – nicht nur in Achalkalaki und in Achalziche, sondern im ganzen Land.

Kurs zur künstlerischen Bearbeitung von Holz Quelle: dvv international

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Südosteuropa: Xpert-Kurse für Computernutzung und für Schlüsselkompetenzen im Berufsalltag

Sinnvoll mit einem Computer umzugehen zählt heute zu den Schlüsselfertig-keiten in immer mehr Berufen: Büroarbeit ist ohne den PC gar nicht mehr

denkbar, der Maschinenbau setzt fast überall Rechner ein, und bald wird sogar der Lkw-Fahrer IT-Kompetenz mitbringen müssen. In Südosteuropa verläuft dieser Übergang ins IT-Zeitalter besonders schroff, denn bis in die frühen 1990er waren die Wirtschaft und die Bildungssysteme in diesen Ländern von weltweiten Entwick-lungen in starkem Maße isoliert. Eine der Hauptaktivitäten von dvv international in Südosteuropa richtet sich deshalb darauf, Instrumente zu etablieren, mit denen Fähigkeiten für Computernutzung im Berufsalltag verbreitet werden. Das hilft beim Modernisierungsprozess und trägt dazu bei, die Beschäftigungsmöglich-keiten zu steigern.

Die von den deutschen Volkshochschulen entwickelten Kurse Xpert ECP (Euro-päischer Computer Pass) haben dafür das geeignete Konzept. Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Umgang mit Datenbanken und anderen Büroprogrammen werden für Anfänger bis hin zu Spezialisten praxis- und berufsgerecht vermittelt. Die Lehrmaterialien kommen von der Xpert-Zentrale in Hannover und sind darum europaweit einheitlich. Die Zertifikate werden in ganz Europa anerkannt (weitere Informationen unter www.xpert-online.info).

Ziel von dvv international ist es, Partnerorganisationen in den Ländern Südosteu-ropas zu befähigen, selbst Xpert-Kurse anzubieten. Dafür bietet das dvv interna-tional-Regionalbüro Schulungen für Lehrkräfte an und hilft beim Management. Außerdem übernimmt dvv international in einer Übergangsphase die Abschluss-prüfungen der Kursteilnehmerinnen und –teilnehmer um zu garantieren, dass die europaweiten Standards eingehalten werden. Arbeitgeber können sich also auf die Qualität verlassen, wenn ein Bewerber ein Xpert-Zertifikat vorlegt. Das Netz der Partner umfasst inzwischen Bildungsanbieter in zehn Ländern, von Berufsschulen über gemeindeeigene Bildungszentren bis hin zu Kammern und Gewerkschaften. Einige hundert Lehrkräfte dieser Einrichtungen haben in der Zwischenzeit von dvv international die entsprechende Ausbildung erhalten, um Xpert-Kurse durch-zuführen. Damit wurden seit dem Jahr 2001 in Südosteuropa insgesamt 9200 Zertifikate für verschiedene Kurse aus dem Programm Xpert ECP ausgestellt. Die meisten Kursteilnehmer/innen kamen bisher aus Albanien (1.400), Rumänien (1.200), Bulgarien (900) und Mazedonien (750).

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Die Personal Business Skills (PBS) sind eine zweite Linie von Kursen unter dem Dach von Xpert, die dvv international in Südosteuropa verbreitet. Bei PBS geht es um Fähigkeiten, die in vielen Berufen eine entscheidende Rolle spielen: Reden und Verhandeln, sinnvolles Präsentieren, effektive Planung und Organisation sowie die Kunst, ein Team zu leiten und zu moderieren.

Xpert-PBS ist in Südosteuropa noch in der Aufbauphase. Bisher beteiligen sich Bildungsanbieter aus Bulgarien, Mazedonien, Albanien und Rumänien sowie der Türkei. Wie bei den Computerkursen ist dvv international dafür verantwortlich, Partnerorganisationen als Kursanbieter zu finden, deren Lehrkräfte auszubilden und die Qualität zu sichern. Die Zertifikate werden in Zusammenarbeit mit der Prüfungszentrale in Dortmund ausgestellt. (Mehr zu Xpert-PBA auf www.personal-business-skills.de)

Feedback von Teilnehmerinnen und Teilnehmern

Elona Xhyra (Tirana, Albanien): „Ich habe nach dem Wirtschafts-studium verschiedene Praktika bei Firmen gemacht. Natürlich habe ich vom Studium her mehr oder weniger gut mit Textver-arbeitung und Tabellenkalkulation umgehen können. Aber mit Xpert habe ich erst verstanden, was man mit den Programmen wirklich alles machen kann. Das Zertifikat hat mir geholfen, endlich eine feste Arbeit zu finden. Ich bin jetzt Sekretärin in einer kleinen Tourismusfirma.“

Jordan Ivanov (Plovdiv, Bulgarien): „Wir Lehrer haben immer wie-der das Problem, dass uns die Schüler in manchen Dingen voraus sind. Gerade beim Umgang mit Computern sind die Jugendlichen heute ungeheuer fix. Da kriegen wir richtige Autoritätsprobleme. Seit ich den Xpert-Kurs gemacht habe, kann ich mitreden, oder sogar mehr. Und ich setze den Computer seither auch im Unter-richt ein.“

Jadranka Velikovska (Skopje, Mazedonien): „Als Abteilungslei-terin in einer Speditionsfirma habe ich immer wieder schwierige Verhandlungen mit Kunden. Auch die Teamsitzungen sind nicht gerade einfach... Der Xpert-Kurs „Personal Business-Skills“ hat mich mit der Verhandlungsführung entscheidend weiter gebracht, oder auch wenn es darum geht, einer größeren Gruppe etwas ziel-gerichtet zu vermitteln oder eine Diskussion zu leiten. Ich würde jedem, der ein Team zu führen hat, diese Kurse empfehlen.“

Praktische Beispiele

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Internationale FachkontakteFallbeispiel Israel

In früheren Jahren hatte der DVV im Rahmen seiner Fachkontakte durchaus engere Beziehungen mit der Israelischen Erwachsenenbildung. Dieser intensive

Fachkontakt ist aber seit den früheren 90er Jahren sowohl bilateral zwischen dem DVV und Israel als auch auf der europäischen Ebene zurückgegangen. Ein Grund hierfür ist sicherlich in den schwierigen politischen Bedingungen zu suchen, mit der sich die Beziehungen zwischen Israel und seinen Nachbarn insbesondere seit der ersten Intifada gestaltet haben. Trotz ihrer Mitgliedschaft blieben die Israelis in der letzten Zeit im europäischen Erwachsenenbildungsverband eher isoliert. Diese Abseitsstellung wurde und wird durch den Umstand bestärkt, dass Israel nicht berechtigt ist, an den europäischen Kooperationsprojekten mitzuwirken, und von daher keine Kooperationskontakte und –erfahrungen mit anderen Organisationen in Europa aufbauen konnte.

Dabei ist das Desinteresse an der israelischen Erwachsenenbildung keineswegs berechtigt, im Gegenteil. Als typisches Einwanderungsland hatte Israel enorme Ausbildungs- und Integrationsanforderungen zu bewältigen und innovative Lö-sungen zu entwickeln. Multikulturelle oder interkulturelle Bildungsarbeit ist hoch entwickelt. Die Kenntnis davon ist in Deutschland und Europa aber leider nur punk-tuell gegeben, und damit wenig Raum, von den israelischen Erfahrungen zu pro-fitieren. Auch in der beginnenden mediterranen Zusammenarbeit im Bereich der Weiterbildung könnte Israel eine entscheidende Funktion übernehmen, wenn die Leistungen der Erwachsenenbildung nicht mehr durch den kriegerischen Konflikt überlagert wären und damit in der Region nutzbar gemacht werden könnten.

In Israel gibt es flächendeckend ein dichtes Netz von unterschiedlich organisierten Weiterbildungsangeboten. Besonders bemerkenswert ist die sogenannte „Ab-sorptionsarbeit“ mit Einwander/innen, hier insbesondere den Einwander/innen aus Äthiopien, die einen völlig anderen kulturellen Hintergrund haben und kaum über formale Bildungserfahrung verfügen.

Im Vergleich sind die west- und mitteleuropäischen Länder mit ihrer Integrati-onspolitik eher am Anfang ihrer Bemühungen. Das israelische Beispiel zeigt aber auch, welche Dimension die Anstrengungen für eine echte Integration annehmen müssten, wenn sie ähnliche Erfolge anstreben würde. Der Kosten- und Personal-aufwand, der in die „Absorptionsarbeit“ investiert wird, findet in Europa nicht seinesgleichen.

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Praktische Beispiele

Das Altenbildungsangebot ist hochklassig und bildungsorientiert. Es wird von den Seniorinnen und Senioren mit großem Interesse aufgenommen. Beachtlich ist das Bildungsangebot in berufs- ebenso wie in freizeitorientierter Hinsicht, das von den Kibutzim vorgehalten wird. Die Popular Universities, die im Grunde dem nostalgischen Bild einer deutschen Volkshochschule vor 40 Jahren ähneln, decken ein weites Feld von allgemein bildenden Inhalten, Sprachen und kreativen Lern-feldern ab. Dazu müssen noch die interkulturellen Lernfelder erwähnt werden, die eine Beziehung nachbarschaftlichen Zusammenlebens zwischen jüdischen und arabischen Israelis aufbauen und stärken wollen.

Auf allen diesen Gebieten könnte eine engere Zusammenarbeit mit der israeli-schen Erwachsenenbildung sehr fruchtbar sein. Für Deutschland sind insbesondere die israelischen Erfahrungen in der interkulturellen und integrationsfördernden Erwachsenenbildung und in der Seniorenbildung eine Quelle wertvoller Anre-gungen. Israel könnte über die gesetzliche Absicherung der Weiterbildung in Deutschland ebenso lernen wie über die verschiedenen Bildungszertifikate oder einen universitären Studiengang zur Erwachsenenbildung. Auch organisatorische Fragen der Verbandsstruktur wären für die israelischen Kolleginnen und Kollegen von hohem Interesse.

Über die bilateralen deutsch-israelischen Beziehungen hinausreichend besteht für dvv international mit seinen soliden Beziehungen zur Weiterbildung in ganz und im mediterranen Raum Europa mehr als für andere die Möglichkeit, vermittelnd zu wirken und die Isolation der israelischen Kolleginnen und Kollegen überwinden zu helfen, die sich zumeist Europa zugehörig fühlen und ihre Rolle in der europäischen Zusammenarbeit und in ihrem eigenen mediterranen Umfeld zu spielen hätten.

Es ist das Verdienst des Auswärtigen Amtes, über viele Jahre die Anbahnung sol-cher Fachkontakte gefördert zu haben, die sich im weiteren Lauf als positiv für die Beziehungen mit einer Vielzahl von Ländern erwiesen haben. In den vergangenen beiden Jahren sind es 45 Maßnahmen mit Teilnehmenden aus dreißig Ländern gewesen, die aus diesem Projekt bezuschusst werden konnten. Auch die vertiefte Kontaktaufnahme mit Fachbesuchen aus Deutschland in Israel und aus Israel in Deutschland wurde mit Mitteln des AA-geförderten Projektes möglich. Bedauerns-werterweise hat das Auswärtige Amt entschieden, die Förderung für dieses Projekt wegen veränderter Prioritätensetzung in der deutschen auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik ab 2007 einzustellen.

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Globales Lernen

Mit dem Start der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005–2015) hat sich auch dvv international in seiner entwicklungspolitischen

Inlandsarbeit auf neue Wege begeben. War Globales Lernen an Volkshochschulen bis dahin ein Thema vor allem der Erwachsenenbildung, gilt es im Sinne der Dekade gerade junge Menschen zu motivieren, Perspektiven für ein zukunftsfähiges Leben in der „Einen Welt“ zu entwickeln.

Doch wie gelingt es, Kinder und Jugendliche für entwicklungspolitische Themen zu interessieren? Und wo liegen hier Chancen und Grenzen der Volkshochschulen? Diese Fragen stehen im Zentrum des Projektes „Entwicklungspolitische Bildung für Jugendliche“. Als dreimonatiges Pilotvorhaben im Herbst 2004 von dvv in-ternational initiiert, erwies sich das Vorhaben rasch als eine äußerst erfolgreiche Initiative. Gefördert aus Mitteln des BMZ, bot es seitdem über 40 Volkshochschulen die Möglichkeit, innovative Projektideen zum Globalen Lernen zu realisieren. Rund 500 Einzelmaßnahmen zeigen dabei auf vielfältige Weise, wie junge Menschen als Zielgruppe entwicklungspolitischer Bildung für Volkshochschulen zu gewinnen sind.

■ An die 10.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 6 und 29 Jahren nahmen bislang an den Veranstaltungen teil – mit oft über-

raschend hoher Motivation: Hauptschüler/innen, die sich in einer Projektwoche der VHS Nienburg mit dem Thema „Fairer Handel“ befassten, machten „am Schluss sogar noch Überstunden, um alles für die Präsentation fertig zu haben“. Ausschlag-gebend für ihr Engagement waren viel Eigenaktivität, junge Teamleiterinnen und -leiter sowie die Aufgabe, sich Inhalte selbst zu erarbeiten und abschließend zu präsentieren. Teilnehmer/innen des „Fremde-Länder-Projekts“ der VHS Melsdorf beschrieben ihre Projekttage mit den Worten „Das hat Spaß gemacht! Das war total interessant“ und ein Seminar der VHS Bremen mit dem eher nüchternen Titel „Sensibilisierung Jugendlicher für entwicklungspolitische Themen“ bewerteten die Beteiligten als „so spannend, dass wir sogar die Raucherpausen vergessen haben“. In beiden Fällen konnten Jugendliche so abstrakte Themen wie „globale Vernetzung“ anhand konkreter Produkte, wie Kleidung, Kaffee oder Schokolade auf lebendige Weise „greifbar“ nachvollziehen. Ausgesprochen „lebensnah“ wa-ren Theaterworkshops, wie jener der VHS Treptow-Koepenick, bei dem es um den Alltag Jugendlicher in Zimbabwe ging. Hier planten die Teilnehmer/innen umge-hend ein Folgeprojekt. Und Hamburger Gewerbeschüler/innen, die sich in einem interkulturellen Workshop der JVHS Hamburg mit Straßenkindern in Brasilien befassten, gingen noch einen Schritt weiter: Sie nahmen Kontakt zu einer entspre-chenden Schule in Brasilien (Recife) auf und unterstützen diese inzwischen aktiv.

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Praktische Beispiele

Nicht nur das Feedback ist erfreulich positiv, auch das Spektrum jugendlicher Ziel-gruppen ist bemerkenswert: Junge Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft, mit Migrationshintergrund, aus städtischen wie aus ländlichen Regionen kamen zu den Veranstaltungen. Vielfach gelang es, Jugendliche auch aus sogenannten bil-dungsfernen Milieus, ohne Schulabschluss – und somit ohne jegliche Vorkenntnisse – mit einzubeziehen. Entwicklungspolitische Inhalte waren für sie ein Neuland, das sie als „sehr anstrengend“ empfanden; doch auch sie empfahlen die Seminare anderen Jugendlichen weiter. Inhalte und Gestaltung der Veranstaltungen orien-tierten sich an den Interessen und Bedürfnissen der jungen Teilnehmer/innen. Sie umfassten daher eine Vielfalt an Themen, von denen zwei besonders gut ankamen: Aspekte der Globalisierung sowie Lebenswelten Jugendlicher in Ländern Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas. Eine kreative Methodenvielfalt, aktions-, kunst- und kulturorientierte Ansätze sowie attraktive Lernorte trugen zudem der Erkenntnis Rechnung, dass außerschulische Jugendbildung einer anderen Didaktik bedarf.

Eine weitere Projekterfahrung lautet: Kooperationen und Netzwerke. Vor Ort ar-beiten die Volkshochschulen mit Schulen unterschiedlichen Typs und einer Vielzahl von Initiativen aus dem Bereich der „Eine-Welt-Arbeit“ zusammen. Die Vernetzung solch unterschiedlicher Akteure ist ein wichtiger Schritt, um entwicklungspolitische Inhalte und die Zielgruppe „Jugend“ erfolgreich zusammen zu bringen – und ist zugleich ein positiver Effekt des Projektes. Erfreulich ist schließlich auch ein wei-terer Effekt: Die erhöhte Nachfrage nach Leistungen, wie der dvv international sie bislang vor allem VHS Mitarbeiter/innen und Kursleitenden bietet. Dies bedeutet einen Gewinn, für das Projekt Globales Lernen in der Volkshochschule und für die entwicklungspolitische Inlandsarbeit des dvv international insgesamt.

Erlebnis- und Lern-ausstellung „Café Africa“: Jugendliche begeben sich auf eine imaginäre Rei-se von Deutschland nach Ghana oder vice versa

Foto: R. Bömer / Welthaus Barnstorf

(VGB e.V.)

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Interkulturelle und europapolitische Bildung

Network Intercultural Learning in Europewww.intercultural-learning.net

In den Jahren 2002–2005 erarbeiteten Erwachsenenbildungseinrichtungen aus 13 europäischen Ländern im Network Intercultural Learning in Europe die Grundlagen für ein gemeinsames Verständnis zu den Themen Migration, Integration, Men-schenrechte und Toleranz und zur Bedeutung der Erwachsenenbildung bei der För-derung des interkulturellen Miteinanders. In einer erweiterten Partnerschaft, an der seit dem Jahr 2005 insgesamt 21 europäische Länder mitwirken, entwickelt das Netzwerk nunmehr in 4 verschiedenen Bereichen Anregungen und Werkzeuge, die das interkulturelle Mainstreaming auf europäischer Ebene befördern sollen, z.B.

eine DVD, die verschiedene „good practice“ Beispiel visualisiert und somit nachvollziehbar machtein Selbstcheck für Institutionen, die sich interkulturell öffnen wollendidaktische und methodische Anleitungen für die Arbeit mit ethnisch und reli-giös gemischten GruppenAnregungen zur Zusammenarbeit zwischen Erwachsenenbildung und Medien

Beispiele aus der interkulturellen BildungsarbeitDie Fortbildungsreihe „Ziviler Dialog“, die in einem Grundtvig Projekt vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung mit Einrichtungen aus vier europä-ischen Ländern erarbeit wurde, bietet einen holistischen, partizipativen, hand-lungsorientierten und reflexiven Ansatz, der Verwaltungsmitarbeiter/innen und Migrant/innen in einer Fortbildung zusammenbringt.

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Romano Prodi, 2000“Europe is all about unity in diversity. (…) European integration has always been about diverse peoples with varied cultures learning to live and work together, discovering shared values and a shared sense of identity.”

Matilde Grünhage-Monetti, Einführung zur Ausstellung:The Normality of Diversity, Bonn 2006

„Kulturelle Bedingungen, insbesondere heutzutage – sind gekennzeichnet durch multiple Verbindungen und Verwicklungen, Vermischungen und Übergänge. Ihre Formen transzendieren klassische kulturelle Grenzen, daher sind sie transkulturell. Dieses geschieht sowohl auf der Makroebene heutiger globalisierter Kulturen sowie auf der Mikroebene transkultureller Entwicklung von Individuen.“

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Praktische Beispiele

In Deutschland, Litauen und Italien wurde ein Fortbildungsangebot für Migrantenorganisationen und Ausländerbeiräte erprobt. Grundlage des Kon-zeptes ist das Verständnis von Organisationen als Systeme. In der Fortbildung lernen Migrantenorganisationen, ihre Vereinsarbeit zu professionalisieren und ein Verständnis für das Wesen einer Organisation und das Zusammenspiel ihrer Bestandteile zu verstehen. Die Stärkung der Struktur der Migrantenorganisati-onen ist ein wesentlicher Schritt zu ihrer aktiven politischen gesellschaftlichen Teilhabe.In einem Fotoprojekt der Volkshochschule Moers mit dem Titel „Fremde in der Stadt“ machten sich alteingesessene und neue Migrantinnen und Migranten auf die Suche nach Spuren von Fremdheit in ihrem Stadtteil, indem sie alle Din-ge fotografierten, die ihnen fremd oder ungewöhnlich vorkamen. Als Ergebnis entstand eine Ausstellung mit 60 Photos und Diskussionen darüber, was „eigen“ (own) und was „anders“ (other) ist.

INTERtoolDas Projekt INTERtool, das von der Europäischen Kommission für einen Zeitraum von 3 Jahren (2006 bis 2009) bezuschusst wird und von dvv international koordi-niert wird, soll einen Beitrag zur Professionalisierung des interkulturellen europä-ischen Projektmanagements leisten. Es wird in Partnerschaft mit Einrichtungen aus Österreich, Rumänien, England, Finnland, der Schweiz und Italien durchgeführt. Besonderes Augenmerk gilt den spezifischen europäischen Projektbedingungen und der Notwendigkeit, die Projektergebnisse in einem interkulturellen Team über weite Strecken virtuell erarbeiten zu müssen. Die Vielfalt, die inhärent durch die Projektpartnerschaft gegeben ist, soll als Chance gesehen und genutzt werden.

Wohnungslose aus den Niederlanden, Deutschland und Tschechien bei einem Auftritt in Berlin Quelle: dvv international

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Religious DiversityIslamophobie, Antisemitismus und religiöse Diskriminierung sind in vielen eu-ropäischen Ländern auf dem Vormarsch. Das EU-Projekt: Religious Diversity and Anti-Discrimination Training, an dem sich dvv international als Partner beteiligt, entwickelt deshalb ein 30 Stunden umfassendes Trainingsprogramm, das dazu beitragen soll, interkulturelle Kompetenz und Anerkennung für die Komplexität und den Reichtum durch religiöse Vielfalt zu fördern.

Die Zukunft Europas gestalten

Zwei Beispiele aus der europapolitischen Bildungsarbeit an den Volkshochschulen, die dvv international durch einen finanziellen Zuschusses des Bundespresseamtes seit 2002 unterstützt:

„Mission Impossible?“ Kein Tom Cruise half den Teilnehmerinnen und Teil-nehmern der nach dem Kinoerfolg betitelten Weimarer Europawoche auf die Sprünge. Vielmehr forderte der Untertitel „Du bist Europa!“ Verantwortung von jedem Einzelnen ein: Vom 10. bis zum 17. Dezember 2006 setzten sich in der Europäischen Jugend Begegnungsstätte in Weimar bei einer internationalen Jugendbegegnung zur Zukunft Europas Jugendliche und junge Erwachsene aus fünf Ländern mit der europäischen Idee auseinander. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 21 Jahren ergründeten die Chancen und Grenzen eines geeinten Europas und kamen zu dem Schluss, dass die gemein-same Gestaltung der Zukunft Europas zwar schwierig und komplex ist, aber auch richtig Spaß machen kann.„Als wir am Montag in der Schule Besuch vom Sachbuchautor Armin Pongs bekamen und er uns sein Buch „Die Welt in meinen Augen“ vorstellte, regte er uns zum Nachdenken an. Er stellte uns die Frage: „In welchem Europa wollen wir leben?“ Wir sind der Meinung, dass Acht- bis Zehntklässler, die sich für die großen „Weltversteher“ halten, nicht wirklich viel an unserem Europa ändern können, denn 100 Mann, die sich in einer Chemnitzer Aula versammeln, können sicherlich nichts gegen die große europäische Politik tun. Wir denken, dass wir erst einmal klein anfangen sollten, also zum Beispiel in der eigenen Stadt, da haben wir die größte Chance etwas bewegen zu können.“

Andreas Hänel und Tony Lehnert

Darüber hinaus hat das Institut von 2004 bis 2006 in einem europäischen Projekt mit Partnern aus Deutschland, den Niederlanden, der tschechischen Republik, Polen und Frankreich verschiedene Methoden Bausteine für die europapolitische Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen entwickelt, die als CD-Rom kostenlos zur Verfügung steht.

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Information und KommunikationNeue Materialien in 2005/2006

Adult Education and Development (englisch, französisch, spanisch)

Ausgaben und Themenschwerpunkte

64� Aus der Projektarbeit von dvv international� Erwachsenenbildung in Lateinamerika� Entwicklungshilfe und Armut

65� Alphabetisierung� Millennium Entwicklungsziele/Education for All� Training� Erwachsenenbildung in Lateinamerika� Aktivitäten in der Tsunami-Region

66� Erwachsenenbildung und die Neuen Medien� Education for All und Alphabetisierung� Informelle und gemeinwesenorientierte Erwachsenenbildung

67� DVV: 12. Deutscher Volkshochschultag� ICAE: 7. Weltversammlung� Alphabetisierung weltweit� Training – Lernende Regionen – Zukunft

Alle Ausgaben der Zeitschrift (ab Nummer 54) können in allen drei Sprachen von unserer Website www.dvv-international.de heruntergeladen werden.

CD: Der englischen Ausgabe 66 war eine CD beigelegt mit allen Artikeln der Ausgaben 30 bis 65 der Zeitschrift, sortiert nach Au-tor/innen, Regionen und Themen.

Projektaktivitäten

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Internationale Perspektiven der Erwachsenenbildung

Studien und Materialien zu ausgewählten Themenbereichen:

Europas Zukunft – Unsere Aufgabe. Aktionen – Standpunkte – Materialien

Erwachsenenbildung und Bildungspolitik in Bulgarien

Building Bridges for Dialogue and Understanding

Im Dialog zum Miteinander. Ein Leitfaden zur Begegnung mit Muslimen in der Erwachsenenbildung

Academic Studies and Professional Training

Adult Learning for Civil Society

Adult Education Embracing Diversity (Teil I und II)

Vocational Training and Retraining of Unemployed – Project Experience in Kyrgyzstan (englisch, kirgisisch, russisch)

Capacity Building and the Training of Adult Educators (englisch/französisch)

Info

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Materialienbände – Globales Lernen in der Volkshochschule

Beispiele aus der Praxis

Alle Materialien können über die Website www.dvv-international.de bestellt werden.

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Afrika

Äthiopien(Regionalbüro)

Schwerpunkte: Aus- und Fortbildung für Praktiker/in-nen, Lehrende und Lernende der EB; Pilotprojekte zur funktionalen Alphabetisierung; Entwicklung von non-for-malen Berufsbildungszentren; Sensibilisierung und Bera-tung von bildungspolitischen Entscheidungsträger/innen; Entwicklung und Produktion von Lehr- und Lernmateria-lien; nationaler und internationaler Erfahrungsaustausch

Partner: Erziehungsministerium, Bildungsverwaltungen auf lokaler und regionaler Ebene, Hochschulinstitute, Genossenschaften, NRO

Frankophones Westafrika (Mali, Burkina Faso, Tschad)Schwerpunkte: Grundbildung für lokale Funktionsträger, nationale und regionale Fortbildungen und Vernetzun-gen, z.B. in der REFLECT-Methode; Selbsthilfestärkung im Rahmen der Dezentralisierung; Herausgabe einer Zeit-schrift für ländliche Selbsthilfeorganisationen

Partner: Jeunesse et Développement (Mali), Association Malienne d'Éveil au Devéloppement Durable AMEDD (Mali); Journal Sôore (Burkina Faso); Université Populaire (Tschad)

AngolaSchwerpunkte: Alphabetisierung nach der REFLECT-

Methode einschl. der Vermittlung von einkommens-schaffenden Fertigkeiten; Bildungsveranstaltungen,

Rundfunksendungen und Lehr/Lernmaterialien zu Staats-bürgerkunde, Geschlechtergerechtigkeit, AIDS-Aufklärung

und angepasster Technologie

Partner: Associação Angolana para Educação de Adultos (AAEA)

Projektaktivitäten

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Guinea(Regionalbüro)

Schwerpunkte: Grundbildung für SHO-Mitglieder; natio-nales Alphabetisierungsprogramm; Aus- und Fortbildung von lokalem und koordinierendem Personal; Kurse zu Einkommensschaffung und Umwelt; Förderung von Spar- und Kreditvereinen, Austausch und Vernetzung zwischen NRO auf nationaler und sub-regionaler Ebene

Partner: 12 guineische NRO, Nationale Alphabetisierungs-behörde (SNA)

Madagaskar Schwerpunkte: Förderung von EB-Institutionen und Selbsthilfeorganisationen durch Fortbildung und Bera-tung; Alphabetisierung; Einkommensschaffung; Produkti-on von schriftlichen und audio-visuellen Materialien

Partner: 6 lokale und nationale NRO, v.a. AFISOD (Alphabetisierungskonsortium) und AMEA (EB-Verband)

LesothoSchwerpunkte: Alphabetisierung; Selbsthilfeförderung;

Einkommensschaffung, Gemeinwesenentwicklung; AIDS-Aufklärung

Partner: Lesotho Association of Non-formal Education (LANFE)

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Sierra LeoneSchwerpunkte: Alphabetisierung, berufliche und einkommensschaffende Bildung, Förderung von Selbst-hilfeorganisationen, Gesundheits- und Friedenserziehung, internationaler Austausch

Partner: 4 NRO, 2 Hochschuleinrichtungen, Erziehungs-ministerium

UgandaSchwerpunkte: Lobby- und Netzwerkarbeit für EB; Aus-bildung von Erwachsenenbildner/innen, funktionale Al-phabetisierung; Produktion von Lehr- und Lern materialien

Partner: Uganda Adult Education Network (UGAADEN) mit seinen zahlreichen NRO-Mitgliedern, Ministerium Arbeit und Soziales

Südafrika(Regionalbüro)

Schwerpunkte: Aufbau von EB-Trägern und Netzwerken auf Provinz- und nationaler Ebene; Grundbildung und

Armutsbekämpfung; AIDS-Prävention und -Sozialfürsorge

Partner: EB-Netzwerke und -Interessenverbände, Universitätsinstitute, zahlreiche NRO

Projektaktivitäten

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Asien / Pazifik

Asiatisch-pazifisches Regionalprogramm

Schwerpunkte: Politische Lobby -arbeit für eine trans formative EB; Stärkung von Partnerschaften und Netzwerken; Qualifizierung von Führungspersonal; bes. Schwer-punkte: Armutsminderung, Konflikt prävention, Geschlechter-gerechtigkeit; zahlreiche Studien und Publikationen

Partner: Asian – South Pacific Bureau of Adult Education (ASPBAE)

IndonesienSchwerpunkte: Frauenförderung, politische Partizipation; Selbsthilfe-Förderung, Einkommensschaf-fung und Armutsbekämpfung; Mikrokredit-Systeme

Partner: Center for Women’s Resources Development (PPSW); Perkumpulan Sada Ahmo (PESADA); South East Asia Popular Communication Programme (SEAPCP); Dana Mitra Maluku Foundation (DMM); Flores Institute for Resources Development (FIRD)

IndienSchwerpunkte: Bildungspolitische Lobbyarbeit; Armuts-

bekämpfung und Einkommensschaffung; Konflikt-prävention; Geschlechtergerechtigkeit; Partizipation an

Ressourcen und lokaler Selbstverwaltung; Förderung von Selbsthilfeorganisationen

Partner: Society for Participatory Research in Asia (PRIA) mit 2 regionalen Support Organisations (UNNATI,

SAHAYI), Frauenförderungs-NRO NIRANTAR

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NepalSchwerpunkte: Frauenförderung; Einkommensschaffung und lokale Selbstverwaltung

Partner: DidiBahini

Salomonen Schwerpunkte: Kritische Alphabetisierung; Lehrmittelproduktion in lokalen Sprachen.

Partner: Literacy Association of Solomon Island (LASI)

PhilippinenSchwerpunkte: Umweltbildung; Selbsthilfe- und Frauenförderung;

Einkommensschaffung; Alphabetisierung

Partner: Center for Environmental Concerns (CEC), Center for Women's Resources (CWR), Community Awareness and

Services for Ecological Concern Inc. (CASEC), People's Ini-tiative for Learning and Community Development (PILCD)

Projektaktivitäten

VanuatuSchwerpunkte: Berufliche Aus- und Fortbildung;

Einkommensschaffung

Partner: Vanuatu Rural Development and Training Centres Association (VRDTCA)

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Zentralasien

Usbekistan(Projektbüro)

Schwerpunkte: Berufliche Bildung; Kurzfristige Qualifi-zierungskurse für Arbeitslose; Förderung von Weiterbil-dung in und für Tourismus-Unternehmen; Aufarbeitung der Geschichte

Partner: Ministerium für Hoch- und Fachschulbildung; Ministerium für Arbeit und Soziales; Colleges; Support Center for Small Tourism Business; Mahalla-Stiftung

KirgisistanSchwerpunkte: Berufliche und politische Bildung

Partner: Adult Training Centres (ATC); Kirgisischer EB-Verband

AfghanistanSchwerpunkte: Förderung der Erwachsenenbildung

als Beitrag zur Stabilität; Alphabetisierung, Beruf-liche Bildung, politische Bildung; Demokratiebildung;

Gesundheitsbildung; Einkommensschaffende Maßnah-men; Aufbau eines Zentrums für Erwachsenenbildung

Partner: Afghan Women Network (AWN); Kabul University of Education; Afghan National Association for

Adult Education (ANAFAE)

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Lateinamerika

Bolivien(Projektbüro)

Schwerpunkte: Grund- und berufliche Bildung für Jugendliche und Erwachsene; Stärkung der staatlichen Jugend- und Erwachsenenbildung; Aus- und Fortbildung von Erwachsenenbildner/innen; Unterstützung von EB- Netzwerken

Partner: Erziehungsministerium und ausgewählte NRO

ArgentinienSchwerpunkte: Ökologische Landwirtschaft;

Politische Bildung; Gesundheitsbildung

Partner: Centro Ecuménico de Educación Popular (CEDEPO)

TadschikistanSchwerpunkte: Berufliche Bildung; Qualifizierungskurse für Arbeitslose; Arbeit mit Migrantinnen und Migranten

Partner: Assoziation der Wissenschaftlich-Technischen Intelligenz (ASTI); Ministerium für Arbeit und Soziales

Projektaktivitäten

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KolumbienSchwerpunkte: Ökologische Land- und Viehwirtschaft; Konservierung von Ökosystemen; Ernährungssicherung; Ausbildung von Promotor/innen; Schul- und berufliche Bildung; Aufbau einer Allianz für Frieden und nachhaltige Entwicklung; Stärkung von indigenen Gruppen; Frau-enförderung (Ausbildung, einkommensschaffende Maß-nahmen); Stärkung von Dorfgemeinschaften

Partner: Centro de Investigaciones y Servicios Comuni-tarios (CISEC); Asociación para el Desarrollo Campesino (ADC); Fundación Prodesarrollo del Occidente de la Sabana (PRODEOCSA); Resguardo Indígena de Canoas; Corporación Esfera Azul (CEA)

KubaSchwerpunkte: Aufbau eines Fernstudienganges zur

Aus- und Fortbildung von Erwachsenenbildner/innen in Theorie und Praxis der „Educación Popular“; Ausbildung

im Bereich der Umwelterziehung, des Umwelt- und Katastrophenschutzes

Partner: Asociación de Pedagogos de Cuba (APC);Colectivo de Investigación Educativa (CIE) „GRACIELA

BUSTILLOS“; Ministerio de Educación (MEC)

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Pro

jekte Chile

Schwerpunkte: Soziale und umweltorientierte nach-haltige Entwicklung; Ökologische Landwirtschaft; Ausbau eines Weiterbildungszentrums; Fortbildung von Erwachsenenbildner/innen; Interkulturelle Erziehung; Stärkung der Menschenrechte

Partner: Corporación Privada para la Educación y el Desarrollo Local El Canelo (Canelo de Nos);Iniciativas para la Democracia, Educación y Acción Social (IDEAS); Vicaría de Pastoral Social

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Schwerpunkte: Alphabetisierung; Gesundheitsbildung; Politische Bildung; Öko-logische Landwirtschaft und Ernährungssicherung; Umweltschutz; Fortbildung und Förderung von Frauen; Interkulturelle Erziehung; Einkommensschaffende Maßnahmen und Finanzmanagement; Stärkung dörflicher und regionaler Or-ganisationsstrukturen; Beratung von Kooperativen; Juristische Beratung; Neue Technologien; Arbeit mit Behinderten

Mexiko(Projektbüro)

Partner: Alternativas de Capacitación y Desarrollo Comunitario A.C. (ALCADECO); Altepetl Nahuas A.C.; Asociación Jalisciense para el Apoyo de Grupos Indígenas A.C. (AJAGI); Centro de Estudio para el Desarrollo Rural A.C. (CESDER); Educación, Cultura y Ecología A.C. (EDUCE); Patronato Pro Educación A.C.; Universidad Campesina In-dígena A.C. (UCI); Sociedad Cooperativa de Asesores para el Avance Social (SCAAS)

NicaraguaPartner: Instituto para el Desarrollo y la Democracia A.C. (IPADE); Instituto Nicaragüense de Investigación y Educa-ción Popular A.C. (INIEP)

GuatemalaPartner: Asociación de Desarrollo Integral Comunitario

Indígena A.C. (ADICI); Cooperación para el Desarrollo Ru-ral de Occidente A.C. (CDRO); Servicios Juridicos y Sociales

A.C. (SERJUS); Pastoral Social (Diözese von Verapaz); Proyecto de Desarrollo Santiago (PRODESSA); Unión de

Agricultores Minifundistas de Guatemala A.C. (UAM)

Projektaktivitäten

Mittelamerika

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Lateinamerika regional

PanamaSchwerpunkte: Stärkung der Zivilgesellschaft; Einflussnahme auf die Bildungspolitik für Jugendliche und Erwachsene; Konsolidierung und Stärkung eines EB-Netzwerkes

Partner: Consejo de Educación de Adultos de América Latina (CEAAL)

UruguaySchwerpunkte: Lateinamerikanisches Frauennetzwerk;

Einkommensschaffende Maßnahmen

Partner: Red de Educación Popular Entre Mujeres de América Latina y el Caribe

(REPEM)

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Polen (Projektbüro)Estland, Lettland, Litauen, Slowakei,

Slowenien, Tschechien, UngarnSchwerpunkte: Auf- und Ausbau von Weiterbil-

dungsberatungsstrukturen; Aus- und Fortbildung von Weiterbildungsberater/innen und Multiplikator/innen;

Lobbyarbeit; Studienreisen und Hospitationen; Förderung innovativer Bildungsprogramme für sozial benachteiligte

und marginalisierte Bevölkerungsgruppen; Einrichtung von Online-Foren; EB-Fachpublikationen

Partner: Nationale EB-Verbände von Polen, Ungarn, der Slowakischen Republik, der Tschechischen Republik,

Estland, Lettland, Litauen; Universitäten von Kaunas, Pécs, Tórun; Erwachsenbildungszentren in Polen und Slowenien

Mittelosteuropa

Südosteuropa

AlbanienBulgarien (Regionalbüro)Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, MontenegroRumänien, Serbien

Schwerpunkte: Aufbau von Netzwerkstrukturen; Fortbildung von EB-Fachkräften; Berufliche Weiterbil-dung; Förderung der Zivilgesellschaft; Bildungspolitische Lobbyarbeit; Publikationen; Versöhnung und Vergangen-heitsbewältigung; interkulturelles Lernen; Einführung europäischer Zertifizierungssysteme

Partner: Ministerien, Zentren und Agenturen für berufliche Bildung, diverse Kulturzentren; Landwirt-schaftsschulen; Universitäten von Bukarest, Iasi, Neue Bulgarische Universität, Sarajewo, Skopje, Sofia; Arbeiter-universitäten, Senioren-Universitäten; Nationale Verbände der Erwachsenenbildung; NROs

Projektaktivitäten

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OsteuropaRussische Föderation(Projektbüro)

Schwerpunkte: Organisationsentwicklung; Lobbyarbeit (Lernfeste, Fachta-gungen); Modellprojekte mit Strafgefangenen, älteren Menschen und Arbeitslo-sen; Berufsqualifizierung junger Erwachsener; Fortbildungen für Multiplikator/innen im Bereich Toleranz und Konfliktlösung; Unterstützung von Selbsthilfe-Ini-tiativen; Stärkung der Menschenrechte; EB-Fachpublikationen; ländliche EB

Partner: Gesellschaft Znanie Russland; Moskauer Weiterbildungszentrum; Sibiri-sche Assoziation für Erwachsenenbildung (SAOV); Assoziation für Erwachsenen-bildung Pskov (PREA); Gesellschaft für Freie Bildung (OSO), Karelien; Zentrum für Fraueninitiativen, Tosno

BelarusSchwerpunkte: Aufbau von EB-Trägerstrukturen;

Training von Mulitplikator/innen; Gemeinwesenentwicklung

Partner: Stiftung Lev Saphiea;NRO-Netzwerke; IBB Minsk

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UkraineSchwerpunkte: Berufsqualifizierende Maßnahmen;

Lobbyarbeit; Gemeinwesenentwicklung

Partner: Bildungszentrum IMPULS

Süd-Kaukasus

Georgien (Projektbüro), Armenien, Aserbaidschan

Schwerpunkte: Aufbau von Weiterbildungszentren; Schulung von Lehr- und Leitungspersonal, Grundbildung für ländliche Bevölkerungsgruppen; Berufliche Bildung/Beschäftigungsförderung; Erstellung von Lehrmitteln; Entwicklung von Curricula; Lobbyarbeit; Organisationsent-wicklung

Partner: Bildungs- und Arbeitsministerien; Staatliche Berufsschulen und Colleges; Landwirtschaftsschulen; Staatliche Zentren für Information und Kommunikation; verschiedene NROs; nationale EB-Verbände

Projektaktivitäten

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jekte Internationale Fachkontakte

Internationale Aktivitäten gesellschaftlicher Gruppen im In- und Ausland

15 Maßnahmen des internationalen Fachaustausches (Fachbesuche, Seminare, Workshops, Konferenzen)

Deutsche Teilnehmende

Landesverbände der VolkshochschulenVolkshochschulenDeutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Volkshochschulverbandes e.V. (DVV)Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul- Verbandes e. V. (dvv international)

Ausländische Teilnehmende

Partnereinrichtungen aus

den Maghrebländernder StabilitätspaktregionÄgypten, China, Indien, Israel, Japan, Jordanien, Kanada, Korea, Litauen, Malta, Neuseeland, Österreich, Russland, Spanien, Türkei, Uruguay, USA, Zypern

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EU-ProjekteBewusstsein für ein Europa von morgen

Schwerpunkt: EuropatagePartner: VHS in Deutschland

Europäisch-Islamischer KulturdialogSchwerpunkt: Erste Kontaktaufnahme mit EB-EinrichtungenPartner: Verschiedene Organisationen und staatliche Stellen in den Maghreb-Ländern, ausgewählte VHS in Deutschland

Erinnern für die ZukunftSchwerpunkt: Methoden der GeschichtsaufbereitungPartner: dvv international-Projektbüros in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Mazedonien, Rumänien und Serbien und Montenegro

Tolerance and Understanding of Our Muslim Neighbours (TUM) bis 2005

Schwerpunkt: Beitrag der EB für interkulturelle VerständigungPartner: EB-Institutionen in Bulgarien, England, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland

Network Intercultural Learning (NILE)Schwerpunkt: Entwicklung von good practice und Modellen interkulturellen Lernens für die EB in EuropaPartner: EB-Einrichtungen und Netzwerke in Österreich, Belgien, Bulgarien, Zy-pern, Deutschland, Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, Lettland, Ungarn, Polen, Rumänien, England

Europa mit Methode (2004–2007)Schwerpunkt: Entwicklung von 4 Methodenbausteinen für die europapolitische Arbeit mit unterschiedlichen ZielgruppenPartner: EB-Einrichtungen aus Deutschland,Frankreich,Niederlande,Tschechische Republik, Polen

INTERtoolSchwerpunkt: Entwicklung von Methoden zum interkulturellen Projekt-managementPartner: England, Italien, Österreich, Schweiz, Finnland, Rumänien, Deutschland

Religious Diversity (dvv international als Partner)

Schwerpunkt: Entwicklung von Trainingsmaterialien für Anti-Diskriminierungs-arbeit und Religiöse VielfaltPartner: Belgien, England, Bulgarein, Frankreich

Projektaktivitäten

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Ansprechpartner/innen

Leiter Prof.(H) Dr. Heribert Hinzen

Stellv. Leiter Dr. Michael Samlowski

Verwaltungsleiterin Gabriele Kleinen-Rätz

Stellv. Verwaltungsleiterin Ursula Bücking

Afrika Uwe Gartenschlaeger

Asien Dr. Hanno Schindele

Lateinamerika Hans Pollinger

Mittel-/Osteuropa Bettina Brand

Zentralasien Uwe Gartenschlaeger

Aus- und Fortbildung Uwe Gartenschlaeger

Globales Lernen Eva König

Information und Kommunikation Gisela Waschek

EU-Projekte Dr. Beate Schmidt-Behlau

Europäisch-Islamischer Kulturdialog Bettina Brand

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en InfoNet Adult Education (dvv international als Partner)

Schwerpunkt: Aufbau eines euroäischen Netzwerks für Editoren im Bereich der Erwachsenenbildung. Partner: mehr als 28 Partner aus 14 europäischen Ländern, internationale Organi-sationen, ausgewählte Universitäten

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Statistik

Statistik 2005

Personal von dvv international in der Zentrale in Bonn und in den Projektbüros

Anzahl Standort Entsandt LokalPäd./Wiss.

BereichVer-

waltungTechn. Hilfskr.

männl. weibl.

28dvv international Bonn

0 28 9 16 3 6 22

112 Projekte gesamt 7 105 34 47 31 50 62

140 Gesamt 7 133 43 63 34 56 84

Verteilung der Projektmittel nach Regionen 2005100 % = 9.498.597 €

Mittel-, Südost- und Osteuropa

Querschnitts-projekte

8,0%

Lateinamerika 17%

Afrika28%

Asien20%

27%

Zuwendungen

10.981.375

Projektmittel Kosten der Zentrale

9.498.597 1.482.778

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Sta

tist

ik Statistik 2006

Personal von dvv international in der Zentrale in Bonn und in den Partnerländern

Anzahl Standort Entsandt LokalPäd./Wiss.

BereichVer-

waltungTechn. Hilfskr.

männl. weibl.

26dvv international Bonn

0 26 8 15 3 5 21

113 Projekte gesamt 6 107 35 50 28 50 63

139 Gesamt 6 133 43 65 31 55 84

Stand: April 2007

Verteilung der Projektmittel nach Regionen 2006100 % = 10.112.769 €

Mittel-, Südost- und Osteuropa

Lateinamerika 14%

Afrika35%

Asien 21%

22%

Querschnitts-projekte

8,0%

Zuwendungen

11.566.689

Projektmittel Kosten der Zentrale

10.112.769 1.453.920