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Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 7/8 · Juli/August 2015 59. Jahrgang H 11859 Einzelpreis 2,50 EUR incl. 7 % MWSt Duderstadt In dieser Ausgabe Die ländlichen Unruhen und die Bürgerwehren von 1848 im Eichsfeld Die Anbindung der Hasenburg an das vor- und frühgeschichtliche Verkehrsnetz Nord- westthüringens Gescheiterte Auswan- derungen aus Stein- bach, Hüpstedt und Vollenborn in die deut- schen Ostprovinzen im Jahr 1833 Effelder feierte 800-jähriges Jubiläum Duderstädter Schützenliteratur – eine kulturelle Komponente

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Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 7/8 · Juli/August 2015

59. Jahrgang H 11859

Einzelpreis 2,50 EURincl. 7 % MWSt

Duderstadt

In dieser Ausgabe

Die ländlichen Unruhen und die Bürgerwehren von 1848 im Eichsfeld

Die Anbindung der Hasenburg an das vor- und frühgeschichtliche Verkehrsnetz Nord-westthüringens

Gescheiterte Auswan-derungen aus Stein-bach, Hüpstedt und Vollenborn in die deut-schen Ostprovinzen im Jahr 1833

Effelder feierte 800-jähriges Jubiläum

Duderstädter Schützenliteratur – eine kulturelle Komponente

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Die ländlichen Unruhen und die Bürgerwehren von 1848 im Eichsfeld

von Mathias Degenhardt

Die politisch-sozialen Nöte und Missstände der 1840er-Jahre kulminierten im Frühjahr 1848 in deutschlandweiten Erhebungen. Po-litische Forderungen stellten dabei nicht im-mer die Ursache von Unruhen dar. Für das Eichsfeld galten hier viel grundlegendere Nöte, nämlich Hunger und Armut. So gab es regelrechte Plünderungen, Erstürmungen oder auch gemeinschaftliche Zerstörungen von staatlichen Einrichtungen und wohlha-benden Gütern, was schon oft in der Eichs-feldliteratur beschrieben worden ist. Der folgende Beitrag möchte diese nicht noch einmal wiederholen, sondern einige Ergän-zungen vornehmen.

Die Behörden veröffentlichten nach größe-ren Zwischenfällen oftmals Steckbriefe in den Amtsblättern. Um sich ein Bild über die Gesuchten zu machen, seien einige dieser Steckbriefe vorgestellt:

„Die nachgenannten, […] Personen:1) der Handarbeiter Hieronymus Götze [22],1

2) der Ziegelstreicher Andreas Gundermann [24],3) der Ziegelstreicher Andreas Koch [31],4) der Zimmermann Joseph Koch [33],5) der Ziegelstreicher Joseph Mast [42],6) der Dachdecker August Mast [36],7) der Musikus Joseph Busse [58],8) der Ziegelstreicher Friedrich Isecke [25],9) der Ziegelstreicher Ignaz Mast [20],10) der Ziegelstreicher Johannes Dietrich [27]

sämmtlich aus Brehme bei Worbis, welche der am 25. [März 1848] Nachmittags erfolg-ten Zerstörung und Plünderung des Förster-hauses bei der Wehnderhütte dringend ver-dächtig sind, haben sich der Verhaftung und Untersuchung durch Flucht entzogen. […]“2

„Der Handelsmann Philipp Henkel [36], der Ackermann Carl Joseph Beume [29], der Tischler Franz Grimm [39] und der Handels-

mann Heinrich Adam Burghardt [51], sämmt-lich aus Breitenbach, haben an der Zerstö-rung der hiesigen Zwangs-Arbeits-Anstalt Theil genommen, und sich der Verhaftung durch Flucht entzogen. […]“3

„Die […] vier Einwohner von Hundeshagen bei Worbis1) der Eisenbahnarbeiter Anton Kruse jun. [40],2) der Lumpensammler Carl Urbach [37],3) der Lumpensammler Joseph Bockler [38], und4) der Handarbeiter Conrad Adler [54],

welche dringend verdächtig sind, in der Nacht vom 24sten zum 25sten [März 1848] das Eysche Etablissement bei Hundesha-gen mit Hilfe Anderer zerstört zu haben, ha-ben sich der Untersuchung und Verhaftung durch Entfernung aus ihrem Wohnorte bis jetzt entzogen. […]“4

„Die […] Handarbeiter Caspar Schneegans [43] und Joseph Senft [23] (Sohn der Witwe Senft) beide aus Ferna bei Worbis, sind drin-gend verdächtig, in der Nacht vom 24sten zum 25sten [März 1848] erfolgten Beschädi-gung des v. Westernhagenschen Unterhofes zu Teistungen Antheil genommen zu haben. Beide haben sich der Untersuchung und Verhaftung durch die Flucht entzogen. […]“5

Es handelte sich demnach immer um Män-ner, welche als einfache Arbeiter oder Hand-werker ihren Lebensunterhalt bestritten. Interessant ist, dass es sich keineswegs ausschließlich um „jugendliche Hitzköpfe“ handelte, sondern dass auch Männer ge-standenen Alters darunter waren.

Die vorgestellten Steckbriefe stellen nur eine Auswahl zu stattgefundenen Zwischenfäl-len dar. Weiterhin befürchtete man generell nicht genehmigte Volksansammlungen. Der Heiligenstädter Landrat Hermann von

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die Hände einheimischer „Sicherheitsverei-ne“. Wie sahen diese aus? Aus Bickenriede und Büttstedt (Kreis Mühlhausen) hieß es dazu, dass der dortige gemeinsame Sicher-heitsverein auf Veranlassung des gewählten Hauptmanns, dem Anröder Gutsherrn We-demeyer, „Manöver und Kriegsspiele [sowie] fröhlich [e] Gelage mit Freibier“ abgehalten habe. Zur Beberstedter Bürgerwehr ist auf-gezeichnet, dass sie 118 Mann stark war, aus einer Kompanie Infanterie sowie einer Jäger- und einer Kavallerieabteilung be-stand. Der örtliche Schulze, der sich die Führung vorbehielt, „befürchtete bei zu ho-hen Kosten, eine baldige Auflösung des Ver-eins, da sich bald ein merkliches Abflauen des Interesses zeigte… Die ganze Sache scheint später im Sande verlaufen zu sein.“12

Da vom mitteldeutschen Bürgertum auf-grund der Einberufung einer Nationalver-sammlung und dem Inkrafttreten einer preu-ßischen Verfassung keine weiteren Unruhen ausgingen, blieb auch das den Märzaufstän-den folgende Landvolk schließlich ruhig. Plünderungen und gemeinschaftliche Sach-beschädigungen gegen Gutshöfe, Klöster, Staatseinrichtungen und dergleichen blie-

ben im Eichsfeld nunmehr aus, sodass die wohl vor allem auf dem Papier existierenden Eichsfelder Bürgerwehren nicht mehr aktiv werden mussten. Es ist davon auszugehen, dass sie sich – zumindest auf den Dörfern – gegen 1849/50 wieder still aufgelöst haben, ohne jemals gegen Plünderer vorgegangen zu sein.

Anmerkungen1 Die in eckigen Klammern eingefügten Ziffern nen-

nen jeweils das Alter der gesuchten Personen. 2 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 20.5.1848.

* Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 13.5.1848.4 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 6.5.1848.5 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 6.5.1848.6 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 27.5.1848.7 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 9.9.1848.8 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 9.9.1848.9 Gemeint ist wohl das königlich-preußische Artille-

riedepot in Erfurt.10 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 13.5.1848,

27.5.1848, 28.10.1848.11 Obereichsfelder Kreis-Anzeiger vom 27.5.1848.12 Bertram Strecker: „ ... althergebrachte Zustände

ohne Gegenleistung beseitigen“ – 1848/49: Das Imperium schlägt zurück. In Eichsfelder Heimat-zeitschrift 57 (2013), S. 89 f.

Die Anbindung der Hasenburg an das vor- und früh-geschichtliche Verkehrsnetz Nordwestthüringens

von Prof. Dr. Michael Köhler

Bereits in der älteren Jungsteinzeit, d. h. vor rund 7000 Jahren, stellten die Altsie-delgebiete mit den Lößflächen in Thüringen und um den Harz ein praktisch flächende-ckendes Siedlungsgebiet dar (H. Behrens 1973). Deshalb kann man bereits für diese Zeit auch von einem Verkehrsnetz ausge-hen, das regionale und einige überregi-onale Fernwege sowie zahlreiche lokale Wege einschloss (B. W. Bahn 2011). Die-ses Wegenetz wurde einerseits durch die naturräumlichen Gegebenheiten und die Siedlungsgebiete bestimmt, legte anderer-seits aber auch einen Rahmen für die frühe

kulturlandschaftliche Raumgliederung fest. Auf Grund dieser Funktion wurden wahr-scheinlich viele der sich schon im Neoli-thikum manifestierenden Verkehrslinien zu einem extrem langlebigen Bestandteil, d. h. einer hochkonservierten Komponente der Kulturlandschaft.

Das Mittelgebirgsland einschließlich der Muschelkalk- und Buntsandsteinstufen liegt peripher zur zentralen Keuperregion Thü-ringens und den Altsiedelgebieten, die sich vor allem im Norden, Nordosten, Osten und Südosten um den Harz erstrecken. Damit

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tiven interdisziplinärer Siedlungsforschung am Beispiel der Wüstung Drudewenshusen im unte-ren Eichsfeld. In: Archäol. Korrespondenzblatt 18 (1988), S. 75-101.

Timpel, W.: Ergebnisse archäologischer Untersuchun-gen auf der Hasenburg bei Haynrode, Lr. Worbis. In: J. Preuss (Hg.), Symbolae praehistoricae, Wiss. Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Witten-berg L11 (1975), S. 227-245; ders.: Ziel und erste

Gescheiterte Auswanderungen aus Steinbach, Hüpstedt und Vollenborn in die deutschen Ostprovinzen im Jahr 1833

von Dr. Alfons Grunenberg

Nach der Blütezeit der Hausweberei auf dem Eichsfeld im 18. Jahrhundert kam es zu ei-nem dramatischen wirtschaftlichen Nieder-gang. Wetterkapriolen zu Beginn des 19. Jahrhunderts verschärften die Situation und führten zu zahlreichen Missernten. Um 1850 erreichte die Auswanderung von Eichsfeldern nach Amerika ihren Höhepunkt. Viele verab-schiedeten sich für immer von der alten Welt. So sind allein 254 Personen aus Heuthen namentlich bekannt, die nach Nordamerika auswanderten.1

Hätte das vermieden werden können? Die überraschende Antwort lautet: ja! Das Kö-nigreich Preußen be-absichtigte ab etwa 1830, mit beschäfti-gungslosen Eichsfel-dern den Arbeitskräf-tebedarf in den Jun-kerländern des deut-schen Ostens (West-, Süd- und Ostpreußen) zu stillen. Die Umsied-lungspläne großer Be-völkerungsteile schei-terten aber bereits in den Anfängen an der mangelhaften Vorbe-reitung, der schlech-ten Organisation und Logistik sowie der völlig unzureichenden Kommunikation mit den aufnehmenden Regionen. Auch das

Gebaren der feudalistischen Gutsbesitzer im deutschen Osten trug nicht zu Erfolg bei. So endeten fast alle Umsiedlungsversuche in einem Desaster. Die Menschen kamen nach Fußmärschen von zum Teil über 1.000 km für eine Wegstrecke mit ihren Familien völlig des-illusioniert und restlos verarmt wieder auf das Eichsfeld zurück. Preußen gelang es nicht, seine Bewohner im Land zu halten, und so wurde Amerika für viele Eichsfelder zur neuen Heimat.

Mehrere Briefe von Auswanderungswilligen aus Steinbach, Hüpstedt und Vollenborn ge-ben einen tiefen Einblick in das gescheiterte

Ergebnisse der Ausgrabungen auf der Hasenburg bei Haynrode, Kr. Worbis. In EHh 16 (1976), S. 97.

AnmerkungDies ist die gekürzte Fassung des gleichnamigen Bei-trages in: Westphalen, Gerlinde Gräfin von (Hg.): Die Hasenburg. Dokumente, Berichte, Quellen. Großbo-dungen 2015, Bodunger Beiträge Heft 16, erhältlich über die Galerie in der Burg, 036077-18934, www.ga-lerie-in-der-burg.de, [email protected]

Abb. 1: Das Gutshaus des 79 Seelen-Dorfs Tengutten (heute: Teguty) in Ostpreußen.

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Ernst Mehler und das „Hohe Kreuz“Historisches Dokument auf dem Flohmarkt gefunden

von Heidi Zengerling

Der 1856 in Holungen im Eichsfeld geborene Pfarrer und Dichter des bekannten Eichsfeld-liedes – Hermann Iseke – steht wahrschein-lich in keiner verwandtschaftlichen Beziehung zu Wigbert Iseke aus Leinefelde. Dennoch haben die beiden etwas gemeinsam – die Liebe zu ihrer Heimat. Wigbert Iseke – ehe-maliger Straßenbauingenieur – hat sich schon längere Zeit der Heimatgeschichte verschrieben. Man trifft ihn immer an, wenn in Leinefelde und Umgebung Flohmarkt ist. Der Sammler hat sich auf keine bestimmte Thematik festgelegt, sondern stöbert einfach gern und lässt sich vom Augenblick inspirie-ren. Neulich, so berichtet Iseke, entdeckte er beispielsweise eine historische Baumliste, die ihn interessierte. Für seine Kinder hat der Leinefelder unlängst die Familiengeschichte in einem Stammbaum zusammengetragen. Bis zu den Ururgroßeltern verfolgte er sie zu-rück und recherchierte in Archiven. Bis dahin konnte er keine Beziehung zum berühmten Hermann Iseke nachweisen.

Unlängst fand der Heimatinteressierte wäh-rend einer seiner Flohmarktbesuche ein interessantes historisches Dokument aus dem Jahr 1949. Ernst Mehler – wohnhaft in Dortmund – hatte es seiner Mutter, der 1915 zu Diedorf verstorbenen Margaretha Mehler geborene Mainzer, gewidmet. Eben diese Margaretha war 1841 in der Untermühle bei Heyerode geboren worden und heiratete den 1831 geborenen Johann Heinrich Mehler. Sie war die Tochter vom Untermüller Johannes Mainzer, der die Mühle seinerzeit für 800 Ta-ler erwarb. Die Untermühle, so ist historisch belegt, wurde erstmals als solche im Lager-buch von 1690 erwähnt. Eine Mühle aber findet schon 1545 im Türkensteuerregister Erwähnung.

Der Familienname Mehler geht laut Auf-zeichnungen des Diedorfer Kirchenbuchs zurück bis zu Jakobus Mehler und Ehefrau Anna Margarethe Mehler geborene Motz.

Die Familie Mehler stammt aus dem Raum Mühlhausen und hat sich seit dem 16. Jahr-hundert in Diedorf angesiedelt. Ernst Mehler wurde 1888 in Diedorf als eines von neun Kindern geboren und verstarb 1956 in Dort-mund. Er besuchte das Lehrerseminar und fand seine erste Tätigkeit als Fortbildungs-lehrer in Westpreußen. Bis zu seiner Pensi-onierung 1953 war er als Gewerbeoberlehrer in Dortmund tätig. Der gebürtige Diedorfer blieb im Herzen immer Eichsfelder – dies zeigen beispielsweise seine umfangreichen heimatgeschichtlichen Ausarbeitungen. Im Duderstädter Verlag Mecke sind unter ande-rem „Der Kulturkampf auf dem Eichsfelde“, „Am Hainich“ sowie das „Heimatbuch von Heyerode“ erschienen.

Im Zuge seiner Forschungen hatte Heimat-forscher Mehler herausgefunden, dass sein Familienname ursprünglich aus dem Ort Grossmehlra, einem Dorf im Mühlhäuser Raum befindlich, hervorgegangen ist. Als bekannte Persönlichkeit kann Mühlhausens erster Bürgermeister Johann Mehler genannt werden.

Die Geschichte zum „Hohen Kreuz“, die das gefundene Dokument erzählt, wurde als ein Stück Dorfgeschichte aus Heyerode von Ernst Mehler niedergeschrieben. Die abschließen-den Worte des historischen Textes berichten davon, dass der Verfasser zum letzten Male im Sommer 1947 unter dem Hohen Kreuz stand, um „Abschied zu nehmen von der lie-ben Heimat, vermutlich für immer. Ich erfreu-te mich an den Landschaftsbildern ringsum. Länger ruhte mein Blick auf Heyerode. Ich überdachte all‘ das, was unsere Mutter einst erzählt hatte und empfand tief im Herzen, dass Heimatliebe eine Tugend sein kann. Als ich dann heimwärtsgehend noch einmal zu-rückschaute zum Hohen Kreuze, war es mir, als seien dort oben an dem dunkelen Holze in leuchtende Goldschrift zwei Worte zu lesen, die schönen Worte: Liebe und Friede! “

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Effelder feierte 800-jähriges JubiläumImpressionen vom Festumzug

von Peter Anhalt

Krönender Abschluss der Feierlichkeiten zur 800-jährigen urkundlichen Ersterwähnung des eichsfeldischen Höhendorfes Effelder war der große Festumzug am 7. Juni, der von einem roten Trabi mit dem Ortswappen angeführt wurde.

Mehrere Tausend Gäste verfolgten die Para-de der aktiven Effelderschen Vereine, wozu der Trachtenverein, der Faschingsverein, Sportler, Schützen, die Blaskapelle, der Gesangverein, der Oldtimer- und Schlepper-verein, die Kleinen aus dem Kindergarten und die Schüler der örtlichen Grundschule zählten.

Bilder von der traditionellen Landwirtschaft und weitere originelle Darstellungen er-hielten den freundlichen Beifall der Besu-cher.

Janett Dell und Olivia Petri (oben) sowie Peter und Ina Fischer (unten) zeigen, wie es früher bei der Heuernte zuging.

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Eichsfelder in Hofheim am Taunus 1680von Dr. Werner Herold

- Blasius Hamel (Hammel), Sohn des Boni-fatius u. Marg. in Geisleden (Amt Rusteberg, Eichsfeld), gest. 31.8.1684, verh. 20.11.1656 A. Elis. Gemeiner. 3 Söhne, 1 Tochter.

- Niclaus Husenbeckh (Husenbeth),4 Sohn des Matthias und d. Elisabeth in Schwobfeld (Eichsfeld), Schmied in H., gest. 20.3.1690, verh. 23.1.1662 Marg. Franck.

- Eine Anna Christina Kraus heiratet 1671 in 2. Ehe Johann Husenbeth. Keine näheren Angaben.

- Philips Kautz, verh. am 13.2.1691 in 2. Ehe mit Dorothea Wentzel, Tochter des Johann in Schwobfeld (Eichsfeld), 2 u. 1 Kinder.

- Henrich Kepener (Kleppener), aus dem Eichsfeld, Sohn des Hans u. d. Marg., Zim-mermann in Hofheim, gest. 5.9.1693, Müller in der Wiesenmühle, verh. 19.11.1674. Marg. Veyx, Von den Eichsfeldern sind Grimm und Dreste Paten.

- Peter Betzel aus H., Küfer, dessen Toch-ter Christina geb. 1661, gest. 1702, verh. 12.8.1686 mit Andreas Henning, Sohn des Andreas u. Christina in Kallmerode (Eichs-feld).

Anmerkungen1 Hessische Familienkunde, Band 4, 1959, Heft 12,

Frankfurt (Main).2 Ebd., Einwohner von Hofheim am Taunus 1680, S.

619 ff.3 Hier ist wohl die alte Form vom heute verbreiteten

Namen Trost/Drost(e) gemeint.4 Hier ist wohl die alte Form des heutigen Namens

Huschenbeth(-tt) gemeint.

Rein zufällig fielen mir in diesem Jahr ei-nige Hefte „Hessische Familienkunde“1 in die Hände. Beim Sichten stieß ich auf den Begriff „Eichsfeld“. Neugierig geworden, durchforstete ich den Beitrag „Einwohner von Hochheim am Taunus 1680“.2 Ins-gesamt acht Nennungen mit Bezug zum Eichsfeld sind verzeichnet. Warum so viele Eichsfelder in Hofheim wohnten, ist aus dem Beitrag nicht zu entnehmen. Aus anderen Artikeln dieser Zeitschriften darf aber ver-mutet werden, dass viele Zuzügler zuvor als Wandergesellen und Handwerker, wie Schuhmacher, Zimmerleute und Korbflech-ter, ihre Dienste anboten. Öfter ist auch der Hinweis auf Soldat/Söldner gegeben. Der Dreißigjährige Krieg war vorbei. Es war die Nachkriegszeit mit Aufschwung und Kon-solidierung. Man suchte und fand Arbeit in anderen Reichsterritorien, erreichte wohl auch gegen Gebühr die Zuzugserlaubnis, gründete eine Familie und wurde Neubürger.

Nachfolgend sind die Eichsfelder so aufge-listet, wie sie im Originalartikel vorgegeben sind.

- Hans Treste (Dreste)3, Schuhmacher (1680, 88), Schöffe, Sohn des Joh. u. d. Eli-sabeth in Lengenfeld unterm Stein (Eichs-feld).

- Johannes Griem (Grimm), aus Hilde-brandshausen (Eichsfeld), Sohn des Johann (gest. Hbr. 24.4.1681, 68 J.) u. d. Anna (gest. Hbr. 4.9.1676, 60 J.); gest. Hofheim 8.4.1719, verh. 26.8.1669 Johanna Maria Veyx.

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Im Schritt der Zeit – unsere eichsfeldische HeimatDuderstädter Propsteigarten an der Stadtmauer

von Johann Freitag

Die murmeln sich Geschichten zu und lau-schen,die Bäume, Wolken, Häuser, Pflanzen,die würden gerne lachen und gar tanzen;man kennt sich und erinnert sich im Rau-schen.

Der Mensch, ja sicher, hat so viel errichtet.Und alles, denkt er, ist sein Eigen.Schau richtig hin, es wird sich zeigen:Ein Blick zum Baum dir anderes berichtet!

Wir sind ein Ganzes und in eins verwoben.Doch wesentlich ist einzig Leben:Das lebt, das kann die Zukunft geben.Und plötzlich sind die Deutungen verscho-ben.

Der beliebteste Spazier- und Wanderweg der Duderstädter führt über den baumbe-standenen, schattigen, teils über 500 Jahre alten Stadtwall, auf dem man die Altstadt in einer knappen Stunde umrunden kann

und dabei mit ganz besonders vielen un-terschiedlichen, eindrucksvollen Blicken auf Teile der stattlichen Untereichsfeld-metropole belohnt wird. Wenngleich auch die Ansichten wechseln, ist die St.-Cyria-kus-Kirche, die mit ihrem Doppelturmpaar markant die mittelalterlichen und jüngeren Gebäude überragt, sehr häufig zu sehen. Die Vielfalt und Schönheit des historischen, malerischen Fachwerkbestandes lässt sich erahnen, wenn der Blick, kaum gebremst, sondern oft gerahmt von der in vielen Teilen gut erhaltenen Stadtmauer, zur Stadtmitte gleitet.

Hinter und über der Reihe der kleinen Bür-gergartenhäuser erhebt sich im Süden der katholischen Oberkirche „St. Cyriakus“ das barocke Propsteigebäude und auf dessen Rückseite das Fachwerk-Gartenhaus, des-sen massive Nordwand ein Teil der Stadt-mauer ist.

Foto und erläuternder Text: Josef Keppler.

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Das historische Eichsfeldfoto

Lengenfeld unterm Stein auf einer Postkarte aus dem Jahre 1928. Sammlung Heino Kühn, Heilbad Heiligenstadt.

Landwirtschaftliche Frauenschule Beinrode. Postkarte, abgestempelt am 30.6.1922. Sammlung Paul Lauerwald, Nordhausen.

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Eichsfelder Persönlichkeiten

Schützenliteratur – eine kulturelle Komponente der Duderstädter Schützengesellschaft

von Dr. Hermann Tallau

„Geburtstage sind Taktstriche der Lebens-melodie“, heißt es – und einen bedeutenden dieser Art setzt das Leben für den Duder-städter Ehrenschützenhauptmann Ernst-Wil-helm Werner, der am 18. Juli 2015 seinen 90. Geburtstag feiern kann, wozu ein 65 Jahre langes, bewegtes Schützenleben mit einer außergewöhnlichen Schützenbiografie zählt.

Geboren in Duderstadt, wohnhaft auf der Marktstraße, hier beruflich als Kürschner-meister jahrzehntelang tätig, trat er bereits 1950 in die Schützengesellschaft der Stadt Duderstadt ein. Es folgten Vorstandsämter, Tätigkeiten in regionalen Schützenverbän-den und als Krönung die Betrauung mit dem Amt des Schützenhauptmanns in den Jah-ren 1986–1999.

Als aktiver Schütze konnte er bis in unsere Tage im Traditions- wie im Sportschießen Meisterschaften gewinnen sowie Ehrun-gen und Preise entgegennehmen. Mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland würdigte auch die öffentliche Hand Ernst-Wilhelm Werners verdienstvolle Tätigkeiten.

Seine Aktivitäten, vor allem im schützenkul-turellen Bereich, – umfangreiche Schützen-literatur, Gestaltung von historischen Schüt-zenscheiben – haben mit zum hohen Anse-hen der Schützengesellschaft und darüber hinaus des Eichsfelder Schützenverbandes beigetragen.

Aufrichtiger Dank für großartiges Wirken ist dem Jubilar gewiss. Ad multos annos!

Zur Einstimmung

Literarisches Kulturgut stellt ganz allgemein gesehen ein gewichtiges Bindeglied in ei-ner Gesellschaft dar. Für das jahrhunder-tealte Schützenwesen im deutschsprachi-gen Raum –Tradition und Sport – hat der

Autor erstmals im Jahre 2012 versucht, ganz allgemein die vielfältig beste-henden gesell-s c ha f t l i c hen Verflechtungen zu er fassen. Dabei ist deut-lich geworden, dass gerade für dokumenta-rische Zwecke Schriftquellen als Speicher von Erinnerun-gen ein unverzichtbares Bindeglied sind. Gesellschaftlich-historische, kulturelle, sportliche, technisch-wirtschaftliche Berei-che als deren bedeutende Bestandteile bil-den in der mehr als 800-jährigen Geschichte des Schützentums wesentliche Felder litera-rischer Darstellungen ab (vgl. Hermann Tal-lau in: Schützen-Jahrbuch 2012, S. 76 ff.).

Unmittelbarer Anlass zu der nun vorliegen-den Veröffentlichung bilden die umfang-reichen literarischen Arbeiten von Ernst-Wilhelm Werner. Bedeutung erhielten diese in der Vorbereitung und im Nachgang zum 700-jährigen Jubiläum der „Schützengesell-schaft der Stadt Duderstadt seit 1302“ im Jahre 2002. Der an Maria Hauff vergebe-ne Auftrag zur Abfassung einer Festschrift führte nämlich dazu, dass die Autorin im Jahre 2003 im Wettbewerb „Wir suchen die beste Jubiläumsschrift“ das Niedersächsi-sche Institut für Sportgeschichte dafür den 1. Preis unter 170 eingereichten Wettbewerbs-arbeiten erhielt. 2011 beteiligte sich Ernst-Wilhelm Werner mit dem Thema „700 Jahre Eichsfelder Schützenwesen“ an diesem alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb. Er konnte sich sehr darüber freuen, damit den

Ernst-Wilhelm Werner

Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 261

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Wir gedenken

Dr. Franz Waldhelm verstorben

Heiligenstädter ehren Karl Wolters jun.Die Zusammenkunft zu einem Vortrag von Elmar Golland über das Ende des Zweiten Weltkrieges im Eichsfeld und in Heiligen-stadt nutzten Mitglieder und Freunde des Heiligenstädter Geschichts- und Museums-vereins, um Karl Wolters jun., geboren 1917, zu ehren. Wolfgang Friese fand erinnernde und würdigende Worte für den am 6. Mai 2015, einen Tag nach seiner Ehefrau in Gelsenkirchen Verstorbenen, dessen Vater, Karl Wolters sen., von 1921 bis 1933 Bürger-meister in Heiligenstadt war. Mit viel Umsicht und Fleiß leitete dieser die Geschicke, sah sich aber gleich im Jahr der Machtergrei-fung der Nationalsozialisten in Deutschland vielen Intrigen der NSDAP-Mitglieder im Heilgenstädter Stadtparlament ausgesetzt und stellte sein Amt zur Verfügung. Mit sei-nen Kindern zog er nach Papenburg. Ihm zu Ehren benannten die Heiligenstädter Anfang der neunziger Jahre einen Platz nach ihm.

Karl Wolters jun. wuchs in Heiligenstadt auf und besuchte hier das Gymnasium. Zu-nächst wohnte er mit seinen Eltern in einem Anbau des Hospitals „Zum heiligen Geist“ und später in der Bürgermeisterwohnung in der Duvalstraße.

Obwohl er Heiligenstadt bereits 1933 verlas-sen hatte, fühlte er sich dieser Stadt auch aus der Ferne stets verbunden, denn er hatte aus seiner Gymnasialzeit noch viele

Freunde in Heiligen-stadt. Auch zu DDR-Zeiten kam er nach Heiligenstadt und ließ dann nach der politischen Wende seine Besuche in Heiligenstadt zu ei-ner Regelmäßigkeit werden. Als Bauinge-nieur gab er der Stadtverwaltung intensive fachgerechte Unterstützung. Die Heiligen-städter und viele Eichsfelder danken ihm für die „Bürgermeister-Wolters-Stiftung“, in deren Auftrag seit über zehn Jahren spe-zifische Publikationen zur Stadtgeschichte herausgegeben werden konnten.

„Mein Leben“ nannte er seine 2005 erschie-nene fast 400-seitige Biografie, in der er sei-ne Lebenserinnerungen über Kindheit und Schulzeit, die Lehr-, Studien- und Soldaten-zeit zusammentrug. In dieses Werk flossen viele Erinnerungen und Episoden seiner Hei-ligenstädter Zeit ein. Auch mit 90 Jahren ließ er es sich nicht nehmen, Heiligenstadt und seine Umgebung zu Fuß zu durchwandern.

Im gesegneten Alter von fast 98 Jahren er-langte Karl Wolters letzter Satz in seiner Bio-grafie endgültige Wirklichkeit: „Nemo ante obitum beatus!“ (Niemand ist vor dem Tod glücklich.)

Lothar Jakob

Am 10. Juni 2015 verstarb Franz Waldhelm in Hannover. Als er im Juni 1945 als Ober-leutnant aus amerikanischer Gefangen-schaft entlassen wurde, ging er zunächst nach Hause, nach Hüpstedt. Dort herrsch-ten damals noch die Amerikaner. Als bald darauf die Russen Thüringen und das Eichs-feld besetzt hatten, kam eines Abends der Bürgermeister Dreiling zu Waldhelms und

sagte: „Franz, die Rus sen fahnd en nach dir. Haue ab in den Westen und zwar sofort!“ Franz Wald-helm beherzigte den Rat, und war sich fast sicher, dass ihm das das Leben gerettet

266 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

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Berichte aus dem Eichsfeldaus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemeine,

Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt)ausgewählt und zusammengestellt von Edgar Rademacher.

Bilder beisteuerte. Wenn er in der Stadt unterwegs war, hatte er den Fotoapparat immer dabei und so hat er ein wertvolles Fotoarchiv geschaffen, welches die Entwick-

lung Dingelstädts in den letzten 40 Jahren eindrucksvoll dokumentiert. Die Stadt Dingelstädt hat Norbert Günther viel zu verdanken. Ewald Holbein

Anrode. Bei der Mitgliederversammlung des Förderkreises Kloster Anrode e. V. Ende Mai 2015 wurde der Bürgermeister der Gemeinde Anrode, Jonas Urbach, zum neuen Vorstands-vorsitzenden gewählt. Der Förderkreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Wiederaufbau und die Sanierung des ehem. Klosters Anrode zu fördern und zu unterstützen. Das Kloster kann nach Voranmeldung jeder Zeit besichtigt werden. Führungen übernimmt ein Mitglied des Förder-kreises.

Bernshausen. Nachdem Angler am Pfingstmon-tag eine Mörsergranate im Seeburger See ge-funden hatten, hat der Kampfmittelbeseitigungs-dienst weitere Granaten im See geborgen. Da noch weitere Granaten im See vermutet werden, wurde der Bade-, Angel- und Bootsbetrieb zu-nächst auf unbestimmte Zeit eingestellt.

Bernterode (HIG). Die örtliche Feuerwehr hat kürzlich ein modernes „Tragkraftspritzenfahrzeug – Wasser“ mit einem 500 Liter fassenden Was-sertank bekommen.

Beuren. Bei Bauarbeiten auf der Burg Schar-fenstein ist ein zweiter Bergfried im Innenhof der Kernburg entdeckt worden. Zunächst war angenommen worden, es handele sich um eine Zisterne.

Bilshausen. Nach der Havarie in der Biogasan-lage Bilshausen im März dieses Jahres ist die Betreibergesellschaft in Insolvenz gegangen. Die seit 2008 betriebene Anlage ist weiterhin außer Betrieb.

Der Kindergarten „St. Bernardus“ feierte seinen 100. Geburtstag. Zum Auftakt der Jubiläumsfei-erlichkeiten spielte das Polizeiorchester Nieder-sachsen in der Kirche „St. Kosmas und Damian“.

Böseckendorf. Eine 16 Meter breite Familien-stammtafel mit 3.435 Einträgen krönt die 40-jähri-ge Sammeltätigkeit des Erfurter Ahnenforschers Lutz Klingebiel. Der Stammbaum fand jetzt sei-

nen Platz in „Eckens Hof“ in Böseckendorf.

Breitenbach. Ein Leinefelder stieß bei Erdar-beiten in seinem Kleingarten auf eine Panzerab-wehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg.

Desingerode. Für den Erhalt und die Instandhal-tung der barocken St.-Mauritius-Kirche will sich der neu gegründete Förderverein engagieren.

Dingelstädt. Unter dem Leitwort „Fürchte dich nicht“ versammelten sich Mitte Mai rund 3.000 Gläubige zur Frauenwallfahrt auf dem Kerbschen Berg.

Bürgermeister Arnold Metz hatte unlängst seine Amtskollegen aus Bleicherode und Treffurt zu einem Gedankenaustausch über kommunale Fragen eingeladen.

Mit Sportfest und gemütlichem Beisammensein wurde Ende Mai die für 273.000 Euro sanierte Leichtathletik-Anlage im GutsMuths-Stadion wie-der ihrer Bestimmung übergeben.

Zum dritten Riethparkfest hatten sich 200 Besu-cher eingefunden.

Duderstadt. Mit einem Festakt am 16. Mai in Kartuzy (Polen) wurde die seit 20 Jahren beste-hende Städtepartnerschaft Kartuzy-Duderstadt gewürdigt. In diesem Rahmen wurde Bürger-meister Wolfgang Nolte die Ehrenbürgerwürde der Stadt Kartuzy verliehen. Der Gegenbesuch der polnischen Freunde im Jubiläumsjahr erfolgt im September.

Das Seniorenheim der Hollenbach-Stiftung be-ging mit einem Festakt im Mai seinen 60. Ge-burtstag.

Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände wurden jetzt zwei sogenannte „Leppermännchen“ in stal-liert.

Die jüngste Altkleidersammlung der Kolpingfami-lien im Untereichsfeld erbrachte einen Erlös von 18.672 Euro zugunsten verschiedener Projekte in Brasilien.

268 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

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Kirche, Kultur und Traditionen

Abb. 2: Eintrag der Kirchenweihe im Weihe-Register 1740. Foto: Bistums-Archiv Erfurt.

Vor 275 Jahren vollendet und geweiht: Pfarrkirche „St. Martin“ in Hüpstedtvon Edgar Rademacher

Anmerkung: Dieser Beitrag wurde be-reits im Juniheft unserer Zeitschrift ver-öffentlicht. Weil dort wesentliche Zitate aufgrund eines technischen Problems fehlen, drucken wir den Aufsatz noch einmal vollständig.

Dem aufmerksamen Passanten kündet es die Wetterfahne (1740) vom Kirchen-dach, dem Besucher des Gotteshau-ses vermittelt es eine Inschrift (ANNO CHRISTI MDCCXL) an der Gewölbede-cke: Die Hüpstedter Kirche wurde vor 275 Jahren vollendet und geweiht.

Diese Kirche ist nicht die erste in Hüp-stedt. Die älteste Nachricht von einer Kir-che in Hüpstedt liegt 747 Jahre zurück. Mit einer Urkunde1 vom 7. März 1268 gestattete der Mainzer Erzbischof Werner dem Abt des Klosters Reifenstein, die Kapelle zu Elbicherode2 wiederherzustellen und von der Kirche zu Hüp-stedt (Huppingesteten) zu trennen. Zehn Jahre später wurde in einer Urkunde3 vom 29. Dezem-ber 1278 erstmals ein Pfarrer, Heidenreich, in Hüpstedt als Zeuge erwähnt.

Die Vorgängerin der heutigen Kirche war eben-falls dem hl. Martin geweiht. Sie hatte zwei Glo-cken, denn 1664 verausgabte die Kirchenkasse4 entsprechende Mittel für Riemen an die „kleine Glocke“ und an die „große Glocke“. Ein Gulden, zwei Groschen und sechs Pfennige wurden „für die Häuffler Siemen an das große Gewichte des Seyers in der Kirche “, also für die Uhr, ausge-geben. Der Turm wurde 1677 repariert und 1693 mit Schiefer beschla-gen.5 1696 gab „Cyriakus Rinckleb der Kirchen zur Orgel“ 18 Gulden.6

Am Fest Petrus und Paulus, 29. Juni 1617 war die Vorgängerkirche durch den Erfurter Weihbischof Christoph Weber geweiht und das Sakrament der Firmung gespendet worden.7

Spätestens Mitte der 1730er-Jahre dürften sich der damalige Pfarrer Heinrich Jodokus Hagen-meister (1691–1759) und die Gemeinde auf den Neubau der Kirche verständigt haben. Ha-genmeister war seit 1720 in Hüpstedt. Er hatte anfangs hier keinen leichten Start, denn sein Vorgänger Heinrich Schollmeyer war nicht be-reit, das Pfarrhaus zu räumen. Der neue Pfarrer musste in eine Mietwohnung ziehen. Die Ge-meinde sandte im März 1721 eine diesbezügliche Beschwerde8 an das Bischöfliche Kommissariat

2016, dem Amt Wachsenburg und den „Freunden der Thüringer Bratwurst“, weitergereicht. Gerold Wucherpfennig dankte allen fleißigen Helfern, die zum Gelingen des 24. Thüringer Wandertages im Eichsfeld um die Burg Scharfenstein beigetragen hatten, insbesondere Uwe Kaufhold, Gabi und Wolfgang Seidel sowie Roland Geißler von den

mit veranstaltenden Wanderabteilungen aus Beu-ren und Leinefelde. Die zahlreichen Gäste verab-schiedete er mit den Worten: „Das Eichsfeld ist als Gastgeber über die positive Resonanz höchst erfreut. Bleiben Sie uns alle wohlgesonnen und schauen Sie als unsere Gäste wieder einmal bei uns im Eichsfeld vorbei!“

Die Hüpstedter St.-Martins-Kirche. Foto: E. Rademacher.

Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 273

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Ortsjubiläum und 28. Eichsfeldtage in Gernrode

Das Jahr 1365 ist für die Eichsfeldgemeinde Gernrode das Jahr der urkundlichen Ersterwäh-nung und somit 2015 das Jubiläumsjahr „650 Jah-re Gernrode im Eichs-feld“. Erstmals in ihrer Geschichte werden die Gernröder ein Ortsjubilä-um begehen und gleich-zeitig Gastgeber der 28. Eichsfeldtage sein.

Ein vielfältiges, attrakti-ves und unterhaltsames Programm für Jung und Alt ist in Vorbereitung. Das dazu gegründete Festkomitee arbeitet seit zwei Jahren intensiv mit dem Kulturausschuss des Gemeinderates an der Vorbereitung dieses Jubiläums und der Eichsfeldtage. „Es war zwingend notwendig, die riesige Aufgabenvielfalt auf möglichst vie-le Schultern verantwortlich zu verteilen und breiten Sachverstand in die Vorbereitung mit einzubeziehen,“ so Europaabgeordneter a. D. Rolf Berend als Vorsitzender des Festkomitees. Unterstützung gibt es natürlich auch vom HVE und besonders von allen in Gernrode ansässi-gen Vereinen. Aber auch die Partnergemein-den Tiftlingerode (Untereichsfeld) und Salmtal (Rheinland-Pfalz) haben ihr Kommen zugesagt und ihre aktive Unterstützung bei der Durchfüh-rung signalisiert.

Im Jubeljahr 2015 findet in jedem Monat eine Veranstaltung statt, die mit den großen Feier-lichkeiten in Verbindung steht. So wurde am 21. Januar das Jubiläumsjahr eröffnet mit einer öffentlichen Festsitzung des Gemeinderates und des Festkomitees, die von der Bevölke-rung hervorragend angenommen wurde. Der Februar stand unter dem Motto „Karneval im Jubeljahr“, während sich im März der Gern-röder Musiknachwuchs öffentlich präsentierte. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist aber zwei-felsohne das letzte Augustwochenende mit der Eröffnungsveranstaltung zu den 28. Eichsfeld-tagen und dem großen Festumzug unter dem Motto „650 Jahre Gernrode – Unser Eichsfeld

in Vergangenheit und Gegenwart – 25 Jahre Deutsche Einheit“.

Nicht nur die Gernröder, sondern auch Heimat-vereine und Kulturgruppen aus dem gesamten Ober- und Untereichsfeld sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Auch der Bund der Eichs-felder Vereine hat sein Kommen wie immer fest zugesagt. Wanderfreunde, Senioren, Jugendli-che und Kinder werden in vielfältigen Großver-anstaltungen innerhalb der Festwochen vom 22. bis 30. August auf ihre Kosten kommen.

Rechtzeitig zum Jubiläum erscheint in Buchform auch die Gernröder Ortschronik, in der sich in Wort und Bild Geschichte und Gegenwart der Eichsfeldgemeinde widerspiegeln.

Damit sich der Jubiläumsort im Monat August auch äußerlich im Festgewand präsentiert, wer-den die Gernröder ihre blauweißen Fahnen mit dem Ortswappen an ihren Häusern anbringen und alle Straßen mit farbigen Wimpelketten ausstatten.

Das in Blau-Silber gehaltene Ortswappen von Gernrode zeigt eine stilisierte Flachspflanze, die den frühen wirtschaftlich prägenden Anbau und die Weiterverarbeitung des Flachses in der Ge-meinde bis hin zum Leinentuch symbolisiert, des Weiteren das Passionskreuz, das den verwurzel-ten Glauben der Einwohner versinnbildlicht und das Mühlrad, das für die drei ehemaligen Mühlen an der Wipper im Ort steht.

Sie hoffen auf viele Eichsfelder und erfolgreiche Eichsfeldtage im August 2015: Bürgermeister Gerhard Hellrung und Festkomitee-Vorsitzender Rolf Berend, MdEP a. D. Foto: W. Kolitsch.

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Zurück in die Zukunft!Eine szenische Zeitreise durch die

1000-jährige Geschichte der Burg Plesse

Was wissen Sie eigentlich über die Plesse?

In diesem Jahr feiert die mittelalterliche Burgrui-ne nördlich von Göttingen ihr 1000-jähriges Be-stehen. In Kooperation mit dem Verein „Freunde der Burg Plesse e.V.“ nimmt die Studentische Bühne der Universität Göttingen, das Theater im OP, dieses Jubiläum zum Anlass, die facet-tenreiche Geschichte der Plesse zu inszenieren.

Was geschah alles in 1000 Jahren? Um das her-auszufinden, nimmt der Zeitreisende Frank Ples-seberg das Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Burggeschichte. In verschiede-nen Zeiten begegnet er prägenden Gestalten. Er trifft auf Kaiser Heinrich VI. und König Georg V., und er unterhält sich mit einem launischen Jo-hann Wolfgang von Goethe, obwohl ihm Schiller eigentlich lieber gewesen wäre. Er gerät in einen Streit zwischen den Burgchronisten Johannes Letzner und Joachim Meier und staunt über die hochfliegenden Baupläne des Bischofs Mein-werk von Paderborn, dem die Burg ihre Erster-wähnung im Jahr 1015 verdankt. Schließlich darf er sich die Beschwerden der von Eheproblemen genervten Landgräfin Juliane von Hessen anhö-ren, die 1624 auf der Suche nach ihrem Gatten Moritz einen folgenschweren Unfall erleidet. Und überall dabei: das berüchtigte Plesse-Hannchen, eine Frau des ältesten Gewerbes der Welt.

Das szenische Theaterstück basiert auf histori-schen Begebenheiten und wurde eigens für das 1000-jährige Jubiläum geschrieben. Dazu setz-

ten sich die Mitarbeitenden des Theaters im OP gemeinsam mit Regisseur Klaus-Ingo Pißowotzki und Gudrun Keindorf aus dem Plesse-Verein ak-tiv mit der Geschichte der Plesse auseinander. Es wurde Vorträgen gelauscht, in Fachbüchern geblättert und die Burg vor Ort besichtigt. Mit finanzieller Unterstützung der Litfinstiftung ent-stand das abwechslungsreiche Bühnenstück, welches übrigens auch im Rahmen der Jubilä-ums-Festwoche auf der Burg Plesse vom 14.-18. September 2015 zu sehen sein wird.

Wer nicht so lange warten möchte, kommt ein-fach zu den weiteren Aufführungsterminen am 7., 13., 14., 18. und 25. Juli. Veranstaltungsbeginn: 20.15 Uhr. Eintritt: 9,00 € (Abendkasse o. Vor-verkauf) unter Tel. 05 51/39 70 77 oder www.thop.uni-goettingen.de.

Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Zeitreise und erfahren Sie hautnah das Leben, Lieben und Leiden auf der Burg Plesse seit 1015!

Aus den Eichsfelder VereinenVEH zu Gast in Effelder

Anlässlich der urkundlichen Ersterwähnung von Effelder vor 800 Jahren führte am 9. Mai 2015 eine Exkursion des Vereins für Eichsfeldische Heimatkunde in die Jubiläumsgemeinde.

Mehr als 20 Interessierte erlebten einen sehr in-teressanten Nachmittag mit Alexander Baum und Bürgermeister Dr. Hans-Werner Lange. Nach einer freundlichen Begrüßung und einer fachkundigen Erklärung des wunderbaren Fernblicks in die hes-sische Bergwelt stand zunächst ein Dorfrundgang auf dem Programm. Die Gemeinde hatte sich schon für ihr Jubiläum herausgeputzt. Gut gestal-tete Dorfplätze, gepflegte Grünanlagen, historische und moderne Häuser beeindruckten die Gäste.

Alexander Baum erläutert die Geschichte des Kellerborns.

Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 277

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Kennen Sie das Eichsfeld?

Liebe Leserinnen und Leser,dieses Mal wird gefragt nach einem „Pfarrer, His-toriker, Schriftsteller“. Geboren wurde er 1913 in Kassel. Seine Eltern stammten aus Uder. Vor 20 Jahren starb er in Hildesheim. Mehrere Jahr-zehnte wirkte er als Pfarrer im Eichsfeld, zuletzt von 1961 bis 1983 in Struth. Bis ins hohe Alter sammelte und forschte er außerordentlich emsig zur Geschichte des Eichsfel-des. Dabei entstanden un-zählige Beiträge für Zeit-schriften sowie 15 Bücher und Schriften, die zum Teil in mehreren Aufl agen er-schienen und noch heute unverzichtbare Quellen für jeden Eichsfeld-Forscher sind. Zu den bekanntes-ten Werken gehören „Die kirchliche Verwaltung des

Eichsfeldes“, „Die Klöster des Eichsfeldes in ih-rer Geschichte“ oder das biografi sche Lexikon „Gestalten des Eichsfeldes“.

Wie ist sein Name?

Ihre Lösung schicken Sie bitte bis zum 12. Au-gust per Postkarte an die

Redaktion EHZVerlag Mecke DruckPostfach 142037107 Duderstadt

Der Gewinner erhält das Buch „Spazieren gehen - wandern - einkehren“.Lösung der Quizfrage im letzten Heft: Walter Rassow.

Das Buch „Spazieren gehen - wandern - einkeh-ren“ hat unser Leser Wolfgang Kühn aus Peine gewonnen. Herzlichen Glückwunsch.

Foto: Josef Keppler, 1992.

42 Ausflüge in der Umgebung von Göttingen, zwischen Weser, Harz und Eichsfeld

spazieren gehen,wandern,einkehren

NEUüberarbeitet& erweitert

Wolfgang Dahms

verlas die Danksagung anlässlich der goldenen Hochzeit von Elisabeth und Albert Köthe. Die Schriftführerin Beate Funke verlas den Bericht der letzten Versammlung. Nach dem gemeinsa-men Kaffeetrinken mit Eichsfelder Schmandku-chen – der von dem Goldhochzeitspaar gestiftet wurde – verabschiedete sich Pfarrer Wiegel und wünschte uns noch einen schönen Nachmittag. Helmut Funke sprach noch einmal die Fahrten an und bittet alle, die daran teilnehmen, doch pünktlich an den Abfahrtsstellen zu erscheinen. Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Anwe-senden und bei denen, die dazu beigetragen haben, dass wir einen schönen Nachmittag ver-

leben durften und bei dem Goldhochzeitspaar für die Kuchenspende. Er erinnerte an die Wallfahrt in Bochum-Stiepel, die Benefi zveranstaltung in Bochum am 12. und 13. September und an das Sommerfest am 9.8.2015 und wünschte allen einen guten Heimweg und eine schöne Som-merzeit. Mit dem Eichsfeldlied verabschiede-ten wir uns. – Wir laden zum Sommerfest mit Akkordeon-Orchester Scharnhorst am 09.08. um 15.00 Uhr in die Gartenanlage „Fröhliche Morgensonne“ in Dortmund-Aplerbeck und zur Benefi zveranstaltung am 12. und 13.9. 2015 nach Bochum-Stiepel ein.

Beate Funke

Eichsfelder Mundart

Sünder sinn wellkummvon Peter Anhalt (nach einem Gedicht von Jörg Müller)

Es lutt machtig, Bim, Bim, Bimzum Amte in de Kerchen rinn.Nappers Franz, dar denket sich,do gitts mant Heuchler, nischt verr mich!Do werd Sunntaggs fromm gebatt,un Montaggs wengget sich das Blatt.

Do well ich mant daheime bliewenun anderte die Ziet vatriewen.Dar Herre herrts, un storjet nun:„Franz, wie kannst du so was tun.Sünder sind wir allemann,auf einen mehr kommt es nicht an.“

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„Vitali ut Masuren.“von Hubert Behrens

Aanige Joahre nachen Kriege bechan in Dütsch-land da chroate Bauboom. Jede Stadt un oak veele Dörper harren ühr „Neubau gebiet”. Ett chaff ower noch kaane Baumaschinen, so wie hüte, kaane Bagger, kaane Aufzüge, alles moste von Handarledigt wärn. Alle Dachpannen wor-de uppe Schulter noa buormen trans portiert. Da Baugruben worden maast in Noberschafts-hülpe uteschachtet. Ba össek ower woar dafür „Vitali ut Ostpreussen” taustännig. Aan Kerl wie aan Boam, Owerarme so dick, wie usean Owerschankel hätt. Ha hätt oak in den Dörpern ringsharüm, un zählige Baugruben utehoben. Un ümmer chanz alläne. Ne Schuffkoar, Spaten, Schüffel, ne Spitzhacke, ne Schlauchwaage un twa Gerüstbretter, datt woar alles watt ha bru-kete. Ower so fix ha ba ba sine Arbeit woar, im Denken woar Vitali aan beetchen langsam.

Nu harre oak aan Arzt ute Stadt ba össek bauet un nu wulle ha an twa Sieten von sin Eckgrund-stücke aane Muier setten loaten.

Ha fröcht Vitali off ha den Chraben dafür ut-schachten kann un ha reket seek ut: Taan Stunne a 4,50 DM sind 45,- für dütt un datt, Owerstunnen un so, also 60,- DM iss ührne datt wert.

Vitali iss eherne invarstoahn un leggt mourns loas. Middags kümmet da Doktor anjesuset un süht datt Vitali upp besten Wege iss. Inne Mid-

dagspause sett seek Vitali tau den Fliesen legern uppe Bank. Da Baaden kennt Vitali, sa kniepet seek aan Oage tau un willt Vitali so aan beetchen uppe Schüppe nöhmen:„Watt, sestig Mark chifft da Doktor deek für düs-se schwoare Arbeit? Bis do denn varücket? datt dubbelte möstes do hemmen, do mokest ja den chanzen Tarif kaputt. Da Doktor waat fur Cheld nich wohenn, baut seek ne Villa, un deek spei-set ha mett aan Trinkcheld aff.” Un so langsam chlöwt Vitali sülwest, datt da Doktor ühren öwert Oahr hauen will.Da Plattenklewers ower loaten nich locker, sa stökert wieter:„We an dine Stiehe, we worden den chanzen Kram wier tau schmieten, datt hett ha dann da-von.” Un nu häwt sa Vitali sowiet, ha packet sin Butterbraut in, schnappt seek sine Schüffel un rums, bums schmitt ha den Chraben, da fast fed-dig iss, wier tau.Üm fife kümmet da Doktor wier anjesuset, datt Cheld inne Tasche, ha stutzet, chlöwt nich watt ha süht un ächzet: „Vitali, watt iss loas, watt sall datt bedühen?”Vitali schmitt seek inne Bost un röppet: „Maan-chen, dem kaanst du nich machen, nich mit Vitali aus Nikoleiken,Ech habe meene Arbeit zurickjenommen. Basta.”

Leserbriefe

Zum Unfall am Rottenbachtunnel der „Kanonenbahn“Mit Interesse habe ich den Beitrag zu dem Unfall am Rottenbachtunnel, besser bekannt und auch in den bahnamtlichen Unterlagen als „Mühlenberg-II-Tunnel“ geführt, gelesen. Es ist verdienstvoll, aus Zeugenberichten die Geschichte dieser Strecke aufzuhellen, zumal zum einen ein Groß-teil der amtlichen Überlieferung vernichtet ist. Das Reichsbahnbetriebsamt Eschwege wie auch die Reichsbahndirektion Kassel sind im Zweiten Welt-krieg durch Bombentreffer zerstört worden, zum anderen wurden viele Unterlagen auch durch den normalen Kassationsprozess planmäßig nach Ab-lauf der Aufbewahrungsfristen vernichtet. So sind die Unfallakten auf dem Kanonenbahnabschnitt Eschwege–Leinefelde vernichtet.

Die „Oral History“ hilft so Überlieferungslücken zu schließen. Sie verlangt aber auch, sich mit

den Fehlern und Mängeln der Überlieferung, hier noch aus zweiter Hand, auseinanderzusetzen.

Der verunglückte Zug war mit der Dampfloko-motive 57 1827 bespannt, eine preußische G 10. Diese Lok hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h, der mittlere Kuppelachsdruck lag bei 15,3 t. Sie war ohne Einschränkungen auf dem „Kanonenbahn“-Abschnitt Eschwege–Leinefel-de einsetzbar, im Bedarfsfalle auch vor Perso-nenzügen. Deshalb verfügte sie auch über eine Heizkupplung.

Güterzugloks unterscheiden sich von Personen-zugloks dadurch, dass sie zwar größere Lasten befördern konnten, allerdings ihre zulässige Ge-schwindigkeit geringer als die von Personenzug-lokomotiven war. Das spielte in unserem Falle keine Rolle, betrug die Streckengeschwindigkeit

280 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

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Im Heft 6/2015 der EHZ war in der Rubrik „Fund-sache“ ein Faksimile sowie die Textübertragung der Ernennungsurkunde von Franz Wilhelm Cor-dier zum „Bischöflichen Buchdrucker“ vom 23. Juni 1869 gedruckt. Diesem Dokument möchte ich gern noch einige Daten aus dem Leben des Ausgezeichneten und des Betriebes hinzufügen.

1846 übernahm der 27-jährige Franz Wilhelm Cordier den Betrieb nach dem Tod seines Va-ters Johann Friedrich Cordier. Von Franz Wil-helm Cordier leitet sich übrigens der Name der Druckerei „F. W. Cordier“ ab, den der Betrieb bis 1972 führte. Unter Franz Wilhelm Cordier konnte der Betrieb weiter ausgebaut und erweitert wer-den. Neben der Herausgabe der christlichen Li-teratur erkannte der junge Chef auch die Notwen-digkeit zur Herausgabe einer eigenen Zeitung für das Eichsfeld. Bereits 1847 erschienen die „Eichsfelder Volksblätter“, die in späteren Jahren

eine starke Verbreitung erfuhren. Später kamen weitere Zeitungen dazu, wie „Eichsfelder Volks-freund“, ein Wochenblatt und die „Heiligenstädter Zeitung“. Es ist für diese Zeit selbstverständlich, dass alle Zeitungen des Unternehmens einen katholischen Charakter hatten.

Die Ernennung zum „Bischöflicher Buchdrucker“ sollte aber in der Geschichte des Hauses Cor-dier nicht die einzige Auszeichnung bleiben. Im Jahre 1888 fand die Arbeit des Hauses Cordier mit der Verleihung des Päpstlichen Ordens „Pro Ecclesia et Pontifice“ und 1896 die Verleihung des Titels „Typograph und Verleger des Heiligen Apostolischen Stuhles“ Würdigung und Anerken-nung. Somit hat das Haus F. W. Cordier viele Jahrzehnte das Eichsfeld mit seiner vorwiegend katholischen Bevölkerung mit Publikationen ver-sorgt und somit geprägt. Eine Entwicklung, die auch heute noch trägt. Heinz Scholle

aufgrund der topografischen Gegebenheiten der Strecke hier nur 50 km/h.

Die preußische G 10 war keine Tenderlokomo-tive, die Betriebsvorräte an Kohle und Kessel-speisewasser mussten auf einem besonderen, mit der Lok fest gekuppelten Tender mitgeführt werden. Das macht ein Rangieren mit diesen Lo-komotiven zwar nicht unmöglich, aber erschwer-te es. Deshalb war die Lok auch nicht, wie ge-schrieben, planmäßig zum Rangieren eingesetzt. Im Streckendienst erfolgte das natürlich auf den kleineren Unterwegsbahnhöfen.

Nun zur Unfallursache. Ohne diese nachvollzie-hen zu können, treten Senkungen im Untergrund in der Regel zwar nach längeren, nicht äußer-lich erkennbaren Prozessen im Untergrund (z. B. Auswaschungen oder Ausspülungen), plötzlich auf. Durchaus kann dabei das Befahren der ent-sprechenden Stelle durch einen Zug der Auslö-ser dieser Senkung sein. Dafür spricht in unse-

rem Fall die Tatsache, dass die gegenüber den anhängenden Wagen schwerere Lok den Pro-zess in Gang setzte, selbst aber nicht entgleiste. Erst in der Folge stürzte sie um.

Der Streckenläufer konnte 1 ½ Stunden vor dem Ereignis mit Sicherheit die zum Unfall führende plötzliche Dammsenkung nicht voraussehen oder gar erkennen. Deshalb wurde er auch nicht zur Verantwortung gezogen. Sicher hat man ihn aber zum Streckenbegang befragt.

Zu bemerken ist außerdem, dass jedes Ereignis im Bahnbetrieb immer dem Ansehen der Bahn schadet, ob sie schuld ist oder nicht. Das ist auch heute noch so. Wenn eine geschlossene Halbschranke durch einen Pkw umfahren wird und es zu einem Zusammenprall mit vielleicht tödlichem Ausgang kommt, steht anderntags in der Presse die Schlagzeile: „Zug raste in Pkw. Es gab Tote.“

Paul Lauerwald

Veranstaltungskalender

Eichsfelder Heimatabend in GernrodeIm Rahmen der 650-Jahr-Feier der Gemeinde Gernrode und der Eichsfeldtage 2015 wird in der Gemeinde Gernrode am 22.8.2015 auf dem Fest-saal ein großer Eichsfelder Heimatabend durch-

geführt. Viele Personen und Gruppen aus der Ge-meinde Gernrode und dem gesamten Eichsfeld werden den Abend gestalten.

Neben dem Auftritt des Gernröder Projektchores gibt es Lieder, Sketche, Jagdhornbläser und vieles

„Bischöflicher Buchdrucker“ und „Typograph und Verleger des Hl. Apostolischen Stuhls“

Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 281

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Personalien (ohne Gewähr)

Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben selbst die Möglichkeit, Gratulationen oder andere wichtige Personalia in unserer Hei-matzeitschrift kostenlos zu veröffentlichen. Bit-te haben Sie Verständnis, dass nur Zuschriften berücksichtigt werden, die in der nächstfolgen-den Ausgabe publiziert werden sollen. Bitte ver-wenden Sie dazu ausschließlich das am Ende dieser Rubrik abgedruckte Formular.

Arenshausen. Wir gratulieren zum Geburtstag: Hedwig Gluba (78), Martha Gallrach (93), Reimund Lippold (72), Werner Kier (76), Elfriede Roth (76), Werner Tell-heim (73), Johannes Hesse (82), Edith Zinke (76), Anna Charlotte Ausmeier (73), Walter Heinrich (92), Joachim Lattke (74), Edeltrud Hollenbach (78), Ursula Priebus (74); Ascherode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Inge Vollrath (72), Waldemar Herms (68); Beberstedt. Wir gratulieren zum Geburtstag: Hubert Hornung (83), Ilse Schilling (71), Detlef Behm-Blanke (66), Walter Seitz (89), Josef Heddergott (74), Renate Noll (65), Gisela Nonnast (85), Margaretha Funke (78), Ursula Scholl-meyer (73); Berlingerode. Wir gratulieren zum Ge-burtstag: Gerhard Hoffmann (82), Rita Auge (79), Man-fred Bosold (71), Maria Fiedler (71), Rita Schweineberg (81), Gerhard Jessl (72), Friedrich Pfeiffer (76), Willi Dornieden (75), Günter Sauer (72), Hildegard Birkefeld (70), Emma Rittmeier (79), Ingeburg Fries (77), Her-mann Nickel (76), Josef Weinrich (77), Paul Wolf (73), Irmgard Fiedler (88), Hermann Martin (74); Bernterode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Karin Heinemann (66), Renate Jeschke (66), Rosemarie Hoffmann (71), Elisa-beth Raabe (67), Alfred Hennecke (76), Walter Raabe (76), Joseph Stolze (93), Martha Kachel (65), Hermann Pfeifenbring (78), Gerhard Solf (72), Margaretha Wüste-feld (66), Heinrich Schneppe (72), Leo Busse (86), Margaretha Geburzky (75), Fridolin Schilling (84), Bar-bara Hardegen (68), Helmut Wilhelm (72), Heinrich Jung (69), Lieselotte Seeland (71), Monika Walter (65), Magdalena Eberhardt (90), Anna Maria Hottenrott (67), Harri Wattrodt (65), Christina Seeland (74), Anna Win-ter (79), Anna Gödecke (80), Olga Pries (83), Lothar Voigt (74); Bickenriede. Wir gratulieren zum Geburts-tag: Maria Wolf (85), Maria Knappe (60), Zita Staufen-biel (74), Renate Degenhardt (87), Erich Drößler (73), Annemarie Ebhardt (64), Margaretha Drößler (65), Er-hard Hochhaus (78), Joseph Reinhardt (77), Reinhold Anhalt (80), Margareta Jakobi (77), Wilfried Munz (85), Pfarrer Joachim Trapp (66), Edgar Richardt (63), Win-fried Hülfenhaus (75), Roswitha Drößler (72), Jürgen Roth (60), Dietmar Knappe (61), Marianne Siebrand (70), Ewald Kirchner (72), Rosa-Maria Trapp (89), Mo-nika Gebhardt (64), Elisabeth Vogt (62), Ursula Dick-mann (73), Christina Fiedler (76), Maria Funke (60), Winfried Wolf (61), Roswitha Kohl (66), Maria Trapp (83), Heinrich Albert (69), Joachim Böttcher (61), Lud-wig Gramlich (79), Edith Hausmann (72), Friedolin Hül-

fenhaus (60), Egon Ackermann (76), Horst Ebel (75), Winfried Staufenbiel (76), Josef Degenhardt (64), Rosa Maria Hochhaus (74), Rosa Hülfenhaus (76), Aloys Zwingmann (71), Christoph Stehling (82), Thomas Tem-plin (63), Anita Gramlich (73), Helene-Maria Templin (61), Christina Schröter (63); Verstorben: Arnold Zim-mermann (66); Bilshausen. Wir gratulieren zum Ge-burtstag: Elisabeth Jünemann (91); Bischofferode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Günter Fege (86), Joachim Freiherr von Pallandt (72), Aloys Schmidt (79), Magda-lena Keil (81), Walter Paul (82), Wenzel Sentner (78), Irmgard Wiemuth (81), Ronald Koch (67), Karl Heinz Stephan (84), Paul Göbel (76), Marie Louise Schmidt (76), Christa Bause (68), Ursula Franke (65), Elisabeth Gelbke (82), Willibald Heise (76), Hermann Nolte (66), Fridolin Hebestreit (67); Bockelnhagen. Wir gratulieren zum Geburtstag: Gerda Spillner (79), Veronika Hartung (67), Gerda Asche (74), Rolf Kirchner (69), Waldtraut Herzog (87), Peter Sperling (72), Hanna Handt (83); Bornhagen. Wir gratulieren zum Geburtstag: Erika Gabel (85), Katharina Albrecht (71), Helga Apel (79), Elisabeth Schäfer (77), Hedwig Mika (85), Ernst Knoth (77), Rita Apel (74), Hannelore Heinemann (71); Bös-eckendorf. Wir gratulieren zum Geburtstag: Gertrud Bauermeister (74), Franz Görke (79), Helga Rosin (79); Brehme. Wir gratulieren zum Geburtstag: Norbert Graul (74), Gertrud Haase (74), Veronika Hemme (72), Johanna Busse (78), Veronika Busse (82), Emmy Gas-ter (75), Alfred Schulze (77), Hanna Ludewig (71), Emma Busse (79), Elisabeth Busse (77), Barbara Schri-cke (83), Antonia Moneke (86), Christina Wallbraun (74), Ursula Jesse (74), Rita Keilholz (77), Karl Heinz Rothensee (71), Horst Kaiser (74), Edeltraut Schweine-berg (81), Ulrich Gaster (80), Herta Weber (89); Brei-tenworbis. Wir gratulieren zur goldenen Hochzeit: Anita und Lothar Arnold sowie Hannelore und Alfred Mühlhaus; zum Geburtstag: Horst Arnold (77), Monika Eschborn (71), Maria Schneppe (79), Irmgard Hermann (86), Erwin Brendler (82), Irmtraud Lutter (78), Käte Weigt (93), Helmut Große (77), Rudolf Gebhardt (77), Anna Raabe (98), Eberhard Räuber (85), Burkhard Koch (66), Waldtraud Nix (81), Maria Margaretha Weber (83), Irmgard Große (82), Hannelore Mühlhaus (73), Emma Engelhard (92), Gerhard Träger (66), Anita Ar-nold (74), Brigitta Wilhelm (79), Gerhard Große (75), Horst Jankowski (75), Rita Kolle (80), Gerhard Rein-hardt (65), Christel Zimmermann (85), Werner Hebe-streit (65), Klaus Dieter Löffler (75), Rudi Reinhardt (67), Elmar Fütterer (77), Hedwig Riechelmann (74), Else Anna Biewer (95), Egon Große (77), Otto Große (83), Gertrud Kleemann (92), Manfred Großhaus (66), Waltraud Meyer (75); Buhla. Wir gratulieren zum Ge-burtstag: Brunhilde Graul (78), Helmut Apel (79), Regi-na Hoch (66), Else Michael (87), Edith Schlosser (82), Karl Große (75), Gerda Wetterau (85), Rolf Garre (66), Elfriede Graul (75), Ada Kallmeyer (72), Klaus Kallmey-er (68), Melitta Dickschack (85); Burgwalde. Wir gra-tulieren zum Geburtstag: Regina Ringleb (75), August Meierreinke (92); Deuna. Wir gratulieren zum Geburts-

Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 283

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len Abo. Zur Überreichung an die beschenkte Person erhalte ich per sönlich eine Geschenk-Urkunde. Das Geschenk-Abo soll gelten (Zutreffendes ankreuzen) bis Ablauf des Jahres 20 ......... zunächst ohne zeitliche Begrenzung, aber mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit zum Jahresende. Bitte schicken Sie die EHZ monatlich ab Heft /Monat ................................ an:

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Herausgeber: Helmut Mecke, 37115 Duderstadt (Eichsfeld)

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Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax (05527) 98 19 39 Christian-Blank-Str. 3, 37115 Duderstadt

Manuskripte und Fotos senden Sie bitte ausschließlich an die Redaktion. Eine Ver-öffentlichung kann nur honorarfrei erfolgen. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns zu einem Ausdruck auch Ihre Text-Datei auf Datenträger oder über eine E-Mail zur Verfü gung stellen würden. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird keine Gewähr über nom men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine persönliche Abgabe von Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Str. 3, 37115 Du der stadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung an die Redaktion möglich. Die Ver-öffentlichung von Beiträ gen kann nur vorgenommen werden, wenn diese eindeutig mit dem Namen und der Adres se des Autors bezeichnet sind. Ma nuskripte, die von der Re daktion nicht verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn der Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Eine Stellungnahme erfolgt nicht.Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge geben ausschließlich die Meinung und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Redaktionsschluss ist am 10. eines jeden Monats.

Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme:Mecke Druck und Verlag, Inh. Nils Mecke e.K.Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld)

Telefon Vertrieb: (05527) 981922E-Mail: [email protected]ür Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Eichsfelder HeimatzeitschriftTelefon Anzeigenberatung:(05527) 98 19 20, Fax (05527) 98 19 39RG Göttingen HRA 101158Anzeigenschluss am 20. eines jeden MonatsAdressenänderungen werden vom Verlag nur schriftlich entgegengenommen.

Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich.

Zahlungen für die »Eichsfelder Heimatzeitschrift«Verlag Mecke Druck DuderstadtSparkasse Duderstadt Konto-Nr. 380 (BLZ 26051260)Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen immer Ihre Kundennummer an.Abonnement incl. Postzustellung und 7 % MWSt. jährlich 25,00 €Ausland 36,00 €, Einzelpreis 2,50 € + Porto, incl. 7 % MWSt.Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen höherer Gewalt keine Entschädigung.Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint jeweils am Monats-anfang.

Redaktion: Josef Keppler, Helmut Mecke, Edgar Rademacher, Gerhard Germeshausen

E-Mail-Adresse für Beiträge u. redaktionelle Mitteilungen:[email protected]

Beirat: Bernhard Berkhahn, Worbis, Wolfgang Friese,Heilbad Heiligenstadt, Anne Hey, Heilbad Heiligenstadt, Ewald Holbein, Dingelstädt, Bertram Kieler, Struth, Paul Lauerwald, Nordhausen, Dr. Gerd Leuckefeld, Leinefelde, Herbert Pfeiffer, Duderstadt, Heribert Reinhardt, Duderstadt, Gerhard Rexhausen, Gieboldehausen, Gerold Wucherpfennig, Seulingen

ISSN 1611-1648

Inhaltsverzeichnis

Titelbild: Im Juli 1997, während man in Duderstadt die Verleihung der Stadtrechte vor 750 Jahren feierte und die Schützengesellschaft Duderstadt 1302 e. V. auf 695 Jahre ihres Bestehens blicken konnte, wurde der deutschlandweit einzigartige Schützenbrun-nen auf der Marktstraße zwischen Rathaus und St.-Cyriakus-Kirche enthüllt. Die Inschrift „Stadt und Schützen fest verbunden – ein ewig starkes Band“ demonstriert die Verbundenheit der Schützengesellschaft mit der Stadt und ihren Bürgern.

Der Bildhauer Rudi Pabel aus Kaiserslautern schuf das Kunstwerk, das durch private Spenden der Duderstädter Schützen-freunde komplett finanziert werden konnte. Foto: Josef Keppler.

Mathias Degenhardt: Die ländlichen Unruhen und die Bürgerwehren von 1848 im Eichsfeld 241

Prof. Dr. Michael Köhler: Die Anbindung der Hasenburg an das vor- und frühgeschichtliche Verkehrsnetz Nordwestthüringens 243

Dr. Alfons Grunenberg: Gescheiterte Auswande- rungen aus Steinbach, Hüpstedt und Vollenborn in die deutschen Ostprovinzen im Jahr 1833 251

Heidi Zengerling: Ernst Mehler und das „Hohe Kreuz“ 255

Peter Anhalt: Effelder feierte 800-jähr. Jubiläum 256

Dr. Werner Herold: Eichsfelder in Hofheim am Taunus 1680 258

Johann Freitag: Im Schritt der Zeit – unsere eichsfeldische Heimat: Duderstädter Propstei- garten an der Stadtmauer 259

Das historische Eichsfeldfoto 260

Eichsfelder Persönlichkeiten Dr. Hermann Tallau: Ernst-Wilhelm Werner: Duderstädter Schützengesellschaft 261

Wir gedenken Lothar Jakob: Karl Wolters 266 Red.: Dr. Franz Waldhelm 267 Ewald Holbein: Norbert Günther 267

Berichte aus dem Eichsfeld 268

Kirche, Kultur und TraditionenEdgar Rademacher: Vor 275 Jahren vollendet u. geweiht: Pfarrkirche „St. Martin“ in Hüpstedt 273

Aus den Eichsfelder Vereinen 277

Kennen Sie das Eichsfeld? 279

Eichsfelder Mundart 279

Leserbriefe 280

Veranstaltungen 281

Personalien 283

288 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

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Hiermit bestelle ich verbindlich ......... Exemplar(e) der „Eichsfeldischen Bibliographie“

ISBN 978-3-86944-150-4 zum Subskriptionspreis von 99,95 €

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NEuErSchEiNuNg günther Wiegand

Eichsfeldische BibliographieDie Literatur über das Eichsfeld von den Anfängen bis 2008

Hg. vom Verein für Eichsfeldische Heimatkunde und Heimatver-ein Goldene Mark (Untereichsfeld), 2 Bände, ca. 1.960 Seiten, Format 17 x 24,5 cm, Festeinband, Eichsfeld-Übersichtskarte, ISBN 978-3-86944-150-4.

Die neue Publikation enthält erstmalig bibliographische Angaben zum gesamten Schrifttum, welches bis 2008 über das Eichsfeld und seine Menschen als Monografien und Aufsätze, in Nach-schlage- und Sammelwerken, Zeitschriften und Zeitungsbeilagen gedruckt erschien.

Dr. Günther Wiegand, ehem. Direktor der Universitätsbibliothek Kiel, hat unter Einbeziehung früherer Literaturnachweise das

Eichsfeld wie kaum eine andere deutsche Landschaft bibliographisch erschlossen, sodass künftig jede ernsthafte Beschäftigung mit eichsfeldischen Themen bei der „Eichsfeldischen Bibliographie” ihren Ausgangspunkt finden wird.

Das Buch, das 19.000 Titel mit 28.000 Positionen enthält, besteht aus einem Sachteil mit 600 Kapi teln. Ein detailliertes, alphabetisch geordnetes Schlagwortregister führt zu den einzelnen Ka-piteln der thematischen Gliederung. An den Sachteil schließt der alphabetisch geordnete Ortsteil an, der alle Orte und wüsten Stätten des Eichsfeldes umfasst und der ebenso geordnete Perso-nenteil mit komplettierten und ergänzten Hinweisen auf Opfermanns „Gestalten des Eichsfeldes“. Ein Register der Verfasser, Herausgeber und Illustratoren beschließt das Werk.

Sie haben jetzt noch die Möglichkeit, sich Ihr Exemplar zum günstigen Subskriptionspreis von 99,95 € zu sichern. Als Erscheinungstermin ist Mitte August 2015 vorgesehen. Nach Erscheinen kostet das Werk 124,95 €. Ihre Bestellung können Sie bei Ihrer Buchhand lung abgeben oder direkt senden an: Verlag Mecke Druck, Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax 0 55 27 - 98 19 39, E-Mail: [email protected]. www.meckedruck.de/9783869441504.

Günther Wiegand

Eichsfeldische Bibliographie Die heimatkundliche

und geschichtliche Literatur von den Anfängen bis 2008

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