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AUFRÄUMEN. BESCHLEUNIGEN. OPTIMIEREN.PC & MAC WERDEN IM STUDIO NOCH SCHNELLER
DER PROPHET FÜR DIE DJ-KANZEL?
BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING
#138
/06-
2017
SPEED-UP ECHT ANALOG
AUF DVD
VOLLVERSION AUDIO-PC OPTIMIZER 2017
CREATIVE SYNTH KIT* 82 SYNTHS FÜR ELEKTRO & MEHR
Auf die Zwölf:
für Dubstep & Techno
1,1 GB Loops & Sounds
* Onl
ine-
Regi
strie
rung
erfo
rder
lich
8,5 GB
SCHNELLER. STABILER. SICHERER.
FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 0 2 0 3
06-2017
TESTS ADX-1 | GEITHAIN RL906 | FISSION | ROLAND DJ-808 | MK4 DIGITAL | MIXON 4
CHAINSMOKERS COLDPLAYIHRE CHART-SOUNDS IM NACHBAU
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1,1 GB LOOPS FÜR D&B, HIP-HOP, HOUSE
ROLAND SYSTEM-8
FL STUDIO PRODUCER
OS X-HACKSGENIAL
MARK SMITH – POP SCHOOLWINDOWS-PLUGS LAUFEN AUF DEM MAC
HYBRIDER POLYPHONER MIT MODERNEM SOUND
EIGENE SYNTHS MIT FLOWSTONE
7 IDEEN FÜR SONGS MIT HIT-FAKTOR
P O R T A B E L | A U T A R K | I N T U I T I V | F L E X I B E L
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Drei Top-DVD-Vollversionen!JETZT STARTEN
Beat 06 | 2017 • 3
Vollversion
Studio-PC Optimizer Suite 2017Wenn Sie nicht regelmäßig Hand anlegen an Ihre PC-Konfiguration, wird
jedes Audio-System unweigerlich mit der Zeit immer langsamer. Stell-
schrauben dazu gibt es viele. Die Möglichkeiten reichen vom einfachen
Aufräumen und Bereinigen der Disk über das Optimieren der Registry
bis hin zum „Tweaken“ interner Systemeinstellungen. Fast nicht davon
können Sie manuell und mit Bordmitteln machen. Doch zum Glück gibt
es spezialisierte Tools auf DVD, die Ihnen bei Benchmark, Analyse und
Speed-up des Systems helfen.
ashampoo.com | maxon.net | xbench.net | sisoftware.co.uk | luxmark.info win | mac
Alle Seriennummern sicher im Zugriff:
Das Beat Serial-CenterDamit künftig keine Ihrer Seriennummern (z.B. bei einer Neuinstallation,
Outlook-Absturz oder Platten-Crash) verloren geht, können Sie diese
nun bequem online verwalten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Redaktion kann Ihnen gezielt
Software-Updates zusenden, Sie haben alle Serials jederzeit und von
überall im Zugrif und alles wird an zentraler Stelle verwaltet und ge-
speichert. Das Serial-Center wird so zu Ihrem persönlichen Passwort-
Archiv im Web.
www.serialcenter.de
Geil: über 80 Synthesizer
Creative Synth KitDer Plug-in-Guru Kevin Brown spendiert unseren Lesern in diesem Monat
über 80 gelungene Emulationen legendärer Synthesizer mit detailverliebt
nachgebauten Oberlächen. Ob Yamaha CS-80, Andromeda A6, Oberheim
Xpander, Ensoniq ESQ-1, die legendären Roland-Modular-Modelle oder die
Phalanx an Moog-Systemen – in dieser Sammlung sind die Klassiker und
Must-have-Synthesizer der letzten drei Dekaden vertreten, spielfertig für
Ihr virtuelles Studio.
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1,1 GB Premium Pack
Zampler Loop StackDas ultimative Loop Kompendium für Drum & Bass, Hip-Hop, Vocal House
und Songwriter! Enthalten sind neben Drum- und Percussion-Loops auch
Basslines, Lead-Sequenzen, Vocal-Phrasen, -Strophen, -Glitches und -Re-
frains sowie Gitarren-Akkorde und Akustik-Drums. Wer hier nichts indet,
hat’s nicht ausprobiert. Alles in allem 599 Loops, liebevoll aufbereitet und
spielfertig für unseren Gratis-SFZ-Player Zampler//RX.
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BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
4 • Beat 06 | 2017
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tet Music Maker einen Schnellstart. Hiermit lassen sich Arrangements auf
professionellem Niveau erstellen. Das Plus: ein 30 Euro-Gutschein.
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den und spielen. Die Lösung: Plugwire & VFX. Mit wenigen Klicks laden OSX-
User jede DLL-Datei in Garageband & Co und nutzen endlich jede Freeware.
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DAW FÜR STARTER GENIAL: WIN-PLUGS AUF OSX
Beat-Heft-DVD #138
Durchstarten: Mit monatlich 8,5 GB Ideen auf DVDNachdem es auf den letzten DVDs eher gemäßigt zu-
ging, gibt es musikalisch in diesem Monat mal wie-
der was auf die Zwölf. Dubstep und Techno stehen im
Fokus der Collector- und Teaser-Packs, für die Prim-
loops, Equinox Sounds und Peace Love Productions
ihre Archive öfneten. Interessierte Leser inden ne-
ben Dubstep Construction Kits und Tough Breaks vor
allem Soundmaterial zu allen Spielarten von Dubstep,
zum Beispiel Dubcore und Dubhop sowie Allrounder
wie Bass Adict, Aquasonic, Club Bizarre, Club Keys
oder Nasty Electro Basslines.
Alle Sounds liegen in verschiedenen Formaten
vor und sind lizenzfrei und zur freien Verwendung in
eigenen Produktionen freigegeben. Bitte beachten Sie
die den Paketen beiliegenden Lizenzbestimmungen.
DVD zusammengestellt von der Beat-Redaktion
1,1 GB:Loops & Sounds fürDubstep & Techno
Exklusiv auf DVD: Das Beat-Studio
Korg 770Die Analog-Legende aus den
70er Jahren
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Geiles Ding!
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Zampler//RXREX- und SFZ-Player mit Mod-
Matrix & Parameter-Sequenzer
FXpansion Geist LiteBeat-Baukasten für rainierte
Grooves und Sequenzen
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25 MB:FXp Geist Lite
Neptune II Drums
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
Beat 06 | 2017 • 5
MuseScore 2.0Der Noten-Editor geht in die nächste Runde: MuseScore glänzt nicht nur
durch eine graische Notenblatt-Darstellung, sondern vor allem durch intui-
tive Bedienung, integrierten Sequenzer und Soft-Synthesizer.
www.musescore.org win | mac
Sonivox Orchestral StringsOrchestral Companion Strings ist ein über 9 GB großes Streicher-Orchester
aus Violinen, Violas, Celli und Bässe. Alle Instrumente sind Multisamples
und eignen sich für Cinematisches und als Ergänzung für Elektronisches.
www.sonivoxmi.com | Seriennummer unter: www.serialcenter.de win | mac
SL Drums 3Satte 75 Presets, basierend auf 700 MB Samples haben Beatmaker in ihre
neuen SL Drums 3 gepackt. Musikalisch spricht der Content eher typische
Hip-Hoper an, bietet aber auch klassische Drums mit viel Charakter.
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SynthTrack VSTSynthTrack ist ein VST-Efekt, der insbesondere auf Drum- und Audio-Loops
seine Stärken ausspielt. Getrieben von einem 16-Step-Sequenzer schlagen
Filter, LFO und Hüllkurven nach Belieben Kerben ins Signal.
sites.google.com/site/2rulesite/ win | mac
Cloudlab 200tDas Buchla 200e ist ein Modularsystem der Superlative, dass dank der Re-
aktor Blocks von Native Instruments jetzt virtualisiert wurde. Trevor Gavilan
nahm sich dem Megaprojekt an und präsentiert Cloudlab 200t.
www.native-instruments.com/en/reaktor-community/ win | mac
Beatoskop: Chainsmokers/Coldplay – Something Like ThisIn ihrem gemeinsamen Track lassen The Chainsmokers und Coldplay mitrei-
ßenden EDM und eingängigen Pop-Rock aufeinandertrefen. Im Beatoskop
bauen wir vier der markanten Sounds aus dem Hit nach.
www.thechainsmokers.com | www.coldplay.com win | mac
VST/AU-DRUM-BOX
9 GB ORCHESTER
WYSIWYG-NOTEN-EDITOR
MIDI & PLUGS AUF DVD
BUCHLA-KLON
FX-WUNDER
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
6 Beat 06 | 2017
Standards003 Beat-DVD #138
Auf die Zwölf: Studio-PC Optimizer 2017,
Creative Synth Kit, 9 GB Sonivox Orchest-
ral Strings, 599 Loops für D&B, Hip-Hop,
House plus 1,1 GB Samples für Dubstep
und Techno.
006 Inhalt
008 Navigator: Best of Beat #138
096 Filesharing – Label, Artist, MP3-Rezis
097 ExtraBeat – HändlerverzeichnisKompetenz vor Ort
098 ImpressumBeat 07|2017 erscheint am 31.05.2017
Musik & Technik010 Magazin – Fakten, Interviews, Produkte
034 Reportage: WeltmusikCross-Over erlebt gerade ein Comeback
– oder war er jemals ganz weg? Seit den
70ern versuchen sich immer wieder west-
liche Musiker an Fusionen mit östlichen
Klängen, an der Vereinigung von Tradition
und Moderne. Dafür hat es in der Vergan-
genheit viel Kritik gehagelt. Nun schickt
sich eine neue Generation von Produzen-
ten an, es besser zu machen. Sind auch sie
zum Scheitern verurteilt?
038 Digitale Kultur: AutorisierungViele Künstler bestehen inzwischen auf
dem Recht, über die Veröfentlichung
eines Interviews das letzte Wort zu
behalten. Die zunehmend harte Mentali-
tät ist als Gegenreaktion gegen unseriöse
Redakteure entstanden, doch das Pendel
ist aus dem Gleichgewicht geraten – ris-
kiert der Musikjournalismus, zum Betrug
am Leser zu werden?
WorkBeat016 Chainsmokers/Coldplay
Ihre Chart-Sounds im Nachbau
InhaltsverzeichnisAuf der Jagd nach dem letzten
Prozent Performance gehört
das Schrauben, Konigurieren
und Übertakten von Windows-
und OS-X-Rechnern schon
zum guten Ton. Dass dabei
manche „gute Idee“ in einer
zeitraubenden Neuinstallation
mündet, muss nicht sein. Beat
erklärt, wie man sicher unter
Volllast produziert und bei der
Optimierung seines Audio-PCs
alles richtig macht. Gratis
mit auf DVD: eine Phalanx an
hochwertigen Tuning- und
Analyse-Tools. Seite 20
Top-Mitmach-Workshops
DVD: Studio-PC OptimizerSchneller. Stabiler. Sicherer.Seite 40
Constructor: ChillstepKlingen wie DJ ShadowSeite 42
Cubase ProducerReverb-Tricks im NullraumSeite 58
Porträt: Depeche ModeMit „Spirit“ legen die Synthie-Boys ihr bereits 14. Album vor. Wie viele Künstler in
den letzten Monaten inden auch Depeche Mode angesichts der zunehmend unsiche-
ren Weltlage zurück zu einer politischen Stimme in ihrer Musik. Beat traf die Band
zum Talk in Berlin und sprach mit Andrew Fletcher über den neuen Longplayer und
die kommende „Global Spirit“-Tour. Seite 30
INBEATInhaltsverzeichnis
Beat 06 | 2017 7
040 Auf DVD: Studio-PC Optimizer 2017Schneller. Stabiler. Sicherer.
042 Constructor: ChillstepKlingen wie DJ Shadow
044 Music Maker + 30-Euro-GutscheinEine Welt voller Sounds
048 Genial: OS X-HacksWin-DLLs laufen auf dem Mac
050 Mark Smith – Pop School7 Ideen für Songs mit Hit-Faktor
052 Track-SpotlightTop-Ten-Sounds aus Beatport & Co. dekonstruiert
054 Power Producer: FL StudioSynths bauen mit Flowstone
055 Power Producer: Reason 9EDM-Ducking – so geht’s besser
056 Power Producer: Studio OneSounds klingen Vintage
057 Power Producer: LiveVJ-ing mit Ableton Live
Beat-DVD 138Schneller, stabiler, sicherer – das ist das Motto
und das Versprechen unserer Studio-PC Sui-
te 2017. Unter einer Oberläche vereint sie alle
Werkzeuge zum Aufräumen, Optimieren und
Beschleunigen ihres PCs, Funktionen, die weit
über die Möglichkeiten der System-Bordmittel
hinaus gehen. Dazu gibt es mit unserem Crea-
tive Synth Kit über 80 Emulationen klassischer
Synthesizer mit liebevoll modellierter GUI.
Und dank dem enthaltenen VFX und Plugwi-
re laufen alle Windows-DLLs jetzt auch un-
ter OS X. Richtig rund wird die DVD durch 1,1
GB Loops für D&B, Hip-Hop und House so-
wie Samples für Dubstep und Techno. Seite 3
058 Power Producer: CubaseReverb-Tricks im Nullraum
059 Power Producer: Logic XPanorama-Express
060 EDM Track Builder: Deep-HouseNalin & Kane – Beachball
SoftBeat062 Neue Synth-Plug-ins
Aktuelles aus der Welt der VSTs und AUs
064 Test: Eventide FissionDie strukturale Revolution
065 Test: Drum VaultAdd-ons für Drum Trigger
066 Neue Efekt-Plug-insEfektöses für die VST- und AU-Schnitt-stelle
068 Test: Mixcraft 8 ProDie DAW der Zukunft?
069 Test: Spectral Layers 4Das Photoshop für Audio
070 Aktuelle Free- und SharewareFreie VSTs und AUs für das virtuelle Studio
072 Test: Blamsoft VK-2Minimoog auf Steroiden
073 Test: Kontakt GUI MakerOberlächen mit wenigen Klicks?
HardBeat074 Desktop-Audio
Alles, was auf dem Desktop nützlich ist
076 Test: Roland System-8VA-Synth mit modernem Sound?
080 Test: Sennheiser MK4 digitalStudio-Mic mit Digitalschnittstelle
081 Test: Audio Optimum MS6Ultimative Referenz. Punkt.
082 Test: Mode Machines ADX-1Kreativer Overkill?
084 Test: Rode iXLRAlleskönner fürs Handy
085 Modular-KurztestsPico Drums, Knobs
086 Test: Roli BlocksController mit 5D Touch
087 Test: Geithain RL906Gnadenlos ehrlich!
On Stage088 DJ Interview: Call Super
Seine jazzige, soghafte Mix-CD fabric 92 ist ein weiterer Beleg dafür, warum manche Call Super für den aktuell besten DJ halten. Beat sprach mit ihm über Ins-piration, Improvisation und die Gefahren eines Tunnelblicks.
090 Test: Roland DJ-808Controller plus Drum Machine. Echt jetzt?
091 Test: Reloop Mixon 4Hybrider für alle Fälle
092 Test: Omnitronic CM-5300DJ-Mixer für unterwegs
093 EDM Builder: ElectropopSia – The Greatest feat. Kendrick Lamar
094 Power Producer: Traktor ProStems unter Kontrolle
095 Power Producer: Push-DJingSatte Efekt-Fahnen
Test: Roland System-8Bereits Rolands Ideen zum System-1,
die Kombination aus Hardware und
lexibler Sound-Software, wusste zu
begeistern. Im System-8 bohrt der Her-
steller das Konzept nochmals gehörig
auf und spendiert nicht nur achtstim-
mige Polyphonie, sondern packt auch
gleich noch Jupiter-8 und Juno-106 als
Plug-out mit ins Paket. Das muss man
gehört haben! Seite 76
INBEATInhaltsverzeichnis
AUFRÄUMEN. BESCHLEUNIGEN. OPTIMIEREN.PC & MAC WERDEN IM STUDIO NOCH SCHNELLER
DER PROPHET FÜR DIE DJ-KANZEL?
BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING
#138
/06-
2017
SPEED-UP ECHT ANALOG
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Auf die Zwölf:
für Dubstep & Techno
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CHAINSMOKERS COLDPLAYIHRE CHART-SOUNDS IM NACHBAU
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7 IDEEN FÜR SONGS MIT HIT-FAKTOR
Beatoskop: Chainsmokers/Coldplay – Something Just Like This
Geadelt durch Pop-LegendenNicht weniger als 22 Nominierungen zu den „Billboard Music Awards“ konnten he Chainsmokers in diesem Jahr einfahren. Doch erst die Zusammenarbeit mit der britischen Bandikone Coldplay dürfte die Aufnahme in den Pop-Olymp endgültig besiegeln. von T. Raukamp & M. Schumacher
Holpriger hätte der erste Schritt ins Rampenlicht
wohl kaum sein können. Es war im Herbst des
Jahres 2013, als Andrew „Drew“ Taggart und
Alex Pall ihren Überraschungserfolg der etwas
schrägen Electro-House-Nummer „#Selie“ mit ei-
nem Auftritt in „American Idol“, der US-amerikani-
schen „Mutter aller Casting-Shows“, krönen wollten.
Einen respektablen 16. Platz in den Billboard-Charts
hatte man damit bereits einfahren können. Doch in
nur einem Abend verspielten sich die Chainsmo-
kers bis auf weiteres den Respekt der Branche, in-
dem sie auf „Play“ drückten, bemerkenswert wenig
lippensynchron agierten und sich für den Rest des
Abends mit Prominenten wie Ryan Seacrest and Je-
nnifer Lopez fotograieren ließen. „Das einzige, was
die Chainsmokers mit EDM gemeinsam haben, ist
wahrscheinlich Krebs“, ätzte Danceloor-Legende
Deadmau5 süisant später auf Twitter.
Nur nichts dem Zufall überlassenDoch Drew Taggart und Alex Pall überlassen eben
nicht gern etwas dem Zufall. Besonders nicht, seit
man ein paar Tage vor American Idol die einzi-
ge Band war, die das Risiko auf sich nahm, bei den
„American Music Awards“ live zu spielen. „Es klang
einfach nur nach Müll“, erinnert sich Taggart un-
gern in einem Interview mit dem US-amerikani-
schen Musikmagazin „Billboard“ zurück. „Man hat-
te uns versprochen, dass der Song perfekt gemischt
sein würde, doch der Gesang war viel zu laut.“ Da
lernt man ein – wenn auch „verstolpertes“ – Play-
back eben schnell zu schätzen.
Alex Pall wuchs in der besseren Gesellschaft
New Yorks als Sohn eines Kunsthändlers und ei-
ner Hausfrau auf. Mit zwölf entdeckte er in einem
Musikmagazin die Anzeige für eine Mixing-Konsole
und konnte fortan an kaum etwas anderes denken.
„Als ich 16 war, musste meine Mutter bereits meine
ersten Plattenkofer hinter mir her tragen“, beschreibt
Pall seine ersten Gehversuche. Die ihm schon bald
ein Studium ein Studium in Kunstgeschichte an der
New Yorker Universität inanzieren sollten, denn
nachts legte er in angesagten Clubs auf.
Aus dem etwas nördlicher gelegenen Maine
stammt Andrew Taggart, der als Sohn einer Lehre-
rin und eines medizinischen Vertreters groß wurde.
Als er mit 15 bei einem Schüleraustausch in Argen-
tinien die Musik von David Guetta, Daft Punk und
Trentemøller kennenlernte, war ihm sein weiterer
Lebensweg klar. Zwar plante er zunächst als Musik-
manager in das EDM-Business einzusteigen, fand
sich dann aber doch in seiner Studentenbude wieder,
um mit Ableton Live an eigenen Songs zu schrauben.
Es war der heutige Chainsmoker-Manager
Adam Alpert, der die beiden ambitionierten Nach-
wuchsmusiker zusammenbringen sollte. „Wir
schlossen uns sofort in meinem Appartement ein,
um zusammen Musik zu machen“, resümiert Alex
Pall das erste Trefen.
Adam Alpert zeigte sich vom Talent des Duos so
überzeugt, dass er mit „Disruptor Records“ kurzer-
hand ein neues Plattenlabel gründete, das Taggart
und Pall einen Vertrag mit dem Major-Label Colum-
bia vermittelte. Das Rezept: Die Chainsmokers fer-
tigten Remix-Versionen bekannter Indie-Songs an,
die die Charts des Musikblog-Aggregators Hyper-
machine anvisierten. „Der Plan war, das Interesse
des Label-Managements zu ergattern und möglichst
viele Kontakte zu schließen.“
Es ist diese systematische Herangehensweise,
die den Erfolg der Chainsmokers Stück für Stück be-
gründen und schließlich um die ganze Welt tragen
sollte. Fast akademisch analysierten Taggart und Pall
dabei jeden Schritt der Konkurrenz, studierten Ka-
nye Wests Nazismus, Blink-182s Authentizität und
die theatralischen Shows der Twenty One Pilots.
Begehrte KollaborateureKnapp vier Jahre und unglaubliche 24 Millionen
verkaufte Tonträger später läuft die sorgsam opti-
mierte Musikmaschine wie geschmiert. Bands wie
Linkin Park und Wheezer sowie Top-Acts wie Dua
Lipa stehen Schlange, um mit den New Yorkern zu
arbeiten. Der Ritterschlag erfolgte jedoch zweifellos
durch die Zusammenarbeit mit der britischen Band
Coldplay, mit deren Bekanntheitsgrad es wohl nur
Legenden wie U2 aufnehmen können. „Chris (Mar-
tin) ist ein wahrer Visionär und brachte die ganze
Wärme und Aufmerksamkeit, die er auch auf seine
eigene Musik verwendet, in unsere Zusammenarbeit
mit ein“, beschreibt Alex Pall die Zusammenarbeit.
Der Höhepunkt einer kalkulierten Karriere also?
„Ich bin froh, dass Chris Martin die Dynamik der
Chainsmoker erkannt hat“, schreibt ein Fan auf der
Facebook-Seite des Duos. Vielleicht also ein Um-
bruch. Und dabei ein sehr guter. r
16 • Beat 06 | 2017
MIDI-Daten, Plug-ins & Presets auf DVD
1 Best of both worldsIn ihrem gemeinsamen Track „Something Just
Like This“ lassen The Chainsmokers und Cold-
play mitreißenden EDM und eingängigen Pop-
Rock aufeinandertrefen. Im Folgenden bauen
wir vier der markanten Sounds aus dem Hit nach.
Erzeugen Sie zunächst in Ihrer DAW ein neues
Projekt mit 103 BPM. Der prägnanteste Klang in
„Something Just Like This“ ist der schillernde
Synth-Lead im Drop des Songs. 1
4 Layer 2Mithilfe des integrierten Kompressors be-
tonen wir den Anschlag des Sounds. Wech-
seln Sie zu Part B, der einen Supersaw-Klang
beisteuern soll. Stimmen Sie Oszillator 1 um
eine Oktave und Oszillator 2 um zwei Oktaven
höher und stellen Sie Voices auf 8 bzw 1. Passen
Sie die übrigen Oszillator-, Filter- und LFO-Pa-
rameter, die Lautstärkehüllkurve sowie die
Mixer-Pegel wie abgebildet an. 1
7 SequenzMit dem Kompressor FabFilter Pro-C 2 [2]
und dem Limiter d16 Frontier [3] sowie einer
Absenkung der tiefen Frequenzen und Anhebung
der Höhen mittels Equalizer rücken wir den
Sound etwas stärker in den Vordergrund. Wie
auch den ersten Lead-Sound versehen wir diesen
mit dem Hallefekt FabFilter Pro-R [2]. Geben
Sie im Anschluss die gezeigte Notenfolge im
Piano-Roll-Editor ein. 1
2 Lead 1 Um diesen nachzuprogrammieren, laden
wir Lennar Digital Sylenth1 [1]. Klicken Sie
auf Menu > Preset > Init. Erhöhen Sie dann die
Polyphonie auf 4. Wählen Sie für Oszillator 1
die Rechteckwellenform und stellen Sie Voices
auf 2. Die weiteren Parameter des Oszillators
sind wie gezeigt zu justieren. Oszillator 2 soll
den Klang ein wenig andrecken. Selektieren Sie
Noise als Wellenform. 1
5 Lead 2Programmieren Sie nun die gezeigte
Akkordfolge im Piano-Roll-Editor. In der
zweiten Hälfte des Drop wird der Klang durch
einen weiteren Lead-Sound unterstützt. Dieser
Supersaw-Klang ist eine leichte Übung für DUNE
LE. Starten Sie mit dem Init-Patch in Bank C.
Wählen Sie für Oszillator 1 die Sägezahnwellen-
form und stellen Sie Fat auf 28%. Passen Sie die
Unison-Parameter wie abgebildet an. 1
8 Piano Die Strophen von „Something Just Like
This“ sind von eingängigen Pianoakkor-
den geprägt. Eine leichte Übung für Vengeance
Sound Avenger [4] (Preset: „PN Dance Piano
Default“). Geben Sie dazu die gezeigte Akkord-
folge ein. In den tiefen Lagen wird das Piano
durch einen Synth-Bass unterstützt, den wir mit
TAL-NoiseMaker programmieren. Stellen Sie die
Oszillatorpegel wie auf dem Bild ein. 1
3 Layer 1Stellen Sie Voices auf 2 und passen Sie die
übrigen Oszillatorparameter wie auf dem
Bild an. Aktivieren Sie den Filtermodus Lowpass
und stellen Sie Cutof auf 8.000, Resonance auf
1.450 und Drive auf 2.650. Die Lautstärkehüll-
kurve ist wie gezeigt zu justieren. Der EQ von
Sylenth (Treble: 7 dB, TrebleFreq: 4200 Hz, Bass:
0 dB) sorgt für mehr Präsenz und ein leichter
Hallefekt für mehr Tiefe. 1
6 Mehr Leben Dies sorgt ebenso wie die Modulation der
Feinstimmung von Oszillator 1 für etwas
mehr Fülle. Nehmen Sie dazu die abgebildete
Modulationszuweisung vor und stellen Sie bei
LFO 1 eine Rate von 16.6 Hz ein. Wählen Sie da-
nach den Filtermodus Lowpass 24dB an und erhöhen
Sie die Resonanz auf 16%, um die Höhen zu
betonen. Zu guter Letzt ist die Lautstärkehüllkur-
ve wie gezeigt zu justieren. 1
9 BassWir wählen für Oszillator 2 die Wellenform
Pulse und stimmen diesen um eine Oktave
tiefer. Für einen lebendigeren Sound sind die
beiden Schwingkreise leicht gegenläuig zu
verstimmen. Wählen Sie in der Filter-Sektion das
Modell Cl Lp 24dB an und justieren Sie die Filter-
parameter für den gewünschten dumpfen Klang
wie dargestellt. Zu guter Letzt sind die Hüllkur-
ven wie auf dem Bild anzupassen. r
[1] Demo: www.lennardigital.com [2] www.fabilter.com [3] www.d16.pl [4] www.vengeance-sound.com
WORKBEATBeatoskop: Chainsmokers/Coldplay – Something Just Like This
Beat 06 | 2017 • 17
40 Beat 06 | 2017
DVD-VOLLVERSION IM FOKUS
DVD-Vollversion: Ashampoo Optimizer 2017
Stabiler. Schneller. Sicherer.Wenn Sie nicht regelmäßig Hand anlegen an Ihre PC-Koniguration, wird jedes Audio-System unweigerlich mit der Zeit immer langsamer. Stellschrauben dazu gibt es viele. Die Möglichkeiten reichen vom einfachen Aufräumen und Bereinigen der Disk über das Optimieren der Registry bis hin zum „Tweaken“ interner Syste-meinstellungen. Fast nichts davon können Sie manuell und mit Bordmitteln machen. Doch zum Glück gibt es spezialisierte Tools, die Ihnen beim Speed-up des Systems helfen. Die wichtigsten erklären wir hier. von Alexander Bota-Weber
Disc Space ExplorerWo stecken die großen Speicherfresser, wel-
che Temp-Files belegen mittlerweile Gigaby-
te-weise Disc Space, was bremst die Platte
aus? Der Disc Space Explorer verschaft
Ihnen einen ersten Überblick, der Drive
Cleaner befreit von unnötigem Datenmüll.
One Click OptimizerDer schnelle Weg: Dieses Modul optimiert
Ihr System mit nur einem einzigen Klick
und führt die Funktionen Internet Cleaner,
Drive Cleaner und Registry Optimizer nach-
einander aus.
Start-up TunerWer ein performantes System haben will,
braucht die volle Kontrolle über die Autost-
art-Programme und -Dienste. Mit dem Start-
up-Tuner überwachen und editieren Sie alles,
was beim Systemstart eine Rolle spielt.
Registry OptimizerDie sogenannte Registrierdatenbank ist das
Gedächtnis Ihres Systems. Damit es sich
nicht an alles ständig „erinnern“ muss, hilft
der Registry Optimizer dabei, z.B. gelöschte
Anwendungen, alte Symbole, Verlaufslisten
und vieles mehr gezielt zu „vergessen“.
TweakingHier geht’s an Eingemachte. Ob System, Einstellungen, Browser, Explorer, Dienstprogramme
oder Eingabegeräte – mit den Tweaking-Optionen kitzeln Sie das letzte Quäntchen Perfor-
mance aus Ihrem System.
Weitere Infos: www.ashampoo.com
WORKBEATWorkshop: Ashampoo Optimizer 2017
Beat 06 | 2017 41
1 AnalyseInstallieren und starten Sie HDD Control
2017, um sich ein erstes Bild vom System
und der Dateiverteilung auf Ihrer Festplatte
zu machen. Besonders der Tab Benchmark
ist interessant. Er informiert über die
Leseleistung. Eine stark fragmentierte Platte
beeinträchtigt spürbar das Abrufen und Ab-
spielen von Files – seien es Audiospuren im
Sequenzer oder Loop- um Sound-Bibliothe-
ken im Sampler. Die Folge sind Dropouts bis
hin zum kurzen Einfrieren der Wiedergabe. 1
1 OptimizerDer One-Click-Optimizer beschleunigt,
optimiert, schütz und säubert Ihr System
mit einem Klick. Selbstverständlich haben
Sie über die Untermenüs Module, Favori-
ten, Backups und Statistiken Zugrif auf die
Einzelfunktionen. Schauen Sie sich nach dem
ersten Suchlauf die Ergebnisse an und klicken
Sie – falls gewünscht – auf Details, um sich
die Fehler im einzelnen anzeigen zu lassen.
Klicken Sie Jetzt beheben, um alle gefunde-
nen Probleme zu beseitigen. r
2 Space ExplorerDer Disc Space Explorer zeigt Ihnen auf
Ordner- und Datei-Ebene die Hard-
Disk-Struktur und damit, wo die Platzfresser
versteckt sind. Sie erkennen nicht nur, wie
viel vom Betriebssystem belegt ist, sondern
auch, welche Apps und Programme wie viel
Speicher verbrauchen. Nutzen Sie den Filter
(das Pulldown neben Anzeigen) um gezielt
nach Dateitypen zu suchen. Klicken Sie in
der Tabelle auf Grösse, um absteigend zu
sortieren. 1
1 UninstallerWenn Sie oft Freeware oder Demoversio-
nen aus dem Netz laden und installieren,
um diese einfach nur mal auszuprobieren,
empiehlt sich der Einsatz eines überwachen-
den Uninstallers. Dieser kleine Helfer proto-
kolliert nach der Installation wirklich JEDEN
Schritt der Fremd-Installer und sorgt dafür,
dass nach dem Deinstallieren kein Datenmüll
zurückbleibt. Zugrif auf die Einzelfunktionen
haben Sie auch hier in den Tabs Installatio-
nen, Protokolle, Snapshots und Tools. 1
3 BereinigenNutzen Sie die Funktion Drive Cleaner,
um die größten Probleme Ihrer Hard
Disk zu ermitteln und zu bereinigen. Das
können einerseits natürlich große temporä-
re Dateien sein, System-Überbleibsel nach
Abstürzen, Fehlerberichte, überlüssige
Cache-Files oder veraltete Verlaufslisten. Kli-
cken Sie Jetzt löschen, um die gefundenen
Probleme zu beheben. r
2 DeinstallationKlicken Sie auf Installationen und se-
hen Sie sich alle überwachten Installati-
onen an. Sollte sich die Liste nicht automa-
tisch aktualisieren, klicken Sie Neu einlesen.
Neben Installieren, mit dem Sie eine über-
wachte Installation starten, ist Deinstallieren
die wohl wichtigste Funktion. Wählen Sie ein
Programm aus, das Sie nicht mehr benötigen,
und klicken Sie Deinstallieren um das Pro-
gramm und alle Teile und Registry-Einträge
vollständig zu entfernen. r
HDD CONTROL 2017
WIN OPTIMIZER 2017
WORKBEATWorkshop: Ashampoo Optimizer 2017
ANALOG
SYNTHESIZER
E L E K T R O A K U S T I S C H E M A N U F A K T U R E R L B A C H / I N F O @ V E R M O N A . C O M / W W W . V E R M O N A . C O M / + 4 9 3 7 4 2 2 – 4 0 2 7 0
'14
90 Beat 06 | 2017
Test: Roland DJ-808Der Synth-Spezialist Roland möchte im DJ-Bereich Fuß fassen und bietet neben DJ-Mixern und Plattenspielern auch den DJ-Controller DJ-808 an. Ist das Debüt gelungen? von Boris Pipiorke-Arndt
Features
Serato DJ-Controller
TR-S Drum Maschine
enthalten
integrierter Voice
Transformer
zwei berührungsempind-
liche Jog-Räder
16 anschlagdynamische
Triggerpads
Standalone-Mixer
XLR-Master- und Klin-
ken-Booth-Anschlüsse
Serato DJ & Pitch ´N´
Time-Expansion Pack
enthalten
Hersteller Roland verfolgt bei der Um-
setzung des ersten eignen DJ-Cont-
rollers ein besonderes Konzept und
bietet das Gerät nicht als Controller, son-
dern als das „weltweit erste Instrument
für DJs an“. Was es damit auf sich hat, ha-
ben wir uns genauer angeschaut.
ArbeitsplatzRolands DJ-808-Controller misst 68 mal
43 mal 8 Zentimeter und lässt sich zur
Kontrolle der Software Serato DJ nutzen.
Neben zahlreichen beleuchteten Tastern
zur Transportsteuerung und Bedienung
kreativer Funktionen gibt es zwei berüh-
rungsempindliche Jog-Räder sowie ins-
gesamt 16 anschlagdynamische Trig-
gerpads. Sie können mit dem Controller
Loops setzen und die Efekte in Serato DJ
bedienen. Oberhalb der Decks beindet
sich die Instrumentensektion, die eine
TR-S Drum Maschine und die Stimmen-
bearbeitung Voice Transformer enthält.
Die Drum Maschine beherbergt Sounds
der legendären Roland Drumcomputer
TR-808, 909, 707 und 606, die sich live
oder programmiert wiedergeben lassen.
Die Sounds sind dank ACB (Analog Cir-
cuit Behavior) editierbar und ihre Laut-
stärken lassen sich mit vier Fadern regeln.
Der Voice Transformer ist in den Mikro-
fonbereich integriert und kann gemein-
sam mit einem Hall-Efekt für die einge-
henden Mikrofonsignale genutzt werden.
Die Mixer-Sektion verfügt über vier
vollständige Kanalzüge mit Dreiba-
nd-Equalizern, Trim-Reglern, Fadern
und vier Efekten, die auch im Stand-alo-
ne-Modus nutzbar sind. Ein zusätzlicher
Kanal ohne Klangregelung steht für die
Drum Maschine und den Sampler zur
Verfügung. Auf der Rückseite des DJ-808
können Sie bis zu vier Line-Geräte, zwei
Plattenspieler und ein Mikrofon anschlie-
ßen. Das Mastersignal wird mittels XLR-
und Cinch-Buchsen ausgegeben und ein
Monitorsystem lässt sich per Klinkenka-
bel anschließen. Zur Erweiterung des Ge-
räteparks gibt es eine DIN-MIDI-Buchse
und zwei USB-Ports, die zur Kommunika-
tion mit Rolands AIRA-Geräten und wei-
teren, von Roland zertiizierten Instru-
menten nutzbar sind. Auf der Vorderseite
können Sie die Eingangssignale für die
Mixerkanäle wählen und Einstellungen
für den Crossfader vornehmen. Unter der
Haube des DJ-808 arbeitet eine Sound-
karte mit zwölf Ausgängen und 14 Ein-
gängen. Die digitale Signalverarbeitung
indet mit bis zu 96 kHz und 32 Bit statt.
In AktionSie können den Roland DJ-808 wie je-
den gewöhnlichen Serato-DJ-Controller
mit wenigen Mausklicks in Betrieb neh-
men. Das Gerät bietet einen umfassen-
den Zugrif auf die Funktionen der zum
Lieferumfang gehörenden Software und
erlaubt das Laden von Songs und deren
direkte Manipulation. Die verbauten Tas-
ter, Jog-Räder und Triggerpads reagie-
ren sehr direkt auf Anwendereingaben,
so dass auch Mixtricks trefsicher gelin-
gen. Im Setup-Menü des Controllers kön-
nen Sie zudem Feineinstellungen für den
Crossfader vornehmen und für das Cut-
Lag einen Wert von unter einem Milli-
meter wählen. Mit der integrierten TR-S
Drum Maschine lassen sich bis zu 16 Pat-
tern kreieren und speichern. Diese sind
mit einer Shule-Funktion kombinierbar
und können automatisch zu einem Track-
Deck synchronisiert werden. Sie haben
bei der Zusammenstellung eines Drum-
sets die Möglichkeit aus allen enthalte-
nen TR-Sounds auswählen zu können.
Die Noteneingabe erfolgt per Laulicht-
programmierung oder durch das Antip-
pen der Triggerpads.
Super: Wenn Sie mehr als vier Sounds
verwenden möchten, können Sie auf die
Sample-Bänke des Serato-Samplers zu-
greifen und diese ebenfalls mit dem Se-
quenzer ansteuern. Zur klanglichen Be-
arbeitung der Drumpattern lassen sich
die Serato-Efekte nutzen. Mit dem Voice
Transformer sind ebenfalls sehr interes-
sante kreative Ergänzungen möglich. Sie
können diesen beispielsweise zum Ver-
biegen Ihrer Stimme nutzen und indi-
viduelle Modiikationen an der Tonhö-
he und den Formanten vornehmen. Per
Druck auf die Taste Auto Pitch passt der
Controller die Tonhöhe gesprochener
oder gesungener Inhalte automatisch
an die Tonhöhe des laufenden Songs
an. Praktisch: Die TR-S Drum Maschi-
ne und der Voice Transformer lassen
sich auch im Stand-alone-Modus nut-
zen. Verzichten müssen Sie in diesem
Fall auf die Sample-Integration und die
Serato-Efekte.
FazitRolands erster DJ-Controller ist ein rund-
um gelungenes Gerät, das alle Basis-
funktionen zur Steuerung von Serato DJ
beherrscht und darüber hinaus eine ein-
zigartige Kreativ-Ausstattung bietet. Die
integrierte Drum Maschine und der Voice
Transformer liefern einen echten Mehr-
wert. Beide sind sehr einfach zu bedienen
und lassen sich passgenau zur Ergänzung
eines DJ-Sets nutzen. Wenn Sie einen be-
sonderen Controller suchen und auf den
Sound von Rolands Drum Maschinen
stehen, sollten Sie sich den DJ-808 unbe-
dingt näher anschauen. r
Alternativen
Denon DJ MC7000
1190 Euro
www.denondj.com
Pioneer DJ DDJ-SZ2
2099 Euro
www.pioneerdj.com
Fakten
Hersteller: Roland
Web: www.roland.com
Bezug: Fachhandel
Preis: 1705 Euro
J innovatives Konzept
J integrierte Drum Maschine
J Voice Transformer
J Drumpattern synchronisierbar
J sehr viele kreative Einsatzmöglichkeiten
Verarbeitung:
Technik:
Preisleistung:
Gesamt:
Genial? Der
DJ-808 von
Roland ist
Controller und
Drum Maschine
in einem.
Empfehlung06/2017
ONSTAGETest: Roland DJ-808
82 Beat 06 | 2017
Test: Mode Machines ADX-1Fünf analoge Drumsounds bietet der analoge Drumexpander ADX-1, wobei 51 Regler zum Erstellen eigener Klänge einladen. Klingt nach kreativem Overkill … von Jan Wilking
Features
analoger Drumexpander
5 Instrumente
10 Regler je Kanal
Stereoausgang
5 Einzelausgänge
MIDI-In/Thru
Fakten
Hersteller: Mode Machines
Web: modemachines.com
Bezug: Fachhandel
Preis: 599 Euro
J eigenständiger Analogklang
J 5 lexible Instrumente
J Zufallsgenerator je Instrument
J Closed/Open getrennt triggerbar
J Einzelausgänge
J Stereoausgang
J kompaktes Gehäuse
n Einzelausgänge nicht stumm in Summe
Klang:
Verarbeitung:
Preisleistung:
Gesamt:
Alternativen
Vermona DRM-1 MKIII
639 Euro
www.vermona.de
Arturia DrumBrute
449 Euro
www.arturia.com
MFB Tanzbär (Lite),
Tanzmaus
ab 429 Euro
www.mfberlin.de
Eine analoge Drummaschine namens
ADX-1, das kommt Ihnen bekannt
vor? Dann liegen Sie grundsätzlich
richtig. Vor gut 15 Jahren brachte die deut-
sche Firma Music and More (MAM) einen
gleichnamigen Drumsynthesizer mit na-
hezu identischem Konzept auf den Markt.
Dies war zugleich auch das zunächst ein-
mal letzte Produkt von MAM, die zuvor
vor allem mit dem TB-303-Klon MB33 für
Aufsehen in der Synthesizerwelt gesorgt
hatten. Mittlerweile hat MAM sogar eine
neue Version des kleinen TB-303-Klons
auf dem Markt. Mode Machines dagegen
hat sich des ADX-1 angenommen und
eine Neuaulage mit gleicher Klanger-
zeugung, aber neuem Design vorgestellt.
Kompaktes PlastikgehäuseADX-1 kommt im schlichten schwarzen
Plastikgehäuse daher, das etwas klobig
wirkt, dafür aber anwendungsfreundlich
zum Nutzer hin abgeschrägt ist. Für jedes
der fünf Instrumente stehen zehn Regler
zur Verfügung, mit einem weiteren Poti
regeln Sie die Gesamtlautstärke. Verar-
beitung und Haptik sind nicht unbedingt
Oberklasse, aber alles erfüllt zuverlässig
seinen Zweck. Mit fünf Tastern triggern
Sie die einzelnen Sounds auch ohne ange-
schlossenes MIDI-Equipment. Die Taster
sind jetzt unterhalb der Regler angeord-
net und nicht mehr seitlich daneben. Die
alte Variante fanden wir etwas praktischer,
wenn man an einem der oberen Instru-
mente schraubte; durch die neue Anord-
nung lassen sich dagegen leichter Rhyth-
men mit mehreren Instrumenten spielen.
EinzelausgängeAuf der Rückseite inden Sie den Stereo-
ausgang sowie fünf Einzelausgänge für
die Instrumente, jeweils ausgelegt als
6,3-mm-Klinke. Hinzu gesellt sich MIDI
IN und THRU nebst DIP-Schaltern zum
Einstellen des Empfangskanals. Den Ab-
schluss bildet der Anschluss für das exter-
ne Netzteil sowie ein Powerschalter. Jedes
Instrument besitzt einen Panorama-Reg-
ler, kann also frei im Stereofeld verteilt
werden. Sehr schön, das hätten wir uns
auch beim DrumBrute statt des Mono-
ausgangs gewünscht. Weniger schön ist,
dass bei Nutzung eines Einzelausgangs
das Instrument nicht aus der Stereosum-
me entfernt wird. Dies war schon bei der
Vorversion einer der Hauptkritikpunk-
te und bedeutet für Sie im Endefekt „al-
les oder nichts“: Entweder nutzen Sie die
Stereosumme oder alle Einzelausgänge.
Nur die Bassdrum durch einen Kompres-
sor jagen und den Rest als Stereomix dazu
geht leider nicht (zumindest wenn Sie kei-
ne Parallelkompression wollen). Auf ana-
loge Triggereingänge wurde leider ebenso
wie beim Vorgänger verzichtet.
Fünf DrumkanäleDer Drumsynthesizer bietet fünf unter-
schiedliche Instrumente, die allerdings
gewisse Gemeinsamkeiten haben. Jeder
Kanal lässt sich individuell in Panorama
und Lautstärke regeln und verfügt über
einen Zufallsgenerator, der je nach Inst-
rument auf Tonhöhe oder Filterfrequenz
Einluss nehmen kann und mit jedem
eingehenden Notensignal neu getrig-
gert wird. Alternativ zum Zufallsgenera-
tor können diese Parameter auch per fest
vorgegebenem MIDI-Controller verän-
dert werden. Auch hier wurde leider die
Beschränkung des alten ADX-1 auf die
geringe Aulösung von 16 Werten über-
nommen, aber immerhin – andere analo-
ge Drumcomputer erlauben keinerlei MI-
DI-Steuerung. Die weiteren Regler lassen
sich allerdings auch beim ADX-1 nicht per
MIDI automatisieren, und Speicherplätze
bietet der ADX-1 ebenfalls nicht.
Bassdrum und SynthDie Klangerzeugung des ADX-1 ist rein
analog aufgebaut, ohne sich aber direkt
an einem Klassiker wie TR-808 und 909
zu orientieren. Basis für die Bassdrum ist
ein Sinusoszillator, der durch eine Hüll-
kurve in der Tonhöhe moduliert werden
kann. Hinzu kommt eine Attack-Relea-
se-Hüllkurve für die Lautstärke. Mit die-
ser Kombination lassen sich warme, lang
ausklingende Bassdrums ebenso erzeu-
gen, wie harte Kicks, zumal auch ein re-
gelbarer Verzerrer vorhanden ist. Ganz
so deep und smooth wie eine 808 kann
der ADX-1 allerdings nicht klingen, und
auch den 909-artigen Kicks fehlte ein we-
nig der Punch. Dank Frequenzmodulati-
on lassen sich dafür aber auch FM-Kicks
und Chipsounds erzeugen.
Direkt darüber beindet sich das Syn-
th-Instrument, das in der Regel für ge-
stimmte Synth-Percussion und Toms und
ähnliches genutzt wird. Der Aufbau erin-
nert durchaus an die Vermona DRM-1, die
übrigens ursprünglich von MAM gebaut
wurde – hier schließt sich der Kreis. Drei
stimmbare Sinusoszillatoren lassen sich
per Bend-Hüllkurve in der Tonhöhe mo-
dulieren, hinzu kommt auch hier die Mög-
lichkeit der Frequenzmodulation. Leider
lassen sich alle drei Oszillatoren nur ge-
meinsam nutzen. Dennoch sind uns über-
zeugende analoge Toms gelungen, die bei
An Reglern wurde beim ADX-1 nicht gespart, Sie haben direkten Zugrif auf alle Klangparameter. Der
Drumexpander bietet fünf Instrumente, die auch direkt am Gerät getriggert werden können.
HARDBEATTest: Mode Machines ADX-1
Beat 06 | 2017 83
guter Abstimmung mit der Bassdrum für ein ordent-
liches Fundament gesorgt haben. Bei anderen klas-
sischen analogen Drumsounds taten wir uns dage-
gen etwas schwerer, da ein sauber abgestimmtes
Tuning zwischen den drei Oszillatoren nur schwierig
einzustellen ist und die Sounds mit FM schnell dis-
harmonisch klangen. Grundsätzlich sind aber auch
die obligatorische Cowbell und ähnliches möglich.
Snare & Hi-Hat
Die Snare überzeugt dagegen auf ganzer Linie, trotz
der unkonventionellen Erzeugung ohne Oszillator
für den tonalen Anteil. Die Snare wird allein durch
einen Rauschgenerator erzeugt, der durch zwei
Bandpassilter mit Resonanz wandert. Decay und
Release sind regelbar. An dieser Stelle möchten wir
kurz auf eine Besonderheit eingehen: Per MIDI las-
sen sich Snare, Hi-Hat und Metal über jeweils zwei
Noten triggern. Die untere Note spielt den Sound
mit kurzer Ausklingzeit, während die zweite Note
den Sound mit der eingestellten Releasezeit triggert.
So lassen sich geschlossene und ofene Hi-Hat si-
mulieren. Allerdings hätten wir uns, wie schon bei
der Ur-ADX, noch etwas deutlicheren klanglichen
Abstand zwischen beiden Variationen gewünscht,
sie unterscheiden sich für unseren Geschmack
nicht stark genug. Denn auch die kurze Version hat
immer noch ein bisschen zu viel Ausklingzeit.
Aber nun zurück zur Snare: Sie kann ordent-
lich peitschen, mit kleinen Tricks auch als Clap
funktionieren und setzt sich mit ihrem charakte-
ristischen Klang sehr gut durch. Unser Favorit der
ADX-1 Instrumente!
Die Hi-Hat des ADX-1 wurde schon immer kon-
trovers diskutiert, und dies wird bei dem neuen Mo-
dell nicht anders sein. Sie wird im Prinzip klassisch
erzeugt durch Mischung eines tonalen Anteils mit
Rauschen. Der stimmbare Part hat allerdings einen
sehr klaren, sauberen und unmodulierten Klang,
was etwas ungewöhnlich ist. Gemeinsam wandern
beide durch ein Filter und besitzen eine Decay-Re-
lease-Hüllkurve. Uns gefällt die Hi-Hat trotz des
etwas speziellen Klanges gut, auf jeden Fall ist sie
deutlich besser einsetzbar als die ein wenig verun-
glückte Variante im DrumBrute.
Metal
Das fünfte und letzte Instrument nennt sich Metal,
und der Name gibt die grobe Richtung schon vor.
In erster Linie für die Simulation von Crash und Ri-
de-Becken gedacht, gehen die Möglichkeiten die-
ses Instruments doch weit darüber hinaus. Zwei
„Generatoren“, über deren Zusammensetzung sich
die Bedienungsanleitung leider ausschweigt, wer-
den durch zwei Bandpassilter geschickt. Filter 1 be-
sitzt regelbare Resonanz, Filter 2 kann dafür mit der
Decay-Release-Hüllkurve moduliert werden. Gene-
rator 1 besteht dem Gehör nach aus einem Oszilla-
tormix, wie er in ähnlicher Art und Weise auch in
der TR-808 verwendet wurde. Generator 2 ist dage-
gen für den Rauschanteil zuständig. Mit Metal las-
sen sich jede Menge interessanter Klänge erzeu-
gen. Nicht nur Cymbals, sondern auch Snare- und
Clap-artige Sounds (durch schnelle Triggernoten)
sowie metallische Percussion sind möglich. Durch
die Modulation der Frequenz des ersten Filters via
Zufallsgenerator oder MIDI-Controller lassen sich
mit Metal auch spannende Sequenzen erzeugen.
Alternativen
Der ADX-1 hat einen sehr eigenständigen Klang,
der nur entfernt an analoge Drumcomputer-Klassi-
ker von Roland, Korg etc. erinnert. Am ehesten ist er
wohl mit der Vermona DRM-1 zu vergleichen. Die
DRM-1 bietet mit ihren acht Instrumenten mehr
Möglichkeiten und wird zudem im stabilen Metall-
gehäuse mit internem Netzteil geliefert, ist dafür
aber weniger kompakt und portabel. Der Sound der
DRM-1 ist etwas edler und gefälliger, der Sound des
ADX-1 ist ein wenig aggressiver und schräger. Der
DrumBrute von Arturia besitzt sogar elf Instrumen-
te und ebenfalls einen sehr speziellen Klang, wo-
bei uns aber sowohl der Sound des ADX-1 als auch
dessen Abstimmung zwischen den einzelnen Inst-
rumenten doch besser gefallen. Auch die Eingrifs-
möglichkeiten in den Klang jedes Instruments sind
beim ADX-1 umfangreicher ausgefallen.
Der DrumBrute punktet mit einem günstigen
Preis und einem vollwertigen Sequenzer, der auch
andere Instrumente ansteuern kann. Allen drei In-
strumenten kann ein eigenständiger Sound mit ho-
hem Wiedererkennungswert jenseits der typischen
TR-Klone zugeschrieben werden, zudem sprechen
die analog erzeugten Klänge sehr gut auf Nachbe-
arbeitung durch externe Efekte und Dynamikpro-
zessoren an. Auch der ADX-1 hat in dieser Riege
durchaus Berechtigung, allerdings halten wir den
Preis von 599 Euro im direkten Vergleich für etwas
zu hoch angesetzt – auch in Hinblick auf den der-
zeitigen Gebrauchtmarktpreis der MAM-Variante
von durchschnittlich etwa 250 Euro. Der DrumBru-
te ist 150 Euro günstiger als der neue ADX-1, und
die DRM-1 kostet nur 40 Euro mehr. Gerade Letzte-
re dürfte für viele daher die bessere Wahl sein, wenn
nicht unbedingt Mobilität an erster Stelle steht. Soll
der Klang etwas mehr in Richtung Standard-Drums
im Stile einer 808 oder 909 gehen, kämen auch noch
Tanzbär (Lite) und Tanzmaus von MFB als Alterna-
tiven in Betracht.
Fazit
Die Neuauflage des analogen Drumexpanders
ADX-1 überzeugt mit interessanten und eigenstän-
digen Analogsounds, umfangreichen Klangmög-
lichkeiten und Direktzugrif auf alle Soundpara-
meter. Insbesondere Minimal-Produzenten und
Freunde düsterer Musikstile werden sich an den
speziellen, durchsetzungsfähigen Sounds und den
fünf Zufallsgeneratoren für ständige Variationen im
Klang erfreuen. Etwas bedauerlich ist, dass die we-
sentlichen Kritikpunkte des Vorgängers, allen vor-
an die gleichzeitige Belegung von Stereo- und Ein-
zelausgang, nicht ausgemerzt wurden. r
HARDBEATTest: Mode Machines ADX-1
Air and Space
Vertrieb für Deutschland, Österreich und Benelux:Hyperactive Audiotechnik GmbH – www.hyperactive.de
facebook.com/PresonusGermany
twitter.com/PresonusGermany
hyperactive.de/Presonus
PreSonus R65 und R80: feinste 2-Wege-Aktiv-Monitore
für Ihre Tonregie – mit AMT-Bändchenhochtöner
AMT steht für „Air Motion Tweeter“. Bei PreSonus sind dies eigens entwickelte Hochtöner mit ultra-dünnem Kapton®-Bändchen, welches unschlagbar bei der Transientenwiedergabe ist und feinste Anteile einer Produktion luftig und akkurat wiedergeben kann.
Diese neuen Monitore eignen sich ideal fürMastering-Aufgaben im Speziellen undaudiophile Produktionen im Allgemeinen. Übrigens: wem die blaue Frontblende nicht gefällt, kann sie gegen die beiliegende,
neutral-schwarze Variante austauschen.
42 Beat 06 | 2017
1 GenerellesZwei markante Eigenschaften vereint Chills-
tep unter eine Haube: Auf der einen Seite
stehen sphärische Pads, welche die melodische
Hauptrolle übernehmen, während auf der
anderen Seite schwere Beats mit meist urbanem
und experimentellem Touch dagegen hämmern.
Beiden gemeinsam ist allerdings der Hang zum
Hinhören, denn bei einem Tempo um die 70 bpm
tendiert die Tanzbarkeit eher gegen null. 1
4 Voll-Mono zu StereoDuplizieren Sie die Spur mitsamt Inst-
rument, pannen eine nach links und die
andere nach rechts. Damit sich die Spuren nicht
gegenseitig auslöschen, variieren wir eine davon.
So lassen wir bei der Kopie statt Hard Sync nun
Pitch vom LFO modulieren und fahren Pulse bei
OSC MIX auf 50% hoch. Sie können auch noch
einen Schritt weiter gehen und beide Spuren mit
unterschiedlichen Reverbs garnieren. 1
2 Pad-SoundAls Grundlage für den Track dient ein Pad,
das wir mit der Freeware Lokomotiv zau-
bern. Der Synth eignet sich mit seinem ausge-
zeichneten Klang bestens. Laden Sie das Plug-in
und fahren Cutof ein kleines Stück herunter, da-
mit der Sound einen Hauch weniger grell ausfällt.
Bei der Hüllkurve stellen wir Attack auf 60%,
Decay auf 80% und Sustain sowie Release auf
70%. So bewegt sich das Pad ein wenig. 1
3 OrganikIm OSC Mixer belassen wir Saw und Sub
OSC auf Maximum und fahren Noise auf
etwa 20% hoch. Per LFO mit Speed auf 9 Uhr
modulieren wir Hard Sync ganz leicht, für noch
mehr subtile Bewegung. Mit diesem Sound könn-
ten wir schon gut arbeiten, gäbe es da nicht noch
ein größeres Problem: Der Synth ist mono, dem-
nach fehlt dem Pad die gewünschte Breite, was
wir allerdings mit wenigen Handgrifen ändern.1
5 Die MelodieLetzteres bietet sich übrigens auch bei
anderen Instrumenten und Drums an, wenn
diese nicht breit genug klingen. Mit dem Sound
sind wir vorerst zufrieden, also geht’s an den
Kern: die Melodie. Hier stehen prinzipiell alle Tü-
ren ofen, wir wollen jedoch das positive Feeling
von DJ Shadows Track einfangen. Um nicht erst
einen Piano-Kurs besuchen zu müssen, greifen
wir auf einen Trick zurück. 1
6 AkkordeWir halten uns einfach ausschließlich an
Dreier-Akkorde mit den schwarzen Tasten
auf dem Keyboard. Alternativ können Sie
festgelegte Skalen verwenden, sofern Ihre DAW
oder Ihr Controller (wie etwa Ableton Push) das
unterstützt. Wir nehmen unsere Akkorde über
32 Takte auf und wechseln alle vier Takte den
Akkord, stellenweise variieren wir die jeweils
höchste Note auch schon nach zwei Takten. r
ProjektinfosMaterial: DAW, MOTU BPM (oder anderer Drumsamp-
ler), Geist Lite, Lokomotiv.
Zeitaufwand: etwa 2 Stunden
Inhalt: Chillstep-Playback bauen, Mono- zu Stereospur
konvertieren, Audiospur scratchen, eigene Drumkits
erstellen.
Schwierigkeit: Fortgeschrittene
Beat Constructor: Heavy Listening
Chillstep à la DJ ShadowGefühlt ist er schon immer da. Wie nur wenigen Künstlern gelingt es DJ Shadow, sich musikalisch permanent auf der Höhe der Zeit zu bewegen, sich dabei fortwährend neu zu erinden, ohne dabei seinen treuen Fans den Rücken zu kehren. Auf seinem aktuellen Album „he mountain will fall“ schlummern zwischen experimentellen Tracks auch zwei Kandidaten, die alle Register des aktuell angesagten Chillstep-Sounds ziehen. Lassen wir uns doch mal inspirieren … von Marco Scherer
SPHÄRISCHES PAD
AUDIO, PLUGS & DATEN AUF DVD
Beat 06 | 2017 43
1 Turntable-FXEiner der markantesten Efekte von „The
mountain will fall“ ist das zeitweise Pitchen
des Pads, das in etwa wie eine angeschubste
Platte klingt. Tools wie der Cableguys TimeS-
haper [1], Vengeance Tapestop [2] oder die
Windows Freeware ScratchIt (auf DVD) erzeugen
ähnliche Efekte. Doch es geht auch im Sampler,
was letztlich sogar die lexibelste Lösung ist.
Bouncen Sie das Pad zu einer Audiospur. 1
1 GrundlageWas den Beat angeht, bewegt sich Chillstep
sehr nah an Stilen mit gebrochenen Grooves.
Also Hip-Hop, Trip-Hop, Dubstep, Trap und der-
gleichen. Die Drums sind meist Schwergewichte
und haben einen ordentlichen Urban-Touch,
wenngleich elektronische Sounds keineswegs
selten sind. Wir bedienen uns hierzu bei MOTUs
Drummer BPM, dessen großartige Library mas-
senweise passende Sounds liefert. 1
4 LayerAuch die Snare wollen wir interessanter
gestalten. Jede Note (in unserem Falle D1) er-
gänzen wir um die Snare von D#1, sowie abwech-
selnd E1 und F1. Die beiden letzteren Samples sind
Rimshots. Da die neuen Sounds in viel Reverb
getaucht sind, schalten wir diesen bei D#1 und F1
aus: Links neben dem DRIVE-Regler wechseln wir
auf die BANK-Efekte und drehen Poti 2 herunter.
Nur E1 behält sein Reverb. 1
2 SchneidenSuchen Sie sich eine Stelle heraus, die Sie
„anschubsen“ möchten, und schneiden
zwei Takte heraus. Laden Sie einen Sampler auf
eine neue Spur, den Abschnitt dort auf eine Taste
und aktivieren die Loop-Wiedergabe. Nutzen Sie
möglichst einen Crossfade über 2 ms, um Knack-
ser beim Loopen zu vermeiden. Muten Sie den
Abschnitt der Audiospur und erzeugen an gleicher
Position ein MIDI-Pattern für den Sampler. 1
3 SamplerFügen Sie dort eine Note für das Sample ein
und regeln die Lautstärke, sodass zwischen
Audiospur und Sampler kein Unterschied zu
hören ist. Verbinden Sie das Pitch-Wheel im
Sampler mit der Tonhöhe der Samples, sodass
Sie diese über 12 Halbtöne modulieren können,
und zeichnen eine Pitch-Automation in den
MIDI-Clip. Wiederholen Sie die Schritte für alle
anderen gewünschten Stellen. r
2 BPMDas Plug-in gibt‘s übrigens aktuell als Abo-
prämie im Beat Shop [3]. Doch auch andere
Drumsampler wie Battery [4], Geist [5], EZdrum-
mer [6] oder die Freeware SL Drums (siehe DVD)
bieten mehr als genug Stof. Sollten Sie dennoch
Bedarf an DIY-Drums haben, schauen Sie mal
weiter unten im Abschnitt „Drumkits selbst bas-
teln“ nach. Im BPM werden wir bei den Kits im
Trip-Hop-Order mit 052-Slow Night fündig. 1
5 Timing-ShiftsSollten Sie ein anderes Drumkit nutzen,
versehen Sie dort einen der sich abwech-
selnden Sounds mit einem langen Reverb. Doch
damit nicht genug, denn der Beat wirkt noch zu
glatt gebügelt und gerade. Hier helfen wir mit
kleinen Timing-Shifts aus. Die ursprüngliche Sna-
re belassen wir auf ihrer Position, doch die drei
anderen verschieben wir hier und da um wenige
Millisekunden nach vorn oder hinten. 1
3 PatternMit seinen wunderbar wuchtigen Drums
passt das Kit perfekt zu unserer Vorstellung.
Das Pattern dazu fällt extrem simpel aus: Auf
vorerst acht Takten Länge platzieren wir die Kick
auf jedem ungeraden und eine Snare auf jedem
geraden Achtel. Der Groove könnte natürlich
kaum unspannender sein, also ergänzen wir die
Kick vereinzelt mit einer zweiten Note und schie-
ben auch mal welche um 1/16 nach hinten. 1
6 AlternativenIn BPM erledigen wir das komfortabel mit
der TimeShift-Option im Graphs Editor.
Zeichnen Sie dort vereinzelt positive und negative
Werte ein. Als Geist-Nutzer inden Sie mit der
Shift-Automation eine identische Funktion.
Alternativ können Sie eventuelle Grooves und
Quantisierungen oder Humanize-Optionen Ihres
Drumsamplers bzw. Sequenzers nutzen, um mehr
Live-Feeling in den Groove zu bekommen. r
PAD SCRATCHES
DIE DRUMS
[1] cableguys.com [2] vengeance-sound.com [3] bit.ly/BeatAboBPM [4] native-instruments.com [5] fxpansion.com [6] toontrack.com
WORKBEATWorkshop: Heavy Listening
8 Beat 06 | 2017
Navigator: Best of Beat #138Der rote Faden: Speed!Seit über zwölf Jahren begeistert Beat seine Leser nicht nur durch praxisnahe, musikalische Themen, sondern vor allem
durch die enge Verzahnung redaktioneller Inhalte. Von Beginn an geht es bei Beat um das Machen, um das strukturierte
Aufbauen von Ideen und den roten Faden – im Heft wie in den Tracks. Dieser Navigator zeigt ihnen die Highlights dieser
Ausgabe und erlaubt den Blick aufs große Ganze.
Gratis auf DVD: Studio-PC Optimizer 2017Wenn Sie nicht regelmäßig Hand anlegen an Ihre PC-Konfiguration, wird jedes Audio-System unwei-
gerlich mit der Zeit immer langsamer. Stellschrauben dazu gibt es viele. Die Möglichkeiten reichen vom
einfachen Aufräumen über das Optimieren der Registry bis hin zum „Tweaken“ interner Systemeinstel-
lungen. Fast nichts davon können Sie manuell und mit Bordmitteln machen. Doch zum Glück gibt es
spezialisierte Tools, die beim Speed-up helfen. Seite 40
Beatoskop: Geadelt durch Pop-LegendenNicht weniger als 22 Nominierungen zu den „Billboard Music Awards“ konnten The
Chainsmokers in diesem Jahr einfahren. Doch erst die Kollaboration mit der britischen
Bandikone Coldplay dürfte die Aufnahme in den Pop-Olymp endgültig besiegeln. Die Zu-
sammenarbeit bei „Something Just Like This“ lässt beide in den Charts durchstarten. Beat
baut ausgewählte Hit-Klänge nach. Seite 16
Test: Roland DJ-808Der Synth-Spezialist Roland möchte im DJ-Bereich Fuß fassen und bietet neben DJ-Mixern und Plat-
tenspielern auch den Controller DJ-808 an. Dabei verfolgt man bei der Umsetzung des ersten eignen
DJ-Controllers ein besonderes Konzept und bietet das Gerät nicht als Controller, sondern als das „welt-
weit erste Instrument für DJs an“. Ist das Debüt gelungen? Seite 90
Test: Mode Machines ADX-1Auch wenn die Optik des ADX-1 ein wenig an bekannte Drum-Boliden mit 808- und 909-Sounds erinnert,
richten Mode Machines ihre neue Schöpfung klanglich doch völlig eigenständig aus: der 5-kanalige
Drum-Expander ergänzt die klassische Parametrik um Filter, Resonanz, Modulatoren und Distrortion.
Kurz: So haben Sie Drums noch nie gehört! Seite 82
Beat Constructor: ChillstepWie nur wenigen Künstlern gelingt es DJ Shadow, sich musikalisch permanent auf der
Höhe der Zeit zu bewegen, sich dabei fortwährend neu zu erfinden, ohne dabei seinen
treuen Fans den Rücken zu kehren. Auf seinem aktuellen Album „The mountain will fall“
schlummern zwischen experimentellen Tracks auch zwei Kandidaten, die alle Register
des aktuell angesagten Chillstep-Sounds ziehen. Seite 42
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10 • Beat 06 | 2017
Magazinvon Kai Chonishvili, Alex Bota-Weber
Fakten | Meinung | News | Produkte
Neu: Ferrofish Pulse 16Den ersten neuen Namen bringt Pulse 16 in das Ferroish-Portfolio: Auf einer
Höheneinheit wandelt der Neue maximal 16 analoge Eingänge und stellt sie
im digitalen ADAT-Format über TOSLINK zur Verfügung. Gleichzeitig können
16 ADAT-Kanäle in die analoge Welt überführt werden. Für die analogen Sig-
nale verfügt Pulse 16 über 32 symmetrische 6,3-mm-Klinkenbuchsen, für die
ADAT-Verbindungen stehen acht optische Anschlüsse bereit. Somit kann auch
im 96-kHz-Sample-Betrieb die volle Anzahl an Analogkanälen genutzt werden.
Für die Formatwandlung innerhalb der digitalen Welt stellt Ferroish die
neue VERTO-Serie vor. Die drei 9,5-Zoll-Geräte VERTO32, VERTO64 und VER-
TOMX übersetzen zwischen ADAT oder MADI und DANTE. Sie sind dabei kom-
plett über MIDI beziehungsweise MIDI-over-MADI fernsteuerbar und können
per WordClock an eine externe Taktquelle angehängt werden.
www.ferrofish.de
PSI A125-M: Kompakter SubPSI Audio setzt beim A125-M, wie bei allen Produkten, auf durchdachte, pra-
xisnahe Analogtechnik. Im doppelwandigen Holzchassis beindet sich ein ein-
zelner 25-cm-Tieftöner. Dieser wird von einem hochwertigen Class-G-Verstär-
ker angetrieben, der für präzise, eiziente Verstärkung sorgt und zugleich die
Hitzebelastung der Komponenten minimiert. Der A125-M wurde als ideale Er-
gänzung für die PSI Audio Studiomonitore entwickelt und erweitert den Fre-
quenzbereich nahtlos bis hinunter auf 28 Hertz. Die Hauptmonitore verfügen
über einen variablen Roll-Of, der niedrige Frequenzen um bis zu 10 dB redu-
ziert. Mit diesem Roll-Of sind die Lautsprecher und der Subwoofer perfekt in
Phase. Sein Schalldruckpegel macht den A125-M zum optimalen Spielpartner
für kleinere Monitore wie A14-M, A17-M oder sogar A21-M. Werden zwei Sub-
woofer in Stereoanordnung verwendet, ergänzen sie zudem die größeren Mo-
delle A21-M und A25-M.
www.audiowerk.eu
Arturia: Keylab EssentialsVon Arturia gibt es aktuell die Controller-Neuheit Keylab Essentials, die sich als
Komplett-Paket an Musiker richtet, die sofort loslegen wollen. Keylab Essenti-
als ist ein Controller-Keyboard mit acht anschlagdynamischen Pads zum Ein-
spielen von Beats sowie neun Drehreglern und neun Fadern zur Kontrolle der
Instrumente. Allerdings werden die Pads auch für andere Funktionen genutzt,
wie zum Beispiel dem Aktivieren von MIDI-Mappings für die DAW-Steuerung.
Das Keyboard gibt es in zwei Varianten mit 49 oder 61 Tasten.
In puncto Software lässt sich Arturia nicht lumpen, so sind beim Keyboard
Analog Lab 2 (5000 Sounds aus der V-Collection), UVI Steinway Flügel und
Ableton Live Lite mit an Bord. Wer also auf gut modellierte Vintage-Synthesi-
zer-Sounds und einen authentisch-simulierten Flügel steht, macht mit diesem
Bundle nichts falsch.
www.tomeso.de