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Chemnitz – Stadt der Moderne Rathaus-Journal www.chemnitz.de Sonderausgabe Stadtjubiläum 875 Jahre Chemnitz 130.000 Exemplare 28. Jahrgang 29. Dezember 2017 52 Die Themenräume Seite 2 Mit 875 Jahre »Herausforderung«, »Fortschritt«, »Liebe«, »Höchst- leistung« und »Form« sind die fünf Themenräume und -quartiere überschrieben, die von den Chem- nitzern mit Leben gefüllt werden. Das Programm Seiten 8 - 10 Eine Stadtkarte stellt die einzel- nen Veranstaltungen an verschie- denen Orten im Jubiläumsjahr grafisch dar. Auf www.875-jahre- chemnitz.de wird diese Karte laufend aktualisiert. Der Auftakt Seite 3 »Chemnitz singt!« – So lautet die Überschrift zur Eröffnungsveran- staltung zum Stadtjubiläum am 21. Januar 2018, 15 Uhr, in der Messe Chemnitz. Chöre und Pu- blikum singen dabei gemeinsam. Die Historie Seite 4 Historiker vom Stadtarchiv, vom Geschichtsverein und der Techni- schen Universität berichten über die Geschichte der Stadt – z.B. bei Ringvorlesungen und auch im Schloßbergmuseum. Der Macher Seite 5 2018 wird über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner er- zählt – die »Macher« von vorges- tern, gestern und heute. Einer ist Prof. Dr. Christoph Fasbender von der TU Chemnitz. Foto: Fotolia 875 Jahre Chemnitz

875 Jahre Chemnitz...Der Macher Seite 5 2018 wird über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner er-zählt – die »Macher« von vorges-tern, gestern und heute. Einer ist Prof

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Page 1: 875 Jahre Chemnitz...Der Macher Seite 5 2018 wird über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner er-zählt – die »Macher« von vorges-tern, gestern und heute. Einer ist Prof

Chemnitz – Stadt der Moderne Rathaus-Journal www.chemnitz.de Sonderausgabe Stadtjubiläum 875 Jahre Chemnitz 130.000 Exemplare 28. Jahrgang 29. Dezember 201752

Die Themenräume Seite 2 Mit 875 Jahre »Herausforderung«,»Fortschritt«, »Liebe«, »Höchst-leistung« und »Form« sind diefünf Themenräume und -quartiereüberschrieben, die von den Chem-nitzern mit Leben gefüllt werden.

Das Programm Seiten 8 - 10Eine Stadtkarte stellt die einzel-nen Veranstaltungen an verschie-denen Orten im Jubiläumsjahrgrafisch dar. Auf www.875-jahre-chemnitz.de wird diese Kartelaufend aktualisiert.

Der Auftakt Seite 3»Chemnitz singt!« – So lautet dieÜberschrift zur Eröffnungsveran-staltung zum Stadtjubiläum am21. Januar 2018, 15 Uhr, in derMesse Chemnitz. Chöre und Pu-blikum singen dabei gemeinsam.

Die Historie Seite 4Historiker vom Stadtarchiv, vomGeschichtsverein und der Techni-schen Universität berichten überdie Geschichte der Stadt – z.B.bei Ringvorlesungen und auch imSchloßbergmuseum.

Der Macher Seite 52018 wird über die Geschichteder Stadt und ihrer Bewohner er-zählt – die »Macher« von vorges-tern, gestern und heute. Einer istProf. Dr. Christoph Fasbender vonder TU Chemnitz.

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875 Jahre Chemnitz

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Ein Blick auf Chemnitz heute. Im Fokus: Schloßberg und Schloßteich, von wo aus die Stadtgeschichte ihren Anfang nahm. Wie sich Chemnitz im Lauf seiner Geschichte entwickelte,das ist Gegenstand und Inhalt zahlreicher Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Foto: Ulf Dahl

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Amtsblatt ChemnitzStadtjubiläum Chemnitz

Chemnitz im Wandel der ZeitenVergangenheit, Gegenwartund Zukunft im Blick875 Jahre Stadtgeschichte: Zahl-reiche Veranstaltungen im Stadtju-biläumsjahr 2018 regen die Chem-nitzer an, sich mit der Vergangenheit,der Gegenwart und der Zukunft ihrerStadt auseinanderzusetzen.

Das Jubiläum soll gebührend überallim Stadtgebiet gefeiert werden: Durcheigene Projekte gestalten die Chem-nitzer das Festprogramm mit. UmIdeen dafür zu sammeln, wurdenvom Programmbeirat und von derProjektleitung, die bei der CWE unddem Kulturbetrieb liegt, über dasStadtgebiet verteilt Themenräumegeschaffen: Sie sind überschriebenmit »Form«, »Fortschritt«, »Heraus-forderung«, »Liebe« und »Höchst-leistung«. Für jeden der Themenräume gab esein Netzwerktreffen im Gebiet, beidem sich die Akteure treffen undaustauschen konnten. Dabei sindAnregungen für Veranstaltungen zu-sammen gekommen. »Wir hattenuns 52 Projekte gewünscht. Darausist das Dreifache geworden. Wirhaben also den Nerv der Chemnitzergetroffen«, sagt Sören Uhle, Ge-schäftsführer der CWE mbH.

Im »Start-up«-Gebäude auf demTechnologie-Campus nahe der TUChemnitz war der Treffpunkt für dasThemenspektrum »Höchstleistung«.Hier suchen Akteure Anknüpfungs-punkte zwischen der Universität und

den zum Themenraum gehörigenStadtteilen. Dass Wissenschaftdabei die zentrale Rolle spielt, istklar. Angestoßen wurde unter ande-rem das Schülerprojekt »Denk’ mit,denk’ nach!« zur Stadtgeschichte.

Alte Aktienspinnerei –gestern und heuteAuch bereichert die TU das Stadtju-biläum mit einer Vortragsreihe, beider die Alte Aktienspinnerei im Mit-telpunkt steht. Das Gebäude wirdderzeit zur Universitätsbibliothekumgebaut. Professor Christoph Fasbender, Lite-raturwissenschaftler der TU undMitglied der ProgrammkommissionStadtjubiläum, kündigt Vorträge anzur bewegten Geschichte der AltenAktienspinnerei, deren heutigerUmbau 2019 abgeschlossen seinsoll. In neun Vorträgen wird die Ge-schichte des Gebäudes und seinerNutzer dargestellt. Am 17. April 2018 eröffnet JoachimStemmler, der für den wissenschaft-lichen Altbestand verantwortlicheFachreferent an der Universitätsbi-bliothek, die Reihe mit einem Vor-trag zur Gründungsgeschichte derAlten Aktienspinnerei. Beschlossenwird die Reihe Ende Juni mit einemVortrag der Direktorin der Universi-tätsbibliothek, Angela Malz, dieeinen Ausblick auf die neue Univer-sitätsbibliothek geben wird. »Zwischen diesen beiden auch chro-nologischen Eckpunkten werden si-cherlich viele spannende und

eventuell auch neue Details ansLicht kommen«, sagt der Leiter desUniversitätsarchivs, Stephan Luther,bei dem die Organisationsfäden zu-sammenlaufen.

Herausforderungen anneh-men: Stadt weiter denkenKriege, Brände, Epidemien, wech-selnde Herrschaften, Wachstum derBevölkerung und Schrumpfung,aber auch neue Räume und sozialerAusgleich: Um solche Herausforde-rungen geht es. Die Stadt verändertsich ständig: In allem, was heutesichtbar ist, schwingt Geschichtemit und genau darum geht es 2018im Themenkomplex »Herausforde-rung«. Wie gehen wir damit um? Alsein Beispiel mag die Umnutzung derAlten Aktienspinnerei gelten. Doch geht es beim Thema »Heraus-forderung« um weit mehr: Hierbeigreift man Fragen der Industriekul-tur auf, diskutiert ebenso darüber,wie eine Stadt ansprechenden undbezahlbaren Wohnraum vorhält undthematisiert z.B. den Umgang mitden Auswirkungen des Klimawan-dels. Herausgefordert sind dieChemnitzer auch, wenn es um De-mokratie und um eigenes Mitwirkengeht. Beim Themenraum »Heraus-forderung« ist das Industriemuseumein bedeutender Schauplatz –schließlich spiegeln sich in seinerAusstellung 220 Jahre sächsischeIndustriegeschichte und wie indus-trieller Fortschritt die Geschichteder Stadt maßgeblich beeinflusste

und prägte. Der Museumskomplexmacht dies deutlich. Er diente bis1982 als Gießerei- und Maschinen-halle. Nun ist es ein Industriemu-seum, das von 1999 bis 2002saniert wurde.

Den Schloßberg entdeckenDas Kernthema »Form« ist derStadtgründung und -entwicklunggewidmet. Das dies am Ausgangs-punkt der Stadtentwicklung – inSchloßchemnitz thematisiert wird –leuchtet ein. Aber weshalb heißt eseigentlich Schloßchemnitz, wo dortdoch kein Schloss steht? Diese undweitere Fragen lassen sich hier beiverschiedenen Veranstaltungen klä-ren. Auf dem Schloßberg will manebenso vertiefen, welche BedeutungRaumfahrt für Chemnitz hat undwarum sich Senioren für ChemnitzerBraukunst begeistern? Und was wirdzum »Klostersommer« geboten? DieAntwort lautet Vielfalt: Dazu zählendas Sommerfest des Geschichtsver-eins, eine Kinderstadt im Küchwald,eine Sonderausstellung des Schloß-bergmuseums zum Benediktiner-kloster und ein Entdeckertag.

Fortschritt und Wandel

»Fortschritt« bedeutet Anpassungs-fähigkeit und Veränderungsbereit-schaft und auch, neue Technologienzu entdecken, sie praktisch einzu-setzen zur Verbesserung der Lebens-umstände. 875 Jahre Fortschritt istder Themenraum, in dem sich die

Ansichten der Epochen begegnen.Nicht von ungefähr ist dieser The-menraum im Westen der Stadt ver-ortet, dort wo Industrieproduktionsich über Jahrhunderte entwickelte.

Von Minne bis Love 2.0

Beim Themenkomplex »Liebe« stehtu.a. die Frage im Raum: Kann manseine Heimatstadt lieben? Wo gibtes Orte der Wohlfahrt – der Nächs-tenliebe in der Stadt? Dr. Gala Rebane, Inhaberin der Ju-niorprofessur Interkulturelle Kompe-tenz an der TU, beschreibt dreiProjekte von Studenten zum ThemaLiebe: Die Ausstellung »Von Minnebis Love 2.0« wird im Sommer imRathaus zu sehen sein. Dazu suchendie Studenten noch Exponate derChemnitzer vom Hochzeitskleid biszum Foto. Wer solche Stücke zurVerfügung stellen möchte, kann sichper Mail an [email protected] per Telefon unter0371/53136184 melden. Aucheinen Film, der Romeo und Julia2018 in Chemnitz ansiedelt, werdendie Studenten drehen. Und schließlich wird sich ein Pro-jekt mit interkulturellen Ehen undPartnerschaften in Chemnitz befas-sen. Das recherchierte Material sollals Buch herausgegeben werden.

Weitere Ideen kann man via E-Mail:[email protected] an die CWEsenden. Auch unter der Rufnummer3660 201 oder im Projektraum im Tietzkönnen Vorschläge gemacht werden.

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Zum Auftakt singt Chemnitz

1500 Stimmen vereint im Chorkonzert Vielstimmig»Chemnitz singt!«: So lautet dieÜberschrift zum musikalischen Auf-takt des Stadtjubiläums am 21. Ja-nuar 2018, 15 Uhr, in der Halle 1der Messe Chemnitz. Als musikali-scher Gastgeber fungieren der Opern-chor der Städtischen Theater Chem-nitz, die Singakademie Chemnitz, derChor der Technischen Universität undmehrere Kantoreien. Dieses Klanger-lebnis organisieren die TheaterChemnitz, C³ - die Chemnitzer Ver-anstaltungszentren und der Musik-bund Chemnitz zusammen mit demSächsischen Chorverband. Das Mit-singkonzert für die ganze Familie wirdbegleitet von der Robert-Schumann-Philharmonie unter der Leitung vonFelix Bender. Es erklingen Lieder vonder klassischen Chorliteratur bis hinzum modernen Unterhaltungssong.Gestaltet wird das Programm vonChemnitzer Chören – darunter Kin-der-, Schul- und Jugendchöre bis hinzu solchen von Kantoreien, Senioren-chören, der Singakademie, dem Uni-versitätschor und dem Opernchorsowie von weiteren Chören aus Sach-sen und sogar aus Partnerstädten.

Kanon mit Publikum

Die Kultureinrichtungen der Stadtund die Chemnitzer selbst singenund lassen so ein Zusammengehö-rigkeitsgefühl wachsen, das die ganzeStadt vereint. Den musikalischenAuftakt der Veranstaltung am 21. Januar 2018 bildet der »Einzugder Gäste« aus Wagners »Tannhäu-ser«. Mit Leo Haßlers »Tanzen und

Springen«, Christoph Willibald Glucks»Füllt mit Schalle« sowie Felix Men-delssohn Bartholdys »O Täler weit,o Höhen« und Georg Friedrich Hän-dels »Halleluja« stehen vier berühmteKlassiker der Chorliteratur auf demProgramm. Auch Kinderchöre sin-gen. Gemeinsam mit dem Publikumerklingt der Kanon »Bruder Jakob«und Gundermanns Volksliedbearbei-tungen von »Das Wandern ist desMüllers Lust, nun will der Lenz unsgrüßen« sowie »Heut' ist ein wun-

derschöner Tag«. Neben zwei sinfo-nischen Werken, in denen die Ro-bert-Schumann-Philharmonie die Zu-hörer mit auf eine orchestrale Reisenimmt, werden Verdis »Va Pensiero«(Der Gefangenenchor) aus »Nabucco«und Ausschnitte aus Orffs »CarminaBurana« zu hören sein.

Sangesfreude erwünscht

Im Oktober dieses Jahres wurde ei-gens ein Projektchor für die musika-

lische Auftaktveranstaltung zumStadtjubiläum gegründet. Seithertreffen sich die Sängerinnen undSänger im Zweiwochenrhythmus imProbenhaus der Theater Chemnitz inder Wilhelm-Raabe-Straße 15, um ihrRepertoire unter Leitung des Chorlei-ters, Dirigenten und Pianisten An-dreas Reuter einzustudieren.Inzwischen haben sich für »Chemnitzsingt!« über 1500 Chorsänger und -sängerinnen angemeldet. Doch sollausdrücklich auch das Publikum mit-

singen! Alle Liedtexte werden aufGroßleinwände projiziert, so dassjeder sangesfreudige Zuschauer indie Klänge der Chöre einstimmenkann.

Programm vom Kinderchor

Auch ein eigenes Kinderchorpro-gramm gibt es. Dirigieren wird die400 Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren derLeiter des Kinderopernchores PietroNumico. Er erklärt: »Das Kinderchorpro-gramm umfasst vier Lieder. Es sind‘La Ola’ und ‘Singen macht Spaß’von Uli Führe in deutscher Sprache,außerdem ‘All Things Bright AndBeautiful’ von John Rutter in engli-scher Sprache und ‘Vois sur ton che-min’ von Bruno Coulais – diebekannte Filmmusik aus ‘Die Kinderdes Monsieur Mathieu’ – in franzö-sischer Sprache. Das Programm entstand aus Vor-schlägen verschiedener Kinderchor-leiter. Es handelt sich um bekannteTitel, die viele Chöre im Repertoirehaben oder schon immer einmal sin-gen wollten.«

Die Karten für das Chorkonzert »Chem-nitz singt!« kosten 10 bis 15 Euro, fürKinder 5 Euro und sind unter Telefon0371 4000430 und www.theater-chemnitz.de erhältlich.

Im Herbst wurde ein Projektchor für die musikalische Auftaktveranstaltung zum Stadtjubiläum gegründet. Seither treffen sich dessen Sängerinnen und Sänger regelmäßig, um unter Leitung desChorleiters Andreas Reuter ihr Repertoire einzustudieren. »Im Konzert selbst werden nicht alle Choristen alle Stücke mitsingen, sondern je nach Vorbereitungsstand und Schwierigkeit desWerks in Gruppen aufgeteilt«, sagt der künstlerische Leiter und Dirigent des Chorkonzertes Felix Bender. Alle Liedtexte werden auf Großleinwände projiziert, so dass jeder sangesfreudige Zu-schauer in die Klänge der Chöre einstimmen kann. Unter Leitung von Dirigent Andreas Reuter wurden die Lieder geprobt. Foto: Nasser Hashemi/Theater Chemnitz

Auch ein Kinderchorprogramm wird bei »Chemnitz singt!« erklingen. Derzeit proben die Mädchen und Jungen desKinderopernchores mit Chorleiter Pietro Numico für ihren großen Auftritt. Foto: Nasser Hashemi/Theater Chemnitz

52 29. Dezember 2017 3SonderausgabeAmtsblatt Chemnitz Stadtjubiläum Chemnitz

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875 Jahre Chemnitz: Schüler näher-ten sich unterstützt von der TU Chem-nitz in einem Projekt der Geschichteihrer Stadt. Das Projekt »Denk‘ mit,denk‘ nach! Mittelalter-Rezeption indeiner Stadt«, das über zwei Jahreim Programm Denkwerk durch dieRobert Bosch Stiftung und durchdas Zentrum für Lehrerbildung derTechnischen Universität Chemnitzgefördert wurde, findet im Januar2018 seinen Abschluss. »Thematisch knüpft das Projekt andas 875-jährige Jubiläum der StadtChemnitz an«, sagt die Antragstellerindes Projekts, Dr. Gesine Mierke, Mit-

arbeiterin für Deutsche Literatur- undSprachgeschichte des Mittelaltersund der Frühen Neuzeit an der TUChemnitz. Gymnasiasten aus Einsiedelund vom Martin-Luther-GymnasiumFrankenberg suchten mit Wissen-schaftlern sowie Studierenden derTU nach Spuren des Mittelalters inChemnitz.

Vom Benediktinerklosterbis zur Rolandfigur

Die Schüler wurden zu eigenständigerForschung angeleitet und setzten

sich mit fünf mittelalterlichen Posi-tionen in Chemnitz auseinander: demBenediktinerkloster, dem ChemnitzerRoland, dem Judith-Lucretia-Portal,der mittelalterlichen Stadttopogra-phie/Roter Turm und mit ausgewähltenHeiligenfiguren. Sie recherchiertenzu ihren Themen, führten Interviewsmit Chemnitzern und hielten ihre Er-gebnisse in einer ersten wissenschaft-lichen Arbeit fest. Unterstützung erhielten sie dabei vonLehrern und von den TU-Wiisen-schaftlern Dr. Martin Clauss (Professurfür Europa im Mittelalter und in derFrühen Neuzeit), Dr. Karen Werner

(Zentrum für Lehrerbildung) und Pri-vatdozentin Dr. Gesine Mierke (Pro-fessur für deutsche Literatur- undSprachgeschichte des Mittelaltersund der Frühen Neuzeit).

Unterstützt von Archivenund Museen

Die Schüler erhielten Zugang zuPrimärquellen und Archiven, dennals weitere Kooperationspartner desProjekts fungierten Dr. Jens Beutmann(Staatliches Museum für ArchäologieChemnitz) und Uwe Fiedler (Leiter

des Schloßbergmuseums Chemnitz). Im Kleinen Renaissancesaal desSchloßbergmuseums wird auch dieoffenliche Abschlusspräsentation am17. Januar 2018 von 14 bis 16.30Uhr stattfinden, in deren Rahmendie Ergebnisse des Projekts der Öf-fentlichkeit präsentiert werden.

Die Veranstaltung bildet den Ausklangdes mehr als zwei Jahre andauerndenProjektes, das einen Transfer zwischenUniversität, Schule und städtischenMuseen leistete und den SchülerinnenEinblick in geisteswissenschaftlicheArbeit gewährte.

»Denk’ mit, denk’ nach!« – Schülerprojekt zur Stadtgeschichte

4 52 29. Dezember 2017Sonderausgabe

Amtsblatt ChemnitzStadtjubiläum Chemnitz

Mönche als erste Siedler

Um das Jahr 1136 bemerkten diewenigen Wolfsjäger, die von Zeit zuZeit auf der heutigen Altchemnitzerund Altendorfer Flur siedelten, aufeinem bewaldeten Höhenzug nahedem Chemnitzfluss geschäftigesTreiben. Geräusche von Zugtieren,Klirren von Metall, Axt- und Ham-merschläge signalisierten intensiveBautätigkeit: Hier, in der Abgeschie-denheit des Urwaldes nahe Pleiß-bach und Chemnitzfluss, sollte einKloster als Ausgangspunkt für diekünftige Besiedelung, für die Anlagevon Dörfern und Städten entstehen.

Die Mönche, die mit dieser Aufgabebetraut worden waren und in diekünftige Abtei einziehen sollten,

kamen aus dem Kloster Pegau beiLeipzig und folgten der Regel derBenediktiner. Die Initiative zur Besiedelung desLandstriches aber ging von den deut-schen Kaisern aus. Nach dem Nie-dergang der mächtigen Herrscherge-schlechter der Salier und Ottonenhatte die Krone viel von ihrer Machtan weltliche und geistliche Fürstenverloren. Kein Wunder also, dassnun Kaiser Lothar von Supplinburgund seine Gattin Richenza außeror-dentlich um die Restitution der kai-serlichen Macht bemüht waren.Kaiser Lothar und seine Nachfolgerwollten mit den bislang kaum ge-nutzten Ländereien der Krone, diebis zum Ende des 12. Jahrhundertszu den kaiserlichen Domänen Plei-ßenland, Voigtland und Egerland

ausgebaut und besiedelt wurden,eine starke wirtschaftliche Machtba-sis schaffen.

Marktprivileg gilt als GeburtsurkundeNach Lothars Tod setzte sein Nach-folger König Konrad, der erste Herr-scher aus dem Geschlecht derStaufer, diese Politik fort: Um dasKloster am »lokus kameniz dictus«,am »Chemnitz genannten Orte«nachhaltig in seinen Bemühungenum den Landesausbau zu unterstüt-zen, erteilte Konrad in einer Urkundedes Jahres 1143 den Benediktinerndas Recht, nicht weit entfernt vomKlosterberg einen reichsoffenen,unter Königsschutz stehenden Fern-handelsmarkt zu eröffnen.

Dieses für die Chemnitzer Ge-schichte so wertvolle königliche Do-kument von 1143 bestätigte nichtnur im Nachhinein die Gründungdes Klosters durch Kaiser Lothar,sondern stellt, indem es mit demMarktrechtsprivileg auf eine an-gestrebte spätere Stadtgründungorientierte, gewissermaßen die »Ge-burtsurkunde« , die urkundliche Erst-erwähnung des »Chemnitz genann-ten Ortes« vor exakt 875 Jahren dar.

Kloster und Stadt

Die Gründung des Benediktinerklos-ters wie auch die zum Ende des 12.Jahrhunderts hin erfolgte endgültigeHerausbildung der Stadt Chemnitzstellten somit etwas Besonderes dar,denn beide, Kloster wie Stadt,

waren Glieder des Heiligen Römi-schen Reiches Deutscher Nationund unterstanden damit direkt denKaisern und Königen. Doch währenddas Kloster diesen Status bis in dieZeit der Reformation beibehaltenkonnte, verlor ihn Chemnitz, alsnach der Schlacht von Lucka imJahre 1307 König Albrecht I. dasPleißenland an das Geschlecht derWettiner abtreten musste.

Zwar versuchten die Kaiser Ludwigder Bayer und Karl IV. während ihrerRegierungszeit, Chemnitz alsReichslandstadt wieder unter dieKrone zu bringen, doch standen denKaisern zu dieser Zeit keine ausrei-chenden Machtmittel zu Verfügung,um etwaige Machtansprüche gegenstarke Fürsten durchzusetzen.

Die Schloßkirche Chemnitz gilt als eines der kulturhistorisch wertvollsten Bauwerke der Stadt. Eine erste Kirche entstand hier bereits im 12. Jahrhundert, an die sich die Klosteranlage desBenediktinerklosters anschloss. Heute befindet sich hier das Schloßbergmuseum mit seiner stadtgeschichtlichen Sammlung. Die Mitarbeiter des Museums bringen Besuchern ihres Hausesdie Stadtgeschichte näher – z.B. auch mit einer Sonderausstellung, die zum Stadtjubiläumsprogramm gehört. Foto: Kristin Schmidt

Vom Pioniergeist der Mönche

Die Anfänge des »lokus kameniz dictus« vor 875 Jahren

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Viele Stadtgeschichten statt einer

Chemnitz feiert im nächsten Jahr875 Jahre Stadtgeschichte. Im Vor-feld waren Vereine, Institutionen undPrivatpersonen aufgerufen, sich mitihren Projekten am Jubiläum zu be-teiligen. Mit einem der Initiatoren,Prof. Christoph Fasbender, seit 2009Professor für Deutsche Literatur-und Sprachgeschichte des Mittelal-ters und der Frühen Neuzeit an derTU Chemnitz, sprachen wir zu denVorbereitungen und Erwartungen andas Jubiläumsjahr 2018.

Sie haben den Anstoß dafür gegeben,das Stadtjubiläum anders als üblichzu begehen – mit viel Beteiligung,kleinteilig und dezentral. Wieso hattenSie diese Idee?

Mir ging es um die Frage, wie wirdie Chemnitzer Geschichte wahr-nehmen. Wer Menschen in Chemnitznach der Identität und der Geschichteder Stadt fragt, merkt schnell, dasssie von ganz unterschiedlichen Epo-chen und vielen Brüchen geprägtist. Oft wissen die Menschen garnicht, zu welcher Geschichte siestehen sollen, weil es offensichtlichzu wenige Bezüge zur Gegenwartgibt. Ich wollte die Chemnitzerinnenund Chemnitzer anregen, über ihreeigene Geschichte nachzudenkenund sich zu positionieren. Was istden Menschen an der Stadtgeschich-te wichtig? Das ist doch eine span-nende Frage. Wenn das Stadtjubilä-um von den klassischen Akteurenvorbereitet wird, dann gibt es viel-leicht die eine Stadtgeschichte. Ichwollte aber viele verschiedene Ge-schichten hören. Das ist ein großerFlickenteppich an Meinungen undWahrnehmungen und nichts aus-schließlich Singuläres, was mannacherzählen kann. Sondern eswird viele Varianten von Stadtge-schichte und Stadtgeschichten ge-ben.

Ist dieser Ansatz von ihrer wissen-schaftlichen Arbeit geprägt?

Ich habe als Professor schon mitder frühen Chemnitzer Geschichtezu tun, das ist richtig. Dieses Gebietist aber recht urkundenschwach.Und die wenigen Urkunden, die esgibt, sind im Wesentlichen unbe-kannt. Spannender wird es ab dem16. Jahrhundert, als sich der Pro-testantismus sich ausgebreitet hatund mit der katholischen Stadtge-meinschaft gemeinsame Wege ging.

Aber das ist dann nur noch bedingtmein Themengebiet.Es ist eher einpersönliches Motiv. Ich bin freiwilligin diese Stadt gekommen und fühlemich mit verantwortlich für sie. Ichhabe die rasanten Entwicklungspro-zesse dieser Stadt miterlebt undhatte das Gefühl, ich will auch etwasdazu beitragen. Ich wollte die Stadtals Labor verwenden und die Chem-nitzerinnen und Chemnitzer sagenlassen, was ihr Bild vom Ganzen ist.In Chemnitz ist unglaublich viel Be-wegung und Aktivität, aber es wird

sich auch teilweise beschwert, dasses viele Begrenzungen gibt. Ichwollte den Menschen ein Jahr langFreiraum geben, damit sie unbequemsein und Themen ansprechen dürfen,die vorher nicht so präsent waren.

Sind Sie mit der Resonanz der Ideezufrieden?

Wir reden nicht von Hochglanzpro-dukten. Die meisten, die sich hierbeteiligen, haben vorher ganz seltenetwas öffentlich präsentiert. Das istaber auch das Aufregende daran.Die Menschen erobern sich die Stadtüber das Thema Stadtgeschichte.Ich fand es spannend zu beobachten,wie sich Akteure miteinander ver-netzen. Beispielsweise wenn ichhöre, wie die Studierenden mit denBrautmodegeschäften Kontakt auf-nehmen, um etwas zum Thema Liebevorzubereiten. Auch das Ballett, dieGalerien der Stadt oder der öffentli-che Nahverkehr werden angesprochenund machen mit. Über das Thema Stadtgeschichtekommen die verschiedenen Akteurezusammen. Im Einzelnen kann ichdas schon gar nicht mehr überbli-cken. Aber ich merke, dass jungeStudierende mit alten Hasen zu-sammenarbeiten und Projekte ent-stehen, die so nie geplant waren.Dieser Prozess des Kennenlernens

und die Verständigung darüber, werman ist und wie man ist, das wirddie Stadt auch künftig prägen.

Ist es denn so einfach mitzumachen?

Ich merke, dass im Moment dieLust bei vielen groß ist, noch miteinzusteigen und die sagen: Ja, daswollen wir auch.Es war mir selbst ein Anliegen, dieUniversität in der Stadt noch sicht-barer zu machen. Wir haben versucht,diese Sichtbarkeit, in den letztenJahren zu erhöhen. Und nicht nurProfessoren, sondern vor allem diejungen Studierenden wollten wir be-geistern.

Was wird bleiben vom Jubiläumsjahr?

Manchmal hört man, dass nach einerKlassenfahrt oder Ähnlichem sichgroße Freundschaften gebildet haben.Ich würde mir sehr wünschen, dasssich aus dieser außerordentlichenBeziehungsarbeit, die auf eigenenEntschluss entstanden ist, eine dau-erhafte Zusammenarbeit entwickelt.Das wäre das Schönste, was passierenkönnte.

Sie führen auch selbst ein Projektdurch. Worum geht es?

Ich habe vor längerer Zeit ein altes

Schriftstück aus dem 18. Jahrhundertgefunden. Es ist eine interessanteAbhandlung über »Mancherlei Artendes Küssens«, die hier in Chemnitzgeschrieben und gedruckt wordenist. Vom 18. Jahrhundert gibt es ja nurwenige Zeugnisse in der Stadt. Kaumjemand weiß, dass es damals inChemnitz einen Verlag, diesen Autorund erst recht sein Werk über dasKüssen gab. Wir wollen dieses Buchder Stadt wiedergeben, teilweise re-digieren und in einer lesbaren Formmit Performances und künstlerischenDarbietungen am Tag des Kusses,am 6. Juli 2018, vorstellen.

Wie haben sich die Studierenden vondem Stadtjubiläum begeistern lassen?

Wenn wir davon wegkommen, Stadt-geschichte als eine politische Ge-schichte, eine Abfolge von Daten zubegreifen, dann kommen wir demKern der Sache viel näher. Wir kön-nen uns klarmachen, dass es tau-sende Stadtgeschichten gibt. EineGeschichte der Musik, der Malerei,des Handwerks, der Literatur, derFrauen, der Kindheit, des Fremd-seins, der Armut, der Währung –Chemnitz hat all diese speziellenGeschichten. Und die Studierendenlassen sich gut bei ihren Interessenabholen und haben sich anregen

lassen, mit Gleichgesinnten in derStadt etwas zusammen auf die Beinezu stellen.

Das Stadtjubiläum soll den Weg fürdie Bewerbung zur KulturhauptstadtEuropas 2025 ebnen? Wie soll dasgelingen?

Es passiert unglaublich viel in dieserStadt. In den vergangenen drei, vierJahren habe ich viel Aufbruch undDynamik erlebt und den politischenWillen gesehen, die Stadtgesellschaftzur Partizipation zu animieren. Alsich das Konzept zu 875 Jahre Chem-nitz das erste Mal vorgestellt habe,sprach noch niemand über die Kul-turhauptstadtbewerbung. Und dochgreifen die Dinge jetzt schon inei-nander. Ich halte es für wichtig, die Chem-nitzerinnen und Chemnitzer daranzu erinnern, dass sie Teil der Stadtsind. Das sollten sie nicht nur spüren,indem sie Strafzettel bezahlen, weilsie falsch geparkt haben oder sichbeschweren dürfen, weil etwas ge-sperrt ist oder nicht läuft. Ich binder festen Überzeugung, dass inChemnitz ganz viel Bereitschaft zurMitgestaltung steckt. Auch die Politikhat diesen partizipativen Ansatz ver-standen und trägt ihn, wie wir sehen,konsequent mit.

Wie soll die Stadt bis 2025 ausse-hen?

Die Stadt braucht eine auf Verstän-digung und Interaktion aufbauendeStadtgesellschaft. Die städtischenHäuser profitieren davon, wenn siesich weiter öffnen, wenn sie sichnicht als Verwalter der Geschichte,sondern als Gestalter der Gegenwartund der Zukunft begreifen. Das seheich bereits an vielen Stellen. DieOffenheit der kulturellen Einrich-tungen bekommt noch einmal eineganz neue Qualität.

Warum sollte sich Chemnitz mit seinerGeschichte über das Jubiläumsjahr hi-naus auseinandersetzen?

Chemnitz hat kein einfaches Ver-hältnis zu seiner Geschichte. Es hatmindestens drei bis vier, sehr ein-schneidende Umbrüche erlebt: dieMachtergreifung der Nationalsozia-listen, die Auflösung des intellektu-ellen Bürgertums, die Einführungdes Sozialismus und dessen Ende.

All dies sind schwerwiegende Ein-schnitte gewesen, die der Stadt einganzes Jahrhundert genommen ha-ben und wo bis heute unklar ist, wiesie dazu eigentlich stehen soll. Ichwünsche mir also schon ein neuesVerhältnis zu unserer Geschichte.

Wir haben keinen wirklichen Ankerin unserer Geschichtserzählung undwenig sichtbare Zeitzeugen, an denenwir anknüpfen können. Auch des-wegen muss man Chemnitzer Stadt-geschichte vollkommen andersschreiben und denken.

Prof. Christoph Fasbender: »Was ist den Menschen an der Stadtgeschichte wichtig?«

52 29. Dezember 2017 5SonderausgabeAmtsblatt Chemnitz Stadtjubiläum Chemnitz

Prof. Christoph Fasbender sieht viele verschiedene Stadtgeschichten in Chemnitz und hat gemeinsam mitder Stadt Chemnitz und der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH dazuaufgerufen, Projekte zum 875-jährigen Jubiläum einzureichen. Foto: Dirk Hanus

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6 52 29. Dezember 2017Sonderausgabe

Amtsblatt ChemnitzStadtjubiläum Chemnitz

Zum Auftakt des Jubiläumsjahresverlost die Stadt folgende stadtge-schichtliche Bücher und Karten:

5 Drucke »Ansicht der Stadt Kemnitz« nach Friedrich WilhelmDillich, um 1650

5 Mappen »Bilder vom Chemnit-zer Schloß« mit einem kurzen Abriss der Geschichte

2 Bücher »kunst dye dich zyret –Fechten als mittel der persönli-chen und institutionellen Reprä-

sentation« (Wehrverfassung der Chemnitzer Bürger in Mittelalter und früher Neuzeit)

2 Bücher »Prinz Xaver von Sach-sen und seine Zeit« (Wiederauf-bau von Chemnitz nach dem 7-jährigen Krieg)

2 Bücher »Des Himmels Fund-grube« (Chemnitz und das Erzge-birge im 15. Jahrhundert)

2 Bücher »Gotik ohne Grenzen«(Kunst in Sachsen und Böhmen im 15/16. Jahrhundert

2 Bücher »Das Feuer der Renais-sance« (Georgius Agricola und der sächsische Humanismus)

An der Verlosung teilnehmen kannjeder außer die Mitarbeiter derStadtverwaltung Chemnitz.

Wer eines der Bücher oder eine sol-che historische Stadtkarte gewinnenund an der Verlosung teilnehmenmöchte, der sollte folgende Fragerichtig beantworten:

Woher kamen die Mönche, die dasKloster auf dem heutigen Schloßbergals »Wiege der Stadt« gründeten?

Ihre Antwort senden Sie bitte an Stadt Chemnitz/PressestelleMarkt 109111 Chemnitz

Einsendeschluss ist der 5. Januar 2018.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Unter anderem wird der Titel »Gotikohne Grenzen« verlost. Abb.: Stadt

Bücher & Karten zu gewinnen

Fast vergessene Geschichten derChemnitzer Industriekultur sind vom1. Juni bis 4. November 2018 inder Sonderausstellung »Das Herzvon Chemnitz. 875  Jahre Chem-nitz – 220 Jahre Industriekultur« imIndustriemuseum zu sehen.

Die Sonderausstellung wirft einenumfassenden Blick auf die letzten220 Jahre der Stadt-, Firmen-  undTechnikentwicklungen sowie auf his-torische Fakten. In einem Rundgangkönnen die Besucher das einzigar-tige Zusammenwirken der histori-schen Ereignisse erfahren. In dieserZeit entwickelte sich Chemnitz zurführenden sächsischen Industrie-

stadt und übernahm eine wichtigeRolle in der sächsischen Industriali-sierung. Im Mittelpunkt der Ausstel-lung stehen Exponate aus derVergangenheit, Gegenwart und Zu-kunft, die als »Botschafter« dieStadt Chemnitz repräsentieren, wiebeispielsweise der Fahrtrainer madein Karl-Marx-Stadt.

Erfindergeist in der Stadt mit Köpfchen

Der Erfindergeist einiger Karl-Marx-Städter brachte Fahrschülern zu-nächst ohne Auto das Fahren bei.Ein Fahrtrainer machte es möglich.

Der Simulator hatte durchaus seineBerechtigung, denn einfach zurFahrschule gehen und sich anmel-den konnte man zu DDR-Zeitennicht. »Fahrschüler mussten bis zuvier Jahre warten«, berichtet KuratorJürgen Kabus. Zunächst stand Theorie auf demProgramm und anschließend wurdemit dem Fahrtrainer das Wechsel-spiel zwischen Kupplung, Gas undBremse geübt. Schließlich ging esauf den Elementeplatz, wo in älterenFahrzeugen, die an riesige Auto-scooter erinnerten, geübt wurde.Erst wer das beherrschte, durfte aufdie Straße.

Diesen präsentiert das Industriemu-seum Chemnitz den Besuchern die-ser Sonderausstellung.

Lehrwerkstattfertigt Marke Eigenbau

Rainer Schalling, einer der drei Pa-tentinhaber, übergab dem Industrie-museum einen der letzten erhal-tenen, funktionstüchtigen Fahrtrai-ner: »Die Idee, etwas zu tun, umden Fahrschülern die hohe psy-chische und physische Belastung,welche in den ersten Ausbildungs-stunden entstehen, abzubauen, warschon 1962/63 im Kopf vorhanden.

1964/65 habe ich [Schalling] dannversucht, diese Idee umzusetzen.[…] »Der erste Prototyp entstand ineinem Eigenbau Wartburgfond imJahr 1964. Später gelang es, dieBarkas Lehrwerkstatt für die Produk-tion von Fahrtrainern zu gewinnen.«

Insgesamt sind über 3.000  derFahrtrainer gebaut und unter ande-rem nach Ungarn (ab 1972), Bulga-rien (ab 1974), Rumänien (ab1977), später nach Polen, Algerien,Äthiopien, Angola und in den Irakexportiert worden. Die Fahrtrainergab es als stationäre und mobile An-lagen.

Hersteller der Fahrtrainer made in Karl-Marx-Stadt war der VEB Kraftfahrzeuginstandsetzung ELAN. Lucia Schaub und Kurator Jürgen Kabus präsentieren das Exponat im IndustriemuseumChemnitz und machen hier gleichzeitig Werbung für das Jubiläumsjahr der Stadt. Foto: Kristin Schmidt

Chemnitz steht für Köpfchen

Fahrtrainer made in Karl-Marx-Stadt

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52 29. Dezember 2017 7SonderausgabeAmtsblatt Chemnitz Stadtjubiläum Chemnitz

Das Projekt »Chemnitzer Stadtge-schichte_n« nimmt das 875. Stadt-jubiläum zum Anlass und fordert dieChemnitzer auf, Geschichten zuschreiben. Ob fiktiv oder erlebt, dieAngesprochenen sollen ihrer Fanta-sie freien Lauf lassen und Begeben-heiten erzählen, die die Stadt in875 Jahren bewegten, zum Beispielüber jene Zeit, als Barbarossa demMarktort das Stadtrecht verlieh, alspreußische Truppen im Siebenjähri-

gen Krieg Chemnitz besetzten, alshier die Webstühle ratterten, die ers-ten Lokomotiven gebaut wurden,Künstler hier reiften, Trabis über dieStraßen knatterten und über die Zeitals das Contiloch verschwand.Das Projekt »Chemnitzer Stadtge-schichte_n«, das von der CWE geför-dert wird, sammelt in Worten, inBildern, als Comic oder GraphicNovel, als Kurzgeschichte, Gedichtoder Essay alles ein.

Eine Jury wählt die besten Stadtge-schichten aus. Diese werden mitGeld- und Sachpreisen bedacht undin der Chemnitzer Lesenacht 2018präsentiert sowie als »ChemnitzerStadtgeschichte_n« veröffentlicht. Einsendeschluss ist der 15. März2018.

Die Einzelheiten findet man unterwww.chemnitzer-stadtgeschichten.de/ wettbewerb/

Wegen seiner erhöhten Lage bezeichnen die Chemnitzer den Schloßberg als »Balkon von Chemnitz«. Hier ist zum Stadtjubiläum viel zu erleben, darunter die »Entdeckertour«, die sich derStadthistorie widmet. Sie führt an verschiedene Orte und erzählt deren Geschichten. Auch der Küchwaldpark gehört dazu. Hier belebt ein Verein engagiert die über Jahre verfallende Küchwaldbühne,ein anderer Träger betreibt die bei Groß und Klein beliebte Parkeisenbahn, die seit 1953 ihre Runden fährt. Fotos: Kristin Schmidt

Klostersommer auf dem Schloßberg

Stadtgeschichten erzählen

Aus Anlass des 105. Geburtstagesvon Stefan Heym, am 10. April2018, veranstalten die Internatio-nale Stefan-Heym-Gesellschaft unddie Stadtbibliothek 2018 gemein-sam eine Neuauflage des Literatur-spektakels »Chemnitz liest Heym«.An diesem Tag sollen an verschiede-nen Plätzen, darunter auf demChemnitzer Markt, in einer Straßen-bahn, im Schalterraum einer Kran-kenkasse, in Schulen, Bibliotheken

und Buchhandlungen, Texte StefanHeyms von Schülern, Studierenden,Schauspielern und anderen Promi-nenten gelesen werden. Die Stefan-Heym-Gesellschaft möchte so anden Schriftsteller und ChemnitzerEhrenbürger erinnern.Die Veranstaltung »Chemnitz liestHeym« ist Teil der »Chemnitzer Li-teraturtage Leselust«, die vom 5. bis28. April 2018 stattfinden und zu-gleich auch Teil des Projektes

»Chemnitzer Stadtgeschichte_n«Bestandteil des Programms zum875. Stadtjubiläum. Die Lesungen sollen das Interessewecken und anregen, sich mit demfacettenreichen Werk Heyms ausei-nanderzusetzen. Entstehen soll eininteressantes, vielgestaltiges Lese-programm für alle Altersgruppenvom Märchen, über das politischeGedicht bis hin zum historischenRoman.

Neuauflage von »Chemnitz liest Heym«

Der Schloßberg als Ort der Stadtgrün-dung spielt im Jubiläumsjahr eine be-sondere Rolle: Auf den »Balkon vonChemnitz« lädt man 2018 zum Klos-tersommer. Teil davon sind ein Som-merfest des Geschichtsvereins, eineKinderstadt, die Sonderausstellung imSchloßbergmuseum und eine Ent-deckertour. Diese führt dort am 4. Au-gust an stadtgeschichtlich interes-sante Orte. Vom 11. bis ins 21. Jahrhundertschlägt man so den inhaltlichenBogen. Sachkundige des Schloßberg-

museums, der TU und weitere Guidesliefern dazu detailreiche Geschichten.Wo die 1857 gegründete Schloß-brauerei einst Bier braute, steht heuteeine Seniorenresidenz. Deren Betreiber wollen zur »Entde-ckertour« über die Brautradition aufdem Schloßberg berichten. Diesereicht zurück ins 14. Jahrhundert zuden Mönchen des Klosters. In den ältesten Gebäuden der Stadt ver-ortet, ist das Schloßbergmuseumselbst wichtige Station der »Ent-deckertour«. Die Museumsgebäude

gehen auf das Benediktinerkloster »St. Marien« zurück, das Kaiser Lothar um 1136 anlegen ließ. ImLaufe der 400 Jahre seines Bestehenshat man es mehrfach um- und ausge-baut. Einen letzten repräsentativenUmbau in den Formen der Spätgotikgab es zwischen 1483 und 1522. Ex-kursionsteilnehmer erfahren am histo-rischen Ort von jenem Dokument, mitdem der Kaiser um 1143 das Markt-recht bewilligte – als einen Schritt zurspäteren Stadtgründung. An diewechselvolle Klostergeschichte erin-

nern viele architektonische Details desMuseums. Für den Videoclub Schloß-berg war dies eine Anregung, den Film»Die Taube im Ahornlaub« zu drehen.Er berichtet dokumentarisch-szenischüber das Klosterleben um 1274. Zur»Entdeckertour« wird der Streifen erst-mals gezeigt und das Rätsel um einenkunstvollen Gewölbeschlusstein imKreuzgang gelöst. Im wenige Schritte vom Museum ent-fernten Küchwaldpark lassen sich an-dere Geschichten erzählen. Mit seinenknapp 100 ha Fläche ist der Küch-

waldpark eine der größten histori-schen Parkanlagen in Sachsen. SeinUrsprung geht auf die Gründung desBenediktinerklosters zurück. Der demKloster zugehörige Wald lieferte denMönchen neben Holz auch Wildbretund Wildfrüchte. Zwischen 1900 und1915 schuf Gartendirektor Otto Wer-ner dann einen Park. In diesen drehtseit 1953 die Parkeisenbahn (ehe-mals Pioniereisenbahn) ihre Runden.Küchwaldbühne wie Parkeisenbahnwollen ebenfalls als Stationen zur»Entdeckertour« erkundet werden.

Beiträge zur GeschichteViele Chemnitzer werden sich in dasJubiläumsjahr der Stadt einbringen,so auch Mitglieder des Geschichts-vereins, der nicht nur Veranstaltun-gen zur historischen Themen an-bieten will. Darüber hinaus werden die Amts-blattleser in loser Folge Beiträge zurStadtgeschichte lesen, die sowohlauf das Wissen der Fachleute desStadtarchivs aufbauen als auch aufdas der Mitglieder des Geschichts-vereins. In der 875-jährigen Geschichte vonChemnitz gab es viele Ereignisse,Einrichtungen, Personen, die für dieweitere Entwicklung der Stadt vonBedeutung waren, so die Verleihungdes Bleichprivilegs 1357, die Privi-legien zur Errichtung von Baumwoll-Maschinengarn-Spinnereien 1798;die Gründung von Betrieben, diespäter Weltgeltung erlangten:

Richard Hartmann 1837, J. R.Reinecker 1859, Winklhofer & Jae-nicke (später Wanderer) 1885,Auto-Union 1932; Personen, die fürChemnitz Verdienste erworben

haben, der Begründer der Chemnit-zer Turnbewegung und Feuerwehr-pionier Ambrosius Weigand, derBürgermeister Wilhelm André, dermaßgeblich an der Patentgesetzge-bung beteiligt war, der ChemikerHeinrich Bertsch, Erfinder desFEWA, der Fabrikant Bruno Falke,der der Stadt sein Vermögen stifteteund damit die Errichtung von Bau-werken wie Roter Turm, Rathäuser,Museum und Opernhaus ermög-lichte.

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JANUAR1 Unser Lieblingsplatz in Chemnitz

Foto- und VideowettbewerbAb Januar 2018

2 1143 oder 1165? Das Stadtjubiläum von ChemnitzVortrag10.01.2018

3 Chemnitz im MittelalterAbschlusspräsentation und Posterausstellung17.01.2018

4 Chemnitz singt!Eröffnungsveranstaltung21.01.2018

FEBRUAR5 Premiere Rheingold

03.02.2018

6 Winterausstellung „166 Jahre Eisenbahn in Chemnitz“Ab Februar

7 Geschichte der Juden in ChemnitzVortrag28.2.2018

MÄRZ8 Projekt „Chemnitzer

Stadtgeschichte_n“Wettbewerbbis 15.3.2018

9 FrühjahrsputzWettbewerb23.03.–21.04.2018

10 „Hurra, es ist ein Mädchen!“Filmpreview zum Frauentag08.03.2017

APRIL11 Ringvorlesung und Ausstellung zur

Geschichte des Gebäudes und Nutzer der Aktienspinnerei + PublikationSommersemester 2018

12 Chemnitzer Literaturtage06.–28.04.2018

13 You want Love? So give me Money!Ausstellungen/Musik/Artists in Residence: Aktionen mit BürgerInnen16.–22.04.2018

14 Tag der Wohlfahrtspfl ege21.04.2018

15 Stadt-JubiläumskonzertFestkonzert mit Chemnitzer Komponisten28.04.2018

MAI16 Museumsnacht

05.05.2018

17 Parade der Vielfalt05.05.2018

18 Chemnitz und Karl Marx (Stadt)05.05.2018

19 40 Jahre CarillonKlingendes Rathaus mit Volksweisen aus vielen Jahrhunderten11.05.2018

20 Chorevent Akron19.05.2018

21 Hutfestival25.–27.05.2018

JUNI22 Geschichtstag Einsiedel

02./03.06.2018

23 zee.3.7.1 Ausstellung zur Typographie und Buch-gestaltung vom 13.–20. Jahrhundert19.06.–02.09.2018

24 KLOSTERSOMMERJuni–September 2018

25 Parkfest Röhrsdorf mit 1. Chemnitzer Heimatver-eins-Stammtisch01.–03.06.2018

26 Sonderausstellung zur Chemnitzer Industriegeschichte01.06.–04.11.2018

27 140 Jahre Feuerwehr MittelbachDorffest08.–10.06.2018

28 Sommerfest Geschichtsverein09.06.2018

29 Luftfahrtspektakel am Ikarus Ballonspektakel am Flughafen09.06.2018

30 Parksommer Stadthallenpark28.06.–29.07.2018

JULI31 Kinderstadt Chemnitz

02.07.–10.08.2018

32 Filmnächte Chemnitz06.07.–02.09.2018

AUGUST33 Entdeckertour Schloßberg

04.08.2018

34 Die Chemnitz unser FlussAusstellung und Veranstaltungen07.08.2018

35 verein(t) laufen875 km durch die Geschichte für 875 Jahre Chemnitz16.08.2018

36 95 Jahre KGS BeutenbergEin Fest für alle!24./25. 08.2018

37 Chemnitzer Stadtfest24.–26.08.2018

SEPTEMBER38 Kantoreischmaus zu Kleinolbersdorf

07./08.09.2018

39 Literatur-/Kulturbahnhof22.09.2018

40 Loktransport22.09.2018

41 Kartoffelfest Stelzendorf22.09.2018

42 Wohngebietsfest Markersdorfer Oase29.09.2018

43 Baumgartentag Grüna29.09.2018

OKTOBER44 „Liebes Chemnitz…“

Biografi en in Briefform von SeniorInnenOktober 18

45 Festkonzert Fischer Siegert21.10.2018

NOVEMBER46 Museumsfest + Theater

04.11.2018

47 Diwali Nacht07.11.2018

48 Generation im Schatten: Ausstellung Neue Sächsische Galerie20.11.–27.01.2018

49 Symposium zur musischen Bildung23.–25.11.2018

50 Kunyu gezhi / 27. Agricola Gespräch24.11.2018

DEZEMBER51 Premiere Götterdämmerung

02.12.2018

875 Jahre feiern

THEMENRÄUME

Liebe

Höchstleistung

Herausforderung

Fortschritt

Form

Redaktionsschluss 22.12.2017© OpenMapTiles © OpenStreetMap contributors

Auszug aus dem Kalender

www.875-jahre-chemnitz.de

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JANUAR1 Unser Lieblingsplatz in Chemnitz

Foto- und VideowettbewerbAb Januar 2018

2 1143 oder 1165? Das Stadtjubiläum von ChemnitzVortrag10.01.2018

3 Chemnitz im MittelalterAbschlusspräsentation und Posterausstellung17.01.2018

4 Chemnitz singt!Eröffnungsveranstaltung21.01.2018

FEBRUAR5 Premiere Rheingold

03.02.2018

6 Winterausstellung „166 Jahre Eisenbahn in Chemnitz“Ab Februar

7 Geschichte der Juden in ChemnitzVortrag28.2.2018

MÄRZ8 Projekt „Chemnitzer

Stadtgeschichte_n“Wettbewerbbis 15.3.2018

9 FrühjahrsputzWettbewerb23.03.–21.04.2018

10 „Hurra, es ist ein Mädchen!“Filmpreview zum Frauentag08.03.2017

APRIL11 Ringvorlesung und Ausstellung zur

Geschichte des Gebäudes und Nutzer der Aktienspinnerei + PublikationSommersemester 2018

12 Chemnitzer Literaturtage06.–28.04.2018

13 You want Love? So give me Money!Ausstellungen/Musik/Artists in Residence: Aktionen mit BürgerInnen16.–22.04.2018

14 Tag der Wohlfahrtspfl ege21.04.2018

15 Stadt-JubiläumskonzertFestkonzert mit Chemnitzer Komponisten28.04.2018

MAI16 Museumsnacht

05.05.2018

17 Parade der Vielfalt05.05.2018

18 Chemnitz und Karl Marx (Stadt)05.05.2018

19 40 Jahre CarillonKlingendes Rathaus mit Volksweisen aus vielen Jahrhunderten11.05.2018

20 Chorevent Akron19.05.2018

21 Hutfestival25.–27.05.2018

JUNI22 Geschichtstag Einsiedel

02./03.06.2018

23 zee.3.7.1 Ausstellung zur Typographie und Buch-gestaltung vom 13.–20. Jahrhundert19.06.–02.09.2018

24 KLOSTERSOMMERJuni–September 2018

25 Parkfest Röhrsdorf mit 1. Chemnitzer Heimatver-eins-Stammtisch01.–03.06.2018

26 Sonderausstellung zur Chemnitzer Industriegeschichte01.06.–04.11.2018

27 140 Jahre Feuerwehr MittelbachDorffest08.–10.06.2018

28 Sommerfest Geschichtsverein09.06.2018

29 Luftfahrtspektakel am Ikarus Ballonspektakel am Flughafen09.06.2018

30 Parksommer Stadthallenpark28.06.–29.07.2018

JULI31 Kinderstadt Chemnitz

02.07.–10.08.2018

32 Filmnächte Chemnitz06.07.–02.09.2018

AUGUST33 Entdeckertour Schloßberg

04.08.2018

34 Die Chemnitz unser FlussAusstellung und Veranstaltungen07.08.2018

35 verein(t) laufen875 km durch die Geschichte für 875 Jahre Chemnitz16.08.2018

36 95 Jahre KGS BeutenbergEin Fest für alle!24./25. 08.2018

37 Chemnitzer Stadtfest24.–26.08.2018

SEPTEMBER38 Kantoreischmaus zu Kleinolbersdorf

07./08.09.2018

39 Literatur-/Kulturbahnhof22.09.2018

40 Loktransport22.09.2018

41 Kartoffelfest Stelzendorf22.09.2018

42 Wohngebietsfest Markersdorfer Oase29.09.2018

43 Baumgartentag Grüna29.09.2018

OKTOBER44 „Liebes Chemnitz…“

Biografi en in Briefform von SeniorInnenOktober 18

45 Festkonzert Fischer Siegert21.10.2018

NOVEMBER46 Museumsfest + Theater

04.11.2018

47 Diwali Nacht07.11.2018

48 Generation im Schatten: Ausstellung Neue Sächsische Galerie20.11.–27.01.2018

49 Symposium zur musischen Bildung23.–25.11.2018

50 Kunyu gezhi / 27. Agricola Gespräch24.11.2018

DEZEMBER51 Premiere Götterdämmerung

02.12.2018

875 Jahre feiern

THEMENRÄUME

Liebe

Höchstleistung

Herausforderung

Fortschritt

Form

Redaktionsschluss 22.12.2017© OpenMapTiles © OpenStreetMap contributors

Auszug aus dem Kalender

www.875-jahre-chemnitz.de

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10 52 29. Dezember 2017Sonderausgabe

Amtsblatt ChemnitzStadtjubiläum Chemnitz

Veranstaltungsreihe 875-Jahr-FeierEine Veranstaltungsreihe zum Stadt-jubiläum ist ein Gemeinschaftsprojektdes Chemnitzer Geschichtsvereins,des Sächsischen IndustriemuseumsChemnitz, des Schloßbergmuseums,des Staatlichen Museums für Archäo-logie und des Stadtarchivs Chemnitz.Folgendes findet statt:10. Januar 2018»1143 oder 1165? Das Stadtjubi-läum von Chemnitz«, Vortrag Gabri-ele Viertel, Beginn: 18 Uhr,Ort: Stadtarchiv Chemnitz, Aue 16

25. Januar 2018»Klostergründung und Frühge-schichte von Chemnitz im Blick derArchäologie«, Vortrag Dr. Jens Beut-mann; Mit Führung durch die Aus-stellung, Beginn: 18 Uhr,Ort: Staatliches Museum für Archäo-logie, Stefan-Heym-Platz 1

15. Februar 2018»Kloster Chemnitz: Stationen der Inventarisation von 1541«, VortragDr. Thomas Schuler, Beginn: 18 Uhr,Ort: Schloßbergmuseum Chemnitz,Schloßberg 12

18. Februar 2018Dialog am »Heiligen Grab«Uwe Fiedler/Dr. Stefan Thiele,Beginn: 10 Uhr, Ort: Schloßberg-museum Chemnitz, Schloßberg 12

21. März 2018»Der Renaissancegelehrte GeorgiusAgricola und der erzgebirgische

Bergbau«, Vortrag Prof. Dr. Dr.Friedrich Naumann; Carillon-Spiel: Dr. Sebastian Liebold, Beginn: 18 Uhr,Ort: Ev.-Luth. Stadt- und Marktkir-che St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1

26. April 2018»Über verstopftes Geäder und er-bärmliche Leibesschmerzen«,Sozial- und Krankengeschichte derFrühen Neuzeit – Pest und Epide-mien in Chemnitz, Vortrag Prof. Dr.Elke Schlenkrich, Beginn: 18 Uhr,Ort: Staatliches Museum für Archäo-logie, Stefan-Heym-Platz 1

23. Mai 2018»Barock und Klassizismus in Chem-nitz« Mit Führung durch die Sakris-tei der Jakobikirche und Besteigungdes Hohen Turms mit Barockglockeund Barockhaube, Vortrag Dr. StefanThiele, Beginn: 18 Uhr,Ort: Ev.-Luth. Stadt- und Marktkir-che St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1(Eine Voranmeldung beim Stadtar-chiv Chemnitz unter & 488 [email protected] istbis 16. Mai 2018 ist erforderlich.)

24. Mai 2018Orgelvesper »Musik des Barock in Chemnitz«, Beginn: 18 Uhr,Ort: Ev.-Luth. Stadt- und Marktkir-che St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1In Zusammenarbeit mit der Ev.-Luth. St.-Jakobi-Johannis-Kirchge-meinde

Am 9. Juni findet im Gelände derschönherr.fabrik, Schönherrstr. 8,sowie am und auf dem Schloßbergdas Sommerfest des Chemnitzer Ge-schichtsvereins statt.

13. Juni 2018»Die frühe Industrialisierung inChemnitz und ihre Voraussetzun-gen« Vortrag Prof. Dr. Helmuth Al-brecht; Mit Führung durch dasIndustriemuseum, Beginn: 18 Uhr,Ort: Sächsisches IndustriemuseumChemnitz, Zwickauer Straße 119

7. Juli 2018Busexkursion »Denkmale der Indus-triekultur« mit Dr. Wolfgang Uhl-mann/Jürgen Kabus, Beginn: 9 Uhr,Treffpunkt: Nicolaimühlgäßchen(Eine Voranmeldung ist erforderlich.Diese richten Sie bitte bis zum 22. Juni 2018 an das SächsischeIndustriemuseum Chemnitz unter & 3676 140 bzw. [email protected])

21. Juli 2018Stadtrundgang mit Karin Meisel»Der Kaßberg – Bebauung und Be-wohner, Industrie und Architektur«Beginn: 10 Uhr, Treffpunkt: Grünan-lage, Theaterstraße/Kaßbergauffahrt

23. August 2018»Musik und Politik in Chemnitz inden Jahren der Weimarer Republik«Vortrag Prof. Dr. Werner KadenBeginn: 18 Uhr,

Ort: Vortragssaal im Tietz, Moritzstr. 20

1. September 2018»Das Chemnitzer Stadtbad – einMusterbeispiel für Neues Bauen«,Führung Norman Schröder,Beginn: 10 Uhr, Ort: Stadtbad,Mühlenstr. 27. (Voranmeldung biszum 17. August 2018 ist unter & 488 5263 erforderlich.)

19. September 2018»Bomben auf Chemnitz«, Vortragvon Uwe Fiedler, Beginn: 18 Uhr, Ort: Stadtarchiv Chemnitz, Aue 16

22. September 2018Stadtrundgang: »Chemnitz in derNS-Zeit, Von der Villa Fürstenheimüber den Vorderen Kaßberg zum Fal-keplatz«, Dr. Jürgen Nitsche, PD Dr.Mike Schmeitzner, Beginn: 10 Uhr,Treffpunkt: Villa Fürstenheim, West-straße 13

26. September 2018Gesprächsrunde mit Zeitzeugen undNachkommen »Chemnitz unter demHakenkreuz« Mit Marga Simon, Her-mann Brudner und dem ChemnitzerEhrenbürger Justin Sonder, Beginn:18 Uhr, Ort: Veranstaltungssaal, Sy-nagoge, Stollberger Str. 28

11. Oktober 2018Historiker und Archivare im Ge-spräch »Karl-Marx-Stadt. Ein Kapi-tel Stadtgeschichte im Spiegel vonDokumenten der SED und des

MfS«, Beginn: 18 Uhr, Ort: Säch-sisches Staatsarchiv StaatsarchivChemnitz, Elsasser Straße 8

25. Oktober 2018»Das Fritz-Heckert-Gebiet – Versuchzur Lösung der Wohnungsfrage«, Vortrag von Norbert Engst, Beginn: 18 Uhr, Ort: Vortragssaal imKulturkaufhaus Tietz, Moritzstr. 20

15. November 2018»Denkmalschutz und Denkmal-pflege in Chemnitz. Bewahrung bau-kultureller Werte vergangener Jahr-hunderte« Vortrag Thomas Morgen-stern, Beginn: 18 Uhr, Ort: Vortrags-saal im Kulturkaufhaus Das TIETZ,Moritzstraße 20

23. November 2018Gesprächsrunde mit Zeitzeugen»Karl-Marx-Stadt 1989 – Chemnitz1990. Erinnerungen an die Wende-zeit« Mit Ingo Andratschke, AndreasBochmann und Pfarrer StephanBrenner, Moderation: Hartwig AlbiroBeginn: 18 Uhr, Ort: Johanniskir-che, Am Park der OdF

7. Dezember 2018»Abschlussveranstaltung mit Podi-umsdiskussion Resümee und Aus-blick. 2018: Stadtjubiläum – 2020:4. Sächsische Landesausstellung –2025: Kulturhauptstadt Europas«Beginn: 18 Uhr, Ort: SächsischesIndustriemuseum Chemnitz, Zwick-auer Straße 119

Spiele(n) im Wandel der Zeit

Schulklassen können bei Mitmach-Projekten im Jubiläumsjahr »875Jahre Chemnitz« in die Historie desSpielens eintauchen und für einenSpielplatz-Check Kriterien erarbei-ten. Aber was haben Spiele mit demStadtjubiläum zu tun? »EineMenge«, meint Dr. Meike Breuer,Inhaberin der Juniorprofessur Grund-schuldidaktik Sport und Bewe-

gungserziehung an der TU Chem-nitz. »Denn Spielen, Spiele undSpiel gehören zum menschlichenLeben«, sagt die Wissenschaftlerin.Gerade für Kinder sei das Phäno-men des Spiels ein wichtiger Bau-stein einer gelungenen Entwicklung»In Spielen werden gesellschaftlichrelevante Dinge quasi auf Vorrat ge-lernt, daher ist das Spiel immer so-

wohl vom historischen als auch vomkulturellen Kontext abhängig«, sagtBreuer. Vor diesem Hintergrundmöchte sie 2018 – im Jubiläums-jahr der Stadt – gemeinsam mitSchülerinnen und Schülern sowieweiteren Interessierten, dem Phäno-men »Spiel im Wandel der Zeit« inChemnitz nachgehen. Zudem beab-sichtigt sie, mit den Projektbeteilig-

ten Spiele und das Spielen aufSpielplätzen zu überprüfen. Zusam-men mit Schulklassen sollen Krite-rien erarbeitet werden, wie ein gutesSpiel beschaffen und wie gutesSpielen möglich ist. Im Vergleich zuaktuellen Spielen werden die Spieleeingeordnet und sollen u.a. als Mög-lichkeit zur Pausen- und Freizeitbe-schäftigung dienen. Zur Präsen-

tation der Ergebnisse sollen dieSpiele und die Rechercheergebnisseauf dem Rathausplatz vorgestelltwerden. Sie können dort auch getes-tet werden.

Spielplatz-CheckDarüber hinaus soll gemeinsam mitden Kindern ein Bewertungsbogenerarbeitet werden, mit dem dieSpielplätze in mehreren Stadtteilenüberprüft werden können. Unter wis-senschaftlicher Begleitung erschlie-ßen sich die Kinder in Gruppen dieSpielplätze in ihrer Wohnumgebungeinmal anders. Aus den durch dieKinder gesammelten Beobachtun-gen und Erfahrungen beim Testender Spielgeräte könne dann ei-nen besonderen stadtteilbezogenerSpielplatzführer entstehen, der be-schreibt, wo man sich wie bewegenkann oder welche Spielgeräte ge-nutzt werden können. Der Projekt-ablauf ist nicht an feste Vorgabengeknüpft: Man kann eigene Ideeneinbringen. Am Ende des Projektewäre es gut, wenn im Sinne derNachhaltigkeit Verbesserungspoten-ziale an Chemnitzer Spielplätzenaufgezeigt oder auch historischeSpiele in den Schulunterricht aufge-nommen werden könnten.

Wer Interesse hat, mitzuwirken, kannsich bei Dr. Meike Breuer,& 53134427, [email protected], melden.

Im Jubiläumsjahr findet ein Mitmach-Projekt für Kinder statt. Sie sollen Spielplätze testen. Archivfoto: Andreas Seidel