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Skulpturenachse Eschborn Eine Idee wird dreidimensional 2 5 J a h r e S k u l p t u r e n a c h s e E s c h b o r n M e h r ! S k u l p t u r e n

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25 Jahre Skulpturenachse Eschborn

Mehr!Skulpturen

Skulpturenachse Eschborn - Eine Idee wird dreidimensional

Kunst aus dem Museum holen, sie dahin bringen, wo die Menschen sind. Eschborn hat Geschichte. Eschborn hat Hochhäuser. Eschborn hat Kunst. Stadt der Skulpturen. Skulpturen der Stadt. 1988 öffent-lich formuliert. 1989 treffen sich BürgerInnen Eschborns, konsti-tuieren eine neue Idee. Wandern durch Eschborn und markieren gedanklich die Orte. Orte, die sich für Skulpturen eignen könnten. Besuchen KünstlerInnen. Im Sommer 1992 erstellt Gisela Weber die erste Skulptur. Vor Ort. Wie es die vorformulierte Konzeption beschreibt, ist eine Live-Performance Teil der Enstehungsaktion. Eine Idee beginnt zu wachsen! Eschborn V gibt den Anstoß und begleitet das Kunstprojekt. Einer dynamischen Stadt.

1 Steine für Eschborn. 1992. Gisela Weber *1939 KasselMainsandstein. Vor Ort erstellt. Verlängerte Brüder-Grimm-Straße

Steine aus Sandstein. Ein Material unserer Gegend. Harmonie und roter Kontrast mit dem Grün der Wiesen und Felder: Füße nach Niederhöchstadt, Fußspuren nach Eschborn. Die Bildhauerin Gisela Weber bearbeitet die Steinblöcke: Grenze und Übergang. Kunst im öffentlichen Raum: Zum Anfassen. Wir sehen, wie das Werk ent-steht. Reduziert auf das Material und die Zeichen der Verbindungen: Spuren im Stein. Das Projekt, das der Förderkreis Skulpturenachse im Eschborn V angeregt hat, bekommt seine erste Skulptur. Die Künst-lerin Gisela Weber bietet einen Bildhauerkurs im Volksbildungswerk Eschborn an.

2 Drei Säulen. 1997. Sommerwerkstatt der Villa Luce 1995Bronze-Abguss. Pfingstbrunnenstraße, Am Weiher

Weißer Kunststein. Bearbeitet von Menschen mit Behinderungen. Die in der Villa Luce leben. Gesichter, die blicken. Köpfe schauen. Und kommunizieren miteinander. Eine Ausstellung in der Galerie im Rathaus gibt den Anstoß: Bronze gegossen, verweilen die Drei am Weiher. Sie blicken einander an. Sie schauen den Vorübergehenden nach und stellen ein Zeichen dar: Für die allumfassende Kreativität, die nirgendwo haltmacht. Verbindungen entstehen. Ohne Grenzen. Köpfe, Tiere, Pflanzen erzählen sich Geschichten. Und erzählen sie

auch uns: Vom Leben im Wasser, im Dschungel und in tiefen, geheimnisvollen Wäldern.

3 Begegnung (Adam & Eva). 1994. Thomas Becker *1957 DarmstadtBronze-Abguss. Seit 1998 am Rathaus Eschborn, Rathausplatz 36

Sie schauen sich an. Vielleicht ein wenig verlegen. Sie wagt den Blick noch nicht so recht. Doch er geht in Richtung des Trubels vor dem Einkaufsladen. Er lugt hervor und sieht ihre zaghafte Hand. Er sieht alle, die das Rathaus besuchen. Dennoch gilt sein Blick nur ihr. Der Ziegelsteinpfeiler bietet Schutz und Möglichkeit des ersten Blicks. Zueinander. Hin zum Miteinander. Uns wenden sie den Rücken zu. Ihr Augenmerk gilt ihr und ihm. Mitten in der Hektik des Alltags. Des geschäftigen Wirkens im Zentrum der Stadt. Sind sie nur füreinander da. Und sind doch Blickfang für die Eilenden. In ihrer Zweisamkeit des Verweilens an diesem Ort.

4Fulcrum. 2001. John Henry *1943 Lexington, Kentucky, USAStahl, farbig gefasst. Seit 2002 in Eschborn, Kreisel Frankfurter Straße / Mergenthalerallee

Ein Angelpunkt Eschborns

Die gelbe Skulptur auf der Innenfläche des Verkehrskreisels im Gewerbegebiet Süd in Eschborn kanalisiert die Ströme: Nach rechts, nach links, geradeaus. Aus dem Auto, vom Fahrrad, zu Fuß wird sie als prägnantes Zeichen an markanter Stelle wahrgenommen. Die Skulptur Fulcrum des amerikanischen Bildhauers John Henry ist der Angelpunkt: Von hier aus erlangt das Projekt Skulpturenach-se Eschborn seine neue Richtung. Ein Kunstwerk internationalen Ranges wird Teil eines Konzeptes für eine Stadt mit internationaler Anbindung.

Kunst ist Bereicherung für die Menschen, die sie sehen, sie wahrnehmen. Jeder, der an Fulcrum vorbeigeht, wird beeindruckt.

Somit erschließt sich ein wesentlicher Punkt der Konzeption, markante Orte im Stadtbild zu definieren. Auf die Frage einesOrtsfremden, wie der Weg zum Ziel sei, kann nun auch im Gewerbe

gebiet die Antwort erteilt werden, an der gelben Skulptur auf dem Kreisel nach... Dort erhebt sich Fulcrum. Von allen Seiten Gelb. Aber von hier breit und ausladend. Von dort kompakt und kraftvoll. Von der nächsten Seite labil und schwankend. Dann wieder filigran und zerbrechlich. Senkrechte Architekturen der Höhe und Größe umge-ben sie. Der rechte Winkel kennzeichnet sie. Und Fulcrum ist der gegenpolige Atem. Erweitert die Hochhaus-Fassaden. Ergänzt sie und haucht ihnen das Leben der Freiheit ein. Passanten bleiben stehen und wundern sich, kommentieren, erleben Neues in ihrer geradlinigen Welt. Werden angeregt und schmunzeln im grauen All-tag des immer gleichen Geldverdienens. Kunst im öffentlichen Raum stimuliert, fordert heraus und setzt andere, neue Maßstäbe. Kunst im öffentlichen Raum stellt das Kunstwerk zur Diskussion und eröff-net die Möglichkeit zum zwanglosen Treffen für Geschäftspartner am gleichen Ort. Kunst ist Katalysator und bietet Raum für Gesprä-che und zum freien Gedankenaustausch.

Das Projekt Skulpturenachse Eschborn erhält durch Fulcrum neue Impulse und gedeiht. Die nächste Skulptur wartet darauf, ein Teil des Projektes Skulpturenachse Eschborn: Kunst in die Stadt, zu werden. Eschborn ist die Stadt der Skulpturen. Und Fulcrum ein wesentlicher Teil davon: Der Angelpunkt neben den anderen Skulpturen der Stadt.

5Travel a Head. 2001. Florian Borkenhagen *1959 Frankfurt am MainEdelstahl, Holz. Seit 2003 in Eschborn, Sossenheimer Straße

Weitgereist. Alle Kontinente berührt. Mit aufrechtem Blick in die Ferne. Die ganze Welt im Kopf. Durchlässig und offen. In beide Richtungen: Das Erlebte weiterzugeben. Neues einzulassen. Kommu-niziert er mit den Fassaden geschäftiger Gebäude. Und blickt doch weiter: Die Verbindung herzustellen zwischen den Handelszentren der Welt. Nach langer Reise hat er in Eschborn seinen Ort gefunden. Und lebt hier die Erfahrungen der ganzen Welt. Ein aktiver Ruhe-punkt. Mit der Kraft des Sendens und Empfangens. Ist er der Kopf. Einer Stadt. Mit internationalen Handelswegen. In alle Erdteile.

6Hua. 2007. Peter Lundberg *1961 Green Bay, Wisconsin, USAGussbeton, Edelstahl. Seit 2008 in Eschborn, Kreisel Schwalbacher Straße / Ludwig-Erhard-Straße

Ein Monolith aus Mittelerde

Ein Monolith sagt Guten Tag und Auf Wiedersehen. Und ist Verbin-dung zum Gewerbegebiet. Ebenso zum Wohnen auf der Schwalba-cher Höhe. Dort ist er die „höchste Erhebung“. Nicht nur in Chinas Gebirgszug. Hua ist das Tor. Und glitzert in der Sonne oder im elek-trischen Licht: Wulstig und ursprünglich erdgeformt hier. Glatt und in der Struktur definiert dort. Fast ein Spiegel der Umwelt. Grau und farbig in sanften, pastellfarbenen Tönen der Dinge herum. Grauer als der graue Himmel und pastellblauer als der blaue Himmel.

Ein Bogen, der verbindet. Eine Öffnung, die durchlässt. Ein Nadelöhr der Übergröße. Aber geschmeidiger Kontrast zu den Gebäuden und Schriftzügen, der Stadtmöblierung und den Schildern ringsherum. Herumlaufend erschließen sich Formen und Strukturen wie von einem anderen Stern. Wie aus einem anderen Erdteil. Einem anderen Land. Gegossen in unserer Erde mit ihren eigenen Formen. Geglättet mit den Materialien unserer Welt. Verkündet Hua von anderen Wel-ten. Anderen Erdteilen. Anderen Ländern. Erdverbunden steht Hua da, sich aus der Tiefe der Erde erhoben habend. Mit der bogenhaften Spitze den Himmel ertastend. Ihn berührend, seine Kraft einsaugend und auf die Erde leitend. Ein göttlicher Akt aus sixtinischem Umfeld.

Inmitten von Verkehr setzt Hua sein Zeichen bewegter Form, orga-nischer Form. Als Botschafter aus dem Inneren der Erde. Der Lebe-wesen. Der Menschen.

Hua ist eine weitere Skulptur der Skulpturenachse Eschborn. Hua verbindet. Gedanklich die Bereiche, die Eschborn zu einer weltoffe-nen Stadt machen: Am Rande des Taunus mit Blick auf Frankfurt am Main. Eine Stadt, geprägt durch Landschaft, markanter Architektur für Gewerbe und ebensolcher für das Wohnen. Hua stellt die nächste Verbindung her: „Steine für Eschborn“ und „Stelen“ an der Nahtstel-le zwischen den beiden Ortsteilen Eschborn und Niederhöchstadt. „Adam und Eva“ im Dialog am Rathaus, „Fulcrum“ als Dreh- und An-gelpunkt zwischen Gewerbearchitektur und dem Frankfurt und die Welt grüßenden Kopf „Travel a Head“. Hua grüßt, erdig strukturiert, die Landschaft des Taunus-Gebirgszugs.

Die Skulpturenachse Eschborn wächst mit Kunst in die Stadt. Bildet markante Zeichen in einer Stadt, die wächst und formuliert die Orientierungspunkte einer kraftvollen Stadt. Ein Spaziergang zu den Skulpturen ist ein Spaziergang durch Eschborn.

7Versatzstück. 1969 / 2001. Timm Ulrichs *1940 BerlinBeton, farbig gefasst, Pappel. Seit 2009 in Eschborn, Elly-Beinhorn-Straße / Katharina-Paulus-Straße

Die Form eines Blumentopfes verweist auf Bekanntes. Doch dieser Blumentopf erreicht eine Größe, wie wir sie als Blumentopf nicht kennen. Zudem dient dieser Topf nicht der beweglichen Aufnahme einer Pflanze, er umschließt eine Pflanze, deren Wurzeln er nicht aufnimmt, die er aber aus dem Kreis ihrer Nachbarn hervorhebt. Ein Spiel mit der Wahrnehmung von Bekanntem in neuem, nicht zu erwartendem Zusammenhang, irritiert und regt an. Wir sehen einen Baum in einem Blumentopf und überlegen, wie es denn kommt, dass er auf der grünen Wiese steht, welche Funktion er hat. Der Denkan-stoß fasziniert.

8Phönix. 2008. Oliver Ritter *1966 DüsseldorfBronze. Seit 2009 in Eschborn, Kreisel Elly-Beinhorn-Straße / Katharina-Paulus-Straße

Knochenflügel, Auferstehung, Phönix. Die organische Form eines Knochens an sich oder überzogen mit Haut, lässt eine neue Form entstehen, die nach oben strebt in den Bereich der Luft, in den Bereich des Himmels. Aus dem Feuer geboren, ragt sie empor, zeigt Volumen in vielfältiger Weise, reckt die Flügel, im massiven Grund verankert, in die Lüfte wie eine Flamme des Lebens und weist den Weg, als nach oben ragendes Kennzeichen, in die vier Himmelsrich-tungen ihres Standortes. Feuer, Erde, Basalt markieren die Basis des Entstehens. Wie aus dem Nichts. In das Volumen der Kraft. In das Volumen der Luft, die wir atmen.

9Flower. 2008 / Seed. 2007. Masayuki Koorida *1960 Kyoto, JapanGranit, 2-teilig. Seit 2010 in Eschborn, Kreisel Rödelheimer Straße / Hunsrückstraße und Kreisel Rödelheimer Straße / Hauptstraße

Schwarz. Weiß. Grün. Zwei Verkehrskreisel. Mitten im Verkehr. Rasen. Steine. Eine Skulptur ausgebreitet, die andere in die Höhe gereckt, beide schwarz und rund. Der Blick erfasst die eine Skulptur und sieht die andere. In der Ferne. Sie gehören zusammen.

Gemeinsam ertasten sie die Dimensionen. Die Zeit spielt eine Rolle: Der Weg von der Einen zur Anderen. Beide nehmen die Form des Verkehrs auf, sie liegen rund im zweimaligen runden Kreis und reihen außen runde Formen an sich auf. Wie der Kreisel auch. Wenn er Fahrzeuge um sich herumschickt. Sie setzen zwei Zeichen bewegter Ruhe. Blume und Samen.

10Das Versprechen. 2010. Stephan Guber *1965 Bad NauheimEiche, 8-teilig. Vor Ort erstellt. Skulpturenpark, Steinbacher Straße / Wiese am Westerbach

Kettensäge. 150 Jahre alte Eichenstämme. 2,40 Meter hoch. Ihre Struktur gibt die Form vor: Menschliche Formen entstehen. Sie kom-munizieren miteinander. Im Entstehungsprozess gibt das Material sein Inneres preis und zeigt so, wo die Formen im Holz bereits vor-gegeben sind. Wo die Figuren verborgen bereits leben. Und darauf warten, entdeckt, enthüllt zu werden. Kommunikation auch zwi-schen dem Prozess des Entstehens und den Menschen drumherum. Wenn sie erleben, welche Figuren zu entdecken sind. Und welche Intentionen dem künstlerischen Schaffensprozess innewohnen. Der Skulpturenpark entsteht.

Damit schließt sich ein Kreis: Das vom Förderkreis Skulpturenachse Eschborn beim Stadtrundgang im Frühjahr 1989 favorisierte Gelände an der Steinbacher Straße, zwischen Bürgerzentrum und Westerbach in Niederhöchstadt schließt den Kreis: Die zehnte Skulptur „Das Ver-sprechen“ wurde, wie die erste Skulptur „Steine für Eschborn“ 1992, mit einer Tanz-Performance eingeweiht. Damit sind beide Skulpturen die Brückenpfeiler zwischen den beiden Stadtteilen.

Ein weiterer Kreis schließt sich damit: Als Eingang zum Skulptu-renpark der Skulpturenachse Eschborn nimmt der Figurenkreis die Kreise vergangener Zeiten wieder auf: Nimmt Bezug zu den Stein-kreisen rund um den Altkönig. Zu den keltischen Gräberfeldern in der Umgebung und schlägt Brücken bis hin zu Stonehenge.

Noch ein Kreis schließt sich: Der zur Konzeption für die Skulpturen-achse Eschborn, wie sie bereits in der Publikation des Volksbildungs-werks von 1988 formuliert ist:

Das Konzept ist Realität.

11Entwurf für eine große Figur VI. 2005. Entwurf für eine große Figur I. 2003/2004. Polyanthe. 2000. Dietrich Klinge *1954 Heili-genstadt. Bronze. Seit 2011 in Eschborn, Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße

Stell Dich ein im Morgengrauen

Sie kommen jeden Morgen und bleiben den ganzen Tag. Sind also immer da. Mit der Axt aus Holz gehauen. Abgeformt und gegossen. Hohl und fest. Doch in allergrößter Bewegung. Reden miteinander? Die Wiese ist ihre Heimat, wo sie sind. Sie regen an. Wenden sich den Bergen zu, dem Bach und rahmen die Türme der gar nicht so fernen Großstadt ein. Sie sind hergekommen. Und beleben. Sind Teil eines Gemeinwesens und begleiten täglich. Alle. Um sie herum.

12Stein für das Licht. 2010. Livia Kubach *1966 Münster am Stein und Michael Kopp *1960 Köln. Schwarzer, schwedischer Granit. Seit 2012 in Eschborn, Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße

Nicht ein Durchblick

Härtester Stein. Massiv. Unverrückbar. Ein wahrer Klotz. Filigran. Durchsichtig. Lässt die Blicke durch. Geleitet sie in zwei Richtungen. Passanten werden eingefangen. Für Bruchteilsekunden in einem Bohrloch verweilen sie. Kaum wahrnehmbar. Und doch vorhanden. Die Jahreszeiten spielen mit. Doch selbst Eis, Frost und Schnee können den Blick durch, nicht verhindern. Ein Stein im Wandel derer, die ihm begegnen. Das Licht durchdringt ihn.

13Untitled (Installation #56). 2000. Hanneke Beaumont *1947 Maast-richt, Niederlande. Bronze, Eisen. Seit 2013 in Eschborn, Skulpturen-park Eschborn, Steinbacher Straße

Doch zu zweit

Ein Tisch. Zwei Tische. Zwei Bänke und zwei Figuren. Die jeweils eine Hand ausstrecken. Zueinander. Und doch weit entfernt. Der blühende Strauch verheißt Zukunft. Der Sommer umhüllt grün. Herbstliche

Farben senden ihnen Farben. Sie stehen am weißen Weg. Ihr Zuhau-se ist die Wiese daneben. Autos rauschen vorbei, als kümmere es sie nicht. Sie blicken sich an. Getrennt. Durch eine Spalte im Tisch. Citizen Kane ist Teil der Kunst- und Filmgeschichte. Nicht zuletzt: Die Weitwinkel-Entfremdung bei den Mahlzeiten am Tisch. Sie finden zueinander?

14Black Swan. 2013. Kenny Hunter *1962 Edingburgh, Großbritannien. Kunstharz. Seit 2014 in Eschborn, Oberwiesen/Brüder-Grimm-Straße

Immerhin zwei Fabelwesen

Fabelwesen kommen immer wieder. Sie stehen da. Bewegen sich im Tanz der Wolken. Des Lichts. Des Schattens. Des Wassers. Des Grüns der Umgebung. In der Spiegelung durchschwimmen sie Artgenossen aus unserer Welt. Lösen sie auf und warten. Bis das Wasser sie im Lufthauch wieder kräuselt. Sie stehen da, als sei nichts gewesen. Aufrecht. Schwarz. Riesengroß. Und tun so, als seien sie viele. Auch im Scheinwerferlicht nachts sind sie zumindest zu zweit. Am Wasser und im Wasser.

15Schiefer Wald. 2014. Heike Mutter *1969 München und Ulrich Genth *1971 Tübingen. 26 Bäume, Stahl pulverbeschichtet. Am Streitpla-cken zwischen Eschborn und Steinbach (Taunus)

Auferstehung

Sie verändern sich. Tag und Nacht. Wöchentlich. Monatlich. Sie blühen im Frühling und verlieren im Herbst die Blätter. Im Sommer erstrahlen sie im üppigen Grün der Wiesen. Und der Winter verhilft ihnen zum weißen Kleid der Ruhe und des Abwartens. Trotz der Zwangslage: Schief eingepflanzt zu sein. Sie symbolisieren das Weiterleben nach den Verletzungen und dem Tod. Und mahnen dennoch an der Schnittstelle eines tragischen Ereignisses vor Jahr-hunderten. Der Blick in beide Richtungen fordert auf. Zum Denken. Zum Nachdenken.

16Circulo Virtuosi. 2011. Helge Leiberg *1954 Dresden-Loschwitz. Bronze. Seit 2014 in Eschborn, Neue Mitte Eschborn, im Hof Unter-ortstraße, gegenüber Rathaus

Eng umschlungen

Eng umschlungen vollführen sie den Tanz. Figürlich führen sie ihn aus. Und sind doch überzeichnet. Sie bringen das Leben zwischen die Wände. Wo dahinter sich ebenso Leben ereignet. Sie tragen es hin-aus und zelebrieren es anmutig und gekonnt. Sind Aufforderung und Animation. Ein Leben in Zweisamkeit. Für alle, die sie sehen. Lassen sich nicht stören und tanzen ihren Tanz, verschlungenen Tanz innig. Und für jedermann.

17Standing Man. 2009. Sean Henry *1965 Woking, Surrey, Großbri-tannien. Bronzeguss, bemalt. Seit 2015 in Eschborn, S-Bahnhof Eschborn-Süd

Im Vorbeifahren

Besucher aus fernen Ländern, fernen Kulturen, fahren vorbei. Blicken aus dem Fenster der Bahn. Erhaschen einen Blick. Und denken, die Figur ist eine von vielen. Andere werden begrüßt: still und bunt bemalt. Lebensecht und doch viel größer. Ein Zeichen für eine Stadt. Am Eingang. Oder beim Verlassen. Wie man will. Blickt sie aus dem Grün auf das pulsierende Leben. Das die gesamte Welt verbindet. Sie steht einsam da und ist doch markant mitten drin. Das Leben spielt sich ab.

18Inside. 2015. Axel Anklam *1971 Wriezen. Edelstahl. Seit 2016 in Eschborn, Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße

Web die Netze!

Ein Netz umspannt die Welt. Aus Stahl umgeben. Aus Stahl gefer-tigt. Doch offen nach allen nur denkbaren Seiten. Schlängelt sichempor. Aus der Erde, die Halt gibt. Und verbindet sich mit dem Blau des Himmels. Ist umgeben aus einem Netz aus Grün und bunten

Farben. Erscheint als reduziertes Bild der sie umgebenden Land-schaft. Dreht sich nicht. Ist in ständiger Bewegung. Begleitet und weist hin. Ist stählerner Mittelpunkt. Ein Wesen, manchmal kaum wahrnehmbar. Schillernd.

Skulpturenachse Eschborn ist der Begriff für Kunst im öffentlichen Raum ohne zeitliche Begrenzung in der Region FrankfurtRheinMain. Und sie ist hier die einzige und wachsende Dauerausstellung von Kunst außerhalb von Museen und Galerien.Künstlerinnen und Künstler der Region sowie internationale Bildhauerinnen und Bildhauer haben hier ihr Forum im Dialog mit einer dynamischen Stadt.

Die Idee zur Skulpturenachse Eschborn formulierten vor fünfundzwanzig Jahren Bürgerinnen und Bürger Eschborns. Bei der Konstitution waren mit dabei: Elke Dörner-Lichterbeck, Dr. Cornelia Haag, Dieter Haag, Margret Jonberg, Roland Koch (Hessischer Ministerpräsident a.D.), Rolf Münch, Gerhard Raiss (Leiter Stadtarchiv und Museum Eschborn), Manfred Reichert und Ottmar Schnee (beide Vorstand imVolksbildungswerk Eschborn e.V.)

Eschborn feiert. 25 Jahre Skulpturenachse Eschborn

Die einzige permanente Kunstausstellung zeitgenössischer Skulpturen im Rhein-Main-Gebiet. Von Bürgern initiiert und fachmännisch, professionell und kompetent umgesetzt.

Skulpturenachse Europa

Ist der Gedanke

Volksbildungswerk Eschborn e.V., Hauptstraße 14, 65760 Eschborn06196. 48800 www.eschborn-v.de Juni 2017

Das ist nicht alles, weiter geht‘s!

Tradition und Kreuzungspunkt

Sie tanzen auf dem Kreisel. Sie tanzen mit dem Kreisel und wiegen sich im Takt des Lebens. Man könnte glauben seit Jahrhunderten. Eine Stadt mit Geschichte erlebt am Ort der Geschichte Geschich-te: Gewandet in festlichem Schwarz, die Füße im Takt, im Takt die verlängerten Arme. Ein Bild, das die Wege weist. In die Richtungen des Kreuzungspunktes im historischen Ortskern einer dynamischen Stadt. Tradition und Geschichte treffen sich mit wirtschaftlichem Erfolg. Zeichen einer Stadt voller Historie und Moderne.

Damit nicht genug: Genau da, wo die Wege sich kreuzen, umschlingt sie das Fahrzeug im Tanz mit den Symbolen des Kontaktes in die nächsten Orte, in die Welt. Formen der Kunst im öffentlichen Raum sind die Botschafter des Lebens, der Tradition und der Weiterent-wicklung. Eschborn ist bereit für die Zukunft, eingedenk seiner Traditionen und seiner Geschichte.

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nach Sossenheim nach Rödelheim

nach Steinbach

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Skulpturenachse Eschborn

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Skulpturenachse Eschborn

1 Steine für Eschborn von Gisela Weber, 1992 Verlängerte Brüder-Grimm-Straße2 Stelen der Villa Luce, 1997 Pfingstbrunnenstraße, am Weiher3 Begegnung (Adam & Eva) von Thomas Becker, 1994/1998Am Rathaus4 Fulcrum von John Henry, 2001/2002 Kreisel Frankfurter Straße/Mergenthalerallee5 Travel a Head von Florian Borkenhagen, 2001/2003 Sossenheimer Straße6 Hua von Peter Lundberg, 2007/2008 Kreisel Schwalbacher-/Ludwig-Erhard-Straße7 Versatzstück von Timm Ulrichs, 1969/2001/2009 Elly-Beinhorn- / Katharina-Paulus-Straße8 Phönix von Oliver Ritter, 2008/2009 Elly-Beinhorn- / Katharina-Paulus-Straße9 Flower / Seed von Masayuki Koorida, 2007/8/2010 Kreisel Rödelheimer Straße / Hunsrückstraße und Kreisel Rödelheimer Straße / Hauptstraße10 Das Versprechen von Stephan Guber, 2010 Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße 11 Entwurf für eine große Figur VI. 2005. Entwurf für eine große Figur I. 2003/2004. Polyanthe. 2000. Von Dietrich Klinge, 2011 Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße12 Stein für das Licht von Livia Kubach und Michael Kopp, 2010/2012 Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße13 Untitled (Installation #56) von Hanneke Beaumont, 2000/2013 Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße14 Black Swan von Kenny Hunter, 2013/2014Oberwiesen/Brüder-Grimm-Straße15 Schiefer Wald von Heike Mutter und Ulrich Genth, 2014Am Streitplacken zwischen Eschborn und Steinbach (Taunus)16 Circulo Virtuosi von. Helge Leiberg, 2011/2014 Neue Mitte Eschborn, im Hof Unterortstraße, gegenüber Rathaus17 Standing Man von Sean Henry, 2009/2015 S-Bahnhof Eschborn-Süd18 Inside von Axel Anklam, 2015/2016 Skulpturenpark Eschborn, Steinbacher Straße

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