Es gebe auch in diesem Jahr wie-der die bewährte Mischung, er-klärt Filmnächte-Veranstalter Jörg Polenz. Er nennt den fi lmischen Genremix, zwei Premieren, das Kurzfi lmfest sowie die Partys und Konzerte zur mittlerweile

20. Saison der Filmnächte amElb ufer. Einen furiosen Einstieg in letztere feierten die Macher mit der 1. Jazzsommernacht am ver-gangenen Freitag. An diesem Wo-chenende startet am Sonnabend die Kurzfi lmnacht, am Sonntagüberraschen a-ha mit ihrem Kon-

zert und dem Frontmann Morten Harket, der so eine Art Synthe-sizerausgabe von Dirty Dancing ist. Dass sich Songs wie „Sha-dowside“ viel mehr nach guter Musik anhören als der Take-on-me-Ohrwurm, mag an der mitt-lerweile gesammelten Lebens-erfahrung liegen, vielleicht auch daran, dass der Mann, der früher mal Priester werden wollte, mitt-lerweile fünf Kinder hat.

So weit wird es bei Summer und Tom vermutlich nie kom-men – am 26. Juli fl immert der Film „(500) Days of Summer“ über die 448 Quadratmeter große Leinwand am Königsufer, eine

Im Rahmen verschiedener Workshops an der TU Dresden entwickelten 270 Studierende insgesamt 120 Produktideen, von denen ca. 40 Ideen sogar in Modelle umgesetzt wurden. Die fünf originellsten, wie die „Flip Heels“ oder die „Waschmaschi-ne in Fußballform“, werden am 28. Juli ab 18 Uhr im Hülsse-Bau, Hörsaal S 386, der Öffent-lichkeit vorgestellt. pi

P� � gund praktisch

a-ha-Erlebnis an der ElbeDie diesjährigen Filmnächte feiern Partys, Premieren und Konzerte

„Nimm mich“ tönte Morten Harket Mitte der 80er Jahre in die Welt hinaus und löste damit die a-ha-Welle aus. Der Titel „Take on me“ gehört heute noch zu jenen Stücken, welches ein Großteil der Men-schen ansummen kann. Nachdem die drei Norweger eine ganze Weile auf dem Wellenkamm gesurft waren, gerieten sie ins Tal und scha� ten es nach einer Pause mit neuer musikalischer Qualität er-neut ins Gehör und in die Herzen ihrer Fans. Derzeit stehen die Zei-chen wieder auf Abschied. Bei den Fimnächten am Elbufer sind a-ha mit ihrem letzten Open-Air-Konzert in Deutschland zu erleben.

Von Thessa Wolf

Gartenlust:Schauwerk Helleraumacht, „was ihr wollt“

Seite 2

Spiellust:Theaterruine St. Paulireist zum „Campiello“

Seite 3

Entdeckerlust:Zschachwitz, Laubegast, Niedersedlitz und Nickern

Seite 7–10

Am 15. August besucht das ein-zigartige Livehörspiel „Bram Stoker’s Dracula“, mit den deut-schen Stimmen von Ben Stiller, George Clooney und Johnny Depp, die Filmnächte. Dazu wird der bekannteste deutsche Geräuschemacher, Jörg Klinken-berg, das Publikum mit seiner Kunst verblüffen. pi

Stimmlichund geräuschvoll

André Sarrasani wird auch in diesem Jahr sein Trocadero-Zelt auf dem Straßburger Platz aufbauen. Der Ort bleibt der alte, das Dinnershowkonzept aber ist neu: Es wird sich an der mystisch-magischen Welt des Moulin Rouge und am schil-lernden, geheimnisvoll-bizarren Jahrmarkttreiben orientieren. Am 16. November ist Premiere, Karten sind ab sofort im Vorver-kauf erhältlich. fh

www.sarrasani.de

Mystischund bizarr verzwickte Beziehungskiste, die

das Klischee Romanze weit hin-ter sich lässt. Der ideale Platz für ein solches Kinoerlebnis dürfte im Filmnächtewohnzimmer sein, eine neue Idee der Veranstalter, bei der per Zufallsgenerator zehn Gäste nicht nur kostenlosen Ein-tritt erhalten, sondern auch be-queme Sofaplätze und einen Be-grüßungsdrink. Gemütlich dürfte es auch in der Radeberger Kino-lounge werden. Doch die Film-nächte zeigen ebenso Flagge: Die TU Dresden schickt vor jedem Filmgenuss einen der von ihr pro-duzierten Spots gegen Fremden-feindlichkeit über die Leinwand.

29/2010

Donnerstag22. Juli

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Ein Abschiedskonzert der besonderen Art: a-ha singen für ihre Fans am Dresdner Königsufer.

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� Donnerstag,22.Juli2010Kultur & Freizeit

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William Shakespeare hatte vermutlich sein ganz eigenes Vergnügen, als er dieses Stück schrieb. Nicht umsonst fühlt man sich als Zuschauer bei „Was ihr wollt“ manches Mal an der Nase herumgeführt. Keine Angst, der große Dramatiker des 16. Jahrhunderts hat es behutsam arrangiert, dieses vergnügliche Gezerre um die Geschlechter. Bei aller irrtüm-lichen tragischen Wucht der Geschichte bleibt das Ganze immer ein Lustspiel. Die Be-tonung liegt auf Lust. Und auf Spiel. Im sommerlauen Garten des Societaetstheaters Dres-den wird die Bühne zu einem Gleichnis von beidem.

Von Thessa WolfManche Einsichten überdauern die Jahrhunderte wie Torf ge-wordene Pflanzen. Und deshalb bekommt am Ende jeder den oder die, den oder die er verdient. Das könnte man für Kitsch hal-ten, wenn es filmreif über den großen Teich käme. Weil aber Shakespeare draufsteht, vermutet man große literarische Kost da-hinter. Ganz zu Recht, denn Spra-che wie Inhalt sind tiefgründig wie auch oberflächencharmant.

Zu Shakespeares Zeiten stan-den vor allem Männer auf der Bühne – auch als Frauen. Wenn sich nun eine Frau ihrer zuge-dachten Rolle gemäß als Mann ausgeben muss, ist die Komik schon allein dadurch vorstell-bar. Doch hat man in der Insze-nierung von Rouven Costanza im Societaetstheater diesen Ge-schlechterschnitt nur bis zu den Kostümen mitgetragen und eini-ge Männer in schwingende Tüll-röcke gesteckt. Diese Röckchen schweben dann auch, wattewölk-chengleich, über den mit Lei-

nen bespannten Gartenhimmel, während die Charaktere sich auf dem Metallgerüst austoben. Sie kommen mit zunehmender Spieldauer in Fahrt – großartig der verklemmte Haushofmeister, der sich auf unangenehme Art und Weise zu Höherem berufen fühlt und schließlich für eine Illusion zum Tölpel machen lässt. Peter Wagner lässt in dieser Figur Tragik und Lächerlichkeit so nah beeinander liegen, dass man beide kaum auseinanderzu-halten vermag. Sehenswert aus-gereizt ist auch Thilo Herrmanns Junker Tobias, der in seiner derben Geilheit zugleich etwas Zerbrechliches geltend macht. Prunkkissenhaft trägt dagegen Antonia Kennel als Viola ihre

Verletzlichkeit durch das Ge-schehen. Die Geschichte?

Die Zwillinge Viola und Se-bastian erleiden Schiffbruch und werden an verschiedenen Ufern gerettet. Beide wähnen den je-weils anderen tot. Viola tritt als junger Mann verkleidet in des Herzogs Dienste – und verliebt sich in diesen. Der Herzog wie-derum liebt Gräfin Olivia und macht seinen Diener zum Lie-besboten. Bei der Gelegenheit verliebt sich Olivia in den „Jun-gen“. Auch Junker Christoph ist scharf auf die Gräfin und wird dabei von Tobias unterstützt, der es auf das Geld der Hoheit ab-gesehen hat. Schließlich taucht Sebastian auf und macht – nicht nur wegen der verwechselnden

Ähnlichkeit mit der als Mann verkleideten Viola – das Verwirr-spiel komplett.

„Was ihr wollt“ ist die zwei-te Produktion des Schauwerks Dresden-Hellerau. Die Werkstatt für darstellende und bildende Künstler hat dafür junge Leu-te zusammengeholt und ihnen drei Monate Zeit gegeben, sich aufeinander und auf das Stück einzustellen. Herausgekommen ist der ideale Abend für laue Sommernächte, für Gartenfreu-den im Theater und die Lust am Bühnenerleben.

Weitere ProjektedesSchauwerksDresdenunter:www.schauwerk-dresden.de

Keulensommer

Steht mal nichts auf dem Spielplan, stehen technische War-tungenaufdemProgramm.EinePausebrauchtmaninderHer-kuleskeule nicht, schließlich ist ein begeistertes Publikum diebesteErholung.DarumwirdinDresdensKabaretttheaterimAu-gustKaffeegetrunkenundeinKesselSchwarzesangerührt.ZumDessertgibt’sKnupperkirschenmitVanilleeis,alsAperitifwerdenFilmfundstückegereicht.ImAugusthatdieHerkuleskeuleeinenGastimHaus,derindenZuschauernsicherlichVerbündetefindenwird,dennsiewerdenseineMeinungteilen:„Unsfrachtjakeener!“InwelcherAngele-genheitdieungestelltenFragenfragwürdigsind,besprichtUweSteimle unter anderem am 1. August.What they can, kenn miroch,lautetdasMottodes„Budenzaubers“,derkrisensicherüberdie gesicherte Krise hinwegsieht und die optimistische Dimen-sion der Arbeitslosigkeit entfaltet: Man hat den Sozialismussinken gesehen, nun naht vielleicht der ebenfalls absaufendeKapitalismus.Wiegut,dassmaninderstillenBeobachtungnichtvonArbeitabgelenktist!Im„CaféSachsen“wirdzumScheelchenHeeßeneinKeksGeschichtegereicht,im„KesselSchwarzes“wer-den alle zu recht Ungehörten vermengt. Ende August formendannJazz,LyriksowieProsa„KnupperkirschenundVanilleeis“.VorjedemKabarettvergnügenlegtdieHerkuleskeuleinJuliundAugusteineGedenkminuteein,dieganze1200Sekundendau-ert.ImmereinehalbeStundevorVorstellungsbeginndürfendieBesucherinErinnerungenschwelgen:GustavundErichsindehe-malige Keulenkollegen. Ihre Lustigkeiten sind in Filmen festge-haltenworden,dieimArchivderKeuleschlummertenoderbe-reitsinsPotsdamerFilmarchivgewandertwaren.DerFilmenthältAufnahmen,dieGustavundErichbeiKammersängerRainerSüßundHeinzQuermannzeigen.MancheSequenzensind„sogarex-trafürdieKeuleumgeschnittenworden“,verrätJörgHeynevonderHerkuleskeule.„DarinliegtdanneinzusätzlicherReizbeson-dersfürdieälterenBesucher. FrancesHeinrich/Foto:PR

Karten unter:Telefon:0351/4925555,www.herkuleskeule.de,ticket@herkuleskeule.de

Verwirrende Liebelei Mit „Was ihr wollt“ hat das Societaetstheater Dresden die Lust in den Garten geholt

MännerinFrauenkleidern?Dasgehörtdazu,umdieVerwirrungkomplettzumachen.

Musikalische Geschwisterliebe

Sierra und Bianca begannen ihre Musikkarriere 2003 in Paris, was einem kleinen Wunder gleicht, hatten sich die Schwestern doch jahrelang aus den Augen verloren. Als „CocoRosie“ tourten sie in den letzten fünf Jahren durch Eu-ropa und begeisterten mit hunder-ten Shows. Am 6. November gas-tiert das Geschwisterpaar nun in der Reithalle Dresden. Die Karten dafür werden ab 23. Juli verkauft. Zwischen Schreibprozess und Studioaufnahmen sowie diversen

Konzerten schaffte es Bianca so-gar noch, ihre eigene Tea Gallery in Paris zu eröffnen und mit ihren Kunstwerken an diversen Kunst-ausstellungen in New York, Mai-land, Groningen und Brüssel teil-zunehmen, während Sierra ihrer Tätigkeit als klassischer Opern-sängerin nachgeht. pi

Tickets sindanallenVorverkaufsstellensowieunterwww.eventim.deerhältlich.

Konzertante Sommernächte

Laue Nächte sind die fast unspür-baren Zuhörer, wenn vom 5. bis zum 7. August auf dem Dresdner Neumarkt wieder zu den beliebten Sommerkonzerten geladen wird. Den Auftakt gestaltet der Jazzmu-siker Till Brönner mit seiner Band und seinem amerikanischen Gast Curtis Stigers. Am 6. August ste-hen Stars des Operngesangs auf der Bühne. Sie werden begleitet von den Berliner Symphonikern und Mitgliedern der Philharmo-nischen Chöre Dresdens. An-

gekündigt sind Ausschnitte aus Meisterwerken von Verdi und Puccini. Im zweiten Teil erklin-gen auch Operetten- und Musical-melodien sowie Volkslieder aus Argentinien. Das Abschlusskon-zert am 7. August gestaltet Tom Gaebel mit seiner Big Band. Auch in diesem Jahr werden die gesamten Einnahmen karitativen Zwecken zugutekommen. fh

www.classicopenair-dresden.de.

Die CrossMedia Tour Dresden bietet allen zwischen 10 und 25 Jahren die Möglichkeit, zwi-schen Juni und November 2010an 16 kostenfreien Medien-workshops teilzunehmen und sich selbst als Medienproduzent auszuprobieren. Für das Projekt haben sich acht Dresdner Ver-eine zusammengeschlossen um gemeinsam ein umfassendes medienpädagogisches Angebots-spektrum anzubieten und so die Entwicklung von Medienkom-petenz bei Kindern und Jugend-lichen zu fördern.

Sommerferienangebot

Offene Schreibwerkstattab 22.07.2010 jeden Donnerstag 15–17 Uhr; Alter: 10–14 Jahre; Ort: Cyber4KidsDu hast Lust zu schreiben, zu be-richten und zu recherchieren was in deiner Stadt los ist? Du findest es spannend auf Veranstaltun-gen zu gehen, um Machern und

Besuchern Löcher in den Bauch zu fragen? Dann wird es Zeit CyberReporter zu werden.

Radio für Kinder26.–29.07.2010; 10–14 Uhr; Al-ter: 10–14 Jahre; Ort: Medien-kulturzentrum Dresden e.V.Du wolltest schon immer mal wis-sen, was man alles braucht um eine eigene Radiosendung zu produzie-ren? Dann bist du hier genau rich-tig. Du lernst, mit dem Aufnahme-gerät und Audioschnittsoftware umzugehen und suchst für deine Sendung die passende Musik aus.

Trickfilm 27.–29.07.2010; 10–13 Uhr; Al-ter: 10–14 Jahre; Ort: Trickfilm-studio FantasiaHauche deinen eigenen Ge-schichten und Helden Leben ein und lerne alles, was man zum Trickfilmmachen braucht. Vom Ausrichten der Kamera bis zur Vertonung bestimmst du, wie dein eigener Film aussehen soll.

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CrossMedia Tour Dresden 2010Medienkulturzentrum Dresden e.V.Schandauer Straße 64 · 01277 DresdenTelefon: 03 51/31 54 06 75 · Komplettes Programm undAnmeldung unter www.crossmediatour.de

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Donnerstag, 22. Juli 2010 3Kultur & Freizeit

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„Wir tanzen, bis wir umfalln. Und dann stehn wir wieder auf“, erklärt Catte kategorisch. Es klingt auch trotzig – und ein bisschen traurig. In ihrem grü-nen Morgenmäntelchen und dem hellseidenen Nachthemd-chen – beides in die Jahre ge-kommen wie sie selbst – lehnt sie sich auf gegen ihr Schick-sal, zumindest erst einmal in Gedanken und Worten. Der Zug des Lebens scheint abge-fahren. Oder hatte er nie eine Haltestelle auf dem Campiello, diesem Platz in Venedig? Das Ensemble der Theaterruine St. Pauli hat Carlo Goldonis Stück „Der Campiello“ neu insze-niert und damit auch ein Stück Alltagsleben mit seinen ho� -nungsfrohen Höhen� ügen und taltraurigen Abfahrten.

Von Thessa WolfDer venezianische Platz passt mitten ins Hechtviertel hinein. Schließlich scheren sich die klei-nen und großen Alltagssorgen weder um Ländergrenzen noch Jahrhunderte. Und so bleibt Goldonis „Campiello“ aus dem 18. Jahrhundert ein heiter-trau-riges Stück um das Spiel der Menschen mit ihren Illusionen. Vielleicht ist es für Frauen heute nicht mehr so zwingend – schon aus versorgungswirtschaftlicher Notwendigkeit – geheiratet zu werden, alles andere aber ist präsent wie nie zuvor: der grün-giftige Blick auf die Nachbarn, Neid und Missgunst, Häme und die vielen kleinen Eitelkeiten, mit denen sich die Menschen un-nötig das Leben so schwer ma-chen. Die tempo- und wortreiche Inszenierung unter der Regie von Jörg Berger ist richtig gutes Sommertheater, auch wenn hin und wieder durchscheint, dass die Protagonisten keine ausge-bildeten Schauspieler sind. Das merkt man bei einigen mehr und bei anderen weniger. Bei Felici-tas Mallinckrodt beispielsweise, die die Pasqua gibt, spürt man es überhaupt nicht. Sie ist so drin in ihrer Rolle des genuss-

ältlichen Vollweibs, dass man sie am liebsten auf einen Nachbar-schaftstratsch einladen möchte. Natürlich erst, wenn sie ihre et-was bieder-rosafarbene Tochter an den Mann gebracht hat. Oder sogar sich selbst?

Haupttenor in diesem Stück ist es, jemanden „abzukrie-gen“ – egal wie. Da ist Cattes Tochter Lucietta, die schnip-pische Schöne, den anderen einen Schritt voraus: Sie ist im-merhin verlobt. Doch was nützt die schönste Verlobung, wenn der Kerl arm und eifersüchtig, ja sogar unbeherrscht und aggres-siv ist? Gut durchgemischt wer-den die Campiello-Schicksale schließlich von Faktor X. Das ist jener Fremde, der plötzlich auf-taucht und die Träume der schon

immer Dagewesenen in die Fer-ne schickt. Dazu passen auch die stückbehafteten Seitenblicke zu Romeo und Julia.

Diese Nachbarschaftsposse lässt kaum etwas aus und un-terstreicht mit angebrannten Eierkuchen, überdimensionaler Unterwäsche am nicht vorhan-denen Kirchendach, mit Wisch-wasser auf Steinstufen und Schlauchwasser vom Balkon das theatralische Geschehen perfekt. Zusätzliche Stimmung macht ein Rap: „Der Herr hat uns gegeben/nichts als den Atem zum Leben/Nichts als Mühe und Plag/ist der kommen-de Tag.“ Und dann schwingen sie gemeinsam von den Sand-steinsockeln: „Da werden wir eben/unsere Stimmen erheben/

und schreien: Wo bleibt unser Leben?“

Am Ende gibt es zwei jung verheiratete Paare und ein alt zusammengefundenes Gespann. Nur Catte und Pasqua, die trot-zigen Mütter, müssen sich mit sich selbst behelfen. „Schau mich an. Siehst du das Feuer in meinen Augen brennen?“, fragt die eine. Und die andere resü-miert: „Die Liebe wohnt unter jedem Rock.“ Mal abgesehen von der Liebe: Das Sommerthe-ater wohnt derzeit in St. Pauli – der Theaterruine.

Wieder am 18., 19., 20. August, Karten zu 15, ermäßigt 10 Euro unter 0315/2721444,www.theaterruine.de

Der Zeiger rast durch die Mi-nuten. Plötzlich verschwindet er mitsamt der Uhr von der Fassade des Schlosses Al-brechtsberg. Dafür perlt gelbes Wasser vom Dach und aus den Fenstern. Fenster-läden öffnen und schließen sich, Balkone wachsen aus den Mauern und Fenster-rahmen fallen lautlos zu Boden. Doch nichts spritzt, nichts klirrt – alles ist Illusion. Die Fassade des Schlosses Albrechtsberg be-kam zur 2. Dresdner Schlösser-nacht eine ganz besondere Licht-show verpasst. Sie reihte sich ein in viele Höhepunkte eines kul-turschönen Sommerabends, der bis lang in die Nacht seine Gäste begeisterte.

So wie in der Lichtshow war es auch bei der Veranstaltung im Ganzen fühlbar: Der Zeiger schien zu rasen. Die Zeit reichte kaum, alle 13 Bühnen zu besu-chen, die auf vier Kilometer lan-gen Wegen miteinander verbun-den waren. Am Schloss Eckberg beeindruckte Cornelia Drese mit dem Titelsong aus „Evita“ und träumerischen Abendliedern. Für Ausschnitte aus „Mamma Mia“ hatte die Chefi n der Musical- werkstatt „Oh Töne“ drei ihrer Schülerinnen mit auf die Bühne geholt. Kurze Zeit später langte Kay Dobberstein in die Tasten – und wäre wider besseres Wis-sen mit den Balladen des groß-en Musikers fast tatsächlich als Elton John durchgegangen.

Während vom Schweizer Haus Queen-Ohrwürmer herüberklan-

gen, beschallten Tockolotoc die Terrasse des Lingnerschlosses mit böhmisch-feurigem Gipsy-sound. Am Schloss Albrechtsbergreichte der musikalische Bogen von Klassik über lateinamerika-nische Rhythmen bis zu Jazz und Swing. Märchenzelt, Puppen-spielerin, barockes Lustlager und zünftige Lieder des 18. Jahrhun-derts komplettierten den Abend. Mit Licht und Musik wurde auch der Teich bei Schloss Albrechts-berg märchenhaft verwandelt. Wie ein goudagelber überdimen-sionaler Mond schwebte der rie-sige Ballon dort über dem Wasser und versetzte die Besucher in Ent-zücken. „Ahs“ und „Ohs“ bekam ebenso das große Feuerwerk. Am Ende waren statt der geplanten 180 Mitwirkenden mehr als 200 Künstler dabei. Auch für das leib-liche Wohl wurde an 35 Ständen vielseitig gesorgt, ob nun mit Bratwurst, Schafskäsebrot, Su-shi oder sogar Auster. Für Jörg Ullrich, Projektleiter der Veran-staltung, war der tolle Zuspruch der Gäste nicht nur Bestätigung, sondern zugleich Aufforderung: „Mit Elan und Vorfreude gehen wir nun an die Organisation der 3. Dresdner Schlössernacht“, er-klärte er. Thessa Wolf

Wo bleibt unser Leben?Die Theaterruine St. Pauli wird zu Goldonis „Campiello“

Der als Porzellanbildner berühmte Kaendler, z.B. Schöpfer des Schwanenservice, wurde 1731 durch August den Starken an die Porzellan-Manufaktur nach Mei-ßen berufen.

J. J. Kaendler wurde am 15. Juni1706 als Kind des Pfarrers von Fischbach und Seeligstadt ver-mutlich in Seeligstadt geboren. Bereits Groß- und Urgroßvater waren Steinmetze in der Zwick-auer Gegend gewesen.

Im Jahre 1723 begann er eine Lehre beim Bildhauer Feige in Dresden, ging dann als Geselle zu Hofbildhauer Benjamin Thomae (1682–1751) in Dresden, einem Schüler Balthasar Permosers (1651–1732). Dort arbeitete er als Geselle am plastischen Schmuck des Dresdner Zwingers und fer-tigte sechs Jahre lang Ornamente als Holzschnitzereien für die Aus-stattung des Grünen Gewölbes. Er berichtete, dass er dabei dem

Der Porzellankünstler Johann Joachim Kaendler als freier Bildhauer in Meißen und Umgebung

Im Kreuzgang des Stadtmuseums Meißen befinden sich vier Grabdenkmäler von Johann Joachim Kaendler.

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sächsischen Kurfürsten Fried-rich August I. aufgefallen und wegen der hervorstechenden Qualität seiner Arbeit 1730 von diesem selbst zum Hofbildhauer ernannt wurden sei.

Benjamin Thomae, der seit 1712 Geselle bei Balthasar Permo-ser war, gilt als das künstlerische Bindeglied zwischen Permoser und Kaendler. Als Porzellange-stalter verschaffte Kaendler dem Permoserstil schließlich Weltgel-tung. Kaendlers Berufung an die Porzellan- Manufaktur ist ursäch-lich mit dem „Porzellanschloss“-Projekt Augusts des Starken ver-bunden. U. a. sollte dieses mit großen Porzellan-Tierplastiken ausgestattet werden. Die bis da-hin angefertigten Arbeiten des Modellmeisters Johann Gottlieb Kirchner, der sich als erster Bild-hauer überhaupt mit der Umsetz-barkeit solcherart Entwürfe in Porzellan auseinandersetzte, ent-

sprachen nicht den Vorstellungen des Königs. Also schickte dieser den Hofbildhauer Kaendler 1731 nach Meißen. Binnen kurzer Zeit schuf er drei Tierfiguren als Ton-modelle. Fortan entwickelte sich Kaendler zu einem „nahezu Be-sessenen, der in völliger Hingabe an seinem Werk und in erstaun-licher Geschwindigkeit model-lierte“, wie Samuel Wittwer in seinem Buch „Die Galerie der Meißener Tiere“ formulierte.

Trotz dieser Arbeitsauslas-tung als Königlicher Modell-meister nahm Kaendler neben seiner Arbeit noch Aufträge für kleinteilige Schnitzereien gegen Lohn entgegen, wirkte zwischen 1731 und 1750 auch verschiedentlich als Steinbild-hauer und fertigte meisterhaft mehrere Grabdenkmäler nach den Wünschen seiner Auf-traggeber – zumeist bürger-liche Leute.

„Die seelische Spannweite des Barock tritt hier zutage. Der Gedanke an Tod und Vergäng-lichkeit ist intensiver Lebenslust polar verbunden“ urteilte Arndt Reichel über diese Werke Kaend-lers. Ein weiteres KaendlerschesGroßbildwerk, das Grabdenkmal für Alexander von Miltitz, um 1739, befindet sich in der Kirche von Naustadt.

Am 18. Mai 1775, nach 44 Jahren Dienstzeit in der Porzel-lan-Manufaktur starb Johann Joachim Kaendler in Meißen und wurde auf dem Friedhof neben der Kirche St. Afra begraben. Weder Grabstelle noch Grabstein sind erhalten.

Die Ausstellung „Manufak-turisten als Bürger der Stadt Meißen“ im Stadtmuseum Mei-ßen, Heinrichsplatz 3, ist täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet und endet am 7. November 2010, Telefon: 03521/458857.

Denkmal für Rebekka Schlegel (1696–1736) im Kreuzgang des Stadt-museums Meißen (Foto: Münzberg, Meißen)

Der fremde Kavalier (Jan Dietl) bringt ordentlich Feuer ins Herz der Gasparina (Yvonne Dominik) und auf den „Campiello“. Das Stück von Carlo Goldoni begeistert in der Theaterruine St. Pauli.

Der Zeiger rast durch die Mi-nuten. Plötzlich verschwindet er mitsamt der Uhr von der Fassade des Schlosses Al-brechtsberg. Dafür perlt gelbes Wasser vom

schließen sich, Balkone wachsen

Nächtlicher Zauber2. Dresdner Schlössernacht der Superlative

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Nicht nur die Musik begeisterte zur 2. Dresdner Schlössernacht. Für Entzücken sorgten auch die stimmungsvollen Lichter.

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4 Donnerstag, 22. Juli 2010Kompetenz & Fachwissen

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Gedrucktes Glück im HochformatBei CEWE COLOR in Dresden werden täglich mehr als 1,5 Mio. Bilder entwickelt

„Das CEWE FOTOBUCH ist eines unserer Hauptprodukte“, sagt Hubertus Waechter (Foto), der Ge schäftsführer der CEWE COLOR AG & CO. OHG in Dresden. „Und einer der be-liebtesten Gründe für solch ein Buch ist eine Hochzeit.“ Es gebe natürlich noch viele ande-re Anlässe, einen 50. Geburtstag etwa oder auch den ersten Ge-burtstag eines Kindes. „Wenn der Nachwuchs noch ganz klein ist, werden ja Unmengen von Fotos gemacht“, weiß Hubertus Waechter. „Ein Fotobuch vom ersten Lebensjahr ist besonders für Großeltern ein schönes Ge-schenk.“ Der Geschäfts führer steht am Tisch vor der Ver-packungsmaschine und nimmt ein Fotobuch vom Stapel. „Lon-don“ steht in Initialen darauf; es folgt ein Cover mit Sonnen-untergang. Be titelt ist es mit „Türkei“. „Da kann man richtig

Fernweh kriegen, wenn man sich das hier ansieht“, scherzt Waechter. Doch viel Zeit für Fernweh bleibt nicht. Die Bücher werden in die Maschine gescho-ben, wo sie in Folie geschweißt werden und später in eine Ver-sandverpackung kommen.

Die CEWE COLOR AG ist mit 2.700 Mitarbeitern Markt-führer in Europa. Sieben Labor-betriebe gibt es im Ausland, fünf in Deutschland. Am Dresdner Standort sind 100 Mitarbeiter beschäftigt. In zwei Schichten werden die Fotos gedruckt, die man dann in Drogeriemärkten, bei Kaufhausketten oder auch im Fachhandel abholen kann. Etwa 1,5 Millionen macht das am Spitzentag – und da sind Fotobücher, Kalender, Gruß-karten, Tassen, Spielkarten und andere Fotogeschenke noch gar nicht mitgezählt. Mit dem Schild „Fabrikverkauf“ an der Karl-

Marx-Straße in Dresden Klotz-sche weist das Unternehmen darauf hin, dass die Nachbar-schaft Fotos auch direkt bei CEWE COLOR bekommt. Negativfi lme beziehungsweise USB-Sticks können abgegeben werden, zwei Terminals stehen für die Bearbeitung und Bestel-lung der gewünschten Bilder bereit. Auch Sofortausdruck ist möglich. Außerdem fi ndet man in gläsernen Vitrinen und in Regalen viele Beispiele für Fo-tobücher in den verschiedensten Formaten, für Fotokalender und andere bedruckte Sachen.

„Seit einiger Zeit bieten wir Einführungskurse zum Erstellen von Fotobüchern an“, informiert Hubertus Waechter. „Jeden zwei-ten Dienstag im Monat gibt es dann eine kleine Betriebsführung und Hinweise zum Umgang mit der kostenlosen Software.“ Der zweieinhalbstündige Kurs kostezwar zehn Euro, am Schluss gebe es aber einen gleichwertigen Gutschein, den man sich auf eine Fotobuchbestellung anrechnen lassen könne.

Der Kurs lohnt sich allein schon für den Blick hinter die Kulissen der Firma. Denn mit dem klassischen Fotolabor wie man es aus Filmen kennt, hat das Unternehmen nichts mehr

gemeinsam. Zwar gibt es noch zwei sogenannte Dunkelkam-mern im riesigen Produktions-raum. Aber auch dort wird im Hellen gearbeitet – die Negative und die Bilder werden in rundum abgedichteten Maschinen entwi-ckelt. Der Druck der Fotobücher und anderer Produkte erfolgt mit modernster Technik. „Ca. 75 Prozent des Umsatzes kommen von digitalen Medien“, sagt der Geschäftsführer.

Im Moment sehen viele Auf-träge schon sehr nach dem nächsten Anlass zum Feiern aus: dem Schulanfang. Da kann man Brottaschen und Turnbeutel mit Fotos bedrucken, bildhafte Ein-ladungen oder Grußkarten ge-stalten und auch Schulhefte und Collegeblöcke mit einem Bild des ABC-Schützen verzieren lassen. Und nach dem Fest darf es auch gern wieder ein CEWE FOTOBUCH sein. Oder viel-leicht auch ein Bild im Posterfor-mat, wahlweise hinter Acrylglas oder auf Leinen gedruckt?

CEWE COLOR AG & Co. OHGKarl-Marx-Str. 1801109 DresdenAnmeldungen zum Fotobuch-kurs unter: 0351/8854499,Termine: 10.8., 14.9., 12.10.2010

Stolz präsentieren Dagmar und Thomas ihre Ringe. Ein paar Buchseiten weiter wandeln die beiden durch den Schlosspark, schließlich durch das Schloss selbst. Dagmars langes weißes Kleid fällt bauschig übers Geländer, in der Hand der Braut leuch-tet rot ein kugelig gebundener Rosenstrauß. Es ist der bisher schönste Tag in ihrem Leben. Und aus diesem Grund gibt es ein Buch darüber. Mit diesem CEWE FOTOBUCH können die beiden Eheleute nicht nur die Erinnerung an ihre Hochzeit bunt und lebendig halten – sie können das Buch auch vervielfältigen und an ihre Gäste verschenken.

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Fabrikverkauf: CeWe Color AG & Co. OHG • Karl-Marx-Strasse 18 01109 Dresden • Tel. 0351/88544-0 • www.cewecolor.de

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Der gute Geist der StadtForum für Baukultur bietet besondere Stadtführungen an

„Die Stadt ist ein Lesebuch“, sagt Sebastian Storz. Der Vor-standsvorsitzende des Forums für Baukultur liest gern darin. Und noch viel lieber liest er an-deren daraus vor. Denn wenn er von einem Lesebuch spricht, dann meint er die Gebäude der Stadt. „Hinter jedem steht eine Geschichte.“ Um all diese Ge-schichten „vorlesen“ zu kön-nen, organisiere der Verein be-sondere Stadtführungen. „Wir machen das auf Zuruf.“ Wer In-teresse habe, könne sich beim Forum dafür anmelden.

Los geht es auf dem Theaterplatz, ein Ort, an dem man fast alle Epochen irgendwie wiederfi n-det. Da ist die Semperoper, die in Form und Bauweise an die alten Römer erinnert. Die Altstädter Wache oder auch Schinkelwache spiegelt als klassizistisches Bau-werk die griechische Architektur wider. Der Bau gegenüber aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, in dem die Gemäldegalerie unter-gebracht ist, zeigt das Formengut der Renaissance. „Und wer hin-durch geht, fi ndet sich im Zwin-ger wieder, eine festlich-heitere Barockanlage von höchstem europäischen Rang“, sagt Storz. Matthäus Daniel Pöppelmann, der Baumeister dieser dreiseitig um einen zentralen Hof ange-legten Festarchitektur, plante, diese Anlage zu einem Forum quer über den ganzen Platz bis an das Elbufer auszuweiten. Dazu kam es nicht. Gottfried Semper, der diese Idee rund 150 Jahre spä-

ter wieder aufgreifen wollte, wur-de das Projekt nicht genehmigt. Sein Auftrag lautete, den Zwin-ger an seiner offenen Seite zum heutigen Theaterplatz hin mit der Gemäldegalerie zu schließen.

Das Forum für Baukultur bietet Jugendlichen, Bürgern und Fach-leuten mit einem breiten Fächer von Veranstaltungsangeboten „Allgemeinbildung und Fach-wissen auf dem Gebiet der Bau-kultur“ an. Die Vereinsmitglieder sprechen dabei bewusst von Bau-kultur statt Architektur. „Das ist umfassender“, meint Sebastian Storz. Mit einer Verbesserung der baukulturellen Allgemeinbil-dung wolle man dazu beitragen, das oft bedauerliche Niveau der öffentlichen Architekturdebatten und so mancher Bauentschei-

dungen in der Stadt in Zukunft zu verbessern. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass das Aus-sehen unserer Städte allein von den Architekten bestimmt werde. Ganz maßgeblichen Einfl uss dar-auf haben auch die anderen am Baugeschehen Beteiligten, näm-lich die Bauherren und Inves-toren, die Politiker und Bürger-initiativen, ja nicht zuletzt auch die Medien. Fehlt es auf dieser Seite an baukultureller Bildung und sollen allzu einseitig po-litische oder renditeorientierte Interessen durchgesetzt werden, kommt es unvermeidlich zu Fehlentscheidungen und Fehlent-wicklungen. Der Wiederaufbau Dresdens zeigt diese Problematik leider an zahlreichen städtebau-lich sehr bedeutenden Orten.

Das Forum für Baukultur wol-le Dresden, das versuche, seine bauliche Identität zu fi nden, mit Bildungsangeboten helfen.

Die Hilfe des Dresdner Forums wurde auch für das Erdbebenge-biet von L’Aquila in Abruzzen erbeten. Man befürchtet, dass der auch dort herrschende Man-gel an baukultureller Allgemein-bildung und eine ungebremste Bauspekulation die alte Kultur-landschaft der Abruzzen bei den zukünftigen Wiederaufbauarbei-ten schwer beschädigen werden. Unter Mitwirkung des Forums für Baukultur wurde deswegen gemeinsam mit italienischen Fachleuten im Herbst 2009 das Architekturinstitut MusAA (Mu-seoArchitetturaArte) gegründet. Als ein deutsch-italienisches Ko- operationsprojekt wird MusAA unter der Leitung der Bauhis-torikerin Dr. Paola Ardizzola das Ziel verfolgen, nach dem Vorbild des Dresdner Forums Jugendlichen und Bürgern eine bessere baukulturelle Allge-meinbildung zu vermitteln und Fachleute fortzubilden. MusAA wird sich dafür einsetzen, das Bewusstsein der Bürger und der Entscheidungsträger für die be-sondere Schönheit der Abruzzen zu stärken und diese einzigartige Kulturlandschaft vor baulichen Fehlentwicklungen zu schützen.

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Beste Noten für deutsches Obst und GemüseIn dem am 12. Juli von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verö� entlichten Jahresbericht über P� anzenschutzmittel-Rückstände in Lebensmitteln schneidet deutsche Ware besser als andere europäische sowie Drittländer ab. In die Auswertung sind über 70.000 Proben von 200 verschie-denen Lebensmitteln einge� ossen, davon 11.610 Obst- und Gemüseproben. 96,5 Prozent der gesamten Proben waren ohne Beanstandung. Bei Ware aus der EU wiesen 2,4 Prozent der Proben Überschreitungen auf, aus Deutschland 1,9 Prozent. Die EFSA betont, dass Rückstände von P� anzenschutzmitteln, selbst wenn die zulässigen Höchstgehalte überschritten werden, nicht sofort eine eingeschränkte Sicherheit der Lebensmittel bedeuten. Dieses positive Ergebnis beruht vor allem auf der guten Leistung der heimischen Obst- und Gemüse-wirtschaft. Der in Deutschland betriebene „integrierte Anbau“ zahlt sich aus: P� anzenschutz- und Düngemittel werden nach dem Motto „So wenig wie mög-lich, so viel wie nötig“ eingesetzt. Ein sorgfältiges Qualitätsmanagement sowie laufende Kontrollen der deutschen Obst- und Gemüsewirtschaft gewährleisten dem Verbraucher die notwendige Sicherheit beim Verzehr. Ein Grund mehr, den Reiseproviant mit Produkten aus deutschen Landen zu füllen. pi/Foto: Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse

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Hausmannskost mit AussichtDas Bauernstüb’l in Freital-Wurgwitz begeistert mit seinem rustikalen Charakter

Natürlich kommen die Gäste vor allem, weil es ihnen schmeckt. „Es freut uns sehr, dass wir so viele Stammgäste haben“, sagt Margitta Barthel. „Einige sind aus Dresden, aus Radebeul, ja sogar von Bautzen reisen sie an.“ Darüber sei sie sehr dank-bar. „Und das Schönste ist, dass auch unsere Gäste dankbar sind.“

Dabei schätzen die Besucher nicht nur die gute Hausmanns-kost, die im Moment mit fri-schem Gemüse punktet, wie etwa die Zucchini-Reis-Pfanne mit Schafskäse oder die Schweine-medaillons mit Tomate und Moz-zarella überbacken. Saisonal haben sich die Pfifferlinge die Speisekarte erobert. Und immer sind frische Kräuter mit dabei. Sie wachsen direkt am Haus und

werden von der Schwiegertochter gepflegt. „Minze, die Melisse und der Zitronenthymian“, nennt die Wirtin Beispiele. Letzterer darf beispielsweise der Reispfanne etwas von seinem guten Aroma abgeben.

Einige der Argumente für ei-nen Besuch im Bauernstüb’l ha-ben jedoch nichts mit dem Essen zu tun. Es sind die gemütliche Atmosphäre und die wunder-schöne Lage. Bis nach Kohlsdorf geht der Blick von der weinum-rankten Terrasse aus. An anderer Stelle ragt der Turm der Pester-witzer Kirche aus dem Grün. Sanft legen sich Felder und Wein-berge um den Ort. Und von ganz nah dringt ein junges Meckern herauf. „Das sind unsere kleinen weißen Ziegen. Die vier sind zu Ostern geboren“, sagt Margitta

Barthel. In dem Gehege gebe es auch Schafe, Ponys und einen Esel. „Ein großer Spaß für die Kinder. Aber auch die Erwachse-nen freuen sich daran.“ Manch-mal würden die Ziegen dem Esel auf den Rücken springen, das sei dann ein bisschen die veränderte Version der Bremer Stadtmusi-kanten. „Katze und Hahn hätten wir auch da, aber keinen Hund.“

Doch nicht nur wegen des Blicks auf die Tiere sind die 15 Terrassenplätze die begehrtes-ten. „Gerade bei Hitze lässt es sich hier an der Nordseite gut aushalten“, weiß die Wirtin. „Es weht immer ein kühles Lüft-chen.“ Erst kürzlich habe sie eine Gesellschaft dagehabt. „Ein Mann erklärte: Schöner kann man selbst im Schwarzwald nicht sitzen.“

Wer dem Vergleich von Schwarzwald und Freitals Orts-teil Wurgwitz nicht traut, der kann sich vor Ort überzeugen. Das schöne Äußere – Pferde-fuhrwerk, Wiesen und Felder leuchten schon von weitem als Wandmalerei auf der gelben Fassade des liebevoll sanierten alten Hauses – setzt sich im Innenraum fort. Ein steinerner

Bogen wölbt sich im Gastraum über die Holzdielen. Aus Holz sind auch die Türen, Balken, Tische und Stühle. Auf einer Fensterbank wuchert Thymian über einen Zinktopfrand, dane-ben liegt ein uraltes Bügeleisen. Auf dem Fensterbrett nebenan blüht eine weiße Geranie. Auf dem Tisch wartet das Besteck in cremefarbener Keramik mit grü-nem Rand, auch Salz- und Pfef-ferstreuer und das Teelicht pas-sen dazu. Wer genau hinschaut, entdeckt solche Arrangements überall.

Ideal ist das Haus für kleine Feiern – 30 Plätze gibt es in der Gaststube und 18 im gemüt-lichen Weinkeller mit der großen Glasfront nach draußen. Doch im Sommer ist neben der Nord-terrasse auch der Südbiergarten sehr beliebt, diese 20 Plätze auf dem schattigen gepflasterten Hof.

Bauernstüb’l,Wiesenweg1,01705Freital-Wurgwitz,geöffnetDienstagbisFreitagab15Uhr,WochenendeundFeiertagab11Uhr,www.bauernstuebl.de

Mal sind es Mangostückchen, ein anderes Mal Himbeeren. Der-zeit verfeinern auch Johannisbeeren das Dressing. „Immer mal wieder was Neues“, sagt Margitta Barthel und lächelt. Sie sei diejenige, die den Mix dann als erste verkosten dürfe. Das ergibt Sinn, schließlich ist sie die Chefin des Bauernstüb’ls in Freital-Wurgwitz. Mit ihren beiden Köchen habe sie den Hauptgewinn für ihr rustikales Restaurant gezogen, sagt die sympathische Wirtin. „Sie haben sich in den vergangenen Jahren so viel ange-eignet, so schnell dazugelernt“, erklärt sie zu Küchenchef Henry Schröder und Koch Marco Hesse.

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Die Modedesigner der Moderne hätten an diesem Paradiesvogel ihre Freude gehabt. Bei Wolken-bruch soll er einen mit recht-eckigen Ö� nungen durchbro-chenen Regenmantel getragen haben. Im Sommer lustwandel-te er mit Schirmmütze und in Blau gefassten Brillengläsern durch die Welt.

Von Frances HeinrichEr entstammte einer russischen Dynastie, doch hielt er nichts von Glanz und Gloria. Zumindest lag ihm der Luxus nicht auf der Zunge. Von der kultivierten Prä-sentation des Geldbeutel inhalts verstand er allerdings sehr wohl etwas, wenngleich er stets im Sinne seiner Mitmenschen dach-te und handelte.

Das Herz eines MannesNikolai Abramowitsch Fürst Put-jatin ist der wohl berühmteste Einwohner Zschachwitz’, der in Kleinzschachwitz dem gleich-namigen Platz Pate stand. 1797 ließ er sich hier mit seiner Frau nieder. Putjatin bekannte sich zwar zur „Einfachheit, die ich in allen Dingen liebe“, die von ihm selbst auf Papier fantasierte Villa eröffnet allerdings Zweifel an der Bescheidenheit: 16 Balkone, ein spitz zulaufender Turm, unzählige Schaukeln nebst einer Seilbahn sowie ein Garten, den Grotten und künstliche Ruinen zierten, decken das sprichwörtliche Kind im Manne auf.

Ein Herz für TechnikAuch die Tüftelwut des Fürsten

erinnert an den kindlichen Ent-deckerdrang und zeugt gleich-zeitig von einem ausgeprägten, technisch geschulten Geist. Put-jatin erahnte Klimaanlage und Sitzheizung: Er bestückte seine Kutsche mit einem Blasebalg, der die sommerliche Hitze aus der Kabine vertrieb und be-stückte seinen Winterschlitten mit einem wärmenden Ofen. Eine Zuckersäge, eine hölzerner Wetterschutz fürs Gesicht und ein Regenschirm mit allerlei Beschilderungen gehören eben-falls zum Potpourri der Putjati-nischen Geistesblitze.

Ein Herz für KinderDer humanistische Freikörper-kultist, der sich gern wie Gott ihn schuf auf einem seiner Bal-kone aalte, richtete seine groß-zügigen Wohltaten vor allem an Kinder. Damit auch sie Bil-dung erfahren, Grundlage aller Gutmenschen, ließ er für die welthungrigen Sprösslinge aus Klein- und Großzschachwitz, Sporbitz, Meußlitz und Zschie-ren eine Schule erbauen. Das Gebäude in russischem Bau-ernstil entwarf Putjatin selbst. Eine von ihm initiierte Stiftung sicherte zudem die Finanzierung der Schule. Darüber hinaus be-glückte er die Kinder mit einem Spielplatz, der bereits damals ein auch heute willkommenes päda-gogisches Konzept verfolgte: die Symbiose von Spielen und Lernen. Noch heute kann man „Fürst Putjatin – sitzend auf ei-ner Schaukel“ am Kleinzschach-witzer Putjatinplatz begegnen.

Künstlerische Weltenin Kleinzschachwitz

Ab September werden in das Kur-haus Kleinzschachwitz regelmä-ßig Kunstausstellungen einziehen. Die Ausstellungspremiere gestal-tet Peter Klar, in Dresden geboren und als freischaffender Maler und Grafi ker tätig. Bis Ende Okto-

ber werden seine Bildnisse unter dem Titel „Landschaften …“ zu sehen sein. Die Vernissage ist am 9. September. Danach ist die Ausstellung montags von 15 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. fh

Unterirdische Welten im Lockwitzgrund

Einst rollte man hier die Fässer der Traditionsmarke „Kelterei Lockwitzgrund“. Heute rollen hier Cocktailkirschen oder Hack-bällchen über die Tische. In den „Unterirdischen Welten“ kann man ausgelassen feiern – für

die aktuellen schweißtreibenden Temperaturen ist das vielleicht eine willkommene, aber außer-gewöhnliche Partylokation. Am 20. August ab 19:30 Uhr lässt hier die Countryband „Drugstore“ die Grottenwände wackeln. fh

Durch gute Taten Spuren hinterlassenFür Zschachwitz’ berühmten Gönner galt: Ein Mann, ein Wort!

Selbst seine Grabstätte entwarf der Fürst selbst: Das Putjatin-Mauso-leum in Dessau (oben). Hinter dem russischen Bauernstil der einstigen Schule (unten) wohnt heute die Kultur: das Putjatinhaus engagiert sich für Groß und Klein, ganz im Sinne seines Gönners, der seinen Stif-tungsgedanken auf einer kleinen Tafel festhielt.

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Pflege ist mehr als Hilfe, sie ist Service Verwehrt der Körper seinen Dienst, ist man dankbar, wenn geschulte Kräfte für den Dienst­ausfall einspringen. Das Sanitäts­haus Kleinzschachwitz unter­stützt die Pflege und Rehabilitation. Benötigt man vorübergehend einen Rollstuhl, verleiht das Sanitätshaus diesen und bietet darüber hinaus wei­tere Mobilitätshilfen an. Auch Badewannen­ und Toilettensitze gehören zum Sortiment. Dane­ben deckt das Sanitätshaus mit seiner Produktpalette den Bedarf im Rahmen der Kompressions­therapie und Kompressions­strümpfe werden auch maßge­fertigt. Bandagen, Hilfsmittel zur Inkontinenzversorgung, Re­habilitationsmittel, Mess­, medi­

zinische sowie TENS/EMS­Ge­räte, Gymnastikartikel nebst Pflegehilfsmitteln komplettieren das Produktrepertoire. Inhaber Robert Bartzsch Beliefert nicht nur die Dresdner, sondern auch das Dresdner Umland. Dabei muss man sich nicht an die offi­ziellen Geschäftszeiten halten: ein individueller Termin, je nach­dem wie es der Kalender des Kunden erlaubt, ist kein Pro­blem. Ein Anruf genügt und Herr Bartzsch rückt aus, wenn er ei­gentlich schon Feierabend hätte. „Im Augenblick wird hier ge­baut. Aber wir sind trotz Bau­stelle für unsere Kunden verfüg­bar“, betont er. „Die Buslinie 88 zum Beispiel hält nur wenige Meter entfernt.“

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Einer der ältesten Badminton-vereine ist in Niedersedlitz zu Hause. Als er 1957 gegründet wurde, lernte die Sportart Badminton gerade laufen. Und wehe, jemand spricht von Federball! Mit augenblicklich rund 80 Aktiven gehört der „BV 57 Niedersedlitz“ zu den sächsischen Hünen seines Faches und nimmt über die Grenzen der Landeshaupt-stadt hinweg am Wettkampf-geschehen teil.

Von Frances HeinrichKämpferisch gab sich auch Ly-dia Weber, die sich am 11. Juli für die C1-Weltmeisterschaft qualifi zierte. Lydia ist Kanutin im Laubegaster Kanuverein. C1 heißt die Disziplin, die sozu-sagen das mit einem Mann, in diesem Fall einer Frau, beladene Kanu meint. Erst im vergan-genen Jahr war die Entscheidung gefallen, dass C1 weltmeister-schaftstauglich ist. Nun reist die Vereinslaubegasterin also zum weltumspannenden Wettbewerb.

Aktionismus im VerbundZwischen Laubegast und Nickern blüht das Vereinsleben

Dass sie ihn gewinnen wird, steht außer Frage, oder?

1910 wurde in Lockwitz der erste Bolzplatz errichtet. 11 Jahre später fegte der erste Ballsport über den Rasen: der Raffball. Das Gute daran: Hand und Fuß sind erlaubt, die Kör-pergröße egal und der Tormann unparteiisch, denn er hat das

einzige Tor zu beschützen, das es beim „Raufball“ gibt. Heute haben hier die klassischen Ball-sportarten Fuß- und Volleyball die Vorherrschaft.

In Nickern ist der aus einer El-terninitiative gewachsene Kin-der- und Jugendbauernhof wohl am bekanntesten. Im Augen-blick plant man die Sanierung

des Wohnhauses auf dem Areal, wo Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit einen Heidenspaß erleben. Doch die Schattenseite eines Vereins ist, wie so oft, der Rubel. Hilfsbereite, die davon ein paar abzurollen haben oder sich durch eigene Tatkraft ein-bringen möchten, sind herzlich willkommen.

Ob als Gruppendynamiker, wie die Damen und Herren des BV 57 Niedersedlitz (Foto oben), oder auch in einer Einzeldisziplin, in der Lydia Weber (Foto links) Er-folge feiert: Die Dresdner Vereine bieten Aktivität und Nervenkitzel im Verbund.

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LaubegasterErfrischungskur

Die Schiffswerft Laubegast be-herbergt einen betagten Gast. Im Augenblick hat er noch Rost und Algen aufgetragen. Der älteste erhaltene Dampfer reiste via Sat-telzug am 15. Juli aus dem bran-denburgischen Premnitz an und wird in den kommenden Monaten

in der Laubegaster Werft wieder aufgepäppelt. Die Restaurierung des Dampfriesen soll laut des Vereins Alsterdampfschifffahrt 300.000 Euro verschlingen. In neuer Schönheit wird der Damp-fer nach der Erfrischungskur wie-der über die Alster gleiten. fh

NiedersedlitzerErfrischungssport

Hört man den Vereinsnamen, könnte man meinen, die zugehö-rigen Mitglieder müssten mit dem allseits gefürchteten Sommerloch besonders kämpfen. Doch der Ski-club Dresden Niedersedlitz e. V. bereitet sich auch bei heißen Tem-peraturen auf Herausforderungen

vor. Nicht auf Skiern, sondern zu Fuß wird auch im Sommer kräftig Laufsport betrieben. Die nächste Wegmarke ist der 8. Müglitztal-lauf am 31. Juli. Liegt dann wieder Schnee, widmet sich der Verein seinem Primärziel: den Skilang-lauf in Dresden fördern. fh

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Damit die Dresdner nicht nach Heidenau und Pirna düsen müs-sen, errichtete man ihnen einen Park. Dessen Signum ist mittler-weile stadtbekannt. Auch ein anderes Emblem, das viele Dresd-ner kennen dürften, stammt aus Nickern.

Von Frances Heinrich

Zwei Zeichen aus NickernEine Trilogie aus Rot, Weiß, Blau trifft auf ein grünes Rund

B 172. Diese Abkürzung fällt oft, unterhält man sich mit den Menschen, die in Nickern woh-nen und arbeiten. Die Bundes-straße trennt den Stadtteil von seinem Nachbarn Prohlis. Die 44 Kilometer lange Teerdame reicht bis in die Sächsische Schweiz. Heute führt sie sich ziemlich groß-, um genau zu sein vierspurig auf. Bis dahin aber kämpfte sie mit Verstop-fungserscheinungen.

Die Antwort auf den Kampf„Wir hatten mit einem Rückstau bis in die Innenstadt zu kämp-

fen“, erinnert sich Gerd Gutzmer. Er ist der stellvertretende Cen-termanager des Kaufparks Ni-ckern. Nach drei Bauabschnitten hatte dieser 1996 eröffnet. Die neugierigen Menschen strömten über die damals noch einspurige Bundesstraße nach Nickern. Erst im Zuge der neugeschaffenen Autobahnanbindung und dem damit verbundenen Ausbau der Kreuzung durfte sich die 172 richtig breit machen.

Die Frage zum SonntagNun dürften die Geburtstagsgäs-te, die im Oktober anreisen wer-den, eigentlich keine Probleme

mehr haben. Gerd Gutzmer war-tet mit Spannung auf die Stadt-ratssitzung am 12. August: hier wird die Entscheidung für oder gegen die Sonntagsöffnung fal-len. „Der Sonntag ist vornehm-lich der Familieneinkaufstag. Selbst die Männer, die ja nicht so gerne einkaufen gehen, lassen sich am Sonntag doch zu einem Bummel überreden“, weiß Gutzmer. Darf sonntags geöff-net werden, feiert der Kaufpark Nickern am 10. Oktober seinen Geburtstag, wenn nicht, dann am Tag zuvor. Erst 2006 ist das Einkaufszentrum zu einem Drittel umgebaut und mit noch mehr Marken beseelt worden. Der Geburtstagstag wäre eine prima Gelegenheit, die Neuig-keiten nebst Sonderangeboten und Unterhaltungsprogramm zu

erkunden. „Das wird bestimmt auch tschechische Besucher an-locken, die hier oft anzutreffen sind, schließlich sind wir das erste Einkaufszentrum nach der Grenze“, sagt Gutzmer nicht ohne Stolz.

Die Bezeichnung der ArbeitNickern grüßt nicht nur durch den Kaufpark, sondern auch im Erkennungszeichen einer Institu-tion. Im Rahmen der erwähnten Schaffung eines Autobahnzu-bringers sind hier zwei stich-bandkeramische Grabenanlagen ans Tageslicht befördert worden. Schon in den 1990er Jahren hatte man Ausschnitte dieser Anlage ausgegraben. In stilisierter Form bilden die Fundstücke seit 2001 das Signet des Landesamtes für Archäologie.

Prägnante Marke: Das Erkennungszeichen des Nickerner Kaufparks, in dem sich sogar der Hinweis auf die 3.200 kostenfreien Parkplätze versteckt. Foto: Centermanagement KaufPark Dresden

Mittlerweile bedeckt: Aufsicht auf die vier, mit Erde verfüllten kreisför-migen Gräben, die in stilisierter Form das Logo des Landesamtes für Archäologie bilden. Foto: LfA

Ein Einkauf sollte weit mehr bie-ten als die Hatz von einem Laden zum nächsten. Der KaufPark Dresden, das größte Einkaufs-zentrum im Süden Dresdens, hat sich genau dies auf die Fahnen geschrieben und bietet seinen Be-suchern stets ein entspanntes und

gleichzeitig ereignisreiches Eink-aufserlebnis. Das beginnt schon bei der bequemen Anreise. Drei Straßenbahn- und sechs Buslinien bringen die Kundschaft aus dem gesamten Stadtgebiet und dem Umland bis direkt vor die Tore des Centers. Und auch mit dem

Auto ist der KaufPark schnell und einfach über die B 172 oder die Autobahn A 17, Abfahrt Dres-den-Prohlis zu erreichen.

Von den 3.200 kostenlosen Parkplätze ist ein Großteil über-dacht. So findet man im Sommer einen Schattenplatz und kommt

selbst bei Regen trocken ins Cen-ter. Ganz gleich also, bei wel-chem Wetter man sich zu einer Shopping-Tour aufmacht, auch im KaufPark erreicht man jedes der über 70 Fachgeschäfte tro-ckenen Fußes, denn hier befindet sich alles unter einem Dach. Die

sternförmig verlaufenden Passa-gen in zwei Ebenen sind großzü-gig angelegt und sorgen für kurze Wege zwischen den Läden.

Das Angebot ist riesig. Große Filialen aller Branchen wie Me-dia Markt, H&M, C&A, Adler, Kaufland und Müller Drogerie-markt sind ebenso vertreten wie Geschäfte mittelständischer Un-ternehmen aus der Region. So unterschiedlich auch das jewei-lige Sortiment ist, überall finden Sie freundliches Personal und umfassenden Service. Auch die einheitlichen Ladenöffnungs-zeiten an allen Tagen bis 21 Uhr sorgen für stressfreies Einkaufen bis in den Abend. Morgens öff-nen die Geschäfte 10 Uhr, einige sogar schon deutlich früher.

Auch kulinarisch ist für jeden Ge-schmack etwas dabei. Die üppige

Auswahl reicht von A wie asiatisch bis Z wie zünftige Hausmannskost und bietet sowohl den schnellen Snack auf die Hand wie auch das komplette Menü im Restaurant. Selbst für Unterhaltung wird im KaufPark regelmäßig gesorgt. Zahlreiche Höhepunkte von Kon-zerten über Castingwettbewerbe bis hin zu interessanten Ausstellungen füllen den Veranstaltungsplan. So gab es schon Sauriermodelle, le-bende Echsen und Sammlerstücke aus dem Nachlass von Elvis Pres-ley zu bestaunen. Auch die erste Live-Trauung in einem Einkaufs-center fand im KaufPark Dresden statt. Alle wichtigen Termine und Neuigkeiten sind in der monatlich erscheinenden kostenlosen Cen-terzeitung „KaufPark News“ und im Internet unter www.kaufpark-­dresden.de zu finden.

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Laubegast für die Wand Laubegast das ganze Jahr? Ist man einer der rund 11.000 Ein­wohner, bleibt einem gar nichts anderes übrig. Wer die Liebezu diesem idyllischen Stadtteil mit dessenVölkchen teilt, kannsichnun365TageLaubegastandieWandheften:PünktlichzumInselfest vom 8. bis 15. August erscheint ein Kalender mit his­torischenFotografien,kurzenTextenzudenAbbildungensowieeinemVorortplanmitaltenStraßenbezeichnungen.ErhältlichistdasLaubegasterKalendariumfür2011beimVerlag„DieFähre“.DergibtübrigensauchdiegleichnamigeAbonnentenzeitschriftheraus,dieseit1996überdaslieblicheLaubegastberichtet.

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Enten für den guten ZweckWährend des Dresdner Stadtfestes am 22. August findet um15UhrderEntencup2010statt–einEntenrennenaufderElbe.Der Entencup steigt zwischen Carolabrücke und Augustus­brücke.EswinkenvieleGewinne,dievonDresdnerFirmenbe­reitgestelltwerden:Nochbiszum14.Augustkannmanfreitags

und sonnabends an einem Stand in der Altmarkt­Galerie eineEnte„adoptieren“.ZudemkannmandieAdoptionsscheineam14.Augustvon9bis20UhrimKaufParkNickernerwerben,am15.AugustimZooundab20.AugustaufdemStadtfest.EinTeildesErlösesgehtübrigensandenKinder­undJugendbauernhofNickern(siehevorletzterTipp).

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Ein Fest für die InselDasbeliebteInselfestrücktimmernäher:Vom13.bis15.Augustist es wieder soweit. Im Rahmen dieses Stadtteiltrubels findetauchzumdrittenMalder„Rückwärtslauf“statt:602KilometergiltesindiesernichtalltäglichenFortbewegungsartzurückzulegen,wermag,darfsichdazusogarkostümieren.Der„Rückwärtslauf“istnichtnurSpaß,sondernauchBenefiz.

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Decken für das UferAm 22. August wird in Laubegast wieder Dresdens längsteFrühstückstafel gedeckt. Zum mittlerweile dritten Mal lädt derInselfeste.V.zummorgendlichenPicknickamLaubegasterUferein.MitDecke,Tisch,KlappstühlenundnatürlichEssbarembe­waffnet,wirdzwischendemHausdesLaubegasterKanuvereinsbis Altlaubegast gefrühstückt. Das kann schon mal bis Mittagdauern,besonders,wennmansichauchdenhungrigenEntenamUferwidmenwill.

Party für das ganze HausAm28.AuguststeigtaufdemKinder­undJugendbauernhofNickern die 2. Hausparty. Zwar wird auch gefeiert, vornehm­lichaberzähltderBenefizgedanke.DasWohnhausdesBauern­hofessollaufgepepptwerden.Am28.AuguststelltderVereindas Konzept sowie den aktuellen Projektstand vor und hofftaufregeUnterstützung.Ab15UhrsorgenverschiedeneBandsfür Unterhaltung, Puppenspiel, Zauberei und VersteigerungstehennebenvielenÜberraschungenaufdemProgramm.DerEintrittistfrei.

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Besondere Worte für das GeburtstagskindDer Verlag „Die Fähre“ gibt die Festschrift zum Großereignis „700JahreKleinzschachwitz“heraus.SchondemerstenJubilarLaubegast hatte der lokal ansässige Verlag zu dessen 600jäh­rigemWiegenfesteinenBuchzweiteilergewidmet.

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Der Bundesverband Zeitarbeit Personaldienstleistungen e. V. (BZA) führte im April 2010 die erste Branchenumfrage des Jahres durch. Das Ergebnis stif-tet Ho� nung: „Der Aufwärts-trend in der Zeitarbeitsbranche setzt sich weiter fort.“ Im Ver-gleich von Februar und März verzeichnete man ein Beschäf-tigungsplus von acht Prozent. Eine Tendenz, die die Unter-nehmen auch für das zweite und dritte Quartal 2010 pro-gnostizieren. Rund 80 Prozent der an der Umfrage beteiligten Firmen wollen weiterhin Zeitar-beiter einstellen und erwarten bis September einen Beschäfti-gungsanstieg von 11 Prozent. Je größer das Zeitarbeitsunter-nehmen ist, desto höher fällt laut BZA auch das Beschäfti-gungsplus aus.

Von Frances HeinrichIn Sachsen ist die Zahl der Zeit-arbeitnehmer zwischen Februar und März um 8,2 Prozent gestie-gen, im Vergleich zur selben Zeit

Aufwind für das PersonalmanagementDie Zeitarbeitsbranche freut sich in diesem Jahr über gute Aussichten

des Vorjahres um 37 Prozent. Seit 1. Juli gilt zudem der neue Tarifvertrag: „Damit erhalten die rund 250.000 bis 300.000 Zeitarbeitnehmer, die von die-

sem Tarifvertrag erfasst werden, deutlich höhere Entgelte.“

Arbeitsuchende, die sich für Zeitarbeit interessieren, soll-ten primär darauf achten, dass

das jeweilige Zeitarbeitsun-ternehmen Mitglied im BZA ist. Außerdem benötigt es eine entsprechende Erlaubnis der Bundesagentur für Arbeit. Ar-beitgeber sind jedoch nicht die verschiedenen Firmen, für die man arbeitet, sondern ist das Zeitarbeitsunternehmen. Das sollte man auf Herz und Nieren prüfen: Ordentliche Geschäfts-räume und korrekte Umgangs-formen, die Aushändigung des Inhalts des Arbeitnehmer-überlassungsgesetzes, die Über-nahme aller üblichen Arbeit-geberpfl ichten (Lohnzahlung, Abführung von Steuern und So-zialabgaben, Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Urlaub etc.) und die Einhaltung des gesam-ten Arbeitsschutzrechtes (z. B. Kündigungsschutz-, Mutter-schutz-, Erziehungsgeldgesetz) zeichnen ein seriöses Zeitar-beitsunternehmen aus. Hat das übrigens mal keine Einsatzmög-lichkeit bei einem seiner Kun-den, wird das Entgelt dennoch laut Vertrag fortgezahlt!

Eine Hand wäscht die andere: Ein Unternehmer sucht kurzfristig er-höhte Arbeitskraft, ein Zeitarbeitsnehmer bietet sie. Viele Zeitarbeits-� rmen sind gleichzeitig auch Personalvermittler. Vielleicht endet das, was als Interimslösung angedacht ist, in einem langfristigen Arbeits-verhältnis? Foto: Konstantin Gastmann/pixelio.de

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werden (Abb.1). In der Wellenfrontmessung fanden die Wissenschaftler von Carl Zeiss den Schlüssel zu einer wesent-lich detaillierteren Ermittlung der Sehleistung. Ein spezielles Messgerät vermisst mit der Wellenfronttechnologie Ihre Augen ganz präzise und stellt die individuellen optischen Besonder-heiten Ihrer Augen dar, denn jedes Auge ist so einmalig wie ein Fingerabdruck. Die Messung ermöglicht es erstmalig die Vertei-lung aller Abbildungsfehler über die gesamte Öffnung der Pupille darzustellen (Abb.2). Diese Messwerte führen, in Verbindung mit einer exakten subjektiven Augenglasbestim-mung zu einem optimalen Brillenglas mit einem optimierten Seheindruck (Abb.3). Als zertifiziertes Relaxed Vision Center bieten wir Ihnen alle Leistungen für entspanntes Sehen aus einer Hand: Technologie auf neuestem Stand, maßgefertigte Zeiss Marken-Brillengläser, exklusive Dienstleistung und natürlich persönliche Betreuung sowie Service rund um „Ihr gutes Sehen“ durch unser kompetentes Relaxed Vision Center Team.

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