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A A R G A U 1 Umsetzung Pflegegesetz und Pflegefinanzierung Auswirkungen für - Kanton - Gemeinden - Heime - Bewohner/innen Thomas Peterhans Direktor Reusspark Niederwil Vizepräsident VAKA Spartenpräsident Langzeit- pflegeinstitutionen Mitgl. Versammlung Bünzpark Waltenschwil / 26.04.11

AARGAU 1 Umsetzung Pflegegesetz und Pflegefinanzierung Auswirkungen für - Kanton - Gemeinden - Heime - Bewohner/innen Thomas Peterhans Direktor Reusspark

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Umsetzung Pflegegesetzund Pflegefinanzierung

Auswirkungen für- Kanton - Gemeinden- Heime - Bewohner/innen

Thomas PeterhansDirektor Reusspark NiederwilVizepräsident VAKASpartenpräsident Langzeit-pflegeinstitutionen

Mitgl. Versammlung Bünzpark Waltenschwil / 26.04.11

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Stark steigende Anzahl pflege- und betreuungsbedürftiger Menschen

Hauptgründe:

- Demographische Veränderung

- Gesellschaftliche / soziale Veränderungen

- Medizinische Entwicklung

Neue gesetzliche Bestimmungen (PflG)

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„Stille Revolution“

Jahr 2020: + zusätzlich 2‘300 Pflegebetten

Konsequenz u. a.

- enormer Kostenschub

- zunehmender Mangel an Diplompersonal

Verantwortung liegt gemäss PflG vor allem bei den Gemeinden

- Neue Aufgabe

- Wenig Know-how

- Grosse Herausforderung

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Bettenbedarf Bezirk BremgartenZusätzlicher Bedarf an Pflegebetten ab Jahr 2015

Legende: ▪ = Ist-Bettenbestand / ▲ = Soll-Bettenbedarf

Prognostizierter Bettenbedarf Bezirk Bremgarten

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

2005 2010 2015 2020 2025 2030

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Bettenbedarf Bezirk BadenZusätzlicher Bedarf an Pflegebetten ab Jahr 2010

Legende: ▪ = Ist-Bettenbestand / ▲ = Soll-Bettenbedarf

Prognostizierter Bettenbedarf Bezirk Baden

0

500

1000

1500

2000

2500

2005 2010 2015 2020 2025 2030

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Gemeinde Waltenschwil / 2440 Einwohner

Jahr 2010 / 80jährig+ : 57 Einwohner/innen

Jahr 2015 / 80jährig+ : 66 Einw. (+ 16 %)

Jahr 2020 / 80jährig+ : 77 Einw. (+ 17 %)

Jahr 2025 / 80jährig+ : 94 Einw. (+ 22 %)

2010 2025 = + 65 %

2009 lebten 9 Einw. in Alters-/Pflegeheimen

2025 + 65 % = + 6 Pflegeplätze bzw. total 15 Pflegeplätze notwendig

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Aufgrund dieser Zahlen ist Handlungsbedarf unbestritten

Ziel / Grundsatz:

Wenn immer möglich ambulant vor StationärPflegegesetz basiert auf dieser Zielsetzung

Ambulante Betreuung für Betroffenen finanz. attraktiver

Zielerreichung ist eine Verbundaufgabe

Kanton / Gemeinden / Leistungserbringer

Nur mit konkreten Massnahmen und gemeinsam erreichbar

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Zuständigkeiten gemäss PflG KANTON

GR verantwortlich für Gesundheitspolitische Gesamtplanung (§ 3) Definiert strategische Zielsetzung

RR erstellt eine Pflegeheimkonzeption Erteilt spezielle Leistungsaufträge an

Leistungserbringer Erarbeitet z. Hd. der Gemeinden Richtwerte

für die Bedarfsplanung Beratet die Gemeinden Führt eine Pflegeheimliste

usw.

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Zuständigkeiten gemäss PflG GEMEINDEN (I)

Planung / Sicherstellung eines bedarfsgerechten und qualitativ guten ambulanten und stationären Angebots (§ 11 Abs. 1)Bildung von VersorgungsregionenVerstärkte Vernetzung, Koordination der LeistungsangeboteFörderung Synergienutzung bei den Angeboten resp. unter den Leistungsanbietern ambulant (Spitex) und stationär (Heime)

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Zuständigkeiten gemäss PflG GEMEINDEN (II)

Das Angebot umfasst: (§ 11 Abs. 3)Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex) Stationäre Pflege (Heime)Postakute Übergangspflege (Heime)Palliativpflege (Heime)Dienstleistungen im Bereich Information, Beratung, Vermittlung (Beratungsstellen)

Abschluss von spez. Leistungsvereinbarungen mit geeigneten LeistungserbringernGeschützte Wohnbereiche für Demente, Gerontopsychiatrie, Palliativpflegestationen, Tag-/Nachtstrukturen, Akut-/Übergangspflege etc.

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5524 Niederwil, 25.03.10 / Thomas Peterhans

Neuordnung der Pflegefinanzierung / Entscheid NR / SR vom 13.06.08

Wer hat künftig bei einem stationären Heimaufenthalt welche Kosten zu tragen ?

K O S T E N T R A E G E R

K O S T E N A R T

Bewohner

Krankenkasse

Öffentliche Hand

(Gemeinden) Hotellerie 1) 100 %

Betreuung 1) 2) 100 %

Pflegekosten 1) 2) max.ca. Fr. 7’884/Jahr

(resp. max. Fr. 21.60/Tag) Pflegebeitrag pro Pflegestufe 3)

(festgelegt durch Bundesrat) Übernahme Restkosten 5)

Arzt/Medi/Migel etc. 100 %

Nebenleistungen - Coiffeur, Podologie etc.

100 %

Total

X

X 4)

X

1) Gemäss PflG Kanton Aargau Verrechnung auf Basis Vollkosten. 2) Aufteilung des Aufwandes in Pflege- und Betreuungskosten ist unklar bzw. genaue Definition der KVG-relevanten Pflege fehlt. 3) Der Pflegebeitrag der Krankenkassen ist pro Pflegestufe für die ganze Schweiz gleich hoch (max. Fr. 108.00 / Tag). 4) Die Versicherer zahlen insgesamt gleich viel wie bisher / keine automatische Anpassung an die Teuerung. 5) Höhe der Restkosten abhängig von der Pflegebedürftigkeit, im Jahr im Durchschnitt pro Heimbewohner rund Fr. 8'000, respektive max. Fr. 23'650 / Jahr.

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Wo liegen die grössten Herausforderungen, die es zu lösen gilt ?

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Herausforderungen bei den HEIMEN

Heime werden zu Unternehmen

Keine Defizitbeiträge / BaubeiträgeLangfristige eigenständige RefinanzierungVerrechnung vollkostendeckender TarifeErhöhte betriebswirtschaftliche Anforderungen an FührungVoraussetzungen schaffen für transparenten BenchmarkZusammenarbeit suchen - Angebote regional aufeinander abstimmen

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Herausforderungen bei den HEIMEN (I)

Bewohnerstruktur wird sich verändern - Höher Anteil dementer Bewohner (Alzheimer etc.)- Durchschnittliche Pflegebedürftigkeit und medizinische Komplexität wird stark steigen

Mehr Diplompersonal notwendig Mangel!!Interne Strukturen müssen auf Veränderungen angepasst werden

- Ärztliche Versorgung- Therapeutische Angebote usw.

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Herausforderungen bei den GEMEINDEN (I)

Gemeinden haben gemäss PflG eine neue, weitgehend unbekannte Aufgabe wahrzunehmen

Know – how fehlt weitgehend bzw. muss erarbeitet werdenMüssen sich zur Versorgungsregionen findenUmsetzungsorgane/-strukturen müssen ge- schaffen werden (bestehende Replas geeignet)Planung muss über das eigene Altersheim hinaus erfolgen - (Über-) Regionale Planung

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Herausforderungen der Gemeinden (II)

Angebote für mittel- und langfristigen Bedarf an Wohn-, Pflege- und Betreuungsplätzen sicherstellenVermehrt Alternative (…und günstigere) Wohnformen schaffen / fördern - Alterswohnungen - Wohnen mit Service (Spitex) - Alterswohngemeinschaften - Pflegewohngruppen

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Herausforderungen bei den Gemeinden (III)

Spezielle Leistungsaufträge an geeignete regionale Leistungserbringer erteilen Finanzierung der höheren Restkosten - Geschützte Stationen für Demente - Gerontopsychiatrische Pflegestationen - Palliativpflegestationen - Tempor. Entlastungsangebote (Ferienzimmer) - Angebote im Bereich Tag- / Nachtstrukturen

„Rosinenpickerei“ verhindern

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Herausforderungen bei den Gemeinden (IV)

Hauptziel einer Versorgungsregion soll sein:

Jede/r Pflege- und Betreuungsbedürftige/r soll diejenige Wohn-/Betreuungsform finden, die auf seine Bedürfnisse angepasst ist und ihm eine möglichst hohe Lebensqualität ermöglicht….. …..und andererseits aber auch bezahlbar ist!

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Herausforderungen bei den Gemeinden (V)

35 % aller heute in Alters- + Pflegeheimen wohnenden Betagten weisen keine oder nur eine geringe Pflegebedürftigkeit auf ! (Besa O oder 1)

Ich glaube nicht, dass all diese Bewohner in der für sie geeignetsten (und für die Allgemeinheit wirtschaftlich sinnvollsten) Wohnform betreut werden Hier liegt ein Potential

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Herausforderungen beim Kanton (I)

Unterstützung der Gemeinden mit korrekten Bedarfsvorgaben, Richtwerten und Prognosen

Steht im Sandwich zwischen Bedarfs- planung / Angebotssteuerung

Hat sicherzustellen, dass mit Einführung DRG keine Kostenverlagerung vom Akut- in den Langzeitbereich stattfindet

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Herausforderungen beim Kanton (II)

Hat die Gemeinden bei der Umsetzung des PflG zu unterstützen

Ziel: Möglichst einheitlich über den Kanton

Hat den Lead zu übernehmen bei der Berechnung und Festlegung von Tarifen

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Die anstehenden Herausforderungen sind vielfältig und anspruchsvoll

– aber auch interessant !

In Waltenschwil haben Sie sich diesen Herausforderungen gestellt – Sie sind gut unterwegs !

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… und dazu darf ich Ihnen gratulieren !

– Danke für Ihre Aufmerksamkeit –