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Muttersubatanz des Gesohmaoksatoffs angesehen werden; seine Bildungsweise aber, und besonders die Rolle dea Laotoflavins bei dieser, mnd nooh nioht geklllrt. (Yilahwiss. 10, 74 [1955]). --Ma. (Rd 474) Dan Ensym Traaealdolaae, welohes die ubertragung von Aldol- Bindungen katalyaert, wurde von B. L. Horeekcr und P. Z. Smy- niofis aus Hefe dargestellt und 400-faoh gereinigt. Bisher konnte kein Anhalt fiir die Notwendigkeit einer prosthetisohen Gruppe oder eines Cofaktors fiir die hmentaktivittit ermittelt werden. Bei der Reaktion wird eine gebundene Dioxyaoeton-phosphat- Qruppe van Sedoheptulose-7-phoaphat auf Giycerinaldehyd-3- phosphat iibertragen, wobei Fruotose-6-phosphat und ein Tetrose- phosphatester gebildet werden. Die Reaktion ist reversibel und die Gleichgewiohtskonstante betrHgt etwa 0.82 bei 25O. (J. biol. Chemistry 212,811-825 [1955]) -Sz (Rd 478) Die ensymstisehe Syntheae von Adenylbernstelnshre [6-( Suooi- nylamino)-9-(ribofuranosyl-5'-phosphat)-purin] duroh eine EiweiD- fraktion aus Hefeautolyaat wurde van C. E. Carter und L. E. Cohen entdeokt. Dan Ferment ist frei van Fumerase und kataly- siert die Reaktion: HOOC-CH-CHs-COOH I NH Fumarlure + Adenosln-5'- + monophosphat N I R (R = Ribose-5-phosphat) Adenylbernsteinstiure wurde duroh Chromatographie an Dowex-1, C1- isoliert; epektrophotometriaohe Beatimmungen ergaben: EM 267 mp, 'px 1,0 - 16,s x 1P; Eu'270 mp, 12,O - 19,2 x lV. Ea ist mbgheh, da5 Adenylbernsteinstiure em Intermeditirprodukt beim Einbau von Amino-Gruppen in das Purin-Geriist darstellt. (J. Amer. ohem. Soo. 77, 499-500 [1955]). -Sz. (Rd 477) Ensymathhe Syntheee eines neuen Dlnneleotidn, energetlsoh bedhgt duroh Spdtung einer ,,Onium-Blndung~~), gelang S. G. A. Alioisafos und D. W. Woollsy. Cozgmase reagiert mit der von Shirrs und Mitarb.') entdeokten Purin-Vorstufe: 4-Amino-5- oarboxamido-imidazol, bei BebrUtung mit lbalioher Diphospho- pyridin-Nucleotidase aus Oohsenmilz unter Freiaetzung von H+- l) Slehe dleae Ztechr. 63 360 [1951]. a) W. Shive W. W. Ackdrmann M. Gordon M. E. Getzendaner u. R. E. E&in, J. Amer. chem.'Soc. 69, 'Id [194'1]. Lit era t u r Ionen zu Niootinstiureamid und dem neuen Dinucleotid. Letzteres konnte papierchromatographisoh rein dargestellt und als 4-Amino- 5-earboxamido-imidazol-adenin-dinucleotid identifiziert werden: N Ha I CO N N C // \c/ \N H,N' ' c ' II \ CH HC' II I e / \ e CH / \*' \N/ \N" HsN LRlb -e-r-RIb- (Rib = Ribose-Rest, E = Phosphorlure-Rest) Besondera interesssnt ist die Spaltung des Dinucleotids durch die Kornbergsohe Pyrophosphatasd) in Adenosin-5'-phosphorstiure und 4 -Amino - 5 - oarboxamido - imidazol - ribose-5'-phosphorsHure, eine Substanz, die zuerst von G. R. Greenberg*) als Zwischenprodukt der Inodnstiure-Synthese postuliert warden war. Das neue Dinu- oleotid kbnnte somit die Vorstufe dieses ZwischenprOdukts sein. Wesentliohe Unterschiede bestehen bei der Bildung des Dinu- oleotids einerseits und den Austausohreaktionen, die zwisohen Cozymase und IaoniootinsHurehydrazid bzw. p-Acetylpyridin ab- laufen, andererseits. Bei Ietzteren bleibt n&mlioh die energie- reiche quaterntire Ammoniumbindung erhalten, somit werden H+- Ionen nioht freigesetzt und die Reaktionsprodukte sind weiterhin duroh Diphosphopyridin-Nucleotidase spaltbar. (J. Amer. ohem. Soa. 77, 617 [1955]). -Mb. (Rd 469) Uber die Konetitotioneepsllltl von Vitamin BT ( - Carnitin)6) liegen Untereuohungen von P. K. BAaUocharyya, 9. Friedman und (f. Fraenkel vor. Danaoh mnd einfaohe Derivate des Car- nitins, wie 0-Aoetyloarnitin und Carnitin-tithylester fst genau so wirksam wie Carnitin als Wuchsstoffe beim Mehlwurm Tenebrio mah'tor, 'das Tritithyl- und das Sulfostiure-Analogon erheblich we- niger, wtihrend viele weitere Analogs, insbes. hbhere und niedere Homologe, eowie. verwandte Verbindungen, vbllig inaktiv sind. y-Butyrobetain (Desoxy-carnitin) zeigte im Gegenteil wachstume- hemmende Eigensohaften und erwies sioh ale kompetitiver Anta- gonist den Carnitins (Hemmungsindex 100-1000). Da far y-Bu- tyrobetain sohon vor mehr ale 25 Jahren ,,Curare"-artige Wir- kungen beim Hunde festgestellt worden sinda), fragen sioh die Autoren, ob diese nioht vielleioht durah Carnitin aufgehoben wer- den kbnnten. (Aroh. Bioohem. Biophys. 54, 424 "551). -M6. ( Rd 473) Chem. 787, 42 [l929]. Glutsthione. Prooeedinge of the Bymposium, held at Ridgefield, Conneotiout, November 1953, herausgeg. von S. Colocaiek, A. Lazarow, E. Racker, D. R. Schwarz, E. Stadlman u. H. Waelsch. Aoademio Press, Inc. Publishers, New York. 1964. 1. Aufl. X, 341 S., einige Abb., gebd. $ 7.50. Ein ausfiihrlioher Berioht iiber ,diesea Symposium aus der Feder von Th. Wiekmd ist in dieser Zeitschrift 66, 34 [1954] erechienen. Der jetzt vorgelegte Sammelband bringt die mit reioher Literatur versehenen Vortrsge in ausfiihrliaher Fassung einsohliefllioh der Diakwsionen. Ein Namens- und Saohregiater erhbht die Benutz- barkeit diesee vorziiglioh ausgestatteten Buchee: . [NB 9781 aenenl Chemletry. A Topioal Introduotion, van E. G. Rochow u. M. K. Wilson. J. Wiley & Sons, Ino., New York. 1954. 1. Aufl. XIII, 602 S., zahlr. Abb., gebd. t 6.--. Ebeneo wie dae Buch von Gnus Pauling, das den gleiohen Titel trsgt, geh6rt die ,,General Chemistry" von E. G. Rochow und M. K. Wilson zu einem Lehrbuohtyp, d4n es in Deutsohland bisher nioht gibt. Er ist in erster Linie dszu bestimmt, dem Chemie- studierenden der ersten Semester sowie dem Yediziner, Biologen, Phymker usw. einen orientierenden Quersohnitt duroh die gesamte Chemie zu geben. Diesem Ziel entspreohend finden wir in dem. Buoh von Rochow und Wilson neben Kapiteln aw der allgemeinen und anorganisohen Chemie auoh solohe organisoh-ohemisohen und bioohemisohen Inhalta. Es ist selbstverstbdlioh, da9 dabei auf weniger ale 600 Seiten nioht ein abgerundetee Bild der Chemie, sondern nur ein uberbliok gegeben werden kann. DafUr wurde aber eehr gesohiokt die Absioht verfolgt, bei dem Leaer dae In- tereeee an ohemisohen Problemen zu weaken und zu weiterer in- tensiverer Besohaftigung mit der Chemie anzuregen. Unter diesem Geniohtapunkt gesohah wohl auoh die Auswahl der 28 Kapitel, unter denen wir z. B. finden: ,,The Cause of it all: The Struoture of Atoms and Moleonlee", ,,Organization in Nature: The Periodio System of the Elements", ,,The Sea as a Chemioal Storehouse", ,,Photoohemistry", ,,Photosynthesis", ,,Bioohemistry", ,,Chemo- therapy", ,,Maoromoleaules", ,,Metala in Theory and Praotioe". Trotz dieser e t w s eigenwilligen Zusammenstellung ist die Be- handlung des Stoffea dem Stande unserer deutschen Einfiihrunga- biioher durohaus Bhnlioh. Dem Referenten erscheint es daher eweifelhaft, ob die ,,General Chemisky" van Rochow und Wilson im deutsohen Spraohgebiet weitere Verbreitung finden wird. H. A. Stad [NB 9711 Advanma in Agronomy, herausgeg. von A. U. Norman. Prepared under the Auspioes of the American Sooiety of Agronomy. Aoademio Press Ino., Publiehers, New York. Bd. 6. 1954. 1. Aufl. XI, 383 S., mehrere Abb., gebd. $ 8.--. Auoh im vorliegenden seohsten Band der ,,Advanoes in Agrono- my" h6rt man von interesaanten Entwioklungetendenzen auf dem Gebiete der angewandten Wisseneahaft vom Boden und von den Kulturpflanzen. J. G. Hawar beriohtet vom Programm und bisherigen Erfolg der Rookefeller Foundation bei der Verbeseerung der landwirt- sohaftliohen Praxis in Mexiko und Columbien. - Auafiihrliohe Kapitel behandeln die Verbesserung der Hirse, dea Olflaohses und der Vegetation der Weidegebiete im Westen der USA. Reiohhal- tig, aber verwirrend iat eine lange Abhandlung mit dem Titel ,,Crop Adaptation and Climate". - Wertvoll iat die Literaturbe- spreohung von K. Luwfon und R. L. Cook aber die Bedeutung des Kaliums fiir die Pflanze. - A. A. Nikitin sohlldert die Anwendung von Spurenelementen, ohne jedooh die Branchbarkeit von Chelat- Bildnern bei der BekBmpfung von Mangelkrankheiten zu erwith- nen. - Die Ausfiihrungen von 0. J. Kelley zeigen u. a., da9 der Wasserbedarf der Pflanze umso geringer ist, je fruohtbarer der Boden ist und je lookerer dan Wassermn Boden haftet. - Beson- ders anregend ist die Arbeit Gber neuere Bebauungsmethoden der Bbden den Maisgiirtels der USA von S. W. Melsted, der zueammen Angew. Ch. I 67. Jahrg. 1955 I Ns. 12 335

Advances in agronomy, herausgeg. von A. G. Norman. Prepared under the Auspices of the American Society of Agronomy. Academic Press Inc., Publishers, New York. Bd. 6. 1954. 1. Aufl

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Muttersubatanz des Gesohmaoksatoffs angesehen werden; seine Bildungsweise aber, und besonders die Rolle dea Laotoflavins bei dieser, mnd nooh nioht geklllrt. (Yilahwiss. 10, 74 [1955]). --Ma.

(Rd 474) Dan Ensym Traaealdolaae, welohes die ubertragung von Aldol-

Bindungen katalyaert, wurde von B. L. Horeekcr und P. Z. S m y - niofis aus Hefe dargestellt und 400-faoh gereinigt. Bisher konnte kein Anhalt fiir die Notwendigkeit einer prosthetisohen Gruppe oder eines Cofaktors fiir die hmentaktivit t i t ermittelt werden. Bei der Reaktion wird eine gebundene Dioxyaoeton-phosphat- Qruppe van Sedoheptulose-7-phoaphat auf Giycerinaldehyd-3- phosphat iibertragen, wobei Fruotose-6-phosphat und ein Tetrose- phosphatester gebildet werden. Die Reaktion ist reversibel und die Gleichgewiohtskonstante betrHgt etwa 0.82 bei 25O. (J. biol. Chemistry 212,811-825 [1955]) -Sz (Rd 478)

Die ensymstisehe Syntheae von Adenylbernstelnshre [6-( Suooi- nylamino)-9-(ribofuranosyl-5'-phosphat)-purin] duroh eine EiweiD- fraktion aus Hefeautolyaat wurde van C. E. Carter und L. E. Cohen entdeokt. Dan Ferment ist frei van Fumerase und kataly- siert die Reaktion: HOOC-CH-CHs-COOH

I N H

Fumarlure + Adenosln-5'- + monophosphat

N I R

(R = Ribose-5-phosphat) Adenylbernsteinstiure wurde duroh Chromatographie an Dowex-1, C1- isoliert; epektrophotometriaohe Beatimmungen ergaben: EM 267 mp, 'px 1,0 - 16,s x 1P; Eu'270 mp, 12,O - 19,2 x lV. Ea ist mbgheh, da5 Adenylbernsteinstiure em Intermeditirprodukt beim Einbau von Amino-Gruppen in das Purin-Geriist darstellt. (J. Amer. ohem. Soo. 77, 499-500 [1955]). -Sz. (Rd 477)

Ensymathhe Syntheee eines neuen Dlnneleotidn, energetlsoh bedhgt duroh Spdtung einer ,,Onium-Blndung~~), gelang S. G. A. Alioisafos und D. W. Woollsy. Cozgmase reagiert mit der von Shirrs und Mitarb.') entdeokten Purin-Vorstufe: 4-Amino-5- oarboxamido-imidazol, bei BebrUtung mit lbalioher Diphospho- pyridin-Nucleotidase aus Oohsenmilz unter Freiaetzung von H+- l) Slehe dleae Ztechr. 63 360 [1951]. a) W. Shive W. W. Ackdrmann M. Gordon M. E. Getzendaner u. R. E. E&in, J. Amer. chem.'Soc. 69, 'Id [194'1].

Li t era t u r

Ionen zu Niootinstiureamid und dem neuen Dinucleotid. Letzteres konnte papierchromatographisoh rein dargestellt und als 4-Amino- 5-earboxamido-imidazol-adenin-dinucleotid identifiziert werden:

N Ha I

CO N N C // \c/ \N

H,N' 'c' II \ CH HC' II I e / \ e CH / \*' \N/ \N"

HsN L R l b -e-r-RIb-

(Rib = Ribose-Rest, E = Phosphorlure-Rest) Besondera interesssnt ist die Spaltung des Dinucleotids durch die Kornbergsohe Pyrophosphatasd) in Adenosin-5'-phosphorstiure und 4 -Amino - 5 - oarboxamido - imidazol - ribose-5'-phosphorsHure, eine Substanz, die zuerst von G. R. Greenberg*) a ls Zwischenprodukt der Inodnstiure-Synthese postuliert warden war. Das neue Dinu- oleotid kbnnte somit die Vorstufe dieses ZwischenprOdukts sein. Wesentliohe Unterschiede bestehen bei der Bildung des Dinu- oleotids einerseits und den Austausohreaktionen, die zwisohen Cozymase und IaoniootinsHurehydrazid bzw. p-Acetylpyridin ab- laufen, andererseits. Bei Ietzteren bleibt n&mlioh die energie- reiche quaterntire Ammoniumbindung erhalten, somit werden H+- Ionen nioht freigesetzt und die Reaktionsprodukte sind weiterhin duroh Diphosphopyridin-Nucleotidase spaltbar. (J. Amer. ohem. Soa. 77, 617 [1955]). -Mb. (Rd 469)

Uber die Konetitotioneepsllltl von Vitamin BT ( - Carnitin)6) liegen Untereuohungen von P. K . BAaUocharyya, 9. Friedman und (f. Fraenkel vor. Danaoh mnd einfaohe Derivate des Car- nit ins, wie 0-Aoetyloarnitin und Carnitin-tithylester f s t genau so wirksam wie Carnitin als Wuchsstoffe beim Mehlwurm Tenebrio mah'tor, 'das Tritithyl- und das Sulfostiure-Analogon erheblich we- niger, wtihrend viele weitere Analogs, insbes. hbhere und niedere Homologe, eowie. verwandte Verbindungen, vbllig inaktiv sind. y-Butyrobetain (Desoxy-carnitin) zeigte im Gegenteil wachstume- hemmende Eigensohaften und erwies sioh ale kompetitiver Anta- gonist den Carnitins (Hemmungsindex 100-1000). Da far y-Bu- tyrobetain sohon vor mehr ale 25 Jahren ,,Curare"-artige Wir- kungen beim Hunde festgestellt worden sinda), fragen sioh die Autoren, ob diese nioht vielleioht durah Carnitin aufgehoben wer- den kbnnten. (Aroh. Bioohem. Biophys. 54, 424 "551). -M6.

( Rd 473)

Chem. 787, 42 [l929].

Glutsthione. Prooeedinge of the Bymposium, held at Ridgefield, Conneotiout, November 1953, herausgeg. von S. Colocaiek, A. Lazarow, E. Racker, D. R. Schwarz, E. Stadlman u. H . Waelsch. Aoademio Press, Inc. Publishers, New York. 1964. 1. Aufl. X, 341 S., einige Abb., gebd. $ 7.50. Ein ausfiihrlioher Berioht iiber ,diesea Symposium aus der Feder

von Th. Wiekmd ist in dieser Zeitschrift 66, 34 [1954] erechienen. Der jetzt vorgelegte Sammelband bringt die mit reioher Literatur versehenen Vortrsge in ausfiihrliaher Fassung einsohliefllioh der Diakwsionen. Ein Namens- und Saohregiater erhbht die Benutz- barkeit diesee vorziiglioh ausgestatteten Buchee: . [NB 9781

aenenl Chemletry. A Topioal Introduotion, van E. G. Rochow u. M. K. Wilson. J. Wiley & Sons, Ino., New York. 1954. 1. Aufl. XIII, 602 S., zahlr. Abb., gebd. t 6.--. Ebeneo wie dae Buch von Gnus Pauling, das den gleiohen Titel

trsgt, geh6rt die ,,General Chemistry" von E. G. Rochow und M . K . Wilson zu einem Lehrbuohtyp, d4n es in Deutsohland bisher nioht gibt. Er ist in erster Linie dszu bestimmt, dem Chemie- studierenden der ersten Semester sowie dem Yediziner, Biologen, Phymker usw. einen orientierenden Quersohnitt duroh die gesamte Chemie zu geben. Diesem Ziel entspreohend finden wir in dem. Buoh von Rochow und Wilson neben Kapiteln aw der allgemeinen und anorganisohen Chemie auoh solohe organisoh-ohemisohen und bioohemisohen Inhalta. Es ist selbstverstbdlioh, da9 dabei auf weniger ale 600 Seiten nioht ein abgerundetee Bild der Chemie, sondern nur ein uberbliok gegeben werden kann. DafUr wurde aber eehr gesohiokt die Absioht verfolgt, bei dem Leaer dae In- tereeee an ohemisohen Problemen zu weaken und zu weiterer in- tensiverer Besohaftigung mit der Chemie anzuregen. Unter diesem Geniohtapunkt gesohah wohl auoh die Auswahl der 28 Kapitel, unter denen wir z. B. finden: ,,The Cause of it all: The Struoture of Atoms and Moleonlee", ,,Organization in Nature: The Periodio

System of the Elements", ,,The Sea as a Chemioal Storehouse", ,,Photoohemistry", ,,Photosynthesis", ,,Bioohemistry", ,,Chemo- therapy", ,,Maoromoleaules", ,,Metala in Theory and Praotioe". Trotz dieser e t w s eigenwilligen Zusammenstellung ist die Be- handlung des Stoffea dem Stande unserer deutschen Einfiihrunga- biioher durohaus Bhnlioh. Dem Referenten erscheint es daher eweifelhaft, ob die ,,General Chemisky" van Rochow und Wilson im deutsohen Spraohgebiet weitere Verbreitung finden wird.

H . A. Stad [NB 9711 Advanma in Agronomy, herausgeg. von A. U. Norman. Prepared

under the Auspioes of the American Sooiety of Agronomy. Aoademio Press Ino., Publiehers, New York. Bd. 6. 1954. 1. Aufl. XI, 383 S., mehrere Abb., gebd. $ 8.--. Auoh im vorliegenden seohsten Band der ,,Advanoes in Agrono-

my" h6rt man von interesaanten Entwioklungetendenzen auf dem Gebiete der angewandten Wisseneahaft vom Boden und von den Kulturpflanzen.

J. G. Hawar beriohtet vom Programm und bisherigen Erfolg der Rookefeller Foundation bei der Verbeseerung der landwirt- sohaftliohen Praxis in Mexiko und Columbien. - Auafiihrliohe Kapitel behandeln die Verbesserung der Hirse, dea Olflaohses und der Vegetation der Weidegebiete im Westen der USA. Reiohhal- tig, aber verwirrend i a t eine lange Abhandlung mit dem Titel ,,Crop Adaptation and Climate". - Wertvoll iat die Literaturbe- spreohung von K. Luwfon und R. L. Cook aber die Bedeutung des Kaliums fiir die Pflanze. - A. A. Nikitin sohlldert die Anwendung von Spurenelementen, ohne jedooh die Branchbarkeit von Chelat- Bildnern bei der BekBmpfung von Mangelkrankheiten zu erwith- nen. - Die Ausfiihrungen von 0. J . Kelley zeigen u. a., da9 der Wasserbedarf der Pflanze umso geringer ist, je fruohtbarer der Boden ist und je lookerer dan Wassermn Boden haftet. - Beson- ders anregend ist die Arbeit Gber neuere Bebauungsmethoden der Bbden den Maisgiirtels der USA von S. W. Melsted, der zueammen

Angew. C h . I 67. Jahrg. 1955 I Ns. 12 335

rnit einigen Kollegen an der University of Illinois in Urbana wlih- rend der letzten Jahre hervorragende Studien ausgefiihrt hat. Die kritischen und unkonventionellen Betrachtungen lassen erkennen, daB hohe Ertriige fiir den Boden giinstig sein kbnnen und daD man bei geeignetem Vorgehen, besonders bei geniigender Stickstoff- Diingung, stlindig Mais pflanzen darf. a. Deuel [NB 9641

Berfoht Uber 8tharfsche ole, BteehstoHe UBW. Bericht von VEB (Volkseigenem Betrieb) Schimmel, Miltitz Bz. Leipzig. Behan- delter Zeitabschnitt: 1. Jan. bis 31. Dez. 1952. 1954. 229 S. Die vorliegende Ausgabe 1954 der Sehimmelschen Berichte soll

den Zeitraum vom I. Januar 1952 bis 31. Dezember 1952 behan- deln. Auf 120 Seiten werden die Arbeiten besprochen, welche sich auf litherisehe olc, Riechstoffe und Drogen beziehen, einsohlieB- lich Produktion und Preisangaben. Letztere sind zwar diesmal sehr spiirlich ausgefallen.

Auf 60 weiteren Seiten sind alle iibrigen verbffentlichten Ar- beiten und Beitrtige auf dem genannten Gebiet erfalt. Vollkom- men ist dies zwar auch dieses Jahr nicht geschehen. Die Arbeiten iiber ein neues rieohendes Lacton: C. R. hebd. SBances Acad. Sci. 234, 341-343, iiber die Herstellung von Methylencitral: Helv. Chim. Acta 35, 775 [1952], iiber AUocyologeraniumsliure: Ebenda 3.5, 1230 [1952], sowie iiber die Synthese des fiir Riechstoffsyn- thesen wichtigen Zwischenprodukts 1,l-Dimethyl-cyclohexanon- 3-carbonsliuro-ester-2: Ebenda 35, 1752 [1952] sind nicht erwlihnt.

Wie jedes Jahr wird auch diesmal ein Arzneibuch, die britische Pharmakopbe, besprochen.

Der diesjiihrige Bericht enthiilt zwei interessante Originalbei- triige von Harry Schmidt, betitelt: ,,Dihydrocarvon, ein fur Ge- ruch und Geschmack charakteristischer Bestandteil des Dill- samenbls" und ,,Zur Stereoehemie des Menthols".

Wie jedes Jahr stellt auch der vorliegende Schimmel-Bericht fiir den Riechstoffspezialisten eine sehr willkommene, klar und kurz dargestellte Literaturiibersicht des genannten Jahres dar und ist daher jedem auf diesem Gebiete Tatigen sehr zu empfehlen.

Maz StolGGenf [NB 9631

Die Lederherstsllnng, von Gerhard Oflo. Verlag Carl Hanser, Miin- chen. 1954. 1. Aufl. 80 S., 4Abb., 19 Tabellen. Brosch. DM 6.80. Diese Monographie ist das unversndert iibernommene Kapitel

iiber die Lederherstellung des 4. Bandes der ohemischen Technolo- pie von Winnaeker-Weingiirfner, was man wissen muB, wenn man dieser Neuerscheinung gerecht werden will.

Denn dieses Biichlein ist offensichtlich daraufhin geschrieben, daB CE in den organiachen Zusammenhang des iiber 1100 Seiten umfassenden Bandes der Technologie von Winnacker- Weingdrtner hineingcstellt werden 8011, in die Nachbarschaft von Bhnlich ab- gefaBten Monographien iiber Teerfarbstoffe, Textilhilfsmittel, Kunststoffe, Kautschuk, Lackrohstoffe usw. Die Arbeit von Dr. Otto soll dcm Chemikcr, der sich fiir die weitverzweigten Anwen- dungsbereiche der Chemie, ihrer technischen Zusammenhiinge und fur die dahinter stehenden Wirtschaftsfragen interessiert, eine ubersicht iiber die charakteristischon Probleme der Lederherstel- lung und ihre Bewiiltigung geben, ohne sich in Einzelheiten oder gar in spezielle Verfahrensvorschriften zu verlieren. Diese Auf- gabe hat der Verfasser ausgezeichnet bewatigt.

Fiir sich allein gesehen ist an dieser Monographie hachstcns der Titel zu bemiingeln, denn dieser verfiihrt zu der Annahme, man wiirde an Hand dieaes Biichleins die Kunst der Lederherstellung erlernen kbnnen.

Der an iibersichtlichen Tabellen reiche Text ist in 2 Hauptka- pitel eingeteilt: Technik der Lederherstellung (Enthaarung und Gerbung) und Lederveredlung (Flirbung, Fettung, Trocknung und Oberfllichcnveredlung des trocknen Leders). In den einleitenden kiirzeren Kapiteln wird die wirtschaftliche Bedeutung der Leder- industric rnit einigen Zahlen belegt und die ,,allgemeine Chemie der Lederherstellung", welche im wesentlichen eine Chemie bzw. physikalische Chemie des fibrillliren EiweiBkbrpers Kollagen ist, behandelt. Den AbschluB bilden einige Angaben iiber Pelzvered- lung und Herstellung von lederiihnlichen Kunsterzeugnissen, fer- ner die technische Verwcrtung der bei der Lederfabrikation ab- fallenden Hautstiickc zu Leim, Gelatine und Kunstdsrmen.

A. Kiintzel [NB 9701 Die Praxis des Gummi-Chemkers, von P. Kluckow. Berliner Union

Stuttgart. 1954. 1. Aufl. 412 S., 102 Abb., gebd. DM 48.-. Das Buch wendet sich an Lescr, die einige chemische und phy-

sikalische Kenntnisse besitzen, aber auf dem Gebict des Kau- tschuks nicht besondcrs trusgebildet wurden. Es gibt einen Uber- blick iiber die mit der Kautschuk-Industrie verbundenen Fragen, teilweise eine Boschreibung von Nebengebieten und diirfte daher nicht nur fur dic Hersteller von Gummi-Waren, sondern auch fur

solche Leser von Interesse sein, die sich iiber teohnische Probleme, klar dargestellt und auf einen modernen Stand gebracht, orien- tieren wollen.

Das Ziel des Buches kann am besten aus den Titeln seiner drei Abschnitte erkannt werden: I. Die Werkstoffe und ihre Behand- lung (Natur- und synth. Kautschuk). 11. Die Priifung von Kau- tschuk und Gummi (ohemische und physikalische Priifung). 111. Wrichgummi-Bhnliohe Kunststoffe (Polymerisate, Polykonden- sations- und Polyadditionsprodukte).

Jeder Abschnitt ist tibersichtlich gegliedert und rnit Literatur- zitaten versehen, die es gestatten, eine Reihe von Problemen an Hand der deutsohen Literatur weiter zu verfolgen. Die im Text verteilten 104 Schema-Zeichnungen und Bilder dienen einer leieht veretiindlichen Illustration.

Neben den deutschen Literaturzitaten findet man nur wenig Zitrte nus der amerikanischen Literatur, die aber ftir den Leser, der tieIer in die angeschnittenen Probleme eindringen will, von wefientlicher Bedeutung sind. Mehrere Druckfehler sowie einige unkorrekte Darstellungen und Definitionen sollten bei einer spa-

Paul Schneider [NB 9621 term Auflage vermieden werden.

Vertahren der Gerberelchemie, von 1. und H . Mdlkring. Wissen- schaftliche Verlagsgesellschaft m. b. H. Stuttgart. 1954.1. Aufl. 1X, 552 S., gebd. DM 68.50. IJnter diesem Titel wird versucht, eine sichtende und zusammen-

fasxende Darstellung der Patentliteratur der Lederherstellung (und Rauchwarenzurichtung) zu geben. Die Autoren haben sich dabei auf die chemische Seite beschrlnkt. Der Versueh ist aner- kennenswert und das Buch zeigt, dall die Verfasser es sich nicht leieht gemacht haben, indem sie in dem selbstgewlhlten Rahmen m(lg1ichste Vollstlindigkeit anstrebten.

Leider ergibt jedoch eine etwas eingehendere Durchsicht der Kapitel, die nach den bei der Lederherstellung einander folgenden Arbeitsgiingen benannt sind, dall die Fachkenntnis der Autoren doch nicht tie1 und umfassend genug war. Sie konnten zahlreiche untl auch schwerwiegende Fehler nicht vermeiden.

So werden die Verfahren des Entklilkens und Pickelns durch- einander geworfen (S. 59), die Veredelung kollagenen Materials mil Athylenimin-Abkbmmlingen, die nicht zu Leder fiihrt (DBP. 863982) wird ah Gerbverfahren beschrieben (S. 113). Unter ,,Kombinierte Gerbung" erscheint ein Verfahren, das die Gerbung mittels Salzen aliphatischer Sulfocarbonsiuren des Chroms, Eisens und anderer gerbender Metalle beschreibt (DBP. 898349; S. 315). Als Impriignierung wird die Behandlung mineralgaren Leders mit wafiserl6slichen Kondensationserzeugnissen nus Sulfanilsiiure und Aldehyden bezeiohnet (S. 371), die eine typische Harzgerbung dar- stellt, also unter Kapitel 111 2d hiitte eingeordnet werden miissen. Ale ,, Gerbstoff-Fixierung" wird die Nachbehandlung eines Paraffin- Rulfoohlorid-Leders (in dem der Gerbstoff durch eine Sehotfen-Bau- manta-Reaktion alkalifest an die Haut kondensiertist), rnit Hthylen- oxyd bezeichnet (DBP. 833993) (S. 412). Besonders deutlich stellt sich die mangelnde Ordnung des Materials im Kapitel CIV ,,Flirben" dar. Da werden Verfahren zum Bedrucken von Leder, Verfahren Zuni Fiirben mittels Schwefelfarbstoffen aus nicht rein wiiBriger Lbsung, synthetisohe Farbstoffe und Verfahren zum Uberzieben des Leders mit Pigmentansiitzen durcheinander beschrieben (z. B.

Oft ist auch der Inhalt der Patentschriften falsch wiedergegeben. Wenn etwa eine erhbhte Fostigkeit gegen nasses Reiben in der Patentschrift DRP. 849995 erwlihnt ist, so liest man: ,,Die Leder haben im nassen' Zustand eine erhbhte Abriebfestigkeit". Auch ainrl Verfahren aufgenommen, die nichts mit dem Thema zu tun haben, etwa DBP. 852983, das die Herstellung von Lederaus- tauschstoffen behandelt und unter ,,Harzgerbung" eingereiht ist.

Man kbnnte diese Reihe der Fehler und Irrtiimer beliebig fort- setzen. Sie beeintrlchtigen leider den Wert des Buches recht weit- gebend. Eine griindliche Uberarbeitung des Materials unter der Hand eines wirklich fachkundigen Gerbereichemikers ist im In- terrsse der Autoren, des Verlages una der Leserschaft zu wiinschen.

6'. Otto [NB 9681

s. 434/435).

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