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6-2008 AFRIKAMISSIONARE I AFRIKAMISSIONARE WEISSE VÄTER . WEISSE SCHWESTERN Der Eigenteil der Afrikamissionare im Missionsmagazin kontinente • 6-2008 Foto: Schering Die Botschaft der einfachen Hirten „Sie eilten hin und fanden Maria und Josef und in der Krippe das Kind“ Liebe Freunde und Wohltäter! Auf der Wand einer kleinen Kirche in Tansila im westafrikanischen Burkina Faso hat ein künstlerisch tätiger ein- heimischer Christ das Bild gemalt, das wir in diesem Jahr für unsere Weih- nachtskarte genutzt haben. Als Vorlage hat er dafür die Darstellung auf einer Postkarte genommen und die dann noch stark vereinfacht. Aber das Bild stellt in seiner Einfachheit alles dar, was das Ge- heimnis des Weihnachtsfestes aus- macht: Maria und Josef, ein paar Hirten mit ihren Tieren und im Zentrum des Ge- schehens das Kind, in dem die Hirten den Retter und Herrn der Welt erkennen. „Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um dieses Ereignis zu sehen, das der Herr uns kundgetan hat,“ so sagten sich die Hirten, wie es uns im Lukasevangelium berichtet wird. Gott hatte sich den kleinen und einfachen Leuten kundgetan, und sie haben auf sein Wort gehört. Unsere Missionare berichten immer wieder aus Afrika, dass es gerade die einfachen und kleinen Leute sind, die ihr Herz dem Angebot Gottes öffnen. Von den Hirten wird gesagt, dass sie allen, die es hören wollten, weiterberichteten, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Die afrikanischen Christen in unseren Missionsgemeinden tun es nicht anders. Viele, die Christen werden wollen, sind zuerst über Nachbarn oder Familienmitglieder mit dem Glauben und der Kirche in Kontakt gekommen. Sie haben die Berichte ihrer Mitmen- schen gehört und das gute Beispiel vieler Christen erlebt. Und dann kommen sie, weil sie fühlen, dass dieser Jesus auch für sie Mensch- geworden ist und ihr Herr und Retter sein will und sein Wort ihnen ebenfalls gilt. Wie auf unserem Bild kommen die Leute nie mit leeren Händen. Sie bringen sich selber und auch von dem, was sie haben. Wir Afrika- missionare wissen darum, dass Menschen in Europa uns in der Arbeit unterstützen, Gottes Frohbotschaft nach Afrika hineinzutragen. Für Ihr Gebet, Ihre Solidarität mit unserem Tun und für Ihre materielle Unterstützung möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Auch im Namen meiner Mitbrüder wünsche ich Ihnen ein friedvolles und gnadenreiches Weihnachtsfest. Pater Wolfgang Büth, Sektorensuperior

AFRIKA MISSIONARE · Vater, gibt keine rote Karte. Er gibt uns immer wieder eine neue Chance.“ Sr. Hildegard Nagel 6-2008 AFRIKAMISSIONARE •V F o t o s:. N a g e l, D e r ek Schwester

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  • 6-2008 AFRIKAMISSIONARE • I

    AFRIKAMISSIONAREWEISSE VÄTER . WEISSE SCHWESTERNDer Eigenteil der Afrikamissionare im Missionsmagazin kontinente • 6-2008

    Foto:Schering

    DieBotschaft der einfachenHirten„Sie eilten hin und fandenMaria und Josef und in derKrippe dasKind“

    Liebe Freunde undWohltäter!

    Auf der Wand einer kleinen Kirche inTansila im westafrikanischen BurkinaFaso hat ein künstlerisch tätiger ein-heimischer Christ das Bild gemalt, daswir in diesem Jahr für unsere Weih-nachtskarte genutzt haben. Als Vorlagehat er dafür die Darstellung auf einerPostkarte genommenunddie dannnochstark vereinfacht. Aber das Bild stellt inseiner Einfachheit alles dar, was das Ge-heimnis des Weihnachtsfestes aus-macht: Maria und Josef, ein paar Hirtenmit ihrenTierenund imZentrumdesGe-schehens das Kind, in dem die HirtendenRetter undHerrnderWelt erkennen.

    „Kommt, wir gehen nach Bethlehem,um dieses Ereignis zu sehen, das derHerr uns kundgetan hat,“ so sagten sichdie Hirten, wie es uns im Lukasevangelium berichtet wird. Gott hatte sich den kleinen und einfachen Leuten kundgetan, und sie haben aufsein Wort gehört. Unsere Missionare berichten immer wieder aus Afrika, dass es gerade die einfachen und kleinen Leute sind, die ihr Herzdem Angebot Gottes öffnen. Von den Hirten wird gesagt, dass sie allen, die es hören wollten, weiterberichteten, was ihnen über dieses Kindgesagt worden war. Die afrikanischen Christen in unseren Missionsgemeinden tun es nicht anders. Viele, die Christen werden wollen, sindzuerst über Nachbarn oder Familienmitglieder mit dem Glauben und der Kirche in Kontakt gekommen. Sie haben die Berichte ihrer Mitmen-schen gehört und das gute Beispiel vieler Christen erlebt. Und dann kommen sie, weil sie fühlen, dass dieser Jesus auch für sie Mensch-geworden ist und ihr Herr und Retter sein will und sein Wort ihnen ebenfalls gilt.

    Wie auf unserem Bild kommen die Leute nie mit leeren Händen. Sie bringen sich selber und auch von dem, was sie haben. Wir Afrika-missionare wissen darum, dass Menschen in Europa uns in der Arbeit unterstützen, Gottes Frohbotschaft nach Afrika hineinzutragen.Für Ihr Gebet, Ihre Solidarität mit unserem Tun und für Ihre materielle Unterstützung möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Auch imNamen meiner Mitbrüder wünsche ich Ihnen ein friedvolles und gnadenreiches Weihnachtsfest.

    Pater Wolfgang Büth, Sektorensuperior

  • II •AFRIKAMISSIONARE 6-2008

    AFRIKA

    TANSANIA

    Nach 125 Jahren ist noch Leben daPater Adolf Pottrick ist nach seinemDienst als Provinzökonom in Deutschland neun Jahre späterwieder in „seiner“Mission in Tansania ange-kommen. Dort hatte er schon seit 1963 auf verschiedenenMissionsposten und auch als Regional gearbeitet. In seinenNotizen hat er jetzt dieersten Eindrücke festgehalten. Hier sind einige Auszüge, diemit demJubiläum zur Ankunft des Christentums zu tun haben.

    125 Jahre sind vergangen, seit die erstenWeis-sen Väter ans Südufer des Viktoriasees nachBukumbi kamen. Die ersten Gäste kommenfür die große Feier in Bukumbi am 15. August.Mit zwei Gästen mache ich einen Besuch inKayenze bei Winfried Huber, der seinen 70.Geburtstag feierte. Wo früher einige Araberwohnten, hat sich jetzt eine Kleinstadt entwi-ckelt. Winfried soll dort eine neue Pfarreigründen. Er lebt allein in einem kleinen ärm-lichenHaus.DasHauswarvollerKinder, dennam Sonntag gibt es ein Video zu sehen. Ganzin derNähe liegt Kageye, eine historischwich-tige Stelle. Kageye am Viktoriasee war Ziel al-ler Karawanen von der Küste. Von dort aus ha-ben Forscher wie Stanley und auch die erstenWeissen Väter, Boote für die Reise nach Ugan-da organisiert.Ich begleitete unseren Provinzial nach Kigon-go, einer Außenstation von Bukumbi. Das istaucheinehistorischeStelle amSee.AndiesemTag war ein Gedenkgottesdienst im Rahmender Jubiläumsfeier. In Kigongo sind alleHäuptlinge von Bukumbi begraben. Das FestwurdevomChief selber organisiert.Mit einemechten Leopardenfell bekleidet begann er miteiner langen Erklärung. Zunächst wurden dieAhnen an denGrabstätten vorgestellt. Er zeig-te uns Felsmalereien zwischen den Granitfel-sen. Es sind prähistorischeMalereien, ein Zei-chen dafür, dass Kigongo auf eine lange Ge-schichte zurückblicken kann. Weiter ging eszu einem großen flachen Felsen, auf dem frü-her Häuptlinge ihr Richteramt ausübten.Schließlich kamen wir zu einer anderen Fels-platte, wo früher auch die Todesstrafe voll-streckt wurde. Es mag makaber klingen, aberda waren frische Blutspuren. Auf diesem Fel-senwurde nämlich in aller Frühe eine Kuh ge-schlachtet für das Fest.1882 mussten die Weissen Väter Uganda ver-lassen. So versuchten sie auf der Südseite desSees eine vorläufige Bleibe zu finden. Der Kö-nig von Uganda war aber am See gefürchtet.Der Häuptling von Nyegezi hatte nicht den

    Mut, den Patres Land zu geben. Doch derHäuptling von Kigongo war dazu bereit. DasErgebnis war die Niederlassung in Bukumbi.Allerdings für alle Fälle sollte ein Blutpakt zwi-schendemSohndesHäuptlings unddemPfar-rer von Bukumbi mehr Sicherheit geben. DieHundertjahrfeier dieses Paktes habe ich 1983

    selbstmitgemacht.DieWorte vonChief Kigan-ga von Kigongo sind mündlich überliefert:„Wakaenaoniwatupia“ – „Sie sollenbleiben,denn sie sind auchMenschen“. Auf dem Rich-terfelsen soll einekleineGedenkkapelle errich-tet werden. Die Kollekte war dafür bestimmt.Eine halbe Million Tansania-Schillinge, rund300 Euro, kamen zusammen. Eine beträchtli-che Summe von den etwa 600 Teilnehmern.ImHintergrund, vomAltar aus gesehen, stehtein alter Baum, oder was noch von ihm übrigist. Vor langer Zeit muss sein ganzes Innenle-ben ausgebrannt sein. Wie ein Skelett hebt erzwei verkohlte Arme zum Himmel. Ist Afrika

    eine ausgebrannte Hülle? Doch auf der linkenSeite sind grüne Äste. Vergessen wir das ver-kohlte Innere.Die grünenÄstebrauchenHilfe,sie sind Zeichen der Hoffnung.Eine muntere Beobachtung am Rande: DerRaum über dem Altar war mit weißen und ro-ten Luftballons dekoriert. Die Dekoration waraber der Sonneausgesetzt. InunregelmäßigenAbständen hörte man ein Geräusch, als ob je-mand in die Hände klatscht. Beim genauenHinsehen flogen rote Plastikfetzen herunter.Die Sonne hatte es auf die Roten abgesehen.Am Ende hingen nur noch weiße Luftballonsüber demAltar.Der 15. August ist der große Tag in Bukumbi.Nur drei Beobachtungen: Leben, in jederForm, ist dem Afrikaner heilig. Der Gottes-dienst fand imFreienstatt.DafürwurdeeinAl-tar aufgebaut.Wo aber der Altar stehen sollte,war ein junger Baum gepflanzt worden, viel-leicht vor einem Jahr. Die afrikanische Lö-sung: man schneidet in den Teppich einenSchlitz und stülpt ihn über den Baum, genauzwischen dem Altar und dem Sitz des Bi-schofs. Der Bischof ging während des ganzenGottesdienstes von zwei Stunden immerschön um den Baum herum. Alle fanden dasganz normal.VordenLesungenwirdmitdemBucheinegro-ße Prozession gemacht. Zwölf Mädchen tan-zen voraus, und Frauen tragen Symbole. Heu-te sah ich zum erstenMal, wie zwei Frauen ir-deneGefäße auf demKopf balancierten, in de-nen ein Feuer loderte. Zwischen Kopf und Ge-fäß war eine isolierende Schicht. Der Opfer-gang (vor der Geldkollekte)wird auch großar-tig gestaltet. Ein Ehepaar, die FraumitweißemSchleier, brachte zu ihrem 50-jährigen Eheju-biläumBrotundWeinzumAltar.Dann folgtenverschiedeneGabenwieFrüchteundGemüse.Die Idee ist eigentlich, man bringt alles, wasman so im täglichen Leben braucht. AmSchluss kam eine Dame und brachte feierlichgeschmückt auf einemTablett fünf Rollen Toi-lettenpapier. AdolfPottrick

    Ein ausgehöhlter Baum - aber es ist Leben drin.

  • 6-2008AFRIKAMISSIONARE • III

    EDITORIALFotos:Pottrick1,Archiv2,Nnyombi1

    „Pater, erzählen siemir nichts von Afrika, ichkenne Afrika, zweimal habe ich inMombasaUr-laub gemacht, ichweiß, wie Afrika ist, ich habeesmit eigenen Augen gesehen.“ Ich erinneremich hin undwieder an dieseWorte eines gut-bürgerlichenDeutschen, der für sich in An-spruch nahm, aus einer zweimaligenUrlaubser-fahrung in einemTouristenresort und einigenAusflügen von dort in die Tierreservate KeniasdieMenschen Afrikas und denKontinent alsganzen durchschaut zu haben und beurteilen zukönnen. Damals habe ichmich über diesenMann geärgert, sicher auch, weil ermeinen Vor-trag undmeinen Appell für Afrika in Frage stell-te. Ichwar als jungerMissionar in Deutschland

    unterwegs und sollte dieMenschen dafür begei-stern, den Afrikanern und ihrer jungenKirchehelfend unter die Arme zu greifen. Ich glaubte,jederwürdemeine positive Sicht Afrikas aufneh-men und teilen. Heute kann ich eigentlich übermeineNaivität und die des gutenMannes, dersich da zuWortmeldete, nur lächeln. Ichmeinteja auch,mitmeinen vier Jahren Afrikaerfahrungalles über Afrika zuwissen, ich hatte seine Ge-schichte studiert und dort gelebt.Inzwischen bin ich nicht nur einige Jahre älter,bin in über 20 Ländern Afrikas gewesen und ha-be dort überall Menschen getroffen, die viel-leicht noch verschiedener voneinander sind alsPortugiesen, Engländer undDeutsche. Jemehrich von Afrika sehe und erfahre, destoweniger

    kann ichmit der absolutenGewissheit eines „Afrika-kenners“ sprechen.Bei Afrikakorrespondenten,die von Johannesburg oderNairobi aus über denMilitär-putsch inMauretanien re-den, bin ich allerdings vor-sichtig. In denBeiträgen dieser Zeitschriftmöchtenwir Sie an den einzelnen ErfahrungenunsererMissionare „von vor Ort“ teilhaben las-sen. Sie berichten jeweils aus einemkleinen Teileines Kontinents, der groß und vielfältig ist undimmerwieder überraschende Einsichten undEntwicklungen bietet.

    IIhhrr PPaatteerr HHaannss BB.. SScchheerriinngg

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    Mapeera-Nabulagala ist eine Pfarrei, die ge-nau dort errichtet wurde, wo die ersten Weis-sen Väter vom ugandischen König Muteesa I.ein Stück Land erhielten und die erste Missionerrichteten. Drei Jahre, von 1879 bis 1882, be-stand die Mission, dann mussten die Missio-nare nach Tansania zurück, die Gründe dafürsind nicht ganz klar. Zwei der ersten Missio-nare waren Pater Simon Lourdel, genannt„Mapeera“, und Bruder Amas Delmans, letz-terer hatte 1879 in Nabulagala den ewigenMissionseid abgelegt. Vier der späteren Mär-tyrer von Uganda wurden hier getauft.Als die Missionare aus Tansania zurückka-men, bestand am ursprünglichen Ort kein Ge-

    Br. Amans Delmans baute die erste Mission.

    Die geschmückte Kirche von Nabulagala am Tage der Einweihung.

    bäude mehr und man startete eine neue Mis-sion in Nalukolongo und dann in Lubaga, woheute der Erzbischof von Kampala residiert.Lange Zeit war Nabulagala nur eine Außen-station von Lubaga. Doch war dort 1939 eineKapelle errichtet worden, die an die Anfängeder Mission und die ersten Missionare er-innerte und dass dort am 26. Juni 1879 die ers -te Eucharistie in Uganda gefeiert wurde. Am 24. Juni 2007 wurde nun Nabulagala zurPfarrei erhoben und feierlich eröffnet. Johan-nes der Täufer ist der Schutzpatron der neuenPfarrei, der Vorläufer und Verkünder Jesu. Imfeierlichen Gottesdienst wurde an die erstenMissionare erinnert, die hier vor mehr als 130

    Jahren ebenfalls Jesusverkündet hatten undgleichfalls zu Vorläu-fern für Christus gewor-den waren. Drei WeisseVäter arbeiten heuteauf der neuen Pfarrei,zwei von ihnen stam-men aus Uganda, derdritte ist Belgier. Der Ort, an dem dieMission in Uganda be-gann, ist inzwischen zueiner Pilgerstätte ge-worden. Jedes Jahr um

    „Mapeera“ Simon Lourdel als junger Missionar.

    UGANDA

    Zurück zu den Anfängen

    den 26. Juni ist Pilgerzeit, dann kommenGruppen von weit her, um hier zu beten undsich an die Anfänge der Kirche in Uganda zuerinnern. Geplant ist, die Gebeine der erstenMissionare nach Nabulagala zu bringen. In-zwischen ist auch der Seligsprechungsprozessfür Pater Lourdel und Bruder Amans wieder inGang gekommen. P. Richard Nnyombi

  • IV•AFRIKAMISSIONARE 6-2008

    WELT UND AFRIKA

    SAMBIA

    Aids ist in vielen Ländern Afrikasein soziales Problem. Die Staatenund ihr Gesundheitswesen wer-den kaum fertig damit. Die Wirt-schaft leidet, Familien werdenzerstört. Doch Aids ist immer dieKrankheit eines einzelnen Men-schen. Es war die letzte Juniwoche imJahr 2000. Wie gewohnt traf sichdie „Kleine Christliche Gemein-de St. Florence“ am Sonntag-nachmittag, um gemeinsam ihrLeben am Sonntagsevangeliumauszurichten und praktischeDinge für die kommende Wochezu besprechen. Die ehrenamt-lichen Frauen der Heimkranken-pflege unter ihnen übermitteltenuns anschließend die Nachricht,dass Besa L. ins Universitäts-krankenhaus (UTH) von Lusakaeingeliefert wurde.

    Ein erster BesuchEs war meine erste Begegnungmit Besa, als ich ihn im Kranken-haus besuchte. Er war bleich undin Schmerzen. Er konnte nur mitMühe atmen und saß fast auf-recht im Bett, angelehnt an diehochgestellte Kopflehne. Eindurchdringender Geruch umgabdas Bett. „Ob er wohl Durchfallhat und vom Krankenpfleger dasBett gewechselt werden müsste“,ging es mir durch den Kopf. Beidiesem ersten Besuch erfuhr ich,dass Besa, seit seine Mutter 1995gestorben war, bei seinen betag-ten Großeltern mütterlicherseitslebte. Der Vater war schon längertot. Mit 27 Jahren war Besa pro-fessioneller Fußballer beim „F.C.Rote Pfeile.“ Dies waren die Tage um die Euro-

    pameisterschaft 2000 beim Fuß-ball und ich versprach, mir dieSpiele anzusehen und ihm davonzu berichten. So drehte sich un-

    ser Gespräch auch am nächstenTag um Fußball.

    Die Angst vor der KrankheitFür Besa, der zwei starke Helferbrauchte, um vom Bett aufzuste-hen, war allerdings jetzt das ei-gentliche Thema seine Krank-heit. Kaposhis Sarcoma (K.S.),ein Hautkrebs, ließ seine Beinezur dreifachen Größe anschwel-len. Sie waren überaus schmerz-lich, schwer und voller Wasser.

    Schon brachen sie an mehrerenStellen auf, und die Flüssigkeitaus den offenen Stellen verur-sachte den starken Geruch. Es

    war unbedingt notwendig, dieBettwäsche öfter zu wechseln.Auf Anfrage waren keine fri-schen Tücher vorrätig. DasHeimkrankenpflege-Projekt un-serer Pfarrei konnte aushelfen.Ich bat zwei junge Krankenpfle-ger, beim Wechseln der Wäschezu helfen. „Was? Beim K.S.-Pa-tienten? Das ist ansteckend. Ichrühre ihn nicht an.“ Der anderebesorgte sich Gummihandschu-he und half mit. Für Besa war es

    ungemein anstrengend, und ergeriet völlig außer Atem, als ersich mit den Armen ein wenigaufstützen wollte. In diesem fort-geschrittenen Zustand hatte ichnoch keinen K.S.-Patienten gese-hen. Ich spürte seinen beobach-tenden Blick auf mir. Scheinbarhatte ich die Probe bestanden,denn in den nächsten Tagen wares mein Privileg, mitzuhelfenbeim Wechseln der Bettwäsche.Wir wurden ein gutes Team!

    Neue EinsichtenDann sprach Besa unvermitteltden Wunsch aus, getauft zu wer-den. Der junge Mann hatte früherschon ein paar Mal angesetzt,sich als Katechumene darauf vor-zubereiten. Doch der Fußballhatte meistens die Wochenendenso ausgefüllt, dass er es nicht biszum Taufbrunnen geschafft hat-te. Zusammen beteten wir dasVaterunser und suchten in jederder Bitten nach ihrem Sinn. Eswurde Besas Gebet! Mittlerweile wurde weiter um dieEuropameisterschaft gekämpft.Ich schaute zu, wie Spieler im-mer mal wieder eine rote Kartebekamen und berichtete demkranken Fußballer davon. Dabeihörte ich mich sagen: „Weißt du,Gott gibt keine rote Karte, ganzgleich, welche Fehler wir ma-chen oder wie schlecht wir spie-len. Er schickt uns nicht vomPlatz. Er gibt uns immer eineneue Chance, es sei denn, wirwollen nicht und gehen freiwilligvom Platz.“ Ein schwaches Lä-cheln auf dem blassen Gesichtdes Kranken verriet, dass er dieBotschaft verstanden hatte.

    Aids beendete zuerst die Sportlerlaufbahn und dann das Leben von Besa L.

    Aids verändert das Leben vieler Menschen auf radikale Art und Weise Gott gibt keine Rote Karte

  • Als Besa am Tag darauf aus demUTH entlassen werden sollte,schlug diese Nachricht bei denGroßeltern wie eine Bombe ein.Wo sollten sie ihn unterbringen?Ein kleines Schlafzimmer und ei-ne noch kleinere Küche, in derschon fünf Enkel nachts jedenZentimeter Raum belegten, warihr ganzer „Lebensraum“. Wir er-kundigten uns nach einer Mög-lichkeit, ihn in das Jon-Hospiz zubringen. Ja, sie hatten noch einfreies Bett. Besa war einverstan-den mit der Lösung. Im Hospizerhielt er gute Palliative Pflege.Mehr war menschlich gespro-chen nicht möglich. Hier emp-fing Besa das Sakrament der Tau-fe. Das Vaterunser blieb weiter-hin sein Gebet.

    Eine neue ChanceInzwischen verbrachte der Groß-vater die Nächte am Bett seinesEnkelsohns. Am Nachmittag des14. Juli war er immer noch beiihm, denn der Zustand des Kran-ken war kritisch geworden. DieFlüssigkeit, die aus den aufge-brochenen Wunden kam, warjetzt blutig, das Atmen mühsam. Beim Abschied wollte Besa nochbeten. Kaum hörbar sprach ermit uns die Worte des Vaterunser,langsam, so langsam. In den frü-hen Stunden des 15.Juli starb er.Zur Beerdigung brachten sie denSarg mit dem Leichnam im Busdes „F.C. Rote Pfeile“, begleitetvon den Teamkameraden imSpie ler-Trikot. Während derTrau erfeier gab man mir Gele-genheit, ein paar Worte zu sagen.Ich wiederholte für alle Anwe-senden, was ich Besa einige Tagevorher gesagt hatte: „Gott, unserVater, gibt keine rote Karte. Ergibt uns immer wieder eine neueChance.“ Sr. Hildegard Nagel

    6-2008 AFRIKAMISSIONARE • V

    Fotos:. Nagel, Derek

    Schwester Margret Derek mit einer munteren Schar von Schulkindern.

    WEISSE S CHWESTERN

    SAMBIA

    Lassen und loslassenSchwester Margret Derek hat in mehreren Ländern Afrikas erlebt,dass das Leben von Missionaren einWanderleben ist. Irgendwann muss man Arbeiten und Projekte in andere Hände legen und weiterziehen.

    Sechs Jahre arbeitete ich in Sam-bia am Aufbau einer Pfarrei mit,die wir Weissen Schwesterndann an einheimische Schwe-stern übergaben. Danach über-nahmen wir in der gleichen Diö-zese die Leitung einer anderenPfarrei. Die sollte im Stil der klei-nen christlichen Gemeinschaf-ten organisiert werden. Fünf Jah-re später konnten wir die Pfarreian koreanische Schwesternübergeben.Hier ereilte mich der Ruf zu einerganz anderen Art von Arbeit, dieder Provinz-Ökonomin für Ost-afrika. Zur Provinz gehörten da-mals sechs Länder: Kenia, Tansa-nia, Malawi, Mosambik, Sambiaund Uganda. Jetzt hieß es Be-kanntschaft machen mit dem

    Computer. Das war mein Wirkenfür die nächsten zehn Jahre.In der Zwischenzeit wurden wirSchwestern weniger zahlreich.Anfang 2007 wurde aus den vierProvinzen Afrikas eine Provinzgemacht mit vier Regionen. Ei-gentlich wollte ich schon nachDeutschland zurückkommen.Jedoch bat mich unsere General-oberin, die finanzielle Umstruk-turierung vorzunehmen. Das istjetzt die letzte Etappe meinerZeit in Afrika. Als erstes besuch-te ich die drei Französisch spre-chenden Regionen und leitetedie Umstellung in die Wege. Inder Englisch sprechenden Re-gion hatte ich die Umstellungschon eingeführt. Es waren vieleReisen damit verbunden, auch

    das Einrichten eines Programmsim Computer. Zur Provinz gehören inzwischen15 Länder. Jetzt arbeite ich einejüngere Schwester ein. Im nächs -ten Jahr wird sie die Arbeit wei -terführen, und ich kann mich inRichtung Deutschland bewegen.Wie so viele von uns kann auchich sagen, dass ich viel von denafrikanischen Menschen gelernthabe, zum Beispiel die Wichtig-keit der menschlichen Beziehun-gen, der Gastfreundschaft, desTeilens und anderes mehr. Ichkomme in diesem Sinne reich be-schenkt zurück. Ich habe gesät,der Herr gibt das Wachsen. Ichhabe ganz stark in meinem Le-ben die Hand des Herrn gespürt.

    Sr. Margret Derek

  • VI•AFRIKAMISSIONARE 6-2008

    WELT UND AFRIKA

    nen hier studieren, mitein-ander arbeiten und sich aufihre Examen vorbereiten. Essind Tische und Bänke vor-handen, große Wandtafeln,an denen man Aufgaben mit-einander lösen kann, undwenn die Dunkelheit ein-setzt, gibt es elektrischesLicht. So brauchen die jun-gen Leute sich nicht, wie vie-le andere das tun, irgendwounter eine Straßenlaterne zusetzen, weil sie zu Hausekein Licht haben.

    Kurse und NachhilfeWenn jemand sein Abiturnicht im ersten Anlauf ge-schafft hat, gibt es hier einHilfsangebot, sich für einenzweiten Versuch vorzuberei-ten. In allen wesentlichenFächern wird täglich Nach-

    hilfeunterricht angeboten. Neun Lehrer sindfür diesen Unterricht angestellt worden, ei-ner von ihnen gibt Computerkurse, dennauch aus dem afrikanischen Alltag ist der

    Raum und Stille zum StudierenVon Anfang an haben Afrikamissionare auf den Missionsstationen immer auch gleich Schulen gegründet, um der Jugend Bildung zu ermög-lichen. Heute hat in vielen Ländern der Staat das Schulwesen übernommen. Doch sind die Möglichkeiten, wirklich intensiv zu lernen und zustudieren, nicht überall gegeben. Da leisten die Weissen Vätern mit Projekten wie zum Beispiel dem „Pelikan“ in Ouagadougou wertvolle Hilfe.

    Je mehr Fahrräder den Eingang füllen, desto mehr Studierende nutzen das Zentrum.

    Deutschunterricht bei Pater Weidelener: Abiturienten nutzen die Chance, sich in diesem Pflichtfach zu verbessern.

    OUAGADOUGOU

    Das Studienzentrum „Pelikan“ bietet auch Nachhilfe und Kurse.

    Dutzende von Fahrrädern stehen im Ein-gangsbereich des Studienzentrums „Peli-kan“. Manchmal stehen sie bis an die Tischeder großen Halle im Hof, wo junge Leute inStille ihrem Studium nachgehen. Pater Wei-delener, der Leiter des Zentrums, sieht esgern, wenn kaum Platz ist, bedeutet es doch,dass viele junge Menschen ihrem Studiumnachgehen.

    Hier im „Pelikan“ finden die Studenten einenOrt, wo sie ungestört arbeiten können unddas Zentrum bietet ihnen neben einer Biblio-thek auch Dossiers zu den verschiedenstenStudienfächern an. Bücher und Studienmate-rialien sind kostbar. Die meisten jungen Men-schen in Burkina Faso können sich kaum dienötigen Bücher für ihre Studienfächer lei-sten. Oft ist die Fachliteratur auch an den Bi-

    bliotheken der Universität nicht aufzutrei-ben. Hier setzt der „Pelikan“, ein von denWeissen Vätern gegründetes Studienzen-trum, mit seiner Hilfe an. Jugendliche kön-

  • 6-2008 AFRIKAMISSIONARE • VII

    Fotos: Schering

    Pater Anton Weidelener mit einigen seiner Angestellten und Lehrer im Zentrum „Pelikan“.

    Computer nicht mehr wegzudenken und esist eine große Hilfe, wenn im Zentrum Com-puter zum Lernen und Üben, aber auch zumSchreiben von Examensarbeiten zur Verfü-gung gestellt werden.

    FremdsprachenunterrichtPater Weidelener selbst gibt Unterricht inDeutsch. An diesem Morgen sind auch etwaein Dutzend in seiner Klasse zum Deutsch-unterricht. Für das Abitur versprechen sichdie jungen Männer und Frauen von der di-rekten Hilfe des deutschen Paters mehr alsvon ihren Büchern. Gespannt hören sie, waser ihnen auf Deutsch erzählt und versuchenin ihren Antworten die Sätze dieser fremdenSprache richtig zu formulieren. „Die Arbeitlohnt sich“, meint Pater Weidelener. Im ver-gangenen Jahr haben sich 42 junge Leute aufdas Einjährige vorbereitet, 57 auf das techni-sche Abitur und 19 auf das Abitur im BereichSprachen und Philosophie. Mehr als die Hälf-te hat gleich im ersten Anlauf das Examen be-standen.

    Organisation und Angebot433 Jugendliche haben sich dieses Jahr imZentrum eingeschrieben. Sie zahlen einenBeitrag, der die Studenten zum Zugang aufden „Campus“ berechtigt. Die Beiträge derStudierenden sind verschieden, je nach dem,ob sie nur zum Studieren kommen oder auchdie Bibliothek nutzen wollen und den Com-putersaal.Vier Angestellte sorgen für den reibungslo-sen Ablauf des täglichen Kommens und Ge-hens. Kommende werden registriert, dieFahrräder oder Mopeds im Eingangsbereich

    BURKINA FASO

    abgestellt, damit sie nachher auch noch wie-der gefunden werden. Jemand ist für die Aus-leihe von Büchern und Dossiers zuständigund auch die Ruhe im „Pelikan“ wird von ei-nem Angestellten überwacht.

    Katholische Jugendliche sind engagiertVon der Leitung im „Pelikan“ wird auf die Re-ligionszugehörigkeit der Studierenden nichtgeschaut und die kulturelle Eigenheit einesjeden wird respektiert. Aber fast selbstver-ständlich sind die katholischen Nutzer in derMehrzahl im „Pelikan“. Von den 433 einge-schriebenen Jugendlichen waren 240 männ-lich, 193 weiblich. 212 waren katholisch, 171muslimisch, 31 evangelisch oder protestan-tisch und 19 gaben als Glauben die „traditio-nelle Religion“ an. Aus diesen Zahlen kann

    man viel herauslesen, was die Einstellung zuStudium und Vorbereitung auf die Zukunftbetrifft. Katholiken, die landesweit eine Min-derheit darstellen, stehen weit an der Spitze.Das zeigt sich in gleicher Weise in der Anzahlder Stellen, die sie in der Politik, in der Ver-waltung und bei den Lehrern innehaben.

    Die Zukunft ist weiterhin ungewissDie Finanzierung eines solchen Zentrums istnicht einfach. Mehrere Jahre lang hat PaterWeidelener mit Hilfe seiner Verwandten undFreunde die Kosten getragen. Schon machteer sich Gedanken, wie es wohl wei tergehenwürde, da ist in diesem Jahr die Hannemann-Stiftung großzügig eingesprungen. Die Fragebleibt, wie so ein sinnvolles Projekt weiter fi-nanziert werden kann. Hans B. Schering

    Bücher sind wertvoll und hinter Schloss und Riegel. Die Tafel ist bei Erklärungen eine große Hilfe.Dossiers der Studienfächer füllen die Hängeordner.

  • VIII •AFRIKAMISSIONARE 6-2008

    NAMEN UND NACHRICHTEN

    MaliGegen eine Verklärung Europashat sich der malische Sänger undtraditionelle Geschichtenerzäh -ler Habib Koité gewandt. Der zuden Griots, einer ursprünglich inMali und Senegal beheimatetenSänger-Kaste gehörende Musi -ker, spielt seine Musik allerdingsnicht auf traditionellen Instru-menten, sondern hat sich derwestlichen Popkultur ange -glichen und die Gitarre zuseinem Instrument gemacht.Dennoch bleibt seine Musik derFünftonmusik seiner Heimat ver-pflichtet, die zumeist ohne dierhythmische Begleitung vonTrommeln auskommt. Das große Anliegen des Musikersist es, den Afrikanern eingrößeres Selbstbewusstsein zugeben und die Menschen Afrikasaufzurufen, sich auf sich selbstzu besinnen und „ihren eigenenWeg zu gehen“. Er wendet sichbesonders gegen das ständigeSchielen auf Europa und die Ver-klärung dieses Kontinents als„das gelobte Land für alle Afri-kaner“.

    AngolaDie Bischöfe Angolas veröffent-lichten eine Botschaft zu denWahlen und zur Demokra -tisierung im Land und erinnertendaran, dass die Kirche nichtPartei für irgendeine politischeRichtung ergreife, sondern auchschon im 25jährigen Bürgerkriegimmer wieder für den Friedeneingetreten sei. Nach einer Um-frage des BBC setzen 78,3 Pro-zent der Angolaner ihr Vertrauenin religiöse Institutionen. „DieAngolaner haben einen hohenzivilen und demokratischenReifegrad erreicht“, meinte deremeritierte Erzbischof von Lu-anda, Kardinal Alexandre doNascimento in einem Interview.

    KeniaNach 40 Jahren Tätigkeit in Nairo-bi, Kenia, ist Pater Anton Spechtnach Deutschland zurückge-kehrt. In Nairobi hatte er sichauch besonders um die Seelsorgeder deutschsprachigen Katholi-ken gekümmert. Mehrmals warPater Specht am Herzen operiertworden. Zuletzt war sein Ge-sundheitszustand sehr ange-schlagen. Nach einem Aufent-halt im Krankenhaus ist er nun inder Weisse-Väter-Gemeinschaftim Seniorenheim der Barmherzi-gen Brüder in Trier.

    UgandaDie jungen Menschen Afrikassollten sich in ihren Ländern ver-stärkt für Versöhnung, Gerech-tigkeit und Frieden einsetzen for-derte der frühere Erzbischof vonKampala, Kardinal EmanuelWamala. Die Jugend habe dieKraft dazu. Sie solle ihre Kraft fürFrieden und Liebe einsetzen undnicht in Krieg und Konflikten.Der Kardinal sprach vor einerökumenischen Versammlungjun ger Christen am Schrein derMärtyrer von Uganda in Namu-gongo.

    UgandaSeit 1961 ist Pater Otto Bailer,mit einer Unterbrechung vondrei einhalb Jahren als Superiordes Afrikanums in Köln, immerin der Mission in Uganda tätig ge-wesen. Sein Arbeitsgebiet wardie Seelsorge als Kaplan und spä-ter als Pfarrer und danach von1989 bis 2003 die Tätigkeit alsÖkonom der Diözese Kasese. Seit2003 arbeitete er im „SharingYouth Centre“ in Kampala mitund ist seit diesem Sommer zu-rück nach Deutschland ernannt.Seine Ernennung zur Mitarbeitim Missionshaus in Trier hat erschon erhalten.

    GhanaMit einer Aussendungsfeier füreine 18jährige Messdienerin ausBevergern fand der Afrikatag derPfarrei St. Reinildis seinen Höhe-punkt. Pater Bernhard Hagen,der selber 30 Jahre in Bole undTuna im Norden von Ghana alsMissionar gearbeitet hat und sichimmer wieder für Ghana ein-setzt, war bei dem Gottesdienstmit dabei. Unter freiem Himmelfand die Messfeier bei gutemWetter statt. Texte und Rollen-spiele informierten über die Situ-ation dieses westafrikanischen

    Landes, in dem die MessdienerinAnna Bögel sieben Monate langeinen missionarischen Dienstverrichten wird. In verschiede-nen Workshops hatten die Mess-diener von Bevergern sich mitvielen Themen Afrikas und spe-ziell Ghanas beschäftigt. Pater Hagen unterstützt mit sei-nen Aktionen besonders die Pfar-rei Tuna, die er gegründet hat.Anna Bögel wird in Tuna mitMenschen zusammentreffen, dieimmer noch besonders gute Be-ziehungen zu ihrem ehemaligenPfarrer unterhalten.

    AfrikaNach einer Studie der amerikani-schen Weltraumbehörde NASAgibt es einen Zusammenhangzwischen der zunehmenden Er-wärmung des indischen Ozeansund den abnehmenden Regenfäl-len im südlichen und östlichenAfrika. Der Rückgang der Regen-fälle gefährdet nach Angaben derWissenschaftler die Nahrungs-mittelsicherheit in diesen Teilendes afrikanischen Kontinents.Regenfälle seien in Ostafrika ummehr als 15 Prozent zurückge-gangen. Besonders betroffen wa-

    ren dabei in den vergangenenzehn bis 15 Jahren Somalia undder Osten Äthiopiens.Für die Studie der NASA habenWissenschaftler die Wetterdatenvon 1950 bis 2005 ausgewertet.Dabei stellte sich heraus, dass eszunehmend höhere Niederschlä-ge über dem Indischen Ozean ge-geben hat, während die Regen-fälle in Äthiopien, Kenia, Tansa-nia, Sambia, Malawi und Sim-babwe geringer wurden. DieWissenschaftler rechnen damit,dass in den kommenden Jahrendie Regenfälle weiter abnehmen.

  • 6-2008 AFRIKAMISSIONARE • IX

    HAIGERLOCHFotos:Schering

    Mit Gottvertrauen in Afrika und Deutschland

    Seit 16 Jahren arbeitet Bruder FritzBerlik (74) im Missionshaus inHaigerloch. 1992 hatte er einerAnfrage des Provinzials zugesagt,der jemand suchte für die Betreu-ung der betagten und krankenMitbrüder in Haigerloch. In einemKursus in Tübingen holte BruderBerlik sich das nötige Fachwissen.Aber das war nur die Theorie. Indieser Arbeit hat er dann dasWichtigste nachher im Umgangmit den Kranken gelernt. „Derbes te Lehrer ist die Praxis“, sagt er.„Man muss den Menschen lieben,den Rest muss der liebe Gott tun.Das lernt man durch die Kranken-pflege. An kleinen Dingen hängtdas Größere.“Bruder Berlik feierte am 3. August

    im Missionshaus von Haigerlochsein Goldenes Ordensjubiläum.Der aus Bottrop stammende ge-lernte Bergmann hatte am Tag ge-nau vor 50 Jahren im Noviziat inHörstel, Westfalen, den ersten Eidabgelegt. Damals versprach er, al-les in seiner Kraft zu tun, damit dieFrohbotschaft Jesu Christi zu denMenschen Afrikas gebracht wird. Nach dem Noviziat in Hörstel warer zehn Jahre im Ausbildungszen-trum für Brüder in Marienthal, Lu-xemburg, für die Landwirtschaftzuständig. Er liebte diese Arbeit,und als er dann 1968 endlich in dieMission nach Malawi ging, konn-te er seine Kenntnisse dort gleichgewinnbringend einsetzen. DennFritz Berlik wurde zum Ökonom

    im kleinenSeminar inMtendere er-nannt. DieArbeit dortleistete ermit großemEifer bis zuseiner Rück-kehr nachDeutschland.Im kleinenSeminarwerdenSchü ler aus-gebildet, dievielleichteineBerufungzum Pries -tertum spü-ren. Nur einTeil gehttatsächlichden Wegzum Pries -tertum, aberdie gute Aus-

    bildung hilft den ande-ren, ihr Land Malawizu entwickeln. „Malawi ist ein schö-nes Land“, sagt BruderBerlik. Gern denkt eran diese Zeit zurück,als er in der Schule unddem Hof mehr als 300Leute beschäftigt hat-te. 300 Leute in Lohn,das brachte Geld in dieGegend und half denMenschen, sich zu ent-wickeln. Er zahlte denLeuten immer mehrals die Farmer rings-um. „Wenn man dieLeute ordentlich be-zahlt, tun sie auch or-dentlich etwas“, meinter und zahlte sie auchimmer rechtzeitig aus.Das war ihm wichtig. Er gab „sei-nen Leuten“ Hilfe, wenn sie bei-spielsweise Kunstdünger brauch-ten für ihre eigenen Felder. Das er-regte schon mal das Missfallen derParteileute der malawischen Re-gierungspartei, weil die Verteilungvon Kunstdünger gern als Macht-mittel missbraucht wurde. Anfangs vertraute der Bruder inder riesigen Landwirtschaft, die erzu betreuen hatte, auf Methoden,die er aus Europa, besonders ausder Zeit in Marienthal kannte.„Aber ich habe von den Leuten ge-lernt“, betont er, „die haben näm-lich Methoden, die sie aus langereigener Erfahrung entwickelt ha-ben“. Also verzichtete er auf denTraktor, der seine Leute nur ar-beitslos gemacht hätte. Lieber Ge-hälter bezahlen als Diesel. Wennder Vater Geld verdient, kann dasKind zur Schule gehen. Auch Kin-der von Arbeitslosen, die herum-

    lungerten, unterstützte BruderBerlik mit Geldern von seinenWohltätern, und ermöglichte ih-nen den Schulbesuch.Wer Bruder Berliks Liebe zurLand wirtschaft kennenlernenwill, sollte den Garten des Haiger-locher Missionshauses anschau-en. In dem großen Garten kenntder Bruder jedes Pflänzchen,weiß, was er ausgesät hat und waswächst. Vielleicht gedeihen derSalat und die Kohlköpfe bei ihm sogut, weil sie nicht nur den not-wendigen Dünger bekommen,sondern auch mit Liebe gepflegtwerden. Und dann ist da ja immerauch noch der liebe Gott, zu demBruder Berlik eine besondere Be-ziehung hat und auf ihn vertraut,damit er das Notwendige tut.Im Haigerlocher Missionshausfeierte Bruder Berlik sein Golde-nes mit Verwandten, Freundenund Mitbrüdern. hbs

    Bruder Fritz Berlik ist seit 50 Jahren Afrikamissionar

    Bruder Fritz Berlik war viele Jahre in der Missionin Malawi tätig. Heute ist er in Haigerloch aktiv.

    Bruder Berlik hat nicht nur einen grünen Daumen. Besondersin der Betreuung älterer und kranker Mitbrüder ist er in Hai-gerloch engagiert.

  • Ein Landpfarrer in der Großstadt

    X•AFRIKAMISSIONARE 6-2008

    GOLDJUBIL ÄEN

    und der 13jährige Karl durch daszerbombte und ausgeplünderteSach sen über die Zonengrenze inRichtung Hessen bis nach Geis -mar, wo die ältere Schwester He-lene verheiratet war und sie auf-nahm. In der Nähe des Dorfes hat-te vor zwölfhundert Jahren derenglische Benediktiner St. Bonifa-tius die Donar-Eiche gefällt unddas Kloster Fritzlar gegründet.Karl konnte dort wieder zur Schu-le gehen. Nach dem Abitur 1952begann er in Trier bei den WeißenVätern die Ausbildung als Missio-nar. Über die Niederlande,Schottland und Lon don führtesein Studienweg, bis er 1958 inMünchen von Bischof Joseph Ki-wanuka aus Uganda am 20. Juli1958 in St. Michael zum Priestergeweiht wurde. Am 27. Juli folgtdie Primiz in Bodenwöhr beiSchwandorf. Ostern 1959 ging es zur Missions-

    arbeit nach Uganda. 40 Jahre ver-gehen wie im Flug! 30 Jahre bleibter im Westen Ugandas, an derGrenze zum Kongo entlang desAlbert-Sees in ländlichen Pfar-reien. 1977 gründet er die ersteKolping-Familie Ugandas, baldentwickelte sich das Kolpingwe-sen hier und in Nachbarländernsehr gut.Um die leidende Bevölkerung zustützen, gehen 1988 die WeissenVäter vom Westen zum OstenUgandas, zur Grenze mit Keniaund Sudan: für Karl bedeutet diesweitere zehn Jahre Arbeit. Spra-che und Bräuche sind hier anders,vorwiegend von nomadischer Le-bensform geprägt. Die Seelsorgenimmt sich auch der Schulen undder Krankenstationen an. Tuber-kulose und AIDS grassierten. Sechs Sprachen hat Pater Hartl inUganda gelernt, um den Men-schen die Frohbotschaft in ihrer je

    eigenen Sprache zu verkünden.In den 40 Jahren seines Wirkensin Uganda hat er das Auf und Abder Politik Ugandas erlebt, aberauch das Wachsen und Selbst-ständigwerden der einheimi-schen Kirche.1999 kam das Ende seiner Ar-beitsbewilligung für Uganda, erkonnte seine Arbeit an mutigeNachfolger übergeben. NachExerzitien und etwas Studium inJerusalem kommt Karl 2001 zuden Weissen Vätern nach Mün-chen-Moosach. Er steigt in dieGroßstadtpastoral ein und kannbei der Seelsorge in St. Peter undin der Teresianischen Karmel-Ge-meinde und im Lindmayr-Freun-deskreis an der Dreifaltigkeitskir-che als Priester mitwirken. ImKreise von Mitbrüdern, Freun-den, Verwandten und Gemeinde-mitgliedern wurde Gott gedanktund anschließend bei einem gu-

    Über Jahrzehnte war Pater Karl Hartl als Missionar in ländlichen Gebieten in Uganda unterwegs. Um dieChristen zu besuchen, brauchte er ein schweres Motorrad, bepackt mit den notwendigen Dingen für tage-lange Safaris. Heute ist er in München tätig, wo er sein goldenes Priesterjubiläum feierte.

    MÜNCHEN

    Der junge Pater Hartl mit schwerem Gerät auf Missions-Safari.Nach dem Dank in der Kirche ging es zum Essen in den Rathauskeller.

    Karl Hartl, der in München dasGoldene Priesterjubiläum feiernkonnte, hat bisher ein bewegtesLeben hinter sich. Am 23. Dezember 1932 in Komo-tau geboren, verbrachte er seineKindheit im Böhmerwald und imnordböhmischen IndustrierevierKomotau-Brüx. 1938 kam derEinmarsch deutscher Truppen insSudetenland, 1945 der Sieg derSowjetarmee, Komotau wurdetsche chischer Verwaltung unter-stellt. Am 5. Juli 1945 wurde Karlmit vielen anderen vom Militärvertrieben und mit einem Mas-sentransport an die Grenze zuSachsen gebracht. Vorwiegend zuFuß wandern Mutter, Schwester

    Der Goldjubilar Pater Karl Hartl.

  • 6-2008 AFRIKAMISSIONARE • XI

    MARIANISCHER MISSIONSBUNDFotos:privat 2, Schering 2

    „Es ist ein schönesFest, und wir müs-sen dankbar sein“,meinte SchwesterBeatrix (Anni Jung),die zusammen mitSchwester Maria(Edith Römer) Gold-jubiläum feierte. Vor genau 50 Jahrenhatten beide in Riet-berg ihr Verspre-chen abgelegt, imMarianischen Mis-sionsbund den Mis-sionen zu dienen.Nach dem Beginn inRietberg und überdiese 50 Jahre hin-weg waren beide ih-ren je eigenen Wegin diesem Dienst ge-gangen. Seit einigenJahren sind sie nunim Alter im Missionshaus in Trierzusammen und gemeinsamfeierten sie mit den eingeladenenFamilien, Freunden und Ver-wandten und mit einer ganzenAnzahl von Weissen Vätern, inderen Gemeinschaften sie vieleJahre den Haushalt für die Mis-sionare geführt hatten. Schwester Beatrix stammt ausOberhausen bei Kirn an der Na-he, Schwester Maria aus Bären-bach an der Nahe. Sie kanntensich und waren befreundet undihre Familien waren durch Heiratvon einigen ihrer Geschwistermiteinander verbunden. Ge-meinsam hatten die beiden jun-gen Frauen noch eine Jugend-wallfahrt nach Rom mitgemacht,

    „Wir müssen dankbar sein“Der Marianische Missionsbund, zu dem die Goldjubilarinnen Schwester Beatrix und Schwester Maria gehören, wurde vom Provinzial der Weis-sen Väter in Deutschland, Pater Haag, zu einer Zeit gegründet, als in der deutschen Kirche der Drang in die noch Missionen der Dritten Welt sehrstark war. Als junge Frauen hatten sich die beiden damals dem Dienst an der Mission verpflichtet und feierten nun ihr Goldjubiläum in Trier.

    TRIER

    um danach „ins Kloster zu ge-hen“. Über eine Annonce hattendie beiden von dem damals nochneuen „Marianischen Missions-bund“ erfahren und sich beimProvinzialat der Weissen Väter inFrankfurt danach erkundigt.Am 22. Januar 1958 kamen beidezusammen nach Rietberg.Schwes ter Liboria von den Weis-sen Schwestern hatte die Leitungund das Noviziat des nochjungen „Marianischen Missions -bun des“ übernommen. Am Wei-ßen Sonntag wurden die beidenjungen Schwestern Beatrix undMaria eingekleidet und am 22.August 1958 legten sie ihr erstesTreueversprechen ab. 50 Jahre später feierten sie in der

    Kirche des Missionshauses inTrier mit einem Dankgottesdienst.In seiner Festpredigt blick te PaterOtto Walter ein wenig zurücküber das halbe Jahrhundert, indem die Schwestern ihren Dienstfür die Mission in der Heimatgetan hatten. Schwes ter Beatrix war elf Jahrelang im Missionshaus in Rietbergtätig gewesen und danach weitere31 Jahre im Missionshaus in Linz.Seit 1999 ist sie in Trier. Die Arbeitan der Pforte, in der Küche und dieWäsche, kurz der Haushalt warenihr Tätigkeitsfeld. Schwester Be-atrix hatte, so der Festprediger,eher eine „stabilitas loci“, wäh-rend das Leben von SchwesterMaria in all den Jahren etwas be-

    wegter verlief. Siehat in fast allenNiederlassungenund Missionshäu-sern der Weissen Vä-ter in Deutschlandihren Dienst getanund war immer be-reit, einzuspringen,wo es nötig war.Nach einer Zeit inRietberg war sieauch in Hörstel, Hai-gerloch, Frankfurt,Aachen, Trier, Dillin-gen und zuletzt inKöln. 2002 kam sienach Trier.Waschen, Nähen,Putzen, Kochen,Pfortendienst, alleszusammen letztlicheine großartige Ar-beit für die Mission

    und das Reich Gottes und ganzkonkret für die Missionare, diesich auf die treue Mitarbeit der bei-den Schwestern verlassenkonnten. Dass diese Diens te nichtimmer recht gewürdigt wurdenund in den 50 Jahren auch man-ches Unrecht zugefügt wurde, daserkannte der Festprediger PaterWalter nicht nur ausdrücklich an,sondern entschuldigte sich auchdafür. Doch an diesem Jubeltagwar die Freude größer, das Positi-ve stand im Vordergrund und alleFestgäste durften sich an demfeierlichen Gottesdienst und denGetränken und dem festlichen Es-sen erfreuen, zusammen mit denSchwestern und ihnen zur Ehre.

    Hans B. Schering

    Schwester Beatrix und Schwester Maria an ihrem Jubelfest im Garten des Trierer Missionshauses.

  • XII•AFRIKAMISSIONARE X-2006

    AUS DER PROVINZ

    Foto:Schering

    Wir Afrikamissionare

    feiern Eucharistie

    und beten an jedem

    Freitag der Woche

    für unsere Wohltäterinnen

    und Wohltäter, Freunde,

    Verwandte und alle,

    die sich unserem Gebet

    empfohlen haben.

    IMPRESSUM

    Eigenteil derAfrikamissionare- Weisse Väter

    Redaktion:P. Hans B. Schering, Ludwigsburger Str. 21, 50739 KölnVertrieb: Afrikamissionare / WeisseVäter, Ludwigsburger Str. 21, 50739 Köln, Tel. 0221/917487-413.

    Preis: Zustellung durch Förderer: 9,50 Euro. Postzustellung: 10,80 Euro, Belgien: 12,90 Euro.Nicht abbestellter Bezug gilt als erneuert. 7% Mehrwertsteuer imBezugspreis eingeschlossen.

    Bestellungen und Zahlungen über:Afrikamissionare, Postgiro Köln 226562-505, BLZ 370 100 50, oderDresdner Bank Köln 9 831 241, BLZ 370 800 40.

    Für internationale Überweisungen: Hypo Vereinsbank Köln IBAN DE34 3702 0090 0003 7030 88SWIFT (BIC) HYVEDEMM429

    Litho und Druck:LVD Limburger Vereinsdruckerei,Senefelderstraße 2, 65549 Limburg.

    Objekt 14

    ZUM GEDENKEN

    Pater Paul Junker ist am 23. August 2008 während der frü-hen Morgenstunden im Seniorenheim der BarmherzigenBrüder in Trier gestorben.Paul Junker wurde am Neujahrstag 1929 in Steinberg beiWadern in der Diözese Trier geboren. Nach dem Besuchder Volksschule im Heimatort ging er ans Friedrich-Wil-helm-Gymnasium in Trier. Am 1. Januar 1946 kam er aufdie Missionsschule der Weissen Väter in Linz am Rhein, inGroßkrotzenburg machte er am 30.Juni 1948 das Abitur. Nach Philosophiestudium und Noviziat war er von 1951 bis1955 im nordafrikanischen Thibar und Carthago zum The-ologiestudium. 1954 legte er in Thibar den ewigen Eid abund wurde am 10. April 1955 in Carthago zum Priester ge-weiht. Nach drei Jahren als Lehrer an den Missionsschu-len in Haigerloch und Rietberg wurde er 1958 nach Afrikain die Diözese Nzerekore, Guinea, ernannt. Er lernte eineeinheimische Sprache und wurde Vikar in der Pfarrei Sa-moe. In der Zeit strebten die meisten afrikanischen Län-der nach politischer Unabhängigkeit. Unter dem marxisti-schen Präsidenten Sekou Touré wurden alle Missionareaus Guinea ausgewiesen. Pater Junker kam darum1964zurück nach Deutschland. Nach einer Zeit der Erholungund des Urlaubs erhielt er eine Ernennung nach Obervol-ta, heute Burkina Faso, wo er im Januar 1969 in der PfarreiSorgo, Diözese Koupela, Vikar wurde. Doch schon sechsMonate später erkranke er und kehrte in die Heimat zu-rück. Nach einer Zeit der Erholung zog er im September1971 in die Gemeinschaft der Weissen Väter nach Köln, woer sich um Kontakte zu den Wohltätern bemühte. Als ersich gesundheitlich wieder besser fühlte, erhielt er eineErnennung als Lehrer für das Kleine Seminar von Pabre,Diözese Quagadougou, Burkina Faso. Dort arbeitete er bis1985. Danach kam er erneut nach Köln, nahm teil an denpastoralen Diensten und machte Übersetzungen von Do-kumenten. Ab April 1994 lebte er im Missionshaus in Dil-lingen. Er erhielt neue pastorale Aufgaben, arbeitete wei-ter an Übersetzungen und war der Ökonom des Hausesbis 2003. Als seine physischen Kräfte abnahmen und pro-fessionelle Pflege für ihn notwendig wurde, erhielt er 2007einen Platz im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder inTrier. Dort verstarb er am 23. August 2008. Möge Gott, derHerr, ihm den ewigen Frieden bei ihm schenken.

    1929-2008PaterPaul Junker

    ADRESSENAFRIKAMISSIONARE – WEISSE VÄTER

    www.afrikamissionare.de

    50739 Köln, – Sektorverwaltung – Ludwigsburger Str. 21, Tel. (0221) 917487-0, Fax/Provinzialat (0221) 917487-425 Fax/Ökonomat (0221) 917487-418 Dresdner Bank, Köln : 9 831 241, BLZ 370 800 4013353 Berlin,Willdenowstr. 8a, Tel. (030) 74001900 oder 2169170 Fax (030)74001909 oder: 2169183 Postbank Berlin: 636498-108, BLZ: 1001001066763 Dillingen/Saar, Friedrich-Ebert-Straße 63,Te l. (06831) 71187, Fax (06831) 705626 Postgiro Saarbrücken 5006-661, BLZ 5901006660325 Frankfurt/M., Guiollettstr. 35, Tel. (069) 7137698-0, Fax (069) 7137698-6 Postgiro Frankfurt 220225-607, BLZ 5001006072401 Haigerloch, Annahalde 17, Tel. (07474) 95550, Fax (07474) 955599 Sparkasse Zollernalb 86302069, BLZ 6535126048477 Hörstel, Harkenbergstr. 11, Tel. (05459) 9314-0, Fax (05459) 9314-80 Volksbank Hörstel 800809000, BLZ 4036343353545 Linz/Rhein,Postgiro Köln 92215-506, BLZ 3701005080993 München, Feldmochinger Straße 40, Tel. (089) 148852-00, Fax (089) 148852-12 Postgiro München 42268-800, BLZ 70010080 33397 Rietberg, Torfweg 33, Tel. (05244) 7648

    54290 Trier, Dietrichstr. 30, Tel. (0651) 975330, Fax (0651) 9753350 Pax-Bank, Trier 3007744012, BLZ 5856029454290 Trier, Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder, Bruchhausenstr. 22a, Tel. (0651) 937761-0Fax 0651-3053A-6094 Axams/Tirol, Postfach-Postlagernd, Tel. (D-72401 Haigerloch) 0049 7474-9555-0 Fax 0049 7474-9555-99 - P .S.K: 7 179 374.

    WEISSE SCHWESTERN54292 Trier, – Regionalleitung –Hermeskeiler Straße 49, Tel. (0651) 5141 Fax (0651) 5142Postgiro Köln 92550-509, BLZ 3701005056154 Boppard, Rheinblick 9, Tel. (06742) 60068 und 6006966271 Kleinblittersdorf, St. Barbarahöhe 1, Tel. (06805) 3929851069 Köln, – Provinzialat für Europa – Thielenbrucher Allee 29, Tel. (0221) 68156366280 Sulzbach-Neuweiler, St. Ingberter Str. 20,Tel. (06897) 57829854295 Trier, Bernhardstr. 11, Tel. (0651) 32030 und 3203954294 Trier, Eisenbahnstr. 6, Tel. (0651) 8934454290 Trier, Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder, Bruchhausenstr. 22a, Tel. (0651) 937761-222

    XII•AFRIKAMISSIONARE 6-2008