AG „Lebendige Dörfer“ IX Ländliches Parlament der „Zurück ...daten.verwaltungsportal.de/dateien/news/149713/rp... · Voraussetzungen haben, um im LEADER-Programm 2007 mitarbeiten

IX Ländliches Parlament der Dörfer Estlands

Brandenburg 21

AG „Lebendige Dörfer“

Gesprächskreis Ländlicher Raum, Rosa–Luxemburg-Stiftung Berlin, 7.12.2011

Vortrag von Silke Last

AG „Lebendige Dörfer“ im Verein Brandenburg 21

IX. Ländliches Parlament der

Dörfer Estlands

„Zurück aufs Land“ 5.-7. August 2011 in Roosta

Ländliche Parlamente der Dörfer Estlands


Gliederung

1. Estland in Kürze

2. Die Estländische Bewegung der Dörfer und kleiner Städte: Kodukant – ein Überblick

3. Was ist los auf den Ländlichen Parlamenten Estlands?

4. IX. Ländliches Parlament der Dörfer Estlands in Roosta 2011

5. Dorfbewegung in Brandenburg: Wo stehen wir heute?

AG „Lebendige Dörfer“ im Verein Brandenburg 21

Brandenburg 21 AG „Lebendige Dörfer“


Republik Estland

Fläche: 45.227 km²

Einwohner: 1,36 Mio

Hauptstadt: Tallinn (405.000 EW)

Amtssprache: Estnisch

Staatform:

Parlamentarische Demokratie

Nationalfeiertag:

24. Februar (Unabhängigkeitstag)

Nationalvogel: Schwalbe

Nationalblume: Kornblume


Quelle: Estland entdecken - Hier blüht das Leben, www.visitestonia.com



1996: Erstes Ländliches Parlament der Dörfer Estlands.

Ergebnis der Diskussionen in den Arbeitsgruppen:

Gründung einer Dorfbewegung.

Das Programm für Lokale Initiativen, ein Nationaler

Fond für ländliche Initiativen, in dem Kodukant ein

Initiator war, wurde 1996 aufgelegt mit 68.000 Euro für

Ländliche Projekte in ganz Estland (2009: 1,5 Mio. Euro).

Die Estländische Bewegung der Dörfer und kleiner

Städte KODUKANT (der Name wurde 2005 gebildet für

die Estländische Dorfbewegung), wurde offiziell

gegründet als Verein von Nicht-Regierungs-

organisationen am 9. Oktober 1997

(II. Ländliches Parlament).



Ländliches Parlament

Generalversammlung

Vorstand mit Rat des

7 Mitgliedern Schulungszentrums

Büro Schulungszentrum

Kodukant: Vereinigung von Nichtregierungs-

organisationen, gegliedert in 3 Ebenen:

• 1 Nationale Vereinigung, entstanden aus

den Regionalvereinigungen und 5 weiteren

NGOs

•15 unabhängige Regionalvereinigungen,

eine aus jeder Estländischen Region (Bezirk)

•Dorfbewegung (über 5.000 Mitglieder: bestehend aus über 20 nichtstaatlichen Organisationen,

den 15 Regionalvereinigungen Estlands, vielen

Dorfvereinen und weiteren Organisationen).

•)

Quelle: Estonia Village Movement Kodukant, Kodukant 2009.



Ziel und Zweck

Das Ländliche Parlament ist ein

Forum, das Dorfbewohner, Menschen

verschiedener Organisationen,

Regierungsvertreter und Entscheidungsträger zusammenbringt

Hauptidee und Zweck:

Bewertung der Leistungen der ländlichen

Bevölkerung und von Kodukant,

Diskussion, was notwendig ist für die

Entwicklung in der nächsten Periode,

Erarbeitung von Vorschlägen für das Parlament des Landes Estland, die Ministerien und die lokalen Verwaltungen.


I. Ländliches Parlament 1996

• I. Ländliches Parlament in Nord-Ost-Estland, über 300 Teilnehmer

Beschluss:

• Gründung einer offiziellen Organisation,

• Beginnen mit der Umsetzung und Koordinierung von Projekten in ganz Estland.

Umsetzung:

• 9. Oktober 1997: Dorfbewegung Kodukant wurde offiziell geründet und registriert,

• Verabschiedung eines Regionalprogramms zur Unterstützung der Lokalen Initiativen in den Dörfern.



II. Ländliches Parlament 1997

Beschlüsse:

• Überprüfung, der Wirksamkeit des nationalen regionalen Entwicklungsprogramms in allen Regionen (Bezirken),

• Evaluierung: Wie leben Familien mit Kindern auf dem Land?

• Entwicklung von Rahmenbedingungen für das tägliche Leben und Arbeiten in allen Regionen Estlands.

Umsetzung:

• Schulungen: Wie schreibe ich einen Projektantrag?,

• Die Mitarbeiter von Kodukant und der Vorstand schauen sich die Regionen und die Dörfer an und helfen bei der Gründung von Regional- und Dorforganisationen.



III. Ländliches Parlament 1999

Beschlüsse:

• Zusammenarbeit mit politischen Parteien und NGO-Kooperationen (NichtRegierungsOrganisationen),

• Aktive Teilnahme in internationalen Netzwerken.

Umsetzung:

• Kodukant ist Mitglied von EKAK (committee of the concept of civil society development in Estonia – Kommitee zur Leitbildent-wicklung der Bürgergesellschaft in Estland) und Estonian social contract (Bürgervertrag Estland),

• Kodukant ist Mitglied bei PREPARE, Forum Synergies, ERA, ERCA .



IV. Ländliches Parlament 2001

Beschlüsse:

• Estland “Ganzes” betrachten,

• Erfassung der aktiven Menschen

in den Dörfern,

• Mobilisierung der Unternehmer

auf dem Lande.

Umsetzung:

• Gründung einer Lokalen Initiativgruppe im Parlament des Landes Estland (2001)



V. Ländliches Parlament 2003


Beschlüsse:

• Unterstützung Projekte Lokaler Initiativen,

• Beginn der Etablierung von LEADER LAGs,

• Aufbau eines Beratungssystems für Bürgermeister/ Ortsvorsteher und Dorfentwicklungsberater,

• Dialog mit der Regierung über die Erhaltung der Dorfschulen.

Umsetzung:

• Ausstellungen über die Projekte Lokaler Initiativen, gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium Estlands,

• Informationstage über die verschiedenen Arten der LEADER- Aktivitäten,


V. Ländliches Parlament 2003


• Gründung des Kodukant Schulungszentrums

• E-Village project (E-Dörfer Projekt) – Schreiben (Entwickeln) von Dorfentwicklungsplänen

• „Der sprühende Funke” für Dorfprojekte - Gewinnung von aktiven Dorfbewohnern

• Projekt über “Lernende Dörfergesellschaften” mittels argumentativer Diskussionen über die Notwendigkeit von kleinen Landschulen


VI. Ländliches Parlament 2005


Beschlüsse:

• Der Absatz 3.6 im Nationalen Entwicklungsplan muss garantieren, dass alle Regionen Estlands die gleichen Voraussetzungen haben, um im LEADER-Programm 2007 mitarbeiten zu können,

• Dorforganisationen inspirieren, die in den Dörfern notwenigen Dienstleistungen und Produkte selbst anzubieten,

• Entwicklung eines Programms speziell für Jugendliche auf dem Land.


VI. Ländliches Parlament 2005


Umsetzung:

• Kooperation mit der Dorfbewegung in Finnland

(SYTY) und dem Landwirtschaftsministerium Estlands,

• Kodukant schult die Menschen in den Dörfern über LEADER,

• Partner vom Landwirtschaftsministerium helfen

bei der inhaltl. Arbeit zur Weiterentwicklung

des LEADER Programms,

• Dorf Tourismus Projekt – ein neues Produkt

für die Gemeinden,

• Einführung eines Jugendprogramms –

Schulung von 75 Jugendleitern / Jugendbetreuern.


VII. Ländliches Parlament 2007


Beschlüsse:

• Vertragliche Regelung zur Gewährleistung der

Entwicklung von Dienstleistungen für die

Dorfgemeinschaft und zur nachhaltige Nutzung von Ressourcen,

• Erwachsenenbildung in den Wohnorten der Menschen durchführen,

• Dörfer müssen „Anziehungspunkte“ für die Jugend werden,

• Kooperation von Kodukant mit den Lokalen LEADER Aktionsgruppen, Partnerorganisation bei der Einbeziehung der Dorfgemeinschaft und Unterstützung der Entwicklung von Dörfern.


VII. Ländliches Parlament 2007


Umsetzung:

• Projekt Lernende Dörfer: Schaffung von Zentren des lebenslangen Lernens in den Dorfgemeinschaftshäusern abgelegener Dörfer,

• Im gleichen Projekt wurden die Anforderungen für die Gemeindeberater / Dorfberater erarbeitet, verabschiedet und von den Berufschulkammern Ende 2008 akzeptiert,

• Aktive Mitwirkung von Kodukant im Prozess der Bildung einer Nationalen Stiftung der Bürgergesellschaft,

• Im Oktober 2008 fand der Erste Jugendtag statt.


VIII. Ländliches Parlament 2009


Beschlüsse:

• Fortsetzung mit der Erfassung der notwenigen Dienstleistungen in den Gemeinden,

• Fortsetzung der Arbeit mit den Dorfältesten

(ehrenamtliche Bürgermeister / Ortsvorsteher),

• Generationsübergreifende Kooperation – zur Entwicklung eines positiven Images vom Landleben,

• Vertretung der Interessen der Dorfbewegung auf

nationaler Ebene, Förderung eines Netzwerkes,

• Offen sein für die Zusammenarbeit mit den LEADER-Organisationen


VIII. Ländliches Parlament 2009


Umsetzung:

• Kodukant Homepage ist Datenbasis für die Dienstleistungen in den Dörfern und für das E-help (Hilfe “über das Internet”),

• Sommerschule für Dorfälteste, alle 2 Jahre – im Wechsel mit dem Ländlichen Parlament,

• Jährliche Durchführung von “Jugendtagen”,

• Generalversammlung bildete einen LEADER Kooperation Ausschuss – mit dem Ziel herauszufinden, welche Aktivitäten gemeinsam organisiert werden können.



Kooperationspartner

• PREPARE

• Forum Synergies

• European Rural Alliance (ERA)

• European Rural Community Association (ERCA)

• Ministry of Justice

• Local Action Groups LEADER

• Estonian Road Administration

• Ministry of Agriculture

• Ministry of Interior

• „Teeme Ära“ – Let’s Do It

• UNICEF



Zusammenfassung

Name: Ländliches Parlament der Dörfer Estland,

Veranstalter: Kodukant (Dorfbewegung in Estland),

Veranstaltungsort: wechselnde Orte im Land Estland,

Zeitraum: 2-jährlich, seit 1996, 2-3 Tage,

Teilnehmer: ca. 450 Personen ( 300 aus den 15 Regionen,

40 – 60 ausländische Gäste, 30 – 70 ehrenamtliche Helfer),

Finanzierung: 60.000 – 65.000 Euro; verschiede Quellen:

z.B. Europäische Kommission, Europäisches Parlament, Ministerium für Landwirtschaft Estland, Zentrum für Ländliche Wirtschaftsforschung Estland, Stiftung Bürgergesellschaft Estland, Regionale- und lokale Verwaltungen, lokale Organisationen, Sponsoren/lokale Unternehmen.

IX. Ländliches Parlament 2011


Titel: „Back to the countryside“- Zurück aufs Land

Schwerpunkte:

• Wie können die Bewohner noch stärker und frühzeitiger in die Entwicklung der Ländlichen Räume einbezogen werden?

• Welche Möglichkeiten gibt es,

junge Menschen zu ermutigen, die lokale Wirtschaft zu entwickeln?

Der Titel ruft auf:

• zur Rückkehr in die Heimat,

• zur Erhaltung des –nur schwer zu fassenden– kulturellen Erbes der Gemeinden / Dörfer



Programm

• 3. – 4. August

„Das mobile Ländliche Parlament“

Kommt in unser Dorf und schaut es Euch an! (Studienreise für ausländische Gäste)

• 5. August

Internationale Konferenz für ausländische Gäste

„Ländliche Parlamente – effektive Instrumente in Entscheidungsprozessen“, Vorstellung Handbuch: „Rural Parliaments“, Hg. PREPARE

• 5.-7. August

IX. Ländliches Parlament in Roosta

Mobiles Ländliches Parlament 2011


• „Mobiles Ländliches Parlament“

44 Teilnehmer aus 17 europäischen Ländern

• Besuch unterschiedlicher Initiativen in den Dörfern und Kennenlernen guter Praxis-Beispiele

• 2 Workshops (Abend): Analyse der besuchten Dörfern

Mobiles Ländliches Parlament 2011




Eröffnung

• Grußwort des Präsidenten

Estlands

• Bericht über die

Umsetzung der Beschlüsse

des VIII. Ländlichen

Parlaments

• Wettbewerb „Dorf des

Jahres“ – Vorstellung der

Dörfer und Preisverleihung



Regionales Buffet



Am Strand



6. August: 9 Arbeitsgruppen

in 6 verschiedenen Dörfern



• Öffentliche Bekanntmachung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen (geordnet nach 4 Fragestellungen),

• Jeder kann 10 Punkte für die besten Vorschläge vergeben,

• Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen und Öffentliche Vorstellung (letzen Tag).



Fragestellungen für die Arbeitsgruppen

• Was können die Menschen in den Dörfern selbst tun (ohne Geld/mit nur wenig Geld)?

• Welche Probleme können in Zusammenarbeit mit den lokalen Verwaltungen gelöst werden?

• Was können die Ministerien und das Parlament tun, um Probleme zu lösen (Zusammenarbeit mit der Regierung)?

• Welche Hoffnungen sind mit der EU- Gesetzgebung verbunden (z.B. GAP-Reform, Gemeinsame Agrarpolitik – Reform 2013)?



Spaßoympiade



Ein ganzes Dorf aus Brot – Abschlussdinner

Dorfbewegung in Brandenburg:

Wo stehen wir heute?


1997 Runder Tisch Berlin-Brandenburg 1999 Gründung der Brandenburgischen Werkstatt „Lokale Agenda 21“ 2004 Bildung der Arbeitsgruppe „Lebendige Dörfer“

Die AG beginnt mit dem Aufbau des „Brandenburgischen Netzwerks für Lebendige Dörfer“. 2006 Gründung des Verein Brandenburg 21 e.V. (Verein für

nachhaltige Lokal- und Regionalentwicklung im Land Brandenburg) Die AG „Lebendige Dörfer“ wird einer der 3 selbständigen

Arbeitsbereiche des Vereins.




• In der AG „Lebendige Dörfer“ arbeiten landesweit Praktiker, Wissenschaftler und Multiplikatoren zusammen. Eine formelle Mitgliedschaft im Verein Brandenburg 21 ist nicht notwendig.

• Das Kernziel ist, Dorfbewohner zu unterstützen, die Geschicke

ihres Dorfes in die eigenen Hände zu nehmen, um ein “lebendiges” und “zukunftsfähiges” Dorf zu bleiben

oder zu werden.




Gute Erfahrungen

• Arbeitstreffen der AG “Lebendige Dörfer”,

• Als Mittel der allmählichen digitalen Vernetzung von Dörfern wurde das Internetportal www.lebendige-doerfer.de und eine

Mailadresse [email protected] eingerichtet,

• Wanderausstellung „Lebendige Dörfer“ –

entwickelt mit Studenten der FH Potsdam,

• “Tag der Dörfer” findet seit 2007 jährlich mit Partnern

vor Ort in wechselnden Dörfern im Land Brandenburg statt,

Vorbild: Ländliche Parlamente in Schweden und Estland.

http://www.lebendige-doerfer.de/



mailto:[email protected]




Tag der Dörfer


2007 1. Tag der Dörfer in Frauendorf/OSL

„Dorfökonomie und regionale Wertschöpfung“

Wanderausstellung „Lebendige Dörfer“

2008 2. Tag der Dörfer „Miteinander der Generationen – Wie dem demografischen Wandel aktiv begegnen?“

in Groß Breese/Prignitz

„Groß Breeser Erklärung“ und Intern. Politikdialog

2009 3. Tag der Dörfer „Miteinander der Generationen – Wie dem demografischen Wandel aktiv begegnen?“ in Klockow/Uckermark

Gründung eines lokalen Bündnisses für Familien Nordwestuckermark

2010 4. Tag der Dörfer „Dörfliche Eigeninitiative und die

Lebendigkeit von Dörfern “ in Petkus/Teltow Fläming

Messe lokaler Initiativen + „Petkusser Erklärung“

2011 5. Tag der Dörfer „Leben und Arbeiten in der Kulturlandschaft in Golzow/ Märkisch Oderland


Internationale Netzwerke


• Erfahrungsaustausch mit der Schwedischen Dorfbewegung „Ganz Schweden soll leben“ 2006

• Internationaler Politikdialog in Neuseddin 2008

• Studienreise zum Ländlichen Parlament der Dörfer in Estland 2009 und 2011

• Gründung von ERCA – the European Rural Community Association – in Estland (2009) Die AG “Lebendige Dörfer” ist Mitglied und Vorstandsmitglied von ERCA.

• Grundtvig-Partner im Projekt „Capacities over 50s as rural development tool“ (Die Generation 50plus als Förderer in der ländlichen Entwicklung) 2010 - 2012




• Erste Internationale Dorfkonferenz in Berlin, Rosa-Luxemburg-Stiftung, im Mai 2011,

• Mitglied in der neu gegründeten „Initiativgruppe Dorfbewegung“ in Deutschland (ein Ergebnis der Konferenz)

Abbildung: Heyko Stöber Internationale Dorfkonferenz ERCA/rls Mai 2011 in Berlin, rechts: Ergebnisse aus dem Wold Cafe

Silke Last, 7. Dezember 2011, Berlin

AG “Lebendige Dörfer im Verein Brandenburg 21 Lindenstr. 34, Haus der Natur 14467 Potsdam Fotos: Silke Last, Carola Werner, Mirko Klich, Dr. Silke Stöber, Martin Merk

e-mail: [email protected] [email protected]

web: www.nachhaltig-in-brandenburg.de www.lebendige-doerfer.de

Vielen Dank!





Documents

AG „Lebendige Dörfer“ IX Ländliches Parlament der „Zurück ...daten.verwaltungsportal.de/dateien/news/149713/rp... · Voraussetzungen haben, um im LEADER-Programm 2007 mitarbeiten