100
OFFIZIELLES PROGRAMM DES DEUTSCHEN FUSSBALL-BUNDES · 1/2012 · SCHUTZGEBÜHR 1,– ¤ aktuell www.dfb.de team.dfb.de www.fussball.de Länderspiel Deutschland – Frankreich Bremen · 29.2.2012

aktuell - DFB · 03 Grußwort Dr. Theo Zwanziger 06 Der erste Test auf dem Weg zur EM Die Chance auf mehr 12 Namen, Fakten, Zahlen Die Aufgebote beider Mannschaften 14 Mesut Özil

Embed Size (px)

Citation preview

OFFIZIELLES PROGRAMM DES DEUTSCHEN FUSSBALL-BUNDES · 1/2012 · SCHUTZGEBÜHR 1 ,– ¤aktuell

www.dfb.deteam.dfb.de

www.fussball.de

Länderspiel

Deutschland – Frankreich

Bremen · 29.2.2012

leidenschaftund tradition

das heutige Länderspiel gegen Frankreich ist, daraus mache ich keinen Hehl, ein besonderes für mich. Schließlichist es das letzte, das ich als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes auf der Tribüne verfolgen werde. Nachsieben Jahren im schönsten Fußballamt des Landes habeich mich im vergangenen Jahr entschlossen, den Postenfür einen Nachfolger frei zu machen, der in Zukunft sicher-lich seine eigenen Schwerpunkte in seiner Arbeit setzenwird. Das ist auch gut so, denn Stillstand in so einem wich-tigen Amt ist niemals gut. Auch deshalb bin ich der Über-zeugung, dass diese Entscheidung für alle Beteiligten diebeste ist – für mich, den neuen Präsidenten, aber vorallem auch für den DFB.

Eines allerdings wird sich auch nach meinem Abschiedauf dem Außerordentlichen Bundestag am kommendenFreitag in Frankfurt am Main nicht ändern: meine engeVerbundenheit zu unserer Nationalmannschaft. Die Ent -wicklung, die dieses junge und sympathische Team genom-men hat, ist sensationell. Deshalb gebührt mein ganz beson-derer Dank an dieser Stelle Bundestrainer Joachim Löw,seinem Trainerteam und Oliver Bierhoff, mit denen ich,abgesehen von den bekannten Turbulenzen rund um dieWM 2010, stets eng und vertrauensvoll zusammengear-beitet habe.

Natürlich werde ich weiter alle Spiele unserer Mannschaftverfolgen und bei der EURO in Polen und der Ukraine festdie Daumen drücken. Ich bin überzeugt, dass sie trotz dernicht einfachen Vorrundengruppe ein gewichtiges Wörtchenbei der Titelvergabe mitreden kann. Gewiss gehört beieinem Turnier wie der EM immer auch ein Quäntchen Glückdazu, um tatsächlich den Titel zu holen. Doch wer weiß,vielleicht ist dieses nach den beiden Niederlagen gegenSpanien bei der EM vor vier Jahren und im WM-Halbfinalevon Südafrika ja diesmal auf unserer Seite. Verdient hättees unsere Nationalmannschaft allemal.

Liebe Zuschauer,

Aufmerksamkeit verdient hat auch eine Aktion, die amRande des heutigen Länderspiels gestartet wurde: derDFB UMWELTCUP 2012. Ein neuer Vereinswettbewerb, derdie knapp 26.000 Klubs in Deutschland für das ThemaUmwelt- und Klimaschutz sensibilisieren und durch vieleIdeen zeigen soll, dass man auch im Bereich des Sportsohne viel Aufwand seinen Beitrag für eine gesunde Umweltleisten und „nebenbei“ sogar noch interessante Preisegewinnen kann. Informationen zu dieser Kampagne, dieauch von der Nationalmannschaft unterstützt wird, fin-den Sie in dieser Ausgabe des „DFB-aktuell“ und im Internetunter umwelt.dfb.de.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Zuschauer, einen schönen Fußballabend und ein gutes Spiel. Und ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlichbei Ihnen für die breite Unterstützung, die Sie mich inmeiner Zeit als DFB-Präsident haben spüren lassen.

3

Dr. Theo ZwanzigerPräsident des Deutschen Fußball-Bundes

03 GrußwortDr. Theo Zwanziger

06 Der erste Test auf dem Weg zur EMDie Chance auf mehr

12 Namen, Fakten, ZahlenDie Aufgebote beider Mannschaften

14 Mesut Özil kehrt für 90 Minuten nach Bremen zurück Wohlfühlen an der Weser

18 Der Bremer in der Nationalmannschaft: Torhüter Tim Wiese„Modern ist, wer die meisten Bälle hält“

21 Miro Klose wird in Rom gefeiert wie einst in BremenDer ewige Torjäger

25 40 Spieler, 577 Einsätze – Werder in der NationalmannschaftBremens Beste

26 Bewegendstes Kapitel deutsch-französischer Fußballgeschichte WM-Halbfinale 1982: der Thriller von Sevilla

30 Valérien Ismaël stellt den deutschen Gegner vorGladiator und Gärtner sorgen für Ordnung

34 Frankreichs Éric Abidal hat sich zurückgekämpftDas Spiel seines Lebens

38 16 Mannschaften – 31 Spiele – ein großes ZielSpielplan der EURO 2012

41 Zehn Dinge über FrankreichAlte Damen und ein wandernder Berg

42 Reizfigur und Rätsel: Werders ehemaliger „Maestro“ Johan MicoudVon der Weser in den Weinberg

47 Fast immer eine Attraktion: Franzosen in der BundesligaBlauer Montag für den Beatle

52 Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs im Interview„Jeder freut sich auf diese Mannschaft“

56 Torwart-Legende und Werders Rekordspieler: Dieter Burdenski„Budde“ kann immer noch mithalten

14

64

71

18

60 Beim DFB UMWELTCUP werden Klubs für ihr Engagement belohntSaubere Sache

64 Neuer DFB-Imagefilm zum Thema UmweltLicht aus, Spot an!

66 Sänger und Fan-Club-Mitglied Johannes Strate„Dieses Jahr geht das Fußball-Wunder weiter!“

71 Halb-Französin im DFB-Trikot: Celia Okoyino da MbabiPas de problème!

75 Aufstellungen und TorschützenDie Länderspiel-Statistik

77 Namen und NachrichtenDFB-Auswahl zum zehnten Mal in Bremen

81 Bei Facebook ist das deutsche Team die Nummer einsDer erste Titel ist schon sicher

85 FUSSBALL.de stellt Klubs mit ungewöhnlichen Namen vorVon Maulwürfen und Strickmiezen

87 Dem BFV gehören nur 80 Vereine an – das hat auch seine VorteileAuf kurzen Wegen zum Erfolg

90 Musiker Jan Delay trägt bei Werders Heimspielen ein Özil-TrikotMit Mesut am Mikro und Jonny im Panini-Album

94 Alle Länderspiele von 1908 bis heuteDrei WM-Titel als absolute Highlights

96 Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuellDie deutsche Nationalmannschaft live erleben

98 Die Länderspiel-TermineVorschau und Impressum

42

26

90

6

Das Spiel gegen Frankreich ist 2012 der erste Test auf dem Weg zur EM

DIE CHANCE AUF MEHRMiroslav Klose gegen Hugo Lloris, Joachim Löw gegen Laurent Blanc, Deutschland gegen Frankreich. Heute. In Bremen.Zum ersten Mal im Jahr 2012 war die deutsche Nationalmannschaft für drei Tage zusammen, zum letzten Mal vorBeginn der unmittelbaren Vorbereitung auf die EM in Polen und der Ukraine. „Wir konnten einige Dinge auch inBezug auf die EM ansprechen und den Spielern mitteilen, was wir von ihnen in den nächsten Monaten erwarten“,sagt der Bundestrainer. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über die Tage von Bremen, den Test gegen die ÉquipeTricolore und den sportlichen Auftakt in ein Jahr voller Chancen.

Die Europäische Union hat das Jahr 2012 zum „Jahrfür aktives Altern und Solidarität zwischen denGenerationen“ erklärt. Für die UNESCO ist 2012das „Internationale Jahr der nachhaltigen Energie

für alle“. Die UNO hat 2012 zum „Internationalen Jahrder Genossenschaften“ erhoben. Auch der Bundestrainerhat dem Jahr einen Namen gegeben. Für Joachim Löw ist2012 das „Jahr der Chancen“.

Die deutsche Nationalmannschaft hat im Sommer in Polenund der Ukraine die Chance, Europameister zu werden.Nach Platz zwei bei der EM 2008 in Österreich und derSchweiz, nach Platz drei bei der Weltmeisterschaft 2010in Südafrika und vor allem nach einer perfekten EM-Quali -

fikation mit zehn Siegen aus zehn Spielen sowie nach etli-chen begeisternden Auftritten wollen Trainer und Spielerbei der EM 2012 den Titel gewinnen. Das Ziel ist klar for-muliert, die Chance soll genutzt werden, die „Mission 2012“auf Europas Thron enden. Und auch die Fans hoffen, dassdie deutsche Mannschaft aus dem Osten Europas mit demPokal in die Heimat zurückkehrt. Eigentlich erwarten siees schon fast.

Der Bundestrainer hat diese Erwartung nicht. Er hat dasZiel. Das ist ein Unterschied. Löw weiß, dass seine Mann -schaft konkurrenzfähig ist, er weiß aber auch, dass derFußball von seinen Unwägbarkeiten und seiner Unplanbarkeitlebt. „Wir haben in den vergangenen zwei, drei Jahren

Tor Nummer zehn fur dieNationalmannschaft: Thomas Mullertraf beim Spiel gegen dieNiederlande (Endstand: 3:0).

etwas Außergewöhnliches erleben können im deutschenFußball“, sagt Löw. „Wir haben es geschafft, eine junge,entwicklungsfähige, lebendige Mannschaft zu formen. Wirsind in der Lage, im spielerischen Bereich mit allen Teamsmitzuhalten.“ Löw hat aber Respekt auch vor der inter-nationalen Konkurrenz. Das deutsche Team ist nicht daseinzige, das alles dafür geben wird, am 1. Juli in Kiew dasFinale als Sieger zu beenden und den „Coupe HenriDelaunay“ in Empfang zu nehmen. „Es gibt fünf, sechsNationen, die berechtigte Ambitionen auf den Titel haben“,sagt Löw. „Portugal hat Cristiano Ronaldo und Pepe inseinen Reihen, das sind Weltklassespieler. Mit Italien istbei einem Turnier immer zu rechnen. Über Spanien unddie Niederlande müssen wir nicht reden. Frankreich undEngland sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Außerdemglaube ich, dass auch die Gastgeber bei diesem Turniereine gute Rolle spielen können. “

Dennoch kann Löw die Erwartung der Fans nachvollzie-hen. Seit dem Jahr 1996 wartet Deutschland auf eineninternationalen Titel. Jürgen Klinsmann ist bislang derletzte Kapitän einer deutschen Nationalmannschaft, derdas Team zu einem Titel geführt hat. Und mit jedem Turnierwächst die Sehnsucht. Außerdem hat eine deutscheNationalmannschaft im Vorfeld einer Endrunde selten sokonstant überzeugt wie die aktuelle. „Das ist der Fluchder guten Tat“, sagt Löw zum damit verbundenen Anstiegder Erwartungen. Wer alle Qualifikationsspiele siegreichgestaltet, wer in Stuttgart beim 3:2-Sieg gegen Brasilienbrasilianischer spielt als die Seleçao, wer ohne Kapitänund Stellvertreter in Hamburg beim 3:0 gegen dieNiederlande deren „totaal voetbal“ in Vollendung adap-tiert, der kann nicht davon ausgehen, dass sich die Fansmit der bloßen Teilnahme an der Endrunde zufriedengeben.

Druck hat eine deutsche Nationalmannschaft zwar beijedem Turnier, doch diesmal ist er besonders groß. Zugroß? Nicht in den Augen des Bundestrainers. Löw weiß,dass seine Spieler mit dem Druck umgehen können. Fußballerwie Mesut Özil und Sami Khedira, die sich bei Real Madriddurchgesetzt haben, erleben Druck als Alltag. Auf MiroKlose liegt Woche für Woche der Erwartungsdruck derFans von Lazio Rom. Und auch die Spieler von BayernMünchen und Borussia Dortmund würden nicht bei die-sen Vereinen unter Vertrag stehen, könnten sie Druck nichtin Leistung wandeln. Seine Spieler seien „absolut schwin-delfrei“, verspricht Löw. Auch deshalb redet er in seinem

„Wir haben die große Möglichkeit, bei der EM einiges zu erreichen unduns auf einer Plattform vor vielenMillionen Zuschauern mit den bestenMannschaften der Welt zu messen“,sagt Bundestrainer Joachim Löw.

Ausblick auf 2012 nicht von Druck, er redet von Chancen.„Wir haben die große Möglichkeit, bei der EM einiges zuerreichen und uns auf einer Plattform vor vielen MillionenZuschauern mit den besten Mannschaften der Welt zu mes-sen“, sagt er. Und weiter: „Wir haben keine Angst, weilwir zuletzt sehr gute Ergebnisse erzielt haben. Im Gegenteil:Uns motiviert der Reiz, diese Leistungen zu bestätigenund zu übertreffen.“

Das Spiel heute Abend gegen Frankreich steht bereitsunter dem Eindruck der „Mission 2012“. Drei Tagelang waren die Spieler zusammen, wie immer wurdekonzentriert trainiert, wie immer war aber auchfür Abwechslung und Spaß gesorgt. So wie beider Mercedes-Benz „Driving Experience“ amMontag. Auf dem Geländewagen-Parcours desMercedes-Benz-Werkes Bremen konnten dieSpieler ihr Können hinter dem Lenkrad unterBeweis stellen, bevor sie am Nachmittag beimersten gemeinsamen Training wieder Rasen unterden Füßen hatten.

Der erste Test in diesem Jahr ist der letzte Testvor Beginn der unmittelbaren EM-Vorbereitung mitdem Regenerations-Trainingslager auf Sardinien unddem Trainingslager in Südfrankreich. Natürlich will dieDFB-Auswahl das Spiel gegen Ribéry & Co. gewinnen,selbstverständlich sollen den Fans in Bremen in einemFußballfest viele Tore und viel Spektakel geboten werden.Und doch steht für Löw heute Abend das Resultat nichtim Vordergrund. 103 Tage werden vergehen, bis die deut-sche Auswahl bei der EM mit der Partie gegen Portugalihr erstes Spiel bestreitet, doch ist die EURO bereits jetztallgegenwärtig.

Mit den überzeugenden Auftritten der vergangenen Monatestiegen die Erwartungen – aber auch die Möglichkeiten.Segen der guten Tat ist, dass Löw nicht zu Experimenten

Toni Kroos zeigte im DFB-Team zuletzt starke Leistungen.

Kandidat für das offensiveMittelfeld: André Schürrle von Bayer Leverkusen.

8

gezwungen ist, er kann sich den Luxus leisten, Experimentezu wagen. „Wir harmonieren gut, jeder kennt unserePhilosophie“, sagt Löw. Am Ende seiner Entwicklung istdas Team aber nicht. „Über den Sieg bei der EM werdenNuancen entscheiden“, sagt er. Entsprechend will er seineMannschaft in Nuancen verbessern. Dafür wird er jedeGelegenheit nutzen, auch die 90 Minuten gegen dieFranzosen. „Es wird im Spiel gegen Frankreich Situationengeben, in denen wir das eine oder andere probieren wer-den“, sagt er. „Wir werden möglicherweise auch ein paarWechsel vornehmen.“

Schon deshalb, weil der Bundestrainer auf einige verlet-zungsbedingte Ausfälle reagieren muss. Wie bereits imSpiel gegen die Niederlande fehlen Bastian Schweinsteigerund Philipp Lahm. Schweinsteiger zog sich beim DFB-Pokalspiel in Stuttgart einen Riss des vorderen Außenban–des im rechten Sprunggelenk zu, Lahm muss wegen einerSchleimbeutel-Entzündung im rechten Knie pausieren. Auch Mario Götze wird heute Abend nicht dabei sein, weil er an einer Überlastung und Stressreaktion desSchambeins laboriert. Lukas Podolski steht demBundestrainer ebenfalls nicht zur Verfügung. Der Kölnermusste wegen einer Verletzung am Sprunggelenk des

www.rewe.de

ErnährungspartnerDeutscher Fußball-Bund

Macht sie fraîche!REWE drückt der deutschen Nationalmannschaft die Daumen im Spiel gegen Frankreich.

www.rewe.de

linken Fußes einige Wochen aussetzen. In Bremen ganzbesonders bitter ist Ausfall Nummer fünf: Per Mertesackervon Arsenal London verletzte sich im Premier-League-Spiel gegen den FC Sunderland am Sprunggelenk. Nachder erfolgreichen Operation befindet sich der Innen -verteidiger aktuell in der Reha. „Die EM ist nicht in Gefahr“,sagt er. Soweit die gute Nachricht. Aber natürlich hätteder ehemalige Bremer sehr gerne in der alten Heimatgespielt. „Dass ich nicht dabei sein kann, ist sehr schade“,sagt er. „Ich hatte mich schon sehr auf das Wiedersehenmit vielen guten Freunden gefreut.“

Für den Kader des Spiels gegen Frankreich hat Löwtrotz der Ausfälle auf neue Gesichter verzichtet.Zwar hat der Bundestrainer vor der Partie nocheinmal betont, dass die Tür zur National-mannschaft noch immer offen ist, doch hates sich bewährt, auf bewährte Kräfte zusetzen. „Es gab keine Veran lassung, großeÄnderungen vorzunehmen“, sagt Löw.Spieler wie Marco Reus, André Schürrleund Lars Bender haben in der Ver -gangenheit ihre Chancen genutzt undbewiesen, dass sie auf ihren Positionenmehr als nur guter Ersatz sein können. DerBundestrainer honoriert dies und gibt ihnenin Bremen eine weitere Möglichkeit, sichim Kreis der Mannschaft zu bewähren. „Die Spieler, die gegen Frankreich dabei sind,haben uns in der Vergangenheit nicht ent-täuscht“, sagt Löw.

Was die Planungen für die nahe Zukunft und damitdie EURO angeht, stellt er grundsätzlich fest: „Wirhaben noch einige Wochen Zeit, die Dinge zu beob-achten. Unsere Entscheidung für die EM müssen wirja noch nicht jetzt treffen. Die Erfahrung lehrt, dass esnicht sinnvoll ist, schon im Februar oder März detaillier-te Prognosen für das Turnier im Sommer abzugeben. Esgibt ständig Veränderungen, deshalb ergeben definitiveAussagen zum EM-Kader aktuell keinen Sinn.“

Die erste Gelegenheit, sich beim Bundestrainer zu emp-fehlen, haben die Spieler heute Abend. Gegen Frankreich,gegen einen der EM-Favoriten. Löw rechnet damit, dasssich die Équipe Tricolore bei der EM-Endrunde im Sommeranders präsentieren wird als zuletzt in Südafrika, wodie „Grande Nation“ nach einem Remis und zwei Nieder -lagen bereits nach der Vorrunde sang- und klang-los ausgeschieden war. Vorbei, vergessen. UnterTrainer Laurent Blanc hat sich das Team wiederstabilisiert und zu alter Stärke zurückgefunden.Deshalb schlussfolgert der Bundestrainer: „Ganzsicher gehört Frankreich zu den Nationen, die man aufder Rechnung haben muss. Es wird für jede Mannschaftschwer, die Franzosen zu besiegen.“ Bei der EM. Und auchheute Abend, wenn für die deutsche Nationalmannschaftdas „Jahr der Chancen“ beginnt.

@ Alles rund um die Nationalmannschaft finden Sie auf team.dfb.de

Sami Khedira von Real Madridist nach seiner Verletzung

wieder rechtzeitig fit geworden.

Gemeinsam mehr erreichen

Weil Sie hohe Zinsen und Sicherheit wollen.

Bieten wir Ihnen beides – mit dem Festzins-Sparen.

*

Gerade in turbulenten Zeiten wünscht man sich eine hohe Rendite, die nicht auf Kosten von Stabilität und Sicherheit geht. Deshalb bieten wir Ihnen das Festzins-Sparen mit einem attraktiven Guthabenzins von 2,3 % p. a. für ein Jahr fest. Und das schon für Neuanlagen ab 1.000 Euro. So kann sich Ihr Geld in Ruhe vermehren – und Sie können sich entspannt auf andere Dinge konzentrieren. Erfahren Sie jetzt mehr: In Ihrer Commerzbank Filiale oder unter www.festzinssparen.commerzbank.de

Das Festzins-Sparen ist eine Spareinlage bei der Commerzbank AG. Das Angebot gilt nur für Guthaben, die noch nicht auf Konten oder Depots bei der Commerzbank AG unterhalten werden. Für Neuanlagen ab 1.000 Euro. Der Zinssatz gilt für die gesamte Laufzeit und die bei Abschluss vereinbarte Anlagesumme. Angebot freibleibend.

Festzins-Sparen

2,3 % 1 Jahr garantiert

p.a.*

AZ_Festzinssparen_210x297_DFB Journal.indd 1 14.02.12 14:02

Bundestrainer Joachim Löw

FRANKREICHName Verein Geburts- Länder-

datum spiele / Tore

Tor:

Cédric Carrasso Girondins Bordeaux 30.12.1981 1 / -

Hugo Lloris Olympique Lyon 26.12.1986 30 / -

Steve Mandanda Olympique Marseille 28.03.1985 14 / -

Abwehr:

Éric Abidal FC Barcelona 11.09.1979 60 / -

Mathieu Debuchy OSC Lille 28.07.1985 2 / -

Patrice Evra Manchester United 15.05.1981 39 / -

Philippe Mexès AC Mailand 30.03.1982 22 / 1

Adil Rami FC Valencia 27.12.1985 16 / -

Anthony Réveillère Olympique Lyon 10.11.1979 16 / 1

Mamadou Sakho Paris St.-Germain 13.02.1990 5 / -

Mittelfeld:

Morgan Amalfitano Olympique Marseille 20.03.1985 - / -

Yohan Cabaye Newcastle United 14.01.1986 9 / -

Alou Diarra Olympique Marseille 15.07.1981 37 / -

Yann M’Vila Stade Rennes 26.06.1990 17 / 1

Florent Malouda FC Chelsea 13.06.1980 73 / 7

Marvin Martin FC Sochaux 10.01.1988 9 / 2

Samir Nasri Manchester City 26.06.1987 27 / 3

Angriff:

Kévin Gameiro Paris St.-Germain 09.05.1987 8 / 1

Olivier Giroud HSC Montpellier 30.09.1986 2 / -

Jérémy Ménez Paris St.-Germain 07.05.1987 9 / -

Franck Ribéry FC Bayern München 07.04.1983 56 / 7

Louis Saha Tottenham Hotspur 08.08.1978 19 / 4

Mathieu Valbuena Olympique Marseille 28.09.1984 9 / 2

DEUTSCHLANDName Verein Geburts- Länder-

datum spiele / Tore

Tor:

1 Manuel Neuer FC Bayern München 27.03.1986 25 / -

12 Tim Wiese Werder Bremen 17.12.1981 5 / -

Abwehr:

4 Dennis Aogo Hamburger SV 14.01.1987 9 / -

14 Holger Badstuber FC Bayern München 13.03.1989 18 / 1

20 Jérôme Boateng FC Bayern München 03.09.1988 19 / -

3 Benedikt Höwedes FC Schalke 04 29.02.1988 6 / -

5 Mats Hummels Borussia Dortmund 16.12.1988 12 / -

2 Marcel Schmelzer Borussia Dortmund 22.01.1988 5 / -

15 Christian Träsch VfL Wolfsburg 01.09.1987 10 / -

Mittelfeld:

24 Lars Bender Bayer 04 Leverkusen 27.04.1989 3 / -

17 Sven Bender Borussia Dortmund 27.04.1989 1 / -

6 Sami Khedira Real Madrid 04.04.1987 24 / 1

18 Toni Kroos FC Bayern München 04.01.1990 24 / 2

13 Thomas Müller FC Bayern München 13.09.1989 25 / 10

8 Mesut Özil Real Madrid 15.10.1988 30 / 8

21 Marco Reus Bor. Mönchengladbach 31.05.1989 3 / -

7 Simon Rolfes Bayer 04 Leverkusen 21.01.1982 26 / 2

9 André Schürrle Bayer 04 Leverkusen 06.11.1990 11 / 5

Angriff:

19 Cacau VfB Stuttgart 27.03.1981 21 / 5

23 Mario Gomez FC Bayern München 10.07.1985 50 / 21

11 Miroslav Klose Lazio Rom 09.06.1978 113 / 63

12

Mittwoch29.2.2012

Weser-Stadion Bremen

Anstoß:20:45 Uhr

Nationaltrainer Laurent Blanc

Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien)Schiedsrichter-Assistenten: Lorenzo Manganelli (Italien)

Riccardo Di Fiore (Italien)Vierter Offizieller: Peter Gagelmann (Bremen)

lufthansa.com

Wer sein Team liebt, der fl iegt. Jetzt buchen unter lufthansa.com/fanfl ugIdeal für alle Fans der deutschen Nationalmannschaft. Das Lufthansa Fanfl ug-Portal bietet News zu allen großen Sportevents, persönliche Fankalender und günstige Flüge, um überall live dabei zu sein.

FanblockEin Produkt von Lufthansa.

LH L F fl DFB J l i dd

Welche Tiere die Bremer Stadtmusikanten bil-den? Mesut Özil überlegt, dann antwortet erausweichend. Sagt, dass er die Statue gese-hen und dass sie ihm gefallen habe. Wie derRest der Stadt. Seine Wohnung in Schwach -hausen, die Promenade, die Biergärten an derWeser und natürlich das Weser-Stadion, seinLieblingsort. Manchmal sprechen Spieler janicht nur positiv über ehemalige Vereine.Wenn Özil über Werder und Bremen spricht,könnte die Wertschätzung kaum größer aus-fallen. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke überÖzils 32 Monate an der Weser.

Özil im DFB-Trikot: Für dieA-Nationalmannschaft lief der Spielmacher bisher 30-mal auf. Dabei erzielteer acht Tore.

Mesut Özil – der Weltstar aus Madrid kommt für

WOHLFÜHLEN

Die Konstellation ist nicht fair. 20 Jahre und eindurchtrainierter Körper auf der einen Seite, aufder anderen Seite weicht die Jugend langsam,der Körper lässt die ersten kleinen Rundungen

erahnen, Falten zieren das Gesicht. Das Duell ist im Grundebereits verloren, ehe es begonnen hat. Und doch nimmtThomas Schaaf die Beine in die Hand und rennt, rennt soschnell er kann. Nach drei Sekunden ist der Kampf verlo-ren. Schaaf fügt sich in sein Schicksal und neigt sein Haupt.Es kommt, was kommen muss: Mesut Özil verpasst sei-nem Trainer die obligatorische Bierdusche.

Werder Bremen hat gerade den DFB-Pokal gewonnen, einTor von Özil aus der 58. Minute entschied die Partie gegen

Bayer Leverkusen. „Ich bin sehr stolz auf die Mann -schaft. Für Mesut freut es mich besonders, er hatmit seinem Tor einmal mehr gezeigt, wie wertvoller für Werder ist“, sagt Trainer Schaaf. Die Bier -dusche hat das Verhältnis zum Torschützen selbst-verständlich nicht getrübt. „Man versucht, einfachwegzurennen. Aber das ist Blödsinn. Nass wirdman eh“, meint Schaaf.

Der Triumph im Finale von Berlin war der sport-liche Höhe punkt des gut zweieinhalbjährigenWirkens von Mesut Özil für Werder Bremen. Doches gab viele weitere Augen blicke, an die sichder heutige Real-Star in der Rückschau gerneerinnert. Für Werder hat er seinen ersten Trefferin der Bundesliga erzielt, im Trikot von Werderhat er sein 100. Spiel in der Bundesliga absol-

viert, in seiner Zeit bei Werder gewann er den EM-Titel mitder U 21 in Schweden, als Bremer wurde er deutscher A-Nationalspieler. „Ich hatte eine tolle Zeit dort“, sagt er.„Bremen ist mir sehr ans Herz gewachsen.“

Er meint den Verein. Er meint die Stadt. Er meint die Bremer.Seine Zeit bei Werder war für Özil mehr als nur Durch gangs -station in seiner Karriere, Bremen hat den Spieler und denMenschen Özil entscheidend geprägt. 210 Kilometer tren-nen Gelsenkirchen und Bremen, 90 Minuten mit dem Auto,ein Fußballspiel, wenn alles glattläuft. Für Mesut Özil warder Wechsel von Schalke zu Werder dennoch ein Sprung ineine andere Welt. 19 Jahre und drei Monate seines Lebenshatte er weitgehend in Gelsenkirchen verbracht. Hier wuchser auf, hier setzte er erst kleine und dann immer größereSchritte als Fußballer. Zunächst im „Affenkäfig“, dem mittlerweile berühmten Bolzplatz in der Olgastraße in Gelsen kirchen-Bulmke, später bei Westfalia 04 Gelsenkir-chen, Teutonia Schalke, DJK Falke Gelsenkirchen, Rot-Weiss Essen – und ab dem Jahr 2005 bei Schalke 04.

Özil hat sich wohlgefühlt in seinem gewohnten Umfeld, derFamilienmensch hatte seine Familie um sich, er kannte jedeEcke, jeden Stein, jedes Gesicht. Das änderte sich, als derKarriereweg ihn im Januar 2008 nach Bremen führte. Dieerste eigene Wohnung, der erste eigene Haushalt, auf ein-mal war Mesut allein zu Haus. „Eine völlig neue Situation“,sagt er und widerspricht der These nicht, dass er in Gelsen -kirchen groß und in Bremen erwachsen geworden ist.

Natürlich hat ihn seine Familie unterstützt, natürlich sindseine Freunde oft nach Bremen gefahren, natürlich hater immer gewusst, dass er aus der Heimat alle Unter stüt-zung bekommt. Und doch war der Wechsel an die Weserfür Özil ein Einschnitt. Neue Mitspieler, neuer Trainer, neueTrainingsmethoden. Für Özil eine Konstellation, die er gleich-sam als Herausforderung und Chance gesehen hat. Er hatsie angenommen, hat das Heimweh erfolgreich bekämpftund sich fußballerisch und menschlich weiterentwickelt.

Der Dirigent und dieStadtmusikanten: MesutÖzil vor dem BremerWahrzeichen.

15

ein Spiel zurück nach Bremen

ANDERWESER

In Bremen hat er nicht zuletzt den Grundstein für die kör-perlichen Voraussetzungen einer internationalen Karrieregeschaffen. Mit Fitness-Trainer Benni Kugel, der inzwischenauch zum Trainerteam der Nationalmannschaft gehört, arbei-tete er an seinen Defiziten, von den Sonderschichten pro-fitiert er noch heute. „Die Mannschaft hat mich damalssuper aufgenommen“, sagt er, und das Lob weitet er aus-drücklich aus auf den gesamten Verein. „Trainer, Manager,alle, die dazugehören.“ Werder als Wohlfühloase – Özil hates so empfunden. Der Neue hat nicht lange gebraucht, umsich im Kreis der neuen Kollegen wohlzufühlen. Mit AaronHunt hat er sich gleich gut verstanden, auch Hugo Almeidaund später Claudio Pizarro gehörten zu seinen Bezugs -personen. Ebenso Sebastian Boenisch, mit dem er schonin der Jugend bei Schalke gespielt hatte. „Für mich wares gut, dass Sebastian schon da war“, erinnert sich Özil.„Er hat mir das Ankommen sehr erleichtert.“

Özil war damals schon, wie er heute ist: zurückhaltend,nicht schüchtern. Ruhig, nicht stumm. Beobachtend, nichtteilnahmslos. Abwartend, nicht lethargisch. Höflich, nichtanbiedernd. Ein wenig so, wie er seine Mitmenschen inBremen erlebt hat. Wenn Özil heute in seinem Haus im vor-nehmen Stadtteil La Moraleja in Madrid sitzt, denkt er mit-unter schmunzelnd an das Miteinander mit den Menschenin Bremen. Und manchmal ein wenig wehmütig. „Es warschon toll“, sagt er. Mit seinen Nachbarn im Mehrfamilienhausin Schwachhausen hat er sich blendend verstanden, nichtselten hat er mit ihnen im Fahrstuhl auf dem Weg zu sei-ner Dachgeschosswohnung über Werder und den Fußballgeplaudert. Wenige Sekunden nur, und doch ein Stück will-kommene Normalität im Alltag eines Bundesliga-Stars. Ander Weser konnte er sich in der Öffentlichkeit bewegen,ohne eine Hysterie auszulösen. Natürlich wurde ererkannt, natürlich wurde er um Autogramme gebeten, natür-lich musste er für Fotos mit den Fans posieren. Aber dieBremer hatten ein feines Gespür dafür, wann Özil in Ruhegelassen werden und ganz privat sein wollte.

Özil hat dies genossen, die Ruhe in Bremen hat seinerEntwicklung geholfen. Auch sportlich hat die Konstellation

gepasst. In seinem ersten Jahr konnte sich Özil im Schattenvon Diego entwickeln, und mit Thomas Schaaf hatte er

einen Trainer, der wusste, wie er junge Spieler aufdem Weg nach oben fördern kann.

Immerhin zwölf Spiele bestritt Özil in derRück runde für Werder, am Ende standenPlatz zwei in der Meisterschaft und dieQuali fikation in der Champions League.2009 dann wurde zu seinem Jahr. Binnensechs Wochen erlebten Özil und Bremen

drei Endspiele. Auf die 1:2-Niederlage gegenSchachtjor Donezk im Endspiel des UEFA-

Pokals folgten zwei Triumphe, zunächst derSieg im DFB-Pokalfinale, Ende Juni dann der

Erfolg mit Deutschlands U 21 bei der EM in Schweden,sein erster internationaler Titel.

Nach zweieinhalb Jahren trennten sich die Wege von Werderund Özil. Real rief, und der frischgebackene WM-Drittesagte zu. Wieder eine neue Heraus for derung, wieder hater sie angenommen – der nächste Sprung in der Karrierewar der größtmögliche. Von Bremen nach Madrid, Özil hatnorddeutsche Bodenständigkeit gegen das Leben bei den„Galaktischen“ getauscht. Aber er war vorbereitet, seineZeit in Bremen hat ihn geschult und reif werden lassenfür den Wechsel ins Ausland, für das Abenteuer beim fürviele größten Verein der Welt. „Ohne Werder wäre ichnicht der Spieler geworden, der ich heute bin“, glaubtÖzil. „Ich bin dem Verein sehr dankbar, ich werde nie ver-gessen, was Bremen mir gegeben hat.“

Umgekehrt gilt das wohl auch. Wenn Trainer über Spielersprechen, die ihre Mannschaft verlassen haben, reden siemitunter mit anderen Worten über denselben Fußballer.Manch mal ändert sich der Unterton, manchmal ist schlecht,was vorher gut war. Anders ist es bei Thomas Schaaf undMesut Özil. „Wir hätten andere Möglichkeiten, wenn Mesut

noch bei uns wäre“, sagt Schaaf. „Er istein fantastischer Fußballer. Er kann mitdem Ball Dinge anstellen, die andere nichtkönnen.“

Den Kontakt nach Bremen hat der „fan-tastische Fußballer“ nie verloren. Häufigtelefoniert er mit seinen ehemaligen Mann -schaftskollegen, erkundigt sich bei Huntund Pizarro nach deren Leben in Bremen.Die Stadt besucht hat er seit dem Wechselnach Spanien nicht mehr. „Leider“, sagter. Seine Zeit ist knapp bemessen, undwenn der Alltag bei Real ihm ein paarTage Pause bietet, zieht es Özil danndoch zur Familie und nach Gelsen -kirchen. Umso mehr hat er den Tagenin Bremen im Rahmen des Län -derspiels gegen Frank reich entge-gengefiebert. „Ich komme sehrgerne zurück“, sagt er. „Ich freuemich darauf, mal wieder im Weser -Stadion und vor den Fans in Bremenzu spielen.“

Bei Real Madrid ist der 23-Jährige binnen kurzer Zeitzum Leistungsträger gewor-den. Hier enteilt er Éric Abidal(links) und Sergio Busquetsvom FC Barcelona.

Früher ein starkes Gespann,heute befreundet: Özil (links)und Bremens Torjäger ClaudioPizarro.

Jetzt kostenlos registrieren unter:

www.epost.de

„Ich gehe zum Briefkasten, ohne von der Couch aufzustehen.“

Bequem und sicher im Netz – der .

Mit dem E-POSTBRIEF profi tieren Sie im Internet von den zuverlässigen Leistungen der Deutschen Post. Denn jetzt können Sie Ihre Briefpost sicher, schnell und bequem auch online erledigen.* Dank unseres POSTIDENT-Verfahrens sind Sie persönlich identifi ziert und versenden und empfangen E-POSTBRIEFE sicher im Internet. Der Empfang ist für Sie dabei völlig kostenlos. Und besitzt der Empfänger noch keine E-POSTBRIEF Adresse, drucken wir Ihre Mitteilung aus und stellen sie wie gewohnt auf dem Postweg zu. Die Zukunft hat begonnen, registrieren Sie sich jetzt unter www.epost.de

* Nur für Sendungen innerhalb von Deutschland an für den E-POSTBRIEF registrierte Empfänger (bis 20 MB). Zustellung an nicht registrierte Empfänger durch Ausdruck und Briefzustellung (bis max. 96 Seiten, je nach Umfang aufpreispfl ichtig). Registrierung erst ab 18 Jahren. Gesetzl. oder vertragl. Regelungen können Nutzbarkeit ausschließen (z. B. bei Schriftformerfordernissen). Registrierungs- und Nutzungsvoraussetzung: Handy mit Nummer eines dt. Mobilfunkbetreibers. Weitere Informationen zur Nutzung und zu Preisen des E-POSTBRIEFES unter www.epost.de

18

Tiefstapelei war nie seine Sache. Und wenn TimWiese an die bevorstehende Europa meister schaftdenkt, spricht er eben auch aus, was er denkt.„Da kann nur das Ziel sein, das Ding zu gewinnen.

Wir haben eine unheimlich gute Qualifikation gespielt. Unddie Mannschaft ist vor allem spielerisch sicherlich nochweiter als bei der WM 2010.“ Der 30-Jährige muss es wis-sen: Obwohl der Torwart von Werder Bremen erst fünfLänderspiele bestritten hat, besitzt sein Gesicht im aktu-ellen Kader größten Wiedererkennungswert. Der Keeperist ein Typ – und gerne für einen lockeren Spruch zu haben.Auf die Frage, wem er gerne das Fußballspielen beibrin-gen würde, hat der Modellathlet ins Werder-Saisonheftschreiben lassen: Angela Merkel.

Seinen Part als Mann hinter Manuel Neuer spielt Wiesemit einem gesunden Selbstbewusstsein. „Ich sehe michals klare Nummer zwei – mir ist nichts anderes gesagtworden“, verkündet er. „Sicherlich ist Manuel Neuer dieNummer eins, aber in Ruhe lassen werde ich ihn deshalbnicht. Ich gebe nicht auf. Ich werde aber sicherlich keineUnruhe stiften.“ Und wenn seit kurzem Hohelieder auf

eine besonders befähigte Generation an jungen Ballfängerngesungen werden, lässt sich der Routinier mit seinen 250Bundesligaspielen nicht irritieren und macht aus seinerMeinung keinen Hehl: „Mit dem Begriff moderner Torwartkann ich nicht viel anfangen. Modern ist für mich der, derdie meisten Bälle hält. Wichtig ist doch, dass ein Torhüterüber Jahre konstante Leistungen bringt und das auch mög-lichst international bewiesen hat.“

In der Vita der Bremer Nummer eins sind neben seinen DFB-Einsätzen – sein erstes A-Länderspiel absolvierte er im Novem -ber 2008 gegen England, das vorerst letzte im September2011 in Polen – allein 24 Einsätze in der Champions Leaguesowie 31 in der Europa League und dem UEFA-Cup gelistet.Beim hanseatischen Publikum gilt der Tormann mit dem Faiblefür grelle Outfits längst als schillernde Persönlichkeit underklärter Publikumsliebling. Wenn Wiese im Weser -Stadioneine spektakuläre Parade vollführt, fühlt sich StadionsprecherArnd Zeigler schon mal zu einer Extra-Ansage berufen.

Dabei hat’s bis zum großen Applaus ein bisschen gebraucht:Gleich nach seinem Wechsel vom 1. FC Kaiserslautern zoger sich in der Sommervorbereitung 2005 einen Kreuzband -riss zu. Den Stammplatz erhielt der gebürtige Rheinländererst, als Andreas Reinke im Februar 2006 in Stuttgartschwerste Gesichtsverletzungen erlitt. Wiese selbst hattegleich danach einen sportlichen Rückschlag zu verdauen.Seine glänzende Leistung im Champions-League-Achtel -finale bei Juventus Turin trübte eine überflüssige Rollein vorletzter Minute, bei der ihm der Ball entglitt – Werderschied aus, und der Unglücksrabe versprach: „So etwaspassiert mir nie wieder.“

Heute ist Wiese der letzte verbliebene Bremer National -spieler. Per Mertesacker und Mesut Özil spielen im Ausland,die Nationalmannschafts-Karriere von Torsten Frings ist been-det, Clemens Fritz, Aaron Hunt oder Marko Marin gehörenderzeit nicht zum DFB-Aufgebot. Vorbei die Zeiten, als esfür Werder-Profis einen Kleinbus brauchte, um zum Treffpunktder Nationalmannschaft zu gelangen. Wiese bleibt da nurdie Hoffnung: „Es würde mich freuen, wenn unsere Fraktionwieder größer wird – jetzt habe ich nur unseren FitnesstrainerBenni Kugel, mit dem ich gemeinsam anreise.“

Ausgebildet wurde Wiese in jungen Jahren in der Torwart -schule des 1. FC Kaiserlautern. Regelmäßigen (telefoni-schen) Kontakt hält er bis heute zu seinem Förderer GeraldEhrmann, dem FCK-Torwarttrainer. „Ich war 18 oder 19,als ich zu ihm kam, und dieses harte Training hat mir gehol-fen. Ein Torhüter muss Herz haben und bereit sein, Kopfund Kragen zu riskieren. Diese Einstellung, immer voll

Wiese geht auch bei Werdervoran – und das nicht nur beim Siegesjubel.

Der Bremer in der Nationalmannschaft: Torhüter Tim Wiese

„MODERN IST, WER DIE Tim Wiese ist eine Konstante im Kreis der Nationalmannschaft, under ist mittlerweile der einzige Bremer im Kader der DFB-Auswahl.Der 30-Jährige weiß, dass Manuel Neuer derzeit die Nummer einsist – aufgeben wird der ehrgeizige Werder-Keeper im Streben nachdem Platz im Tor aber nicht, vielmehr sucht er weiterhin seine Chance.„Die ganze Mannschaft profitiert davon, dass auf jeder Position Konkur -renz kampf herrscht“, sagt er. Der gebürtige Rheinländer hat dabeiviel mehr als kecke Ansagen zu bieten. Der freie Journalist FrankHellmann über einen starken Torhüter und echten Typen.

reinzugehen, vermittelt er einem.“ Zurückweichen oderwegducken war nie seine Sache, weshalb der 1,93-Meter-Mann speziell in Eins-gegen-Eins-Situationen volles Risikogeht. Dreimal hat er in seiner Bundesliga-Karriere schondie Rote Karte gesehen. Wer ihn dafür geißelt, verkenntjedoch, dass er in solchen Situationen auch mit vielenwagemutigen Paraden bei spektakulären Chancen geret-tet hat. Als seine größte Stärke gelten ohnehin die sagen-haften Reflexe auf der Linie. Beweglichkeit, Gewandtheitund Sprungvermögen dienen als elementare Komponenten.

Gute Haltungsnoten gibt der Tormann auch im Privatlebenab. Wiese wohnt im schicken Stadtteil Oberneuland undist seit dem 20. Dezember 2010 verheiratet - im „Hoch -tiedshuus“ gab er seiner langjährigen LebensgefährtinGrit Freiberg das Ja-Wort. Die größte Aufmerksamkeit gehörtseiner Tochter Alina, die im kommenden Sommer einge-schult wird. Ob das allerdings tatsächlich in Bremen seinwird, gilt noch als ungewiss. Wiese gehört zu jenen BremerStützen, die sein aktueller Arbeitgeber wegen einerVertrags verlängerung vorerst noch vertrösten muss.

Egal, was bis dahin passiert: Bei der EURO 2012 wird TimWiese mindestens einmal besonders im Blickpunkt ste-hen – wenn die Bundeskanzlerin auf der Tribüne sitzt undder DFB-Auswahl die Daumen drückt. Die besondereBeziehung zwischen der deutschen Nationalmannschaftund Angela Merkel ist bekannt, weniger die Rolle, die derWerder-Torhüter in dieser Verbindung einnimmt. „Wiese,Wiese, Wiese“, wann immer die Regierungschefin das Teambesucht, wird Wiese von seinen Kollegen animiert, dieDankesrede zu halten. So war es bei der WM in Südafrikanach dem Spiel gegen Argentinien, so war es in Berlin

nach dem Sieg in der EM-Qualifikation gegen die Türkei.Und so wird es auch bei der EM 2012 werden,

wenn die Kanzlerin in der Kabine zu Besuchsein sollte. Wieder würde Wiese das Worthaben. Und die richtigen Worte finden.

Seit etwas mehr als einemJahr verheiratet: Tim Wiese

und seine Frau Grit.

Tim Wiese kam bislang fünfmalin der Nationalmannschaftzum Einsatz, zuletzt beim 2:2in Polen im September 2011.

MEISTEN BÄLLE HÄLT“

Es war ein Start mit Hindernissen. Miroslav Klosewar längst kein Unbekannter mehr, als er im Sommer2004 das rote Trikot des 1. FC Kaiserslautern gegendas grüne von Werder Bremen tauschte. 40-mali-

ger Nationalspieler war er. Zwei Jahre zuvor war er Vizewelt -meister geworden, fünfmal war der Stürmer bei dem Turnierin Japan und Südkorea erfolgreich und auch in dieser WertungZweiter gewesen – geschlagen nur von Ronaldo. Und doch:

21

63 Tore in 113 Länderspielen: Seitmehr als einem Jahrzehnt zählt der33-Jährige zu den Leistungsträgernim Nationaltrikot.

Miro Klose wird in Rom gefeiert wie einst in Bremen

DER EWIGE TORJÄGERDie ersten Monate an der Weser waren keine einfachenfür den Mann, der als 26-Jähriger die Pfalz verlassen hatte,um im Norden Karriere zu machen. Noch mehr als bisher.Von „Anlauf schwierigkeiten“ spricht er rückblickend. Werderhatte gerade das Double gewonnen, mit Ailton obendreinden Tor schützenkönig gestellt. Ailton war nun weg, hattesich nach Schalke aufgemacht. Klose war als sein Nach -folger eingeplant.

Und stand von Beginn an unter Beobachtung. Ailtons 28Treffer aus der Meistersaison warfen einen gewaltigenSchatten. Ob Klose es schaffen würde? Er antwortete, wiees immer seine Art gewesen ist: er traf. Gegen den VfLBochum hatte er zunächst nur auf der Bank gesessen. Alser ins Spiel kam, traf er in 19 Minuten dreimal, sein ersterHattrick in der Bundesliga. „Die Tore waren gut fürs Selbst -vertrauen“, sagte er anschließend. Als die Saison zu Endewar, hatte der Nationalstürmer 15-mal für Werder in derBundesliga getroffen, obendrein neun Treffer vorberei-tet. Klose schwamm sich frei und wurde immer besser.

Fast fünf Jahre ist es her, dass Miroslav Klose sein letztes Heimspielim Bremer Weser-Stadion bestritten hat. Im Trikot von Werder. FünfJahre, das ist gerade im Fußball eine kleine Ewigkeit. Vieles hat sichseither getan, besonders in der Nationalmannschaft. Klose ist immernoch da – und immer noch wertvoll. Mit seinen 33 Jahren ist derAngreifer in Top-Form, die EM in Polen und der Ukraine soll seinsechstes großes Turnier werden. DFB-Redakteur Gereon Tönnihsenüber einen Spieler, der sich in Bremen in der internationalen Stürmer-Elite etablierte. Und ihr noch immer angehört.

Bei der Heim-WM, die auch sein ganz persönliches Som -mer märchen wurde, holte er sich den „Goldenen Schuh“.Zur Krönung wurde er zu Deutschlands „Fußballer desJahres“ gewählt.

Wenn Klose nun nach dem Werder-Training zurück in dieUmkleide wollte, konnte der Weg schon mal eine halbeStunde dauern. Die Fans umringten ihn, sie wollten seinAutogramm, kurz mit ihm reden. Und „Miro“ nahm sichdie Zeit, wenn er sie hatte. „Immer wieder höre ich, wiefaszinierend meine Entwicklung sei“, erzählte er. „Sie hät-ten mir das nie zugetraut.“ Nach seiner dritten Saisonnahm er Abschied von Werder. Am 19. Mai 2007 spielte erbeim Auswärtsspiel in Wolfsburg letztmals für den Klub.Er machte den nächsten Schritt: zu Rekordmeister BayernMünchen. In seinen drei Jahren als Bremer Profi bestrittKlose 29 Länderspiele, 17-mal traf er. Es war eine guteZeit. Für ihn und für Werder.

33 Jahre ist Klose mittlerweile alt. Wenn Deutschland mitdem Spiel gegen Portugal in die EM startet, wird er 34.Und rund ein Drittel dieser Zeit war er Nationalspieler.Seinem Debüt gegen Albanien im März 2001 folgten 112weitere Einsätze. Nur Lothar Matthäus hat öfter für Deutsch -land gespielt, nur Gerd Müller hat öfter für Deutschlandgetroffen. Viele seiner Kollegen von heute waren nochGrundschüler, als er schon seine Tore mit einem Salto fei-erte. Seit Sommer 2011 spielt er bei Lazio Rom, noch maleine neue Erfahrung. In der ewigen Stadt wird der ewigeTorjäger gefeiert wie einst in Bremen. Und er genießt dasLeben – ohne dabei seine professionelle Einstellung zuändern. „Mir gefällt die entspannte Mentalität der Italiener.Ich spüre jetzt, wie gut mir das tut nach 13 Jahren Bundesligain Deutschland“, sagt er. Edy Reja, sein Klub-Trainer, nenntden Deutschen den „stärksten Spieler, den ich jemals trai-

niert habe“.

Die EM 2012 in Polen und der Ukraine ist dasgroße Ziel des Musterprofis, das hat er schon

mehrfach betont. In Polen wurde er 1978geboren. Sentimentalität ist aber nicht

seine Sache, vor allem will er eines:einen großen Titel mit der Natio -

nal mannschaft holen. Er willnicht nur nach Osten reisen, umdort Geburtstag zu feiern. Inzwei Finals stand er schon,2002 gegen Brasilien und2008 gegen Spanien. BeideMale jubelte am Ende der

Gegner. Das soll in diesem Jahranders werden „Ich bin sehr

zufrieden mit dem, was ich in mei-ner Karriere erreicht habe“, sagt er.

„Aber ein großes Turnier zu gewinnen,das fehlt mir noch.“

Der Weg nach Kiew, wo am 1. Juli das EM-Endspielstattfindet, führt nun über Bremen. Heute Abend

will Miroslav Klose wieder ein grünes Trikot tragen.Allerdings das mit dem Adler auf der Brust.

22

Miroslav Klose spielte von2004 bis 2007 in Bremen. Für das Spiel gegen Frankreichkehrt er ins Weser-Stadionzurück.

In Rom schon ein Superstar: In23 Spielen in Italiens Serie Agelangen dem Stürmer dreizehnTreffer.

Noch zwei weitere Jahre blieb er in Bremen. „Miro“, sagteWerder-Trainer Thomas Schaaf, „hat hier in Bremen eineenorme Entwicklung genommen, ohne Wenn und Aber. Daskann ich beurteilen, denn da war ich dabei.“ Klose, denseine Kritiker anfangs gerne auf seine Kopfballstärke redu-zierten, wurde in Bremen endgültig zu einem vielseitigenStürmer von internationalem Spitzenformat. Die Saison2005/2006 ist bis heute die erfolgreichste seiner Karriere:Mit 25 Treffern war er der beste Torjäger der Bundesliga.

Jetzt Aktions-

angebot

sichern!1

1) Während des Aktionszeitraums 19.01.–30.06.2012 fallen für das LIGA total! Paket, das HSV total! Paket und das BVB total! Paket bei erstmaliger Buchung eines Abos im ersten Monat keine Entgelte an. Danach kosten die genannten Pakete im Abo jeweils 4,95 € pro Monat. Im Tageszugang (24 Stunden) kosten die Pakete jeweils 1,95 €. Jedes Abo kann jederzeit zum Ablauf des laufenden Kalendermonats gekündigt werden. Soweit die Option MobileTV weder durch den Kunden noch durch die Telekom zum Ablauf des Monats gekündigt wird, verlängert sich die Laufzeit automatisch um jeweils einen Kalendermonat, maximal bis zum Ende des zugrunde liegenden Telekom Mobilfunk-Vertrages (Laufzeitvertrag oder Prepaid), für den weitere Kosten entstehen. Für die Übertragung der TV-Kanäle entstehen keine weiteren Kosten für den Datentransport. Voraussetzung für die Nutzung von MobileTV sind ein UMTS-Handy (beim iPhone: Software OS 3.0 oder höher), das diesen Dienst unterstützt, sowie UMTS-Netzversorgung. Eine Nutzung im Ausland (Roaming) oder per WLAN ist nicht möglich.

LIGA total! Probetraining für echte Fans.Jetzt 1 Monat LIGA total! MobileTV testen und erst ab dem 2. Monat zahlen. Erleben Sie die Bundesliga live auf Ihrem UMTS-Handy.

Alle Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga werden live und in voller Länge übertragen. Mit der Live-Konferenz auf MobileTV verpassen Sie auch unterwegs keinen einzigen Treffer. Der Knaller: Wenn Sie LIGA total! MobileTV jetzt buchen, zahlen Sie erst ab dem 2. Monat.

Mehr Infos auf www.ligatotal.de, im Telekom Shop und im Fachhandel oder kostenlos unter 0800 33 03000.

TEL_SpoMed_210x297_DFBaktuell_MobileTV_ET29_02_39L.indd 1 08.02.12 12:13

25

40 Spieler, 577 Einsätze – Werder in der Nationalmannschaft

BREMENS BESTENur Bayern, Köln, Stuttgart und Dortmund haben öfter Nationalspieler zu Länderspielen abgestellt als der SV Werder.Weltmeister sind darunter, Europameister. Horst-Dieter Höttges, der Rekordhalter, hat sogar beide Titel gewonnen.Und es dürfte noch einige Zeit dauern, ehe man ihn von der Spitze verdrängt. Ein Überblick über die 20 BremerSpieler mit den meisten Einsätzen in der Nationalmannschaft.

2. Torsten Frings 2001-2002 und 2005-2009 50/7

1. Horst-Dieter Höttges 1965-1974 66 Länderspiele/1 Tor

6. Tim Borowski 2002-2008 33/2

10. Clemens Fritz 2006-2008 22/2

13. Mesut Özil 2009-2010 17/2

17. Karl-Heinz Riedle 1988-1990 10/2

4. Rudi Völler 1982-1987 41/22

8. Miroslav Klose 2004-2007 29/17

12. Mario Basler 1994-1996 19/1

16. Dieter Burdenski 1977-1984 12/0

20. Uli Borowka 1988 6/0

3. Per Mertesacker 2006-2011 46/1

5. Marco Bode 1995-2002 40/2

7. Dieter Eilts 1993-1997 31/0

9. Frank Baumann 1999-2005 28/2

11. Fabian Ernst 2002-2005 20/1

13. Max Lorenz 1965-1969 17/1

15. Norbert Meier 1982-1985 16/2

17. Marko Marin 2009-2010 10/0

17. Willi Schröder 1955-1957 10/3

20. Josef „Sepp“ Piontek 1965-1966 6/0

20. Jonny Otten 1983-1984 6/0

WM-Halbfinale 1982: Bewegendstes Kapitel deutsch-französischer Fußballgeschichte

DER THRILLER VON SEVILLA23 Partien stehen in der Länderspiel-Chronik zwischen der DFB-Auswahlund Frankreich. Nur dreimal ging es um mehr als ums Prestige, bei denWM-Endrunden 1958, 1982 und 1986. Eins dieser Spiele hat den Stempeldes Unvergesslichen: Das Halbfinale von Sevilla am 8. Juli 1982 warein Spiel für die Ewigkeit. Der Historiker Udo Muras erinnert anein Fußball-Drama, das die Beteiligten bis heute bewegt.

Deutschland oder Frankreich – wer erreicht dasFinale von Madrid? Es gab keinen Favoriten anjenem schwül-warmen Abend in Sevilla, als imStadion Ramón Sanchéz Pizjuán noch zur

Anstoßzeit um 21 Uhr 33 Grad Celsius gemes-sen wurden. Eine leichte Brise ging vor demSpiel, das einen Sturm entfachen sollte. DerBegeisterung und der Enttäuschung. Denn eswar ein Abend der ganz großen Gefühle.

Ein solches Spektakel war bei aller Spannung nicht zu erwarten. Während sich die Franzo sen von Spiel zu Spiel gesteigert hatten und alle Welt vom Zauber-Trio Platini/Giresse/Tiganaschwärmte, hatte Europameister Deutschlandbei dieser WM noch nicht unbedingt geglänzt.Auch nach dem 2:1 über Gastgeber Spanienblieben die Sorgen Stammgast im deutschenLager. Verteidiger Hans-Peter Briegel gingangeschlagen ins Spiel, er war beim Duschenausgerutscht. Und auf Weltklasse-StürmerKarl-Heinz Rummenigge musste Bundes -trainer Jupp Derwall zunächst verzichten, derMünchner saß mit lädiertem Oberschenkel aufder Bank. Derwall versprach ihm: „Wenn wirhintenliegen, kommst Du rein.“ Er würdesein Wort halten müssen.

Eines der schönsten Tore der deutschen WM-Geschichte:

Klaus Fischer trifft per Fallrückzieher zum 3:3.

26

27

Vorerst liefen nur zwei Stürmer auf, dafür erhielt FelixMagath im Mittelfeld eine neue Chance. Zunächst lief esgut für die Deutschen: Pierre Littbarski traf nach fünf-zehn Minuten die Latte und kurz danach sorgte er für dieFührung (18.). Nach Klaus Fischers Vorarbeit war er zurStelle. Doch dann verursachte Bernd Förster einenFoulelfmeter an Dominique Rocheteau, den Platini ver-wandelte (27.). Das Drama nahm einen langen Anlauf.

Kein Mensch würde heute wohl mehr über den sportli-chen Unterhaltungswert des Halbfinales reden, wenn ManuelAmoros in der 90. Minute den Ball nur ein paar Zentimeterniedriger geschossen hätte. Aber er traf nur die Latte desdeutschen Tores, das seit der 57. Spielminute der Buh -mann des Abends hütete: Harald „Toni“ Schumacher ausKöln. Schumacher hatte den eingewechselten FranzosenPatrick Battiston in höchster Not heftig gerammt und damitein Tor verhindert. Battiston war zeitweise bewusstlos,die Empörung groß. Eine Woche später versöhnten sichdie beiden in Metz.

StatistikWM-Halbfinale am 8.7.1982 in SevillaDeutschland – Frankreich 3:3 (1:1, 1:1) n.V., 5:4 im ElfmeterschießenDeutschland: Schumacher – Kaltz, Stielike, K. Förster, B. Förster, Dremmler, Breitner, Magath (73. Hrubesch), Briegel (97. K.-H. Rummenigge), Littbarski, Fischer.Frankreich: Ettori – Janvion, Tresor, Bossis, Amoros, Genghini (50. Battiston, 60. Lopez), Tigana, Platini, Giresse, Rocheteau, Six.Tore: 1:0 Littbarski (18.), 1:1 Platini (28., Foulelfmeter), 1:2 Tresor (93.), 1:3 Giresse (99.), 2:3 K.-H. Rummenigge (103.), 3:3 Fischer (108.).Elfmeterschießen: 0:1 Giresse, 1:1 Kaltz, 1:2 Amoros, 2:2 Breitner, 2:3 Rocheteau, Ettori hält gegen Stielike, Schumacher hält gegen Six, 3:3 Littbarski, 3:4 Platini, 4:4 K.-H. Rummenigge, Schumacher hält gegen Bossis, 5:4 Hrubesch.Schiedsrichter: Charles Corver (Niederlande).Gelbe Karten: B. Förster – Giresse, Genghini.Zuschauer: 60.000.

Und trotz dieses Ereignisses wurde es ein glücklicher Abendfür Deutschland, obwohl die Mannschaft fortan gegen dasPublikum spielte. In der regulären Spielzeit waren dieFranzosen, technisch brillant kombinierend, dem Sieg nähergewesen. Aber dem stand der schon mythische deutscheKampfgeist entgegen, der diese Mannschaft auszeichnete.Von hinten trieb Ulli Stielike die Mannschaft an, und PaulBreitner stand ihm in seinem besten WM-Spiel in nichtsnach. Doch fehlte ihm sein kongenialer Partner Rummenigge.Der kühlte seinen gezerrten Oberschenkel mit Eiswürfeln,die er in den Handschuh von Ersatztorwart Eike Immelgepackt hatte. Dann endlich wurde er gebraucht. DreiMinuten waren in der Verlängerung gespielt, als FrankreichsLibero Tresor nach einem Freistoß unbedrängt einTraumtor erzielte. Das Signal für Rummenigge. Als er auf-sprang von der Bank, stöhnte auf der Tribüne FrankreichsStaatspräsident François Mitterand auf: „Mon Dieu,Rümmenisch.“

Der Respekt vor „Europas Fußballer des Jahres“ war groß,trotz Verletzung hatte er auch in Spanien vier Tore geschos-sen. Kaum für Briegel auf dem Platz, fiel das 1:3 durchGiresse. Der kleine Mann mit Schuhgröße 38 schoss dieEquipe Tricolore in den siebten Fußballhimmel. Fast 30 Jahre später sagte er dem Magazin „11 Freunde“, wasin ihm vorging: „Ich dachte: Wir kommen ins Finale, wirfahren da wirklich hin. Das ist ein ganz schöner Lärm, derda im Kopf entsteht, das scheppert richtig im Schädel undübertönt alles andere.“ Doch im Erfolg macht man diegrößten Fehler. Giresse gestand: „Uns fehlte dasBerechnende, das man braucht, um ein Ergebnis zu hal-ten. Das ist alles, was man uns vorwerfen kann.“ DieDeutschen hingegen packten ihre Tugenden aus, die siewohl für alle Zeit zu einer Turniermannschaft stempeln.

Ein 1:3-Rückstand 20 Minuten vor Ablauf der Verlängerung,bei noch immer 30 Grad. „Normalerweise ist man da geneigtzu sagen, da ist nichts mehr drin. Aber wir sollten den-noch die Daumen drücken“, ermutigte Rolf Kramer dieTV-Zuschauer, und als Fischer schon im Gegenzug einAbseitstor gelang, sah man, dass die Moral intakt war. DieKraft ohnehin. Für das, was nun kommen sollte, fand Derwallspät in der Nacht diese blumigen Worte: „Dass sich meineMannschaft noch so steigerte, als alles schon verlorenschien, war eine typisch deutsche Fähigkeit: eine Menta -lität des Herzens, nie aufzustecken, nie die Dinge verlo-ren zu geben.“ Darin wetteiferten sie geradezu.

Kaum einer hielt noch seine Position. Libero Ulli Stielikestürmte ohne Unterlass. Sein Pass auf Littbarski leitetedie Wende ein, denn Rummenigge sprang artistisch in dieFlugbahn des Balles – und dieser vom Pfosten ins Netz.Zehn Minuten war Rummenigge erst auf dem Platz, undschon hatte er Mitterands Befürchtungen bestätigt. DieFranzosen standen nun sichtlich unter Schock und nutz-ten die Pause in der Verlängerung voll aus, während dieDeutschen schon am Anstoßkreis warteten. Drei Minutenspäter lagen sie sich in den Armen. Klaus Fischer hatteper Fallrückzieher ausgeglichen, das vielleicht schönsteTor der WM war auch sein wichtigstes. Frankreich, imVorgefühl des sicheren Sieges, taumelte regelrecht inserste Elfmeterschießen der WM-Geschichte.

Ulli Stielike mochte nach seinemverschossenen Elfmeter nichtmehr hinschauen. PierreLittbarski, der zuvor getroffenhatte, tröstet ihn.

28

Derwall suchte händeringend Schützen: Kaltz, Breitner undRummenigge waren gesetzt, der junge Littbarski unbeküm-mert genug. Nur Ulli Stielike musste überredet werden,doch er zauderte: „Ich wollte nicht schießen, das ist nichtmeine Stärke.“ Seine Ahnung trog den Libero nicht. Nachdemfünf Schützen getroffen hatten, scheiterte er als Erster.Wie ein Häufchen Elend kauerte er am Boden, da hauchteihm Toni Schumacher zu: „Den nächsten halte ich.“ Er hattevon Reservist Hansi Müller noch einen Tipp bekommen, wohinDidier Six schießen würde, man kannte sich ja vom VfBStuttgart. Und Schumacher hielt Ball und Wort.

Selbst nach dem zehnten Schuss von Rummenigge, derleichenblass zum Punkt ging und bei sich dachte, „Mirschwimmt jeden Moment das Herz weg“, stand kein Siegerfest. Neue Schützen mussten bestimmt werden. Die Fran -zosen nominierten Maxime Bossis. Der Verteidiger warschon auf Freizeit eingestellt und schoss mit herunter-gerollten Stutzen. Und er schoss schlecht, Schumacherhielt fast mühelos. Nun kam Horst Hrubesch an die Reihe.Der Hamburger ließ als einziger Spieler den Ball auf demPunkt liegen, alle anderen hatten ihn sich zurechtgerückt.Er hatte so etwas wie Gottvertrauen in diesem Moment.Vor dem Spiel fand sich ausgerechnet in seinem Spind einaufgeklebtes Jesus-Bild, und er ahnte: „Ich glaube, jetztkann nichts mehr schiefgehen.“

So traf er zum 8:7-Endstand. Punkt 23.40 Uhr stand Deutsch -land im Finale gegen Italien (1:3) in Madrid, zu demBundeskanzler Helmut Schmidt eigens anreiste. Der hattedie Spannung nicht ertragen und beim Elfmeter schießendas Zimmer verlassen. „Gucken Sie für mich weiter“, befahler Regierungssprecher Rühl. Es war kein Spiel für schwa-che Nerven.

Während in der deutschen Kabine Lieder gesungen wur-den, vergossen die Franzosen viele Tränen. „Aber nicht,weil wir verloren hatten. Sondern weil die Spannung abfielund weil wir so überwältigt waren von unseren Gefühlen.Ich habe nie mehr so viele Männer zugleich weinen sehen“,gestand Platini, der noch Jahrzehnte später bilanzierte:

Kopfball mit Tango: Felix Magath(hinten) beim Kopfballduell gegen denFranzosen Alain Giresse.

Spiele gegen FrankreichDFB-Länderspiele15.03.1931 Paris 0:119.03.1933 Berlin 3:317.03.1935 Paris 3:121.03.1937 Stuttgart 4:005.10.1952 Paris 1:316.10.1954 Hannover 1:328.06.1958 Göteborg 3:6 WM-Spiel um Platz drei26.10.1958 Paris 2:224.10.1962 Stuttgart 2:227.09.1967 Berlin 5:125.09.1968 Marseille 1:113.10.1973 Gelsenkirchen 2:123.02.1977 Paris 0:119.11.1980 Hannover 4:108.07.1982 Sevilla 3:3 n.V. WM-Halbfinale

5:4 i.E. 18.04.1984 Straßburg 0:125.06.1986 Guadalajara 2:0 WM-Halbfinale12.08.1987 Berlin 2:128.02.1990 Montpellier 1:201.06.1996 Stuttgart 0:127.02.2001 Paris 0:115.11.2003 Gelsenkirchen 0:312.11.2005 Paris 0:0

DFV-Länderspiele16.11.1974 Paris 2:2 EM-Qualifikation12.10.1975 Leipzig 2:1 EM-Qualifikation08.12.1984 Paris 0:2 WM-Qualifikation11.09.1985 Leipzig 2:0 WM-Qualifikation19.11.1986 Leipzig 0:0 EM-Qualifikation18.11.1987 Paris 1:0 EM-Qualifikation24.01.1990 Kuwait 0:3

Hrubesch sei Dank! Derwuchtige Mittelstürmerverwandelte den entscheiden-den Elfmeter – und wird vonden Kollegen Rummenigge,Kaltz, Karlheinz Förster,Breitner und Fischer gefeiert.

„Von Hass bis Freude, von Verzweiflung bis Glück. AlleGefühlszustände, die es gibt, wechselten sich ab. Leiderhaben wir verloren. Aber ich glaube, das war nicht dasWichtigste angesichts dessen, was wir erleben durften.“Ihm geht es wie allen Franzosen, die in Sevilla auf demFeld standen: Die Aufzeichnung können sie sich nur biszum 3:1 anschauen. Das, was dann kam, haben sie nie ver-daut. Giresse sagt: „Man kann nicht etwas auf diese Artund Weise verlieren und dann seinen Frieden damit machen.Man lebt damit, aber es ist so, als würde man einen Angehö -rigen verlieren und sagen ,Ich habe ihn vergessen.’ Dasist unmöglich.“

Als Werder Bremen 2004 zum bis heute letzten Mal Deutscher Meister wurde, stand hinten drin ein baumlanger Franzose namens Valérien Ismaël. An der Weser begeisterte „Vale“ dank seines Könnens und seiner offenen Art die Fans. Nach zweierfolg reichen Jahren ging er zu Bayern München, schließlich zu Hannover 96, woer heute das U 23-Team trainiert. Inzwischen bezeichnet er sich als „deutschenFranzosen“. Für „DFB-aktuell“ stellt er die französische Nationalmannschaftvor. DFB-Redakteur Gereon Tönnihsen hat mitgeschrieben.

Die WM 2010 war ein Trauma für „Les Bleus“, von dem siesich nur langsam erholen. Das Verhalten auf und nebendem Platz war nicht in Ordnung, wir haben einen schlech-ten Eindruck hinterlassen. Und jetzt erwarten alle, dassdieser Eindruck bei der EM revidiert wird. Mit LaurentBlanc hat die Mannschaft einen Trainer bekommen, derschönen Fußball spielen lassen will. Er hat viel experi-mentiert, was auch notwendig war. Einige wurden dannauch integriert. Aber er sucht noch seine optimaleFormation. Einige Fixpunkte in der Mannschaft gibt esjedoch, wie Abidal, Ribéry oder Lloris.

Die EM-Qualifikation ist geglückt, das war sehr wichtig,auch wenn die Auftritte sicher nicht immer überzeugendwaren. Aber wer konnte das auch erwarten? Der Druckwar immens. Blanc hatte viele Baustellen vor sich, die ererst einmal abarbeiten musste. Und gleichzeitig wurdeerwartet, dass er gute Ergebnisse abliefert. Mit derQualifikation hat er seine Aufgabe erfüllt. Jetzt hat eretwas Zeit, um abschließend zu testen, welche Spieler zuseiner Philosophie passen, das Team weiterbringen, sichmit der Nationalmannschaft identifizieren. Was dieindividuelle Klasse angeht, kann Frankreich mit-halten. Sogar mehr als das. Die Frage ist, wie dieseIndi vidualisten zusammenpassen. Bei der WM hates nicht funktioniert. Das ist sicher Blancs größ-

Erfolgreich in Bremen: Valérien Ismaël.

Superstar auch in FrankreichsNationalteam: Franck Ribéry vonBayern München.

Valérien Ismaël stellt den deutschen Gegner vor

GLADIATOR UND GÄRTNER

30

SORGEN FÜR ORDNUNGDie unerfreulichen Ereignisse bei der WM in Südafrika habenSpuren hinterlassen, auch bei Patrice Evra, der damalsKapitän war. Laurent Blanc hat ihn zurückgeholt, das zeigtseine Größe. Er hat gesagt: „Jeder hat das Recht auf einezweite Chance.“ Evra zählt für mich immer noch zu denbesten Außenverteidigern der Welt. Er ist ein intelligenterJunge, dynamisch und laufstark, schlägt klasse Flanken.Ein weiterer Spieler, der links hinten eingesetzt wird, istJérémy Mathieu vom FC Valencia, 1,90 Meter groß, ein-satzfreudig und kraftvoll, mit einem starken linken Fuß,einer wie Marcell Jansen. Rechts wird es wohl ein Duellzwischen Anthony Réveillèreund Mathieu Debuchygeben.Für Réveillère spricht sicher seine Erfahrung, für Debuchyseine Flanken. Auch der erfahrene Bacary Sagna vom FCArsenal kann rechts verteidigen.

Alou Diarra, der in seiner Jugend mal bei Bayern Münchengespielt hat, gehört zu denen, auf die Laurent Blanc setzt.Er war schon sein Kapitän in Bordeaux. Diarra ist eineFührungspersönlichkeit, stark im Zweikampf und im Kopfball.Ich persönlich schätze aber Yann M’Vilaund Yohan Cabayeals defensive Mittelfeldspieler etwas stärker ein. Cabayehat sich bei Newcastle United auf Anhieb durchgesetzt,er ist spielintelligent und passsicher, erkennt Situationensehr schnell. M’Vila ist mit seinen 21 Jahren schon rich-tig weit, lauf- und zweikampfstark, er macht so gut wiekeine Fehler und ist immer anspielbar. Von ihm werdenwir noch einiges hören. Maxime Gonalons aus Lyon istein Newcomer im Nationalteam, ein Typ wie Diarra.

te Aufgabe: Jeder muss seine individuellen Stärken ein-bringen, aber immer für das Kollektiv. Wenn das gelingt,traue ich „Les Bleus“ einiges zu.

Im Tor ist Hugo Lloris die klare Nummer eins. Erspielt seit Jahren auf einem hohen Niveau, in derLigue 1 und der Champions League mit OlympiqueLyon und auch in der Nationalmannschaft. SeineSprungkraft ist hervorragend, er ist sehr reak-tionsschnell und kann das Spiel sehr gut lesen.

Auch am Ball ist er durchaus beschlagen. SteveMandanda ist ein etwas anderer Typ, sehr präsent,schon allein durch seine Körpersprache, stark inder Luft, aber auch auf der Linie. Beide sind erstMitte Zwanzig, an ihnen werden wir also noch vielFreude haben. Cédric Carrasso von GirondinsBordeaux ist die Nummer drei – und wird das wohlauch bleiben. Er gehört völlig zu Recht zum Kreisder Besten, aber an Lloris und Mandanda führtim Moment einfach kein Weg vorbei.

Einer der erfahrensten Spieler im Kader ist ÉricAbidal. Er spielt in der besten Mannschaft derWelt, beim FC Barcelona. Und diese Spielphilosophie bringter auch in die National mannschaft ein. Seine Ruhe undSouveränität sowie seine spielerische Qualität sind für dieMannschaft Gold wert. Ein richtiger Führungsspieler, dendie Erfahrung, seine schwere Krankheit besiegt zu haben,noch stärker gemacht hat. Er kann auf der Außenbahn undauch in der Abwehr zentrale spielen, wie früher Lilian Thuram.Adil Rami ist erst mit 20 Profi geworden, vorher hat erals Gärtner gearbeitet. Eigentlich unglaublich, dass so eintoller Spieler vorher keinem aufgefallen ist. Er bringt allesmit, was ein guter Innenverteidiger haben muss: Er istschnell, kopfballstark, ähnelt in seiner Spielweise ein wenigLúcio, wenngleich er nicht ganz so viel mit nach vornegeht. Durch seinen Wechsel nach Valencia ist er weitergereift.

Der Mann der Zukunft, vielleicht aber auch schon derGegenwart, ist Mamadou Sakho, der „Gladiator“ genanntwird. Er hat eine unglaubliche Physis, und er ist erst 21.Eine richtige Maschine, schnell, knallhart im Zweikampf,aber auch schon abgeklärt am Ball. Es gibt noch weitereKandidaten, mit denen zu rechnen ist: Philippe Mexèsvom AC Mailand und, auch wenn er diesmal nicht dabeiist, Laurent Koscielny, der beim FC Arsenal mit PerMertesacker in der Abwehr spielt. Er hat es geschafft, indieser starken Mannschaft Stammspieler zu werden. SeineStärke liegt besonders im Spielaufbau.

Samir Nasri soll dasOffensivspiel der

Franzosen lenken.

Abwehrmann Adil Rami spielt beim FC Valencia. Früher arbeitete er als Gärtner.

Führungsspieler: Torwart HugoLloris (links) und Alou Diarra.

Aktueller „Fußballer des Jahres“ in Frankreich ist SamirNasri, der sowohl bei Arsenal als auch bei ManchesterCity überzeugt hat. Ein kompletter Fußballer, der denUnterschied machen und mit einer Standard situation odereiner überraschenden Idee ein Spiel allein entscheidenkann. Er wird immer wieder mit Zidane verglichen, nichtnur, weil er wie Zidane aus Marseille kommt. Das war amAnfang nicht leicht für ihn, aber er hat sich freigeschwom-men. Der Wechsel nach England hat ihm gutgetan. YoannGourcuff war lange am Sprunggelenk verletzt, auch erkann an einem guten Tag den Unterschied machen. Aberer muss Konstanz in seine Leistungen bringen. Den Sprungvom Talent zum Etablierten hat er noch nicht ganz geschafft.

Franck Ribéry ist derzeit der bekannteste Franzose inDeutschland, und das völlig zu Recht. Wenn er in Top-Formist, hält ihn keiner auf. Solch eine fußballerische Klassebesitzen nur wenige. Was er in der Bundesliga zeigt, rufter für meinen Geschmack aber noch etwas zu selten in derNationalmannschaft ab. Wie er spielt auch Florent Maloudaam liebsten auf der linken Offensivseite, er ist der erfah-renste Nationalspieler, sehr dynamisch mit super Flanken,sehr intelligent, und er bringt sich auch in der Defensiveein. Solch einen Spieler hat jeder Trainer gerne im Team.

Auf rechts spielt unter anderem Jérémy Ménez, kein ganzeinfacher Typ, aber richtig talentiert. Er ist sehr schnell,hat einen starken Zug zum Tor. Schon mit 21 ist er zumAS Rom gewechselt, hat sich dort prima entwickelt undspielt jetzt bei Paris St. Germain, wo er gelernt hat,Verantwortung zu übernehmen. Er ist in seiner Entwicklungnoch nicht am Ende. Marvin Martin ist ein unheimlichguter Vorbereiter, kann aber auch Tore schie-ßen. Und: Er kann den tödlichen Pass

spielen, ist wendig, er erinnert mich an Mario Götze. Gegensolche Spielertypen habe ich früher nicht gerne gespielt.

In der Spitze führt eigentlich kein Weg an Karim Benzemavon Real Madrid vorbei. Ihm wurde oft vorgeworfen, dasser zu leichtfertig mit seinem Talent umgeht. Aber JoséMourinho hat es geschafft, ihn wieder in die Spur zu brin-gen. Wenn du bei Real bestehen willst, musst du an deineGrenzen gehen. Das scheint er begriffen zu haben. SeineSchnelligkeit ist seine größte Stärke, seine Technik isthervorragend. Er kann eine komplette Abwehrreihebeschäftigen. Loïc Rémy von Olympique Marseille erin-nert mich an Thierry Henry, ein schneller, filigraner Spieler,der eine Statur wie ein Leichtathlet hat. Er spürt den Fußball,trifft fast immer die richtigen Entscheidungen. Wie guter ist, hat auch Borussia Dortmund in der Champions Leaguezu spüren bekommen. Es ist sehr schade, dass Benzemaund Rémy verletzungsbedingt heute nicht dabei seinkönnen. So bekommen andere ihre Chance.

Ich muss gestehen: Vor drei Jahren sagte mir der NameOlivier Giroud noch nichts. Da war ich nicht der einzige.Er ist aus dem Nichts gekommen, hat in der Hinrunde 14Tore für Montpellier geschossen und ist jetzt in der Spitzeangekommen. Er ist bullig, Linksfuß, kopfballstark, er hateinfach einen Riecher. Wahrscheinlich ist er ein Spätstarter,so ähnlich wie Luca Toni. Über die Entwicklung von KévinGameiro freue ich mich besonders. Er ist in Straßburgausgebildet worden, genau wie ich. Er ist recht klein undauf den ersten Metern brutal schnell, wie Jean-Pierre Papinfrüher. Wenn er steil geschickt wird, ist er weg. Nach län-gerer Pause wieder dabei ist England-Legionär Louis Saha.

Deutschland gegen Frankreich – vielleicht sehen wir diesesSpiel auch bei der EM. Die Deutschen wären in dem Fall derFavorit. Der deutsche Fußball hat sich in den vergangenenJahren enorm entwickelt. Die Spieler können Geschichteschreiben und Europa ihren Stempel aufdrücken. Das Potenzialdazu haben sie. Aber: Diese Generation wird erst zu einergoldenen, wenn sie einen Titel holt. Es würde mich freuen,wenn das schon am 1. Juli in Kiew so weit ist.

Top-Stürmer Karim Benzemavon Real Madrid (hier mitJérémy Ménez) musste wegeneiner Verletzung für das Spielgegen Deutschland absagen.

32

Deutschland lässt montieren – zum Festpreis!

aus den Bereichen:

Frankreichs Éric Abidal war an Krebs erkrankt – und hat sich zurückgekämpft

DAS SPIEL SEINES LEBENS

Die letzte Minute hat begonnen. Carles Puyol, derKapitän des FC Barcelona, läuft zur Außenlinie, woÉric Abidal steht. Der ist normalerweise Stamm -spieler, aber diesmal bedeuten ihm diese wenigen

Augenblicke die Welt. Puyol gibt ihm die Hand, nimmt ihnin die Arme, etwas länger als üblich, und küsst ihn auf dieWange, wie man das in südlichen Ländern so macht. EinFreund kehrt zurück auf den Platz, einer, der einen wich-tigen Kampf zu bestreiten hatte. Und ihn gewonnen hat.An diesem 3. Mai 2011 zieht der FC Barcelona gegen RealMadrid ins Finale der Champions League ein. Aber dieGeschichte des Spiels schreibt der Mann, der nur wenigeMinuten auf dem Platz steht. Die Zuschauer erheben sichvon ihren Sitzen und applaudieren, einige haben Tränen inden Augen.

Éric Abidal ist im Ensemble der derzeit besten Vereins -mannschaft der Welt einer, dem selten die Schlagzeilengehören. Er ist Verteidiger, spielt meistens außen, manch-mal innen. Zuverlässig, unauffällig, souverän. Er gehörtzu denen, die den Schöngeistern wie Xavi, Iniesta oderFàbregas den Rücken freihalten. Ein Leistungsträger, hochgeschätzt, aber nicht verehrt, nicht gefeiert. Eigentlich.

Mitte März 2011 wird bei Abidal bei einer Routineunter suchungein Tumor in der Leber gefunden. „Ich habe noch nie soeine schreckliche Situation erlebt“, sagt der 32-Jährige,der verheiratet und Vater zweier Töchter ist. „Es ging umLeben und Tod.“ Schon zwei Tage nach der Diagnose, dieihm fast den Boden unter den Füßen wegreißt, muss Abidaloperiert werden. Der Tumor wird entfernt. Er ist noch rechtklein, aber bösartig, stellt sich heraus. Leber krebs. Die Ärztesprechen aber von einer guten Heilungs chance, das machtihm Hoffnung und gibt ihm Kraft. Abidal spricht vor demBarca-Spiel gegen Getafe mit seinen Mitspielern, teilt ihnenmit, wie es ihm geht und vor allem: wie es mit ihm weiter-geht. „Ich sagte ihnen, dass sie keine Angst haben sollen“,erzählt er. „Und dass ich zurückkommen werde.“

Die Anteilnahme am Schicksal des beliebten Franzosenist groß. Die Nationalmannschaft läuft vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg mit T-Shirts auf, aufdenen zu lesen ist: „Abi, wir denken an dich. HabeMut!“ Auch die Spieler des FC Barcelona und sogarvon Real Madrid tragen Leibchen mit gleichlau-

tenden Aufschriften. „Wir werden für dich beten“, sagtReals Mittelfeldstar Kaká. Und Carles Puyol: „Vorwärts,Abidal! Wir sind mit dir, du wirst das schaffen.“ „Wennman solche Nachrichten hört, muss man einfach jedenTag genießen“, sagt Cesc Fàbregas.

Ob Abidal seine Karriere wird fortsetzen können, das weißkurz nach der OP noch keiner. Und es spielt zunächst auchnicht die große Rolle. „Es stand viel mehr auf dem Spiel“,sagt er. „Wenn man so eine Diagnose bekommt, denktman zunächst an seine Familie. Man will sie nicht zurück-lassen.“ Abidal kämpft: gegen die Folgen der Operationund der Erkrankung. Sein Körper spricht gut auf die Behand -lung an. „Der Kampf gegen den Krebs war meine persön-liche Champions League“, sagt er. Zumindest das wich-tigste Spiel. Als prominenter Sportler sieht er sich auchin einer Vorbildrolle, als Beispiel dafür, dass es sich immerlohnt, zu kämpfen.

Sein Zustand bessert sich zusehends. Schon nach einigenWochen kann er mit dem Aufbautraining beginnen. Sein

Es gibt diese Momente, in denen kein Platz ist für Rivalität, für Erfolgsstreben und Wettstreit. In denen der Fußball,den so viele lieben, auf einmal völlig zweitrangig wird, im Grunde egal. Éric Abidal weiß, wie das ist, er hat eserlebt. Vor einem Jahr lässt sich der französische Nationalspieler bei seinem Arzt durchchecken. Nichts Ungewöhnliches,meistens bekommen Leistungssportler dann gesagt, dass bei ihnen alles okay ist, ein wenig zu viel Stress viel-leicht. Gönnen Sie sich auch mal etwas Ruhe, heißt es dann. Bei Abidal wird an diesem Tag ein Tumor in der Lebergefunden, nach der Operation zwei Tage später stellt sich heraus, dass er bösartig ist. Doch Abidal kämpft sichzurück. Ein Jahr danach ist er gesund, er ist fit und erfolgreich. Wie vorher. DFB-Redakteur Gereon Tönnihsen übereinen Mann, der sein wichtigstes Spiel schon gewonnen hat.

Abidal (links) im Zweikampf mitdem Brasilianer Renato Augustovon Bayer Leverkusen.

34

Leistungsträger beim FC Barcelona und in der

französischenNationalmannschaft:

Éric Abidal.

großer Wille lässt ihn ein neues persönliches Ziel setzen:Beim Spiel gegen Real Madrid will er wieder dabei sein.Das gelingt ihm. Seit der Operation sind 47 Tage vergan-gen, viel weniger als befürchtet. „Als ich eingewechseltwurde, war das ein unglaublich intensiver Moment. Es fühlte sich an wie ein zweiter Sieg. Ein sportlicher und einpersönlicher“, sagt er später. „Die Fans haben mich fan-tastisch unterstützt. Das hat mir innere Stärke gegeben.Barca ist mehr als ein Klub, es ist wie eine Familie. Dashabe ich am eigenen Leib erfahren.“ Nach dem Abpfiff las-sen ihn seine Mitspieler hochleben, als hätte er geradedas entscheidende Tor erzielt. Abidal genießt jede Sekunde,ist dankbar, glücklich, überwältigt. Wie auch seine Mit spie-ler. „Ich habe mich unheimlich für Éric gefreut“, sagt AndrésIniesta.

Im Champions-League-Finale gegen Manchester Unitedgehört der Mann, der knapp zwei Monate zuvor noch umsein Leben fürchten musste, zur Startelf Barcelonas. Mitseinem Verein gewinnt er mit 3:1. Kurz vor der Pokalübergabelegt Carles Puyol seinem Mitspieler die Kapitänsbinde an.Er, Abidal, soll den Pokal als erster bekommen. Weil erder größte Sieger ist an diesem Abend in Mai im LondonerWembley-Stadion. Als er die Trophäe in den Abendhimmelstemmt, bebt Abidals Herz. „Es war meine Rückkehrins Leben“, sagt er.

Frankreichs Nationaltrainer Laurent Blanc setzt ihnrund zwei Wochen später beim Länderspiel inWeißrussland erstmals wieder im Nationalteam ein,mit dem er einige Zeit später die Qualifikation für dieEuropameisterschaft in Polen und der Ukraine sichert.Dort wie beim FC Barcelona gehört Abidal wieder zu denLeistungsträgern, genauso wie vor seiner Erkrank ung.Alles wie immer, könnte man meinen. Und doch, sagter, sei er ein anderer Mensch geworden. Er ernährt sichnoch gesünder als vorher, nimmt ausschließlich Bio-Produkte zu sich. Er hat seine teuren Autos verkauft, spen-det sein Geld lieber für karitative Zwecke. „Du weißt nicht,was von einem auf den anderen Moment passieren kann.Daher solltest du jeden Moment genießen, in demes dir gut geht, besonders mit den Menschen, diedir nahe sind“, sagt er. Auch mental sei er stärkergeworden. Stärker als vor seiner Krankheit.

In Barcelona hat er seinen Vertrag gerade bis 2013verlängert. Schon mehrfach hat er gesagt, dass erdort seine Laufbahn beenden will. Wann auch immerdas sein wird. Und im Sommer dieses Jahres willer mit Frankreich eine erfolgreiche Europa meister -schaft spielen, Wiedergutmachung betreiben fürden Auftritt von „Les Bleus“ bei der WM in Südafrika,als das Team schon in der Vorrunde ausschiedund auch außerhalb des Platzes alles andere alspositiv auftrat. „Unser Ziel ist es, die EM zu gewin-nen“, hat Abidal nach der geglückten Qualifikationgesagt, auch wenn Frankreichs Auswahl nichtimmer überzeugend gespielt hatte. Aber gerade

in der Schlussphase der Qualifikation hätten wich-tige Spieler gefehlt, sagt er: „Wenn wir vollzäh-

lig sind, traue ich uns einiges zu.“

Die kurze Zeit, in der der Fußball in seinem Lebennur eine untergeordnete Rolle spielte, sie ist vorbei.

Éric Abidal ist glücklich, er hat Ziele, er blickt nach vorne.Und wird doch diese Augenblicke nicht vergessen, alsPuyol ihn umarmte, als im Camp Nou keiner mehr auf sei-nem Platz saß und alle ihm zujubelten. Weil er seinen größ-ten Sieg errungen hatte.

2011 durfte der Franzose den Champions-League-Pokal entgegennehmen. Neben ihm (von rechts) die Kollegen Xavi, Piqué und Victor Valdés.

Szenen einer Rückkehr: Abidal wird nachseinem Kurzeinsatz Anfang Mai gegen Real

Madrid von den Kollegen gefeiert.

16 MANNSCHAFTEN–31 SPIELE Das 70.000 Zuschauer fassende

Olympiastadion in Kiew ist Schauplatz

des Finales der EURO 2012.

08.06.2012 Warschau Polen – Griechenland 18.00 Uhr

08.06.2012 Breslau Russland – Tschechien 20.45 Uhr

12.06.2012 Breslau Griechenland – Tschechien 18.00 Uhr

12.06.2012 Warschau Polen – Russland 20.45 Uhr

16.06.2012 Breslau Tschechien – Polen 20.45 Uhr

16.06.2012 Warschau Griechenland – Russland 20.45 Uhr

09.06.2012 Charkiw Niederlande – Dänemark 18.00 Uhr

09.06.2012 Lwiw Deutschland – Portugal 20.45 Uhr

13.06.2012 Lwiw Dänemark – Portugal 18.00 Uhr

13.06.2012 Charkiw Niederlande – Deutschland 20.45 Uhr

17.06.2012 Charkiw Portugal – Niederlande 20.45 Uhr

17.06.2012 Lwiw Dänemark – Deutschland 20.45 Uhr

10.06.2012 Danzig Spanien – Italien 18.00 Uhr

10.06.2012 Posen Irland – Kroatien 20.45 Uhr

14.06.2012 Posen Italien – Kroatien 18.00 Uhr

14.06.2012 Danzig Spanien – Irland 20.45 Uhr

18.06.2012 Danzig Kroatien – Spanien 20.45 Uhr

18.06.2012 Posen Italien – Irland 20.45 Uhr

11.06.2012 Donezk Frankreich – England 18.00 Uhr

11.06.2012 Kiew Ukraine – Schweden 20.45 Uhr

15.06.2012 Kiew Schweden – England 18.00 Uhr

15.06.2012 Donezk Ukraine – Frankreich 20.45 Uhr

19.06.2012 Donezk England – Ukraine 20.45 Uhr

19.06.2012 Kiew Schweden – Frankreich 20.45 Uhr

GRUPPE APolenGriechenlandRusslandTschechien

GRUPPE BNiederlandeDänemarkDeutschlandPortugal

GRUPPE CSpanienItalienIrlandKroatien

GRUPPE DUkraineSchwedenFrankreichEngland

Städtisches Stadion in Posen.Fassungsvermögen: 43.090 Zuschauer.

Nationalstadion in Warschau.Fassungsvermögen: 58.145 Zuschauer.

Städtisches Stadion in Breslau.Fassungsvermögen: 42.771 Zuschauer.

PGE Arena in Danzig.Fassungsvermögen: 41.582 Zuschauer.

– EIN GROSSES ZIEL

Viertelfinale21.06.2012 Warschau (1) 1. Gruppe A – 2. Gruppe B 20.45 Uhr

22.06.2012 Danzig (2) 1. Gruppe B – 2. Gruppe A 20.45 Uhr

23.06.2012 Donezk (3) 1. Gruppe C – 2. Gruppe D 20.45 Uhr

24.06.2012 Kiew (4) 1. Gruppe D – 2. Gruppe C 20.45 Uhr

Halbfinale27.06.2012 Donezk Sieger Viertelfinale 1 – Sieger Viertelfinale 3 20.45 Uhr

28.06.2012 Warschau Sieger Viertelfinale 2 – Sieger Viertelfinale 4 20.45 Uhr

Finale01.07.2012 Kiew Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2 20.45 Uhr

Arena in Lwiw. Fassungsvermögen: 34.915 Zuschauer.

Metalist-Stadion in Charkiw.Fassungsvermögen: 38.633 Zuschauer.

Donbass Arena in Donezk. Fassungsvermögen: 51.504 Zuschauer.

ERFURT-KlimaTec Thermovlies® —Das energetische Innenwandsystem zum Energiesparen und Wohlfühlen.

• Spürbar schnelleres Wohlfühlklima, und maximale Heizenergieeinsparung

• Schimmelpräventiv

• Rissüberbrückend

• Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend

• Wandklebetechnik

• Allergiker geeignet

ERFURT – KlimaTec-Energiespar-Effekt:

KLIMATEC

wände zum wohlfühlenErfurt & Sohn KG Hugo-Erfurt-Straße 1 Serviceline: Internet:

42399 Wuppertal +49 202 6110-375 www.erfurt.com

du

rc

h energiesp

a

re

n

klim

aschut

z

Weitere Informationen im Internet:

Das neue ERFURT-KlimaTec Thermovlies ent-

koppelt den trägen Kältespeicher „Wand“ vom

Raum. Dadurch steht die Wärme dem Aufheizen

der Raumluft zur Verfügung. So werden Räume

schneller erwärmt – und das mit geringerem

Heizenergieeinsatz.

www.erfurt-klimatec.comINTERNET

...mit Energiesparrechner!

Tapete auf WandTapete auf KlimaTec Thermovlies +

Wand

70 %

Frankreich ist nicht nur dasgrößte Land in der EU,

Frankreich verfügt mitdem Montblanc auch überden höchsten Berg derEU. Noch. Denn der Bergruft nicht, er schrumpft, under will weg. In den vergange-nen zwei Jahren ist der Gipfel um45 Zentimeter abgesunken. Für die Franzosenwohl noch schlimmer: Der Montblanc ist in den letzten fünf Jahren26 Meter (!) Richtung Italien abgewandert.

Die französische Küche ist berühmt für ihre Extravaganz. Auch in Sachen

Fastfood mag es der Franzose nobel: Der teuerste Burger der Welt ist

der „db Double Truffle Burger“, er steht auf der Speisekarte des „db Bistro

Moderne“ in New York und kostet umgerechnet 70,80 Euro. Sein Erfinder

ist Daniel Boulud, ein Franzose. In vino veritas. Neben Italien gehört Frankreich zu den Ländern, die denmeisten Wein anbauen. Mit 32 Millionen Hektolitern wird in Frankreich

auch am meisten Wein getrunken. Im jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch liegtFrankreich allerdings nur auf Platz drei. Es führt: der Vatikan. Hier wer-den im Schnitt 66,67 Liter konsumiert.

D ie schnellste, größte und höchste Seilbahn der Welt fährtin Frankreich. Der „Vanoise Express“ verbindet Ski -gebiete von La Plagne und Les Arcs in den Savoyenund verfügt über zwei riesige Gondeln, die jeweils200 Passagiere aufnehmen können. Die Seilbahnhat einen schönen Nebeneffekt: Sie bindet dieBerge an Frankreich und verhindert, dass sichnach dem Montblanc noch weitere Fels formatio-nen auf den Weg gen Italien machen können.

Der Nachbar, das unbekannteWesen. DFB-aktuell stelltFrankreich vor. Mit einemAugenzwinkern und ohne

Anspruch auf Vollständigkeit.Zehn Dinge, die Sie schon

immer über Frankreich wissenwollten, aber nicht zu fragen

wagten.

Deutschland hat auch unsinnige Gesetze, § 90a des BGB legt

beispielsweise fest, dass Tiere keine Sachen sind. Aha.

Frankreich will da nicht nachstehen. Bei unseren Nach barn ist

es per Gesetz verboten, seinem Schwein den Namen Napoleon

zu geben. Deshalb heißt das Schwein Napoleon aus George

Orwells „Animal Farm“ in Frank reich nicht Napoleon, sondern

„Cesar“. Ave.

Tulpen kommen aus Amsterdam, Amsterdam ist die Hauptstadt

der Niederlande, Amsterdam ist die Heimat von Ajax, Amsterdam

gehört zu Frankreich. Finde den Fehler. Ist keiner dabei. Wie bitte?

Richtig gelesen. Die Insel Amsterdam! Sie liegt im Indischen Ozean

und gehört politisch zum französischen Übersee-Territorium.

Groß, größer, Frankreich. Mit einer Fläche von 550.000

Quadratkilometern ist Frankreich das größte Land in

der Europäischen Union (EU). Die Franzosen benötigen

auch den Platz wie kein anderes Land. Statistisch gese-

hen bringt jede Französin 2,02 Kinder zur Welt.

N icht alle Französinnen leben gesund, der Weinkonsum dient alsBeleg. Dennoch haben sie mit 84 Jahren die durchschnittlich höchste Lebens erwartung in Europa. Großen Teil daran hat JeanneLouise Calment, die mit 122 Jahren, fünf Monaten und 14 Tagen dielängste menschliche Lebensspanne erreichte. Im Alter von 117 Jahrengab sie das Rauchen auf, zwölf Monate später fing sie wieder an.

ALTE DAMEN UND EINWANDERNDE

RB

ER

G

41

Der Eiffelturm, der Louvre, die Champs-Elysees, Mont martre. Paris, die fran-zösische Hauptstadt, gehört zu den schönsten Städten der Welt, Paris ist

einmalig. Stimmt gar nicht. 30 Städte und Dörfer auf der ganzen Welt tra-gen den Namen Paris. Und alleine in Deutschland leben 432 Familien mit demNachnamen Paris. Hochburg ist Berlin. Hier gibt es Paris gleich 38-mal.

F ranzosen sind Europäer, gute noch dazu.Ein Franzose ist mit Carla Bruni verhei-ratet. Ein Franzose kann auch sehr nütz-

lich sein. „Franzose“ ist die umgangs-sprachliche Bezeich nung für einenverstellbaren Schrau ben schlüssel. Er

ist ein universelles Handwerkszeug zumLösen und Anziehen von Schraubver bin -

dungen. Der Unterschied zum „Engländer“besteht darin, dass beim „Franzosen“ das Maul

beidseitig vorhanden ist.

Bei Werder feierten sie Johan Micoud einst als „Big Joe“, als genialen Spielgestalter, der maßgeblichen Anteil amBremer Double 2004 hatte. Micoud brachte französischen Esprit ins norddeutsche Spiel, ein feingliedriger kreativerGeist war er. Ist er heute noch. Ein Mann mit einem eigenen Kopf, der häufig lieber einen Satz zu wenig als zu vielsagte, dem aber auch manchmal das Image anhaftete, launisch und schwierig zu sein. In Bremen verehren sie ihngleichwohl noch immer. Hans-Günter Klemm, als Leiter der Regionalredaktion Nord des „kicker“ lange Zeit WegbegleiterMicouds, über einen außergewöhnlichen Typen und dessen Leben nach dem Fußball.

Einen so schönen Satz muss man erst mal hinbekommen. JohanMicoud hat es damals geschafft, als er Werder Bremen euphori-sierte und die Bundesliga verzückte. Also sagte Micoud in einemInterview mit dem „kicker“ auf die naheliegende Frage, ob er ein

Freigeist sei: „Ich bin kein Schaf!“ Als der Interviewer entgegnete, diessei eine schöne Formulierung, fühlte sich der Franzose sofort berufen, denJournalisten zu rüffeln: „Was Sie jetzt schon wieder denken.“ Ob er einstbewusst eine Anspielung auf seinen Bremer Trainer Thomas Schaaf set-zen wollte, bleibt allein das Geheimnis des ebenso eloquenten wie intel-ligenten Fußballers, der sogleich seine mehrdeutige Wortwahl konkreti-sierte: „Ich meine natürlich: Ich bin kein Herdentier, von Natur aus nicht.Ich bin niemand, der mit dem Strom schwimmt. Ich möchte bewusst leben.“

Originalton Johan Micoud. Eine treffende Selbstcharakteri sierung, geeig-net als passendes Lebensmotto für den exzentrischen Südländer, der vie-lerlei verkörperte. Er war und ist noch heute in seinem mehr als ruhelo-sen Privatleben nach dem Ende einer größtenteils ruhmreichen Karriereein Mann der Extreme. Eine Reizfigur und ein Rätsel zugleich. Schillerndin seiner ganzen Persönlichkeit und seinem Gehabe. Mal introvertiert, ver-schlossen wie eine Auster. Mal extrovertiert, versponnen wie eine Diva.So war er als Fußballer, so ist er geblieben als nunmehr 38 Jahre alterFußball-Pensionär, der 2008 seine Laufbahn beendete, nachdem ihm LaurentBlanc, heute Nationaltrainer, in Bordeaux keinen Vertrag mehr offerierthatte. Noch immer gilt er als Schrecken aller Sportreporter. Selbst die-jenigen, die ihn zu seinen Freunden zählen, tun sich schwer, den Star vonfrüher ans Telefon zu bekommen. „Big Joe“, wie er genannt worden ist,macht sich rar, schottet sich ab, gibt kaum Interviews, hat sich weitge-hend aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen.

Einzige Ausnahme: Erst beim Pay-TV-Kanal Orange engagiert, seit August2010 bei Canal plus, dem größten Bezahlsender im Nachbarland, zeigter sich der Öffentlichkeit. Die Fernsehmacher dürfen sich glücklich schät-zen, Micoud als Experten und meinungsfreudigen Co-Kommentator gewon-nen zu haben. Zu Beginn widmete er sich nur der französischen Liga,neuerdings lässt er seine profunden Kenntnisse auch in Sendungen überden Europa cup einfließen. Sein Wissen lässt er sich von den TV-Machernbezahlen. Andere Interviewwünsche blockt er ab, wie früher, als er oft-mals einen regelrechten Presseboykott ausgerufen und auch an der Weserseinen Rückzug ins Reich des Schweigens kultiviert hat.

So bleibt das Urteil überliefert, das er über den deutschen Fußball gefällthat: „In Frankeich genießt die Bundesliga leider keinen sehr hohen Stellen -wert. Ich verstehe nicht, warum.“ Grundsätzlich richte sich mehr Aufmerk -samkeit auf England, Spanien, ja selbst noch Italien. Dabei schwärmt Micoudvom „Niveau des Angriffsspiels“ in der Bundesliga, erwähnt die hoheTorquote und lobt insgesamt: „Die Meisterschaft ist sehr attraktiv.“

Momentan spielt die Bundesliga, Fußball an sich nicht mehr die Hauptrolleim Leben des vielseitig interessierten und begabten Zeitgenossen. Alser mit dem Kicken in Bordeaux aufhörte, widmete sich der Eigenbrötlereiner in dieser Region durchaus ehrenwerten Profession. Gemeinsammit Mathieu Chalmé, einem ehemaligen Mitspieler von Girondins, unddem Patron mit dem klangvollen Namen Alexandre de Malet Roquefort,stolzer Besitzer eines schmucken Schlosses in der Gegend, stieg Micoudin die Produktion des edlen Bordelais ein – mit anerkennenswertem Erfolg.Die Marke, für die der Ex-Fußballer mit verantwortlich zeichnet, ist auchbei Weinkennern hierzulande bekannt und geschätzt: „Premier GrandCru St. Émilion.“

Reizfigur und Rätsel: Werders ehemaliger „Maestro“ Johan Micoud

VON DER WESER IN DEN

Für die Bremer bestritt der Franzose 123 Bundesliga-

Spiele, traf dabei 31-mal.

Der Bordeaux-Wein ist im rastlosen Leben danach, dasder in Cannes geborene Lebenskünstler nun an der Atlantik -küste führt, nur das eine Standbein. Seine Vielseitigkeitbeweist der Ex-Bremer, der die Band U2 mit FrontmannBono sowie den Chansonnier Jacques Brel schätzt, auchmit seinem Einstieg ins Musikgeschäft. „Virage Tracks“heißt sein Label, das er unlängst gegründet hat. Die ersteCD kam Mitte des Jahres 2010 heraus, eine Scheibe, diePopmusik und Fußball vereinen soll. Meist recht unbe-kannte Künstler spielen Stücke ausnahmslos mit Textenaus dem ursprünglichen Gewerbe Micouds, dem Fußball.

Einst, als er noch trickreich gegen den Ball trat, hat derjunge Musikmacher die Kunst mit dem Fußballspiel ver-glichen. Micoud, dessen Frau Ana Kunstgeschichte stu-diert und mit ihrem Talent für die Malerei ihren Gattenfürs Kreative begeistert hat, über die Parallelen zwischenFußball und dem Theater: „Der Zusammenhang ist dergleiche. Das Feld, die Tribünen und dann wird gespielt.Und davor ist Nervosität.“

Auf der großen Fußballbühne fiel ihm die Hauptrolle zu.Micoud als der Maestro. „Le Chef“, tauften sie ihn in Bremen,wo er seine Glanzzeit erlebte. Klaus Allofs, der franko -file Chefeinkäufer bei Werder mit bestem Drahtin seine frühere Wahlheimat Frankreich, hatteden Mittelfeld mann aus Parma verpflich-tet, wo dieser ein unwürdiges Dasein aufder Reservebank gefristet hatte. An derWeser blühte Micoud auf. Er war derKommandeur, der Füh rungs spieler, derMacher im Mittelfeld und schließlich derMeistermacher, der die Grün-Weißen in derÄra Allofs und Schaaf zum größten Erfolg derNeuzeit führte: Gewinn des Doubles 2004.

WEINBERG Nach seiner Karriere ist der heute 38-Jährige

ins Weingeschäft eingestiegen –eines seiner vielen Standbeine.

44

Als Star fühlte sich der eigenwillige Franzose dabei nicht.„Ich will kein Star sein“, erklärte er häufig. Er habe Problemedamit, was unter dem Begriff Star zu verstehen sei. „Schonals junger Fußballer habe ich gelernt, dass die Mannschaftdas Wichtigste ist. Auch ich kann meine Qualitäten nur imGebilde zum Tragen bringen.“ Gerne fügte Micoud an, woriner den wesentlichen Unterschied bei der Spielanalyse inseinem Geburtsland Frankreich und in seiner WahlheimatDeutschland sehe: „In Frankreich wird mehr auf die Gesamt -vorstellung der Mannschaft eingegangen, in Deutschlandindes eher auf die Führungsspieler geachtet, hauptsäch-lich auf deren Fehler.“

Eigentlich passte dieser typische Südeuropäer so gar nichtin den hohen Norden. Den lockeren Lebensstil gewohnt,tat er sich schwer mit dem strengen Regelmäßigkeitenunterworfenen Dasein jenseits der Alpen. „Überall gibtes Gesetze“, hat er dies einmal sarkastisch beschrieben,„und wenn du dich nicht sofort daran hältst, weist mandich darauf hin. Ich habe den Eindruck, dass man hier keinRecht auf Fehler hat.“

Im Leben mag er mit seiner Familie somit gewisse An -passungs schwierigkeiten gehabt haben, auf dem Rasen -rechteck klappte es weitgehend problemlos. Mit seinerausgefeilten Technik, seiner famosen Übersicht und sei-ner Gabe, die Mitspieler gekonnt in Szene zu setzen, bril-lierte er in der Liga. 123 Partien für Werder von 2002 bis2006, 31 Tore und ungezählte Vorlagen, die zu Toren derKollegen namens Klasnic und Ailton führten. „Ein abso-luter Erfolgstyp“, schwärmte Mitspieler Tim Borowski. UndThomas Schaaf, der Trainer, bei dem der begnadete Edel -techniker seine Begabungen perfekt im Bremer Offensiv -system ausleben konnte, adelte den Könner mit diesenWorten: Er habe noch nie mit einem Spieler gearbeitet,„der ein Spiel so schnell verlagern kann.“

Schön war es mit dem „Chef“, aber auch schön schwierig,wie sein Mentor meint. Klaus Allofs schließt sich da derBeurteilung an, die dessen Berater Alexandre Wacker ohneUmschweife zum Besten gibt: „Johan ist kein einfacherSpieler.“ Der tägliche Umgang mit dem emotionalen wie

sensiblen Regisseur gestaltete sich zuweilendiffizil, weil der Ausnahmefußballer seinenIndividualismus mitunter doch übertrieb. Oftein Opfer seiner Launen, trat er an schlech-ten Tagen wie ein schlampiger und wider-borstiger Trotzkopf auf. Fluch und Segen fürWerder Bremen, doch am Ende entstand, nicht

nur wegen der Erfolge, ein klares Übergewichtauf der Plusseite.

Im Minus befindet sich eindeutig die Bilanz desJohan M., was die internationale Präsenz betrifft.

Überschrift: „Der verhinderte Nationalspieler“. Micoudkonnte sich nicht ins Rampenlicht rücken, weil ihm dasbreite Kreuz des Weltmeisters Zinédine Zidane den Wegversperrte. Nur 17 Einsätze mit einem Treffer für die GrandeNation stehen zu Buche. Kein besonderes Resultat für einenSpieler mit diesen Fähigkeiten, der im Kader des EM-Sieger -teams von 2000 stand und auch im Aufgebot der Mannschaftbei der WM 2002, die in der Vorrunde ausschied.

Sie nannten ihn in Bremen „Weser-Zidane“, vielleicht auchwegen dieser historischen Episode. Micoud ging damitsehr professionell um. Der Vergleich, sagte er, würde ihnehren, zugleich aber auch irritieren. „Ich spiele in Bremen.Zidane bei Real Madrid.“ Überdies sei der große Landsmann„einmalig“. Seiner Ansicht nach, so Micoud ehrlich, „istZidane der beste Fußballer der Welt.“

Zidane und Micoud, zwei große Franzosen, zwei, die fürAngriff und Offensive stehen. Micoud, dem in diesem Genrewohl die Nebenrolle zufällt, hat es mal in einem Gesprächmit dem Magazin „Rund“ treffend ausgedrückt, wie ihreSpielweise charakterisiert werden kann. Er sprach vomVersuch, „den Ball so schnell wie möglich zum Leben zuerwecken“. Ihm ist dies so phänomenal gelungen wie demgroßen Zidane. Zumindest beinahe.

Micoud im Nationalteam: AmDänen Thomas Gravesen(links) kam er in dieser Szenevorbei, am Kollegen ZinédineZidane zumeist nicht.

Nordlicht auf Zeit: Johan Micoudbegeisterte vier Jahre lang dieBundesliga. Und vor allem dieWerder-Fans.

Schnell. Komfortabel. Sicher.

■ Leichter ins Holz■ Schneller schrauben■ Deutlich reduzierte Spaltneigung

Mehr zur Power-Fast und dem fi scher Schraubensortiment auf www.fi scher-schrauben.de

Geht leichter rein als der Ball ins Tor:Die fi scher Power-Fast Schraube.

Fußball ist dein Sport? Kicken, Bolzen, Dribbeln, Schießen ist genau dein Ding? Dann

ist das DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichen perfekt für dich! Egal, ob du auf Rasen

der Spezialist bist oder dir die raue Straße lieber ist. Zeig, was du draufhast, und

beweise in mehreren spannenden Übungen deine Stärken: ob beim Kopfball oder

Kurzpass, beim Flanken, Dribbeln oder beim Toreschießen.

Such dir einfach ein teilnehmendes Restaurant oder einen teilnehmenden Verein in

deiner Nähe und werde ein Fußball-Held! Alle Infos dazu bekommst du im Internet

unter www.mcdonalds.de/sport

© 2

00

9 M

cDon

ald’

s &

DFB

5809_3_6_AZ_43513.indd 1 23.02.2009 15:37:19 Uhr

Drei Jahre musste die Bundesliga ohne Franzosen auskom-men, dann machte der VfB Stuttgart Racing Straßburg einAngebot, das die Elsässer nicht ablehnen konnten. Für exakt243.000 D-Mark wechselte Linksaußen Gilbert Gress 1966

ins Schwäbische. Er war zwar nicht mal Nationalspieler, aber das ver-dankte er weniger seinen Füßen als vielmehr seinem eigenwilligenKopf. Auf dem spross eine lange blonde Mähne, wie es damals ebengerade in Mode war. Aber Frankreichs Nationaltrainer wollte nur Kurz -haarige mit zur WM nach England nehmen. Gilbert Gress weigerte sichund musste sein Debüt in der Équipe Tricolore deshalb noch ein Jahraufschieben. In Stuttgart nannten sie Gress schon bald „den erstenBeatle der Bundesliga“. Verrückt wie Linksaußen nun mal so sind,sorgte er für Schlagzeilen neben dem Platz. So hatte er angeblich mitdem Vorstand einen „blauen Montag“ vereinbart, den er zu Ausflügenin die Heimat zu nutzen pflegte.

Sein erster Trainer Rudi Gutendorf drückte ein Auge zu. Doch als derVfB Anfang 1967 in die Krise rutschte, strich ihm der neue TrainerAlbert Sing das Privileg. Nach tagelangem öffentlichem Zoff entschul-digte sich Gress bei Mannschaft und Trainer und ging fortan auch mon-tags zum Training. Seiner Leistung tat dies keinen Abbruch, und beiden Fans war „Schilbär“ sehr beliebt. Im Dezember 1970 wurde er beiNacht und Nebel an Olympique Marseille verkauft, weil der VfBdringend Geld brauchte.

Die nachfolgenden Franzosen waren keine Glücksgriffe für ihreKlubs. Karlsruhe stieg 1968 mit Nationalspieler Gerard Hausserab, er schoss nur ein Tor und blieb ebenso nur ein Jahr, wie auch

Aus dem Nachbarland links des Rheins kamen viele Spieler, die inErinnerung geblieben sind. Die besten Franzosen der Liga waren oftauch Exzentriker und manchmal Querköpfe. Der Historiker Udo Muraserzählt die zuweilen amüsante Geschichte der Legionäre aus Frankreich.

Marc Berdoll, der 1976/77 bei Auf -steiger 1. FC Saar brücken anheuerte.Dessen Stippvisite stand unter unglücklichenVorzeichen. Während der Verein viel Geld für Berdollausgab, hielt Trainer Slobodan Cendic gar nichts von demStürmer. Als der verpflichtet worden sei, sei er ja im Urlaub gewesen,sagte Cendic unfreundlich. Dabei war Berdoll bereits Nationalspieler. Cendicverbannte den fremdelnden Legionär auf die Bank und sagte, von dortkäme er „erst wieder herunter, wenn er sich mit seinen Mannschaftskameradenvernünftig unterhalten kann“. Kurzum, mit Berdoll war es nicht so toll.

Vier Jahre vergingen, ehe der nächste Franzose den Weg über den Rheinwagte. Didier Six erinnerte in Aussehen, Spielweise und Charakter an Gilbert

Gress und hatte schon deshalb einen Bonus bei den Fans des VfB Stuttgart.Auch Six war einer jener Linksaußen, die das Klischee der Verrücktheitdieser Spezies voll erfüllten. Trainer Jürgen Sundermann sagte bei

der Ankunft über den Nationalspieler: „Vom Temperament her super,aber ein schwieriger Mann.“ Six schlug prächtig ein, schon nach sei-nen ersten Einsätzen wählten ihn die Kapi täne der Bundesliga zum Spielerdes Monats August 1981. Danach ging es bergab. Der VfB verfehlte seinZiel, Meister zu werden, meilenweit, Trainer Jürgen Sundermann wurde

Helden in Lederhosen: Bixente Lizarazu (links) und

Willy Sagnol sammelten mit dem FC Bayern reihenweise Titel.

Fast immer eine Attraktion: Franzosen in der Bundesliga

BLAUER MONTAG FÜR DEN BEATLE

Der erste Frankreich-Import der Bundesliga: Gilbert Gress kam 1966 nach Stuttgart.

von Helmut Benthaus abgelöst.Six und Benthaus – das ging nicht.Nicht nur weil das schlampigeGenie schon mal die Sporttascheoder die Fußballschuhe vergaß.

Auch auf dem Platz war Six Benthaus zu undiszipliniert.Immerhin bemühte sich der Franzose um seine Integration,indem er fleißig Deutsch lernte. Doch 1983 gestand er einemReporter: „Da lernt man wie besessen und dann, bei irgend-welchen offiziellen Anlässen, habe ich doch kein Wort ver-standen, weil die hier so einen ausgeprägten Dialekt haben.“1983 ging er zurück nach Frankreich, ein Jahr später wurdeder VfB Meister.

So ähnlich äußerte sich auch der erste Franzose des FCBayern. Von Jean-Pierre Papin, 1994 für stolze 5,5 MillionenMark vom AC Mailand verpflichtet, ist in München vor allemsein Motto „Isch will hier weg“ in Erinnerung. Mit TrainerOtto Rehhagel kam er nicht klar, immerhin trug er zum

Gewinn des UEFA-Pokals 1996 bei. Womit er der ersteFranzose war, der in Deutschland einen Titel holte.

Damit war der Bann gebrochen. Bayern München hatteseitdem die größte Freude an den Franzosen, von denenes bis heute 36 in die Bundesliga geschafft haben. MitBixente Lizarazu (1997) und Willy Sagnol (2000) gönntensie sich für fünf glorreiche Jahre eine französische Abwehr -zange: „Liza“ spielte links, Willy rechts. Das taten sie auchin der Nationalmannschaft, die in jenen Jahren Welt- undEuropameister wurde, und so fiel auch etwas Glanz auf dieBayern ab. Mit ihren französischen Weltstars gelangtendie Bayern 2001 selbst auf den Gipfel: Zum Meister-Hattrickkam der Champions-League-Triumph. „Liza“ und Willy fühl-ten sich wohl bei Bayern, lernten Schafkopfen und wur-den Publikumslieblinge. Sie blieben länger als alle ande-ren: Lizarazu kam Ende 2005 sogar für ein halbes Jahrzurück vor lauter Sehnsucht nach München. Als Sagnol imFebruar 2009 aufhörte, ging er als Rekord-Franzose derBundesliga, mit einem Einsatz mehr als Lizarazu.

Johan Micoud führte Werder Bremen 2004 zum Double.Monatelange Interview-Boykotts brachten ihm den Rufeiner launischen Diva ein, handfeste Auseinandersetzungenmit Kollegen im Training den eines Heißsporns. Aber alser 2006 ein Jahr vor Vertragsende nach Bordeaux ging,sangen sie Loblieder auf ihn an der Weser: „Durch seineArbeit auf dem Platz hat Johan dokumentiert, was er errei-chen will und hat die anderen mitgerissen. Darüber hinaushat er die Leichtigkeit des Spiels gezeigt, in einer Art,wie es nur wenige können“, sagte Trainer Thomas Schaaf.

Wer einen echten Franzosen verpflichtet, bekommt ebenimmer einen Mann mit Charakter. Und sei er noch so eigen-tümlich. Als Weltklasse-Dribbler Franck Ribéry 2007 nachMünchen kam, versprach er: „Ich bin nicht nach Deutschlandgekommen, um einer unter vielen zu sein. Ich will denFans was bieten.“ Das ist ihm fraglos gelungen, nicht nurweil er es wagte, Wasserbomben auf Oliver Kahn zu wer-fen oder den Mannschaftsbus gegen ein Verkehrsschildzu steuern. Aber auch.

Franzosen in der BundesligaName Verein Spielzeit Einsätze ToreWilly Sagnol FC Bayern München 2000-2008 184 7Bixente Lizarazu FC Bayern München 1997-2006 183 7Matthieu Delpierre VfB Stuttgart seit 2004 161 3Gilbert Gress VfB Stuttgart 1966-1971 149 25Johan Micoud Werder Bremen 2002-2006 123 31Franck Ribéry FC Bayern München seit 2007 119 41Valérien Ismaël Werder Bremen, FC Bayern München, Hannover 96 2003-2009 113 8Fabrice Ehret 1. FC Köln 2007-2011 75 4Marc Pfertzel VfL Bochum 2007-2010 73 2Marc Keller Karlsruher SC 1996-1998 61 13Didier Six VfB Stuttgart 1981-1983 59 23Youri Djorkaeff 1. FC Kaiserslautern 1999-2002 55 14Régis Dorn SC Freiburg, FC Hansa Rostock 2000-2008 52 7Chadli Amri 1. FSV Mainz 05, 1. FC Kaiserslautern 2006-2011 40 2Jonathan Jäger SC Freiburg 2009-2011 37 0Hubert Fournier Borussia Mönchengladbach 1996-1998 36 0Simon Pouplin SC Freiburg 2008-2011 34 0Gerard Hausser Karlsruher SC 1967-1968 28 1Jean-Pierre Papin FC Bayern München 1994-1996 27 3Mikaël Silvestre Werder Bremen seit 2010 27 1Guillaume Warmuz Borussia Dortmund 2003-2005 25 0Steve Marlet VfL Wolfsburg 2005-2006 21 1Gaetan Krebs Hannover 96 2007-2009 20 0Jean-Sébastian Jaurés Borussia Mönchengladbach 2008-2011 20 0Marc Berdoll 1. FC Saarbrücken 1976-1977 17 1Mathieu Béda 1. FC Kaiserslautern 2005-2006 16 0Patrick Guillou VfL Bochum 1990-1993 9 0Jean-François Kornetzky Karlsruher SC 2007-2009 9 0Olivier Veigneau MSV Duisburg 2007-2008 7 0Mourad Bounoua Eintracht Frankfurt 1998-1999 7 0Jackson Mendy SC Freiburg 2009-2010 6 0Jonathan Schmid SC Freiburg seit 2010 12 1Lilian Laslandes 1. FC Köln 2001-2002 5 0Damien Le Tallec Borussia Dortmund 2009-2011 4 0Johan Audel VfB Stuttgart seit 2010 3 0David Zitelli Karlsruher SC 1997-1998 3 0

Stürmerstar Jean-Pierre Papin(links, im Zweikampf mitManfred Schwabl) wurde inBayern nicht wirklich hei-misch. Aber: 1996 gewann ermit dem Klub den UEFA-Pokal.

48

Didier Six (rechts) erzielte für denVfB Stuttgart in zwei Spielzeiten23 Bundesliga-Tore.

Wärme ist unser Element

Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland, Bereich MKT, 35573 Wetzlar, www.buderus.de, Tel. 0 18 05/22 97 970,14 € je angefangene Minute für Anrufe aus dem deutschen Festnetz. Kosten für Anrufe aus Mobilfunknetzen betragen maximal 0,42 €/Minute.

[ Luft ]

[ Wasser ]

[ Erde ]

[ Buderus ]

Beim Heizen Energie sparen ist gut. Noch besser ist aber Energie gewinnen! Wie das funktioniert? Das zeigen wir Ihnen auf einen Klick: unter www.buderus.de/energieplushaus. Erfahren Sie, wie wir mit hochmodernen Heizsystemen schon heute den Standard von morgen ermöglichen und welche positiven Effekte Buderus Systemtechnik sonst noch für Sie bereithält. Werden auch Sie jetzt beim Heizen zum Energiegewinner. Mit Energie PLUS. Und mit Buderus!

Energie PLUS ist die Zukunft –schon heute mit Buderus

Energie PLUS Systemtechnik

KUP1178_BUD_PAnz_EPH_A4_DFB.indd 1 15.04.11 12:39

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,3–5,3/5,0–3,8/6,2–4,4 l /100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 145–114 g /km.**Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.

Eine

Mar

ke d

er D

aim

ler

AG

Warnt vor Kollisionen, unterstützt beim Bremsen.Die neue B-Klasse, serienmäßig mit COLLISION PREVENTION ASSIST.

Optische und akustische Signale warnen, wenn sich die neue B-Klasse einem vorausfahrenden Fahrzeug mit zu hoher Geschwindigkeit nähert. Bei Kollisionsgefahr wird zusätzlich die Bremskraftunterstützung aktiviert, damit Sie das Auto frühzeitig zum Stehen bringen können. Jetzt Probe fahren, bei Ihrem Mercedes-Benz Partner. Für alles, was vor uns liegt. www.mercedes-benz.de/b-klasse

Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs im Interview

„JEDER FREUT SICH AUF 56-mal hat Klaus Allofs das Nationaltrikot getragen. Er ist Europameister geworden und Vizeweltmeister, einigeJahre war er als Profi in Frankreich (Bordeaux und Marseille), und seit mehr als einem Jahrzehnt steht er alsGeschäftsführer bei Werder Bremen in der Verantwortung. Kurz: Allofs hat viel gesehen, viel erlebt. Sein Wort hatGewicht. Im Interview mit Marc Hagedorn, Sportchef des „Weser-Kurier“, spricht der 55-Jährige über Bremen,Frankreich und die Entwicklung der DFB-Auswahl. Und er räumt mit einem alten Gerücht auf.

Endlich wieder ein Länderspiel in Bremen, Herr Allofs.Ja, gefühlt ist das letzte Spiel ja schon eine kleine Ewigkeither. Deshalb ist das eine tolle Sache. Wir haben inzwi-schen so viele Stadien in Deutschland, die länderspiel-tauglich sind. Da wird es nicht leichter, welche abzube-kommen. Wir haben es 2006 ja leider nicht geschafft,WM-Stadion zu werden. Aber wir haben seitdem vieleBemühungen unternommen, um unser Stadion zu verbes-sern, natürlich nicht nur wegen möglicher Länderspiele.Ich bin froh, dass dies anerkannt wird.

Haben Sie Franz Beckenbauer auch eingeladen, damiter sich davon überzeugen kann?(schmunzelt) Ach ja, die Geschichte …

… es hieß damals scherzhaft, dass sich der „Kaiser“auf dem Parkplatz des Weser-Stadions in einer Pfützenasse Füße geholt hätte. Das soll Werders Chancen,WM-Standort 2006 zu werden, nicht gesteigert haben.Wir kennen die handelnden Personen beim DFB alle. Obnun Franz Beckenbauer, den Präsidenten Dr. Theo Zwan -ziger oder DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, unddaher sind wir sicher, dass alle Beteiligten damals nachbestem Gewissen entschieden haben.

Also nicht wegen einer Pfütze.Ganz sicher nicht wegen einer Pfütze. Wenn wir ehrlich sind,dann müssen wir festhalten, dass das Weser-Stadion einbesonderes Stadion ist. Das Besondere kann aber auch einNachteil sein: in Sachen Kapazität und auch wegen der Lage.

Wir sind mitten in der Stadt, wir liegen direkt an der Weser.Das ist schön, begrenzt aber auch unsere Möglichkeiten.

Wie sehr freuen Sie sich, dass nun diese deutscheNational mannschaft mit Spielern wie Neuer, Özil, Kloseund Müller kommt?Worüber ich mich am meisten freue, ist der Zeitpunkt die-ses Länderspiels. In dieser Phase, mit Blick auf dieEuropameisterschaft, dieses Spiel, noch dazu gegen die-sen Gegner in Bremen zu bekommen – das finde ich fas-zinierend. Das letzte Länderspiel, das ich live gesehenhabe, war das 3:0 gegen die Niederlande in Hamburg. Ichglaube, dass es da allen Fußballfreunden wie mir geht:Man freut sich auf diese Mannschaft. Ich will jetzt sehen,ob sie diese Leistung bestätigen kann.

Und? Was denken Sie?Dass es spannend wird. Man spricht weltweit von dieserMannschaft mit großer Bewunderung und viel Respekt.Das ist mehr als beeindruckend.

Sie selbst waren Profi in Frankreich, verfolgen dasGeschehen dort nach wie vor. Wie ist Ihr Blick auf dieNationalmannschaft?Die französische Nationalmannschaft befindet sich in einerPhase der Wiedergutmachung.  Nach der WM, wo es ja zuskandalösen Vorfällen gekommen ist, hat die Mannschaftviel Kredit im eigenen Land verspielt. Und das, wo dieNationalmannschaft in Frankreich sowieso nicht so einengroßen Stellenwert hat wie zum Beispiel hier bei uns. Sie

Trug schon immer gerne Grün:Allofs beim Torjubel mit RudiVöller nach seinem Tor zum 1:1 bei der WM 1986 gegen Uruguay.

53

DIESE MANNSCHAFT“

Seit zwölfeinhalb Jahren istKlaus Allofs Sportdirektor beiWerder Bremen. Als Spielergewann er mit dem Klub 1992den Europapokal derPokalsieger, ein Jahr späterdie Deutsche Meisterschaft.

haben jetzt wieder ein sehr talentiertes Team, und wennes in der Gruppe stimmt, wenn die Spieler geschlossenauftreten, dann sind die Franzosen sogar Titelanwärter.Ich erwarte das Spiel zweier Top-Nationen.

Was zeichnet die aktuelle Nationalmannschaft denn ammeisten aus? Die Mannschaft zeigt fast komplett die Tugenden, die zummodernen Fußballspiel dazugehören: eine hohe Laufbereit -schaft, eine mannschaftliche Geschlossenheit. An derDefensivleistung sind alle beteiligt. Bei eigenem Ballbesitzgehen die Spieler hohes Tempo, spielen mit Risiko, mitTempowechseln, sicherem Kurzpassspiel, überhaupt miteiner hohen Ballsicherheit. Das sind die Facetten des moder-nen Fußballs, und das imponiert. Diese Mannschaft ist kom-plett und besitzt viele Möglichkeiten.

Gibt es auch Schwächen?(überlegt lange) Das Einzige, was noch zu beweisen wäre,ist: Wie funktioniert das System unter Druck? Trotz derEM-Qualifikation hat es diese Drucksituationen ja kaum

gegeben, die Qualifikation war schnell erledigt. Situationen,in denen es drauf ankommt, ergeben sich erst im Turnier.Wenn man ehrlich ist, ist das Gerede von Schwächen zumjetzigen Zeitpunkt aber Haarspalterei.

Sie haben Turniersituationen vorhin angesprochen. 1980haben Sie bei der EM in Italien mitgespielt. Da gab eseine Begegnung mit Holland, Sie haben alle drei deut-schen Tore erzielt. Wie wirkt so etwas auf einen Spielerund eine Mannschaft?Gefühlt war ich immer bei Turnieren dabei, bei denen man derdeutschen Mannschaft nie viel zugetraut hat. Das war 1980so, aber auch bei der WM 1986 in Mexiko. Da ist aber jedes-mal durch den Turnierverlauf eine plötzliche Dynamik in dieSache gekommen. Man übersteht die Gruppenphase, es gehtin die nächste Runde. Auch dort hat man Erfolg, und es folgtdas nächste Spiel und so weiter. Da entsteht Begeisterunginnerhalb der Mannschaft, ein Zusammenhalt, das gibt einenSchub. Es bildet sich ein Siegeswille heraus. Man will dannauch den Titel holen. Das alles geht innerhalb weniger Tagevonstatten, und das ist das Besondere an Turnieren.

Was ist mit den anderen Bremern?Wir sind weiterhin der Überzeugung,

dass ein Aaron Hunt, wenn er fit ist undkonstant spielt, oder Marko Marin das Zeug

dazu haben, in der Nationalmannschaft zu spie-len. Wir wissen, dass wir im Moment eine National -

mannschaft haben, die jung ist, die funktioniert, und dasses schwer wird, dort hineinzukommen. Aber wenn man bei Werder in den Nach wuchs schaut: Wir haben U 17-, U 19-oder U 20-Nationalspieler. Da muss man natürlich die Ent -wick lung abwarten, aber generell bleibt es ein Ziel, dassWerderaner in der National mannschaft spielen sollen.

Wer sind für die EM die Favoriten?Ein Endspiel Deutschland gegen Spanien vorherzusagen,ist nicht sehr originell, aber wenn man diese Mannschaftensieht, dann liegt das einfach nahe. Reflexartig hätte ichauch die Niederlande dazuzählen können, aber wenn mandas letzte Spiel gegen Deutschland in Hamburg gesehenhat, ist man sich da nicht mehr so sicher.

Was ist wichtiger: Einen Titel zu holen? Oder schönenFußball zu spielen? Grundsätzlich: Ein Titelgewinn kann nie hässlich sein. DiesesSpiel gibt klare Regeln vor. Es gibt keine Hal tungs noten,sondern es zählen die Tore. Ein Ehrentitel wie „Meisterder Herzen“ – nein, das ist nur ein Trostpflaster. In derNach betrachtung zählen die wirklichen Titel. Dorthin gibtes viele Wege: Am schönsten ist es, wenn man effektivund attraktiv zum Titel kommt.

Welchen Anteil hat Bundestrainer Joachim Löw an derEntwicklung dieser Mannschaft?Das ist seine Mannschaft. Da steckt eine Philosophie dahin-ter, die er mit seinem Team entwickelt hat, und dazu zähleich auch Oliver Bierhoff als Manager der Nationalmannschaft.Der Bundestrainer ist seinen Weg gegangen. Das warennicht immer nur leichte Entscheidungen, sie haben sichaber weitestgehend als richtig herausgestellt. Wobei er natür-lich auch das Glück hat, auf sehr viele, sehr gut ausgebil-dete Spieler aus den Vereinen zurückgreifen zu können.

Das Miteinander zwischen der Bundesliga, die dieseSpieler ausbildet und zur Verfügung stellt, und derNationalmannschaft, wo diese Spieler dann eingesetztwerden, war nicht immer ohne Probleme.Ich erinnere mich an eine Managertagung. Da musste dieBundesliga eine grundsätzliche Entscheidung treffen: Geben wir der Nationalmannschaft die totale Unter-stützung oder nicht? Es gab eine Zeit, da gehörte es fastschon zum guten Ton, dass Spieler gar nicht zur National -mannschaft wollten. Jetzt sehen die Spieler eine Berufungals Ehre, als Pflicht und als Notwendigkeit, weil sonst derKonkurrent Pluspunkte sammelt. Natürlich ist es auch wei-terhin ein Thema, wie viele Länderspiele wirklich sein müs-sen und wie oft man als Verein Spieler abstellen sollte.Aber grundsätzlich ist klar: Wir brauchen eine erfolgrei-che National mannschaft. Sie ist ein Aushänge schild, unddavon profitieren wir alle.

Werder Bremens Anteil daran ist im Moment über-schaubar.Das stimmt. Vor ein paar Jahren haben wir gesagt:Zwei, drei Bremer Spieler sollen regelmäßigin der National mannschaft stehen. Das habenwir phasenweise übererfüllt, da waren es fünfoder sechs. Allerdings gibt es auch jetzt nochSpieler, die in meiner Wahrnehmung alsNational spieler mindestens halbe Bremersind: Klose, Özil, Mertes acker und den „gan-zen“ Bremer Tim Wiese.

100 Prozent Werder: Ge schäfts führer Allofs (rechts)

und Trainer Thomas Schaaf.

Von 1987 bis 1990 spielteAllofs in Frankreich, erst zweiJahre bei Olympique Marseilleund dann noch ein Jahr beiGirondins Bordeaux. MitMarseille, hier mit KarlheinzFörster und Gaëtan Huard (von links), wurde er 1989Pokalsieger.

56

Geschmeidig, fast katzengleich hechtet Dieter Burdenski von links nachrechts, fischt die Bälle aus den Ecken. Dann noch eine Fußabwehr auskurzer Distanz – und das mit 61 Jahren! Die rund 3.000 Zuschauerbeim Allstar-Turnier in Oldenburg erheben sich von den Plätzen, fei-ern den Torwart mit „Budde-Budde“-Sprechchören. Burdenski genießtes. „Ich zeige kurz meine Klasse, dann gehe ich raus und überlasseden Jüngeren das Feld“, sagt er und grinst. Mit 444 Bundesligaspielenfür Werder Bremen ist er an der Weser zu einer Torwart-Legende gewor-den. Auch im reifen Alter kann er von seiner großen Liebe nicht las-sen: dem Fußball. Arne Flügge, Sportredakteur der „Kreiszeitung Syke“,hat sich mit dem zwölfmaligen Nationalspieler getroffen.

Okay, schon gut, ja, „die Gelenke sind mittler-weile ein bisschen eingerostet“, sagt DieterBurdenski, Bremens Ehrenspielführer, der 2002im Alter von 51 Jahren noch einmal in der Regional -

liga-Mann schaft aushalf. „Aber so lange ich fit bin undmich gut fühle, spiele ich weiter.“ Burdenski ist fit – undein bisschen verrückt. Torhüter sind halt immer ein wenigdie Einzelkämpfer in einem Team. Das Wichtigste aber ist,findet er: „Du musst diesen Job lieben.“

Burdenski tut es – heute ebenso wie zu seiner aktivenZeit. Talent, Leidenschaft, unglaublicher Ehrgeiz und Riesen -spaß am Fußball haben ihn immer wieder zu Höchst leis -tungen getrieben und ihm am 8. Juni 1977 (2:0 in Uruguay)

Torwart-Legende und Werders Rekordspieler:

Dieter Burdenski

„BUDDE“ KANN IMMER

57

schließlich auch das Debüt in der deutschen Fußball-National mannschaft beschert. „Ich war nie der Überflie-ger, das Supertalent“, sagt Burdenski. „Ich musste mirvieles erarbeiten.“ Weil Werder zumeist gegen den Abstiegspielte, war es für ihn nicht leicht, in den Fokus zu gera-ten. „Ich habe aber häufig außergewöhnlich gut gehal-ten. Das hat mir geholfen“, sagt er.

Insgesamt brachte es „Budde“ zwischen 1977 und 1984auf zwölf Länderspiele. Dass es nicht mehr wurden, lagzum einen daran, dass Burdenski zunächst im Schattenvon Sepp Maier stand, Deutschlands „Torhüter des Jahr -hunderts“. Nachdem Maier seine Karriere 1979 verlet-zungsbedingt beenden musste, avancierte Burdenski zurNummer eins. Inklusive des Qualifikationsspiels zurFußball-EM in Italien am 27. Februar 1980 gegen Malta –übrigens in Bremen – absolvierte er fast alle Quali-Begegnungen für das DFB-Team. Doch dann geriet er mitWerder in die Krise. Die Bremer stiegen ab, Burdenski flogkomplett aus dem EM-Kader. Schumacher, Eike Immel undWalter Junghans reisten nach Italien. „Das war natürlich

total bitter für mich“, erinnert sich Burdenski. „Doch ichhabe – zugegeben – auch eine ganz schlechte Rückrundegespielt.“

Der Traum von der EM in Italien war geplatzt, ToniSchumacher die neue Nummer eins im deutschen Tor. „MeinPech war sein Glück“, sagt Burdenski. „Aber der Toni warauch einfach überragend.“ Es dauerte fast drei Jahre, bis„Budde“ im Juni 1983 beim 4:2-Sieg gegen Jugoslawiensein Comeback im Nationalteam feierte. Ein Jahr späternahm er als Nummer zwei hinter Schumacher an der EMin Frankreich teil. Deutschland scheiterte bereits in derVorrunde, Bundestrainer Jupp Derwall trat zurück. „Dannkam Franz Beckenbauer als Teamchef, und dann war Schlussfür mich“, erinnert sich Burdenski. Der „Kaiser“ hatteden personellen Umbruch eingeleitet, Torhüter wie EikeImmel und Uli Stein rückten nach.

„Vielleicht hätte ich mir ein paar Länderspiele mehrgewünscht“, sagt Burdenski, der dennoch mit „großemStolz“ auf seine Nationalmannschaftskarriere zurück-blickt – mit den Höhepunkten WM-Teilnahme 1978 inArgentinien sowie der Europameisterschaft 1984 inFrankreich, jeweils als deutsche Nummer zwei. „Ich warsieben Jahre lang dabei, stand mehr als 30-mal im Kader.Es war für mich immer eine außergewöhnliche Ehre, fürDeutschland zu spielen, Teil einer der besten Mannschaftender Welt zu sein“, schwärmt er. Und wenn es nach ihmginge, „würde ich da heute noch spielen“.

Vielleicht, weil ihn die aktuelle deutsche Fußball-National -mannschaft so begeistert. „Sie gehört zu den besten, diewir seit langem hatten“, sagt Burdenski. „In der Mann -schaft steckt ein unglaubliches Potenzial, mit vielen jun-gen, überragenden Spielern.“ Das Team von BundestrainerJoachim Löw werde in den nächsten Jahren „eine Top-Rolle in Europa und in der Welt spielen“, prophezeit „Budde“.„Sie sind weiter als andere, weil sie disziplinierter sind.Sie müssen sich jetzt aber noch mit einem Titel beloh-

Dieter Burdenski spielte zwölfmal für die

DFB-Auswahl – und heute für das Traditionsteam.

NOCHMIT

HALT

EN

das Multitalent, dem heute derdunkle Anzug ebenso gut steht wie zu sei-

ner aktiven Zeit das Trikot mit dem „W“ oder demAdler auf der Brust. „Ich hatte das Glück, Fußballer zuwerden. Ich hatte aber auch das Glück, das Leben, dieharte Arbeit nach dem Fußball kennenzulernen“, sagt er.„Ich habe in den 25 Jahren als Firmenchef gelernt, mitRückschlägen umzugehen und weiß, was es bedeutet, zwölfbis 14 Stunden am Tag zu arbeiten.“

Was ihn immer wieder aufs Neue antreibt, ist seine Liebezum Beruf. „Bei dem, was du machst, musst du glücklichund zufrieden sein“, lautet sein Motto. Auch deshalb istder gelernte Bauzeichner nach seiner Fußballer-Laufbahnnicht in seinen eigentlichen Beruf zurückgekehrt. „Wennich mir vorstelle, ich hätte mein Leben lang an einem Tischstehen und Striche ziehen müssen – ich wäre eingegan-gen wie eine Primel“, sagt er und schmunzelt. Da sinddem Keeper, der als Spieler und später als Torwart-Trainervon Werder Bremen bei Wind und Wetter in kurzen Hosenauf dem Übungsplatz stand und der stets ohne Socken indie Fußballschuhe schlüpfte, Allstar-Turniere wie neulichin Oldenburg schon viel lieber. Denn da blüht „Budde“ sorichtig auf. Auch, wenn er nur für ein paar Minuten spielt.

Noch immer am Ball: DieterBurdenski (untere Reihe,Zweiter von rechts) im DFB-Traditionsteam.

Triumphzug von Bremen:Torwart-Trainer Burdenski(Mitte) feierte mit Werder,hier mit Fabian Ernst (links)und Ümit Davala, 2004 dendeutschen Meistertitel.

nen.“ Bei der im Juni beginnenden Europa meisterschaftin Polen und der Ukraine traut Burdenski der DFB-Auswahlden ganz großen Wurf bereits zu, weil „wir einfach diebeste Mannschaft haben“.

Einen Beweis dafür kann das Team von Bundestrainer JoachimLöw schon heute gegen Frankreich antreten. Dieter Burdenskiwird zuschauen, wenn auch auf gepackten Koffern. Dennbereits am Tag danach geht’s mit der Traditions mannschaftdes Deutschen Fußball-Bundes nach Bangkok. Am 4. Märzsteigt ein Länderspiel gegen Thailand. Seit 15 Jahren istBurdenski mit dieser Auswahl weltweit unterwegs. Vietnam,Korea, China, zuletzt Russland und jetzt Thailand. Kein Wegist zu weit. „Die Mannschaft genießt weltweit ein hohesAnsehen. Die Stadien sind voll, die Spiele werden live imFernsehen übertragen“, sagt Burdenski. Schließlich ist dasDFB-Traditionsteam mit ehemaligen Welt- und Europa -meistern bestückt. „Und ich hoffe, dass Jens Lehmannjetzt häufiger mal für uns spielt“, sagt er. Auch auf dieGefahr hin, dass seine Einsätze („Ich spiele ab und zu nochmit.“) dann noch seltener werden. Doch „Budde“ sieht sichmittlerweile ohnehin mehr als Botschafter des deutschenFußballs, „und ich bin der Verbindungsmann zwischen DFB,den Spielern und den anderen Verbänden“. In Zusammen -arbeit mit Markus Weidner, Abteilungsleiter Trainerwesenbeim DFB, organisiert Burdenski die Spiele und auch Reisender deutschen Traditionsmannschaft.

Auch da ist er vom Fach. Seit 25 Jahren ist er Chef der inStuhr bei Bremen ansässigen „Burdenski Events“. EineEvent- und Veranstaltungsfirma für Trainigslager für Bundes -ligisten und europäische Vereine sowie für nationale undinternationale Unternehmen. Außerdem veranstaltetBurdenski verschiedene Events, Turniere und Incentive-Reisen. Zudem betreibt er ein Sportgeschäft. Besondersstolz ist der 61-Jährige aber auf seine Fußballschule aufder Nordseeinsel Borkum: „Es ist die älteste in Deutschland.“

Dieter Burdenski ist fußballverrückt, nach wie vor. Under ist glücklich. „Wenn ich noch mal auf die Welt kommenwürde – ich würde alles noch einmal genauso tun“, sagt

58

60

Beim DFB UMWELTCUP werden Klubs für ihr Engagement belohnt

SAUBERE SACHESportliche Wettbewerbe, das ist keine ganz neue Erkenntnis, haben vor allem eines

gemeinsam: Vor dem Anpfiff steht nicht fest, wer schlussendlich gewinnenwird. Auch aus diesem Blickwinkel gesehen, ist der DFB UMWELTCUP 2012,

der unter dem Motto „90 Ideen. Ein Ziel – Vereint für die Umwelt“ amRande des Länderspieles gegen Frankreich gestartet wird, etwas ganzBesonderes. Denn bei ihm steht der eigentliche Gewinner schon vor demAnpfiff fest: die Umwelt. Schließlich soll die groß angelegte Maßnahme

auf spielerische Weise möglichst viele Vereine, Fans und Fußballer für dasThema Umwelt- und Klimaschutz sensibilisieren. DFB-Mitarbeiter Stephan

Brause stellt die neue Nachhaltigkeits-Kampagne, die von der Nationalmannschaftunterstützt wird, vor.

Plausible Ausreden gab es in der Vergangenheit durch-aus einige. Als Fußballklub in Deutschland etwas fürden Umweltschutz zu tun, war nicht immer ganz soeinfach und auch deshalb bei vielen, durch Spiel-

und Ausbildungsbetrieb oftmals ohnehin stark gefordertenVereinen, in der Prioritätenliste eher weiter unten angesie-delt. Zumal ein Engagement für den Umweltschutz auf denersten Blick ja auch eine zusätzliche Belastung für die zumeistnicht überquellenden Vereinskassen darstellen könnte.

Doch dies gilt spätestens seit dem 27. Februar nicht mehr.Durch den DFB UMWELTCUP 2012 kann nun jeder Fußball -verein in Deutschland spielend leicht etwas für den Klima-und Umweltschutz tun. Unabhängig von seiner Größe, geo-grafischen Lage oder seinen finanziellen Möglichkeiten. „Wirwollen mit dieser nachhaltigen Kampagne zeigen, dass sichFußball und Umweltschutz nicht per se ausschließen, son-dern durchaus zusammengehören können. Deshalb hoffenwir, dass sich möglichst viele der rund 26.000 Vereine in

61

Von der Regenwasser-Zisterne zur Bewässerung des Spiel -felds und zum Reinigen der Fußballschuhe über die Einführungder Biobratwurst bis hin zum einfachen Aufhängen eines,natürlich ökologisch verträglichen, Naturschutzplakats, derVerankerung des Klima- und Umweltschutzes in den Vereins -statuten, der simplen Bildung von Fahrgemeinschaften zuSpiel und Training oder auch der „sanften Vertreibung“ vonlästigen Maulwürfen vom Vereinsgelände reichen die ent-wickelten und vom deutschen Öko-Institut zertifiziertenIdeen. Aus insgesamt 90 verschiedenen können die Vereinewählen und diese umsetzen. „Natürlich sind nicht alle Ideenneu. Sie basieren zumeist auf dem Wissen des DOSB undseiner Landes sportbünde, die schon seit langem Vereins -beratungen im Bereich Natur- und Umweltschutz anbie-ten“, sagt DFB-Direktor Willi Hink. „Aber durch die großange legte DFB-Kampagne rückt dieses wichtige Thema hof-fentlich ein wenig mehr in die Aufmerksamkeit der Vereineund der Öffentlichkeit. Dadurch wäre ein erstes Ziel bereitserreicht, schließlich wollen wir vor allem auch das Interesseund Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz stärken.“

Der Tatsache, dass konstruktive und leicht umsetzbareIdeen sowie interessante Gewinne oftmals nicht ausrei-chen, um Vereine und Fußballer für ein Thema zu begeis-tern, das nicht zum gerne zitierten „Kerngeschäft“ gehört,wird im Rahmen des DFB UMWELTCUP Rechnung getra-gen. So gehören zu den 90 Ideen, die den vier ElementenWasser, Luft, Sonne und Erde zugeordnet sind, jeweils wert-volle Tipps und Beispielrechnungen, wie der Verein durchdie Umsetzung einer Idee Ressourcen und somit langfris-tig oftmals auch finanzielle Mittel einsparen kann, diedann in anderen Bereichen eingesetzt werden könnten.

Ein Beispiel: Ein Verein will seinen kompletten Schriftwechselfortan nicht mehr auf „normalem“, sondern auf recycel-tem Papier führen. Diese Idee, die sich auf umwelt.dfb.degleich unter der Nummer eins verbirgt, ist einfach umzu-setzen und zudem, wie viele andere auch, mit einem inte-ressanten Rabatt „garniert“. Den dazugehörigen Voucherkann sich der Verein im Internet herunterladen, beim Unter -stützer online oder beim Fachhändler vor Ort einlösen,und schon hat er dank eines interessanten Nach lassesGeld gespart und etwas für den Umweltschutz getan. Dannnoch schnell die Umsetzung der Idee beim DFB melden –beispielsweise durch die Übersendung der Belege – undschon werden dem Klub die für die Idee veranschlagtenPunkte in der Tabelle gutgeschrieben. „Und damit auchwirklich jeder Verein unabhängig von seiner Größe undseinen finanziellen Möglichkeiten den Umweltcup gewin-nen kann, wird die gesammelte Punktzahl durch die Mit -glieder zahl des Klubs geteilt und so die ,Naturschutz quote’ermittelt. Diese entscheidet zum Jahresende über die Siegerauf Kreis,- Landes- und Bundesebene“, erklärt Willi Hink.Zudem hätten die Vereine natürlich auch die Möglichkeit,eigene Umweltschutz-Ideen in den Wettbewerb und somitin die Punktewertung einzubringen. Und ein Klub, der sich

Die Einbeziehung der Photovoltaik-Anlagein das gesamte Gebäudekonzept des Weser-Stadions ist einzigartig. Die Solarmodulesind harmonisch in Fassade und Dachintegriert. Sonnenstrom für etwa 300Haushalte wird von der Anlage erzeugt .

Deutschland an diesem interessanten Wettbewerb beteili-gen und damit einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass auchunsere Enkel noch in einer intakten Natur Fußball spielenkönnen“, sagt die DFB-Beauf tragte für Klima- und Umwelt -schutz, Claudia Roth.

Damit sich ab sofort möglichst viele Klubs im Internetunter umwelt.dfb.de anmelden, wurde in enger Zusammen -arbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)ein System entwickelt, welches ebenso simpel, lukrativwie sinnvoll ist. „Natürlich wird bei den Klubs weiterhinder Spielbetrieb im Vordergrund stehen und das ist auchrichtig so. Aber wir wollen die Vereine und Fußballer inDeutschland durch diese Kampagne eben auch für daswichtige Thema Klima- und Umweltschutz sensibilisierenund zeigen, dass es gar nicht so schwierig oder teuer ist,als Klub etwas zum Erhalt der Natur beizutragen“, sagtKarl Rothmund. Dass das gelingt, davon ist der für dieUmweltkampagne zuständige DFB-Vizepräsident durch-aus überzeugt. Schließlich mache die Teilnahme am DFBUMWELTCUP 2012 für die Vereine aus mehrerlei GründenSinn. „Die Klubs können durch ihr Engagement und dieUmsetzung möglichst vieler interessanter Umweltschutz -ideen nicht nur den ersten DFB UMWELTCUP und lukrativePreise gewinnen, sondern sie sparen dadurch auch nach-haltig Ressourcen und somit auf Dauer auch finanzielleMittel ein. Mittel, die angesichts oftmals knapper Kassenan anderer Stelle sicher gut eingesetzt werden können.“

62

@ Alle Informationen zum DFB UMWELTCUP gibt es auf umwelt.dfb.de

schon im vergangenen Jahr als umweltfreundlich gezeigtund einige der Ideen des DFB UMWELTCUP umgesetzt hat,schaut in die Röhre? „Natürlich nicht“, sagt Hink. „DieKlubs haben die Möglichkeit, ihre Natur schutz -Aktivitätender vergangenen drei Jahre nachzuweisen und bekom-men auch dafür Punkte für die Tabelle gutgeschrieben.“

Dass der DFB in diesem Jahr den Schwerpunkt in seinemNachhaltigkeitsbereich auf den Umwelt- und Klimaschutzlegt, ist nicht nur für Claudia Roth die logische Fortsetzungder in den vergangenen Jahren stetig intensivierten Be -mühungen des Verbandes in diesem Bereich. „Schon bei denWeltmeisterschaften 2006 und vor allem 2011 in Deutsch -land haben wir besonders auf den Umweltschutz geach-tet. Beide Turniere haben durch die Initiative ,Green Goal’grüne Spuren hinterlassen und gezeigt, wie viel Ein spar -potenzial im Sport liegt. Klimafairness und Umwelt freund -lichkeit sind eben auch dort möglich, wo man sie viel leichtnicht gleich vermutet. Deshalb wollen wir diesen wich -tigen Weg weitergehen“, sagt die Bundes vorsitzen de derGrünen. Und dabei sei es in erster Linie gar nicht mal soentscheidend, wie viele Vereine sich schlussendlich ander Premierensaison des DFB UMWELTCUP beteiligen.„Natürlich wäre es toll, wenn jeder Verein mitmachen würde.Aber letztlich lässt sich auch schon mit vielen kleinenPro jekten einiges erreichen. Es müssen ja nicht immergleich Millionen Euro oder viele Tonnen Müll oder CO2 ein-gespart werden“, sagt Roth. All diese Ideen, so die DFB-Beauftragte weiter, schützten die Umwelt und mache siesomit bereits vor dem Anpfiff zum großen Sieger des DFBUMWELTCUP 2012.

Ressourcen schonen: Bei der Rasenpflege lässt sich leicht Wasser sparen.

Claudia Roth und Vizepräsident Karl Rothmund gehören zu denInitiatoren der neuen Umweltschutz-Kampagne des DFB.

PUNKTEN FÜR DIE UMWELT.GEWINNEN FÜR DEN VEREIN.6,75 Millionen Mitglieder. Bis zu 85.000 Spiele pro Woche. Rund 26.000 Fußballvereine kämpfen um den Sieg. Jetzt auf umwelt.dfb.de anmelden, Ideen auswählen, die Umwelt schützen, Punkte sammeln und gewinnen: für die Umwelt und den Verein.

VEREINTFÜR DIE UMWELT.

umwelt.dfb.deMit freundlicherUnterstützung des

BF201200-02_Anzeige_A_210x297.indd 1 15.02.12 11:29

Neuer DFB-Imagefilm zum Thema Umwelt

LICHT AUS, SPOT AN!Nach Integration nun Umwelt- und Klimaschutz. Die deutsche National -mannschaft stellt sich erneut in den Dienst der guten Sache. So ent-stand bei den Marketingtagen der DFB-Auswahl in München der neueImagefilm des Verbandes, der am Rande des Länderspiels gegen Frankreicherstmals präsentiert wurde. Der rund 30-sekündige Spot, bei demSönke Wortmann Regie führte, soll möglichst viele Vereine in Deutschlanddazu animieren, am DFB UMWELTCUP 2012 teilzunehmen und somitetwas für den Natur schutz zu tun. Im Mittelpunkt des Spots, der künf-

tig unter anderem im Rahmen der Übertragungen vonLänderspielen und DFB-Pokalspielen in ARD, ZDF undSky zu sehen sein wird, stehen Lars und Sven Bender.

Die Zwillinge hatten bei den Dreharbeiten genauso vielSpaß wie der dritte Hauptdarsteller, Manuel Neuer. DFB-aktuell zeigt exklusive Bilder von den Dreharbeiten.

Man kennt sich noch vom„Sommermärchen“: Bastian

Schweinsteiger mit RegisseurSönke Wortmann.

64

NationaltorhüterManuel Neuer ist einerder Haupt darstellerdes Spots.

Das Nationalteam ruftzur Teilnahme am DFB UMWELTCUP auf.

Mit Spaß bei der Sache (vonlinks): Philipp Lahm, MarcoReus und Mario Götze.

Kick it like Bender: Larszeigt sein Können auch miteiner Aludose.

Sehr interessiert: SönkeWortmann erklärt Sven (links) und Lars Bender die Idee desUmweltspots.

So soll’s aussehen: ManuelNeuer und das Filmteam.

66

„Revolverheld“-Frontmann Johannes Strate zeigt Flagge: Schon seit vier Jahren ist er Mitgliedim Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. „Ich finde es schön, als ein Zeichen der

Zugehörigkeit“, sagt er. Länderspiele sind Pflichttermine für ihn, ebenso Werder-Spiele. Und das als Exil-Bremer in Hamburg. 2008 sang er mit seiner Band den offiziellen DFB-Song zur Europameisterschaft. Diesmallässt er gerne anderen den Vortritt. Warum das so ist und warum er sein altes Lied nach wie vor für aktuell hält,hat er DFB-Redakteur Gereon Tönnihsen erzählt.

Ein regnerischer Nachmittag im HamburgerSchanzen viertel. Johannes Strate ist pünktlich aufdie Minute zum Gespräch erschienen. Mütze aufdem Kopf, Schal, Bart, lässiger Look. Morgens hat

er an neuen Songs geschrieben. Er ist entspannt, er hateinige gute Ideen gehabt an diesem Tag. Jetzt blättert erim „DFB-aktuell“ vom Spiel gegen die Niederlande. „Wow,sogar mit Poster“, sagt er. „Das hänge ich mir in die Küche.“Das würde passen. Denn auch ein Poster von Werder Bremenhat er da schon untergebracht. Werder ist überall. Zumin -dest für ihn. In Bremen, in Hamburg, egal wo.

Schon als Kind ging er mit seinem Vater ins Weser-Stadion.Er wuchs in Worpswede auf, dem Künstlerdorf vor denToren Bremens. Rune Bratseth und Wynton Rufer warendie Helden seiner Kindheit. Heute geht er manchmal mitMarco Bode zum Golfen, auch so einer, den Strate ver-ehrte, als er noch kleiner war. „Er ist ein sehr belesener,intelligenter, feiner Mensch, ganz bodenständig“, sagtStrate. „Natürlich war am Anfang eine gewisse Ehrfurchtda. Marco Bode! Was für geile Tore der für Werder geschos-sen hat, als ich dabei war. Aber diese Ehrfurcht nimmt ereinem sehr schnell, so etwas braucht der gar nicht. Es istein Verhältnis auf Augenhöhe.“ Als sich die beiden malzusammen ein Spiel von Werder anschauten, war Strate

90 Minuten lang fasziniert – nicht nur wegen des Spiels,sondern weil er die ganze Zeit mit dem 40-maligenNationalspieler fachsimpeln konnte, „einfach überragend“.

Wenn Strate über Werder spricht, gestikuliert er viel. DasThema ist ihm wichtig. Pizarro, ja, der sei eine Tormaschine,aber man brauche noch gestandene Abwehrspieler, „hilftja nichts“. Sein Klub sei in dieser Saison „wie Dr. Jekyllund Mr. Hyde. Es ist schwer, aus dieser Mannschaft schlauzu werden“. Er schaut sich jedes Spiel im TV an, egal ober zu Hause oder unterwegs ist. Als er vor zwei Jahrenin New York war, sah er Bremens legendäre drei Siegegegen den HSV in einer Saison, „da habe ich mich richtigheimisch gefühlt, auch wenn ich so weit weg war“. Stratesaß vor dem Fernseher und schrie und feuerte seine Elfan. Aus der Ferne, aber gefühlt so nah. Der 31-Jährige istein emotionaler Zuschauer und ein abergläubischer. „Ichdenke Sachen wie: ‘Wenn ich jetzt mal kurz rausgehe, schießtder Gegner ein Tor’. Auch wenn ich weiß, dass das totallächerlich ist“, sagt er.

Früher, als er noch in Bremen wohnte, ging er regelmä-ßig ins Stadion. 2009 sang er mal die Hymne „LebenslangGrün-Weiß“ vor der Fankurve. Werder gewann 3:2 gegenReal Madrid. Viel lernen musste Strate dafür nicht: DasLied kannte er auch vorher schon auswendig. „Es erzeugtGänsehaut bei mir“, sagt Strate, der sich vor dem Spieldas typische Bier-mit-Bratwurst-Gedeck gönnt, „weil daseben dazugehört“. Er rührt in seinem Chai Tea Latte, nimmteinen großen Schluck und sagt dann: „Ich weiß gar nichtgenau, was mich am Fußball so fasziniert. Es ist auf jedenFall ein sehr ästhetisches Spiel, wenn man es gut macht.Und gerade unser Nationalteam macht das gerade, auchDortmund zeigt, wie es geht. Werder hat es in den ver-gangenen Jahren vorgemacht.“ Er stellt sein Glas ab, lehntsich zurück und rückt seine Mütze zurecht. Wie guter Fußballgeht, das weiß er. Aber ihn selbst spielen? In der F-Jugendhat er sich mal beim FC Worpswede versucht. Nach zweiSpielen hat er Schluss gemacht. Unerträglich schlecht seier gewesen, sagt er. Und Angst vorm Ball habe er gehabt.„Jetzt spiele ich gerne hin und wieder hobbymäßig“, sagter. „Ich kann ganz gut knipsen, auch Freistöße schießen.Aber was den aktiven Fußball angeht, habe ich keineAnsprüche mehr an mich selbst.“ Dafür an seine beidenTeams, wie jeder Fan.

2008 traten die Jungs vonRevolverheld dem Fan ClubNationalmannschaft bei.

FAN CLUB

NATIONALMANNSCHAFT

POWERED BY

Sänger und Fan-Club-Mitglied Johannes Strate glaubt ans deutsche Team

„DIESES JAHR GEHT DAS

Seit 2008 sind Johannes Strate und seineKollegen von Revolverheld Mitglied im FanClub Nationalmannschaft powered byCoca-Cola. „Ich finde das sehr schön, alsZeichen der Zugehörigkeit. Das ist einetolle Sache. Das ganze Land steht hinterder Mannschaft, vor allem bei Turnieren.Und der Fan Club steht immer an der Spitze,schon allein durch die ganzen Choreos, sagtStrate. 2008 – das war auch das Fußballjahrfür die Band. Eines Tages kam ein Anruf vomDFB. Und die Frage: „Habt ihr Lust, unseren EM-Fan-Song zu schreiben?“ Die fünf Jungs hatten,natürlich hatten sie, Ehrensache. „Für uns war daswie im Paradies“, sagt Strate. Heraus kam der Song„Helden 2008“ mit Liedzeilen wie „Wir gehen zusam-men in die Geschichte ein“ und „Lasst uns einmal alleHelden sein“. Vor und während des Turniers waren dieRevolverhelden im Dauerstress, von einer Bühne zur nächs-ten: Fanmeile, Stadien, Sportstudio. Auch auf der Seebühnein Bregenz traten die Jungs auf, Strate hatte sich gera-de einen Kreuzbandriss zugezogen. Jürgen Klopp, damalsZDF-Experte, führte ihn auf die Bühne. Nach der Ankunftder Mannschaft in Berlin spielte die Band vor dem Branden -burger Tor – gemeinsam mit den Spielern. „Und dann stehstdu da, und ein Per Mertesacker singt deinen Song mit,das ist natürlich der Wahnsinn“, sagt Strate. Anschließendkam Mario Gomez zu ihm und sagte: „Echt ein guter Song,Jungs.“ Diese EM-Zeit gehört zu Strates Karrierehighlights.

FUSSBALL-WUNDER WEITER!“

Überzeugter Adlerträger: „Schonbei den vergangenen Turnierenwar die deutsche Mannschaft fürden Titel gut – und diesmal erstrecht“, sagt Johannes Strate.

Mit Fußball-Songs hat es sich damit aber für ihn. „Ich habemeine Schuldigkeit getan“, sagt er. „Ich habe für meinenVerein gesungen und für die Nationalmannschaft. Man sollnie nie sagen, aber ich glaube, das Thema ist durch.“ Geradehat er sein erstes Soloalbum herausgebracht. „Die Zeichenstehen auf Sturm“ heißt es. Ob das was mit Fußball zutun hat? Strate lacht auf, „nein, aber mal gar nichts“. Esist viel poetischer. Strate, der norddeutsche Jung’, be -schreibt den Titel so: „Ich hatte das Bild des alten Seemannsim Kopf, der aufs Meer hinausschaut und sagt: ,Die Zeichenstehen auf Sturm.’ Die Leute fragen, woher er das weiß.Und er sagt: ,Ich spüre das einfach.’ Das gilt auch für mich.Für mich ist das Album natürlich auch eine große Verän -derung, ein Zeichen des Aufbruchs und der Entwicklung.Auch ich habe gespürt, dass diese Seite von mir gehörtwerden wollte.“ Diese Seite ist ruhiger, reifer, auch einwenig schwerer. Würde morgen der DFB noch mal anru-fen, würde Strate sagen: „Nehmt doch den alten Song!‘Dieses Jahr geht das Fußball-Wunder weiter!’ Das hatnoch immer Bestand, daran glaube ich.“

Von der deutschen Mannschaft hält er einiges. „Schonbei den vergangenen Turnieren war sie für den Titel gut,diesmal auch, vielleicht mehr denn je“, sagt er. „Ich findees super, dass so viele junge Leute im Nationalteam amStart sind und dass sie die Verantwortung auch anneh-men. Die Mann schaft ist so spielstark wie lange nicht mehr.“Mesut Özil war einst schon bei Werder Bremen seinLieblingsspieler gewesen, seine Entwicklung überraschtihn daher nicht wirklich, „er ist sehr konstant geworden“.Okay, früher spielten mal mehr Bremer in der Mannschaft.Aktuell ist es nur Tim Wiese. Aber immerhin sind einigeEx-Werderaner dabei. Neben Özil noch Miroslav Klose. AuchPer Mertesacker ist normalerweise dabei. „Die sind ja

bei uns erst richtig gut geworden“, sagt Strate und grinst. „Wenn wir Europameister werden, hat Werder sicherauch Anteil daran.“ Strate spricht gerne von „Wir“, wenner von seinen Mannschaften spricht, wie so viele das tun. Bei der EM wird er jede deutsche Partie schauen und so viel wie möglich andere Spiele. Ein Konzert zugeben, wenn Deutschland spielt, sagt er, mache sowie-so keinen Sinn: Keiner würde kommen. Vermutlich aucher selbst nicht.

Dreieinhalb Monate noch, dann will sich Strate ein wei-teres Poster in die Küche hängen. Das vom deutschenEuropa meister-Team 2012. Wenn das Fußball-Wunder wirk lich weitergeht.

Revolverhelden auf der Fanmeile:„Helden 2008“ war der offizielleFan-Song des DFB zur EM …

… und alle sangen mit.

Freie Auswahl: drei Farben,

drei Dekoroberflächen

Verkehrsweiß

Weißaluminium Titan Metallic

Terrabraun

Golden Oak

Dark Oak

Haustür RenoDoor und Garagen-Sectionaltor RenoMatic in Verkehrsweiß inklusive Antrieb

Modernisieren Sie jetzt und sparen Sie bis zu 30 %**

Diese Aktionsangebote sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Das Garagen-Sectionaltor RenoMatic in der modernen Oberfläche Micrograin inklusive Antrieb und die Haustür RenoDoor. Besonders günstig in Weiß, gegen geringen Auf preis in zwei weiteren Farben und in drei hochwertigen Decograin-Dekoren lieferbar.

* Unverbindliche Preisempfehlung ohne Aufmaß und Montage für das Garagen-Sectionaltor RenoMatic in den Aktionsgrößen

2375 × 2125 mm und 2500 × 2125 mm inkl. Antrieb bzw. die Haustür RenoDoor in der Aktionsgröße 1100 × 2100 mm

ohne Seitenteile inkl. 19% MwSt. Gültig bis zum 31.12.2012 bei allen teilnehmenden Händlern in Deutschland.

** Im Vergleich zu einem LPU-Tor mit gleichem Tormotiv und gleicher Oberfläche.

Mehr Infos unter:

www.hoermann.deTel. 0 18 05-750 100* *

*0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.

Tür des Jahres

Ab 1.249 €*

Tor des Jahres

Ab 899 €*

Auf das Leben.

Henkell. Prickelnd seit 1856.

71

Halb-Französin im DFB-Trikot: Celia Okoyino da Mbabi

PAS DE PROBLÈME!Kein Gewissenskonflikt. Keine innere Zerrissenheit. Noch nicht ein-mal ein drohender Familienkrach. Alles pas de problème!Celia Okoyino da Mbabi schöpft ihr Potenzial alsVorlagengeberin für spektakuläre Überschriftenpartout nicht aus. Stattdessen bemüht dieNational spielerin mit dem deutschen und fran-zösischen Pass vor dem Länderspiel zwi-schen der DFB-Auswahl und der ÉquipeTricolore ihr diplomatisches Geschick.„Der Bessere möge gewinnen“, sagt siestaats männisch. DFB-Redakteur NielsBarnhofer über eine Fußballerin, die zeigt,dass der Sport jede Grenze überwinden kann.

Celia Okoyino da Mbabi kann beides. Sie ist sowohlfranzösisch als auch deutsch. Nicht nur, weil siebeide Staatsangehörigkeiten besitzt. „Ich habemir das Beste von beiden Kulturen herausge-

sucht“, sagt die 23-Jährige und lacht. Ein buntes undfacettenreiches Spektrum an Charakterzügen hat

sie sich auf diese Art angeeignet. Da steht an demeinen Ende das Vertrauen in Werte wie Disziplinund Fleiß und am anderen das Bekenntnis zurLockerheit und Gelassenheit des Savoir Vivre.

Es ist kein Widerspruch für die Offensivspielerin,scheinbare Gegensätze zu vereinen. Denn für sie

stellt sich nicht die Frage nach einem Entweder-oder. Und genau das macht diese junge Frau aus.

Sie geht ihren eigenen Weg. Unbeirrt und selbstbe-wusst. Keineswegs verkrampft, sondern sehr authen-

tisch. Kurzum: Sie ist ein Typ. Ein sehr guter Typ.

Diese Ausstrahlung spürt man schnell, wenn man in ihrerNähe ist. Immer wenn in der Frauen-Nationalmannschaft

gelacht, gekichert und gefeixt wird, ist die Chance groß,dass Celia Okoyino da Mbabi nicht fern ist. Denn sie

ist kommunikativ, besitzt Humor und Tiefgründigkeit.Die 23-Jährige kann man auf dem Fußballplatz anspie-len, aber man kann sie auch neben dem Fußballplatzansprechen. Sie weiß sich zu artikulieren. DieStudentin der Kulturwissenschaften bleibt keine

Antwort schuldig, wenn es um die eigene Leistung,um die Spielanalyse, aber auch um andere Themenaußerhalb des Sports geht. Sie liefert nicht nuram Ball nachvollziehbare Argumente.

Das macht sie zur perfekten Integrations bot -schafterin, zur Vorzeigeathletin. Deshalb nahm sieDFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger auch mit zum 4. Integrationsgipfel der Bundesregierung in Berlin.Bei der Veranstaltung im Bundeskanzleramt 2010,die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geleitetwurde, hielt sie vor rund 120 Vertretern aus Politik,Wirtschaft, Medien, Sport und Migranten orga -nisationen einen kurzen Vortrag.

Über ihren Lebensweg referierte sie, die in Bonngeborene Tochter einer Französin und einesKameruners. Dabei thematisierte sie die Rolledes Fußballs bei ihrer Integration. „Der Fußballhat mir sehr dabei geholfen, mich problemlosin die deutsche Gesellschaft zu integrieren,sodass ich heute studieren und für die deut-sche Nationalmannschaft spielen kann. Ichhabe durch den Sport gelernt, dass es auchfür Kinder mit Migrationshintergrund inDeutschland Chancengleichheit gibt“,erzählte die 61-malige Nationalspielerin.

Celia Okoyino da Mbabischwärmte früher für Zinédine Zidane.

72

Zum entspannten Umgang mit den verschiedenen Kulturenträgt auch ihr Umfeld bei. „Mit meiner Mutter unterhalteich mich auf Französisch. Mit meinem Vater spreche ichdeutsch“, sagt sie. Und wer dafür eine tiefgründige Erklärungerwartet, wird nur enttäuscht. „Das war schon immer so“,erwidert sie. C’est ça.

Genauso selbstverständlich ist es für sie, den Kontakt zuihrer Verwandtschaft in Frankreich zu pflegen. Eine Tantelebt in Paris. Die meisten Verwandten sind jedoch in Brive-la-Gaillarde zu Hause, einer Gemeinde etwa 50 Kilometersüdlich von Limoges. Zuletzt war sie dort im vergange-nen Herbst zu Besuch. Kurzentschlossen reiste sie dort-hin, als sie wegen eines Syndesmosebandrisses ausfiel.Der Fußball war für sie in diesem Moment ganz fern. Denn:„Meine Verwandten in Frankreich sind nicht so fußball-verrückt.“

Aber auch in Sachen Fußball pflegt sie ihren Draht nachFrankreich. Der reicht bis in die französische Frauen-Nationalmannschaft. „Mit Élodie Thomis verstehe ich michgut“, sagt Celia Okoyino da Mbabi. Einfach, weil sie sichhäufig über den Weg gelaufen sind, wie zuletzt am 5. Juli2011 beim WM-Spiel in Mönchengladbach. „UnsereKarrieren sind ziemlich parallel verlaufen“, erzählt sieund meint damit, dass sie sich schon in den U-National -mannschaften regelmäßig begegnet sind. Aus flüchtigenWortwechseln auf dem Feld und im Hotel ist mittler-weile eine Freundschaft geworden, die über Internet undSkype gepflegt wird.

Celia Okoyino da Mbabi kann sich für den französischenund den deutschen Fußball begeistern. Mit zehn Jahrenhat sie die WM 1998 verfolgt. Ein Schlüsselerlebnis. Undwer konnte sich denn auch den Künsten eines ZinédineZidane verschließen? „Ein überragender Spieler. Er hatalles gehabt. Ich habe ihn zu seiner aktiven Zeit bewun-dert“, sagt die Spielerin des SC 07 Bad Neuenahr.

Jetzt ist es Franck Ribéry, der ihr sofort einfällt. „Der isttypisch französisch: sehr gut ausgebildet und dribbelstark.Es macht Spaß, ihm zuzuschauen“, sagt sie. Überhauptschätzt sie das große Potenzial, das der französische Fußballhat. Allerdings merkt auch sie, dass es bei „Les Bleus“derzeit noch nicht ganz rund läuft. „Irgendwie fehlt danoch was“, sagt sie. Und: „Ich glaube, dass die deutscheMannschaft momentan weiter ist.“

@ Weitere Informationen zur Frauen-National-mannschaft finden Sie unter dem ButtonNationalmannschaft auf DFB.de

Kein Spiel wie jedes andere:Die 23-Jährige traf beim WM-Spiel 2011 gegen Frankreichzum 4:2-Endstand.

Okoyino da Mbabi im Zweikampf mit derFranzösin Wendie Renard (rechts).

RUHIG BLEIBEN, WENN‘S AUFREGEND WIRD.

Höchst sparsam, außergewöhnlich zuverlässig und im Betrieb erfreulich leise –die Arbeitsplatzdrucker von KYOCERA.

KYOCERA. Wirtschaftlicher drucken und kopieren.

KYOCERA MITA DEUTSCHLAND GmbHOtto-Hahn-Str. 12 – D-40670 MeerbuschInfoline: 08 00 8 67 78 76 – Fax: +49 (0) 21 59 9 18 - 106www.kyoceramita.de

dfb_aktuell.indd 1 15.02.12 13:04

Reisen wie die Profis... mit den Profis

Euro Lloyd DFB Reisebüro GmbH Otto-Fleck-Schneise 6aD-60528 Frankfurt am MainTel. +49 (0)69 677 207-20Fax +49 (0)69 677 207-29

www.eurolloyd-dfb.de A Hogg Robinson Group company

Euro Lloyd DFB Das offizielle Reisebüro des Deutschen Fußball-Bundes

9.2.2011 in DortmundDeutschland – Italien 1:1 (1:0)Deutschland: Neuer – Lahm ( 64. Boateng),Mertesacker, Badstuber (64. Hummels),Aogo – Khedira, Schweinsteiger – Müller(46. Götze), Özil, Podolski – Klose (75. Großkreutz).Tore: 1:0 Klose (16.), 1:1 Rossi (81.).Schiedsrichter: Eric Braamhaar (Niederlande).Zuschauer: 60.196.

26.3.2011 in Kaiserslautern (EM-Qualifikation)Deutschland – Kasachstan 4:0 (3:0)Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Bad stu ber, Aogo – Khedira, Schweinsteiger (78. Kroos) – Müller (78. Götze), Özil,Podolski (65. Gomez) – Klose.Tore: 1:0 Klose (3.), 2:0 Müller (25.), 3:0 Müller (43.), 4:0 Klose (88.).Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev(Mazedonien).Zuschauer: 47.849.

29.3.2011 in MönchengladbachDeutschland – Australien 1:2 (1:0)Deutschland: Wiese – Träsch, A. Friedrich,Hummels, Schmelzer – S. Bender,Schweinsteiger (64. Kroos) – Schürrle,Müller (65. Götze), Podolski – Gomez (73. Klose).Tore: 1:0 Gomez (26.), 1:1 Carney (61.), 1:2 Wilkshire (64.).Schiedsrichter: Stéphane Lannoy(Frankreich).Zuschauer: 30.152.

29.5.2011 in SinsheimDeutschland – Uruguay 2:1 (2:0)Deutschland: Neuer – Lahm (66. Höwedes), A. Friedrich (66. Badstuber), Hummels,Schmel zer – Rolfes, Kroos (79. Träsch) –Schürrle (58. Podolski), Özil (46. Klose),Müller (79. Götze) – Gomez.Tore: 1:0 Gomez (20.), 2:0 Schürrle (35.), 2:1 Gargano (48.).Schiedsrichter: Olegario Benquerenca(Portugal).Zuschauer: 25.655 (ausverkauft).

3.6.2011 in Wien (EM-Qualifikation)Österreich – Deutschland 1:2 (0:1)Deutschland: Neuer – Lahm, A. Friedrich,Hummels, Schmelzer – Khedira (69. Bad-stuber), Kroos (90. Aogo) – Müller, Özil,Podolski (67. Schürrle) – Gomez.Tore: 0:1 Gomez (44.), 1:1 A. Friedrich (51., Eigentor), 1:2 Gomez (90.).Schiedsrichter: Massimo Busacca(Schweiz).Zuschauer: 47.500 (ausverkauft).

7.6.2011 in Baku (EM-Qualifikation)Aserbaidschan – Deutschland 1:3 (0:2)Deutschland: Neuer – Höwedes, Badstuber,Hum mels, Aogo – Lahm, Kroos – Müller (88. Holtby), Özil (81. Götze), Podolski (76. Schürrle) – Gomez.Tore: 0:1 Özil (30.), 0:2 Gomez (41.), 1:2 M. Husejnow (89.), 1:3 Schürrle (90.).Schiedsrichter: Michael Koukoulakis(Griechen land).Zuschauer: 30.000.

10.8.2011 in StuttgartDeutschland – Brasilien 3:2 (0:0)Deutschland: Neuer – Träsch, Hummels (88. Boateng), Badstuber, Lahm –Schweinsteiger (85. Rolfes), Kroos – Müller,Götze (88. Cacau), Podolski (46. Schürrle) –Gomez (46. Klose).Tore: 1:0 Schweinsteiger (61., Foulelfmeter), 2:0 Götze (67.), 2:1 Robinho (71., Foulelf -meter), 3:1 Schürrle (80.), 3:2 Neymar (90.).Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn).Zuschauer: 54.767 (ausverkauft).

2.9.2011 in Gelsenkirchen (EM-Qualifikation)Deutschland – Österreich 6:2 (3:1)Deutschland: Neuer – Höwedes (46.Boateng), Hum mels, Badstuber, Lahm –Kroos (85. Götze), Schwein steiger – Müller,Özil, Podolski (74. Schürrle) – Klose.Tore: 1:0 Klose (8.), 2:0 Özil (23.), 3:0 Podolski (28.), 3:1 Arnautovic (42.), 4:1 Özil (47.), 4:2 Harnik (51.), 5:2 Schürrle(84.), 6:2 Götze (88.).Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien). Zuschauer: 53.313 (ausverkauft).

6.9.2011 in DanzigPolen – Deutschland 2:2 (0:0)Deutschland: Wiese – Träsch, Mertesacker,Boateng, Lahm (46. Schmelzer) – Rolfes (77. L. Bender) – Schürrle, Götze, Kroos, Podolski (60. Müller) – Klose (46. Cacau).Tore: 1:0 Lewandowski (55.), 1:1 Kroos (68., Foul elf meter), 2:1 Blaszczykowski (90., Foulelfmeter), 2:2 Cacau (90.).Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien).Zuschauer: 40.000.

7.10.2011 in Istanbul (EM-Qualifikation)Türkei – Deutschland 1:3 (0:1)Deutschland: Neuer – Boateng (74. Höwedes),Mertesacker, Badstuber, Lahm – Schweinsteiger,Khedira – Müller, Götze (90. Reus), Podolski (62. Schürrle) – Gomez.Tore: 0:1 Gomez (35.), 0:2 Müller (66.), 1:2 Hakan Balta (79.), 1:3 Schweinsteiger (86., Foulelfmeter).Schiedsrichter: Martin Atkinson (England)Zuschauer: 50.000 (ausverkauft).

11.10.2011 in Düsseldorf (EM-Qualifikation)Deutschland – Belgien 3:1 (2:0)Deutschland: Neuer – Höwedes, Mertesacker,Hummels, Lahm (84. Gündogan) – Khedira, Kroos –Müller (71. Reus), Özil, Schürrle – Gomez (76. Cacau).Tore: 1:0 Özil (30.), 2:0 Schürrle (33.), 3:0 Gomez (48.), 3:1 Fellaini (86.).Schiedsrichter: Svein Oddvar Moen (Norwegen).Zuschauer: 48.483.

11.11.2011 in KiewUkraine – Deutschland 3:3 (3:1)Deutschland: Zieler – Boateng, Badstuber, Hum - mels – Träsch (46. Schürrle), Khedira (46. Rolfes),Kroos (87. L. Bender), Aogo – Götze (66. Müller),Özil (66. Podolski) – Gomez (83. Cacau).Tore: 1:0 Jarmolenko (28.), 2:0 Konopljanka (36.),2:1 Kroos (38.), 3:1 Nasarenko (45.), 3:2 Rolfes (65.), 3:3 Müller (77.). Schiedrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien).Zuschauer: 69.720.

15.11.2011 in HamburgDeutschland – Niederlande 3:0 (2:0)Deutschland: Neuer – Boateng (65. Höwedes),Mertesacker, Badstuber (46. Hummels), Aogo –Kroos (82. Rolfes), Khedira (88. L. Bender) – Müller,Özil, Podolski (65. Götze) – Klose (81. Reus).Tore: 1:0 Müller (16.), 2:0 Klose (25.), 3:0 Özil (66.).Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei).Zuschauer: 51.500 (ausverkauft).

Die deutsche Startaufstellungbeim 3:0-Sieg gegen dieNiederlande am 15. Novembervorigen Jahres in Hamburg gegendie Niederlande. Oben von links:Manuel Neuer, Holger Badstuber,Toni Kroos, Dennis Aogo, PerMertesacker, Sami Khedira,Miroslav Klose, Jérôme Boateng.Unten von links: Lukas Podolski,Thomas Müller, Mesut Özil.

DIE LÄNDERSPIEL-STATISTIK

75

Reuter bringt IhrBad auf Trab!

Mit Top-Marken zu Top-Preisen!

Geprüfte Sicherheitbeim Onlinekauf.

Ausstellungen: Kühlenhof 2, 41169 MönchengladbachGewerbestraße 1b, 79194 Gundelfingen | www.reuter-badshop.de

Lukas Podolski zieht mitMaier und Rummenigge gleichLukas Podolski ist auf dem Weg in die Riege der 100er.Beim 3:0 gegen die Niederlande trug der 26-jährige Kölnerschon zum 95. Mal das Trikot der Nationalmannschaft undzog damit mit Sepp Maier und Karl-Heinz Rummeniggegleich. Der Nächste, der von ihm überholt werden könnte, ist Berti Vogts. Derhat 96 Einsätze absolviert.Miroslav Klose steht bei 113 Länderspielen, mittler-weile deutlich vor JürgenKlinsmann, aber immer nochganz weit weg von LotharMatthäus, der zwischen 1980und 2000 genau 150-mal denAdler auf der Brust trug. Diedeutschen Rekordspieler imÜberblick:

77

Zum zehnten Mal zu Gast in Bremen

In der Hansestadt Bremen gastierte die deutscheNationalmannschaft zuletzt am 7. September 2005.Damals gab es einen 4:2-Erfolg gegen Südafrika. LukasPodolski gelangen drei Treffer, Tim Borowski bei sei-nem „Heimspiel“ einer. Zur ersten Elf gehörten nebenPodolski auch damals schon Per Mertesacker, MiroslavKlose und Bastian Schweinsteiger. Bei den bislangneun Auftritten des DFB-Teams in Bremen gab es fünfSiege, drei Unentschieden und eine Niederlage, ent-sprechend ist auch das Torverhältnis positiv: 20:6.Die Länderspiele in Bremen im Überblick:

23.05.1939 Irland 1:1

27.02.1980 Malta 8:0

EM-Qualifikation

04.06.1988 Jugoslawien 1:1

02.06.1992 Nordirland 1:1

30.04.1997 Ukraine 2:0

WM-Qualifikation

28.04.1999 Schottland 0:1

29.05.2001 Slowakei 2:0

30.04.2003 Serbien/Montenegro 1:0

07.09.2005 Südafrika 4:2

Ron-Robert Zieler erhielt trotz dreier Gegentoregute Noten beim Länderspiel-

Debüt in der Ukraine.

1. Lothar Matthäus 1502. Miroslav Klose 1133. Jürgen Klinsmann 108 4. Jürgen Kohler 105 5. Franz Beckenbauer 103 6. Joachim Streich 102 * 7. Thomas Häßler 101 8. Hans-Jürgen Dörner 100 *

Ulf Kirsten 100 ** 10. Michael Ballack 98

11. Berti Vogts 9612. Sepp Maier 95

Lukas Podolski 95Karl-Heinz Rummenigge 95

15. Jürgen Croy 94 *16. Bastian Schweinsteiger 90

Rudi Völler 9018. Andreas Brehme 86

Oliver Kahn 86Konrad Weise 86 *

* Länderspiele für den DFV** Länderspiele für den DFV und den DFB

50 Neulinge seit 2006 Joachim Löw verhalf in seiner Ära als Bundestrainerinsgesamt 50 Spielern zu ihrem Länderspiel-Debüt. Letzter Neuling war Ron-Robert Zieler, deram 11. November 2011 beim 3:3 in der Ukraine seinePremiere im Nationaltrikot feierte. Damit avancier-te der Torhüter von Hannover 96 zum 891. Natio -

nalspieler in der DFB-Geschichte. Die Länderspiel-Premieren bei Joachim Löw:

Manuel Friedrich 16.08.2006 (3:0 gegen Schweden)Malik Fathi 16.08.2006 (3:0 gegen Schweden)Piotr Trochowski 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien)Jan Schlaudraff 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien)Alexander Madlung 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien)Clemens Fritz 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien)Mario Gomez 07.02.2007 (3:1 gegen die Schweiz)Simon Rolfes 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark)Stefan Kießling 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark)Roberto Hilbert 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark)Patrick Helmes 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark)Robert Enke 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark)Gonzalo Castro 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark)Christian Pander 22.08.2007 (2:1 gegen England)Heiko Westermann 06.02.2008 (3:0 gegen Österreich)Jermaine Jones 06.02.2008 (3:0 gegen Österreich)Marko Marin 27.05.2008 (2:2 gegen Weißrussland)Serdar Tasci 20.08.2008 (2:0 gegen Belgien)René Adler 11.10.2008 (2:1 gegen Russland)Tim Wiese 19.11.2008 (1:2 gegen England)Marcel Schäfer 19.11.2008 (1:2 gegen England)Marvin Compper 19.11.2008 (1:2 gegen England)Mesut Özil 11.02.2009 (0:1 gegen Norwegen)Andreas Beck 11.02.2009 (0:1 gegen Norwegen)Christian Gentner 29.05.2009 (1:1 gegen China)Cacau 29.05.2009 (1:1 gegen China)Tobias Weis 02.06.2009 (7:2 gegen VAE)Christian Träsch 02.06.2009 (7:2 gegen VAE)Manuel Neuer 02.06.2009 (7:2 gegen VAE)Sami Khedira 05.09.2009 (2:0 gegen Südafrika)Jérôme Boateng 10.10.2009 (1:0 gegen Russland)Aaron Hunt 18.11.2009 (2:2 gegen die Elfenbeinküste)Thomas Müller 03.03.2010 (0:1 gegen Argentinien)Toni Kroos 03.03.2010 (0:1 gegen Argentinien)Stefan Reinartz 13.05.2010 (3:0 gegen Malta)Mats Hummels 13.05.2010 (3:0 gegen Malta)Kevin Großkreutz 13.05.2010 (3:0 gegen Malta)Dennis Aogo 13.05.2010 (3:0 gegen Malta)Holger Badstuber 29.05.2010 (3:0 gegen Ungarn)Sascha Riether 11.08.2010 (2:2 gegen Dänemark)André Schürrle 17.11.2010 (0.0 gegen Schweden)Marcel Schmelzer 17.11.2010 (0:0 gegen Schweden)Lewis Holtby 17.11.2010 (0:0 gegen Schweden)Mario Götze 17.11.2010 (0:0 gegen Schweden)Sven Bender 29.03.2011 (1:2 gegen Australien)Benedikt Höwedes 29.05.2011 (2:1 gegen Uruguay)Lars Bender 06.09.2011 (2:2 gegen Polen)Marco Reus 07.10.2011 (3:1 gegen die Türkei)Ilkay Gündogan 11.10.2011 (3:1 gegen Belgien)Ron-Robert Zieler 11.11.2011 (3:3 gegen die Ukraine)

Dreifacher Torschütze beim 4:2 gegen Südafrika

vor fünfeinhalb Jahren: Lukas Podolski.

78

Miroslav Klose: Da waren’snur noch fünf …Gerd Müller muss immer mehr um seinen Torrekord in derNationalmannschaft bangen. Miroslav Klose liegt nach sei-nem Treffer gegen die Niederlande nur noch fünf Tore hin-ter dem einstigen Torjäger aus München, der jedoch ver-mutlich zeitlebens die beste Quote haben dürfte. Seine68 Treffer gelangen ihm in 62 Spielen. Sicher in den „Top10“ steht auch Lukas Podolski, der auch schon 43-mal fürdie DFB-Auswahl traf – und damit genauso oft wie DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler. Die Nationalspieler mit denmeisten Toren im Überblick:

Und wieder Klose: Der Angreifer vonLazio Rom erzielte gegen die

Niederlande bereits seinen 63.Treffer für die Nationalmannschaft.

Service für alle Sammler: DFB-aktuell im AbonnementDas offizielle Programmheft des Länderspiels Deutschland gegen Frankreich ist nichtnur vor Ort im Bremer Weser-Stadion erhältlich. Zum Stückpreis von 3,50 Euro (Auslandfünf Euro) inklusive Versandkosten können auch ältere Ausgaben des DFB-aktuell – vonden Heim-Länderspielen oder vom DFB-Pokalfinale – sowie des DFB-arena zu den Heimspielender Frauen-Nationalmannschaft über die folgende Adresse bestellt werden:

Andreas Voigt, Ruhlsdorfer Straße 95, Greenpark-Haus 42, 14532 StahnsdorfTelefon 03329/696910, E-Mail: [email protected], www.kickclick.com

1. Gerd Müller 682. Miroslav Klose 633. Joachim Streich 55 *4. Jürgen Klinsmann 47

Rudi Völler 47 6. Karl-Heinz Rummenigge 457. Uwe Seeler 43

Lukas Podolski 43 9. Michael Ballack 42 10. Oliver Bierhoff 3711. Ulf Kirsten 34 **12. Fritz Walter 3313. Klaus Fischer 3214. Ernst Lehner 3115. Andreas Möller 2916. Edmund Conen 2717. Hans-Jürgen Kreische 25 *

Eberhard Vogel 25 *19. Richard Hofmann 2420. Lothar Matthäus 23

Bastian Schweinsteiger 23

* Länderspiel-Tore für den DFV** Länderspiel-Tore für den DFV

und den DFB

856. Länderspiel derNationalmannschaftSeit gut 104 Jahren trägt die deutsche Nationalmannschaftoffizielle Länderspiele aus. Das Spiel heute gegenFrankreich ist das 856. ihrer Geschichte, die am 5. April1908 mit einem 3:5 in Basel gegen die Schweiz begann.Die bisherige Bilanz: 494 Siege, 174 Unentschieden und187 Niederlagen. Das Torverhältnis aus allen 855 Län der -spielen, in denen insgesamt 891 Nationalspieler eingesetztwurden, lautet 1.913:1.015.

Bundestrainer Joachim Löw: 52 Siege in 75 LänderspielenBeim abschließenden Länderspiel des Jahres 2011 inHamburg gegen die Niederlande feierte Joachim Löw einkleines Jubiläum: Zum 75. Mal betreute er das Nationalteamals verantwortlicher Bundestrainer. Sein Debüt hatte eram 16. August 2006 mit einem 3:0 gegen Schweden gefei-ert. Auch gegen die Niederländer mehr als fünf Jahre spä-ter gab es ein 3:0. Es war bereits Löws 52. Sieg als Bundes -trainer, dazu kommen 13 Unentschieden und nur zehnNiederlagen (Torverhältnis: 186:61). Löw setzte insgesamt75 Spieler ein.

BRINGT IHR WISSEN AUF DIE POLE-POSITION

KICKER-SONDERHEFT FORMEL 1

SCHAFFT VETTEL DAS TRIPLE?

Oder gleich bestellen: Telefon: +49 911 216 22 37, Telefax: +49 911 216 21 21, E-Mail: [email protected], online: www.kicker.de/sonderhefte (Versand zzgl. Porto) 82

13_0

212_

hg_a

f

Zur WM-Saison 2012 alles drin: Alle Fahrer, alle Teams,

alle Strecken Reportagen, Interviews, Porträts, Hintergründe

Als Extra: Vettel bewegt – das Titelfoto in 3-D die Stecktabelle für Fahrer- und Teamwertung das Superposter des Weltmeisters

Jetztim

Handel!

Special Olympics,die Sportorganisation

für Menschen mit geistiger Behinderung

3x Müller, 3x Helden: Torjägerlegende Gerd Müller,

WM-Torschützenkönig Thomas Müller

und Special Olympics Fußballer Florian Müller

In jedem von uns steckt ein Held – auch in Ihnen. So wie unsere Fußballhelden Gerd und Thomas Müller unterstützen viele Prominente die Idee und die Arbeit von Special Olympics und die vielen Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung, die im Sport ihr Bestes geben.

Auch Sie können so einfach mithelfen – als freiwilliger Helfer, als Betreuer, als Organisator oder mit Ihrer Spende.

Spendenkonto 464 466 201 · Stichwort Be a Fan · Commerzbank Berlin BLZ 120 400 00

www.specialolympics.deFür Ihre Spende erhalten Sie von Special Olympics Deutschland eine Zuwendungsbescheinigung.

Wie komme ich zu der Seite?Jeder kann sich die Seite über die Web-Adresse www.face-book.com/DieNationalmannschaft anschauen. Wer schonein Facebook-Profil hat, kann einfach als Suchbegriff „Die Nationalmannschaft“ eingeben. Auf der Startseiteerscheint dann ein Bild des Teams und darunter der Slogan„Klick’ hier, wenn du für Deutschland bist“. Folgt man die-sem Aufruf, kann man aktiv am Geschehen auf der Seiteteilnehmen, sich mit anderen Fans austauchen und vie-les mehr.

Gibt es dort auch aktuelle Inhalte?Ja, regelmäßig. Natürlich besonders rund um die Treffender Nationalmannschaft bekommen die Fans exklusiveEinblicke, die vielen anderen verwehrt bleiben, etwa zuletztbei den Marketingtagen oder auch vor und nach den Spie-len – bei Facebook wie auf dem Twitterkanal „DFB_Team“.Bilder aus dem Teamhotel, beim Spielen auf der PlayStationoder beim Gespräch mit den Kollegen, alles das gibt esnur hier. Dazu exklusive Videos von DFB-TV, die auch direktauf der Seite abgespielt werden können, und Live-Streams

der deutschen Pressekonferenzen sowie News vonteam.dfb.de und DFB.de. Eines ist klar: Verpassen wirdman hier nichts.

Was gibt es noch auf der Seite?Ein ganz besonderes Special gibt es unter dem Punkt „Duim Trikot“. Dort kann jeder sein Porträt auf den Körpereines Nationalspielers setzen – und so zumindest auf demFoto wie einer aussehen. Auch ein Veranstaltungskalendergehört zur Seite, ebenso wichtige Informationen zu Ticketsfür die deutschen Spiele. Um das Team immer bei sich zuhaben, gibt es außerdem das exklusive „Mission 2012“-Wallpaper zum Download. Über den Button „Empfehlen!“kann jeder Fan seinen Freunden die Seite ans Herz legen.

Was ist noch geplant?Ein Highlight der EM-Vorbereitung soll der Wettbewerb„Unser Shirt für Kiew“ werden, in dem die Fans der Seiteihr eigenes T-Shirt zur Europameisterschaft entwerfenkönnen, ganz nach eigenem Geschmack und Belieben. DieRedaktion sucht anschließend ihre Top 10 aus. Diese wer-den dann auf Facebook zur Wahl gestellt. Der Entwurf, derdie meisten „Likes“ bekommt, wird schließlich produziert– und exklusiv an die Facebook-Fans der Nationalmannschaftverkauft. Im regulären DFB-Fanshop wird es das T-Shirtnicht zu kaufen zu geben.

Was ist die Aktion „Es ist Zeit für Schwarz & Weiß“?Die Idee ist einfach und vielleicht gerade deshalb so erfolg-reich. „Es ist Zeit für Schwarz und Weiß“ heißt die Facebook-Aktion, mit der die Fans den deutschen Spielern die bes-

81

Bei Facebook ist das deutsche Team die Nummer eins

DER ERSTE TITEL IST SCHON SICHERSo schnell ist noch keine Mannschaft Europameister geworden. Erstim Dezember an den Start gegangen, ist der offizielle Facebook-Auftritt des Nationalteams praktisch aus dem Stand die beliebtesteSeite aller EM-Teilnehmer geworden. Und selbst im weltweiten Vergleichliegt Schwarz-Rot-Gold vorne. „Gefällt mir“ – das sagen schon mehrals 1,2 Millionen Fans. Die wichtigsten Fragen und Antworten zurneuen Seite.

f

Das Nationalteam liegt auch bei Facebook

auf Erfolgskurs.

82

@ So kommen Sie direkt zur neuen Seite:www.facebook.com/DieNationalmannschaft

ten Wünsche für das EM-Turnier auf den Weg geben konn-ten. Gepostet bei Facebook und am Ende ausgewählt undgedruckt für ein Buch, das im Rahmen des Frankreich-Spiels übergeben wird. Einige tausend Fans haben mitge-macht und gezeigt: „Wir stehen hinter unserem Team!“

Gibt es eine bestimmte Zielgruppe?Alle Fans der Nationalmannschaft oder die, die es nochwerden wollen, sind die Zielgruppe, egal woher sie kom-men und wie alt sie sind. Wie nicht anders zu erwarten,sind die meisten Fans der Seite recht jung. Etwa 95 Prozentvon ihnen sind 44 Jahre alt oder jünger, davon etwas mehrals 40 Prozent sind zwischen 18 und 24 Jahre alt. Etwazwei Drittel der User sind männlich.

Wo steht die Seite der Nationalmannschaft im inter-nationalen Vergleich?Ganz vorne. Anfang Januar hat die neue Facebook-Seitedes Nationalteams die Engländer von Platz eins verdrängt.Deutlich mehr als 1,2 Millionen Fans hat die Seite schon

und damit rund 80.000 mehr als die der „Three Lions“.Auf Platz drei und vier liegen Mexiko und Brasilien mitrund einer Million Fans. Spanien ist derzeit Zehnter (circa300.000) hinter den USA, Argentinien, Italien, Frankreichund Japan.

Woher kommen die Fans?Das ist durchaus erstaunlich. Etwa die Hälfte der Fanskommt aus Deutschland, Zweiter in diesem Ranking istIndien (85.000), gefolgt von den USA (75.000) und Mexiko(65.000). Auf den weiteren Plätzen folgen Malaysia,Indonesien und Venezuela. Die Stadt mit den meisten deut-schen Fans ist Berlin (circa 25.000). Auf Platz zwei liegtknapp dahinter München, dann Mexiko City, Köln,Hamburgund, ja, Beirut, Amman und Guatemala City. Deutsche Fansgibt es überall – und bei Facebook sind sie so nah dranwie noch nie. Bei der EURO und auch sonst.

Klicke auf „Gefällt mir“, wenndu für Deutschland bist.

Exklusiv bei Facebook undTwitter (von links):

Schweinsteiger bei der Kaffee-pause, Neuer und Höwedes im

DFB-TV-Interview und dieKabine vor dem Spiel.

FUSSBALL.de stellt Klubs mit ungewöhnlichen Namen vor

VON MAULWÜRFEN UND STRICKMIEZENIn der Berichterstattung zum Amateurfußball gibt es auf FUSSBALL.deseit einiger Zeit eine ganz besondere Kategorie: „Warum heißen dieso?“ Darin werden Klubs mit skurrilen Namen vorgestellt. Sie hei-ßen „Strickmiezen“, „Maulwürfe“ oder „Wilde 13“ – und die Gründedafür sind oft genauso ungewöhnlich.

Was haben die „Strickmiezen Kemtau“, die „PalmStrikers Eschwege“, „Astoria Walldorf“, die „Wilde13 Sprockhövel“ und die „Maulwürfe Neuruppin“gemeinsam? Hinter allen Bezeichnungen ver-

bergen sich Fußball-Vereine, die mit ihren Mannschaftenin einer Amateurliga spielen. „Diese Namen fanden wir sointeressant, dass wir sie direkt in unsere neue Themen-Serie gepackt haben“, sagt Jörg Runde, verantwortlicherRedakteur des Internetportals FUSSBALL.de.

Das neue Format beschäftigt sich einzig allein mit kurio-sen Vereinsnamen, die in den deutschen Amateurligen zufinden sind. Lustige Geschichten haben die Klub-Gründerzu erzählen. So entspringt der Name „Wilde 13 Sprockhövel“einer Wohngemeinschaft, die im Haus Nr. 13 wohnte, unddie „Palm Strikers Eschwege“ heißen so, weil sie in ihrerersten Trainingseinheit Palmen umdribbelten. Allerdingsnicht in einem botanischen Garten, sondern in einer Dis -kothek. Die Maulwürfe Neuruppin waren früher eineBetriebssportgemeinschaft der Tiefbau Neuruppin, dieStrickmiezen Kemtau entspringen dem Spitznamen desVereinsgründers. Und Astoria Walldorf? Hat den gleichen„Vater“ wie das berühmte Hotel „Waldorf-Astoria“: JacobAstor, in Walldorf geboren und später in den USA erfolg-reich. Seine Nachfahren taten viel für die kleine Stadtnahe Heidelberg – und entsprechend wurde 1908 der Vereinnach den Astors benannt.

„Diese Geschichten machen die Serie aus. Mehr als 15 Vereine haben wir bereits vorgestellt“, sagt Rundeund ergänzt: „Es sollen aber noch viel mehr werden.Denn wir haben gemerkt, dass die User an Geschichtendieser Art interessiert sind. Wir werden jedenfalls wei-ter recherchieren.“ Zahlreiche Leserbriefe bestätigendie FUSSBALL.de-Redaktion in ihrem Vorhaben. EinigeNamensvorschläge wurden sogar von Usern eingereicht.„Darauf hoffen wir auch in Zukunft. Wer also skurrileKlubnamen kennt, kann sich gerne an die Redaktion perMail an [email protected] wenden“, sagt Runde.

Das gilt übrigens generell für alle Themen, aus der Rubrik„Blickpunkt Amateure“. Denn die Kicker der unteren Klassenstehen mehr denn je im Fokus der FUSSBALL.de-Redaktion:„Wir merken einfach, dass die besonderen Geschichtenvon der Kreisklasse bis zur Oberliga großen Anklang fin-den.“ Zuletzt fanden die Berichte über einen Hattrick in94 Sekunden und über eine Trainerin, die im Guinness-Buch der Rekorde steht, den Weg auf die Seite. „Das sinddie Themen, auf die wir zukünftig setzen. Über Hinweisefreuen wir uns immer“, sagt Runde.

@ Weitere Informationen finden Sie auf www.fussball.de

85

87

Dem BFV gehören nur 80 Vereine an – das hat auch seine Vorteile

AUF KURZEN WEGENZUM ERFOLGDer Bremer Fußball-Verband (BFV) ist der kleinste aller 21 Landes -ver bände im DFB. Ihm gehören 80 Vereine in drei Kreisen an. Dieüberschaubare Größe hat gerade beim Zusammenwirken von Verbandund Vereinen oder auch bei der Talentförderung manche Vorteile, wiedas Porträt von BFV-Pressesprecher Oliver Baumgart zeigt.

Sie liegt mitten im Herzen der Stadt, die Verbands -geschäfts stelle des BFV. Hier, am Osterdeich inBremens guter Fußballstube, dem Weser-Stadion,hat der Verband im Jahr 2005 sein Quartier bezo-

gen. Auf zwei Etagen in einem der gläsernen Türme derNordtribüne leistet das Team um Geschäftsführer AndreasVogel täglich seinen Dienst für den Fußball. Doch Haupt -amtlichkeit muss man im kleinsten Landesverband schonsehr akribisch suchen, um sie zu finden. „Der größte Teilunserer Arbeit wird von rund 150 ehrenamtlichen Mitar -beiterinnen und Mitarbeitern in den verschiedenstenGremien aufgefangen“, sagt Björn Fecker. Der 34-Jährigeleitet seit Mai 2010 als jüngster Präsident eines Landes -

verbandes die Geschicke im BFV, der vom Engagementvieler Ehrenamtlicher lebt und noch sechs hauptamtlicheMitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Sein Verbandbaue auf das Ehrenamt, sagt Fecker. Dies schlage sichfinanziell letztlich auch in den Vereinen nieder. „Nirgendwoin Deutschland ist es unterm Strich so günstig, Fußball zuspielen, wie bei uns in Bremen“, sagt der Verbandschef.

Die Wahl Feckers birgt übrigens eine weitere Besonderheiteines so kleinen Verbandes. „Bei uns herrscht das Prinzipder Direktdemokratie. Sowohl im Verbandsbeirat als auchim Verbandstag selbst sitzen und entscheiden dieVereine“, erläutert Fecker einen wesentlichen Unterschiedzu anderen Verbänden. „Man kennt sich und das machtvieles einfacher“, beschreibt der BFV-Präsident.

Ein lebhaftes Beispiel hierfür ist die Einführung des Online-Spielberichts. „Wir haben unsere Klubs in der Einführungs -phase direkt und vor Ort bei den ersten Spielen unter-stützt“, sagt Fecker. Seinen Vereinen hat der Verband imLaufe der letzten Jahre bereits Netbooks und Drucker für

Die Auswahlmannschaften des BFV haben sich auf Bundesebeneimmer weiter verbessert.

88

die tägliche Arbeit geschenkt. Überhaupt ist der BFV tech-nisch ganz weit vorn mit dabei. Im sozialen Netzwerk Face -book war man der erste aller DFB-Landesverbände, dermit einem eigenen Profil online ging. Das war vor zweiJahren. Vor einem Jahr war dann der Schritt zum Blogging -dienst „Twitter“ die logische Konsequenz aus dem Erfolg.„Dank Twitter und Facebook konnten wir die Zugriffszahlenauf unsere Verbands-Homepage um rund ein Viertel stei-gern“, berichtet Fecker.

Zu den Hauptaufgaben des Verbandes gehört neben derSpielplanung und -abwicklung natürlich auch die Talent -förderung. Verbandssportlehrer Wilfried Zander und DFB-Stützpunktkoordinator Thomas Horsch, der auch für denBereich der weiblichen Auswahl-Mannschaften verant-wortlich ist, arbeiten dabei Hand in Hand mit Werder Bremen und der Eliteschule des Fußballs in Bremen-Ober -vie land, in der beide Parteien gemeinsam mit der Bil dungs - behörde eng und erfolgreich zusammenwirken. ZahlreicheJunioren-Nationalspieler und auch einige Junioren-Natio -nal spielerinnen brachte diese Kooperation bereits her-vor, und nicht zuletzt profitierten auch aktive Bundes -liga spieler wie beispielsweise Werders Aaron Hunt vondem System. Zwar hat der BFV nur einen einzigen Bundes -ligaklub in seinen Reihen, dennoch brauchen die Landes -auswahl-Teams den Vergleich mit anderen Verbänden nichtzu scheuen. Die Zeiten, in denen Bremen stets am Tabellen -ende eines DFB-Länderpokals zu finden war, sind längstgraue Vergangenheit.

Die Aus- und Fortbildung von Trainern, Schiedsrichtern,Mitarbeitern, Vereinsvertretern oder Lehrern ist ein wei-terer Schwerpunkt des Verbandes. Im Bereich der Trainer -ausbildung hat sich die zentrale Ausbildung in der ehema -ligen Sportschule Stadtwerder, dem heutigen LidiceHaus,bewährt. Die vom BFV angebotenen Maßnah men erfreuen

DFB-Direktorin Steffi Jonesbesuchte die Gewinner derSchul- und VereinskampagneTEAM 2011.

Bremer Fußball-VerbandFranz-Böhmert-Straße 1 B28205 BremenTelefon: 0421/ 791 66 0Telefax: 0421/ 791 66 50E-Mail: [email protected]: www.bremerfv.de

sich dabei auch außerhalb des Verbands gebietes größterBeliebtheit, sagt Verbands sportlehrer Zander. Insbesonderefür Vereine des niedersächsischen Umlandes ist Bremenein beliebter Ausbildungsort. Mitar beiter und Vereins -vertreter werden vor allem in den einzelnen Modulen desDFBnet regelmäßig geschult. Lehrerin nen und Lehrer wer-den über das DFB-Projekt „20.000+“ erreicht.

Ein weiterer Erfolg des kleinen Bremen ist der Bundessiegin der Schul- und Vereinskampagne TEAM 2011 des DFB.Hier erreichte der BFV prozentual die meisten Teilnehmer.Dass diese bundesweiten Erfolge sicherlich auch der Größedes Verbandes geschuldet sind, ist für BFV-Präsident Feckeraber keinesfalls ein Sieg zweiter Klasse. „Auch wir müs-sen unsere Vereine und Schulen erst einmal mobilisie-ren“, sagt er. „Dies ist völlig unabhängig von der Größe.“

Seit 2010 ist Björn FeckerPräsident des Bremer Fußball-Verbandes.

Tolle Preise zu gewinnen!Mehr Infos unter www.dfb.de in der Rubrik „Nachhaltigkeit“ oder bei Deinem Landesverband.

DFB-Aktion „Fair ist mehr“: Mach mit und Du bist der Gewinner!

Es gibt viele Gründe, Fan eines Vereins zu werden. Der, dass einemdas Trikot so gut gefällt, dürfte eher zu den ungewöhnlichengehören. Bei Jan Delay war das ein Argument, Werder-Fanzu werden, obwohl er aus Hamburg kommt. Der erfolg-reiche Musiker ist immer auf dem Laufenden, wie es umseinen Klub steht. Mit einem deutschen Nationalspielerhat er sogar mal ein Lied aufgenommen. DFB-Redak -teur Gereon Tönnihsen über einen Mann, der die Bühnegerne gegen die Tribüne tauscht und mal ein ganzesPanini-Album voll hatte. Mit Jonny Otten, Rudi Völlerund den anderen Größen der 80er.

Das Trikot trägt er immer noch. „Özil“ steht drauf,Nummer „11“ und „Werder Bremen“, darunter ÖzilsUnterschrift – zugegeben kein ganz aktuelles Outfit,schon anderthalb Jahre nicht mehr. Aber egal,

es stecken Erinnerungen drin. An einen gemeinsamenAuftritt. Jan Delay, Musiker, und Mesut Özil, Fußball-Profi,zusammen auf dem Platz, zusammen im Studio. 2010 wardas, im Frühjahr, ein paar Wochen später begann die WMin Südafrika. Özil war damals noch Bremer, Delay war mitdem Zug aus Hamburg gekommen. Gemeinsam kicktensie auf Werders Trainingsplatz, danach standen sie vordem Mikro. Özil bekam eine eigene Strophe im Song „Large“mit der schönen Textzeile „Wir stinken nach Fisch, dennwir sind Werderaner“. „Mesut war ganz toll, ein ganz zurück-haltender, lieber, gut erzogener Mensch“, sagt Jan Delay.„Wenn ich bedenke, dass er das erste Mal in seinem Lebengerappt hat, dabei gefilmt wurde und noch 50 Augen aufihn geschaut haben, dann hat er das ganz, ganz großgemacht.“

Jan Delay, der eigentlich Jan Phillip Eißfeldt heißt,hat schon auf vielen großen Bühnen gestanden.Beim Eurovision Song Contest hat er dieDüsseldorfer Arena gerockt, und mehr als 130Millionen Menschen sahen zu. Er war in unzäh-ligen Fernsehshows, seine Konzerte sindimmer ausverkauft, für seine ganzenPreise und Auszeichnungen hat er kaumnoch Platz, er tritt mit Stars wie UdoLindenberg auf, und seine beiden vori-gen Alben „Mercedes Dance“ und „WirKinder vom Bahnhof Soul“ schossen andie Spitze der Charts. Aber wenn Werderspielt, ist er immer noch einfach derJan, der sich ein Trikot anzieht undlaut wird, wenn seine Mannschaftein Tor schießt. Einer von vielen.

Musiker Jan Delay trägt bei Werders Heimspielen ein Özil-Trikot

MIT MESUT AM MIKRO UND

91

Der 35-Jährige ist Hamburger, da geboren, da aufgewach-sen und wohnt noch immer da. Vermutlich wird man dortvieles, Werder-Fan aber eher nicht. Warum wurde er esalso? „Unter anderem deshalb, weil ich die Werder-Trikotsso toll fand“, sagt er. Er war sieben, als er Werder für sichentdeckte. Der HSV fiel damit raus, ebenso St. Pauli, trotzder räumlichen Nähe. „Pauli hat damals irgendwo undirgendwas gespielt, aber die waren nicht in meinem Panini-Album. Und Jonny Otten und Thomas Schaaf eben schon,einmal hatte ich es sogar voll“, sagt Delay. „Alles, wasda nicht drin war, war nicht in meiner Welt.“ Außerdemstammt sein Vater aus Oldenburg, „das ist ja im Grundeein Bremer Vorort“. Oft war er bei seiner Oma zu Besuch,und da waren eben alle für Werder. 1983, das war dieZeit, als sich in Bremen Rudi Völler und Otto Rehhageleinen Namen machten, und die beiden mochte er, eben-so Karl-Heinz Rummenigge, obwohl der damals fürdie Bayern spielte. „Und als Michael Kutzop 1986 imentscheidenden Spiel gegen Bayern den Elfmeter anden Pfosten gesetzt hat, habe ich zwei Tage geweint“,sagt er. In den Volkspark ging er regelmäßig mit sei-nem Onkel – um sich die anderen Spieler anzuschau-en. Am liebsten die von Werder.

War früher Rudi Völler sein Favorit, wurde es späterMario Basler. „Wenn man etwas älter ist, guckt manja auch mehr drauf, was das für Typen sind“, sagt JanDelay. „Und Basler war halt total anders, nicht nurauf dem Platz. Der war echt derbe und hat so geil

gespielt.“ Heute hält er viel von Claudio Pizarro – und vonNationaltorwart Tim Wiese. „Wir gewinnen beim HSV imPokal. Wiese hält drei Elfmeter und geht dann mit demMegafon in der Hand vor der Kurve total ab. Im fremdenStadion!“, sagt Delay, dessen Liebe zum Fußball in Phasenverlief. In der Grundschulzeit kickte er fast jeden Tag mitFreunden im Park. Als er aufs Gymnasium kam, war Fußballnicht mehr sexy. Basketball war ihm lieber. Länderspielesah er sich immer noch an, Werder-Spiele verfolgte er nurin der Zeitung. Andere Zeiten. Erst als Dortmund Mitteder 90er durch die Champions League fegte, erwachtesein Fußball-Interesse wieder, denn Fußball bekamGlamour.

Gefestigt, geradezu zementiert wurde es mit der WM 2006.Deutschland war Gastgeber, Deutschland war lebendig,Deutschland war bunt. Spieler wie Asamoah, Odonkor,Podolski oder Neuville spielten im DFB-Trikot. „Genau dashat diese Mannschaft so toll gemacht“, sagt Delay. Dasdeutsche Team begeisterte Millionen Fans. Jan Delay tratsogar im Nationaltrikot auf – nicht als nationales Bekennt -nis, sondern als Symbol der Verbundenheit zu diesem Team.„Die Mannschaft 2006 hat es geschafft, mir die Angst vorden Deutschland-Farben zu nehmen. Dieses Turnier hatgroße Teile des Rassismus getötet“, sagt er. „Auf einmalhaben Libanesen und Palästinenser hier bei uns Deutschland-Fahnen aufgehängt. Ich halte nichts von Nationalismus,aber der Fußball hat uns echt alle irgendwie zusammen-geschweißt.“ Viele sind seither Fans geblieben. Auch er.

Mit Mesut Özil nahm Delay 2010 eine Single auf. „Mesut hat dasganz, ganz groß gemacht“, sagt der Musiker.

Entertainer mit Fußball-Faible:

Jan Delay.

JONNY IM PANINI-ALBUM

Und auch das hat die WM 2006 bewirkt: Immer mehr Fraueninteressieren sich für Fußball. „Der DJ muss drauf ach-ten, dass die Frauen tanzen. Dann läuft der Rest von ganzalleine“, sagt Delay.

Fußball steht bei ihm inzwischen wieder ziemlich weit oben.Ein gutes Spiel, das kann ihn berauschen. Begeistert

ist er neben Mesut Özil, dem alten Musikerkumpel,besonders von Mario Götze. „Er hat mich total

geflasht. Ich habe ihn live im Weser-Stadion gese-hen. Der hat da noch nicht mal groß aufgespielt,

aber wie der den Ball annimmt! Da könnte manecht meinen, der hat am ganzen Körper Uhu,

das ist bei Mesut auch so. Da kommt so ein80-Meter-Pass, und der Ball kommt an sei-nen Körper und springt einfach nicht weg.Das ist unglaublich“, sagt Delay. „Mansieht sofort, wie anders dieser Jungeist im Vergleich zu den anderen, dieauf dem Platz stehen. Natürlichbrauchst du elf Spieler, die Mann -schaft macht den Sieg. Aber wegenLeuten wie Özil, Götze oder auchMarco Reus geht man ins Stadion.“Er ist überzeugt davon, dass diedeutsche Mannschaft mit Spielernwie diesen bei der EM den Titel holt.„Jetzt kommt Deutsch land und wird das Spanien der nächsten fünfJahre werden. Diese Zeit gehörtuns“, sagt er.

Für seine Bremer wird er bald alsBotschafter für die Aktion „Werder

bewegt lebenslang“ eingesetzt, mit derder Verein seiner sozialen Verantwortung

gerecht wird. „Eine tolle und spannendeSache“ werde das, sagt Delay. In der vorigen

Saison hat er gelitten, als Werder lange um denVerbleib in der Liga kämpfen musste, „oh, Gott,

das war hart, aber das gehört eben dazu“. Fans blei-ben bei ihrem Verein, egal, wie groß die Not ist, wie

aufreibend der Auftritt und wie unansehnlich das Spiel.Wenn es stürmt, wenn es regnet, wenn die Sonne scheint.„Ich weiß, dass ich in meinem Leben nur einen Vereinwirklich lieben kann, und das ist Werder“, sagt Delay.

Sollte die Qualifikation für den Europapokal gelingen, willer für Werder eine Hymne schreiben. Keinen Stadionschlager,das kann er nicht. Will er auch nicht. Vielleicht wird es einRap. Eingängig muss das Lied sein, man muss es mitgrölenkönnen, aber zu schlicht sollte es auch nicht sein, weildas der eigene Anspruch nicht zulässt. Kein einfacher Spagat.Eines ist klar: „Ein Stadionlied muss richtig knallen.“ So wie„Seven Nation Army“ von den White Stripes, das geradebei der EM 2008 die Runde durch die Stadien machte. „ImGrunde sind die besten Lieder die, die sich selbst ihrenWeg ins Stadion gesucht haben“, sagt Jan Delay. Ob seinLied dann trotzdem gut werden kann? „Klar, ist ja fürWerder.“ Mesut Özil wird diesmal nicht mitsingen. Abervielleicht zieht Jan Delay beim Singen sein Trikot an. Dasmit der „11“ auf dem Rücken und dem Autogramm drauf.Das Trikot der Erinnerungen.

92

Der 35-Jährige gehört derzeit zu den erfolgreichsten

deutschen Musikern.

94

Gegner Spiele Siege Unent- Nieder- Tore 11-m-schieden lagen Schießen

Ägypten 1 - - 1 1: 2

Albanien 14 13 1 - 38:10

Algerien 2 - - 2 1: 4

Argentinien 19 6 5 8 27:25 4:2

Armenien 2 2 - - 9: 1

Aserbaidschan 4 4 - - 15: 2

Australien 4 3 - 1 12: 5

Belgien 25 20 1 4 58:26

Böhmen/Mähren 1 - 1 - 4: 4

Bolivien 1 1 - - 1: 0

Bosnien-Herzegowina 2 1 1 - 4: 2

Brasilien 21 4 5 12 24:39

Bulgarien 21 16 2 3 56:24

Chile 6 4 - 2 11: 7

Costa Rica 1 1 - - 4: 2

Dänemark 25 14 3 8 51:35

DDR 1 - - 1 0: 1

Ecuador 1 1 - - 3: 0

Elfenbeinküste 1 - 1 - 2: 2

England 32 11 6 15 41:67 4:3 + 6:5

Estland 3 3 - - 11: 1

Färöer 2 2 - - 4: 1

Finnland 22 15 6 1 80:19

Frankreich 23 7 6 10 39:38 5:4

Georgien 3 3 - - 8: 1

Ghana 2 2 - - 7: 1

Griechenland 8 5 3 - 17: 7

Iran 2 2 - - 4: 0

Island 4 3 1 - 11: 1

Israel 3 3 - - 10: 1

Italien 30 7 9 14 34:45

Japan 2 1 1 - 5: 2

Jugoslawien 25 14 4 7 46:31

Kamerun 2 2 - - 5: 0

Kanada 2 2 - - 6: 1

Kasachstan 2 2 - - 7: 0

Kolumbien 4 2 2 - 10: 5

Kroatien 8 5 1 2 18:10

Kuwait 1 1 - - 7: 0

Lettland 3 2 1 - 6: 1

Liechtenstein 4 4 - - 27: 3

Litauen 2 1 1 - 3: 1

Luxemburg 13 12 - 1 60:11

Malta 9 8 1 - 38: 3

Marokko 4 4 - - 12: 3

ALLE LÄNDERSPIELE VON

8. Juli 1990: Andreas Brehme bescherte Deutschland miteinem verwandelten Foulelfmeter im Finale von Rom gegenArgentinien den dritten WM-Triumph.

94

1908 BIS HEUTE

95

Gegner Spiele Siege Unent- Nieder- Tore 11-m-schieden lagen Schießen

Mexiko 10 4 5 1 20: 9 4:1

Moldawien 4 4 - - 18: 3

Neuseeland 1 1 - - 2: 0

Niederlande 38 14 14 10 75:63

Nigeria 1 1 - - 1: 0

Nordirland 14 8 4 2 32:13

Norwegen 20 13 5 2 50:17

Österreich 37 23 6 8 84:54

Oman 1 1 - - 2: 0

Paraguay 1 1 - - 1: 0

Peru 1 1 - - 3: 1

Polen 17 12 5 - 31: 9

Portugal 16 8 5 3 24:16

Republik Irland 16 7 4 5 25:21

Republik Korea 3 2 - 1 5: 5

Rumänien 13 8 3 2 38:18

Russland (inkl. UdSSR und GUS) 19 14 2 3 48:15

Saarland 2 2 - - 6: 1

San Marino 2 2 - - 19: 0

Saudi-Arabien 2 2 - - 11: 0

Schottland 15 6 5 4 21:20

Schweden 34 14 8 12 61:53 2:4

Schweiz 50 36 6 8 135:60

Serbien 2 1 - 1 2: 2

Serbien und Montenegro 1 1 - - 1: 0

Slowakei 9 7 - 2 21: 9

Slowenien 1 1 - - 1: 0

Spanien 21 8 6 7 27:23

Südafrika 4 3 1 - 9: 2

Thailand 1 1 - - 5: 1

Tschechische Republik 6 4 - 2 10: 9

Tschechoslowakei 17 10 4 3 36:24 3:5

Türkei 20 14 3 3 49:13

Tunesien 3 1 2 - 4: 1

Ukraine 5 2 3 - 10: 5

Ungarn 33 12 10 11 69:64

Uruguay 11 8 2 1 29:12

USA 8 6 - 2 18:11

Ver. Arab. Emirate 3 3 - - 14: 3

VR China 2 1 1 - 2: 1

Wales 17 9 6 2 26:10

Weißrussland 1 - 1 - 2: 2

Zypern 6 5 1 - 29: 1

Gesamt 855 494 174 187 1.913:1.015

4. Juli 1954: Erster deutscher WM-Titelgewinn: FritzWalter und Horst Eckel werden von den Fans nach dem

3:2-Erfolg über Ungarn in Bern auf Schultern getragen.

7. Juli 1974: Gerd Müller gelingt imWM-Endspiel in München das 2:1-

Siegtor gegen die Niederlande.

1. Preis:Eine Reise für zwei Personen – inklusive VIP-Tickets, Anreisemit der Deutschen Bahn und einer Übernachtung – zumLänderspiel Deutschland gegen Israel am 1. Juni 2012 inLeipzig.

2. und 3. Preis:Ein unterschriebenes Trikot und ein handsignierter Ballder deutschen Nationalmannschaft.

11 Fragen für den Fußball-Experten

1.Im aktuellen Kader der DFB-Auswahl ist er der Spieler mit den meisten Einsätzen und denmeisten Toren. Welcher frühere Werder-Profi trägt in der Nationalmannschaft derzeit die Nummer 11 auf dem Trikot?

Antwort:

2.Von Gelsenkirchen nach Bremen, von Bremen nach Madrid. Wer zog früher bei Werder die Fäden und ist zu einem Weltstar geworden?

Antwort:

3.Im vergangenen Sommer wechselte er von der Weser an die Themse. Wer spielt beim FC Arsenal sowie im deutschen Nationalteam in der Innenverteidigung und verpasst wegen einer Verletzung das Länderspiel an alter Wirkungsstätte?

Antwort:

4.444-mal spielte er für Werder in der Bundesliga, und noch heute steht er im Tor, unter anderem in der DFB-Traditionsmannschaft. Die Rede ist von …

Antwort:

5.In Bremen ist er die Nummer eins, im Nationalteam im Moment die Nummer zwei. Wer hütet seit 2005 das Werder-Tor?

Antwort:

6.Er schaut sich jedes Spiel von Werder Bremen an, schon seit seiner Kindheit. Inzwischen ist er unter die Revolverhelden gegangen. Welcher Sänger ist außerdem Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft?

Antwort:

7.Er mochte die Trikots, deshalb wurde der Junge aus Hamburg Werder-Fan. Später rappte er mit Mesut Özil. Gesucht wird …

Antwort:

8.Der Außenverteidiger der französischen Nationalmannschaft erkrankte im vergangenen Jahr an Krebs. Doch er überwand die Krankheit. Welcher Spieler nahm 2011 als Kapitän des FC Barcelona als Erster den Champions-League-Pokal entgegen?

Antwort:

9.„Big Joe“ nannte man ihn in Bremen, und 2004 war der Franzose entscheidend am Double des Klubs von der Weser beteiligt. Wer war der Spielmacher im erfolgreichsten Jahr der Werder-Geschichte?

Antwort:

10.Nur Horst-Dieter Höttges hat als Spieler von Werder Bremen mehr Spiele für die A-Nationalmannschaft bestritten. Die Rede ist von …

Antwort:

11.Er war in den 60er-Jahren der erste Franzose der Bundesliga. Wer machte unter anderemdadurch Schlagzeilen, dass er sich gerne montags freinahm?

Antwort:

Die Buchstaben in den rot umrandeten Kästen ergeben die Lösung:

Einsendeschluss ist der 31. März 2012. Die Lösung ist entweder auf dem Postweg an den Deutschen Fußball-Bund, Direktion Kommunikation, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt am Main, zu senden oder einfach im Internet auf www.dfb.de im Bereich Publikationen das Formular ausfüllen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell

DIE DEUTSCHE NATIONAL

96

MANNSCHAFT LIVE ERLEBEN

Weitere attraktive Preise:Fünf tolle Artikel – unter anderem dieser DFB-Chrono-graf – aus dem aktuellen Katalog des DFB-Fanshop.

Fünf Plüschtiere des DFB-Maskottchens „Paule“, das nichtnur von den Kindern geliebt wird.

Fünf Jahres-Abonnements des DFB-Journals, dem offiziel-len Magazin des Deutschen Fußball-Bundes.

97

98

Die Termine der Nationalmannschaft26.05.2012 Schweiz – Deutschland in Basel

01.06.2012 Deutschland – Israel in Leipzig

08.06.2012 – 01.07.2012 EURO 2012 in Polen und der Ukraine

15.08.2012 Deutschland – Argentinien in Frankfurt/Main

07.09.2012 Deutschland – Färöer in Hannover *

11.09.2012 Österreich – Deutschland *

12.10.2012 Republik Irland – Deutschland *

16.10.2012 Deutschland – Schweden in Berlin *

06.02.2013 Frankreich – Deutschland22.03.2013 Kasachstan – Deutschland *

26.03.2013 Deutschland – Kasachstan in Nürnberg *

06.09.2013 Deutschland – Österreich in München *

10.09.2013 Färöer – Deutschland *

11.10.2013 Deutschland – Republik Irland in Köln *

15.10.2013 Schweden – Deutschland *

* WM-Qualifikationsspiel

Impressum: DFB-aktuell 1/2012 (Deutschland – Frankreich)

Herausgeber: Deutscher Fußball-Bund (DFB), Otto-Fleck-Schneise 6 60528 Frankfurt/Main, Telefon 069/6788-0, www.dfb.de

Chefredakteur/verantwortlich für den Inhalt: Ralf Köttker

Koordination/Konzeption: Thomas Dohren, Gereon Tönnihsen

Mitarbeiter in dieser Ausgabe: Niels Barnhofer, Oliver Baumgart, Stephan Brause, Arne Flügge, Thomas Hackbarth, Marc Hagedorn, Frank Hellmann, Hans-GünterKlemm, Steffen Lüdeke, Udo Muras, Jörg Runde

Bildernachweis: Bongarts/Getty Images, Bremer Fußball-Verband, Deutsche Presse-Agentur, Jantje Ehlers, Horst Hamann, imago, Ullstein, Witters

Layout, technische Gesamtherstellung, Vertrieb, Anzeigen verwaltung:Ruschke und Partner, Hohemarkstraße 20 61440 Oberursel, Telefon 06171/693-0

Ticket-Service für die Fans Der Kartenverkauf für alle Heim länderspiele der deutschen Natio nal mann -schaft wird im Online-Ver fahren über www. dfb.de abgewickelt. Die Ticket-Hotline lautet 01805/110201 (0,14 €/Minute aus dem Festnetz, Mobilfunkmaximal 0,42 €/Minute). Selbstverständlich sind die Kar ten auch in denregional angekündigten Vor verkaufsstellen erhält lich.

Die Möglichkeit der Karten be stellung für Länderspiele im Ausland entneh-men Sie bitte unserer Website www.dfb.de.

Das DFB-aktuell wird auf zertifiziertem Papiergedruckt. PEFC steht für die Förderung einerumweltfreundlichen, sozial verträglichen und öko-nomisch tragfähigen Bewirtschaftung der Wälder.PEFC zertifiziert auch die Produktkette von derWaldstraße bis zum End ver braucher. Der End kundeerhält somit garantiert ein Holzprodukt aus ver -antwortungsvoll bewirt schafteten Forstbetrieben.

Die deutsche Nationalmannschafttrifft am 1. Juni in Leipzig imletzten Länderspiel vor der EURO 2012 auf Israel.

DEUTSCHLAND – ISRAEL1.6.2012 in Leipzig

Sportnachrichtenrund um die Uhr. Der erste 24-Stunden-Sportnachrichtensender in Deutschlandund Österreich. Live und in HD. 7 Tage die Woche.

Für alle Sky Kunden inklusive.Mehr auf sky.de

twitter.com/SkySportNewsHD

facebook.com/SkySportNewsHD

Neu im TV:

DFB-aktuell_290212_210x297_sky.indd 1 01.02.12 09:35

Deutschland freut sich auf die EM!Mit Bitburger, dem offiziellen Bier unserer Nationalmannschaft.

www.bitburger.de

20 Jahre Partnerschaft