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Jörg BuxbaumTeamleiter R&D Air Traffic Management DFS Deutsche Flugsicherung GmbH10.02.2017
Treffen der GI-Fachgruppe Test, Analyse & Verifikation von Software
Algorithmen statt Fluglotsen?
Mein persönlicher Zugang zu Softwaretests
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Epson HX 20 (1982? 1983?) Sharp PC-1245 (1984? 1985?)
Hauptaufgaben der Flugsicherung
28.02.2017Innovation / R&D / GI
… fliegen Flugzeuge mit Abstand am besten.
Bei uns …
Vertikalstaffelung1000 Fuß (ca. 300 m)
Horizontalstaffelung5 NM (ca. 9 km)
Kontrollzentrale(„Center“)
Kontrollturm(„Tower“)
Im Flughafennahbereichmeist 3 NM (ca. 5,5 km)
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Standorte der DFS
Langen: Unternehmenszentrale, Akademie, Systemhaus und Forschungszentrum
Center-Standorte: Langen, Bremen, München, und Karlsruhe
16 Tower-Standorte
AIS-C in Rödelheim
Saarbrücken
Hamburg
Bremen
Hannover
Leipzig/ Halle
DresdenErfurt
Nürnberg
München
Stuttgart
Karlsruhe
Frankfurt
Köln/Bonn
Düsseldorf
Münster/ Osnabrück
Langen
Berlin
Unternehmenszentrale
AIS-C
Flugsicherungsakademie
Kontrollzentrum
Tower
Maastricht
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Lotsenarbeitsplätze in der DFS
28.02.2017Innovation / R&D / GI
Platzlotsen im Tower Streckenlotsen im Center
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Herausforderung Flugsicherung
En-Route
Approach
Final Runway
MergePoint
… im Flugverlauf verlieren wir eine Dimension nach der anderen = Aufwand!
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Weltweiter Luftverkehr
28.02.2017Innovation / R&D / GI
Basierend auf: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:World-airline-routemap-2009.png
Sie befinden sich etwa HIER.
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Status Automation am Lotsenarbeitsplatz
Filterung von Flugzielen (u.a. nach Zuständigkeit und Status)
Alarmsysteme (STCA, MSAW)
Flugzieltracking Radardatenverarbeitung
Lfz-Info: Indicated Air Speed, Selected Flight Level, HeadingPosition, Höhe,
Geschwindigkeit
Wirbelschleppenkategorie
FlugplaninformationenLuftrauminformationen
Wetterinformationen
Koordinationsstatus der Flüge
Time to loose / Time to gain
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Automatisierung: Entwicklung im Cockpit
… das Verblüffende daran ist ja, dass nichts passiert ist.(+ Dunkelziffer?)
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Zusammenwachsen Boden-Bord
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Funk, Höhe + Selected Altitude, Air Speed, ADS-B …
+ Cost Index, Masse, Flugweg, ADS-B EPP, TCAS, LTE G5 ...
Status Automation am Lotsenarbeitsplatz
Hypothetische Frage: Wenn beide Kolleginnen ohne Ablösung in die Mittagspause gingen – wie lange bliebe der Luftraum sicher? 2 Minuten? 5 Minuten? 10 Minuten?
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Komplette Automatisierung der Lotsenaufgabe?
Alarmsysteme (STCA, MSAW)
Flugzieltracking Radardatenverarbeitung
Lfz-Info: Indicated Air Speed, Selected Flight Level, Heading
Position, Höhe, Geschwindigkeit
WirbelschleppenkategorieFlugplaninformationenLuftrauminformationen
Wetterinformationen
Koordinationsstatus der Flüge
Time to loose / Time to gain
Spracherkennung Piloten 100%
Funktionierendes Toolset an 4D-Ausweichmanövern(strategisch, taktisch, operativ)
Text-to-Speech
Zuverlässige „Blocked Transmission“-Erkennung
Verlässliche 4D-Trajektorien inkl. Wetterberücksichtigung
Set an kreativen Problemlösungen bei Luftnotlage, WX-Situationen, Prio-Flügen
Stresserkennung
Hinterlegung von Gewichtungskriterien für Flugverkehrskontrolle (ENV, CAP, SAF, …)
Berechnung einer konfliktfreien An- und Abflugsequenz
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Vorteile Mensch - Maschine
Mensch Maschine
Kreativität Multi-Tasking
Emphatie Reproduzierbarkeit von Arbeitsweisen
Intuition Konstant hohe Aufmerksamkeit
Vereinfachung Schnelle Berechnung komplizierter Sachverhalte
Erfahrung Definierbare Prioritäten
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Ursachen von Staffelungsunterschreitungen
Verhinderte Staffelungsunterschreitungen
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Überlingen Mid-Air-Crash 2002
Einfach-besetzung auf zwei Sektoren
Telefonsysteme eingeschränkt
Warnsysteme abgeschaltet
Initiale Flughöhen identisch
Fluglotse kann nicht gewarnt
werden
Fluglotse hört „TCAS-Descent“ der DHL nicht
Pilot befolgt ATC-Anweisung
statt TCAS
TCAS stellt sich nicht auf neue Situation ein
Wartungs-konzept schlecht
Personaleinsatz nicht
aufgabengerecht
Unpassende Flughöhen-
koordination
Konfliktlösung nötig
Überlastung des Lotsen
Lotse priorisiert falsch
Strategische Fehler
Taktische Fehler
Operative Fehler Lotse erteilt Freigabe
entgegen TCAS
TCAS unzureichend programmiert
TCAS der DHL zu geringe Reichweite
Piloten werden von TCAS spät
gewarnt
ATM-System zeigt keine TCAS-Info
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Entwicklungszeit TCAS II Version 7.1
Change Proposal CP112 (Reversal Resolution Advisory)
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2011 2012 2013 2014 20152009 2010
Endfassung TCAS II MOPS*
Regulation No 1332/2011
Verbindliche Einführung TCAS 7.1 für alle Flugzeuge in Europa (Mandat)
*Minimum Operational Performance Standards
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Menschen und Maschinen in Kooperation
Training, Manuals
Training, Manuals
Auslegung, Entwicklung, Inbetriebhaltung
n Flugzeuge 2 x n Piloten
ATM-System Lotsen
Auslegung, Entwicklung, Inbetriebhaltung Funk,
DatalinkPosition, Flugweg
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Ethik
Personalauswahl Zuverlässigkeits-
überprüfung §7 LuftSiG 4-Augen-Prinzip
Zertifizierte Wartungsverfahren
Zuverlässigkeits-überprüfung §7 LuftSiG
Sicherheitsbewertung Regelungen für flugsicherungs-
technische Einrichtungen BAF als Kontrollinstanz ISO9001
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Automationsziele TCAS / MSAW?
MSAWMinimum Safe Altitude Warning(Lotsenarbeitsplatz, System CoSNET)
TCASTraffic Alert & Collision Avoidance System
!
Warum eigentlich nicht ein automatischer Funkspruch ohne Lotseninitiative?
Warum eigentlich nicht automatisches Ausweichmanöver ohne Piloteninitiative?
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Warum Automation?
Sicherheit
Umwelt
Kapazität
Kosten
Weniger Staffelungs-unterschreitungen
Höhere verzögerungsfreie Verkehrsdichte
Größere Sektoren
Bessere Unterstützung „grüner“ Flugverfahren, noch kundenorientiertere Flugpfade
Entkoppelung von Verkehrswachstum / Lotsenbedarf
Weniger Runway-Incursions
Entkoppelung von Verkehrswachstum / Sektorzahl
Höhere Runwayauslastung bei geringerer Anzahl an Go-Arounds
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Weitere Wirkungen der Automatisierung
Automatisierungs-grad
Standardisierung der Arbeitsweise
Einfluss Human Error
Bandbreite abhängig von
Proficiency, Training,
VerhaltenEinfluss Machine Error
Bandbreite abhängig von Leistungsumfang, Systemreife,Ausfallhäufigkeit, Fallbackverfahren, Interaktion,Proficiency des Operateurs (bei Ausfall / Versagen)Qualifikation der Entwickler
Mit dem Automatisierungsgrad wächst der Anspruch an die Qualität des Automatisierungs-mechanismus! Erst in Summe der Einflüsse von Machine-Error und Human-Error erweist sich, ob ausgewogene Benefits generiert werden können.
Ausp
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enscha
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28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Auto-Automation als Treiber für die Luftfahrt?
Systemausfallrate kommerzielle Zivilluftfahrt: 10-9 bis 10-12 h-1 als Entwicklungskriterium Summe im System: 10-8 (inkl. Human Error,
Wetter u.a.) 1 katastrophales Ereignis in 7 Jahren bei
5.000 Flugzeugen und 8 h Flugzeit pro Tag im Mittel pro Lfz)
43 Mio Autos in Deutschland, jeweils 300 h Fahrzeit p.a. = rund 130 tödliche Unfälle pro Jahr bei Ausfallrate 10-8
In Wirklichkeit: 3.000 Tote Ergo: Der Anspruch der Auto-
mobilbranche auf Basis des Status quo reicht für die Luftfahrt nicht.
Werden die Entwicklungen beim autonomen Fahren in nächster Zeit die Luftfahrt erreichen?
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Workloaderfassungund –prognose „Live“
Workloaderfassungund –prognose „Live“
Multitouch usw.Multitouch usw.
Woran arbeiten wir?
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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Hochentwickelte Conflict-Detection &
Avoidance
Hochentwickelte Conflict-Detection &
Avoidance Spracherkennung statt manuelle Eingaben
Spracherkennung statt manuelle Eingaben
Integrierte Anzeigetechnik
Integrierte AnzeigetechnikRenovierte
LuftraumstrukturRenovierte
Luftraumstruktur
Neue Verfahren und Arbeitsweisen (Sektorlos,
Einfachbesetzung, …)
Neue Verfahren und Arbeitsweisen (Sektorlos,
Einfachbesetzung, …)
Bessere Wetterdaten + -darstellung
Bessere Wetterdaten + -darstellung Schlanke, moderne,
transparente IT-Infrastruktur
Schlanke, moderne, transparente IT-
Infrastruktur
Ergonomisches Display + Bedienung
Ergonomisches Display + Bedienung
Verfügbarkeit relevanter Daten
(SWIM)
Verfügbarkeit relevanter Daten
(SWIM)Digitaler Funk +
DatalinkDigitaler Funk +
Datalink
CATO: Controller Assistance Tools
28.02.2017Innovation / R&D / GI
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- Lotsenunterstützung- Auf Knopfdruck „grüne“ Flughöhen und –richtungen- Echter Automationsschritt – aber noch keine komplexe und
autonome Konfliktlösungsfunktion
StayCentered: Lotsenzustandserkennung(Projekt der TU Chemnitz in Zusammenarbeit mit der DFS)
28.02.2017Innovation / R&D / GI
FACS-Analyse
Sprach-Analyse
Biometrische Messung
Blickbewegungs-Analyse
Sensordaten-fusion
Synchronisation
Verknüpfung mittels
Emotionsmodells
Posen-Analyse
Ist-Zustand oder Prognose der Workload
z.B.Bewertung (bei Simulationen)Rückmeldung an LotsenRückmeldung an das SystemInfo Supervisor
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