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Alle(s) anders? Inklusion in Medienangeboten für Kinder und Jugendliche Jun. Prof. Dr. Ingo Bosse Mediennutzung von Menschen mit Behinderung 13.06.2017

Alle(s) anders? Inklusion in Medienangeboten für Kinder ... · alle Sparten, Formate und Sender. • Wichtigste Nutzungsmotive sind Information, Spaß und Entspannung. • Mediatheken

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Alle(s) anders?Inklusion in Medienangeboten für Kinder und Jugendliche

Jun. Prof. Dr. Ingo Bosse

Mediennutzung von Menschen mit Behinderung

13.06.2017

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Agenda

1. Mediale Teilhabe2. Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen:

Studiendesign3. Ergebnisse I: Überblick4. Ergebnisse III: Fernseh- und Bewegtbildnutzung5. Ergebnisse II: Internetnutzung6. Diskussion der Ergebnisse

13.06.2017

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Teil 01Mediale Teilhabe

01 Mediale Teilhabe 02 03 04 05 06

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„Generation Smartphone“: Digitalisierung: epochaltypisches Schlüsselproblem

Gerätebesitz Jugendlicher 2016

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0 25 50 75 100

Radiogerät mit Internetzugang

Streaming-Box

E-Book-Reader

Handy (kein Smartphone)

Fernsehgerät mit Internetzugang

Tablet-PC

DVD-Player/Festplattenrekorder

Digitalkamera

Feste Spielkonsole

Tragbare Spielkonsole

MP3-Player/iPod

Radiogerät

Fernsehgerät

Computer/Laptop

Internetzugang

Smartphone

Handy/Smartphone

MädchenJungen

Quelle: JIM 2016, Angaben in ProzentBasis: alle Befragten, n=1.200

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„Generation Smartphone“: Digitalisierung: epochaltypisches Schlüsselproblem

94 Prozent der Jugendlichen zählen zu den Nutzern von YouTube 81 Prozent schauen sich mindestens mehrmals pro Woche Videos und

Clips an 52 Prozent Zwölf- bis 19-Jährigen zählt zu den täglichen Nutzern.

(Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2015).

„Es sind die Bilder, die uns die Welt erklären, unsere ethischen und normativen Vorstellungen beeinflussen, mit denen und über die wir

kommunizieren.“ (Müller 2012: 26).

01 Mediale Teilhabe 02 03 04 05 06

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
2015 lag der spezifische Fokus der JIM Studie auf der Nutzung von audiovisuellen Medien Bild/ Bewegtbild als wesentliches Ausdrucksmittel von Kindern und Jugendlichen.
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„Generation Smartphone“: Digitalisierung: epochaltypisches Schlüsselproblem

01 Mediale Teilhabe 02 03 04 05 06

www.saferinternet.at

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
2015 lag der spezifische Fokus der JIM Studie auf der Nutzung von audiovisuellen Medien Bild/ Bewegtbild als wesentliches Ausdrucksmittel von Kindern und Jugendlichen.
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Mediale Teilhabe

Digitale UngleichheitSynonym für Ungleichheit, die mit der

Prävalenz und Nutzung digitalerMedien einhergeht

Soziale Ungleichheit

sozialeGleichheit

Medien-kompe-

tenz

Lebens-welt

Kommuni-katives Handeln

Ung

leic

hhei

tsfo

rsch

ung

Vorführender
Präsentationsnotizen
Erklärung von Ungleichheitslagen in der Medienbildung: Bourdieu Potenziale der kulturtheoretischen und ungleichheitsbezogenen Thesen und Konzepte Boourdieus für Erklärung der Entstehung und dauerhaften Fortschreibung von Ungleichheiten in der Medienbildung Aufklärung über Mechanismen der Herstellung von Bildungsungleichheit: Stellenwert Institutionen des Bildungssystems anglo-amerikanische Studien: enorme von Informations- und Kommunikationstechnologien im inklusiven Unterricht, aber auch Risiken
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Teil 02 Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Studiendesign

01 02 Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Studiendesign 03 04 05 06

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Ausgangspunkt und Rahmen

Die Medienanstalten

Aktion Mensch

Lehrgebiet körperliche und motorische Entwicklung

Hans-Bredow- Institut

01 02 Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Studiendesign 03 04 05 06

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
2015 lag der spezifische Fokus der JIM Studie auf der Nutzung von audiovisuellen Medien Bild/ Bewegtbild als wesentliches Ausdrucksmittel von Kindern und Jugendlichen.
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Warum: Ziel der Studie

Möglichkeit der chancengleichen Nutzung von Medien sicherstellen

Nutzer_innen-Perspektive erfassen Welche Medienangebote werden wie genutzt? Wo begegnen Nutzer_innen Hürden bei Zugang und Nutzung? Welche Strategien wenden Nutzer_innen zur Überwindung von Barrieren

an? Welche Anforderungen an Barrierefreiheit bestehen? Qualität barrierefreier Angebote

01 02 Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Studiendesign 03 04 05 06

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
2015 lag der spezifische Fokus der JIM Studie auf der Nutzung von audiovisuellen Medien Bild/ Bewegtbild als wesentliches Ausdrucksmittel von Kindern und Jugendlichen.
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01 02 Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Studiendesign 03 04 05 06

(International Classification of Functioning, Disability and Health, DIMDI 2012)

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
Behinderung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Beeinträchtigungen mit Umweltfaktoren und persönlichen Faktoren. (DIMDI 2012)��Zum Beispiel: Beim Radiohören hat eine Sehbeeinträchtigung keine Relevanz, damit liegt keine Behinderung vor. Bei audiovisuellen Medien hingegen liegt dann eine Behinderung vor, wenn diese nicht barrierefrei gestaltet sind.
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Umwelt-/ persönliche Faktoren: Region, Alter, Geschlecht, Bildung, Arbeit, Wohnform

01 02 Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Studiendesign 03 04 05 06

Menschen mit Sehbeeinträchtigungen/

Blindheit

Menschen mit körperlichen und

motorischen Beeinträchtigungen

Menschen mit Hörbeeinträchtigungen/

Gehörlosigkeit

Menschen mit Lernschwierigkeiten

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Vorführender
Präsentationsnotizen
Varianzen/Quotiereungen für alle Gruppen (Alter, Geschlecht, Regionen), bei den Teilgruppen unterschiedliche Kontextfaktoren in die Quotierung bzw. Varianz :Eintrittszeitpunkt Behinderung bei KM und Sehen, Wohnform bei KM und Lernen Anzahl der Menschen mit Beeinträchtigungen Schwerbehindertenstatistik 2015: 7,6 Mio. bzw. 9,3 % der Gesamtbevölkerung schwerbehinderte Menschen (Destatis 2016) keine „unverzerrte Vollerhebung“ (Schnell, Stubbra 2010) Personengruppen werden systematisch ausgeblendet (Schröttle, Hornberg 2011, 38; Wansing, Westphal 2014, 25; Institut für Höhere Studien, 2012, 11). Teilhabebericht: gewählte Systematik der Behinderungsarten wird dem auf der ICF basierenden Verständnis von Beeinträchtigung nicht gerecht (BMAS 2013, 59f). Mikrozensus: 10,2 Mio. Menschen mit amtlich anerkannter Behinderung
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Forschungsschritte• Literatur-/Datenauswertung,

Expert_innenengespräche pro Teilgruppe (Feldzugang, Teilhabe-Einschrän-kung, Instrumenten-Entwicklung)

Grundlagen

• Vier Gruppen (schwerhörig, gehörlos, sehbeeinträchtigt/blind, kombiniert hör-und seh-beeinträchtigt)

Gruppen-diskussionen

• Standardisierte Face-to-Face-Befragung durch Marktforschungs-institut IPSOS mit angepassten Erhebungsinstrumenten (n=610)

Quantitative Befragung

01 02 Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Studiendesign 03 04 05 06

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Teil 03Ergebnisse I: Überblick

01 02 03 Ergebnisse I: Überblick 04 05

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Ergebnisse Allgemeine Mediennutzung

MK 2015

MMB16 Gesamt

TG Sehen

TG Hören

TG Bewegen

TG Lernen

14+(n=4300)

14-49(n=294)

50+(n=316)

14-49(n=66)

50+(n=88)

14-49(n=79)

50+(n=82)

14-49(n=73)

50+(n=75)

14-49(n=76)

50+(n=71)

Radio 82 65 81 91 92 18 65 85 88 74 79

TV 88 90 94 82 88 86 94 99 97 93 99

Tages-zeitung 60 45 57 42 52 71 90 40 67 24 15

Internet 71 77 52 80 48 95 61 81 52 51 45

MK = Studie Massenkommunikation, Engel, B., & Breunig, C. (2015). Massenkommunikation 2015: Mediennutzung im Intermediavergleich. Media-Perspektiven, (7–8), 310–322.13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
Zuerst ein Gesamtüberblick Vgl. Studie Massenkommunikation (alle 5 Jahre seit 1964), TELEFONBEFRAGUNG Grün=höher als Gesamtbevölkerung; braun=niedriger Man sieht schon sehr deutlich: die Mediennutzung unterscheidet sich … Radio weniger von Menschen mit Hörbeeinträchtigung und Lernschwierigkeiten Fernsehen ist (fast) aber überall von mindestens genauso vielen Menschen genutzt – in vielen Teilgruppen sogar mehr! Fernsehen ist das meistgenutzte Medium - nur jüngere sehbeeintr. etwas unterdurchschnittlich D.h. ein wichtiges Ergebnis: wenn ein Medium offenbar so wichtig ist, muss es auch für alle zugänglich sein! Bei Tageszeitung und Internet Bild schon anders: Tageszeitung bei den meisten TG unterdurchschnittlich! Hier gibt es offenbar ein Problem! Internet: hier spielt das Alter eine große Rolle – ältere Menschen mit Beeinträchtigung – Tendenz auch in der Gesamtbevölkerung, aber ein Zusammentreffen von Alter & Beeinträchtigung und Internet => bes. ungünstige Teilhabekonstellation Nach Teilgruppen betrachtet: fallen 2 TG auf, die vgl. viele Medien zurückhaltender nutzen: Sehen und Lernen (Gründe unterschiedlich – Sehen eher Barrieren in den Medien; Lernen – schon der Zugang ein Problem – hängt mit Lebensbedingungen zusammen => Einrichtigungen Die Tabelle zeigt auch, warum wir vor allem differenziert nach Teilgruppen – und Untergruppen sowie Altersgruppen – auswerten. Die Gesamtdaten erklären wenig.
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Geräteausstattung: Teilgruppen

Quelle: Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen 2016 (MMB16)Frage: Welche Geräte stehen Ihnen in Ihrem Haushalt zur Verfügung?

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
Geräteausstattung: also ZUGANG zu Angeboten … Fernsehen und Radio – ähnlich und weit verbreitet Internetfähige Geräte sieht es schon anders aus – Wirklich überraschend: vergleichsweise geringe Ausstattung mit Smartphones, insgesamt mobilen Geräten! Teilgruppe Hören noch am besten ausgestattet Man sieht: Teilgruppe Lernen ist am ehesten abgehängt – bei Zugang und Nutzung Auch wichtig: Fernsehgeräte mit Internetzugang sind noch recht wenig verbreitet! Dementsprechend auch wenig Zugang auf Mediatheken oder andere onlinebasierte Dienste (Argument: Barrierefreiheit gehört ins lineare Programm
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Geräteausstattung: Wohnform

Quelle: Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen 2016 (MMB16)Frage: Welche Geräte stehen Ihnen in Ihrem Haushalt zur Verfügung?

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
- Wohnform spielt dabei eine wichtige Rolle: internetfähige Geräte weniger Nur 33 % in Einrichtungen haben ein Smartphone Nur 6 Prozent Tablet Auch gefragt: Können Sie selbst über ihren Fernsehkonsum bestimmen
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Teil 04Ergebnisse II: Fernseh- und Bewegtbildnutzung

01 02 03 04 Ergebnisse II: Internetnutzung 05 06

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Geräte für die Fernsehnutzung (in Prozent)

TG „Sehen“

(n=137)

TG „Hören“

(n=150)

TG „Bewegen“

(n=148)

TG „Lernen“

(n=144)

stationärer Fernseher 92 97 95 97

stationärer Computer / PC

7 11 10 3

Laptop, Notebook, Netbook

11 9 7 4

Handy, Smartphone 4 3 3 3

Tablet PC 4 3 5 1Quelle: Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen 2016 (MMB16)Basis: Berücksichtigt sind alle Befragten, die mindestens 2-3 Mal pro Monat fernsehen)Frage: Sie sagten ja, dass Sie mitunter fernsehen. Zum Fernsehen kann man ja heutzutage verschiedene Möglichkeiten nutzen. Über welche Medien bzw.Geräte sehen Sie in der Regel fern?

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Nutzungsmotive81

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weil ich mich informieren möchte

weil es mir Spaß macht

weil ich dabei entspannen kann

weil ich mich ablenken möchte

weil ich dort Dinge erfahre,die für meinen Alltag nützlich sind

weil es aus Gewohnheit dazugehört

damit ich mitreden kann

weil ich Denkanstöße bekomme

weil ich mich dann nicht allein fühle

MK 2015* TG "Sehen" TG "Hören" TG "Bewegen" TG "Lernen"13.06.2017

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Nutzungsmotive81

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weil ich mich informieren möchte

weil es mir Spaß macht

weil ich dabei entspannen kann

weil ich mich ablenken möchte

weil ich dort Dinge erfahre,die für meinen Alltag nützlich sind

weil es aus Gewohnheit dazugehört

damit ich mitreden kann

weil ich Denkanstöße bekomme

weil ich mich dann nicht allein fühle

MK 2015* TG "Sehen" TG "Hören" TG "Bewegen" TG "Lernen"13.06.2017

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Hilfreiche unterstützende Mittel zum besseren Folgen von TV-Sendungen (in Prozent)

TG „Sehen“

TG „Hören“

TG „Bewegen“

TG „Lernen“

bessere Sprachverständlichkeit

44 32 49 55

Untertitel 7 71 11 -

Audiodeskription 55 10 14 9

Gebärdensprache 4 44 - -Einfache oder leichte Sprache

24 20 46 77

Quelle: Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen 2016 (MMB16)Basis: Berücksichtigt sind alle Befragten, die mindestens selten Schwierigkeiten haben, Fernsehsendungen zu folgen, weil sie nicht barrierefrei sind; TG „Sehen“ (n=55); TG „Hören“ (n=109); TG „Bewegen“ (n=37); TG „Lernen“ (n=53)Frage: Welche unterstützenden Mittel in den Sendungen würden Ihnen helfen?

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Fernseh- und BewegtbildnutzungGruppendiskussionenHauptergebnisse

„Ich will teilhaben! Ich möchte auch mal einen Film im Fernsehen, so normal wie möglich, erleben! Dann komme ich irgendwie in meine Kneipe um die Ecke: Haste gestern gesehen? Und ich muss dann sagen: Nein, habe ich nicht, konnte ich nicht. Ich möchte aber auch ein bisschen mitreden.“ (Gruppendiskussion Hör- und Sehbeeinträchtigungen)

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Fernseh- und BewegtbildnutzungHauptergebnisse• Fernsehen ist insgesamt das meistgenutzte Medium.• Das Spektrum an Lieblingssendungen ist sehr breit und reicht quer durch

alle Sparten, Formate und Sender.• Wichtigste Nutzungsmotive sind Information, Spaß und Entspannung.• Mediatheken und andere Formen internetbasierter Bewegtbildangebote

werden unterdurchschnittlich genutzt.• Ein wichtiges Motiv der Fernsehnutzung ist der Wunsch nach Teilhabe an

öffentlicher Kommunikation.• Vom Fernsehen wird erwartet, dass es dem Bedürfnis nach

gemeinschaftlicher Teilhabe mit Menschen ohne Beeinträchtigungen entgegenkommt.

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Teil 05Ergebnisse III: Internetnutzung

01 02 03 05 Ergebnisse III: Internetnutzung05 06

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Internetnutzung (mind. mehrm. wöchentl., in %)

MK 2015

TG Sehen

TG Hören

TG Bewegen

TG Lernen

14+(n=4300)

14-49(n=66)

50+(n=88)

14-49(n=79)

50+(n=82)

14-49(n=73)

50+(n=75)

14-49(n=76)

50+(n=71)

Internet 71 80 48 95 61 81 52 51 45

MK = Studie Massenkommunikation, Engel, B., & Breunig, C. (2015). Massenkommunikation 2015: Mediennutzung im Intermediavergleich. Media-Perspektiven, (7–8), 310–322.

01 02 03 05 Ergebnisse III: Internetnutzung05 06

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
Auffällig sind die altersbezogenen Unterschiede hinsichtlich der Nutzung des Internets. Die Anteile innerhalb der jüngeren Altersgruppe sind sowohl in der Gesamtstichprobe als auch in der separaten Betrachtung der Menschen mit mindestens geringen sinnesbezogenen Schwierigkeiten deutlich größer. Während 86 Prozent der 14- bis 49-jährigen Menschen mit mindestens leichten Hörschwierigkeiten mehrmals pro Woche oder täglich das Internet nutzen, ist es in der älteren Gruppe nur knapp jede_r Zweite. Ähnlich ist das Verhältnis bei den Menschen mit Sehschwierigkeiten. Hier stehen 71 Prozent im jüngeren Segment 37 Prozent bei den über 50-jährigen Mediennutzer_innen gegenüber. Auf die gesamte Stichprobe bezogen, nutzen gut drei von vier 14- bis 49-Jährige mindestens mehrmals wöchentlich das Internet und gut jede_r Zweite über 50-Jährige.   Wie in der späteren Betrachtung der einzelnen Teilgruppen deutlich wird, steht die Nutzung des Internets zwar in einem engen Zusammenhang zum Alter der Befragten, ist jedoch auch eine Frage der Beeinträchtigung. So nutzen anteilig deutlich mehr seh-, hör- und bewegungseingeschränkte Menschen das Internet als Menschen in der Teilgruppe mit Lernschwierigkeiten.
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Internetnutzung

Internetnutzung selten/nie nach Altersgruppen

01 02 03 05 Ergebnisse III: Internetnutzung05 06

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
Auffällig sind die altersbezogenen Unterschiede hinsichtlich der Nutzung des Internets. Die Anteile innerhalb der jüngeren Altersgruppe sind sowohl in der Gesamtstichprobe als auch in der separaten Betrachtung der Menschen mit mindestens geringen sinnesbezogenen Schwierigkeiten deutlich größer. Während 86 Prozent der 14- bis 49-jährigen Menschen mit mindestens leichten Hörschwierigkeiten mehrmals pro Woche oder täglich das Internet nutzen, ist es in der älteren Gruppe nur knapp jede_r Zweite. Ähnlich ist das Verhältnis bei den Menschen mit Sehschwierigkeiten. Hier stehen 71 Prozent im jüngeren Segment 37 Prozent bei den über 50-jährigen Mediennutzer_innen gegenüber. Auf die gesamte Stichprobe bezogen, nutzen gut drei von vier 14- bis 49-Jährige mindestens mehrmals wöchentlich das Internet und gut jede_r Zweite über 50-Jährige.   Wie in der späteren Betrachtung der einzelnen Teilgruppen deutlich wird, steht die Nutzung des Internets zwar in einem engen Zusammenhang zum Alter der Befragten, ist jedoch auch eine Frage der Beeinträchtigung. So nutzen anteilig deutlich mehr seh-, hör- und bewegungseingeschränkte Menschen das Internet als Menschen in der Teilgruppe mit Lernschwierigkeiten.
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Internetnutzung - Bewegtbild

TG „Sehen“

(n=154)

TG „Hören“

(n=161)

TG „Bewegen“

(n=148)

TG „Lernen“

(n=147)

Videos ansehen 18 27 30 37Fernsehsendungen live ansehen 5 8 7 3

Fernsehsendungen zu einem späteren Zeitpunkt ansehen

10 14 11 7

Videoclips ansehen zum Beispiel bei YouTube 12 23 25 36

Quelle: Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen 2016 (MMB16)Frage: Was nutzen bzw. machen Sie in der Regel im Internet?*Berücksichtigt sind alle Befragten, die mindestens 2-3 Mal pro Monat das Internet nutzen und sich Videos ansehen*Frage: Sie sagten ja, dass Sie mitunter Videos ansehen. Was machen Sie da in der Regel genau?Basis: Die prozentualen Angaben beziehen sich jeweils auf alle Befragten

13.06.2017

01 02 03 05 Ergebnisse III: Internetnutzung05 06

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Teil 06Diskussion der Ergebnisse

01 02 03 04 05 06 Diskussion der Ergebnisse

13.06.2017

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Diskussion der Ergebnisse Mediennutzende mit Lernschwierigkeiten sind am stärksten von digitaler

Exklusion betroffen Träger von Einrichtungen: höhere Aufmerksamkeit für digitale Teilhabe

Verstärkung der Aktivitäten für die Barrierefreiheit von Online--Anwendungen

EU-Web Accessibility Directive: regelmäßiges Monitoring der Mitgliedsstaaten zu Barrierefreiheit von Webseiten und Apps des öffentlichen Sektors Empfehlenswert: Monitoring der Internetangebote von Medienanbietern in Deutschland.

Durchgehende Untertitelung sowie Ausbau von Audiodeskription und Angeboten in Deutscher Gebärdensprache für sinnesbeeinträchtigte Mediennutzende essentiell.

Die Auffindbarkeit barrierefreier Angebote ist von entscheidender Bedeutung.

01 02 03 04 05 06 Diskussion der Ergebnisse

13.06.2017

Vorführender
Präsentationsnotizen
Die empirische Datenlage zu Teilhabekonstellationen muss weiterhin verbessert werden. Die Studie bildet erstmals auf bundesweiter Ebene die Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen ab. Es kann nicht von Repräsentativität im strengen Sinne gesprochen werden. Die Stichprobe vermeidet Einseitigkeiten durch die Befragungsmethode und Ausschluss von Gruppen (z.B. die nicht in Privathaushalten leben oder nur über Gebärdensprache kommunizieren) . Identifikation relevanter Gruppen und spezifischer Teilhabekonstellationen möglich. Bundesweite Aussagen möglich, aber keine bundeslandspezifischen. Weitere Forschung: Aufmerksamkeit auf soziale Medien, fehlende Daten, zur Zugänglichkeit als auch die Nutzerperspektive Repertoireperspektive: nicht nur Medien einzeln betrachten, sondern wie Menschen Medien kombinieren
Page 31: Alle(s) anders? Inklusion in Medienangeboten für Kinder ... · alle Sparten, Formate und Sender. • Wichtigste Nutzungsmotive sind Information, Spaß und Entspannung. • Mediatheken

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Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen

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Jun. Prof. Dr. Ingo Bosse

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

13.06.2017