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—- . weiter. Alte Häuser, Nemscheider Bürger ziehn vorüber. / Wie sahen der Markt und die Glberfelderitraße Die Nsemscheider Straßen sind dieses-en get-tie- b·en, man hat sie nur etwas modernisiert. Was tonnten sie erzählent Wenn heute die Reinscheider aber-uns laufen, wenn man unseren Leib aufreißt, uns fullt mit Steinen und in unser Kleid Pflasters steine einmmmt oder uns eine schwarze, steinige Teermasse über den Leib schmiert, dann denkt wohl keiner daran, daß unser Leben reich ist an Er· fahrungen und Erlebnissen. _ Wir sind Remscheider Erde, unser Jnneres birgt hotscheidsberger Knubben. Wir tragen auf unse- rem Rücken häuser. Ueber uns sind unzählige Wagen gefahren. Man legt Schienen in uns, wo täglich die Eletirische darüber fährt. Autos rasen in 60 Kilometer-Geschwindigkeit über uns hin-weg- Menfchen jeden Standes wandern iiber uns. Wir haben viel erlebt, wir kennen auch die Ber- gangenheit Reinscheids. Da ist unser Markt. das Zentrum Reinscheids, der heutige tinotenpunkt allen Verkehrs. Das ivar nicht immer fo. Jn den 60er Jahren standen drei kleine häuser auf dem Markt, die aber später verschwanden, und dadurch entstand ein freier Platz. aiif dem die Bauern aus der Umgegend und die hiesigen Geniüsehändler ihre Stände auf- schlugen und ihre Produkte sei-thaten Auf dem so mm Siepers Tiketzgereh Elberfelderstrvfze. entstandenen Markt erlebte man die Sie-ges-feierii der Remscheider in den Jahren 1864, 66 und 70/71. Die seierlichen Klänge der Glocken der nah-en evangelischen Kirche schwingen über die häuser und geben Widerhall von dem nahen holscheidssberg.- Viel frohes Leben pulsierte autf dem Markt. Sonntags fanden sich die ,,hessenliehrjänker« auf dem Mark zusammen, und die Jnsel auf dein Markt wurde im Volksmunde die Hesseninfel getauft. Remscheid kann auf diese Menschen stolz sein. Sie waren fleißig, täglich 12 Stunden schafften sie in den Kleinschmieden und haustuben. Aber darum und deshalb wurde zur damaligen Zeit ein gutes ,,Kippers« oder ein »Frantzen Klaren« nicht ver- schmäht. Es waren heiniifche Produkte. Direkt am Markt wurden allein neun Wirtschaften gezählt. Da war zunächst Albert Duisberg theilte huckenbeck), etwas tiefer Schneide r, fväter Bohle. Wo heute die Konditorei Arns ist, war Wirtschaft und Bäckerei von Schniiring. später ,,Krouinen Bur«. Jm Zigarrengeschäft Kluthe betrieb MI D u i sb arg einen Ausschank. Jn der hofstraße ging es auf einer hühnerleiter zur Gaststätte Flanhardt, dann folgten die Wirtschaften von Schmidt und Wi.ebel. Jm heutigen Biirgerhaus—.befand sich die sunter dem Namen »Räuberhöhle« bekannte Wirtschaft von Müller, und am Eingang zur Elberxelderstraße war das Schantlotal von hugaKorf , mit dem heute noch vorhandenen Saal, in dem manches schöne FestYeseiert wurde. . Jn dem letzten Lokal hatte sich ein Musik- verein gebildet, die Remscheider waren zu«da- iiialiger Zeit schon musikalisch. Unter diesen Musikfreunden befand sich auch ein Polizeibeamter, der die Bratsche spielte. Bei den Uebungsstuirden wurde meistens die Polizeistunde überschritten. Ein preußischer Beamter vergißt auch beim Ver- gnügen nicht seinen Dienst. Pflichtgetreu, wie ein Beamter ist, legte dieser Musikant punkt«1t Uhr sein Instrument hin, ging durch die hinterture heraus und kam vorne wieder herein und gebot norschriftsmäßig Feierabend Dann kam er durch die hintertüre wieder her-ein und spielte und zechte Aber er hatte seinen Dienstaicht ver- nachlässigt. « vor über 50 Jahren aus? Messe-»Hin- (Photo “&&-Archiv,) 3rüber alte Post, später Neben gebäude des Rathaufes. Wir befinden uns «- aiis der Elberfelderstrafze _ und wollen diese Straße einmal erzählen lassen. wie ihrBild voretwaZOJahren aussah. Remfcheids war damals noch ein Dorf. Das Geschäfte-leben bewegte sich noch in bescheidenem Rahmen. Es waren durchweg Remscheider Bürger, “hie ihre Waren feilboten, oder Exportshäuser, die schon zur damaligen eit Remscheider - Qualitätserzeugnisfe m fremde Länder schickten. Am Eingange der Eiberfselderstraße, wo heute das haus von Wetter steht, repräsentierte das haus von Baiiunternehmer Schaller den typischen Stil der bergischen häufen mit Schiefern beschlagen, die Fenster in frischem Weiß mit Schlagläden in Schweinfurter Grün ge- strichen. Ein schmales Bächlein mit Schinutzwasser, schlängelte sich in schiefen Windunsgen zum Markt herunter. Jn dem kleinen Lädchen an der heute noch viel- umstrittenen Ecke verkaufte herr Riegcr Uhren- und Goldwaren. Es folgten die häufer von h ü ek i n g h a u s Optiker Kind), dem sich die Buchhandlung von her-ni. Stumm (Fröhlich) anschloß. Diese häuser sind dieselben geblieben, sie haben heute nur ein anderes Gesicht bekommen. Dann kam das Doppelhaus ‚...—m Das zurückstehend-e Geschäftshaus von Sie berth und Eingang zuni Schirmgeschäst A·rnz. von Mältzer, es stand etwas erhöht, etwa zwei Meter von der Straße entfernt. herr Mältzer war Metzgermeister und Wirt. Die heutige Kegelbahn von Ma u. Moritz war damals ein Festsaal, wo viele Festlichkeiten abgehalten wurden- Noch weiter zurück, etwa 10 Meter, stand die Paßsche Bandfabrik, mit vorstehendem kleinen Wohnhaus. hieran schloß sich das »heu- tampehen«, ein kleiner schmaler Weg, der nur in die dahinter liegenden Gärten führte. Aus diesem kleinen Sträßchen ist heute die Billenstraße geworden. Die Gärten waren nach der Straße hin durch einen Bretterzaun abgesperrt. Jn den folgenden beiden kleinen häusern betrieben iim ersten herr Aengenenndt eine Schreinerei, während im zweiten die haudere·i» von S ar- ijtver mar. Der Platz bis zum »Mein Fin“ win nicht bebaut· herr Alberty war der da- malige Jnhsaber dieses· größten hotels Renifcheids Der» Eigentümer des angrenzenden kleinen häus- rhens war herr G re ii l i _n g__. . _ Daran schloß sich das lang-gestreckte bergische Stammhaus der Familie Arntz an. Es hat die Zeiten überdauert,,nur eine Treppe, die früher zudeii Geschäftsräumen führte, ist verschwunden. Die Wirtschaft »Zur«Börse« hat nicht immer das heutige Bild gezeigt. herr Peter Wirbel be- trieb in diesem hause Bäckerei und Wirtschaft. Es waren kleine, niedrige Zimmer mit Baltendeeke. Später kam die Wirtschaft in den Besitz von Ewabd Pleiß. Das haus von Wilhelm Arntz gehörte einer Frau hasenclever. Als es in den Besitz der Familie Arng überging, wurde es von Grund auf unigebaut. . n dem kleinen zurückstehenden hause führte ein herr Feldhaus ein Stahlgeschäft. Auf dem folgendenGrundstück stand ein einein- halbstöekiges langes Gebäude mitdrseihaustüren. Es war bewohnt von Geschw. Lausberg, herrn hölterhoff und Schath außerdem war hier noch der Pferdestall des hauderers», Schar- wächter. Beim Kauf wurde das Grundstück ge- teilt iind es erstanden das Wohiihaus von herrn Tillmanns und weiter die Reichs-bunt Wir gehen jetzt über die Straße und stehen vor unserem alten Rathaus- Wir wenden uns wieder zum Markt zurück. Da läuft zwischen zwei hecken ein ganz schmales Sträßchen zur Ludwig- straße herunter. Das nächste \ zweistöckige Schieferhaus trägt ein Schild ,,Kaiserliches Postamt«. hier wickelte sich der ganze Brief- und Paketverkehr ab. Remscheid war aber in einer intensiven Entwicklung begriffen, und im Jahre 1883 war das heutige Post-giebäude geschaffen. Das frühere Postgebäude ging in den Besitz der Stadt über. Jn dieses Gebäude wurde das M elde anft und Standesamt gelegt. Das Standesamt war bis dahin in der heutigen Wirtschaft Wirths, in dem kleinen Zimmer rechts, wo des damalige Standesbeamte Biierschilling alle Familienereignisfe gewissen-haft r·egistrierte. Dieses Zimmer diente in früheren Jahren als Aufenthalts- raum für die Fahrgäste der Postk-utsche. Jn diesem hause betrieb etwa 20 Jahre früher herr ha ssel- kiiß Wirtschaft und Bäckerei; dann kam es in den Besitz von herrn Dürholt als Wirt, und dann kaufte das hasus Johannes Wirth s. Das nächste haus war zur damaligen Zäeit ein kleines ,,Kaufhaus« Und gehörte der amilie Schmitz. hier konnten die Bürger alles haben; Spezerseiwaren, Glas, Parzellan und Tonro«hre. Geschw. Pattberg hatten im angrenzenden hause eine Putzmacherei. Das heutige haus von Emilf Vater gehörte dem Bierreifenden Wüst- h of . Dann folgte das Poststräßchen mit angrenzen- dem Post-gebände. Dieses Gelände war vor Ent- stehung des Poftgeböudes bis zur Ludwigstraße Wiese und gehörte dem Besitzer des »W-e«in-bersg«, Alberty, von dem der Postfistus das Gelände kaufte. Wo heute der Patetraum der Post ist, hatte heinrich Biichel Eigentum, er betrieb hauiderei und Wirtschaft Das Grundstück mit Gebäude ging im Jahre 1906 in den Besitz der Post über. Bor herrn Büchel hatten Karl und Lisette Krumin dort Wirtschaft · Das heutige Apollo war das Lokal non Schneppe·ndahl. Die Wogen der politischen Auseinandersetzungen gingen dort sehr hoch.- Die Jnternationale, der Kampsruf von Gleichheit und Brüderlichkeit einer irregeleiteten Masse warfen von den rottapezierten Wänden ein verbissenes Echo zurück-. Es war das Lokal der Marxisten 3 Photos F. Arns. Das frühere bis in die Straße vorgebaate Gefchäftshaus von Theodor Arnz. Es änderte sich schnell, als Fritz Gommann dieses Lokal übernahm. Jn dem angsebauten hause hatte der Photograph Schweißfurth sein thelier errichtet, dem als Jnhaber der Sohn von Schneppendahl und später Knippschitd folgte. heute ist dieses haus Eigentunides herrn Otto Schmidt. Einem herrn Nebel-ing gehörte das folgende haus, dem sich die Wirtschaft der Wwe. Picard anschloß, deren Sohn bei einer Auseindersetzung in der Wirtschaft erstochen wurde. Friedrich GorkcL als Uhrmacher, gehört-e das anschließende haus, dann folgte Gottlieb Greu- ling als Sattler. Nunmehr trennte die Ludwigstraße. Wo das mafsive frühere haus der Eomnierszank steht, wohnte in einem kleinen hause herr von Berg. Alte schattige Bäume standen vor dem hause von Flasche, dessen untere Bäume die Lithographie von Ewald Ariis als Geschäftsräume eingerichtet hatte. Weit bis in die Straßengosse standen die nun folgenden häuser von Metzger Sieper »und Theodor Arnz Ueber dem hause Sieper fuhrte ein Weg zu den hinterhäusern. hier wohnte herr h a mm e l, der die Remsrheider mit ,,Mostert« ver- sorgte. herr Theodor Arnz kaufte sein haus von « dein Schuh- und Lederhändler Arnald. Er er- warb auch das Sieversche haus und errichtete im Jahre 1905 sein heutiges Geschäftshaus. Ein Jahr später ließ er sein eigenes altes haus abreißen und baute das haus von herrn Meißner, das die- ser später von den Erben käuflich erwarb. Ein altes Remscheider Geschäft ist das Geschäft von Sieberth. Das kleine etwas zurückstehende Geschäftshaus genügte später nicht mehr, und so entstand eine modern-e Front. hier hat die Elberfelderstraße aus alten Zeiten geplaudert, vielleicht erzählen die anderen Straßen auch noch ihre·Lebeiisgeschichten. Erinnerungen spielen. _ Es ist noch dieselbe Sonne, deren helle, warme Strahl-en uber das Pflaster hufchen. Remscheider sind es, die geschäftig und nervös durch die Straßen eilen. Erinnerung und Gegenwart spiegeln sich in dem« einen Ge- « danken: _ - _ :H-eil teure Heimatt ‘„

AlteHäuser, NemscheiderBürgerziehn vorüber. / Wiesahen der ... · . weiter. AlteHäuser, NemscheiderBürgerziehn vorüber. / Wiesahen der Marktund die Glberfelderitraße Die Nsemscheider

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—-

. weiter.

Alte Häuser, Nemscheider Bürger ziehn vorüber. / Wie sahen der Markt und die Glberfelderitraße

Die Nsemscheider Straßen sind dieses-en get-tie-b·en, man hat sie nur etwas modernisiert. Wastonnten sie erzählent Wenn heute die Reinscheideraber-uns laufen, wenn man unseren Leib aufreißt,uns fullt mit Steinen und in unser Kleid Pflasterssteine einmmmt oder uns eine schwarze, steinigeTeermasse über den Leib schmiert, dann denkt wohlkeiner daran, daß unser Leben reich ist an Er·fahrungen und Erlebnissen.

_ Wir sind Remscheider Erde, unser Jnneres birgthotscheidsberger Knubben. Wir tragen auf unse-rem Rücken häuser. Ueber uns sind unzähligeWagen gefahren. Man legt Schienen in uns, wotäglich die Eletirische darüber fährt. Autos rasenin 60 Kilometer-Geschwindigkeit über uns hin-weg-Menfchen jeden Standes wandern iiber uns.

Wir haben viel erlebt, wir kennen auch die Ber-gangenheit Reinscheids.

Da ist

unser Markt. das Zentrum Reinscheids,

der heutige tinotenpunkt allen Verkehrs. Dasivar nicht immer fo. Jn den 60er Jahren standendrei kleine häuser auf dem Markt, die aber späterverschwanden, und dadurch entstand ein freierPlatz. aiif dem die Bauern aus der Umgegendund die hiesigen Geniüsehändler ihre Stände auf-schlugen und ihre Produkte sei-thaten Auf dem so

mm

Siepers Tiketzgereh Elberfelderstrvfze.

entstandenen Markt erlebte man die Sie-ges-feieriider Remscheider in den Jahren 1864, 66 und 70/71.Die seierlichen Klänge der Glocken der nah-enevangelischen Kirche schwingen über die häuser undgeben Widerhall von dem nahen holscheidssberg.- Vielfrohes Leben pulsierte autf dem Markt. Sonntagsfanden sich die ,,hessenliehrjänker« auf dem Markzusammen, und die Jnsel auf dein Markt wurdeim Volksmunde

die Hesseninfelgetauft.

Remscheid kann auf diese Menschen stolz sein.Sie waren fleißig, täglich 12 Stunden schafften siein den Kleinschmieden und haustuben. Aber darumund deshalb wurde zur damaligen Zeit ein gutes,,Kippers« oder ein »Frantzen Klaren« nicht ver-schmäht. Es waren heiniifche Produkte. Direktam Markt wurden allein neun Wirtschaftengezählt. Da war zunächst Albert Duisbergtheilte huckenbeck), etwas tiefer Schneide r,fväter Bohle. Wo heute die Konditorei Arns ist,war Wirtschaft und Bäckerei von Schniiring.später ,,Krouinen Bur«. Jm ZigarrengeschäftKluthe betrieb MI D u i sb arg einen Ausschank.Jn der hofstraße ging es auf einer hühnerleiterzur Gaststätte Flanhardt, dann folgten dieWirtschaften von Schmidt und Wi.ebel. Jmheutigen Biirgerhaus—.befand sich die sunter demNamen »Räuberhöhle« bekannte Wirtschaft vonMüller, und am Eingang zur Elberxelderstraßewar das Schantlotal von hugaKorf , mit demheute noch vorhandenen Saal, in dem manchesschöne FestYeseiert wurde. .

Jn dem letzten Lokal hatte sich ein Musik-verein gebildet, die Remscheider waren zu«da-iiialiger Zeit schon musikalisch. Unter diesenMusikfreunden befand sich auch ein Polizeibeamter,der die Bratsche spielte. Bei den Uebungsstuirdenwurde meistens die Polizeistunde überschritten.Ein preußischer Beamter vergißt auch beim Ver-gnügen nicht seinen Dienst. Pflichtgetreu, wie einBeamter ist, legte dieser Musikant punkt«1t Uhrsein Instrument hin, ging durch die hintertureheraus und kam vorne wieder herein und gebotnorschriftsmäßig Feierabend Dann kam er durchdie hintertüre wieder her-ein und spielte und zechte

Aber er hatte seinen Dienstaicht ver-nachlässigt. «

vor über 50 Jahren aus?

Messe-»Hin-

(Photo “&&-Archiv,)

3rüber alte Post, später Neben gebäude des Rathaufes.

Wir befinden uns «-

aiis der Elberfelderstrafze _und wollen diese Straße einmal erzählen lassen.wie ihrBild voretwaZOJahren aussah. Remfcheidswar damals noch ein Dorf. Das Geschäfte-lebenbewegte sich noch in bescheidenem Rahmen. Eswaren durchweg Remscheider Bürger, “hie ihreWaren feilboten, oder Exportshäuser, die schon zurdamaligen eit Remscheider - Qualitätserzeugnisfem fremde Länder schickten. Am Eingange derEiberfselderstraße, wo heute das haus von Wettersteht, repräsentierte das haus von BaiiunternehmerSchaller den typischen Stil der bergischen häufenmit Schiefern beschlagen, die Fenster in frischemWeiß mit Schlagläden in Schweinfurter Grün ge-strichen. Ein schmales Bächlein mit Schinutzwasser,schlängelte sich in schiefen Windunsgen zum Marktherunter.

Jn dem kleinen Lädchen an der heute noch viel-umstrittenen Ecke verkaufte herr Riegcr Uhren-und Goldwaren.

Es folgten die häufer von h ü ek i n g h a u sOptiker Kind), dem sich die Buchhandlung von her-ni.Stumm (Fröhlich) anschloß. Diese häuser sinddieselben geblieben, sie haben heute nur ein anderesGesicht bekommen. Dann kam das Doppelhaus

‚...—m

Das zurückstehend-e Geschäftshaus von Sie berth und Eingang zuni Schirmgeschäst A·rnz.

von Mältzer, es stand etwas erhöht, etwa zweiMeter von der Straße entfernt. herr Mältzer warMetzgermeister und Wirt. Die heutige Kegelbahnvon Ma u. Moritz war damals ein Festsaal, woviele Festlichkeiten abgehalten wurden-

Noch weiter zurück, etwa 10 Meter, stand diePaßsche Bandfabrik, mit vorstehendemkleinen Wohnhaus. hieran schloß sich das »heu-tampehen«, ein kleiner schmaler Weg, der nur indie dahinter liegenden Gärten führte. Aus diesemkleinen Sträßchen ist heute die Billenstraßegeworden. Die Gärten waren nach der Straßehin durch einen Bretterzaun abgesperrt. Jn denfolgenden beiden kleinen häusern betrieben iimersten herr Aengenenndt eine Schreinerei,während im zweiten die haudere·i» von S ar-

ijtver mar. Der Platz bis zum »Mein Fin“ ‘

win nicht bebaut· herr Alberty war der da-malige Jnhsaber dieses· größten hotels RenifcheidsDer» Eigentümer des angrenzenden kleinen häus-rhens war herr G r e ii l i _n g__. . _

Daran schloß sich das lang-gestreckte bergischeStammhaus der Familie Arntz an. Es hatdie Zeiten überdauert,,nur eine Treppe, die früherzudeii Geschäftsräumen führte, ist verschwunden.

Die Wirtschaft »Zur«Börse« hat nicht immerdas heutige Bild gezeigt. herr Peter Wirbel be-trieb in diesem hause Bäckerei und Wirtschaft. Eswaren kleine, niedrige Zimmer mit Baltendeeke.Später kam die Wirtschaft in den Besitz vonEwabd Pleiß.

Das haus von Wilhelm Arntz gehörte einerFrau hasenclever. Als es in den Besitz derFamilie Arng überging, wurde es von Grund aufunigebaut. . n dem kleinen zurückstehenden hauseführte ein herr Feldhaus ein Stahlgeschäft.

Auf dem folgendenGrundstück stand ein einein-halbstöekiges langes Gebäude mitdrseihaustüren. Eswar bewohnt von Geschw. Lausberg, herrnhölterhoff und Schath außerdem war hiernoch der Pferdestall des hauderers», Schar-wächter. Beim Kauf wurde das Grundstück ge-

teilt iind es erstanden das Wohiihaus von herrnTillmanns und weiter die Reichs-bunt

Wir gehen jetzt über die Straße und stehen vorunserem alten Rathaus- Wir wenden unswieder zum Markt zurück. Da läuft zwischen zweihecken ein ganz schmales Sträßchen zur Ludwig-straße herunter. Das nächste \ zweistöckigeSchieferhaus trägt ein Schild ,,KaiserlichesPostamt«. hier wickelte sich der ganze Brief-und Paketverkehr ab. Remscheid war aber in einerintensiven Entwicklung begriffen, und im Jahre1883 war das heutige Post-giebäude geschaffen. Dasfrühere Postgebäude ging in den Besitz der Stadtüber. Jn dieses Gebäude wurde das M elde anftund Standesamt gelegt. Das Standesamtwar bis dahin in der heutigen WirtschaftWirths, in dem kleinen Zimmer rechts, wo des

damalige Standesbeamte Biierschilling alleFamilienereignisfe gewissen-haft r·egistrierte. DiesesZimmer diente in früheren Jahren als Aufenthalts-raum für die Fahrgäste der Postk-utsche. Jn diesemhause betrieb etwa 20 Jahre früher herr ha ssel-kiiß Wirtschaft und Bäckerei; dann kam es in denBesitz von herrn Dürholt als Wirt, und dannkaufte das hasus Johannes Wirth s.

Das nächste haus war zur damaligen Zäeit einkleines ,,Kaufhaus« Und gehörte der amilieSchmitz. hier konnten die Bürger alles haben;Spezerseiwaren, Glas, Parzellan und Tonro«hre.

Geschw. Pattberg hatten im angrenzendenhause eine Putzmacherei. Das heutige haus vonEmilf Vater gehörte dem Bierreifenden Wüst-h of .

Dann folgte das Poststräßchen mit angrenzen-dem Post-gebände. Dieses Gelände war vor Ent-stehung des Poftgeböudes bis zur LudwigstraßeWiese und gehörte dem Besitzer des »W-e«in-bersg«,Alberty, von dem der Postfistus das Geländekaufte.

Wo heute der Patetraum der Post ist, hatteheinrich Biichel Eigentum, er betrieb hauidereiund Wirtschaft Das Grundstück mit Gebäude gingim Jahre 1906 in den Besitz der Post über. Borherrn Büchel hatten Karl und Lisette Krumindort Wirtschaft ·

Das heutige Apollo war das Lokal nonSchneppe·ndahl. Die Wogen der politischenAuseinandersetzungen gingen dort sehr hoch.- DieJnternationale, der Kampsruf von Gleichheit undBrüderlichkeit einer irregeleiteten Masse warfenvon den rottapezierten Wänden ein verbissenesEcho zurück-. Es war das Lokal der Marxisten

3 Photos F. Arns.

Das frühere bis in die Straße vorgebaateGefchäftshaus von Theodor Arnz.

Es änderte sich schnell, als Fritz Gommanndieses Lokal übernahm. Jn dem angsebauten hausehatte der Photograph Schweißfurth seinthelier errichtet, dem als Jnhaber der Sohn vonSchneppendahl und später Knippschitd folgte. heuteist dieses haus Eigentunides herrn Otto Schmidt.Einem herrn Nebel-ing gehörte das folgendehaus, dem sich die Wirtschaft der Wwe. Picardanschloß, deren Sohn bei einer Auseindersetzung inder Wirtschaft erstochen wurde.

Friedrich GorkcL als Uhrmacher, gehört-e dasanschließende haus, dann folgte Gottlieb Greu-ling als Sattler.

Nunmehr trennte die Ludwigstraße. Wo dasmafsive frühere haus der Eomnierszank steht,wohnte in einem kleinen hause herr von Berg.Alte schattige Bäume standen vor dem hause vonFlasche, dessen untere Bäume die Lithographievon Ewald Ariis als Geschäftsräume eingerichtethatte.

Weit bis in die Straßengosse standen die nunfolgenden häuser von Metzger Sieper »undTheodor Arnz Ueber dem hause Sieper fuhrteein Weg zu den hinterhäusern. hier wohnte herrh a m m e l, der die Remsrheider mit ,,Mostert« ver-sorgte. herr Theodor Arnz kaufte sein haus von «dein Schuh- und Lederhändler Arnald. Er er-warb auch das Sieversche haus und errichtete imJahre 1905 sein heutiges Geschäftshaus. Ein Jahrspäter ließ er sein eigenes altes haus abreißenund baute das haus von herrn Meißner, das die-ser später von den Erben käuflich erwarb.

Ein altes Remscheider Geschäft ist das Geschäftvon Sieberth. Das kleine etwas zurückstehendeGeschäftshaus genügte später nicht mehr, und soentstand eine modern-e Front.

hier hat die Elberfelderstraße aus alten Zeitengeplaudert, vielleicht erzählen die anderen Straßenauch noch ihre·Lebeiisgeschichten.

Erinnerungen spielen. _ Es ist noch dieselbeSonne, deren helle, warme Strahl-en uber dasPflaster hufchen. Remscheider sind es, die geschäftigund nervös durch die Straßen eilen. Erinnerungund Gegenwart spiegeln sich in dem« einen Ge- «danken: _ - _

:H-eil teure Heimatt

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RGA. Nr. 269. Samstag-Sonntag

Gifengeivinnung «

16./17. Nov. 1935. ——- Seite 5.

aus «

Im Saale des ehemaligen Fabrikanten-bereins hielt gestern abend der HeimatforscherWilhelm B l a n k e r auf Einladung derQrtsgruppe Remschei des Bei ischen Ge-fchichtsvereins einen Vortrag ü er »Dieälteste bergifche Eifeniiidustrie«.Jn seinen Begrüßungsworten wies der Vor-sitzende der Ortsgruppe, Retter W. Engels,darauf hin, daß nur spärlich in Urkunden überdie Anfänge einer bergischen Eisenindustrie be-richtet wer e. Aus der ältesten Zeit lägen natür-lich gar keine Urkunden bot, und da müsse dieErforschun des Bodens einsetzen. Aufdiesem Wege a er sei

Wilhelm Vlantertz führt«-nd vorangegangen

und seit Jahren bemüht gewesen, Aufklärungüber dies älteste Zeit der Eisengewinnung undEisenverhüttung im Berglschen Land zuschaffen. Diese Arbeit habe der Forscher auseigener Kraft, opferwillig und uneigennützigge eistet, was allein schon höchste Anerkennungverdiene.

Jn seinem Vortrage, über dessen wefeiitlichenInhalt wir bereits gestern berichten konnten,beschrieb der Redner das von ihm durchforschteGebiet und die hier auf vor eschichtlicheEifengewinnung deuten en Merkmale,die ihn zu Grabungen veranlaßt hatten.Aus geschichtlichen Urkunden wies er nach, daßdiese Eifenverhüttung nicht etwa in die Zeitdes frühen Mittelalters verlegt werden könne,die Eisenvorkominen im Bergischen überhauptnicht gekannt habe. Neben zahlreichen anderenFunden deuteten aber die Schlackenfelder inihren riesigen Ausmaßen darauf hin, daß hier

tin Bergischen Land einmal eine bedeutendeEiscngewinnung vorgenommen worden sei,

denn die daliegenden Schlackenberge deutetenauf-einen »Großbetrieb« hin.bei ‘200 Singerfeldern bei der befcheidenstenSchätzung um 10000 Doppelwaggon Schlacke,die nach fachmännischem Urteil 10i 000.Doppel-waggon Erz voraus-setzten

Auch über den

in diesem Sommer ausgegrabenen Renn-Ofen

machte der Redner genauere Ausführun en.Der einem unten breiteren Bienenkorb ähn icheOfen besitzt eine Sohlenbreite von 2,50 Meter,der eigntliche Schmelzraum mißt 50 Zenti-meter rette und die mit Schlacken verkrusteteOfenwand ?2—25 Zentimeter. DerOfen bestehtaus mit Steinen verlittetem Ton und steckt in

&] 11511311] isiiiiisriitsleiistillt-Schar Stadt l.

Sonntag treten sämtliche Mädel um 8Vx Uhram heim Vluinenstraße an. Tagewerpslsegungund 10 Pf . für die Benutzung der Jugendherdergesindmitz ringen- · « .

BdM.. Siugschar.Sonntagmorgen 8 Uhr mit Rucksackuer slegung

für sden ganzen Tag antreten auf der thausitreppe- :

Bildt süd.' Die Fahrt, die für den 16. November angesetztwars findet am 30. Monemhr statt. Das Geldmuß in den heimabenden abgegeben werden«

Jungoolk. Stamm 5/1/232,

Am Samsta treten sämtliche Führer desStamm-es 5lls233 pünktlich 14 Uhr 45 am hauseder hillersugend, Rathaus-platz, an.

JungmädelsSingi und Spielschart

Am Samstag treten »die Jungmädelder Singschar punkt 4% Uhr _am HeimSchützenstraße an. (Die. Fuhrerinnen derGruppen RemfcheidiStadtmitte 1 und 2, Sud,Haftenund Reinshagen bestimmen die Madek

' für diese Schar.)

DUI. West. Ortsbetriebggemeinfchast 17 (Handei).Iachgruppe Gastflätlengewerbr.

Am Montagabend, 8% Uhr, findet ein-e Verssammlung bei Flanhardt, Reinshagenerstraße 41,stati.

DUF. Saiten.

Sonntag, 8 Uhr: Antreten sämtlicher Straßen-zellenwaltser und Blockwalter an der P.-L.,Bremerstra .

f Be Jungmädelsstngs und Spielschar.Am Sonnabend treten die Jungmädel» der

Si schar punlt 16.30 Uhr am heim, Schulzen-ftræh an. (Die Führerinnen der Gruppen Rem-scheid. Stadtmittse l und ll, Süd, haften und Rein--hagen bestimmen die Mädel sur diese Schar.)

RIG. ..Qraft durch Freude« firmen.

Monta , 20 Uhr: Ap ell bei heidmann in derBüchelftra e. Sämtliche etriehswarte mussen da-zu erscheinen. «

Es ist ganz natA-

„..-„..."...=

Es « handle sich.

Bergiicher Erde-»Rettet Blankeer sprach im Geschichisoerein über feine Forschungen.

leinem Lehmniantel von 80 Zentimeter Starke;durch ihn fuhrt der besonders gut erhalteneWindlanal zum Feuerraum in der Mitte desganzen Osens. Der tief in einem Schlacken—-hausen liegende Ofen war

dem Remscheider Heimatmuseum zur Vet-fügung gestellt worden,

und eine Anfang dieser Woche vorgenommenegenaue Untersuchung hat gezeigt, daß der Ofenohne Jedes Mauerwerk, also auf die vrimitivsteArt hergestellt worden ist. Der Lehmmantelwar mit vielen, oft faustgroßen Grauwaekeibinden. durchfetzt, und je näher man zu deineigentlichen Feiierraum ram, desto stärker wurdediese Steinpackung_ Nachdem der Redner noch an Hand andererFunde wertvolle Ausschlüfse über die vor-christltche Zeit des Bergischen Landes ge-geben hatte, erklärte er am Schluß seines-Vor-trages, daß das reiche Tatsacheninaterial nichtfortgeleugnet werden könne, vielmehr erschließees die erste gewaltige, bisher unbekanntgewesene _ Erzgewinnung, Erzverhüttung undEisengewinnung im Vergischen Land.

Ihre Begründer seien nach den eilest-uFunden die selten gewesen,

,.Maddalena.«saurer-Theater eidoitisitienstxaße

Die Schönheit und der Wert diesesruhen in Musik. Musik, die aus den aprisGrotten, aus der Brandung des Meeres beiNeapel, aus idyllischer Landschaft und ausden Herz-en und Kehlen frühl ngsi und liebes-trunlener Mensch-en aufsteigt. Ein romantischerHauch liegt uber allem, der jäliches Geschehenmit hellen, lichten Farben erzieht. Künst-lerifches Schaffen, Singen· Liebe und Tod ver-lieren so ihre Schwere, ihre dunklen Farben,und alles wird so leicht und unwirklich, wie ineinem Traum· Ein Schloß liegt am Meer, in.dem ein Mädchen wohnt: Maddalena. Wirgehen den Weg zu ihm durch einen verträumiten cBark, wie ihn etwa Eichendorffs ,.Tauge-nichts« ge angen ist, über gelbes Laub, weichenRasen un tief rote, verweilende Rosenblätter.—.·

ilms

der hier in musikalischem und filmis ein Ge-wande uns dargeboten wird. Die Handlung istmehr erzählend als dramatisch, aber aus dieserruhig dahinfließenden Handlung ersteigt ebenin aler Schönheit »diese lhrische Schau einesMädchen-schickt Is, das sich um den italienischenKomponisten Vincenzo Bellini webt.

_ Martha Eggerth spielt das MädchenMaddalena. Sie lernt im Film Bellini kennenund liebt ihn. Aber getreu nach jenem altenLiede können sie nicht zusammen kommen; sobreitet denn das junge Mädchen feine Seeleleich einem weichen Teppich ans, damit der

gegnadete Musiker Bellini darüber hinweg denWeg zum Gipfel des Nu mg schreitet. DieSeele wird« verwundet un stirbt; und einLorbeerblatt vom Ruhm Bellinis falli aufbleiche Mädchenhände. _

Martha Eggerth spielt das MädchenMaddalena mit den besten Mitteln ihrex Dar-stellunagstunft und findet oft Gelegeiiheit,.ihreschöne Stimme in bellinischer Musikzu zeigen.Phillipp Holmes gibt dem Bellini in guterManier die Züge eines stolzen Sizilianers, wieauch die übrigen Darsteller —- besonders derdes Nossini _ gute Schauspieler sind.

Carmine Gallone ift der Regisseur diesesguten, französischen mung, der das Lebenzwar sehr romantisch sieht. es aber mit guterMusik zu umranken versteht. d

Ein Lutspiel mit Adele Sandro .ein Kulturffilm und die Wochenschausehen wir weiter-hin.

»Liebe geht wohin fie will.“Modernes Theater. kldotf-tjitler-straße·

e Men liebt nichts so sehr wie die Ab-

weitizsliting un? dabei ist der Kinobsesucher nichtausgeschlossen Er liebt es; wenn er mal wieder

etwas »schwere Kost zu verdauen« bekommt, eine

Kost allerding-, an der man zuweilen gerne

knabbert. · A i a,},

D s Beste an diesem {film find seine _ u n menund Feine Milieufchilderungen Der Blick in den

harten Alliag zwischen has und Meer, der stetige

Kampf der armen, anspruchslosem aber echten

Dass wäre im Umriß der Stimmun sgehalt,"

ihre Besitzer und Atisheuter rund tausend Jahrehindurch aber die Germanen. Ob dieseEifeniiiduftrie ihren unuiiterbrochenen Fort-

- Sang gehabt habe oder für längere oder kürzereeit unterbrochen worden sei, könnten erst

umfassendere Ausgrabun en sicherstellen. »MeineAusgrabungen«,seinen Vortrag, »fiiid nur ering gewesen, weilmir zu umfangreicherer ilrbeit die Mittelfehlten. Aber jeder Forscher-. auch der kleinste,hat nur eins zu suchen: die Wahrheit!Und nicht einmal das Geizen nach Erfolg undAnerkennung war für mich der mächtigsteTreiber zur Arbeit, sondern das Suchen, dasRingen, das Streben —- das war meine Freude,mein Beben!“

Reicher Beifall dankte dem Redner, der an-schließend durch Lichtbilder und Fund-stucke seine Ausführungen erhärtete.

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5, Eine gatneoal-ficiiumi ll. »

Sm »Max und Maria" wird heute undmorgen eine große KarnevalsKostümsSchau unter der Devise »Die lachende Maske«steigen. Die Schau ist von Kröll infzeniert undwird von der Kapelle Fred Müller musikalischumrahmt.

Eine lustige Moden-Reimeim ..Hotel zum Weinberg«.

Eine tolle Reise durch den Karneval wird amMontag und Dienstag im Enkel Weinberg«im Rahmen einer Moden-R—evue stattfinden.„munter und Drüber« ist das Motiv dieser lusti-en Angelegenheit. und Hang Broich als An-ager, da- Junkenballett und dise Kapelle

kamee der Woche.

Menfchen um den notwendigsten Lebensunterhalt,die Liebe dieser Dstpreußen zu ihrer kargen,andigen heimat, das alles ist in Verbindung mitn ausgezeichneten Leitung-en der Kamera recht

wirkun soon und gla aft echt geschildert. Auchdie musikalische Illustration schliseßt sich mit iPremschwermütigen Akzent harmonisch in den Ge amt-rahmen ein-

(is war deshalb nicht allzu schwer-, auf dies-ergegeben-en und brauchbaren Grundlage ein ebensorauchbares Gerüst auszubauen, da- dem GanzenForm und Inhalt geben mußte. Auch hier s richtdie Ksargheit des Boden-, die Eigensinnigeit inerBewohner und der schwere Kampf ums asein eingewichtiges Wort: folgerichtig daraus ergibt sichein Menschenfchicksal, und es ist weiter ganz natür-lich, wenn hier die Liebe von großem Einfluß ist.Wenn auch in dieser Be iehung manches nicht inden Gefamtrahmen paßt, fo sieht man gern darüberhinweg, wenn man anderereits die gelungeneEharakterzeichnung von Menschen erlebt. die demFilmetwas handfestes und ungewöhnlich Packenides geben. Dann über-sieht man auch, daß die Dar-stellung der dramatischen Spannung nicht frei istvon unwahrfcheinlich anmutenden Szenen. Wiegesagt, es- über-wiegen die Plusseiten des Films, der,im ganzen gesehen, Form und Linie hat und inbildtsechnischer hinsicht unzweifelhaft Format besitzt.Die hauptdarstellser find Maria Paudler undKurt Skalden, die sich ihr-er gewiß nicht leichtenAusgabe mit Hingabe und Geschick entledigen-Sksalden vor allem stellt den oftpreußischen Dick-fchädel ausgezeichnet dar-

Recht aktull ist diesmal die Wochenfchau,»die u. a. amüfante Bilder oon der Einziehung undder ersten Uebung unserer Rekruten bringt. Dazuder lehrrieichse Kulturfilm und schliesslich nochetwas Lustige-: »Wie Du mir _ fo ich Dir.«

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»Das Mädchen Johanna.“etwas-Steinen Eihekieidenteaße

Die Ufa bringt hier einen slim, der das Helden-leben der Jungfrau non Orleans verherrlicht. DasHeldifche dieses schlichten Mädchens bestand in demunerschütterlichen Glauben an ihr Vaterland. DieserGlaube war so stark und trat so eindeutig in Er-scheinung, daß das bedrängte Volk an ihre gottlicheSendung glaubte und ihr blind folgte-' Ein von Feinden und den eigenen Fürsten be-drängtes Volk hatte sahrzehntelang alle Dranafalehinnehmen müssen. Sein Ruf an den Konig bliebunerhört. Da erstand eine Retteriw die selbst er-klärte, vom Erzengel Michael beeaufiragt zu sein«Volk und Vaterland zu erlösen. .

Dem König. selbst ein willenlofes Werkzeug inständen seiner Fürsten, bedeutet sie rat-r ein »poli-tifches Mittel. Bis -«feiii Ziel erreicht war, ruhrteer keine hand, um die aus dem Scheiterhausensterbende Johanna zu befreien. Sie aber opferiihr junges Leben in dem Glauben. durch ihrenTod das Vaterland errettet zu haben. _

Diese französische Legende betont die Vater-land-liebe eines schlichten Heldenmadchens. smOpfern für ihr Volk ist eine beldifche Sat. die »he-getstern kann. Daher ist ihre Auferstehung im Filmzu verstehen. Und daher sind auch die Mittel nicht

umsonst aufgewendet worden, um dies ganze Ge-

schehen mit einem Massenaufaebot an Datftellem

Aus 1[2 Pfd. für 25 Mg. mochten-n100 Tassen. 4 Tassen kosten] Pfg.

fo ich eß Wilhelm Bienenei

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Hedrich werden sich bemühen, dieses ,,Drunterund mühe!“ mit künstlerischsem Schwung zu er-zeugen.

Ausnahme der WEV.-Vereineim DSB.

Zu einer außerordentlichen Sänger-ta g un g hat die Bezirksgruppe Remscheid im-DSB. zum Sonntag, dein 24. November, in den-—-»Weinber " ein-geladen. Diese Tagung wurde vor zallem ein erusen weg-en der Ausnahme der ehe- « .maligen W 0: V.-B e r ein e und der Bestätigung «der aufgenommenen Vereinsführer.Außerdem soll die Bezirksgruppe in Singgemeinsfchaften eingeteilt werden. Musikdirektor Veters -W e b e r, Röhl. wird einen Vortrag halten über die.Frage: »Warum fingen wir und was singen mir.“

Filmlheaierim Dienst des Winterhilfswerkes.Remfcheids Kinobesitzer haben beschlossen, nun

auch durch ihre Theater das silsswerk des Führerszu unterftii en. Am Sonntagmorgen wird alserstes das nionsThseater den Film »EinMann will nach "Deutfchland« als Frühvo r-slellung zugunsten des WHAT geben.Die Karten dazu kosten 50 Pfennig und werd-ensowohl durch die Tageskaffe als auch durch Block-walter der NSV. verkauft-

Sitzungen der Wohlfahrtspfleger.Am Montag kommen die Psleger der einzelnen

Wohlsahrtsdezirke in ihren Lokalen zu Sitzungenzufammen. Die Arbeitsausfchüffe tagen amDonnerstag _

und Material in Szene zu setzen- Manchmal be-kommen die Bilder amerikanische Ausmaße, beidenen dann die Kiiliffen zu sehr in die Erscheinungtreten.

Aber diese Aeußerlichkeiten fallen nicht so sehrins Gewicht. Die hauptsache an der Wiedergabedieses gefchichtlichen Ereignisses sind die Dar-steller Eine überragende Leistung vollbringtGustav Gründgens als der französische König.Als Schwächling weiß er doch immer das für ihngünstige herauszuholen.

Neben ihm Angela Salloker als dasMädchen Johanna. Jhre Augen verkündenden stoßen und unerschütterlichen Glauben-anihr aterland. Heinrich George ist so rechtder dicklichmnbeholfene VurgunderiHerzog einOpfer seiner Zeit und seines Charakters.

sieben diesem Großfilm ein fehenswertesPeiprogramnr Das ist ein ·Kulturfilm, der sehrinteressiert. Unter dem Titel .Metall des -Himmels« zeigt er die Gewinnung desStahles und bekundet am Schluß, daß Deutsch-land in der Stahlgewinnung wieder die Spitzein der Weltproduktion hat. Schöne Tieraus-»nahmen zeigt der Film »Ja Freiheit ge-fest. Man sieht die kraftftrotzenden Wifente,«-die schlankbeinigen Eiche. die- man-« in bet”.Schvkssheidesunb im Neandertal aus-gesetzt- harte-TUnd freut sich cm ben ungezwungenen Aufnah--I«men der Tiere in ihrer neuen Umgebung.—. .: I

»Ein mann will nach Deutschlan .‘__.‘Unten-Theater. Stachekhauferstraszr. '

@t_aäblte mit zu den besten Leistungen ders-"ufa wahrend der vergangenen Spielzeit, dieser _Film ‚Gin Mann-w II nachDeutschsszland«. Ek vermittelt das Abenteuer zweienMänner in Südanierika, die beim Ausbruch7« f"des Krieges heim wollen, zurück in die Heimat-und an ie Grant. Erfüllt von konzentrierterSpannung hält er den Besucher bis zumletzten Bild gebannt. Was den Film fernerauszeichnet, ist eine unmittelbare Formgebungdessen. was wir von dein gefühlsmäßigen Jn-balt eines Ftlms erwarten. Und wenn auch "Jmanche Konzesfion an Routine und angeblichein —-Publiknmsgeschmack gemacht wurden, so klin-·--«-;"gen doch viele echte und starke Momente ansdie den Film schon sehenswert machen. "

Der Löwenanteil des fchausvielerischen Er-folgs liegt bei Hermann Speelmanns, dereine so abgerundete und menschlich naheLeistung vermittelt, wie sie bisher von nur«wenigen unserer großen Darsteller geschenktwurde. Carl Ludwig Diehl hält sich durch-.aus in dem Rahmen dessen, was man stets vonihm gewohnt ist. Bestechend in der Mischting»glühenden fühlt-indischen Temperaments undder Verbaltenheit ariftokratischer Haltung wirktBrigitte Dornen die hier, unter der Regievon Paul Wegener, eine ihrer reifsten Leistun-gen zeigt.

Jüngeren Datums ist »Der Kampf mitdem Drachen«, det vor allem getragen wirdvon Joe Stöckel und Adele Sandrock sowieLucis Englisch. Ein Lustspiel, das sich inbewahrten und erprobten Bahnen bewegt.

Schluß des redaktionellen Teil-.

Die heutige Ausgabe des »Als-AK enl äll ei·Beilage ..Itiumpb des h nellniou-Brilelß".

ül’iid}, daßsdie Anzahl jener, die regelmäßig firnfmmfi trinken, ‘

immer größer wird. fibmfmnrk‘ mit seinen guten Eigenschaften liber-

zeugt eben jeden, eder ihn ernsthaft versucht. Er merkt es bald:

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