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Bereit für Neues Ergebnisse Mittelstandsradar. Research für Unternehmen I 05.11.2018 In Zusammenarbeit mit

Ergebnisse Mittelstandsradar. - LBBW Webspace · Mittelstand nicht spurlos vorüber. Nach wie vor sind die Unternehmen dennoch guter Stimmung. Auch blickt der Mittelstand noch immer

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Page 1: Ergebnisse Mittelstandsradar. - LBBW Webspace · Mittelstand nicht spurlos vorüber. Nach wie vor sind die Unternehmen dennoch guter Stimmung. Auch blickt der Mittelstand noch immer

Bereit für Neues

ErgebnisseMittelstandsradar.Research für Unternehmen I 05.11.2018

In Zusammenarbeit mit

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Mittelstandsradar Herbst 2018.

Der Fachkräftemangel ist in aller Mun-

de. Wie aber steht der Mittelstand in

Deutschland zu diesem Thema? Was

kann nach Meinung der Unternehmen

dagegen unternommen werden? Die

zweite Mittelstandsbefragung, die die

LBBW in Kooperation mit dem Institut

für Angewandte Wirtschaftsforschung

(IAW) Tübingen durchgeführt hat, legt

ihren Fokus auf diesen Themenkom-

plex. Aber auch die Ansichten der Mit-

telständler zur Konjunkturentwicklung

oder zu Zukunftsthemen wie der Di-

gitalisierung kommen in dieser Ausga-

be nicht zu kurz. Im September 2018

wurden Vertreter mittelständischer

Unternehmen befragt, darunter waren

mehr als zwei Drittel Top-Entscheider

wie CEOs, Eigentümer oder Finanzvor-

stände des jeweiligen Betriebes.

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Der seit Jahren anhaltende Konjunkturaufschwung in Deut-

schland hat für beste Stimmung bei den mittelständischen

Unternehmen gesorgt. Die gute Wirtschaftsentwicklung hat

aber auch ihre Schattenseiten: Engpässe am Arbeitsmarkt

setzen den deutschen Mittelständlern spürbar zu. Die Unter-

nehmen fühlen sich massiv vom Fachkräftemangel betroffen.

72% der Unternehmen beurteilen die Verfügbarkeit von Fach-kräften als negativ für ihre Geschäftsentwicklung. Nur 11% sehen das eigene Unternehmen nicht von einem Fachkräfte-mangel betroffen. Knapp 10% dagegen leiden »sehr stark«,

50% »stark« unter einem Mangel an Fachkräften.

Besonders ausgeprägt sehen die Mittelständler den Mangel an Facharbeitern.

74% der Unternehmen mit Fachkräftemangel sehen Ihr Un-ternehmen vom Mangel an beruflich ausgebildeten Arbeits-kräften betroffen. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand der Mangel an Bewerbern für Ausbildungsplätze (43%) und der Mangel an Hochschulabsolventen (41%).

Die Unternehmen haben Probleme, ausreichend qualifizierte Facharbeiter zu finden.

Als wichtigsten Grund für den Mangel an beruflich ausgebil-deten Arbeitskräften im eigenen Unternehmen führen 65% der Mittelständler eine zu geringe Anzahl an Bewerbern an. Darauf folgt die unzureichende Qualifikation der Bewerber für Facharbeiterstellen mit knapp 60%.

01Fachkräfte-mangel

01.1 Fachkräftemangel setzt Mittel-stand zu: Qualifizierte Facharbeiter verzweifelt gesucht.

»In welchemUmfang trifft Fach-kräftemangel dieUnternehmen?«

Geringe Anzahl an Bewerbern.

sehr stark

stark

leicht

nicht betroffen

Quellen: IAW, LBBW Research

74%

41%

43%

Mangel an berufl. ausgeb. Arbeitskräften

Mangel an Bewerbern für Ausbildungsplätze

Mangel an Hoch-schulabsolventen

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Eine höhere Vergütung scheint den Unternehmen nicht geeignet, um den Fachkräftemangel zu beheben.

86% der Mittelständler mit Fachkräftemangel gehen davon aus, dass dieser über eine höhere Entlohnung nicht beseitigt werden könnte. Begrenzte Vergütungsmöglichkeiten werden nur von jedem vierten (beruflich ausgebildete Fachkräfte) bzw. gut jedem fünften (Hochschulabsolventen) mittelstän-dischen Unternehmen als Grund für den Fachkräftemangel herangezogen.

Eines der Zukunftsthemen für den Mittelstand ist die Digi-

talisierung. Hinsichtlich des Digitalisierungsstandes sehen

sich die mittelständischen Unternehmen selbst im soliden

Mittelfeld. Die Digitalisierung hat für den Mittelstand aber

Vorrang bei den Zukunftsinvestitionen.

Lagebarometer Digitalisierung: Die Mittelständler stufen auf einer Skala von 1=»voll entwicketl« bis 6=»überhaupt nicht entwickelt« ihren aktuellen Stand bei der Digitalisierung im Vergleich zur Branche insgesamt im Durchschnitt bei 2,9 ein. Zukunftsbarometer Digitalisierung: Drei Viertel der mittel-ständischen Unternehmen wollen ihren zukünftigen Investi-tionsschwerpunkt auf »IT-Infrastruktur (Soft- und Hardware), Digitalisierung« legen. Damit liegt die Digitalisierung in der Prioritätenliste der Mittelständler hinsichtlich zukünftiger In-vestitionen klar an erster Stelle, darauf folgt mit weitem Ab-stand »Forschung und Entwicklung« mit 39%.

01.2 Lohnerhöhung nicht Mittel der Wahl zur Behebung des Fachkräftemangels.

01.2 Fachkräftemangel bremst die Digitalisierung aus: Besonders im IT-Bereich fehlen Arbeitskräfte.

Digitalisierung

LagebarometerDigitalisierung.

86 %Mittelständer mit Fachkräftemangel

Die Mittelständler setzen vielmehr auf eher konven-tionelle Maßnahmen der Anwerbung und auf weiche Faktoren.

Zur Gewinnung von Facharbei-tern sind Werbung in unter-schiedlichen Medien (58% der Unternehmen), die Weiteremp-fehlung durch die eigenen Mitar-beiter (53%) und Fort- und Wei-terbildungsangebote (51%) die wichtigsten Instrumente. Bei der Ansprache von Hochschulabsol-venten versprechen sich die Un-ternehmen von flexiblen Arbeits-zeitmodellen (51%), Werbung in unterschiedlichen Medien (45%) und der Zusammenarbeit mit Per-sonalvermittlern (43%) am meis-ten Erfolg.

voll entwickelt1

überhaupt nicht entwickelt

6

Lohn Nein

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0% 20% 40% 60% 80%

Begehrte IT-Fachleute.

IT

Künftige Investitionsschwerpunkte der Mittelständler.

Quellen: IAW, LBBW Research

IT-Infrastruktur (Soft- und

Hardware), Digitalisierung

Forschung und Entwicklung

Grundstücke, Gebäude

Geschäftsausstattung

Logistik, Transportsysteme

Andere

Die Umsetzung der Digitalisierung als wichtigstes In-vestitionsthema erfordert jedoch entsprechend quali-fiziertes Personal. Hier kann der Fachkräftemangel zur Fortschrittsbremse werden.

Das Problem liegt nicht unbedingt in der Qualifikation der vorhandenen Arbeitskräfte. Nur 12% der mittelständischen Unternehmen sehen sich von einer nicht ausreichenden IT-Kompetenz der Bewerber betroffen.

Der Mangel an Facharbeitern (74%), an Bewerbern für Aus-bildungsplätze (43%) und Hochschulabsolventen (41%) trifft die Unternehmen ungleich stärker. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Fachleute sehen die Unternehmen somit als zu gering an.

Auch offizielle Statistiken der Bundesagentur für Arbeit be-legen, dass gerade bei hochqualifizierten IT-Fachleuten spürbare Engpässe bestehen. Die Vakanzzeit für IT-bezo-gene Berufe mit höchstem Anforderungsniveau befindet sich mit 159 Tagen deutlich über dem Gesamtdurchschnitt.

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02Auslandsmärkte

02.1 Handelskonflikt verunsichert: USA verlieren massiv an Attraktivität.

Die Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA fällt leicht negativ aus.

Sprunghafte Politik des US-Präsidenten Trump

Für die Vereinigten Staaten ergibt sich unter allen untersuchten Exportmärkten die deutlichste Verschlechterung

innerhalb des letzten halben Jahr.es

Die große Verunsicherung rund um die von US-Präsident Trump angezettelten globalen Handelsstreitigkeiten schlägt sich direkt in der Einschätzung der Mittelständler zum Standort USA nieder.

Die Beurteilung der Mittelständler zu den politischen Rah-menbedingungen fällt verheerend aus. Hier teilen sich die USA mit dem Vereinigten Königreich mit einer Bewertung von -0,7 Punkten (Durchschnitt der Beurteilungen -1=eher negativ, 0=neutral, 1=eher positiv) den letzten Rang. Auch als Absatzmarkt und Produktionsstandort werden die USA deutlich schlechter eingeschätzt als noch vor gut einem hal-ben Jahr. Die Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA fällt zwar nicht ganz so extrem negativ aus, den-noch hat sich auch hier die Meinung der Mittelständler im vergangenen halben Jahr massiv verschlechtert.

02.2 Überragende Bedeutung des Außenhandels.

Der Außenhandel ist nach wie vor von überragender Bedeutung für den deutschen Mittelstand. Nur gut jeder fünfte Mittelständler ist im aktuellen Mittelstandsradar der Meinung, dass der Umfang des Exportgeschäftes keine Rele-vanz für das eigene Unterneh-men hat. Bezogen auf die ver-gangenen sechs Monate geben 42% an, dass der Umfang des Exportgeschäftes unverändert geblieben ist. Etwa jedes fünfte Unternehmen geht von einem gestiegenen Exportumfang aus.

Anziehendes Exportgeschäft

37 %Der Unternehmer erwarten für die kommenden sechs Monate wieder ein anziehendes Exportgeschäft.

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eher negativ eher positiv

Wirtschaftliche Entwicklung Politische Rahmenbedingungen

-0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0 0,2 0,4 0,6

Absatzmarkt Produktionsstandort

eher negativ eher positiv

-0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0 0,2 0,4 0,6

Wie beurteilen die Unternehmen folgende Absatzmärkte bzw. Produktionsstandorte?

Wie beurteilen die Unternehmen die wirtschaftliche Entwicklung und die politischen Rahmenbedingungen?

Deutschland

Indien

China

Südostasien-Pazifik

Sonstige

Lateinamerika

Nahost/Nordafrika

Vereinigtes Königreich

USA

Eurozone

Übriges Europa

Deutschland

Übriges Europa

Indien

Südostasien-Pazifik

USA

Sonstige

Nahost/Nordafrika

Vereinigtes Königreich

Lateinamerika

China

Eurozone

02.3 Brexit belastet massiv: Vereinigtes Königreich behält die rote Laterne.

Die Brexit-Diskussion

schadet dem Standort-Image

des Vereinigten Königreiches

nachhaltig. Die rote Laterne

im Länderranking bleibt

eindeutig beim Inselstaat.

In der Einschätzung als Absatz-markt und hinsichtlich der politi-schen Rahmenbedingungen teilt sich das Vereinigte Königreich den letzten Rang mit den USA. Als Produktionsstandort und hin-sichtlich der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung ist das Vereinigte Königreich da-gegen mit Abstand alleiniges Schlusslicht.

»HardBrexit«

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Die Einschätzung der Region Lateinamerika durch die Unternehmen hat sich im Vergleich zur vorherigen Befragung deutlich verschlechtert.

Als Produktionsstandort, hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung und der politischen Rahmenbedingungen wird Lateinamerika spürbar schlechter eingestuft als noch vor gut einem halben Jahr. Für diese Faktoren bekommt die Regi-on inzwischen die zweitschlechteste Beurteilung unter allen Ländern bzw. Regionen. Hinsichtlich der politischen Rahmen-bedingungen teilt sich Lateinamerika diese Position immer-hin mit der Region Naher Osten und Nordafrika.

02.4 Lateinamerika büßt Vertrauen ein: Ob Argentinien oder Venezuela – Negativschlagzeilen schaden Image der Region.

»Bei der schlechteren Beurteilungvon Lateinamerika dürften

negative Schlagzeilen eine prägende Rolle gespielt haben«

Die schlechtere Beurteilung von Lateinamerika wird von negativen Schlagzeilengeprägt.

In erster Linie fiel Argentinien durch schlechte Nachrichten auf. Das Land rutschte in eine schwe-re Wirtschafts- und Währungs-krise und erhält Hilfskredite des Internationalen Währungs-fonds. Der IWF rechnet nicht nur für dieses, sondern auch für das kommende Jahr mit deutlich negativen Wachstums-raten. Mit Venezuela sorgt ein weiteres Land dieser Region bereits seit Längerem für Nega-tivschlagzeilen. Die Wirtschaft des Staates liegt am Boden, die Inflation galoppiert, und Ver-sorgungsengpässe prägen den Alltag der Bevölkerung. Brasilien, das wirtschaftliche Schwerge-wicht Lateinamerikas, befindet sich nach einer Rezession in den Jahren 2015/16 wirtschaftlich wieder auf dem Wege der Besse-rung. Politisch kommt Brasilien allerdings nicht zur Ruhe.

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Die konjunkturellen Rahmenbedingungen waren im vergan-

genen Jahr prächtig. Die wirtschaftliche Dynamik verlang-

samt sich aktuell. Die Konjunkturberuhigung geht auch am

Mittelstand nicht spurlos vorüber. Nach wie vor sind die

Unternehmen dennoch guter Stimmung. Auch blickt der

Mittelstand noch immer sehr zuversichtlich in die Zukunft.

Mit 65% der Unternehmen stuft die deutliche Mehrheit die Geschäftslage für den eigenen Betrieb als »gut« oder »sehr gut« ein. Nur eine Minderzahl von 7% bezeichnet die Lage als »schlecht« oder »sehr schlecht«. An die extrem guten Be-wertungen der Lage aus der vorherigen Befragung reichen die Ergebnisse dennoch nicht heran. »Gut« oder »sehr gut« wählten vor gut einem halben Jahr noch 91% der Mittelständ-ler. 63% der Mittelständler beurteilen die Aussichten für die kommenden sechs Monate aktuell als »gut« oder »sehr gut«.

In der vorherigen Befragung lag dieser Anteil bei 89%.

03Investitionenund Kosten.

03.1 Investitionen in die Zukunftsfähig-keit: Mittelstand bleibt trotz Konjunktur-beruhigung weiter auf Wachstumskurs.

Geschäftslage

55,2 %gut

9,7 %sehr gut

neutral

sehr gut

gut

schlecht

sehr schlecht

Quellen: IAW, LBBW Research

65 %

7 %

»gut«»sehr gut«

»schlecht«»sehr schlecht«

65% der Unternehmer stufen die Geschäftslage für den eigenen Betrieb als »gut« oder »sehr gut« ein

Nur 7% bezeichnen die Lage als »schlecht« oder »sehr schlecht«

Geschäftslage

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Die Mittelständler sind weiter auf Wachstumskurs.

53% der Unternehmen planen in den kommenden sechs Mo-naten Investitionen. Der Fokus der Unternehmen liegt ein-deutig auf Erweiterungsinvestitionen (82% der Unternehmen mit Investitionsabsichten), mit Abstand gefolgt von Ersatzin-vestitionen (52%). Im kommenden halben Jahr wollen 43% der Mittelständler ihre Priorität auf die Expansion in neue Märkte setzen. Der Aufbau von Personalressourcen bzw. Pro-duktionskapazitäten im Inland genießt bei 42% Priorität. 19% planen Akquisitionen. In neue Produktions- und Vertriebs-standorte wollen 17% investieren.

03.2 Die Finanzierungsbedingungen bleiben bestens. Dabei sind die Banken verlässliche Partner des Mittelstands.

Die Voraussetzungen zur Finanzierung der Zukunftsinvestitionen bleiben nach Ansicht der Mittelständler bestens.

Wie bereits vor gut einem halben Jahr sind knapp über 80% der Meinung, dass die Finanzierungsbedingungen für das ei-gene Unternehmen »gut« oder »sehr gut« sind. Entsprechend werden auch die verschiedenen Kreditkonditionen, wie bei-spielsweise die Preiskonditionen, von der Mehrheit der Un-ternehmen in den vergangenen sechs Monaten als unverän-dert wahrgenommen.

Das Vertrauen der Mittelständler in die Banken als verlässliche Finanzierungspartner für ihre Investitions-vorhaben ist ungebrochen.

Die deutliche Mehrheit der Mittelständler (56%) gibt an, dass in den kommenden sechs Monaten Finanzierungsbedarf besteht. Der klassische Bankkredit bleibt hier das bevorzugte Instru-ment. 98% der Unternehmen wollen ihren Fremdkapitalbedarf hierüber decken. Förderdarlehen und Leasing bzw. Factoring werden dagegen nur von jedem fünften Unternehmen genannt.

12,6 %

49,9 %

sehr gut

gut

Geschäftsaussichten

neutral

sehr gut

gut

schlecht

Quellen: IAW, LBBW Research

BankkreditSchuldscheinAnleihe

LeasingFactoring

FörderdarlehenNachrang-kapital

97,9 %

1 %1 %19 % 21,8 %

Fremdfinanzierung: Bankkredit bevorzugtes Instrument.

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Der Wille zu weiterem Wachstum ist da, die Finanzierungs-

bedingungen für die notwendigen Investitionen immer noch

blendend. Der Mittelstand ist sich aber darüber im Klaren:

Die Kosten müssen strikt im Blick behalten werden.

Knapp zwei Drittel der Unternehmen geben an, dass ihre Kos-ten im vergangenen halben Jahr gestiegen sind. Für die Zu-kunft erwarten dies immerhin noch 46%. Die Prioritätenliste der Unternehmen für die kommenden sechs Monate wird klar von der Verbesserung der Kostenstruktur angeführt. 68% der Mittelständler sehen diesen Punkt als oberste Priorität. Be-reits an vierter Stelle der Prioritätenliste wird mit 28% die Material- und/oder Energieeffizienz genannt. Hinsichtlich der verschiedenen Kostenarten werden die eng im Zusammen-hang mit dem Fachkräftemangel stehenden Arbeitskosten ak-tuell von 64% der Unternehmen als negativ für ihre Geschäfts-entwicklung angesehen. Aber auch die Rohstoffpreise und die Energiekosten schlagen für 60% bzw. 58% negativ zu Buche.

03.3 Wo Licht ist, ist auch Schatten: Kosten belasten den Mittelstand.

Investiert wird aber auch, um künftig Kosten zu sparen.

Gut 80% der Mittelständler mit Investitionsabsichten setzen auf Erweiterungsinvestitionen. Aber immerhin knapp 30% der Unternehmen möchte Rationalisierung-smaßnahmen umsetzen. Auch der Investitionsschwer-punkt auf der Digitalisierung kann durchaus die Ab-sicht zur effizienten und schlankeren Gestaltung von Prozessen und Produktionsabläufen beinhalten.

FazitDie konjunkturellen Rahmenbedingungen waren im vergangenen Jahr glänzend. Aber auch der Mittelstand spürt die aktuelle Kon-junkturberuhigung. Dennoch sind die Unternehmen noch guter Stimmung. Auch für das kommende Halbjahr ist der Mittelstand optimistisch gestimmt. Die Mittelständler sind weiter auf Wachs-tumskurs. Dieser könnte vom Fachkräftemangel gebremst werden. Vor allem gut qualifizierte Facharbeiter werden händeringend gesucht. Besonders am Herzen liegt dem Mittelstand das Zukunfts-thema Digitalisierung. Hier könnte der Fachkräftemangel zur Fortschrittsbremse werden. Negative Schlagzeilen lassen die Mittel-ständler Auslandsmärkte kritischer beurteilen. Insbesondere der internationale Handelskonflikt und die Brexit-Diskussion finden hier Beachtung: Die USA werden als Standort massiv schlechter bewertet, das Vereinigte Königreich behält die rote Laterne im Länderrank-ing. Aber auch Lateinamerika schneidet schlecht ab. Der Mittelstand zeigt sich zukunftsorientiert und gleichzeitig kostenbewusst: Gute Voraussetzungen, um auch weiter im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

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