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8 „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“ Die Bayerische Landesausstellung macht 2014 in Regensburg Station D as Haus der Bayerischen Geschichte und die Stadt Regensburg veranstalten in Zu- sammenarbeit mit der Diözese Regensburg im Jahr 2014 von 16. Mai bis 2. November in Re- gensburg die Bayerische Landesausstellung unter dem Titel „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“. Plakatmotiv zur Bayerischen Landesausstellung 2014 „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“, © Büro Wilhelm, Amberg Anlass für die große Retrospektive sind das siebenhundertjährige Jubiläum der Königswahl Ludwigs des Bayern im Jahr 1314 und der Blick auf eine Zeit, in der viele grundlegende Neue- rungen in politischer, wirtschaftlicher und kul- tureller Hinsicht das überkommene Weltbild in Frage stellten. Kaiser Ludwig IV. genannt „der Bayer“ war der erste Wittelsbacher auf dem Kai- serthron und führte als letzter deutscher Herr- scher des Mittelalters eine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Papsttum in Avig- non. Der ursprünglich abwertend gemeinte Bei- name „der Bayer“ wurde schließlich zum Ehren- titel für einen Förderer des Handels und der Städte, der das bayerische Herzogtum stärkte und zukunftsweisende Reformen im Reich an- stieß. Der Ort der Landesausstellung könnte nicht besser gewählt sein, um diese Epoche erlebbar zu machen. Ludwig der Bayer nutzte nach Kräf- ten die Möglichkeiten der Handelsmetropole Regensburg, in der er sich im Lauf seiner langen Herrschaft knapp vierzig Mal aufgehalten hatte. In jenen Jahren entstand hier der Chor der Bi- schofskathedrale mit seinen berühmten Glas- fenstern. Der Regensburger Dom steht im Zen- trum einer multimedialen Schau zur Geschichte der Stadt und Ludwig des Bayern. Die histori- schen Orte, wie die ehemalige Herzogskapelle und spätere Dompfarrkirche St. Ulrich, der bis- her nur für Führungen zugängliche Domkreuz- gang sowie die Minoritenkirche garantieren den Besucherinnen und Besuchern der Landesaus- stellung ein authentisches Erlebnis und bieten die einzigartige Möglichkeit, die Räumlichkei- ten dank spektakulärer Ausstellungsarchitektur aus ganz neuen Perspektiven zu erleben. Mit Hilfe von kostbaren Originalobjekten, aufwändigen Rekonstruktionen und mit mod- ernster Museumstechnik können die Besucher der Ausstellung vielfältige Einblicke in die Herr- schaft des bayerischen Herzogs, deutschen Kö- nigs und römischen Kaisers Ludwig gewinnen und erleben die wechselhafte Geschichte der Zeit zwischen 1300 und 1350, als Bayern zum Mittelpunkt in Europa wurde.

„Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“ - Regensburg€¦ · päpstliche Kanzlei, die hartnäckig von „Ludovicus Ba-varus“ sprach, von „Ludwig dem Bayern“, und ihm da-mit

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� „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“Die Bayerische Landesausstellung macht 2014 in Regensburg Station

Das Haus der Bayerischen Geschichte unddie Stadt Regensburg veranstalten in Zu-sammenarbeit mit der Diözese Regensburg

im Jahr 2014 von 16. Mai bis 2. November in Re-gensburg die Bayerische Landesausstellung unterdem Titel „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“.

Plakatmotiv zur Bayerischen Landesausstellung 2014 „Ludwig derBayer. Wir sind Kaiser!“, © Büro Wilhelm, Amberg

Anlass für die große Retrospektive sind dassiebenhundertjährige Jubiläum der KönigswahlLudwigs des Bayern im Jahr 1314 und der Blickauf eine Zeit, in der viele grundlegende Neue-rungen in politischer, wirtschaftlicher und kul-tureller Hinsicht das überkommene Weltbild inFrage stellten. Kaiser Ludwig IV. genannt „derBayer“ war der erste Wittelsbacher auf dem Kai-serthron und führte als letzter deutscher Herr-scher des Mittelalters eine jahrzehntelangeAuseinandersetzung mit dem Papsttum in Avig-non. Der ursprünglich abwertend gemeinte Bei-name „der Bayer“ wurde schließlich zum Ehren-titel für einen Förderer des Handels und derStädte, der das bayerische Herzogtum stärkteund zukunftsweisende Reformen im Reich an-stieß.

Der Ort der Landesausstellung könnte nichtbesser gewählt sein, um diese Epoche erlebbarzu machen. Ludwig der Bayer nutzte nach Kräf-ten die Möglichkeiten der HandelsmetropoleRegensburg, in der er sich im Lauf seiner langenHerrschaft knapp vierzig Mal aufgehalten hatte.In jenen Jahren entstand hier der Chor der Bi-schofskathedrale mit seinen berühmten Glas-fenstern. Der Regensburger Dom steht im Zen-trum einer multimedialen Schau zur Geschichteder Stadt und Ludwig des Bayern. Die histori-schen Orte, wie die ehemalige Herzogskapelleund spätere Dompfarrkirche St. Ulrich, der bis-her nur für Führungen zugängliche Domkreuz-gang sowie die Minoritenkirche garantieren denBesucherinnen und Besuchern der Landesaus-stellung ein authentisches Erlebnis und bietendie einzigartige Möglichkeit, die Räumlichkei-ten dank spektakulärer Ausstellungsarchitekturaus ganz neuen Perspektiven zu erleben.

Mit Hilfe von kostbaren Originalobjekten,aufwändigen Rekonstruktionen und mit mod-ernster Museumstechnik können die Besucherder Ausstellung vielfältige Einblicke in die Herr-schaft des bayerischen Herzogs, deutschen Kö-nigs und römischen Kaisers Ludwig gewinnenund erleben die wechselhafte Geschichte derZeit zwischen 1300 und 1350, als Bayern zumMittelpunkt in Europa wurde.

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Kaiser Ludwig IV. (1294/1314–1347), genannt „der Bay-er“, nimmt einen ersten Platz ein in der Ahnengalerieder „bayerischen Helden“. Über viele Jahrhundertewar er eine Identifikationsfigur der bayerischen Ge-schichte: als erster Wittelsbacher auf dem Kaiser-thron, als Förderer der Städte, als Mehrer des bayeri-schen Herzogtums und nicht zuletzt als standhafterKämpfer gegen päpstliche Machtansprüche. Das viel-leicht eindrucksvollste Zeugnis für diese durchwegspositive bayerische Erinnerung an Kaiser Ludwig istdas spätgotisch-frühbarocke Grabmal in der Münch-ner Frauenkirche. In bemerkenswertem Gegensatzhierzu stehen die Versuche seiner Gegner, das Anden-ken an ihn zu tilgen. Maßgeblich hierfür war diepäpstliche Kanzlei, die hartnäckig von „Ludovicus Ba-varus“ sprach, von „Ludwig dem Bayern“, und ihm da-mit die Herrschaft über das Reich absprechen wollte.Vollends verdunkelt wurde sein Bild in der Geschichtedann durch den Gegenkönig und Nachfolger Karl IV.

In der öffentlichen Wahrnehmung findet die Phasezwischen dem Ende der Stauferherrschaft und demKaisertum des prächtig in Prag residierenden Karl IV.wenig Beachtung. Doch vieles, wofür Ludwigs Nach-folger gerühmt wurde, geht bereits auf die Zeit des

Wittelsbachers auf dem Kaiserthron zurück. Damalslag Bayern im Blickpunkt Europas. Es war die Zeit, inder grundlegende Neuerungen das überkommendeWeltbild in Frage stellten, in der neue gesellschaft-liche Gruppen Einfluss auf das Spiel der Mächtigennahmen, eine Zeit, in der manches seinen Anfangnahm, das die moderne Welt heute prägt. Dies unddas 700-jährige Jubiläum der Königswahl Ludwigs desBayern im Jahr 1314 sind der Anlass, seine Herrschaftund deren Grundlagen in den Mittelpunkt einer großen Retrospektive zu stellen.

Impression Landesausstellung, Foto: © www.altrofoto.de

Ludwig, der Bayer

Bayerische Landesausstellung

Die Ausstellung verfolgt mit kulturhistorischem Blick-winkel die Umbrüche in den Jahrzehnten von etwa1300 bis etwa 1350 – bis hin zu den großen Pestwellenvon 1348/49, die gewissermaßen ein Zeitalter ab-schlossen. Dabei werden die Klischees hinterfragt, dieüber Ludwig den Bayern in Umlauf sind. Die Ausstel-lung entwirft ein Panorama der Zeit in ihrem politi-schen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandel. Be-trachtet man die Zeitspanne von immerhin 45 Jahren(1302 bis 1347), in denen Ludwig auf verschiedenenEbenen Herrschaft ausübte, so zeigt sich eine Kon-stante: Um sich gegen unterschiedlichste Gegenkräfte,

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wie die konkurrierenden Dynastien der Häuser Habs-burg und Luxemburg, den in Avignon residierendenPapst oder die geistlichen Kurfürsten zu behaupten,setzte Ludwig oft auf bisher nicht oder nicht in diesemUmfang genutzte Mittel. So förderte er das sich in die-ser Zeit herausbildende Kaufherrenpatriziat und privi-legierte Handel und Handelswege, um verstärkt Geld-mittel für seine Politik zu erhalten. Er nutzte die Geg-nerschaft der radikalen Minoriten gegen den Papst,um in seinem Konflikt mit Avignon auch theologischund juristisch gewappnet zu sein. Das Doppelkönig-tum mit Friedrich dem Schönen, die zunächst papstlo-se Kaiserkrönung in bewusster Anknüpfung an denGlanz des antiken Rom und die Umsetzung einer sä-kularen Kaiseridee waren radikal neue Legitimations-strategien, die neue Wege für das spätmittelalterlicheKönigtum im Reich wiesen. Neu war auch das Mitein-ander der vielen Machtzentren – statt auf Befehl undGehorsam gegenüber einem starken König (so inFrankreich) setzte Ludwig auf Konsens und gemeinsa-me Herrschaft vieler Ebenen, vom Kaiser über die

Fürsten bis zu den Städten. Was alle betraf, sollte auchvon allen mitgetragen werden. Hier finden sich be-merkenswerte Vorläufer der föderalen Strukturen, diebis heute Deutschland prägen.

Die Kaiserkrönung Ludwigs IV. des Bayern 1328, August von Kreling (1818-1876), 1859, Öl auf Leinwand, 5,16 m x 3,78 m, Steinerner Saal, Maximilianeum, München, Leihgabe der Stiftung Maximlianeum, München, Inv.-Nr. 22Foto: © Stiftung Maximilianeum, München/Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto Rolf Poss

Regensburg –Boomtown des MittelaltersUm die europäische Dimension, die Vielfalt des Heili-gen Römischen Reichs und die zukunftsweisenden As-pekte in der Herrschaftszeit Ludwig des Bayern zu zei-gen, ist Regensburg der geeignete Ort: Regensburg,die erste bayerische Hauptstadt, lag an der Schnitt-stelle der vom Haus Wittelsbach regierten Gebiete,von Ober- und Niederbayern und dem bayerischenNordgau. Zwar war die Stadt seit dem Privileg KaiserFriedrichs II. von 1245 reichsfrei und stand damit nichtmehr unter herzoglich-bayerischer Herrschaft, den-noch besaßen die früheren Stadtherren, also Bischofund Herzog, nach wie vor (und bis zum Ende derReichsfreiheit Regensburgs im Jahr 1803) wichtige

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Herrschaftsrechte und damit Einfluss in der Stadt. Sei-ne Bedeutung gewann Regensburg auch durch dieverkehrsgünstige Lage: Hier schnitten sich viele Han-delswege, vor allem die Ost-West-Verbindung der Do-nau und – seit Mitte des 12. Jahrhunderts – die Nord-Süd-Verbindungen dank der Steinernen Brücke, demeinzigen festen Donauübergang zwischen Ulm undWien. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts er-reichte die Donaumetropole einen Höhepunkt anMacht und Einfluss. Als wohl einzige Stadt in Bayernbesaß sie Verbindungen nach ganz Europa, auch dankder bedeutenden jüdischen Gemeinde. Die im Fern-handel zwischen Franken, Böhmen und Oberitalienreich gewordenen Patrizierfamilien verfügten übergroße Geldsummen und waren unverzichtbare Kredit-geber auch für die bayerischen Fürsten.

Die steinernen Zeugen des Reichtums sind in Re-gensburg – neben der alles überragenden gotischenKathedrale – noch heute in den Stadtburgen undKaufherrenpalästen aus dieser Zeit zu finden. Ludwigder Bayer, auch sonst ein Förderer des Handels und der

Die Steinerne Brücke über die Donau und die Regensburger Altstadt-Silhouette, Foto: © www.altrofoto.de

Reichsstädte, nutzte nach Kräften die MöglichkeitenRegensburgs; als Herzog, König und Kaiser hielt er sichetwa vierzig Mal in ihren Mauern auf. Hier besorgte ersich die notwendige finanzielle Unterstützung vor dersiegreichen Schlacht bei Mühldorf 1322 gegen denThronkonkurrenten Friedrich, hier präsentierte er alsKönig die neu errungenen Reichskleinodien 1324, hiergriff er aber auch über befreundete Adels- und Patri-ziergeschlechter in die Stadtpolitik ein und nutzte denstrategisch zentral gelegenen Ort für Verhandlungenund Vorbereitungen von Feldzügen.

An originalen historischen Schauplätzen Regens-burgs erzählt die Ausstellung die Geschichte des baye-rischen Herzogs, deutschen Königs und römischen Kai-sers, mit dem Bayern zum Mittelpunkt Europas wurde.Neben den drei Ausstellungsschauplätzen wird dieStadt Regensburg als Ganzes den Rahmen bilden: Füh-rungen durch den Dom St. Peter und eine eigens ent-wickelte Audioguide-Führung erschließen Orte in derAltstadt des UNESCO-Weltkulturerbes, die direkt mitder Geschichte Ludwig des Bayern verbunden sind.

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Große Schau an drei Orginalschauplätzen Die Ausstellung findet an drei verschiedenen Ortenstatt. Der Rundgang führt durch das mittelalterlicheRegensburg von der Minoritenkirche des HistorischenMuseums zum Diözesanmuseum St. Ulrich und endetim Domkreuzgang.

Minoritenkirche und Historisches Museum derStadt Regensburg

Der hoch aufragende Bau der Minoritenkirche mitdem anschließenden Kreuzgang ist der richtige Ort,um die politische Geschichte jenes Kaisers zu erzäh-len, der die bedeutendsten Köpfe des Minoritenordensan seinen Hof holte – eine Geschichte, die wohl vieleBesucher in Teilen aus Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“ kennen. Die Kirche der seit 1221 in Regensburg ansässigen Minoriten wurde in der zwei-ten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Sie zählt nebender Regensburger Dominikanerkirche zu den größten Bettelordenskirchen Süddeutschlands. Zur Zeit Lud-wigs des Bayern wurde der Chor neu errichtet (den-drochronologisch datiert auf 1347). Von der farben-prächtigen Chorverglasung sind heute Reste in denMuseen der Stadt Regensburg und im Bayerischen

Nationalmuseum München erhalten. Der Fries der 14Nothelfer im südlichen Seitenschiff (um 1320) gilt alsfrühes Beispiel der Gattung Andachtsbilder.

Die Geschichte des Bettelordens im 14. Jahrhundertund seiner Auseinandersetzungen mit der Kurie inAvignon (Armutsstreit) ist zugleich Teil der Erzählungum Kaiser Ludwig den Bayern. Herausragende Vertre-ter der Ordensgemeinschaft fanden Zuflucht am Hofdes wittelsbachischen Kaisers und unterstützten sei-nen Kampf gegen die Päpste. Die Ausstellung will die-sen Konflikt und die geistigen Strömungen der Zeitbeleuchten und sucht konkrete Anknüpfungspunktezur Regensburger Minoritengemeinschaft.

Der Spielort Minoritenkirche zeichnet die unglaub-liche Karriere von Ludwig dem Bayern vom nachgebo-renen Herzogssohn zum römisch-deutschen Kaisernach. Die Phasen des Aufstieges Ludwigs mit jeweilsneuen Gegnern und neuen Aufgaben werden hier infünf auf einander aufbauenden Ebenen in der Ausstel-lungsarchitektur abgebildet.

Minoritenkirche außen, mit GartenFoto: Stadt Regensburg, Peter Ferstl

Chor Minoritenkirche, Foto: Stadt Regensburg, Peter Ferstl

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Gestaltung Minoritenkirche, © graficde’sign pürstinger, Salzburg

Die Inszenierung orientiert sich an den verschiede-nen Levels eines Computerspiels. Der ansteigendeWeg, den die Ausstellungsinszenierung vorgibt, führtden Besucher nach oben bis zum Ziel: zu einem schwe-benden Thron, der nicht nur durch seine Größe, son-dern auch mit einem Spezialeffekt beeindruckt. Ein

Throninstallation: Am 10. April 2014 wurde der Thron hochgezogen:Ausstellungsgestalter Friedrich Pürstinger (rechts) und Herbert Rathvon der ausführenden Firma ICS Vertical beobachten das unge-wöhnliche Manöver, Foto: © www.altrofoto.de

dunkler Adler fliegt in einer zauberhaften Illusion aufder Oberfläche. Inspiriert ist diese Umsetzung vonMatthias von Neuenburg, der in seiner Chronik das Le-ben Ludwigs des Bayern mit dem langen und langsa-men Flug eines gewaltigen Adlers verglich, „der tö-richt zugleich und klug, achtlos und sorgenvoll, trägeund ungestüm, niedergeschlagen und heiter, kleinmü-tig und tapfer, bei allem Unglück doch glücklich nochaufstieg, als ihm die Flügel schon versengt waren.“

Vier Meter hoch und 1,20 Meter lang ist der Herr-schersitz, der ca. 120 kg wiegt. Zwei Stahlseile sind imDachstuhl der Minoritenkirche fixiert und halten denThron.

Diözesanmuseum St. Ulrich

St. Ulrich, eine der wichtigsten frühgotischen Bautenin Süddeutschland, war vermutlich als Hofkirche derbayerischen Herzogspfalz geplant, worauf ihre dop-pelstöckige Anlage hindeutet. Während der Bauzeitder Kirche änderten sich Funktion und Plan – wohl aufGrund der politischen Entwicklungen in der Mitte des13. Jahrhunderts. Die heutige Emporenkirche könntedemnach ein architektonisches Zeugnis für den Verlust der Funktion als herzogliche Hauptstadt undder Stadtfreiheit Regensburgs sein. Just an diesem Ortwird die Ausstellung das vielfältige Mit- und Gegen-einander der Stadtherren mit Ludwig dem Bayern be-leuchten. In einer Multivisionsschau wird die mittel-alterliche Stadt erlebbar. Wertvolle Originalobjekteaus Regensburgs Schatzkammern vermitteln einen Eindruck vom Reichtum der Stadt und ihrer Bewohner.

Der sogenannte Karlstein-Schatz war noch nie in Bayern ausgestellt:In Regensburg werden 115 Teile des mittelalterlichen Schatzes gezeigt. Projektleiter Dr. Peter Wolf, Haus der Bayerischen Ge-schichte, freut sich über die kostbaren Exponate in der Minoriten-kirche. Karlstein-Schatz, Prag, 14. Jahrhundert; Sammlung von Span-gen und Knöpfen (Auswahl); Silber, vergoldet, gepresst, geprägt undgeschnitten; Kunstgewerbemuseum Prag, Foto: www.altrofoto.de

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Die Besucher können hier die Stadt Regensburgund das bayerische Herzogtum gewissermaßen ausder Perspektive des bayerischen Herzogs, also „vonoben“, wahrnehmen, denn während der Ausstellungwird das Obergeschoss durch einen temporären Treppenturm erschlossen.

Diözesanmuseum St. Ulrich, Foto: © www.altrofoto.de

In der spätmittelalterlichen Pfalzkapelle St. Ulrich istauch ein medialer Ausstellunghöhepunkt zu sehen: Dieneue Technik des „Musion Eyeliners“ erzeugt holografi-sche Raumeffekte und virtuelle 3D-Erlebnisse und er-

Für die Dreharbeiten schlüpfte der bekannte Musiker, Kabarettistund BR-Moderator Christoph Süß in verschiedene Rollen. Foto: © Elisabeth Handle-Schubert, Haus der Bayerischen Geschichte

Schmetterlingsreliquiar, Paris, um 1310/1320, Silber, feuerver-goldet, transluzides Emaille, Perlen, Foto: © Diözesanmuseum Regensburg, Foto: www.altrofoto.de

möglicht so einen Film, der Architektur und Bildweltenzu einem Gesamtkunstwerk vereint. Die Hauptrollen dar-in spielt Kabarettist und BR-Moderator Christoph Süß.

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Bereits im August 2013 fanden die Dreharbeitenstatt, Realbilder und Animationen wurden schließlichzu einem besonderen Film zusammengesetzt. Faszi-nierende 3D-Arbeiten der Firma Archimedix, basierendauf den wissenschaftlichen Expertisen von Prof. Dr.Achim Hubel, Prof. Dr. Manfred Schuller und ReinhardMunzel, zeigen die Bauabschnitte des RegensburgerDoms zwischen 1275 und 1340, als dieses Gotteshauszur größte Baustelle in Regensburg avancierte. Kombi-niert werden die virtuellen Bilder mit realen Außen-und Innenansichten, die mit modernen Drohnenka-meras eingefangen wurden. Klangarchitekt HeinzGrobmeier unterlegt das Kunstwerk mit außerge-wöhnlicher Musik. Die Technik des „Musion Eyeliners“wird der Aufführung in Regensburg schließlich denbesonderen Schliff geben: Durch Spiegelung auf einerSpezialfolie werden Hologramme generiert. Im Mittel-raum der Kirche können die Besucher auf einer erhöh-ten Tribüne beobachten, wie Mehrfachprojektionen inden Chorbögen historischen Kirchenraum und com-putergenerierte Welten miteinander verbinden.

Domkreuzgang

Die Lage des Domkreuzgangs ist durch die Vorgänger-kirchen des Doms zu erklären. In Teilen der südlichenKreuzgangmauer steckt die Nordmauer des karolingi-schen Doms. Im Norden grenzt die Stephanskapelle,auch als „Alter Dom“ bezeichnet, an die römischeStadtmauer. Der Kastenaltar (10. oder 11. Jahrhundert)war vielleicht der Hochaltar des karolingisch-ottoni-schen Doms. Von Anfang an ist die Gestalt eines Dop-pelkreuzgangs belegt. Zu Beginn des 12. Jahrhundertswurde das als Mittelhalle gestaltete Mortuarium er-weitert, an das die 1160 errichtete Allerheiligenkapelle(erbaut als Grabkapelle mit Darstellung des JüngstenGerichts) anschließt. Die Ausstattung des Kreuzgangsmit Grabsteinen, Epitaphien, Wandbildern, Toten-

Blick in den Kreuzgang mit MortuariumFoto: © Staatliches Bauamt Regensburg

Begleitprogramm zur Ausstellung

„Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“ lautet das Mot-to der Bayerischen Landesausstellung. Das Kulturre-ferat der Stadt Regensburg hat sich ebendieses auchzum kulturellen Jahresthema 2014 gemacht und bie-tet begleitend zur Landesausstellung – in Koopera-tion mit weiteren Institutionen und Einrichtungen –ein vielfältiges Rahmenprogramm an, das der Epo-che Ludwigs, ihren sichtbaren Spuren in der Stadtund ihren Themen weiter nachgeht. Dazu gehöreneine Vortragsreihe, eine weitere Ausstellung, szeni-sche Stadtführungen, eine Buchpräsentation undvieles mehr. Drei Konzerte laden außerdem zu einermusikalischen Zeitreise ins Spätmittelalter ein. An-gebote des Stadtheimatpflegers, des HistorischenVereins für Oberpfalz und Regensburg sowie der ka-tholischen und evangelischen Kirche runden das Programm ab.

Der Blick von der Empore des Diözesanmuseums St. Ulrich nachWesten, Foto: © www.altrofoto.de

leuchten bildet einen weitgehend originalen Zustandab und führt so die mittelalterliche Tradition in dieGegenwart fort.

Der Kirchenbann, den die Päpste mehrfach überLudwig den Bayern und sein gesamtes Reich ausge-sprochen hatten, bedeutete eine Zeit religiösen Auf-ruhrs und tiefster Verunsicherung. Der liturgische Jah-reslauf war empfindlich gestört oder gar nicht mehrmöglich. Auf der Suche nach Halt und Zuversicht ent-wickelten sich auch neue, private Andachtsformen.Der bisher nur im Rahmen von Führungen zugängli-che Kreuzgang, in dem die Jenseitsvorstellungen undFrömmigkeitsformen des Mittelalters thematisiertwerden, bietet die Möglichkeit zu Ruhe und Kon-templation.

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Begleitprogramm zur Bayerischen Landesausstellung 2014© Büro Wilhelm, Amberg

* Ausstellung

Otl Aicher: Wilhelm von Ockham - Das Risiko modern zu denken.

Die Museen der Stadt Regensburg würdigen einen derwichtigsten Mitarbeiter Ludwigs des Bayern, denPhilosophen und Theologen William von Ockham, derzu den bedeutendsten Denkern Europas zählt. Mit sei-ner Theologie und seinen kirchenpolitischen Stellung-nahmen bereitete er Luthers Reformation den Boden.Engagiert auch im Armutsstreit der Franziskaner pro-filierte sich Ockham als scharfzüngiger und scharfsin-niger Theologe. Die Kirche im 14. Jahrhundert verfolg-te Ockham als Häretiker er suchte deshalb Schutz amHofe Kaiser Ludwigs des Bayern in München. Diesemstand er fortan als wortgewandter Verteidiger gegendie Päpste zur Seite. Otl Aicher, der geniale Grafiker,der die Piktogramme für die olympischen Spiele inMünchen entwarf und die Ulmer Hochschule für Ge-staltung mit begründete, war fasziniert von Wilhelmvon Ockham. Er übersetzte 1985 Denken und Theolo-gie des Franziskaners in eine großartige farbige Bilder-folge. In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk Regensburg e.V. wird ein ausführliches Begleitprogramm zur Ausstellung angeboten.

* Vorträge

Wissenschaftliche Vortragsreihe

Parallel zur Landesausstellung veranstaltet das Kul-turreferat der Stadt Regensburg eine Vortragsreihe zuLudwig dem Bayern. Namhafte Fachleute aus dem In-und Ausland werden einzelne Aspekte zu Leben undZeit des Kaisers beleuchten. Die Vorträge finden ein-mal pro Monat donnerstags im Historischen Museumam Dachauplatz statt und beginnen jeweils um 18.30Uhr. Der Eintritt ist frei.

Geliebt und gehasst: Ludwig der Bayer in Kunstund Kultur

Rund um die Person und die Zeit Ludwigs des Bayernpräsentiert Frau Prof. Dr. Edith Feistner von der Univer-sität Regensburg am 10. Oktober 2014, um 20 Uhr imRuntingersaal Beiträge aus der zeitgenössischen Lite-ratur. Stadtheimatpfleger Dr. Werner Chrobak präsen-tiert bildliche Darstellungen des Kaisers. Für die musi-kalische Umrahmung sorgt Dr. Eberhard Kummer ausWien.

* Führungen

Die Präsenz Ludwig des Bayers hat bis heute Spuren inRegensburg hinterlassen. In Führungen werden dieseSpuren erlebbar gemacht.

Szenische Stadtführung mit Schauspiel „Ludwigder Bayer. Wir sind Kaiser!“

Ludwig der Bayer nutzte konsequent die Möglichkei-ten, die ihm Regensburg als „Metropole des Mittelal-ters“ wirtschaftlich und politisch bot. Im Lauf seinerlangen Regierungszeit hielt er sich etwa vierzig Mal inder Stadt auf. Seine Präsenz hat bis heute Spurenhinterlassen, denen man folgen kann. Und in seinerZeit entstand in Regensburg – am Dom, am Alten Rat-haus, an der Stadtbefestigung und anderswo – Archi-tektur der Meisterklasse, die bis heute keinen europä-ischen Vergleich zu scheuen braucht.

Führung im Ostentor

Das Ostentor am Ende der Ostengasse gilt als das ein-zige vollständig erhaltene Stadttor Regensburgs – undals eines der besterhaltenen in ganz Deutschland. Esentstand zu Beginn des 14. Jahrhunderts als Teil der Be-festigungsanlagen im Rahmen der sogenannten „zwei-ten mittelalterlichen Stadterweiterung“. Diese war –

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nach einer ersten Vergrößerung der ursprünglich nochrömischen Stadtmauern um 920 – notwendig gewor-den, weil die Stadt als dynamisches Zentrum in Politikund Wirtschaft damals stark expandierte, sowohl vonden Bevölkerungszahlen als auch von der Fläche her.Somit führt das Ostentor den heutigen Besucher ge-nauso in Regensburgs Blütezeit – oder, konkreter, in diefrühe Regierungszeit Kaiser Ludwigs des Bayern – wiezum Beispiel der Dom. Die Stadt Regensburg hat dasEnsemble in den letzten Jahren restauriert und zu-gänglich gemacht. Im Rahmen der Landesausstellung2014 „Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!“ werden fürGruppen spezielle Führungen angeboten.

* Konzerte

Zwei Ensembles, die sich auf mittelalterliche Musikspezialisiert haben präsentieren im wunderschönenRuntingersaal Musik zur Zeit Ludwigs des Bayern. Am18. Oktober 2014 kann man das Ensemble „sed vivam“mit dem Konzert „...in Torheit weise, in Trägheit wild...“ab 19.30 Uhr erleben, das Ensemble „Per Sonat“ ist am28. September 2014 um 17 Uhr mit „Vreut iuch, vrou Simonie!“ zu hören. Das alljährliche Adventskonzertmit dem Kammerorchester Regensburg, rundet am 5.Dezember 2014 um 19 Uhr ebenfalls im Runtingersaaldas Jahresprogramm ab.

* Religion und KircheVeranstaltungen der Katholischen KircheDer Bau des Doms von Regensburg erfuhr in der ZeitLudwigs des Bayern entscheidende Impulse. Mit derDominikanerkirche St. Blasius ist zudem ein zumgrößten Teil originaler Kirchenbau eines der Bettelor-den, die in der Kirchenpolitik des Kaisers im Fokusstanden, erhalten.

Faszination Kathedrale St. Peter

Mit den über 1000 erhaltenen mittelalterlichen Glas-fenstern und seiner einmaligen gotischen Architekturnimmt der Regensburger Dom St. Peter eine bedeuten-de Stellung unter den deutschen Bauten der Gotik ein.Bis heute prägt er mit seinen weithin sichtbaren Tür-men das Stadtbild von Regensburg. Zur Landesausstel-lung werden Domführungen einschl. Domkreuzgangmit Allerheiligen- und Stephanuskapelle angeboten.

Vom Kaiser zum Papst

St. Peter, das Hauptwerk der Gotik in Bayern, schreibt seitgut 700 Jahren Geschichte: Kaiser und Könige kamen zuBesuch, die Gesandten des Reichstages zogen ein, Men-

schen suchten bei Gefahr Zuflucht in ihm, in Predigtenund Gottesdiensten wurde Verstorbener gedacht und2006 öffneten sich die Türen sogar für einen Papst. Indieser Führung wird versucht, den Dom seine eigene Geschichte erzählen zu lassen, begleitet durch historischeOrgelmusik aus verschiedenen Jahrhunderten.

12 Uhr mittags

12 Uhr mittags beginnt mit dem Mittagsläuten derDomglocken und dauert etwa 15 Minuten. Orgelmusikund Anregungen zur Besinnung laden ein, zum Inne-halten in der Mitte des Tags.

Dominikanerkirche St. Blasius

Sie ist ein Meisterwerk der Gotik und eine der bedeu-tendsten Bettelordenskirchen Deutschlands und nachdem Dom St. Peter die wichtigste gotische Kirche in Regensburg. Die mächtige, nahezu 73 Meter lange Basi-lika besticht besonders im Innenraum durch strenge

Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und KunstministerDr. Ludwig Spaenle eröffneten am 15. Mai 2014 gemeinsam mit BischofDr. Rudolf Voderholzer und Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, Dr. Richard Loibl, Leiter Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg, undKulturreferent Klemens Unger die Bayerische Landesausstellung 2014.Bildnachweis: Stadt Regensburg, Peter Ferstl

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Begleitprogramm zur Landesausstellung als Faltflyer im praktischen Kreditkartenformat, Foto: Stadt Regensburg, Peter Ferstl

Monumentalität und gelungener Schlichtheit. Sie birgtneben vielen Kunstwerken den wohl ältesten Fries der14 Nothelfer von 1331 und die Schutzmantelmadonna(um 1500), die mit ihrem Gewand Vertreter der mittel-alterlichen Stände mit beeindruckend individuell ge-stalteten Gesichtern umhüllt. Während der Landesaus-stellung werden Führungen durch die Kirche, Kreuz-gang und Albertuskapelle angeboten.

Veranstaltungen der Evangelischen KircheDas Evangelische Bildungswerk Regensburg e.V. ist Mit-veranstalter der Ausstellung „Otl Aicher: Wilhelm vonOckham – Das Risiko modern zu denken“. Im Umfeldder Ausstellung werden weitere Veranstaltungen ange-boten. Außerdem wird die Dreieinigkeitskirche als Ty-pus einer protestantischen Predigtkirche, die ihrerseitswieder in der Tradition der Kirchen der Bettelordensteht, in Szene gesetzt.

Dreieinigkeitskirche

Die Dreieinigkeitskirche ist seit Dezember 2013 nachjahrelanger intensiver Restaurierung wieder zugäng-lich. Während der Landesausstellung 2014 ist sie täglichvon 12 bis 18 Uhr geöffnet. Während dieser Zeit ist auchder Nordturm der Kirche geöffnet, der einen beeindru-

ckenden Blick auf die Regensburger Altstadt bietet. DieDreieinigkeitskirche ist eine der frühesten evangeli-schen Kirchenbauten in Deutschland. Erbaut mitten imDreißigjährigen Krieg entspricht ihre Architektur derreformatorischen Theologie: Jeder Platz in der Kirchegewährt einen direkten Blick auf Kanzel und Altar unddamit auf das zentrale Geschehen der Verkündigungund des Abendmahls. Mit ihrer Funktion als Predigtkir-che greift sie eine architektonische Tradition wiederauf, wie sie Jahrhunderte zuvor bereits von den Bettel-orden entwickelt worden war. Ein gutes Beispiel dafürliefert in unmittelbarer Nachbarschaft die einstige Dominikanerkirche St. Blasius.

Begleitprogramm als Faltflyer

Die Stadt Regensburg lädt herzlich dazu ein, die Angebo-te aus dem Begleitprogramm ausgiebig wahrzunehmen.Der Flyer im praktischen Kreditkartenformat verschaffteinen Überblick über die vielen Programmpunkte undgibt weiterführende Informationen zu den einzelnenVeranstaltungen. Sie finden den Flyer an den drei Veran-staltungsorten der Landesausstellung (Minoritenkircheim Historischen Museum, Kirche St. Ulrich am Dom undDomkreuzgang) sowie in vielen städtischen Einrich-tungen ausgelegt. Der Flyer kann auch online unter www.regensburg.de/kultur heruntergeladen werden.

Alle Informationen zur Bayerischen Landesausstellung 2014 und zum Begleitprogramm finden Sieauch im Internet:Bayerische Landesausstellung: www.hdbg.de · Begleitprogramm: www.regensburg.de/kultur

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Kaiser Ludwig erleben –die Eckdaten zur Bayerischen Landesausstellung

VeranstalterHaus der Bayerischen Geschichte und Stadt Regensburg in Zusammenarbeit mit der Diözese Regensburg

AusstellungsorteMinoritenkirche (Historisches Museum Regensburg), Dachauplatz 2-4Kirche St. Ulrich (Diözesanmuseum Regensburg), Domplatz 2Domkreuzgang, Domgarten 1Übersicht Schauplätze der Bayerischen Landesausstellung 2014 siehe auf der nächsten Seite!

ÖffnungszeitenBis 2. November 2014, täglich 9 bis 18 Uhr

Eintritt für alle drei AusstellungsorteErwachsene E 9,50ermäßigt (Senioren, Studenten, Freiwilligendienstleistende, Gruppen ab 15 Personen) E 7,50Familie (zwei Erwachsene und Kinder) E 19,00Kinder, Jugendliche, Schüler E 1,00

Ermäßigter Eintritt bei Vorlage des Domführungstickets.Ermäßigter Eintritt gegen Vorlage des tagesaktuellen Zugtickets nach Regensburg.Bitte beachten Sie auch das Angebot Sparpreis Kultur der Deutschen Bahn!

Eintritt Domareal (nur St. Ulrich und Domkreuzgang)Erwachsene E 3,50ermäßigt (Senioren, Studenten, Freiwilligendienstleistende, Gruppen ab 15 Personen) E 2,50Familie E 7,00

Ermäßigter Eintritt gegen Vorlage des tagesaktuellen Zugtickets nach Regensburg.Bitte beachten Sie auch das Angebot Sparpreis Kultur der Deutschen Bahn!

Ausstellungsfilm in St. Ulrich „Regensburg und seine Kathredrale“Start alle 45 Minuten: 9.15 Uhr, 10.00 Uhr, 10.45 Uhr, 11.30 Uhr, 12.15 Uhr, 13.00 Uhr, 13.45 Uhr, 14.30 Uhr, 15.15 Uhr, 16.00 Uhr, 16.45 Uhr, 17.30 Uhr. Dauer ca. 20 Minuten

Führungen und Adioguide (nur am Standort Minoritenkirche)Turnusführungen Samstag und Sonntag, jeweils 11 Uhr und 15 UhrKosten: E 4,00/Person, Audioguide: E 2,50Turnusführung „Erlebniswelt Dombauhütte“, Dienstags 14.15 Uhr, Dombauhütte neben St. Ulrich,Erwachsene E 4,00, ermäßigt E 2,00.Alle Führungen zzgl. Eintritt

Anmeldung für Gruppenführungen unter Tel. 0821 45057457

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Übersicht Schauplätze der Bayerischen Landesausstellung 2014

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