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ANALYSE - STADTANALYSE Landschaftsarchitektonisches Entwerfen ist die Suche nach den Spezifika eines Ortes, den Besonderheiten räumlicher und gesellschaftlicher Eigenschaften eines Raums. Die Erkenntnis der konstituierenden Elemente und deren Beziehungen identifiziert den Ort und macht ihn unverwechselbar. „Genius loci“ meint dieses Besondere, Einmalige. „Ein Ort ist ein Raum mit einem bestimmten, eigenen Charakter. Seit altersher wurde der genius loci, der „Geist, der an einem Ort herrscht“, als die konkrete Realität angesehen, der der Mensch in seinem täglichen Leben gegenübersteht und mit der er zu Rande kommen muss. Architektur bedeutet also Visualisierung des genius loci, und Aufgabe des Architekten ist es, sinnvolle Orte zu schaffen, durch die er den Menschen zum Wohnen verhelfen kann.“ 1 Unabdingbare Voraussetzung zur Konstitution des Ortes ist die Untersuchung mit der konkreten Situation. Bestandsaufnahme, Kartierung, fotografische Dokumention sind die methodisch-technischen Grundlagen einer nachvollziehbaren „Beschreibung“ des Ortes. Dazu gehören durchaus auch natur- und kulturhistorische, naturräumliche und soziale Informationen. Diese Erhebungen sind Basisinformationen für die weitere analytischen Arbeit. Die Analyse des Ortes/Raumes erarbeitet auf dieser vielschichtigen Datengrundlage eine problem- und entwurfsorientierte Interpretation. Es sind häufige verschiedene Operationen auf unterschiedlichen Struktur-Ebenen notwendig, um die Erkenntnisse in Handlungsanweisungen für das Entwerfen zu transformieren. Schwarzplan, Arbeitsmodell, Fotografie, Ansichten und Schnitte, historische Karten sind Grundlagen und Instrumente bei der „Suche“ nach den Spezifika des Ortes, dem „bestimmten eigenen Charakter“. „Die Analyse ist ein Prozess der Informationsaufbereitung. Sie dient dazu, jene Informationen zu sammeln, herzustellen und auszuwerten, die zur Lösung eines Problems und/oder zur Begründung einer Lösung und/oder zur Fundierung einer Entscheidung notwendig sind“. 2 „Stadtanalyse ist die Beschreibung und Analyse ganzer Städte oder städtischer Teilräume hinsichtlich bestimmter, stadtplanerisch relevanter Kriterien. Dabei werden verschiedene ästhetische, räumliche, soziale und ökonomische Belange auf unterschiedlichen Maszstabsebenen erfasst und wiedergegeben. Nachfolgend werden Wechselwirkungen zwischen diesen Wirkgrössen beschrieben. Das Zusammenspiel der Wirkgrössen lässt sich jedoch weder erfassen noch beschreiben, da die Wechselwirkungen zwischen gebauter Stadt und Benutzern der Stadt ein sich gegenseitig beeinflussendes System ist. Damit beschränkt sich STADTANALYSE ORPRO LAARCH SOMMER 2011 LAI I ORIENTIERENDES PROJEKT LANDSCHAFTSARCHITEKTUR SOMMER 2011 I 1 1 Norberg-Schulz, Christian (1982), Genius loci: Landschaft, Lebensraum, Baukunst, Klett-Cotta, Stuttgart, Seite 5 2 Curdes, Gerhard (1995), Stadtstrukturelles Entwerfen, Kohlhammer Verlag, Stuttgart,, Seite

ANALYSE - STADTANALYSE · Analyse des Ortes/Raumes erarbeitet auf dieser vielschichtigen Datengrundlage eine problem- und entwurfsorientierte Interpretation. Es sind häufige verschiedene

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  • ANALYSE - STADTANALYSE

    Landschaftsarchitektonisches Entwerfen ist die Suche nach den Spezifika eines

    Ortes, den Besonderheiten räumlicher und gesellschaftlicher Eigenschaften eines

    Raums. Die Erkenntnis der konstituierenden Elemente und deren Beziehungen

    identifiziert den Ort und macht ihn unverwechselbar. „Genius loci“ meint dieses

    Besondere, Einmalige.

    „Ein Ort ist ein Raum mit einem bestimmten, eigenen Charakter. Seit altersher

    wurde der genius loci, der „Geist, der an einem Ort herrscht“, als die konkrete

    Realität angesehen, der der Mensch in seinem täglichen Leben gegenübersteht

    und mit der er zu Rande kommen muss. Architektur bedeutet also Visualisierung

    des genius loci, und Aufgabe des Architekten ist es, sinnvolle Orte zu schaffen,

    durch die er den Menschen zum Wohnen verhelfen kann.“ 1

    Unabdingbare Voraussetzung zur Konstitution des Ortes ist die Untersuchung mit

    der konkreten Situation. Bestandsaufnahme, Kartierung, fotografische

    Dokumention sind die methodisch-technischen Grundlagen einer

    nachvollziehbaren „Beschreibung“ des Ortes. Dazu gehören durchaus auch natur-

    und kulturhistorische, naturräumliche und soziale Informationen.

    Diese Erhebungen sind Basisinformationen für die weitere analytischen Arbeit. Die

    Analyse des Ortes/Raumes erarbeitet auf dieser vielschichtigen Datengrundlage

    eine problem- und entwurfsorientierte Interpretation. Es sind häufige verschiedene

    Operationen auf unterschiedlichen Struktur-Ebenen notwendig, um die

    Erkenntnisse in Handlungsanweisungen für das Entwerfen zu transformieren.

    Schwarzplan, Arbeitsmodell, Fotografie, Ansichten und Schnitte, historische

    Karten sind Grundlagen und Instrumente bei der „Suche“ nach den Spezifika des

    Ortes, dem „bestimmten eigenen Charakter“.

    „Die Analyse ist ein Prozess der Informationsaufbereitung. Sie dient dazu, jene

    Informationen zu sammeln, herzustellen und auszuwerten, die zur Lösung eines

    Problems und/oder zur Begründung einer Lösung und/oder zur Fundierung einer

    Entscheidung notwendig sind“.2

    „Stadtanalyse ist die Beschreibung und Analyse ganzer Städte oder städtischer

    Teilräume hinsichtlich bestimmter, stadtplanerisch relevanter Kriterien. Dabei

    werden verschiedene ästhetische, räumliche, soziale und ökonomische Belange

    auf unterschiedlichen Maszstabsebenen erfasst und wiedergegeben. Nachfolgend

    werden Wechselwirkungen zwischen diesen Wirkgrössen beschrieben. Das

    Zusammenspiel der Wirkgrössen lässt sich jedoch weder erfassen noch

    beschreiben, da die Wechselwirkungen zwischen gebauter Stadt und Benutzern

    der Stadt ein sich gegenseitig beeinflussendes System ist. Damit beschränkt sich

    STADTANALYSE ORPRO L AARC H SOMMER 2011

    LAI I ORIENTIERENDES PROJEKT LANDSCHAFTSARCHITEKTUR SOMMER 2011 I 1

    1 Norberg-Schulz, Christian (1982), Genius loci: Landschaft, Lebensraum,

    Baukunst, Klett-Cotta, Stuttgart, Seite 5

    2 Curdes, Gerhard (1995), Stadtstrukturelles Entwerfen, Kohlhammer Verlag,

    Stuttgart,, Seite

  • Stadtanalyse auf abstrakte oder modellhafte Interpretationen der Stadt bzw. ihrer

    Teilräume".3

    Städte und Stadtquartiere werden von Personen oder Akteuren verschieden

    wahrgenommen. Wahrnehmung ist interessenorientiert, d.h. abhängig von der

    jeweiligen "Suche nach Information". Die Interpretation des Gesehenen in der

    Wahrnehmung kann deshalb unterschiedlich sein: Bürger, Planer, Flaneur, Politiker,

    Hundehalter, Skater, usw.

    ZIEL DER ANALYSE

    Aufgabe der Analyse ist die Herstellung

    eines „Gesamtbildes“ des Untersuchungsgebiets. „Gesamtbild“ meint die

    Zusammenschau aller Erkenntnisse und verschiedener Faktoren, die einen Ort

    prägen und deren Interpretation und Wertung.

    „Stadtanalysen sind keine formellen bzw. normierten Verfahren, deshalb ist in allen

    Fällen eine inhaltliche Eingrenzungen vor Beginn der Analysearbeiten

    unverzichtbar. Je nach Anlass der Stadtanalyse gilt es, die richtigen

    Analysemethoden auszuwählen. Fehleinschätzungen bei der inhaltlichen

    Eingrenzung können dazu führen, dass entweder unzureichende Analyseergeb-

    nisse gewonnen werden oder dass Informationen gewonnen werden, die im

    Rahmen der Stadtanalyse nicht weiter nutzbar sind. Bereits vor Festlegung des

    inhaltlichen Rahmens sollte deshalb ein ungefähres Bild von der Situation in dem

    Untersuchungsgebiet vorliegen.“4

    Bei jeder analytischen Arbeit besteht ein Konflikt zwischen angestrebter

    Vollständigkeit und Genauigkeit und der Begrenztheit der verfügbaren Mittel,

    insbesondere dem Zeitaufwand, dem Umfang der Datenerhebung, der Präzision

    der Methoden.

    Wenn auch häufig analytische Routinen ablaufen, besteht doch die Gefahr, das

    unnötige Datenmengen angehäuft werden. Deshalb sind vorbereitende Studien zu

    STADTANALYSE ORPRO L AARC H SOMMER 2011

    LAI I ORIENTIERENDES PROJEKT LANDSCHAFTSARCHITEKTUR SOMMER 2011 I 2

    3 ! Schwalbach, Gerrit (2009) Stadtanalyse, Birkhäuser Verlag, Basel-Boston-Berlin,

    4 ! Schwalbach, Gerrit (2009) Stadtanalyse, Birkhäuser Verlag, Basel-Boston-Berlin

    Seite 24

    Abb. aus: Schwalbach, 2009

  • den zu erhebenden Daten, zur bestehenden Datenlage und zu den Zielen der

    Analyse empfohlen.

    Stadtanalyse (als orientierendes Projekt) konzentriert sich auf die sichtbaren Elemente der Stadt. Die genauso wichtigen, nicht sichtbaren Elemente wie Sozialstruktur, Altersstruktur, Bildungsniveau, Grundstückspreise, Mietniveau etc.

    werden bei dieser Arbeit nicht behandelt.

    Stadtanalysen werden im Wesentlichen vom sinnlich wahrnehmbaren Teil der

    Stadt, dem physischen Bestand: Bebauung, Strassenraum,

    Bepflanzung ,Verkehrsverbindungen, usw. geprägt. Es sind die bildhaft sichtbaren

    Teile der Stadt. Stadtkartierungen, Bestandsaufnahmen trainieren den

    Wahrnehmungsprozess und rationalisieren ihn, sie "schärfen den Blick.

    Flächige und räumliche Analysen werden eingesetzt, um Antworten auf

    planerische Fragen und Kenntnisse von der Problemlage einer räumlichen

    Situation zu bekommen.

    Analytisches Arbeiten wird von der planerischen Aufgabe, dem entwerferischen

    Problem bestimmt.

    Der Ort in seiner aktuellen Erscheinung ist Ausdruck seiner Geschichte. Die

    vorhandenen Elementen und Strukturen müssen „gesehen“ werden. Sie zu

    erkennen und auf ihre Entwicklungsfähigkeit zu untersuchen, sind wichtige

    Aufgaben der analytischen Arbeit. Kartierung des physischen Bestands zwingt

    zum Arbeiten vor Ort. Bauaufnahmen oder Bestandsaufnahmen sind die frühen

    Phasen der analytischen Arbeit.

    Ihre zeichnerische Umsetzung der Kartierung in einen anderen Maszstab, die

    Zusammenschau und Abstraktion der Erkenntniss-Ebenen lässt Zusammenhänge

    erkennen und macht Interpretationen möglich. Erst die thematische Darstellung in

    speziellen Karten, z.B. Flächenpotentiale zur Entsiegelung, Möglichkeiten zur

    Durchlässigkeit und Querung, wichtiger Baumbestand, in Analysekarten

    zusammengefasst, machen die Analyse zum Planungsinstrument. Sie enthalten

    bereits viele Impulse für potentielle Interventionen.

    Stadt-Analyse mit speziellem landschaftsarchitektonischem Schwerpunkt

    untersucht insbesondere,

    • welche Freiraumqualitäten und -defizite im Untersuchungsgebiet bestehen,

    • welche Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten oder -defizite bestehen und

    • an welchen Stellen landschaftsarchitektonische (und damit auch

    stadtökologische) Verbesserungen möglich und nötig sind, ohne die

    aktuellen funktionalen Anforderungen einzuschränken.

    Der „landschaftsarchitektonische Blick“ soll nicht nur die „grünen Elemente“ der

    Stadt erfassen, sondern alle freiräumlichen Situationen betrachten und unter

    landschaftsarchitektonischen und siedlungsökologischen Gesichtspunkten

    bewerten. Es sollen Potentiale entdeckt werden, die für die landschaftsarchitek-

    tonische Entwicklung der Stadt vorhanden sind und die mittels Interventionen

    Verbesserungen der Lebensqualität ermöglichen.

    STADTANALYSE ORPRO L AARC H SOMMER 2011

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  • Für die konkrete analytische Arbeit gibt es keine Vorgaben, Richtlinien oder

    Bestimmungen zur Vorgehensweise und formalen Bearbeitung.

    VERSCHIEDENE AUFNAHMEN

    Aufnahmen des physischen Bestands werden mit verschiedenen Begriffen

    bezeichnet, die von den jeweiligen Disziplinen auch anders definiert sein können:

    Bauaufnahmen untersuchen den baulichen Bestand mit vermessungstech- nischen Methoden, Höhenaufnahmen, Grundrisse, Ansichten, etc.,

    Beschreibung des Freirauminventars mit Pflanzenbestand, technische Infrastruktur (Entwässerung, Leitungstrassen, etc..

    Bauaufnahmen werden objektbezogen durchgeführt M. 1:1 - M. 1:200

    Kartierungen werden häufig als Vegetationskartierungen verstanden. Es können aber auch Landnutzungskartierungen oder Flächenkartierungen

    sein. Sie untersuchen i.d.R. einen grösseren Flächenausschnitt.

    Kartierungen werden flächenbezogen durchgeführt.

    M. 1:100 - 1:1000 / 2000 / 2500 / 5000

    Bestandsaufnahmen Diese Aufnahmen können selektiv spezielle Themen unter-

    suchen: Bäume, Gebäude, Parkplätze, Spielplätze, etc.

    Bestandsaufnahmen können themenbezogen durchgeführt werden M. 1:200 - M1:1000 /2500 /5000

    Die Daten werden (üblicherweise) in Feldarbeit vor Ort aufgenommen, ggf. durch

    Luftbildinterpretationen ergänzt. Die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse erfolgt in

    einem weiteren Schritt. Diese Ergebnisse werden in Karten, Schnitten, Ansichten visualisiert und in Texten interpretiert.

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  • KONKRETER (nicht vol lständiger) FRAGENKATALOG FÜR KARTIERUNG UND ANALYSE

    Kriterien für den Fragenkatalog sind die im Stadtrats-Beschluss 9/2009 formulierten Anforderungen zur Zukunftssicherung von Grossmarkthallen, Schacht- und Viehhof.

    • Gelände soll besser in das Gewebe der Stadt integriert werden“

    Durchlässigkeit, Strassenansicht

    • Optimierung landschafts- und siedlungsökologischer Kriterien

    bestehende Potentiale erkennen und verorten, neue Möglichkeiten entwerfen w

    • Entsiegelung und stadtklimatisch ausgleichende Strukturen anbieten

    wo sind für den Betriebsablauf funktional nicht notwendige Flächen, die entsiegelt werden können? welche Strukturen bestehen? Welche können sinnvoll eingefügt

    werden und welche weiteren Effekte sind zu erzielen?

    • Erschliessung und Anbindung

    stadträumliche und verkehrliche Situation, Verknüpfung Innenstadt/Campus/Bahnhof

    • „(Der) Charme des ... Geländes und die Identität der umliegenden Quartier ...(sind) zu erhalten.“

    Was ist der „Charme“ des Quartiers? Was unterscheidet das Gebiet von anderen

    Situationen? Welches sind die Qualitäten nach Ihrer Meinung?

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  • KARTIERANLEITUNG

    Die systematische Beschreibung der Erscheinungsformen einer Stadt braucht eine Vereinbarung, welche sichtbaren, wahrnehmbaren, beobachtbaren Bereiche und Elemente

    aufgenommen werden und in welcher Art und Weise. Es werden vorbereitende Arbeiten zu den Arbeitsgrundlagen (= Plangrundlagen) und Absprachen in welcher Form die

    Informationen erfasst werden.

    Man braucht ein verabredetes Notationssystem = allgemein gültige Kartieranleitung, die die

    verschiedenen zu erfassenden Daten erläutert und einen "Code", der sie verständlich und kommunizierbar macht.

    Mit der Kartieranleitung wird im Team/der Arbeitsgruppe Konsens darüber hergestellt,

    welche Elemente für die Aufgabenstellung relevant sind und mit welchem Genauigkeitsgrad

    sie aufgenommen und dargestellt werden.

    • Bereiten Sie die Kartieranleitungen aufgrund von Stadtkarten, Luftbildern und anderen zugänglichen Quellen vor.

    • Untersuchen Sie, welche Informationen aus den vorliegenden Kartenunterlagen zu

    entnehmen sind (und deshalb nicht mehr kartiert werden müssen) und welche

    Informationen fehlen.

    • Benutzen Sie das Ortho-Luftbild (Stand 2003) zur Vorab-Information. Ergänzen Sie mit Informationen aus dem Internet (z.B. Bayern-Viewer)

    • Legen Sie fest, welche Elemente aufgenommen werden sollen. Ergänzen Sie nach

    einer ersten Kartierung möglicherweise Ihre Kartieranleitung.

    • Die Arbeitsgruppen orPro LaArch 2011entwickeln eigenständig Kartieranleitungen.

    Die Koordination zwischen den 4 Arbeitsgruppen wird von den Arbeitsgruppen geregelt (z.B., dass alle Arbeitsgruppen gleiche Inhalte kartieren).

    • Verständigen Sie sich auf einfache und unmissverständliche Regeln - wir helfen

    Ihnen dabei !.

    Die Kartengrundlage der Stadtkarte M1:1000 wird als Papierplan gestellt, ist aber für die

    weitere Bearbeitung aufzubereiten, bzw. zu vervielfältigen.

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  • Vorsch lag f ü r e i ne Sys tema t i k de r Ka r t i e rung(sollte mit Ihren Anforderungen ergänzt, ggf. vervollständigt werden)

    GEBÄUDE

    • Nutzung

    z.B.Wohnhaus, Bürohaus, Geschäftshaus, Leerstand, Erdgeschossnutzungen, Restaurant, Kneipe, Lebensmittelgeschäft, kulturelle Einrichtungen, etc.

    • Geschossigkeit (wird mit römischen Ziffern bezeichnet)

    • Dachformen und Richtung

    • Fassaden

    systematisches Fotografieren und Entzerren der Bilder liefert gute Grundlagen für Fassadenstudien

    • Alter und Qualität (Denkmalschutz)

    FREIRÄUME• öffentlicher Raum

    Strassen, Wege, Plätze mit ihren Profilen und funktionaler Zonierung = Profilschnitt als Messung vor Ort, Befestigungsart (Asphalt, Pflaster, wassergebundene Decke,

    o.ä.)

    • privater RaumVorgarten, Hausgarten, Hofflächen (Befestigungsart),

    PFLANZENBESTAND

    • Strassenbäume, q

    Einzelbäume, Baumreihe, Solitärgehölze, Zier- oder Nutzrasen, Form-hecken (bei Solitärbäumen werden Standort, Höhe, Stammdurchmesser in 1m-Höhe,Trauf,

    evtl. Vitalität aufgenommen)

    (RÄUMLICH WIRKSAME) ELEMENTE+ BESONDERHEITEN

    • Mauern (Stützmauern, Einfriedungsmauern - Höhe angeben)• Beleuchtung, Plakatwände, Telefonhäuser, etc.

    • spezielle Treffpunkte

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  • Bilden Sie innerhalb Ihres Teams Arbeitsgruppen für Themenbereiche oder Flächenausschnitte.

    Themenbere iche wäre z.B. • Gebäude (Gebäudenutzung, Dachrichtung, Geschossigkeit etc., • öffentliche Freiräume (Strassen, Wege, Plätze, Parkpätze, Flächenbeläge, etc., • Bewuchs (Strassenbäume, Sträucher, Hecken), usw.• Elemente und Besonderes

    F lächenbere iche kartieren alle Themen innerhalb eines verabredeten Ausschnitts.

    Beauftragen Sie eine Gruppe damit, systematisch Fotos zu machen und die Standpunkte und Blickrichtung der Fotos zu dokumentieren, räumlich zu verorten und zu archivieren.

    Zusätzlich können analytische Verfahren mit thematischen Schwerpunkten angefertigt werden, die besondere künstlerische, botanische, bodenkundliche, usw. Verfahren

    verwenden, wie sie "Spurensucher" einsetzen.Beispiele:

    • Frottagen von Oberflächen und Belägen

    • Herbarium ruderaler Pflanzen oder Strassenbäumen• Fotografische Studien zu Oberflächen in einem bestimmten Abbildungsverhältnis

    • Farbstudien zu Fassaden oder Belägen• u.v.m.

    Aus der Kartierung werden Strukturpläne mit jeweils speziellen inhaltlichen Aussagen und

    Interpretationen erarbeitet. Dieser Prozess abstrahiert die Erkenntnisse und enthält eine beschreibende und bewertende Position.

    Es können Aussagen in verschiedene Maszstäben und Projektionen notwendig sein.

    Die Arbeiten der Themengruppen ergänzen die Informationen des physischen Bestands

    durch Hintergrundrecherchen.

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  • HINWEISE ZUM VERHALTEN BEI DER KARTIERUNG

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  • •Achten Sie auch den

    Verkehr - Fussgänger, Radfahrer, Autos und LKW. Bei

    rangierenden LKW ist besondere Vorsicht geboten.

    Gefährden Sie nicht sich und andere!

    •Betreten

    Sie private Grundstücke nur, wenn Bewohner/Hausmeister

    gefragt und informiert wurden.

    Fotografieren Sie Personen nur mit deren

    Einverständnis.

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  • • Erklären Sie Passanten und Bewohnern, was Sie tun, wer Sie sind

    und aus welchem Grund (Studienarbeit - 2. Semester Landschaftsarchitektur - TUMünchen - Stadtanalyse).

    • Benutzen Sie ein kurzes Gespräch, um weitere Informationen zum Quartier, zur Qualität, zu den "unsichtbaren" Phänomenen des Untersuchungsgebiets..

    Dr.-Ing. G. Bartholmai, 14.04.2011

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