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666 ~us dem anatomischen Institute zu Bonn. Anatomie und Physiologie der samenableitenden Wege der Batrachier. Von Dr. Heinrich Oerhartz. Assistent des Institutes. Hierzu Tafel XXXI--XXXIV und 2 Textfiguren. husftihrlichere Bearbeitung haben Anatomie und Physiologie der samenableitenden Wege der Batrachier trotz ihrer Eigenart noch nicht gefunden, obwohl die ersten Untersuchungen dartiber schon welt zurtickliegen. Vor allem aber fehlt eine zus~mmen- fassende DarsteIlung, weshalb ich reich bemtihen werde, der Wiedergabe meiuer eigenen Untersuchungen, die ich zum Tell schon frtiher bekannt gegeben babe, auch die bisherigen wesentlichen Ergebnisse zu einem tibersichtlichen Bilde anzugliedern. Eingeleitet wurden die Studien tiber diese Verhaltnisse durch Swammerdam. Von ihm schreibt Bidder, der nachste bedeutende Bearbeiter, dass ,er, gleich ausgezeichnet durch den Fleiss, mit dem er im Buche der Natur zu lesen suchte, wie durch die Treue der Beobachtung und Scharfe in Auffassung des Gesehenen, der erste und for lange Zeit tier letzte war, der tiber den Bau der Geschlechtsteile der Batrachier und nament- lich des Frosches ausffihrliche Beobachtungen ver0ffentlichte". Swammerdam fand, dass Samen und Harn sich in den gleichen husfiihrungsgang ergiessen. So merkwtirdig diese Tatsache war, sie verfiel bald der Vergessenheit. Ich will deshalb auf die wenig sorgfaltigen und unfruchtbaren Untersuchungen, die RSsel yon Rosenhof (Mitre des 18. Jahrhunderts), Dufay (1729), Configliachi und Rusconi (1819) dem Gegenstande angedeihen liessen, nicht naher eingehen. Selbst so ausgezeichnete Forscher wie Rathke, Job. Mtiller neben hnderen straubten sich vor der Annahme eines gemeinschaftlichen Harn-Samenkanales. Erst Bidder. der eine Zusammenste]lung der alteren Literatur gibt, gebtihrt das Verdienst, in einer wertvollen Arbeit (a. a. 0.) die hnschauungen S w a m m e r d a m s wieder zu Ehren gebracht zu haben, indem er dutch meisterhafte Injektionen die gleichzeitige

Anatomie und Physiologie der samenableitenden Wege der Batrachier

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~us dem anatomischen Institute zu Bonn.

Anatomie und Physiologie der samenableitenden Wege der Batrachier.

Von

Dr. Heinrich Oerhartz. Assistent des Institutes.

Hierzu Tafel XXXI--XXXIV und 2 Textfiguren.

husftihrlichere Bearbeitung haben Anatomie und Physiologie der samenableitenden Wege der Batrachier trotz ihrer Eigenart noch nicht gefunden, obwohl die ersten Untersuchungen dartiber schon welt zurtickliegen. Vor allem aber fehlt eine zus~mmen- fassende DarsteIlung, weshalb ich reich bemtihen werde, der Wiedergabe meiuer eigenen Untersuchungen, die ich zum Tell schon frtiher bekannt gegeben babe, auch die bisherigen wesentlichen Ergebnisse zu einem tibersichtlichen Bilde anzugliedern.

Eingeleitet wurden die Studien tiber diese Verhaltnisse durch Swammerdam. Von ihm schreibt Bidder , der nachste bedeutende Bearbeiter, dass ,er, gleich ausgezeichnet durch den Fleiss, mit dem er im Buche der Natur zu lesen suchte, wie durch die Treue der Beobachtung und Scharfe in Auffassung des Gesehenen, der erste und for lange Zeit tier letzte war, der tiber den Bau der Geschlechtsteile der Batrachier und nament- lich des Frosches ausffihrliche Beobachtungen ver0ffentlichte". Swammerdam fand, dass Samen und Harn sich in den gleichen husfiihrungsgang ergiessen. So merkwtirdig diese Tatsache war, sie verfiel bald der Vergessenheit. Ich will deshalb auf die wenig sorgfaltigen und unfruchtbaren Untersuchungen, die RSsel yon R o s e n h o f (Mitre des 18. Jahrhunderts), Dufay (1729), Configl iachi und Rusconi (1819) dem Gegenstande angedeihen liessen, nicht naher eingehen. Selbst so ausgezeichnete Forscher wie R a t h k e , Job. Mt i l l e r neben hnderen straubten sich vor der Annahme eines gemeinschaftlichen Harn-Samenkanales. Erst B i d d e r . der eine Zusammenste]lung der alteren Literatur gibt, gebtihrt das Verdienst, in einer wertvollen Arbeit (a. a. 0.) die hnschauungen S w a m m e r d a m s wieder zu Ehren gebracht zu haben, indem er dutch meisterhafte Injektionen die gleichzeitige

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Verwertung des Wolffschen Ganges als Ureter und Vas deferens nachwies und die bisherigen Kenntnisse durch die Entdecknng des Hodennetzes und des Langskanales, sowie ein genaueres Studium des VerhMtnisses der Samengange zu den Harnkanalchen in der Niere bereicherte. B i d d e r zog auch die Tritonen noch in den Kreis seiner Untersuchungen und war auch hier so glticklich, die bisherigen Kenntnisse nach Analogie der bei Rana gefundenen Tatsachen vertiefen zu kSnnen. Hier, wie dort bei Rana, ver- mochte er den ganzen Weg, den der Samen nimmt, bis er sich in die Kloake ergiesst, klarzustellen. Er fand bei Triton die- selben Verhaltnisse, was den intrarenalen Samenweg angeht, wie er sie bei Rana gesehen hatte.

L ey d i g entdeckte 1853 den Miillerschen Gang bei den mannlichen Anuren, und machte dadurch den widersprechendsten Vermutungen frtiherer Autoren, die in jenem teils einen Samen- leiter, teils ein accessorisches Yas deferens usw. sehen zu mfissen glaubten, ein Ende.

In den Wtirzburger zoologischen Arbeiten gab Sp e n g el zu dem, was man bis dahin wusste, noch eine Reihe yon er- lauternden Notizen. Er widmete besonders den Verhaltnissen innerhalb der Niere des Frosches seine Aufmerksamkeit. Gerade fiber diesen Punkt liegt eine Reihe neuer eingehender Unter- suchungen vor, besonders yon N u s s b a urn, der zuerst die fundamentalen Unterschiede im Aufbau der intrarenalen Samen- wege bei Rana fusca und R. esculenta aufdeckte. Man findet die gesamte hierfiber vorliegende Literatur bei B e issn er angegeben.

Die Physiologie der Froschsamenblasen fand besonders in S t e i n a c h einen geschiekten und fruchtbaren Bearbeiter ; der Histologie widmeten vor allem D i s s e l h o r s t , G a u p p und T r e t j a k o f f in letzter Zeit ihr Interesse. Trotzdem ist sie weit davon entfernt geniigend geklttrt zu sein.

Zu meinen Studien benutzte ich yon Anuren die Species und Rana fusca und esculenta, yon den Urodelen Triton cristatus Tr. alpestris.

D i e A n u r e n . A. Ubersicht tiber die Samenwege. Die Mtillerschen Gg.nge

bei den M~nnchen.

Wie oben bemerkt, ist es durch die Untersuchungen yon S w a m m e r d a m und B i d d e r bekannt geworden, dass bei Rana

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fusca der Samen in dem Hodennetz, den Vasa efferentia testis, sich sammelt, in die bTiere sich ergiesst und bier nach der Ein- milndung in den yon Bid d e r entdeckten Langskanal die Niere durchsetzt, wo dann Ham und Samen sich treffen, um gemeinsam im Ductus deferens nach abwarts zur Kloake zu ziehen. Be- zilglich der Verbindungen yon Harn- und Samenwegen innerhalb der Niere sind diese Verhaltnisse nach langen einander wider- sprechenden Untersuchungen yon B i d d e r , H y r t l , S p e n g e l u. A. bei Rana fusca, auf die ich bei den nachfolgenden Aus- filhrungen besonders eingehe, durch bl u s s b a u m und seinen Schiller B e i s s n e r geniigend geklart worden, sodass ich auf ihre Arbeiten verweisen kann. Sie fanden, class der Samen seinen Weg nimmt durch die Hodenausfilhrungsgange zum ~Nieren- langskanal, von da zu den Ampullen und welter in die Quer- kanale, das Vas deferens bezw. den Ureter. Ich erganze zur besseren Ubersicht die Ausfilhrungen B e i s s n e rs durch einige Abbildungen, yon denen die erste die Spermatozoen und kleine, verschiedene Gr~sse zeigende Kugeln im Hodenkanalchen zeigt, die weitere ihren Ubergang aus den Hodenkanalchen in den Ausfilhrungsgang zur Darstellung bringt, die letzte diese Gebilde auf dem Wege yon einer Ampulle - - ehemalige Malpighisehe KOrperchen - - zum Langskanal verfolgen lasst. (Taf. XXXI, Fig. 1--3).

Dieser Langskanal tritt nach meinen Schnittreihen - - zur Zeit der Brunst voll von Sperma -- schon in dem hintersten Teile der Niere auf, sodass also die ~Notiz B i d d e r s, dass der Langskanal ,nicht immer bis zum unteren Nierenende reicht~ sondern mit einer verdfinnten Spitze schon oberhalb derselbe~ aufh(irt" und seine Abbildung (auf Taf. I) diese Verhaltnisse richtig wiedergeben. Ich fand das Ende 6,48 mm yore kaudalen Nierenende entfernt.

Der dorsale Querkanal der Niere geht fiber in den Ductus deferens. Dieser, tier ,~Harnsamenleiter ~', liegt am lateralen Nierenrande und mit seinem vordersten Teile in dieses Organ eingebettet. Nicht weit verlauft er so, dann 15st er sich yon ihr los nnd zieht gerade, retroperitoneal abwarts. Wie D i s s e l h o r s t bemerkt, ist er da, wo er frei yon der bTiere ver- lauft, ein mit selbstandiger bindegewebiger Wand versehener Kanal, tier Muskelzellen, zahlreiche Blut- und Lymphgefasse und

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eine einschichtige Epithelauskleidung besitzt. Sein Epithel ist niedrig und besitzt kleine ovale Kerne.

Den Ausfiihrungen, die D i ss e 1 h o r s t fiber den freien Abschnitt des Harnsamenleiters folgen lasst, vermag ich mich nicht anzuschliessen. Ich halte es nicht f~ir fiberflfissig, hier den Standpunkt G a u p p s anzuffihren, umsomehr, als ich seine Vermutungen nur bestatigen kann. Er schreibt dazu (1. c. pag. 262) : , Im freien Abschnitte bis zur Kloake nimmt das Epithel nach D i s s e l h o r s t einen anderen Charakter an, es wird mehrschichtig und hSher, die Einzelzellen lassen einen schmalen Fuss und einen breiteren dem Lumen des Ganges zugekehrten Teil unter- scheiden" usw. -- und fahrt dann fort: ,,Nur betreffs der Schichtung des Epithels im freien Harnleiterabschnitt hege ich Zweifel. Querschnitte durch den Ductus deferens zeigen die schon erwahnten schmalen Langsfalten, deren Kuppen, wie D i s s e 1 h o r s t zutreffend sich ausdriickt, yon einem hohen facherfOrmigen Epithel bedeckt sind. In den Talern zwischen den Falten ist das Epithel niedriger. An den Kammen wie in den Talern sieht man in der Tat haufig zwei oder selbst mehr Kernreihen fibereinander, dazwischen finden sich dann abet auch sehr ausgedehnte Partien, wo nut eine einzige regelmassige Zellreihe vorhanden ist. Ict~ neige somit mehr dazu, das Epithel ffir einschichtig zu halten und in der eventuell vorhandenen zweiten Zellreihe Abschnitte benachbarter Zellen zu sehen, wie das bei der vorhandenen Faltung durch Schragschnitte sehr wohl denkbar ist." So verhalt es sich in der Tat. Studiert man das Epithel nach Injektion von Alkohol in den Ductus, so kann man sich yon seiner Ein- schichtigkeit leicht tiberzeugen. Auch der Grund, den G a u p p ftir das Missverstandnis D i s s e l h o r s t s vorbringt, erscheint ein- leuchtend, wenn man die Zeilen D i s s e l h o r s t s zum Vergleich herbeizieht, wo er yore freien Ureterabschnitte schreibt: ,,Hier ist auch eine leichte Faltung des Epithelrohres festzustellen." (l. c., pag. 171.)

Ungefahr in die Mitte des Ductus liegt die Samenblase eingeschoben, ein Organ, auf das ich des naheren weiter unten eingehen werde. S ie ist auch bei Rana esculenta vorhanden, aber sehr wenig ausgebildet; sie bildet bier eine blosse spindel- f0rmige Ausbuchtung der Ductuswand.

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Dicht oberhalb des distalen Samenblasenpoles und etwa ir~ der Mitte des unteren freien Harnleiterabschnittes sieht man fast stets geringe Pigmentierungen.

Ffir den kaudalen Teil des Wolffschen Ganges gelten nach G a upp die gleichen Ausffihrungen wie oben ftir den freiea Abschnitt.

Beide Ductus miinden dicht nebeneinander in die dorsale Kloakenwand ein, etwas proximal von der schlitzfSrmigen Blasen- mtindung und auf zwei Papillen, die nach D i s s e l h o r s t starke ringf~rmige Muskelfaserztige besitzen. Da man den Ausftihrungs- gang nicht mit blossem Auge unzweifelhaft bis zur Papille zu tibersehen vermag, eine Sondierung stets auf Schwierigkeiten stiess, injizierte ich 80prozentigen Alkohol. Wie man in Fig. 4, Taf. XXXI sieht, tritt dadurch der Endteil der tiarnsamenwege klar heraus.

B. Die Samenblase .

I. M a k r o s k o p i s c h e r B a u d e r S a m e n b l a s e w a h r e u d

d e r B r u n s t .

Da man die Samenblase von Rana fusca im Laufe des Jahres in verschiedenen Zustanden findet, soil der makroskopischen Beschreibung ein Praparat aus der Zeit der Brunst, das ohne Zweifel die gemeinsamen Charaktere am deutlichsten aufweist, zugrunde gelegt werden.

Die Samenblasen, wie schon oben bemerkt, ungefahr in der Mitte des freien Teiles des Wolffschen Ganges gelegen, sind mit ihrer geraden Seite parallel zur Wirbelsaule gerichtet. Dorsal wie ventral sind sie flach gew6lbt. Lateralwarts reicht das Peritoneum nur bis etwa zur Mitte hintiber, sodass die mediale Halfte der Blase frei vorragt und wie in einer Tasche gelegea ist. Nur vereinzelte bindegewebige Strange verbinden sie mit dem Bauchfell. Linke wie rechte Samenblase sind fast immer gleich. Darin weichen sie sehr vom Hoden, der beiderseits ganz erhebliche Mal~differenzen zeigen kann, ab. Gemeinsam haben sie mit ihm, dass Unterernahrung sie bald zu winziger GrSsse bringen kann. Allerdings so erhebliche Rtickbildungen wie beim Hoden habe ich hier hie gefunden.

Das Organ unterliegt ganz minimalen individuellen, dagegen, wie schon oben erwahnt wurde, sehr bedeutenden periodischen

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GrSssenunterschieden, sodass es yon einigen Millimetern bis zu einem Zentimeter im griissten Durchmesser messen kann.

Seine Oberflache besitzt dicht nebeneinanderliegende kreis- runde HScker, die vom Wolflschen Gange und der Mitte der dorsalen und ventralen W(ilbung nach dem lateralen Rande zu sich regelmassig verkleinern und zahlreichen Endkammern eines inneren Gangsystemes entsprechen. In der Regel ist Pigment auf der Oberflache vorhanden und begrenzt dann in unregel- massigen Konturen den Rand der ebengeschilderten Vorw01bungen. Die Samenblasen desselben Tieres brauchen sich in ihrem Pigment- reichtume nicht zu gleichen. Manchma! sind ganz erhebliche Unterschiede zu sehen.

Um einen ~berblick tiber den eigenartigen Bau des Organes zu bekommen, ist es am vorteilhaftesten, den Horizontalschnitt einer dutch Alkoholinjektion prall geftillten und so geharteten Blase zu studieren. Dieses Verfahren gibt das Bild, wie es Fig. 6 zeigt. Man sieht dort, wie vom Ductus eine Anzahl Kanale hinzieht, die in feinere, an der Peripherie endende Seiten- gange sich aufsplittern. Ihr Ende entspricht den oben ge- schilderten blasigen Auftreibungen der Oberflache, die starker heraustreten, wenn die Seitenkanale injiziert werden. Schneidet man den Ductus yon der medialen Seite her auf, so gelingt es leicht, die Eingange zu diesen Kanalen blosszulegen. (Fig. 5.) Man sieht stets acht ()ffnungen.

Da mir die Injektion der Samenblase noch weitere wert- volle Dienste geleistet hat, sei hier die Technik angegeben. Zunachst wurde die aussere Haut in einem Radius yon ungefahr einem Zentimeter um den After eingeschnitten. Sie wurde his zur KloakenSffnung losgelOst und die durch das Erheben der Haut gebildete trichterfOrmige Manschette abgebunden. Durch zwei grosse Schnitte an den Seiten des Abdomens wurde die Bauchh(ihle freigelegt und nun der Mastdarm unterbunden. Eine mSglichst feine, stumpfe Kanfile wurde jetzt nach einem kleinen Einschnitte in den oberen Teil des freien linken Ductusabschnittes eingeschoben und mit einem Faden umschntirt. Dann wurde unter massigem Drucke Alkohol (80 %) injiziert. Man sieht zuerst das Rectum sich prall ffillen. Darauf hebt sich die Blase, erst die linke, dann ihre rechte Ausbuchtung, und yon tetzterer zu- m~chst der distale, spater erst der proximale Tell.

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Injizierte ieh Fliissigkeit in den kaudalen Seitenkanal, so sah ich auch den oralen Blasenpol sich heben. Doch mtissen hierbei unter dem Druck der Injektionsfiiissigkeit kfinstliche Ver- bindungen dureh Wandzerreissung entstanden sein; denn durch das Studium yon Schnittfolgen der Samenblase kann man sich yon der Selbstandigkeit der einzelnen Kanale fiberzeugen. Nach

ventral dorsal

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Schem a der V e r z w e i g u n g e n eines Samenblasenganges (nach Serienschnitten zusammengestellt).

diesen Schnittbildern ist die obenstehende schematische Zeichnung eines Ganges konstruiert worden. Man sieht, wie die Kanale seitliche Zweige abgeben, die hauptachlich nach der dorsalen und ventralen Seite zu umbiegen und bier unter der Blasenoberfiache, wie auch Gaupp angab, in verhaltnismassig weiten Endkammern endigen. Die Gange biegen am distalen und proximalen Pole polwarts urn. Kommunikationen zwischen den Seitengangen be- nachbarter Kanale fehlen vollstandig.

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I[. H i s t o l o g i e d e r S a m e n b l a s e w a h r e n d d e r B r u n s t .

Im histologischen Bilde sieht man in den Zwischenraumen zwischen den Kan~tlen Bindegewebe, zahlreiche Muskelfasern und feine, geringelte elastische Fasern. Gegen die Hohlraume zu schliesst eine Epithellage das Grundgewebe ab. In ihrer bTahe sind die elastischen Fasern dicker. Sie erreichen hier die Starke solcher Fasern, wie sie die hrterien begleiten. Das Epithel ist durchaus einschichtig. Wenn die meisten Autoren zwei oder mehr Reihen yon Zylinderzellen annehmen, so rfihrt dies, wie oben bei den gleichen Verhaltnissen beztiglich des Duktusepithels bemerkt wurde, auch bier davon her, dass Schragschnitte durch langsgefaltetes Epithel gelegt und studiert wurden; denn blaht man die Samenblase auf, sodass die Falten ausgeglichen werden, so ist iiberall nur eine einzige Epithellage sichtbar (Fig. 21). Diese Lage setzen, und dies finde ich auch bei G a u p p , D i s s e 1 h o r s t und T r e t j a k o f f erwahnt, zweierlei Zellen zusammen, grosse becherfiirmige, helle Zellen mit grossem Kern und dunkle zylindrische Zellen mit eif0rmigemKern. BeideArten durchsetzen nach meinen Beobachtungen die ganze H0he der Epithelschicht. Mazeriert man Gewebsstfickchen, so sieht man helle kugelige Gebilde am Zellenrande nach dem Lumen zu und runde feine K(irner in den Zellen. Im frischen Praparate ist es nicht anders. Die kleinen Kiirner farben sich mit Hermannscher, Flemmingscher L(isung und in Osmiumsauredampfen tiefschwarz. Es ist nStig, sie in frisch angefertigten Praparaten zu untersuchen, da sie sich in Xylol-Damarlack bald aufl0sen und dann nur noch Lticken im Epithel zurfickbleiben. Es liegt nahe, in den gr(isseren vor den Zellen liegenden Buckeln Sekretballen zu sehen und die anderen oben erwahnten kleinen K0rnchen, die nicht zu allen Zeiten vorhanden sind, als Fettk0rner anzusprechen.

T r e t j a k o f f glaubte in seinen Praparaten alle Stadien einer TrSpfchensekretion wiederfinden zu ktinnen; aber betrachtet man seine Abbildungen, so kann man sich schwer des Gedankens erwehren, dass die Chromatinfaden, die Verdickungen des einen Kernendes mit gleichzeitiger Verjtingung des anderen u. s. f. Kunstprodukte darstellen. An injizierten Praparaten sieht man .dergleichen hie. Fig. 10--14 gibt die anschauliche Darstellung einer Epithellage, so wie sie nach Injektion der Samenblase gewonnen ~urde, sowie in Humor aqueus frisch beobachtete Kernformen

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Man wird vergebens die bizarren Kerne T r e t j a k o f f s suchen. In frisch untersuchten Zellen land ich sie nie, dagegen oft an nicht injiziertenPraparaten, sodass manche Stellen aus ihnen mit den yon T r e tj a k o f f gezeichneten identisch erschienen.

Ich fand nicht stets die gleichen Kernformen. Soweit sie samtlichen Entwicklungsperioden des Epithels eigen sind, wil~ ich sie hier anfiihren, zumal sie in manchem mit den Beobach- tungen yon T r e t j a k o f f und anderen Autoren fibereinstimmen. Wie schon oben erwlihnt, sieht man an einzelnen Stellen der Praparate - - mir bewahrte sich zu dem Zwecke am besten~ Fixation in Hermannscher oder Flemmingscher L(isung - - kuppen- f0rmige Vorsprtinge des Epithels nach dem Lumen zu. Diese Sekretionslage, die sich mit Eosin sehr schwach fhrbt, grenzt- scharf gegen das Epithel ab. An diesen Stellen liegen die Kerne nlther dem freien Epithelsaum als sonst. Dieselbe Beobachtung beschreibt wohl T r e t j a k o f f (1. c., pag. 426), wo er angibt, dass diejenigen Kerne, welche naher dem Lumen liegen, ,,yon den lebensflthigeren Zellen aus der Schicht der Zylinderzellen aus- gestossen werden." Es wfirde also mit tier Abstossung des Sekretes gleichzeitig ein Vorrficken des Kernes stattfinden, ein Beweis der Richtigkeit der viel gestfitzten Annahme des innigen_ Zusammenhanges zwischen Sekretion und Verhalten des Kernes. Ist der Epithelrand glatt, so liegen umgekehrt die Kerne naher der Basis, sind hell und entweder glattrandig oder polymorph. Dabei sind die Zellen oft sehr protoplasmareich. Bisweilen sind die basalen Kerne dick und sehen aus, als seien sie aufgeblaht. Dass die Kerne des Epithels yon verschiedener GrSsse sind, ist an vielen Stellen sehr deutlich zu erkennen. Oft haben sie ganz: ungew~hnlich stark gelappte Form, am haufigsten im Juni. Fig. 16 zeigt solche Kernbilder.

Da in diesem Monate nur Tiere, die gehungert hatten, untersucht wurden, kOnnte man geneigt sein, diese Polymorphie- der Kerne damit in Zusammenhang zu bringen. Es sei deshalb, hier hinzugeftigt, dass auch bei frisch eingefangenen Tieren, aller- dings zu anderer Zeit und in geringerer Anzahl solche Formen. nicht vermisst wurden.

Bei beiden Zellformen land ich Unterschiede im Verhalten~ tier Kernk(irperchen. Entweder sind die Kerne hell, kreisrund bezw. oval und besitzen dann wenige, entweder ein oder zwe[

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stark tingierte Kernk6rperchen, oder aber sie erscheinen dunkel, haben die gleiche erwahnte Form, sind aber mit zahlreichen, m~ssig stark farbbaren KernkSrperchen ausgestattet, oder aber sie haben ganz bizarre Formen und dabei ziemlich wenige und schwach gefarbte KSrperchen. ~Nimmt man mit der Mehrzahl der Autoren an, dass wahrend der Sekretion die Masse des Chromatins in den Kernen zunimmt, die KernkSrperchen dabei kleiner werden und eventuell zu grSsseren Chromatinballen zusammengehen, die Gestalt der Kerne unregelmassig wird, so wird es nicht schwer fallen die angegebenen Formen in die ent- sprechende Sekretionsphase einzureihen.

An der Samenblase yon Rana esculenta sollen sich nach L e y d i g ,kleinere drtisige Sackchen wie Knospen an einem guten Teil des an und ffir sich etwas weiten Harnleiters" heraberstrecken, die ein dickes, drtisenartiges Epithel besassen. Injiziert man diesen Tell, was wegen des dichten Ansatzes der Erweiterung an der I~iere etwas schwierig ist, so ist die Samenblase nur noch ein dtinnhautiges, iiberall glattes Sackchen, das mit einem gedehnten, einzeiligen Epithel ausgekleidet ist und weder dr~isige Epitheleinsenkungen noch Ausbuchtungen irgendwelcher Art besitzt.

C. Phys io log ie der s a m e n a b l e i t e n d e n Wege.

Dass die Samenblase der Aufbewahrung des Samens, als sog. Receptaculum seminis dient, wird yon den altesten Unter- suchern an hervorgehoben und ist unzweifelhaft; denn auf der HShe der geschlechtlichen Ausbildung vor der Begattung ist sie prall mit Sperma gefiillt. In neuerer Zeit hat man ihr zu dieser passiven Rolle noch einen drtisigen Charakter zugeschrieben, so nach den Arbeiten yon S p e n g e l , S t e i n a c h und besonders von T r e t j a k o f f . Das scheint auch mir das richtige zu sein. Man findet zwar das ganze Jahr hindurch, namentlich bei Fixierung in Flemmingscher und Hermannscher LSsung, in den Gangen der Samenblase Sekret liegen; doch weist die Kurve der Verande- rungen, wie sie die Brunst und die nachfolgende Periode begleiten, darauf hin, dass die Hauptsekretion in die Zeit der Samenent- leerung fallt. Die Involution und Regeneration der Samenblasen halt gleichen Schritt mit den entsprechenden Vorgangen in den Hoden der Rana fusca; d. h. sie nimmt an GrSsse wieder zu,

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wenn die Ausbildung und Reifung der Samenfaden beginnt; wahrend sie nach der Entleerung des Samens sich stark zurfick- gebfldet hatte.

Uber die Untersuchungen T r e t j a k o f f s ist oben schon das NStige gesagt.

Der Bedeutung der Samenblasen ffir den Geschlechtsakt m(igen noch einige Bemerkungen gelten, die~ wie ich hofie~ fiber einige wichtige Fragen Aufschluss zu geben vermSgen. Bekanntlich sahen T a r c h a n o f f und Go l t z die Umklammerung auch nach beiderseitiger Kastration noch fortdauern. T a r c h a n o f f hatte dann weiter gefunden, dass Exstirpation der Samenblasen oder die kfinstliche Entleerung ihres Sekretes zum bleibenden Verlust des Geschlechtstriebes ffihrte. So kam er dazu, in der Samen- blase denImpuls zur Kopulation zu sehen. S t e i n a c h vermochte seine Beobachtungen nicht zu stfitzen, da er bei Mannchen, die schon sechs Tage lang gepaart waren, kein Sperma in der Samen- blase fand. Bei der Exstirpation der Samenblasen gepaarter Tiere sah er den Geschlechtstrieb die Operation um ffinf bis an zehn Tage fiberdauern, ohne dass dabei der Geschlechtstrieb nachgelassen hatte.

Er scheint mir unzweifelhaft nachgewiesen zu haben, dass Gesehlechtstrieb und Paarung durchaus nicht an den Ffillungsgrad der Samenblaschen gebunden sind und die widersprechenden Resultate T a r c h a n o f f s in der Annahme yon Gol tz , dass der einmal gesetzte Erregungszustand der Zentralorgane fortdauert, auch wenn die Ursache zu ihrer primaren Erregung bereits ver- nichtet ist, ihre Erklarung finden mfissen. Sind demnach die Samenblasen nicht das die Geschlechtslust erregende Prinzip, so ist mit S t e i n a c h zweifelsohne dem Hoden diese Aufgabe zuzu- schreiben.

Ich habe durch Experimente nachzuweisen vermocht, dass ebensowenig wie nach S t e in a c h s Versuchen die Ausbildung des Hodens in Abhangigkeit yon der Samenblase steht, umge- kehrt die Entwicklung der Samenblase yon der des zugehSrigen Hodens abhangt.

Zu dem Zwecke kastrierte ich Fr6sche auf der einen Seite zur Zeit, als die Samenblasen noch in ihrer GrSsse reduziert waren, und sah spater nach, ob die auf der entsprechenden Seite sich vergr(issert oder auf der einmal innegehabten Stufe beharrt hatte.

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Im folgenden gebe ich die Protokolle. Einer frisch gefangenen, gut genahrten R. fusca 5 wird

(2. August 04) auf der linken Seite in der Gegend des Hodens unter peinlicher Antisepsis die Haut in der Litnge yon anderthalb Zentimeter inzidiert, das Peritoneum durchtrennt und der Hoden hervorgesucht. Leider entstand dabei ein Prolaps der Lunge, der sich aber bald zurtickbringen liess. Um das Hodennetz wurde ein Catgutfaden gelegt und dann der Hoden vollstandig abgeschnitten Wundnaht mit Seidenfttden. Nach der Operation leichter Shok, abet bald ist das Tier wieder taunter und nimmt Nahrung.

Der Frosch wurde in einem mit feuchtem, stets frischem Gras ausgelegten Terrarium gehalten u n d alle drei Tage mit Regenwiirmern geftittert.

Bei gleich gut genahrten Tieren wurde die Lange der Samenblase am 2. August zu 5,75 mm festgestellt.

Am 15. IX. 04. wird das Tier seziert. Die Daumenschwielen des sehr gut gentthrten Tieres sind stark entwickelt. An der Inzisionsstelle eine glatte, strichfSrmige Narbe. Der linkeLymph- sack ist obliteriert. An der Stelle des Hodens ein ungefahr dreiviertel "Zentimeter grosser~ runder, intensiv gelbgefarbter, mit Buckeln versehener KSrper, der mit dem linken Blasenpol, dem Mesenterium, sowie dem unteren Lungenende verwachsen ist. Das Peritoneum setzt sich yon der Umgebung her auf die ganze laterale Halite dieses KSrpers fort. Vom Fettk0rper sind noch fiinf Lappen vorhanden, die direkt der Mitte der ventralen Seite des Gebildes aufsitzen. Bei der mikroskopischen Unter- suchung des K0rpers, aus dem beim Einschneiden eine ziemlich konsistente, fetttthnliche Masse sich vordrangt, sind keine Sperma- tozoen, wohl FettzeUen in Unmenge zu finden, sodass er sich als eine yore Fettk0rper aus gebildete fetthaltige Cyste erweist.

Die Samenblase ist links 7,8, rechts 7,4 mm lang, tiber- steigt also den Langsdurchmesser der Blase yore 2. August um 2,05 bezw. 1,65 ram.

Beim zweiten Exemplar yon R. f., das ebenfalls gut gen~thrt war, wird in der gleichen Weise verfahren, aber die Inzision g~nz unten gemacht, um einen Lungenprolaps zu vermeiden. Das Corpus adipos, wird vollstandiger weggenommen als im ersten Falle. Der Hoden wird in derselben Weise nach Anlegung einer Ligatur um das Hodennetz herausgenommen. Peritonealnaht,

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Hautnaht. Das Tier ist nach der Operation gleich munter. Es wird in der gleichen Weise geftittert und unter dieselben u haltnisse gebracht wie das erste Tier. Die Kastration fand an demselben Tage statt wie vorhin.

Bei der Sektion am 15. September 04 war folgender Befund zu erheben: Gut ausgebildete Daumenschwielen. Am medialen Nieren- rande linkerseits, wo sonst das Hodennetz liegt, ein plattes, unregelmassiges, im griissten Durchmesser bis zu 3 mm reichendes gelbes Kniitchen, das distal mit der linken Blase, nach der medialenSeite zu mit seiner ganzen Breitseite mit demPeritoneum, nach der lateralen Richtung mit einem Narbenzug in Verbindung steht, der wiederum mit zwei Zipfeln am unteren Lnngenpol und der ausseren Hautdecke befestigt ist. Die Farbe des Gebildes ist intensiv gelb, ist die des Corpus adiposum, nicht des Hodens. Die zugehSrige Samenblase misst im gr0ssten Durchmesser 6, die andere 6,5 mm.

Beide Samenblasen batten somit trotz der Entfernung eines Hodens die gleiche normale Weiterentwicklung durchgemacht.

Daraus scheint mir zu folgen, dass die Regenerationsvor- gange in der Samenblase keineswegs einer unmittelbaren Ein- wirkung vom Hoden derselben Seite unterliegen.

Es ware nun m(iglich, dass der normale Ablauf der Um- bildung der beiden Samenblasen angeregt werde yon den Nerven des noch vorhandenen wachsenden Hodens, und dass dieser Reiz durch Vermitthng des Nervensystems auch auf die verstfimmelte Seite wirke; oder die trotz des Fehlens des einen Hoden erfolgte Weiterbildung beider Samenblasen ware eine Folge einer sog. inneren Sekretion. Das wirksame Sekret wtirde alsdann, zu einer bestimmten Zeit vom Hoden gebildet, in die Zirkulation tiber- gehen und so den regulatorischen Einfiuss auf das Wachstum der Samenblasen ausiiben. Entscheiden lasst sich zwischen diesen wahrscheintichen M~glichkeiten durch die vollstandige: beider- seitige Kastration. Hier wfirde selbstverstandlich die Wirkung vom zentralen Nervensystem aus oder der yon den Hoden gebfldeten und in den Kreislauf gebrachten, reizenden Stoffe wegfallen. Spritzte man nun diesen Kastraten zur rechten Zeit Hodenextrakt derselben Spezies ein, so mtissten, falls dieser Stoff in der Tat die Wirkung auf die Samenblase ausfiben kann, sich trotz der Verstfimmelung durch die beiderseitige Kastration die

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Anatomie und Physiol. der samenableitenden Wege der Batrachier. 679

Samenblasen wieder vergrSssern, ohne Injektion aber ver- kiimmern.

Diese Versuche hoffe ich im kommenden Frfihjahr aus- ffihren zu k~nnen.

D. Die zykli~chen Ver~nderungen in der Samenblase.

I. Die m i t b l o s s e m A u g e s i c h t b a r e n V e r ~ n d e r u n g e m

Es ist sehr auffallend, dass, obwohl schon P f l f i g e r seit langem auf die periodische Neu- und Riiekbildung im 0varium aufmerksam gemacht hatte und yon M. N u s s b a u m und sp~ter yon P15tz die periodische mit der Brunst zusammenhangende Regeneration im Hoden eingehend studiert worden ist, der ausge- sprochen zyklische hblauf der De- und Regeneration der Frosch- samenblase noch kaum Beachtung gefunden hat.

An und ffir sich ist ja klar, dass die Samenblasen als BehMter des Samens auf der H6he der Brunst ihre grSsste Ausdehnung haben mtissen, auch dass gleich nach der Entleerung des Sperma eine Reduktion ihrer GrOssenverhaltnisse sichtbar sein muss. Dies wiirde schon durch eine Kontraktion der aufs hOchste ansgedehnt gewesenen Gewebe erklarlich sein, wie eben das Fehlen des ausdehnenden Agens es schafft. Damit fande jedoch noch nicht die andauernde Verkleinerung der Samenblasen ihre Erklarung und in tier Zeit des geschlechtlichen Stillstandes mfisste eine Samenblase anf die Gr5sse einer vollausgebildeten durch Injektion gebracht werden k~nnen. Das letztere ist nicht der Fall. Dazu kommt, dass man wahrend des ganzen Jahres die Samenblase in ihrer Entwicklung mit der des Hodens Schritt halten sieht. Ein Blick auf die nachstehende Abbildung, die durch eine nach den Angaben yon P15tz gearbeitete Hoden- grSssenkurve erganzt ist, wird dies im einzelnen verfolgen lassen. Schon aus dem Grunde war dies anzunehmen, weil die Samen- blasen in direktem physiologischen Zusammenhange mit der Funktion der Hoden stehen.

Zu der Kurve ist noeh zu bemerken, class alle Marie all den Samenblasen (das Produkt der grSssten Lange, Breite und Dicke des Organes) an in steigendem Alkohol geharteten Objekten genommen wurden.

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680 H e i n r i c h G e r h a r t z :

Hodengr6sse n. Ploeiz. Samen blasengr6sse(mml

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7 Am30]]I. Samenblase vor, am 24 ]I[nach dem Ab laichen.

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s und Physiol. der samenableitenden Wege der Batrachier. 681

Die 0berflache der Samenblasen ist zur Zeit der Involution ganz glatt.. Die zur Zeit der Brunst sichtbaren zahlreichen Buckel sind dann vollstandig ausgeglichen.

II. H i s t o l o g i e d e r z y k l i s c h e n V e r a n d e r u n g e n .

Gleich nach der Samenentleerung, die 1904 an den mir bekannten Fangstellen am 23. Marz vor sich ging, liegen die Muskelfasern geringelt am Rande der zusammengefallenen Zwischensubstanz. Sie sind verkiirzt und zum Teil yon un- gleicher Dicke an verschiedenen Faserstellen. Oft ist ein grosset Kern vorhanden, dabei aber die Fasersubstanz sehr sparlich. Dann triibt sich in der Nahe des Kernes das Protoplasma. Inden Kernen der Muskelfasern sieht man sehr deutlieh Chromatinnetze.

Im Verhalten tier elastischen Fase rn sind Unterschiede gegeniiber dem friiheren Zustande nirgends aufzufinden. Die Geiasse sind nach dem Ablaichen nicht kontrahiert.

Im Epithel sieht man zahlreiche Fettk(irnchen liegen, die auch schon im Februar sichtbar waren. Spater sah ich sie nur noch einmal, Ende Juni, allerdings in sehr geringer Anzahl. Ob dies mit dem Hungerzustand in Zusammenhang zu bringen ist, vermag ich nicht zu entscheiden. In diesem Monat wurden nur Tiere untersueht, die langere Zeit gehungert batten. Auf- fallend ist in den Februar- und Marzpraparaten die Seltenheit des Auftretens polymorpher Kerne, die in den iibrigen Monaten sehr zahlreich sind.

Beim u der EpithelhShen aus der Zeit der vollen Ausbildung und der Involution kOnnte man zweierlei erwarten. Entweder trete eine Kontraktion der Grundsubstanz ein, ahnlich wie z. B. bei der Harnblase nach der I4arnentleerung, dann wtirde man die Whnde zwischen den Hohlraumen ganz diinn, das Epithel jedoch grSsser finden - - oder aber es kSnnte sich um eine wahre Involution, wie beispielsweise die des Uterus nach der Geburt handeln, und dann vciirde die Epithelh~he unter der nach dem Marzbilde zu erwartenden bleiben. In der Tat ist das letztere unzweifelhaft. Schon Anfang April beginnt diese Involution. Die Zwischensubstanz wird dabei dicker, im Vergleich zur Ausdehnung des Epithels und die vorhin weiten Endkammern bilden sich zu engen, fast soliden Endstticken der Kanale zurtick. Dass aber gleichzeitig auch eine Kontraktion, zunachst des Grundgewebes

Arohiv L mlkrosk. An&t. B~L 65. 44

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der Samenblase mit im Spiele ist, sieht man daran, dass die Muskelfasern, ahnlich dem Bilde einer kontrahierten Uterus- muskulatur nach der Geburt, netzfSrmig ineinandergeflochten erscheinen.

Dies findet auch noch darin eine sichere Sttitze, dass, wenn man in eine kleine reduzierte Samenblase Amylnitrit einspritzt und so ihr Zwischengewebe erschlafft, eine erhebliche Zunahme dieser Gewebsmasse verbleibt, obwohl samtliche Hohlraume des Innern aufs ausserste gedehnt sind und doch diese Gewebe zusammenpressen mtissten.

u Juni an treten polymorphe Kerne in grosser Anzahl auf. Die Mitosen werden zahlreicher in beiden Arten der Epithelzellen. Wie schon T r e t j a k o f f angibt, sind in diesen Zellen die Kerne kreisrund. In den letzteren sucht das k(irnige Proto- plasma die Peripherie auf. Von Mitre Juni an werden die Hohl- raume grOsser. Sie erscheinen wie aufgeblaht. Auch im Juli ist dies deutlich, und bis zur Mitte dieses Monats ist das Epithel an manchen Stellen schon sehr niedrig geworden. Im Grundgewebe, dessen Muskulatur zu einem engmaschigen 5Tetzwerke geworden ist, fallen jetzt mit Epithel ausgekleidete, ganz feine Lumina auf, die Anfange der Kanifle. Schon zu Beginn des Juni waren zahl- reiche Wanderzellen vorhanden, sowohl im Epithel als ganz in seiner unmittelbaren N~he. Sie charakterisierten sich dadurch, dass sie erstens hSher als die tibrigen Zellen lagen, dann aber dadurch, dass in zwei aufeinanderfolgenden Schnitten einer Zelle jedesmal der ganze Kern zu sehen war, nicht in einem Schnitt- bilde die ZeUe mit Kern, im nachsten ohne diesen. Sie sind auch spiiter noch vorhanden.

Die Blutgefasse scheinen Anfang August im Zwischengewebe sehr an Zahl zuzunehmen. Dabei ist letzteres selbst noch stark ausgebildet. Bereits zu Ende August fand ich die Hohlraume ahnlich wie im Februar; auch die Muskelfasern und Muskel- kerne wichen in nichts yon den dort beobachteten ab~ das Grundgewebe war reduziert gegentiber dem Zustande, wie er sich Anfang August dem Auge darbot, sodass also die Re- generation in vollem Gange erschien. Gegentiber den Februar- praparaten fand ich nur die Kerne zahlreicher und kleiner, wahrend sie im Juni geringer an Zahl, doch ebenfalls kleiner als im Februar waren.

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Die Kugeln, die oben, wo yon dem Zustande der Samen- blase wahrend des Ablaichens die Rede war, erwahnt wurden, die aus dem Hodea stammten und den Samen begleiteten, blieben noch bis in die letzten Tage des April hin sichtbar.

Sekret sah ich in allen Monaten, yon Februar bis September, allerdings nicht in allen untersuchten Samenblasen; Ende August aber beispielsweise in sehr reichlicher Menge. Es ist darnach eine Sekretion yon Samenblasensaft, die ganz unabhangig yon der mit der Entwicklung der Hoden einhergehenden VergrSsserung erfolgt, ftir die Dauer des ganzen Jahres anzunehmen.

D i e U r o d e l e n . I. Makroskopische Anatomie der samenableitenden Wege.

Mit den Anuren haben die Urodelen das gemeinsam, dass der Samen seinen Weg durch die Niere nimmt, sich in ihr Harn- und Samenwege vereinigen und die gemeinschaftlichen Ausfuhr- wege mit dem Wolfl'schen Gange in Verbindung treten.

Bei Triton liegt die Anatomie des Urogenitalsystems ver- haltnismassig einfach. Querkanale ftihren den Samen einem an der medialen Seite der aus acht bis zehn Renculi bestehenden Ge- schlechtsniere liegenden Langskanale zu, yon dem aus Verbindungs- briicken zu dem Hauptabflussrohre, dem Harnsamenleiter oder dem Wolffschen Gange ziehen. In diese Verbindungsstiicke, sogenannie Sammelrohre, ist die Niere eingeschoben, wie aus den grundlegenden Studien Bid d e r s hervorgeht, ein lose zusammenhangendes Konglomerat zu einem Knauel gewundener Harnkanale. So geh~rt also zu jedem Vas efl'erens des Langskanales ein Malpighisches K0rperchen und ein Sammel- rohr. ,Jeder dieser Haufen yon Windungen wird also von zahlreichen Verschlingungen eines und desselben Kanales gebildet, tier yon dem gemeinsamen Sammelgange der u efferentia testis ausgeht und endlich in das Vas deferens eintritt, sodass jeder dieser Haufen sich in einen einzigen Kanal yon betrachtlicher Lunge ausbreiten lassen miisste, wenn die Zartheit desselben dies gestattete" schreibt B i d d e r . Von ihm und yon S p e n g e l scheint mir fiber diese Verhaltnisse hinreichend Klarheit verschafft worden zu sein, sodass im tibrigen auf sie verwiesen werden kann.

Die feinen SammelrShrchen nehmen in der Regel den karzesten Weg. So kommt es, dass sie ziemlich im rechtea

44*

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Winkel zu dem Wolffschen Gange stossen, und nur die am weitesten kranial gelegenen in spitzem Winkel ihn erreichen. Sehr selten sind sie schwach gewunden. Eigentfimlich ist die Endigung des proximalsten KanMchens. Es steigt direkt nach oben zum Ende des Ductus~ geht bier unter ihm her und miindet auf der Dorsalseite in ihn ein. Ich gebe hierzu eine hbbildung, da die alteren Darstellungen den Zusammenhang nicht genfigend deutlich wiedergeben (Fig. 22).

Der Harnsamenleiter beginnt ein wenig kranial vom vor- dersten Nierenknauel. Er zieht lateral yon der Niere, parallel der Wirbelsaule hinab bis gegenfiber der Grenze zwischen letztem Renculus und Beckenniere. Dann wendet er sich zur Medianlinie hinfiber. Es nahern sich somit dann schon die beiden Wolffschen Gange betrachtlich und ziehen nun nahe beieinander hinab zur Kloake. An der Umbiegestelle empfangt der tIarnsamenleiter in der Regel noch ein oder zwei Sammelkanalchen der Beckenniere. Da B i d d e r s Darstellung, sowie das Schema S p e n g e l s den tatsachlichen LageverhMtnissen nicht gerecht werden, so ftige ich eine neue Zeichnung in Fig. 34 bei. Das Praparat, das dazu diente, wurde im Juni gewonnen und aus dem Grunde ftir diesen Zweck benutzt, weil dann die Windungen des Harnsamenleiters nicht so stark wie zur Brunstzeit die Beziehungen des Wolffschen Ganges zur Niere verdecken. Im fibrigen sei bemerkt, dass hier zunachst der ganzen Schilderung der anatomischen Verhaltnisse des Harn-Geschlechtssystems die Zustlinde, wie sie sich zur Zeit der Brunst finden, untergelegt sind.

Es erfibrigt noch, das Verhi~ltnis der SammelrShren S p e n g e l s , bezw. der Harnleiter, wie sie H e i d e n h a i n nennt, zum Harnsamenleiter klarzustellen. Es sind dies Kanale, die weiter distal yore lateralen Beckennierenrande ausgehen und zum Harnsamenleiter bis kurz vor dessen Einmfindungsstelle in die Kloake, wie die Stabe des Fachers zur Hand konvergierend, hinab- ziehen. In der Regel zahlt man ungeflthr 30 Gi~nge, naeh S p e n g e 1 einige 20. Sie scheinen je einem der auf der ventralen bTieren- seite sichtbaren Glomeruli zu entsprechen. In ihrer bTachbarschaft lauft der Harnsamenleiter entschieden gerader, als weiter oben. Es finden sich fiber den Modus ihrer Endigung in der Literatur die merkwfirdigsten Widerspriiche. Wahrend S c~ n e i d e r sie gesondert nebeneinander hatte ausmtinden lassen, beschrieb

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Bi dd e r eine Vereinigung mit dem distalsten Sammelgange, der erst nach ihrer Aufnahme zum Harnsamenleiter ftihren sollte. S p e n g e l stellte den allerdings sehr kurzen, gemeinsamen Ab- schnitt der Gange als einen Teil des Wolffschen Ganges selbst hin und bemerkte dazu noch, dass oberhalb der Mtindung in den letzteren oftmals eine Vereinigung zweier oder mehrerer Kanalchen statthabe. Uber diese distalen Gange hat S p e n g e l noch eine Notiz, die, wie seine diesbeztigliche Abbildung zeigt, auch B i d d e r s Annahme entspricht. Er findefi namlich, dass die Gitnge der Beckenniere nicht tiberall gleich weit sind: ,Sie be- ginnen vielmehr an der Stelle, wo sie aus der bTiere austreten, mit ausserst geringem Durchmesser, wahrend sie in der Mitte als stattliche Schlauche erscheinen, deren Umfang nach dem Ende zu wieder auf den urspriinglichen zurtickschrumpft. Dieser Dickenunterschied beruht weniger auf einer Zunahme des Lumens, als auf einer Verdickung des Epithels, das aus einem polygonalen zu einem hochzylindrischen wird." Soweit Spenge l . Seine Angabe stimmt nicht ftir alle Jahreszeiten, sondern nur ftir die Zeit der Brunst. Ich werde darauf noch weiter unten einzugehen haben. In neuerer Zeit hat H e i d e n h a i n die fraglichen Ver- haltnisse zu klaren versucht. Well seine Ausfiihrungen darauf hinzielen die bisherigen Annahmen zugunsten seiner u zu korrigieren, gehe ich naher auf sie ein. H e i d e n h a i n kommt dabei auf die schon friiher yon M a r t i n St. A n g e und D u v e r n o y vertretene Ansicht zuriick, dass die in Rede stehenden Gange mit einem kurzen, gemeinsamen Endstticke getrennt yore Samenleiter in die Kloake mtindeten. Er schreibt: ,Von vorne und dorsalwarts her senkt sich das Harnleiterbtindel in die Papille ein; die Lichtung der letzteren ist also gewissermai~en die gemeinsame Endstrecke aller Harnleiter (SammelrShren, S p e n g el). Der Harnsamenleiter und der Mtillersche Gang miinden dagegen nicht mit jenen vereinigt, sondern yon ihnen getrennt, und zwar verlaufen sie mit ihren letzten Enden in der medialen Wand der Papille. Der erstere mtindet ein wenig hinter dem letzteren." H ei d e n h a in hat seine Untersuchung an Triton alpestris an- gestellt, S p e n g e l , gegen den er in erster Linie polemisiert, an Triton cristatus. Da ich an letzterem Serienschnitte durch die in Frage stehende Gegend der Kloake geftihrt habe~ sehe ich reich in der Lage, an der Hand yon Fig. 24--28 den Beweis zu ftihren,

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dass far Triton cristatus Bid d e r und S p e ng e 1 trotz alledem im wesentlichen Recht zu geben ist, dass also H e i d e n h a i n s Polemik ftir diese Spezies nicht zutrifft.

Es sei das an der Hand der beigegebenen Abbildungen nliher erlautert. Man sieht in der ersten, Fig. 24, die beiden Harnsamenleiter, yon denen hier nur der dem Lumen der Kloake, rechts, naherliegende in Betracht gezogen w~rden soll, etwas ventral yon den Ausftihrungsgangen der Beckenniere, mit dem Mtillerschen Gange yon einem gemeinsamen Muskelringe um- geben, dieht zusammenliegen. Die Ausftihrungsgange der Niere liegen, in einem bindegewebigen Stratum eingebettet, noch ausser- halb dieser Muskulatur. Wahrend nun im ersten Bilde noch zwei SammelrShrchen vorhanden sind, yon denen das eine gerade aDS zweien sich gebildet hat, zeigt das zweite (Fig. 25), 0,03 mm tiefer, den tier Kloake nachsten husf(ihrungsganglgerade im Be-

griffe, sich zu dem in Fig. 26, einem 0,01 mm welter abwi~rts gelegenen Schnitte, sichtbaren Ausmiindungsmodus anzuschicken. 5!1 tiefer ist diese Ausmtindung erfolgt (s. Fig. 27) und der Harnsamenleiter mit dem letztvorhandenen Sammelr0hrchen der Beckenniere vereint, wahrend dem Harnsamenleiter der anderen Seite noch eine Reihe isolierter Ausffihrungsgange anliegen. Von dieser Stelle bis zum Ende des Wolffschen Ganges rechnete ich noch 0,02 mm (s. Fig. 28). Es vereinigen sich demnach zu einem Sammelrohr alle Beckennierenkanale - - mit Ausnahme eines einzigen Kanalchens, das gesondert, nachdem es sich noch nach unten umgebogen hat , in die Kloake auf der Urogenitalpapille aus- mtindet. Das Hauptsammelrohr verbindet sich mit dem Harnsamen- leiter, der wie bekannt auf der Urogenitalpapille in die Kloake aus- mtindet. Somit hat der yon H e i d e n h a i n angegebene Mtindungs- modus wenigstens ftir Triton cristatus keine Geltung; ein Beweis daftir, dass bei den Tritonen die einzelnen Spezies ebenso sorg- faltig auseinander zu halten sind, wie dies yon N u s s b a u m ftir Rana fusca und esculenta schon lunge gefordert wurde. Schon entwicklungsgeschichtliche Erwagungen liessen H e i d e n h ai n s Darstellung als unwahrscheinlich erscheinen, da die Wolffschen Gauge vorne entstehen und aUmahlich weiter nach hinten wachsen, bis sie die Kloake erreichen. Bestande H e i d e n - h a in s Ansicht zu Recht, so hatte man ihre Entstehung durch hussttilpungen der Kloake zu erklaren, was sehr schwer zn

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verstehen ware. Ob seine Ausfiihrungen ffir Triton alpestris Geltung behalten, das zu entscheiden bin ich augenblicklich nicht in der Lage.

Seit L e y d i g ist viel auf Verlauf und Aussehen des Miillerschen Ganges, des Rudimentes der Tube, eines feinen, der ventralen Harnsamenleiterseite anliegenden, nach oben hin die Lunge erreichenden Fadens geachtet worden. Durch die Untersuchungen yon S p e n g e l und D i s s e l h o r s t ist wohl jetzt unzweifelhaft sichergestellt, dass er nirgends mit dem Harnsamen- leiter zusammenhangt. Allerdings ist nach dem letzteren Autor die Verschmelzung yon Harnsamenleiter- und Eileiterwand an manchen Stellen. so innig, ,dass die Lumina nur durch eine ausserst schmale, kernhaltige Bindegewebsschicht und durch das Epithel getrennt werden". Diese Tuben sind distal blind ge- schlossen, innerhalb des iibrigen Verlaufes jedoch mit einem Lumen versehen. H ei d e n h a in konnte sie manchmal bis zum hussenepithel der Urogenitalpapille verfolgen und halt daffir, dass die Regel so ist. Freie Kommunikation mit der Kloake sah er nie, da sie nach ihm ,durch einen Zusammenschhss der der Epithelzellen an der Stelle, wo die M~indung stattfinden sollte, in jedem Falle verhindert wird." u kranialen Abschnitte schreibt S p e n g e 1, ,dass er gelegentlich durch einen, bald rund- lichen, bald mehr langlichen, yon mit Zylinderzellen ausgekleideten Cysten unterbrochenen Faserzug ~ ersetzt ist. Als proximale Endigung werden yon ihm eine geschlossene Cyste, eine allmahlich sich verdiinnende Spitze, sowie ein ostium abdominale erwahnt. Im grossen und ganzen scheinen also Varietaten nicht gerade selten zu sein. Ich konnte im obersten Drittel eine deutliche Erweiterung des Kanales beobachten, die, yon derselben Farbe wie der Kanal selbst, in ihrer Lange bei verschiedenen Tieren wechselte. Einmal war dieses Stiick ganz kurz und dfinn, ein andermal erreichte es eine Lange yon fast ~/~ cm und war 2 bis 3 mm dick. Es war somit als breites, fiberall gleich- kalibriges Rohr in den diinneren, ebenfalls gleichweiten Gang eingeschaltet.

II. Histo logie des H a r n s a m e n l e i t e r s u n d der S a m m e l r ~ h r e n .

Uber die Histologie dieser Teile des Urogenitalsystemes der Urodelen liegen bisher fast keine Beobachtungen vor. Die einzigen

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688 H e i n r i c h G e r h a r t z :

bTotizen fiber die Nieren der Tritonen werden bei Bid d e r und S p e n g e l gesammelt. B i d d e r hat das ganze Gangsystem zuerst mikroskopiert. F.r erwahnt bezfiglich der Gange: ,Durchgehends und ohne Ausnahme erkannte ich sie als R~hren, deren innere Wand yon einem Zylinderepithelium bekleidet wurde, das zwar nicht fiberall, namentlich nicht in den Vasa efferentia testis und dem gemeinsamen Sammelgange derselben - - gleich auf den ersten Blick zu erkennen ist, doch bei sorgfaltiger Prfifung als durchgehends anwesend sich zeigt, und fiberall eine so dicke Schicht bildet, dass das Lumen tier betreffenden RShren h~chstens 1/3 des Abstandes tier beiden seitlichen Konturen ausmacht. Den Inhalt dieser ROhren bilden teils losgestossene Epitheliumzellen, tefls fadenf~rmige 8permatozoen, beide in einer klaren durch- sichtigen Fliissigkeit schwimmend" (a. a. 0., pag. 35). S p e n g e l , tier nach ihm der Histologie dieser Gange seine Aufmerksamkeit zuwandte, fand die ~ierenkanalchen yon einem ausserst lebhaft schwingenden Geisselepithel ausgekleidet, dessen Wimpern yore Malpighischen KOrperchen wegschwingen, sodass also der yon ihm erzeugte Strom aus den le tz te ren herausffihrt. Die Zylinder- epithel ffihrenden Querkanale, der Langskanal, die Vasa efferentia, sowie die Kapsel der Malpighischen KSrperchen tragen nach ibm keine Wimpern. Hier sei fibrigens beilaufig bemerkt, class im Schnittbilde nach diesem Autor der Anfang der SammelrShrchen bei Triton genau der Einmfindungsstelle der yore Langskanal aus- gehenden Vasa efferentia gegenfiberliegt. Den vorderen Sammel- rShrchen schreibt D i s s e l h o r s t (a. a. 0.) ein sehr niedriges, fast kubisches Epithel zu.

tJber den Bau des Harnsamenleiters liegt, abgesehen yon einer Bemerkung D i s s e l h o r s t s , wo er dem kurzen Stature des Wolffschen Ganges dasselbe kubische Epithel wie den Nieren- kanalchen zuschreibt, bis zu der Arbeit yon H e i d e n h a i n nichts vor. H e i d e n h a i n findet das Epithel zweischichtig und seine aussere Zone am zellreichsten; die inneren Zellen sind nach ibm mit Flimmercflien ausgestattet. Diese Flimmerzellen seien wie Keile yon innen her zwischen die ausseren sezernierenden ZeUen hinein- getrieben, ohne dass sie die Tunica propria jemals erreichten. In das Lumen hinein ragten die flimmernden Kuppen dieser Zellen kugelig vor. Demgegentiber kann ich versichern, dass tiberall da, wo die ganze Lange der Epithelze|len getroffen ist, das Epithel

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durchaus einschichtig ist. Zur Zeit der hSchsten geschlechtlichen Ausbildung, wo der Harnsamenleiter prall mit Sperma geffillt ist - - ,es ist im eigentlichen Samenleiter die Menge der Sperma- tozoen so gross, und der fl~issige Bestandteil so sparsam, dass der durch Druck herausgetriebene Inhalt eine wurstf~rmige Masse darstellt und erst bei Vermischung mit Wasser eine milchige Fl~issigkeit bildet" schreibt B i d d e r dazu (a. a. 0., pag. 35) - - ist das den Ductus auskleidende Epithel aufs ausserste gedehnt. Dunkle zylindrische, wie helle runde Zellen, die beide bis ans Lumen zu verfolgen sind, setzen es zusammen. Die ersteren sind etwas langer und stehen demnach stets auf der Basis des Epithelsaumes auf; die hellen werden meist am Rande des Epithels gefunden, jedoch auch an der Basis nicht ganz vermisst. Die dunklen Zylinderzellen haben ovale, glattrandige Kerne, die hellen kreisrunde. Eigentiimlich sind tiefschwarze KSrner, die die dunklen Zellen fiillen - - das Praparat war in Flemmingscher LSsung ge- hartet - - doch auch in den hellen nicht fehlen, aber dort nicht so intensiv tingiert sind. Ihre Gestalt wechselt yon kleinsten rundlichen K~rnern bis zu dicken Schollen mit unregelmassigen Konturen. Im letzteren Falle sieht man sie meist in den dunklen Zylinderzellen liegen und hier oft den apikalen Zellenrand be- grenzen. Sie kSnnen mitunter so an Z.ahl zunehmen, dass die ganze Struktur des Epithels yon ihnen verdeckt wird. Auch in der umliegenden Muskulatur fehlen sie nicht; aber sie verlieren sich allmahlich yon der Epithelbasis, wo sie am dicksten sind, nach aussen hin. Sehr oft liegen sie hier in Reihen geordnet. Die Kerne bleiben frei yon ihnen. Ich bin geneigt, diese K~rner ffir Fett zu halten und in ihnen gleiche Elemente zu sehen, wie sie auch anderwarts eine Rolle spielen, woes sich um die Fort- schaffung yon Organteilen handelt, welche, wie hier die exzessive Wucherung des Epithels, nur fiir eine kurze Spanne Zeit Be- deutung besitzen. Mitosen finden sich zu der Zeit nicht. Was im iibrigen bemerkenswert ist, wird dort, wo yon den histo- logischen Zustanden des geschlechtlichen Stillstandes die Rede sein wird, Erwahaung finden.

Den ,Harnleitern ~ H e i d e n h a i n s , den oben erwahnten Beckennierenausffihrungsgangen, wird yon D i s s e lh o r s t und H e i d e n h a i n Driisenstruktur zugeschrieben. D i s s e 1 h o r s t fiel insbesondere der Unterschied gegeniiber den oberen SammelrShren

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auf, der in der Tat sehr gross ist. Er land hier ein sehr hohes, regelmassiges Zylinderepithel, dessen kleine eckige Kerne, die weder Nucleoli noch sonstige Strukturen besassen, ganz am Boden der Zellen lagen. Er vermutet schleimige Metamorphosen im Protoplasma der Zellen.

H e i d e n h a i n , der der Struktur der Harnleiter sehr viel Aufmerksamkeit zugewandt hat, findet eine so weitgehende Analogie zwischen Harnleiter- und Beckendrfisenzellen, dass, wie er schreibt, ,,die Harnleiterepithelien wahrend der Brunstzeit, physiologisch gesprochen, in den Bereich der Beckendrfise hineinbezogen werden, und dass auf diese Weise eine Vermehrung jenes spezifischen sezernierenden Parenchyms zustande gebracht wird" (a. a. 0., pag. 266). Auf die Einzelheiten seiner Ausffihrungen kann ich hier nicht naher eingehen.

HI. Zur Physiologie des Harnsamenlei ters .

Ffir die Ableitung des Samens kommen ausser dem Wolff- schen Gange in seinem ganzen Verlaufe, wie schon B i d d e r richtig bemerkte, nur die obersten Sammelr6hren inbetracht, wahrend die fibrigen zur Ableitung des Harnes dienen. In den letzteren fand er die Spermatozoen sehr" selten und meist so sparsam, dass er dies Vorkommen als eine anormale Erscheinung deutete. In den Querkanalen sah er stets Sperma. Der Langs- kanal ist demnach auch nur in seinem obersten Teile sperma- haltig. Der grSsste Teil der Geschlechts- und die ganze Becken- niere haben demnach bei Triton gar nichts mit der Samenableitung zu tun. Dass die Beckennierenausffihrungsgange aber zu den accessorischen Geschlechtsdrfisen gehOren, geht meines Erachtens ausser aus dem spezifischen Charakter des Epithels, das ja ganz yon dem der SammelrShren abweicht, noch daraus hervor, dass sie in der Brunstperiode dicker sind, Sekret nach S p e n g e l ent- halten und in ihren periodischen Veranderungen sich analog dem Harnsamenleiter verhalten. Dass sie kein Sperma aufnehmen, ist wohl nach den vorliegenden Angaben unzweifelhaft.

Die physiologische Bedeutung der eben beschriebenen Wege scheint aber fiber die blosse Wegleitung des Samens hinauszu- fiihren. Wenigstens spricht vieles daffir, dass der Harnsamen- leiter drfisige Struktur besitzt. H e i d e n h a i n hat diese Ansicht zuerst nachdrficklich vertreten. Schon oben wurde angegeben, dass

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H e i d e n h a in den Zellen der ausseren Epithelzone sekretorische Funktion zuschreibt. Er schliesst das aus dem u yon Granulis, die die inneren Ht~lften dieser Zellen anft~llen und ihnen ein netzfSrmiges Aussehen verleihen. Nach Analogie seiner Befunde in den yon ibm genauer studierten Beckennierenausf[lhrungs- ghngen hat er auch hierftir die einzelnen Sekretionsphasen analy- siert. Er lttsst die Sekretion mit dem Auftreten kleiner, spharischer Granula in der Innenzone, also am Lumen, beginnen. Diese sollen immer mehr zunehmen und fast die ganze sezernierende Zelle ausftillen k~nnen. Er sieht sie zu Reihen angeordnet, die tier Lt~ngsachse der Zelle parallel laufen. Sind sie ausgestossen, so bleibt nach ibm ,,ein an mathematische Regelmt~ssigkeit grenzendes Vakuolensystem" zuriick. Zu welcher Zeit H e i d e n h a i n diese Beobachtungen angestellt hat, geht aus seiner Arbeit nicht hervor. Jedenfalls wilrde es schwer halten, zur Zeit der Brunst dies- bezt~gliches zu finden. Nimmt man aber die Zeit der Riickbildung der Harnsamenleiterelemente, so gelingt es auch trotz grSsster darauf gerichteter Aufmerksamkeit nicht, seine Angaben in ihrem ganzen Umfange bestatigt zu finden.

IV. Die zyklischen Ver~nderungen der samenab le i t enden Wege.

A. Mi t b l o s s e m A u g e s i c h t b a r e V e r ~ n d e r u n g e n . Analog dem Verhalten der Samenblase bei Rana finden auch

bei Triton der Samenbereitung parallelgehende Umwandlungen an den Samenableitungswegen, am ganzen Harnsamenleiter und an den Ausftihrungsg~,tngen der Beckenniere statt. Dass der Wolffsche Gang wt~hrend der Brunst stark gewunden und verlangert ist, hat schon B i d d e r beschrieben. So zahlreich sind seine Windungen zu dieser Zeit, dass er einer dicken Schnur, die an einem Ende fixiert und mSglichst oft gedreht worden ist, nicht un~hnlich ist. Sein proximales Ende bleibt sich zu allen Zeiten des Jahres gleich in seiner Ausdehnung, dagegen prttgen sich die charakteristischen Vert~nderungen umsomehr aus, je vceiter man zum distalen Ende kommt. Nach S p e n g e l ist die obere Grenze des Ductus oft durch das Aufh6ren des Pigments kenntlich. Dies kann jedoch nicht die Regel sein, da ich es an zahlreichen Praparaten nie beobachtete.

Auch an den Beckennierengt~ngen sind analoge Yer~nderungen, wenn auch geringen Grades, wahrzunehmen. Wt~hrend nttmlich

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692 H e i n r i c h G e r h a r t z :

im Marz die Mittelstiicke dieser Gange stark erweitert sind, schwindet diese Schwellung bis in den Juli hinein so stark ab, dass Mitte dieses Monates die Kanale vom Anfang bis zum Ende gleiche Weite besitzen. Dieser Zustand war auch Anfang September noch vorhanden.

Es erstrecken sich also die durch die Brunstperiode hervor- gerufenen Umwandlungen, die sich bei Rana nur an der Samen- blase allein abspielen, bei Triton auf Harnsamenleiter und Becken- nierenausftihrungsgange zugleich.

Gleich nach der Entleerung des Samens setzt eine starke Reduktion des Harnsamenleiters ein, die, ahnlich der Involution des Uterus, erst schnell, dann in immer langsamerem Tempo sich voUzieht. Zum Teil wird sie durch die Abflachung der Windungen, zum Teil durch die Abnahme seiner Lange deutlich. Bis zum Juni ist, wie ein Blick auf die beigegebenen Abbildungen (Fig. 31-m33) lehrt, die Dicke bereits auf die Halfte der zu Ende Marz vor- handenen gesunken. VieleWindungen sind ausgeglichen, derVerlauf ist gerader und der Ductus wohl um ein Drittel ktirzer. Zu Beginn des Juli ist die griisste zu beobachtende Reduktion eingetreten. Kein gewundener Kanal ist mehr da; ein fast gerades, lang- gezogenes, dtinnes Rohr ist aus ihm entstanden. Man wtirde nun erwarten, dass fiir den Winter dieser Zustand anhielte. Doch dem ist nicht so. Bereits Anfang August beginnt die Vorbereitung ftir die neue Brunstperiode. Das Wachstum des ttarnsamenleiters setzt ein, schreitet schnell voran, und im September ist schon ein deutlich gewundener Kanal zu sehen, dicker und viel starker gewunden als im Juli, ja schon dicker, als er im Juni war, wenn auch noch lange nicht so stark gedreht. Demnach ist im September bei weitem noch nicht die H6he der geschlechtlichen Entwicklung erreicht.

B. H i s t o l o g i e d e r z y k l i s c h e n V e r a n d e r u n g e n .

Die histologische Untersuchung ist geeignet, in die auf- fallenden mit dem Prozesse der Brunst zusammenhangenden Vor- gange Licht zu bringen; spiegeln sich doch diese makroskopischen Veranderungen vorwiegend am Epithel ab, das, wie schon oben hervorgehoben, an den geschlechtlichen Umwandlungen in erster Linie beteiligt ist. Zur Zeit der Brunst ein schmaler, gedehnter Saum, wiichst es zu betrachtlicher HShe, sobald der Samen ent-

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Anatomie und Physiol. der samenableitenden Wege der Batrachier. 693

leert ist. Ware das Epithel, was ja am nachsten lage, nach erfolgter Ausstossung des Samens einfach zusammengezogen, so wfirde es, wie sich aus dem Verhaltnisse der Durchmesser be- rechnen lasst, noch viel h5her sein, als es im Juni in der Tat ist. Ist ja doch der gauze Durchschnitt viel kleiner und das Epithel zellarmer geworden, sodass an Epithelmasse verloren ge- gangen sein muss. Merkwiirdig ist, dass die oben erwahnten K5rner nach dem Ablaichen vollstandig verschwinden und auch his zur neuen Reife sich nicht wieder einfinden. Wahrend die den Harnsamenleiter umgebende Muskulatur im Marz stark gedehnt war, die Blutgefasse ebenso verzerrt schienen, hat die erstere im Juni an Masse betrachtlich verloren. Sie ist nicht kontrahiert, da die Gefasse hier ein rundes Lumen haben und yon Verfiechtung und Kontraktion der Muskelfasern nichts zu sehen ist, sodass anzunehmen ist, dass die vorher aufs ausserste gedehnte Muskulatur ihren Tonus wiedergefunden hat und nur in tier Nahe des Epithels im Bereiche der zur Zeit der Brunst sichtbaren FettkOrnchen ein Verlust an Gewebsmasse eingetreten ist. Die gleichen Erscheinungen sind an Julibildern festzustellen.

Im August wird das Epithel wieder h~her. Man sieht nun an manchen Stellen einen dunklen Saum am freien Rande der Zellen des Epithels und davor sparliche glasige Vorlagerungen mit unregelmassigen Randern.

An anderen Stellen sieht man die Epithelzellen kuppenfiirmig vorgetrieben und auch hier zieht sich der schmale dunkle Saum yon den Seiten her hart am Lumen vorbei, sodass diese Kuppe hier nicht fiir Sekret, sondern, da der Kern dicht an den freien Zellrand gertickt ist, als ein Tell einer tatigen oder eben tatig gewesenen Zelle anzusehen ist. In den Kernen dieser Zellen sind die KernkSrperchen zahlreich, dick und stark tingiert. Dieser polynukleolare Zustand entwickelt sich nach N u s s b a u m aus dem mononukleolaren, sodass ,der Kern mit vielen KernkSrperchen der Ausdruck einer Ruhepause der Kernfunktionen ist, die entweder zu kraftigem Leben oder zum Tode iiberleitet." Die Kerne, die der Basis anliegen, sind oval, glattrandig und haben in der Regel ein grSsseres Volumen als die am apikalen Zellrande. Es sind wohl ruhende Kerne, die zum Tell im Begriffe stehen, wahrend der Sekretion den Weg bis zum Lumen durch die gauze Lunge der Zelle hin zu machen.

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694: t t e i n r i c h G e r h a r t z :

Die in beiderlei ZeUen gefundenen Mitosen scheinen mir auch bier zu beweisen, dass die Drfisenzellen nicht nach der Sekretion absterben, noch einem hinter ihnen gelegenen Keimlager Nachschub und Regeneration verdanken, sondern sich aus sich selber regenerieren und dass auch hier deutlich erkennbar ist, was yon N u s s b a u m in seiner Arbeit fiber die Drtisensekretion gesagt wurde: ,Wie die Verfolgung des Sekretionsvorganges bei Argulus foliaceus zeigt, ist Sekretion nicht identisch und fMlt auch zeitlich nicht zusammen mit dem Absterben der Zellen. Dass dem nicht so sei, geht ferner aus dem Bau der ausge- stossenen Zellen des Pankreas und tier Magendrtisen hervor. Die Zellen haben sich stets, bevor sie ausgestossen werden, ihres spezifischen Sekretes entledigt ~ (a. a. O., pag. 335).

Im August sind reichlich Mitosen vorhanden. Wo sie vor- kommen, sind die betreffenden Kerne hell, kreisrund und dem freien Epithelrande nahergertickt. Uberhaupt bieten die Kerne jetzt und besonders im September, in dem die Mitosen noch sehr viel zahlreicher werden, viel Bemerkenswertes. Entweder sind sie oval und hell m das ist die Mehrzahl - - oder dunkel, und beide liegen weit ab vom apikalen Rande, oder aber sie sind rund und sind dem Lumen ni~hergertickt. An manchen Stellen liegen in n~chster Nachbarschaft der in mitotischer Teilung be- findlichen Kerne Zellen mit dicken ChromatinkSrnern im Kern, augenscheinlich in regressiver Metamorphose. In Gentianaviolett- Orange-Pr~tparaten, in denen das Orange tiberfi~rbt hat, wo alle Kerne und Zellen des Epithels orangefarben sind, liegen mitunter neben den intensiv blau gefarbten Mitosen stark blau tingierte Kerne, die zahlreiche ChromatinkSrner besitzen und weiter ab vom freien Zellrande liegen. Man geht wohl nicht fehl, wenn man in ihnen Kerne sieht, die sich zur Mitose anschicken.

Die vorliegende Arbeit ist unter der Leitung des Herrn Prof. Dr. M. N u s s b au m entstanden. Ftir seine fruchtbare An- regung und unermtidliche Ftirsorge schulde ich ihm vielen herz- lichen Dank.

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Anatomie und Physiol. der samenableitenden Wege der Batraehier. 695

L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s .

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aus dem zool.-zoot. Insti tut Wiirzburg~ Bd. 3, 1876. 22. S t e i n a c h , E. : Untersuchungen zur vergleichenden Physiologie der m~nn-

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Pfliigers Arch., Bd. 40, 1887. 25. T r e t j a k o f f , D. : Langgestreckte Kerne im Samenhlasenepithel des

Grasfrosches. Internation. l~Ionatschr, f. Anat. u. Physiol. Leipzig 1903.

Erkl~trung der Abbildungen auf Tafel X X X I - - X X X I V .

F i i r a l l e F i g u r e n g i l l t i g e B e z e i c h n u n g e n : b g . ---- Ausftihrungsg~nge der h s l . - - - Harnsamenleiter.

Beckenniere. b i g . - ~ Bindegewebe. b n . ~ Beckenniere. C/. ---~ Kloake.

d . e p . ~ dunkle ZylinderzeUen. e l . ~ elastische Fasern. e~. ---- Epithel. fk . -~ FettkSrnchen im Epithel. g g . ~ Grundgewebe. g n . ---- Geschlechtsniere.

h . e p . - ~ helle Epithelzellen.

k. ~--- Samenblasenkan~le. m ~- Mitose.

mr. ~ Muskelfasern. mg. -~ Miillerscher Gang. m u . --~ Muskulatur. n k . - ~ Nierenkan~lchen. s S l . --~ Samenblase. s e k . - ~ Sekretl~geln. s k . - ~ Spermakageln. szv. ~-- Spermatozoen.

Die histologischen Bilder sind mit dem Zeichenapparat yon Leitz, die iibrigen mit dem Zeiss'sehen Projektionsapparate angefertigt.

Fig. 1. Rana fusca 5 Marz 1903. Tell eines Hodenausfiihrungsganges mit Sekret. Man sieht innerhalb des Lumens Samenf~den ( s ~ . ) und Kugeln ( s k i . Sublimat. Lei tz ; Obj. 7, Ok. 2.

Fig. 2. R. fusca 5 l~arz 1903. Ausschnitt aus dem Hoden. Verbindung eines HodenkanMchens mit dem Hodenausfiihrungsgange sichtbar. In beiden das Sekret, Spermatozoen und Kugeln. Sublimat. Safranin. Leitz; Obj. 2, Ok. 2.

Fig. 3. R. fusca~5 30. ~ r z 1904. Nierenschnitt, auf dem die Vereinigung yon L~ngskanal und Ampulle zu sehen ist. In beiden liegt Selrret. (Das Pr~tparat wurde nach dem Ablaichen gewonnen.) l k . - ~ L~ngs- kanal; a. ~- Ampulle. Hermannsche LSsung. Gentianaviolett- Orange. L e i t z ; 0 b j . 7, Ok. 2.

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Anatomie und Physiol. der samenableitenden Wege der Batrachier. 697

Fig. 4.

Fig. 5.

Fig. 6.

Fig. 7.

Fig. 8.

Fig. 9.

Fig. 10.

Fig. 11.

Fig. 12.

Fig. 13.

Fig. 14. Fig. 15.

Fig. 16.

Fig. 17.

Arch iv

R. fusca 5 5. M~rz 1904. Distaler Teil der linksseitigen Harn- samenwege. Die Samenblase wurde mit Alkohol (80 ~ injiziert, sodass sie aufgerichtet und stark gebl~ht ist. Infolge der Injektion sind die HH~icker der 0berfl~che sehr deutlieh zu erkennen. Im proximalen Teile sind sie mit Pigment umr~ndert. Ein Teil der Kloake ist erhalten geblieben, um die Urogenitalpapillen mit der Ausmiindung des Wolffschen Ganges und die I-Iarnblasenausmiindung zu zeigen, bin. ~- Ausmiindung tier Harnblase ; hbl. -~- Harnblase ; ~v. = Peritoneum ; s2h . = Sphincter der Kloake ; up. = Urogenital- papille. Alkoholh~rtung. Vergr. 4 fach.

R. fusea 5 5. l~I~rz 1904. Durch Incision an der Grenze tier auf der Samenblasenoberfl~che sichtbaren Bl~schen ist der Eingang in die Kan~le der Samenblase yon Fig. 4 freigelegt. Man kann innerhalb der Lumina die Teilungsstellen tier G~nge erkennen. Vergr. 4 faeh. R. fusea 5 1. April 1904. Horizontalsclmitt einer mit Alkohol (80%) injizierten Samenblase. Man sieht dieVerzweigungen der Haupt- g~nge. Der Harnsamenleiter ist nut teilweise erSffnet. Vergr. 4fach.

R. fusca 5 1. April 1904. Dorso-ventralsehnitt einer mit Alkohoi injizierten Samenblase. ~[an sieht in der Mitre die Hauptg~nge, zur Seite die Zweigkan~le. Alle HIohlraume sind stark gedehnt. Alkohol. Hamatoxylin-Eosin. Leitz; Obj. 2, Ok. 0. R. fusca ~ 3. Febr. 1904. Samenblasenepithel mit angrenzendem Grundgewebe. IndenEpithelzellenzahlreicheK~irnehen. Hermannsche LSsung. Safranin. Leitz; Obj. 7, Ok. 4. R. fusca 5 3. Febr. 1904. Samenblasenepithel. l~Ian sieht deutlich den Unterschied zwischen den beiden Epithelzellenarten. Hermannsche LSsung. Safranin. Leitz; Ol-Im. IjlB, Ok. 4. R. fusca 5 3. Febr. 1904. Sekretkugeln aus der Samenblase, in humor aqueus beobaehtet; drei Epithelzellen aus der Samenblase mit Sekrettrtipfchen. Isoliert in Miillerscher Fliissigkeit. Leitz; Obj. 5, Ok. 4. R. fusca ~ 3. Febr. 1904. Samenblasenepithel mit einer Sekret- lage. Isoliert in l~Iiillerscher Fliissigkeit. Leitz; Obj. 5, Ok. 4.

R. fusca 5 3. Febr. 1904. Zelle mit vorliegendem Sekretballen. Humor aqueus. Leitz; Obj. 5, Ok. 4. R. fusea 6 3. Febr. 1904. Zellen aus der Samenblase, nach Isolierung in Mtillerseher Fliissigkeit (5 Tage). Leitz; Obj. 5, Ok. 4. Dasselbe. Leitz; Obj. 7, Ok. 4. R. fusca 5 23. M~rz 1904. Samenblasenepithel nebst Grundgewebe naeh Injektion yon Alkohol in die Samenblase. Alkohol. H~malaun- Eosin. Leitz; Obj. 7. Ok. 4. R. fusca 6 6. Juni 1904. Samenblasenepithel. Polymorphe Kerne. Flemmingsche LSsung. Leitz; O1.-Im. 1/16, Ok. 4. R. fusca 5 23. ~I~rz 1904. Samenblasenepithel naoh Alkoholinjektion. Leitz; Ol-Im. 1/1~, Ok. 4. f. mikrosk . Anat . Bd 65. 45

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698 H. G e r h a r t z : Anat. u. Physiol. d. samenableit~ Wege d. Batracbier.

Fig. 18. R. fusca 8 3. August 1904. Samenblasenepithel nach Injektion mit Amylnitrit. Alkohol. Safranin. Leitz; Ol-Im. 1/l~, Ok. 4.

Fig. 19. R. fusca .~ 3. August 1904. Mittelstiick zwischen zwei Samen- blasenhohlr~umen nach Injektion yon Amylnitrit. Alkohol. H~ma- toxylin-Eosin. Leitz; Obj. 7, Ok. 4.

Fig. 20. R. fusca 8 3. August 1904. u erschlafftes Grundgewebe der Samenblase nach Injektion yon Amylnitrit. Alkohol. H~matoxylin- Eosin. Leitz; Obj. 7, Ok. 4.

Fig. 21. R. fusca ~ 23. M~rz 1904. Mittelstiick zwischen zwei Samen- blasenhohlr~umen nach Alkoholinjektion und H~rtung in Alkohol. Leitz; Obj. 7, Ok. 4.

Fig. 22. Triton cristatus 8 22. ~I~rz 1904. Kraniales Ende des Harn- samenleiters mit der Einmiindung des vordersten rechten Nieren- kan~Ichens, l~an siebt, dass das Nierenkan~Icben unter dem Harn- samenleiter hergeht. Alkohol. Leitz; Obj. 2, Ok. 4.

Fig. 23. Trit. cristatus 8 1. September 1904. Harnsamenleiter-Epitbe! mit in mitotischer Teflung befindlicbem Kerne. Kaudaler Abschnitt. Flemmingsche L~sung. Gentianaviolett-0range. Leitz; 01-Ira. 1/l~. Ok. 4.

Fig. 24, 25, 26, 27, 28. Trit. cristatus 6. Horizontaldurchsehnitte durch die Kloake zur Yeranschaulichung der Beziehungen der Ausfiihrungs- g~nge der Beckenniere zum Harnsamenleiter. Das Bindegewebe ist hell, die Muskulatur dlm~r]er, das Epithel am dunkelsten gebalten. Der Miillersche Gang liegt in der Muskulatur des Harnsamenleiters eingebettet. AlkohoL H~matoxylin-Eosin. Zeiss; Obj. A, Ok. 1.

Fig. 29. Dasselbe wie in Fig. 23 yore kranialen Harnsamenleiterabschnitt. Fig. 30. R. fusca 8 6. Juni 1904. Kern des Sainenblasenepithels in mitotischer

Teilung begriffen. Flemmingsche L~sung. Leitz ; Of-Ira. 1/16, Ok. 4. Fig. 31. Triton cristatus 8 22. M~rz 1904. Harnsamenleiter in seinem

ganzen Verlaufe und Zusammenhange mit Geschlechts- und Becken- niere. Der Harnsamenleiter ist dick und stark gewunden. Alkohol. Winekel-Zeichenapparat. Vergr. 4 fach.

Fig. 32. Trit. cristatus ~ 15. Juni 1904. Harnsamenleiter mit MifllerscheIn Gange. Harnsamenleiter viel weniger stark gewunden als am 22. l~I~rz. Alkohol. Winckel-Zeichenapparat. Vergr. 4 fach.

Fig. 33. Trit. cristatus ~ 9. Juli 1904. Harnsamenleiter in fast gerade gestrecktemVerlaufe. M~illerseher Gang. Alkohol. Winckel-Zeichen- apparat. Vergr. 4fach.

Fig. 34. Trit. cristatus ~ 15. Juni 1904. Topographie des hintersten Harnsamenleiterabsehnittes. Die Ausfiihrungsg~nge der Becken- niere (bg.9 wurden m6gliebst auseinandergelegt, um ihren u zu zeigen. AlkohoL Winckel-Zeichenapparat. Vergr. 4 fach.