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M i k e F r e i ta g | M a r c M ü n s t e r ( H r s g . )
Anforderungen An ein Service LifecycLe MAnAgeMentk u r z s t u d i e b e i d e u t s c H e n u n t e r n e H M e n
F r a u n H O F e r - i n s t i t u t F ü r a r b e i t s w i r t s c H a F t u n d O r g a n i s at i O n i a O
frAunhofer verLAg
1 einleitung 4
2 konzeption der studie 6
3 studienergebnisse 8
3.1 ProfilderbefragtenUnternehmen 8
3.2 AllgemeineszumServicegeschäftderUnternehmen 8
3.3 Fallbeispiel:EinGetriebeherstelleralseigentlichreinerServiceanbieter? 9
3.4 TrendsundHerausforderungenimServicegeschäft 10
3.5 ServiceLifecycleManagement 12
3.5.1 EntwicklungneuerServiceleistungen 13
3.5.2 ServiceOperationsManagement 14
3.5.3 WeiterentwicklungundVerbesserungbestehenderServiceleistungen 17
3.5.4 AusphasungbestehenderServiceleistungen 18
4 zusammenfassung und ausblick 19
0 | inhALt
Service LifecycLe
MAnAgeMent
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 54 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent
L O R E M I P S U M D O L O R S I T
54
service Operations Management
IndiesemTeilsindvorallemdasServiceMarketingundderVertrieb(ServiceSales)wichtig,
bevordiesekundäreDienstleistungamKundenerbrachtwerdenkann.Nebendiesenprimären
ProzessensindebenfallsProzessewiedieQualitätssicherungunddasPerformancemanage-
mentwichtig.AmEndedesLebenszyklusstelltsichdieFrage,abwelchemZeitpunktdie
DienstleistungvomMarktgenommenwerdensoll.
DiesegrundsätzlichenÜberlegungenbildetendieBasisfürdieKonzeptionderStudie.
1 | einLeitungM i k e F r e i ta g
BereitsheuteistesfürproduzierendeUnternehmenwichtig,nebenProduktenimmer
mehrDienstleistungenanzubieten.IndiesemTransformationsprozessderServitization
wirdeszunehmendwichtiger,zunächstdieAnforderungenderKundenzuermitteln,um
danndarausGeschäftsmodellezuentwickeln,indenenvonAnfangannebenProdukten
auchDienstleistungeneinenwichtigenBestandteildarstellen.NebendemManagement
einesProduktlebenszyklussolltendieUnternehmendemensprechendeinServiceLifecycle
Managementeinführenundumsetzen.
AnalogzumProduktlebenszyklusbestehteinServiceLifecycleausdreiTeilen:
�� ServiceIdeation,
�� ServiceEngineeringund
�� ServiceOperationsManagement.
service ideation
DieIdeenfindungsollteinjedemUnternehmeneinkontinuierlicherProzesssein.Dabeikönnen
IdeenausganzunterschiedlichenQuellenstammen,beispielsweiseaussichändernden
Kundenbedürfnissen,neuentstehendenTechnologienoderTransformationeninnerhalbdes
Unternehmens.NacheinerSammlungvonServiceideenkommteszueinerstrukturierten
Bewertung.Nurwenigewerdenausgewählt,umeineneueDienstleistungzuentwickeln.
service engineering
IndiesemTeildesServiceLifecycleManagementswirddieausgewählteIdeeschrittweise
entwickelt.ZunächstwerdeninternesowieexterneAnforderungenermitteltundpriorisiert.
DanachwirddieDienstleistungentwickelt,implementiertundmittelsTestkundenimMarkt
eingeführt.VerläuftdieserProzesserfolgreich,wirddieDienstleistunganschließendim
gesamtenanvisiertenMarkteingeführtunderbracht.
anforderung a
anforderung b
anforderung c
anforderung ...
anforderung n
Service LifecycLe MA
nA
ge
Me
nt
s
ervi
ce id
ea
tion
service engineering
service Operations Manage-
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 76 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 76
DieFrageblöckezudieseneinzelnenBereichendesService-Lebenszyklusmanagementsfolg-
tendabeijeweilsdergleichenStruktur.ZunächstwurdenFragendefiniert,durchwelche
erschlossenwerdenkonnte,wieprofessionelldieUnternehmendiejeweiligeLebensphase
managen.DaraufaufbauendwurdenachtypischenProblemenundSchwierigkeitengefragt
sowie–darausabgeleitet–nachkonkretemUnterstützungsbedarf.Abschließendwurde
untersucht,inwieweitdieInterviewpartnermitderderzeitigenUnterstützungderjeweiligen
Service-LebensphasedurchmoderneInformations-undKommunikationstechnologien,zum
BeispielimRahmenvonSoftware,zufriedensind,beziehungsweisewoinderPraxiseine
solchebesonderswünschenswertist.
DieAuswahl der InterviewpartnerfokussiertesichaufUnternehmendesproduzierenden
Gewerbes,zumBeispieldesMaschinenbausoderderElektrotechnik.FürdieDurchführung
derInterviewswurdenkleineundmittelständischeBetriebeebensoangefragtwieGroß-
unternehmen.DieAnspracheerfolgteaufdirekteWeise(z.B.überSocialMedia,E-Mail
oderTelefon).
ZurErhebung der DatenwurdenknappeinstündigeInterviewsmitdenService-Experten
(z.B.Serviceleiteroder-manager)derangefragtenUnternehmendurchgeführt.Dies
geschahentwederineinempersönlichenGesprächvorOrtbeidenUnternehmenoder
telefonisch.DenUnternehmenwurdezugesichert,dassihreAussagennurinanonymer
FormindieAuswertungeinfließen.
2 | Konzeption der StudieM a r c M ü n s t e r
VonJanuarbisAugust2012wurdenmitinsgesamt14Expertenausdemproduzierenden
GewerbeInterviewsüberdasServicegeschäftinihrenUnternehmengeführt.DerHaupt-
fokuslagdabeidarauf,zuergründen,inwiefernvondenUnternehmenangebotene
ServiceleistungenimSinneeinesLebenszyklusmanagementsfürServicesprofessionell
gemanagtwerden.
ImFolgendenwirddieVorgehensweisebeiderDurchführungderStudienäherbeschrieben.
DieerforderlichenArbeitengliedertensichinvierSchritte:
�� EntwicklungdesInterviewleitfadens,
�� AuswahlderInterviewpartner,
�� DurchführungderInterviews,
�� AnalyseundAufbereitungderErgebnisse.
Die Entwicklung des InterviewleitfadenserfolgteaufBasisumfangreicherRecherchenund
AnalysenmitBezugaufdasServicegeschäftimproduzierendenGewerbesowieaufinder
VergangenheitdurchgeführtenStudienundProjektenzuServiceEngineeringundService
Management.AlszentraleThemenblöckewurdenimInterviewleitfadenallgemeineFragen
zumServicegeschäftdesUnternehmenssowiezuTrendsundHerausforderungenerarbeitet.
ImAnschlussdaranwurdenkonkreteFragenzudenfolgendenBereichendesService
LifecycleManagementsgestellt:
�� ServiceEngineering,
�� ServiceOperationsManagementund
�� VerbesserungodergegebenenfallsAbschaffungbestehenderServiceleistungen.
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 98 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 98
HierunterfallenvorallemServiceleistungenwiediekundenindividuelleEntwicklungoder
AnpassungvonProduktenmitsamtdemdazugehörigenEngineering.
AufgrunddesfestgestelltenFokusaufAfter-Sales-ServicessindbeidenbefragtenUnternehmen
vorallemdieklassischentechnischenServiceswieErsatzteilservice,Reparatur,Wartungund
Instandhaltungvertreten.MehralsdieHälftederUnternehmengibtjedochan,darüber
hinausgehendeMehrwert-Services(z.B.RemoteServicesoderBeratungsleistungen)und
Serviceverträge(v.a.überLeistungsinhaltederklassischentechnischenServices)anzubieten.
AmBeispieldesimExkursimfolgendenKapitel3.3vorgestelltenUnternehmenskann
festgestelltwerden,dassgeradefürdiejenigenUnternehmendieGrenzenvonProdukt-und
Servicegeschäftzunehmendverschwimmen,welchebereitsihrProduktgeschäftstarkkunden-
spezifischausführen(z.B.durchkundenindividuelleEntwicklungundProduktionvonMaschinen
oderAnlagen)undnichterstdentypischerweisekundenspezifischerenServicepart.Fürsieistes
schwerzudifferenzieren,wogenaudasProduktgeschäftaufhörtundwodasServicegeschäft
anfängt.
VongroßemInteresseimRahmenderStudiewar,inwieferndasServicegeschäftalsGanzes
organisatorischindenUnternehmenverankertist.DieFragestellunghierzulautete:Gibteseine
eigeneAbteilungodereineneigenenUnternehmensbereichfürdenServiceoderwirddieser
vonanderenOrganisationseinheitenabgedeckt?
DieStudienergebnisseliefernhiereineklareAussage:MehrheitlichwirddasServicegeschäft
durcheigeneOrganisationseinheiten(fünfNennungen)bzw.durcheigeneUnternehmensbereiche
oderDivisionen(dreiNennungen)abgebildet.JedochistesjenachUnternehmenskontext
auchnichtunüblich,dassdasServicegeschäftstarkandenProduktbereichgekoppeltist(fünf
Nennungen)undAufgabenbereichedesServicegeschäftsvonanderenOrganisationseinheiten
übernommenwerden.MeistliegtdieserFallbeiUnternehmenvor,diedasProduktgeschäft
alsdeutlichüberlegengegenüberdemServicegeschäfteinstufen.
3 | StudienergebniSSe
3.1 ProfilderbefragtenUnternehmen
DiegroßeMehrheitderbefragtenUnternehmengehörtderBranchedesMaschinen-undAn-
lagenbausan.WeiterhinvertretenwarenUnternehmendesFahrzeugbaus,derElektrotechnik,
derUnterhaltungselektroniksowiederMedizintechnik.
DementsprechendgestaltetsichauchdasWesenihresProduktgeschäfts.HiergibtdieMehrheit
derUnternehmenan,vorallem(komplette)MaschinenundAnlagenzuverkaufen,gefolgtvon
Lösungenbzw.SystemenundModulenbeziehungsweiseKomponenten.
DiemeistenderUnternehmenausderStudieadressierenmitdenProduktleistungendirekt
ihreEndkunden(d.h.beispielsweisedieNutzerderjeweiligenMaschinenoderKomponenten).
JedochwerdenauchhäufigdieHändler–alsIntermediäreaufeinemindirektenWegder
ProduktezudenEndkunden–alsprimäreKundenderUnternehmenbetrachtet.
DieMehrheitderbefragtenUnternehmensiehtsichalsGroßunternehmen,nurwenigeUnter-
nehmenzählenzudenkleinenundmittlerenUnternehmen(KMU).
3.2 AllgemeineszumServicegeschäftderUnternehmen
BeiallenbefragtenUnternehmensolldasServicegeschäftinZukunftmehrBedeutunggewinnen,
beifastallenistesbereitsheutesehrwichtig.Diesdrücktsichdarinaus,dasslediglichzweider
Unternehmenangeben,dasServicegeschäftaktuellnoch»stiefmütterlich«zubehandeln.
SämtlicheServiceleistungenderbefragtenUnternehmensindproduktbegleitend,dasheißt,sie
habeneinendirektenBezugzudenPrimärprodukten,welchedenKundenvondenUnternehmen
angebotenwerden.OhnedieExistenzderPrimärproduktewürdedenUnternehmendieGrund-
lagefürdasServicegeschäftfehlen.
BetrachtetmandieangebotenenServiceleistungenin(zeitlicher)AbhängigkeitvomVerkaufs-
zeitpunktderProdukteandieKunden,sokannzwischenPre-,At-undAfter-Sales-Leistungen
unterschiedenwerden.DiesbezüglichzeichnetsicheinklaresBildab:Diemeistenderbefragten
UnternehmenverortenihrServiceangebotvorallemimAfter-Sales-Bereich,jedochwurden
aucheinigeUnternehmeninterviewt,dieihrServiceangebotstarkimPre-Sales-Bereichsehen.
M a r c M ü n s t e r , s a b r i n a c O c c a
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1110 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1110
SoverlangenimmermehrKunden»Rundum-sorglos-Pakete«,welchesiemitsämtlichennot-
wendigenServiceleistungenversorgen.Danebenfordernsievermehrtkundenspezifischestatt
standardisierteServiceleistungen.AuchpräventiveServices,etwazurVorbeugungvonspäter
möglicherweiseauftretenderschwerwiegenderSchäden,werdenimmerstärkernachgefragt.
DieProduktedesproduzierendenGewerbesausDeutschlandwerdenanKundeninallerWelt
verkauft.Daheristesnichtverwunderlich,dassdieService-ExperteninderStudieangeben,
dassbesondersdieinternationaleErbringungvonServiceseineHerausforderungdarstellt.
SpezielldasFindengeeigneterServicepartnerindenjeweiligenLändermärktenstellthäufig
eineSchwierigkeitdar.
DerEinflussdereigenenPrimärproduktesowievonInformations-undKommunikations-
technologienerhöhtsich
DerallgemeinetechnischeWandelheutzutageprägtauchdasServicegeschäft.Insbesondere
dieIntegrationdigitalerTechnologien,allenvorandieInternettechnologien,stellteineHeraus-
forderungdar.
AuchdasPrimärproduktgeschäftdereigenenUnternehmenderInterviewpartnerstelltdas
ServicegeschäftvoreinegroßeAufgabe.Vorallemdietendenziellimmerkürzerwerdenden
ProduktlebenszyklensowiedieschnelleAusweitungvonProduktsortimentenwirkenerschwe-
rendundkomplexitätssteigerndaufdasServicegeschäft.
FachkräftemangelundQualifikationvonMitarbeitern
FürdasServicegeschäftwerdenbesondereKompetenzenbeidenausführendenMitarbeitern
benötigt,welchesichdurcheinebesondereProblemlösungsfähigkeit,einausgeprägtestechni-
schesVerständnisundsozialenKompetenzenauszeichnen,beihäufiggleichzeitighoherReise-
bereitschaft.EinderartanspruchsvollesAnforderungsprofilstelltdieUnternehmeninZeitendes
FachkräftemangelsvorSchwierigkeiten.EinigederInterviewpartnergabenan,dasssiekaum
nochgeeignetesPersonalfürdenServicefindenkönnenunddeshalbbestehendeWachstum-
spotenzialenichtnutzenkönnen.GemeinhinsindmangelndeFremdsprachenkenntnisseder
MitarbeitereineHürde,umdasServicegeschäftinternationalbesservoranbringenzukönnen.
AndererseitszeichnensichinternationaleServicepartnerallzuoftdurcheinunbefriedigendes
FachwissenüberdieinsAuslandverkauftenProduktenaus.
3.3 Fallbeispiel:EinGetriebeherstelleralseigentlichreinerServiceanbieter?
BeieinemInterviewmiteinemUnternehmen,welchesGetriebeherstellt,kameszufolgender
Situation:ImGesprächmitdemInterviewpartnerschieneszunächstso,alsseidasServicege-
schäftdesUnternehmensnochimAnfangsstadiumunddemnachnichtbesonderswichtig.
Diesmachtesichdadurchbemerkbar,dasseinerseitsderUmsatzbeitragdesServicegeschäfts
zumGesamtunternehmensumsatzrelativniedrigausfielundsichanderseitsdierelativniedrige
Bedeutungauchaufbauorganisatorischwiderspiegelte:SowurdenalleTätigkeitendesService-
geschäftsvonanderenAbteilungen,diedaseigentlicheProduktgeschäftfokussierensollten,
ausgeübt.SpeziellfürdasServicegeschäftgabeskeinegesondertenOrganisationseinheiten.
HiertrügtejedochderAnschein,denndasvorschnellgetroffeneUrteilüberdasServicegeschäft
erwiessichalsnichtkorrekt.DieobenaufgeführtenErkenntnissebezogensichlediglich
aufdasServicegeschäftinderNachkaufphasedesProduktgeschäfts,alsoaufAfter-Sales-
ServiceleistungenwieErsatzteilgeschäft,Reparatur,WartungundInstandhaltung.Esstellte
sichschnellheraus,dassfürdasUnternehmenunddessenKundendieeigentlichenHaupt-
ServiceleistungeninderVorkaufphasestattfinden,essichalsoumPre-Sales-Serviceshandelt,
welchecharakteristischfürdasServicegeschäftdesUnternehmenssind.
DadasUnternehmennahezujedesPrimärproduktaufdiespezifischenKundenanforderungen
angepasstentwickelt,kannhierdiewichtigsteServiceleistungdesUnternehmensgesehen
werden.DasServicegeschäftgreiftindiesemBeispielalsoweiter,alszunächstvermutet(daauf
denAfter-Sales-Servicefixiert)undbestimmtsogardieWesenszügedesProduktgeschäfts.
3.4 TrendsundHerausforderungenimServicegeschäft
FürdieUnternehmendesproduzierendenGewerbesgibteszahlreicheTrendsundHerausfor-
derungenimRahmendesServicegeschäfts.DiebefragtenUnternehmennanntenvorallemdie
folgendenAspekte:
steigende anforderungen der kunden an serviceleistungen
VonSeitenderKundennahmeninderjüngerenVergangenheitdieAnforderungenbezüglich
desAngebotsundderErbringungvonServiceleistungenstetszu.DieserTrendwirdsichauchin
Zukunftfortsetzen.
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1312 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1312
DagegenhatknappeinDrittelderbefragtenUnternehmeneinähnlichesVerständnisvon
ServiceLifecycleManagementwieesimEinleitungskapitelskizziertwurde.
EinschätzungvonServiceLifecycleManagementdurchdieInterviewpartner
NachMeinungfastallerbefragtenUnternehmenisteinelebenszyklusorientierteBetrachtung
vonServiceleistungengrundsätzlichsinnvoll,schließlichkönntenmiteinemsolchenManage-
mentansatzverschiedeneNutzenpotenzialegehobenwerden.BeispielsweisekönntedieInnova-
tionsfähigkeitimServicebereichgesteigertwerden.GleichsamgibtdieMehrheitderbefragten
Unternehmenan,dasseseinderartigesLebenszyklusmanagementvonServiceleistungenin
denjeweiligenUnternehmenaktuellnochnichtgibt.ObwohldieRelevanzdesServiceLifecycle
ManagementsvondenUnternehmenbestätigtwurde,würdenesnurwenigevonihnen
imeigenenUnternehmeneinführen.Diesliegtmitunteranderohnehinhohenkapazitiven
AuslastungderUnternehmenimServicebereich.
3.5.1 EntwicklungneuerServiceleistungen
BeieinerdeutlichenMehrheitderbefragtenUnternehmenwerdenneueServiceleistungenauf
strukturierteWeiseentwickeltundanschließendumgesetzt.LediglichdreiUnternehmengeben
an,bislangnichtstrukturiertvorzugehen.
DerAnstoßfürdieEntwicklungneuerServiceskommtbeifastallenUnternehmenvonSeiten
derKunden.DieinterviewtenService-Expertengebenjedochan,dassmeistensauchdaseigene
UnternehmeneineQuelleneuerServiceideenseinkann,beispielsweisedieeigenenMitarbeiter.
InmehralsderHälftederbefragtenUnternehmengibtesdefinierteProzesseundVerantwort-
lichkeitenfürdieServiceentwicklung.
IndenwenigstenUnternehmengibtesspezialisierteOrganisationseinheiten,diesichhaupt-
sächlichmitderEntwicklungneuerServicesbeschäftigen.HäufigerwirddieseEntwicklungs-
aufgabevonanderenOrganisationseinheitenübernommen.
DieMehrheitderService-Expertengibtan,dassneueServicesinihrenUnternehmenvorder
MarkteinführungmitausgewähltenPilotkundengetestetwerden.ZweiderbefragtenUnter-
nehmenverzichtenaufderartigeTestläufeunderprobenneueServiceleistungendirektam
Markt.
WiedieZukunftimServiceaussehenkönnte
AufdieFrage,wodurchsichdasServicegeschäftderZukunftauszeichnenwürde,gaben
diebefragtenUnternehmeneineVielzahlmöglicherMerkmalean:
SowirdsichderKundenfokusimVergleichzuheutenochsteigern,wasaufgrundihrer
gestiegenenAnsprücheauchnotwendigerscheint.EswirdverstärktBemühungengeben,
denKundendasServicegeschäftsotransparentundverständlichwiemöglichzumachen.
DieskannunterUmständendazuführen,dassServicefällenichtmehrals»Negativerlebnisse«
wahrgenommenwerden,sondernalsselbstverständlichesEreignisimRahmenderNutzung
derPrimärprodukte.
UnternehmensinternwirddieWertschätzungfürdenServicesteigen.DieVerzahnungvon
Produkt-undServicegeschäftwirdsicherhöhenundWisseninbeideRichtungenausgetauscht
werden.ImVergleichzuheutewirddemnachWissensmanagementalsoauchimServicege-
schäfteinegrößereBedeutungerlangen.
IndenInterviewswirkteesso,alshättendiebefragtenGroßunternehmenwenigerSchwierig-
keitenalsKMUdamit,dieWeichenfüreinerfolgreicheszukünftigesServicegeschäftzustellen.
DieUnternehmen,diedasWachstumspotenzialimServicebereichvollausnutzenmöchten,
kommennichtumhin,entsprechendGeldzuinvestieren,beispielsweiseumneueKapazitäten
zuschaffenoderdasbisherigeServicegeschäftneuzustrukturieren.VorallemkleinerenUnter-
nehmenfehlennachMeinungderInterviewpartnerhäufigdiehierfürbenötigtenfinanziellen
Ressourcen.
3.5 ServiceLifecycleManagement
DieMehrheitderinterviewtenService-ExpertenhateinproduktzentriertesVerständnisvon
»ServiceLifecycleManagement«.DemnachmüsstedieBegrifflichkeitumschreiben,wie
ServiceleistungenentlangdesLebenszyklusderPrimärprodukteunterstützendeingesetzt
werdenkönnen,beispielsweiseumdieLebensdauerderProduktezuverlängern.ImZentrum
desManagementsdiesesHandlungsfeldsstündesomitdieÜberlegung,zuwelchemZeitpunkt
imProduktlebenwelcheServiceleistungenergänzendangebotenwerdenkönnen.
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1514 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1514
3.5.2 service Operations Management
ImRahmendieserStudiewurdendiefolgendenAufgabenfelderalstypischfürdasService
OperationsManagementangenommen:
�� MarketingundVertriebvonServiceleistungen,
�� ErbringungderServiceleistungen,
�� QualitätsmanagementimServicebereichsowie
�� Planung,SteuerungundKontrollederoperativenTätigkeiten.
EtwaswenigeralsdieHälftederInterviewpartnergibtan,fürdasServiceOperations
ManagementeineeigeneOrganisationseinheitinderAufbauorganisationdesUnternehmens
vorgesehenzuhaben.
NachMeinungderMehrheitderinterviewtenService-ExpertenwirdinihrenUnternehmen
dasoperativeServicegeschäftprofessionellgemanagt.LediglichzweiUnternehmengebenan,
dassehereinunprofessionellesManagementvorherrsche.
BeiderVermarktungunddemVertriebvonServiceleistungengibtesinetwaeinGleichgewicht
bezüglicheinerproaktiven,respektivereaktivenHerangehensweise.MehralsdieHälfteder
UnternehmenkanndefinierteVerantwortlichkeitenfürMarketingundVertriebvonServices
ausweisen.JedochgibtesnurinzweiderUnternehmeneineeigeneOrganisationseinheit
fürdiesenTätigkeitsbereich.
Unternehmen,dieServicesreaktivanbieten–alsobeispielsweisenuraufAnfragederKunden
–habenzumeistbereitsmiteinerhohenAuslastungimoperativenServicezukämpfen.Das
bedeutet,siemüssensichdarumbemühen,diebestehendenServiceprojekteund-aufträge
mitdengegebenenRessourcenzubewältigenundesistihnendaherunterUmständennicht
möglich,weitereAufträgeanzunehmen.Auchhiersollerneutaufdievergleichsweiseniedrige
KapazitätsdeckeimServicebereichverwiesenwerden–imGegensatzzumProduktgeschäft,
woesbeidenmeistenUnternehmennichtanManpowermangelt,umdiePrimärproduktezu
vermarktenoderzuverkaufen.BeivierderinterviewtenUnternehmenwerdenServiceleistungen
gemeinsammitdenPrimärleistungenausdemProduktbereichvermarktetundverkauft.
SchwierigkeitenbeiderEntwicklungneuerServices
FürvieleUnternehmenistesschwierig,neueServiceleistungenzuentwickeln,dadasoperative
ServicegeschäftsämtlicheRessourcendesServicebereichsbindetunddieKapazitätenausge-
lastetsind.DieMitarbeiterimServicekommenkaumdazu,sichmitderEntwicklungneuer
Serviceszubeschäftigen,wodurchdieEntwicklungsaufgabezumeistdurchdasbestehende
PersonalundparallelzumTagesgeschäftvollbrachtwerdenmuss.
Grundsätzlichistesjedochallesanderealstrivial,alsUnternehmenvorabzuerkennen,welche
ServiceideensichfüreinEntwicklungsprojektlohnenundwelchenicht.Somitbedarfeseiner
konkretenNutzendarstellungvonServiceideen,umdieEntscheidungsfindungbezüglichdes
ZustandekommenseinesEntwicklungsprojektszuunterstützen.Hiermusseinerseitsgeprüft
werden,obdieKundendenneuenServiceüberhauptannehmenwürden(i.S.v.Kundenakzeptanz)
undwelcheReaktionendievermutetenNutzenbeidenKundenhervorrufen(d.h.Nutzen-
wahrnehmungdurchdieKunden).WeiterhinstelltdieZahlungsbereitschaftderKundeneinen
Unsicherheitsfaktordar.
UnterstützungsbedarfbeiderServiceentwicklung
FolglichgibtesUnterstützungsbedarfebeidenUnternehmeninBezugaufdieEntwicklung
neuerServiceleistungen.SobezeichneteneseinigeUnternehmenalswünschenswert,mehr
praxisnaheMethodenundWerkzeugefürdieEntwicklungsaufgabedurchdieWissenschaft
bereitgestelltzubekommen,anstattakademischerundtheoriebetonterAnsätze.
IT-UnterstützungderServiceentwicklung
NachMeinungderMehrheitderService-ExpertenistdieIT-UnterstützungderServiceent-
wicklungsaufgabebislangnichtzufriedenstellend.EineVerbesserungdieserSituationwäre
fürdieUnternehmenwünschenswert.JenachKontextdesServicegeschäftsstellensichdie
einzelnenUnternehmendeshalbunterschiedlicheIT-Toolsvor,umdasjeweiligeServicegeschäft
zuunterstützen(z.B.IT-UnterstützungdesIdeen-undWissensmanagementsoderIT-Toolszur
BeschreibungzukünftigerSzenarienimService).
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1716 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1716
unterstützungsbedarf im service Operations Management
DieStudiezeigt,dassdasoperativeServicegeschäftvondenmeistenUnternehmen–trotzder
gegebenenKomplexität–gemeistertwird.DennochgibtesUnterstützungsbedarfe,dievon
denbefragtenUnternehmenallerdingsnurinseltenenFällenkonkretisiertwerdenkonnten.
ExplizitgewünschtwirdindesdieBereitstellungeinesgeeignetenKennzahlensystems,mit
demdasServicegeschäftbesserüberwachtwerdenkann.Hierunterkanninetwaeinkennzahlen-
technischesRahmenwerkverstandenwerden,welchesdieHandlungsfelderdesoperativen
Servicegeschäftsunterstützt(z.B.Vertrieb,QualitätoderProduktivitätvonServices).
it-unterstützung im service Operations Management
MehralsdieHälftederService-ExpertenistmitderbislangverfügbarenIT-Unterstützungfür
dieHandlungsfelderdesServiceOperationsManagementunzufrieden.NachihrerMeinungist
einebessereUnterstützungdurchmoderneInformations-undKommunikationstechnologien
wünschenswert.LediglichvierderbefragtenUnternehmengebenan,mitderbestehenden
IT-UnterstützungfürdasoperativeServicegeschäftzufriedenzusein.
DieseunterschiedlicheAuffassungwurdeinetwamitgleicherVerteilungauchinBezugaufdie
ZufriedenheitderAbbildungdesServicegeschäftsindenvondenUnternehmenverwendeten
Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Systemenhervorgebracht.EinigeUnternehmenhaben
aufgrundfinanzintensiverAnpassungsprojekteihrERP-Systemservicefähiggestaltet,andere
wiederumhabeneigeneIT-LösungenfüreineAbbildungdesServicegeschäftsrealisiert.
WobesondererBedarfanIT-Unterstützungvorherrscht,wurdevoneinigenUnternehmen
konkretisiert:SowärenetwaService-Datenbankenhilfreich,umeineÜbersichtübersämtliche
aktuellenundvergangenenServicefälleimoperativenServicegeschäftzuerhaltenoderauch
Kundenbeziehungsmanagement-(CRM-)undVerkaufschancenmanagement-ToolszurIT-
unterstütztenProfessionalisierungvonServicemarketingund-vertrieb.
FürdieErbringungvonServicesgibtesinknappeinemDrittelderUnternehmenspezialisierte
Organisationseinheiten.BeidreiUnternehmenwerdenServicesdurchdenProduktbereich
erbracht.
EinedeutlicheMehrheitderbefragtenUnternehmengibtan,dieQualitätimServicegeschäft
kontinuierlichzumessen.ZumeistgeschiehtdiesaufindirekteWeisemitBlickaufdieZufrie-
denheitderKunden.Diesewirdregelmäßigerhoben,zumBeispielüberpersönlicheGespräche
oderderAbfragemittelsstandardisierterFragebögen.TeilweisewirdbeidenErhebungenauf
dieHilfestellungundUnterstützungentsprechendspezialisierterDienstleisterzurückgegriffen.
ZumoperativenServicegeschäftfindennachAngabenderMehrheitderUnternehmenregel-
mäßigeReportingsstatt.MitKundenbeschwerdenwirdzudemprofessionellumgegangen.
TeilweisesinddieMitarbeiterspezielldaringeschult,wieinBeschwerdefällenmitdenKunden
verfahrenwerdensoll.AllerdingsgebennurzweiUnternehmenan,zuanalysieren,wasdie
UrsachenfüreingegangeneKundenbeschwerdensind.
FürdieMehrheitderinterviewtenService-ExpertenstelltdieProduktivitätimServicegeschäftein
interessantesThemadar.DieProduktivitätimeigenenServicebereichwirdvonknappderHälfte
derUnternehmengemessen.
SchwierigkeitenimServiceOperationsManagement
ImRahmenderStudiewurdenvondenbefragtenUnternehmeneineVielzahlanSchwierigkeiten
inBezugaufdasoperativeServicegeschäftgenannt.
SobehindertdiebereitsbestehendehoheKapazitätsauslastungimServicebereicheinproaktives
Vorgehen(z.B.beiderVermarktungundbeimVertrieb,s.o.).DassServicefällehäufiginterna-
tionalbearbeitetwerdenmüssen,wirktsichaufdieseSituationnocherschwerendaus.Ebenso
wenigförderlichisthierfür,dassdasServicegeschäftnachMeinungderService-Expertendurch
unvorhersehbareSituationengekennzeichnetunddaherkaumplanbarist.
GeradeinBezugaufdieErbringungvonServiceleistungeniminternationalenKontextspielt
diegrenzüberschreitendeLogistik(z.B.imRahmendesErsatzteilgeschäfts)einewichtigeRolle,
ebensowieintelligentgelegteServicestandorte,vondenenausagiertwird.FürdieUnter-
nehmensinddiesebeidenAspekteinderPraxisjedochhäufigmitSchwierigkeitenverbunden.
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1918 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 1918
3.5.3 WeiterentwicklungundVerbesserungbestehenderServiceleistungen
AllebefragtenUnternehmengebenan,bestehendeServiceleistungenweiterzuentwickelnoder
zuverbessern,sobaldBedarfhierfürersichtlichwird.Dabeikannessichbeispielsweiseumdie
BeseitigungkonkreterDefizitebeibetroffenenServiceleistungenhandeln.
GrundsätzlichstelltbeiderMehrheitderbefragtenUnternehmendieWeiterentwicklungbe-
stehenderServiceleistungenkeineSeltenheitdar,zumBeispielimRahmenkundenspezifischer
Anpassungen.VierUnternehmengebenan,dasssichdieServiceleistungenimLaufederZeit
zwarweiterentwickelt,jedochnichtgravierendveränderthaben.
GemeinhinistlautderbefragtenUnternehmenimServicegeschäftundbeidendortigen
MitarbeiterneinStrebennachkontinuierlicherVerbesserungvorhanden(Nennungdurchzehn
Unternehmen).FünfUnternehmengebenan,dassderZeitpunktfürdieWeiterentwicklungder
ServiceleistungenvondenProduktbereichenmitbestimmtwird.DieHerangehensweisebeider
WeiterentwicklungbestehenderServiceleistungenistindesseltendefiniert.
NurineinemderUnternehmenausderStudieliegteinederartigeSystematikvor.Dahingegen
gibtmehralsdieHälftederUnternehmenan,ServiceleistungennachderWeiterentwicklung
erneutzutesten,bevordieseaufdemMarktangebotenwerden.
3.5.4 AusphasungbestehenderServiceleistungen
BeieinerdeutlichenMehrheitderbefragtenUnternehmengibteskeinestrukturierteAuspha-
sungvonServiceleistungenausdemService-Portfolio.Dasheißt,dassesindenUnternehmen
keingeplantes»End-of-Life«vonServiceleistungengibt.
WielangeServiceleistungenamMarktsind,richtetsichzudembeimehralsderHälftederbe-
fragtenUnternehmennachdenzugehörigenProduktenmitsamtihrenjeweiligenLebenszyklen.
MehralseinDrittelderService-Expertengehtdavonaus,dassStandard-Servicesimproduzie-
rendenGewerbe–insbesonderedieklassischentechnischenServiceleistungen–zumeistdau-
erhaftimLeistungsangebotsind.FüreineAusphasungausdemServiceportfoliokommeneher
solcheServicesinFrage,diezeitlichundkundenspezifischvariableMehrwert-Servicesdarstellen
(z.B.ServiceverträgeoderBeratungen)oderstarktechnologiebasiertsind(z.B.RemoteServices
oderandereInternet-basierteServices).
anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent 2120 anFOrderungen an e in service L iFecycLe ManageMent
WünschenswertausUnternehmenssichtsindeinedurchgängigeSoftwareunterstützung
sowieeinedetailliertereProduktivitätsmessungdereinzelnenangebotenenDienstleistungen.
AmEndedesService-LebenszykluswirdnurbeiwenigenUnternehmeneinestrukturierte
AusphasungausdemService-Portfoliovorgenommen.DieseistjedochabhängigvonderArt
derServiceleistung–Standard-ServicesbleibenmeistdauerhaftimPortfolio,wohingegendie
aufKundenbedürfnissezugeschnittenenServiceshäufignichtdauerhaftangebotenwerden.
DieErgebnissederStudiezeigen,dassdieBedeutungproduktbegleitenderServiceleistungen
beiproduzierendenUnternehmenkünftigweiterzunimmt.NichtnurdieEntwicklungneuer
ServicessondernauchdieWeiterentwicklungbestehenderServicesstelltdabeieingroßes
Potenzialdar.GeradedieIntegrationprimärerEntwicklungs-undErbringungsprozessesowie
sekundärerControlling-undManagementaktivitätenistbislangungelöst.EineSoftwareunter-
stützunggibtesdabeinurinTeilbereichen.Nichtzuunterschätzenistzudemdiekontinuierliche
UnterstützungundQualifikationderbetreffendenMitarbeiter.GeradederWandelvoneinem
produzierendenzueinemService-Unternehmenerfordertvondenunternehmensinternen
MitarbeiterneineausgeprägteVeränderungsbereitschaft.
4 | zuSAMMenfASSung und AuSbLicK
M i k e F r e i ta g , s a n d r a s ta d L e r
DiedurchgeführtenExperteninterviewszeigen,dassauchinproduzierendenUnternehmendie
BedeutungdesServicegeschäftskontinuierlichsteigt.DabeisolltenUnternehmenvorallemauf
dreiAspekteachten.ZumErstenbietetdasServicegeschäftdurchspezifischzugeschnittene
AngebotedieMöglichkeit,individuelleKundenanforderungenzuberücksichtigen.Diesermöglicht
eszweitens,durcheineKombinationvonProduktundService,demKundeneinhybrides
Produkt-Service-Bündelanzubietenundsichdamitnichtnurregional,sondernauchinausge-
wähltenAuslandsmärkteneinAlleinstellungsmerkmalzuschaffen.Schließlichistdrittenseine
hoheQualifizierungderMitarbeitererforderlich,umdieServiceseffizientamMarkterbringen
zukönnen.GeradeinZeitendesFachkräftemangelsstelltdiesfürvieleUnternehmeneinegroße
Herausforderungdar,dadieMitarbeitersowohlsozialeKompetenzendurchdenUmgangmit
KundenalsauchKenntnissebeimEinsatzvonIuK-TechnologienzurErbringungdesServices
aufweisensollten.
GenaudiesedreistrategischenAspektesindauchbeimAufbaueinesServiceLifecycleManage-
mentszuberücksichtigen.DiesesbestehteinerseitsausdenprimärenEntwicklungs-undErbrin-
gungsprozesseneinesServicesundandererseitsausdensekundärenManagementaufgaben
wiedemControllingundderQualitätssicherung.
DieKurzstudiehatergeben,dassdieMehrheitderbefragtenUnternehmennochkeinganz-
heitlichesServiceLifecycleManagementnutzt,allerdingswerdenunternehmensspezifisch
einzelneTeilbereicheinderPraxisberücksichtigt.HauptgründedafürsindmangelndeKapazitäten,
aberauchfehlendeQualifikationenderMitarbeiter.DerBeginndesServiceLifecycles,die
GenerierungneuerServiceideen,stelltfürdieUnternehmennochkeineSchwierigkeitdar.Bei
derAuswahlgeeigneterIdeenunddersichanschließendenEntwicklungdiesergibtesjedoch
großesPotenzialzurUnterstützung.HierbestehteinBedarfsowohlnachpraxisnahermetho-
discherHilfestellungbeiderServiceentwicklungalsauchbeimEinsatzgeeigneterSoftware.Bei
deranschließendenServiceerbringungergabsicheinsehrheterogenesBildbeidenbefragten
Unternehmen.TeilweisewerdeninderPraxisbereitsspezielleService-DatenbankensowieKun-
denbeziehungsmanagement-oderVerkaufsmanagement-ToolszurVerbesserungdesService
Marketingsund-Vertriebseingesetzt,zumGroßteilgeschiehtdiesjedochlediglichinTeilberei-
chen.GenerellistdieMehrheitderUnternehmenaberzufriedenmitderService-erbringung.
SekundäreManagementprozessewiedasProduktivitätscontrollingoderdieQuali-tätskontrolle
werdenebenfallsdurchgeführt.
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MSEEisteinIntegriertesProjektderEuropäischenKommissionimRahmendes
IKT-ArbeitsprogrammsderEuropäischenGemeinschaft(FoF-ICT-2011.7.3).
MehrInformationenunterwww.msee-ip.eu
ServitizationistnichtnurSchlagwort,sondernhilftproduzierendenUnternehmenschrittweise
ihreGeschäftsmodellevomProduktgeschäfthinzumServicegeschäftzuerweitern.Diesist
eineMöglichkeit,umdensteigendenErwartungenderKundengerechtzuwerden.Allerdings
bedeutetServitizationnichtnureineVeränderungdesGeschäftsmodells.Esgehtumalle
AspektedesUnternehmens,vorallemsolltesowohldieWandlungsfähigkeitalsauchdie
methodischeQualifikationderMitarbeitergefördertwerden.EinAnsatzdiesefachliche
UnterstützungimUnternehmensicherzustellen,istdieEinführungeinesServiceLifecycle
Managements.DiesunterstütztdieMitarbeiterbeiderEntwicklungundErbringungvon
Service.AufderGrundlagevon14ausführlichenExperteninterviewswirddieaktuelle
SituationbeiproduzierendenUnternehmeninDeutschlandanalysiertundderzukünftige
Handlungsbedarfaufgezeigt.
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