Anpassung des Berufswahlunterrichtes an veränderte ... · PDF fileAnpassung des Berufswahlunterrichtes an veränderte gesellschaftliche und schulische Bedingungen Grundlage ist die

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  • Anpassung des Berufswahlunterrichtes an vernderte gesellschaftliche und schulische

    Bedingungen

    Grundlage ist die

    Rahmenvereinbarung ber die Zusammenarbeit von Schule, Berufsberatung und der Wirtschaft im Bereich der Berufswahlvorbereitung

    und Studienorientierung in Rheinland-Pfalz, abgeschlossen am 06.10.2009 durch Vertreter der Landesregierung Rheinland-Pfalz, der Bundesagentur fr Arbeit und Vertretern der Wirtschaftsverbnde.

    Forderungen aus der Rahmenvereinbarung sind: A) Zusammenarbeit im Prozess der Berufswahlvorbereitung Allgemein

    a) Eine Berufswahlvorbereitung muss fr alle Schler angeboten werden. b) Die Berufsberatung ist ein wichtiger Bestandteil der Berufswahlvorbereitung;

    beide werden im Schulprogramm verankert. c) Die Berufswahlvorbereitung soll so frhzeitig einsetzen, dass die

    Schlerinnen und Schler mit klaren und realistischen Vorstellungen ihre Berufswahl treffen knnen, also sptestens 2 Jahre vor der Schulentlassung.

    d) Neben der Frderung von Interessen und Fhigkeiten der Jugendlichen sollen auch die Anforderungen und die Situation auf dem Arbeitsmarkt bercksichtigt werden und in die Beratung einflieen.

    Der Beitrag der Schule

    a) Vermitteln grundlegender Kenntnisse ber die Wirtschafts- und Arbeitswelt

    in unterschiedlichen Fchern und auch fcherbergreifend. b) Eine enge Kooperation mit der regionalen Wirtschaft, Durchfhrung von

    Schul-/Betriebspraktika. c) Es ist ein verbindliches, systematisches langfristiges Konzept mit konkreten

    und verbindlichen Zielen zu erstellen und umzusetzen. d) Verantwortliche sind zu benennen, eine diesbezgliche Fortbildungsplanung

    fr Lehrkrfte ist zu erstellen (z.B. Lehrerbetriebspraktika) e) Erweiterte Beratungs- und Frderangebote fr problematische

    Jugendliche, z.B. durch zustzliche Praktika whrend der Schulzeit und in den Ferien.

    f) Freistellung der Jugendlichen vom Unterricht zum Zwecke der Berufsberatung der Bundesagentur.

    g) Eine Dokumentation des aktuellen Stands der Berufswahlvorbereitung erfolgt durch jeden Schler in einem Portfolio (Berufswahlkompass, ).

  • B) Zusammenarbeit beim bergang Schule-Beruf Vor allem Jugendliche, deren Abschluss gefhrdet ist, sollen durch schulische, aber auch auerschulische Beratung und Begleitung gefrdert werden.

    Der Beitrag der Schule

    a) Eine enge Zusammenarbeit mit Betrieben, Kammern, Verbnden, der Berufsberatung, beruflichen Schulen, Fachhochschulen und Universitten ( Lernortwechsel) ist unumgnglich.

    b) Bereitstellung von Schlerdaten an die Berufsberatung (Datenschutz beachten!) zur optimalen Betreuung.

    c) Die Schule und die Bundesagentur filtern diejenigen Jugendlichen heraus, deren bergang gefhrdet ist und erarbeiten mit den Betroffenen und deren Eltern Strategien zur Problemlsung aus (fachliche Strategien, berufswahl-bezogene Kompetenzen etc.).

    d) Im Rahmen der Berufsorientierung ist auch auf die Mglichkeit des Hochschulzugangs hinzuweisen. Schnuppertage an Universitten oder Fachhochschulen sind zu ermglichen.

    e) Besonderes Augenmerk ist auf das Angebot an MINT-Berufen fr Schlerinnen zu legen.

    Die Rahmenvereinbarung fordert nun, dass Schulen ihre Konzepte darstellen und einen Zeitablauf erarbeiten, innerhalb dessen die Manahmen umgesetzt werden. Daran sind alle Gremien (Lehrerschaft, Elternschaft, Bundesagentur fr Arbeit, Wirtschaftsvertreter) zu beteiligen. Als Zeitrahmen sind lngstens 5 Jahre nach Unterzeichnung anzusehen.

  • Ziele und deren Umsetzung an der Realschule Lahnstein A) Ziele Aus der Rahmenvereinbarung ergeben sich somit fr die Schlerinnen und Schler der Klassenstufen 7 bis 10 der Realschule Lahnstein folgende Erkenntnisse und Ziele: Klassenstufe 7:

    a) Berufe wandeln sich! Die Schlerinnen und Schler sollen den allgemeinen Wandel der Berufsarten (Aussterben, Wandel und Neuentstehung) erkennen und beschreiben knnen.

    b) Was ist typisch fr einen Beruf? Die Schlerinnen und Schler sollen Grundsatzinformationen zu einem Berufsbild sammeln und darstellen knnen.

    Klassenstufe 8:

    a) Was ich kann und was ich will! Die Schlerinnen und Schler sollen eigene Fhigkeiten und Interessen feststellen, beschreiben und Berufsfeldern zuordnen knnen.

    b) Wie erlange ich einen Beruf?

    Die Schlerinnen und Schler sollen gezielt Informationen zu einem Lehrberuf sammeln und darstellen knnen.

    c) Wie ist ein Betrieb organisiert?

    Die Schlerinnen und Schler sollen eine Betriebserkundung planen, durchfhren und nachbereiten.

    d) Wie dokumentiere ich meine Aktivitten?

    Die Schlerinnen und Schler sollen ein Portfolio erstellen und ihre Berufswahlaktivitten darin laufend dokumentieren.

    Klassenstufe 9:

    a) Wie bewerbe ich mich erfolgreich? Die Schlerinnen und Schler sollen Bewerbungsmappen mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen selbststndig erstellen.

    b) Wie sammle ich Erfahrungen in einem Beruf?

    Die Schlerinnen und Schler sollen ein zweiwchiges Betriebspraktikum absolvieren. Hierzu gehrt die Auswahl des Betriebs/Lehrberufs, die formelle

  • Bewerbung, die Vorbereitung auf die Ttigkeit, die Arbeitsphase und die Dokumentation.

    c) Wo erhalte ich Hilfe bei der Berufswahl? Die Schlerinnen und Schler werden regelmig und von der zustndigen Berufsberaterin der Arbeitsagentur fr Arbeit zu Einzelgesprchen in der Schule, aber auch in die Arbeitsagentur eingeladen. Desweiteren stehen die Mitglieder des Berufswahlteams stndig zur Beratung zur Verfgung. Die Klassenleitung betreut ebenfalls die Berufsorientierung der Schlerinnen und Schler.

    Klassenstufe 10:

    a) Ich bewerbe mich (Lehrberuf oder Schule)! Die Schlerinnen und Schler bewerben sich gezielt um einen Lehrberuf.

    b) Wie bereite ich mich auf einen Eignungstest vor? Die Schlerinnen und Schler ben mit Untersttzung externer Kooperationspartner simulierte Eignungstests und erhalten zeitnah konkrete Rckmeldungen.

    c) Rechte und Pflichten im Beruf!

    Die Schlerinnen und Schler lernen rechtliche Aspekte der Berufswahl kennen: Arbeitsvertrag, Tarifrecht, Sozialversicherung,

    d) Welche Alternativen gibt es zum Lehrberuf?

    Die Schlerinnen und Schler lernen schulische Bildungsmglichkeiten kennen und erhalten die Mglichkeit, an Probeunterrichten teilzunehmen.

    Allgemein sollen folgende Grundhaltungen gestrkt werden:

    Frderung des Interesses an der Arbeitswelt (beachte Gender Mainstreaming) Eine Vorstellung von beruflichen Mglichkeiten entwickeln Heranfhren an Berufsbilder, deren Anforderungen und Arbeitsprozesse Rechtliche Fragestellungen bezglich Arbeitsvertrag, Verlohnung etc. entwickeln und Informationen dazu erarbeiten Kennenlernen der Vielfalt schulischer Mglichkeiten und deren Laufbahnen Entwickeln von Lebensstrategien und einer realistischen Zukunftsplanung

  • B) Umsetzung an der Schule Das Berufswahlkonzept der Realschule Lahnstein ist auf 4 Jahre ausgelegt. Dabei werden die Schlerinnen und Schler, beginnend im 7. Schuljahr, allmhlich an das Themenfeld Berufsorientierung im Rahmen des Fachunterrichtes herangefhrt. Kleinere Projekte und Unterrichtseinheiten sollen die Arbeitswelt in den Bewusstseinshorizont der Kinder rcken. Dabei kommt es nicht darauf an, dass Sachverhalte zu tiefgrndig behandelt werden, sondern dass durch das immer wiederkehrende Anbieten berufsbezogener Teilthemen zum einen an Vorerfahrungen aus dem Elternhaus angeknpft und zum anderen Interesse und Neugier fr unbekannte Sachverhalte aus der Arbeitswelt geweckt werden. Verantwortlich fr diesen Prozess sind somit alle Fachbereiche der Schule mit reger Untersttzung der Elternschaft. Betreut und untersttzt wird der Prozess durch das an der Schule installierte Berufswahlteam, das die Flle der Aktivitten bndelt, bergreifende Termine organisiert, Informations- und Kontaktgeber ist und untersttzend wirkt. Zu Beginn eines jeden Schuljahres wird im Rahmen einer Dienstbesprechung den Klassenleitungen 7 das aktuelle Berufswahlkonzept ausgehndigt und mit diesen besprochen. Der Klassenleitung obliegt nun die Verantwortung der Durchfhrung und Kontrolle der Dokumentation der geplanten Manahmen. Sie erfragt in regelmigen Abstnden bei den Fachlehrern erfolgte Projekte und begleitet die Schlerinnen und Schler bei ihrer Entwicklung. Dabei ist es elementar, den Praxisbezug im Auge zu behalten. Berufsbezogene Projekte schon in Klasse 7 (z.B. Berufe frher und heute), Workshops fr Klassenstufen 9 und 10 mit Firmenvertretern zu speziellen Ausbildungsberufen, Bewerbertrainings, durchgefhrt von Ausbildern verschiedenster lokaler, aber auch berregionaler Firmen, das Anbieten einer nachmittglichen (freiwilligen) Berufswahl-AG, sind Beispiele fr Aktivitten im Haus. Darber hinaus werden im Rahmen von Exkursionen, Betriebsbesichtigungen (z.B. Glserner Globus) durchgefhrt, Schlerpraktika finden im 2. Halbjahr der Klasse 8 (ein Tag) und in Klassenstufe 9 (14 Tage) statt. Das Besuchen von beruflichen Ausbildungsmessen in Lahnstein und Koblenz mit Schlergruppen der Klassenstufen 9 und 10 ergnzt das weit gefcherte Angebot, stellt Kontakte zwischen Schlerinnen und Schlern und Ausbildungsbetrieben her und baut vorhandene Hemmschwellen ab. Beruflich orientierte Informationsabende fr Eltern der Schlerinnen und Schler der Klassenstufe 9 und 10 zu Abschlssen an weiterfhrenden Schulen und der Berufsbildenden Schule, aber auch Ausbildungsmglichkeiten bei der Bundeswehr bzw. Bundespolizei und verschiedenen sozialen Fachschulen binden auch die Elternschaft in den Informationsfluss mit ein. Wichtige Basis der Berufsorientierung an der Realschule Lahnstein ist der enge Kontakt zur Bundesagentur fr Arbeit und der zustndigen Berufsberaterin. Sie ist in elementare Entscheidungsprozesse eingebunden, wird zu Elternsprechtagen eingeladen und nutzt