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Mittwoch, 21. Januar 2009
UBS AG Ausbildungs- und Konferenzzentrum, Basel
Veränderte Risikoperspektiven im Zeichen der Finanzkrise
Matthias Haller
Prof. Dr. em. Matthias Haller
Stiftung Risiko-Dialog
Hirtenweg 7
CH-9010 St. Gallen
9. Basler Fonds Forum
Komplexität als Chance
Einführung
66
Mittwoch, 21. Januar 2009
UBS AG Ausbildungs- und Konferenzzentrum, Basel
Veränderte Risikoperspektiven im Zeichen der Finanzkrise
Matthias Haller
Prof. Dr. em. Matthias Haller
Stiftung Risiko-Dialog
Hirtenweg 7
CH-9010 St. Gallen
9. Basler Fonds Forum
Komplexität als Chance
1. Realitätsverlust im Risiko und im Risiko-"Management"
2. Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
3. Fazit für die Finanzdienstleister
77
Mittwoch, 21. Januar 2009
UBS AG Ausbildungs- und Konferenzzentrum, Basel
Veränderte Risikoperspektiven im Zeichen der Finanzkrise
Matthias Haller
Prof. Dr. em. Matthias Haller
Stiftung Risiko-Dialog
Hirtenweg 7
CH-9010 St. Gallen
9. Basler Fonds Forum
Komplexität als Chance
1. Realitätsverlust im Risiko und im Risiko-"Management"
2. Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
3. Fazit für die Finanzdienstleister
88
"Risiko" - ein kommunikatives Phänomen
... sehen nicht, dass sie nicht sehen,
was sie nicht sehen.
(Heinz von Foerster)
Systeme...
... sehen, was sie sehen;
... sehen nicht, was sie nicht sehen;
10
"Zwar betonte Konzernchef Adam Applegarth, er sei 'tief betroffen von der Krise'. Fehler hätten er und sein Team jedoch nicht begangen. …(Man habe) einen bis zu 40-prozentigen Rückgang der Hauspreise einkalkuliert. Die Szenarien hätten aber das 'unwahrscheinliche Ereignis' nicht einbezogen, dass die globalen Märkte über Nacht einfrieren'." (Tagblatt zu Northern Rock,17.10.07;S. 21)
11
"Zwar betonte Konzernchef Adam Applegarth, er sei 'tief betroffen von der Krise'. Fehler hätten er und sein Team jedoch nicht begangen. …(Man habe) einen bis zu 40-prozentigen Rückgang der Hauspreise einkalkuliert. Die Szenarien hätten aber das 'unwahrscheinliche Ereignis' nicht einbezogen, dass die globalen Märkte über Nacht einfrieren'." (Tagblatt zu Northern Rock,17.10.07;S. 21)
12
Taugen unsere RM-Systeme nicht ?
• Alles ist eine Frage von Wahrscheinlichkeiten ...
• Erfolg oder Nicht-Erfolg von "Risikomanagement":
nicht am Einzelereignis messbar.
- Welche Wahrscheinlichkeiten vernachlässigen ?
• Das Resultat lässt nicht unmittelbar auf die RM-Qualität schliessen:
mit "schlechtem" RM vielleicht Glück, trotz gutem RM vielleicht Pech.
- Welche Konsequenzen für die Zuordnung von Verantwortung ?
- Wie mit Wahrscheinlichkeiten umgehen ?
wird ins Management integriert.
Konsequenz:
"Risiko" als rein kommunikatives Konstrukt …
13
13
- Realisierung von Chancen
- Bewältigung von Gefahren (Abweichung)
Risiko-Management: es geht um mehr …
Gestalten, Lenken und Entwickeln
von zielorientierten Systemen unter dem Aspekt der
Peter Drucker:
„The main goal of science must be to enable business
to take the right risk“.
14
80t
Traditionelles
Risk Management (i.e.S.)
(mit “ RiskManager“ / HSE)
Financial Risk Management
(CFO)
. )
bis
1970 2010200090
unfall- und gefahrenorientiert
primär kapitalmarktorientiert
(Chancen/Gefahren)
•EWRM
•Business RM
•etc.
(CRO)
(+ op. risk)
2000
noch immer: "gap" im
gegenseitigen Verständnis
RM-Disziplinen: die einseitige Entwicklung
15
80t
Traditionelles
Risk Management (i.e.S.)
(mit “ RiskManager“ / HSE)
Financial Risk Management
(CFO)
. )
"Risikokommunikation"
als Rating-Kriterium (S&P)
2010200090
"Regulierungs-RM"
Corp. Governance, SOX,
Compliance, KontraG,
OR 663b
•EWRM
•Business RM
•etc.
(CRO)
(+ op. risk)
2000
primär kapitalmarktorientiert
(Chancen/Gefahren)
unfall- und gefahrenorientiert
bis
1970
noch immer: "gap" im
gegenseitigen Verständnis
RM-Disziplinen: die einseitige Entwicklung
1717
Regulierungs-RM: some doubts …
Prozesszertifizierung statt inhaltliche Erneuerung
(Prozedere überlagert Substanz)
Risikobasierung integriert Fehler in der Risikoanalyse
RM-Pflicht statt normale Managementfunktion
• Illusion der Machbarkeit
• Zertifizierte Entlastung vor Verantwortung
Einheitliche Verfahren: Kumul im Krisenfall
Mindestkapitalvorschriften: Zwang zur vollen Nutzung
1818
Mittwoch, 21. Januar 2009
UBS AG Ausbildungs- und Konferenzzentrum, Basel
Veränderte Risikoperspektiven im Zeichen der Finanzkrise
Matthias Haller
Prof. Dr. em. Matthias Haller
Stiftung Risiko-Dialog
Hirtenweg 7
CH-9010 St. Gallen
9. Basler Fonds Forum
Komplexität als Chance
1. Realitätsverlust im Risiko und im Risiko-"Management"
2. Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
3. Fazit für die Finanzdienstleister
1919
A"Diseconomies of Risk"-
und die kleinstwahrscheinlichen
Grösstereignisse BÜberreizung des Zufall-Tools
(Friedrich Dürrematt …)
CRisiko-Asymmetrie:
die Chancen/Gefahren-Falle
Fazit für die Finanzdienstleister
Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
2020
A"Diseconomies of Risk"-
und die kleinstwahrscheinlichen
Grösstereignisse BÜberreizung des Zufall-Tools*)
(Friedrich Dürrenmatt …)
CRisiko-Asymmetrie:
die Chancen/Gefahren-Falle
Fazit für die Finanzdienstleister
Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
21
Gefahrenpotenziale
(Maximum possible loss/MPL)
GefahrenaspekteAusnahmefall
(Störfall)
Ve
rwu
nd
ba
rke
it
Wertschöpfung
Chancenaspekte
• Steigerung BIP
• Wohlstand
Economies of scale
and scope
Glo
bale
Kern
kom
pete
nzen
Normalfall
Effizienzsteigerungen erhöhen die Komplexität… und die Gefahrenpotentiale
A) "Diseconomies of Risk" –
und kleinstwahrscheinlichen Grösstrisiken
Globalisierung
2323
Diseconomies of
risk und
zunehmende
Verwundbarkeit
schrumpfende
Zufälligkeit
des Risikos
Abnehmende
Wirksamkeit der
zufallsbasierten
RM-Instrumente
Kumulierter
Störprozess
(Über-)
Regulierung
Abnehmende
Diversifizierungs-
kapazitäten
Diseconomies of risk: der Verstärkermechanismus
2424
A"Diseconomies of Risk"-
und die kleinstwahrscheinlichen
Grösstereignisse BÜberreizung des Zufall-Tools
CRisiko-Asymmetrie:
die Chancen/Gefahren-Falle
Fazit für die Finanzdienstleister
Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
25
"Zwar betonte Konzernchef Adam Applegarth, er sei 'tief betroffen von der Krise'. Fehler hätten er und sein Team jedoch nicht begangen. …(Man habe) einen bis zu 40-prozentigen Rückgang der Hauspreise einkalkuliert. Die Szenarien hätten aber das 'unwahrscheinliche Ereignis' nicht einbezogen, dass die globalen Märkte über Nacht einfrieren'." (Tagblatt zu Northern Rock,17.10.07;S. 21)
B Überreizung des Zufall-Tools
2626
"Zufall" als Planungsressource: das herrschende Modell "Risiko"
Moderne Finance: Risikodiversifizierung statt blosser
Schadenbewältigung
(Austauschbeziehung zwischen Fehlerpotential und Chancenorientierung)
"Steuerung" der Risiken über Konfidenzintervalle
(z.B. im Rahmen von Value-at-Risk-Konzepten)
"Zufall" als statistisch basiertes Wahrscheinlichkeits-Konzept
Zufallsauswahl
Kollektiv mit grosser Zahl unabhängiger Vorgänge
Stabilität der Datenbasis
Risikobeherrschung dank
zufallsgestützter und zufallsgeschützter Planung
2727
Mittels Zufall sichern – durch Zufall scheitern ..*)
"Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer
vermag sie der Zufall zu treffen" (Friedrich Dürrenmatt)
*) M.H., "Mittels Zufall sichern ─ durch Zufall scheitern: "Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen."
(Friedrich Dürrenmatt) in: Fehler im System, Hrsg: Ingold Felix Philipp, Sánchez Yvette, Göttingen: Wallstein Verlag, Mai 2008, S. 110-130 (2008-02)
*) M.H., "Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen" (Friedrich Dürrenmatt),
Abschiedsvorlesung vom 8. Juni 2004, in I.VW-Jahresbericht 2003, S. 4-20 (publ. 8.6.2004)
2828
"Zufall" in paradoxer Wirklichkeit: das Modell "D"
Impulse von Dürrenmatt:
"Dieses Schicksal, eine einmalige Geschichte, vollzieht sich in einer
Welt der Pannen …"
"Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre
schlimmstmögliche Wendung genommen hat." Diese
"schlimmstmögliche Wendung ist nicht voraussehbar. Sie tritt durch Zufall
ein." Und: "Der Zufall in einer dramatischen Handlung besteht darin, wann
und wo wer zufällig wem begegnet."
Das Individuelle, der konkrete Ablauf ist ein Produkt des "Zufalls" –
ein einmalig geprägtes Geschehen
"Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer
vermag sie der Zufall zu treffen" (Friedrich Dürrenmatt)
29
- Erfolg eines rein quantitativ interpretierten Risiko-Managements
- Verschiebung von der Prävention zur Risiko(hin)nahme
- Risiko als Einkommensquelle (optimales Kapital)
Problem:
- Modelle erklären die Wahrscheinlichkeit der Überschreitung bestimmter Verluste (1%)
- Es fehlt Information, was dann wirklich passiert (Katastrophe ≠ x mal Standardabweichung)
Was passiert,
wenn‘s
passiert?
"Die Geschichte zu Ende denken":
Frühe Kritik am "Value-at-Risk"*)
*)vgl. insb. Zimmermann H., Value-at-Risk – ein zweifelhaftes Paradigma, 1999
Zimmermann (2000):
"VaR-Modelle lassen jenen Teil der Wahrscheinlichkeit ausser acht, der für das
Risiko-Management am relevantesten wäre".
30
Zufall in paradoxer Wirkung
im extremen Einzelfall: Chaotische Entwicklung
"Absturz" erfolgt rasch und radikal
im Normalfall: Zufallsgestütze und zufallsgeschütze Planung
Versicherungsprinzip; mit erstaunlicher Präzision
Was
passiert,
wenn‘s
passiert?
31
"Dass Banken einander kein Geld mehr leihen, habe er … noch nie erlebt, sagte Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann (und) er fügte selbstkritisch an, dass Risikomasse wie Value-at-Risk zwar in 'normalen Zeiten' hilfreich seien. Doch wenn es hart auf hart komme, zähle der Nominalwert von Verpflichtungen." (NZZ,5.9.07;S. 23)
Was passiert, wenn's passiert …
3535
• "Krise zieht weitere Kreise …"
- Zusammenbruch Interbankengeschäft
- enorme Volatilität an den Börsen; von Subprime- zu Finanzkrise
- Crash an Aktienmärkten, Zusammenbrüche und Rettungsaktionen
- realwirtschaftliche Auswirkungen: Weltweite Rezession
"Sozialpsychologische Kernprozesse" (W.A. Jöhr)
3636
Ein "evolutionäres" Risikoverständnis ?*
*) vgl. Zimmermann H., „Risikomanagement in chaotischen Zeiten - die Bedeutung sozialwissenschaftlicher
Ansätze“, in: Allenspach Marco (Hrsg.) Integriertes Risiko-Management, Band 3, Fschr. für M.H.,
St. Gallen 2001, S. 41 - 61
• Veränderung der Abhängigkeiten im Krisenfall:
zeitlich verzögert, nicht-linear, Rückkoppelung,
Einfluss qualitativer Elemente
• Lernen eher anhand von "Risk Histories":
sozialwissenschaftliche Komponente
• Berücksichtigung von Ereignisketten und deren Interaktion
Übergänge "Normalrisiko" zu "Grossrisiko" verstehen
Methodenvielfalt und Mehrdimensionalität im RM
Rollenverhalten der entscheidenden Akteure verstehen ("Soziotope")
3737
A"Diseconomies of Risk"-
und die kleinstwahrscheinlichen
Grösstereignisse BÜberreizung des Zufall-Tools
CRisiko-Asymmetrie:
die Chancen/Gefahren-Falle
Fazit für die Finanzdienstleister
Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
38
- Realisierung von Chancen
- Bewältigung von Störungen (Abweichung)
Gefahr Chance
"Zur Disposition stellen ... um einer Chance willen."(Evers/Novotny)
"Welches ist die Chance, um derentwillen wir dieses
(konkrete) Risiko eingehen?"
Im Ursprung: Symmetrie von Chancen und Gefahren
40
asymmetrische Situation
bezügl. Gefahren
• … korrigiert um die asymmetrischen Erfahrungen:
tResultat im Zeitpunkt
Gefahren +./. Chancen
"Risiko": die (versteckte) Vermutung von Symmetrie
Wechselwirkung
• Wechselwirkung als Vermutung des Ausgleichs,
sowohl quantitativ wie zeitlich
P
• Normalverteilung als Ausgangspunkt
"Risiko" = Potential, dass wirkliches Resultat vom Zielwert abweicht
41
asymmetrische Situation
bezügl. Gefahren
t
Mittel und Strategie zur
Zielerreichung
• Wechselwirkung zwischen positiven und negativen Signalen
"Heldenpotential""Schwarzseher"
• Qualifikation und Interessenlage der Akteure (Incentives!)
P
+./.
Asymmetrisches Verhalten der Entscheidungsträger …
Gefahren Chancen
42
Gewinn Verlust
asymetrische Situation
bezügl. Gefahren
t
Mittel und Strategie zur
Zielerreichung
• Überschätzung des Hype (mit entsprechenden "compensations" …)
7
"Heldenpotential""Schwarzseher"
• Schock in der Krise
P
+./.
• Diskreditierung der Ratingagenturen und Analysten
6
Krise
… führt zur
2 31 4 5
Hype
• Sturz der "Helden"
Verlagerung der Debatte auf die gesellschaftliche Ebene
4444
A"Diseconomies of Risk"-
und die kleinstwahrscheinlichen
Grösstereignisse BÜberreizung des Zufall-Tools*)
(Friedrich Dürrenmatt …)
CRisiko-Asymmetrie:
die Chancen/Gefahren-Falle
Fazit für die Finanzdienstleister
Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
4545
Mittwoch, 21. Januar 2009
UBS AG Ausbildungs- und Konferenzzentrum, Basel
Veränderte Risikoperspektiven im Zeichen der Finanzkrise
Matthias Haller
Prof. Dr. em. Matthias Haller
Stiftung Risiko-Dialog
Hirtenweg 7
CH-9010 St. Gallen
9. Basler Fonds Forum
Komplexität als Chance
1. Realitätsverlust im Risiko und im Risiko-"Management"
2. Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
3. Fazit für die Finanzdienstleister
Vorfrage: Sind wir lernfähig?
50
technisch
finanziell
sozial
Geld-aspekt
Güter-aspekt
• … unter Einbezug der sozialen, technischen
und finanziellen Aspekte
• gefahren- und chancenorientiert
• Wahrscheinlichkeiten einbezogen, aber kritisch reflektiert
• Risikoverwirklichung als Prozess betrachtet …
'gesellschaftliche Risiken'
Fazit 1: Risikoperspektive zurück zur Realität !
Ziele und Pläne:
Chancen
Ziele
Störprozess
Mittel und
Strategien zur
Zielerreichung
Gefahren
(vorausgesetzte)
Rahmenbedingungen:
t
"Risiko" = Potential, dass wirkliches Resultat vom Zielwert abweicht
51
Fazit 2:
Risikoanalyse anhand der (ganzen) Wertschöpfungskette
• Ratingagenturen, am hohen Umsatz durch CDO's - Ratings
interessiert, vergeben bis August 2007 AAA-Ratings für die
gebündelten "subprimes" …
(K.Hummler:" … eine
alchemistisch
anmutende Möglichkeit,
aus einer grossen Zahl
schlechter Schuldner …
ein AAA-Rating zu
produzieren..")
Bsp: CDO-Rating bis August 2008
52
• Securitization: Alchemie mit dem triple A-Rating …
Fazit 2:
Risikoanalyse anhand der (ganzen) Wertschöpfungskette
5353
Fazit 3: Risikobewältigung statt "-beherrschung"
Risikobeherrschung
Kommunikationsproblem
Managementproblem
Logik der Entscheidung
1975 1990 2010
Risikobewältigung
Risiko-Dialog
Schwerpunktverschiebung in der Zeit
Risiko-Management
Risiko-Dialog spielt zentrale Rolle
54
Management - orientiert:
• Auf Ziel und erfolgsbezogene
Prozesse ausgerichtet
• Fokus auf Interaktion zwischen
soz., techn. und fin. Faktoren;
Beziehung zwischen
Unternehmung und Umwelt
Entscheidungs - orientiert:
• Primär logisch/formale Aspekte;
Verteilung der Resultate um
Zielwert
• Fokus: Wahrscheinlichkeits-
verteilung und ihre
Transformation
Ökonomisches Risk
and Capital Mgt.
Sozial integriertes
Risiko-Management
"Wertorientiertes" Management Werteorientiertes Management
Fazit 4: Risikoperspektive ist Managementperspektive
5555
Mittwoch, 21. Januar 2009
UBS AG Ausbildungs- und Konferenzzentrum, Basel
Veränderte Risikoperspektiven im Zeichen der Finanzkrise
Matthias Haller
Prof. Dr. em. Matthias Haller
Stiftung Risiko-Dialog
Hirtenweg 7
CH-9010 St. Gallen
9. Basler Fonds Forum
Komplexität als Chance
1. Realitätsverlust im Risiko und im Risiko-"Management"
2. Perspektive "Risiko": drei zentrale Widersprüche
3. Fazit für die Finanzdienstleister: mehr Komplexität¨!
• Diseconomies of risk integrieren
• Zufalls-Tool relativieren
• Risiko-Asymmetrien einbeziehen
56
Perzeption von "Risiko" nach der Krise
… ein Balanceakt zwischen
Gestaltung und Kontrolle
• Gehalt reicher: Mehr, aber richtige Komplexität
• Beherrschungsanspruch: bescheidener
uns allen: Viel Erfolg!
M.H.
www.risiko-dialog.ch
58
Haller Matthias, Prof. Dr. em
• H.M., "Mittels Zufall sichern ─ durch Zufall scheitern: "Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen."
(Friedrich Dürrenmatt) in: Fehler im System, Hrsg: Ingold Felix Philipp, Sánchez Yvette, Göttingen: Wallstein Verlag, Mai 2008, S. 110-130 (2008-02)
• H.M., "Soziale Aspekte in der Risk Governance: die "Subprime-Crisis" in: Wunderer Rolf (Hrsg.), Corporate Governance – zur personalen und sozialen
Dimension, Köln 2008, S. 139 – 142 (2008-01)
• H.M., "Moral Hazard kompensiert den Lenreffekt", Interview mit Roberto Stefano in der Handelszeitung, Zürich, Nr. 41, 10.-16. Oktober 2007 (2007-04)
• H.M., "Kontrolle allein erhöht das Risiko", Interview mit Reoberto Stefano in der Handelszeitung, Zürich, Nr. 21, 23.-29. Mai 2007, S. 59 (2007-03)
• H.M., "Die Mobiliar muss nicht jeden Trend mitmachen", Interview in der Mitarbeiterzeitung der Mobiliar, Bern, März/April 2007 S. 10-12 (2007-02)
• H.M., "Kommunikation über Risiken", Interview in Schaffhauser Nachrichten, 29. März 2007, Rubrik 'Wirtschaft' (2007-01)
• H.M., "Risikobewältigung - in der Gesellschaft ?!", in: International Public Affairs: Im Spannungsfeld von Freiheit
und Verantwortung, Festschrift für Wolfgang Schürer, Bern, 2006, S. 249-264 (2006-2)
• H.M., "Assekuranz gestaltet den Risikowandel mit", Interview in Schweizer Versicherung 03/06, 27. Februar 2006, S. 10-15 (2006-01)
• H.M., „Was, wenn die Katastrophen zunehmen?“ Interview mit René Scheu, St. Galler Tagblatt, 21. September 2005, S. 2 (2005-03)
• H.M., „Zunehmende Unsicherheit als Risiko für die Versicherung“, Deutscher Verein für Versicherungswissenschaft, Jahrestagung zum Thema
'Bedeutung der Globalisierung für die Versicherungswirtschaft’ vom 26. Mai 2005, Berlin (2005-02)
• H.M., „’Security’ und Risiko-Management - ein Widerspruch?“ in: Student Business Review Ausgabe Frühjahr 2005, St. Gallen S.6-8 (2005-01)
H.M. (unter Mitarbeit von Hartmann Kaspar), "Funktionen-Ansatz", in: Christian Belz/Thomas Bieger (Hrsg.) Customer Value - Kundenvorteile schaffen
Unternehmensvorteile, Verlag Thexis St. Gallen, 2004, S. 720-735
• H.M./Ackermann Walter/Maas Peter, "Customer Value in Versicherungswirtschaft und Financial Services", in: Christian Belz/Thomas Bieger (Hrsg.)
Customer Value - Kundenvorteile schaffen Unternehmensvorteile, Verlag Thexis St. Gallen, 2004, S. 624-659
• H.M., "Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen" (Friedrich Dürrenmatt), Abschiedsvorlesung vom 8.
Juni 2004, in I.VW-Jahresbericht 2003, S. 4-20 (publ. 8.6.2004)
• H.M., „Risiko-Management“(mit Swisscom-Applikation), in: Rolf Dubs, Dieter Euler, Johannes Rüegg-Stürm (Hrsg.) Einführung in die Managementlehre.
Verlag Paul Haupt, Bern 2002, S. 991 - 1020
• H.M., „Erübrigt sich angesichts der Globalisierung der Risiko-Dialog?“in: Gomez Peter, Müller-Stewens Günther, Rüegg-Stürm Johannes (Hrsg.)
Entwicklungsperspektiven einer integrierten Managementlehre. Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien 1999, S. 73 - 120
• H.M.; Wehowsky Stephan, „Verwundbarkeit als neue Dimension im Risiko-Management - Theoretische Überlegungen nach dem Attentat vom 11.
September“, in: Neue Zürcher Zeitung (Themen und Thesen der Wirtschaft), 29./30. September 2001, Nr. 226, Seite 29
• H.M., Von 'Assekuranz 2000' zur Versicherung im 'Netzwerk 2.007', Grundlagenartikel zum Projekt Versicherung im Netzwerk 2.007, I.VW-HSG
Jahresbericht 1996, St. Gallen 1997, S. 5-19
• Königswieser/Haller/Maas/Jarmai (Hrsg.): Risiko-Dialog - Zukunft ohne Harmonieformel, Köln, Februar 1996, 316 S.
• Zimmermann Heinz, „Risikomanagement in chaotischen Zeiten - die Bedeutung sozialwissenschaftlicher Ansätze“, in: Allenspach Marco (Hrsg.)
Integriertes Risiko-Management, Band 3 der Festschrift für M.H., St. Gallen 2001, S. 41 - 61
sowie weitere Publikationen der Stiftung "Risiko-Dialog": www.risiko-dialog.ch.
Bereits erschienene Artikel von Matthias Haller zum Herunterladen unter: http://www.risiko-dialog.ch/Stiftung/Team/Mitarbeiter/347
Literaturhinweise:
66
Besonderer Aspekt nach 2002 und 2007:
"Value-at-Risk-Konzept" überschätzt?
- Modell erklärt Abweichung vom erwarteten Resultat (nach unten), welche
mit Wahrscheinlichkeit P (meist = 1%) überschritten wirdm.a.W.: in 99 von hundert Jahren wird festgelegter Wert (z.B. Kapitalwert) nicht unterschritten
Häufigkeit
(Wahrscheinlichkeit P)
-
100 Jahr
Verlust
Verteilung des
ökonomischen
Gewinns/Verlusts
(Ein-Jahres Zeitraum)
+
VaRA
- quantitativ interpretiertes Risikomanagement
Problem:
- Modell A erklärt bloss die Wahrscheinlichkeit bestimmter Minimalverluste
- Modell B: wenig Realinformation über Ablauf; Szenarien haben grundsätzlich andere Qualität
B Expected Shortfall (TailVaR) berücksichtigt
Durchschnitt aller Resultate jenseits des VaR
TailVaRB
A
+./.
"Black Swans"
- "Stresswert" ist nur als Grenzwert dargestellt
Was
passiert,
wenn‘s
passiert?Szenarien