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Heute sind zwei unterschiedliche Möglichkeiten bekannt, um Sofortbelastung in der Implantologie zu realisieren, wobei die gegenseitige Schienung bzw. Stabilisation meh- rerer Implantate über die prothetische Konstruktion beiden Möglichkeiten gemeinsam ist (www.implantfundation.org): a.) Zum einen kann durch Kompressionsschrauben eine seitliche Verdichtung spongiöser Knochenareale er- reicht werden, womit es sofort zu einer Art Kortikalisie- rung der Spongiosa kommt und damit zu erheblicher Stabilität (Kompressionsschraubenprinzip). b.) Andererseits kann durch kortikale Verankerung von dün- nen Schraubenimplantaten (Bikortikalschrauben, BCS) oder basalen Implantaten auch ohne Kortikalisierung entlang der vertikalen Implantatanteile eine sehr gute Primärstabilität erreicht werden. Solche Implantatformen eignen sich nicht nur für die Sofortbelastung, sondern auch für die Sofortimplantation nach Extraktionen. In zahlreichen Publikationen (Beckmann & Beckmann 2005, Knöfler 2004) wurde gezeigt, dass mit einteiligen Schraubenimplantaten sehr leicht und sicher optimale Er- gebnisse zu erreichen sind (Abb. 1, 2). Die Behandlungs- technologie zeichnet sich durch ihre relativ einfache mi- nimalinvasive Applikation aus, ferner durch ihr geringes Operationstrauma, ein minimales Infektionsrisiko, eine sehr geringe Verlustrate und die vorteilhafte Möglichkeit der Sofortbelastung. Neue positive Erkenntnisse konnten auch für die Sofortbelastung der Oberkiefermolarenregi- on gewonnen werden. Darüber hinaus gewährleistet die- ses standardisiert vereinfachte Implantationssystem für die betroffenen Patienten eine kostengünstige Alternative mit hoher dauerhafter Lebensqualität. /// MATERIAL UND METHODE, PATIENTENGUT Zwischen 1997 und 2006 wurden in unserer Praxis bei 89 Patientenkiefern insgesamt 678 KOS-Implantate zur tota- len Wiederherstellung im maxillären oder mandibulären Bereich eingesetzt. 87 Patienten (97,7 %) konnten nach- untersucht werden. Alle Patienten waren ohne Ausnah- me mit zirkulären, festsitzenden Metallkeramikbrücken versorgt worden (Abb. 3). Die Versorgung wurde in allen Fällen innerhalb von maximal zwei Wochen nach Implan- tatinsertion durch eine einteilige Metallkeramik- Brücken- Konstruktion, teilweise unter Integration noch bestehen- der Restzähne, fertiggestellt und definitiv zementiert. Zur Gesamtsanierung wurden alle 89 Totalbrücken auf durchschnittlich 7,6 +- 2,3 Implantaten (zuzüglich durch- schnittlich 2 +- 2,2 eigene Zähne je Brücke) verankert (Tabelle1). Während wir anfangs den Zahntechnikern län- gere Zeit (mitunter mehr als 14 Tage) für die Herstellung der prothetischen Konstruktionen ließen, haben wir heute als Regel die Versorgung vom 2. bis zum 7. postoperati- ven Tag eingeführt. Lediglich in Extraktionsfällen wenden wir wegen der besseren aesthetischen Ergebnisse ein mo- difiziertes Protokoll an: In diesen Fällen belassen wir die Langzeituntersuchung über sofortbelastete zirkuläre KOS-Implantatrekonstruktionen Neun-Jahres-Statistik bei 678 transgingival gesetzten, nicht navigierten einteiligen KOS-Implantaten Das Behandlungskonzept der dentalen Implantologie hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem Standard-Therapieverfahren entwickelt. Das durch Brånemark als zweiphasiges Verfahren mit zweiteiligen Implantaten entwickelte Vorgehen in der Dentalimplantologie wurde in den vergangenen Jahren durch Praktiker in Anlehnung an die ersten Implantat- Pioniere zum einphasigen Verfahren der Sofortimplantation und Sofortbelastung ent- wickelt. Dabei kommen in erster Linie einteilige Implantate zu Anwendung, weil ihr Einsatz gegenüber zweiteiligen Systemen im Rahmen der Sofortbelastung viele Vorteile bringt. Werner Mander, Thomas Fabritius 2 ANWENDERBERICHT DS 1/2 2009 www.FranzMedien.com Abb. 1: Klinisches Bild unmittelbar nach Insertion von 11 Implantaten Abb. 2: Ansicht von zementierter Brücke nach fünf Tagen

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Heute sind zwei unterschiedliche Möglichkeiten bekannt, um Sofortbelastung in der Implantologie zu realisieren, wobei die gegenseitige Schienung bzw. Stabilisation meh-rerer Implantate über die prothetische Konstruktion beiden Möglichkeiten gemeinsam ist (www.implantfundation.org):a.) Zum einen kann durch Kompressionsschrauben eine

seitliche Verdichtung spongiöser Knochenareale er-reicht werden, womit es sofort zu einer Art Kortikalisie-rung der Spongiosa kommt und damit zu erheblicher Stabilität (Kompressionsschraubenprinzip).

b.) Andererseits kann durch kortikale Verankerung von dün-nen Schraubenimplantaten (Bikortikalschrauben, BCS) oder basalen Implantaten auch ohne Kortikalisierung entlang der vertikalen Implantatanteile eine sehr gute Primärstabilität erreicht werden. Solche Implantatformen eignen sich nicht nur für die Sofortbelastung, sondern auch für die Sofortimplantation nach Extraktionen.

In zahlreichen Publikationen (Beckmann & Beckmann 2005, Knöfler 2004) wurde gezeigt, dass mit einteiligen Schraubenimplantaten sehr leicht und sicher optimale Er-gebnisse zu erreichen sind (Abb. 1, 2). Die Behandlungs-technologie zeichnet sich durch ihre relativ einfache mi-nimalinvasive Applikation aus, ferner durch ihr geringes Operationstrauma, ein minimales Infektionsrisiko, eine sehr geringe Verlustrate und die vorteilhafte Möglichkeit der Sofortbelastung. Neue positive Erkenntnisse konnten auch für die Sofortbelastung der Oberkiefermolarenregi-

on gewonnen werden. Darüber hinaus gewährleistet die-ses standardisiert vereinfachte Implantationssystem für die betroffenen Patienten eine kostengünstige Alternative mit hoher dauerhafter Lebensqualität.

/// MATERIAL UND METHODE, PATIENTENGUTZwischen 1997 und 2006 wurden in unserer Praxis bei 89 Patientenkiefern insgesamt 678 KOS-Implantate zur tota-len Wiederherstellung im maxillären oder mandibulären Bereich eingesetzt. 87 Patienten (97,7 %) konnten nach-untersucht werden. Alle Patienten waren ohne Ausnah-me mit zirkulären, festsitzenden Metallkeramikbrücken versorgt worden (Abb. 3). Die Versorgung wurde in allen Fällen innerhalb von maximal zwei Wochen nach Implan-tatinsertion durch eine einteilige Metallkeramik- Brücken-Konstruktion, teilweise unter Integration noch bestehen-der Restzähne, fertiggestellt und definitiv zementiert. Zur Gesamtsanierung wurden alle 89 Totalbrücken auf durchschnittlich 7,6 +- 2,3 Implantaten (zuzüglich durch-schnittlich 2 +- 2,2 eigene Zähne je Brücke) verankert (Tabelle1). Während wir anfangs den Zahntechnikern län-gere Zeit (mitunter mehr als 14 Tage) für die Herstellung der prothetischen Konstruktionen ließen, haben wir heute als Regel die Versorgung vom 2. bis zum 7. postoperati-ven Tag eingeführt. Lediglich in Extraktionsfällen wenden wir wegen der besseren aesthetischen Ergebnisse ein mo-difiziertes Protokoll an: In diesen Fällen belassen wir die

Langzeituntersuchung über sofortbelastete zirkuläre

KOS-Implantatrekonstruktionen Neun-Jahres-Statistik bei 678 transgingival gesetzten,

nicht navigierten einteiligen KOS-Implantaten

Das Behandlungskonzept der dentalen Implantologie hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem Standard-Therapieverfahren entwickelt. Das durch Brånemark als zweiphasiges Verfahren mit zweiteiligen Implantaten entwickelte Vorgehen in der Dentalimplantologie wurde in den vergangenen Jahren durch Praktiker in Anlehnung an die ersten Implantat-

Pioniere zum einphasigen Verfahren der Sofortimplantation und Sofortbelastung ent-wickelt. Dabei kommen in erster Linie einteilige Implantate zu Anwendung, weil ihr Einsatz

gegenüber zweiteiligen Systemen im Rahmen der Sofortbelastung viele Vorteile bringt.Werner Mander, Thomas Fabritius

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Abb. 1: Klinisches Bild unmittelbar nach Insertion von 11 Implantaten Abb. 2: Ansicht von zementierter Brücke nach fünf Tagen

Verwendete Distiller Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v3.0.2" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 7.0.x kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Einstellungen von KonradinHeckel fuer Distiller 7 Professional. PDF ist Acrobat 4-kompatibel (PDF 1.3), erzeugt kein PDF/X-3. Preflight-Warnungen bei Bildern unter 150 dpi fuer Farb- und Graustufen und 600 dpi fuer Strichbilder; Abbruch bei fehlenden Schriften. Weitere Informationen: www.KonradinHeckel.deDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 208.346 Höhe: 294.661 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 600 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Nein Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Nein Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaPDF/X --------------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: NeinANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 7050ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaFarbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: NeinBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0ENDE DES REPORTS ---------------------------------IMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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3unmittelbar postoperativ eingesetzte, dauerprovisorische Versorgung während mehrerer Monate, um die definitive Rekonturierung der Hart- und Weichgewebe abzuwarten. Wir setzten KOS-Implantate nicht direkt in frische Extrak-tionsalveolen, sondern nutzen nahe liegende zahnlose, ausgeheilte Knochenareale, um dort die Implantate zu verankern. Zur Implantation direkt in Extraktionsalveolen verwenden wir eher BCS-Implantate.Sämtliche Schraubenimplantate wurden in Lokalanästhe-sie transgingival eingebracht und anschließend sofort mit einer provisorischen zirkulären Kunststoffbrücke versorgt. Die Eingriffe erfolgten ambulant in jeweils einer Sitzung und können somit als konsekutive Fallserie eines einzelnen Centers klassifiziert werden. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 58 +- 10,1 Jahren. Die jüngste Patientin war 33, der älteste Patient 82 Jahre alt.

47 der behandelten Patienten waren männlich, 42 weib-lich. 71 der 89 Patienten (79,7%) der Patienten waren Nichtraucher. Die Anzahl der in die Konstruktionen in-tegrierten natürlichen Zähne lag durchschnittlich bei 2 +- 2,2 wobei bei insgesamt 52 (von 89) Kiefern die noch vorhandenen Eigenzähne in die Implantat-Brücken-Kons-truktionen integriert werden konnten. In 37 Patientenfällen wurden zahnlose Kiefer behandelt. 41,6 % der Patienten waren also mit rein implantatgetragenen Brücken versorgt worden (Tabelle 1). Der gesamte Follow-up-Zeitraum un-serer Studie lag zwischen 1 Monat und 110 Monaten (9,2 Jahre). Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug 34 Mo-nate (2,83 Jahre), wobei 2,3% der Patienten zum Untersu-chungstermin nicht mehr aufgefunden werden konnten.Bei den 678 implantierten Kompressionsschrauben ka-men in 67 % der Typ KOS-B (biegsam), in 17 % der Typ

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KOS-A (anguliert) und in 16 % der Fälle der Typ KOS (gera-de) zur Anwendung (Tabelle 2, Abb. 4). 86 % der Implan-tate wurden im Oberkiefer, 14 % im Unterkiefer gesetzt. 52 % (n=354) wurden im anterioren, 42 % (n= 283) im prämolaren bzw. molaren Bereich inseriert; 6 % (n = 41) der Kompressionsschrauben wurden in der Tuberregion implantiert. Die spezielle Technik der (motorgetriebenen oder manuellen) Insertion im Tuberbereich wurde erst in jüngerer Zeit entwickelt; bis dahin hatten wir meistens auf die Implantation distal des extendierten Sinus-Maxillaris verzichtet und eher Brücken mit distalem Anhänger im Bereich des 1. Molaren eingegliedert. Dies war möglich, weil wir häufig im Bereich des 2. Prä-molaren eine angulierte KOS-Schraube eingesetzt haben, um die Kieferhöhle so zu umgehen. Gleichzeitig erreich-ten wir durch eine hohe Implantatanzahl je Kieferfrontbe-reich bis zum Sinus maxillaris hohe Stabilität von anterior zur Abstützung im distalen Bereich (Tabelle 3). Bei allen Patienten wurde eine Panorama-Übersichtsaufnahme an-gefertigt und dann klinisch nachuntersucht. Die Nachun-tersuchungen und die Erhebung der Resultate erfolgten in der Praxis, in der auch die Erstbehandlung vorgenommen wurde, jedoch nicht vom Behandler selber. Die Beurtei-lungen wurden von Zahnärzten erstellt, die dann auch die Panorama-Übersichtsaufnahmen zur Beurteilung der Entwicklung des vertikalen Knochenniveaus auswerteten.

/// ERGEBNISSEDie implantatbezogene Gesamt-„Überlebensrate“ aller im-plantierten KOS-Schraubenimplantate dieser Studie lag bei 95,7 %. Dabei konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen rein implantatgetragenen Brücken (95,9 %) und gemischten Brücken (95,6 %) festgestellt werden. Bei den maxillären Implantaten lag die Überlebensrate mit 95,4 %geringfügig (aber signifikant) unter derjenigen der mandi-bulär (97,9 %) eingebrachten Implantate (Tabelle 4).Die Aufschlüsselung und Analyse nach drei Altersgruppen der Patienten ergab für die Gruppe der bis zu 55-Jähri-gen eine 94 %-, der 55- bis 65-jährigen 96,3 %- und der über 65-jährigen Patienten eine 97 %-Implantat-„Überlebensrate“ (Tabelle 4). Die Gesamtzahl der Implan-tationsmisserfolge lag bei 4,3 % (n= 29/678). Davon fielen 2,5 % (n=17) in die postoperative Frühphase bis zur Ze-mentierung der definitiven Arbeit. Lediglich 1,8 % (n=12) ließen sich der Spätphase zuordnen (Tabelle 5).

Drei Misserfolge (0,44 %) traten in Form einer Implantat-fraktur auf. Eine Fraktur trat unter der festsitzenden Kon-struktion in Folge des Verlusts eines Zahnes auf, in zwei Fällen frakturierten KOS-B-Implantate während des Ein-drehens. Über die Lokalisation der 29 fehlgeschlagenen Implantate gibt Tabelle 6 Auskunft. Die niedrigste Fehler-quote zeigten die Implantationen bei Lokalisation 14 mit 7,1 % der Gesamtverluste, am höchsten bei 15 mit 18 %. Bei den Lokalisationen 13, 23, 25 und 26 lag sie gleichauf bei 10,7 % der Verluste. Etwa ein Drittel (32,2 %) der Implantationsfehlschläge verteilten sich mit jeweils 1 Im-plantatverlust auf 9 verschiedene andere Lokalisationen.Bei 22 Implantaten (3 %) trat postimplantär ein radiolo-gisch diagnostizierbarer horizontaler/vertikaler Knochen-verlust von mehr als 3 mm auf. Klinische Anzeichen einer Periimplantitis waren in diesen Fällen feststellbar.

/// DISKUSSIONIn der vorgelegten Studie wurden Fälle nachuntersucht, bei der nahezu die gleiche Implantatanzahl in der Prämo-laren- (42 %) und Molaren- (6 %) Region gesetzt wurde wie im anterioren (52 %) Bereich, wobei 86% der gesetz-ten Implantate den Oberkiefer betrafen (Tabelle 3).Basierend auf Expertenmeinungen und zahlreichen durch-geführten und vorgelegten Studien und Publikationen (Attard and Zarb, 2005; Becker et al., 2003; Bergkvist et

al., 2005; Derbabian and Simonian, 2005) wurde bis zur Publikation des Sofortbelastungskonsen-sus (International Implant Foundation, 2008) an denGrundsätzen der 1. Euro-päischen Konsensuskon-ferenz (BDIZ, 2006) fest-gehalten, wobei angenom-men wurde, dass der dista-le Oberkiefer aufgrund der schlechten Knochenqua-lität als Risikobereich zu qualifizieren ist. Unsere Ergebnisse zeigen

jedoch, dass sehr wohl vergleichbare, hohe Erfolgsquoten unter Sofortbelastung im Molarenbereich und Prämola-renbereich des Oberkiefers zu erzielen sind, wenn gewisse Grundkriterien wie sofortige Immobilisierung der Implan-tatpfeiler und Definitivversorgung unter Verblockung der Implantate mit festen zirkulären Brücken oder mindestens 3–4 in einem Kiefersegment liegenden verblockten stabi-len Pfeiler in max. 3–12 Tagen gegeben sind. Zur Frage der Indikation ist anzumerken, dass der Patien-tenwunsch nach Sofortbelastung per se schon Indikation zur Sofortbelastung ist und dass nur dann von der Sofort-belastung abgesehen werden sollte, wenn medizinische Gründe wirklich und im Einzelfall dagegen sprechen. In diesen Fällen steht dem Patientenwunsch ein erhöhtes medizinisches Risiko gegenüber, wobei auch in diesen Fäl-len mitunter dem Patientenwunsch Rechnung getragen werden muss. Deutlich muss gesagt werden, dass nur der vollständig und über alle Alternativen aufgeklärte Patient

Abb. 3: Beispiel einer typischen zirkulären Implantatbrücke

Abb. 4: Einstückige Kompressions-schraubenimplantate (von links: KOS, KOS A, KOS B)

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für sich eine Abwägung zwischen Risiken und Chancen treffen kann. Die vorliegende Studie zeigt, dass praktisch in allen Regionen des Unter- und Oberkiefers die sofortige Belastung von dentalen Implantaten möglicht ist, wenn die Behandlung auch wirklich entsprechend den Prinzipi-en der Sofortbelastung durchgeführt wird und eine aus-reichende Pfeilerzahl eingesetzt wird.

Aufgrund unserer Fehleranalyse sind zwei Phasen wesentlich:1. Die Frühphase in der Zeit der provisorischen Brücken-

versorgung (bis zu max. 12 Tage post op)2. Die Spätphase, nämlich die Zeit nach der definitiven

Einzementierung der implantatgestützten Brücke bis zur definitiven Knochenheilung (bis zu 6 Monate) und darüber hinaus.

Die Hauptgründe für den Verlust von Implantaten in der postimplantären Frühphase sind vor allem • ungenügende Primärfriktion < 30 Ncm aufgrund nied-

riger Knochendichte • Bruch der provisorischen Brückenkonstruktion• zu kurze Wartezeit nach vorangegangener Extraktion

(Insertion in unreifen Knochen, was bei transmukosaler Insertion nicht ohne Weiteres bemerkbar ist)

• Lockerungen von provisorisch zementierten Brücken (provisorische oder definitive Konstruktionen) mit nach-folgender Überlastung einzelner Implantate, die noch mit der Konstruktion verbunden waren

Wesentlich für Behandlungen in Sofortbelastung ist die Berücksichtigung der Zeitvorgaben der Knochenregene-ration. Wirklich sicher ist vor allem der Bereich bis zum 3. postoperativen Tag, da alle prothetischen Interventio-

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Abb. 7: Knochenniveau nach Insertion von 12 KOS, 1999

Abb. 8: Knochenniveau des Falls von Abb. 7, sieben Jahre später, 2006

Abb. 5: Zirkuläre Brücke mit distalen Anhängern, mit Kunststoffbrücke versorgt, Röntgenaufnahme nach sieben Jahren

Abb. 6: Veränderung der Primärstabilität durch osteonales Reparatur-Remodelling (nach: Ihde & Konstantinovic, 2007)

Abb. 9: Schräge Insertion vorbei an Kieferhöhle; Postoperative Aufnahme 1999

Abb. 10: Kein Knochenrückgang trotz schräger Insertion nach neun Jahren (vgl. Abb. 9)

Abb. 11: Sechs Jahre nach Insertion, keine Knochenrückgänge trotz schräger Insertion

Abb. 12: Ausschnitt des Röntgen-bilds aus Tuberbereich 18 im Jahre 2000 (vgl. Abb. 9, 10)

Abb. 13: Detailausschnitt des Tuber-bereichs 18 (vgl. Abb. 12) nach sechs Jahren: mit deutlicher Knochenap-position

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nen wegen der folgenden hochaktiven Knochenumbau-phase ein erhöhtes Risiko in sich bergen. (Abb. 6, nach Ihde & Konstantinovic, 2007).Die schnellste Immobilisierung ist immer ein unabding-bares Prinzip. Dass wir über viele Jahre hinweg auch mit verzögerten Belastungen (z. B. nach 2–3 Wochen) nur mi-nimale Probleme hatten, führen wir darauf zurück, dass die Kortikalisation entlang des Kompressionsgewindes zu ei-ner enormen Primärstabilität führt und dass der lokal stark komprimierte Knochen aufgrund der Zerstörung der oste-onalen Strukturen vermutlich nicht mehr Ausgangspunkt des Remodellings sein kann, sondern allenfalls später Ziel der knöchernen Durchbauung ist. Somit dauert es länger, bis das Remodelling die kortikalisierten Areale erreicht.Die größte Sicherheit haben jedoch die Behandler, die es schaffen, bis zum 3. postoperativen Tag prothetisch zu belasten und die anschließend die erste Konstruktion min-destens 6 Monate in situ belassen (d. h. auch im Fall von gleichzeitigen Extraktionen). Zu diesem idealen Zeitpunkt (3. Tag) soll die gesamte (definitive oder provisorische) Se-

kundärkonstruktion absolut fest zementiert sein, sodass die frisch gesetzten Implantate verblockt und immobili-siert sind und die Osseointegration ungestört erfolgen kann. So kann der anschließend bis zu einem halben Jahr dauernde gesamte Knochenreparaturprozess (= Remodel-lationsphase) komplikationslos ablaufen. Löst sich das Provisorium, so muss es sofort wieder befes-tigt werden. Zahlreiche Anwender verwenden zur Vermei-dung dieser Komplikation aus gutem Grund fest haltende definitive Zemente auch für das Provisorium. Patienten, bei denen selbst mit schlanken 3-mm-Durch-messer-Implantaten nicht mehr geholfen werden konn-te, haben wir, statt sie augmentativen Prozeduren zu unterziehen, zum Teil zu Spezialisten für basale Implan-tologie überwiesen. Dies war nach unseren Erfahrungen jedoch nur bei maximal 15 % der Patienten erforder-lich. 85 % unserer für größere zirkuläre Brücken ange-dachten Patienten konnten wir mit der transgingivalen KOS-Methode ohne aufwendige und risikobelastete Aufklapp- oder Augmentationsverfahren optimal versor-gen. Augmentationen stellen Zusatzoperationen dar, die jeweils ein eigenes Risiko mit sich bringen. Deswegen lag ein Augenmerk unserer Behandlung auf der Vermeidung von Augmentationen: Kein einziger Patient unserer Praxis musste zum Zwecke der Schaffung eines Implantatlagers mit einer Augmentation versorgt werden.

Für den Implantatverlust in der Spätphase nach der endgültigen Einzementierung der Superkonstruktion machen wir hauptsächlich zwei Gründe verantwortlich:1. Zu kurz gewählter Abstand (Abb. 7, 8) zwischen einzel-

nen gesetzten Implantaten (weniger als 2 mm enossaler Abstand bei großlumigem KOS-Implantat, 4,1 mm oder 5 mm; bei dünneren KOS-Implantaten haben wir auch bei sehr naher Positionierung keine Probleme beobach-tet) und

Abb. 14: Links: zu grazil geplante Verbindung zwischen zwei Gliedern

Abb. 15: Ausreichend stabil konstruierte interkoronale Verbindung

Abb. 16: Kontrollmessstifte im OPG, nach initialer Bohrung mit BCD1/DOS1: Die Lage der Implantatkavitäten in Relation zu umgebenden Strukturen wird kontrolliert. Die Schleimhautdicke im Insertionsbereich kann evaluiert werden

Abb. 17: Oberkieferversorgung nach sechs Jahren

Abb. 18: Oberkieferversorgung (vgl. Abb. 17) nach sechs Jahren (Mundansicht)

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2. Bruch einer zu schwach modellierten Metallgerüst-konstruktion

3. Nicht sofort erkennbare Knochenbettläsionen durch Hitze oder Eindrehdruck (diese Probleme hatten wir nur zu Anfang: Später wurde diese Komplikation durch ver-besserte Bohrergeometrie und drehmomentbegrenzte Eindrehtechnik weitgehend eliminiert)

In den untersuchten Fällen unserer Studie haben wir auf-grund der verblockten Überkonstruktion (splinted su-perstructure) weder einen Implantatverlust noch einen vertikalen Knochenschwund durch mastikatorische Über-belastung gesehen, was auf einen gelungenen druckmin-dernden Effekt der Verblockung hindeutet (Abb. 7, 8). Durch ein schräges Einbringen der Schrauben konnte meis-tens der Bereich des Sinus Maxillaris umgangen werden (Abb. 9, 10). Heute ist bekannt, dass die (in Bezug auf die vertikale Achse des Patienten bzw. die jeweilige Knochen-oberfläche) schräge Insertion von Dentalimplantaten mit oder in Verbindung mit späterer zirkulärer Verblockung auch langfristig keine Nachteile mit sich bringt und dass sogar, wie ersichtlich, bei balancierter Occlusion Knochen-appositionenen auftreten können (Abb. 11, 12, 13).Um einen Bruch der Suprastrukturen zu vermeiden, ist gleich anfangs ein hohes Augenmerk auf die ausrei-chende Stärke der Brücken-Konstruktionen zu legen, speziell bei den aus Zirkonoxid bestehenden Gerüsten (Abb. 14, 15).Die vorliegende Studie zeigt, dass nur bei wenigen Im-plantaten (3 %) mit einem Rückgang des vertikalen Knochenniveaus mit nachfolgender Periimplantitis zu rechnen ist. Nach unserer Ansicht sind für diese gerin-ge Komplikationsrate zwei Gründe des im Bereich des speziellen Implantatdesigns von KOS-Implantaten verant-wortlich.1. Der kleine Durchmesser des polierten Implantathalses

mit einem Maximum von höchstens 2,5 mm (1,8 mm bei biegbaren KOS-B-Typen)

2. Die vorliegende Form des one-piece-implant, das kei-nerlei Mikrolücken (micro-gaps), aber auch keine Mi-krobewegungen zwischen dem Abutment und dem Implantat selber zulässt.

/// ZUSAMMENFASSUNGDie vorliegende retrospektive Untersuchung von 678 konsekutiv inserierten einphasigen KOS-Kompressions-implantaten zeigt deutlich den grundsätzlichen Vorteil einer One-man- bzw. One-center-Studie. Nur unter die-sen Vorgaben, einer optimal standardisierten Operations-technik, einer subtilen Dokumentation und einem straff organisierten Follow-up mit ständiger Qualitätskontrolle und strenger Fehleranalyse können optimale Ergebnisse zur ständigen Optimierung des Verfahrens erzielt werden. Das Ergebnis unserer Studie ermöglicht daher ein aussa-gefähiges Statement:1. Hohe Gesamt- und Langzeiterfolgsrate der KOS-Im-

plantate von 95,7 % bei transgingivaler, nicht-navigier-ter Insertion

2. Hohe Erfolgsquoten (95, 4%) im Oberkieferbereich, (n=582) (48% der Implantate wurden im Prämolaren- oder Molarenbereich des Oberkiefers inseriert)

3. Höchste Erfolgsquote im UK-Bereich bei 97,9 %4. Geringe Misserfolgsrate unabhängig vom Patienten-

alter5. Seltener trat vertikaler Knochenschwund bis 3 mm auf

(3 %).6. In keinem Fall musste die gesamte prothetische Kons-

truktion erneuert werden, weil Implantate verloren gingen.

7. Hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit von Im-plantaten ist festzustellen, dass zwischen rein implan-tatgetragenen Brücken und zahn- und implantatgetra-genen Brücken kein signifikanter Unterschied vorlag.

Unsere hier vorgelegte positive Langzeitanalyse und un-sere Erfahrungen mit dem einphasigen Kompressions-Implantationssystem KOS haben gezeigt, dass mit der KOS-Technologie und dem daraus entwickelten Opera-tionsverfahren nicht übertreffbare Langzeitergebnisse er-reicht werden.Wir sehen keine echten Vorteile in der navigierten Inser-tion von KOS-Implantaten für den erfahrenen Operateur. Als vorteilhaft hingegen erwiesen sich Orientierungsscha-blonen mit deren Hilfe die Insertionsblutungspunkte ge-setzt werden konnten und in die hinein minimalinvasive Pilotbohrungen gesetzt werden konnten, die mithilfe von Röntgenmessstiften dann die Möglichkeit der Korrektur der Richtung und Tiefe brachten. So kann man selbst in kleinen Praxen sofort Erfolgskontrollen mit niedrigstem finanziellem Aufwand sehr sicher durchführen (Abb. 16), und umständliche und teure präoperative Planungen ent-fallen. Es ist im Gegenteil sogar so: Patienten mit ausreichendem Knochenangebot (vertikal > 12 mm, horizontal > 5mm), lassen sich mit KOS-Implantaten ohnehin leicht und si-cher bei transgingivaler Insertion versorgen. Patienten mit sehr reduzierten Knochenverhältnissen eignen sich auch mit konventionellen Systemen nicht für die navigierte Insertionen (die navigierte Insertion erspart bekanntlich keine Augmentation): Doch auch diesen Patienten konn-ten wir z. B. mit den grazilen KOS-Typen (3.0, 3.2) helfen, wobei der routinierte Operateur auch in diesen Fällen ein transgingivales Vorgehen wählen wird, während der we-niger sichere Zahnarzt eine minimale oder vollständige Aufklappung vornehmen wird. Kein Operateur würde bei extrem reduzierten Knochenverhältnissen auf navigierte Insertionstechniken mit laborgefertigten Schablonen ver-trauen.Bei sehr schmalem Kieferkamm können KOS-Implantate durchaus und ohne Nachteile für den Langzeiterfolg auch unter Bildung eines Mukoperiostlappens implantiert wer-den. Die Nachteile einer Aufklappung, nämlich u.a. das Auftreten eines „regional acceleratory phenomenons“, RAP, (Binderman et al., 2001; Yaffe et al., 1994) müssen hierbei nicht befürchtet werden, weil sich in diesen Fällen die beiden kortikalen Wände des Kiefers ohnehin beinahe berühren, kaum oder keine Spongiosa vorhanden ist und die Schraubenwindungen beidseits im vom RAP nicht be-troffenen kortikalen Knochen liegen können.Dass sie vor allem in der Altersgruppe der 65- bis 82-jäh-rigen Patienten (Tabelle 4) die besten Ergebnisse zeigt, macht sie zur Methode der Wahl vor allem bei dieser

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Page 7: ANWENDERBERICHT KOS-Implantatrekonstruktionen über .... Langzeit Studie Mander_Fabritius .pdf · Grundkriterien wie sofortige Immobilisierung der Implan- tatpfeiler und Definitivversorgung

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Patientenzielgruppe. Gerade im atrophischen Altersknochen wie auch in weitgehend zahnlosen Unter- und Oberkiefern empfiehlt sich daher die Verwendung KOS-Implan-tat-gestützter verblockender Totalbrückenkonstruktionen.Weiterhin eignet sie sich aufgrund des minimalinvasiven Vorgehens hervorragend für Patienten, die mit Blutgerinnungshemmenden Mitteln behandelt werden. In den meis-ten Fällen kann auf eine Erhöhung der Blutgerinnung nach Rücksprache mit dem be-handelnden Arzt verzichtet werden (Mander & Sipos-Jackel, 2007).

/// KONKLUSIONDas einphasige Kompressions-Implantationssystem KOS bietet für die betroffenen Pati-enten eine kostengünstige Alternative mit angenehm kurzen Behandlungszeiten, einer sicheren Sofort- und dauerhaften Langzeitversorgung (Abb. 17, 18) mit hoher und dauerhafter Lebensqualität.Das von uns bevorzugt verwendete Behandlungsverfahren mit KOS-Implantaten ist für Zahnärzte insbesondere deswegen leicht durchführbar, weil die einstückigen KOS-Im-plantate mit den für Zähne üblichen Techniken bedient werden können: mit normalen Abformmethoden und ohne kostspielige Übertragungselemente lassen sich zuverläs-sige Ergebnisse erzielen, wobei zugleich ein äußerst bestechendes Preis-Leistungs-Ver-hältnis erreicht wird.

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AUTORENDr. Werner ManderRainerstraße 36, A-5310 MondseeE-Mail: [email protected]

Dr. Thomas FabritiusTraunring 96, D-83301 Traunreut

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