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Das digitale Spital Hansjörg Herren Leiter Unternehmensentwicklung, GZO Spital Wetzikon, Schweiz 5. Juni 2019 I med.Logistica 2019 I Messe Leipzig auf dem Weg zum digitalen Krankenhaus Anwendungen und Erfahrungen

Anwendungen und Erfahrungen auf dem Weg zum digitalen ... · Patienten der Generation 60+ und Mitarbeitenden weigern sich umzustellen (verlangt parallel den ... die digitale Unterstützung

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Das digitale Spital

Hansjörg Herren

Leiter Unternehmensentwicklung, GZO Spital Wetzikon, Schweiz

5. Juni 2019 I med.Logistica 2019 I Messe Leipzig

auf dem Weg zum digitalen Krankenhaus

Anwendungen und Erfahrungen

Das digitale Spital

Inhalt

Seite 2

1. Das GZO Spital Wetzikon im Zürcher Oberland

2. Alte Welt, Neue Welt und das Unverzichtbare

3. Chancen und Gefahren der Digitalisierung

4. Vision und Zielsetzungen

5. Digitalisierungs-Strategie – drei Schritte

6. Drei aktuelle Projekt-Beispiele der Digitalisierung /

Automatisierung im Bereich Logistik an unserem Spital

7. Lessons Learned

Das digitale Spital

Seite 3

KSW

GZO

Triemli

Im Park

Männedorf

KSS

Uster

Lachen

Uznach

Spitäler

Thurgau Bülach

Limi

USZ

KSSG

See-Spital

Hirslanden

Waid

Zollikerberg

Wil

Spitäler im Kanton Zürich

Das digitale Spital

Das GZO Spital Wetzikon in Zahlen 2017/18

Seite 4

950

Mitarbeitende

108

Jahre

15’000

Notfälle

145’000’000

Umsatz

5’990

Anästhesien

56’000

Patienten

174

Spitalbetten

900

Babies 5

OP-Säle

70

Lernende

Das digitale Spital

Schlafmedizin

Urologie

Schmerzmedizin

Traumatologie

Sportmedizin

Radiologie und Diagnostik

Pneumologie

Physiotherapie

Kinderarztpraxis

Kinderwunsch

Notfallstation

Nuklearmedizin

Onkologie

Orthopädie

Palliative-Care

Medizinisches Zentrallabor

Gastroenterologie Geburtshilfe

Gynäkologie

Hämatologie Hausarzt-Notfallpraxis

Infektiologie

Kardiologie Forschung und Lehre

Ernährungsberatung

Endokrinologie und Diabetologie

Senologie

Bauch- und Brustkorb-Chirurgie

Adipositas-Chirurgie Anästhesie

Pränatale Diagnostik

Rhythmologie

Nephrologie und Dialyse

GZO Leistungs-Spektrum

Das digitale Spital

Entwicklung zum Wohle unserer Patienten

Seite 6

1

2 3

4

5 6

Zuweiser

Mitarbeiter Bau

Kooperationen

Abteilungen Digitalisierung

Das digitale Spital

Seite 7

Strategische Ziele 2025

integriertes

Zuweiser-

Manage-

ment

gezieltes

Fachkräfte-

und Talent-

management

hoch-

performante

innovative

Infrastruktur

Zukunfts-

orientierte

Spitalkooper-

ationen

Ausschöpfen

des Markt-

potentials und

Gewinnung

neuer

Marktanteile

konsequente

Prozess-

optimierung

und

Digitalisierung

1 2 4 5 6 3

Das digitale Spital

Seite 8

Wir verlassen die »alte Welt«…

Das digitale Spital

Seite 9

…wagen Schritte in die »neue Welt«

Das digitale Spital

Seite 10

…leben in der Zwischenzeit

Das digitale Spital

Seite 11

…und halten fest am Unverzichtbaren

Das digitale Spital

Analyse der Vor- und Nachteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Vorteile / Chancen

• Transparenz

• Schneller, gleichzeitiger Zugriff auf

Informationen

• Prozess- und Ablaufverbesserungen

• Produktivitätszunahme

• Mehr Zeit für den direkten

Patientenkontakt

• Grosses Datenvolumen, dass sich

auswerten lässt.

• Qualitätssteigerung aufgrund der

Eliminierung von Doppelspurigkeiten

und Reduktion von «Medienbrüchen»

• Erhöht Arbeitsplatzattraktivität für MA

Seite 12

Nachteile / Gefahren

• Nicht durchgängige Akzeptanz bei

Patienten der Generation 60+ und

Mitarbeitenden weigern sich

umzustellen (verlangt parallel den

analogen Weg)

• System-Dschungel Überforderung

• Trotz Produktivitätszunahme wird die

gewonnene Zeit nicht in den direkten

und persönlichen Patientenkontakt

investiert

• Datenmissbrauch aufgrund der

Zugänglichkeit

Das digitale Spital

Seite 13

Vision, Zielgruppen und Ziele

Das digitale Spital

Wir sind 2025 ein durchgängig digital

funktionierendes Spital.

Nur noch wenige, ausgewählte

Informationen sind analog verfügbar.

Seite 14

Vision

Das digitale Spital

Seite 15

Bis 2025 wollen wir unsere Haupt-Prozesse

konsequent analysiert, optimiert, visualisiert

und digitalisiert haben. Das Endprodukt ist

ein effizientes und effektives

papierloses Spital.

Strategisches Ziel

Das digitale Spital

Seite 16

Haupt-Zielgruppen und Prozesse

Patient

Zuweiser

Mitarbeiter

Externe Dienstleister

Prozesse

Das digitale Spital

Seite 17

Mitarbeiter-Zielbild

Die Mitarbeitenden schätzen, …

• …das auf sie zugeschnittene

persönliche Portal, auf das sie jederzeit

und an jedem Ort komfortabel Zugriff

haben.

• …die automatisierte Bewirtschaftung

von Medikamenten, Material,…

• …die digitale Unterstützung bei der

Kommunikation und Patienten-

disposition

• die digitale Unterstützung zur Steigerung

der Patientensicherheit z.B. bei

Blutentnahme etc.

Foto: mtmtv.info

Das digitale Spital

Digitalisierungs-Strategie

Quelle: Marcus Hintze und Dr.-Ing. Sebastian Wibbeling, Fraunhofer Institut DE, 2016

Die Herausforderung

für Spitäler liegt

darin, ein

strategisches

Konzept für den Weg

zum Krankenhaus

4.0 zu entwickeln

Das digitale Spital

Digitalisierungs-Strategie

Die Herausforderung für Spitäler liegt darin, ein strategisches

Konzept für den Weg zum Krankenhaus 4.0 zu entwickeln:

Schritt 1:

Potentialanalyse des derzeitigen Digitalisierungsstands

Schritt 2:

Aus den Erkenntnissen heraus werden die derzeitig grössten

Handlungsfelder und Potenziale definiert und in das strategische

Grundgerüst zur Weiterentwicklung des Spital 4.0 eingebettet.

Schritt 3:

Entwicklung hybrider Produkt- und Dienstleistungskombinationen auf dem

Weg zum Krankenhaus 4.0.

Quelle: Marcus Hintze und Dr.-Ing. Sebastian Wibbeling, Fraunhofer Institut DE, 2016

Das digitale Spital

Schritt 1: Potentialanalyse des derzeitigen Digitalisierungsstands

GAP?

Strategie

Das digitale Spital

Schritt 2: Wichtigste Handlungsfelder eruieren

Pa

tie

nt

Zu

we

iser

Mit

arb

eit

er

Lie

fera

nte

n

Pro

zesse

1. Neubau medizinisches Dossier (Repository) x x x x x

2. Neubau administratives Dossier (Repository) x x x x

3. Bereinigung der Stammdaten, Rollen & Rechte x x x x x

4. Erneuerung der medizinischen Applikationen x x x x x

5. Patienten-Applikationen / -Plattformen x x

6. Mitarbeiter-Applikationen / -Plattformen x x

7. Zuweiser-Applikationen / -Plattformen x X

8. Lieferanten-Applikationen / -Plattformen x x

Strategie

Das digitale Spital

Schritt 3: Produkte-Implementierung

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

KIS (Phönix)

PACS

Navision

Nationale

Elektronische

Patienten-Daten-

Plattform

Integration

bestimmter,

ausgewählter

Patienten-Daten

(EPD-Repository)

Patientendossier

(EPD-App)

Neubau eines zentral verwalteten

Daten-Containers (Dossier) zur

Spiegelung aller Spital-Daten

«Mutterdatenbank»

Einbindung

bewährter

E-Health-Apps

und Systeme

Strategie

Das digitale Spital

Schritt 3: Produkte-Implementierung

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

Phönix

PACS

Navision

Zuweiser

Patient Mitarbeiter

Lieferant

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

KIS (Phönix)

PACS

Navision

Nationale

Elektronische

Patienten-Daten-

Plattform

Integration

bestimmter,

ausgewählter

Patienten-Daten

(EPD-Repository) Patientendossier

(EPD-App)

Strategie

Neubau eines zentral verwalteten

Daten-Containers (Dossier) zur

Spiegelung aller Spital-Daten

«Mutterdatenbank»

Das digitale Spital

Beispiel 1: Produkte-Implementierung

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

Phönix

PACS

Navision

Zuweiser

Patient Mitarbeiter

Lieferant

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

KIS (Phönix)

PACS

Navision

Nationale

Elektronische

Patienten-Daten-

Plattform

Integration

bestimmter,

ausgewählter

Patienten-Daten

(EPD-Repository)

Strategie

Neubau eines zentral verwalteten

Daten-Containers (Dossier) zur

Spiegelung aller Spital-Daten

«Mutterdatenbank»

I Projekt «Insight»

Patienten-Prozess-

Leitsystem

Das digitale Spital

Spital 4.0 am Beispiel des Projekts «Insight», dem digitalen Patienten-Prozessleitsystem

Seite 25

analog

• Information ist nur an einem Ort

verfügbar und editierbar

• Es gibt keine History

• Lesbarkeit teils erschwert

• Information wird per Telefon an

andere Beteiligte weitergegeben

• Bindet Personalressourcen

digital

• Daten stehen allen Beteiligten in

Echtzeit zur Verfügung –

ortsunabhängig

• Verlauf lässt sich nachvollziehen

• Individueller Informations-

austausch wird massiv reduziert

• Führt zu grosser Zeitersparnis

I

Das digitale Spital

Gestern: Patientendisposition am Telefon und am runden Tisch

Seite 26

I

Das digitale Spital

Heute: Bettenanfrage erfolgt digital via Insight

Seite 27

I

Einsparung von 400 Arbeitsstunden alleine für die Organisation

der Patientenverlegungen.

Das digitale Spital

Dispo

Patientenaufnahme Arzt

Bettenstation

15 sec

20 sec

45 sec

20 sec

15 sec

30 sec

30 sec

x 2

-----------

5:50 min

Analoger Prozess (Telefon)

Notfall

Das digitale Spital

Notfall

Dispo

Patientenaufnahme Arzt

Bettenstation

---------

15 sec

Digitaler Prozess (Insight) I

Das digitale Spital

Beispiel 2: : Produkte-Implementierung

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

Phönix

PACS

Navision

Zuweiser

Patient Mitarbeiter

Lieferant

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

KIS (Phönix)

PACS

Navision

Nationale

Elektronische

Patienten-Daten-

Plattform

Integration

bestimmter,

ausgewählter

Patienten-Daten

(EPD-Repository)

Strategie

Neubau eines zentral verwalteten

Daten-Containers (Dossier) zur

Spiegelung aller Spital-Daten

«Mutterdatenbank»

L Projekt «Lag-Opt»

Automatisierte

Lagerbewirtschaftung

auf Stationen

Das digitale Spital

«Lag-Opt»: Test zweier automatisierter Lagerbewirtschaftungs-Lösungen auf ihre Praxistauglichkeit

Seite 31

Digitale Waagen-Systeme mit

Selbstüberwachung

Mittels Webapplikation/App

Bestände im Blick – automatisierter

Material-Nachschub

L

Das digitale Spital

Beispiel 3: Produkte-Implementierung

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

Phönix

PACS

Navision

Zuweiser

Patient Mitarbeiter

Lieferant

Bestehende

GZO-

Programme

wie:

KIS (Phönix)

PACS

Navision

Nationale

Elektronische

Patienten-Daten-

Plattform

Integration

bestimmter,

ausgewählter

Patienten-Daten

(EPD-Repository)

Strategie

Neubau eines zentral verwalteten

Daten-Containers (Dossier) zur

Spiegelung aller Spital-Daten

«Mutterdatenbank»

K Projekt «Klei-Au»

Automatisierte

Kleiderausgabe

Das digitale Spital

«Klei-Au»: Automatisierte Kleiderausgabe

Seite 33

1. UHF-Wäsche-Identifizierungs-Technik – „Pulklesung“ – liest ganzen

Schmutzwäschewagen

2. Identifikation mit dem Mitarbeiter-Ausweis am System – System kennt

Kleidergrössen und Bestand der bereits bezogenen Kleidungsstücke

3. Mittels „Pulklesung“ wird der Wäschebezug automatisch registriert

K

2. Check-in / Kleiderbezug 3. Check-out 1. Entsorgung

Das digitale Spital

>75% der Projekte bedienen das digitale Spital

Seite 34

KIS der Zukunft

Elektronisches

Diktiersystem

Elektronisches

Patienten-Dossier

Med. Dossier «Mutterdatenbank»

Automatischer

Medikations-

Prozess

Automatische

Berufskleider

Ausgabe Stammdaten-

Bereinigung

Automatisierte

Lagerbewirt.

Das digitale Spital

Lessons Learned

Seite 35

1. Digitalisierungs-Projekte sind in den seltensten Fällen

reine IT-Projekte. Es sind vielmehr Organisations-

Projekte mit integriertem Change-Management.

2. Es findet eine Kostenverlagerung von Personal zu

Technologie statt.

3. Die Finanzierung smarter Patientenplattformen und –

Applikationen dürfte sich langfristig rechnen, da diese

Zuweisern, Patienten, Mitarbeitende und Lieferanten

Grund und Anreiz bieten, dem Spital treu zu bleiben.

Das digitale Spital

Lessons Learned

Seite 36

4. Erfolgreiche Digitalisierung bildet nicht die bestehenden

Papierprozesse elektronisch ab, sondern nutzt die

Potentiale von neuer Technologie.

5. Die Technologie-Entwicklungen, die das Gesundheits-

wesen in den nächsten Jahren massgeblich prägen

werden, gehen weit über das papierlose Spital hinaus. Die

Themen Sensorik und Robotik sowie künstliche

Intelligenz haben uns erreicht und müssen in die

Zielsetzungen integriert werden.

Das digitale Spital

Danke für die Aufmerksamkeit!

Seite 37

Das GZO Spital Wetzikon 2025