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Arbeiten und Unterricht mit Großgruppen für DaF Lehrerfortbildungsseminar Goethe-Institut Rabat/Casablanca (21.-25.03.2011) Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

Arbeiten und Unterricht mit Großgruppen für DaF - … · Worauf es im DaF-Unterricht und beim Unterrichten mit großen Lernergruppen ankommt ... und Motivation der SchülerInnen

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Arbeiten und Unterricht mit Großgruppen für DaF

Lehrerfortbildungsseminar Goethe-Institut Rabat/Casablanca (21.-25.03.2011)

Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

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Inhalt

Arbeiten und Unterrichten mit Großgruppen (Problemfelder und Chancen)

Unterrichtsaspekte bei der Arbeit mit Großgruppen

Arbeits- und Sozialformen / Sitzordnung

Gruppeneinteilung (Methoden) und -prozesse

Gruppenarbeit nach dem 4-Phasen-Modell

Tipps für den Gruppenunterricht

Unterrichtsmaterialien

Methodenbox

Unterrichtsbeobachtung: Grammatik selbst entdecken (Arbeitsblatt)

Karikaturen

Aktives Lernen (Zitate)

Frontalunterricht – Schülerzentrierter Unterricht (Aufgabenblatt und Merkmale)

Microteaching (Arbeitsblatt)

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Lehrefortbildungsseminar „Arbeiten und Unterrichten mit Großgruppen“, GI Rabat/Casablanca (21.-25.03.2011). Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

Arbeiten und Unterrichten mit Großgruppen

Allgemeine Problemfelder Aus der Lehrerperspektive

• größere Heterogenität,

• unterschiedliche Niveaustufen, Lernstile,

• Anonymität,

• eine Tendenz zu vermehrt passivem

Lernverhalten,

• unterschiedliche Aufmerksamkeitsspannen

und eine größere Wahrscheinlichkeit des

Auftretens von Störungen,

• die Lerner haben wenig Chancen zu üben,

• die üblichen Methoden reichen nicht mehr

aus,

• der Unterricht ist schwer zu organisieren

• positives Lernklima und Kooperation

zwischen Lehrenden und Lernenden sind

erschwert,

• räumliche und zeitliche Situation ist

belastend,

• ein höherer Lehraufwand,

• Überlastung aufgrund der hohen Lernerzahl,

• der Lehrer kann im Unterricht nicht auf

jeden Lernenden eingehen,

• eine Vielzahl von Stimuli wahrnehmen und

verarbeiten,

• eine große Anzahl von Menschen

ansprechen, einbeziehen und ihren

Erwartungen gerecht werden,

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Quellen:

Günter Heitmann; Petra Jordan: Seminar Großgruppen. TU Berlin, 2002

Angelika Loo: Teaching and Learning Modern Languages in Large Classes. Aachen 2007

Hanns Petillon: Klassenfrequenz – Überlegungen zu einem systematischen Erklärungsansatz. In: K. Ingenkamp u.a. (Hg.): Klassengröße: Je kleiner desto besser?, 130-144. Weinheim 1985

Maßnahmen und Chancen im DaF-Unterricht mit Großgruppen

• Teilnehmeraktivierung mit mehr Interaktivität,

• abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung mit Methodenwechsel,

• Wechsel der Sozialformen und der Medien,

• verstärkte Fertigkeitsorientierung,

• Reduzierung des Grammatikunterrichts

• temporeiche Frage-Antwort- bzw. Aufgaben-Intervalle in kleineren Großgruppen,

• Fragen bzw. Übungen, die durch Aufzeigen entsprechender Kärtchen bearbeitet werden,

• kurze Paararbeit,

• „think-pair-share“-Technik, bei der eine Aufgabe zunächst allein bearbeitet, dann in Paararbeit besprochen und

schließlich in kleineren Gruppen/im Plenum ausgewertet wird,

• individuelle oder Gruppenbeiträge seitens der Lernenden – etwa Vorführung eines besonders gelungenen

Rollenspiels – in kleineren Großgruppen auch als Tafelarbeit,

• Sprachlernspiel oder Quiz, damit Üben, Vertiefen, Wiederholen abwechslungsreicher werden,

• Entspannungsübungen bzw. Übungen zur Energiegewinnung,

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Unterrichtsmaterialen und Themen

sind in der Regel für die Zielgruppe motivierend, wenn sie

authentisch, (relativ) aktuell und für die

SchülerInnen zugänglich sind,

einen Bezug zur eigenen Lebenssituation oder

zum künftigen Studium oder Beruf herstellen,

persönliche Betroffenheit hervorrufen,

durch die Gestaltung (Layout) Interesse erwecken,

...

(Quelle: Bimmel, 86)

Sozialformen (Plenum, Einzel-,

Partner- und Gruppenarbeit)

sollten beim Unterricht mit Großgruppen adäquat verteilt

werden und stets mit dem Lernziel korrespondieren.

Gruppenarbeit sollte mit dem Ziel (und nur dann)

durchgeführt werden, um

Informationslücken zu schließen,

Entscheidungen zu treffen,

gemeinsam (in der Kleingruppe) Probleme zu lösen,

ein Produkt zu erstellen (und ggf. zu präsentieren),

sich auszutauschen und die Gedanken und

Meinungen der MitschülerInnen kennenzulernen,

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Lerneraktivierung/Lerneraktivitäten

Die zentralen Fragen lauten: Wie kann die Eigeninitiative

und Motivation der SchülerInnen gefördert werden? Wie

stimuliert der Lehrende auch leistungsschwächere oder

desinteressierte SchülerInnen?

Aufgabenstellungen sollten klar formuliert sein,

Erfolgsaussichten müssen vorhanden sein (d.h.

keine Unter- oder Überforderung),

Allgemein gilt:

Lernstrategien sollten bewusst und immer wieder

im Unterricht vermittelt werden.

Schüleraktivierende Methoden frühzeitig einsetzen,

z.B. Lernen durch Lehren (LdL) etc.

Lernklima Ein positives Lernklima in der Klasse erzeugen Sie, indem Sie

die Lust am Lernen und Lehren vermitteln,

schülerzentrierten Unterricht anbieten,

die Reproduktion fachlichen Wissens reduzieren,

die SchülerInnen befähigen, - sich zu positionieren, - eigene Meinungen argumentativ zu vertreten, - miteinander zu „streiten“, - sich in andere Sichtweisen einzufühlen,

Teamfähigkeit der SchülerInnen üben,

den Unterrichtsraum ansprechend gestalten

(aktuelle Materialien auslegen, Plakate, Infowand),

Projektergebnisse im Raum einige Zeit belassen

oder auf den Gängen der Schule ausstellen,

Empathiefähigkeit zeigen,

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Quellen: Peter Bimmel, Bernd Kast und Gerd Neuner: Deutschunterricht planen (2003) Peter Bimmel und Ute Rampillon: Lernerautonomie und Lernstrategien (2000) Herbert Gudjohns: Handbuch Gruppenunterricht (1993) Bernd Janssen: Das Lernklima verbessern und den Unterricht lebendiger gestalten (2006). Siehe www.gew-nds.de/E_W/nov06/35_36.pdf

Rolle des Lehrenden

Bei einem schüler- und handlungsorientierten Unterricht stellt der Lehrende

die SchülerInnen in das Zentrum seiner

Unterrichtsplanung

und agiert während einiger Unterrichtsphasen im

Hintergrund,

Damit Lernen effektiv stattfinden kann, sollte der Lehrende die SchülerInnen mit einer methodischen Vielfalt für verschiedene Unterrichtsformen sensibilisieren. Der Lehrende ist für den Unterrichtsprozess

initiierend,

stimulierend,

regulierend,

bewertend.

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Arbeits- und

Sozialformen

Einzelarbeit

Partnerarbeit

Plenum

Gruppenarbeit

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„lehrerzentrierte Gruppensitzordnung“

Quelle: Heinz Klippert: Teamentwicklung im Klassenraum. Übungsbausteine für den Unterricht. 2010, S.54

Vorteile dieser Sitzordnung:

flexibel und leicht zu stellen

gewährt Blickkontakt zur Lehrerzone hin (nach vorne & seitlich)

SchülerInnen sind sich hinreichend nahe: kurze Distanz zu eigenen Gruppenmitgliedern

begünstigt rasches Stellen eines Stuhlkreises

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Gruppeneinteilung

Zufallsgruppen

Wahlgruppen

Nachbarschaftsgruppen

Zufallsgruppen empfehlen sich 1. bei einer Gruppenarbeit von

mittlerer Dauer (15 bis 30 Min.), 2. bei variabler Bestuhlung (leicht

bewegliche Stühle), 3. bei genügend Platz und

Bewegungsraum, 4. bei einer noch überschaubaren

Gruppengröße (max. 40 Sch.) 5. bei neuen Gruppen in der

Anfangsphase 6. bei schon länger bestehenden

Gruppen, um Untergruppen oder Isolationen zu überwinden.

Wahlgruppen empfehlen sich 1. wie Zufallsgruppen siehe 1. – 4. 2. bei Gruppen, die schon eine Zeit

lang zusammengearbeitet haben.

Nachbarschaftsgruppen empfehlen sich 1. bei einer kurzen Gruppenarbeit (bis 10 Min.), 2. bei allgemeiner Zeitknappheit (z.B. im

Rahmen einer Einheit von 45 oder 90 Min.), 3. bei fester Bestuhlung, 4. bei räumlicher Enge, 5. bei großen Gruppen.

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Phasen des Gruppenprozesses

Quelle: Abb. und Text nach Gislinde Bovet, Volker Huwendiek (Hg.): Leitfaden Schulpraxis, Berlin 1994, S. 134

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Gruppenarbeit nach dem 4-Phasen-Modell

Aufgabe (45 Min.)

Besprechen Sie bitte in Ihrer Gruppe, auf welche Aspekte es in den jeweiligen Phasen besonders ankommt.

Vergleichen Sie anschließend Ihre Ergebnisse mit den Informationen auf den Blättern „Gruppenarbeit im Unterricht (4 Phasen)“ und

„Tipps für den Gruppenunterricht“ (diese Blätter werden Sie gleich bekommen).

Erarbeiten Sie anschließend bitte anhand des ausgelegten Unterrichtsmaterials (nach Wahl) einen Ablaufplan zu den Phasen

„Vorbereitung“ und „Durchführung“ des Gruppenunterrichts und formulieren Sie einen genauen Arbeitsauftrag.

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Vorbereitungsphase

Durchführungsphase

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Arbeitsauftrag/Aufgabenstellung für die Gruppenarbeit

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Gruppenarbeit im Unterricht (4 Phasen)

Zusammenfassung nach Kersten Reich, Methodenpool; http://methodenpool.uni-koeln.de

DURCHFÜHRUNG

• Vereinbarung eines Regelkatalogs

• Festlegen der Teilverantwortlichkeiten der einzelnen

Mitglieder

• Einüben von Arbeitstechniken

• Lehrerrolle während der Gruppenarbeit beachten

• …

VORBEREITUNG

Leitfragen

• Ist das Thema für eine Gruppenarbeit geeignet?

• Soll die Aufgabe themengleich oder themendifferenziert

erarbeitet werden?

• Wie soll die Aufgabenstellung für die Gruppenarbeit

formuliert werden?

• Besitzen die SchülerInnen die für eine Gruppenarbeit

erforderlichen Voraussetzungen?

• Wie sollen die einzelnen Arbeitsgruppen gebildet werden?

• Sind die räumlichen und zeitlichen Voraussetzungen

geklärt? PRÄSENTATION/AUSWERTUNG

• schriftliche Ergebnismitteilung

• Wandzeitungen

• Infomärkte

• Expertenbefragung

• Collagen

• Film-/Video-/Hörszenen

• Mischgruppen: Gruppen-Experten

• Streitgespräch/Diskussion

• Szenen- oder Rollenspiel

• Ausstellung/Dokumentation

FEEDBACK/EVALUATION

• Bewusstmachen, was bei einer nächsten Gruppenarbeit Team und Beteiligte

besser machen wollen,

• über die erreichten Ergebnisse, die Phasen der Vorbereitung und der

Durchführung reflektieren und kommunizieren lassen (auf Inhaltsebene –

Beziehungsebene – sozialer Ebene), da die

• Bereitschaft zu Kommunikation und Kooperation und die Teamfähigkeit

dadurch gesteigert werden kann.

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Tipps für den Gruppenunterricht

W-Fragen

• Welches (Lern-)Ziel wird mit dem Gruppenunterricht verfolgt?

• Was beinhaltet der Arbeitsauftrag (klare Aufgabenstellung, Ziel, Zeitvorgabe, Zielformulierung etc.)?

• Welches Material steht zur Verfügung?

• Wie werden die Gruppen eingeteilt?

Aufgabentypen für den Gruppenunterricht

• Aufgaben mit Informationslücken

• Arbeitsaufträge, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen: geschlossene Arbeitsaufträge

• Arbeitsaufträge, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen: offene Arbeitsaufträge

• Freie Arbeitsaufträge

Baupläne für Arbeitsaufträge zur Gruppenarbeit

Leitfrage: Was sollen die SchülerInnen in der Gruppenarbeit tun?

Arbeitsaufträge können folgende Aufgaben beinhalten:

• Ordnen

• Vergleichen

• Probleme lösen

• Persönliche Erfahrungen austauschen

• Kreativ arbeiten

Quelle: Inge C. Schwerdtfeger (2001), Gruppenarbeit und innere Differenzierung. Fernstudieneinheit 29.

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©Hans Kossatz

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©Hans Kossatz

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©Hans Kossatz

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©Inge C. Schwerdtfeger: Gruppenarbeit und innere Differenzierung. Fernstudieneinheit 29 (2001), S. 145

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Schlaraffenland Es gibt ein fernes merkwürdiges Land, in das viele Leute gern auswandern wollten, wenn sie den Weg dahin wüssten. Wer das Land betreten will, muss sich erst durch einen großen Berg von Reisbrei durchessen. Danach sieht er wunderbare Dinge: Die Häuser sind aus Braten gebaut und die Dächer mit Pfannkuchen gedeckt. Die Gartenzäune bestehen aus warmen Würstchen. In den Bächen fließt Milch und am Rand der Bäche stehen Büsche, auf denen frische Brötchen wachsen. Aus den Brunnen fließt guter Wein, und die Steine auf dem Weg sind Käse. Tauben, Hühner und Gänse fliegen gebraten in der Luft herum und den Hungrigen gerade in den Mund hinein. Auch Schweinchen laufen herum, fertig gebraten zum Essen. Die Fische in den Seen sind schon gekocht oder gebraten und kommen ans Ufer, damit man sie leichter fangen kann. Es regnet nicht Wasser, sondern Honig, und es schneit Zucker. Die schönsten Kleider und Schuhe wachsen im Wald auf den Bäumen, man brauch sie nur herunter zu schütteln Was machen die Menschen im Schlaraffenland? Vor allem dürfen sie nicht arbeiten. Wenn jemand zu fleißig ist, muss er das Land wieder verlassen. Der Faulste wird König. Wer besonders lange schläft, wird dafür belohnt, und wer eine Lüge sagt, bekommt Geld dafür. Das Beste im Land aber ist ein Jungbrunnen, in dem alle alten Leute baden, um wieder jung zu werden. Wie schade, dass kein Mensch den Weg ins Schlaraffenland kennt.

©Rosemarie Griesbach: Deutsche Märchen und Sagen. Für Ausländer bearbeitet (2004)

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Methodenbox: Unterricht mit großen Gruppen

Think – Pair – (Square) – Share

1. Think!

Eine Frage wird gestellt und den SchülerInnen wird ein kurzer Moment gegeben, sich dar-

über Gedanken zu machen. Dieser Moment sollte zeitlich exakt begrenzt werden (z.B. 30

Sek.), was häufig den Effekt hat, dass die SchülerInnen sich ohne Verzögerung intensiver

auf die Frage konzentrieren. Beispiel: „Denkt bitte kurz über ein besonders schönes Erleb-

nis nach, dass ihr in der letzten Woche hattet.“

2. Pair!

Nach Ablauf der Zeit sollen sich die SchülerInnen mit ihrem Sitznachbarn austauschen,

woran sie sich erinnern können, bzw. welche Überlegungen sie gemacht haben. Sie haben

dafür wieder eine fixe Zeitspanne, je nach Anspruchsniveau der Frage. Beispiel: „Tauscht

euch bitte mit eurem Sitznachbarn über euer schönes Erlebnis aus.“

3. als Variation: Square!

Nach der Partnerphase und vor der Rückkehr ins Plenum können sich, je nach Zeitrahmen,

auch noch Vierergruppen bilden und das Thema vertiefen.

4. Share!

Nun wird durch Zufall ein/e SchülerIn ausgewählt um die Antwort auf die Frage zu geben.

Nutzt man regelmäßig den Zufall, ist relativ sicher, dass sich wenige bis keine SchülerInnen

zurücklehnen, weil jede/r mit der gleichen Wahrscheinlichkeit eine Antwort parat haben

sollte.

Absicht und Ziel

Geeignet für die Verbesserung von Ausdrucksfähigkeit und Kommunikation.

Geeignet für das aktive Rekonstruieren eines vorangegangenen Lernstoffes.

Entlastung für die SchülerInnen, die erkennen, dass sie durch Zusammenarbeit oder Ge-

spräch weiterkommen und nicht als Einzelne bloßgestellt werden

Aktive Beteiligung aller Lernenden

Methode für das bewusste Einüben von abwechselnd individuellen und kooperativen

Lernphasen („Sandwich-Prinzip“)

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Gruppenpuzzle

Jedes Gruppenmitglied liest die Informationen

zu einer Person durch, macht sich Notizen und

stellt sie anschließend der Gruppe vor. Alterna-

tiv: Jede Gruppe behandelt gemeinsam eine

Person und stellt diese dann im Plenum vor.

Pro-Kontra-Thesen

Ablauf

Jede Gruppe erhält eine Pro- oder eine Kontra-These. Diskussion in der Gruppe und weitere Argumente zur

Thesenkarte sammeln. Eine/n Gruppensprecher/in wählen. Die GruppensprecherInnen aller Gruppen bilden

jeweils zwei neue Gruppen und nehmen an einer (Fernseh-)Diskussion mit Moderation (Lehrer oder SchülerIn)

und Publikum (restliche SchülerInnen) teil.

Beispiele:

Thema: Heiraten

Pro Kontra

Heiraten ist eine gute Sache. Vor allem, wenn man

Kinder haben will. Die Ehe ist außerdem eine

Institution, die sehr wichtig für die Gesellschaft ist.

Heiraten ist out. Die Ehe tötet die Liebe und die

Romantik. Außerdem kann man sich nicht ein ganzes

Leben an eine Person binden.

Thema: Neue Technologien

Pro Kontra Neue Technologien sind nicht immer schlecht. Aber

einige Entwicklungen wie die Gentechnik, das Klonen

oder die Atomenergie sind so riskant und gefährlich,

dass man sie verbieten sollte.

Die Menschen haben immer Angst vor neuen

Technologien. Aber niemand kann technische

Entwicklungen stoppen. Und meistens profitieren wir

alle irgendwann davon.

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Redekette

Ablauf

Alle sitzen im Kreis. Lehrkraft formuliert einen offenen Impuls,

der themenbezogen zu einem Meinungsaustausch herausfor-

dert und ruft einen/eine Schüler/in. Diese/r ruft nach ih-

rer/seiner Antwort eine/n weitere/ n auf, so dass nach und nach

viele zu Wort kommen und zugleich entscheiden, an wen das

Rederecht weitergegeben wird.

Es ist zulässig, dass einige mehrfach das Wort ergreifen und sich

Äußerungen nicht auf den ursprünglichen Impuls, sondern un-

mittelbar auf Beiträge aus der Gruppe beziehen, so dass der

Meinungsaustausch die Qualität einer lebendigen Diskussion

annehmen kann.

Die Lehrkraft soll sich während der Redekette nicht zum Thema

äußern, aber auf die Einhaltung der Regeln achten und den rich-

tigen Zeitpunkt, die Redekette zu beenden, entscheiden. Die

Redekette begünstigt eine angenehme Atmosphäre, da alle im

Blickkontakt zueinander sind

Die Methode gibt der Gruppe Raum, Ausdruck und Beachtung

und eröffnet individuell die Chance, die eigene Meinung in einer

begrenzten Öffentlichkeit zu präsentieren und zugleich spontan

zu argumentieren. Für den Erfolg dieser aktivierenden Methode

ist entscheidend, dass der Ausgangsimpuls – häufig eine Frage –

klar verständlich sowie hinreichend offen ist und dass die Ver-

fahrensregeln beachtet werden.

Gleich und gleich…

Die SchülerInnen gehen durch den Raum und

sortieren sich auf Kommando nach Kriterien, die

der Lehrende vorgibt, z.B.: Augenfarbe, Ge-

burtsort, Geburtsmonat, Schuhgröße…

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Gruppenschreibgespräch: Meinungen schriftlich formulieren und

kommentieren

Ablauf

Auf den Gruppentischen liegt ein großes Plakat. In der Mitte steht eine

herausfordernde Frage, eine provokante Aussage oder ein Kurztext, der

Betroffenheit auslösen kann. Die Gruppen können dasselbe oder verschie-

dene Themen erhalten. Alle Gruppenmitglieder sollen zunächst schwei-

gend ihre Meinung notieren. Anschließend gehen die SchülerInnen um

ihren Gruppentisch herum und sollen die Beiträge der anderen schriftlich

und schweigend kommentieren.

Alternativ: Vierergruppen bilden. Die SchülerInnen sitzen an den vier Sei-

ten des Tisches. In der Mitte des Tisches liegen zwei miteinander verbun-

dene DIN-A3-Bögen. Die gesamte Fläche wird durch zwei Diagonale in vier

Sektoren aufgeteilt, so dass alle zunächst ihre Meinung in ihren Sektor

schreiben. Anschließend wird die Schreibfläche nach und nach um 90 Grad

gedreht, so dass die Lernenden ihre Kommentare zu den vorliegenden

Meinungsäußerungen eintragen können, ohne ihren Platz verlassen zu

müssen. Wenn die Schreibfläche um 360 Grad gedreht wurde, haben alle

wieder jenen Sektor vor sich liegen, in dem sie ihre erste Meinungsäuße-

rung niedergeschrieben haben.

Am Ende münden beide Varianten des Schreibgespräches in eine freie Ge-

sprächsphase in den Gruppen, anschließend sollte eine Erörterung im Ple-

num stattfinden. Diese Methode ist sehr schülerzentriert und kann alle

gleichzeitig aktivieren, die eigene Meinung in einer Kultur der Stille schrift-

lich zu formulieren und sich gegen kritische Fragen und Einwände zu be-

haupten. Das Einfühlungsvermögen in andere Sichtweisen und die Bereit-

schaft zur Toleranz werden gestärkt.

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Quellen:

www.lehrerfortbildung-bw.de

www.ludolingua.de

www.schuelerecke.net

Bernd Janssen (2006): Das Lernklima verbessern und den Unterricht lebendiger gestalten.

(www.gew-nds.de/E_W/nov06/35_36.pdf)

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Fotoklick

Bei diesem Spiel wird der Raum einmal anders wahrgenommen.

Gespielt wird in Paaren, wobei der ganze Raum oder das ganze Haus genutzt

werden.

Beschreibung: Ein/e Schüler/in schließt die Augen. Sie ist die “Kamera”. Der/die

Partner/in (Fotograf) führt diese Person vorsichtig durch den Raum und positio-

niert sie vor ausgewählten Objekten (Fotomotiven). Der Fotograf richtet den

Kopf in die Richtung des Ausschnitts aus, den er fotografieren möchte. Mit ei-

nem Fingerdruck auf den Rücken wird die Blende geöffnet, d.h. die Kamera öff-

net die Augen, wenn sie den Fingerdruck spürt und schließt sie wieder, wenn

der Fingerdruck nachlässt. Da die Lichtverhältnisse im Raum nicht so gut sind

und die Kamera keinen Blitz hat, sollte die Blende nicht zu kurz geöffnet werden

(ca. 2 Sek.). Dann sucht der Fotograf mit seiner Kamera das nächste Motiv. Nach

einer gewissen Anzahl von Fotos werden die Rollen gewechselt. Danach erfolgt

ein kurzer Austausch zwischen den Paaren.

Anschließend können die gemachten Fotos bzw. die Lieblingsfotos noch mal in

der Gesamtgruppe gesammelt und/oder beschrieben werden.

Variante: das Lieblingsfoto wird anschließend entwickelt (auf einem Blatt Papier

gemalt). In einer Ausstellung erklärt jeder sein Lieblingsfoto.

Anmerkungen: Die bildhafte Beschreibung des Spiels erleichtert die Durchfüh-

rung. Auch kann man z.B. sagen, dass die Kamera sehr teuer ist und die Fotogra-

fen sehr gut auf sie aufpassen müssen. (Wie bei jedem Blindenspiel müssen die

Führenden verantwortungsvoll mit den Blinden umgehen). Das Spiel ist sehr

entspannend und voller Überraschungen. Auch SchülerInnen, die nicht gerne

blind sind, lassen sich darauf ein, da man immer wieder die Augen öffnen kann.

Das Spiel erfordert so gut wie keine Vorbereitung (evtl. muss Platz geschaffen

werden), ist in kurzer Zeit (ca. 15 Minuten) und in jedem Niveau spielbar.

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Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

Beobachtung eines schülerzentrierten Unterrichts

Thema der Stunde: Grammatik selbst entdecken – Das Partizip Präsens

Lernziel: Die Lernenden können sich selbständig mit einer neuen Struktur auseinanderset-

zen, ihre Regel/Gesetzmäßigkeit erkennen, in Übungen reproduktiv anwenden und die Er-

gebnisse präsentieren.

Was hat die Lehrerin bereits vor der Stunde vorbereitet?

Wie lauten die Arbeitsaufträge?

Mit welchen Materialien/Hilfsmitteln arbeiten die SchülerInnen?

Welche Sozialform(en) kommt (kommen) zum Einsatz?

Welche Aktivitäten werden bei den SchülerInnen ausgelöst?

Wie empfinden Sie das Lernklima?

Welche Rolle nimmt die Lehrerin während der Unterrichtsstunde ein?

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Wenn alles schweigt und

einer spricht,

so nennt man dieses

Unterricht.

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Erzähle mir, und ich

vergesse.

Zeige mir, und ich erinnere.

Lass es mich tun, und ich

lerne.

Konfuzius

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Ich unterrichte meine

Schüler nie;

ich versuche nur,

Bedingungen zu schaffen,

unter denen sie lernen

können.

Albert Einstein

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Man kann einen Menschen

nichts lehren,

man kann ihm nur helfen, es

in sich selbst zu entdecken.

Galileo Galilei

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Einen jungen Menschen

unterrichten heißt nicht,

einen Eimer füllen, sondern

ein Feuer entzünden.

Aristoteles

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Und was ist Ihre Meinung?

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Frontalunterricht schülerzentrierter Unterricht

Lehrervortrag Schüleraktivität

zuhören

zusehen

mitschreiben

planen

durchführen

sprechen

experimentieren

erkunden

gelenktes Lesen, Schreiben, Sprechen Selbstständiges Handeln in allen Bereichen

Wissensvermittlung

Reproduktion

Wissenserwerb durch eigenes Tun

Leistungsorientierung Produktion frei von Zwängen

Fremdkontrolle Selbstkontrolle

„Kopf“ „Kopf und Hand“

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Lehrerfortbildungsseminar „Arbeiten und Unterrichten mit Großgruppen“, GI Rabat/Casablanca (21.-25.03.2011)

Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

Suchen Sie bitte im Kursbuch Themen aktuell 1 oder 2 nach einer (oder mehreren)

Übung(en), die Ihrer Ansicht nach einen lernerzentrierten und handlungsorientier-

ten Unterricht unterstützt (unterstützen). Beschreiben Sie bitte dazu kurz Lernziel

und die im Kursbuch vorgeschlagene Methode.

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Lehrerfortbildungsseminar „Arbeiten und Unterrichten mit Großgruppen“, GI Rabat/Casablanca (21.-25.03.2011)

Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

Microteaching

1. Wählen Sie bitte mit Ihrer Gruppe aus einer Lektion des Lehrwerks Themen aktuell 1

oder 2 ein Thema (einen Text, ein Bild, eine Übung etc.) aus, das sich Ihrer Ansicht

nach für einen handlungsorientierten und schülerzentrierten Unterricht eignet.

2. Erarbeiten Sie anschließend einen kurzen Unterrichtsplan zur Vorbereitung, Durch-

führung und Präsentation einer Gruppenarbeit zum gewählten Thema aus der Lekti-

on, indem Sie das Material, die Sozialform(en), die Lerneraktivitäten, das Lernklima

und die Rolle des Lehrenden berücksichtigen. Tragen Sie bitte die wichtigsten Aspek-

te in die Tabelle (s.u.) ein.

3. Formulieren Sie bitte möglichst genau die Arbeitsaufträge für die SchülerInnen. (Sie

erleichtern sich diese Arbeit, indem Sie vorher das (die) Lernziel(e) der geplanten Un-

terrichtsphase beschreiben).

4. Stellen Sie (ein Mitglied Ihrer Gruppe) bitte die Vorbereitungsphase – Ansprache an

die SchülerInnen, Verteilen von Arbeitsaufträgen etc. – in Form des Microteaching

(Lehrversuch) im Plenum vor.

Vielen Dank!

Das Microteaching-Modell besteht aus folgenden Elementen:

Verringerung der „SchülerInnen“-Zahl“

Verkürzung der Unterrichtszeit (ca. 10 Minuten)

Einschränkung des Lernstoffs

Konzentration auf eine Lehrfertigkeit/einen Aspekt von Lehrverhalten

Zum Ablauf des Microteaching folgende Hinweise:

Situieren Sie bitte ihren Lehrversuch, d.h. teilen Sie uns die Ausgangslage mit, d.h.

was geschah vorher, was haben die Schüler bereits gemacht/gelernt/erfahren etc.

Nach Ende Ihres Microteaching dürfen Sie zuerst Ihre geleistete Arbeit einschätzen.

Dann dürfen sich die „SchülerInnen“ äußern.

Und schließlich dürfen auch die anderen Beobachter zu Wort kommen.

Generell gilt: Zunächst kommen positive Rückmeldungen, anschließend darf man

auch gerne Änderungsvorschläge machen.

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Lehrerfortbildungsseminar „Arbeiten und Unterrichten mit Großgruppen“, GI Rabat/Casablanca (21.-25.03.2011)

Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

Gruppenunterricht Vorbereitung Durchführung Präsentation

Material/ Thema

Sozialformen

Lerneraktivitäten

Lernklima/ Lernumgebung

Rolle des Lehrenden

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Lehrerfortbildungsseminar „Arbeiten und Unterrichten mit Großgruppen“, GI Rabat/Casablanca (21.-25.03.2011)

Seminarleiter: Dr. Markus Winkler (Berlin)

Beobachtungsbogen: Verlauf der handlungsorientierten Unterrichtsphase (Microteaching)

Was hat Ihnen an der beobachteten Unterrichtsphase (Vorbereitung zur Gruppenarbeit)

besonders gut gefallen, so dass Sie es selbst gerne nachahmen oder ausprobieren würden?

Was ist Ihnen an der beobachteten Unterrichtsphase unklar, so dass Sie von der oder dem

Lehrenden (L) gerne weitere Auskünfte hätten?

Welche Fragen würden Sie gerne an L stellen?

Zu welchen Aspekten oder Situationen der beobachteten Unterrichtsphase fallen Ihnen

konkrete Vorschläge ein, wie man es variieren oder anders machen könnte?