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Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und –gestaltung e.V. · Postfach 13 02 45 · 50496 Köln Stand: Herbst 2002 Arbeitsgruppe „Gesundheit hat Zukunft“: Ziele für das Kindes- und Jugendalter: Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen Zwischenergebnisse Vorsitz: Thomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.V.

Arbeitsgruppe „Gesundheit hat Zukunft“: Ziele für das ...€¦ · Prof. Dr. Dr. Wilhelm Kirch, TU Dresden Steffi Köhler, Kultusministerium Sachsen-Anhalt Dr. Peter Krawczack,

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Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und –gestaltung e.V. · Postfach 13 02 45 · 50496 Köln Stand: Herbst 2002

Arbeitsgruppe

„Gesundheit hat Zukunft“:

Ziele für das Kindes- und Jugendalter: Ernährung, Bewegung,

Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen

Zwischenergebnisse

Vorsitz:

Thomas Altgeld,

Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.V.

2

Mitglieder

Thomas Altgeld, Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.V. (Vorsitz)

Dr. Sibylle Angele, GVG

Sibylle Becker, AOK-Bundesverband

Prof. Karl Bergmann, Robert Koch-Institut

Ute Brasseit, Medizinische Hochschule Hannover

Dr. Justina Engelbrecht, Bundesärztekammer

Dr. Dagmar Hutzler, Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e.V.

Prof. Dr. Dr. Wilhelm Kirch, TU Dresden

Steffi Köhler, Kultusministerium Sachsen-Anhalt

Dr. Peter Krawczack, Gesundheitsamt der Stadt Düsseldorf

Hannes Lachenmair, Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen e.V., München

Prof. Dr. Eva Luber, Hochschule Magdeburg-Stendal

Patricia Lüning-Klemm, Bundesverband der Unfallkassen e.V.

Marsen-Storz, Gisela, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Dorle Miesala-Edel, Bundesministerium für Gesundheit

Hartwig Möbes, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Karin Niederbühl, Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V.

Dr. Elke Opper, Institut für Sportwissenschaft der TU Darmstadt

Prof. Dr. Peter Paulus, Institut für Psychologie, Universität Lüneburg

Barbara Philippi, GVG

Dr. Gabriele Windus, Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales

Dr. Matthias Wismar, Medizinische Hochschule Hannover

3

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung......................................................................................................................5

1.1 Vorgehensweise der AG 7 .......................................................................................6

1.2 Konkretisierungsschema ..........................................................................................8

1.3 Ziele .......................................................................................................................10

1.4 Teilziele und Teilzielsystematik im Überblick ......................................................11

2. Ziele, Teilziele und Maßnahmen nach Settings..........................................................13

4

Tabellenverzeichnis

Teilziele und Teilzielsystematik ..........................................................................................12

Ziel 1: Ein gesundes Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen wird

gefördert, Fehl-, Über- und Unterernährung sind reduziert, Setting Familie

und Freizeit ............................................................................................................14

Ziel 2: Motorische Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen sind gestärkt,

Bewegungsmangel ist reduziert, Setting Familie und Freizeit ..............................15

Ziel 3: Fähigkeiten zur Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen sind

gestärkt, negative Stressfaktoren reduziert, Schutzfaktoren gefördert, Setting

Familie und Freizeit ...............................................................................................16

Ziel 4: Ein gesundes Ernährungsverhalten bei Kindern wird gefördert, Fehl-, Über-

und Unterernährung sind reduziert, Setting KiTa..................................................17

Ziel 5: Motorische Fähigkeiten bei Kindern sind gestärkt, Bewegungsmangel ist

reduziert, Setting KiTa...........................................................................................18

Ziel 6: Fähigkeiten zur Stressbewältigung bei Kindern sind gestärkt, negative

Stressfaktoren reduziert, Schutzfaktoren gefördert, Setting KiTa........................19

Ziel 7: Ein gesundes Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen wird

gefördert, Fehl-, Über- und Unterernährung sind reduziert, Setting Schule..........20

Ziel 8: Motorische Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen sind gestärkt,

Bewegungsmangel ist reduziert, Setting Schule....................................................21

Ziel 9: Fähigkeiten zur Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen sind

gestärkt, negative Stressfaktoren reduziert, Schutzfaktoren gefördert, Setting

Schule.....................................................................................................................22

Ziel 10: Die Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung in der KiTa, in der

Schule und in Familie und Freizeit sind optimiert.................................................23

5

1. Einleitung

Kinder und Jugendliche stellen eine Bevölkerungsgruppe dar, bei der gesundheitsgefährdende Ver-

haltensweisen entscheidend geprägt werden und bei denen der Aufbau von Gesundheitsressourcen

für das spätere Gesundheits- und Krankheitsverhalten eine wichtige Rolle spielt. Maßnahmen zu

Verbesserungen der gesundheitlichen Lage und des Gesundheitsverhaltens von Kindern und Ju-

gendlichen, die in den Lebensumfeldern Kindertagesstätten, Schulen und der Familie ansetzen,

würden annähernd ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland betreffen.1

Die Themen Bewegung, Ernährung und Stress können zu den "gesundheitsrelevanten Verhaltens-

weisen" gezählt werden, die bereits im Kindes- und Jugendalter zu wichtigen Risikofaktoren für das

Auftreten von Zivilisationskrankheiten im späteren Alter werden können (Herz-

Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen, Adipositas und Folgekrankheiten u.a.) – denjenigen

Krankheiten, die als die zentralen Todesursachen des Erwachsenenalters gelten. Die Herausbildung

dieser Verhaltensweisen beginnt frühzeitig in der Kindheit und Jugend und steht in engem Zusam-

menhang mit Problemen der Sozialisation.

Das Essverhalten des Menschen unterliegt einer soziokulturellen Prägung, die mit der Geburt be-

ginnt. Die Entscheidung, was gegessen wird, hängt entscheidend vom Angebot an Nahrungsmitteln,

den familiären Gewohnheiten und dem sich ständig verändernden Wissen um eine gesunde Ernäh-

rung ab. Ein großer Teil von Gesundheitsproblemen und Krankheiten in Deutschland ist auch ernäh-

rungsbedingt und betrifft bereits das Kindes- und Jugendalter. So ist Über- und auch Untergewicht

bei Kindern ein weit verbreitetes Problem.

Grundlage erfolgreicher Intervention muss ein ganzheitlicher gesundheitlicher Anspruch, d. h. ein

Körper, Geist und Seele als eine Einheit definierender Ansatz sein, in Anlehnung an den Gesund-

heitsbegriff der WHO. Deshalb muss ein ganzheitliches Konzept der Gesundheitsförderung mit ei-

nem integrierten Ansatz die Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung, der Bewegung

und zur Stressbewältigung in einer Umsetzungsstrategie zusammenführen. Denn alle drei Hand-

lungsfelder beeinflussen sich gegenseitig. Die Ernährung liefert Nährstoffe und Energie für den

Alltag, für Freizeit und Sport. Die Bewegung wiederum hat Einfluss auf das Ernährungsverhalten.

1 In der Bundesrepublik Deutschland hatte die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen bis unter 18 Jahren im

Jahre 1999 einen Anteil von 19 % an der Gesamtbevölkerung, davon waren 14,6 % (11.994.856) Kinder im Alter

6

Bei Bewegung steigt der Energieverbrauch. Außerdem unterstützt Bewegung den Stressabbau,

erhöht die Stresstoleranz und reduziert die Stressanfälligkeit (aber Bewegung in Zusammenhang mit

Leistungsdruck kann auch Stress erzeugen). Dies sind nur einige Beispiele für die engen Zusam-

menhänge zwischen den Bereichen.

Die Effektivität rein kognitiv ausgerichteter Wissensvermittlung über Gesundheit und Krankheit ist

gerade bei Kindern und Jugendlichen stark umstritten. Sie führt keineswegs immer zu verändertem

Gesundheitsverhalten („Kognitive Dissonanz“, Auseinanderfallen von Wissen und Handeln). Zu

den erfolgreicheren Konzepten bei Kindern und Jugendlichen zählen daher neben den sog. „Inte-

grierten Ansätzen“ u.a. Setting-Ansätze, das Konzept der Lebensweisen („Lebensstilkonzept“),

Elemente des „Empowerment“-Ansatzes, problemzentrierte und ressourcenorientierte Ansätze

(„Neue Prävention“) oder Ansätze der Kompetenzförderung.2

Da das Bewegungsverhalten sowohl das Ernährungsverhalten als auch die Stressbewältigung positiv

beeinflusst, spielt Bewegung eine wichtige Rolle bei der Gesundheitsförderung von Kindern und

Jugendlichen. Insbesondere für Kinder gilt, dass sie einen Bewegungsdrang und Freude an der Be-

wegung haben. Sie erforschen ihre Umwelt und sie entwickeln ihr Gleichgewicht, indem sie sich

selbst und ihren Körper spüren. Intelligenz und kognitive Fähigkeiten werden entscheidend durch

die Bewegung und Bewegungsmöglichkeiten gefördert. Anfänglich steht bei jedem kindlichen Ler-

nen das Handeln, die Aktion im Vordergrund. Physische Lernerfahrungen sind Voraussetzung für

Reflektions- und Abstraktionsprozesse. Erst im Laufe der weiteren Entwicklung rücken kognitive

Prozesse vermehrt in den Vordergrund.

1.1 Vorgehensweise der AG 7

Bei der Entwicklung und Diskussion von Zielen, Teilzielen und Maßnahmen zum Thema „Ernäh-

rung, Bewegung und Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen“ durch die AG 7 wurde

deutlich,

- dass die drei thematischen Komponenten (Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung) aus den o.g.Gründen eng miteinander verknüpft sind. Eine ganze Reihe der von der AG identifizierten Teilziele undMaßnahmen lassen sich entweder allen drei oder zwei der thematischen Komponenten zuordnen.

von 0 bis unter 14 Jahren und 4,4 % (3.646.867) Jugendliche im Alter von 14 bis unter 18 Jahren (Quelle: Stati-stisches Bundesamt 2001: Statistisches Jahrbuch, Kap. 3.9 Bevölkerung nach Altersgruppen)

2 Kompetenzfördernde Ansätze zielen auf Stärkung der Gesundheitskompetenz durch die Vermittlung von ge-sundheitsbezogenem Wissen, die Motivation zu gesundheitsförderlichem Verhalten und das Einüben von ge-sundheitsgerechtem Handeln.

7

- dass die bevölkerungsgruppen-orientierte Entwicklung des Zielthemas – so wie es im Arbeitsausschussbeschlossen wurde – eine angemessene Herangehensweise darstellt. Diese Herangehensweise muss sichin der Konkretisierung der Ziele, Teilziele und Maßnahmen niederschlagen.

Vor diesem Hintergrund erwies es sich als angemessen, das Setting als Dreh- und Angelpunkt der

Konkretisierung und Zielsystematik zu wählen. Als relevante Settings wurden die Kindertagesstät-

ten (KiTa), die Schule, sowie Familie und Freizeit identifiziert.

Das Setting-Konzept bezeichnet mehr als den Interventionsort oder den Ort, an dem die Zielgruppe

erreicht werden kann. Es geht vielmehr um die gesundheitsförderliche Aneignung und Gestaltung

der Lebensräume und die gesundheitsförderliche Entwicklung individueller Lebensperspektiven und

Eigenverantwortung der Kinder und Jugendlichen. Dies erfolgt mit der Unterstützung von Multipli-

katoren, Kooperationspartnern und den politisch, administrativ und finanziell zuständigen Akteuren,

Trägern und Behörden.

Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung bei Kinder und Jugendlichen ist ein facettenreiches

Thema, das sich zudem über Altersgruppen mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und Möglich-

keiten der Ansprache und Erreichbarkeit erstreckt. Um sich nicht in Einzelmaßnahmen zu verlieren,

hat die AG es als notwendig erachtete, eine „Vision“ zu entwickeln, die, wenn auch abstrakt, das

weitere Vorgehen der AG anleitete und als roter Faden diente.

Die „Vision“ schließt nahtlos an die Grundsätze von gesundheitsziele.de an. gesundheitsziele.de ist

outcome-orientiert und stellt die „Verbesserung der Lebensqualität“ und den Gewinn zusätzlicher

Lebensjahre in den Mittelpunkt. Wie die folgende Abbildung zeigt, stehen bei der Vision der AG 7

die Krankheitsvermeidung, die Erhöhung gesundheitlicher outcomes sowie die Verbesserung der

Lebensqualität im Mittelpunkt.

8

selbstbestimmteGesundheit/Lebenskompetenzfördern

Lebensräumegestalten/Unterstützungssys-teme qualifizieren

Kommunikation,Image vonGesundheit ver-bessern

GesetzlicheRahmenbedingungen• flächendeckend• intersektoral

Krankheitsver-meidung

gesundheitliche„out-comes“ vergrößern

Lebensqualität ver-bessern

Abb. 1: Vision zum Gesundheitszielthema „Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung bei Kindern und Jugendli-chen“

Die Settings in den Mittelpunkt der Definition und Konkretisierung zu stellen, birgt für das

Zielthema eine Reihe von Vorteilen:

- Die drei Komponenten des Zielthemas können settingbezogen integriert werden.

- Die Identifizierung und Kontaktierung von Zielgruppen, Multiplikatoren, Kooperationspartnern undanderen zuständigen Akteuren wird durch die settingspezifische Bündelung erleichtert.

- Das Gesundheitsziel kann auch aus der Perspektive der Zielgruppen und Akteure als integriert undkohärent wahrgenommen werden.

Damit der Setting-Ansatz greifen kann, bedarf es der Optimierung der Rahmenbedingungen. Damit

die Optimierung der Rahmenbedingungen auch angemessen politisch formuliert werden kann, wird

hierzu flankierend ein eigenes Ziel mit Teilzielen formuliert.

1.2 Konkretisierungsschema

Durch die Wahl des settingspezifischen Ansatzes unterscheidet sich die Ausarbeitung des Zielthe-

mas „Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen“ von denen ande-

9

rer Arbeitsgruppen. So sind die einzelnen Handlungsfelder, Interventionsorte oder Settings nicht

um die jeweiligen Ziele bzw. Teilziele gruppiert. Die Ordnung des Konkretisierungsschemas geht

vielmehr den umgekehrten Weg. Um jedes Setting sind die dazugehörigen Ziele, Teilziele und

Maßnahmen angeordnet. Abbildung 2 soll dies (unter Vorgriff auf die weiter unten folgende Defi-

nition von Zielen, Teilzielen) am Beispiel des Settings Schule und des Ziels „Fehlernährung bei

Kindern und Jugendlichen wird vorgebeugt und reduziert“ verdeutlichen. Die Pfeile in Abbildung 2

verweisen darauf, dass nur das Setting Schule und nur das Ziel Fehlernährung - einschließlich der

dazugehörigen Teilziele - dargestellt wird. Prinzipiell können zu allen Settings jeweils drei Ziele

zugeordnet werden. Für alle Settings ist es notwendig, auch die Optimierung der Rahmenbedingun-

gen als eigenes Ziel darzustellen. Deshalb wurde das Ziel 10 entwickelt: „Die Rahmenbedingungen

für Gesundheitsförderung in der KiTa, in der Schule und in Familie und Freizeit sind optimiert“.

Da zu jedem Ziel bis zu sieben Teilziele gehören, ergibt sich scheinbar eine große Anzahl von Teil-

zielen. Da einige Teilziele allerdings übergreifend für alle Ziele gelten, ist die tatsächliche Anzahl

der Teilziele somit erheblich kleiner (s. Tab. 1).

10

KiTa

Schule

Ein gesundesErnährungsverhalten

bei Kindern und Jugendlichenw ird gefördert, Fehl-, Über- undUnterernährung sind reduziert

Familie undFreizeit

Motorische Fähigkeiten beiKindern und Jugendlichen

sind gestärkt,Bew egungsmangel ist reduziert

Fähigkeiten zur Stressbew ältigungbei Kindern und Jugendlichen

sind gestärkt,negative Stressfaktoren reduziert,

Schutzfaktoren gefördert

Die KiTa w ird als Lebensraumbegrif fen und Verantw ortung für

Ernährung w ird von allen Beteiltgenübernommen

Geeignete Zugangsw ege für schw ererreichbare Kinder, Mütter und Väter

sind Entw ickelt

Verständnis und Wissenzur ausgew ogenen Ernährung

ist erhöht

Die Motivation zurausgew ogenen Ernährung

ist erhöht

Angebote fürfehl-, unter- und mangelernährte

Kinder liegen vor

Genussfähigkeit in Bezug aufsEssen ist gestärkt

Die Zahl der "Verführer" ist reduziert

Setting Ziele Teilziele

Positive Erfahrungen mitgesunder Ernährung w erden gemacht

Abb. 2: Konkretisierungsschema am Beispiel des Settings „KiTa“ und des Teilziels „Fehlernährung bei Kindern undJugendlichen wird vorgebeugt und reduziert“

1.3 Ziele

Für die drei Komponenten des Zielthemas (Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung) wurde je-

weils ein Gesundheitsziel bestimmt.

Das Zielthema wurde von der AG wie folgt näher bestimmt:

- Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen wird vorgebeugt und reduziert

- Bewegung und körperliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen sind gesteigert

- Stressbewältigungskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen sind erhöht, Stressoren sind reduziert

Zu diesen drei Gesundheitszielen, die auf den Kern der Vision (s. Abb. 1) zielen, erscheint es not-

wendig, die Rahmenbedingungen für alle Settings ebenfalls als gesondertes Ziel zu fassen (Ziel 10):

11

- Die Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung in der KiTa, in der Schule und in Familie undFreizeit sind optimiert

Eine Aufgliederung des Zielthemas in drei „outcome-orientierte“ und ein strukturorientiertes Ge-

sundheitsziel ist notwendig, um eine Formulierung zu gewährleisten, die eine Evaluation ermög-

licht. Der Zusammenhang zwischen den Komponenten wird dabei nicht berührt, da, mit Ausnahme

des strukturorientierten Gesundheitsziels, alle drei Gesundheitsziele jedem der Settings zugeordnet

sind.

1.4 Teilziele und Teilzielsystematik im Überblick

Die Konkretisierung der drei thematischen Komponenten erfolgt nach einer einheitlichen Systema-

tik (Tab. 1). So gibt es drei übergreifende Teilziele, die sich auf alle drei thematischen Komponen-

ten (Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung) und alle drei Settings (KiTa, Schule, Familie

und Freizeit) beziehen. Die vier darauf folgenden Teilziele bilden eine logische Abfolge von der

kognitiven Wissensaneignung über die Motivationssteigerung zur Verhaltensänderung und der Än-

derung der Rahmenbedingungen bzw. Verhältnisse.

Da nicht alle Kinder über die definierten Settings gleichermaßen gut zu erreichen sind, wurde das

übergreifende Teilziel „Entwicklung und Bereitstellung geeigneter Zugangswege“ definiert. Mit

diesem Ziel kann auch den Aspekten „Soziale Lage“ und „Gesundheitliche Chancengleichheit“ ge-

recht werden.

Tabelle 1 zeigt auf, welche spezifischen Teilziele sich aus der Kombination je einer thematischen

Komponente (Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung) mit je einem der Teilziele (übergrei-

fende Teilziele sowie Teilziele zu Kognition, Motivation, Verhalten und Verhältnissen) ergeben.

12

Teilziele und Teilzielsystematik

Art der Teil-ziele

Ernährung Bewegung Stressbewältigung

KiTa und Schule werden als Lebensraum begriffen und die Verantwortung für gesunde Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung wird vonallen Beteiligten übernommen

Der Kohärenzsinn der Kinder bzw. Jugendlichen ist gestärkt

ÜbergreifendeTeilziele

Geeignete Zugangswege für schwer erreichbare Kinder, Mütter und Väter sind entwickelt

Kognitive Teil-ziele

Verständnis und Wissen zur ausgewogenenErnährung ist erhöht

Wissen um Nutzen und Funktion von Bewe-gung ist erhöht

Das Wissen um Belastungssituationen undBewältigungsstrategien ist erhöht

Teilziele zurMotivation

Die Motivation zur ausgewogenen Ernährungist erhöht

Die Bereitschaft zur Bewegung ist erhöht unddas Bewegungsbedürfnis der Kinder ist in denAlltag integriert

Die Motivation zur Aneignung und Nutzungvon Bewältigungsstrategien ist erhöht

Teilziele zumVerhalten

Genussfähigkeit in Bezug aufs Essen ist ge-stärkt

Positive Erfahrungen sind mit gesunder Er-nährung werden gemacht

Verhaltensorientierte Angebote für fehl-,über- und unterernährte Kinder bzw. Jugend-liche liegen vor

Koordinative Fähigkeiten, Ausdauer und Kraftsind verbessert

Vorhandene Bewältigungsstrategien der Kin-der und Eltern sowie die Verarbeitungs-kompetenzen der Kinder sind gestärkt

Angebote zum Erlernen von pro-sozialem undstressbewältigendem Verhalten sind vorhan-den

Teilziele zuVerhältnissen

Die Zahl der „Verführer“ ist reduziert (z.B.Werbung zur „Sesamstraßenzeit“, entspre-chende Angebote im Kassenbereich von Su-permärkten etc.)

KiTa und Schule sind bewegungsförderndgestaltet

Die Zahl der integrativen Bewegungsangebotein KiTa und Schule ist erhöht

Möglichkeiten zur Stressreduktion sind gege-ben

13

2. Ziele, Teilziele und Maßnahmen nach Settings

Im folgenden Abschnitt sind die Ziele und Teilziele für die Settings KiTA, Schule, sowie

Familie und Freizeit dargestellt. Weiter wurden den Teilzielen beispielhafte Maßnahmen

zugeordnet, die der Zielerreichung dienen sollen. Die zur Zielerreichung notwendigen

Maßnahmen können erst im Prozess der Einbindung weiterer Akteure im einzelnen fest-

gelegt werden; außerdem müssen diese empirisch belegt sein. Nur solche Maßnahmen

sollten umgesetzt werden, die nachweislich zur Erreichung des Teilziels beitragen. Vorar-

beiten (Bestandsaufnahme möglicher Projekte und Maßnahmen im Intranet, exemplarische

Abfrage bei einer Reihe von Länderministerien) hat die Arbeitsgruppe bereits geleistet.

In der folgenden Darstellung finden sich bei den Teilzielen eine Reihe von Dopplungen.

Insbesondere die übergreifenden Teilziele finden sich in jeder Tabelle wieder. Die weiter

oben benannten Vorteile dieser Systematik überwiegen jedoch diesen Nachteil.

14

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Ziel 2: Motorische Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen sind gestärkt, Bewegungsmangel ist reduziert, Setting Familie und Freizeit

Teilziele Exemplarische Maßnahmen

ÜbergreifendeTZ

2.1.1 Die Familie übernimmt Verantwortung für die Hinführung der Kinder undJugendlichen zu vermehrter Bewegung2.1.2 Der Kohärenzsinn der Kinder und Jugendlichen ist gestärkt2.1.3 Geeignete Zugangswege für schwer erreichbare Kinder, Mütter und Vätersind entwickelt

Außerschulische und vorschulische Bewegungsangebote sind ohne zusätzlichefinanzielle Belastung vorhandenUnfallvermeidung und Sicherheitstraining

Kognitive TZ 2.2 Wissen um Nutzen und Funktion von Bewegung ist erhöhtElternkompetenz zu Bewegung wird gefördertFamilienbildungsangebote werden ausgebautBegleitende Maßnahmen (Medienkampagnen) sind eingeleitet

TZ zurMotivation

2.3 Die Bereitschaft zur Bewegung ist erhöht und das Bewegungsbedürfnis derKinder und Jugendlichen in den Alltag integriert

TZ zumVerhalten 2.4 Koordinative Fähigkeiten, Ausdauer und Kraft sind verbessert

TZ zu denVerhältnissen

2.5.1 Das Wohnumfeld von Familien ist bewegungsfreundlich gestaltet2.5.2 Bewegungsfördernde Angebote für Familien existieren

Schwimmbäder bieten Familienermäßigungen anöffentliche Räume in Städten (z.B. Kinderspielplätze) laden zum Aufhalten undVerweilen einInformationen zur Freizeitgestaltung mit Kindern im Umkreis der Stadt liegen vor

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Ziel 4: Ein gesundes Ernährungsverhalten bei Kindern wird gefördert, Fehl-, Über- und Unterernährung sind reduziert, Setting KiTa

Teilziele Exemplarische Maßnahmen

ÜbergreifendeTZ

4.1.1 Die KiTa wird als Lebensraum begriffen und Verantwortung für gesundeErnährung wird von allen Beteiligten übernommen4.1.2 Geeignete Zugangswege für schwer erreichbare Kinder, Mütter und Vätersind entwickelt

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist gewährleistetDie Gemeinschaftsverpflegung ist erweitert und verbessert

Kognitive TZ 4.2 Verständnis und Wissen zur ausgewogenen Ernährung ist erhöhtDie Ausbildung der Erzieher(innen) zu Ernährungsfragen ist verbessertDie Elternkompetenz zu Ernährungsfragen wird gefördertBegleitende Maßnahmen (Medienkampagnen) sind eingeleitet

TZ zur Moti-vation 4.3 Die Motivation zur ausgewogenen Ernährung ist erhöht

TZ zum Ver-halten

4.4.1 Genussfähigkeit in Bezug aufs Essen ist gestärkt4.4.2 Positive Erfahrungen mit gesunder Ernährung werden gemacht4.4.3 Angebote für fehl-, mangel- und unterernährte Kinder liegen vor

Es wird mehr mit den Kindern selbst zubereitet

TZ zu denVerhältnissen 4.5 Die Zahl der „Verführer“ ist reduziert

Einschränkung der Werbung zur „Sesamstraßenzeit“Einschränkung entsprechender Angebote im Kassenbereich von SupermärktenMedien transportieren Vorbilder

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Ziel 6: Fähigkeiten zur Stressbewältigung bei Kindern sind gestärkt, negative Stressfaktoren reduziert, Schutzfaktoren gefördert,

Setting KiTa

Teilziele Exemplarische Maßnahmen

ÜbergreifendeTZ

6.1.1 Die KiTa wird als Lebensraum begriffen und Verantwortung für Stress-bewältigung wird von allen Beteiligten übernommen6.1.2 Geeignete Zugangswege für schwer erreichbare Kinder, Mütter undVäter sind entwickelt

Kognitive TZ 6.2 Das Wissen um Belastungssituationen und Bewältigungsstrategien isterhöht

Verfahren zur Stressreduktion sind bekanntKommunikations- und Konfliktlösungsstrategien sind in der Erzieher(innen)ausbildungintegriertDie Elternkompetenz ist erhöhtBegleitende Maßnahmen (Medienkampagnen) sind eingeleitet

TZ zurMotivation

6.3 Die Motivation, sich Bewältigungsstrategien anzueignen und zu nutzen,ist erhöht

TZ zumVerhalten

6.4.1 Vorhandene Bewältigungsstrategien der Kinder und Eltern sowie dieVerarbeitungskompetenzen der Kinder sind gestärkt6.4.2 Feindschaft, Mobbying, Bullying-Verhalten sind reduziert, pro-sozialesVerhalten nimmt zu6.4.3 Angebote zum Erlernen von pro-sozialem und stressbewältigendemVerhalten sind vorhanden

Integrative Angebote für chronisch erkrankte Kinder liegen vor (um Krankheitsbewälti-gungs-Stress zu minimieren)Medien transportieren VorbilderIn den Medien werden Eltern zu einem vernünftigen Umgang mit computerspielendenKindern angehalten

TZ zu denVerhältnissen 6.5.1 Möglichkeiten zur Stressreduktion in der KiTa sind gegeben

20

Ziel 7: Ein gesundes Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen wird gefördert, Fehl-, Über- und Unterernährung sind reduziert,

Setting Schule

Teilziele Exemplarische Maßnahmen

ÜbergreifendeTZ

7.1.1 Die Schule wird als Lebensraum begriffen und Verantwortung für Er-nährung wird von allen Beteiligten übernommen7.1.2 Der Kohärenzsinn bei Jugendlichen ist gestärkt7.1.3 Geeignete Zugangswege für schwer erreichbare Kinder, Mütter undVäter sind entwickelt

Organisations- und leitbildentwickelnde Netzwerkbildung wird unterstützt (z.B. Projekte„Gesunde Schule“)Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist gewährleistetDie Gemeinschaftsverpflegung ist erweitert und verbessert

Kognitive TZ 7.2 Verständnis und Wissen zur ausgewogenen Ernährung ist erhöht

Die Ausbildung der Lehrer(innen) zu Ernährungsfragen ist verbessertVerbesserte Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrer(innen) zu Ernährungsfragenwerden angeboten (handlungs- und praxisorientiert)Hauswirtschaftliche Kompetenz wird gestärktDie Elternkompetenz zur Ernährung wird gefördertBegleitende Maßnahmen (Medienkampagnen) sind eingeleitet

TZ zurMotivation 7.3 Die Motivation zur ausgewogenen Ernährung ist erhöht

TZ zumVerhalten

7.4.1 Genussfähigkeit in Bezug aufs Essen ist gestärkt7.4.2 Positive Erfahrungen mit gesunder Ernährung werden gemacht7.4.3 Angebote für fehlernährte Kinder und Jugendliche liegen vor

TZ zu denVerhältnissen 7.5 Die Zahl der „Verführer“ ist reduziert

Überprüfung des Angebotes von Automaten, SchulverkaufMedien transportieren Vorbilder

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Ziel 9: Fähigkeiten zur Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen sind gestärkt, negative Stressfaktoren reduziert, Schutzfaktoren

gefördert, Setting Schule

Teilziele Exemplarische Maßnahmen

ÜbergreifendeTZ

9.1.1 Die Schule wird als Lebensraum begriffen und Verantwortung fürStressbewältigung wird von allen Beteiligten übernommen9.1.2 Der Kohärenzsinn der Kinder und Jugendlichen ist gestärkt9.1.3 Geeignete Zugangswege für schwer erreichbare Kinder, Mütter undVäter sind entwickelt

Feindschaft, Mobbying, Bullying-Verhalten sind reduziert, pro-soziales Verhaltennimmt zu

Kognitive TZ

9.2 Das Wissen um Belastungssituationen und Bewältigungsstrategien isterhöht

Verfahren zur Stressreduktion sind bekanntKommunikations- und Konfliktlösungsstrategien sind in der Lehrer(innen)ausbildungintegriertElternkompetenz zu Stress fördernBegleitende Maßnahmen (Medienkampagnen) sind eingeleitet

TZ zurMotivation 9.3 Die Motivation, sich Bewältigungsstrategien anzueignen und zu nutzen,

ist erhöht

TZ zumVerhalten

9.4.1 Vorhandene Bewältigungsstrategien und die Verarbeitungskompeten-zen der Kinder und Jugendlichen sind gestärkt9.4.2 Feindschaft, Mobbying, Bullying-Verhalten sind reduziert, pro-sozialesVerhalten nimmt zu9.4.3 Angebote zum Erlernen von pro-sozialem Verhalten und Stressbewälti-gung sind vorhanden

Fort- und Weiterbildung der Lehrer(innen) und Eltern zu Stress und Stressbewältigungwird angebotenMediatorentraining für Schüler wird angebotenIntegrative Angebote für chronisch erkrankte Kinder liegen vor (um Krankheitsbewälti-gungs-Stress zu minimieren)Medien transportieren Vorbilder

TZ zu denVerhältnissen

9.5 Möglichkeiten zur Stressreduktion in der Schule sind gegeben

23

Ziel 10: Die Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung in der KiTa, in der Schule und in Familie und Freizeit sind optimiert

Teilziele für die KiTa

[werden noch

ausgearbeitet]

Teilziele für die Schule

Teilziele für Familie undFreizeit

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ausgearbeitet]

Der Bildungsauftrag der Schule sollte ganzheitlich verstanden werden und folgende Merkmale um-fassen:

- die Förderung der Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebensweisen von Schülerinnen undSchülern,

- die möglichst gesundheitsförderliche Gestaltung des Lebensraums Schule und

- die Motivation der in der Schule Verantwortlichen zur Kooperation mit anderen Akteuren,insbesondere auch Eltern, zur gesundheitsförderlichen Gestaltung von Lebensräumen imUmfeld der Schule.

Im Rahmen ihres Bildungsauftrags zur Gesundheitserziehung der Schülerinnen und Schüler solltensich alle Bundesländer verpflichten, in Ausschöpfung/ Anpassung ihrer Schulgesetze gesundheits-relevante Themen, insbesondere Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung sowie Unfallverhü-tung und Suchtmittelkonsum als Routinen in der gesamten Unterrichtsgestaltung aller Fächer in denLehrplänen zu verankern und auf einem zeitgemäßen Stand zu halten. Dabei soll Gesundheit nichtnur kognitiv vermittelt, sondern für die Schüler erlebbar gestaltet werden.

Im Rahmen ihres Bildungsauftrags zur Gesundheitserziehung sollten sich alle Bundesländer ver-pflichten, spezifische gesundheitsfördernde Rahmenbedingungen zu gestalten.

Alle Bundesländer vereinbaren gemeinsam, für weitere Initiativen der gesundheitsförderlichenSchulgestaltung in Kooperation mit anderen Akteuren Ressourcen bereitzustellen, die durch Res-sourcen anderer Akteure oder Sponsoren ergänzt werden können.

Alle Bundesländer vereinbaren gemeinsam, die für die Gesundheitserziehung wesentlichen Themenwie auch für die gesundheitsförderliche Gestaltung von Schulen und weiteren Lebenswelten maß-gebliche Erfahrungen in die allgemeine Lehreraus-, fort- und -weiterbildung zu integrieren.

Die Motivation zur Teilnahme an der U8, U9 und J1 ist erhöht