32
.punct | 1 Arbeitsplatz Gesundheitswesen Stiftung: MDK-Bestnoten, neue Fahrzeug- flotte, Klinikclowns und XXL-Strickmütze 28. Jahrgang / Nr. 1/2014 Kultur: Tolle Theaterpremieren mit Molière und Heine, Klang im Raum Infoteil: Gesundheitstipp, Selbsthilfe- gruppen, Kurse und Elternschule 24 26 30 Evangelisches Krankenhaus Mülheim / Ruhr Ein HauS dER atEGRiS Mitarbeitende im Porträt interviews, Reportagen, aus- und Weiterbildungen bei a tEGRiS

Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

MF | .punct .punct | 1

Arbeitsplatz Gesundheitswesen

Stiftung: MDK-Bestnoten, neue Fahrzeug-flotte, Klinikclowns und XXL-Strickmütze

28. Jahrgang / Nr. 1/2014

Kultur: Tolle Theaterpremieren mit Molière und Heine, Klang im Raum

Infoteil: Gesundheitstipp, Selbsthilfe-gruppen, Kurse und Elternschule

24

26

30

Evangelisches Krankenhaus Mülheim / Ruhr

Ein HauS dER atEGRiS

Mitarbeitende im Porträt interviews, Reportagen, aus- und Weiterbildungen bei atEGRiS

Page 2: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

2 | .punct .punct | 3

INHALT

NAcHrIcHTeN

ScHwerPuNKT

STIFTuNG

KuLTur

PorTräT

PerSoNALIA

ServIce

FrAGeBoGeN

04 Projektwoche, Patientengarten und tagesklinik, Kinderprinzenpaar, Veranstaltungen 24 Gastronomieservice, ambulante diakonie

06 Arbeitsplatz evangelisches Krankenhaus06 interview mit Franziska Genn-antony08 Einblicke in den arbeitsalltag11 ungewöhnliche Berufswege14 unbekannte Berufe im Krankenhaus16 Zukunftsberuf altenpflege17 Gedanken zur Zeit: Beruf und Berufung18 Reportage: 24 Stunden Zentralambulanz20 aus- und Weiterbildung bei atEGRiS: Mitarbeiter stellen sich und ihre Berufe vor

25 Ev. Wohnstift dichterviertel, Ev. Wohnstift Raadt

26 Premieren – Große Bühne: tartuffe Kleine Bühne: Heine-Programm Musische Werkstätten: Klang im Raum

28 Petra Stahringer

29 neue Oberärzte

30 Selbsthilfegruppen, Gesund- heitskurse, Elternschule, infos und adressen30 .punct-Gesundheitstipp

32 René Steinberg

18

20IN jeDer SeKuNDe KANN 'wAS PASSIereNReportage: 24 Stunden in der Zentralambulanz, anlaufstelle für alle Patienten des Evangelischen Krankenhauses.

AuS- uND weITer- BILDuNG BeI ATeGrIS

IMPreSSuM

Herausgeber:Ev. KrankenhausMülheim an der RuhrEin Haus der atEGRiS Krankenhaus- Zentrale:telefon 0208/[email protected] verantwortlich:nils B. KrogGeschäftsführer

Geschäftsstelle:unternehmens- kommunikationWertgasse 3045468 Mülheim an der Ruhrtel. 0208/309-2092 chefredaktion:Gudrun Heyder– text, redaktion, pr –www.redaktion-heyder.de

redaktion:Stefan Mattes,Leiter unternehmens-kommunikation,Walter Schernstein

Alle Fotos – sofern nicht anders gekennzeichnet:Walter Schernsteinandreas Köhring Korrektorat:Juliane Krauswww.textbuero- muelheim.de

Projektdesign & realisation: 2WERKRuHRGrafik-design & Kommunikationwww.2werkruhr.de

Druck:druckerei thierbachMülheim an der Ruhr

Anmerkung der redaktion: der leichteren Les- barkeit wegen be-schränken wir uns in dieser ausgabe bei Berufsbezeichnungen auf die männliche Form. damit sind selbstverständlich immer Frauen und Männer gemeint.

Page 3: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

2 | .punct .punct | 3

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Patienten, Bewohner und Angehörige,

eine diakonisse, ein Hilfswärter, der die männlichen Patienten pflegte und Koh-len schleppte sowie zwei Konsiliarärzte, die gelegentlich vorbei schauten: Mit diesem Personal ging das Ev. Krankenhaus 1850 an den Start. 164 Jahre später denkt man beim thema „arbeitsplatz Krankenhaus“ – dem Schwerpunkt dieser ausgabe – vor allem an arzt- und Pflegeberufe. doch im Ev. Krankenhaus arbeiten auch apotheker und archivare, Bautechniker und Bürokaufleute, dokumentations-assistenten, Finanz- und it-Spezialisten, Musikpädagoginnen, Praxisanleiter, eine Psychotherapeutin, Servicekräfte, Wundexperten und viele andere Menschen mehr. Menschen aus vielen ver-schiedenen nationen mit unterschiedlichsten Bildungsabschlüssen, ausbildungen und Berufswegen, Motivationen und Zielen. Lernen Sie in dieser .punct-ausgabe kennen: einen Bergmann, der zur Ersten Stationsleitung der Onkologie wurde; eine sechssprachige Modedesignerin auf der Service Plus-Station; eine auszubildende, die architektin werden wollte, aber den Pflegeberuf vorzieht; einen Zeitsoldaten, der nun täglich 1.200 trans-portfahrten koordiniert; eine Kantorin, die Patienten und Besuchern mit ihrer Musik Freude bringt und sogar Schmerzen lindert, und viele weitere Frauen und Männer, die ihre arbeit begeistert, weil sie mit Sinn erfüllt ist. Sie alle gemein-sam schaffen etwa ganz Besonderes: unsere Patienten mit viel Wissen, Erfah-rung und Herz täglich zu begleiten, zu behandeln und zu pflegen.Wir bieten unseren über 1.000 Mitarbeitern im Ev. Krankenhaus Mülheim – in allen Einrichtungen der atEGRiS sind es etwa 2.500 – über 100 flexible ar-beitszeitmodelle, fördern ihre Fortbildung und unterstützen Karrieren. aufgrund unserer Größe und Vielfalt ermöglichen wir sehr individuelle Laufbahnen: So kann ein Krankenpfleger zum Qualitätsmanager werden oder auch zum Leiter eines Wohnstifts. Bei unserer kleinen umfrage „das ist mein arbeitsplatz, weil…“ kamen antwor-ten wie „weil ich in diesem Haus geboren wurde“, „weil ich hier mehr als mein halbes Leben verbracht habe“, „weil ich hier gebraucht werde“ oder „weil mir die arbeit einfach Spaß macht!“ das sind wundervolle argumente – und es gibt noch viele mehr. nicht zuletzt, weil wir als einer der größten arbeitgeber in Mülheim sichere arbeitsplätze bie-ten und weil unser hauseigenes Bildungsinstitut sich als beliebte aus-, Fort- und Weiterbildungsstätte von hoher Qualität etabliert hat.ich würde mich freuen, wenn Sie mit der Lektüre des .punct unser Krankenhaus und die atEGRiS nicht nur als größten Gesundheitsdienstleister in unserer Stadt kennen lernen, sondern auch als spannenden arbeitsplatz mit einer Kultur der Werte und der Wertschätzung für sich entdecken könnten. alles Gute für ihre Gesundheit und viel Spaß beim Lesen wünscht ihnen ihr

nils B. Krog

eDITorIAL

Geschäftsführer Nils B. Krog

Foto

: Tho

mas

will

emse

n

IN eIGeNer SAcHe: Liebe Leserinnen und Leser,

nachdem wir den .punct redaktionell über-

arbeitet haben, freuen wir uns, Ihnen mit

dieser Ausgabe auch eine neue Gestaltung

zu präsentieren. Neben dem handlichen

DIN A 4-Format ging es uns vor allem dar-

um, visuell näher an das ev. Krankenhaus

heranzurücken, dessen erscheinungsbild

in den Printmedien demnächst auch in

dieselbe richtung überarbeitet wird.

ein neues Farbkonzept soll Ihnen dazu

schnellere orientierung geben und das lufti-

gere Layout mit mehr Platz für Bilder die

Lektüre angenehmer machen. wir hoffen,

dass Ihnen das neue Gesicht unseres

Magazins, das nun seit 28 jahren erscheint,

gefällt!

Ihre .punct-redaktion

Page 4: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

4 | .punct .punct | 5

NAcHrIcHTeN

Die Schülerinnen Alyssa und emma (r.) hören Breast care Nurse Beate Menne konzentriert zu.

„Operiert man einen Blinddarm mit der Pinzette oder mit dem Skalpell?“ die Frage fiel Emma noch im aufzug ein. Je eine Stunde auf der Chirurgischen Station und mit Breast Care nurse Beate Menne hatte die 13-Jährige da bereits hinter sich. Sechs Mädchen und zwei Jungen aus dem 9. Jahrgang der Otto-Pankok-Schule hospitierten bei der Projektwoche „ich – sozial – Verantwortung“ im Ev. Krankenhaus.am spannendsten fanden die Jugendlichen die Säuglingssta-tion, die Zentralambulanz und die Chirurgische Station. aber auch Martin Motzkus, Leiter des Wund-managements, konnte zwei Mädchen für seinen vielfältigen arbeitsbereich gewinnen. Beate Menne führte zwei Schülerinnen in ihre arbeit im BrustZentrum MülheimOber-hausen (BZMO) ein. alyssa und Emma sprachen mit einer Patientin und durften ihr ein handgenähtes „Herzkissen“ überreichen.

Jahrelang wurde im Ev. Krankenhaus saniert und das Haus C neu errichtet – aber nun ist Schluss! der letzte Schritt bestand darin, den Patientengarten inklusive eines ge-schützten Bereiches für geriatrische Patienten neu anzulegen. Bis Ende april 2014 wurde der Garten mit Kirsch-bäumen, Hecken, Sträuchern, Boden-deckern und Blumen bepflanzt sowie die Beleuchtung ergänzt. am tag der Offenen tür des Ev. Krankenhauses

ProjeKTwocHe 2014: IcH – SoZIAL – verANTworTuNG

das Fazit der Jugendlichen fiel positiv aus: „ich fand es ex- trem interessant, in der Zentralambulanz und in der Chirurgie in den alltag einzutauchen“, meinte tim (15). auch Luisa (15) gefiel es gut, „sich alles von nahem ansehen und viele Fra- gen stellen zu können“. Linus (15) lobte: „alle Mitarbeiter haben sich viel Mühe gegeben, uns überall durchzuführen.“ ihre von Fernsehserien geprägten Vorstellungen konnten die Schüler vor Ort korrigieren. Julia: „ich dachte, in der Zentral-ambulanz rennen alle Leute durcheinander, aber da geht es ganz geordnet zu.“alle hielten die Projektwoche für ein gutes angebot. Bis auf einen Jungen können sie sich gut vorstellen, später im Kran- kenhaus zu arbeiten. die Hospitation hat sie darin bestärkt. „Wir laden Euch herzlich zum Schulpraktikum ein und zur ausbildung. Wir brauchen nachwuchskräfte!“, ermunterte sie Sr. Elke Kusen, Erste Leitung der Station 4. Sie, ihre Kollegen und Jörg Rebhun, Leiter des Pflegemanagements, bedankten sich bei den neuntklässlern. „ihr wart sehr interessiert. uns hat es Spaß gemacht, Euch unsere arbeit näher zu bringen.“ und der Blinddarm? den operiert man mit „Schlüsselloch-technik“ durch den Bauchnabel. Gudrun Heyder

am 10. Mai können die Besucher durch die neuen Grünanlagen spazieren. die soeben fertig gestellte neue geria-trische tagesklinik mit zehn Plätzen im Erdgeschoss von Haus F steht dann ebenfalls zur Besichtigung bereit. auf insgesamt 350 qm sind u.a. ein großer Wohn- und Kochbereich, mehrere Räume für Logo-, Ergo- und Physiotherapie, ein untersuchungsraum und drei Ruheräume für bis zu zehn Gäste entstanden. auch ein umbau .für die stark nachgefrag-

te Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchir-urgie wurde Ende april im 1.Oberge-schoss von Haus B beendet.

PATIeNTeNGArTeN uND GerIATrIScHe TAGeSKLINIK

INFo: Das ev. Krankenhaus und die otto-Pankok-Schule haben Anfang 2013 einen Kooperati-

onsvertrag geschlossen, um ihren kulturellen Austausch auszuweiten. Die Projektwoche

fand im Februar 2014 zum zweiten Mal statt. Nach einem „Markt der Möglichkeiten“ hos-

pitierten die Schüler der 9. Klasse in einrichtungen wie eKM, caritas, Kita oder offene

Ganztagsschule. Ziel ist, den Schülern praktische erfahrungen in der Gesundheitsbran-

che zu ermöglichen, ihr soziales Bewusstsein zu stärken und Nachwuchs zu finden.

Page 5: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

4 | .punct .punct | 5

Premiere im Ev. Krankenhaus. Erstmals hat ein Mülheimer Kinderprinzenpaar Mitarbeiter ausgezeichnet. Kinderprinz Jason i., Kinderprinzessin Janina ii. und ihr Harlekin Melina zeichneten notärztin Barbara Ossa-Küppers, Schwester Heike Schmitz, Pfleger dennis Sieg und den Kardiologen dr. Paschalis Kekes

Pfleger Dennis Sieg, Adjutantenpaar Hermann-Josef und Gabi Hüßelbeck, Schwester Heike Schmitz, Notärztin Dr. Barbara ossa-Küppers, Kinderprinzenpaar janina II. und jason I., Dr. Paschalis Kekes, Harlekin Melina

DAS KINDerPrINZeNPAAr ZeIcHNeT MITArBeITer DeS evANGeLIScHeN KrANKeNHAuSeS AuS

stellvertretend für ihre rund 1.200 Kollegen mit einem Orden aus. „Wir wollen ihnen damit danke sagen, weil sie sich um Menschen kümmern, denen es nicht so gut geht, und weil Sie oft arbeiten müssen, wenn wir und andere feiern“, erklärte Kinderprinz Jason bei seinem Besuch. „auch ich

Zu einer ganzheitlichen medizinischen Versorgung gehört auch die aufklärung. um über interessante aktuelle Gesund-heitsfragen zu informieren, hat das Ev. Krankenhaus die Reihe „treff um 11“ um den „treff um 11 Spezial“ sowie den „treff um 11 Podium“ erweitert. dazu gibt es wie bisher den „info-treff“ am Mittwoch. Ein Flyer mit den aktuellen themen und terminen liegt im Ev. Krankenhaus aus. Genauere informationen erhalten Sie im internet unter www.evkmh.de.der Eintritt ist frei, eine anmeldung ist nicht erforderlich.

veranstaltungen bis juli 2014

am Tag der offenen Tür gibt es demonstrationen und Kurzvorträge zu fast allen medizinischen themen.10.05.2014, 11 bis 16 uhr

weiß, was Sie leisten, denn ich habe viele Jahre im Rettungsdienst des deutschen Roten Kreuzes gearbeitet“, unterstrich adjutant Hermann-Josef Hüßelbeck. Ehrung sei ihm deshalb ein Herzensanliegen. „auch wenn das unser Beruf ist, ist es schön, wenn man uns zeigt, dass nicht vergessen wird, was wir hier alle zusammen leisten“, bedankten sich Sieg, Schmitz, Kekes und Ossa-Küppers für die auszeichnung. im Ev. Krankenhaus werden jährlich rund 85.000 Menschen behandelt – davon 21.000 stationär. die neuen Ordensträger staunten nicht schlecht, als sie im Gespräch von den Kindertollitäten erfuhren, dass sie während der Session rund 150 auftritte absolvieren und dass es in Mülheim 13 Karnevalsgesellschaften gibt.

Thomas emons

Treff um 11: Schmerzfrei ohne Medikamente und Operation – Strahlentherapie 24.05.2014, 11 uhr

Info-Treff: Wenn der Körper achterbahn fährt – die Schilddrüse 04.06.2014, 18 uhr

Info-Treff: Mehr als eine Frage des aussehens – Plastische und Ästhetische Chirurgie18.06.2014, 18 uhr

Info-Treff: auf Biegen und Brechen – muss es ein künstliches Gelenk sein? 25.06.2014, 18 uhr

Treff um 11 Spezial: Zur Weltinkontinenzwoche: Steter tropfen höhlt den Stein – thema inkontinenz28.06.2014, 11 uhr

wAZ-Medizinforum: Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür02.07.2014, 18 uhr

Kulturtermine finden Sie:– im punct auf Seite 22 f. – unter www.evkmh.de– im Halbjahres-Kulturprogramm,

das Ende Juni neu erscheint und im Ev. Krankenhaus ausliegt, sowie in der Lokalpresse.

MeDIZINIScHe vorTräGe, TreFF uM 11, INFo-TreFF uND weITere verANSTALTuNGeN

Page 6: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

6 | .punct .punct | 7

Arbeitsplatz Gesundheitswesen –Berufe mit Sinn und Leidenschaft

ScHwerPuNKT

Die verbindung von Qualität und Zuwendung – der menschliche Aspekt – ist ein zentraler Punkt im Selbstverständnis der ATeGrIS, einem wachsenden Gesundheitsdienstleister, zu dem unter anderem das ev. Krankenhaus Mülheim, das ev. Krankenhaus oberhausen, drei wohnstifte, ein Hospiz, die Ambulante Diakonie sowie weitere einrichtungen mit insgesamt etwa 2.500 Mitarbeitern gehören.

entsprechende Bedeutung kommt der Abteilung unternehmens- und Personalentwicklung zu. Im punct-Interview erklärt deren Leiterin, Franziska Genn-Antony, was das Arbeiten bei ATeGrIS spannend und vielfältig macht. Nicht nur im rückblick auf nunmehr acht jahre Be-triebszugehörigkeit und der damit einhergehenden persönlichen entwicklung freut sie sich darüber, dass ihre Tätigkeit nach wie vor sehr viel Abwechslung bietet und einfach mehr als eben nur ein job für sie ist.

... ich mich hier jeden Morgen neuen Heraus- forderungen stelle, da- mit unser Haus dauer-haft und langfristig im Wettbewerb bestehen kann. Dies treibt mich jeden Tag aufs Neue an.“ Bernd Schröter, Pflegema-nagement

… ich hier schon mehr als die Hälfte meines Lebens arbeite.“ Claudia Goertz (51), Apotheke, seit 32 Jahren im EKM tätig

... ich hier überaus herz-lich empfangen worden bin und in jedem Bereich sehr gute, freundliche Zusammenarbeit erlebe!"Leitender Oberarzt Dr. Jan Sebastian Balleisen, seit September 2013 Bereichs- leitung Hämatologie/ Onkologie

... weil ich hier stets zuverlässige und ver- trauenswürdige An-sprechpartner für unsere Gruppenarbeit finde."Marlies Nolden, seit 25 Jahren ehrenamtliche Leiterin der Selbsthilfe-gruppe „Nach dem Krebs geht’s weiter“

... die Patienten auf der Intensivstation uns zum Leben brauchen. Im Be- wusstsein dieser Ver- antwortung wird jeder Tag zur Herausforderung für das gesamte Team."Klaus Sprenger, Erste Sta-tionsleitung Intensivstation und Intermediate Care.

… ich hier schon fast die Hälfte meines Lebens verbracht habe und immer noch jeden Morgen erwartungsvoll das Haus betrete.“Pfarrerin Klaudia Schmalenbach, Krankenhausseelsorge

… weil mir die Arbeit hier einfach Spaß macht!“Engelke Struckmann, Grüne Dame und ehren-amtliche Mitarbeiterin im stationären Hospiz Mülheim.

… ich seit 40 Jahren mit viel Freude meinen Beruf hier ausübe.“Renate Hildach, leitende Hebamme der Frauenklinik

„Das ist mein Krankenhaus, weil…… ich im Ev. Kranken-haus geboren bin und mich als Mülheimerin mit meiner Geburtsstadt verbunden fühle. Meine Arbeit macht mir Spaß und ich bin froh, dass ich zur Patientenversor-gung beitragen kann.“Bettina Warth, Apotheke

Interview: „wir sind anders!“

Page 7: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

6 | .punct .punct | 7

ScHwerPuNKT

Franziska Genn-Antony, 34, begann ihre Karriere bei der

ATeGrIS 2006 als vorstandsassistentin im Bereich Marketing

und change Management. Heute leitet sie die Abteilung der

unternehmens- und Personalentwicklung. Den Bereich der

Personalentwicklung hat sie dabei eigenständig aufgebaut.

Mittlerweile wurde auf Grund der inhaltlichen Nähe auch das

Bildungsinstitut der ATeGrIS mit seinem umfassenden Fort-

und weiterbildungsangebot der Abteilung zugeordnet.

Genns Aufgaben reichen heute von der individuellen Beglei-

tung und dem coaching von Führungskräften über Teament-

wicklung und Konfliktklärung, der strategischen Entwicklung

der Kliniken, der Leitung und Begleitung von Projekten bis hin

zur organisation von Kongressen. Tatkräftig unterstützt wird

sie von ihrer Assistentin Susann Braun, ihrer Mitarbeiterin,

Andrea Eisenhardt, und Birgit Maaß, die im Bildungsinstitut

die Fort- und weiterbildung der ATeGrIS leitet (S. 21).

punct: ev. Krankenhaus und Stiftung sind einer der größten Arbeitgeber in Mülheim. Welche Bedeutung haben sie für die Stadt?Franziska Genn-Antony: Mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sind wir der größte Gesundheitsdienstleister in Mülheim. natürlich nehmen wir damit eine wichtige Rolle in der Ge- sundheitsversorgung ein, bieten damit aber auch Menschen aus ganz verschiedenen Berufsgruppen einen sicheren arbeitsplatz. diese Menschen bringen Leben in die Stadt, viele wohnen sogar hier direkt in Mülheim. Zu unserer Gruppe gehört auch ein Bildungsinstitut. Hierüber bieten wir – auch für externe interessierte – viele attraktive angebote aus den Bereichen Bildung, Kultur sowie Gesundheitsförderung.

welche verantwortung tragen eKM und Stiftung mit ihren umfassenden Gesundheitsdienstleistungen in Mülheim? Wir begleiten Menschen, und dies im Grunde von der Geburt bis zum Lebensende. unsere Verantwortung liegt in der me- dizinischen, pflegerischen und seelsorgerischen Versorgung, sei es in der Geburtshilfe, unseren weiteren medizinischen Fachkliniken, der ambulanten diakonie, den Seniorenwohn-stiften oder unserem Hospiz. Wir arbeiten eng mit unseren Partnern, zum Beispiel mit niedergelassenen Ärzten, zusam- men, um ein tragfähiges Gesundheitsangebot vorzuhalten.

Ihre Unternehmen sind schon aufgrund ihrer Größe und vielfalt als Arbeitsplatz interessant. was bieten sie ihren Mitarbeitern darüber hinaus, was andere nicht bieten? Lassen Sie mich es erst mal pauschal sagen: Wir sind an- ders! anders zumindest als viele andere Gesundheitskonzer-ne. das kann ich an ganz verschiedenen themen fest machen. Bei uns ist Personalentwicklung fester Bestandteil unserer unternehmensphilosophie und damit einhergehend die persönliche Weiterentwicklung jedes Einzelnen. Famili-enfreundlichkeit wird gelebt, zum Beispiel gibt es flexible arbeitszeitmodelle. Von denen haben wir übrigens über 100, es gibt teilzeitarbeit und je nach arbeitsgebiet Möglichkeiten eines Home Offices. Fort- und Weiterbildung wird bei uns aktiv gefördert, es gibt sogar – ich erwähnte es ja bereits – ein eigenes Bildungsinstitut. Vergleichsweise gut aufgestellt sind wir auch bei der Wiedereingliederung nach Familien-phasen oder Krankheitszeiten. unsere Beliebtheit als arbeit- geber zeigt sich zum Beispiel auch daran, dass wir in der Bewertung der Ärzte im Praktischen Jahr als akademisches

Lehrkrankenhaus der uni düsseldorf aktuell auf Platz 1 von 12 stehen. und nicht zuletzt arbeiten wir in flachen Hierar-chiestrukturen.

Da würde ich gerne nachhaken. Krankenhäuser sind ja in der regel sehr hierarchisch organisiert. Zumindest war es früher so. wie würden Sie die Arbeitsatmosphäre heute in Ihrem Krankenhaus beschreiben? unsere Hierarchien sind für ein Krankenhaus erstaunlich flach. die Mitarbeiter verstehen sich als Mitglieder von teams: die verschiedenen Berufsgruppen arbeiten eng zusammen und jeder bringt sein Fachwissen und seine Erfahrung ein. Über eine interdisziplinäre Steuerungsgruppe sichern wir zusätzlich einen berufsgruppenübergreifenden austausch zwischen Geschäftsführung, Ärzten, Pflegenden sowie weiteren operativen Leitungskräften. Wir legen Wert auf eine Kultur der Wertschätzung, des Vertrauens und der Offenheit. Herr Krog, der Geschäftsführer, bietet zum Beispiel für alle Mitarbeiter eine offene Sprechstunde an, die gerne genutzt wird.

>>> Fortsetzung auf Seite 8

Page 8: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

8 | .punct .punct | 9

Kranke und alte Menschen zu versorgen ist etwas ganz anders als ein Bürojob. welche grundsätzlichen voraus-setzungen sollten Bewerber mitbringen?natürlich ist es etwas anderes, einerseits – andererseits aber auch wieder nicht. Grundsätzlich muss der Wunsch da sein, das tun zu wollen, was man eben tut. das sehe ich in der Versorgung genauso wie in einem Bürojob. Bei einem Ge-sundheitsdienstleister heißt das aber nun mal, dass Wochen-enden, Feiertage oder auch Schichtdienst dazu gehören. Es geht aber um mehr als „sein Gehalt zu bekommen“. Es geht darum sich einzubringen, sozial zu engagieren. Es geht um Sinn. Hier ist also eine gewisse Leidenschaft gefragt, die ein Bewerber mitbringen muss. ich sage nicht, dass es leicht ist. die Belastungen sind da. Es ist aber auch eine tätigkeit, die einem wirklich viel zurückgeben kann.

wie haben sich die Berufe im Krankenhaus aufgrund der Veränderungen im Gesundheitswesen – finanzieller Druck und die Aufforderung zu mehr Kooperation – weiter entwickelt?Mitarbeiter können sich heute im Regelfall mehr auf ihre eigentliche Qualifikation konzentrieren. Sei es dadurch, dass der arzt in der Kodierung durch gut ausgebildete Kräfte un- terstützt wird oder das Pflegepersonal durch Servicekräfte auf den Stationen. das hat den Vorteil, dass die Qualität steigt, denn jeder macht das, was er am besten kann. Zum anderen können dadurch auch Kosten und abläufe optimiert

werden. dadurch erhöht sich natürlich parallel das benötigte Maß an soziale Kompetenz. Es sind netzwerker gefragt, die an den Schnittstellen auch die anderen Bereiche mit im Blick haben. immer mehr an Bedeutung gewinnt eben- falls der Bereich der sogenannten sektorenübergreifenden Versorgung. der Bereich lebt von stabilen Kooperationen.

Die Anforderungen an die Mitarbeiter sind hoch. wie fördern Sie deren fachliche und persönliche entwick-lung? Wir unterstützen „horizontale“ und „vertikale“ Karrieren: Hori- zontal heißt, dass ein Krankenpfleger bei uns im Qualitäts-management, in der Organisationsentwicklung oder im Bil- dungsinstitut landen kann. Vertikal wäre der aufstieg zum Stationsleiter. Ein gutes Beispiel für beides ist andreas Rost, der vom stellvertretenden Leiter der intensivstation zum Leiter des Ev. Wohnstifts Raadt wurde. Wer sich weiter entwickeln will, stößt bei uns auf offene Ohren. Wir fördern die Mitarbeiter mit Weiterbildungen und unterstützen berufs-begleitende Studiengänge. Wir coachen Führungskräfte oder vermitteln sie an bewährte externe Coaches. da wir wissen, wie herausfordernd die arbeit bei uns ist, fördern wir auch die Stressentlastung und Ruhezeiten. auch eine Leitungskraft muss im urlaub ihr Handy ausschalten können. denn nur motivierte und zufriedene Mitarbeiter können sich mit ganzer Energie den Patienten widmen.

Interview: Gudrun Heyder

punct: wie fängt Ihr typischer Arbeitstag an? Prof. claus Nolte-ernsting: Morgens planen wir in der abteilungsbesprechung alle untersuchungen und Eingriffe des tages. Parallel beginnen zahlreiche unter-suchungen wie Ct, MRt und angiographie. Ein bis zwei Radiologen sind stets mit bildgesteuerten therapeutischen Eingriffen beschäftigt, während weitere Kollegen die radiologischen untersuchungen befunden. Zusätzlich gibt es diverse Röntgen-besprechungen und tumorkonferenzen mit den verschiedenen Fachabteilungen. Wir demonstrieren die mitunter sehr komplexen Bildbefunde, damit die klinischen Kollegen den optimalen Behandlungsplan für jeden Patienten festlegen können.

einblicke in den Arbeitsalltagradiologie am Puls der Zeit

Der röntgenarzt, der im stillen Kämmerlein Bilder betrachtet - das war gestern. „wir sind keine Fotografen“, stellt Prof. claus Nolte-ernsting klar, chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle (eingreifende) radiologie. Der 48-jährige setzt auf modernste radiologische Technologien und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dazu gehört sehr viel Kommunikation.

ScHwerPuNKT

Page 9: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

8 | .punct .punct | 9

Ihr Spezialgebiet ist die Interventionelle radiologie. Da-bei werden ohne größeren Schnitt winzige Instrumente in das zu behandelnde Zielorgan geführt. wo liegt der vorteil gegenüber einer konventionellen operation?der interventionelle Radiologe „operiert ohne Skalpell“ durch die Haut mit millimeterdünnen Kathetern, Sonden und nadeln. Mit diesen Mikroinstrumenten können zum Beispiel hochgradig verengte Beinarterien ausgeschält oder Leber-tumore und Metastasen mit Hitze zerstört werden. da der interventionelle Radiologie das erkrankte Organ nicht direkt einsieht oder berührt, benötigt er eine geeignete Bildge-bung. Erst die Bilder ermöglichen eine exakte Orientierung zur Steuerung der feinen instrumente. diese Eingriffe sind besonders schonend für den Patienten, bedeuten weniger Schmerzen, schnellere Genesung und einen kürzeren Klinikaufenthalt. Sie ergänzen operative und medikamentöse therapieverfahren in idealer Weise. Chirurgen, internisten und Radiologen arbeiten Hand in Hand.

wann können Sie diese Methoden anwenden?Hauptsächlich bei Gefäßeingriffen, zunehmend auch zum Veröden oder Verkochen von tumoren, zur drainage von Organvereiterungen und intensiv bei der Schmerztherapie der Wirbelsäule , etwa bei ischias.

wird die entwicklung in dieser richtung weitergehen?auf jeden Fall. Wir beherrschen schon heute nahezu das gesamte interventionell-radiologische Behandlungsspektrum auf sehr hohem niveau. die Behandlungsmöglichkeiten werden aber weiter wachsen und das Material wird immer feiner und effektiver. der rasante technologische Fortschritt verspricht noch vielerlei neuentwicklungen. Wir werden in Mülheim am Puls der Zeit bleiben.

Interview: Gabriele Beautemps

chefsekretärin der Augenklinik Sandra weiher punct: Die chefsekretärin einer Augenklinik, zumal einer der größten und profiliertesten in Deutschland, hat sicher mehr zu tun als Briefe zu tippen und Kaffee zu kochen, oder?Sandra weiher: auf jeden Fall. Bei uns im Sekretariat laufen zunächst mal alle anfragen auf. ich organisiere für den Chefarzt, Herrn dr. Lösche, die termine, gleiche sie mit OP-Zeiten und Besprechungen ab. dazu muss ich 20 verschie-dene Kalender im auge behalten. und natürlich sortiere ich mit meiner Kollegin Eva Janik die anrufe, stelle die wichtigen durch, leite andere um.

worin unterscheidet sich Ihre Arbeit von der einer chef-sekretärin in einer vorstandsetage?ich bin ausgebildete Medizinische Fachangestellte und habe jahrelang in augenarztpraxen gearbeitet. Bei der Glaukom-, Makula- oder der privaten Sprechstunde führe ich die ersten untersuchungen selbst durch. das ist gerade das Reizvolle an meiner arbeit: ich sitze nicht nur am Schreibtisch.

Gibt es auch Aufgaben, die Sie weniger reizvoll finden?die archivarbeit. Bei uns fallen im Jahr gut 1000 dokumente an, die archiviert werden müssen. das ist ein großer auf-wand. ich freue mich schon darauf, dass dies demnächst auf elektronischem Weg geschieht.

Kochen Sie denn trotz Ihrer verantwortungsvollen Auf-gaben auch Kaffee?auch das. ich empfange die Besucher des Chefarztes und wir bieten ihnen natürlich Wasser, tee oder Kaffee an.

Interview: Gabriele Beautemps

chefarzt Prof. claus Nolte-ernsting wendet modernste Methoden der Interventionellen radiologie an.

20 Kalender, Kontakte und Kaffee

Sandra weiher gefällt an ihrer Arbeit, dass sie selbst erste unter- suchungen durch-führt und nicht nur am Schreibtisch sitzt.

Page 10: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

10 | .punct .punct | 11

Assistenzarzt Kyprianos Kottis „die deutschen Patienten sind sehr nett und zuvorkommend“, lobt Kyprianos Kottis. Seit dezember 2013 arbeitet der assistenzarzt im Ev. Krankenhaus, erst in der Zentralambulanz, nun auf der in- ternistischen Station 5. „ich wollte meine Weiterbildung zum internisten im aus-land machen, das ist eine kostbare Er-fahrung.“ der 27-jährige arzt aus athen entschied sich wie viele griechische Kol- legen für deutschland. Zunächst lernte er in München fünf Monate lang deutsch, dann folgte er einem Kommilitonen an das Ev. Krankenhaus dinslaken. „nach 14 Monaten wollte ich wechseln und bin hier gelandet, weil der Chefarzt, Privatdozent dr. Philip Hilgard, bei mei-ner eintägigen Hospitation einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht hat - und weil dieses große Krankenhaus so gut organisiert ist.“ auch der freund-schaftliche umgang mit den Kollegen gefällt dem dynamischen arzt. Sein voller arbeitstag beginnt um 7.30 uhr mit dem Kennenlernen neuer Pati- enten, gefolgt von der Besprechung des Ärzteteams über neue und zu entlas- sende Patienten. dann diktiert er Ent- lassungsberichte, macht Visite und

widmet sich der dokumentation am PC. anschließend arbeitet er im Rahmen seiner Weiterbildung in der Sonografie bei Oberärztin dr. Gabriela Lamers. nach der Mittagspause liegen die un- tersuchungsergebnisse vor, etwa von Spiegelungen, die Kottis mit dem Ober-arzt erörtert. Schließlich spricht er mit Patienten und angehörigen – und dann ist Feierabend. Einmal in der Woche steht eine Fortbildung an. „ich bin hier rundum zufrieden, aber ich vermisse meine Heimat“, gesteht Kypri- anos Kottis. „Wir Griechen sind sehr heimatverbunden. doch ich habe viele griechische und deutsche Freunde hier.“

Gudrun Heyder

Gefäßassistentin Jennifer Dinter ihren Beruf gibt es erst seit sechs Jah-ren: Jennifer dinter ist Gefäßassistentin, davon gibt es in deutschen Krankenhäu-sern erst wenige hundert. Sie hat sich nach dem abitur und einer ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten einweiteres Jahr in der akademie der deutschen Gesellschaft für Gefäßme-dizin qualifiziert. ihre anspruchsvolle tätigkeit entlastet die Ärzte der Gefäß-chirurgischen Klinik. die 27-Jährige in

ScHwerPuNKT

dem medizinischen assistenzberuf orga-nisiert die aufnahme der Patienten und begleitet sie während ihres stationären aufenthaltes. ihre ruhige, freundliche art kommt sehr gut an. die Gefäßassistentin führt auch ultra-schall-untersuchungen durch. Mit Hilfe des ultraschalls kann sie thrombosen in den Beinvenen, Erweiterungen an der Hauptschlagader oder eine Verengung der Halsschlagader feststellen. Letz-teres könnte, wenn unerkannt, einen Schlaganfall auslösen. „Es ist wichtig, ganz genau zu beobachten.“ ihre ausbil-dung ist dabei sehr hilfreich. „Wer diese untersuchungen so häufig macht wie ich, kann Veränderungen, die sich im ultraschall darstellen, gut einordnen.“ außerdem hilft die Gefäßassistentin den Gefäßchirurgen im OP. auch aufgrund ihrer mehrjährigen Erfahrung als OP-Schwester kann sie den Operateur aktiv unterstützen. Jennifer dinter, die ursprünglich Medizin studieren wollte, sagt: „Mich fasziniert es immer wie-der, wie das Wunderwerk Mensch im inneren funktioniert.“ auch bei großen Operationen an der Bauchschlagader, bei der so mancher Medizinstudent erst einmal umkippt, hält ihre Faszination an.

Gabriele Beautemps

Kyprianos Kottis erläutert seinem Patienten Hans-Georg reimann seine Befunde. Sprachbarrieren gibt es nicht, denn der Assistenzarzt spricht fließend Deutsch – nach nur fünf Monaten Sprachunterricht.

jennifer Dinter untersucht eine Patientin per ultraschall. Zu den Auf- gaben der Gefäßassistentin gehört es auch, die Gefäßchirurgen bei operationen zu unterstützen.

ein Internist aus Athen

Fit für Gefäße

Page 11: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

10 | .punct .punct | 11

ungewöhnliche Berufswege

nach seinem Studium des Chemie-ingenieurwesens stand Michael Gerwinat vor einer großen Herausforderung. auf rund 250 absolventen kamen fünf freie Stellen“, erzählt er. „daher entschied ich mich für eine Weiterbildung in den Be-reichen Qualitätsmanagement und technische Betriebswirt-schaft, mit einer Spezialisierung auf umweltmanagement.“ Bereits während dieser Weiterbildung begann Gerwinat mit der neuordnung der abfallentsorgung des EKM.

„damals gab es noch keine Mülltrennung. Meine aufgabe war es, ein System zu organisieren, um die trennung von abfällen künftig zu gewährleisten.“ die idee war geboren, sich mit dem EKM aktiv am umweltmanagement zu betei-ligen. Michael Gerwinat war es, der die erste umwelt-Zerti-fizierung des Ev. Krankenhauses in diesem Bereich voran trieb.nachdem das Projekt im Jahr 2000 mit der Verleihung des europäischen EMaS-Zertifikates seinen abschluss fand, orientierte er sich neu: „das Qualitätsmanagement hatte

Aus einer ganz anderen Branche in das ev. Krankenhaus zu kommen ist eine Möglichkeit. Die andere besteht darin, innerhalb der ATeGrIS den Beruf zu wechseln, was oft mit einem Aufstieg verbunden ist. Michael Gerwinat (46) und Lukas Matyschik (29) beispielsweise arbeiten heute beide im Qualitätsmanagement. Gerwinat, Leiter des „QM“, war ursprünglich Chemie-Ingenieur. Matyschik stammt aus der Pflege, wollte aber immer ins Management.

Kontinuierliche weiterbildung war für Michael Gerwinat, Leiter des Qualitäts-managements (l.), und seinen Kollegen Lukas Matyschik die voraussetzung, um in diesem zentralen Bereich der ATeGrIS arbeiten zu können.

es mir schon lange angetan.“ der nächste Schritt war die Erstzertifizierung des EKM nach dem Verfahren KtQ® inkl. proCumCert. Parallel dazu baute Gerwinat 2003 bis 2007 die Stabsstelle Personal- und Organisationsentwicklung im EKM auf. Er führte Zielvereinbarungsgespräche ein und baute das Projektmanagement auf.

2008 wechselte er zur atEGRiS in den Bereich Change Management (später Veränderungsmanagement), den er schließlich auch leitete. Er managte Projekte wie die Ersteinschätzung in der Zentralambulanz (siehe Seite 14f.), optimierte Prozesse, baute die Stabsstelle Personal- und Organisationsentwicklung im Ev. Krankenhaus Oberhausen auf, das ebenfalls zur atEGRiS gehört, und führte ein aufnahme- und Entlassmanagement ein. Seit anfang 2013 leitet Michael Gerwinat das Qualitätsmanagement der atEGRiS. Seine wichtigsten aufgaben: Er bereitet den Verfahrenswechsel von KtQ zur iSO vor*, führt das dokumenten-Managementsystem Orgnet ein und etabliert ein Mess-System für Qualitätsindikatoren.

Individuelle wege zu bester Qualität

Page 12: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

12 | .punct .punct | 13

erster Stationsleiter der onkologi-schen Station Holger Lenski „Beim ersten Einsatz auf der Station war ich hin und weg, dass ich durch die Fenster den tagesablauf und bei schö-nem Wetter sogar die Sonne mitbekom-men kann.“ Kein Wunder, denn Holger Lenski schichtete bis 1994 zehn Jahre lang als Bergmann im Sprengvortrieb auf der Zeche duisburg-Walsum. dann reichten ihm dunkelheit und Kohlen-staub, aber für die Pflege entschied er sich spontan. „ich spazierte nach der nachtschicht durch die Lohnhalle. an der Litfaßsäule hingen angebote für umschulungen, von der Ruhrkohle und vom arbeitsamt finanziert.“ 24 Stunden später hatte Lenski, dessen Mutter altenpflegerin war, gekündigt und sich für die ausbildung zum Krankenpfleger beworben. „Mein Kurs war der erste – 27 Bergleute.“ Seine Eltern hatten sich gewünscht, dass er arzt würde, aber der 16-jährige Holger wollte „Kohle verdienen“ wie die anderen in seiner Mofa-Clique. die arbeit unter tage wurde gut entlohnt. Heute ist der 45-Jährige Erste Leitung der Onkologischen Station 8. Er ist stolz darauf, sich als „einfacher Kumpel“ im neuen Job ständig weitergebildet zu

Holger Lenski mit den Assistenzärztinnen Linn Pasemann (l.) und Dr. coya Bredehorst auf der Station 8.

Der aus der Tiefe kamZielstrebige Karriere auch Lukas Matyschik gelangte dank konsequenter Weiterbildung aus einem anderen Beruf ins Qualitätsmanage- ment. 2007 hatte er seine ausbildung zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger beendet und studierte anschließend Pflege- und Gesundheits-management an der Fachhochschule Münster. Zeitgleich arbeitete er in teilzeit als Pfleger in der allgemein- und unfallchirurgie des Ev. Krankenhauses Münster. Parallel zu Studium und Beruf absolvierte Matyschik die Weiterbildun-gen zur Qualitätsmanagement-Fachkraft und darauf zum Qualitätsmanagement-Beauftragten. „ich war schon immer an Managementprozessen interessiert. Von Beginn meiner ausbildung an war für mich klar, dass mir die aktive Versor-gung pflegebedürftiger Menschen zwar am Herzen liegt, ich mich beruflich aber noch weiter entwickeln möchte.“nach seinem Studium übernahm er die Leitung der unfallchirurgischen Station am EKM. „Stets mit dem Ziel vor augen, Prozesse und Veränderungen aktiv mit gestalten zu können und später in die Managementebene zu wechseln, habe ich zunächst Praxis- und Leitungserfah- rung gesammelt. im august 2013 habe ich dann im Qualitätsmanagement an- gefangen.“ Eine Weiterbildung zum Qualitätsmanager schloss sich an. „Wir

Diese historische Grubenlampe hat der erste Stationsleiter aus seiner Zeit als Bergmann aufbewahrt.

müssen die Prozesse verstehen können, die in unserem Krankenhaus ablaufen. nur dann können wir sie entsprechend gestalten, die Patientenversorgung und Sicherheit gewährleisten und strate-gisch ausrichten“, erklärt er. Menschen mit unterschiedlichen berufli-chen Laufbahnen treffen im Qualitätsma-nagement aufeinander. Sie nutzen ihre individuellen Stärken und Erfahrungen, um gemeinsam für eine bestmögliche Patientensicherheit zu sorgen. da-mit sind sie auch Wegbereiter für die Weiterentwicklung der beiden atEGRiS-Krankenhäuser.

Norman edelmann / hey

1) iSO: norm für Qualitätsmanagement- Systeme

ZuM TeAM DeS QuALITäTSMANAGe-

MeNTS (QM) GeHöreN AucH:

Astrid Strathmann (40), Kinderkranken-

schwester und Betriebswissenschaftlerin

(abschluss BBa). Zwischen Beruf und Studium

lebte sie zwei Jahre in toluca/Mexiko-Stadt.

Seit august 2013 beruflicher Wiedereinstieg

ins QM, derzeit Weiterbildung zur Qualitätsma-

nagerin.

Sebastian Kliesow (33), diplom-Ökonom

(Wirtschaftswissenschaftler). Er arbeitete nach

seinem Studium in der Organisationsentwick-

lung des EKO., dann im Change-Management

und inzwischen als Qualitätsmanagement-

beauftragter im QM.

Page 13: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

12 | .punct .punct | 13

Claudia Santos – Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Service-Plus-StationWas macht eine portugiesische Modedesignerin, die in Paris studiert hat, im Ev. Krankenhaus Mülheim? nein, sie entwirft keine dienstkleidung. Sie pflegt Patien-ten auf der Service Plus-Station, die den Patienten besonderen Komfort bietet. ihr großes Sprachtalent ist für diese Station mit vielen internationalen Patienten Gold wert. Claudia Santos spricht Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Englisch, deutsch und Russisch.„ich stamme aus einem kleinen dorf“, erzählt Claudia Santos, „und ich war immer sehr kreativ. Modedesign lag mir.“ doch nach dem Studium in Porto und Paris fand die zierliche 37-Jährige in Portu-gal keine arbeit in ihrem Beruf. Sie heiratete, folgte ihrem Mann nach deutschland und jobbte in einem altenheim. aber dort immer nur Frühstück zu machen, das bot ihr keine Perspektive.Claudia Santos lernte am Katholischen Krankenhaus Oberhausen den Pflegebe-ruf und bewarb sich dann erfolgreich am Ev. Krankenhaus Mülheim. „ich wollte mit Menschen zu tun haben, und die Welt der Pflege ist realistischer als die der Mode“, begründet Claudia Santos ihren großen Schritt. Leicht war er nicht. „aber ich habe gelernt, mich anzupassen und bin immer offen für neues. Meine ar-beit mit den Patienten finde ich sehr schön.“ inzwischen ist das Multitalent auch Hygienebeauftragte ihrer Station. Modedesign spielt keine Rolle mehr, aber die Gesundheits- und Krankenpflegerin malt in der Freizeit Bilder für ihre Wohnung. „das ist auch kreativ.“ die gebürtige Portugiesin spricht fließend deutsch, aber mit französischem akzent – eine echte Europäerin.

Gudrun Heyder

claudia Santos spricht sechs Spra-chen und ist damit ein echter Gewinn für die international belegte Service Plus-Station. Ihren Beruf in der Modebranche hat sie aufgegeben.

haben, in Pflege und Management. Während seiner 15 Jahre bei der Kaiserswerther diakonie stieg Holger Lenski bis zur Leitung der intensivstati-on auf. dann brauchte er wieder einen Wechsel. Über den Kontakt zu einer Mitarbeiterin des EKM kam Holger Len-ski im September 2013 nach Mülheim. „Es gefällt mir super hier“, sagt der sym-pathische Mann mit spürbarer Begeis-terung. der vielseitige Kontakt mit den Menschen liegt ihm. „die Mitarbeiter-kultur, der umgang untereinander, die Stimmung und die Organisation – alles gut!“ Mit den Patienten und Mitarbei-tern geht er entspannt um und spaßt auch mal gerne. „Gerade den älteren Patienten gefällt es, wenn ich ihnen von meinem Leben als Bergmann erzäh-le.“ Seine körperliche und psychische Belastbarkeit führt er auf die Zeit als Kumpel zurück, und sie erleichtert ihm die verantwortungsvolle Führungsauf-gabe. die harte Zeit der umstellung, als er nachts vom Stollen träumte und beim aufwachen verwirrt war, ob er in die Zeche oder in die Krankenpflegeschule musste, die ist lange vorbei.

Gudrun Heyder

Modedesignerin pflegt nun Patienten

ScHwerPuNKT

Page 14: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

14 | .punct .punct | 15

Sie arbeiten eher im Hintergrund, aber ohne sie würde nichts laufen im ev. Krankenhaus – beim Leiter des Transportdiensts Daniel Steinbring ist das sogar wörtlich zu verstehen. Britta witte kümmert sich um das seelische wohl der Patienten. Alexander Fenzl hütet Hunderttau-sende von Akten. christian Hülsken verantwortet die Investitionen in die Medizintechnik. vier sehr verschiedene Arbeitsfelder – und jeder fühlt sich in seinem element.

unbekannte Berufe im Krankenhaus

Daniel Steinbring – Leiter des Zentralen Transportdienstesdie ältere dame, die auf der kardiologischen Station liegt, muss zum Röntgen, der junge Mann, der sich beim Fußball-spielen das Knie verdreht hat, zur Bewegungstherapie, die frische Wäsche auf die Geburtshilfe-Station. der 32-jährige daniel Steinbring, Leiter des Zentralen transportdiensts, sorgt dafür, dass Menschen und Materialien richtig ankommen, rund 700 Mal am tag. Ein täglicher Marathon über die Flure des Ev. Krankenhauses Mülheim, den natürlich nicht er persönlich, sondern die 20 Mitarbeiter des "Klinikteams" in sechs Schich-ten zurücklegen.daniel Steinbring ist ein Organisationtalent. der ehemalige Zeitsoldat hat das bei seinen Einsätzen in afghanistan trai-niert. „ins EKM bin ich dann gekommen, weil meine Frau hier arbeitet und mich für das Haus begeistert hat.“ der gelernte

Einzelhandelskaufmann koordiniert die transportfahrten - seit november 2013 vom Bildschirm aus. Früher läutete in seinem Büro unaufhörlich das telefon, 1.200 Mal am tag! Oft mussten die Pfleger mehrfach durchläuten, weil die Leitung belegt war. Heute funktioniert alles per Mausklick. die Station setzt eine transportmeldung ab, die Sekunden später auf Steinbrings PC auftaucht. „ich bekomme alle aufträge auf dem Bildschirm angezeigt. dort kann ich sie per Mausklick einem Mitarbeiter, der gerade in der nähe ist, auf ein speziell dafür programmier-tes Smartphone schicken.“ Ein weiterer großer Vorteil: Eine farbige Grafik zeigt an, wer gerade wo unterwegs ist. „So kann ich optimal disponieren.“ der Mitarbeiter bestätigt den auftrag und gibt mehrfach Rückmeldung, bis er schließlich signalisiert: auftrag erledigt. die Grafik schaltet auf lila. Steinbring: „Mit dem neuen System sparen wir Zeit, unnötige Wege werden vermieden und die Patienten müssen nicht mehr so lange warten.“

Gabriele Beautemps

Daniel Steinbring, ehemals Zeitsoldat in Afghanistan, steuert von seinem Pc aus den Marathon, den 20 Mitarbeiter des Trans-portdienstes täglich im ev. Krankenhaus zurücklegen.

Lotse für Menschen und Material

Page 15: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

14 | .punct .punct | 15

ScHwerPuNKT

Britta witte – Psychoonkologin Bisher wollte nur ein einziges Mal ein Patient nicht mit ihr sprechen. „die meisten nehmen mein Gesprächsan-gebot gerne an“, sagt Psychoonkologin Britta Witte. Während die Ärzte die Patientinnen und Patienten vor allem medizinisch zum Beispiel mit Chemothe-rapien oder Bestrahlungen behandeln, kümmert sich Britta Witte allein um ihre Psyche. denn die diagnose Krebs ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine immense seelische Belastung – letzteres auch für nahe angehörige. „Manchen Patienten tut es gut, mit einer außenstehenden zu reden, die man nicht schonen muss“, weiß die psycholo-gische Psychotherapeutin. Britta Witte hört zu, versucht, neuen Le- bensmut zu vermitteln, nennt ansprech-partner wie Selbsthilfegruppen oder Krebsberatungsstellen. Wenn der Pati-ent in eine depressive Grundstimmung abzugleiten scheint, berät sie mit ihm, wie er diese selbst positiv beeinflussen kann. Wenn es notwendig ist, zieht sie Oberarzt Christian triebel hinzu, den Facharzt für neurologie und Psychiatrie. die Psychoonkologin arbeitet seit fast zwei Jahren am Evangelischen Kranken-haus. Während ihres Psychologiestudi-ums war sie als Krankenschwester tätig, ihrem ersten Beruf. auf die Patienten, die am EKM in den Zentren für darmkrebs, Brust- oder Pan-kreaskarzinom behandelt werden, geht die Mutter einer zweijährigen tochter aktiv zu. doch auch für andere Patienten ist sie da, der Kontakt läuft dann über die Pflege auf den Stationen. Bei Schwie-rigkeiten im eigenen alltag denkt die 39-Jährige oft an den Kalenderspruch: Humor und Geduld sind Kamele, die dich durch jede Wüste tragen.

Gabriele Beautemps

Alexander Fenzl – Leiter des ZentralarchivsFür jeden Patienten gibt es eine akte, schon seit der Krankenhausgründung 1850. die Papierakte wurde 2007 durch die digitale Version ersetzt. „das lag einerseits am Platzmangel. die archiv-räume waren bis oben hin voll. anderer-seits kann der arzt eine digitale akte am Computer jederzeit aufrufen, ohne dass wertvolle Zeit vergeht, weil dokumente erst aus dem archiv geholt werden müs-sen“, erklärt alexander Fenzl.dennoch gibt es immer noch Keller-räume mit aktenregalen bis unter die

decke. Früher war die archivarbeit mit körperlicher anstrengung verbunden, akten mussten bergeweise hin und her geschleppt, einsortiert oder her-ausgesucht werden. Schon 1998 war alexander Fenzl neben dem Studium Hilfskraft im archiv. nun sitzt der gelernte Betriebswirtschaftler in einem Büro mit tageslicht. das aktuelle archiv sieht er auf dem Monitor. Heute werden die akten einmal täglich auf den Stationen abgeholt und anschlie-ßend von einem dienstleister digitalisiert. Fenzl: „Wir erhalten die dokumente dann online als Bilddateien.“ Selbstver-ständlich können nur Ärzte und Pflege-kräfte mit Zugriffsberechtigung die akten einsehen.der 43-Jährige hütet einen Berg von informationen: „Jährlich kommen etwa 20.000 neue datensätze dazu.“ Einmal im Jahr gelangt ein ganzer, 30 Jahre alter Jahrgang in den Reißwolf. So lange müssen medizinische dokumente nach gesetzlicher Vorschrift aufbewahrt wer-den. irgendwann wird das alte Papierar-chiv also ganz verschwunden sein.

regina Bollinger

Alexander Fenzl im früheren Archiv des ev. Krankenhauses im untergeschoss, wo Massen von Papierakten lagern, und an seinem heutigen Arbeitsplatz mit digitalen Akten und Tageslicht.

Die psychologische Psychotherapeutin Britta witte ist für Patienten da, die fachli-che seelische unterstützung brauchen. Ihr Schwerpunkt liegt in der Arbeit mit Krebspa-tienten.

Neuen Lebensmut vermitteln

Das Gedächtnis des Krankenhauses

Page 16: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

16 | .punct .punct | 17

ScHwerPuNKT

christian Hülsken – einkaufsmanagerWenn der neue Computertomograph einwandfrei läuft, die spezifischen anfor-derungen der Ärzte zufrieden stellt und obendrein auch noch effizienter arbeitet, dann hat Christian Hülsken sein Ziel er-reicht: der 32-Jährige kauft keine Betten oder Pflaster ein, sondern ist als einer von drei Einkaufsmanagern der atEG-RiS für komplexe investitionsprojekte verantwortlich. nach acht Jahren als Zeitsoldat in der Logistik der Bundeswehr suchte der examinierte Betriebswirt eine neue be- rufliche Herausforderung. da kam der tipp einer Schulfreundin, die im Evan-gelischen Krankenhaus arbeitet, genau richtig. Seit 2010 verhandelt der zielorientierte Weseler im strategischen Bereich in allen Richtungen auf augenhöhe, ganz gleich, ob im Gespräch mit Chefärzten oder mit anbietern. Wesentlich für eine erfolgreiche investition sind neben den wirtschaftlichen aspekten auch immer eine transparente Kommunikation als gemeinsame Vertrauensbasis.“

Christian Hülsken weiß, wovon er spricht, denn sein aufgabenbereich ist die investitionsplanung mit dem Schwer-punkt Medizintechnik. „Je nach investi- tionsobjekt muss ich mir die entspre-chenden Fachkenntnisse neu aneignen.“ dafür muss er neben den kaufmänni-schen Kalkulationen viele Recherche-stunden investieren, um gegebenenfalls auch die passenden Gegenargumente parat zu haben. „aber genau darin liegt auch die abwechslung und Herausfor-derung, die mich an dieser Stelle reizt“, schmunzelt er. „dass ich nicht nur mit Zahlen und technischen daten zu tun habe, sondern diese im dialog mit den Mitarbeitern verschiedenster Bereiche

Norbert Moldenhauer – Altenpfleger bei der Ambulanten Diakonienorbert Moldenhauer ist ein beson-ders erfahrener altenpfleger, denn er übt diesen Beruf bereits seit 31 Jahren aus, davon verbrachte er 17 Jahre bei der Stiftung. als junger Mann lernte er Steuerfachangestellter, doch er war es schnell leid, täglich im Büro akten zu bearbeiten. „als altenpfleger kann ich Menschen unmittelbar helfen und die arbeit ist abwechslungsreich. außerdem trage ich persönlich Verantwortung für das Wohlergehen der alten Menschen.“ Bei der ambulanten diakonie gefällt ihm sehr, dass Leiterin Yvonne Helmes das eigenverantwortliche Handeln der Mitar-beiter unterstützt, denn bei den Patien-ten zuhause sind diese auf sich gestellt. norbert Moldenhauer mag die nähe zu den Senioren, die er pflegt. Er steckt die psychischen und körperlichen Belastun-gen, die der Beruf mit sich bringt, nach wie vor gut weg. „ich bin gefestigt und habe ein gutes soziales umfeld, das mir hilft, wenn ich mal ein Problem mit nach Hause nehme.“ Jungen Leuten, die interesse am Pflege-beruf haben, kann er die altenpflege auf jeden Fall empfehlen. Von den Senioren, die er versorgt, bekommt der Vater dreier Kinder viel zurück: anerkennung, dank und Freude darüber, dass er für sie da ist. Gudrun Heyder

Auf Augenhöhe verhandeln – mit chefärzten und Anbietern

Lieber Menschen helfen als Steuern berechnen

vor Ort besprechen kann.“ unterm Strich würde er mit keinem seiner Kollegen in der freien Wirtschaft tauschen, „denn im Krankenhaus kommt meine arbeit den Patienten zugute und das motiviert mich sehr.“ der Einkaufsmanager engagiert sich auch sozial. Bei der Flutkatastrophe 2013 in deutschland organsierte er einen Hilfsgütertransport und konnte dank der unterstützung von Geschäfts-führung und Kollegen einen 7 ½-tonner voller Hilfsgüter samt Spendenscheck nach Schönebeck fahren. „Wenn man wie ich als Soldat das Leid schon einmal vor Ort gesehen hat, muss man einfach handeln“, sagt er schlicht und muss auch schon wieder los, denn der nächste ter-min wartet bereits auf den vielgefragten Kollegen.

Gudrun Heyder

christian Hülsken sieht sich mit Andreas Spennhoff, Funktionsleitung Kardiologie, das neue „Stressecho“ an: ein Gerät für die Herz-untersuchung mit ultraschall (echokardiogra-fie) unter Belastung.

Schon 31 jahre im Beruf: Norbert Moldenhauer findet Erfüllung darin, Senioren zu pflegen.

Altenpflege:

Page 17: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

16 | .punct .punct | 17

Michéle weinrich, Auszubildende zur Kauffrau im Gesundheitswesen.

GeDANKeN Zur ZeIT

Meine Ausbildung im evangelischen Krankenhaus

Wenn ich so zurück denke, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal im Evangelischen Krankenhaus Mülheim landen würde, doch so ist es. am 1. august 2013 habe ich dort meine aus- bildung zur Kauffrau im Gesundheits-wesen begonnen.ich denke, jeder Mensch geht mit unter-schiedlichen Erwartungen an solch eine ausbildung heran, aber ich war absolut planlos. da stand ich nun an meinem ersten arbeitstag in einem riesigen Krankenhaus. ich wusste nicht, wo ich hin musste. ich wusste nur, dass diese ausbildung das Richtige für mich sein würde.Seitdem habe ich bereits mehrere abteilungen durchlaufen und viele neue arbeitskollegen dazugewonnen. Mit je-dem tag und jeder Woche wachsen die Verantwortung und das aufgabenspek-trum der auszubildenden. das bietet uns die Möglichkeit festzustellen, wel-cher Bereich am besten zu jedem von uns passt. Wir lernen alle Prozesse und arbeitsschritte nacheinander kennen.Ganz besonders ist mir der umgang mit uns auszubildenden aufgefallen. Jeder kennt den Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, doch er kommt hier einfach nicht zum tragen. Wir werden genauso behandelt wie langjährige Kollegen, obwohl wir noch lange nicht dieselben Kenntnisse oder Fähigkeiten besitzen. ich fühle mich gleichberech-tigt. trotzdem bin ich vor dem ersten tag in jeder neuen abteilung aufgeregt, aber bis jetzt war das unbegründet.Besonders eine abteilung wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, die Pflegedienstleitung. Was ich darüber gehört habe, hat mich schon im Voraus

sprachlos gemacht. in den zwei Monaten dort habe ich Einblick in die komplette Pa-tientenversorgung bekommen. Zuerst in der Zentralambulanz, wo ich zum ersten Mal hautnah am Geschehen beteiligt war, alle abläufe und auch die ärztlichen Mit-arbeiter kennen lernte. Kurz darauf fand ich mich schon auf der kardiologischen Station 9 wieder, wo ich mit offenen ar- men empfangen wurde und wirklich mit anpacken durfte. ich hatte Einsicht in alle tätigkeiten, obwohl ich „nur Praktikantin“ war. das fand ich sehr gut, da ich so auch mit jeder Situation konfrontiert wurde. und ich habe die dankbarkeit der Patien-ten gespürt. Schließlich wurde ich zwei Wochen im Zentral-OP eingesetzt. ich wurde prompt von allen angesprochen und auch mitge-nommen, als ob dies selbstverständlich wäre. ich durfte sogar bei einigen Ope-rationen dabei sein. die Ärzte haben mir die Eingriffe, die OP-Verfahren und das jeweilige Operationsgebiet mit diversen Muskelgruppen exakt erklärt, obwohl sie wussten, dass ich nie wieder in meinem Leben damit zu tun haben werde. Meiner Meinung nach ist die arbeit in einer Einrichtung wie dem Ev. Kranken-haus nicht einfach ein Beruf. Man muss dazu bereit sein und auch ein gewisses Herzblut mitbringen. ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, wenn ich sage, dass diese ausbildung eine Herausforderung ist – aber eine, die zu schaffen ist.

Michéle weinrich

Gregor Gondzik – Auszubildender in der Altenpflegeauch bei ihm war die altenpflege nicht der erste Wunschberuf: der 27-jährige hat Chemisch-technischer assistent gelernt und drei Semester Chemie studiert. „aber da fehlte mir das Praktische“, erzählt er. „und mit der Pflege bin ich aufgewach-sen.“ Mutter und Vater üben diesen Beruf aus. „als Zivi habe ich in einer Behinder-tenwerkstatt gearbeitet.“die altenpflege zieht Gregor Gondzik der Krankenpflege vor: „denn da geht es noch mehr um das Menschliche um Krankheiten. Wenn ich bei einem bettlä- gerigen Menschen bin, mit ihm rede und ihn glücklich machen kann, befriedigt mich das sehr.“ an seine persönlichen Grenzen sei er noch nicht gestoßen. „Zum ersten Mal ein Stoma (künstlicher darmausgang) zu versorgen, ist schon komisch, aber dann ganz normal.“Später will der azubi im 2. Lehrjahr viel- leicht Pflegewissenschaften studieren. „aber jetzt konzentriere ich mich voll auf meine anspruchsvolle ausbildung.“ Gre-gor Gondzik ist stolz auf seine soeben mit note 1,9 bestandene Zwischenprü-fung und sehr motiviert. Gudrun Heyder

Beruf und Berufung

„jemanden glücklich zu machen befriedigt mich sehr.“

Altenpflege statt Chemie: Gregor Gondzik fühlt sich beim umgang mit Menschen viel wohler.

INFo: Die Ambulante Diakonie und die ev. wohn-

stifte raadt, Dichterviertel und uhlenhorst

bilden Altenpfleger aus, um dem Fachkräf-

temangel abzuhelfen. Der theoretische un-

terricht erfolgt in der Kaiserswerther Diako-

nie. Zur dreijährigen Ausbildung gehören

Praktika in verschiedenen einrichtungen.

Page 18: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

18 | .punct .punct | 19

In jeder Sekunde kann ’was passieren

Montagmorgen, 9 uhr. In der Zentralambulanz des evangelischen Krankenhauses herrscht emsiges Treiben. ein Schüler hievt seinen offenbar am Knöchel verletzten Klassenkamera-den durch das Foyer auf einen Stuhl im wartebereich der Notaufnahme. vor Anstrengung und Aufregung ganz außer Atem, bewegt sich der junge Mann auf die Eingangstür der ZAMB zu. An einer Klingel stoppt er und drückt.

die Zentralambulanz ist das Herzstück des Ev. Krankenhauses: die zentrale anlaufstelle für notfall- und terminpa-tienten zugleich. „Hier ist immer was los“, sagt Fachkrankenpfleger thomas Fricke. „und manchmal ist das noch untertrieben.“ an diesem Montag nimmt Fricke die notfallpatienten in Empfang. „den Zustand von neuankömmlingen einschätzen, akute notfälle herausfil-tern, Leben retten und die Schmerzen unserer Patienten lindern. das sind unsere aufgaben“, fasst er zusammen. um diese komplexen aufgaben organi-satorisch zu bewältigen, nutzt das Ev. Krankenhaus ein bewährtes System: die

triagierung, ein standardisiertes Verfah-ren zur Ersteinschätzung neu eintreffen-der Patienten in der notaufnahme. Ziel ist die schnelle Festlegung sicherer und nachvollziehbarer Behandlungsprioritä-ten. die Patienten werden hinsichtlich spezifischer Risikofaktoren (Lebensge-fahr, Schmerzen, Blutverlust, Bewusst-sein und Vitalwerte) einer Wartezeit von 0 bis maximal 120 Minuten in fünf Stufen zugeordnet.„Sicher können viele Patienten nicht verstehen, warum wir sie warten lassen müssen. da spielt das eigene Schmerz-empfinden eine große Rolle. aber selbst- verständlich ziehen wir Patienten mit

Fachkrankenpfleger Thomas Fricke misst bei einem neu aufgenommenen Patienten die Herztöne.

Page 19: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

18 | .punct .punct | 19

ScHwerPuNKT

lebensbedrohlichen Symptomen weni-ger gefährdeten Patienten vor“, erklärt Chefarzt Ernst Georg Holstein. „in der Zentralambulanz versorgen wir nicht nur notfallpatienten, wir organisieren zugleich auch die Bettenbelegung im gesamten Haus sowie die Vorbereitung und aufnahme von terminpatienten. Jeder, der ins Krankenhaus kommt, wird zwangsläufig über unsere Station gelotst.“ die Mittagszeit ist angebrochen. noch immer eilen Pfleger und Ärzte von Pati-ent zu Patient. „Ein typischer Montag“, meint die Medizinische Fachangestellte Jaqueline Sinan. „neben den notfallpa-tienten kommen an Montagen viele mit hausärztlicher Überweisung oder mit terminen für unsere Sprechstunden.“ diese dienen, so Sinan, der Vor- oder nachbesprechung von Behandlungen im EKM. „in der Zentralambulanz arbeiten wir multidisziplinär“, erklärt Lutz Lohmar, Pflegerischer Leiter der ZaMB. Wir bün-deln Kräfte aus dem internistischen, kar-diologischen und chirurgischen Bereich und haben die Möglichkeit, in kürzester Zeit weitere Fachkräfte aus allen medi-zinischen Fachrichtungen des Hauses zu mobilisieren.“ um die Betreuung der instabilen kardiologischen Patienten zu verbessern, eröffnete das EKM 2007 in der Zentralambulanz die sogenannte Chest Pain unit (thoraxschmerz-Ein-heit) zur untersuchung von Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt.

Auch nachts ständig präsent Viele arbeitsreiche Stunden später, die nacht bricht herein: Schichtwechsel. die Eingangshalle lichtet sich. nur noch vereinzelt kommen in dieser nacht Pati-enten in die ZaMB. „Heute ist es relativ ruhig“, erklärt Hauptnachtwache Frank Seifert, Gesundheits- und Krankenpfle-ger. „aber das ist das Spannende an

dieser arbeit: in jeder Sekunde kann etwas passieren und du musst sofort präsent sein.“ Zwei Krankenpfleger betreuen nachts die internistischen und chirurgischen notfallpatienten. „Wir sind aufeinander angewiesen, spielen uns die Bälle zu und unterstützen ein- ander so gut es geht. Kommt es zu Här- tefällen, können wir von hier aus das gesamte Krankenhauspersonal koordi- nieren und zu unserer unterstützung rufen.“ Zudem sind stets auch Ärzte in ständiger Rufbereitschaft, um im notfall ins Krankenhaus zu kommen.Kuriositäten sind tagsüber wie auch nachts keine Seltenheit. „Wir hatten mal einen jungen Mann als Patienten, der sehr über sich selbst lachen musste und auch uns zum Schmunzeln brachte“, erinnert sich Gesundheits- und Kranken-

pflegerin Reinhilde Lörks. „Er steckte mit seinem Finger im Lauf einer Paintball-Waffe fest. unsere Behandlungsmetho-de: kaltes Wasser.“ „aber für uns gibt es nichts Peinliches“, ergänzt Lutz Lohmar. „Wer unsere Hilfe braucht, dem helfen wir gerne.“

Von der Spontanheilung mit Wasser über die Behandlung von Knochenbrü-chen und Platzwunden bis zur Reanima- tion bei Herzinfarkten und nach schwe-ren unfällen – täglich erlebt das medizi- nische und pflegerische Personal der ZaMB, wie verletzlich der Mensch ist und wie kostbar seine Gesundheit. ihre tätigkeit ist mehr als ein Job, denn diese Menschen lindern Schmerzen, leisten seelischen Beistand und retten Leben.

Norman edelmann

Assistenzärztin Nadine Bergs untersucht einen Patienten, der sich möglicher- weise den Arm gebrochen hat.

Das Team der Zentral-ambulanz befasst sich beim Schicht-wechsel mit der Über-gabe eines Patienten.

Page 20: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

20 | .punct .punct | 21

Ausbildungen bei ATeGrISGesundheits- und Krankenpflegerin den Krankenhausalltag kennt Mriam Lohmann schon lange, denn bereits ihr Vater arbeitete hier im Ev. Kranken-haus. die tradition fortführen mochte die auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zunächst nicht. „ich wollte architektur studieren.“ nach dem abitur entschied sie sich trotzdem für ein Praktikum im EKM. „denn ich wollte schon immer einen Beruf erlernen, in dem ich Kontakt zu Menschen habe.“ durch das Praktikum hat sie die Pflege dann doch als ihren traumberuf ent-deckt. „ich bin nun im zweiten ausbil-dungsjahr und habe diese Entscheidung

Miriam Lohmann hat die Gesundheits- und Krankenpflege als Traumberuf entdeckt.

Thorsten Krapoth studiert parallel zur Ausbil-dung und will Pflege und Lehre verbinden.

INFo: Ab dem 2. Ausbildungsjahr ermöglicht die

Kooperation des ATeGrIS-Bildungsinsti-

tuts mit der Hamburger Fernuniversität

den achtsemestrigen Studiengang „Health

care Studies – Bachelor of Science“. Im

Studium werden berufsbezogene und

berufsübergreifende Kompetenzen mit

wissenschaftlich-methodischem vor-

gehen verknüpft. Zugleich befähigt der

Studiengang zu verschiedenen Master-

studiengängen, wie zum Beispiel der

Pflegepädagogik.

vorteile des Studiengangs: Berufsexamen

plus Bachelor, bessere Karriereaussich-

ten, akademisches Niveau, interdisziplinä-

re Kompetenzerweiterung.

voraussetzung: Abitur/Fachhochschulrei-

fe Info: www.evkmh.de

www.hamburger-fh.de

nicht einen tag bereut“, sagt Miriam Loh-mann. „die arbeit ist abwechslungsreich und erfüllend.“ Besonders die Chirurgie und Geriatrie haben es der 20-Jährigen angetan. „Wir erhalten hier eine praxis-nahe ausbildung, in der die theorie die Eckpfeiler bildet.“ die ausbildung sei zwar physisch und psychisch anstren-gend, aber durch die teamarbeit und mit einer gehörigen Portion Engagement mache der Job „viel Spaß“.

Health care Studies – Bachelor of ScienceThorsten Krapoth (27) hat sein Ziel fest vor augen: die Verknüpfung seiner interessen Pflege und Lehre. daher stu-diert der angehende Gesundheits- und Krankenpfleger neben seiner ausbil-dung zusätzlich im Fernstudium „Health Care Studies – Bachelor of Science“. anschließend soll ein Master im Bereich der Pflegepädagogik folgen. „ich hatte ein chemie- und ingenieurwissenschaft-liches Studium in dortmund begonnen, wollte mich dann aber neu orientieren. Bei einem aushilfsjob entdeckte ich die Welt der Pflege“, erzählt Krapoth. Von der Möglichkeit eines dualen Studiums hat er erst nach Beginn seiner ausbil-dung erfahren. Er würde später gerne als dozent an das Bildungsinstitut der atEGRiS zurückkehren.

operationstechnischerAssistentdie Bundeswehr war für Marcel Tomaszewski keine Option. als einer der letzten Wehrpflichtigen suchte er nach alternativen. Schnell war für ihn klar, den Zivildienst im OP an einem Krankenhaus in seiner Heimatstadt Castrop-Rauxel zu beginnen. „Von diesem Moment an haben sich meine beruflichen Präferenzen geändert“,

INFo: In der dreijährigen Ausbildung zum

Gesundheits- und Krankenpfleger werden

den Auszubildenden die fachlichen,

personalen, sozialen und methodischen

Kompetenzen vermittelt, die zur verant-

wortlichen Mitwirkung bei Heilung, er-

kennung und verhütung von Krankheiten

erforderlich sind. Sie werden zu selbst-

ständigem, selbstverantwortlichen und

sozialdiakonischem Handeln befähigt.

voraussetzung: Abitur, Fachhochschul-

reife, realschulabschluss oder vergleich-

bares (Info: www.ategris.de, jahrespro-

gramm 2014, S. 157)

Page 21: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

20 | .punct .punct | 21

Michael Tomaszewski gehört im oP zu einem multiprofessionellen Team.

INFo: Michael Tomaszewski ist als operations-

technischer Assistent (oTA) Mitglied

eines multiprofessionellen Teams. Der

Auszubildende erlernt in drei jahren das

erforderliche organisatorische, techni-

sche und pflegerische Fachwissen, um

das Gelingen einer operation verant-

wortlich mit zu gewährleisten.

voraussetzung: Abitur, Fachhoch-

schulreife, realschulabschluss oder

vergleichbares (Info: www.ategris.de,

jahresprogramm 2014, S. 158)

ScHwerPuNKT

Pflege und Lehre miteinander zu verknüpfen, das ist seit rund zwei Jahrzehnten corinna Stolles aufgabe. 1988 schloss sie als examinierte Kin-derkrankenpflegerin ihre ausbildung in Kaiserswerth ab. Vier weitere Jahre war sie in ihrem Beruf tätig, bevor sie sich der Pädagogik zuwandte. Heute arbeitet die studierte Pflegepäda- gogin als Leiterin des ausbildungsbe-reiches im atEGRiS-Bildungsinstitut. im vergangenen Jahr schloss Corinna Stolle einen Masterstudiengang in Schulmanagement erfolgreich ab. „ich möchte unsere nachwuchskräfte und auch zukünftigen Generationen den Be-ruf des Gesundheits- und Krankenpfle-gers oder des Operationstechnischen assistenten näher bringen“, beschreibt die 46-Jährige ihre Ziele. „Für den Pflegeberuf ist Basisqualifikation für den Kompetenzerwerb grundlegend. Es geht darum, theorie und gleichzeitig Praxis zu vermitteln und diese aufeinan-der aufzubauen. dafür braucht es eine gewisse Expertise.“

im Januar 2014 übernahm Birgit Maaß die Leitung des Bereichs Fort- und Wei-terbildung am Bildungsinstitut der atE-GRiS. Gemeinsam mit Corinna Stolle, die für den Bereich ausbildung verant-wortlich ist, bildet sie das Leitungsteam des instituts. die geprüfte Berufspäda-gogin studierte nach einer kaufmänni-schen Berufsausbildung unter anderem Management und Erwachsenenbildung. aktuell macht sie berufsbegleitend ei-nen Master in Personalentwicklung. „ich habe bereits seit Beginn meiner Berufs-tätigkeit im Jahr 2000 einen deutlichen Bezug zur beruflichen Bildung gehabt und diesen fortlaufend weiter ausge-baut. nach der aEVO* war ich zuerst

als ausbilderin tätig, dann habe ich den betrieblichen unterricht für auszubil-dende in der Verwaltung einer Essener Klinik geleitet. damit war der Grund-stein für meinen weiteren beruflichen Werdegang gelegt.“ nach rund neun Jahren an einer weite- ren Klinik im Ruhrgebiet, deren Bildungs- werk Birgit Maaß in den letzten Jahren leitete und erfolgreich ausbaute, mach-te sich die 33-Jährige auf die Suche nach neuen Herausforderungen und entschied sich für die atEGRiS als arbeitgeber. „Hier wird der Bereich der Fort- und Weiterbildung neu gestaltet. neben klassischen tätigkeiten wie bei-spielsweise Bedarfsanalyse, Programm-planung und Organisation, umsetzung und Evaluation von Bildungsangeboten gehören nun auch die themenschwer-punkte Führungskräfte-Entwicklung und Gesundheitsförderung dazu. ich freue mich sehr auf meine neuen aufgaben, vor allem auf meine Schnittstellentätigkeit zur Personalentwicklung, die eine neue Herausforderung für mich bedeutet.“

Norman edelmann

*aEVO: ausbildereignungsprüfung

erinnert sich tomaszewski. Von seinem Wunsch, Chemie zu studieren, kam er ab. „ich war vom Beruf des Operations-technischen assistenten sofort angetan und strebte relativ schnell eine ausbil-dung in dem Bereich an.“ Mittlerweile befindet sich tomaszewski im zweiten ausbildungsjahr. „täglich erlebe ich die Flexibilität bei der arbeit im OP, das Zusammenwirken der ver-schiedenen disziplinen und das hohe Maß an Organisation, an der ich direkt beteiligt bin“, erzählt der 23-Järhige. „als Ota ist meine aufgabe die Vorbereitung der OP-Säle und die Zuarbeit während einer Operation. ich leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Behandlung des Patienten.“

Corinna Stolle (r.) und Birgit Maaß leiten das Bildungsinstitut der ATeGrIS: Stolle den Bereich Ausbildung und Maaß den Bereich Fort- und weiterbildung.

Doppelspitze für das Bildungsinstitut

Page 22: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

22 | .punct .punct | 23

As errorum volum

eum esedistet, sus,

suntendi to idere

conectotatem ipit.

Seit 25 Jahren arbeitet Petra winterboer bereits in der Pfle-ge. ihre Erfahrung ist Gold wert und sie nutzt ihr Wissen, um angehenden Gesundheits- und Krankenpflegern praktische inhalte zu vermitteln. aus ihrem schönen Büro in der Back-steinschule heraus koordiniert sie als zentrale Praxisanleite-rin seit mittlerweile fünf Jahren die praktische ausbildung der atEGRiS-nachwuchskräfte. „die Vermittlung der Pflegepra-xis ist eine erfüllende und fordernde aufgabe“, sagt sie. „Hier kann ich mein Bild der Pflege an junge nachwuchskräfte weitergeben und ihnen vermitteln, wie sie ihren Patientenum-gang verbessern können.“ Ein Schwerpunkt der arbeit von Petra Winterboer liegt in der Vermittlung von theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten zur Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden. Sie möchte Begeisterung und Engagement in den jungen Menschen wecken und sie zugleich befähigen, ihren Weg im Krankenhaussystem zu finden. „denn Förderung ist das a und O einer guten ausbildung.“

die arbeit in der Geriatrie ist seine Berufung, die Verbindung von Pflege und emotionaler nähe eine Herzensangelegen-heit: christian wintgen (40) ist stellvertretender Leiter der geriatrischen Station. Seit 1995 arbeitet er im Ev. Kranken-haus. Zuerst als studentische Hilfskraft, seit 2004 als exami-nierter Gesundheits- und Krankenpfleger. „die arbeit in der Geriatrie unterscheidet sich oft grundlegend von der auf an-deren Stationen“, findet Wintgen. „aufgrund der mehrfachen Erkrankungen der Patienten – vielfach eine Kombination aus körperlichen und geistigen defiziten – ist es in unserem ar-beitsalltag wesentlich, die momentane emotionale Situation der Patienten in die Behandlung mit einfließen zu lassen. Wir Pflegekräfte in der Geriatrie brauchen ein verstärktes Gespür für die Bedürfnisse und anforderungen der Patienten.“

INFo: Petra Winterboer erwarb nach den zertifizierten Richtlinien der Initia-

tive Chronische Wunde e.V. erst die Qualifizierung zur „Wundexper-

tin" (ca. 70 Stunden) und im Anschluss die Weiterqualifizierung zur

„Pflegetherapeutin Wunde" (ca. 200 Std.). Hier werden notwendige

Grundlagen zur speziellen wundversorgung, zu Kausal-, Lokal- und

Begleittherapien sowie zum case-Management vermittelt.

„Aufgrund der Problematik in der versorgung von Menschen mit

chronischen wunden braucht es experten, die die Qualität der

wundversorgung optimieren. Sie nutzen Möglichkeiten der Prozess-

Steuerung und der Pflegekoordination, um die Lebensqualität der

Betroffenen und Ihrer Angehörigen zu erhöhen“, so winterboer.

weiterbildung zum wundexperten

9. - 12.9. und 21. - 24.10.2014, 8.30 - 15.30 uhr, Prüfung am 3.11.2014

www.ategris.de, jahresprogramm 2014, S. 22

www.ic-wunden.de

INFo: Die Ansprüche der Qualitätsentwicklung im Bereich der Geria-

trie sind hoch. Interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem the-

rapeutischen Team ist das A und o. Im rahmen einer fünfjähri-

gen weiterbildung im geriatrischen Bereich nahm wintgen am

Zercur Geriatrie Basislehrgang und der Fachweiterbildung teil.

Basislehrgang: Dauer: 72 Stunden. Termine 2014: 8.-9.5, 22.-

23.5., 5.-6.6., 24-26.6

Fachweiterbildung: 300 Stunden, Termine 2004: 8.5. bis 21.11.

www.ategris.de, jahresprogramm 2014, S. 15-19 /

www.bv-geriatrie.de

christian wintgen ist für seine anspruchsvollen Aufgaben auf der geriatrischen Station bestens qualifiziert.

Petra winterboer ist Spezialistin für die versorgung von wunden - ein Bereich, der immer wichtiger wird.

Basislehrgang und Fachweiter- bildung Geriatrie

wundexpertin

weiterbildungen fördern Karrieren

ScHwerPuNKT

Page 23: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

22 | .punct .punct | 23

Sie beschreibt ihre tätigkeit als „Baustein zur Organisation guter Versorgung“ und als „Brücke zwischen Krankenhaus und außenwelt, um die Versorgung besonders pflegebedürf-tiger Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt zu koordi-nieren“. Manuela Kosboth ist gelernte Krankenschwester, zertifizierte Case Managerin und Mitarbeiterin der Pflege- und Sozialberatung (PSB). Seit 1999 berät sie dort Patienten und angehörige.„Heute sprechen wir die Patienten aktiv an“, erklärt Kosboth. „Wir planen meist schon bei der aufnahme des Patienten die Schritte nach seinem Krankenhausaufenthalt, um eine nahtlose Versorgung zum Beispiel durch stationäre Reha-Maßnahmen oder eine ambulante pflegerische Betreuung zu Hause sicherzustellen.“ Schwierige Situationen stehen auf der tagesordnung. „daher ist stetige Weiterbildung unsere Pflicht. Wir müssen in der Lage sein, Pflege sicher zu beurteilen und netzwerke zu nutzen“, erklärt die dozentin für Pflegemanagement, die auch Pflegeberater ausbildet.

Für Michael Könemund (49) war die Pädagogik stets teil seiner beruflichen Karriere. Vor seiner ausbildung zum Ge-sundheits- und Krankenpfleger absolvierte er ein Lehramts-studium. „als studentische Hilfskraft im EKM erhielt ich dann erste Einblicke in den Krankenhausalltag“, erzählt er. „Schnell wurde mir klar, dass der Pflegeberuf für mich erfüllender war.“ doch seine Leidenschaft für die Lehre behielt der Mülheimer. Seit 2007 arbeitet Michael Könemund auf der allgemein-chirurgischen Station als Praxisanleiter. Kurzum: als Lehrer und ansprechpartner für die auszubildenden. „durch meine tägliche arbeit auf der Station habe ich gemerkt, wie wichtig direkte ansprechpartner für die azubis sind“, sagt Könemund. „Vor allem auf der chirurgischen Station sammeln die ange-henden Gesundheits- und Krankenpfleger im Bereich der Wundheilung praktische Erfahrung.“ daher sei ihre Begeiste-rung für die Chirurgie - zu seiner Freude - sehr groß.

Norman edelmann

INFo: Die Qualifizierung zum Pflegeberater bietet das Bildungs-

institut der ATeGrIS in einem dreitägigen Kurs an. (Kinder-)

Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger und Pflege-

dienste erwerben die Befähigung (nach § 45 SGB XI) Kurse für

pflegende Angehörige, häusliche Schulungen und individuelle

Beratung durchzuführen.

Termin: 24. - 26.09.2014, je 9.00 - 16.30 uhr

www.ategris.de, jahresprogramm 2014, S. 24

INFo: Die berufspädagogische weiterbildung zur Praxisanleitung

vermittelt die erforderlichen Qualifikationen, die zur Umsetzung

der praktischen Ausbildungsinhalte von Auszubildenden in

Pflegeberufen festgeschrieben sind.

Schwerpunkte: Lernprozesse planen und durchführen, Reflexi-

on der eigenen Berufsrolle, rahmenbedingungen von Lernpro-

zessen in der Pflegepraxis

Dauer: 200 Stunden, einjährig, berufsbegleitend.

www.ategris.de, jahresprogramm 2014, S. 20

Manuela Kosboth plant mit Patienten und Angehörigen die versor-gung nach dem Krankenhausaufenthalt.

Michael Könemund ist auf der Station als direkter Ansprechpartner für die Auszubildenden da. Svenja Hütten kann viel von ihm lernen.

Pflegeberaterin Praxisanleiter

Page 24: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

24 | .punct .punct | 25

Leckere, gesunde Speisen, die appetitlich und freundlich ser-viert werden: dieser Service trägt entscheidend dazu bei, dass sich die Patienten wohl fühlen. Für eine gehobene Service-qualität im Ev. Krankenhaus und allen anderen Einrichtungen der atEGRiS steht jetzt „gut&gerne – Ihr Partner für Gas-tronomieservice“. die 2009 gegründete GSG (Gesellschaft

gut&gerneFreundlichkeit und bester Service sind selbstverständlich.

Schimmernde Seifenblasen schweben auf Ella neumann zu. Zwei bunt kostümierte Clowns hocken vor ihrem Rollstuhl und nehmen behutsam Kontakt zu der 107 Jahre alten dame auf. die älteste Bewohnerin des ev. wohnstift raadt guckt verwundert, lächelt und fragt Krümel und Greta Margareta alias Friederike Bender und Susanne Kirchhoff. „Sind Sie mit einem auto da?“ –„Ja, mit einem roten!“ Ein Weilchen sprechen die drei miteinander, dann verabschieden sich die fröhlichen Clowns. nun scherzen sie mit Bewohner Karl-Heinz Vogt, der früher zur See fuhr. „Wir lagen vor Madagaskar…“ stimmt Krümel kräftig an und der Senior stellt klar „So weit war ich nicht, nur bis neapel.“ dann will er wissen: „Seid ihr Max

Klinikclowns bringen Bewohner zum Lachen

Das Team der Ambulanten Diakonie erhält BestnoteBei der ambulanten diakonie hat sich in den letzten Mona-ten viel getan. unter der Leitung von Yvonne Helmes wurde die ambulante diakonie nahezu komplett neu aufgestellt. die ergriffenen Maßnahmen zeigen Wirkung. die Leis-tungen in den Bereichen Pflege und dienstleistung sowie die ärztlich verordneten Leistungen wurden in der jährlich stattfindenden Regelprüfung mit der Gesamtnote 1,3 und mit 1,0 in der Kundenzufriedenheit bewertet. Herzlichen Glückwunsch an das gesamte team!

Über zehn weiße VW Polo mit einer neuen Beschriftung freuen sich die über 30 Mitarbeiter der Ambulanten Diakonie und ihre Leiterin Yvonne Helmes. Die Fahrzeuge, die Teil ihres Arbeitsplatzes sind, ersetzen die bisherigen gelben vw Fox.

für Services im Gesundheitswesen) hat ihr Erscheinungsbild, ihren Markenauftritt und damit auch ihren namen geändert. neue, schön gestaltete Speisekarten und Broschüren laden dazu ein, sich das Essen schmecken zu lassen. Für die zahlreichen Mitarbeiter der tochtergesellschaft des Ev. Krankenhauses ändert sich dadurch nichts: ihre arbeitsver-hältnisse bleiben unverändert. Sie haben das neue Selbstver-ständnis von „gut&gerne“ sogar mit entwickelt: Es beinhaltet das Bekenntnis zur diakonie, einen hohen anspruch an die Serviceorientierung und Zuverlässigkeit. torsten Kempf, Leiter des Gastronomieservices, erklärt: „Was Gastronomie aus-macht, ist der dienst am Gast. dazu gehören auch das hoch-wertige Servieren der Speisen sowie die Verantwortung für Qualität und nährwert.“ Ende März 2014 wurde „gut & gerne“ von der deutschen Gesellschaft für Ernährung zertifiziert.

hey

Greta Margareta und Krümel scherzen mit ella Neumann (107).

Page 25: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

24 | .punct .punct | 25

die Handarbeitsgruppe des Ev. Wohnstifts dichterviertel befindet sich in kreativer Bestform: nachdem sie 2013 ein Fahrrad kunterbunt umhäkelt hatte, stellte sie in monate-langer arbeit eine warme Mütze für das auto von Pflege-dienstleiterin Sieglinde Hornke her. Waltrud van de Weem, Marlene dominiok, Käthe Hanscher und Katharina List häkelten viele, viele Stunden daran. „Frau Hornke sagt immer, ihr könnt alles umhäkeln, nur mich nicht“, erzählt die Grüne dame angelika tesch, Leite-rin der Gruppe. „Bei unseren wöchentlichen treffen sehen wir vor dem Fenster ihr geparktes auto. das brachte uns auf die idee.“ Sie häkelten weit über 100 Stücke à 30 mal 30 Zentimeter und nähten sie in der Cafeteria des Wohn-stifts zusammen. „Sie war völlig überrascht und begeistert, als sie ihr auto mit der Mütze gesehen hat“, freuen sich die

STIFTuNG

und Moritz oder alte Hexen?“ Egal. „ich freue mich, dass ihr da seid“, ruft er. dann begleiten die Clowns isabel Christina Orlik, Ergothera- peutin in der sozialen Betreuung, zu einer bettlägerigen Be-wohnerin. Sie ist Mitte 50 und schwer behindert. die Clowns tauschen sich nach vorsichtiger annäherung mit ihr über leckere Eissorten aus. „Bäh, Erdbeer, mmhh, Schokolade!“ dann spielen die drei mit einem Luftballon: erst ganz zart, dann immer ausgelassener, denn das macht der Frau im Bett großen Spaß. Sie strahlt und lacht und stupst den Ballon immer wieder zurück. Etwa zwei Stunden lang gehen Krümel und Greta Margareta von Bewohner zu Bewohner und schenken ihnen ihre auf-merksamkeit und Zuwendung. Zuvor haben sie sich beim Sozialdienst über das Befinden der Senioren informiert. aber auch spontane Begegnungen gehören zu ihrer Visite. So

INFo: Das Klinikclown-Projekt im ev. wohnstift dauert ein halbes jahr

und umfasst sechs Besuche. Im ev. Krankenhaus oberhausen be-

suchen Friederike Bender und Susanne Kirchhoff bereits seit 2007

junge Patienten auf der Kinder- und der jugendstation. Die Idee zur

clownsvisite mit dem Motto „Lachen hilft Heilen“ entstand 1985 in

New York und hat sich in vielen Ländern erfolgreich etabliert.

XXL-Mütze für's AutoKreative Bewohnerinnen des ev. wohnstifts Dichter- viertel häkeln für das Auto der Pflegedienstleitung

Künstlerinnen. damit die Mütze nicht abhanden kommen kann, schmückt sie das auto aber nur bei besonderen an-lässen im Wohnstift, etwa beim Frühlingsmarkt.die in der Handarbeitsgruppe aktiven Bewohnerinnen ha- ben viel Spaß an ihrem Hobby. Mützen in normaler Größe gehören zu ihrem Standardsortiment und wurden zu Be- ginn nur für die Patientinnen des BrustZentrums Mülheim- Oberhausen angefertigt. nun sind die beliebten WSd-Mützen auch bei Veranstaltungen im Wohnstift zu erwer-ben. Ein neues Projekt ist ein alter Rollstuhl, der vollständig umhäkelt im Wohnstift ausgestellt werden soll. hey

wärmen sie einer alten dame die kalten Hände und Füße. Jeder bekommt von ihnen, was er gerade braucht und wenn er signalisiert, dass es nun genug ist, ziehen sie weiter. „Oft sitzen dementiell veränderte Menschen teilnahmslos da“, sagt Susanne Kirchhoff. „uns gelingt es, etwas in ihnen zu öffnen. als Clowns verkörpern wir archetypen, die sie erken-nen. unser aussehen ist dabei ganz wichtig. Wir bringen die Menschen zum Lachen und schenken ihnen einen Moment der Freude. diese gute Stimmung hält noch an, wenn wir wieder weg sind.“ So mancher alte Mensch, der meistens schweigt, findet seine Sprache wieder, wenn er die Herzlich-keit der Clowns spürt.

Gudrun Heyder

Das Luftballon-Spiel findet die bettlägerige Bewohnerin sehr lustig.

Die Häkel-Künstlerinnen, Sieglinde Hornke und ihr Auto.

Zu IHreN TAGeN Der oFFeNeN TÜr LADeN DIe woHNSTIFTe HerZLIcH eIN: ev. wohnstift raadt: Samstag, 28.06.2014, 11-16 uhr

ev. wohnstift Dichterviertel: Samstag, 19.07.2014, 14-18 uhr

ev. wohnstift uhlenhorst: Sonntag, 28.09.2014, 10-17:30 uhr

Page 26: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

26 | .punct .punct | 27

Einen wahrhaft traumhaften abend bescherte die Kleine Büh-ne ihrem Premierenpublikum im Februar 2014. in ihrem 15. Programm „Mir träumte wieder der alte traum“ wandelt das Ensemble stilsicher auf den Spuren Heinrich Heines. Für den bedeutenden spätromantischen dichter war die Liebe stets ein zentrales thema. in seinen Gedichten geht es aber nicht nur schwärmerisch und verzückt zu, sondern auch ironisch, satirisch und spöttisch. Mit temperament, Schalk im nacken

im Frühjahr ist Premierenzeit bei der Großen Bühne des Mülheimer Backstein theaters: Ende März brachte Regisseur dr. Heribert Lochthove Molières Komö-die „tartuffe“ auf die Bühne im Großen Kasino. 350 Jahre nach seiner urauffüh-rung löste das temporeiche drama des berühmten Barockdichters allerdings keinen Skandal mehr aus wie damals, sondern Freude und Begeisterung beim Publikum. die Situationskomik und die Leistung des hoch motivieren Ensemb-les gefiel den Gästen sehr. die Handlung: der reiche Orgon (Oliver Jackowiack) ist verzückt von seinem ver- meintlich frommen und tugendhaften

Heines LiebeslyrikKleine Bühne: Traumhafte Inszenierung auf den Spuren des spätromantischen Dichters

Tartuffe, der Heuchler Große Bühne: Umjubelte Molière-Premiere mit witzigen Überraschungen

orgon beäugt argwöhnisch, wie nah Tartuffe seiner Frau elmire beim Tango kommt.

Gast tartuffe (Katharina Schallenberg). Er will sogar seine tochter Mariane mit ihm verheiraten, obwohl sie mit Valère (Jens Wedde) verlobt ist. Mariane ist untröstlich und ihre Stiefmutter Elmire (Simone adelhütte) setzt alles daran, tartuffe von seinen Plänen abzubringen. Orgons Familie hat nämlich schnell erkannt, dass tartuffe ein Hochstapler und Betrüger ist, der sich den gesam-ten Besitz der Familie einverleiben will. Keine Seite will sich kampflos ergeben. die textfassung für das 25. Programm der Großen Bühne erstellten dr. Heribert Lochthove und Jost Schenck.

Gudrun Heyder

INFo: Kostenlose eintrittskarten im Internet unter

www.evkmh.de -> Kultur -> Große Bühne,

an der Information in der eingangshalle

des eKM, beim Kartentelefon unter 0208/

309-2067, im Internet unter www.evkmh.de

-> Kultur -> Große Bühne oder im Altstadt-

restaurant „Die Schatulle“, Muhrenkamp 7.

Aufführungen 2014:

EKM, Großes Kasino, Beginn jeweils 19 Uhr

03., 04., 11. Mai | 21., 22., 28. juni | 20., 21.,

27. September | 15., 16., 22. November

und hoher Sprechkultur verkörperten die erfahrenen darsteller ihre ganz eigenen Heine-Varianten. Zwei Stunden lang Lyrik vorzutragen – kann das ein span-nender theaterabend sein? Ja, es kann! „die Heine-texte

Das ensemble der Kleinen Bühne. Links: Leiter und regisseur volkmar Spira, rechts Dramaturg Günter johann.

Schwager cléante und orgon streiten heftig.

Foto

s: A

ndre

as M

ange

n

Page 27: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

26 | .punct .punct | 27

QuALITäTKuLTur

AuFFÜHruNGeN 2014 : 28. juni, 19 uhr, Kulturzentrum Fünte, Gracht 209

01. juli, 19 uhr, Bücherei Speldorf, Frühlingstr. 35

24. September, 15.30 uhr, erlöserkirche, Sunderplatz 5

27. September, 19 uhr, Kreuzkirche, August-Schmidt-Str. 19

28. September, 19 uhr, Alte villa, Schulstr. 10

05. November, 18.30 uhr, ev. Krankenhaus oberhausen, virchowstr. 20

von Folksongs bis zu feurigem Tango

„Über den Wolken“ mit Reinhard Mey zu schweben oder im tango-Rhythmus mit astor Piazzolla zu schwelgen, auch das ist im Ev. Krankenhaus möglich: in der beliebten Konzertreihe „Klang im Raum“ dient das historische treppenhaus der Backsteinschule in der Kettwiger Straße 66 als akustisch hervorragender Klang- raum, stimmungsvolle Kulisse und räum- lich bespielbare Bühne. die akteure bieten auf der gesamten treppe ein haut- nahes, intensives Musikerlebnis. im Februar boten Oliver Margold und der Chor der Musischen Werkstätten einen schwungvollen abend mit leichter Muse.

haben bei uns Laufen gelernt“, nennt Volkmar Spira, Leiter der Kleinen Bühne, den dramaturgischen Kniff, die Gedichte thematisch zu verknüpfen und seine Schauspieler ständig interagieren zu lassen. So entsteht ein kurzweiliges und sehr vergnügliches Programm. Romantische Musik von Robert Schumann und beschwingte Pariser Melodien ergänzen es vorzüglich: Pianist dr. Wolfgang Bruns und die drei Musikerin-nen der Musischen Werkstätten Petra Stahringer, ulrike dom-mer und Bärbel Bucke - in wechselnder Besetzung – tragen viel zur heiteren und fast intimen Stimmung bei.

Mit viel Liebe zum detail hat Ensemblemitglied und Germanist Günter Johann das Programm über Monate zusammenge-stellt. und Regisseur Volkmar Spira hat seine darsteller mit

KoNZerT-TerMINe 2014 (AuSwAHL): 25. Mai: Konzert mit Trio-Kammermusik,

Foyer Augenklinik, 16 uhr

28. juni: chormusik uNTerweGS an

klangvollen orten der Stadt, 11-13 uhr

29. juni: Klingendes Krankenhaus,

ev. Krankenhaus (eKM), 14-17 uhr

03. August: Saxophonquartett im Grünen,

eKM, 15-17 uhr

17. August: jazzcafé im Grünen, eKM,

15-17 uhr

29. September: im rahmen von DAY oF

SoNG! Konzerte im eKM und in der Stadt,

10-13 uhr

02. November: Lesungen & Klaviermusik,

eKM, 16 uhr

20. Dezember: weihnachtliche Musik,

eKM, 18.45 uhr

sicherer Hand dazu geführt, die Herausforderungen dieser anspruchsvollen darbietung vollendet zu meistern.

Gudrun Heyder

„Klang im raum“ im historischen Treppen-haus der Backsteinschule

Oliver Margold, der vor beinahe 20 Jah- ren seinen Zivildienst im Ev. Kranken-haus ableistete, ist dem Haus nach wie vor als Musiker verbunden. Mit seiner warmen, wohlklingenden Stimme und virtuosem Gitarrenspiel erzählte er musi- kalische Geschichten von Simon & Gar- funkel, Cat Stevens, den Sportsfreunden Stiller und Reinhard Mey. der Chor brachte mit Melodien aus "Hello dolly“ und „Showboat“ Swing und Groove in den schönen abend. Mit großer Spielfreude und enormem ausdrucksspektrum erfreute im april „daSKwartett“, ein innovatives, profes-

sionelles Streichquartett aus Essen, die Gäste. Eigenkompositionen mit Jazzein-flüssen, zeitgenössische improvisations-musik und feurige tangomusik standen auf dem Programm, das Sabine Rau, antje Vetter, anna-Sophie Becker und Beate Wolff mit dem Kölner Bandoneon-spieler Stephan Langenberg gestalteten.

Gudrun Heyder

Page 28: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

28 | .punct .punct | 29

Den Funken der Begeisterung vermitteln

PorTräT

„Willst du Musik studieren?“, fragte die Klavierlehrerin und Petra Stahringer sagte ohne nachzudenken „Ja“. die Schüle-rin und ihre jüngeren Schwestern spielten von klein auf Geige, Klavier und Orgel, obwohl sie von ihrem dorf im Schwäbi-schen Wald, 50 km nördlich von Stuttgart, weit zum unterricht fahren mussten. ihre Eltern, von Beruf technischer Zeichner und Büroangestellte, fanden Musik eben wichtig. die Familie war in der Gemeinde aktiv und die älteste tochter entschied sich für die Kirchenmusik. „Schulklassen zu unterrichten, in denen viele desinteressiert sind - dafür war mir die Musik zu schade“, erzählt die Leiterin der Musischen Werkstätten am Ev. Krankenhaus.in der Welt der Klänge fühlt sich die heute 51-Jährige in ihrem Element. „ich bin glücklich, dass ich den Funken der Begeis- terung, den Musik entfacht, vermitteln darf. Musik wirkt wohl-tuend, beruhigend und stimmungsaufhellend. deshalb gehört sie unbedingt in ein Krankenhaus. die Patienten sind oft unsi-cher und ängstlich. Musik spricht sie als ganze Menschen mit ihren Emotionen an und kann eine art seelische insel schaf-fen.“ die Kirchenmusikerin sieht sich als Schnittstelle zwischen der Musik und der Seelsorge, mit der sie unter anderem die Gottesdienste gestaltet. Eine intensive ausbildung bereitete Petra Stahringer auf ihre musikalisch-pädagogisch-psychologische arbeit vor: die letz-ten drei Schuljahre verbrachte sie in einem Musikinternat. „da-mals habe ich auch erste Erfahrungen in einem Krankenhaus gemacht. Sonntags habe ich dort Kaffee und tee verteilt und Patientenzimmer sauber gemacht.“ außerdem ließ sie sich zur

Jugendgruppenleiterin ausbilden. an der Mini-Hochschule in Esslingen studierten insgesamt 35 junge Leute und in Petra Stahringers Semester gerade mal drei. nach der B-Prüfung wollte die tatkräftige 23-Jährige in die Pra-xis und trat eine Stelle im diakonissen-Krankenhaus Karlsruhe an. Sie leitete Musikgruppen, Mitarbeiter- und Kinderchor, ge- staltete Gottesdienste und Konzerte und bildete sich in Chor-leitung weiter. Bei einer Fortbildung lernte sie den niederlän-der Gijs Burger kennen, Kirchenmusiker in Mülheim an der Ruhr. das traf sich doppelt gut: wegen der Liebe und wegen des Berufs. Volkmar Spira, damals direktor des Ev. Kranken- hauses, rief 1989 die Kulturarbeit ins Leben. die Medizin schien zu technisiert, die atmosphäre kühl, die Mitarbeiter un- zufrieden. dem galt es Positives entgegenzusetzen: theater und Musik! und so kam Petra Stahringer nach Mülheim, heira- tete Gijs und baute die Musikwerkstatt auf. „das war eine

INFo: Singende Krankenhäuser:

Das ev. Krankenhaus (eKM) ist seit 2013 Mitglied der international

vernetzten „Singenden Krankenhäuser“ und bereitet sich auf die

Zertifizierung vor. Grundlegend für die Arbeit ist das Prinzip der Salu-

togenese, einem ganzheitlich orientierten Gesundheitsmodell (salus

= Gesundheit, Wohlbefinden. Genese = Ursprung, Entstehung). Petra

Stahringer: „wir knüpfen an die ressourcen der Patienten an und

motivieren sie dazu, sich etwas Gutes zu tun, das heilsam wirkt.“

www.singende-krankenhaeuser.de

Bereits 1995 wurde das eKM von der uNeSco für seine vorbildliche

Kulturarbeit ausgezeichnet.

Petra Stahringer bildet seit 24 jahren das musikalische Herz von ev. Krankenhaus und Stiftung.

Ganz persönliche "Musik am Krankenbett" ist ein beliebtes Ange-bot von Petra Stahringer und ihrer Kollegin Bärbel Bucke.

In den wohnstiften musiziert Petra Stahringer mit den Bewohnern. Gerade demenzkranke Menschen leben dabei auf.

Page 29: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

28 | .punct .punct | 29

FrAueNKLINIK

Neue oBerärZTe IM ev. KrANKeNHAuS

QuALITäTPerSoNALIA

Zur Person:Petra Stahringer ist mit Mülheims Kirchenmusikdirektor Gijs Burger ver-heiratet. Sohn Samuel (15) singt, spielt Geige, Bratsche und Keyboard. Sohn Joris (13) spielt Klavier, findet Pyrotechnik aber derzeit interessan-ter. Rückzugsort der Familie ist die große Hängematte im Garten ihres Hauses. Petra Stahringer reist gerne, auch per Fahrrad, liebt die Natur und ist vom wohnen in Baumhäusern fasziniert.

Superchance, die mir viel Freiraum gelassen hat. ich finde es weitsichtig, dass ein Krankenhaus sich so etwas leistet.“ Seit 24 Jahren bildet die zierliche, quirlige Frau das musikalische Herz von Krankenhaus und Stiftung.Zu ihrem team gehören die Musikpädagoginnen ulrike dom-mer und Bärbel Bucke. die drei Musikerinnen aus Leiden-schaft ergänzen sich bestens, und sie erfreuen die Patienten, Bewohner, angehörigen, Besucher und Kollegen mit einer gro-ßen musikalischen Vielfalt. „Meine arbeit fühlt sich immer noch frisch an, weil sich unsere angebote ständig wandeln. auch anfragen geben impulse, wie die geplante Mitarbeit in der neu etablierten Multimodalen Schmerztherapie (siehe inFO). ideen für die nächsten zehn Jahre habe ich“, schmunzelt Pe-tra Stahringer. Zum Beispiel will sie die stark eingebundenen Ärzte ermuntern, beim gemeinsamen Musizieren „ ausgleich und Lebensenergie zu gewinnen“. und sie kann sich ein Projekt mit dem internationalen team der Küche vorstellen, in dem sie großes musikalisches Potential vermutet. „aber das ist Zukunftsmusik.“

Gudrun Heyder

INFo: Die Multimodale Schmerztherapie dient Patienten mit chronischen

Schmerzen. Physio-, ergo-, Psycho- und Musiktherapie ergänzen

die medizinische Schmerzbekämpfung. Internationale Studien be-

legen die größere Wirksamkeit gegenüber rein medikamentöser

Therapie.

Stimmübungen im Chor der Musischen Werkstätten. Spaß und Kon-zentration gehören hier zusammen.

Oberarzt evangelos Iakovidis arbeitet seit 1.10.2013 als Leitender Geriater in der Medizinischen Klinik, abteilung für Geria-trie. der 55-Jährige verfügt über Fachkun-de im Rettungsdienst, im Strahlenschutz und als Ernährungsbeauftragter arzt. Seine Schwerpunkte liegen in der Behandlung von demenzerkrankungen, delir, Gang- und Schluckstörungen sowie inkontinenz.

Dr. Farzin jafari-vardani ist seit dem 1.10.2013 Oberarzt in der Medizinischen Klinik, abteilung für allgemeine innere Medizin und Gastroenterologie. der 41-jährige befasst sich vor allem mit den Erkrankungen von Magen- und darm-trakt, Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallen-blase und Gallengängen.

Oberarzt Dr. ömer Aktug arbeitet seit dem 1.11.2013 in der Kardiologischen Klinik. der 38-Jährige arbeitet in den Bereichen nichtinvasive angiologie, interventionelle Kardiologie und interventionelle intensiv-medizin.

Dr. Ingo Lopez Schmidt (41) ergänzt seit dem 1.04.2014 das team der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiolo-gie. der neue leitende Oberarzt arbeitet in den Schwerpunkten moderne Schnittbild-diagnostik (Ct, MRt), neuroradiologie und interventionelle Radiologie.

Page 30: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

30 | .punct .punct | 31

Angebote für eltern & KinderKurse vor der Geburt

informationsabende für werdende Eltern: Stillen, Ernährung, Säuglingspflege | Geburtsvorbereitung für Frauen | Geburts-vorbereitung für Paare | auffrischungskurs zur Geburtsvorbe-reitung | Wochenend-intensiv-Kurs zur Geburtsvorbereitung für Paare | Kreißsaalführung | Schwimmen für Schwangere | Yoga für Schwangere | Schwangerschaftsgymnastik | Baby-bauchabformung unter anleitung | akupunktur zur Geburtsvor-bereitung | Ein roter Faden durch die Bürokratie | Hebammen-sprechstunde | Stillgruppe | Krabbelgruppe

Kurse nach der Geburt

Babyschwimmen | Rückbildungsgymnastik mit Säuglingsbe-treuung | Erste Hilfe bei Säuglingen und Kleinkindern | info-nachmittage für Eltern | Babymassage | Kinderhomoöopathie: alternative Behandlungsmöglichkeiten

INFo: Infos, Termine, Kontakt und Anmeldung: Sekretariat der Frauenklinik, Annika Heining, unter Tel. 0208/309-2501 oder im Internet unter www.evkmh.de -> „Mülheimer Frauenklinik – Geburtshilfe“

ruHeZeITeN Der PATIeNTeN13 - 14 uhr und 19 - 7 uhr

PFLeGe- uND SoZIALBerATuNGBeratungstermine nach Vereinbarung, Haus C Erdgeschoss, CE 01, 02, 18 | tel. 0208/309-2096

FrISeurdi - Fr: 10 - 18 uhr, Sa; 10 - 13 uhr | tel. 0208/309-2333www.Friseurteam-EKM.de

BÜcHereIMo u. Mi: 14.30 - 16 uhr, di, do u. Fr: 9.30 - 11 uhrHaus B, 10. Stock | tel. 0208/309-3002

KIoSK uND cAFeTerIAHaus d | tel. 0208/309-2334Mo - Fr: 6.30 - 18 uhr | Frühstück ab 6.30 uhrSa, So, feiertags: 7 - 18 uhr | Frühstück ab 7 uhrMittagstisch 11.30 - 13.30 uhr

KrANKeNHAuSSeeLSorGeevangelisch:Pfarrerin Klaudia Schmalenbach | tel. 0208/309-2640Pfarrerin Heike Rödder | tel. 0208/309-4641katholisch:Gemeindereferent ansgar Wenner-Schlüter | tel. 0208/309-2769Gottesdienste:Krankenhaus: Sa, 18.45 uhr, Haus B, 10. Stock Ev. Wohnstift Raadt: So, 10 uhrEv. Wohnstift uhlenhorst: So, 10 uhrEv. Wohnstift dichterviertel: So, 11.15 uhr sowie jeden 3. di/Monat 10.30 uhr kath. Gottesdienst

ZAr MÜLHeIMZentrum für ambulante Rehabilitation Mülheim GmbHtel. 0208/594822-0Kaufmännische Leitung: [email protected]ärztin: [email protected]

evANGeLIScHeS woHNSTIFT DIcHTervIerTeLEichendorffstraße 2 | 45468 Mülheim an der Ruhrtel. 0208/40938-0 | Fax 0208/[email protected] | www.dichterviertel-mh.de

evANGeLIScHeS woHNSTIFT rAADTParsevalstraße 111 | 45470 Mülheim an der Ruhrtel. 0208/37809-0 | Fax 0208/[email protected] | www.wohnstift-raadt.de

evANGeLIScHeS woHNSTIFT uHLeNHorSTBroicher Waldweg 95 | 45478 Mülheim an der Ruhrtel. 0208/5807-0 | Fax 0208/[email protected] | www.wohnstift-uhlenhorst.de

AMBuLANTe DIAKoNIeWertgasse 39 | 45468 Mülheim an der Ruhrtel. 0208/309-2860 | Fax 0208/[email protected] | www.ambulante-diakonie.com

STATIoNäreS HoSPIZ MÜLHeIMFriedrichstraße 40 | 45468 Mülheim an der Ruhrtel. 0208/970655-00 | [email protected] | www.hospiz-mh.de

in deutschland leiden jährlich rund 16 Prozent der Frauen und bis zu acht Prozent der Männer an einem Reizdarm-syndrom (Colon irritabile), das zu den häufigsten Gesundheitsstörungen gehört. Viele Betroffene leiden unter erheblichen und chronischen Beschwerden. Privatdozent dr. Philip Hilgard, Chefarzt

der Medizinischen Klinik, abteilung für innere Medizin und Gastroenterologie, erklärt, welche ursachen diese Krankheit haben kann und wie die Behandlungsmöglichkeiten aussehen. punct: was ist ein reizdarmsyndrom?Pd dr. Hilgard: Bei einem Reizdarm- und Reizmagensyndromsind Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Stuhl- unregelmäßigkeiten oder Blähungen vorhanden, ohne dass in diagnostischen untersuchungen etwas Krankhaftes zu finden ist. die Symptome müssen, um die diagnose stellen zu können, länger als drei Monate vorhanden sein, eine relevan-te Einschränkung der Lebensqualität verursachen und es darf keine andere ursache vorhanden sein, welche die Beschwer-den erklärt.welche ursachen kann das reizdarmsyndrom haben? die ursachen liegen nach dem aktuellen Stand der For-schung im Bereich des darmnervensystems, einem komple-xen neuronalen netzwerk mit 100 Millionen nervenzellen– gewissermaßen ein eigenes lokales Gehirn des darms. Esreguliert die vielfältigen aufgaben des Verdauungstraktes.

Gesundheitstipp: reizdarm

chefarzt PD Dr. Philip Hilgard

ServIce

Page 31: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

30 | .punct .punct | 31

IN ZuSAMMeNArBeIT MIT Der cHIrurGIScHeN KLINIK> Arbeitskreis der Pankreatektomierten Rita-Maria dörnemann | tel. 422676> chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn/Colitis ulcerosa) Oberarzt dr. andré Spira | tel. 309-2430/2401 > Tumor-Nachsorge Oberarzt dr. Martin Simon | tel. 309-2430/2401> Deutsche ILco e.v. (Stomaträger/Darmkrebs) Brigitte Walder | tel. 472777 | Hildegard Hollmann | tel. 390920 E-Mail: [email protected]

IN ZuSAMMeNArBeIT MIT Der GeFäSScHIrurGIScHeN KLINIK> Aphasiker Selbsthilfe (Schlaganfall) Herbert Elbers | tel. 42 97 36 | [email protected] | Manfred Wiesemann, tel. 76 16 32 | [email protected] | www.aphasie-muelheim.de

IN ZuSAMMeNArBeIT MIT Der KArDIoLoGIScHeN KLINIK> Gesprächskreis für Herzklappenpatienten Maria Franken | tel. 491353

Hilfe zur Selbsthilfe – Ansprechpartner

Kommt es dort zu Störungen, können Probleme bei der koor-dinierten Muskelaktivität des darms, der drüsenaktivität derSchleimhäute und der Schmerzwahrnehmung entstehen – unabhängig davon, ob ein bedrohlicher Einfluss auf den Magen-darm-trakt einwirkt oder nicht. welche Symptome sind typisch? in größeren Studien war das häufigste Symptom das Gefühl der inkompletten Entleerung mit Bauchkrämpfen und Blähun-gen. Weitere typische Symptome können sein: nicht-krampf-artige Schmerzen in Ober- oder unterbauch, ein Gefühl der frühen Sättigung, Übelkeit, aufstoßen, Verstopfung bzw. wechselnder Stuhlgang. welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? die Behandlung basiert auf drei Säulen:1. da die ursachen noch nicht im detail bekannt sind, erfolgt die medikamentöse therapie symptomorientiert. trotzdem kann dadurch bei einem Großteil der Patienten eine Linde-rung erreicht werden.2. Basismaßnahmen und psychologische Grundversorgung: die Patienten erhalten informationen über die Gutartigkeit der Erkrankung und eine normale Lebenserwartung. 3. um die Symptome aus verschiedenen Richtungen zu beeinflussen, ist eine begleitende antistresstherapie, eine kognitive Verhaltenstherapie und ggf. autogenes trainingsowie die Stärkung von persönlichen Ressourcen mit Hobbysund Sozialkontakten meist sehr sinnvoll.

Norman edelmann

IN ZuSAMMeNArBeIT MIT Der MÜLHeIMer FrAueNKLINIK – GYNäKoLoGIe> osteoporose-wirbelsäulen-Gymnastik Viola Lehmann | tel. 0211 578672> osteoporose-Selbsthilfegruppe dieter debus | tel. 02302 1713095

IN ZuSAMMeNArBeIT MIT DeM BZMo> Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust an künstlichen Tastmodellen Beate Menne (Breast Care nurse) | tel. 309-2501> Der Sonne entgegen (SHG Brustkrebs) Margret Ruminski und Michaela Langfeld | tel. 496234 > jetzt erst recht … (SHG Brustkrebs) imgard Bonert und Sabine Sowa | tel. 3003316 | [email protected]> Gymnastik und entspannung nach Brustkrebs tel. 594822-0> Nordic walking Wolfgang Ries | tel. 461429

IN ZuSAMMeNArBeIT MIT Der MeDIZINIScHeN KLINIK:Gastroenterologie:> chronisch entzündliche Darmerkrankungen Chefarzt Pd dr. Philip Hilgard, Oberarzt dr. Christian thorwart | tel. 309-2601> Betreuung jugendlicher Typ I-Diabetiker und ihrer eltern Oberärztin Margit Bartjes, Leitender arzt der Sektion diabetologie dr. Benedict Lacner, diabetesberater Peter Rump | tel. 309-4477 > Leber-Hilfe Chefarzt Pd dr. Philip Hilgard, Oberärztin Margit Bartjes | tel. 309-2601> Patienten mit Schluckstörungen dr. Christian thorwart | tel. 309-2601 | in Zusammenarbeit mit der Praxis für Logopädie uta Rohde

Geriatrie / Neurogeriatrie:> Leben nach dem Schlaganfall Oberarzt Hans Christian triebel | tel. 309-2604

Hämatologie / onkologie:> Tumor-Nachsorge Privatdozent dr. Jan Schröder (Hämatologie und Onkologie), Oberarzt dr. Jan Sebastian Balleisen (Hämatologie und Onko- logie) | tel. 309-2669 IN KLINIKÜBerGreIFeNDer ZuSAMMeNArBeIT> „Nach dem Krebs geht’s weiter“ – Selbsthilfegruppe des Tumorschwerpunktes am eKM Marlies nolden | tel. 51226 | [email protected]> Soziale Beratung bei Krebs Pflege-und Sozialberatung EKM | tel. 309-2096> Treffen Anonymer Alkoholiker (AA) Wolfgang | tel. 4669871> Treffen Angehöriger von AA (Al Anon) termine: montags, 15-17 uhr, 11. Etage EKM, EKH-Raum > Gesprächskreis „Zwangserkrankungen“ Bettina Luckow | Kontakt über dtsch. Ges. Zwangserkran- kungen | tel. 040/68913700> Stabilisierungs-Selbsthilfegruppe für Frauen, die unter post- traumatischen Belastungsstörungen leiden anke van den Bosch, Selbsthilfebüro der Paritätische | tel. 3004814

weitere Informationen zu den Selbsthilfegruppen, Terminen und Treffpunkten finden Sie unter shg.evkmh.de

Page 32: Arbeitsplatz Gesundheitswesenevkmh.de/fileadmin/_migrated/pics/140425_Punct_Mai2014_final_Screen.pdf · Ein brennendes thema – Gastritis und Magengeschwür 02.07.2014, 18 uhr Kulturtermine

Evangelisches Krankenhaus Mülheim / Ruhr

ev. Krankenhaus Mülheim an der ruhrein Haus der ATeGrISWertgasse 30, 45468 Mülheim an der Ruhrtel. 0208 / 309-0 | Fax 0208 / 309-2006 [email protected] | www.evkmh.dewww.stiftung-evkmh.de

KLeINe PerSöNLIcHe vITA 1973 bin ich im Ev. Kranken-haus Mülheim geboren und in Heißen aufgewachsen. 2000 Übersiedlung nach Saarn. Zeit-gleich abschluss des Germa-nistik-Studiums und nach freier Mitarbeit bei antenne Ruhr Wechsel in die Humorschmie-

de von SWR3, später Wechsel zum WdR. Seitdem bei allen Radiowellen zuständig für Spaß, Humor, unterhaltung und Formen wie „die von der Leyens", „Sarko de Funes", „tatort mit till, Herbert und udo".Seit etwa 2007 stehe ich auf der Bühne. auf 3 WdR2-tourne-en folgte das erste Soloprogramm „Wer lacht, zeigt Zähne", das mit einer im EKM erlebten Episode beginnt. 2013 Verlei-hung der „Spitzen Feder" des Mülheimer Karnevals. im Sep-tember 2014 feiert in Oberhausen das nächste Solo Premiere.ich bin verheiratet, habe zwei Kinder, grille gerne und bin be-kennend ins Ruhrtal verliebt. www.renesteinberg.de

punct: was bedeutet für Sie Glück? rené Steinberg: Glück ist ein Moment, den man auch mer-ken muss. neben großen Momenten wie Heirat oder Geburt der Kinder gibt es viele unbeachtete Glücksmomente im ganz Kleinen. Ein Blick, eine Geste, eine kurze Situation. die gilt es zu beachten!

was macht Ihnen Angst? dummheit und Gier, die Wurzeln allen Übels. welche Bedeutung hat Glauben für Sie? Wer an gar nichts mehr glaubt, ist im Leben sehr allein. wer oder was regt Sie auf? Siehe oben. auch Linksdrängler auf der autobahn, Sanifair, diktaturen, Schlangen vor den Kassen, ausbeutung der natur oder Rotphasen in innenstädten.Mit welchem Prominenten/welcher historischen Per-sönlichkeit würden Sie gerne einen Abend verbringen? Martin Luther oder Harald Juhnke – je nachdem wie lang der abend so geht. welches Buch würden Sie mit ins Krankenhaus nehmen?den Pschyrembel. nur zur Sicherheit. (anm. der Redaktion: medizinisches Wörterbuch)was ist Ihr Lieblingsessen? Selbstgegrilltes – und alles von meiner Frau. was tun Sie für Ihre Gesundheit? Leider stets zu wenig. Bedauerlicherweise ist Genuss sehr gut fürs Gemüt, nur der Körper ist anderer Meinung. was schätzen Sie an Mülheim? dass es mein Zuhause ist. Mit allen Höhepunkten (Ruhrtal) und Widrigkeiten (innenstadt) – aber so bleibt es eben eine Heimat mit Ecken und Kanten.

10 FrAGeN AN reNé STeINBerG, MÜLHeIMer KABAreTTIST