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Technische Universität Darmstadt Fachbereich Architektur Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung Professor Bernhard Schäfers Gastvortrag am 19. November 2013 ARCHITEKTUR UND STADT EIN SCHWIERIGES VERHÄLTNIS VON ANFANG AN BEISPIELE UND ANMERKUNGEN AUS SICHT DER ARCHITEKTUR UND STADTSOZIOLOGIE

ARCHITEKTUR UND STADT EIN SCHWIERIGES VERHÄLTNIS VON … · der Gartenstadt von Ebenezer Howard (#$*)-#-($) sind zu nennen. Am wich-tigsten war jedoch die Umgestaltung der chaotischen

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Technische Universität DarmstadtFachbereich ArchitekturFachgebiet Entwerfen und StadtentwicklungProfessor Bernhard Schäfers

Gastvortrag am 19. November 2013

ARCHITEKTUR UND STADT EIN SCHWIERIGES VERHÄLTNIS VON ANFANG AN

BEISPIELE UND ANMERKUNGEN AUS SICHT DER ARCHITEKTUR! UND STADTSOZIOLOGIE

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"Architektur wird erst vollkommen durch die

Vermittlung des Menschen, der sie erlebt."

Tadao Ando

"Die Architektur ist die einzige Kunst, der der Mensch

nicht entkommt."

Friedrich Achleitner

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4 ARCHITEKTUR UND STADT. EIN SCHWIERIGES VERHÄLTNIS VON ANFANG AN — SICHT DER ARCHITEKTUR! UND STADTSOZIOLOGIE

Soziologie ist die Wissenscha! vom sozialen Handeln, den Instituti-onen und Organisationen der Gesellscha!. Die Architektursoziologie fragt: Welche Relevanz hat die Architektur für die Strukturierung der einzelnen Handlungsfelder, z.B. für das Wohnen und Arbeiten, für die Formen des Zu-sammenlebens. In anthropologischer Perspektive ist Architektur „Verortung“ des Menschen im dreidimensionalen Raum. Durch ihre Tektonik gibt sie ihm Anhaltspunkte für Handlungserwartungen und zur Strukturierung der je-weils relevanten Handlungsfelder.

In kultureller und zivilisatorischer Hinsicht ist Architektur der sicht-barste Ausdruck für die materiellen Grundlagen des Zusammenlebens. Zu-gleich repräsentiert sie, für das geübte Auge ablesbar, die Sozial- und Kultur-geschichte eines Ortes und ist eine Stütze für das kollektive Gedächtnis. Der Stellenwert von „guter Architektur“ für das ästhetische Wohlbe"nden ihrer Benutzer und Betrachter kann kaum überschätzt werden.

Stadt ist eine besondere Form des menschlichen Zusammenlebens, die sich vor gut fünf Tsd. Jahren in Mesopotamien, zumal im Euphrat-Tigris-Delta, herausbildete. Charakteristisch sind eine dichtere Bebauung als im Umland und bis in die frühe Neuzeit des #$. Jh.s hohe Stadt-mauern. Die Stadt im Okzident ist Marktplatz (Max Weber), Ort der Herausbildung des freien Bürgers, der Demokratie, der ö%entlichen Plätze. Stadt und städtisches Leben sind geprägt durch di%erenzierte Funktionen auf dem Gebiet der Versorgung, der Kultur und Zivilisation.

Architektur und Stadt stehen von Beginn an in einem Spannungsver-hältnis. Zunächst waren Ansprüche der gottgleichen Herrscha!, des Militärs und der damit verbundenen Kulte und Machtdemonstrationen dominant. Am Tatbestand jedoch, dass einzelne Personen und Gruppen durch repräsentative Gebäude im begrenzten und besonders attraktiven Stadtraum präsent sein wollen, hat sich nichts geändert. Dazu werden einige Beispiele aus der Archi-tektur- und Stadtgeschichte angeführt. Bei diesen Beispielen stehen Groß-bauwerke im Vordergrund, verbunden mit der Frage, wie sie sich in einen vor-handenen städtebaulichen Kontext einfügten und wahrgenommen werden.

I. DEFINITIONEN

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5 BEISPIELE UND ANMERKUNGEN AUS SICHT DER ARCHITEKTUR! UND STADTSOZIOLOGIE

Architektur und Stadt stehen von Beginn an in einem Spannungsver-hältnis. Zunächst waren Ansprüche der gottgleichen Herrscha!, des Militärs und der damit verbundenen Kulte und Machtdemonstrationen dominant. Am Tatbestand jedoch, dass einzelne Personen und Gruppen durch repräsentative Gebäude im begrenzten und besonders attraktiven Stadtraum präsent sein wollen, hat sich nichts geändert. Dazu werden einige Beispiele aus derArchi-tektur- und Stadtgeschichte angeführt. Bei diesen Beispielen stehen Groß-bauwerke im Vordergrund, verbunden mit der Frage, wie sie sich in einen vor-handenen städtebaulichen Kontext einfügten und wahrgenommen werden.

". AntikeDas Kolosseum, das Amphitheater der &avischen Kaiser, erbaut '(-$)

n. Chr., hat eine Länge von #$$ m, eine Breite von #*+ m und eine Höhe von *' m. Es steht da, wo Nero ein riesiges, dicht bebautes Areal durch Brand frei-legte und seine Kolossalstatue stand (daher der Name), umgeben von einem künstlichen See. Städtebaulich für das dicht bevölkerte Rom wohl eine bessere Lösung als das Kolosseum, denn es riegelt das Forum Romanum, die Lebensa-der des antiken Rom, weitgehend ab. Das war den Herrschern gleichgültig als es darum ging, das Bedürfnis der unzufriedenen Volksmassen durch neue Vergnügungen zu befriedigen.

Das Kolosseum ist zwar kolossal, aber für das antike Rom nicht unge-wöhnlich. Der nicht weit entfernte Circus Maximus, konzipiert für spektaku-läre Wagenrennen (Ben Hur!) und recht gut erhalten, hat eine Rennbahnlänge von **) m und $) m Breite im Rennbahnoval. Rund #*) Tsd. Zuschauer fan-den Platz. Es gab zusätzlich Foren und ,ermen innerhalb des Mauerrings, die die Grund&äche des Kolosseums übertrafen. Zur Zeit seiner größten bau-lichen Prachtentfaltung hatte Rom ca. ')) Tsd. bis eine Mio. Einwohner. Mit der Durchsetzung des Christentums wurden Stadien verboten. Nach einer Karenzzeit von gut #*)) Jahren erstanden sie neu. Nun waren es die Erforder-nisse des Sports, zumal des Fußballs, aber auch die Wiederbelebung der anti-ken Olympiaden seit Ende des #-. Jh.s. (vgl. Sloterdijk ()).).

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II. ZUM SPANNUNGS!VERHÄLTNIS VON ARCHITEKTUR UND STADT

1 Colosseum in Rom

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#. MittelalterMittelalterliche Städte bestimmen bis heute bei vielen Menschen das

Bild der idealen Stadt. An diesem Bild haben die frühen Holz- und Kupfer-stiche, zumal das Teatrum Europaeum der Merians, erheblichen Anteil. Städte hatten bis ins #-. Jh. eine überschaubare Größe und waren durch einen Mauer-ring zum umgebenden feudalen Land weithin sichtbar abgegrenzt. Köln hatte in seinem Mauerring bis ca. #$() Platz. Der Kölner Dom ist das zweite Bei-spiel.

Er wurde geplant, nachdem Erzbischof Reinald von Dassel, Kanzler Friedrich Barbarossas, die Gebeine der hl. drei Könige aus dem zerstörten Mailand ##+( nach Köln gebracht hatte. Im Jahr #(.$ erfolgte die Grundstein-legung für eine der größten gotischen Kathedralen. Im Jahr #*/) wurden die Arbeiten bis zum Beginn des #-. Jh.s eingestellt.

Erschien die Größe des Doms mit #.* m Länge und $' m Breite im Hinblick auf die damalige Einwohnerzahl von gut .) Tsd. den damaligen Be-wohnern nicht unangemessen? Wir wissen es nicht. Heute fällt das nicht mehr auf, nicht nur, weil Köln knapp eine Mio. Einwohner hat, sondern vor allem deshalb, weil der weltbekannte Dom untrennbar zum Stadtbild gehört.

Das zweite Beispiel aus dem Mittelalter ist die toskanische Stadt San Gimignano. Sie ist berühmt für ihre Geschlechtertürme. Diese "nden sich, zumeist als Stümpfe, auch in anderen italienischen Städten. Nirgends sind sie so gut erhalten und dicht gedrängt wie in San Gimignano. Mit Anbruch des modernen Zeitalters geriet die Stadt ins Abseits. Es gab keinen Anlass (und sicherlich auch kein Geld), Mauern, Türme und Tore abzureißen.

2 Kölner Dom vor seiner Vollendung 1827 Karl Friedrich Schinkel

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7 BEISPIELE UND ANMERKUNGEN AUS SICHT DER ARCHITEKTUR! UND STADTSOZIOLOGIE

$. Architektur und Stadt seit der DoppelrevolutionMit der politischen Revolution #'$- % . und der seit ca.#'') in England

und Schottland einsetzenden industriellen Revolution, vom engl. Sozialhisto-riker Eric Hobsbawm als sich wechselseitig verstärkende Doppelrevolution bezeichnet, stehen Architektur, Stadt und Gesellscha! vor völlig neuen He-rausforderungen. Aus der feudalen Agrargesellscha! wurde die bürgerlich-in-dustrielle Gesellscha! . Die Revolution der Produktion und der Fortbewegung durch Damp0 ra! waren zusammen mit den Emanzipations- und Freiheits-bewegungen und der enormen Bevölkerungsvermehrung Hauptantriebs-krä! e. Das entstehende, in dieser Größe und Struktur bisher unbekannte Industrieproletariat führte zur sprungha! en Vergrößerung der Städte in den Industriezentren. Essen vergrößerte sich von #$() bis #-)) von . auf ../ Tsd. Einwohner, incl. Eingemeindungen.

Die Expansion des Eisenbahnnetzes wurde zum Schlüssel der In-dustrialisierung und der Scha% ung neuer Arbeitsplätze. Im Jahr #$.) betrug das deutsche Streckennetz *)) km, im Jahr #-#) hatte es mit +/ Tsd. km seine größte Ausdehnung. Anfänglich zerschnitt es die Städte nach den Erforder-nissen des Abbaus und der Verarbeitung von Kohle und Eisenerz, ohne über-greifenden Plan und schon gar nicht nach städtebaulichen Kriterien. In Dort-mund zerteilten insgesamt sechs Eisenbahnlinien mit eigenen Bahnhöfen das innere Stadtgebiet. Es entstanden Bauwerke von bisher unbekannter Art und Größe, zumal die Bahnhöfe.

Karl Friedrich Schinkel (#'$#-#$.#), Preußens und Berlins großer Ar-chitekt, unternahm im Jahr #$(+ eine Rundreise durch England, Schottland und Wales. Er war beeindruckt von der rasanten industriellen Entwicklung und den baulichen Leistungen, die dafür gefunden wurden. Reiseeindrücke hielt er in zahlreichen Zeichnungen fest. Sein Freund Peter Beuth, der ihn begleitete, hatte ihm bereits im Jahr #$(/ aus Manchester geschrieben: „Die Wunder neuerer Zeit sind hier die Maschine und die Gebäude dafür, Fakto-reien genannt. So ein Kasten ist acht, auch neun Stockwerke hoch…Eine Mas-se solcher Kästen steht auf sehr hohen Punkten, die die Gegend dominieren“. – Nicht nur die Gegend, sondern das bisherige Stadtbild.

#$.* gab Friedrich Engels (#$()-#$-*), der in einer Fabrik des Vaters in Manchester seine Ausbildung abschloss, in „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ einen Anschauungs-bericht über die Umwandlung Manchesters, auch der Altstadt, durch den Einbruch der Industrie und des „Manchester-Liberalismus“ als der ungeschminkten Form des Kapitalismus. „Alles, was unseren Abscheu…am he! igsten erregt, ist neueren Ursprungs, gehört der industriellen Epoche an. Die paar hundert Häuser, die dem alten Manchester angehören, sind von ihren ursprünglichen Bewohnern längst verlassen; nur die Industrie hat sie mit ihren Scharen von Arbeitern voll gepfrop! ; nur die Industrie hat jedes Fleckchen zwischen diesen alten Häusern verbaut“.

Nehmen wir als Beispiel das „Hineinp& anzen“ der Fa. Zeiss-Optik in das alte Jena.

3 Das Zeisswerk in Jena um 1910 Postkart

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Auf die historisch völlig neue Situation der industriellen Stadt und Gesellscha! gab es Reaktionen sehr unterschiedlicher Art und geistiger Her-kun!. Gemeinsam war das Credo, für alle Menschen, nicht nur für die schwer arbeitende Bevölkerung in Bergbau und Industrie, Wohnungen mit mehr Licht, Lu! und Sonne zu bauen. Entsprechende Planungen gab es von den Frühsozialisten, von denen die von Charles Fourier (#''(-#$/') am bekanntes-ten sind.

Aber auch die Initiativen der Industrie, für „ihre“ Berg- oder Stahlar-beiter eigene Siedlungen zu bauen und die in ganz Europa erfolgreiche Idee der Gartenstadt von Ebenezer Howard (#$*)-#-($) sind zu nennen. Am wich-tigsten war jedoch die Umgestaltung der chaotischen Situation in den groß-en Industriezentren und neuen städtischen Ballungsgebieten durch unterir-dischen Stadtausbau und ordnende Stadtplanung. Beispielha! waren London, Paris und Barcelona, in Deutschland Hamburg, Berlin und nicht zuletzt das Ruhrgebiet.

%. Die Au&ösung der Stadt durch Architektur Trotz großartiger Leistungen des Städtebaus zwischen #$.) und dem

Ersten Weltkrieg waren die Probleme nicht gelöst. Das innerstädtische Woh-nen war noch weit davon entfernt, für die Bewohner Licht, Lu! und Sonne zu bringen, von hygienischen Zuständen in den meisten Städten zu schweigen. Man solle diese Städte, so dachten nicht wenige, mit den Mitteln der tech-nischen Zivilisation neu au1auen.

Ein Protagonist dieser Au%assung war der Gründer des Bauhauses, Walter Gropius (#$$/-#-+-). Im Vorwort seines #-(* erschienenen Bauhaus-buches, „Internationale Architektur“, schrieb er: „Die knappe Ausnutzung von Zeit, Raum, Sto% und Geld in Industrie und Wirtscha! bestimmt ent-scheidend die Faktoren der Gesichtsbildung für alle modernen Bauorga-nismen: Exakt geprägte Form, Einfachheit im Vielfachen, Gliederung aller Baueinheiten nach den Funktionen der Baukörper, der Straßen und Verkehrs-mittel, Beschränkung auf typische Grundformen und ihre Reihung und Wie-derholung…Die Baumeister dieses Buches (zu nennen sind neben Gropius Peter Behrens, Marcel Breuer, Le Corbusier, Tony Garnier, Ludwig Hilbersei-mer, Adolf Loos, Erich Mendelsohn, Hans Poelzig, Bruno Taut, Henry van de Velde, Frank Lloyd Wright; B. Sch.) bejahen die heutige Welt der Maschinen und Fahrzeuge und ihr Tempo, sie streben nach immer kühneren Gestal-tungsmitteln, um die Erdenträgheit in Wirkung und Erscheinung schwebend zu überwinden“.

In der zweiten Au&age von #-(' ergänzte Gropius: „Während Gotik, Barock, Renaissance einst intereuropäische Geltung besaßen, beginnt der neue Baugeist unseres technischen Zeitalters unau2altsam die ganze zivili-satorische Welt zu erobern, getragen von den kühnen Errungenscha!en der internationalen Technik“. Es gehe letztlich um „Gestaltung von Lebens-vor-gängen nach völlig neuen Maßstäben und mit völlig neuen Mitteln“.

Noch deutlicher wird dieser Form- und Gestaltungswille aus dem Geist der Technik und Industrie bei Le Corbusier. Im Abbildungsverzeich-nis des Gropius-Buches ist er mit „Entwürfen zu einer Stadt“ aus dem Jahr #-(( vertreten. Seit seiner Aufsatzsammlung aus dem Jahr #-((/(/, Vers une archtecture, war der #$$' im Schweizer Jura, in La Chaux-de-Fonds geborene Charles-Edouard Jeanneret, der sich ab #-(/ Le Corbusier nannte, eine Autori-tät auf dem Gebiet der Architektur und der neuen, rein funktional gedachten Stadt. Nur sie allein scha%e Ordnung. „Wo Ordnung herrscht, entsteht Wohl-be"nden“, schrieb er in Vers une architecture (dt.: „Ausblick auf eine Archi-tektur“).

Le Corbusier war nicht nur fasziniert von der technischen und sozi-alen Funktionalität der Ozeandampfer und anderer Erzeugnisse moderner Technik, zumal des Autos, sondern auch von ihrer Ästhetik. In: Vers une Ar-

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chitecture "ndet sich die Gegenüberstellung des Parthenon-Tempels in Athen mit einer eleganten Limousine, verbunden mit der Behauptung, sie sei von gleicher Schönheit wie der Tempel.

Großes Aufsehen erregte sein Plan Voisin von #-(*. Zur Verwirkli-chung sollten alte Stadtviertel in Paris abgerissen werden, um sie durch „Die Strahlende Stadt“, La Ville Radieuse, zu ersetzen. Sonnenlicht sollte es für jeden Bewohner der kreuzförmigen Türme geben. Vom Gesamtareal dur!en nur *3 überbaut werden. Die großen Frei&ächen um die Türme waren Parks und Infrastruktur vorbehalten.

Zu Le Corbusiers Credo gehörte: „Der Architekt plant die Gemein-scha!“. Ausdruck dieses Credos ist die Unité d’Habitation, die „Wohneinheit“. Planungen dazu ließen sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg verwirklichen. Das erste und bis heute bekannteste Beispiel steht in Marseille, unter großen Mühen der Materialbescha%ung in den Jahren #-.'-#-*( erstellt. Eine zweite „Wohneinheit“ "ndet sich in Berlin, unweit des Olympia-Stadions. Sie war für die Internationale Städtebauausstellung Berlin #-*' im Hansa-Viertel vorgese-hen, wurde aber wegen ihrer Dimensionen in die Nähe des Olympia-Stadions „ausgelagert“. Abb. Marseille

Die Unité d’Habitation in Marseille hat eine Länge von #/' m, bei einer Breite von (. m und *+ m Höhe. Mit (/ Grundrissvariationen für insgesamt //' Wohneinheiten ho4e Le Corbusier alle Wünsche vom Ein-Personen-Haushalt bis zu einer Familie mit acht Kindern erfüllen zu können. Die Unité war für insgesamt #+)) Menschen geplant – just jene Größen-ordnung, die Charles Fourier für die von ihm geplanten integralen Siedlungs-, Arbeits- und Lebensgemeinscha!en, die Phalanstères, vorgesehen hatte. Phalanstère ist ein Kunstwort aus Phalanx und Monastère.

4 Plan Voisin 1925 Le Corbusier

5 Unité d´Habitation Marseille 1952 Le Corbusier

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Le Corbusier hatte die Ho% nung, dass sich in der katastrophalen Nachkriegssituation die Wohneinheiten mit einem neuen Stadt- und Gemein-scha! sgedanken verbinden ließen. Dieses „Wohnkonzept für das Maschinen-zeitalter“ (Le Corbusier) sollte alles unter einem Dach bzw. auf dem riesigen Dachgarten vereinen: Wohnen, Einkaufen, sich erholen, sich bewegen. Auf dem Dachgarten gab es einen Freilu! platz, eine Turnhalle, Platz für Sonnen-anbeter und eine Trainingsbahn zum Laufen – neben Bu% ets.

'. Türme: Dominante oder architektonischer Störenfried?Mit dem , ema Türme in der Stadt bzw. als städtebauliche Dominan-

te ließe sich das ganze Referat bestreiten. Es würde mit dem Turmbau zu Babel beginnen, in späterer Epoche die Kathedralen des Mittelalters hervorheben, die Geschlechtertürme in San Gimignano streifen, den Ei% elturm – erbaut zur #))-Jahr-Feier der Revolution von #'$- – und die seinerzeit aufgeregten Debatten um dieses für einige Jahrzehnte höchste Gebäude der Welt kom-mentieren. Zu dieser Zeit gab es auch he! ige Kontroversen um die Höhe der Rathäuser im Vergleich zu dominanten mittelalterlichen Sakralbauten. Wien, Hamburg, München und Hannover könnten als Beispiele genannt werden.

Zeitgleich beginnt mit den ersten Hochhäusern in Chicago seit Mitte der $)er Jahre des #-. Jh.s eine neue Epoche. Sie führt, trotz der Tragik um das World-Trade-Center in New York, fast jedes Jahr zu neuen Rekorden: von Ku-ala Lumpur zu Taipeh und nun in Dubai, wo $#) m erreicht wurden.

Das gewählte Beispiel im Hinblick auf die Frage, ob Hochhäuser eine bestimmte Stadtgestalt unzulässig beeinträchtigen, ist , e Shard von Renzo Piano (geb. #-/' in Genua) in London. Der Maßstab für zulässige Gebäudehö-hen war lange Zeit St. Paul’s Cathedral aus dem letzten Drittel des #'. Jh.s., mit einer Kuppel von ### m Höhe.

, e Shard steht am südlichen Ufer der , emse, hat -* Stockwerke, ist /#) m hoch und wurde vor gut einem Jahr eingeweiht. Der Turm wirkt wie eine moderne gläserne Pyramide. Das untere Drittel ist Büroraum, darüber

6 Unité d´Habitation Marseille 1952 Dachterrasse Le Corbusier

7 The Shard London Renzo Piano 2009-2012

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sind Restaurants und ganz oben Luxuswohnungen mit Preisen von unvor-stellbarer Höhe. Es gibt nur wenige Parkplätze, um alle Nutzer und Bewohner auf ö% entliche Verkehrsmittel zu verweisen. Das Gebäude soll ökologisch e5 -zient sein. Renzo Piano gehört hier ja mit Richard Rogers und Norman Foster zu den Pionieren.

An Kritik fehlte es nicht: Hybris, Inbegri% von Habgier und kapitalis-tischer Dekadenz, Zerstörung des Stadtbildes. Zur Kritik gehört auch, dass der Turm die soziale Trennung zwischen Arm und Reich veranschauliche, steht er doch in einem der ärmsten Stadtbezirke Londons. Dessen Gentri" zierung wird die Folge sein. Dem Projekt kam zugute, dass die Ausdehnung Londons ins weitere Umland vermieden werden soll. Neue urbane Dichte ist die Paro-le. London war übrigens die erste Stadt der Neuzeit, die Ende des #$. Jh.s die Millionen-grenze überschritt und bis #-(* die größte Stadt der Welt blieb.

(. Stararchitekten und StadtgestaltStararchitekten können sich vieles erlauben und architektonisch-

städtebaulich auch Fragwürdiges durchsetzen. Das wurde mit dem Beispiel , e Shard von Renzo Piano bereits angedeutet. Es gibt andere Gründe als die bereits genannten, einen international renommierten Architekten mit einem spektakulären Gebäude zu beau! ragen. Gehen wir wieder nach Jena, wo der Jentower als Beispiel dienen kann. Abb. Jentower

Der Jentower wurde#-+- bis #-'( errichtet und war vom renommier-testen Architekten der DDR, Hermann Henselmann (#-)*-#--*), geplant. Mit #.* m war es das zweithöchste Gebäude der DDR. Der Jentower sollte ein Fernrohr symbolisieren und war als Forschungs-zentrum der Zeiss-Optik vorgesehen. Da hierfür ungeeignet, überließ man den Turm der Universität. Für den Bau wurde Altstadtgelände frei geräumt. Die Technik und eine neue Architektur sollten im Sozialismus über den Bürgergeist triumphieren, der sich in den verbliebenen Altstadtbauten noch heute kundtut.

O! liegt die erzeugte Dissonanz an den jeweiligen Städten selbst: Sie wollen einen vermeintlichen Modernisierungsstau mit einem extravaganten Bau kompensieren und vor allem für Touristen attraktiv werden. Dies gilt z.B. für die „Grüne Zitadelle“ von Friedensreich Hundertwasser in Magdeburg, in unmittelbarer Nähe zum Domplatz und Landtag – mit Bäumen auf dem Dach und Spuren des vom Architekten propagierten „Fensterrechts“, d.h. der Gestaltung der Fassade durch jeden Bewohner – soweit der Arm reicht. Aber der Bilbao-E% ekt mit dem Museum von Frank O. Gehry (geb. #-(- in Kanada) gelingt nicht überall: Durch außergewöhnliche Architektur die Umwandlung herunter gekommenen Industrieviertels zu initiieren.

8 Bilbao Guggenheim-Museum Frank O. Gehry 1997

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(. Kein FazitGroße gotische Kathedralen in zumeist sehr kleinen Städten – waren

sie akzeptiert auch aus Gründen der Konkurrenz zu anderen Orten mit be-deutenden Reliquien? Die Geschlechter-türme von San Gimignano: waren sie nur der Stolz von '( Geschlechtern oder aller Bewohner? Die radikalen bau-lichen und infrastrukturellen Veränderungen in zumeist noch mittelalter-lichen, kleinen Städten im Industriezeitalter – war das nicht notwendig und letztlich auch die Not wendend im Hinblick auf die rasch wachsenden labou-ring poor, das „Lumpen-proletariat“, wie sie Karl Marx (#$#$-#$$/) nannte?

Die Fragen deuten an: Ein Fazit im Hinblick auf das ,ema lässt sich nicht ziehen, am wenigsten für die Vergangenheit. Das Kolosseum war sicher-lich von der plebs erwünscht. Heute sind fußballbegeisterte Massen zusam-men mit korrupten Staatslenkern, dem IOC und der FIFA dafür verantwort-lich, dass es hinsichtlich des Baus neuer Stadien zugeht wie im alten Rom. Denken wir an die Fußball-Weltmeisterscha! in Südafrika. Die Olympiade in Athen bzw. in Griechenland im Jahr ()). trug in einem Land mit ## Mio. Einwohnern wohl mehr zum Beginn des ökonomischen Niedergangs bei, als allgemein bewusst ist.

Auch kün!ighin werden einzelne Bauwerke im Hinblick auf eine ge-gebene Stadtgestalt strittig bleiben. Als aktuelle Beispiele sind zu nennen: Die im August nach langer Bauzeit fertig gestellte Waldschlösschenbrücke in Dresden, die zum Verlust des UNESCO-Labels „Weltkulturerbe“ (für Dresden und das Elbtal) führte. Köln war klüger: Die Androhung, dass der Welterbeti-tel verloren gehe, wenn geplante Hochhäuser auf der Deutzer Rheinseite, also mit Blick auf Dom und Stadtsilhouette gebaut würden, führte zur Revision.

Die Diskurse um spektakuläre Bauwerke können beitragen, die Grundlagen der Baukultur (Durth/Sigel) zu verbessern, das kulturelle Erbe der Stadt lebendig zu erhalten und über zukün!ige Entwicklungen bei Bürge-rinnen und Bürgern einen breiten Konsens herbei zu führen.

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LITERATURHINWEISE Der Traum vom Turm, Ausstellungskatalog Düsseldorf, #))%

Werner Durth/Niels Gutschow, Träume in Trümmern, #. Bde., Braunschweig/Wiesbaden, "*++ (in Bd. I zu Scharouns „Kollektivplan“)

Werner Durth/Paul Sigel, Baukultur, Spiegel gesellschaftlichen Wandels, Berlin, #)")

Joachim Fischer/Heike Delitz, Hrg., Die Architektur der Gesellschaft. Theo-rien für die Architektursoziologie, Bielefeld, #))*

Walter Gropius, Internationale Architektur, München, "*#' (Reprint "*+")

Le Corbusier, Ausblick auf eine Architektur, "*(* (frz. "*##)

Bernhard Schäfers, Architektursoziologie. Grundlagen – Epochen –Themen, #. Au&., Wiesbaden, #))(

Bernhard Schäfers, Stadtsoziologie. Stadtentwicklung und Theorien, Grund-lagen und Praxisfelder, #. Au&. #)")

Bernhard Schäfers, Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland, *. Au&. #)"#

Karl Friedrich Schinkel, Reise nach England, Schottland und Paris im Jahre "+#(, #. Au&. #))(

Peter Sloterdijk, Sphären III, #))% (darin über Renaissance der Stadien). Max Weber, Die Stadt (Bd. ' aus: Wirtschaft und Gesellschaft), "***

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ERGÄNZENDELITERATURHINWEISE

Bernhard Schäfers, Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland, ,. überarb u. erw. Au&age, UTB #"+(, Stuttgart #))#

Bernhard Schäfers, Architektursoziologie. Grundlagen - Epochen - Themen, Leske + Budrich, Opladen #))$

Bernhard Schäfers, (Hg.): Grundbegri-e der Soziologie, +. aktualisierte Au&age, UTB "%"(, Opladen #))$

Bernhard Schäfers, Politischer Atlas Deutschland, #. verb. Au&. Bonn "**+ (auch auf engl. und frz.)

Bernhard Schäfers, (Hg., zs. mit W. Zapf): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, #. verb. Au&. Opladen #))"

Bernhard Schäfers, Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland, +. verb. Au&. Stuttgart #))%

Bernhard Schäfers, Stadtentwicklung im Spiegel der Stadtsoziologie. Bei-träge seit "*,), Konstanz #))(

Bernhard Schäfers, (Hg., zs. mit H. Korte): Hauptbegri-e der Soziologie, +. Au&. Wiesbaden #)")

Bernhard Schäfers, (Hg., zs. mit J. Kopp): Grundbegri-e der Soziologie, "). Au&. Wiesbaden #)")

Bernhard Schäfers, Stadtsoziologie. Stadtentwicklung und Theorien – Grundlagen und Praxisfelder, #. verb. Au&. Wiesbaden

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15 BEISPIELE UND ANMERKUNGEN AUS SICHT DER ARCHITEKTUR! UND STADTSOZIOLOGIE

ABBILDUNGS! VERZEICHNIS

http://www.f"online.de/de/bild-details/')(')"+.html (Nov. #)"$)

http://www.sal-oppenheim.de/_img/_global/maezenatentum/maezenaten-tum_"+%#_pic".jpg (Nov. #)"$)

http://www.fotosimagenes.org/imagenes/jena-#.jpg (Nov. #)"$)

http://rosswolfe..les.wordpress.com/#)"$/)#/tumblr_m,l+v+djk*"ql-n%yro"_"#+).jpg (Nov. #)"$)

http://www.dbz.de/artikel/bildpopup_"%%())'.html (Nov. #)"$)

http://www.architectmagazine.com/Images/tmpDB#/#Etmp_tcm#)-"*(+$%$.jpg (Nov. #)"$)

http://news.bbc.co.uk/media/images/'),(')))/jpg/_'),('(',_hi))*(''$$%.jpg (Nov. #)"$)

http://djbweblog..les.wordpress.com/#)"$/)%/bilbao-spain-)%#+"$-""(.jpg (Nov. #)"$)

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PROFESSOR DR. BERNHARD SCHÄFERS Prof. em. am Institut für Soziologie der Universität Karlsruhe (jetzt KIT)Mitglied der Fakultät für Architektur und der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung

HERAUSGEBERFachbereich ArchitekturFachgebiet Entwerfen und StadtentwicklungProf. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff