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[1] I. Einleitung Mit de anima liefert Aristoteles erstmals eine systematische Abhandlung, die speziell die Seele zum Thema hat und somit die Psychologie als philosophische Disziplin begründet. Um seine Lehre, die weit über die seiner Vorgänger hinausgeht, zu etablieren, setzt er sich kritisch mit den Seelenvorstellungen auseinander, bevor er wissenschaftlich methodisch das Wesen der yuch, bestimmt. Neben der Definition der Seele als erste Entelechie des Leibes, entwickelt Aristoteles auch ein ganz neues Verständnis von ihren einzelnen Teilen, die er zunächst gemäß der verschiedenen Lebensfunktionen unterscheidet und dann auf ihre Abhängigkeit sowohl untereinander als auch zur Seele insgesamt untersucht. Ab Buch II werden diese dann in separaten Untersuchungen, deren Reihenfolge hauptsächlich von der aristotelischen Rangordnung der Vermögen bestimmt ist, analysiert. So widmet sich Aristoteles zuerst dem Nährvermögen, welches allen Beseelten zukommt und Voraussetzung für das Folgende, das Wahrnehmungsvermögen, ist. Abweichend von der eben erwähnten Ordnung findet sich die Abhandlung über die Vernunft, die nur als Teil des Menschen existiert, vor derjenigen über die Bewegung. Letztere, in Kapitel neun und zehn des 3. Buches eingehend erörtert, soll nun Thema der folgenden Ausführung sein. Mit Blick auf das Ende wird klar, dass Aristoteles‘ Abweichung von der Reihenfolge wegen des starken Einflusses, den der nou/j auf die Bewegung ausübt, erfolgte. Da beide Vermögen ohne Ausnahme dem Menschen zuteil werden und vornehmlich die Frage nach der Ursache des Bewegenden im Zentrum steht, sind Kenntnisse über das Denkvermögen nicht minder nötig als nützlich.

Aristoteles de anima

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[1]

I. Einleitung

Mit de anima liefert Aristoteles erstmals eine systematische Abhandlung, die speziell die Seele zum

Thema hat und somit die Psychologie als philosophische Disziplin begründet.

Um seine Lehre, die weit über die seiner Vorgänger hinausgeht, zu etablieren, setzt er sich kritisch mit

den Seelenvorstellungen auseinander, bevor er wissenschaftlich methodisch das Wesen der yuch,

bestimmt.

Neben der Definition der Seele als erste Entelechie des Leibes, entwickelt Aristoteles auch ein ganz

neues Verständnis von ihren einzelnen Teilen, die er zunächst gemäß der verschiedenen

Lebensfunktionen unterscheidet und dann auf ihre Abhängigkeit sowohl untereinander als auch zur

Seele insgesamt untersucht. Ab Buch II werden diese dann in separaten Untersuchungen, deren

Reihenfolge hauptsächlich von der aristotelischen Rangordnung der Vermögen bestimmt ist,

analysiert. So widmet sich Aristoteles zuerst dem Nährvermögen, welches allen Beseelten zukommt

und Voraussetzung für das Folgende, das Wahrnehmungsvermögen, ist. Abweichend von der eben

erwähnten Ordnung findet sich die Abhandlung über die Vernunft, die nur als Teil des Menschen

existiert, vor derjenigen über die Bewegung.

Letztere, in Kapitel neun und zehn des 3. Buches eingehend erörtert, soll nun Thema der folgenden

Ausführung sein.

Mit Blick auf das Ende wird klar, dass Aristoteles‘ Abweichung von der Reihenfolge wegen des

starken Einflusses, den der nou/j auf die Bewegung ausübt, erfolgte. Da beide Vermögen ohne

Ausnahme dem Menschen zuteil werden und vornehmlich die Frage nach der Ursache des

Bewegenden im Zentrum steht, sind Kenntnisse über das Denkvermögen nicht minder nötig als

nützlich.

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II. Kapitel 9

1. Das Ziel der Untersuchung (432a 15 – 22)

Zu Beginn des 9. Kapitels heißt es, dass die Seele der Lebewesen durch zwei Vermögen bestimmt

wird: das zum Beurteilen fähige sowie das Ausüben der Bewegung hinsichtlich des Ortes.

Aristoteles hat in der Doxographie des ersten Buches dargelegt, dass seine Vorgänger das Beseelte

vom Unbeseelten durch Bewegung und Wahrnehmung abgrenzten.1 Später (427a 17ff.) greif er diesen

Gedanken erneut auf und kritisiert, dass die früheren Philosophen Wahrnehmung und Denken kaum

unterschieden. Das Denken kann richtig und falsch sein, während die Wahrnehmung stets richtig ist.

Aus diesem Grunde differenziert er hier das kritiko,n in diese beiden Vermögen. Da sowohl von

der Wahrnehmung2 als auch von der Vernunft3 bisher die Rede war, gilt es nun, das Bewegende zu

erörtern.

Das Ziel seiner Abhandlung ist es herauszufinden, welcher Teil der Seele die Bewegung verursacht:

peri. de. tou/ kinou/ntoj ti, pote, evsti th/j yuch/j)Diese Fragestellung impliziert bereits vor

allem durch den Genitiv, dass er die Ursache hierfür in der Seele sucht und ihr diese (sc. Ursache)

nicht als Gesamter zuspricht.

Hierbei gibt es zwei denkbare Möglichkeiten: entweder das Bewegende ist ein Teil oder die ganze

Seele; wobei sich mo,rion und pa/sa auf ein Einzelnes bzw. die Gesamtheit der Seelenvermögen

beziehen. Wäre es also die gesamte Seele, würde dies bedeuten, dass jedes Vermögen Anteil an der

Bewegung hat bzw. zu deren Ursachen gehört. Auch in 411b 1 hat Aristoteles die Möglichkeit in

Betracht gezogen, dass die ganze Seele einzelne Funktionen ausübt, da sie an sich deren viele

aufweist.4

Verhält es sich mit der Bewegung wie mit den verschiedenen Wahrnehmungen, die ja gewissermaßen

verschiedene Orte haben und somit durch die Größe (mege,qei) abtrennbar sind oder definiert sie

sich als Teil dadurch, dass sie sich begrifflich unterscheidet? Geht man nun davon aus, dass das

Bewegende ein Teil der Seele ist, so ist noch zu klären, ob es sich um einen eigenständigen Teil

handelt para. ta. eivwqo,ta le,gesqai oder es mit einem anderen Seelenteil verbunden ist.

1 (Alle Zitate aus de anima sind entnommen aus: Seidl, griechischer Tex in der Edition von Wilhelm Biehl und Otto Appelt.)To. e;myucon dh. tou/ avyu,cou duoi/n ma,lista diafe,rein dokei/( kinh,sei te kai. tw/i aivsqa,nesqai) 403b 262 416b 32 – 427a 163 429a 10 – 431b 14 Cf. Seidl: „Die Bestimmung des Wesens der Seele im Allgemeinen kann nicht aus ihren verschiedenen Vermögen erfolgen […] Die verschiedenen Vermögen müssen, jede gesondert für sich, bestimmt werden.“ (S. 232)So geht Aristoteles dann im Buch II vor, wenn er sich nacheinander der Abhandlung der einzelnen Seelenvermögen widmet.

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[3]

2. Die Seelenteile (432a 23 – 432b 6)

Ausgehend von der Annahme das Bewegende sei ein Seelenteil, tritt nun ein generelles Problem auf:

inwiefern kann man überhaupt von Seelenteilen sprechen?5 Aristoteles unterteilt die Seele

bekanntermaßen in unterschiedliche Vermögen, die bis auf das qreptiko,n nicht losgelöst

voneinander existieren können.6 Eine scheinbar eindeutige Lösung, jedoch merkt er sofort an, dass es

in gewisser Weise „unendlich viele“ Teile gibt. Das hängt wohl davon ab, nach welchen Aspekten

man die Seele unterteilt und wie weit man innerhalb dieser zu differenzieren bereit ist. Gerade deshalb

werden die platonische Dreiteilung in logistiko,n( qumiko,n und evpiqumiko,n7 sowie die

damals populäre Zweiteilung in rational und irrational der dia,stasij der offenbar unbegrenzten

Anzahl nicht gerecht. Sie basieren nämlich auf dem Ausschluss einiger Teile und unterscheiden sich in

weitaus geringerem Maße, als das in der aristotelischen Einteilung der Fall ist. Mo,ria (b28) bezieht

sich also auf seine eigene Seelendihärese, welche die umfassende Differenz berücksichtigt.

Die Intention wird in den folgenden Zeilen deutlicher: das qreptiko,n kommt, so heißt es, sowohl

den Pflanzen als auch allen Lebewesen zu und das aivsqhtiko,n kann weder als rational noch als

irrational gelten. Versucht man nun diese beiden Vermögen in eine der herkömmlichen Einteilungen

einzugliedern, so wird schnell klar, dass dies nicht möglich ist. Wie es scheint, ging Platon zu sehr

vom Menschen aus, als er der Seele drei Teile zusprach.

Das fantastiko,n ist pa,ntwn e[teron und bereitet daher in der Einteilung der Seele, vor allem

aber in seiner Beziehung zu anderen Teilen, große Schwierigkeiten. Aristoteles hatte dies selbst als

eine Art Bewegung definiert, die von der verwirklichten Wahrnehmung ausgeht und trotz ihrer starken

Differenz von dieser und anderen Seelenvermögen nicht ohne ai;sqhsij existieren kann.8

Mit dem Blick auf das ovrektiko,n, dem strebenden Teil der Seele, wird die Seelendihärese seiner

Vorgänger erneut von Aristoteles widerlegt. Da bou,lhsij( evpiqumi,a und qumo,j nach 414b 2

Teile der o;rexij sind, würde dies sowohl für die Zwei - , wie auch für die Dreiteilung nach Platon

eine Spaltung des Strebevermögens bedeuten, die jegliche Eigenständigkeit dessen unberücksichtigt

lässt unddiesem seine Ganzheit abspricht.

Insgesamt dient dieser Passus einerseits der Aufklärung der zentralen avpori,a, die die

Differenzierung der Seele mit sich bringt und nicht ohne eine Auseinandersetzung mit den

Lehrmeinungen früherer Philosophen gelöst werden kann; andererseits werden eben diese

5 Dieses Problem taucht schon in Buch I (402b1) auf, als Aristoteles die zentralen Fragen einer Untersuchung über die Seele erläutert. Siehe auch: 411a 24 – b306 Die Rangordnung der Vermögen nach 414a 29ff.:Nährvermögen, Wahrnehmung, Strebevermögen, Bewegung, Denkvermögen. Wobei das je Niedrigere notwendig für das Auftreten des je Höheren ist, nicht aber umgekehrt.7 cf. Plat. Rep. 435b ff.8 cf. 429a 1f.

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psychologischen Entwürfe durch die Darstellung der eigenen Ansicht als unzulänglich entlarvt und

widerlegt.

3. Einschränkung der Abhandlung auf die Fortbewegung (432b 7 – 14)

432b 7 führt zum eigentlichen Thema zurück: ti, to. kinou/n kata. to,pon to, zw/io,n evstin*

Die ki,nhsij kata. to,pon wird nun noch einmal differenziert und auf die Fortbewegung,

poreutikh, ki,nhsij( eingeschränkt. Bereits in Buch I (405b 31) hat Aristoteles verschiedene

Bewegungsarten unterschieden, als er die Ansichten früherer Philosophen zur Seele als

Bewegungsprinzip kritisierte.9 Diese waren der Meinung, dass der Seele als Bewegender selbst

Bewegung zukomme. Tatsächlich ist sie aber nur akzidentell bewegt, d.h. insofern sie sich in einem

bewegten Leib befindet. Die vier Formen der Bewegung( fora,( avlloiw,sij( fqi,sij und au;xhsij

finden alle im Raum statt und da der Seele Räumlichkeit nicht zukommt, kann sie auch nicht selbst

bewegt sein.

Hinsichtlich der quantitativen Veränderung (fqi,sij und au;xhsij% steht, da diese allen Lebewesen

zuteil wird, außer Frage, welcher Seelenteil der Verursacher ist.10 Einatmen, Ausatmen, Schlaf und

Wachen sind wegen einiger Unklarheiten, die die Beteiligung sowohl des Nähr-, als auch des

Wahrnehmungsvermögens verursachen, einzelnen Werken11 vorbehalten.

Aristoteles begrenzt seine Abhandlung demnach auf die Fortbewegung als einer Unterart der ki,nhsij

kata. to,pon; immerhin sind so gesehen, da sie sich wie alles Bewegende im Raum vollziehen,

Wachstum und Schwinden ebenfalls Bewegungen hinsichtlich des Ortes.

9 Nach Theiler (225): Neben den Bewegungsarten wird auch die Unfähigkeit der Seele zur Ortsbewegung (Seelenwanderung) angeführt, sowie die Rolle der Wahrnehmung bei der Bewegung der Seele und die Unmöglichkeit aus sich selbst herauszutreten, um die Ansichten der Früheren zu widerlegen.10 432b 9f. to. pa/sin u`pa,rcon do,xeien a;n kinei/n to. gennhtiko.n kai. qreptiko.n11 De somno und de respiratione

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[5]

4. Der Ausschluss der einzelnen Vermögen als Ursache für die Ortsbewegung (432b14 – 433a3)

Im Folgenden nun erfolgt die systematische Abhandlung der einzelnen Seelenvermögen, die

nacheinander im Hinblick darauf untersucht werden, ob sie als Verursacher der Fortbewegung in

Frage kommen.

4.1. Das Nährvermögen (432b 14 – 19)

Aus dem vorhergehenden Abschnitt ging bereits hervor, dass das Nährvermögen nicht das bewegende

Vermögen ist, da dies allen Lebewesen zukommt und diese nicht in ihrer Gesamtheit zur

Ortsbewegung in der Lage sind.

Ferner dient die Teleologie hierbei als Begründung: jede Bewegung hat ein Ziel 12 und ist, so sei

paraphrasiert, entweder mit Vorstellung oder Streben verbunden; das qreptiko,n hingegen ist das

Unterste der Vermögen und auf keines angewiesen13. Sicherlich geschieht selbst die Nahrung nicht

ohne Ziel, entscheidend ist jedoch die Verbindung mit der fantasi,a bzw. dem ovrektiko,n. Diese

beiden sind weitere notwendige Merkmale des Bewegungsvermögens, da man sich stets dem Grund,

aus dem man sich bewegt, bewusst sein muss.

Angenommen, das qreptiko,n wäre der Verursacher der Bewegung, so müssten auch Pflanzen dazu

in der Lage sein. Da sie aber kein Organ besitzen, welches ihnen diese Fähigkeit erlaubt, wird das

Nährvermögen zweifelsohne als Ursache ausgeschlossen.

Für die weitere Abhandlung heißt das, dass Streben und Vorstellung, sowie ein dementsprechendes

körperliches Instrument als Voraussetzung erfüllt sein müssen.

4.2. Das Wahrnehmungsvermögen (432b 19 – 26)

Nach dem qreptiko,n wird nun auch das aivsqhtiko,n ausgeschlossen. Als Argument dient

wiederum die Differenz zwischen letzterem und dem Bewegungsvermögen, denn es gibt Lebewesen,

die zwar zur Wahrnehmung jedoch nicht zur Fortbewegung befähigt sind. Polansky14 verweist in

diesem Kontext auf die auch in der Historia Animalium angeführten Meerestiere, wie z.Bsp.

Muscheln, die trotz des aivsqhtiko,n ortsgebunden und unbeweglich sind.

Ginge man davon aus, dass das Fehlen des Bewegungsvermögens bei diesen Tieren eine

Mangelerscheinung sei, so wäre dies widernatürlich. Da nun aber die Natur nichts ohne Zweck schafft,

12 Cf. Über die Bewegung der Lebewesen (mot.an.) 700b 9f. : „alle Lebewesen führen nämlich die aktiven und passiven Bewegungen um eines Zweckes willen aus, so dass es für sie die Grenze jeder Bewegung ist.“13 cf. Anmerkung 614 Cf. Polansky S. 508

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[6]

ist ebenfalls das Wahrnehmungsvermögen aufgrund des teleologischen Naturprinzips15 nicht der

Verursacher der Ortsbewegung. Wie auch schon beim Nährvermögen wird die Unfehlbarkeit

natürlichen Schaffens betont. Die causa finalis also, als primäre Ursache, bestimmt das „um…willen“

in den „Werken der Natur“.16 Nicht alle Lebewesen haben Bewegung, folglich hat es die Natur auch

nicht für alle vorgesehen. Von einem Mangel lässt sich daher nur bei den Verstümmelten und

Unausgewachsenen sprechen, wobei Letztere ihr teloj mit Eintreten der Zeugungsfähigkeit sowie

Reife und Schwinden noch erreichen und sich trotz fehlendem Bewegungsvermögen fortpflanzen,

heranwachsen und vergehen. 17

Im Ganzen heißt das nun, dass die Bewegung, wenn schon nicht Teil der Pflanzen, nicht zwingend

Teil der Tiere ist.

4.3. Die Vernunft (432b 26 – 433a 6)

Rückblickend auf 432b 15, als Aristoteles statuierte: avei, te ga.r e[neka, tou h` ki,nhsij

au[th, könnte man sich zu der Annahme verleiten lassen, dass nun das Denkvermögen die bewegende

Kraft sei, scheint es sich doch am ehesten mit der Zweckmäßigkeit auseinanderzusetzen. Da nun aber

das reine Betrachten nicht notwendigerweise eine Handlung zur Folge hat, entgegnet Aristoteles mit

einer weiteren Differenzierung, um das logistiko.n als potentielle Ursache für die Ortsbewegung

auszuschließen. 18

Demnach zeigt er auf, dass die theoretische Vernunft19 nicht die Realisierung des Gedankens im Blick

hat und keine Aussage über das Vermeiden oder Verfolgen einer Sache trifft. Die Bewegung

hingegen, da sie ein Ziel erfordert, ist stets mit diesen beiden verbunden.

Zwar kann sich der theoretische nou/j damit befassen, ob man sich von etwas distanziert oder es

anstrebt, jedoch ohne unmittelbare Konsequenzen für die Ausführung hervorzurufen. Denn es besteht,

so heißt es weiter, die Möglichkeit an etwas Angenehmes oder Furchtbares zu denken, aber trotz der

Bewegung20, die im Herz dadurch ausgelöst wird, erfolgt seitens der Vernunft kein Befehl, sich

tatsächlich an diesem zu erfreuen oder es zu fürchten.

15 Die Teleologie bei Aristoteles wird oft mit dem Prinzip „die Natur tut nichts vergeblich“ beschrieben. Die Physik zeigt einige Beispiele der natürlichen Teleologie, v.a.: Phys. II, 8. Siehe auch: Teleologie bei Aristoteles. in: Kurt v. Fritz. Beiträge zu Aristoteles. Berlin/New York. 198416 De part. An, I, 1 639b 12-21: „And further, since we see more than one cause in connection with coming-to-be in nature, for example the cause for the sake of which as well as the cause from which comes the beginning oft he movement [..]“17 432b 24: shmei/on d v o[ti e;sti gennetika. kai. avkmh.n e;cei kai. fqi,sin 18 423b 26: avlla. mh,n ouvde. to. logistiko.n kai. o` kalou,menoj nou/j evsti.n o` kinw/n\ o` me.n ga.r qewrehtiko.j ouvqe.n noei/ prakto,n) 19 Im Gegensatz zur praktischen Vernunft, die in Kapitel 10 (433a 14ff.) vom bloßen theoretischen Betrachten abgegrenzt und eingehend erörtert wird.20 Wenn es in 432b 31f. heißt: h` de. kardi,a kinei/tai, so ist offenbar von einer Bewegung im Sinne einer emotionalen Regung die Rede. Cf hierzu: Horn, S. 152

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[7]

Auf der Ebene der ausgeführten Handlungen argumentiert Aristoteles mit dem Beispiel des

avkrath,j, der sich der Vernunft widersetzt, sich von der Begierde – als Teil des Strebens – leiten

lässt und von eben dieser bewegt wird.

433a 4 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Vernunft und Streben im Allgemeinen (o[lwj). Die

Wissenschaft ist ein Metakonstrukt und besteht aus Gedanken, welche aber den Wissenschaftler,

genauer gesagt, dessen Streben, zur Realisierung braucht. Bloßes Wissen reicht nicht aus, um eine

Handlung auszulösen, sondern es verlangt nach „etwas Anderem“ (e`te,rou tino.j). Die

Arzneikunst dient also der Verdeutlichung der Abhängigkeit des nou/j von der o;rexij.

Die Frage, die sich erhebt ist nun, warum Aristoteles die Vernunft als rein menschliches Vermögen

nicht von vornherein als Verursacher der Ortsbewegung ausschließt, da letzt genannte auch Tieren

zukommt. Möglicherweise hängt dies mit der Interdependenz des Denkens und Strebens, welches im

Folgenden Mittelpunkt der Erörterung ist, zusammen. 21

4.4. Das Strebevermögen (433a 6 – 9)

In knapper Ausführung wird nun auch der o;rexij die entscheidende Rolle bei der ki,nhsij kata.

to,pon abgesprochen. Selbst wenn in dem oben erwähnten Beispiel das Streben Verantwortung für

die Ausführung einer bisher nur betrachteten Handlung trug und es in 342b 15 gewissermaßen als

Voraussetzung für die Ortsbewegung bezeichnet wurde, kann dies jedoch nicht als Beweis dafür

dienen, dass die o;rexij den Anspruch innehat, tatsächlicher Verursacher zu sein.

Denn, so Aristoteles, handeln die Beherrschten nach der Vernunft und widersetzen sich dem Streben.22

Das heißt jedoch nicht, dass dem Strebevermögen keinerlei Rolle bei der Bewegung zukommt,

sondern lediglich, dass dieses offenbar keinen alleinigen Anspruch erheben kann.

Auffallend bei den Ausführungen sowohl zur Vernunft als auch zum Streben ist, dass Aristoteles,

während er das qreptiko,n und aivsqhtiko,n durch Beispiele für Lebewesen ausschloss, die zwar

das eine, nicht jedoch die Bewegung besitzen, sich hierbei auf den Gebrauch der Vermögen beruft.

Wohl deshalb, weil es keine beseelten Wesen zu geben scheint, denen die ki,nhsij ohne nou/j oder

o;rexij zuteil wird.

Desweiteren ist es möglich, sowohl den Typ des avkrath,j wie auch den des evgkrath,j auf eine

Person zu beziehen, da neben dem Charakter auch andere Faktoren, wie die jeweilige Situation und

äußere Einflüsse, den Kampf zwischen Streben und Vernunft entscheiden.

21 Eine weitere Lösung bietet Polansky, S. 511: „Such argument would not prove that reason is not the special locomotive power of humans, whereas the argumentation used does: if intellect cannot itself cause motion even in humans, it will not be the locomotive power for any animals.“22 Dieses Argument ist eindeutig die Umkehrung des Beispiels aus 433a 1ff.

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[8]

Schlussfolgernd also lässt sich sagen, dass gerade gegen Ende des Kapitels das Streben als

entscheidender Faktor für die Ortsbewegung hervortritt. Es jedoch aufgrund seines engen

Verhältnisses zur Vernunft keinen Alleinigkeitsanspruch erheben darf.

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[9]

III. Kapitel 10

1. Streben und Vernunft als Verursacher (433a 9 – 30)

In Kapitel 9 hat Aristoteles alle Vermögen seiner Seeleneinteilung als Verursacher der Ortsbewegung

zurückgewiesen. Sowohl das Streben als auch die Vernunft scheiden beide für sich allein als

Bewegendes aus, da jedes das andere dominieren kann.

Zu Beginn des 10. Kapitels statuiert er, dass beide für die Bewegung verantwortlich sind, selbst wenn

er h; .. h; verwendet. Entweder das eine oder das andere, aber auch beide zusammen (du,o)23 können

ki,nhsij kata. to,pon verursachen.

Die Rolle, die die fantasi,a hierbei einnimmt, bedarf einer Klärung. Diese nämlich scheint selbst

eine Art no,hsij24 zu sein und die Lebewesen zu kontrollieren. In Kapitel 3 wurde sie, wie schon

erwähnt, als eine Art Bewegung charakterisiert und nun wird deutlich, dass sie selbst den Mensch

dazu veranlassen kann para. th.n evpisth,mhn zu handeln. Außerdem besitzen diejenigen, die

weder Vernunfterkenntnis noch Überlegung haben, die Vorstellung. Wenn nun also die fantasi,a

dem nou/j angehört25, ist offensichtlich, dass nou/j und o;rexij die beiden bewegenden Vermögen

sind.

Aristoteles fährt in 433a 13 mit der in Kapitel 9 begonnenen Differenzierung des nou/j fort. Hatte er

dort die Beteiligung der theoretischen Vernunft an der Ortsbewegung wegen fehlender Betrachtung

der Realisierung ausgeschlossen, so folgt hier die Darstellung des praktischen Teils.

Dieser beinhaltet stets den Zweck (te,loj) und richtet sich daher, der Abhandlung aus Kapitel 9

zufolge, auf die Handlung selbst; er ist also Teil des Meidenden und Verfolgenden.

Während die Vernunft durch das te,loj geteilt ist, ist jedes Streben um eines Zweckes Willen, da es

die avrch, der praktischen Vernunft ist.

Das bindende Glied zwischen nou/j und o;rexij ist somit das te,loj:26 das Streben stellt ein Objekt

(ovrekto,n) als erstrebbar vor, der praktische nou/j richtet seine Gedanken auf die Verwirklichung

des Strebens und ist somit Prinzip der Handlung.

Im Folgenden kehrt er kurz wieder zur fantasi,a zurück: kai. h` fantasi,a de. o[tan

kinh/i( ouv kinei/ a;neu ovre,xewj)

23 Horn, S. 155: „[…] freilich so, dass eines von ihnen eine Entscheidung trifft und das andere entweder entgegen- oder mitwirkt“24 433a 1025 Offenbar in der Hinsicht, dass sie ihm einerseits entgegengesetzt ist, andererseits aber bei den Tieren die Rolle des nou/j einnimmt. Cf.: Polansky, S. 514 sowie Horn, S. 156f.26 Cf. Horn, S. 157

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[10]

Bei den Lebewesen, die nur Vorstellung haben, spielt sie eine wichtige Rolle in Bezug auf die

Bewegung. Daher folgt auf die Darstellung des Zusammenhangs von praktischer Vernunft und

Streben, eben diese zwischen Vorstellung und Streben: als ein Teil des nou/j kann die fantasi,a

selbst nicht ohne o;rexij bewegen.

Die sich in 433a 21 anschließende Bemerkung, dass das Bewegen eines sei, nämlich das

Strebevermögen, scheint in Widerspruch zum bisher Gesagten zu stehen, da bisher stets von zwei

Ursachen die Rede war.

Aristoteles hat das ovrekto,n als Prinzip des Denkens und somit als Auslöser der Bewegung

bezeichnet. Sowohl die Vernunft, als auch bei den Tieren die Vorstellung sind auf das Streben mit

seinem te,loj angewiesen. Daher kann es nur einen direkten Verursacher geben: das

Strebevermögen.27

Wären es zwei, würde dies eine gemeinsame Form (ei=doj) voraussetzen, d.h. „es würde sich um

Ursachen desselben Ranges handeln“28. Da nun aber das Streben der Vernunft übergeordnet ist –

gemäß der Rangfolge der Vermögen - würde diese Ordnung verloren gehen, wenn beide

gleichrangige Verursacher der Bewegung wären. Ohne das Streben kann die praktische Vernunft nicht

funktionieren.

Hamlyn 29 wendet ein, dass dadurch das Streben nicht als ausreichender Faktor für die Bewegung

definiert sei, da selbst der Unbeherrschte stets eine Idee davon haben muss, was er erstrebt.

Aristoteles hat jedoch keinesfalls dem nou/j die Funktion abgesprochen, an der Bewegung beteiligt

zu sein, sondern stellt lediglich eine Rangordnung auf. In 433a 16f. wurde deutlich, dass das

ovrekto,n die a,rch, der praktischen Vernunft ist, aber die Bewegung in zweiter Line auch letzterer

bedarf. So gesehen, bewegt die Vernunft nicht ohne Streben.

Eine eingehende Erklärung der Interdependenz von nou/j und o;rexij folgt in 433a 23 anhand der

verschiedenen Unterarten des Strebens:

Wille und Begierde – beide Teile der o;rexij – differenzieren sich durch ihre Beziehung zum

logismo,n dahingehend, dass die bou,lhsij im Gegensatz zur evpiqumi,a eine Bewegung gemäß

des Denkens ist.

Infolge dessen kann das Streben sich mit aber auch entgegen dem logismo,n bewegen und hat

deshalb den Vorrang gegenüber dem nou/j.

27 Dies nun erklärt auch die vorherige Verwendung von fai,netai in 433a 9.28 Horn, S. 15829 Hamlyn, S. 151: „It might be objected that this does not make desire sufficient and necessary as the cause of movement since Aristotle has not eliminated all forms of the intellect as part causes of movement […]. Presumably even the incontinent must have some idea of what they want.”

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[11]

Bei dem Beherrschten dominiert zwar die Vernunft, doch dies ist nur ein scheinbarer Widerspruch zu

433a 21, denn im Endeffekt geht es hierbei um die Diskrepanz zwischen zwei Arten des Strebens. Der

Wille ist in diesem Falle überlegen und der Grund für die Handlung gemäß des nou/j. 30

Nun heißt es, dass alle Vernunft richtig, das Streben und die Vorstellung aber richtig und nicht richtig

seien. 31

Mit dieser Äußerung soll verdeutlicht werden, dass sich sowohl o;rexij als auch fantasi,a gegen

den nou/j stellen können, nämlich dann, wenn die o;rexij entgegen des logismo,n als

evpiqumi,a wirkt. Aus diesem Grunde ist das ovrekto,n stets der gemeinsame Ausgangspunkt.

Dieses aber ist entweder gut (für die Denkentscheidung) oder nur scheinbar gut (für das Streben). Das

avgaqo,n wird nun noch auf das Praktische eingegrenzt, da sich dies auch anders verhalten kann. Es

ist also eine variable Größe und nicht praktisch, wenn es als unabänderliche Tatsache feststeht.

Diese nämlich erfordert keine weitere Denkentscheidung und eine daraus resultierende Handlung und

ist aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Theorie und dem fehlenden te,loj unbeweglich.

30 Polansky, S. 157: „[…] one kind of desire ovverides another kind […]“31 433a 25f.: Nou/j me.n ou/n pa/j ovrqo,j evstin\ o;rexij de. kai. fantasi,a kai. ovrqh. kai. ouvk ovrqh,)

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2. Die Differenzierung des Bewegenden (433b 1 – 27)

Im zweiten Teil des 10. Kapitels greift Aristoteles erneut auf die diasta.sij unterschiedlicher

Seelenteile zurück. Er hat im Vorhergehenden gezeigt, dass sie die Seele kata, ta.j duna.meij

weitaus mehr unterscheidet, als qumiko,n und evpiqumiko,n32 in Platons Dreiteilung.

Wie schon in 433a 24ff. geht Aristoteles auf unterschiedliche Formen des Strebens ein, die aus der

evnantio,thj von lo,goj und evpiqumi,a resultieren. Diese Protasis33 ist demnach eine

Wiederholung von bisher Gesagtem, allerdings folgt der Zusatz der cro,nou ai;sqhsij.

In der Apodosis34 findet sich schließlich die Begründung, warum Platons Seelendihärese nicht

ausreichend differenziert. Der Form nach gibt es ein einziges Bewegendes, nämlich die allgemeine Art

des Strebens, to. ovrektiko,n( h-i ovrektiko,n(der Zahl nach aber mehrere (Unterarten). Die

Gemeinsamkeit dieser Unterarten besteht also darin, dass sie in Kombination mit dem nou/j und der

fantasi,a Bewegung verursachen: tw/i nohqh/nai h; fantasqh/nai.

Diese evnantio,thj nun, so sei paraphrasiert, tritt bei denjenigen auf, die Zeitwahrnehmung haben.

Aus dem Gegensatz von Zukunft und Gegenwart und unserer unterschiedlichen Wahrnehmung dieser,

entsteht der Konflikt zwischen nou/j und evpiqumi,a. Lebewesen, die über dieses Vermögen

verfügen, können durch die Vernunft Konsequenzen der Zukunft abschätzen und der Begierde

widerstehen. Letztere ist nicht in der Lage, das Zukünftige zu sehen und daher auf das „Jetzige“ sowie

dessen Erfüllung bezogen.

Die Zeitwahrnehmung kommt also nicht nur dem Menschen zu, selbst wenn Aristoteles hier mit dem

nou/j argumentiert. Man denke nur an die Erziehung von Hunden und anderen Lebewesen, die,

sobald sie für eine Handlung eine Belohnung oder Bestrafung erhielten, in Zukunft ihre Begierden

(Instinkte) unterdrücken und somit in der Lage sind, Folgen abzuschätzen.

32 Horn (S. 160) weist darauf hin, dass die geringe Differenz schon durch die Ethymologie der beiden Begriffe gezeigt wird.33.433b 5: VEpei. d `ovrexeij gi,nontai evnanti,ai a,llh,laij 34 433b 10f.: ei;dei me.n e[n a;n ei;h to. kinou/n to. ovrektiko,n […] avriqmw/i de. plei.w ta. kinou/nta)

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[13]

Aristoteles präzisiert in 433b 13 seine Aussage, dass es der Zahl nach mehrere Bewegende gibt, indem

er drei Faktoren35 voneinander unterscheidet:

Zunächst das Bewegende, to. kinou/n, das sowohl unbewegt als auch bewegt sein kann. Das

Praktische Gute als Erstrebtes ist demnach das unbewegt Bewegende, dadurch, dass es gedacht oder

vorgestellt wird. Das Strebevermögen selbst ist das bewegt Bewegende, da es das ovrekto,n zur

Bewegung veranlasst.

Zweitens das Bewegte, to. kinou,menon, als das Lebewesen, welches die Ortsbewegung vollzieht

und in drittens das, womit es bewegt, w-i kinei/, d.h. das körperliche Organ als Exekutive des

Strebens.

Die Fortsetzung der Protasis in 433b 13 “ evpeidh. d `evsti. tri,a [..]“ bereitet Probleme. Einige

(u.a. Theiler) sehen die Apodosis in 433b 15, als Aristoteles die drei Bewegenden präzisiert, während

Horn36 sich auf das dio. In b19 f. beruft. Allerdings kann sich letzteres ebenso auf die zuvor

getroffene Aussage, dass das Werkzeug swmatiko,n ist, beziehen und aus eben diesem Grunde die

Erforschung der Bewegung den Zusammenhang zwischen Leib und Seele erfordert. Somit ergibt sich

für b 13: die Protasis enthält eine allgemeine, generelle Unterscheidung des Bewegenden, die dann in

b 15 konkret auf die Wirkungsweise angewandt wird.

Die abschließende Zusammenfassung erklärt das organisch Bewegende. In diesem fallen avrch, und

teleuth, sowie Unbewegtes und Bewegtes zusammen, wie bei der Türangel. Bei dieser nämlich

passen die Wölbung an der Tür selbst und die Höhlung am Rahmen perfekt ineinander und während

das eine bewegt wird, ruht das andere; Anfang und Ende dieser Bewegung sind also dasselbe.

Für das Bewegungsvermögen der Lebewesen folgt hieraus, dass ein Bewegtes steht des Ruhenden als

Stütze bedarf 37, die wie das Zentrum eines Kreises verharrt um Bewegung zu ermöglichen.

Zum Schluss wird noch einmal die Bindung des Lebewesens an die o;rexij und die dadurch mögliche

Bewegung betont. Das Streben ist weiterhin mit der fantasi,a und diese wiederum entweder mit dem

nou/j oder der ai;sqhsij.

35 Nahezu die gleiche Unterscheidung trifft Aristoteles auch bei der Ernährung: 416b 20f. Eine weitere Analyse nach drei Faktoren findet sich in der Physik: 256b 14ff.36 Horn, S. 163f. 37 Auch in „Über die Bewegung der Lebewesen“ (mot.an.). 698a 15: „Es ist unmöglich, dass bewegt werde, wenn nichts ruht.“

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Literaturverzeichnis

1. Textausgaben, Kommentare

.Aristoteles. Über die Seele. Mit Einleitung, Übersetzung (nach W. Theiler) und Kommentar hrsg

von H. Seidl. Griechischer Text in der Edition von Wilhelm Biehl und Otto Apelt. Hamburg

1995.

Hamlyn. D.W. Aristotle De Anima. Translated with Introduction and Notes. Oxford 1003

Kollesch, J. Aristoteles Über die Bewegung der Lebewesen. Berlin 1985

Polansky, R. Aristotle’s de anima. A critical commentary. Cambridge/New York 2007

2. Sekundärliteratur

Cassirer, H. Aristoteles’ Schrift “Von der Seele” und ihre Stellung innerhalb der aristotelischen

Philosophie. Tübingen 1932

Horn, H.J. Studien zum dritten Buch der aristotelischen Schrift “de anima”. Göttingen 1997