Upload
dinhdang
View
214
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Broschüre DIN A4 180 Seiten Preis: ca. 16,- € in Farbe gebunden
• Max Camenzind • http://www.lsw.uni-
heidelberg.de/
users/mcamenzi
Der Mensch &
Astronomie
“Der Mensch ist Teil des
Universums
und das Universum ist
Teil von uns.”
Vision der Hildegard von
Bingen (1098-1179) -
aufgeschrieben im
Liber Divinorum Operum
Universum besteht aus
sphärischen Schalen
• 8000 Jahre Sonnenkult - Von Megalithen,
Kreisgrabenanlagen und Nebra.
• Vorstellungen zum Sonnensystem:
• Aristoteles Geozentrisches Weltbild.
• Kopernikus Heliozentrisches Weltbild.
• Das Moderne Weltbild: kein Zentrum.
• Die Astronomische Einheit AE (AU).
• Direkte Sonnenbeobachtungen SDO
• Sonnenfleckenzyklus von 11 Jahren
Einfluss auf Klima?
Unsere Themen
• Die Kreisgrabenanlage liegt auf einem Plateau oberhalb des Saaletals und besteht aus einem deutlich erkennbaren, annähernd kreisrunden Ringgraben von etwa 71 m Durchmesser. Es konnte ein flacher Erdwall rund um den Graben nachgewiesen werden. Die Anlage hat drei grabengesäumte Zugangswege, die nach Norden, Südwesten und Südosten ausgerichtet sind. Im Inneren befinden sich Spuren zweier konzentrischer Palisaden (ca. 56 und 49 m Durchmesser) mit gleich ausgerichteten, zum Zentrum hin schmaler werdenden Toren.
Sonnenobservatorium Goseck
• Nach Untersuchungen des Astroarchäologen Wolfhard Schlosser vom Astronomischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, der früher schon die Himmelsscheibe von Nebra interpretiert hatte, sind die beiden südlichen Tore und Zugangswege vom Mittelpunkt der Anlage aus gesehen mit einer Genauigkeit von drei bis vier Tagen auf den Sonnenaufgang und -untergang zur Wintersonnenwende um 4800 v. Chr. ausgerichtet, das nördliche Tor weist annähernd genau auf den astronomischen Meridian, also nach Norden. Dass es sich um ein Observatorium zur Bestimmung der Wintersonnenwende handelt, gilt daher als wahrscheinlich.
Sonnenobservatorium Goseck
• Eine Sonnenwende oder Sonnwende (lat.
Solstitium) findet zweimal im Jahr statt. Zur
Wintersonnenwende - auf der Nordhalbkugel der
Erde am 21. oder 22. Dezember – erreicht die
Sonne die geringste Mittagshöhe über dem
Horizont, während der Sommersonnenwende am
21. Juni (an Orten nördlich des nördlichen
Wendekreises) ihren mittäglichen Höchststand
über dem Horizont. Auf der Südhalbkugel sind die
Verhältnisse umgekehrt, während des dortigen
Winters ist auf der Nordhalbkugel Sommer.
Solstitien
Hier ein Bild aus der
Wikipedia viel über
Fundgeschichte.
Alter und Interpretation:
Material: Bronze und Gold
Herstellungszeit ca. 2100
bis 1700 v. Chr.
Vergraben ca. 1600 v. Chr.
Gefunden bei Raubgrabung
1999
Sonne, Mond und Plejaden,
linker Bogen fehlt.
Himmelsscheibe von Nebra ~ 2000 v. Chr.
Die Plejaden galten
in fast allen Kulturen
als besondere Sterne.
Aufgang der Plejaden
signalisiert den Sommer
• Untersuchungen anderer Steinkreise in Großbritannien sowie in Stonehenge selbst zeigten jedoch, dass die meisten dieser Ausrichtungen rein zufälliger Natur sind und von den Menschen der Jungsteinzeit und Bronzezeit, die diese Steine aufrichteten, nicht beabsichtigt waren. Ausrichtungen hatten ihrer Absicht nach eher Symbolgehalt als wissenschaftliche Grundlage, obwohl sie in vielen Fällen ganz allgemein mit der Richtung des Sonnenaufgangs und -untergangs verbunden waren. Der Gebrauch von Stonehenge als astronomische Beobachtungsstätte der vorgeschichtlichen Zeit wird weiterhin eine Sache der Mutmaßung bleiben. Archäologische Funde stützen diese Behauptung nicht.
Stonehenge – Symbol oder
Beobachtungsinstrument?
Raffael / Stanzen des Vatikans „Alles ist Geometrie“ / Camenzind
Vorstellungen Sonnensystem
- von der Antike zur Neuzeit
…“das ist die natürliche Bewegung der Erde ….ist in Richtung des
Zentrums des Universums; deshalb muss die Erde das Zentrum sein.”
Aristoteles, “De Caelo”
Geozentrisches Weltbild
Claudius Ptolemäus, 100 - 170 AD
Fixstern-
Sphäre
ist noch
heute in
Gebrauch
Geozentrisches Weltbild – Kristallsphären
Mond Erde Venus Sonne Mars Jupiter Saturn
• Im geozentrischen Weltbild steht die kugelförmige Erde (griechisch γεοκεντρικό, geokentrikó, „erdzentriert“; „Erde“) im Zentrum des Universums. Alle weiteren Himmelskörper (Mond, Sonne, Planeten) umkreisen die Erde in verschiedenen, von innen nach außen konzentrisch angeordneten Sphären (durchsichtigen Hohlkugeln). Die äußerste Sphäre wird von den Fixsternen besetzt.
• Das geozentrische Weltbild wurde im klassischen Altertum in Griechenland eingeführt. Bis zum Ende des Mittelalters war es in Europa allgemein verbreitet; daneben wurde es auch im alten China gelehrt.
Geozentrisches Weltbild
Ptolemäus Aristarch von Samos
(310 – 230 v. Chr.)
Kopernikus (1473-1543)
Paradigmenwechsel ~ 1600 Jedoch immer noch Kreisbahnen
1 Astronomische Einheit = 149.597.870.696,0 +/- 0,1 m Faustformel: 1 AE ~ 150 Mio. km
1976: eine Astronomische Einheit ist der Radius einer kreisförmigen Umlaufbahn, auf der ein Objekt mit vernachlässigbarer Masse und frei von Störungen die Sonne in einem Jahr umläuft, genauer in 2p/k = 365,256898326 Tagen.
Heliosphäre Interstellarer Raum
1 AU = 1 AE = <Abstand Erde-Sonne> Oortsche Wolke
Unsere Nachbarschaft
Weder Erde noch Sonne
im Zentrum des Universums !
Kosmologisches Prinzip (Milne 1933)
Wir befinden uns an keiner
ausgezeichneten Position des
Universums.
Das Universum ist um jeden Punkt
isotrop.
• Beobachtung der Sonnenflecken,
Sonnenfleckenzahlen, Eruptionen, …
• Nachweis der Sonnenrotation.
• Analyse des Sonnenspektrums.
• Bestimmung der solaren Strahlungsleistung
(Solarkonstante) – jährliche Variationen.
• Bestimmung der Oberflächentemperatur.
• Sonne im Vergleich zu andern Sternen.
• Weltraumwetter-Vorhersagen SDO
Die Sonne, ihre Flecken & Klima
Sonnen-Beobachtung Galilei 1609 Galileo Gailei baut das erste Teleskop
und entdeckt die Sonnenflecken !
Ungeheuerlichkeit zu jener Zeit !
1 Monat Sequenz
SDO / UV 171 nm
Rotation 27 Tage
Aktivitäten bei
~ 30 Grad Breite
Wandern zum
Äquator hin
Apotheker Samuel Heinrich Schwabe aus Dessau entdeckte zum ersten Male den Zyklus der Sonnenflecken (1828 – 1845)
Sonnenfleckenzahl & Zyklus
Johann Rudolph Wolf ETH Zürich (1816-1893) Wolf´sche Relativzahl
Sternwarte ETH Zürich erbaut 1861 – 1864
seit 1980 außer Betrieb
Der 11-jährige Sonnen-Zyklus Zählung beginnt mit Zyklus 0 im Max 1749
23 20
10
5 1 Kalter Winter
Kalter Winter
0
Der 11-jährige Sonnen-Zyklus Maunder-Minimum / Modernes Maximum
Galilei sah Sonne zu sehr aktiven Zeit!
Galilei
Kleine Eiszeit
Die rote Linie markiert den rekonstruierten Verlauf in der nördlichen Hemisphäre. Der schwarze Anstieg rechts ist instrumentell gemessen.
Beobachtung von Sonnenflecken
Sonnenflecken treten immer
in Paaren auf • Magnetfelder
werden am Boden der Konvektionszone erzeugt.
• Starke magnetische Schleifen (Loops) steigen auf und werden verdreht.
• Magnetische Loops treten aus Photosphäre aus und dissipieren.
Teide-Observatorium auf
Teide in Teneriffa - KIS
KIS = Kipenheuer Institut für Sonnenforschung Freiburg
Gregor-
Teleskop
Teneriffa
Das neue Teleskop mit offener Struktur, komplett herunter fahrbarer Kuppel, alt-azimutaler Montierung, adaptiver Optik, und einer Auswahl von neu entwickelten wie auch bewährten wissenschaftlichen Postfokusinstrumenten ersetzt das 45 cm Gregory Coudé Teleskop.
Primär-Fokus
Cassegrain
Fokus
Coude-Fokus:
ortsfester
Fokus
durch mehrere
Umlenkspiegel
Fokal-
Systeme
Reflektor Cassegrain Fokus
Spektrum der einfallenden Strahlung
Schwarzer Körper T = 5800 K
Strahlung auf Meereshöhe
Das Sonnenspektrum Solarkonstante = 1366 Watt/m²
schwankt 1325 – 1420 Watt/m²
Sonneneinstrahlung & Solarenergie
Einstrahlung ~ 5000 mal Energieverbrauch der Menschheit bei 8% W´Grad
Mittel = 165 W/m²
• In der Erdatmosphäre bewirken Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid, Methan und Ozon seit Bestehen der Erde einen Treibhauseffekt, der entscheidenden Einfluss auf die Klimageschichte der Vergangenheit und das heutige Klima hat. Die Rolle des Glases wird hier von den genannten Treibhausgasen übernommen, die durchgängig für den kurzwelligen Anteil der Sonnenstrahlung sind, langwellige Wärmestrahlung hingegen je nach Treibhausgas in unterschiedlichen Wellenlängen absorbieren und emittieren.
• Der größte Teil des Treibhauseffekts wird mit einem Anteil von ca. 36-70 % (ohne Berücksichtigung der Effekte der Wolken) durch Wasserdampf in der Atmosphäre verursacht. Kohlendioxid trägt ca. 9-26 % zum Treibhauseffekt bei, Methan ca. 4-9 %, und Ozon ca. 3-7 %.
Der Treibhauseffekt
Joseph von Fraunhofer katalogisierte 1815
mehr als 500 dunkle Linien ( Absorption),
die im Spektrum der Sonne auftreten.
Mittlerweile sind etwa
25000 solcher „Fraunhofer-Linien“ bekannt.
Fraunhofer–Linien 1815