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370 13ericht: Spezielle analytisehe Methoden. Zwei Spezial-KOFLEIl-IIeizbiinke wurden voil W. ](O~LEI~ ~ beschrieben. Die erste Type mit gedehntem Temperaturbereich (80--180 ~ C) erm6glicht genauere Temperaturablesungeil als die Ilolmale tteizbank 2 (50--260 ~ C). Die neue Type eigilet sich aul~er zu genaileil Sehmelzpunktsbestimmungeil besoilders auch ffir die Thermoanalyse. Die zweite Type umfaBt einen Temperaturbereich voil 10-210 ~ C, wobei die Iliedrigeil Temperaturen dutch Eiskiihlung erreieht werden. Die tIeizbank kann z. 13. zur 13estimmuilg niedrig liegender eutektischer Temperaturen dieneil. Oberhalb 95 ~ C ist sie ohne Eiskfihlung wie die normMe tteizbank zu verweilden. A. HER~MA~. IV. Spezielle analytische Methoden. 2. Auf Handel, In dustrie und Landwirtschaft bezfigliche Methoden. Almosphiirische Luft. Kohlenoxyd wird selbst in geringen, physiologisch wichtigen Konzentrationen in Lu/t (0,002--0,]0%) an Zinkoxyd-GranMien, die nach G.A. GIIA~T, M. KATZ und R. lZlm~m)u ~ mit 31 Mol% Silberpermanganat beladen sind, so schnell und quantitativ zu Kohlendioxyd oxydiert, dab die Oxy- dationsw~rme als MaB ffir die quantitative Analyse auf Kohlenoxyd verwendet werden kann. Die etwas schwierige Analyse mit Hilfe einer S~ule aus 50 Thermo- elementen nach M. KATZ und J. KATZ3~.~N~ wurde nunmehr yon M. KATz, R. RI- ]~EnJ)u und G. A. GI~A~T 5 durch Verwendung temperaturempfind]icher HalbMter, sogenannter ,,Thermistore", verbessert und erleichtert. Da dutch Arbeiten yon G. 13ossoI% F. GvT~A~ und L.M. SI~O~S 6 bekannt ist nild best~tigt werden konnte, dab ffir den Widerstand 1% eines Thermistors (Nr. 6014A der Western Electric Co.) im 13ereich yon -- 8 his ~- 50 ~ die 13eziehung B log R=A+T+O gilt, d. h. dab der Logarithmus des Widerstands der um O = 52 ~ K vermehrten absoluten Temperatur umgekehrt linear proportional ist, wird folgende Methode angewendet: ])as Gas wird mit konstanter StrSmungsgeschwindigkeit durch eine temperaturkonstante Zelle (12 cm lang und 3,5 cm Durehmesser) geleitet, in der es im obereil Teil den ,,kMten" Thermistor umsptilt, der voil 13imssteingranalien um- gebeil ist und als Thermometer ffir das einstr6meilde Gas diellt. In der uilteren Halite trifft das Gas auf das Sflberpermanganat-Zinkoxydgemisch voil 3,0 cm, mindestans jedoeh 1,5 cm Sehiehth6he, in dem sieh der ,,heiBe" Thermistor be- finder. Er zeigt die Temperatur an, die bei der CO-Verbreilnung erreieht wird. 13eide Thermistore werden in einer Wt~ATSTO~Eseheii 13riickeilsehMtiiilg mit Hilfswider- stfiilden abgegliehen. Eine Widerstandsfiilderung des heiBen Thermistors infolge CO-Oxydatioil kailn dann leicht gemessen werden; sie geht linear mit der Koilzen- tration an CO. W~hrend die StrSmungsgesehwiildigkeit konstant mid optimal 4 1 je min sein muB, beeinflugt ein Untersehied der Relativfeuchtigkeit yon 30 bis 1 Mikrochem. verein. Mikrochim. Aeta 39, 84 (1952). 2 Vgl. L. NOBLER und W. KOFLEI~, Mikroehem. verein. Mikrochim. Acta 34, 374 (1949); vgl. diese Z. 180, 420 (1949/50). 3 Canad. J. Technol. 29, 511 (1951). 4 Canad. J. l~es., Sect. F. 26, 318 (1948). 5 Canad. J. Technol. 30, 303 (1952). Defeilee ties. Board, Ottawa, Ont. (Canada). a j. appl. Physics 21, 1267 (1950).

Atmosphärische Luft

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Page 1: Atmosphärische Luft

370 13ericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Zwei Spezial-KOFLEIl-IIeizbiinke wurden voil W. ](O~LEI~ ~ beschrieben. Die erste Type mit gedehntem Temperaturbereich (80--180 ~ C) erm6glicht genauere Temperaturablesungeil als die Ilolmale t teizbank 2 (50--260 ~ C). Die neue Type eigilet sich aul~er zu genaileil Sehmelzpunktsbestimmungeil besoilders auch ffir die Thermoanalyse. Die zweite Type umfaBt einen Temperaturbereich voil 10 -210 ~ C, wobei die Iliedrigeil Temperaturen dutch Eiskiihlung erreieht werden. Die tIeizbank kann z. 13. zur 13estimmuilg niedrig liegender eutektischer Temperaturen dieneil. Oberhalb 95 ~ C ist sie ohne Eiskfihlung wie die normMe tteizbank zu verweilden.

A. HER~MA~.

IV. Spezielle analytische Methoden.

2. A u f H a n d e l , I n d u s t r i e u n d L a n d w i r t s c h a f t

b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

Almosphiirische Luft. Kohlenoxyd wird selbst in geringen, physiologisch wichtigen Konzentrationen in Lu/t (0,002--0,]0%) an Zinkoxyd-GranMien, die nach G.A. GIIA~T, M. KATZ und R. lZlm~m)u ~ mit 31 Mol% Silberpermanganat beladen sind, so schnell u n d quanti tat iv zu Kohlendioxyd oxydiert, dab die Oxy- dationsw~rme als MaB ffir die quantitative Analyse auf Kohlenoxyd verwendet werden kann. Die etwas schwierige Analyse mit Hilfe einer S~ule aus 50 Thermo- elementen nach M. KATZ und J . KATZ3~.~N ~ wurde nunmehr yon M. KATz, R. RI- ]~EnJ)u und G. A. GI~A~T 5 durch Verwendung temperaturempfind]icher HalbMter, sogenannter ,,Thermistore", verbessert und erleichtert. Da dutch Arbeiten yon G. 13ossoI% F. G v T ~ A ~ und L.M. S I ~ O ~ S 6 bekannt ist nild best~tigt werden konnte, dab ffir den Widerstand 1% eines Thermistors (Nr. 6014A der Western Electric Co.) im 13ereich yon - - 8 his ~- 50 ~ die 13eziehung

B log R = A + T + O

gilt, d. h. dab der Logarithmus des Widerstands der um O = 52 ~ K vermehrten absoluten Temperatur umgekehrt linear proportional ist, wird folgende Methode angewendet: ])as Gas wird mit konstanter StrSmungsgeschwindigkeit durch eine temperaturkonstante Zelle (12 cm lang und 3,5 cm Durehmesser) geleitet, in der es im obereil Teil den ,,kMten" Thermistor umsptilt, der voil 13imssteingranalien um- gebeil ist und als Thermometer ffir das einstr6meilde Gas diellt. In der uilteren Hali te trifft das Gas auf das Sflberpermanganat-Zinkoxydgemisch voil 3,0 cm, mindestans jedoeh 1,5 cm Sehiehth6he, in dem sieh der ,,heiBe" Thermistor be- finder. Er zeigt die Temperatur an, die bei der CO-Verbreilnung erreieht wird. 13eide Thermistore werden in einer Wt~ATSTO~Eseheii 13riickeilsehMtiiilg mit Hilfswider- stfiilden abgegliehen. Eine Widerstandsfiilderung des heiBen Thermistors infolge CO-Oxydatioil kailn dann leicht gemessen werden; sie geht linear mit der Koilzen- tration an CO. W~hrend die StrSmungsgesehwiildigkeit konstant mid optimal 4 1 je min sein muB, beeinflugt ein Untersehied der Relativfeuchtigkeit yon 30 bis

1 Mikrochem. verein. Mikrochim. Aeta 39, 84 (1952). 2 Vgl. L. NOBLER und W. KOFLEI~, Mikroehem. verein. Mikrochim. Acta 34, 374

(1949); vgl. diese Z. 180, 420 (1949/50). 3 Canad. J. Technol. 29, 511 (1951). 4 Canad. J. l~es., Sect. F. 26, 318 (1948). 5 Canad. J . Technol. 30, 303 (1952). Defeilee ties. Board, Ottawa, Ont. (Canada). a j . appl. Physics 21, 1267 (1950).

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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliehe. 371

85~ die Analyse nicht. Bei Messungen unterhMb 10~ kann bei groger Str6mungs- geschwindigkeit die 0xydat ion unvollstiindig bleiben.

Weniger als 0,0005 Vol.-~ CO in Luft sind naeh dieser Methode naehweisbar. K. C~USE.

Die Bestimmung yon /reiem Kohlensto]] in atmosph~irischem Staub ffihren R. McCA]aT~Iu und C. E. Moon]~ 1 in der Weise durch, dab sie die gesammelte Probe zun~chst zur ZerstSrung yon begleitender organiseher Substanz und eines Teils der anorganisehen Verunreinigung mit Salpetersaure behandeln, in der Kohlenstoff ungel6st bleibt, der dann aus dem Glfihverlust des Riiekstandes ermittelt wird. - - Aus/iihrung. 0,2--0,8 g der Staubprobe kocht man mit 25 m170o/0 iger Salpeters~iure im bedeckten Becherglas 20 rain lang, setzt weitere 125 ml 6 n Salpeters~ure zu und l~l?t fiber Naeht stehen. (Die Flfissigkeit mul3 stark sauer sein, sonst wird der Kohlenstoff fein dispers und unfiltrierbar.) Naeh sorgfMtiger Dekantation und l~iltration durch einen GoocH-Tiegel trocknet man 2 Std bei 140 ~ C, w/~gt, glfiht 2 Std bei 700 ~ C und w/~gt wieder. In stark tonhMtigen Proben kann das Verfahren infolge Wasserverlust des Tons beim Glfihen zu hohe Resultate geben.

It . Z~L~Em

Eine sehnell auszufiihrende~ qualitative und halbquantitative Tiipfelreaktion auf Zinn in Magnesium- und Alumininmlegierungen griinden J. C L ~ : und W. STRoss 2 auf einen bereits yon D. B~ZIEn a beschriebenen Test, der auf der Ent- f~rbung yon Jod-St/irkelSsung mit Zinn(II) beruht. Die Abseh/itzLmg des Zinn- gehMtes erfolgt durch Z~hlen der Tropfen Jod-St~rkereagens bzw. MetallSsung, die zur Erzie]ung einer F~irbung oder Entf~rbung verbraueht werden. Um eine einheit- liche Tropfengr5Be zu gewiihrleisten, werden Pipetten mit gleieh groBen Auslauf- 6ffnungen hergestellt, indem man das eine Ende eines Glasrohres zu einer Capillare auszieht, diese in ein Loeh yon 2,79 mm ~ (MetMlblock) bis zum Anstol~ einffihrt und an diesem Punkt die Spitze abschneidet. Eine unbegrenzt hMtbare St~rkel5sung wird hergestellt, indem man in 60 ml kochende gesattigte NaC1-L6sung unter Rfihren eine St/~rkesuspension yon 5 g 15slicher Stiirke in 30 ml kalter, gesiittigter NaC1-LSsung langsam eintr~gt, einige Minuten kocht, mit NaC1-L6sung auf 100 m] aufffillt und heiB filtriert. Zum Gebraueh bereitet man t~glich frisch 2 Jod-St~rke- reagenzien, und zwar a) znm Naehweis kleiner Sn-Mengen ein Reagens, bestehend aus 1 ml StiirkelSsung, 18,8 ml Wasser und 0,2 ml 0,1 n Jodl5sung, b) ffir gr5gere Sn-Mengen ein Reagens, en~haltend 5 ml St/~rkelSsung, 14,2 ml Wasser und 0,8 ml 0,1 n Jodl6sung. - - .Magnesiumlegierungen: In das zu untersuehende Legierungs- sttiek wird ein Loeb (1--2 mm tier, 9 mm ~ ) gebohr~, das dann einige Tropfen SMz- s/iure (1:1) aufnimmt. Naeh Beendigung der t~eaktion gibt man mit einer Pipette einen Tropfen der MetM16sung auf eine Tfipfelplatte, setzt einen Tropfen des ge- eigneten Jodst~rkereagenses zu und rfihrt mit einem dtinnen Glasstab. Da die Gefahr einer 1Reoxydation besteht, mug raseh gearbeitet werden. Sehwindet die t~arbe naeh wenigen Sekunden, so ist die Reaktion positiv. Die quantitative Auswertung ist die gleiehe wie bei den Aluminiumlegierungen: 100 mg Dreh-, Fell- oder Bohrsp/~ne der Aluminiumlegierung werden in einem Reagensglas mit 3 ml Salzs~ure (2:1) in LSsung gebraeht, die t~eaktion wird dureh Eintauehen in ein Wasserbad yon 60 ~ C zu Ende gefiihrt. Einen Tropfen Jodst~rkelSsung a) gibt man auf eine Tiipfelplatte und setzt tropfenweise die Mare bzw. fiberstehende LSsung der Legierung zu. Naeh jedem Zusatz wird gerfihrt und 5 see gewartet. Die Anzahl der zur Entf~rbung not- wendigen Tropfen dient als MaB ffir den ZinngehMt. Legierungen mit bekanntem

1 AnMyt. Chemistry ,~4, 411 (1952). Ulliv. Louisville, Ky. (USA). 2 Metallurgia (Manchester) 46, 215, 212 (1952). 8 Anal. ehim. Aeta 1,113 (1947); vgl. diese Z. 18O, 261 (1949/50).

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