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Vom Kantönligeist … Um finanziell Schwache zu unter- stützen, gibt es die individuelle Prämienverbilligung. Doch braucht es dazu 26 verschiedene Systeme? Gletschy lebt im Atupriland Nico, Barbara und Davide gehen in die Berge und lernen dort neue Freunde kennen. Darunter auch Gletschy, ein ganz seltenes Tier Seite 2 Seite 8 Seite 7 AZB 3000 Bern 65 Die Kundenzeitung der Atupri Krankenkasse September 2011 Nr. 71 Wir sind für Sie da! Service Center Bern Tel. 031 555 08 11 Fax 031 555 08 12 [email protected] Atupri Krankenkasse Zieglerstrasse 29, 1. Stock Postfach 8721 3001 Bern Service Center Lausanne Tel . 021 555 06 11 Fax 021 555 06 12 [email protected] Atupri Caisse-maladie Avenue Benjamin-Constant 1 Case postale 5075 1002 Lausanne Service Center Luzern Tel. 041 555 07 11 Fax 041 555 07 12 [email protected] Atupri Krankenkasse Töpferstrasse 5 Postfach 2064 6002 Luzern Service Center Zürich Tel. 044 556 54 11 Fax 044 556 54 12 [email protected] Atupri Krankenkasse Baumackerstrasse 42 Postfach 5245 8050 Zürich Oerlikon Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8–17 Uhr, am Telefon und für Besuche Service Center Lugano Tel. 091 922 00 22 Fax 091 924 26 44 [email protected] Atupri Cassa malati Piazza Cioccaro 7 6900 Lugano Öffnungszeiten Montag bis Freitag, 8–12 Uhr und 13.30–17 Uhr, am Telefon und für Besuche Senden Sie Ihre Rechnungen bitte an Ihr Leistungscenter für Deutschschweiz und Tessin: Leistungscenter Zürich Atupri Krankenkasse Leistungscenter Andreasstrasse 15 Postfach 8050 Zürich für die Westschweiz: Leistungscenter Fribourg Atupri Caisse-maladie Centre de prestations Bd de Pérolles 55 Case postale 32 1701 Fribourg www.atupri.ch Demenz – Im Fokus von Medien und Politik Dank besserer medizinischer Ver- sorgung, tieferer Arbeitsbelastung und ausgewogener Ernährung dürfen wir immer länger leben. Das ist eine gute Nachricht. Weni- ger erfreulich ist die Kehrseite der Medaille: Die positive demogra- fische Entwicklung hat negative Auswirkungen auf die Kostenent- wicklung im Gesundheitswesen. Nichts illustriert die unerfreulichen Begleiterscheinungen der höheren Lebenserwartung besser als das Thema Demenz oder Alzheimer. Heute erkrankt etwa jeder zehnte Mensch im dritten Lebensabschnitt daran. Tendenz: Steigend. Demente Menschen verlieren nach und nach das Gedächtnis und benötigen – obwohl körperlich vielfach noch fit – eine menschlich sehr belastende und finanziell sehr aufwändige Dauerbetreuung. Dabei ist es sehr schwierig, zwischen den Bereichen Krankenpflege und Betreuung klare Grenzen zu ziehen. Eine relevante Tatsache, denn die Pflege ist nach Krankenversiche- rungsgesetz (KVG) Teil der Grund- versicherung – die allgemeine Betreuung zu Hause oder die Unter- kunftskosten in Pflegeheimen sind es aber nicht. Mehr über Demenz und den sehr anspruchsvollen Umgang mit dementen Menschen lesen Sie auf Seiten4und5 Machen auch Sie mit! Der Wechsel zur Online- Version der Atupri News ist einfach: Das praktische Anmelde-Formular finden Sie «mit einem Klick» im Internet: atupri.ch/enews. Editorial SiekennenvielleichtdasSpiel:miteiner AnzahlvorgegebenerWörterwirdeine Kurzgeschichtegeschrieben,jedesWort darfabernureinmalvorkommen. SosollenIhnendieBeiträgedieserAus- gabeaufanregendeWeiseschmackhaft gemachtwerden... Jeden Herbst das selbe Theater! Bei ArminKänzigmeldetsichjeweilsbereits abHerbstbeginndiesesflaueMagendrü- ckenundErna,seineGattin,mussden Speisezettel auf eine leicht verdauliche und vitaminreiche Ernährung umstel- len.ZumGlückhatihrdieNachbarin vorfünfJahreneinenkleinen Ratgeber mit Gesundheitstippsgeschenkt,der hilftihrungemein. Dannistessoweit,dieKrankenversiche- rungspolicenflatternindieHaushalte undbeiKänzigsspitztsichdieSituation dramatischzu.ArminsBlutdrucksteigt ebenfallsunderreichtHöchstwerte,sein Vokabularbeschränktsichaufwenige Wörter(Krankenkasse,Police,Prämie, Kosten, Franchise, Tarif, Selbstbe- halt),ApathieundAngstzuständeprä- genseinVerhalten.WennesErnanicht besserwüsste,müsstesiebeiArmineine beginnendeDemenzannehmen. ArminsZustandändertsichschlagartig, als sein Schwager Berthold zu Besuch kommt. Beim Zvieri erzählt dieser nämlich vom Wochenende im Berner Oberland, wo er an einem Aktiv Tag seinerKrankenkasseteilgenommenhat. Berthold kommt ins Schwärmen und erwähntweitereVorzügederKasse,u.a. die Abwicklung seiner Prämienver- billigung, die verschiedenen Grund- versicherungsmodelle mit Sparoptionen, der Gratis-Adventskalender, die kos- tensenkende Online-Kundenzeitung. Arminhörtzu,fragtnach,isstbereitsdas zweite Stück Patisserie ... und schreibt miteinemverzücktenLächelnBertholds letzte Worteauf:Mein Tipp: Atupri! JürgInäbnit Leiter Kommu- nikation Herbstkoller Seite 3 Zukunft im Gesundheitswesen Was ist eine Franchise, und was ist der «Selbstbehalt»? Infos über diese Formen der Kostenbeteiligung und über den Spitalbeitrag lesen sie auf Energiemacher Atupri 50 Teilnehmende besuchten mit Atupri die Produktion der«Flyer» in Huttwil. Und waren beim Test vom neuen Velotrend begeistert Lesen Sie die Atupri News am Bildschirm! Seit 2011 gibts die Atupri News auch per eMail – die Atupri eNews. Und schon verzeichnen die «eNews» unter Versicherten und Interessierten (darunter viele Medienleute) um die 4’000 «User». Wechseln auch Sie von den gedruckten zu den Atupri News ONLINE. Damit gewinnen und schaffen Sie Vorteile! Online Medien haben gewich- tige finanzielle Vorteile. Die Atupri eNews erzielen hohe Einsparungen im Druck, denn sie verzichten auf Wasser und den teu- eren Rohstoff Papier. Damit sind Atupri eNews maximal umwelt- verträglich und eine tolle Motiva- tion zum Mitmachen. Gleichzeitig erreichen Online-Medien sehr hohe Einsparungen beim Versand: Die Atupri eNews sparen Porto und senken damit die Informations- kosten wesentlich. Die Atupri eNews haben gestal- terische und informelle Vorteile. Wer auf dem Bildschirm Zeitung liest, passt die Schriftgrösse den eigenen Wünschen an oder kann Bilder vergrössern. Top-Vorteil sind die Verlinkungen: Alle wich- tigen Themen und Stichworte sind mit Zusatzinfos verbunden, seis zu Inhalten auf der Atupri Website oder zu Downloads von ausführlichen Fachbeiträgen, Produktebeschrei- bungen, Leistungsübersichten, Programmen und Aktivitäten der Gesundheitsförderung, Listen, For- mularen ... was immer Sie suchen, in den Atupri eNews ist es mit einem Klick auf Ihrem Bildschirm.

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Zukunft im Gesundheitswesen Energiemacher Atupri Online Medien haben gewich- tige finanzielle Vorteile. den Bereichen Krankenpflege und Betreuung klare Grenzen zu ziehen. Eine relevante Tatsache, denn die Pflege ist nach Krankenversiche- rungsgesetz (KVG) Teil der Grund- versicherung – die allgemeine Betreuung zu Hause oder die Unter- kunftskosten in Pflegeheimen sind es aber nicht. Mehr über Demenz und den sehr anspruchsvollen Umgang mit dementen Menschen lesen Sie auf JürgInäbnit

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Vom Kantönligeist …

Um finanziell Schwache zu unter-stützen, gibt es die individuelle Prämienverbilligung. Doch braucht es dazu 26 verschiedene Systeme?

Gletschy lebt im Atupriland

Nico, Barbara und Davide gehenin die Berge und lernen dort neueFreunde kennen. Darunter auchGletschy, ein ganz seltenes Tier

Seite 2 Seite 8Seite 7

AZ

B3000 B

ern 65

Die Kundenzeitung der Atupri Krankenkasse September 2011 Nr. 71

Wir sind für Sie da!Service Center BernTel. 031 555 08 11Fax 031 555 08 [email protected] KrankenkasseZieglerstrasse 29, 1. StockPostfach 87213001 Bern

Service Center LausanneTel . 021 555 06 11Fax 021 555 06 [email protected] Caisse-maladieAvenue Benjamin-Constant 1Case postale 50751002 Lausanne

Service Center LuzernTel. 041 555 07 11Fax 041 555 07 [email protected] KrankenkasseTöpferstrasse 5Postfach 20646002 Luzern

Service Center ZürichTel. 044 556 54 11Fax 044 556 54 [email protected] KrankenkasseBaumackerstrasse 42Postfach 52458050 Zürich Oerlikon

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag, 8–17 Uhr, am Telefon und für Besuche

Service Center LuganoTel. 091 922 00 22Fax 091 924 26 [email protected] Cassa malati Piazza Cioccaro 76900 Lugano

Öffnungszeiten Montag bis Freitag, 8–12 Uhr und 13.30–17 Uhr,am Telefon und für Besuche

Senden Sie Ihre Rechnungen bitte an Ihr Leistungscenter

für Deutschschweiz und Tessin: Leistungscenter Zürich Atupri Krankenkasse Leistungscenter Andreasstrasse 15 Postfach 8050 Zürich

für die Westschweiz: Leistungscenter Fribourg Atupri Caisse-maladie Centre de prestations Bd de Pérolles 55 Case postale 32 1701 Fribourg

www.atupri.ch

Demenz – Im Fokus von Medien und PolitikDank besserer medizinischer Ver-sorgung, tieferer Arbeitsbelastung und ausgewogener Ernährung dürfen wir immer länger leben. Das ist eine gute Nachricht. Weni-ger erfreulich ist die Kehrseite der Medaille: Die positive demogra-fische Entwicklung hat negative Auswirkungen auf die Kostenent-wicklung im Gesundheitswesen. Nichts illustriert die unerfreulichen Begleiterscheinungen der höheren

Lebenserwartung besser als das Thema Demenz oder Alzheimer. Heute erkrankt etwa jeder zehnte Mensch im dritten Lebensabschnitt daran. Tendenz: Steigend. Demente Menschen verlieren nach und nach das Gedächtnis und benötigen – obwohl körperlich vielfach noch fit – eine menschlich sehr belastende und finanziell sehr aufwändige Dauerbetreuung. Dabei ist es sehr schwierig, zwischen

den Bereichen Krankenpflege und Betreuung klare Grenzen zu ziehen. Eine relevante Tatsache, denn die Pflege ist nach Krankenversiche-rungsgesetz (KVG) Teil der Grund-versicherung – die allgemeine Betreuung zu Hause oder die Unter-kunftskosten in Pflegeheimen sind es aber nicht.Mehr über Demenz und den sehr anspruchsvollen Umgang mit dementen Menschen lesen Sie auf

� Seiten�4�und�5

Machen auch Sie mit!Der Wechsel zur Online-Version der Atupri News ist einfach: Das praktische Anmelde-Formular finden Sie «mit einem Klick» im Internet: atupri.ch/enews.

Editorial

Sie�kennen�vielleicht�das�Spiel:�mit�einer�Anzahl�vorgegebener�Wörter�wird�eine�Kurzgeschichte�geschrieben,�jedes�Wort�darf�aber�nur�einmal�vorkommen.�So�sollen�Ihnen�die�Beiträge�dieser�Aus-gabe�auf�anregende�Weise�schmackhaft�gemacht�werden�...

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Jürg�InäbnitLeiter� Kommu-nikation

Herbstkoller

Seite 3

Zukunft im Gesundheitswesen

Was ist eine Franchise, und was istder «Selbstbehalt»? Infos über dieseFormen der Kostenbeteiligung undüber den Spitalbeitrag lesen sie auf

Energiemacher Atupri

50 Teilnehmende besuchten mit Atupri die Produktion der«Flyer» in Huttwil. Und waren beim Test vom neuen Velotrend begeistert

Lesen Sie die Atupri News am Bildschirm!Seit 2011 gibts die Atupri News auch per eMail – die Atupri eNews. Und schon verzeichnen die «eNews» unter Versicherten und Interessierten (darunter viele Medienleute) um die 4’000 «User». Wechseln auch Sie von den gedruckten zu den Atupri News ONLINE. Damit gewinnen und schaffen Sie Vorteile!

Online Medien haben gewich-tige finanzielle Vorteile. Die Atupri eNews erzielen hohe Einsparungen im Druck, denn sie verzichten auf Wasser und den teu-eren Rohstoff Papier. Damit sind Atupri eNews maximal umwelt-verträglich und eine tolle Motiva-tion zum Mitmachen. Gleichzeitig erreichen Online-Medien sehr hohe Einsparungen beim Versand: Die Atupri eNews sparen Porto und senken damit die Informations-kosten wesentlich.

Die Atupri eNews haben gestal-terische und informelle Vorteile.Wer auf dem Bildschirm Zeitung liest, passt die Schriftgrösse den eigenen Wünschen an oder kann Bilder vergrössern. Top-Vorteil sind die Verlinkungen: Alle wich-tigen Themen und Stichworte sind mit Zusatzinfos verbunden, seis zu Inhalten auf der Atupri Website oder zu Downloads von ausführlichen Fachbeiträgen, Produktebeschrei-bungen, Leistungsübersichten, Programmen und Aktivitäten der

Gesundheitsförderung, Listen, For-mularen ... was immer Sie suchen, in den Atupri eNews ist es mit einem Klick auf Ihrem Bildschirm.

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September 2011 Nr. 71Aktuell Gut zu wissen 2

Mein Tipp: Atupri!Atupri gehört zu den Kranken-kassen mit der höchsten Kun-denzufriedenheit, wie die Meinungsforschung im 2011 mit einer Gesamtnote von 5.1 zeigt. An der jährlichen Umfrage des Inter-net-Vergleichsdiensts comparis.ch beteiligten sich über 5‘200 Perso-nen. Sie beantworteten Fragen zur Freundlichkeit und Kompetenz der Krankenkassen-Mitarbeiter, zur Qualität der Abrechnungen und zur Kundeninformation.

Die Weiterempfehlung zufriedener Versicherter ist der Beweis für Qua-lität und Kompetenz eines Unter-nehmens. Darum belohnen wir Ihre Empfehlung! Sie wählen Ihre Prämie sogar selber aus – entweder einen Reka Check oder einen SBB RailAway Gutschein von je CHF 50.-.

Empfehlen auch Sie uns weiter. Wie es funktioniert und weitere Informa-tionen erfahren Sie auf atupri.ch > Private > Info Center > Mein Tipp: Atupri!

Martin BurkhardtFachleiter [email protected]

Alle erwachsenen Personen ab 19 Jahren müssen für Leistungen der obligatorischen Krankenpfle-geversicherung (OKP) eine Kos-tenbeteiligung übernehmen. Von der Kostenbeteiligung befreit sind lediglich besondere Leistungen bei Mutterschaft und bestimmte Mass-nahmen der medizinischen Präven-tion.

Franchise und SelbstbehaltDie Kostenbeteiligung besteht aus einem festen Jahresbetrag, der so genannten Franchise und einem Selbstbehalt von 10 Pro-zent des Rechnungsbetrages. Die ordentliche Franchise beträgt 300 Franken pro Kalenderjahr und der jährliche Höchstbetrag des Selbst-behalts beläuft sich auf 700 Fran-ken. Für Kinder bis 18 Jahre wird keine Franchise erhoben, jedoch ebenfalls der Selbstbehalt von 10 Prozent. Der jährliche Höchstbe-trag des Selbstbehalts für Kinder beläuft sich auf 350 Franken.

Erwachsene stehen neben der ordentlichen Franchise gegen eine entsprechende Prämienreduktion

Die Kostenbeteiligung Alle Versicherten beteiligen sich an den Kosten der für sie erbrachten Leistungen. So steht es geschrieben im Artikel 64 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG). Welche Formen es gibt und was der Sinn und Zweck der Kostenbeteiligung ist, lesen Sie hier.

folgende höhere Franchisen zur Wahl: 500, 1‘000, 1‘500, 2‘000 oder 2‘500 Franken.Versicherte, die bei ihrem Kran-kenversicherer gegen die Folgen von Unfall versichert sind, haben die Kostenbeteiligung auch auf den Leistungen bei Unfall zu bezahlen.

Spitalbeitrag bei stationärer BehandlungAlle Erwachsenen ab 19 Jahren haben sich an den Kosten eines stationären Spitalaufenthaltes mit 15 Franken pro Tag zu beteiligen. Keinen Beitrag zu entrichten haben Kinder bis 18 Jahre, Jugendliche bis 25 Jahre, wenn sie noch in der Aus-bildung sind sowie Frauen für Leis-tungen bei der Mutterschaft.

Sinn und Zweck der KostenbeteiligungWie die Prämien ist die Kosten-beteiligung ebenfalls ein Finan-zierungsinstrument der sozialen Krankenversicherung. Sie zielt in erster Linie darauf ab, die Eigen-verantwortung und das Kosten-bewusstsein der Versicherten zu stärken.

Die Franchise soll die Versicherten davon abhalten, in Bagatellsachen unnötigerweise den Arzt aufzusu-chen. Für Leistungen bis zur Höhe der ordentlichen bzw. gewählten Franchise, haben die Versicherten selber aufzukommen. Der Selbst-behalt von 10 Prozent zielt hinge-gen darauf ab, die Beanspruchung der über der Franchise liegenden Leistungen zu mindern. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, können Sie sich an Ihr Atupri Service Center wenden.

Laut, lustig, lebensfroh

André ZanggerAssistent [email protected]

Der «Club der Alten Schachteln», das sind etwa 30 ältere Frauen ... und ein Mann, Felix Keller, der dynamische und humorvolle Präsi-dent. Zweck des Klubs: Förderung der zwischenmenschlichen Kon-takte im dritten Alter, regelmässi-ge Treffen, gemeinsam Ausflüge unternehmen, Neues entdecken, sich gegenseitig beraten, das Leben geniessen! So stellte sich der Klub als Gesundheitstipp im handlichen Atupri Ratgeber «Bravissima» vor. Und dass der Klubgedanke funkti-oniert, beweist das Foto vom Jah-resausflug 2011.

Die�«Alten�Schachteln»,�hier�am�heissesten�Julitag�2011�zusammen�mit�Ihren�Supporter-Mannen�und�dem�Kapitän�der�MS�Berner�Ober-land,�André�Moser.�

Seit einigen Jahren publiziert Atup-ri im Internet gesundheitspolitische Positionspapiere. Die Infoblätter beinhalten neben der Atupri Posi-tion eine Übersicht zum Inhalt eines politischen Geschäfts und zum aktuellen Stand der Behandlung durch Parlament, Kommissionen, Bundesrat oder Kantone.

Infos zur GesundheitspolitikAn Gesundheitspolitik Interessierte erhalten mit unseren Papieren die zentralen Infos zu einem Thema in knapper und übersichtlicher Form. Atupri will damit ihren Beitrag zu einer transparenten Informations-vermittlung leisten und eine klare Haltung gegenüber dem gesundheits-politischen Geschehen einnehmen.

Aktuell finden Sie unter atupri.ch > Atupri > Unternehmen > Gesund-heitspolitik Informationsblätter zur neuen, Anfang 2012 in Kraft tre-tenden Spitalfinanzierung und zur Managed Care Vorlage, die in der Herbst- oder Wintersession vom Parlament verabschiedet wird.

So viele fröhliche und unterneh-menslustige Seniorinnen «in einem Boot» – das schaffen buchstäblich nur die «Alten Schachteln» aus der Region Aesch BL. Wir haben sie auf der MS Berner Oberland in Thun getroffen.

Bravissima: Tipps, Tricks und Erfahrungen aus Familienschatullen

Im Jahr 2005 riefen wir in den Atupri News die Leserschaft auf, uns ihre ganz privaten und «rezeptfreien» Hausmit-tel für Heilung und Gesund-heitsförderung zu senden ... und wurden von enorm vielen Reaktionen überrascht. Daraus ist Bravissima geworden, ein beeindruckendes Sammelsuri-um von überlieferten und neu-en Ratschlägen für eine bessere Gesundheit.Anfänglich wurden die Tipps und vielfach sehr überra-schenden Tricks für Therapie, Prophylaxe, Ernährung, Bewe-gung u.v.a.m. nur im Internet publiziert (atupri.ch > Atupri > Publikationen > Bravissima). 2008 folgte dann der eigent-liche «Bestseller», der handli-

che Ratgeber mit einer Sammlung von über 100 Ideen für Gesund-heitsförderung, Selbst-verantwortung und Lebensfreude. Bravissima, das abwechs-lungsreiche Taschenbüch-lein, ist bereits in der 3. Auflage er schienen. Sie

können es jederzeit kostenlos bestellen – via [email protected] oder per Post mit Coupon auf Seite 8.

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3 September 2011 Nr. 71 ProdukteUnternehmen

Reymond BührigLeiter Produkte und [email protected]

GrundversicherungDie Kostensteigerung in der obli-gatorischen Krankenpflege hat sich auf tieferem Niveau einge-pendelt als in früheren Jahren, sie liegt allerdings immer noch deut-lich über der allgemeinen Teue-rung. Einen Einfluss auf die Kosten im nächsten Jahr hat vor allem die Umstellung der Spitaltarife. Die Prä-mienerhöhung in der Grundversi-cherung bleibt insgesamt jedoch verhältnismässig gering.

Die Prämienanpassungen fallen in den einzelnen Kantonen – je nach finanzieller Situation – stets sehr unterschiedlich aus. Die durch-schnittliche Prämienerhöhung über alle Kantone von 4 Pro-zent ist somit nur ein allgemei-ner Richtwert, der nicht auf die individuellen Versicherungs-verhältnisse anwendbar ist.

Prämien 2012Gute Nachrichten für Atupri Versi-cherte: Tieferer Kostenanstieg in der Grundversicherung und mode-rate Prämienerhöhungen für 2012.

Der Prämienrabatt für Jugendliche beträgt ab 2012 in allen Kantonen 10 Prozent. Zudem werden die Rabatte der HMO-Versicherung an einigen Standorten reduziert.

ZusatzversicherungenIn der Zusatzversicherung Denta ist eine weitere Prämienerhöhung not-wendig. Sie beträgt CHF 3.– (Stufe 1) bzw. CHF 4.– (Stufe 2), gilt jedoch erst für Altersgruppen ab 50.Im weiteren werden in den Zusatz-versicherungen auf Grund der Kostenentwicklung die Rabatte für Managed-Care-Modelle (TelFirst, HMO, CareMed) gekürzt.

Die definitiven Prämien werden Ihnen mit der Versicherungs-police für 2012 in der zweiten Oktoberhälfte mitgeteilt.

Beachten Sie bitte die Ärzteliste auf unserer Website atupri.ch > Private > Info Center > Ärzteliste

Wirksame Rezepte für attraktive PrämienDie Grundversicherung bietet viele Optionen für reduzierte Prämien an. Welches die richtige Sparformel ist (sie lassen sich sogar kombinieren!), entscheiden Sie auf Grund Ihrer individuellen Ausgangslage. Lernen Sie die einzelnen Vorteile kennen, und vergleichen Sie danach die Preise im Atupri Prämienrechner. Dass es sich lohnt, beweist die Statistik: In der Schweiz nutzen jede und jeder Zweite die Vorteile der Prämienreduktionen.

Karl Luca BüelerLeiter [email protected]

Die Grundversicherung (Obligato-rische Krankenpflegeversicherung; OKP) beginnt mit dem «Standard»-Modell und gewährt Ihnen bei tiefs-ter Franchise von CHF 300.– pro Jahr die grösste Wahlfreiheit, etwa die des behandelnden Arztes. Und die hier genannten Faktoren «Versicherungs-modell» und «Franchise» bilden, zusammen mit Ihrem Lebensumfeld (allgemeine Gesundheitssituation, Lebensphase, Wohnregion, Freizeit-verhalten u.a.m.), die Basis für eine individuelle Sparkombination.

Die Höhe der FranchiseJe gesünder Sie sind, d.h. je seltener Sie medizinische Behandlungen in Anspruch nehmen, umso mehr lohnt sichs, eine hohe Franchisen-Stufe zu wählen. Alleine damit sparen Sie bis zu über 30 Prozent der Standard-Prämie! In Verbindung mit weite-ren Optionen können gar über 40

Prozent der Prämien eingespart wer-den. Und wer nicht für jedes «Bobo» den Arzt konsultiert, spart doppelt. Denn: Wenn keine Kosten entstehen, gibts auch keine Kostenbeteiligung.

Für mobile Aktive: TelFirstMit dem auch «Doc around the Clock» genannten Modell sparen Sie zusätzlich zum Franchisen-Rabatt weitere etwa 10 Prozent ein. Die Bedingung? Der Griff zum Tele-fon oder Handy! Vor einem Arztbe-such holen Sie sich telefonisch eine Erstberatung ein. Das medizinische Fachpersonal kann Rezepte ausstel-len und leitet Sie, wenn die Diagno-se dies erfordert, an geeignete Ärzte oder Fachstellen weiter. Supervor-teil von TelFirst ist die jederzeitige Verfügbarkeit der Beratung rund um die Uhr, weltweit. Dies macht TelFirst zum Favoriten für alle, die mit Handy und Internet vertraut sind.

CareMed – zusammen mit dem Arzt Ihres VertrauensIn dieser Versicherungsform ver-pflichten Sie sich, vor dem Gang zu Spezialärzten immer zuerst Ihren Hausarzt zu konsultieren. Eine Einschränkung, die keine ist, denn damit kennt Ihr Hausarzt Ihr Dos-sier und kann Sie immer umsichtig beraten. Und die gute «Folgeer-scheinung» des Hausarzt-Modells: Sie sparen rund 10 Prozent der Standardprämie.

HMO, die Gruppenpraxis als Ihr GesundheitsnetzwerkWenn Sie eher oft auf medizinische Leistungen angewiesen sind und in der Nähe einer HMO-Praxis leben (in der Deutschschweiz sehr prä-sent, in der Romandie wachsend), dann ist die Gruppenpraxis genial. Sie verbindet die Vorteile des Haus-arztmodells mit einem Leistungsan-gebot von Spezialisten im gleichen Hause, und: HMO bietet mit etwa 20% Rabatt die tiefsten Prämien.

... und dann noch indirekt sparenAlle persönlichen Optionen für Prä-mienrabatte lassen sich zum Vorteil aller noch erweitern. Z.B. mit einer gesunden Lebensführung (gesunde Ernährung, viel Bewegung, Verzicht auf Nikotin und andere «Laster»). Und bei Medikamenten auf Gene-rika setzen. Mehr Informationen erhalten Sie über Ihr Atupri Service Center oder auf atupri.ch > Private > Info Center > Alles zum Sparen.

Sarah DurscherAssistentin [email protected]

Die Atupri Aktiv Tage sind auf Qua-lität ausgelegt. Im Programm, aber auch was die Einhaltung der maxi-malen Anzahl der Teilnehmerin-nen betrifft. Doch für einmal haben wir ein Auge zugedrückt und die Zahl der Teilnehmer grosszügi-ger ausgelegt ... zu gross war der Ansturm auf die begrenzten Plätze.Der Grund: Besichtigung der Pro-duktion der Elektrovelo-Pioniere, der Biketec AG in Huttwil, Herstellerin des Schweizer Marktführers FLYER.  Und dann gings auf über 30

Kilometer Erlebnis-Probefahrt durchs liebliche Emmental. Mag der Juli 2011 ein kühler Monat gewesen sein, am Atupri Aktiv Tag zeigte er sich von der besten Seite für «flying wheels». Bei schönstem Wetter genossen alle die Landschaft und ein vitaminreiches Buffet auf einem Erlebnis-Bauernhof.

In zwei Monaten und 2012 wieder!Ein etwas anderes Tagesprogramm,

Ausgebucht, bis auf den letzten Sattel ...

Der Atupri Aktiv Tag vom 16. Juli in Huttwil war ein «Strassenfeger» – die Teilnahmekapazität wurde bis auf den letzten Platz (und noch einige darüber hinaus) ausge-schöpft. Ein weiterer Beweis für die Attraktivität der neuesten Form der Bewegung unter offenem Himmel.

aber auch das Fahrvergnügen auf qualitativ hochstehenden eBikes und viel Abwechslung gibts schon bald: Melden Sie sich für den Atupri Aktiv Tag Ticino am 19. November 2011 an. Details auf Seite 6 oder im Internet: atupri.ch > AKTIV > Ausflüge & Events > Aktiv Tage. Für  Atupri Versicherte GRA-TIS!  Und mehr gibt es auch am 28. April 2012 mit der Grenzerfahrung: Auf den eBikes unterwegs im Drei-ländereck bei Basel.

Atupri Shop

Checkliste Prämiensparen

❍ Franchise❍ Alternative Versicherungsmodelle❍ Aufhebung Unfalldeckung❍ Kantonale Prämienverbilligung❍ Beratung durch Service Center

Erweiterung CareMed im Kanton ZürichDer letzte «weisse Fleck» im CareMed-Angebot im Kt. Zürich ist verschwunden: über 40 Ärzte der Bezirke Bülach und Diels-dorf haben sich CareMed ange-schlossen und können ab sofort ausgewählt werden.

HMO-Versicherung neu auch im Kanton WaadtAb 2012 bieten wir die HMO-Versicherung auch im Kanton Waadt an. Zur Auswahl stehen über 60 Ärzte der Organisation Réseau Delta.

Umweltabgabe 2012Der Bund erhebt Lenkungsabga-ben auf umweltbelastende Stoffe. Neben der vor elf Jahren einge-führten Abgabe auf VOC (flüchtige organische Verbindungen) exis-tiert seit Anfang 2008 eine weitere Gebühr für den Ausstoss von CO2 bei fossilen Brennstoffen wie Heizöl oder Erdgas. Diese Gelder fliessen über die Krankenversicherer an die Bevölkerung zurück. Im Jahr 2012 wird deshalb an jede versicherte und in der Schweiz wohnhafte Person ein monatlicher Betrag

von CHF 3.50 zurück vergütet bzw. von den Prämienrechnun-gen 2012 abgezogen. Die entspre-chenden Angaben finden Sie auf Ihrer neuen Versicherungspolice für das kommende Jahr, welche Sie im Oktober 2011 erhalten werden. Nähere Informationen zur Umwelt-abgabe finden Sie auf unserer Web-site atupri.ch > Aktuell sowie unter www.umwelt-schweiz.ch/voc und www.umwelt-schweiz.ch/co2-abgabe.

BRAIN GAMES® Holz Spielset «25 in 1»• 9 Brett-, 8 Karten- & 5 Würfelspiele• Mikado, Domino, Sudoku, inklusive 2 Würfelbecher• 100 % Echtholz • Spielanleitung in deutsch

SPORT, SPIEL & SPASS• 25 Spiele • 50 Varianten • 100 % Fun

Das vollständige Gesundheitsangebot, das Atupri Shopsortiment und viele Infos zur

Gesundheitsförderung finden Sie unter www.atupri > Aktiv und www.atupri.ch > Shop

Gesundheits- beitrag Atupri:zusätzlicher

Gesundheitsrabatt von

15.–

CHF 69.– statt 169.–

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September 2011 Nr. 71 DemenzThema 4

Lange verdrängt, heute allgegenwärtig: Demenz. Nach der Literatur entdeckte auch die Presse dieses von der Gesundheitspolitik stark vernachlässigte Thema. Wir widmen die vorliegenden Atupri News diesem Gesellschaftsproblem aus vielerlei Gründen. Demenz betrifft nach Expertenschätzungen beinahe jede zehnte Person im Dritten Lebensabschnitt und ist meist eine grosse Belastung für die Angehörigen – psychisch und materiell. Und Demenz führt in der Pflege, in Medizin und Betreuung, zu exorbitanten Kosten. Die im rasanten Wandel begriffene Gesellschaft und das Gesundheitswesen kommen nicht umhin, sich der Herausforderung Demenz konsequenter zu stellen.

Gespräch mit Dr. med. Franziska Wenger, 49Leitende Ärztin des Alterspsychiatri-schen Dienstes am Spital Thun

In der Schweiz sind 100’000 Men-schen von Demenz betroffen ...Franziska Wenger: «Wenn Sie die Erkrankten meinen, stimmt die Zahl. Doch indirekt erhöht sich die Zahl der Betroffenen x-fach: Denken Sie an die direkten Angehörigen, die Ehepartner, Töchter und Söhne, die sich oft bis zur totalen Erschöp-fung in der Pflege und Betreuung engagieren, dazu kommen noch die Pflegefachleute von Spitex und in Altersheimen».

Wie erklären Sie sich die plötzliche Aktualität von Demenz? «Demenz ist ein grosses Problem unserer Zeit, weil nie zuvor so vie-le Menschen so alt geworden sind. Das Bewusstsein der Öffentlichkeit scheint aber erstaunlicherweise der Politik weit voraus zu sein – dort steht die Meinungsbildung noch in den Anfängen. Immerhin, es sind im Nationalrat zwei Motionen zum The-ma Demenz hängig».

Ist die höhere Lebens- erwartung der Grund der Demenzproblematik?«Sie ist die Hauptursache. Aber die veränderten Familien- und damit Betreuungsstrukturen spielen eben-so eine Rolle. Auch nimmt der Anteil der Einzelhaushalte stetig zu».   

Was macht die Betreuung von dementen Menschen so anspruchsvoll?«Es geht um die benötigte Anpas-sungsfähigkeit, Flexibilität, Toleranz, Ausdauer und ums Finden des richti-gen Umgangs. Da stossen Betreuende rasch an Grenzen. Denn Demen-te können sich nicht mehr ändern oder anpassen, dies müssen die Per-sonen rundherum leisten. Anderer-seits werden Angehörige auch zu richtigen Experten im Umgang mit ihrem dementen Familienmitglied.

«Die Politik ist gefordert»Schon das ständige Wiederholen ist anstrengend, denn Demente erin-nern sich nicht. Zudem erleben betreuende Angehörige immer wie-der Enttäuschungen, weil sich Ver-schlechterungen einstellen – zuerst ist es das Gedächtnis, dann gehen auch die Sprache oder praktische Fähigkeiten verloren. Ein typisches Beispiel ist die häufige Forderung der zuhause betreuten Person, nach Hause gehen zu wollen ... in ihrer Vorstellung denkt sie ans Zuhause in der Jugend oder Kindheit.Ein anderes Verständigungsproblem entsteht durch die Wortfindungs-schwierigkeiten, denn bei Demenzer-krankten bildet sich der Wortschatz zurück».     

Da ist es kein weiter Weg zur Überforderung.«Ja. Demente benötigen meist eine Dauerbetreuung – Familien können das in den heutigen Gesellschafts-strukturen nur schwer gewährleis-ten. Die richtige Lösung muss immer individuell gefunden werden, oft ist es eine Kombination. Zum Beispiel Unterstützung durch Spitex, Entlas-tungsdienste, Tagesstätten, oder auch ein Pflegeheim». 

Was halten Sie von Nachbarschaftshilfe?«Sie hat bei leichten Fällen Potenzi-al und betrifft Hilfen wie Einkaufen, den Briefkasten leeren und zur Ord-nung schauen. Nachbarschaftshilfe hat aber auch Grenzen dort, wo es intim wird, etwa bei der Kör-perpflege».

Neue Wohnmodelle?«Für alle, die nicht zuhause leben können, sind Heime das geeignete Wohnmodell. Demente könne ohne Betreuung nicht leben. In Wohn-gruppen werden sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten beschäftigt, im Haushalt, beim Kochen, im Garten – Mitwirkung und Tagesgestaltung so weit es geht».

Man hört zunehmend den Begriff «Export» – also zum Beispiel die Versorgung des dementen Eltern-teils in Thailand. Dort sei Pflege viel kostengüns-tiger, sagt man.

«Dafür spricht, dass in Asien älte-re Menschen geachtet werden, und wenn der Sohn oder die Tochter auch dort leben, dann kann das eine gute Lösung sein. Aber ohne Angehöri-ge kaum: die fremde Umgebung, die sprachlichen Verständigungsschwie-rigkeiten vergrössern die Leiden der dementen Person».

Stichwort «Import», was halten Sie vom Engagement einer kostengünstigen Pflegeper-son aus dem Ausland?«Auf den ersten Blick klingt das ver-lockend. Aber auch hier stellen sich Probleme. Etwa sprachliche. Und denken Sie daran, dass auch die Pfle-geperson Anrecht auf Sozialleistun-gen, Ferien und Freizeit hat».

Was kann die heutige Medizin in der Demenzbehandlung tun?«Demenz ist nicht heilbar, doch kann ihr Verlauf medizinisch verzögert

werden, Betroffene können dadurch länger zuhause leben. Wichtig ist vor allem eine gute Früherkennung durch den behandelnden Hausarzt, die richtige Diagnose und dann ent-sprechende Schritte in der Behand-lung».

Gibt es eine Demenzprophylaxe? «Ein gesundes, aktives Lebensverhal-ten – Bewegung, sozialer Austausch, gesunde Ernährung – ist keine garan-tierte, aber zumindest eine erfolg-versprechende und empfohlene Prophylaxe».  

Frau Wenger, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Vom Leben ohne Gedächtnis

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September 2011 Nr. 71

Demente Menschen leiden am Gedächtnis verlust und ihr Wortschatz bildet sich zurück. Auch können

sie sich nicht anpassen. Das erfordert von den Angehörigen oder von Fachleuten in der Pflege

und Betreuung ein hohes Mass an�

Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Toleranz und Ausdauer.

Im Bild die Ärztin Franziska Wenger im Gespräch mit einer Patientin.

ThemaDemenz5

Was ist Demenz?Hauptrisikofaktor ist das Alter. Umgangssprachlich kann Demenz – eine häufige Form davon ist Alz-heimer – mit dem Verlust des Erinne-rungs- und Orientierungsvermögens umschrieben werden. Am Anfang stehen Störungen des Kurzzeitge-dächtnisses, im weiteren Verlauf verschwinden auch eingeprägte

Vom Portemonnaie im Kühlschrank ... Demenz in der LiteraturDemenz kann für Patienten und Angehörige zu einer ungeheuren Belastung werden und bildet deshalb den Rahmen für mitreissende Erzählungen. Für alle, die sich aus allgemeinem Interesse oder direkter Betroffenheit mit dem Thema Demenz und Alzheimer beschäftigen, haben wir aus unzähligen drei hervorragende Werke herausgepickt.

Der alte König in seinem Exil2011, von Arno Geiger, bei Hanser Der Autor schreibt über seinen an Alzheimer erkrank-ten Vater. Der von allen Kritiken hoch gelobte schmale Band handelt vor allem davon, was das Leben zu jedem Zeitpunkt lebenswert macht. Eine zügig lesbare, sehr kluge und motivierende Reflexion über Alter, Krankheit und Familie.

Small World2003, von Martin Suter, bei DiogenesErst sind es Kleinigkeiten: Konrad Lang, Mitte Sech-zig, stellt aus Versehen seine Brieftasche in den Kühl-schrank. Bald vergisst er den Namen der Frau, die er heiraten will. Je mehr Kurzzeitgedächtnis ihm die Krankheit Alzheimer raubt, desto mehr rücken Kindheitserinnerungen in sein Bewusstsein. Suters Meisterwerk wurde 2010 verfilmt und ist seit kurzem auch als DVD erhältlich.  

Mein Leben ohne Gestern2011, von Lisa Genova, bei Bastei LübbeStellen Sie sich vor, Ihre Erinnerungen werden nach und nach aus Ihrem Gedächtnis gelöscht, ohne dass Sie etwas dagegen tun können ... das Buch erzählt die Geschichte einer Frau, die sich von der eigenen Vergan-genheit verabschieden muss, um einer Zukunft entge-genzusteuern, in der vieles – alles? – nicht mehr da sein wird. Berührend, treffend und doch voller Hoffnung.

Inhalte des Langzeitgedächtnisses. An Demenz Erkrankte verlieren zunehmend ihre praktischen Fertig-keiten sowie soziale Fähigkeiten. So führt Demenz zur Veränderung der Persönlichkeit, zur Entfremdung und zum Beziehungsverlust. Begleit-erscheinungen von Demenz und Alzheimer können Depressionen, Angstzustände oder die Entwicklung von Wahnvorstellungen sein.

Vom Leben ohne Gedächtnis

Demenz in Zahlen

Genaue Statistiken, die sich isoliert auf Demenzerkrankte konzentrieren, gibt es nicht. Nach Schätzungen der Schweizerischen Alzheimervereini-gung leben in unserem Land rund 100’000 demente Menschen. Auf-grund der höheren Lebenserwartung sind Frauen im Verhältnis von 2:1 weit häufiger von Demenz betrof-fen als Männer. 

60 % der Betroffenen (meist leich-tere bis mittlere Demenz) wohnen zu Hause und werden von Angehö-rigen und Spitex betreut. Von starker Demenz Betroffene (40 %) benöti-gen eine Betreuung rund um die Uhr und leben häufig in Heimen. Von den über 80-Jährigen sind jede und jeder Vierte betroffen, bei den über 90-Jährigen sind es über ein Drittel. In Pflegeheimen und Altersresiden-zen betrifft Demenz nach Schätzung von Fachleuten etwa die Hälfte der Seniorinnen und Senioren.  

Weil wir immer älter werden, steigt der Bevölkerungsanteil älterer Menschen und damit die Zahl der Demenzkran-ken rasch,  sagt die Schweizerische Alzheimervereinigung. 

Demenz und das Gesundheitswesen

Eine exakte Trennung zwischen medizinischer Pflege und (haus-hälterischer) Betreuung zu zie-hen (siehe auch Atupri News Nr. 67, September 2010; «Spitex»),  ist äusserst schwierig, denn die zwei Bereiche überschneiden sich. Eine Studie des Forschungsunter-nehmens Ecoplan (2010) beziffert die volkswirtschaftlichen Kosten von Demenz in der Schweiz mit mindestens 6 Milliarden Fran-ken jährlich. Da die Zahl der Demenzbetroffenen – aufgrund der demografischen Entwicklung – kon-tinuierlich wächst, ist diese pflegein-tensive Erkrankung auch einer der Haupttreiber des Kostenwachstums im Schweizer Gesundheitswesen.  Auf diese Herausforderung müsste politisch reagiert werden.

Die Kosten der Pflege ...

sind sehr hoch und übersteigen rasch mal die Möglichkeiten einer Familie.  Die reinen Pflegekosten – also die ärztlichen Behandlungskosten, Spitex oder die medizinische Pflege im Heim übernehmen die Krankenkassen im Rahmen der Grundversicherung.Wenn sich Angehörige in der Pflege engagieren und so etwa die Spitex ersetzen, zeigen die heutigen Gesetze unschöne Lücken, denn die Grundla-gen für eine Verlagerung der Finan-zierung fehlen. Leider, denn je länger Betroffene zuhause leben können, umso mehr wird das Gesundheits-wesen entlastet.Eine Entlastungsmöglichkeit besteht in Form der sogenannten und ver-mögensunabhängigen Hilflosenent-schädigung durch die AHV/IV. Aus Unkenntnis wird diese Option von vielen, die darauf angewiesen wären, nicht in Anspruch genommen.  

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6Bewegung und Gesundheit

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Was ist «die richtige Ernährung»?

Eine gesunde, ausgewogene Ernäh-rung unterstützt uns bei jeder Akti-vität – sei es körperlich oder geistig. Das weiss doch jeder! Allerdings: immer wieder tauchen Fragen auf, was eine gesunde und ausgewogene Ernährung sei.

Fragen über Fragen• Wie ernähre ich mich optimal vor

einer langen Konzentrations phase?• Wie weiss ich, ob ein Menu aus-

gewogen und nahrhaft ist? • Welche Nahrungsmittel bieten

nicht viel Nährstoffe?

• Was gibt es für Tipps und Tricks wenn den Kindern das Gesunde nicht schmeckt?

• Wie muss ich mich verhalten, wenn ich eine Milchzuckerun-verträglichkeit habe?

Eine umfassende BeratungGreifen Sie zum Hörer oder schrei-ben Sie eine eMail und stellen Sie Ihre Fragen zu den entsprechenden Themen. Die Ernährungsberaterin-nen von Swissmilk freuen sich auf Ihren Kontakt.

2011Noch einige Plätze frei

Die erste Staffel der Aktiv Tage (Mai 2011– Januar 2012) erzielte ein super Echo! Weil die Teilnehmerzahl

jeweils beschränkt ist, garantieren die Events hohe Qualität der Programme und Betreuung. Für die Aktiv

Tage vom 20. Oktober (Jura-Wanderung), 19. No-vember (Elektrobike-Tour im Tessin) und 21. Januar

2012 (Schneeschuh-Plausch) können noch eini-ge wenige Anmeldungen entgegen genom-

men werden. Programme und Anmel-dungen auf atupri.ch > AKTIV >

Ausflüge & Events.

Wanderwege mitgestaltenEin ganz besonderes Atupri Aktiv Wochenende: Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Unterhalt ei-nes Wanderwegs mitwirken wollen – ausbessern, sichern, signalisieren. Und im Kreis von Gleichgesinn-ten die Natur geniessen.

Im Gleich-gewicht

Wie kann ich meinen Stress bewäl-tigen? Wie bringe ich Arbeit, Familie, Freunde, Hobby und meine eigenen persönlichen Bedürfnisse ganz unter

einen Hut? Dieser Atupri Aktiv Tag vermittelt Wissen und wege zum

Abschalten, für kurze Auszei-ten und fürs Entspannen.

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Ausblick

Atupri Aktiv

2012Auch die zweite Staffel der Atupri

Aktiv Tage setzt auf gelebte und

unterhaltende – motivierende! –

Gesundheitsförderung. 2012

mit weiteren kreativen

Freizeitrosinen.

Diese Samstage von März bis November 2012 sollten Sie sich schon jetzt für Atupri

Aktiv Tage reservieren: 3. März • 28. April • 5. Mai

30. Juni • 18. August • 1. September 20. Oktober • 24. November

Änderungen vorbehalten

Abonnieren Sie jetzt den Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden: atupri.ch > AKTIV >

Aktiv Newsletter

Infopoint

Wohnen im Schnee

Ganz so weit gehen wir nicht. Aber an diesem Aktiv Tag erhal-ten wir das Fachwissen, um ein

sicheres Iglu zu bauen. Und setzen das Wissen kundig

auch gleich um.

Wo ist der Schatz?

Spielerisch die neuen Navigations-

Technologien erlernen: An diesem

Atupri Aktiv Wandertag machen wir

uns mit unbekanntem Ziel und mit

GPS ausgerüstet auf eine Entde-

ckungs- und Erlebniswanderung.

Spannung, Entspannung

und Überraschungen.

Impressionen

vom 16. Juli 2011

Auf «Flying

Wheels» im Emmental

«Sehen, wie die besten E-Bikes hergestellt

werden. Und dann ausgiebig testen: Über Hügel,

durch liebliche Landschaften, vorbei an malerischen

Bauernhöfen, über Feldwege und Strassen führt un-

sere Flyer-Fahrt. Alles stimmte – Infos, Wetter, alle

die mitmachten, die Natur – ein Riesenspass. Wir

können die Aktiv Tage herzlich empfehlen!»

Film, Bilder und Bericht auf atupri.ch >

AKTIV > Ausflüge & Events > Aktiv Tage

> Programmübersicht > Velo

Aktiv Tag 16. Juli 2011 Der Support findet zu folgenden Zeiten und Themen statt:

Freitag 7. Oktober 2011, 12 – 14 Uhr Brainfood – Gesunde Ernährung im Arbeitsalltag

Freitag 28. Oktober 2011, 12 – 14 Uhr Essen am Familientisch, Kinderernährung

Freitag 25. November 2011, 12 – 14 UhrMilchzuckerunverträglichkeit – was tun?

Kontakt:Tel. 031 359 57 [email protected]

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Das Konzept Atupri Aktiv Tage

Jeder Atupri Aktiv Tag wird individuell und sorgfältig mit kompetenten Expertinnen und

Partnern gestaltet. Die Programme setzen auf Kurzweiligkeit, Überraschungen, gemeinsa-mes Erleben und eine Balance von Theorie

und Praxis. Nicht bei Atupri Versicherte entrichten ein Unkostenanteil. Für Atupri

Versicherte sind die Atupri Aktiv Tage natürlich GRATIS.

Aktiv sein braucht Energie. Und als Energielieferant gilt die richtige Ernährung. Was aber ist richtig?

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September 2011 Nr. 71

Margrit Marti (51, links) und Helene Streit (49) bringen viel Erfahrung mit in Pflege, Geschäftsführung und Verwaltung. Sie teilen sich ein Vollpensum zu je 50 %.

Margrit Marti begann ihre Karriere mit der Ausbildung zur Spitalgehilfin und danach zur Krankenpflegerin FA/SRK. 1985 stieg sie in die Administration um, wo sie seither bei einer grossen Versicherung und in der Verwal-tung tätig war – beim Bund, auf Gemeinde- und Kantonsebene. Sie ist verheiratet, Mutter eines erwachsenen Sohnes und lebt

ausserhalb der Stadt Bern mit Sicht auf die Berge. Ihre Hobbys sind Biken und Joggen, Lesen, der Garten und das Segeln.

Helene Streit startete mit einer kaufmännischen Ausbildung und danach dem eidg. Diplom als Hauswirtschaftliche Betriebs-leiterin. Es folgten die Leitung Oekonomie einer bekannten Rheumaklinik sowie ab Mitte 1980-er Jahre Aufgaben im Finanz- und Transportsektor sowie im Kantonsspital Baden und der kantonalen Verwaltung. Sie ist verheiratet, Mutter einer

erwachsenen Tochter und lebt in der Gemeinde Köniz. Ihre Hobbys sind seit der Kindheit Vierbeinern gewidmet – zwei Jack Russels und dem Pferdesport (bis 2005 bestritt sie Turniere als Dressurreiterin).

7 BackstageUnter uns gesagt

Die «Individuelle Prämienverbilli-gung IPV» ist eine wichtige Säule des Schweizer Gesundheits-wesens, denn sie finanziert die Grundversicherung (Obligatori-schen Krankenpflege OKP) von Menschen mit sehr bescheidenen Einkommens- und Vermögensver-hältnissen. Schade nur, dass die guten Pfade der IPV durch einen administrativen Dschungel von 26 Systemen führen ... In dieser Ausgabe besuchen wir backstage Margrit Marti und Helene Streit. Ihr Job: Navigieren durch die IPV.

Zuvor waren die Service Center für die IPV-Administration zuständig. Seit einem Jahr ist dies ein Arbeitsbereich der Direktion in Bern, und Sie beide haben die entsprechen-den Aufgabe übernommen. Wie war der Einstieg?Margrit�Marti�(MM): «Eigentlich wars in zweifacher Hinsicht ein doppelter Einstieg – wir sind beide seit dem 1. September 2010 bei Atupri, und die IPV ist vom ersten Arbeitstag an unser Arbeitsfeld ...»Helene�Streit� (HS): «... wobei auch diese Aufgabe zwei Seiten hat: Den Aufbau der Arbeitsgrundlagen und natürlich den eigentlichen Zweck, die Tagesroutine, die Abwicklung der IPV-Abläufe.»

Was war die Herausfor-derung beim Aufbau der Arbeitsgrundlagen?MM: «Zuerst die Schaffung einer klaren Übersicht über die kanto-nal verschiedenen Systeme – wie

gehen die Kantone bei den indivi-duellen Abklärungen vor, wohin gehen die Zahlungen, direkt an die Krankenkassen oder in Form von Zahlungen an die Versicherten, wo im voraus und wo rückwirkend, welche Pflichten haben die IPV-bezugsberechtigen Versicherten, welche Kontrollmechanismen gibt es und so weiter.»HS: «Es liegt auf der Hand, dass wir dies schrittweise, Kanton nach Kanton, von den Service Centern übernehmen. Zum jetzigen Zeit-punkt (das Interview wurde im Frühsommer 2011 geführt, Anm.d.R.) wickeln wir die IPV- Prozesse mit 17 Kantonen ab».

Die restlichen 9 Kantone stehen also noch an?HS: «In der gegenwärtigen Situati-on eigentlich nicht – es handelt sich um Kantone, welche die Prämien-verbilligung direkt an die Bezugsbe-rechtigten auszahlen oder bei den Steuern in Abzug bringen.»MM: «Was das Inkasso bei den Krankenkassen nicht unbedingt erleichtert».

Weshalb?MM: «Wer IPV bezieht, lebt in der Regel in bescheidenen finanziel-len Verhältnissen. Es ist also nicht garantiert, dass er das vom Kanton erhaltene Geld auch für die Kran-kenkassenprämie ausgibt».

Wer ist denn eigentlich IPV-bezugs-berechtigt?HS: «Ein Klischee-bild mag verlo-ckend sein, ist aber falsch. IPV-Begünstigte kom-men aus allen Schichten. Natür-lich sind viele alleinerziehende Mütter darunter, Arbeitslose, Asyl-bewerber ...»MM: «... doch die Bezeichnung ‚ S o z i a l f ä l l e ’ greift nicht: Ein grosser Teil der Bezüger sind Fami-lien mit geringem

Einkommen, Studenten – auch wenn sie aus wohlhabenden Famili-en stammen, Pensionierte, Geschie-dene. Oder einfach alle, die sich die Prämien für die Krankenversiche-rung nicht leisten können.»HS: «Bei Atupri sind dies rund 30’000 unserer Versicherten, nahezu ein Drittel davon aus dem Kanton Zürich.»

Gibt es häufig Missbrauch?MM: «Das lässt sich wohl nicht ver-meiden, und in einigen Kantonen lädt das System regelrecht dazu ein (siehe�auch�untenstehenden�Artikel�«Labyrinth�IPV»;�Anm.�d.�R.)».

Mit Umsicht und Übersicht

Was kann man dagegen tun?HS: «Zwei Massnahmen würden für eine einfachere und gerechtere Abwicklung sorgen: Erstens sollten vom Kanton bewilligte Prämien-gelder direkt an die Krankenkassen ausbezahlt werden. Das erspart die häufigen Inkassokosten. Und zwei-tens sollten die Prozesse landesweit vereinheitlicht werden.»

Ist es wirklich wichtig, dass die Kantone gleich vorgehen?HS: «Sicher. Stellen Sie sich nur den administrativen Aufwand bei einem Umzug in einen anderen Kanton vor: Alle Betroffenen – Versicherter,

Die�IPV-Spezialistinnen�Helene�Streit�und�Margrit�Marti,�hier�zusammen�mit�Reymond�Bührig,�dem�Leiter�der�Abteilung�Produkte�und�Pricing,�zu�welcher�auch�der�Arbeitsbereich�IPV�gehört�(lesen�Sie�auch�seinen�Beitrag�«Labyrinth�IPV»�weiter�unten).

Kanton und Krankenkasse – müs-sen sich in Bewertung, Abwicklung, Verrechnungsform und Terminen umstellen. Das entbehrt doch jeder rationellen Logik, oder?»

Politische Bestrebungen für eine Lösung sind im Gang.MM: «Ja, es tut sich was. Wir rechnen 2013 mit einer Harmonisierung».

Dann würden Sie aber die Koordination mit allen 26 Kantonen übernehmen.HS: «Dank der Harmonisierung aller-dings nur noch in einem einheitli-chen, d.h. übersichtlicheren und effizienteren Abwicklungsprozess.»MM: «Mit der positiven Nebenwir-kung, dass auch das Gesundheits-wesen als Ganzes finanziell ein wenig entlastet würde».

Sie sind nun seit einem knappen Jahr bei Atupri – wie erleben Sie das Unternehmen?MM: «Für mich stimmts bei Atup-ri total – in unserem kleinen Team, innerhalb der Abteilung Produkte und Pricing wie auch innerhalb der Direktion. Es gibt so etwas wie eine gute Energie im Haus.»HS: «Ich suchte und fand Dynamik in einer überblickbaren Firma mit einer guten Grundstimmung. Hin-zu kommt die Abwechslung – rege Kontakte mit den Service Centern, dem Finanzwesen, den Kantonen und Versicherten.»

Margrit Marti und Helene Streit, wir danken für das Gespräch.

Labyrinth «Individuelle Prämienverbilligung»

Serie «Aspekte im Gesundheitswesen»Diese Reihe widmet sich den Mechanismen und Fakten der Grundver-sicherung (Obl. Krankenpflegeversicherung OKP) und liefert Impulse zur Meinungsbildung. Der aktuelle Beitrag (und das Interview oben) bringt Informationen zur «IPV», der Individuellen Prämienverbilligung.

Um hier einen raschen Über-blick zu schaffen, hat Atupri alle Angaben übersichtlich und pro Kanton aufgelistet – zum Download auf atupri.ch (geben Sie im Suchfeld den Begriff Prä-mienverbilligung ein).

Reymond BührigLeiter Produkte und [email protected]

IPV – für UnterstützungsberechtigteFür nicht wenige Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen und bescheidenen Vermögensver-hältnissen – das könnten rund zehn Prozent sein – stellen die Gesund-heitskosten manchmal eine kaum überwindbare finanzielle Hürde dar. Um diesen Menschen dennoch den Grundversicherungsschutz zu gewährleisten, und um den Kran-kenkassen teure Inkasso kosten zu ersparen, erhalten die Betroffe-nen seitens des Wohnkantons eine finanzielle Unterstützung. Je nach

individueller Lage der Betroffenen können das die gesamten Prämien-kosten sein – paradoxerweise aber sogar mehr!

Die IPV ist zweifellos sinnvoll. Eigentlich. Denn grundsätzlich stimmt alles: Das System der Indi-viduellen Prämienverbilligung ent-springt einer solidarischen und sozialen Idee. Es richtet sich an Menschen in bescheidenen wirt-schaftlichen Verhältnissen und wird von den Krankenversicherern und den meisten Kantonen auch proak-tiv gehandhabt. Dennoch hat das System einige Mängel: Unnötige, administrativ teilweise sehr auf-wändige sowie systemisch beding-te. Vieles davon ist «hausgemacht» und typisch schweizerisch.

26 «Gärtli»Unglaublich, aber wahr: Jeder Kan-ton entwickelte für die Abwicklung der Individuellen Prämienverbil-ligung ein eigenes System! Das betrifft in der Praxis einen für Laien unübersichtlichen Mix aus allen erdenklichen Details: Die Wege und Grundlagen zur Errechnung, die Form der Auszahlung (an die Versi-cherten oder direkt an die Kassen, im voraus oder nachträglich ...) bis hin zu unterschiedlichsten und teilweise lückenhaften Kontrollsystemen.

Resultat: Fehler- und Missbrauchsquellen Echte Solidarität beginnt dort, wo sie gezielt, und nicht nach dem Giess-kannenprinzip angewendet wird. Bei der IPV wird in einigen Regio-nen allerdings sogar das Giesskan-nenprinzip übertroffen. Im Kanton Zürich etwa werden die Vergünsti-gungen anhand von Steuererklärun-gen errechnet, welche zum Teil drei oder gar vier Jahre alt sind! So erhal-ten beispielsweise ehemalige Stu-denten, welche mittlerweile ein bis

zwei Jahre in gut bezahlten Berufen tätig sind, weiterhin eine Prämien-vergünstigung. Stossend dabei sind zwei Dinge: Erstens sind Bezüger von zu viel bezahlten Prämienver-günstigungen nicht verpflichtet, diese zurück zu bezahlen (was den Missbrauch sogar fördert), und zwei-tens handelt es sich um Steuergelder, welche andernorts sinnvoller einge-setzt werden könnten.Ein weiteres Exempel sind Prämi-enverbilligungen, welche sogar die effektiven Prämienkosten über-steigen: In einem Innerschweizer Kanton können Versicherte die tiefste Prämienvariante (günstigs-tes Prämienmodell in Kombination mit der höchsten Franchise) wäh-len ... erhalten jedoch die Brutto-Prämienkosten direkt ausbezahlt. Die Differenz, welche jährlich einen respektablen vierstelligen Betrag ausmachen kann, könnte zwar im besten Fall zur Deckung allfälliger Kostenbeteiligungen zurückbehal-ten werden, in der Praxis bleibt dies allerdings reine Theorie.

Grosser Aufwand für die KassenDie Krankenkassen weisen die Politik seit längerem auf

Optimierungsmöglichkeiten hin. Eine wichtige Vereinheitlichung betrifft elf Kantone und wäre die Auszahlung der IPV an die Kran-kenkassen. Das würde sicherstellen, dass die Bezüger das Geld nicht für andere Zwecke als die Gesundheits-kosten ausgeben.

Eine entsprechende Harmonisierung ist zwar per 2012 vorgesehen, realis-tisch nach heutigem Stand der Dinge beurteilt wird sie jedoch wohl erst 2013 oder noch später stattfinden.

Bis dahin bleibt den Kassen weiter-hin eine grosser administrativer Aufwand, und die bezugsberech-tigten Menschen haben sich durch einen Verfahrensdschungel durch-zukämpfen.

Vielfalt als «Tagesroutine»

Die (meisten) Kantone mel-den der Krankenkasse pro IPV-Bezüger, wieviel sie ausrichten, das können jährlich zwischen 200 und etwa 3’000 Franken pro Bezugsberechtigten sein. Atupri macht bei der Prämi-enrechnung den entsprechen-den Abzug. Hinzu kommen Controlling und Informations-arbeit für Kantone und Versi-cherte sowie laufende Updates – Mutationen der kantonalen Beiträge, Adressen u.v.a.m.

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September 2011 Nr. 71 Literatur 8Atupriville

Im Atupriland, dort wo Gletschy wohnt

Bergtäler zu erkunden und Gipfel zu erklimmen, das lieben Barbara, Nico und Davide. Denn Bewegung in der Natur ist gesund und mega spannend! Da begegnen uns die interessantesten Zeitgenossen. Etwa der gfürchige aber völlig harmlose Gletschy, ein naher Verwandter des Himalaya-Yeti. Oder aus der Familie der Maulwürfe der Struppelwurf, auch Bergbohrer genannt. Doch meist sitzt er an der Sonne, weil er da besseres Licht zum Lesen hat. Nun aber zum Wettbewerb – guck Dir das Bild vom Wandertag genau an und finde die 6 gesuchten Sachen. Und wenn du im Jahr 2000 oder danach ge-boren bist, dann gewinnst Du, mit etwas Grips und Glück, einen der vielen tollen Preise!

Kinderwettbewerb Atupriville

So musst du es machen: Das Bild genau anschauen, und die auf dem Talon unten gesuchten sechs Sachen finden.

Und dann: Jetzt notierst du auf dem Wettbe-werbstalon, in welchem Feld das jeweils gesuch-te Ding ist. Dann schneidest du den Talon aus, klebst ihn auf eine Postkarte und schickst das Ganze an: Atupri Krankenkasse, «Atupriville», Zieglerstrasse 29, 3000 Bern 65.

Diese Preise können gewonnen werden: 1. Preis 1 RailAway Freizeitgutschein im Wert von CHF 100.–

2. Preis 4 Kinotickets im Wert von CHF 80.–

3. Preis 1 Brettspiel im Wert von CHF 30.–

4. – 77. Preis 74 × tolle Mitmach- Überraschungspreise

Kinderwettbewerb in der Ausgabe vom Juni 2011

Das sind unsere jungen Gewinnerinnen und Gewinner aus dem Wettbewerb in der letzten Ausgabe:

1. Preis RailAway Freizeitgutschein im Wert von CHF 100.– Melissa Fibbioli aus Rovereda GR, Jahrgang 2001

2. Preis 4 Kinotickets im Wert von CHF 80.– Celina Frutiger aus Ringgenberg BE, Jahrgang 2004

3. Preis 1 Brettspiel im Wert von CHF 30.– Loic Matthey aus Kaiseraugst AG, Jahrgang 2007

Meine Antworten

Feld (Kombination aus Buchstabe und Zahl, zum Beispiel B/4)

ist im Feld

ist im Feld

ist im Feld ist im Feld

ist im Feld ist im Feld

Wettbewerbstalon Einsenden bis 31. Oktober 2011

Vorname

Name

Strasse/Nr.

PLZ/Ort

Ich bin im Jahr geboren.

Für Kinder im Vorschulalter dürfen die Eltern beim Aus-füllen natürlich behilflich sein. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewin-nerinnen und Gewinner werden bis am 30. November schriftlich benachrichtigt. Die Gewinner der ersten drei Prei-se werden in den Atupri News veröffentlicht.

Atupriville im Internet:Du findest den Atupriville-Wettbewerb auch im Inter-net unter atupri.ch > Atupri > Kids Corner. NEU: Jetzt kannst du die Atupriland Bilder herunterladen und nach deinem Geschmack ausmalen. Viel Spass!

Impressum Atupri News Nr. 71/2011

Atupri NewsErscheint 4-mal jährlich, D, F, I17. JahrgangNachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung

AdressänderungenBitte an Ihr Service Center

RedaktionsadresseAtupri KrankenkasseKommunikationZieglerstrasse 293000 Bern [email protected]

RedaktionsleitungJürg Inäbnit, André Zangger

ÜbersetzungRolf Lüthi AG3000 Bern 7

Grafik und PrePressFruitcake W & P AG Bollstrasse 61, Postfach 7773076 [email protected]

DruckVogt-Schild Druck AGGutenbergstrasse 1, 4552 Derendingenwww.vsdruck.ch

Fotosfruitcake.ch, Micha Riechsteiner, Stefan Marthaler, Giorgio Balmelli und div. zVg.

CartoonBruno Fauser, Bern, www.fauser.ch

Internet: Die Online-Ausgabe der Atupri News ist abrufbar unter www.atupri.ch > Atupri > Publikationen

100 Jahre Atupri – die Dok

Atupri präsentiert in ihrer Jubiläumsschrift ihre Wurzeln, die Grundsteine der «Kranken- und Hülfskasse der ständigen Arbeiter der schweizeri-schen Bundesbahnen» im Umfeld der Sozialwer-ke und politischen Entwicklungen, Interessantes

aus der Welt des öffentlichen Verkehrs, die Wege zu den Kranken- und Unfallversicherungs gesetzen KUVG und KVG, sowie den Übergang von der SBB-Betriebskasse zum für alle offenen Unternehmen Atupri.Chronik 100 Jahre Atupri, in sieben Kapiteln und vielen Querver-weisen, be bildert. Erhältlich so lange Vorrat.

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Atupri begeht einen neuen Weg. Mit einem Comic aus der virtuosen Feder des Cartoonisten Bruno Fauser wird in humorvoller Art und zum Teil bewusst überspitzt aufgezeigt, welche Verhaltensmuster von welchen Betei-ligten zu den bekannten Auswirkungen und Kosten führen.

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Mit dem Atupri Adventskalender! Denn, bald ist Weihnachten und damit Showtime für Samichlaus & Co. Unser Hauscartoonist Bruno Fauser stimmt uns mit Humor und spitzer Feder auf die Feste und Feiern ein.

Ein Adventskalender verkürzt Gross und Klein die Zeit bis Heiligabend. Hinter jedem Fenster verbirgt sich eine witzige Überraschung. Gönnen Sie sich oder einer lieben Bekanntschaft das Vergnügen, und bestellen Sie noch heute ein Exemplar des Atupri Adventskalenders – natürlich kostenlos.

Der Versand erfolgt im November 2011.

Einstimmen auf Weihnachten!

Bestellen Sie die gewünschten Publikationen unter atupri.ch > Atupri > Bestellformular, per Mail an [email protected] oder mit dem Bestellcoupon.