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NEUES AUS DER WELT DES FUNDRAISINGS Ausgabe 2, Juni 2011, G 52195 THEMA Stifterinnen – mit Herzblut und Know-how THEMA Fundraising2.0 – un- terwegs zum Multi- Channel-Fundraising TITELTHEMA Deutschlandstipendi- um – ein Baum, der blüht und Früchte trägt THEMA Jörg Fester – der neue Geschäftsführer des Deutschen Fundraising Verbandes Ein Baum, der blüht und Früchte trägt

Auf der Reise zum Multichannel Fundraising

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Alexa Gröner im Gespräch über innovative Fundraising Modelle.

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Ein Baum, der blüht und Früchte trägt

Auf der Reise zum Multi-Channel-FundraisingAlexa Gröner im Gespräch

sing2.0 Netzwerk entstanden. Organisationen, Fundrai-

ser und Online-Experten finden sich, um die Chancen

auszuloten. Der Fokus von fundraising2.0 liegt im Wis-

senstransfer und in der Vernetzung von Fundraisern

mit On- und Offline-Angeboten. Wir haben eine per-

fekte Verbindung von On- und Offline-Kommunikation

für das fundraising2.0 Netzwerk geschaffen. Mir ist

wichtig, dass fundraising2.0 im Dialog mit den Fund-

raisern und Organisationen gewachsen ist und sich im

Prozess gemeinsam weiterentwickelt – von Fundraisern

für Fundraiser.

FUNDIERT: Begonnen hat alles mit dem fundraising2.0

CAMP in Berlin. Heute machen Sie fundraising2.0

CAMPING in Essen, München und Frankfurt. Was ist

der Unterschied?

Gröner: Generell gilt: Ein BarCamp ist Web 2.0 zum

Anfassen. Das CAMPING ist die Lokalisierung, die

kleine Schwester des CAMPS. Es kamen deutschland-

weite Anfragen nach dem CAMP und so „machen wir

CAMPING“ in Essen, Frankfurt und München. Dazu

kommen noch Inhouse-CAMPINGs, die von Bildungs-

einrichtungen oder Initiativen in Kooperation mit uns

angeboten werden. Wir möchten on- und offline nah

an den Fundraisern, den Organisationen und dem

fundraising2.0 Netzwerk sein. Das CAMP in Berlin

FUNDIERT: Was ist fundraising2.0? Ist das eine Agentur,

eine Initiative? Was muss man sich darunter vorstellen?

Alexa Gröner: Als Internet-Pionierin (ich bin seit 1993

online) wunderte ich mich schon während der Ausbildung

an der Fundraising Akademie 2009, dass Online-Fundrai-

sing kaum vorkam. Da mittlerweile rund 70 Prozent aller

Deutschen online sind, finde ich das Thema sehr relevant

für gemeinnützige Organisationen.

Es wird online gekauft, die Online-Werbung (Suchwort-,

Bannermarketing etc.) hat in den letzten zwei Jahren um

55 Prozent zugenommen (BVBW, Online-Report 2011), das

Internet hat 2010 die Zeitungen als Werbemedium knapp

überholt und ist das zweitstärkste Werbemedium nach

dem TV. Sind das Zahlen eines irrelevanten Mediums?

Spricht das nicht deutlich dafür, dass Organisationen sich

hier ebenfalls professionell positionieren sollten, um ihre

Projekte zu finanzieren, ihre Spender zu binden und Un-

terstützer aufzubauen? Organisationen und Fundraiser, die

sich für innovatives, dialogorientiertes Fundraising – also

fundraising2.0 – interessieren: Wo seid ihr? So habe ich

im Januar 2010 das erste fundraising2.0 CAMP in Berlin

veranstaltet, es kamen 150 Fundraiser und Social-Media-

Experten! Im Januar 2011 fand das zweite fundraising2.0

CAMP statt – die Besucherzahl haben wir verdoppelt und

veranstalten fundraising2.0 CAMPING in Essen, Frankfurt

und München. Daraus ist das stetig wachsende fundrai-

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ist zu einer Marke geworden und wird entsprechend

weiter aufgebaut.

FUNDIERT: An wen richtet sich fundraising2.0? Wer

ist Ihre Zielgruppe?

Gröner: fundraising2.0 interessiert die Organisationen,

Fundraiserinnen und Fundraiser, die bereit sind, über

den Tellerrand zu gucken, und die professionelles und

praxisorientiertes Online-Fundraising-Know-how nut-

zen. „Wake up and smell the coffee“ oder „Es gibt ein

Leben nach dem Mailing ; )“ sind Vortrags-Themen,

die sagen es eigentlich schon.

FUNDIERT: Online-Fundraising ist zwar in aller Mun-

de. Dennoch machen die Organisationen ihr Geld mit

den klassischen Fundraising-Instrumenten. Wie geht

das zusammen?

Gröner: Online-Fundraising ist auch nicht nur Social

Media und was meint Social Media? Meistens doch

wohl Facebook und Twitter. Online-Fundraising ist

weitaus facettenreicher, meint E-Mailing, Newsletter,

SEO, Facebook und Twitter, das Monitoring dieser Me-

dien und natürlich als Kommunikations-Zentrale die

Website der Organisation. Ergänzend dazu kommen

die Tools wie das Spendenformular, Spendenwidgets

und Spendenplattformen. Diese Medienvielfalt zeigt,

dass Online-Fundraising nichts für Praktikanten ist und

ernst genommen werden sollte. Ich empfehle, bald-

möglichst und konzeptionell gut aufgestellt zu starten,

das Spendenvolumen wird nicht größer und online gut

aufgestellte Organisationen haben aktuell im Online-

Spendenvolumen die Nase weit vorne, siehe z. B. die

altruja-Online-Fundraising-Studie.

Online-Fundraising ist eine Kombination aus verschie-

denen effektiven Online-Medien, die in Kombination

mit Print-Medien und Events mächtige Spenden- und

Spenderbindungs-Werkzeuge sind. Aktuelle und über-

zeugende Studien und Zahlen dazu gibt es auf fundrai-

sing20.de.

FUNDIERT: Wo geht die Reise hin beim Online-Fundrai-

sing?

Gröner: Für mich geht die Reise zu einem Multi-Channel-

Fundraising. Verschiedene Spender- und Unterstützer-

Zielgruppen werden über verschiedene On- und Offline-

Medien angesprochen und dialogisch begleitet. Organi-

sationen brauchen sehr viel Professionalität für diesen

zukunftsweisenden und erfolgreichen Weg. Machen Sie

die Augen zu und stellen Sie sich Fundraising 2015 vor –

was sehen Sie? Mailings? Vielen Dank!

UMA

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Alexa Gröner ist Fundraiserin, Initiatorin und Geschäftsführerin von fundraising2.0.