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Wann ist welcher Master sinnvoll? go abi.de Branchenreport Pflege und Therapie Was macht eigentlich ein Bioniker? dein weg in studium und beruf März 2013 | 37. Jahrgang | Heft 1 Auf Goethes Spuren: Berufe rund ums Schreiben

Auf Goethes Spuren: Berufe rund ums Schreiben - abi.de · dein weg in studium und beruf März 2013 | 37. Jahrgang | Heft 1 ... ums Schreiben. editorial w erd’ ich zum Augenblicke

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Wann ist welcher Master sinnvoll?

goabi.de

Branchenreport Pflege und Therapie

Was macht eigentlich ein Bioniker?

dein weg in studium und beruf März 2013 | 37. Jahrgang | Heft 1

Auf Goethes Spuren:

Berufe rund ums Schreiben

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e d i t o r i a l

w erd’ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“, sagt Faust zu Mephisto­pheles. Mit der berühmten Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe befasst sich wohl jeder Gymnasiast einmal im

Deutschunterricht. Ihr Verfasser gehört bis heute zu den bedeutendsten und bekanntesten deutschen Dichtern. Und Zeilen wie „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!“ oder „Das also war des Pudels Kern!“ sind zu geflügelten Worten geworden, die wir nach wie vor in unserer Alltagssprache verwenden. Goethe hat wie kaum ein anderer die Schriftsteller­Generationen nach ihm geprägt und sicherlich in vielen die Leidenschaft zum Lesen und auch zum Schreiben geweckt.

Natürlich kann nicht jeder, der gerne schreibt, ein Goethe werden geschweige denn berühmt und bestenfalls noch reich! Jedoch gibt es für leidenschaftliche Texter eine ganze Menge anderer Möglichkeiten, ihr Talent beruflich auszuleben – beispielsweise als Journalist, Redenschreiber, Presse­sprecher, PR­Mitarbeiter, Drehbuch­ oder Multimedia­Autor. In dieser Ausgabe präsentieren wir dir die große Vielfalt an Berufen rund ums Schreiben. Wir erklären, warum eine professionelle Ausbildung von Vorteil ist, und zeigen dir außerdem, welche Rolle „Schreibkompetenz“ generell im Arbeitsalltag spielt.

Außerdem erfährst du in dieser Ausgabe, wann ein Masterstudium Pflicht und wann sinnvoll ist, wie die Arbeitsmarktchancen im Bereich Pflege und Therapie aussehen und was eigentlich ein Bioniker macht.

Viel Spaß beim lesen wünscht dir die abi>> redaktion

Liebe Leserin, lieber Leser,

i m f o k u S

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Die richtigen Worte finDenOb Journalist, Drehbuch­Autor oder PR­Berater: Wer beruflich „etwas mit Schreiben“ machen möchte, hat viele Möglichkeiten. ............................ 10

goabi.de

S t u d i u m

Master – ja oder nein? Obwohl der Bachelorabschluss als berufs ­ quali fizie rend gilt, ist es in einigen Fällen ratsam, den Master draufzusatteln. .................................... 6

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ausbildung I studium I beruf I arbeitswelt I fun & facts

STUDIUM

master – ja oder nein? Der Bachelor gilt als berufsqualifizieren­der Abschluss. Dennoch ist in einigen Fächern ein Master sinnvoll – oder sogar ein Muss. ....................................6

darf’s noch ein master sein? Master in Vollzeit oder berufsbeglei­tend, konsekutiv, im Ausland oder dual: abi>> gibt einen Überblick. ..................8

IM FOKUS

die richtigen Worte findenOb Drehbuchautor oder PR­Berater: Wer seine Leidenschaft für das Schrei­ben zum Beruf machen möchte, hat viele Möglichkeiten. ...........................10

mit Schreiben Geld verdienen: Wo liegen Chancen?Journalismus, Verlagswesen, PR: abi>> erläutert, in welchem Bereich es derzeit Arbeitsplätze gibt. .............................15

„Gute Journalisten bieten Verlässlichkeit“Interview mit Hendrik Zörner vom Deut­schen Journalisten­Verband (DJV) ......16

Schreiben als generelle kompetenzOb in Bewerbungen, E­Mails oder Ge­schäftsbriefen – auch im Alltag wird viel geschrieben. .......................................17

Spannende lektüre für die abi>> JuryDas Magazin „mittelpunkt“ aus Mönchengladbach gewinnt den abi>> Schülerzeitungswettbewerb 2012. .....18

Video-Chat mit „mittelpunkt“abi>> chattet mit der Gewinner­redaktion des diesjährigen Schüler­zeitungswettbewerbs über den Redaktionsalltag und berufliche Zukunftspläne. ...................................19

das Zusammenspiel von text, Grafik und interaktiven elementenKristin Gramowski arbeitet als freiberufliche Multimedia­Autorin und erstellt interaktive Lernmaterialien. .................................20

Vom kaufmann zum redakteurThorsten Breitkopf ist gelernter Bank­kaufmann und hat BWL studiert. Jetzt ist er Wirtschaftsredakteur bei einer Zeitung. .....................................22

WAS MAcHT EIN … ?

Von der Natur lernenBioniker Markus Hollermann schaut sich clevere Problemlösungen von Pflanzen und Tieren ab. ....................23

ARBEITSMARKT

Wachstumsbranche im WandelAlternde Gesellschaft: Im Bereich Pflege und Therapie werden gut ausgebildete Fachkräfte händeringend gesucht. .............................................24

Nah am menschenSophie Heimrod studiert Ergo therapie an der Alice Salomon Hochschule (ASH) in Berlin. .............................................26

WEITERE RUBRIKEN

editorial ...............................................2News ....................................................4impressum ........................................27Vorschau, fun ..................................28

S C H Ü l e r Z e i t u N G S W e t t B e W e r B

Video­chat mit „mittelpunkt“And the winner is ... : Die Preisverleihung für den abi>> Schülerzeitungswettbewerb 2012 fand virtuell via Video­chat statt. ................................. 19

W a S m a C H t e i N … ?

Von der Natur lernenAls Bioniker überträgt Markus Hollermann Lösungen aus der Natur auf Probleme des Alltags. ........................................................23

abi.dei N H a lt

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N e u e H o c h s c h u l e

Weinbau in Geisenheim studieren

Die neu gegründete Hochschule Geisenheim bietet Bachelor- und

Masterstudiengänge aus den Bereichen Wein- und Gartenbau sowie Getränketechnologie an.

Seit dem 1. Januar 2013 existiert die Hochschule Geisenheim. Sie geht aus einem Zusammenschluss der Forschungsanstalt Geisenheim und dem Fachbereich Geisenheim der Hochschule RheinMain hervor und liegt zwischen Wiesbaden und Bad Kreuznach. Das Studienangebot besteht derzeit aus fünf Bachelor- und sechs Masterstudiengängen, die überwiegend in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt werden. Angeboten werden Fächer wie „Weinbau und Oenologie“, „Internationale Wein-wirtschaft“ oder Getränketechnologie.

Studierende des Fachbereichs Wein-bau und Getränketechnologie haben zudem die Möglichkeit, in Zusammenar-beit mit den italienischen Universitäten Udine und Trento mit einem Doppelab-schluss abzuschließen.

Bewerbungen für die Studiengänge an der Hochschule Geisenheim sind bis zum 8. März 2013 möglich.

>>mehr infos: www.hs-geisenheim.de

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N e w s news

A u s b i l d u n g s m a r k t

Mehr Ausbildungs-stellen als Bewerber

Laut einer kürzlich von der Bundes-agentur für Arbeit veröffentlichten

Studie sieht es auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland

grundsätzlich positiv aus.

Für den Zeitraum Oktober 2011 bis Sep-tember 2012 wurden den Agenturen für Arbeit und Jobcentern insgesamt knapp 518.000 Ausbildungsstellen gemeldet. Gründe für das große Ausbildungsangebot sind vor allem die stabile konjunkturelle Lage sowie das Interesse der Betriebe, ihre Fachkräfte selbst auszubilden. Außerdem werden Ausbildungsstellen früher gemel-det, sodass Betriebe mehr Zeit haben, geeignetes Personal zu finden.

Im Bewerbungszeitraum haben sich insgesamt 559.900 Bewerber bei den Ausbildungsvermittlungen gemeldet. Dies entspricht einem Plus von 16.800 Bewerbern im Vergleich zum Vorjahr. Ein Grund für den Anstieg an Bewerbern sind die doppelten Abiturjahrgänge.

Allerdings blieben auch einige Ausbil-dungsstellen unbesetzt. Dies liegt vor allem an fehlenden Qualifikationen von Bewerbern und regionalen Unterschie-den. Generell übersteigt die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen (33.300) die Zahl der unversorgten Bewerber (15.700) um knapp 17.600.

>>mehr infos: www.arbeitsagentur.de

F i n a n z i e r u n g

Mit Spenden und Sponsoring

ins AuslandDu willst unbedingt einen

Freiwilligendienst im Ausland absolvieren, hast aber

keine Ahnung, wie du das finanzieren sollst?

Ein kostenloser Ratgeber von Projects Abroad schafft Abhilfe und gibt jede Menge Tipps, damit dein Dienst nicht am Geld scheitert.

So ein Freiwilligendienst kann nämlich ganz schön teuer werden. Viele Organi-sationen übernehmen nicht die Kosten für Visum, Flug, Impfungen, Versiche-rung oder Verpflegung. Der Freiwillige selbst muss sich darum kümmern. Damit das auch gelingt, gibt Projects Abroad in seinem Ratgeber nützliche Tipps, wie man durch Sparen, Nebenjobs, Benefiz-Veranstaltungen oder mithilfe von Spon-soren an genug Geld kommt, um die wertvolle Freiwilligenzeit zu finanzieren.

Neben diesen Anregungen und Ideen erzählen ehemalige Freiwillige, wie sie sich ihren Dienst leisten konnten, was sie dafür getan haben und was es ge-bracht hat. Der sogenannte „Fundraising Guide“ steht kostenlos auf der Seite von Projects Abroad zum Download bereit.

>>mehr infos: www.projects-abroad.de/preise/ finanzielle-unterstutzung

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B e r u f s - u n d s t u d i e n m e s s e n

Einstieg für Schüler und StudierendeBereits seit 2001 finden jährlich in ganz Deutschland Berufs- und Studienmessen des Veranstalters Einstieg statt. Im Jahr 2013 kommen nun auch die Messen „Berufe live“ und „mastermap“ hinzu.

Bei den Einstieg-Messen können Studien- und Ausbildungsinteressierte Informationen über ihre jeweils an-gestrebten Ziele bekommen. Bei den verschiedenen Veranstaltungen, die über ganz Deutschland verteilt sind, erwarten die Besucher beispielsweise Lehrstellenbörsen, Workshops und Einzelcoachings. Aussteller aus der jeweiligen Region stellen etwa ihr Stu-dien- oder Ausbildungsangebot vor, er-klären Berufsbilder oder umreißen ihre jeweiligen Branchen. Zudem gibt es bei den Messen Tipps für die Bewerbung.

Messetermine 2013:8. und 9. März: Niederrhein (Berufe live)6. April: Bielefeld (Einstieg) 23. April: Hamburg (mastermap)26. und 27. April: Frankfurt (Einstieg) 30. April: München (mastermap)3. und 4. Mai: Karlsruhe (Einstieg) 28. Mai: Berlin (mastermap)20. und 21. September: Dortmund (Einstieg)11. und 12. Oktober: München (Einstieg)29. Oktober: Dortmund (mastermap)30. Oktober: Köln (mastermap) 8. und 9. November: Köln (Berufe live)15. und 16. November: Berlin (Einstieg)

>>mehr infos: www.einstieg.com

N a c h w u c h s f ö r d e r u n g

Nationales MINT-Forum gegründet23 überregional tätige Organisationen haben sich zum Nationalen MINT-Forum zusammengeschlossen. Eines der Ziele ist, Kinder und Jugendliche früh mit Technik vertraut zu machen.Das nationale MINT-Forum wurde von verschiedenen Stiftungen, Wissenschafts-einrichtungen, Fachverbänden, Hochschulallianzen und weiteren Initiativen ge-gründet. Das Forum möchte erreichen, dass sich die MINT-Bereiche (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wie ein roter Faden durch die Bil-dungsbiografie ziehen. Das beginnt bei der frühkindlichen Bildung und reicht über die schulische und außerschulische, die berufliche und akademische Bildung bis hin zur Weiterbildung. Auch sollen die vielfältigen Aktivitäten der MINT-Initiativen, die es deutschlandweit gibt, stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gelangen.Andere Ziele sind beispielsweise die Förderung der Kompetenzen und Interessen des MINT-Nachwuchses, die Internationalisierung der Bewegung und die Lehrer-aus- und -weiterbildung in den MINT-Fächern.

Das Nationale MINT-Forum wurde auf Initiative von acatech, der Deutschen Aka-demie der Technikwissenschaften, und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ ge-gründet. Weitere Mitglieder sind beispielsweise der Verein Deutscher Ingenieure, die Robert Bosch Stiftung und die Siemens Stiftung.

>>mehr infos: www.mintzukunftschaffen.de

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W a n n i s t w e l c h e r m a s t e r s i n n v o l l ?

Master – ja oder nein?Nach dem Bachelor aufhören oder weitermachen? Der Abschluss gilt als

berufsqualifizierend. Dennoch ist ein Master in einigen Fächern besonders sinnvoll –

bei bestimmten beruflichen Zielen sogar ein Muss.

s usan Säumel hat sich nach ihrem Zwei-Fach-Bachelor in Soziologie und Politik an der Uni-versität Halle entschlossen, ein Masterstudium in Soziologie anzuhängen, das sie ebenfalls in Halle absolviert. Als Schwerpunkte hat sie

„Generation, Lebenslauf, Sozialstruktur“ gewählt. Die Studieren-de beschäftigt sich mit dem demografischen Wandel, aber auch mit der Frage, wie die zunehmende Wechselhaftigkeit in der Er-werbsbiografie von Menschen bewältigt werden kann. „Gereizt hat mich, dass die Inhalte stark auf aktuelle gesellschaftliche Themen ausgerichtet sind“, sagt die 25-Jährige. Nach Abschluss ihrer Masterarbeit absolviert sie ein halbjähriges Praktikum in der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Regio-naldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. „Mein Berufsziel ist es, in der Öffentlichkeitsarbeit einer Institution zu arbeiten, die sich mit sozialpolitischen Fragen be-fasst“, beschreibt sie ihre Zukunftspläne.

Voraussetzung für die PromotionNeben fachlichem Interesse kann es für ein Masterstudium auch noch andere Gründe geben. „Ein Masterstudium ist ge-nerell für alle sinnvoll, die später im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten möchten oder eine Promotion anstreben. Daher ist der Master für Studierende der naturwissenschaft-lichen Fächer auch praktisch ein Muss“, erklärt Wolf-Helmut Simmerling, Berater für akademische Berufe an der Arbeitsagen-tur Mannheim. Zudem gäbe es Berufe, die ein Masterstudium zwingend notwendig machten. „Dies gilt etwa für alle, die sich im gestuften Studienmodell auf die Tätigkeit als Lehrer vorberei-ten. Für Psychologen ist derzeit zwar noch nicht abschließend geregelt, ob sie stets einen Master für den Zugang zur Weiter-bildung in einem anerkannten Therapieverfahren benötigen, damit sie mit Kassenzulassung als Psychotherapeuten tätig sein können, dies ist aber wohl eher eine Frage der Zeit. Und Architekten können sich nur dann selbstständig machen, wenn sie ein mindestens vierjähriges Studium absolviert haben – im Regelfall Bachelor plus Master, allerdings gibt es auch

achtsemestrige Bachelorstudiengänge. Ansonsten haben sie nur die Möglichkeit, als Angestellte in einem Architekturbüro zu arbeiten.“

Unterschiedliche ZulassungsbedingungenFür die Bewerbung für ein Masterprogramm setzen viele Hochschulen einen sogenannten qualifizierten Bachelorab-schluss voraus, also beispielsweise eine Bachelornote, die besser ist als 2,5. „Grundsätzlich kann jedes Bundesland eigene Zulassungsbedingungen festlegen und den Hochschulen die Möglichkeit einräumen, unterschiedliche Kriterien zu be-rücksichtigen“, erklärt Stefanie Busch, Referatsleiterin bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). „Einige Hochschulen be-rücksichtigen aufgrund dieser Vorgaben nur die Bachelornote, andere wiederum noch weitere Kriterien wie etwa Praktika oder eine vorangegangene Berufsausbildung.“ Wie viele Bachelorab-solventen die Chance auf einen Platz in einem Masterprogramm haben, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. „Ei-nige Länder gehen wohl davon aus, dass nur etwa die Hälfte der Bachelor-Studierenden in den Master wechseln. Andere scheinen mit höheren Übergangsquoten zu planen. Wie sich die Nachfrage in der Zukunft entwickeln wird, ist jedoch schwer absehbar“, sagt Stefanie Busch. Einen Überblick über das An-gebot an Masterstudiengängen bieten studienwahl.de und der Hochschulkompass der HRK. In letztgenannter Datenbank sind derzeit bundesweit rund 4.700 konsekutive Masterstu-diengänge verzeichnet, lediglich rund 1.700 davon sind zulas-sungsbeschränkt (Stand: Januar 2013). „Der große Umfang an zulassungsfreien Programmen zeigt, dass es auf das gesamte Bundesgebiet bezogen bisher keinen relevanten Bewerberüber-hang gibt“, erklärt Stefanie Busch. Allerdings sei nicht garantiert, dass man den Master in jedem Fall an der gleichen Hochschule wie den Bachelor absolvieren könne. „Die Masterstudienplätze sind an einigen Studienorten in bestimmten Fächern in der Tat so gefragt, dass nicht alle Bewerber zum Zuge kommen. Es ist aber durchaus möglich, andernorts einen zulassungsfreien Stu-dienplatz für ein Fach zu bekommen, das an einer besonders

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begehrten Hochschule zulassungsbeschränkt ist.“ Bei der Be-werbung für einen Masterstudiengang sollte in jedem Fall da-rauf geachtet werden, dass der Anbieter eine staatliche oder staatlich anerkannte Hochschule ist, damit es später nicht zu Problemen bei der Anerkennung des Abschlusses kommt. Inte-ressiert man sich für eine Hochschule im Ausland, ist es wichtig zu prüfen, ob diese auch in Deutschland als solche anerkannt ist. Aufschluss darüber gibt die Datenbank anabin der Kultus-ministerkonferenz.

In den Naturwissenschaften ein MussDass immer wieder die Auffassung verbreitet wurde, der Ba-chelor reiche für einen erfolgreichen Berufseintritt allein nicht aus, ist auch der HRK bekannt. „Wir haben immer dafür plä-diert, den Bachelor als berufsbefähigenden Abschluss anzuer-kennen. Diverse Studien belegen, dass er – zum Beispiel nach einem Studium in BWL – zu erfolgreichen Karrieren führen kann. Auch die Gehälter der Bachelors gleichen sich häufig denen der Masterabsolventen an, wenn jemand leistungsstark ist. Um jedoch zum Beispiel ein vollwertiger Chemiker zu wer-den, der in einer Forschungsabteilung arbeiten kann, braucht es auch zukünftig einen Master, möglicherweise sogar die Pro-motion“, so Stefanie Busch.

Die TU9-Allianz, ein Verband von neun führenden Technischen Universitäten in Deutschland, hält erklärtermaßen den Master für den Regelabschluss in den Ingenieur- und Naturwissenschaf-ten. „Bachelor- und Masterstudium zusammen entsprechen dem früheren Qualifikationsprofil der Diplomstudiengänge. Dass jemand an einer TU9 sein Ingenieurstudium mit dem Bache-lorabschluss beendet, ist eher die Ausnahme, die überwiegende Mehrheit verfolgt das Ziel Master. Wir raten immer dazu, vor der Wahl des Studienfachs und der Universität genau abzuwägen, ob beides zu einem passt, und dann konsequent das Ingenieur-studium bis zum Masterabschluss zu verfolgen. Wer merkt, dass das wissenschaftliche Interesse weitergeht, kann danach auch noch promovieren“, sagt Venio Piero Quinque, Geschäftsführer der TU9 German Institutes of Technology.

Mehr Masterabschlüsse an UniversitätenLaut der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln und dem HIS-Institut für Hochschulforschung 2011 veröffent-lichten Studie „Mit dem Bachelor in den Beruf“ gibt es deut-liche Unterschiede je nach Hochschulart, was den Übergang in ein Masterprogramm betrifft. Immerhin 82 Prozent der Ba-chelorstudierenden an Universitäten planen einen zweiten Stu-dienabschluss, den 70 Prozent davon gleich an den Bachelor anschließen wollen. Etwas anders sieht es bei den Fachhoch-schulen aus: Dort streben nur 55 Prozent der Bachelorstudie-renden einen Master an, 21 Prozent darunter planen ihn zu einem späteren Zeitpunkt. Auch bezogen auf die Studienfächer gibt es Unterschiede: Besonders stark ausgeprägt sind die Am-bitionen für ein weiteres Studium bei Studierenden der Fächer-gruppen Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften mit 91 Prozent. Dieser Anteil liegt in den Ingenieurwissenschaften bei Studierenden an Universitäten sogar noch etwas höher, nämlich bei 92 Prozent. Nicht selten zufrieden mit einem Ba-chelorabschluss sind der Studie zufolge vor allem Studierende der Wirtschafts- und Agrar-/Ernährungswissenschaften an Fachhochschulen: Jeweils über 20 Prozent planen kein weite-res Studium (Durchschnitt an FHs: 16 Prozent).

Nach Ansicht von Stefanie Busch lassen sich diese Unter-schiede teilweise auf die unterschiedlichen Hochschulstruk-turen zurückführen: „Fachhochschulen sind im Unterschied zur Universität meist praxisorientierter ausgerichtet. Häufig besteht eine Verknüpfung mit der regionalen Wirtschaft, was den Übergang in den Beruf leichter macht“, so die HRK-Refe-rentin. Ihrer Einschätzung nach könnten auch konjunkturelle Entwicklungen Bewegung in diesen Trend bringen: „Verändert sich die gesamtwirtschaftliche Lage in einer Weise, dass sich die Arbeitsmarktchancen etwa für Betriebswirte verbessern beziehungsweise verschlechtern, könnten sich viele Absolven-ten künftig entschließen, je nach Situation direkt nach dem Bachelorstudium in den Beruf zu gehen oder sogleich ein Mas-terstudium anzuschließen.“<<

Genug studiert: Unter den Bachelorstudierenden an Fachhoch-schulen strebt – anders als an Unis – nur gut die Hälfte anschließend einen Master an.

Eine Frage des Fachs: In den Ingenieur- und Naturwissen-schaften wird den Studierenden meist der Masterabschluss empfohlen.

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„Jemand, der im soziologiestudium

merkt, dass er sich besonders für das

thema staatskunde interessiert, hat die Chance, ein

entsprechendes masterstudium anzuschließen.“

e in konsekutives Masterstudium schließt direkt an den Bachelor an. „In der Regel braucht man für beide Studienabschlüsse insgesamt fünf Jahre“, erklärt

Wolf-Helmut Simmerling, Berater für akademi-sche Berufe bei der Arbeitsagentur Mannheim. Während konsekutive Angebote das vorangegan-gene Bachelorstudium vertiefen, kann mit einem Weiterbildungsmaster das Qualifikationsprofil erweitert oder ein neues Studiengebiet vertieft erschlossen werden. „Jemand, der im Soziologie-studium merkt, dass er sich besonders für das Thema Staatskunde interessiert, hat die Chance, ein entsprechendes Masterstudium anzuschlie-ßen“, weiß der Berater.

Berufsbegleitend zum MasterMöglich ist der Erwerb des Masters auch in einem dualen Studium. „Häufig regen die Betriebe die Absolventen an, sich auf ein bestimmtes Gebiet zu spezialisieren, je nachdem, wo im Unternehmen Personalbedarf besteht. Das kann zum Beispiel ‚Finanzen und Steuern‘ nach einem BWL-Studium sein.“ Weiterbildende Masterstudien gänge setzen in der Regel berufspraktische Erfahrungen von

mindestens einem Jahr voraus. Neben Vollzeit-studiengängen kann der Master auch berufsbe-gleitend absolviert werden – als Fernstudium, in Form von Abendunterricht, in Blockveranstal-tungen, als Studium am Wochenende oder mit integrierten Fernstudienphasen. „Diese Formen erfordern viel Disziplin und Durchhaltewillen, besonders wenn schon eine Familie da ist“, gibt Wolf-Helmut Simmerling zu bedenken. Zudem sind sie oft mit hohen Kosten verbunden.

Master im Ausland?Auch ein Master im Ausland ist möglich. „Als Vor-bereitung für Berufsbereiche, die hohe kulturel-le Kompetenz, fundierte Sprachkenntnisse oder internationale Zusammenarbeit notwendig ma-chen, bietet sich ein integriertes Auslandssemes-ter oder -jahr während des Masterstudiums an“, sagt der Berater. Zur Finanzierung von Studienzei-ten im Ausland gibt es verschiedene Möglichkei-ten. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet beispielsweise Jahresstipendien an. Voraussetzung für alle Arten von Stipendien sind gute Studienleistungen. „Es gibt verschiedene klassische DAAD-Stipendien. Welches Programm für welches Land infrage kommt, kann in unserer

W e g e z u m m a s t e r a b s c h l u s s

Darf’s noch ein Master sein? Ob in Vollzeit oder berufsbegleitend, konsekutiv oder als Weiterbildungsstudium, im Ausland

oder dual – viele Wege führen zum Masterabschluss. abi>> gibt einen Überblick.

Häufig ist der Master auch eine gute Gelegenheit, um ein Semester oder ein ganzes Studienjahr im Ausland zu verbringen.

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Datenbank abgerufen werden“, erklärt Nina Sal-den, Leiterin des DAAD-Büros in Brüssel. „Die Be-werbung sollte in der Regel mindestens ein Jahr vor dem geplanten Auslandsaufenthalt erfolgen.“ (Hier auf das TW „Studienfinanzierung“ verlinken).

Angebot und Nachfrage Eine Alternative kann ein Erasmus-Stipendium sein. Dabei handelt es sich um einen Mobilitäts-zuschuss. Die Stipendien werden maximal für ein Jahr für Studienaufenthalte ausschließlich im europäischen Ausland vergeben. Bewerben kann man sich an der eigenen Hochschule. „Wie gut die Chancen sind, hängt von Angebot und Nach-frage ab: Gibt es viele Bewerber, sinken die Chan-cen, interessieren sich wenige Kommilitonen für das gewählte Land, sind die Chancen größer“, so die DAAD-Expertin.

Eine weitere Variante, während des Masters ins Ausland zu gehen, stellen Erasmus-Mundus-Studiengänge dar. Besonderheit: Sie werden von mindestens drei europäischen Hochschulen aus drei europäischen Ländern gemeinsam angebo-ten. Alle Studiengänge umfassen mindestens zwei verpflichtende Studienaufenthalte im Aus-land, und zwar in zwei unterschiedlichen euro-päischen Ländern. Der Masterabschluss wird als Doppelabschluss oder gemeinsamer Abschluss auch von einer ausländischen Hochschule verge-ben. Diese anspruchsvollen internationalen Stu-diengänge werden über ein Erasmus-Mundus-Sti-pendium gefördert. „Für die Bewerbung können neben guten Studienleistungen weitere Kriterien, wie etwa soziales Engagement von Bedeutung sein. Häufig finden Vorstellungsgespräche vor einer Kommission aus deutschen und ausländi-schen Lehrenden statt“, sagt Nina Salden. <<

Durchhaltevermögen gefragt: Wer berufsbegleitend seinen Master machen möchte, muss sich häufig auf Sonderschichten am Abend oder am Wochenende einstellen.

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>>mehr infowww.abi.de

Gib Folgendes in die suche ein: CodeMJO

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i c h w i l l e t w a s m a c h e n m i t s c h r e i b e n

Die richtigen Worte findenBlogs, Internetforen, soziale Netzwerke

und Self-Publishing-Plattformen: Eigene

Texte veröffentlichen kann heute im

Grunde jeder mit wenigen Mausklicks.

Doch professionelles Schreiben erfordert

mehr als reines Mitteilungsbedürfnis.

Schreiben will gelernt sein. Wer es zu

seinem Beruf machen möchte, findet

vielfältige Möglichkeiten vor.

m an kann zum Bei-spiel Texte für Film und Fernsehen ent-wickeln, wie Georg Tiefenbach (36) aus

Hamburg. Ein Satz bedeutete für den frei-beruflichen Drehbuchautor den bislang aufregendsten Moment seiner Karriere. „Hiermit sprechen wir die offizielle Ein-ladung Ihres Films ‚Endzeit‘ in die Reihe ‚Perspektive Deutsches Kino‘ der Berlina-le 2013 aus“, stand in der E-Mail, die er im Dezember 2012 in seinem Postfach fand. Damit feiert der 90-Minüter seine Premi-ere auf dem weltbekannten Filmfest und könnte sogar mit einem Silbernen oder Goldenen Bären ausgezeichnet werden. „Es ist mein erster Kino-Langfilm und daher ein ganz besonderer persönlicher Erfolg“, freut sich Georg Tiefenbach.

„Szenisch schreiben“Eine Vorlage für bewegte Bilder zu schreiben, ist etwas ganz anderes, als beispielsweise eine Reportage oder ei-

nen Roman zu verfassen. „Beim Dreh-buch geht es darum, szenisch zu schrei-ben“, erklärt Georg Tiefenbach. „Anders als in der Belletristik oder Lyrik können wir den Kopf der Figur nicht aufklappen, um Gedanken und Gefühle wiederzuge-ben, sondern stellen Charaktere über ihre Sprache und Handlungen dar.“ Um von vornherein beurteilen zu können, was auf welche Weise spielbar ist, seien Grundkenntnisse in Schauspiel sehr hilf-reich. „Auch praktische Erfahrung in der Filmproduktion ist von Vorteil. Darum ist es ratsam, in der Anfangsphase so viel wie möglich vom Dreh und vom anschlie-ßenden Schnitt mitzubekommen.“

Wenn der Drehbuchautor ein Thema gefunden hat, bespricht er die Idee mit Regisseuren, Produzenten und Förde-rern. Meist erstellt er dafür zunächst ein Exposé, also eine Kurzfassung der Inhalte. „Wenn wir den Film gemein-sam realisieren möchten, beginne ich, die Geschichte mithilfe von Recherche, eigener Intuition und dramaturgischem Handwerk als Drehbuch auszuarbeiten.“

Leidenschaft für Film, Theater und Schreiben

Sein erstes Geld verdiente Georg Tiefen-bach als Drehbuchautor für Serien und Vorabendkrimis wie „Großstadtrevier“, „Heiter bis tödlich“ und „Kommissare im Einsatz“. Bis dahin war es ein steiniger Weg. „Nach dem Abitur habe ich zu-nächst von anderen Jobs gelebt und Er-fahrungen durch zahlreiche Assistenzen bei Filmproduktionen und an Theatern gesammelt.“ Er studierte Dramaturgie an der Theaterakademie August Everding in Kooperation mit der Ludwig-Maximili-ans-Universität München, ging dann an die Hamburg Media School, um dort mit dem Masterstudiengang „Film“ in der Disziplin Drehbuch anzuknüpfen. Seiner Erfahrung nach kommen viele Drehbuch-autoren von den Filmhochschulen. „Die Qualifikation ist auf jeden Fall von Vor-teil“, findet er.

Für ihn stand sein Berufsziel früh fest: Schon als Kind spielte er im Schulthea-ter und auf freien Bühnen. Im Alter von

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Vom klassischen Roman bis zur politischen Rede: Wer gerne schreibt, dem eröffnet sich ein breites Betätigungsfeld.

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20 Jahren verfasste Georg Tiefenbach erste Drehbücher für eigene Kurzfilme. „Ich wollte schon immer darstellende Kunst machen. Gleichzeitig habe ich gerne erzählt, geschrieben und viel gelesen. Die Leidenschaft für Film und Theater sowie die Begeisterung für Sprache und fürs Schreiben sind da aufein-ander gestoßen.“

Über ein Volontariat in den JournalismusDrehbuchautor zu werden, ist eine von zahlreichen Möglich-keiten, die Leidenschaft fürs Schreiben zum Beruf zu machen. Vielleicht nicht die, an die man als Erstes denkt. Klassischer-weise kommt einem hier der Journalismus in den Sinn. „In die-sem Berufsfeld sind die Wege und Einsatzmöglichkeiten sehr vielfältig“, weiß Detlef Berg vom Hochschulteam der Arbeits-agentur Hamburg. Der Berufsberater erlebt, dass Abiturienten ihre Ziele von vornherein hoch stecken: „Viele, die Journalis-ten werden möchten, sehen sich gleich die Titelreportagen schreiben. Doch in den großen Redaktionen sind die Plätze sehr begrenzt und es werden hohe Qualifikationen erwartet“, macht er klar.

Den Weg in den Journalisten-Beruf bereitet üblicherweise ein Volontariat: Diese meist zweijährige Ausbildung erfolgt in der jeweiligen Redaktion und setzt in der Regel ein abgeschlos-senes Studium voraus. Neben grundständigen Journalismus-Studiengängen gibt es spezialisierende Studiengänge wie

Musikjournalismus, Wissenschaftsjournalismus, Ressortjour-nalismus oder Fachjournalistik. Allerdings spielt der Fachbe-reich im Berufsleben weniger eine Rolle, wie Detlef Berg be-tont: „Vielmehr kann es von Vorteil sein, beispielsweise einen Abschluss als Ingenieur oder Historiker mitzubringen. Solche Experten können ihren Platz im passenden Ressort finden oder in den Fachjournalismus gehen.“ Aber auch bei Tageszeitungen und Rundfunkredaktionen werden Absolventen für das Volon-tariat eingestellt, die kein einschlägiges Journalistenstudium haben.

Aus den Rückmeldungen von Verlagen weiß der Berufsbe-rater, was von den Bewerbern erwartet wird: „Wichtiger als beispielsweise Kommunikationswissenschaften oder Publi-zistik studiert zu haben, sind eine gute Allgemeinbildung und Schreibtalent. Es geht darum, Inhalte zu recherchieren und zu Papier zu bringen, aus Themen auch unter Zeitdruck gute Texte machen zu können.“ Gefragt sind daher auch Absolventen der renommierten Journalisten-Schulen – wie etwa der Deutschen Journalistenschule in München, der Henri-Nannen-Schule in Hamburg oder der Kölner Journalistenschule –, deren Besuch an ein anspruchsvolles Aufnahmeverfahren geknüpft ist. Über die genauen Zulassungsvoraussetzungen, den Ablauf und eventuelle Kosten der Ausbildung sowie den Abschluss sollte man sich bei der jeweiligen Schule erkundigen.

Technische Kompetenzen gefragtViele Journalisten arbeiten freiberuflich für verschiedene Auf-traggeber. Mitarbeiter, die journalistische Aufgaben innerhalb einer Redaktion übernehmen – neben dem Schreiben bedeutet das auch das Redigieren von Texten – nennt man Redakteure. Journalisten und Redakteure arbeiten vor allem bei Verlagen, Nachrichtenagenturen, Anbietern von Online-Medien, Fern-seh- und Radiosendern sowie in PR- oder Multimedia-Agen-turen. In ihrer Schreibe müssen sie flexibel sein, denn je nach Medium verfassen sie Texte für unterschiedliche Zielgruppen und unterschiedliche Informationskanäle. Dabei gilt: Für Leser schreibt man anders als für Hörer oder Zuschauer.

Auch technische Kompetenzen und der professionelle Umgang mit dem Internet sind im Journalismus unverzicht-bar geworden. „Internetrecherche ist längst Standard in der

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journalistischen Arbeit“, sagt Hendrik Zörner vom Deutschen Journalistenverband (DJV). „Auch die Journalistenausbildung ist inzwischen crossmedial. Man lernt also, in den einzelnen Mediengattungen zu arbeiten. Dazu gehört auch der Online-Journa-lismus.“ Und unter Online-Journalismus sind längst nicht mehr nur die Online-Auftritte von Zeitungen und Zeitschriften zu verstehen. Auch die sozialen Netzwerke werden mittlerweile von Journalisten be-ackert: So verfassen etwa Social-Media-Redakteure für ihre Redaktionen oder für Kunden professionelle Beiträge auf Facebook, Twitter und Co.

Mit der Öffentlichkeit kommunizierenUm das professionelle Recherchieren und Verfas-sen von Texten geht es auch im Berufsfeld Öffent-lichkeitsarbeit/Public Relations. So beschäftigen sich Mitarbeiter von Pressestellen mit der Erstel-lung treffsicherer Texte, meist in Form von Presse-mitteilungen, um etwa Medienvertreter zielgerich-tet über die Entwicklungen in ihrer Organisation oder ihrem Unternehmen zu unterrichten. Und natürlich geht es auch darum, dass der eigene Ar-beitgeber in der Presse nicht schlecht wegkommt. Auch PR-Mitarbeiter managen öffentliche Bezie-hungen, feilen also an der positiven Außenwirkung eines Unternehmens oder einer Organisation. Zu diesem Zweck arbeiten zum Beispiel Public-Rela-tions-Manager geeignete Kommunikationsstrate-gien aus. Dazu gehört es auch, Artikel für Kunden- und Mitarbeitermedien zu verfassen.

Mittlerweile gibt es an vielen Hochschulen Studien-gänge, die in PR- und Kommunikationsberufe mün-den können, etwa Kommunikationswissenschaften und -management, Public Relations oder Publizis-tik. „Es bestehen auch durchaus Möglichkeiten, mit anderen Fachstudien in die PR und Kommunikation einzusteigen“, sagt Michael Kalthoff-Mahnke, Bun-desgeschäftsführer der Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG). Auch Journalisten hätten als Quereinsteiger gute Chancen im PR-Bereich, bringen sie doch hohe textliche Kompetenzen mit und wissen, wie Medien funktionieren. Ganz im Dienste des Auftraggebers arbeiten auch Re-denschreiber, die etwa für Politiker oder Vorstände Vorträge und Essays verfassen.

Eine interessante Option bietet auch die Kombi-nation Schrei ben und Technik. So kümmert sich der Content-Manager zwar auch um Programmie-rung, schreibt aber ebenso eigene Texte (= Content) für die Websites. Und der Technische Redakteur verfasst neben Gebrauchsanweisungen auch an-spruchsvolle Wartungsleitungen für Maschinen oder erstellt etwa im Bereich der Mitarbeiterschulung in-teraktive Trainingsunterlagen. Die Ergebnisse von statistischen Erhebungen in Worte zu fassen, ge-hört auch für die Researcher in der Marktforschung dazu. Die Ergebnisse müssen in Form von Reports an die Auftraggeber berichtet werden.

Formulieren können und Texte logisch struktu-rieren, sollten aber auch Berufstätige in anderen Branchen: „Juristen müssen gut formulieren kön-nen“, nennt Berufsberater Berg ein Beispiel. „Auch

„Wichtiger als beispielsweise kommunikations-wissenschaften oder Publizistik studiert zu haben, sind eine gute Allgemein-bildung und schreib-talent.“

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Der Journalismus – ob Online oder Print – stellt für viele leidenschaftliche Schreiber ein attrak-tives, allerdings auch anspruchsvolles Berufsfeld dar.

Wer mit dem Schreiben nicht hinterherkommt, kann auf technische Hilfsmittel, etwa das Diktiergerät, zurückgreifen.

viele kaufmännische und Marketingberufe erfordern ein gu-tes schriftliches Ausdrucksvermögen.“ Marketingmitarbeiter beispielsweise sind damit betraut, Produkte oder Dienstleis-tungen in Text und Bild zu bewerben.

„Ohne Schreiben läuft auch in der Wissenschaft nichts“, sagt Dr. Matthias Jaroch vom Deutschen Hochschulverband. Wer

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LiteraturtippsABC des Journalismus: Ein Handbuch von Claudia MastUVK Verlagsgesellschaft, 12., völlig überarbeitete Ausgabe 2012626 Seiten, 34,99 Euro

Einführung in den praktischen Journalismusvon Walther von La RocheEcon, 18., erweiterte und aktualisierte Auflage 2008320 Seiten, 17,95 Euro

Deutsch für junge Profis: Wie man gut und lebendig schreibt von Wolf Schneiderrororo, 3. Auflage 2011192 Seiten, 8,99 Euro

special interest: Ressortjournalismus – konzepte, Ausbildung, Praxisvon Markus Kaiser (Hrsg.)Econ, 1. Auflage 2012224 Seiten, 23 Euro

online-Journalismus: Texten und konzipieren für das internet von Gabriele HooffackerEcon, 3., vollständig aktualisierte Auflage 2010272 Seiten, 23 Euro

onlinejournalismus von Nea MatzenUVK Verlagsgesellschaft, 2., überarbeitete Auflage 2011156 Seiten, 14,99 Euro

Crossmediavon Christian JakubetzUVK Verlagsgesellschaft, 2. Auflage 2011186 Seiten, 19,99 Euro<<

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im Wissenschaftsbetrieb tätig ist – beispiels-weise als Professor, Dozent, wissenschaftli-cher Mitarbeiter oder Forschungsreferent –, veröffentlicht neue Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften und -büchern. Selbst Ingenieure sind unter Umständen dazu an-gehalten, etwa Präsentationen für Kunden zu erstellen. Und wenn es um noch grund-sätzlichere Sachen wie den E-Mail-Verkehr mit Kollegen und Kunden geht, merkt man schnell: Im Grunde gehört das Schreiben zu jedem Beruf dazu – beim einen mehr, beim anderen weniger.

Wie frei ist das Schreiben?Je nach Einsatzbereich ist der Raum, der für Kreativität und freies Schreiben bleibt, mehr oder weniger groß. „Das hängt von der jeweiligen Zielgruppe und dem Zweck ab“, erklärt Detlef Berg. „In einer PR-Agen-tur etwa stehen die Ansprüche des Auftrag-gebers im Vordergrund, bei einem Nach-richtenmagazin, das besonders großen Wert auf investigativen, also aufdeckenden Journalismus legt, können sich die Schrei-ber sicherlich freier bewegen.“ Absolut frei sind Autoren, die ihrer Fantasie in einem Roman oder einer Kurzgeschichte freien Lauf lassen können. Nur: Der Traum, erfolg-reicher Schriftsteller zu werden, erfüllt sich für die wenigsten. „Es gibt zwar Kurse und Studiengänge wie ‚Kreatives Schreiben‘, doch man kann sich nicht um einen Job als ‚Schriftsteller‘ bewerben. Um finanzielle Si-cherheit zu haben, sollte man sich zunächst für einen anderen Hauptberuf entscheiden und in der Freizeit Manuskripte verfassen, um sie verschiedenen Verlagen anzubie-ten.“ Wer damit Erfolg hat, kann vielleicht langfristig vom freien Schreiben leben. <<

Berufe rund ums Schreiben• Assistent/in der Pressestelle • Auslandskorrespondent/in • Autor/in • Betriebswirt/in – marketing• Betriebswirt/in – Werbung,

marketingkommunikation • Bürokaufmann/-frau • Content-manger/in • Dramaturg/in • Drehbuchautor/in • E-Learning-Autor/in • Forschungsreferent/in • Hörfunk- und Fernsehsprecher/in • Journalist/in• kaufmann/-frau für Bürokommunikation • kaufmann/-frau für marketingkommunikation • kommunikationswissenschaftler/in • korrektor/in • Lektor/in• marktforscher/in • mediengestalter/in Digital und Print –

konzeption und Visualisierung • medienpädagoge/-pädagogin• moderator/in • musikredakteur/in • online-Redakteur/in• Politische/r Berater/in • Pressesprecher/in • PR-Fachkraft • Public-Relations-manager/in • Redakteur/in• Redenschreiber/in• social-media-Redakteur/in

(Community-manager/in)• Technische/r Redakteur/in • Übersetzer/in • Video-Journalist/in • Werbetexter/in • Wissenschaftliche/r mitarbeiter/in

Nachschlagen, recherchieren, Infos sammeln: Zum Schreiben

gehört in der Regel auch das Lesen.

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„in einer PR-Agentur etwa stehen die Ansprüche des

Auftraggebers im Vordergrund, bei einem Nachrich-tenmagazin, das

besonders großen Wert auf inves-tigativen, also auf deckenden

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schreiber sicherlich freier bewegen.“

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und -Agenturen bietet sich die Möglich-keit, als freier PR-Berater zu arbeiten.“ Da-bei folge die Branche stark der allgemei-nen wirtschaftlichen Entwicklung. „Bei einem Aufschwung sind die Perspektiven größer“, sagt Michael Kalthoff-Mahnke.

Deutschland ist nicht HollywoodEher schwierig mit einer Festanstellung sieht es in der Filmbranche aus. „Dreh-buchautoren arbeiten in der Regel freibe-ruflich. In einigen Bereichen, zum Beispiel der Telenovela, werden auch befristete Verträge vergeben“, sagt Katharina Up-penbrink, Geschäftsführerin vom Verband Deutscher Drehbuchautoren. Es gebe zwar sehr viele Aus- und Weiterbildungs-möglichkeiten – auch jenseits der Hoch-schulen. Durch das große Angebot wer-de aber „im Grunde zu viel versprochen, weil der Markt klein ist.“ Was man sehen muss: Deutschland ist nicht Hollywood. Hierzulande werden nur gut 100 Filme pro Jahr produziert. „Vom Kino kann also niemand leben, daher wird viel für das Fernsehen geschrieben. Ein Großteil der Drehbuchautoren verdient sein Geld mit Serien“, sagt Katharina Uppenbrink.

Schriftsteller wiederum können sich frei und auf kreative Weise verwirklichen, nur verdienen die meisten von ihnen we-nig oder gar kein Geld. „Es ist nach wie vor sehr schwierig, einen eigenen Roman zu veröffentlichen“, bestätigt Renate Stahl vom Bund Deutscher Schriftsteller. „Etwas größer sind die Chancen bei Dienstleisterverlagen.“ Hier beteiligen sich die Autoren in der Regel an den Produkti-onskosten. Ein Garant für Einkommen ist also auch dieser Weg nicht – schließlich bedeutet ein veröffentlichtes Buch noch nicht, dass es sich auch gut verkauft und so das eigene Einkommen sichert. <<

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Boom der Online-Medien: Für Redakteure und Journalisten haben sich die Jobaus-sichten wieder ein wenig gebessert.

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Mit Schreiben Geld verdienen: Wo liegen Chancen?

Ob Journalismus, Verlagswesen, Filmwirtschaft oder Public Relations: Es gibt viele Einsatz-

bereiche für schreibende Überzeugungstäter. Doch in welchen Bereichen bestehen gute

Chancen auf Arbeitsplätze und feste Beschäftigung? abi>> hat einige Experten befragt.

e ine positive Entwicklung zeigt sich im Journalis-mus. „Nach krisenbe-dingt deutlichen Rück- gängen hat die Nachfra-

ge nach Publizisten 2010 und 2011 wieder angezogen“, berichtet Ralf Beckmann vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit. Die Zahl der ge-meldeten Stellen für Redakteure und Jour-nalisten sei im Jahr 2011 um 39 Prozent auf insgesamt 1.700 gestiegen. Damit habe sie sogar das Vorkrisenniveau von 2008 um 14 Prozent überschritten.

Im längeren Zeitvergleich sind noch viel deutlichere Beschäftigungsgewinne auszumachen, die nach Einschätzung des Experten auch auf den Boom der Online-Medien zurückgehen dürften. „Im Jahr 2011 waren 13,9 Prozent mehr Redakteure und Journalisten mit Fach- und Hochschulabschluss in sozialver sicherungspflichtigen Arbeitsverhält-nissen beschäftigt als im Jahr 2001.“ Die digitalen Medien hätten auch sehr stark die Entwicklung im Verlagswesen beeinflusst. „Während im Verlegen von Büchern die Zahl der sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten von 2007 bis 2012 um etwa 14.000 Personen abgenommen hat, stieg die Zahl der Arbeitsplätze im Verlegen von Software um fast 15.000“, sagt Ralf Beckmann.

Fast die Hälfte arbeitet selbstständig

In den publizistischen Berufen – zu denen hauptsächlich Redakteure, Journalisten, Lektoren und Schriftsteller zählen – ist der Anteil der Selbstständigen nach wie vor relativ hoch. Er lag im Jahr 2011 bei 45 Pro- zent. Laut Hendrik Zörner vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) geht der Trend

auch zu mehr befristeten Verträgen. „Dies gilt für den gesamten Journalismus. Da-her sollte man flexibel sein und sich nicht auf eine bestimmte Redaktion oder ein Medium versteifen.“ Mit anderen Worten: Wer nicht den Traumjob bei der großen Tageszeitung bekommt, findet vielleicht bei einer Fachpublikation oder einem Online-Portal einen Platz.

Sind die Chancen im Bereich Public Relations/Öffentlichkeitsarbeit vielleicht größer? „PR ist inzwischen ein eigener Be-reich und nicht mehr das journalistische Stiefkind“, bestätigt Hendrik Zörner. „Man muss allerdings klar sehen, dass Öffent-lichkeitsarbeit Auftragskommunikation bedeutet. Wer eher im investigativen Jour-nalismus tätig sein möchte, ist da fehl am Platz.“ Michael Kalthoff-Mahnke, Bundes-geschäftsführer der Deutschen Public Re-lations Gesellschaft e.V. (DPRG), bewertet die Chancen seiner Branche insgesamt positiv: „Auch von jungen Kollegen höre ich dies immer wieder: Kommunikation ist ein Thema, das viele Unternehmen und Organisationen angeht – bis hinein in die Politik. Neben festen Anstellungen in Kommunikations- oder PR-Abteilungen

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„Gute Journalisten bieten Verläss-lichkeit“Schreiben kann doch jeder. Das beweist die

enorme Anzahl an Blogs, Foreneinträgen und

anderen Text-beiträgen im Internet. Brauchen wir

dann überhaupt noch professionell ausgebildete

Journalisten? Ein Interview mit Hendrik Zörner vom

Deutschen Journalisten-Verband (DJV).

abi>> Herr Zörner, im internet kann heute jeder für die Öffentlichkeit schreiben. Wie ist das zu bewerten?

Hendrik Zörner: Blogs sind ein zusätzliches Mittel im Medien spektrum geworden. In den allermeisten Fällen handelt es sich eher um eine persönliche Pinnwand. Es gibt aber auch Blogs mit journalistischem Anspruch.

abi>> Es kann sich auch jeder Journalist nennen, wenn er es für richtig hält. Handelt es sich hier nicht um ein Handwerk, das gelernt sein sollte?

Hendrik Zörner: Auf jeden Fall. Auch wenn die Berufs-bezeichnung nicht geschützt ist, bedarf es einer guten Ausbildung, um journalistisch arbeiten zu können. Daran ändern auch die ganze Bloggersphäre und die zahlrei-chen Foren im Internet nichts. Die Grundanforderungen in dem Beruf gelten auch im digitalen Zeitalter.

abi>> Die Recherche ist durch das internet sogar knif-feliger geworden, weil es viel mehr Quellen und auch viel mehr unseriöse Quellen gibt.

Hendrik Zörner: Genau. Journalisten lernen im Zuge ihrer Ausbildung, zu recherchieren. Sie wissen, wie man Quellen zu handhaben hat und wie man seriöse Inhalte von unseriösen unterscheidet.

abi>> ist es darum auch wichtig, dass das professio-nelle schreiben für die Öffentlichkeit erhalten bleibt?

Hendrik Zörner: Ja. Gerade weil die Anzahl an Informa-tions- und Unterhaltungsangeboten online permanent zunimmt, wird die Verlässlichkeit einzelner Quellen und Portale für die Surfer immer wichtiger. Diese Verlässlich-keit können Journalisten bieten, die den Beruf gelernt haben.

abi>> sind studium und Volontariat unbedingt erfor-derlich, um als Journalist arbeiten zu können?

Hendrik Zörner: Ein Muss ist dieser Weg nicht, im Journalismus gibt es auch Quereinsteiger. Es sind jedoch deutlich weniger als früher, auch wenn uns hierzu keine genauen Zahlen vorliegen. Diese Entwicklung hängt auch damit zusammen, dass die Ausbildungsmöglichkeiten in Richtung Journalismus zugenommen haben. Weil die Arbeitgeber sich die Bewerber mit den höchsten Qualifikationen aussuchen, ist es schon von Vorteil, Studium und Volontariat vorweisen zu können.

abi>> Wie sieht es alternativ mit dem Besuch einer Journalistenschule aus?

Hendrik Zörner: Die bekannten Journalistenschulen haben einen Namen, mit dem sich die Absolventen schmücken können, und dieser Name trägt auch. Ich kann nicht beurteilen, ob beispielsweise jeder Verleger oder Rundfunkunternehmer jemandem den Vorzug gibt, der die Henri-Nannen-Schule oder die Axel-Springer-Akademie besucht hat. Aber von Vorteil ist es, eine dieser Schulen besucht zu haben.

abi>> Nach dem Aus für „Frankfurter Rundschau“ und „Financial Times Deutschland“ gab es viele Diskus-sionen über die Zukunft der Tageszeitungen und des Journalismus im Allgemeinen. Wie schätzen sie die Lage ein?

Hendrik Zörner: Es gibt schon seit Jahren mehr Absol-venten von Journalistenschulen und Universitäten als freie Stellen. Das war auch vor den jüngsten Ereignissen nicht anders. Die Situation ist vielleicht noch etwas schwieri-ger geworden, den Journalismus wird es dennoch auch weiterhin geben.

abi>> mit anderen Worten: Wenn man meint, Talent zu haben, wird man seinen Weg finden?

Hendrik Zörner: Dann sollte man sich nicht davon abhalten lassen. <<

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H i n t e r g r u n d

Schreiben als generelle Kompetenz Auf schriftliches Ausdrucksvermögen kommt es nicht nur in den schreibenden Berufen an,

sondern im Grunde genommen überall im Berufsleben. Das fängt schon bei einer

ansprechenden Bewerbung an.

b ei einer Bewerbung – ob schrift-lich oder online – geht es dar-um, sich möglichst vorteilhaft zu präsentieren. Das gelingt am besten mit logischen Argu-

menten und gut ausformulierten Sätzen. Recht-schreibfehler und holpriger Satzbau hingegen vermitteln Unsicherheit und mangelnde Kompe-tenzen. „Wer nicht gut formuliert, fällt schnell raus, auch wenn eine intelligente, fleißige Person dahinter steht“, sagt Detlef Berg, Berufsberater bei der Arbeitsagentur Hamburg. Dies gilt nach seiner Einschätzung für alle Berufe, die für Abi-turienten interessant sind. Bei Schwächen im Ausdrucksvermögen sollte man sich für die Be-werbung professionellen Rat holen. „Dazu eignen sich zum Beispiel Bewerbertrainings in den Schu-len oder die Seminare, die wir in den Arbeitsagen-turen durchführen“, sagt der Berufsberater.

Der Ton in E-Mails ist oft zu saloppWie wichtig diese Kompetenzen für eine Bewer-bung sind, bestätigen viele Personalverantwortli-che. Zum Beispiel Ulrich Heise von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Als Gruppenleiter der Abteilung Personal-ressourcenmanagement und Leiter aller Nach-wuchsprogramme hat er mit den unterschied-lichsten Bewerbern und Mitarbeitern zu tun, wozu Wirtschaftswissenschaftler, Politikwissen-schaftler, Umweltgeografen oder Kaufleute für Bürokommunikation gehören. Seiner Ansicht nach wird die Bedeutung der Schreibkompetenz häufig unterschätzt. „Viele junge Menschen glau-ben, es ginge auch ohne gute Rechtschreibung“, sagt er. Bei den Zeugnissen der Bewerber achtet der Personalchef besonders auf die Deutsch- und Mathematiknote. „Außerdem führen wir in den Auswahlverfahren Rechtschreibtests durch.“ Auch Volkswagen legt bei Bewerbern auf hohe schriftliche Ausdrucksfähigkeit Wert, wie Martin Rosik, Personalleiter Marke Volkswagen weltweit, bestätigt: „Eine Bewerbung ist die erste Arbeits-probe. Das Anschreiben soll individuell und präg-nant formuliert auf den Punkt bringen, warum ein

Bewerber bei Volkswagen einsteigen will. Recht-schreibfehler, mangelnde Form oder unvollständi-ge Unterlagen sind da von Nachteil.“

Aber nicht nur bei Bewerbungen ist (Recht-)Schreibtalent gefragt, auch im Arbeitsalltag hat es nach wie vor eine hohe Bedeutung, findet Mar-tin Rosik: „Präsentationen beispielsweise müssen auch in der Rechtschreibung perfekt sein. Oder E-Mails, mit denen man komplexe Zusammen-hänge knapp und präzise in verständliche Worte fasst.“ Ulrich Heise beobachtet, dass es häufig an der Fähigkeit mangelt, professionelle E-Mails schreiben zu können: „Es wird dann ein ähnlich salopper Ton angeschlagen wie in den sozialen Netzwerken. Satzbau, sprachlicher Ausdruck und Zeichensetzung lassen zu wünschen übrig.“ Dies betreffe in der Regel allerdings eher die Ausbil-dungs- und weniger die Studienberufe. „Akade-miker benötigen schon während des Studiums sprachliche Kompetenzen, um beispielsweise die erforderlichen Arbeiten schreiben zu können.“ Das käme ihnen auch im Berufsleben zugute. „Die von uns ausgewählten Hochschulabsolven-ten können in der Regel treffsicher formulieren, haben ein Gespür für den sprachlichen Ausdruck und die korrekte Wortwahl. Solche Kompetenzen sind besonders wichtig, wenn man Führungskraft werden möchte.“ <<

Egal ob in der E-Mail oder im formellen Anschreiben: Auf gutes Deutsch, korrekten Satzbau und einen angemessenen Ton sollte grundsätzlich geachtet werden.

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a b i > > s c h ü l e r z e i t u n g s w e t t b e w e r b 2 012

Spannende Lektüre für die abi>> JuryDer große abi>> Schülerzeitungs-

wettbewerb 2012 ist entschieden:

Das Magazin „mittelpunkt“ der

Gesamtschule Hardt in Mönchen-

gladbach überzeugte die abi>> Jury

mit modernem Layout, hochwer-

tigen Texten und tollen Fotos.

Platz zwei geht nach Weißenfels,

Platz drei nach Heilbronn.

v iele Stunden lang war die abi-Redaktion beschäftigt, die rund 150 Einsendungen zu bewerten, um die besten Schülerzeitungen Deutschlands zu küren. Nachdem eine Vorauswahl mit den 50 überzeugendsten

Maga zinen getroffen war, wurde zunächst jedes Heft einzeln hinsichtlich Gestaltung und Layout von einer Fachjury bewertet. Denn: Nur wer optisch überzeugt, bringt auch seine Themen an den Leser. In einer zweiten Runde ging es dann um die Inhalte. Dabei lag der Fokus der Jury darauf, ob die Redaktion ihre Themen zielgruppenorientiert auswählt, einen interessan-ten Mix bietet und fesselnde Artikel liefert.

Professionelle MagazineAm Ende stand die Entscheidung fest: Der erste Platz ging an die Schülerzeitung „mittelpunkt“ der Gesamtschule Hardt in Mönchengladbach. Die Redaktion gewinnt eine digitale Spie-gelreflexkamera für den weiteren Ausbau ihrer Professionalität.

Schon ein Blick ins Inhaltsverzeichnis der vorgelegten Aus-gabe zeigte der abi>> Jury, wie abwechslungsreich die Schüle-rinnen und Schüler ihr Magazin gestaltet haben. Die Rubriken heißen „Technik & Medien“, „Gesellschaft & Soziales“, „Sport & Freizeit“, „Politik & Wirtschaft“ und „Kultur & Mode“.

Besonders beeindruckt war die abi>> Jury von der Rubrik „Beruf & Zukunft“: Dort stellen die Jung-Journalisten beispiels-weise Ausbildungen zum Fachinformatiker oder zur Kauffrau für Marketingkommunikation vor sowie Studiengänge wie Maschinenbau. Außerdem finden sich auch Interviews mit Jugendlichen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten. Spannende Themen für die Leser!

Beeindruckt war die Jury aber auch von der Crossmedia-lität im „mittelpunkt“: So wird in der Schülerzeitung vielfach themenspezifisch auf die Homepage oder die Facebook-Seite verwiesen. Am Schluss vieler Texte folgt sogar ein QR-Code,

den man via Smartphone einscannen kann, um etwa auf der Website www.mittelpunktonline.com einen Audiobeitrag anzu-hören. All das sind zukunftsweisende Vernetzungsmethoden im Printbereich, die auch abi>> einsetzt.

Der „mittelpunkt“ hob sich außerdem durch seine Gestal-tung als Wendeheft von den anderen Schülerzeitungen ab. Dreht man das Magazin um, so entdeckt man auf der Rücksei-te Texte über das „Anders Sein“: über andere Länder, andere Mode oder über Menschen, die eine Behinderung haben.

Ein Kopf-an-Kopf-RennenAuch das Verfolgerfeld präsentierte sich in Bestform: Unter den Plätzen zwei bis zehn gab es viele überzeugende Beiträge, die Entscheidung fiel nicht leicht.

Auf dem zweiten Platz landete das „Pupil Magazine“ des Goethegymnasiums Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Die engagierte Redaktion kann sich über das Softwarepaket Adobe CS 6 Design Standard (Student Edition) freuen. „Pupil“ über-zeugte die abi>> Jury vor allem durch gut geschriebene Artikel, unterhaltsame Fotostorys und mutige Themen, allen voran ein Interview mit Marcel Gleffe, dem mit dem Bundesverdienst-kreuz ausgezeichneten „Retter von Utoya“.

Die Schülerzeitung „Durchschuss“ des Technischen Gym-nasiums der Akademie für Kommunikation Heilbronn in Baden-Württemberg erreichte den dritten Platz und bekommt ein digitales Diktiergerät – perfekt für kommende Interviews. Am erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag lobte die abi>> Jury vor allem das ansprechend gestaltete und klare Layout sowie die hochwertigen Fotos und Collagen, die Lust darauf machen, in die Themen des Heftes einzusteigen.

Allen drei Gewinnern herzlichen Glückwunsch! Den übri-gen Teilnehmern sei versprochen: Auch 2013 wird es wie-der einen abi>> schülerzeitungswettbewerb geben! <<

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Video-Chat mit „mittelpunkt“Die feierliche Verleihung der Siegerurkunde und die

Übergabe des Hauptpreises fand am 7. Januar 2013 statt –

standesgemäß virtuell per Videochat! Im Gespräch mit abi>> verrät die Gewinnerredaktion

der Gesamtschule Hardt aus Mönchengladbach einige der Geheimnisse ihres Erfolges.

abi>> und wie sieht es mit euren beruflichen Zielen aus? Gibt es schon einige mit Berufsziel Journalist?

mittelpunkt: Auf jeden Fall haben alle Redakteure, die besonders intensiv mitarbeiten – das sind etwa 25 –, bereits eine klare Vorstellung von ihrem Berufs-wunsch: die Arbeit mit Medien. In welchem Bereich genau, das ist unterschiedlich.

abi>> Wir wünschen euch viel spaß mit eurem Preis und viele weitere Erfolge, macht weiter so! <<

Website von „mittelpunkt“:www.mittelpunktonline.com

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abi>> Herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz! uns interessiert natürlich brennend, wie ihr als schüler-AG so ein tolles Heft erstellt habt. Wie viele Leute mischen bei „mittelpunkt“ mit?

mittelpunkt: Das aktuelle Redaktionsteam ist seit fünf Jahren am Werk. Angefangen haben wir mal zu fünft, inzwischen sind wir 68 Redaktionsmitglieder aus allen Jahrgangsstufen der Schule (Klasse 5 bis 13). Wir achten auch darauf, dass wir stets Zuwachs haben und wichtiges Know-how nicht nur an einigen wenigen Leuten hängt.

abi>> Wie kommt ihr auf eure spannenden Themen?mittelpunkt: Bei uns ist jeder und jede aufgefordert,

sich einzubringen. Wir freuen uns über eingereichte Texte und Ideen. Es gibt eine regelmäßige Redaktionssitzung, und da ist auch jeder Vorschlag erlaubt – Zensur gibt es nicht. Verlassen können wir uns aber auch auf unsere Be-treuungslehrerin, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht.

abi>> Neben eurer online-seite seid ihr auch aktiv auf Facebook und vernetzt eure medien bestens. Gibt es hier verschiedene Zuständigkeiten in der Redaktion?

mittelpunkt: Nein, bei uns machen eigentlich alle alles. Nur das Thema Layout ist ein Sonderfall, das macht die Redaktionsleitung. Und der Sonderteil über das „Anders Sein“ im Wendeheft wurde von 20 Redakteuren im Rah-men eines Workshops mit den erfahrenen Redaktions-mitgliedern selbst gestaltet.

abi>> Wie finanziert man so ein tolles Heft?mittelpunkt: Wir haben das Glück, dass ein Redak-

tionsmitglied ein Praktikum in einer Druckerei vor Ort macht. Die guten Kontakte zu dem Druckunternehmen ermöglichen den hochwertigen Druck – ohne Spon soren ginge das kaum.

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Die Redaktion des Gewinner-Magazins „mittelpunkt“ im Video-Chat mit der abi>> Redaktion

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m omentan entwickle ich hauptsächlich interaktive Tafelbilder für digitale Whiteboards“, erzählt Kirs-tin Gramowski. Darunter

sind elektronische Tafeln zu verstehen, die an einen Rechner angeschlossen werden. „Auf die-sen Whiteboards können Lehrer und auch Schü-ler mit Stift oder Fingern schreiben, sie können Elemente verschieben oder auch ins Internet gehen“, erklärt die Multimedia-Autorin. Einer ihrer letzten Aufträge: interaktive Tafelbilder für den Bildungsmedienverlag Co.Tec zum Thema „Leben mit der Natur“. „Durch dieses Lernpaket sollen Schüler der Klassen eins bis vier aus allen Bundesländern die Lebensräume Wald, Wiese, Hecke und Wasser kennenlernen. Vor allem, wel-che Pflanzen und Tiere dort leben und wie ihre Beziehungen zueinander sind.“

Auf einem der Bilder ist beispielsweise eine Nahrungskette dargestellt. Die Fragestellung lautet: Wer frisst wen? Die Schüler müssen dann die Bilder von Ameise, Spinne, Eidech-se, Igel und Eule per „drag and drop“ in die richtige Reihenfolge bringen. Auf einem an-deren Bild sind die Schüler dazu aufgefordert, einen Lückentext zu den Eigenschaften der Stockente richtig auszufüllen. Bei den interak-tiven Tafelbildern gibt es eine Lernansicht, in welcher Lehrer die Inhalte mit ihren Schülern besprechen können, und eine Übungsansicht, in der die Schüler die Aufgaben lösen. In der

Übungsansicht können die Lehrer überprüfen, wie lange der einzelne Schüler braucht, eine Aufgabe zu lösen, wie viele Fehlversuche er hatte und wie seine Gesamtleistung ist.

Von der Idee zum FeinkonzeptWenn Kirstin Gramowski ein neues Projekt in An-griff nimmt, steht die Recherche an erster Stelle . Am wichtigsten: Was besagen die Lehrpläne der einzelnen Bundesländer? Immerhin müssen die Inhalte mit den vorgegebenen Lerninhalten und -zielen übereinstimmen. „Ansonsten lese ich mich in Sachbüchern und auch im Internet in die The-men ein. Und natürlich informiere ich mich über die Konkurrenzprodukte“, erklärt die 35-Jährige. Hat die Idee in ihrem Kopf Gestalt angenommen, erstellt die Multimedia-Autorin ein Feinkonzept. Darin hält sie etwa für interaktive Tafelbilder fest, welche Themen sie in welcher Reihenfolge be-handeln will und welche interaktiven Aufgaben sich am besten eignen, damit die Schüler das Ge-wünschte lernen.

Ebenso bestimmt sie, wie die einzelnen Bilder aufgebaut werden sollen – also wo die Texte, die Grafiken und Fotos stehen, wo Menüleisten und Buttons hinkommen. Kleinere Grafiken erstellt sie selbst in Photoshop. Soll sie das Produkt ein-satzbereit beim Kunden abliefern, programmiert sie das interaktive Tafelbild komplett. „In ande-ren Fällen liefere ich Drehbücher für die Grafi-ker und Programmierer im jeweiligen Verlag, die

„Schon in Karlsruhe habe ich Medien­pädagogik als Erwei­terungsfach belegt und gemerkt, dass mich dieser Bereich unglaublich interessiert.“

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m u l t i m e d i a - A u t o r i n

Das Zusammenspiel von Text, Grafik und interaktiven Elementen

Als freiberufliche Multimedia-Autorin erstellt Kirstin Gramowski interaktive Lernmaterialien

für verschiedene Verlage und Softwareanbieter. Dazu gehören Lernprogramme, inter-

aktive Tafelbilder, Online-Übungen und Lernhilfen, die sich an Grundschüler und Schüler

der Unterstufe richten. Die 35-Jährige arbeitet von Berlin aus und liefert bei Bedarf das

komplette Paket: von der ersten Idee bis zum fertig programmierten Produkt.

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ganz genau beschreiben, wie die E-Learning-Materialien aussehen sollen, was bei welchem Klick passieren muss. Dafür ist es auch wichtig zu wissen, was technisch überhaupt machbar ist“, erklärt sie.

Je nach Projekt hat Kirstin Gramowski mehr oder weniger gestalterische Freiheit bei der Umsetzung. „Es gibt Kunden, die nur ein Thema vorgeben, und andere, die schon sehr genaue Vorstellungen davon haben, wie die Lernmaterialien am Ende aussehen sollen“, sagt sie. In der Regel arbeitet sie mit verschiedenen Autorensoft-wares, um die E-Learning-Angebote zu erstellen. Zum Beispiel mit der Unterrichts-software von SMART Notebook. Mit den Auftraggebern steht sie während der Er-stellungsphase stets in Kontakt. „Ich gehe zu Besprechungen oder präsentiere mein Feinkonzept“, berichtet sie. Bei manchen Projekten kommt es auch vor, dass sie sich mit anderen Autoren oder eben auch mit Grafikern und Programmierern abspricht.

Zielgruppengerecht schreibenDass Kirstin Gramowski auf interaktive Lernmaterialien für die Zielgruppe Grund-schüler und Schüler der Unterstufe spezialisiert ist, kommt nicht von ungefähr: An ihr Studium „Lehramt für Grund- und Hauptschulen“ an der Pä dagogischen Hoch-schule Karlsruhe schloss sie den Masterstudiengang „Multi mediadidaktik“ an der Uni Erlangen-Nürnberg an. „Schon in Karlsruhe habe ich Medienpädagogik als Erwei-terungsfach belegt und gemerkt, dass mich dieser Bereich unglaublich interessiert. Damals – 2003 – war E-Learning auch noch ganz neu und aufregend“, erinnert sich die 35-Jährige, die bereits im Rahmen ihrer Masterarbeit eine komplette Lernsoft-ware für die KHSweb.de Bildungssoftware GmbH entwickelt hat. „Daraus ergab sich auch mein erster Auftrag nach dem Studium“, sagt Kirstin Gramowski, die seit ihrem Abschluss freiberuflich tätig ist.

Neben Kenntnissen in Grafik und Programmierung sind didaktisches und methodi-sches Know-how, Kreativität sowie Schreibkompetenz für ihren Beruf wichtig. „Man muss sich schnell in neue Themen einarbeiten, Informationen recherchieren und auswerten können. Außerdem erstelle ich verschiedene Arten von Texten: Sachtexte, aber auch In struktions- und Hilfstexte. Und natürlich muss ich zielgruppengerecht schreiben“, erklärt sie. Dafür habe sie erst mal herausfinden müssen, wie man am besten für Kinder von sechs bis dreizehn Jahren schreibt. Hilfreich war es, vorhan-dene Literatur für diese Altersklassen zu studieren. „Inzwischen schreibe ich seit sieben Jahren für diese Zielgruppe. Dennoch überlege ich manchmal, ob sie eine bestimmte Formulierung verstehen.“ Das Schreiben ist ein wichtiger Bestandteil ih-res Berufs, dennoch hatte Kirstin Gramowski nicht unbedingt etwas mit Schreiben machen wollen. „Das hat sich so ergeben, aber es macht mir sehr viel Spaß.“ <<

Wen schnappt sich die Eule? Dank interaktiver Tafelbilder

wird Schulwissen im Idealfall zum digitalen Lernspaß.

BERufENET www.berufenet.arbeitsagentur.de

studienwahl.dewww.studienwahl.de

Hochschulkompasswww.hochschulkompass.de

Deutscher Journalisten-Verband (DJV)

www.djv.de

Deutsche Public Relations Gesell-schaft e.V. (DPRG)

www.dprg.de

Verband Deutscher Drehbuch- autoren e.V.

www.drehbuchautoren.de

Bund Deutscher schriftsteller e.V. (BDs)

www.autorenverband.de

Deutscher Hochschulverbandwww.hochschulverband.de

LINKS

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w as hat Thorsten Breitkopf im Jahr 2012 am meis-ten berührt? „Düsseldorf bei der Landung aus dem Cockpit zu sehen, es ist

ein Kindheitstraum“, schreibt der Wirtschafts-redakteur im Jahresrückblick der Redaktion auf www.rp-online.de, der Internetausgabe der Rheinischen Post. Dieses Erlebnis gehört zu den schönsten, die der 35-Jährige im vergangenen Jahr im Rahmen seiner journalistischen Arbeit erfahren durfte. Er und sein Kollege Andreas Bretz saßen auf dem Weg von Venedig nach Düsseldorf neben den Piloten in einer Boeing 737. „Wir reali-sierten damals einen Beitrag für die Reportagereihe ‚Faszination Fliegen‘“, erzählt der Flug-Enthusiast.

Arbeiten für die Print- und Online-Ausgabe

So spektakulär ist es in seinem Berufsleben zwar nicht immer, jedoch ist Thorsten Breitkopf regelmäßig unterwegs, um vor Ort zu recherchieren. Ein typischer Arbeitstag beginnt für den Wirtschaftsredakteur gegen 10 Uhr mit einem Lokaltermin, „meist ein Interview oder eine Pressekonferenz in einem Unternehmen.“ Anschließend fährt er in die Redaktion, wo sich alle Mitar-beiter zur Tageskonferenz versammeln. Jeder stellt seine Themenvorschläge für die Ausgabe des kommenden Tages vor. Dann wird diskutiert: Wo gibt es Doppelungen, welche Themen sind schon wieder überholt? Zur Mittagszeit steht der Plan und die Recherche geht weiter. Aktualität hat oberste Priorität.

„Bei einer Tageszeitung muss man sehr schnell und flexibel sein“, erklärt Thorsten Breitkopf. „Nicht selten muss die Zeitung umgeplant werden, weil neue Nachrichten hinzukommen und wichtiger sind. Dann fliegt schon mal eine Meldung raus, die ursprünglich vorgesehen war.“ Entsprechend unterschiedlich sind die Arbeitszeiten. „Es wird erwartet, dass wir auch abends Termine wahrnehmen, wenn es die Nachrichten-lage erfordert“, berichtet der 35-Jährige. Bei einem Großbrand in einer Fabrik etwa oder wenn Fortuna Düsseldorf spiele, könne es auch mal Mitternacht werden.

Das Wachstum der Online-Medien sieht Thorsten Breitkopf als zentra-le Herausforderung. „Es verändert den Journalismus. Ideal ist es daher, auf beiden Seiten Erfahrungen zu sammeln – Print und Online.“ Er selbst

arbeitet vorwiegend für die gedruckte Ausgabe der Tageszeitung. Im Team mit einem weiteren Redakteur ist er für das lokale Wirtschaftsres-sort zuständig. „Beide Bereiche sind jedoch eng miteinander verzahnt. Bei Nachrichten, die besonders schnell veröffentlicht werden sollen, geht die Meldung vorab online. Anschließend verfasse ich einen zweiten Text mit mehr Hin-tergrund für die Zeitung.“

Die journalistischen Darstellungs-formen beherrschen

Auch hinsichtlich der Inhalte ist Thorsten Breit-kopf es gewohnt, schnell mitzudenken. „Haupt-sächlich bearbeite ich Wirtschaftsthemen. Es kommt jedoch auch vor, dass spontan Verstär-kung in den anderen Ressorts gefragt ist.“ Die verschiedenen journalistischen Darstellungsfor-men beherrscht er aus dem Stegreif.

Erste journalistische Erfahrungen sammelte der gebürtige Rheinländer auf dem Gymnasium – als Chefredakteur der Schülerzeitung. Bald da-rauf begann er, nebenbei als freier Lokalrepor-ter für die Rheinische Post zu arbeiten. Haupt-beruflich entschied er sich jedoch zunächst für eine Ausbildung zum Bankkaufmann und ein an-schließendes BWL-Studium in Marburg. „Damit hatte ich schon einmal ein solides Standbein. Langfristig war es mein Ziel, Wirtschaftsjour-nalist zu werden.“ Während der Ausbildung ar-beitete er darauf hin, schrieb weiterhin für die regionalen Medien über lokale Ereignisse. „So hatte ich einen relativ leichten Einstieg, als ich im Jahr 2008 mit dem Studium fertig war.“ Auf-grund seiner Erfahrung konnte er unmittelbar ein zweijähriges Volontariat bei der Rheinischen Post beginnen. Nach der Ausbildung und einer Erprobungsphase als freier Autor wurde er als fester Redakteur für das Wirtschaftsressort Düsseldorf eingestellt. <<

„Es wird erwartet, dass wir auch abends Termine wahrnehmen, wenn es die Nachrich­tenlage erfordert.“

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R e d a k t e u r b e i e i n e r Ta g e s z e i t u n g

Vom Kaufmann zum RedakteurThorsten Breitkopf (35) schreibt als fest angestellter Wirtschaftsredakteur für

die Rheinische Post in Düsseldorf. Dafür qualifizierte ihn die Kombination aus einer

Ausbildung zum Bankkaufmann, BWL-Studium und Volontariat, begleitet von langjährigen

Erfahrungen als freier Lokalreporter.

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B i o n i k e r

Von der Natur lernenLösungen aus der Natur auf Probleme unseres Alltags zu übertragen: Das ist Ziel der Bionik.

Markus Hollermann (29) und seine Kollegen beobachten Funktionsweisen der Natur und

machen sie für die Technik nutzbar – mittlerweile mit ihrem eigenen Startup „die Bioniker“.

„die Bioniker“: Markus Hollermann (links) mit Geschäftspartner Felix FörsterIdeengeber Natur: Abgucken erlaubt!

m arkus Hollermann ist gerne in der Na-tur und bestaunt ihre Wunder, wie er es nennt. „Wenn

ich die Klebepads von Efeu-Pflanzen sehe, bleibe ich schon manchmal fas-ziniert stehen. Diese Problemlösungs-strategien sind einfach genial“, sagt der Bioniker begeistert. Bionik ist eine ver-hältnismäßig junge naturwissenschaftli-che Richtung, die sich als Brückenschlag zwischen Technik und Natur versteht. Er-kenntnisse aus der Biologie werden für die Weiterentwicklung von Technologien genutzt und anschließend gegebenen-falls als Patente angemeldet.

Lösungen für alltägliche Probleme

Die Arbeitsweise der Bionik zeigt sich sehr anschaulich in der Gründungsgeschichte von Markus Hollermanns eigener Firma „die Bioniker“. „Für mein Abschlusspro-jekt an der Hochschule Bremen habe ich mich mit Leichtbaumaterialien wie

Gipskartonplatten und dazu passenden Befestigungen beschäftigt“, erzählt der 29-Jährige. Gemeinsam mit seinem heuti-gen Geschäftspartner Felix Förster stieß er unter anderem bei Zecken und Zikaden auf den richtigen Ansatz für die Entwick-lung eines speziellen Dübels. Über Mona-te analysierten die Bioniker zum Beispiel die Mundwerkzeuge beider Insekten. „Wir haben genau angeschaut, wie Zikaden sich an Pflanzen heften. Diese Beobach-tungen haben uns geholfen, die Dübel zu konstruieren“, erklärt er. Ähnlich wie das biologische Vorbild fährt auch der Dübel in Leichtbauelementen Widerhaken aus und hält so schwere Dinge wie zum Bei-spiel einen Kronleuchter. Für diese Idee erhielten die beiden 2010 den „Internati-onal Bionic Award“. Mit dieser Referenz, viel Medieninteresse und 10.000 Euro Preisgeld gründeten sie – damals noch als Studierende – ihre eigene Firma. „Unser Dübel-Projekt verdeutlicht den Grundsatz der Bionik. Wir kopieren die Natur nicht, sondern wir lernen vielmehr von ihr und nutzen ihre Lösungen für unsere alltägli-chen Probleme“, erklärt er.

Mit ihrem Startup unterstützen „die Bioniker“ Unterneh-men bei der Ent-wicklung neuer Pro-dukte und bei der Suche nach geeig-neten Problemlösun-gen und vertreiben eigene Produkte. Die beiden Naturwis-senschaftler haben an der Hochschule Bremen das Fach Bionik studiert. Auf dem Studienplan steht hier neben na-turwissenschaftlichen Grundlagen wie Physik, Chemie oder Mathematik und ingenieurwissenschaftlichen Inhalten wie Werkstoffkunde, Simulationstech-nik und Strömungsmechanik auch ein großer Teil Biologie. „Für unsere Arbeit braucht man Ausdauer, Kreativität und die Bereitschaft, nicht nur in eine Rich-tung zu denken. Wer sich auch noch für Biologie und Technik begeistern kann, wird an der Bionik viel Freude haben“, erzählt Markus Hollermann. <<

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Gib folgendes in die suche ein: CodeEGU

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Wachstumsbranche im Wandel„Schwester, Tupfer!“: Die Zeiten, in denen etwa Gesundheits- und Krankenpfleger als

unselbstständige Handlanger von „Halbgöttern in Weiß“ missverstanden wurden, sind

vorbei. Gefragt sind Fachkräfte, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. So zeichnet

sich in der Pflege- und Therapiebranche ein Trend zur Höherqualifizierung ab.

m ir gefällt besonders die Abwechslung zwi-schen Theorie und Praxis“, schwärmt Jonas Lichtenberger.

Der 21-Jährige ist seit dem Wintersemes-ter 2011 an der Fachhochschule Bielefeld für das duale Studium Gesundheits- und Krankenpflege eingeschrieben. Für sein Engagement wird er dort innerhalb von vier Jahren gleich doppelt belohnt: nach dreieinhalb Jahren mit dem anerkannten Berufsabschluss als „Gesundheits- und Krankenpfleger“ und nach einem weiteren Semester mit dem „Bachelor of Science“.

Pro Semester muss Jonas Lichtenber-ger einen vier- bis sechswöchigen Praxis-einsatz ableisten. Das notwendige theo-retische Rüstzeug lernt er in Vorlesungen an der FH sowie im Unterricht an einer Krankenpflegeschule. Die Kombination hat’s in sich. So wartet auf den jungen Mann nach einem anstrengenden Tag in der Klinik oft noch eine Hausarbeit, die fertig geschrieben werden muss.

Neue Möglichkeiten für Akademiker

So wie Jonas Lichtenberger suchen auch andere Abiturienten ihr berufliches Glück in der Pflege und Therapie – und stoßen dabei auf eine Branche im Wandel. Auf-grund der immer komplexer werdenden Anforderungen und Tätigkeitsprofile ist eine zunehmende Akademisierung der Berufe zwischen Rollator, Spritze und Gymnastikball zu beobachten. So legen Angebote wie Pflegewissenschaft und Pflegemanagement ein stabiles wissen-schaftliches Fundament, auf dem sich eine Karriere im Krankenhaus oder an

der Hochschule errichten lässt. Auch du-ale Studiengänge gewinnen in der Bran-che zunehmend an Bedeutung.

Die Einführung von akademischen Ausbildungen kann auch als Reak tion auf den Arbeitsmarkt verstanden wer-den. Susanne Kriegbaum von der Ar-beitsmarktberichterstattung der Bun-desagentur für Arbeit nennt Zahlen: „Der steigende Bedarf an akademischen Fachkräften zeigt sich in der Entwicklung der gemeldeten Arbeitsstellen: Gingen zum Beispiel im Jahr 2006 5.200 Stellen-angebote für akademische Fachkräfte im Bereich der nicht ärztlichen Therapie bei

den Agenturen für Arbeit ein, kletterte die Nachfrage 2011 auf 19.200 Stellen-angebote.“

„Pflegefachpersonal hände-ringend gesucht“

Doch auch wer eine Ausbildung außer-halb der Hochschulen bevorzugt, darf sich anschließend über gute Beschäf-tigungschancen freuen: „Der Pflege-bereich ist sehr stark im Wachstum“, betont Dr. Helmut Braun, Geschäftsfüh-rer des Arbeitgeberverbands Pflege. Zu-stimmung kommt von Johanna Knüppel

Anspruchsvolle Tätigkeit: Wer sich der Pflege anderer Menschen verschreibt, muss nicht nur belastbar, sondern auch kommunikations- und beziehungsfähig sein.

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vom Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK): „Pflegefachpersonal wird in allen Versorgungsbe-reichen händeringend gesucht – egal ob Kranken-haus, Pflegeheim oder häusliche Pflege.“

Zitate, die Susanne Kriegbaum mit Daten unter-mauert: „Die Zahl der sozialversicherungspflich-tig beschäftigten Therapeuten ist in den letzten zehn Jahren um gut 45 Prozent gestiegen, die der Gesundheits- und Krankenpfleger um elf Prozent. Auch die gemeldeten Stellen für diese Berufs-gruppen nehmen seit Mitte des letzten Jahrzehnts kontinuierlich zu. Die Arbeitslosigkeit hingegen ist weiterhin rückläufig.“ Wobei die Konkurrenzsitua-tion im therapeutischen Bereich, etwa für Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden, etwas schwieriger ist als in der Pflege. Hier buhlen mehr Bewerber um weniger freie Stellen. Auch der Gang in die Selbstständigkeit spielt bei diesen Berufs-gruppen eine größere Rolle.

Aber worin liegen die Gründe für den hohen Arbeitskräftebedarf in der Pflege? Eine entschei-dende Rolle spielt der demografische Wandel – Deutschland wird immer älter. Allerdings sind nicht alle Menschen mit fortwährender Gesundheit ge-segnet. So lag die Zahl der Pflegebedürftigen 2009 laut Statistischem Bundesamt bei 2,34 Millionen – und damit bereits 16 Prozent höher als noch zehn Jahre zuvor. In ihrem aktuellen „Pflegereport 2030“ prognostiziert die Bertelsmann Stiftung bis 2030 gar eine Zunahme der Pflegebedürftigen um rund 50 Prozent im Vergleich zu 2009. Damit steigt auch der Bedarf an Arbeitskräften, die ihr Schaffen in den Dienst hilfsbedürftiger Menschen stellen. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) rech-net damit, dass die Nachfrage nach bestmöglich ausgebildeten Pflegekräften bis 2025 um insge-samt 27 Prozent steigen wird. Im Jahr 2009 wa-ren laut einer Analyse des Deutschen Pflegerats, einer Dachorganisation unterschiedlicher Verbän-de im Pflege- und Hebammenwesen, bereits etwa 1,21 Millionen Beschäftigte in Pflegeberufen tätig.

Hohe Belastung – aber viel AbwechslungDem Fachkräfte-Engpass entgegenzuwirken, gestaltet sich in der Pflege nicht ganz einfach. Zumal die Branche ihren Arbeitnehmern einiges abverlangt. So stufte die Mehrzahl von 3.550 Be-schäftigten aus verschiedenen Pflegeberufen bei einer Online-Befragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung die Arbeitsbelastung in ihren Jobs als „relativ hoch“ ein. Demgegenüber steht laut WSI ein Bruttomo-natseinkommen von durchschnittlich 2.360 Euro auf Basis einer 38-Stunden-Woche in unterschied-lichen Einsatzfeldern in der Kranken-, Kinderkran-ken- und Altenpflege.

Insgesamt haben Pflege und Therapie jedoch ei-niges zu bieten; die Palette an Berufen ist vielfältig. So finden in der Pflege nicht nur ausgebildete Ge-sundheits- und Krankenpfleger sowie Altenpfleger

interessante Einsatzfelder. Hier betätigen sich bei-spielsweise auch studierte Arztassistenten – ein relativ neuer Beruf. Wer sich dazu entschließt, kann unter Aufsicht eines Arztes selbstständig ärztli-che Tätigkeiten ausüben – etwa Blut abnehmen. Pflege pädagogen mit Studienabschluss hingegen geben ihr Fachwissen beispielsweise in Berufs-fachschulen an Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen weiter, während sich Geronto-logen die Erforschung des Alterungsprozesses des Menschen sowie der Bedingungen für gesundes und zufriedenes Altern auf die Fahnen schreiben. Hinzu kommen Pflegemanager oder Kaufleute im Gesundheitswesen. Sie übernehmen etwa Aufga-ben im Qualitätsmanagement oder Marketing. Im therapeutischen Umfeld finden sich Berufe wie Physiotherapeut, Ergotherapeut und Logopäde.

Gefühl für Menschen und BudgetsWer täglich Menschen in außergewöhnlichen Situ-ationen unterstützt, benötigt jedoch mehr als eine solide Ausbildung mit Abschluss. Johanna Knüppel vom DBfK: „Pflege ist ein anspruchsvoller Beruf, der neben den nötigen intellektuellen Fähigkei-ten, guten Sprachkenntnissen und einer guten körperlichen wie seelischen Gesundheit und Be-lastbarkeit noch eine Menge mehr voraussetzt. Man muss kommunikations- und beziehungsfähig sein, die Nähe zu Menschen zulassen.“ Von zent-raler Bedeutung seien auch Einfühlungsvermögen und Mitgefühl, so Dr. Helmut Braun vom Arbeit-geberverband Pflege: „Pflege ist nichts, das man nur ableistet.“ Zusätzliche Anforderungen werden an Beschäftigte im organisatorischen Bereich ge-stellt. „Führungskräfte wie Pflegedienstleister soll-ten gut strukturieren können, fit in Mitarbeiterfüh-rung sein und Basiswissen in Betriebswirtschaft mitbringen“, ergänzt Dr. Helmut Braun.

Pflege und Therapie – keine Branche wie jede andere. Aber ein interessantes und sinnvolles Tätig keitsfeld mit vielen Facetten. <<

„Die Zahl der sozial-versicherungs-pflichtig beschäf-tigten therapeuten ist in den letzten zehn Jahren um gut

45 Prozent gestiegen, die der Gesund-heits- und kranken-pfleger um elf Prozent. auch die gemeldeten stellen für diese berufs-gruppen nehmen seit mitte des letzten Jahrzehnts kontinuierlich zu.“

Demografischer Wandel: Weil die Gesellschaft zunehmend altert, erhöht sich der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal.

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Nah am Menschen

Nach ihrem Abitur wusste Sophie

Heimrod (21), dass sie mit Menschen arbeiten

will. Die Wahl fiel auf Ergo therapie. Mittlerweile

studiert sie im dritten Semester an der Alice

Salomon Hochschule (ASH) in Berlin.

d er Ergotherapeut hilft den Menschen, so selbstständig wie möglich zu leben, zu han-deln und sich zu betätigen“, beschreibt die 21-jährige Berli-

nerin ihren künftigen Beruf. Zur Klientel von Er-gotherapeuten zählen etwa Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben oder psychische Prob-leme haben. Aber auch körperlich und geistig Be-hinderte profitieren von Ergotherapeuten, die mit ihnen beispielsweise grundlegende Fertigkeiten wie Essen und Waschen üben. Außerdem steht das Training der Grob- und Feinmotorik sowie der Orientierungs- und Konzentrationsfähigkeit auf der Agenda.

Sophie Heimrod gehört zum ersten Jahrgang, der an der Alice Salomon Hochschule (ASH) Er-gotherapie studieren konnte. Dafür musste sie sich zunächst bei der Schule für Gesundheitsbe-rufe in Berlin-Wannsee bewerben. Diese ist Ko-operationspartnerin der ASH und übernimmt im Rahmen von Vorstellungsgesprächen die Auswahl der Bewerber. Wer hier angenommen wird, kann sich zwischen einer Ausbildung und dem Bache-lorstudium entscheiden. „Ich wollte gerne studie-ren“, erinnert sich Sophie Heimrod. „Der Trend geht immer mehr zur Professionalisierung und mit einem akademischen Abschluss habe ich auch bessere Berufschancen.“ Als immatrikulierte Stu-dentin besucht sie nun einen Teil des Unterrichts,

etwa praktische Übungen, im Studienzentrum der Wannsee-Schule, den restlichen an der ASH. Da-für zahlt sie jedes Semester 265 Euro Studienbei-träge an die Hochschule und monatlich 80 Euro Materialkosten an die Gesundheitsschule.

Flechten fürs Selbstvertrauen„Das erste Semester war ziemlich anstrengend, danach habe ich mich daran gewöhnt“, erinnert sich Sophie Heimrod an ihren Studienstart im Oktober 2011. Grundfächer wie wissenschaftli-ches Arbeiten, Anatomie, aber auch Lerntheorien sowie Kommunikation und Interaktion mit dem Klienten waren sehr arbeitsintensiv. In anderen Fächern lernen die Studierenden den Umgang mit verschiedenen Materialien oder Handlungs-ansätze in der Ergotherapie kennen. Zum Ende des Studiums werden Reha-Wissenschaften, Existenzgründung und Pädagogik unterrichtet.

Ihr theoretisches Wissen kann die Studentin in den vier jeweils zehn Wochen dauernden studien-begleitenden Praktika anwenden. Das erste hat Sophie Heimrod bei der Union Sozialer Einrich-tungen in Berlin absolviert, einer gemeinnützigen GmbH, die behinderte Menschen beschäftigt. Dort musste sie beispielsweise für eine Klientin eine kleine Therapie planen und durchführen. „Ich habe mit ihr aus Korb einen Zeitungsständer geflochten. Damit sollte sie mehr Selbstständig-

„Der trend geht immer mehr zur

Professionalisierung, und mit einem akademischen

abschluss habe ich auch bessere

berufschancen.“

>>mehr infowww.abi.de

Gib Folgendes in die suche

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Unterrichtsidee „Branchenreport Pflege und Therapie“Nur keine berührungsängste! Du willst mehr über die Pflege- und Therapiebranche erfahren? Einen Überblick über die verschiedenen Berufs- und Studienmöglich-keiten erhalten? Herausfinden, worauf es in diesem Bereich ankommt? Dann bitte doch deine Lehrerin oder deinen Lehrer um eine besondere Schulstunde: Mit der abi>> Unterrichtsidee kann sie/er einen kosten-losen PDF-Foliensatz her unterladen und damit den Berufskunde-unterricht gestalten. Mehr Infos unter: www.abi.de > Lehrer/innen

HerausgeberBundesagentur für Arbeit

HerausgeberbeiratPetra Beckmann, Wolfgang Biersack, Dr. Oliver Fischer, Heike Hessenauer, Yvonne Hollmann, Nils Kämpfer, Nicole Künzel, Stefanie Langen, Georg Leibold, Sabine Peters, Natascha Rediske, Katarina Stein, Judith Wüllerich

redaktion/Verlagabi>> dein weg in studium und berufWillmy Consult & Content GmbH Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg Telefon: 0911 937739-0 Fax: 0911 937739-99 E-Mail: [email protected]

redaktionGesamtleitung: Rainer MöllerChefredakteur: Andreas BundChefin vom Dienst: Meike Schädlich Textchefin: Heike Reinhold Redaktion: Edith Backer, Katharina Bill, Susanne Böhm, Alexa Gams, Julia Grimminger, Veronika Mahler, Alexander Reindl, Larissa Stempel Redaktionsassistenz: Manuela Meier

autorenBirk Grüling, Christine Lendt, Sabine Schrader, Kristina Taube

Gestaltung und LayoutArt Direktor: Nero A. KaiserLayout: Christine Biedermann, Monika Orend, Viviane Schadde, René WeinbergTitelbild: Martin Rehm

DruckWestermann, Braunschweig

Copyright 2013 für alle inhalte© Bundesagentur für ArbeitAlle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie jede Nutzung der Inhalte mit Ausnahme der Herstellung einzelner Vervielfältigungsstücke zum Unterrichtsgebrauch in Schulen bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. In jedem Fall ist eine genaue Quellenangabe erforderlich. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Keine Gewähr für unverlangte Ein sendungen und Besprechungsstücke.Gesamtauflage: 280.000

erscheinungsweise6 Ausgaben im Jahr

bestellungenwww.ba-bestellservice.deEinzelexemplare sind im Berufsinformations zentrum (BiZ) der Agenturen für Arbeit erhältlich.

keit und Selbstvertrauen lernen und durch das rhythmische Flechten ihre Merkfähigkeit verbessern.“

„Die Kinder sind offener“Nach sechs Semestern folgt das Staatsexamen. Wer dieses er-folgreich besteht, erhält die Erlaubnis zum Führen der Berufsbe-zeichnung Ergotherapeut/in vom Landesamt für Gesundheit und Soziales. Das ist die Zulassung, die auch die Auszubildenden an der Wannsee-Schule erlangen können. Nach einem weiteren Se-mester schließt das Studium mit dem „Bachelor of Science“ ab.

Nach ihrem Bachelorabschluss will Sophie Heimrod prak-tisch arbeiten, am liebsten in der Kinder- und Jugendtherapie. „Die Kinder sind offener und man kann sie schnell für Neues begeistern.“ <<

Trend zur Akademisierung: Für die immer komplexeren Berufsbilder in Pflege und Therapie entstehen neue Studiengänge.

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Mit Tusch und Torte:Das abi>> Portal wird 10!“

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goabi.de

Das nächste abi>> HeftDie Ausgabe 2/2013 erscheint am 2. Mai 2013.

Im Schwerpunkt dreht sich dann alles um das Thema Hochschulzulassung. Wir klären im Interview mit einem Experten der Stiftung für Hochschulzulassung das Verfahren bei der Vergabe von bundesweit zulassungs beschränkten Studien gängen. Außerdem beantworten wir häufige Fragen, etwa wie man Wartezeit sammelt, wie man seine Chancen auf einen Studienplatz verbessern kann oder welche Chancen das Nachrückverfahren bietet. In Porträts von Studierenden stellen wir zudem exemplarisch verschiedene Arten der Hochschulzulassung vor.

L e s e r a k t i o n

abi>> ScrabbleEs gilt, aus den rechts stehenden Buchstaben möglichst viele verschie-dene Wörter zu bilden. Jeder Buchstabe darf dabei aber jeweils nur so oft verwendet werden, wie er vorhanden ist. Gewertet werden nur deutsche Wörter, die im Duden stehen. Wer die meisten Wörter hat, gewinnt – und zwar eins von drei Scrabble-Spielen.

10 Jahre abi>> Portal„Happy Birthday“ heißt es dieser Tage – und das bewährte abi>> Portal hat sich fürs Feiern ordentlich rausgeputzt! Ab sofort präsentiert sich unsere Website in ganz neuem Look – mit großen Bildern, intuitiver Bedienung und auch technisch auf dem neuesten Stand: Nun lässt sich abi.de auf jedem beliebigen Endgerät – PC/Mac, Tablet oder Smartphone – in optimierter Darstellung aufrufen. Und dank der neuen Zielgruppen-Navigation findet nun jeder noch leichter, was er sucht: Egal ob Schüler oder Studierende, Lehrkräfte, Eltern oder Berater – alle haben jetzt Direktzugriff auf die für sie besonders wichtigen Themen.

Dazu gehören zweifellos Tipps und Infos rund um die Studien finanzierung. Denn wenn auch die meisten Bundes-länder mittlerweile keine allgemeinen Studiengebühren mehr verlangen, ist Studieren nicht grade billig. Im abi>> Portal widmen wir uns deshalb in einem Thema der Woche Krediten, Nebenjobs, BAföG-Anträgen und Co. – zu lesen ab dem 1. April wie gewohnt unter:

>> www.abi.de

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Bitte sende deine Lösungsworte bis zum 31. April 2013 per E-Mail an [email protected] oder schicke eine Postkarte an Willmy Consult & Content GmbH, abi>> Redaktion, Guten stetter Straße 8d, 90449 Nürn-berg. Bitte vergiss nicht, deine Adresse anzugeben!

Teilnahme und Gewinnchance ist pro Person nur einmalig möglich. Mitarbeiter des Verlags und der Bundesagentur für Arbeit dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg oder eine Barauszahlung des Ge-winns sind ausgeschlossen.

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