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Abklärungsdiagnostik
Aufbaukurs Mammasonografie
Dr. med. Klaus Weingard
Facharzt für Diagnostische Radiologie
Vortrag
Zusammenfassung Mammografie: Technik Mammografie
ACR
BIRADS
Kurative Mammografie
Screening
Abklärung von Auffälligkeiten
Technik
Pro Seite 2 Standardaufnahmen:
CC: Craniocaudaler Strahlengang
MLO: Mediolateral obliquer Strahlengang
Zusatz-/ Spezialaufnahmen
ML
CC gekippt
Cleopatra-Aufnahme
Vergrößerungstechniken
Markierungsaufnahmen
Galaktografie
Cystografie
Qualitätskriterien
der Standardaufnahmen
Broschüre der KVB:
„Hinweise für die
Erstellung von
Mammographien auf der
Grundlage einer
Mängelanalyse der
Kassenärztlichen
Bundesvereinigung“
Qualitätskriterien MLO
- Brust einschließlich Cutis, Subcutis, Drüsenkörper und Fettgewebe vollständig abgebildet
- Pektoralismuskel relaxiert und bis in Höhe der Mamille abgebildet (Pectoralis-Nipple-Line )
- Pektoralismuskel im richtigen Winkel abgebildet (> 10°)
- Mamille im Profil abgebildet (Kriterium nicht anwendbar
wenn die Mamille sich nicht eindeutig darstellt)
- Inframammäre Falte dargestellt (Kriterium nicht anwendbar, wenn eine Darstellung aus anatomischen Gründen nicht möglich ist und dies dokumentiert ist)
- Symmetrische oder gering asymmetrische Aufnahmen einer Ebene, das heißt rechte und linke Brust sollen Spiegelbilder bei der Betrachtung darstellen.
Aus der Broschüre der KVB
Qualitätskriterien CC-Projektion
- Brust einschließlich Cutis, Subcutis, Drüsenkörper und Fettgewebe adäquat abgebildet (Pectoralis-Nipple-Line )
- Mamille im Profil abgebildet (Kriterium nicht anwendbar, wenn die Mamille sich nicht eindeutig darstellt)
- Mamille mittig oder leicht nach medial oder lateral zeigend (< 20°) (Kriterium nicht anwendbar, wenn die Mamille dezentral angelegt ist und dies dokumentiert ist.)
Aus der Broschüre der KVB
Weitere Kriterien
Keine Hautfalten oder Hautfalten in geringem Umfang
Ausreichende Beschriftung
Patientenidentifikationsdaten
Projektions- und Seitenangabe
Aufnahmedatum
Korrekte Belichtung und Kontrast
Für analoge Bilderstellung mit Filmfoliensystemen gilt: Geringe Überbelichtung ist akzeptabel, wenn keine Information verloren geht. (Die Messung der optischen Dichte erfolgt in unklaren Fällen mit einem Densitometer )
Gute Kompression (scharfe Abbildung der Drüsenkörperstrukturen und adäquates Aufspreizen des Drüsengewebes)
Keine Bewegungsunschärfen
Für die analoge Bilderstellung mit Filmfoliensystemen gilt: Keine oder geringe Entwicklungs- oder Handhabungsartefakte. Für die digitale Bilderstellung gilt: Keine Detektor- oder Ausleseartefakte im diagnostisch relevanten Bereich.
ACR-Klassifikation
(ACR steht für „American College of Radiology“)
Die ACR -Klassifikation beschreibt die Dichte der
Brust nach dem Anteil an Drüsengewebe in der
Mammographie. Je mehr Drüsengewebe vorhanden
ist desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein
Befund in der Mammographie nicht erkennbar ist. (Für
Mikroverkalkungen gilt dies normalerweise nicht.)
S3-Leitlinie Brustkrebs
Hohe mammografische Dichte (ACR 3 und 4 [30])
ist neben der BRCA1/2-Mutation höchster
individueller Risikofaktor, sodass die in dieser
Situation begrenzte Sensitivität der Mammografie
durch eine sie ergänzende Sonografie angehoben
werden sollte
BIRADS-Klassifikation
Breast imaging reporting and data system BIRADS 0 Unklarer Befund. Bildgebung unvollständig. Weitere Bildgebung notwendig
(mammographische Zusatzaufnahmen, Sonographie, MRT)
BIRADS 1 Normalbefund. Es gibt nichts Pathologisches zu beschreiben. Das Drüsenparenchym ist
symmetrisch, es gibt keine Raumforderungen, keine Unregelmäßigkeiten in der Architektur und keine
suspekten Mikroverkalkungen. Normale Kontrolle
BIRADS 2 Benigner Befund. Der Befunder beschreibt jedoch eine typisch benigne Veränderung.
Normale Kontrolle .
BIRADS 3 Wahrscheinlich benigner Befund. Die mammographisch sichtbare Veränderung ist mit
hoher Wahrscheinlichkeit (<2%) benigne. Der Befunder möchte sich jedoch von der Unveränderlichkeit
der Läsion überzeugen. Vorgezogene Kontrolle.
BIRADS 4 Suspekte Veränderung (im Screening: a, b). Die Veränderung hat nicht die typische
Morphologie einer malignen Läsion, aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit maligne zu sein. Biopsie
(minimal invasiv) 2% bis < 95% maligne (mit ansteigender Wahrscheinlichkeit).
BIRADS 5 Mit hoher Wahrscheinlichkeit maligner Befund. Die Läsion hat eine hohe
Wahrscheinlichkeit (≥ 95%) maligne zu sein. Biopsie (minimal invasiv) und adäquate Therapie.
BIRADS 6 Histologisch gesicherte Malignität, z.B. MC unter Therapie .
Screening
Hauptunterschiede zur kurativen Versorgung: Für symptomlose Frauen zwischen 50 und 69 Jahren
zur Früherkennung
Einladungssystem, das die Einwohnermeldedaten nutzt
Primär kein Arztkontakt
Installierung einer Kette von Qualitätssicherungs- und Qualitätsmanagementinstrumenten
Kontinuierliches Abgleichen der Effektivität des Programms durch Hinzuziehung der Ergebnisse der Krebsregister
Veränderungen in der Mammografie
-Unterscheidung „Herdbefund“ (3- dimensional)
und „Verdichtung“ (1 Ebene):
-Form: rund – oval – lobuliert – irregulär
-Abrenzbarkeit: glatt – mikrolobuliert – unscharf –
spikuliert – überlagert
-Dichte: hyper- – iso- – hypodens
Veränderungen in der Mammografie
-Benigne Verkalkungen:
-Hautkalk
-Gefäßkalk
-Plasmazellmastitiskalk
-Runder Kalk, mit / ohne zentrale Aufhellung
-Ringkalk
-Tea-Cups
-Disseminierter Kalk (eher benigne)
-Makrokalk
Veränderungen in der Mammografie
-Suspekte Mikroverkalkungen:
-granulär / pleomorph
-flaue lineare Verästelungen ( „umgekehrtes Y“)
-Verteilung: gruppiert – ductal – segmental
Veränderungen in der Mammografie
-Äusserliche Veränderungen
-Hauteinziehungen
-Hautverdickung
-Mamillenretraktion
-CAVE! Hautanhangsgebilde
Veränderungen in der Mammografie
-Architekturstörungen:
-Gefügestörung
-Retraktion
-Zeltphänomen
-Asymmetrie
Vorteile der Mammografie
Hohe Auflösung (Mikrokalk)
Doppelbefundung möglich
Mamma als ganzes Organ abgebildet
S3-Leitlinien Brustkrebs
-Die Mammografie ist zurzeit die einzige für die Erkennung von Brustkrebsvorstufen oder frühen Tumorstadien allgemein als wirksam anerkannte Methode .
-Der individuelle Nutzen der Screening-Mammografie überwiegt ab dem Alter von 40 Jahren die sich aus der Strahlenexposition ergebenden Risiken. Das Optimum des Verhältnisses aus Nutzen und Risiko liegt zwischen dem 50.und 70. Lebensjahr.
-Prospektiv randomisierte Studien zeigen, dass mit der Einführung einer Screening-Mammografie als Röntgenreihenuntersuchung eine altersabhängige Brustkrebssterblichkeitsreduktion möglich ist.
-Die Reduktion der Brustkrebssterblichkeit ist auch für Frauen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren belegt. Sie ist jedoch geringer als in der Altersgruppe der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Daher sollte die Entscheidung auf der Basis einer individuellen Risikoanalyse, einer Nutzen-Risiko-Abwägung und unter
Berücksichtigung der Präferenzen und der Einwände der Frau erfolgen.
Abschließende Diagnose:
ACR II
BIRADS II
V.a. verkalkende Cyste
Proc.: Kontrolle in 2 Jahren
Verkalkung links: wo liegt sie in der Brust ?
Nachsorgepat.
Z.n. ME re 2004 + Aufbau mit Tram nach
T2(m) N0 MC.
Verhärtung links medial parasternal, derb,
höckrig
31 jährige Pat.: seit 3 Monaten Tastbefund
perimamillär li, periodenunabhängig
Klinisch fester knotiger DK bds
Verhärtung li oben innen perimamillär
50jährige Pat. mit schmerzhaftem
Tastbefund li seit einigen Tagen
Grobknotiger Tastbefund mit
druckschmerzhafter prall elastischer
Resistenz li cranial
Diagnose:
ACR III
BIRADS II
Großcystische Mastopathie, symptomatisch
Kontrolle in 2 Jahren oder bei Beschwerden (bei
unauffälliger Cyto)
53jährige Pat. mit schmerzhafter
Resistenz links seit einigen Tagen
Pat. wird mit auswärtigen Mammografien
vorgestellt zur Punktion. Diese zeigen
einen Rundherd, ovalär, mit Mikro-
verkalkungen
Klinisch prall elastische Raumforderung,
mäßig druckschmerzhaft
23 jährige Patientin, stillt. Tastbefund re
oben innen, schmerzhaft.
Feste Mammae bds., eher prall elastische
Resistenz re oben innen.
Pat hat Angst und will Klärung durch
Punktion
US Bild Punktion: 4 ml gelbe klare Flüssigkeit. ABER: homogen
echoarmer/-freier Restbefund intracystisch.
Histologie des Restbefundes
Invasiv ductales MC, G2
Procedere: Mammografie, Staging, TU-
Marker, Vorstellung in einem Brustzentrum
Kontrolle bei BIRADS III-befund
Bei der Voruntersuchung vor 6 Monaten,
damals wegen Schmerzen re: ACR IV, DD
eingedickte Cyste rechts: BIRADS III.
Jetzt: klinisch unverändert knotiger
Tastbefund, sonst unauffällig.
Die Raumforderung rechts war weg
ABER: Neuer US-Befund links caudal.
72j. Pat.: Vor 4 Wochen Einziehung
links bemerkt
Hauteinziehung links unten aussen
Verhärtung der Brustwand in diesem
Bereich
MRT-indikation
MRT zum Ausschluss Rezidiv und bei Tumorsuche bei Filiae (CUP-Syndrom) sind Kassenleistung
Sinnvolle weitere Indikationen: OP-Planung (TU-größe, Multifokalität /-zentrizität, Ausschluss
TU der Gegenseite ?)
Familiäres Hochrisiko
Monitoring unter neoadjuvanter CHT
Selten: unklarer Befund in der konventionellen Diagnostik
39 jährige Patienten mit Verhärtung
li seit 2 Monaten:
Grobknotiger Drüsenkörper bds, sehr fest
Links oben aussen mäßig verschiebliche
feste Resistenz, palpatorisch nicht
abgrenzbar
Tastbare LK
Diagnose:
ACR IV
BIRADS V
V.a. cT3 N+ MC links (Histo IDC, LK im Brustzentrum gestanzt und befallen)
Aber wie groß ist der TU tatsächlich ?
Ergänzender Ultraschall vor
Stereotaxie wird gefordert
zum Ausschluss axillärer
Lymphknotenvergrößerungen.
Diagnose:
ACR II
BIRADS IV: segmentaler Mikrokalk
Histo der Stereotaxie: fibrocystische
Mastopathie, B2-Läsion
Kontrolle in 2 Jahren
Diagnose
ACR II
BIRADS III, V.a. Narbe
CAVE! Narbe und Tumor/ Rezidiv können im Ultraschall und in der Mammografie gleich aussehen. Der Verlauf zählt !
MRT wäre indiziert bei Unklarheit.
Diagnose
ACR III
BIRADS IVb, suspekter Kalk, V.a. DCIS
ABER: Vakuumbiopsie nicht möglich.
Mamillennaher Kalk zu hautnah.
Procedere?
Diagnose
ACR III
BIRADS II-III, V.a. glanduläre Asymmetrie
Hier sollte ergänzend sonografiert werden.
Ansonsten kurzfristige Verlaufskontrolle
angeraten.
Mein persönliches Fazit:
Ein Verfahren alleine ist nicht ausreichend.
Die Kombination mehrerer Verfahren
bringt die höhere Sicherheit.