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Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensrechnung und Controlling Univ.-Prof. Dr. Jörn Littkemann Caroline Kischelewski Aufgabe 1 Kolloquium zur Klausurnachbesprechung „KonzerncontrollingWintersemester 14/15

Aufgabe 1 - fernuni-hagen.de · - Der Kapitalkostensatz nach Steuern (WACC) beträgt 7€%. Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensrechnung und Controlling «

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Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensrechnung und Controlling

Univ.-Prof. Dr. Jörn Littkemann

Caroline Kischelewski

Aufgabe 1

Kolloquium zur Klausurnachbesprechung „Konzerncontrolling“ Wintersemester 14/15

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28.05.2015

Agenda

2 Aufgabe 1b

1 Aufgabe 1a

3 Aufgabe 1c

4 Aufgabe 1d

5 Aufgabe 1e

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Aufgabe 1: Aufgabenstellung

Der junge Studierende Karl v. Theodor möchte sich gern für einen Führungsposten bei einem renommierten

Kaffeehersteller in Norddeutschland, der A-AG, bewerben. Aufgrund der großen Nachfrage möchte das

Unternehmen gern expandieren und sucht hierfür eine kaufmännisch ausgebildete Führungskraft.

Bevor aber mit möglichen Kandidaten ein Job-Interview geführt wird, muss sich jeder Kandidat über einen

„Einstellungstest“ hierfür vorab qualifizieren.

Karl v. Theodor sitzt zurzeit in der Firmenzentrale und absolviert diesen Einstellungstest. Helfen Sie ihm bei

seinen Aufgaben.

28.05.2015

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Aufgabe 1: Aufgabenstellung

28.05.2015

EINSTELLUNGSTEST FÜR POTENZIELLE FÜHRUNGSKRÄFTE

EINSTELLUNGSTEST FÜR POTENZIELLE FÜHRUNGSKRÄFTE Ihnen sind folgende Daten der A-AG gegeben:

Aktiva Passiva

Anlagevermögen Eigenkapital

Immaterielles Vermögen 430 Gezeichnetes Kapital 640

Sachanlagen 760 Rücklagen 320

Finanzanlagen 320 Rückstellungen

Umlaufvermögen Pensionsrückstellungen 400

Vorräte 370 Sonst. Rückstellungen 250

Forderungen 230 Verbindlichkeiten

Liquide Mittel 240 Bankkredite 350

Verbindlichkeiten aus LuL 330

RAP aktiv 50 RAP passiv 110

2400 2400

Abb. 1: Bilanz der A-AG in TEUR

GuV

Umsatzerlöse 4.226

Bestandsänderungen 269

sonstige betriebliche Erträge 346

Materialaufwand -3.443

Personalaufwand -768

Abschreibungen -138

sonstiger betrieblicher Aufwand -206

Betriebsergebnis 286

Zinsertrag 26

Zinsaufwand -59

Finanzergebnis -33

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 253

Steuern vom Einkommen und Ertrag -101

Jahresüberschuss 152

Abb.2: Gewinn- und Verlustrechnung der A-AG in TEUR

GuV

Umsatzerlöse 4.226

Bestandsänderungen 269

sonstige betriebliche Erträge 346

Materialaufwand -3.443

Personalaufwand -768

Abschreibungen -138

sonstiger betrieblicher Aufwand -206

Betriebsergebnis 286

Zinsertrag 26

Zinsaufwand -59

Finanzergebnis -33

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 253

Steuern vom Einkommen und Ertrag -101

Jahresüberschuss 152

Abb.2: Gewinn- und Verlustrechnung der A-AG in TEUR Anmerkungen:

- Die Finanzanlagen sind dem betrieblichen Bereich zuzuordnen.

- Das Unternehmen unterliegt einem einheitlichen Steuersatz.

- Der Zinsaufwand enthält auch den Zinsanteil der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen.

- Der Kapitalkostensatz nach Steuern (WACC) beträgt 7 %.

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Aufgabe 1a: 15 Punkte

Berechnen Sie auf Grundlage der Daten aus den Abbildungen 1 und 2 den Return on Investment (ROI), den

Return on Assets (ROA), den Return on Equity (ROE) und den Return on Capital Employed (ROCE).

Geben Sie dabei die jeweilige Formel und Ihre Berechnungsschritte an! Runden Sie Ihr Ergebnis auf zwei

Nachkommastellen.

28.05.2015

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Aufgabe 1a: Lösungshinweise

28.05.2015

ROE, ROI und ROA Berechnung:

ROE, ROI und ROA Berechnung:

ROE Berechnung

Jahresüberschuss 152

Eigenkapital 960

ROE 15,83%

ROI Berechnung

Jahresüberschuss + Steuern 253

Gesamtkapital 2.400

ROI 10,54%

ROA Berechnung

Jahresüberschuss + Steuern + Zinsaufwand 312

Gesamtkapital 2.400

ROA 13,00%

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Aufgabe 1a: Lösungshinweise

ROCE Berechnung in 3 Schritten:

28.05.2015

ROCE Berechnung in 3 Schritten:

Schritt 1: EBIT-Berechnung

EBIT Berechnung

Jahresüberschuss nach Zinsen und Steuern 152

+ Zinsaufwand 59

+ Steuern 101

EBIT 312

EBIT Berechnung

Umsatzerlöse 4.226

Bestandsänderungen 269

sonstige betriebliche Erträge 346

Materialaufwand -3.443

Personalaufwand -768

Abschreibungen -138

sonstiger betrieblicher Aufwand -206

Betriebsergebnis 286

Zinsertrag 26

EBIT 312

Schritt 2: Capital Employed Berechnung

Capital Employed Berechnung

Bilanzsumme 2.400

- Verbindlichkeiten aus LuL 330

- sonstige Rückstellungen 250

- RAP passiv 110

CapitalEmployed 1.710

Schritt 3: ROCE Berechnung

ROCE Berechnung

EBIT 312

./. Capital Employed 1.710

ROCE 18,25%

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Aufgabe 1b: 14 Punkte

28.05.2015

Ihnen sind für die A-AG zusätzlich zu Abb. 1 und 2 folgende Daten (Angaben in TEUR) gegeben:

Berechnen Sie den Cash Flow Return on Investment (CFROI). Geben Sie dabei auch Ihre Berechnungsschritte

an.

- Die kumulierten Abschreibungen des Anlagevermögens betragen 1.000.

- Auf Grund und Boden entfallen Anschaffungskosten von 200.

- Der Restwert des abnutzbaren Anlagevermögens beträgt 80.

- Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt 10 Jahre.

- Der Zinssatz beträgt 7%.

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Aufgabe 1b: Lösungshinweise

28.05.2015

Berechnung des CFROI in 4 Schritten:

Berechnung des CFROI in 4 Schritten:

1. Schritt: Berechnung des Brutto-Cash Flow

Brutto-Cash Flow Berechnung

Jahresüberschuss nach Zinsen und Steuern 152

+ Zinsaufwand 59

+ Abschreibungen 138

Brutto-Cash Flow 349

2. Schritt: Berechnung der ökonomischen Abschreibung

Berechnung abzuschreibender Betrag

Buchwert immaterielles Vermögen 430

+ Buchwert Sachanlagen 760

+ kumulierte Abschreibungen 1.000

- Anschaffungskosten Grund und Boden 200

- Restwert 80

abzuschreibender Betrag 1.910

Berechnung Rückwärtsverteilungsfaktor

Zinssatz 7%

Nutzungsdauer 10

Rückwärtsverteilungsfaktor 0,07238

ökonomische Abschreibung 138,24

Berechnung des CFROI in 4 Schritten:

1. Schritt: Berechnung des Brutto-Cash Flow

Brutto-Cash Flow Berechnung

Jahresüberschuss nach Zinsen und Steuern 152

+ Zinsaufwand 59

+ Abschreibungen 138

Brutto-Cash Flow 349

2. Schritt: Berechnung der ökonomischen Abschreibung

Berechnung abzuschreibender Betrag

Buchwert immaterielles Vermögen 430

+ Buchwert Sachanlagen 760

+ kumulierte Abschreibungen 1.000

- Anschaffungskosten Grund und Boden 200

- Restwert 80

abzuschreibender Betrag 1.910

Berechnung Rückwärtsverteilungsfaktor

Zinssatz 7%

Nutzungsdauer 10

Rückwärtsverteilungsfaktor 0,07238

ökonomische Abschreibung 138,24

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Berechnung des CFROI in 4 Schritten:

1. Schritt: Berechnung des Brutto-Cash Flow

Brutto-Cash Flow Berechnung

Jahresüberschuss nach Zinsen und Steuern 152

+ Zinsaufwand 59

+ Abschreibungen 138

Brutto-Cash Flow 349

2. Schritt: Berechnung der ökonomischen Abschreibung

Berechnung abzuschreibender Betrag

Buchwert immaterielles Vermögen 430

+ Buchwert Sachanlagen 760

+ kumulierte Abschreibungen 1.000

- Anschaffungskosten Grund und Boden 200

- Restwert 80

abzuschreibender Betrag 1.910

Berechnung Rückwärtsverteilungsfaktor

Zinssatz 7%

Nutzungsdauer 10

Rückwärtsverteilungsfaktor 0,07238

ökonomische Abschreibung 138,24

3. Schritt: Berechnung der Bruttoinvestitionsbasis

Bruttoinvestitionsbasis Berechnung

Buchwert immaterielles Anlagevermögen 430

+ Buchwert Sachanlagevermögen 760

+ kumulierte Abschreibungen 1.000

- Anschaffungskosten Grund + Boden 200

= Wert des abnutzbaren Vermögens 1.990

Wert Grund und Boden 200

+ Buchwert der Finanzanlagen 320

+ Buchwert des Umlaufvermögens 840

+ Buchwert der ARAP 50

= Wert des nicht abnutzbaren Vermögens 1.410

Wert des gesamten Vermögens 3.400

unverzinsliche Rückstellungen 250

+ Verbindlichkeiten aus LuL 330

+ PRAP 110

Abzugskapital 690

= Bruttoinvestitionsbasis 2.710

Aufgabe 1b: Lösungshinweise

28.05.2015

•Schritt: Berechnung des CFROI

1. Schritt: Berechnung des Brutto-Cash Flow

2. chritt: Berechnung der ökonomischen Abschreibung

Berechnung abzuschreibender Betrag

Buchwert immaterielles Vermögen 430

+ Buchwert Sachanlagen 760

+ kumulierte Abschreibungen 1.000

- Anschaffungskosten Grund und Boden 200

- Restwert 80

abzuschreibender Betrag 1.910

Berechnung Rückwärtsverteilungsfaktor

Zinssatz 7%

Nutzungsdauer 10

Rückwärtsverteilungsfaktor 0,07238

ökonomische Abschreibung 138,24

3. Schritt: Berechnung der Bruttoinvestitionsbasis

Bruttoinvestitionsbasis Berechnung

Buchwert immaterielles Anlagevermögen 430

+ Buchwert Sachanlagevermögen 760

+ kumulierte Abschreibungen 1.000

- Anschaffungskosten Grund + Boden 200

= Wert des abnutzbaren Vermögens 1.990

Wert Grund und Boden 200

+ Buchwert der Finanzanlagen 320

+ Buchwert des Umlaufvermögens 840

+ Buchwert der ARAP 50

= Wert des nicht abnutzbaren Vermögens 1.410

Wert des gesamten Vermögens 3.400

unverzinsliche Rückstellungen 250

+ Verbindlichkeiten aus LuL 330

+ PRAP 110

Abzugskapital 690

= Bruttoinvestitionsbasis 2.710

4. Schritt: Berechnung des CFROI

CFROI Berechnung

Brutto-Cash Flow 349

- ökonomische Abschreibung 138

/ Bruttoinvestitionsbasis 2.710

CFROI 7,77%

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Aufgabe 1c: 15 Punkte

Als zukünftige Führungskraft sollen Sie auch die Expansionsstrategie der A-AG vorantreiben. Hierfür werden

strategische Zukäufe von Unternehmen bevorzugt. Berechnen Sie den Unternehmenswert zum Ende der

Periode t(0) [t(0)= Jahr 2014] am Beispiel der B-AG. Nutzen Sie dabei den WACC-Ansatz.

Von der B-AG, die Sie als eventuellen Übernahmekandidaten identifiziert haben, sind Ihnen folgende Daten

bekannt:

28.05.2015

Angaben in 1.000 € 2015 2016 2017 2018 ab 2019

Jahresergebnis 100 120 100 100 105

Zinsaufwendungen 10 15 10 15 15

Veränderung Rückstellungen 12 13 12 5 0

Veränderungen Forderungsbestand 20 10 -20 5 0

Abschreibungen 30 35 30 30 25

Veränderungen Lieferantenverbindlichkeiten 30 10 -20 5 0

Abb. 3: Daten der B-AG

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Aufgabe 1c: 15 Punkte

Welchen Kaufpreis sollte die A-AG maximal zahlen, wenn sie 55,6 % der Anteile erwerben möchte?

(Beachten Sie, dass alle Angaben in TEUR angegeben sind. Bitte runden Sie Ihr Endergebnis auf volle Zahlen

ohne Nachkommastellen und in TEUR. Wenn Sie wesentliche Zwischenergebnisse nicht berechnen können

oder der Meinung sind, dass erforderliche Angaben fehlen, treffen Sie geeignete, realistische Annahmen.

Zwischenergebnisse sind auf zwei Nachkommastellen zu runden.)

28.05.2015

Außerdem treffen Sie folgende Annahmen:

Die jährlich getätigten Ersatzinvestitionen entsprechen der Höhe des jährlichen Abschreibungsbetrages.

Die Fremdkapitalquote beträgt konstant 50 % (fixiert durch eine unternehmenswertorientierte Finanzierungsstrategie).

Der Unternehmenssteuersatz beträgt 25 %.

Persönliche Steuern auf Ebene der Anteilseigner sollen nicht berücksichtigt werden.

Der Fremdkapitalkostensatz beträgt 4 %.

Die geforderte Eigenkapitalrendite beträgt 12 %.

Der Buchwert des Eigenkapitals beträgt 400 (in TEUR).

Der Marktwert des Fremdkapitals beträgt 600 (in TEUR).

Der operative Einzahlungsüberschuss wird vollständig als Dividendenzahlung ausgeschüttet.

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Aufgabe 1c: Lösungshinweise

mit i : Risikoäquivalente Renditeforderung der Fremdkapitalgeber;

s : Unternehmenssteuersatz;

: Risikoäquivalente Renditeforderung der Eigentümer;

: Marktwert des Fremdkapitals;

: Marktwert des Eigenkapitals.

28.05.2015

Angaben in 1.000 € 2015 2016 2017 2018 ab 2019

Jahresergebnis 100 120 100 100 105

Zinsaufwendungen 10 15 10 15 15

Veränderung Rückstellungen 12 13 12 5 0

Veränderungen Forderungsbestand 20 10 -20 5 0

Abschreibungen 30 35 30 30 25

Veränderungen Lieferantenverbindlichkeiten 30 10 -20 5 0

Fremdkapitalquote 50%

Unternehmenssteuersatz 25%

Fremdkapitalkostensatz 4%

geforderte Eigenkapitalrendite 12%

Buchwert EK 400 (1.000 €)

Marktwert FK 600 (1.000 €)

Anteilserwerb (in %) 55,6%

Berechnung des WACC (weighted average cost of capital): 7,50%

Berechnung der Cash Flows:

Angaben in 1.000 € 2015 2016 2017 2018 ab 2019

Jahresergebnis 100 120 100 100 105

+ Zinsaufwendungen 10 15 10 15 15

+ Veränderungen Rückstellungen 12 13 12 5 0

- Veränderungen Forderungsbestand -20 -10 20 -5 0

+ Abschreibungen 30 35 30 30 25

+ Veränderungen Lieferantenverbindlichkeiten 30 10 -20 5 0

- Investitionen -30 -35 -30 -30 -25

Total Cash Flow 132 148 122 120 120

Steuerersparnis 2,5 3,75 2,5 3,75 3,75

Free Cash Flow 129,5 144,25 119,5 116,25 116,25

Berechnung der Barwerte:

ewige Rente 1550

Barwerte zu Beginn 2014 (t0) 120,47 124,82 96,19 87,05 1160,64

Summe der Barwerte 1589,17

Wert des Gesamtkapitals 1589,17

- Wert des Fremdkapitals 600

= Wert des Eigenkapitals 989,17 (Unternehmenswert)

(Maximaler) Kaufpreis für genannten Anteil 550,0 (Anteilserwerb 55,6 %)

MW

MW

EKMW

MW

WACCGK

EKr

GK

FKs).(1ik

EKrMWFKMWEK

5,00,125,0 0,25)(10,04kWACC

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Angaben in 1.000 € 2015 2016 2017 2018 ab 2019

Jahresergebnis 100 120 100 100 105

Zinsaufwendungen 10 15 10 15 15

Veränderung Rückstellungen 12 13 12 5 0

Veränderungen Forderungsbestand 20 10 -20 5 0

Abschreibungen 30 35 30 30 25

Veränderungen Lieferantenverbindlichkeiten 30 10 -20 5 0

Fremdkapitalquote 50%

Unternehmenssteuersatz 25%

Fremdkapitalkostensatz 4%

geforderte Eigenkapitalrendite 12%

Buchwert EK 400 (1.000 €)

Marktwert FK 600 (1.000 €)

Anteilserwerb (in %) 55,6%

Berechnung des WACC (weighted average cost of capital): 7,50%

Berechnung der Cash Flows:

Angaben in 1.000 € 2015 2016 2017 2018 ab 2019

Jahresergebnis 100 120 100 100 105

+ Zinsaufwendungen 10 15 10 15 15

+ Veränderungen Rückstellungen 12 13 12 5 0

- Veränderungen Forderungsbestand -20 -10 20 -5 0

+ Abschreibungen 30 35 30 30 25

+ Veränderungen Lieferantenverbindlichkeiten 30 10 -20 5 0

- Investitionen -30 -35 -30 -30 -25

Total Cash Flow 132 148 122 120 120

Steuerersparnis 2,5 3,75 2,5 3,75 3,75

Free Cash Flow 129,5 144,25 119,5 116,25 116,25

Berechnung der Barwerte:

ewige Rente 1550

Barwerte zu Beginn 2014 (t0) 120,47 124,82 96,19 87,05 1160,64

Summe der Barwerte 1589,17

Wert des Gesamtkapitals 1589,17

- Wert des Fremdkapitals 600

= Wert des Eigenkapitals 989,17 (Unternehmenswert)

(Maximaler) Kaufpreis für genannten Anteil 550,0 (Anteilserwerb 55,6 %)

Aufgabe 1c: Lösungshinweise

28.05.2015

Unternehmenssteuersatz x Zinsaufwendungen

= 116,25/0,075

= 1550/1,075^4

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Aufgabe 1d: 8 Punkte

Ordnen Sie die Risikotypen den dazugehörigen Risikoarten zu! Fertigen Sie hierzu selbstständig eine Tabelle

im Lösungsbogen an.

28.05.2015

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Zuordnung:

Aufgabe 1d: Lösungshinweise

28.05.2015

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Aufgabe 1e: 8 Punkte

Erläutern Sie kurz in ganzen Sätzen, was unter den vier Risikoarten (Arten operationeller Risiken eines

Unternehmens) aus Aufgabe 1 d) verstanden werden kann.

28.05.2015

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Aufgabe 1e: Lösungshinweise

Prozessrisiken können z. B. durch eine unzweckmäßig gestaltete Ablauforganisation entstehen.

Standardisierte Prozesse und Prozeduren werden mit dem Ziel der Optimierung (in Bezug auf Effektivität

und Effizienz) von Handlungen und Abläufen in Unternehmen eingeführt. Dies und dazugehörende

Kontrollen sollen gerade auch Risiken vermeiden. Aber aus den Prozessen und Prozeduren selbst können

Risiken erwachsen, wenn sie fehlerhaft gestaltet bzw. implementiert sind oder fehlerhaft ausgeführt

werden. So eine fehlerhaft durchgeführte Prozedur wäre z. B. die Installation eines passwortgeschützten

Rechnersystems, wenn die zugehörigen Passwörter auf einem Notizzettel am Bildschirm haften würden oder

auf andere Weise zugänglich wären.

28.05.2015

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Aufgabe 1e: Lösungshinweise

Systemrisiken in Unternehmen sind in der heutigen Zeit vorwiegend Risiken des Informations- und

Kommunikationssystems. Sie können ihre Ursachen in unangemessener oder versagender Hard- und

Software, in mangelnder Datenqualität, in Fehlern zugrundeliegender Modelle und Fehlern in Anwendung

bzw. Handhabung derselben haben. Brink unterteilt die Risiken im Zusammenhang mit

Informationssystemen in allgemeine, anwendungsbezogene und anwenderbezogene Risiken. Allgemeine

Risiken bestehen z. B. als Gefahr eines unrechtmäßigen Zugriffs auf die Systeme eines Unternehmens durch

Hacker. Ein anwendungsbezogenes Risiko ist dagegen beispielweise der Verlust von Daten durch

Speicherung auf defekten Datenträgern. Anwenderbezogene Risiken stehen in enger Beziehung zu den

‚Risiken durch Personal‘. Als Beispiel wäre hier die inkonsistente oder falsche Eingabe von Daten in ein

System zu nennen, die zu Fehlsteuerungen oder Fehlentscheidungen führt.

28.05.2015

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Aufgabe 1e: Lösungshinweise

Risiken durch Personal haben ihre Ursachen in quantitativen oder qualitativen Ungleichgewichten beim

Einsatz von Mitarbeitern. Ein quantitatives Ungleichgewicht liegt bei Über- oder Unterbesetzung vor und

kann sich als Risikofaktor in demotivierenden Arbeitsanforderungen einerseits bzw. in Überforderung,

Ungenauigkeit und Stress andererseits konkretisieren. Qualitative Ungleichgewichte liegen vor, wenn

entweder ‚die fachliche Qualifikation oder die charakterliche Integrität eines Mitarbeiters nicht den

notwendigen Anforderungen entspricht.‘ Beispiel für ein Risiko als Folge von quantitativer Fehlbesetzung ist,

dass eine für den Produktionsprozess wichtige Rohstoffbestellung nicht ausgeführt wird, weil sich bei einer

Überbesetzung jeder Mitarbeiter auf das Tätigwerden eines anderen Mitarbeiter verlässt oder bei

Unterbesetzung die Bestellung durch Überlastung vergessen wird.

28.05.2015

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Aufgabe 1e: Lösungshinweise

Externe Risiken sind Risiken, die sich (unvorhergesehen) aus der Umwelt einer Unternehmung ergeben

und deren Ursachen kaum direkt steuerbar sind. Dazu sind u. a. Umweltkatastrophen, vertragsinkonforme,

fahrlässige und kriminelle Handlungen externer Verursacher, negative regulatorische und gesetzliche

Änderungen sowie politische Einflüsse zu zählen.

28.05.2015

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Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensrechnung und Controlling

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Univ.-Prof. Dr. Jörn Littkemann

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

28.05.2015