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Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg der Friedrich – Alexander – Universität Erlangen – Nürnberg Klinik und Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin und für Naturheilverfahren Chefarzt: Prof. Dr. med. H. Hirschfelder Langzeitergebnisse nach Unterschenkelamputation Inaugural – Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Friedrich – Alexander – Universität Erlangen – Nürnberg vorgelegt von Melanie Gugel aus Amberg 2011

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Aus dem

Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg

der

Friedrich – Alexander – Universität Erlangen – Nürnberg

Klinik und Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin und für

Naturheilverfahren

Chefarzt: Prof. Dr. med. H. Hirschfelder

Langzeitergebnisse nach Unterschenkelamputation

Inaugural – Dissertation

zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin

an der Medizinischen Fakultät der

Friedrich – Alexander – Universität Erlangen – Nürnberg

vorgelegt von

Melanie Gugel

aus Amberg

2011

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Gedruckt mit Erlaubnis der

Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Univ ersität Erlangen-Nürnberg

Dekan: Prof. Dr. h.c. J. Schüttler Referent: Prof. Dr. H. Hirschfelder Korreferent: Prof. Dr. R. Forst Tag der mündlichen Prüfung: 25. Januar 2012

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Meiner Familie

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Inhaltsverzeichnis

1. Zusammenfassung 5

2. Einleitung 8

3. Material und Methoden 9

4. Ergebnisse 11

4.1 Gesamtpopulation 11

4.2 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Geschlecht 16

4.3 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Vorliegen von Diabetes mellitus 22

4.4 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Alter bei Amputation 27

4.5 Nachamputierte Patienten 33

4.6 Verstorbene Patienten 34

4.6.1 Gesamtergebnisse 35

4.6.2 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Geschlecht 35

4.6.3 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Vorliegen von Diabetes mellitus 36

4.6.4 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Alter bei Amputation 37

5. Diskussion 39

5.1 Beurteilung der eigenen Untersuchung 39

5.2 Literaturvergleich 40

5.2.1 Studiendurchführung 40

5.2.2 Schmerz 42

5.2.3 ADL (Activities of daily living) 43

5.2.4 Prothese 43

5.2.5 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Geschlecht 47

5.2.6 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Vorliegen von Diabetes mellitus 48

5.2.7 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Alter bei Amputation 49

5.2.8 Nachamputierte Patienten 50

5.2.9 Verstorbene Patienten 51

5.3 Benefit durch Prothesenversorgung 53

5.4 Fazit für die klinische Praxis 54

6. Literaturverzeichnis 55

7. Abkürzungsverzeichnis 60

8. Anhang 61

9. Danksagung 82

10. Lebenslauf 83

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5 1a Zusammenfassung

Hintergrund und Ziele: Trotz etablierter neuer interventioneller Verfahren zum

Extremitätenerhalt werden jährlich Tausende Amputationen insbesondere im Bereich der

unteren Extremitäten notwendig. Davon sind überwiegend multimorbide Patienten in

fortgeschrittenem Lebensalter betroffen. Da bislang überwiegend nur kurz- bis mittelfristige

Ergebnisse vorliegen, war das Ziel der Untersuchung, herauszufinden, inwieweit diese Patienten

langfristig von einer Prothesenversorgung profitieren.

Methodik: In dieser Studie wurden 162 Patienten, welche in den Jahren 1999 bis 2005 im

Klinikum Nürnberg unilateral auf Unterschenkelhöhe amputiert wurden und mit einer Prothese

versorgt wurden, befragt. Die Reevaluation erfolgte auf postalischem Weg mittels Versendung

eines selbst erstellten Fragenbogens, der sich am AmpuPro Score des Klinikum Staffelstein

orientiert. Es wurden die Bereiche Schmerz, ADL (Activities of Daily Living) und Prothese

abgefragt. Das mittlere Alter bei Amputation betrug 68,1 Jahre, die Befragung erfolgte

durchschnittlich etwa 4,3 Jahre nach Amputation.

Ergebnisse: In der Befragung von 66 erreichbaren Patienten ergab sich, dass nur 9,2 % (n=6)

Patienten schmerzfrei sind, 70,6 % (n=46) gaben aber an, unter Schmerzen zu leiden, die

höchstens eine geringe Beeinträchtigung im Alltag darstellen. Nur 15,6 % (n=10) können keine

Treppen steigen. Damit werden ebenso wie die meisten anderen abgefragten ADL vom Großteil

der Patienten vollkommen selbständig oder nur mit geringer Unterstützung bewältigt. Mit 65,1

% (n=41) tragen die meisten Patienten ihre Prothese mindestens sechs Stunden am Tag, nur 4,8

% (n=3) verwenden sie ausschließlich zum Transfer. 79,4 % (n=50) können mindestens 50

Meter mit Prothese gehen, 36,5 % sogar mindestens 400 Meter. 36,5 % (n=23) gaben an, auch

außer Haus mobil zu sein. 74,6 % (n=47) können die Prothese selbständig anlegen, nur 11,1 %

(n=7) brauchen dazu fremde Hilfe. Nur 9,1 % (n=6) kommen komplett ohne Gehhilfen aus. Die

übrigen Patienten verwenden situationsadaptiert verschiedene Hilfsmittel:

Unterarmgehstützen/Gehstock werden in 51,5 % (n=34), Rollator in 30,3 % (n=20) und ein

Rollstuhl in 9,1 % (n=6) benötigt. Im ersten Jahr nach Prothesenanpassung trägt der Großteil

seine Prothese noch regelmäßig. Als Gründe, warum die Prothese nur noch unregelmäßig oder

nicht mehr getragen wird, werden meist mehrere Faktoren gleichzeitig genannt, vor allem

Probleme mit dem Stumpf, der Prothese oder dem anderen Bein. Es wurden die Daten von

Männern und Frauen, Diabetikern und nicht an Diabetes Erkrankten sowie bis 65-Jährigen und

über 65-Jährigen verglichen. Hier zeigte sich, dass signifikant weniger Frauen in der Lage sind,

ihre Prothese selbständig anzulegen (p=0,0283). Die Gruppe der bis 65-Jährigen schnitt

erwartungsgemäß in allen Bereichen tendenziell etwas besser ab, ein signifikanter Unterschied

zugunsten der bis 65-Jährigen fand sich aber nur bei der Nutzung Öffentlicher Verkehrsmittel

(p=0,0074). Sonst zeigten sich keine weiteren signifikanten Unterschiede. 10,4 % (n=17)

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6 mussten sich zwischenzeitlich einer weiteren Amputation unterziehen: In 76,5 % (n=13) waren

dies kontralaterale Unterschenkelamputationen und in 23,6 % (n=4) femorale Amputationen (2

davon waren ipsi- und 2 kontralateral). In neun Fällen konnte der genaue Zeitpunkt der zweiten

Amputation erhoben werden: 3 Patienten mussten sich im gleichen Jahr, 2 Patienten zwei Jahre

und 4 Patienten drei Jahre nach der ersten Amputation einer weiteren unterziehen. Zum

Befragungszeitpunkt waren 49,1 % (n=80) der angeschriebenen Patienten bereits verstorben.

Bei 51 Patienten konnte das genaue Sterbedatum ermittelt werden: Es lag eine durchschnittliche

Überlebensdauer von 3,12 Jahren nach Amputation vor. Diese Patienten waren im Schnitt mit

71,3 Jahren verstorben.

Praktische Schlussfolgerungen: In einer erweiterten Form ist der AmpuPro Score zur Erfassung

von Langzeitergebnissen bei Unterschenkelamputierten geeignet. Für die Praxis ergibt sich,

dass eine Prothesenversorgung auch bei älteren und multimorbiden Patienten lohnenswert ist.

Es kann ein großes Maß an Selbständigkeit erhalten oder zurückgewonnen werden, was zu einer

deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führt.

1b. Abstract Purpose: In spite of new but well-established efforts for limb salvage, thousands of amputations,

especially lower limb amputations, are becoming necessary every year. First of all this concerns

patients with multiple comorbidities in an advanced age. Because until now there are

predominantly only short- and intermediate-term data, the aim of this study was to find out to

what extent patients profit of the use of a prosthesis in a long-term regard.

Methods: In this study we interrogated 162 patients who had undergone a unilateral below-knee

amputation in Klinikum Nuremberg in the years 1999 to 2005 and who were fitted with a

prosthesis. The reevaluation was carried out by posting a self created questionnaire which based

on AmpuPro Score of Klinikum Staffelstein. It includes the subject areas pain, activities of daily

living and prosthesis. The mean age at amputation time was 68,1 years, the interrogation was

carried out at an average time of 4,3 years after amputation.

Results: In the interrogation of 66 patients it has resulted that only 9,2 % (n=6) patients have no

pain, but 70,6 % (n=46) stated that they are suffering pain which at most constitutes a marginal

disturbance in daily life. Not having the ability to climb stairs concerns only 15,6 % (n=10). So

most of the patients manage the requested activities of daily living completely independent or

just with few assistance. With 65,1 % (n=41) most patients wear their prosthesis for at least six

hours a day and only 4,8 % (n=3) solely use it for transfer. 79,4 % (n=50) master a walking

distance with prosthesis for at least 50 meters, 36,5 % even manage at least 400 meters. 36,5 %

(n=23) stated also to be mobile outdoors. 74,6 % (n=47) are capable to put on their prosthesis on

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7 their own, only 11,1 % (n=7) depend on assistance. 9,1 % (n=6) do not need any walking aids.

The remaining patients use different walking aids adapted to situation: canes are needed in 51,5

% (n=34), walking frame in 30,3 % (n=20) and wheelchair in 9,1 % (n=6). In the first year after

prosthesis fitting the majority still uses its artificial limb regularly. As reasons for unsteady use

or not using their prosthesis at all are mostly given several coexistent reasons like problems with

the stump, the prosthesis or the contralateral leg. Data of men and women, patients with and

without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis

showed that statistically significant less women are able to put on their prosthesis unassisted

(p=0,0283). As expected the group of patients up to 65 years achieved better results in all

subject areas but there was only a significant difference for their benefit in use of public

transport (p=0,0074). Furthermore there were no significant differences. In 10,4 % (n=17)

patients had undergone a further amputation meanwhile: In 76,5 % (n=13) contralateral below-

knee amputations and in 23,6 % (n=4) trans-femoral amputations (two of these were ipsilateral

and the other two contralateral). In nine cases it was possible to find out the definite time the

second amputation had taken place: 3 patients in the same year, 2 patients two years after and 4

patients three years after the primary amputation. At the time the survey was conducted 49, 1%

(n=80) of the patients were already dead. The definite time of death could be identified in 51

patients: The mean survival period after amputation was 3,12 years. These patients died at a

mean age of 71,3 years.

Conclusion: AmpuPro Score in an extended mode is suitable for acquisition of data concerning

long-term results in below-knee amputees. Results of clinical practice show that prosthesis

fitting is also worthwhile for patients who are older and suffer multiple comorbidities. A high

degree of autonomy so can be sustained or respectively be regained what means a distinct rise

in quality of life for the individual.

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8 2. Einleitung

Zwar gibt es in Deutschland kein zentrales Amputationsregister wie beispielsweise in

Dänemark, so kann man einer Studie aus dem Jahr 2002 des Wissenschaftlichen Instituts der

AOK (Wido) zufolge jedoch von jährlich etwa 44.000 Amputationen der unteren Extremitäten

in Deutschland ausgehen (18). Die Hauptindikation sind Durchblutungsstörungen (2, 5, 8).

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung und des zunehmenden Durchschnittsalters der

Bevölkerung kann davon ausgegangen werden, dass die Notwendigkeit von Amputationen

weiterhin in zumindest vergleichbarer Größenordnung bestehen bleibt. Auch wenn

interventionelle Verfahren mit dem Ziel des Extremitätenerhalts einen festen Stellenwert in der

Versorgung von Gefäßpatienten eingenommen haben, ergibt sich hier häufig die Notwendigkeit

wiederholter Eingriffe und damit ein sehr hoher Kostenaufwand zum Erhalt der Extremität.

Auch ist dadurch häufig nicht gewährleistet, dass sich eine Amputation im Verlauf tatsächlich

vermeiden lässt (16). Mit der Durchführung einer Amputation stellt sich gleichzeitig die Frage

nach einer Prothesenversorgung. Es existieren diverse Untersuchungen, die sich mit Kriterien

für eine erfolgreiche Prothesenversorgung beschäftigen (10), da eine solche Versorgung hohe

Kosten und einen immensen Arbeitsaufwand verschiedenster Mitarbeiter des

Gesundheitswesens erfordert. Etwa 6000 bis 15000 Dollar fallen pro Prothesenversorgung an

(16). Die Frage nach dem Gebrauch einer einmal angepassten Prothese während des

Rehabilitationsprozesses und kurz danach wird in mehreren Arbeiten untersucht, jedoch fehlt es

an Untersuchungen des Langzeitverlaufes in der häuslichen Umgebung. Dies erscheint uns

umso wichtiger, da die Amputation bei den meist multimorbiden Patienten nur ein Teilereignis

der Krankheitsgeschichte darstellt, welcher aber entscheidenden Einfluss auf das weitere

(Alltags-) leben der Betroffenen hat. In dieser Arbeit wurde untersucht, wie sich der

Prothesengebrauch im Langzeitverlauf darstellt und inwiefern Selbständigkeit und Teilhabe am

Alltag möglich sind. Zur Erfassung wurde ein Fragebogen auf Grundlage des AmpuPro Score

(11) verwendet, welcher den Bedürfnissen von Amputierten entsprechend entwickelt wurde.

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9 3. Material und Methoden Zur Befragung ausgewählt wurden alle Patienten aus dem Krankengut des Klinikums Nürnberg,

bei welchen in der krankenhausinternen SAP-Datenbank die Diagnose Ablatio curis unilateral

verzeichnet war, und die sich zwischen dem 01.01.1999 und 31.12.2005 in stationärer

rehabilitativer Behandlung mit dem Ziel einer Prothesenversorgung befanden. Es handelte sich

hierbei um 206 Patienten, die im Befragungszeitraum vom 01.01.2006 bis 31.12.2007 auf

postalischem Weg mittels Fragebogen für die Studie erfasst wurden.

Aus der SAP-Datenbank konnten benötigte Daten wie Namen, Geburtsdaten, Adressen,

Operationszeitpunkt und weitere Diagnosen, entnommen werden.

Der Entwurf des Fragebogens (siehe Seite 74) erfolgte auf der Grundlage des international

anerkannten AmpuPro Score des Orthopädischen Klinikums Staffelstein (siehe Seite 59). Zur

Ergänzung wurden drei selbständig formulierte Fragestellungen hinzugefügt. Eine davon hatte

das Ziel, den aktuellen Amputationsstatus zu erfassen, um zwischenzeitlich erfolgte

kontralaterale oder höhere (femorale) Amputationen zu erfassen. Die anderen beiden

Zusatzfragen zielten darauf ab, herauszufinden, seit wann bzw. aus welchen Gründen eine

einmal angepasste Prothese nun nicht mehr dauerhaft getragen wird.

Zusammengesetzt aus insgesamt 16 Fragen auf vier DINA4-Seiten wurden somit folgende drei

Teilbereiche erfasst: Schmerz, ADL und Prothesengebrauch.

Alle Fragen waren nach dem Multiple-Choice-Prinzip zum Ankreuzen gestaltet. Bei der

Gestaltung des Fragebogens wurde außerdem auf eine angemessene Schriftgröße Wert gelegt,

damit die überwiegend älteren und an Diabetes mellitus und möglicherweise diabetischer

Maculopathie erkrankten Patienten diesen gut lesen könnten.

Um die Teilnahmebereitschaft zu erhöhen, wurde zudem noch jeweils ein bereits frankierter und

adressierter Rückumschlag beigefügt.

Konnte ein Brief nicht zugestellt werden oder kam keine Antwort zurück, wurde in

Zusammenarbeit mit dem Einwohnermeldeamt Nürnberg eine Einsicht in das Melderegister der

Stadt Nürnberg vorgenommen. Dadurch konnte in Erfahrung gebracht werden, ob ein Patient

zwischenzeitlich verstorben oder verzogen war. In letzterem Fall wurde dann erneut ein Brief

mit Anschreiben, Fragenbogen und frankiertem Rückumschlag an die neue Adresse verschickt.

Auch Patienten, die noch unter der bereits bekannten Adresse gemeldet waren, wurden erneut

angeschrieben.

Die Auswertung der ausgefüllten Fragebögen, sowie die deskriptive Statistik erfolgte anhand

von Microsoft Excel Tabellen. Das Erstellen veranschaulichender Grafiken wurde mit Hilfe des

Microsoft Word Diagramm-Assistenten durchgeführt.

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10 Bei Fragen, die Mehrfachnennungen zuließen, wurden alle gegebenen Antworten gezählt,

sodass in der Summe ein Ergebnis von mehr als 100% bei diesen Fragen resultiert.

Wurden bei Fragen mit nur einer vorgesehenen Antwort mehrere Antworten angekreuzt, wurde

die jeweils schlechtere Antwortmöglichkeit gewertet. Bei Zuordnung des entsprechenden Score-

Wertes des AmpuPro Score wurde der Mittelwert aus den angekreuzten Antworten gebildet und

so in die Wertung aufgenommen. Insgesamt können in der Auswertung des AmpuPro Score

maximal 120 Punkte erreicht werden. Diese Summe ergibt sich aus den Punktzahlen im Bereich

Schmerz, ADL und Prothese mit jeweils 40 Punkten. Es existiert kein Bewertungsschema für

die sich ergebenden Punktwerte des AmpuPro Score, jedoch bedeutet eine niedrige Punktzahl

mehr Hilfebedürftigkeit und eine entsprechend höhere Punktzahl ein höheres Maß an

Selbständigkeit bis hin zur vollständigen Unabhängigkeit von fremder Hilfe.

Zur Prüfung der statistischen Signifikanz der Ergebnisse wurde ein zweiseitiger Fisher-Exact-

Test mit p < 0,05 als signifikant durchgeführt. Die Berechnung dieser Tests erfolgte mit Hilfe

des „QuickCalcs“ –Online-Kalkulators von GraphPad Software Inc.. Die Anwendung eines

Chi-Quadrat-Testes war aufgrund der zum Teil kleinen Stichproben nicht möglich.

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11 4. Ergebnisse Für die Studie wurde ein Kollektiv von 206 Patienten aufgenommen. Über 78,6 %, das heißt

162 Patienten, konnten Informationen gewonnen werden: 66 sendeten einen beantworteten

Fragebogen zurück, 17 waren zwischenzeitlich kontralateral oder femoral amputiert worden, 80

verstorben.

4.1 Gesamt

Insgesamt sendeten 66 Patienten einen ausgefüllten Fragenbogen zurück. Im Mittel waren diese

Patienten bei Amputation 68,1 Jahre alt (Altersverteilung s. Abb.1), die Befragung erfolgte im

Mittel 4,3 Jahre nach Amputation.

Abb.1: Altersverteilung Im Folgenden soll die prozentuale Verteilung der angekreuzten Antworten der Einzelfragen

dargestellt werden. Da nicht immer bei allen Fragen eine Angabe gemacht wurde, kommt es

dort entsprechend zu einer veränderten Stichprobenzahl.

Auf die Frage, wie es sich derzeit mit Stumpf- bzw. Phantomschmerzen verhält, gaben die

meisten Patienten erträgliche Schmerzen an, nur wenige hatten keinen Schmerz, auch wenige

litten unter kaum erträglichen Schmerzen (s.Abb.2).

Abb.2: Schmerzen (n=65)

0

2

4

6

8

10

12

45 Jahre 51 Jahre 57 Jahre 63 Jahre 69Jahre 75 Jahre 81 Jahre 87 Jahre 93 Jahre

Prozent

Alter bei Amputation

0

10

20

30

40

kein Schmerz mittelgradiger Schmerz schwerste Schmerzen

9,2

36,9 35,4

12,3

6,2

gesamt [%]

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12 Der Großteil der befragten Patienten bewältigt das Treppensteigen, jedoch überwiegend mit

Schwierigkeiten. Nur sehr wenigen Patienten ist das Treppenstiegen nicht möglich.

Abb.3: Treppensteigen (n=64) Beim An- bzw. Ausziehen von Schuhen und Socken kommen die meisten der Patienten zurecht,

etwas weniger als einem Drittel ist es jedoch nicht eigenständig möglich.

Abb.4: Schuhe/Socken anziehen (n=65) Nur circa ein Drittel der Befragten ist immobil, der Rest ist in der Lage, sich eigenständig im

bzw. auch außer Haus fortzubewegen.

Abb.5: Mobilität (n=63) Auf die Frage „Wie schätzen Sie Ihren Gang ein?“ wurde überwiegend angegeben, dass ein

mittelgradiges Hinken vorliegt. Jeweils ein kleiner Teil gibt ein flüssiges Gangbild oder

ausgeprägtes Hinken an.

0

20

40

60

80

ohne Schwierigkeiten mit Schwierigkeiten großeSchwierigkeiten/nicht

möglich

12,5

71,9

15,6

gesamt [%]

0

10

20

30

40

50

ohneSchwierigkeiten

mit Schwierigkeiten nicht möglich

46,15

27,69 26,15

gesamt [%]

28

30

32

34

36

38

außer Haus im Haus immobil

36,5

31,7 31,7

gesamt [%]

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Abb.6: Hinken (n=57) Körperpflege und Toilettengang können von den Patienten in den meisten Fällen selbständig

durchgeführt werden. Über die Hälfte schaffen dies sogar ohne Schwierigkeiten.

Abb.7: Hygiene (n=66) Die Benutzung Öffentlicher Verkehrsmittel wie Bus, Zug, Straßenbahn etc. ist etwas mehr als

der Hälfte der befragten Patienten möglich.

Abb.8: Öffentliche Verkehrsmittel (n=63) Etwas weniger als ein Drittel der Patienten kann sich Mahlzeiten nicht eigenständig zubereiten.

Die übrigen Befragten bewältigen dies zu etwa gleichen Teilen mit Einschränkungen bzw. ohne

Schwierigkeiten.

0

20

40

60

80

flüssig mittelgradig schwer

21,1

63,2

15,8

gesamt [%]

0

20

40

60

ohne Schwierigkeiten mit geringen Hilfen unselbständig

56,1

27,3

16,7

gesamt [%]

0

20

40

60

80

Benutzung möglich Benutzung nichtmöglich

60,3

39,7

gesamt [%]

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Abb.9: Mahlzeiten zubereiten (n=59) Das Aufstehen von Bett und Stuhl gelingt bis auf wenige Ausnahmen selbständig, bei mehr als

der Hälfte ohne Schwierigkeiten.

Abb.10: Aufstehen von Bett und Stuhl (n=63) Eine Prothesen-Tragedauer von mehr als sechs Stunden täglich wird von einem Großteil der

Patienten angegeben. Wenige tragen die Prothese für ca. 3 bis 6 bzw. 1 bis 3 Stunden und nur

sehr wenige tragen ihre Prothese gar nicht.

Abb.11: Tragedauer Prothese (n=63) Mit Prothese ist es dem größten Teil der befragten Patienten möglich, 50 Meter und mehr zu

gehen, viele schaffen sogar über 400 Meter. Nur sehr wenige nutzen die Prothese lediglich zum

Stehen bzw. Transfer.

0

10

20

30

40

ohne Schwierigkeiten mit Einschränkungen unselbständig

38,98

30,5 30,5

gesamt [%]

0102030405060

ohne Schwierigkeiten mit geringen Hilfen unselbständig

54

38,1

7,9

gesamt [%]

0

20

40

60

80

>6h 3-6h 1-3h 0h

65,1

1911,1

4,8

gesamt [%]

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15

Abb.12: Gehstrecke (n=63) Das Anlegen der Prothese gelingt den Patienten überwiegend selbstständig, nur eine kleinere

Anzahl ist hierbei auf eine Hilfsperson angewiesen.

Abb.13: Prothesen-Anlage (n=63) Ohne Hilfsmittel kommt nur ein kleiner Teil der Befragten zurecht, die meisten Patienten nutzen

Unterarmgehstützen, Gehstock oder Rollator bzw. Gehbock zur Fortbewegung. Wenige sind auf

einen Rollstuhl angewiesen.

Abb.14: Hilfsmittel (n=66) Wenn die Patienten angaben, die Prothese nicht immer zur Fortbewegung zu nutzen, war dies

bei den meisten ein Jahr oder länger nach Anpassung. Etwas weniger als ein Drittel gab an, die

Prothese nie getragen zu haben.

0

10

20

30

40

50

>400m 50-400m <50m 0m

36,542,9

17,5

3,2

gesamt [%]

0

20

40

60

80

selbst geringe Hilfe erhebliche Hilfe nicht selbst

74,6

9,5 4,811,1

gesamt [%]

0

20

40

60

keine UAG Rollator Rollstuhl

9,1

51,5

30,3

9,1

gesamt [%]

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16

Abb.15: Seit wann Prothese nicht immer getragen? (n=11) Gründe, die Prothese nicht immer zur Fortbewegung zu nutzen, waren überwiegend Probleme

mit dem anderen Bein, der Prothese oder dem Stumpf. Einige stören sich daran, dass sie die

Hände dabei nicht frei haben, anderen ist es zu ermüdend. Nur wenige Patienten gaben als

Grund an, dass ihnen die Fortbewegung mit der Prothese zu langsam ist. Viele Patienten gaben

mehrere Gründe gleichzeitig an.

Abb.16: Warum Prothese nicht immer getragen? (n=22, Mehrfachnennungen möglich) Bei der Auswertung der Fragebögen mit dem AmpuPro Score wurden im Mittel 77 von

maximal 120 Score-Punkten erreicht. Diese setzen sich aus den Mittelwerten der Score-Punkte

der 3 Themenbereiche Schmerz (im Mittel 23 von maximal 40 Punkten), ADL (im Mittel 24

von maximal 40 Punkten) und Prothese (im Mittel 30 von maximal 40 Punkten) zusammen.

4.2 Vergleich Frauen – Männer Die in der Befragung erfassten Frauen (n=16) waren bei Amputation im Durchschnitt 70,5

Jahre, die Männer (n=50) 67,3 Jahre alt. Frauen und Männer wurden im Schnitt 4,3 bzw. 4,4

Jahre nach der Amputation befragt. Bei der Wertung nach dem AmpuPro Score erzielten die

Frauen durchschnittlich einen Summenwert von 69 Punkten, die Männer von 79 Punkten;

0

5

10

15

20

25

30

<1 Monat <6 Monate <1 Jahr <2 Jahre <3 Jahre 4 Jahre undlänger

Prothese niegetragen

0

9,1

18,2

27,3

9,1 9,1

27,3

gesamt [%]

0

10

20

30

40

50

nichtschnellgenug

zuermüdend

Händenicht frei

Problemeanderes

Bein

ProblemeProthese

ProblemeStumpf

4,5

13,6 13,6

40,945,5 45,5

gesamt [%]

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17 verteilt auf drei Themenbereiche Schmerz (23 Punkte sowohl bei Frauen als auch bei Männern),

ADL (22 bzw. 24 Punkte) und Prothese (24 bzw. 32 Punkte).

Im Vergleich der Schmerzintensitäten zeigte sich zwischen Frauen und Männern kein

signifikanter Unterschied. Jedoch fällt auf, dass Männer deutlich häufiger gar keine Schmerzen

hatten als Frauen. Das weibliche Geschlecht gab dagegen häufiger leichtere und mittelgradige

Schmerzen an. Jedoch litten auch deutlich mehr Männer unter so starken Schmerzen, dass ein

ständiger Analgetikabedarf bestand. Schwerste Schmerzen mit deutlicher Beeinträchtigung des

Alltags wurden von beiden Geschlechtern gleich häufig angegeben.

Abb.17: Schmerzen (Frauen n=15, Männer n=50) Auch beim Treppensteigen fand sich kein statistisch signifikanter geschlechtsspezifischer

Unterschied. Es zeigte sich jedoch ein leichter Trend dazu, dass Männer insgesamt etwas

geringere Schwierigkeiten haben als Frauen: Männer hatten zwar mehr Schwierigkeiten beim

Treppensteigen (76 %) als Frauen (57,1 %), jedoch waren es deutlich weniger (12 % vs. 28,6

%), die eine Treppe nur mit großen Schwierigkeiten oder gar nicht erklimmen konnten.

Abb.18: Treppensteigen (Frauen n=15, Männer n=50) Frauen hatten weniger Schwierigkeiten beim An- bzw. Ausziehen von Schuhen bzw. Socken als

Männer, ein signifikanter Unterschied fand sich allerdings auch hier nicht. Anteilmäßig war es

0

10

20

30

40

50

60

kein Schmerz mittelgradiger Schmerz schwerste Schmerzen

0

53,3

40

0

6,712

32 34

16

6

Frauen [%] Männer [%]

01020304050607080

ohne Schwierigkeiten große Schwierigkeiten/nichtmöglich

14,3

57,1

28,6

12

76

12

Frauen [%] Männer [%]

Page 18: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

18 etwa gleich vielen Frauen und Männer nicht möglich, Schuhe bzw. Socken selbständig an- bzw.

auszuziehen.

Abb.19: Schuhe/Socken anziehen (Frauen n=15, Männer n=50) Auch hinsichtlich der Mobilität zeigte sich ein leichter Vorteil auf Seiten des weiblichen

Geschlechts: Deutlich weniger Frauen als Männer gaben an, sich weder außer noch im Haus

selbständig fortbewegen zu können. Statistisch ließ sich dies jedoch nicht signifikant belegen.

Abb.20: Mobilität (Frauen n=14, Männer n=49) Obwohl ein vergleichbarer Prozentsatz an Frauen und Männern angab, schwer zu hinken, sah

man auch bei der Selbsteinschätzung des Gangbildes das weibliche Geschlecht - jedoch ohne

ausreichende statistische Sicherung - etwas im Vorteil:

Auf der einen Seite litt eine kleinere Zahl der Frauen an leichtem Hinken, auf der anderen Seite

gaben mehr Frauen an, ein flüssiges Gangbild zu haben.

Abb.21: Hinken (Frauen n=12, Männer n=45) Auch in Bezug auf Körperpflege und Toilettengang fand sich kein statistisch relevanter

Unterschied zwischen den Geschlechtern. Mehr Frauen als Männer sind nicht in der Lage sich

0102030405060

ohne Schwierigkeitenmit Schwierigkeiten nicht möglich

60

13,3

26,7

4232

26

Frauen [%] Männer [%]

0

10

20

30

40

50

außer Haus im Haus immobil

28,6

50

21,4

38,8

26,534,7

Frauen [%] Männer [%]

0

20

40

60

80

flüssig mittelgradig schwer

33,3

50

16,717,8

66,7

15,6

Frauen [%] Männer [%]

Page 19: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

19 eigenständig zu pflegen bzw. auf die Toilette zu gehen – allerdings bewältigen mehr Frauen als

Männer die Körperpflege ohne Schwierigkeiten.

Abb.22: Hygiene (Frauen n=16, Männer n=50) Die Benutzung Öffentlicher Verkehrsmittel und damit ein großer Mobilitätsgewinn ist vor allem

einem Großteil der Männer (fast 70 %) möglich, bei den Frauen überwiegt dagegen die Zahl

derer, die nicht davon profitieren können. Dieser Trend ist zwar erkennbar, jedoch nicht

statistisch signifikant (p=0,078).

Abb.23: Öffentliche Verkehrsmittel (Frauen n=15, Männer n=48) Beim Zubereiten von Mahlzeiten kann man kaum einen Unterschied zwischen Männern und

Frauen ausmachen. Insgesamt haben Frauen etwas weniger Schwierigkeiten bzw. können

häufiger ihre Mahlzeiten selbständig zubereiten, was sich statistisch aber nicht signifikant

belegen lässt.

Abb.24: Mahlzeiten zubereiten (Frauen n=15, Männer n=44)

0

20

40

60

80

ohneSchwierigkeiten

mit geringen Hilfen unselbständig

62,5

12,525

54

32

14

Frauen [%] Männer [%]

0

20

40

60

80

Benutzung möglich Benutzung nichtmöglich

40

6066,7

33,3

Frauen [%] Männer [%]

0

10

20

30

40

ohneSchwierigkeiten

mitEinschränkungen

unselbständig

4033,3

26,7

38,6

29,5 31,8

Frauen [%] Männer [%]

Page 20: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

20 Das Aufstehen von Bett und Stuhl gelingt den meisten der Befragten ohne Schwierigkeiten bzw.

mit geringen Hilfen. Insgesamt sind hier die Männer etwas im Vorteil, da mehr von ihnen dies

selbständig bewältigen - jedoch ohne signifikanten statistischen Beleg.

Abb.25: Aufstehen von Bett und Stuhl (Frauen n=14, Männer n=49) Mit jeweils circa 65 % trägt sowohl der Großteil der Männer als auch der Frauen ihre Prothese

länger als sechs Stunden täglich. Nur wenige tragen sie zwischen drei und sechs bzw. zwischen

einer und drei Stunden. Deutlich mehr Frauen als Männer tragen ihre Prothese gar nicht. Eine

signifikante Korrelation ist aber nicht nachweisbar.

Abb.26: Tragedauer Prothese (Frauen n=14, Männer n=49) Auch hinsichtlich der Gehstrecke mit Prothese findet sich kein signifikanter Unterschied

zwischen den Geschlechtern. Die meisten der Befragten sind in der Lage 50 Meter und mehr zu

gehen, nur wenige schaffen diese Strecke nicht bzw. können gar nicht mit der Prothese laufen

und nutzen sie beispielsweise nur zum Transfer.

0102030405060

ohne Schwierigkeiten mit geringen Hilfen unselbständig

57,1

28,6

14,3

53,1

40,8

6,1

Frauen [%] Männer [%]

0

20

40

60

80

>6h 3-6h 1-3h 0h

64,3

14,37,1

14,3

65,3

20,412,2

2

Frauen [%] Männer [%]

Page 21: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

21

Abb.27: Gehstrecke (Frauen n=13, Männer n=50) Das Anlegen der Prothese gelingt den Patienten überwiegend selbständig. Fasst man die

Antwortmöglichkeiten „selbständig“, „mit geringer Hilfe“ und mit „erheblicher Hilfe“ unter

„eigenständiges Anlegen der Prothese möglich“ zusammen und setzt dies in Korrelation zu

„nicht selbständig“, findet sich eine signifikant höhere Zahl an Frauen, der es nicht möglich ist,

die Prothese eigenständig anzulegen (p=0,0283).

Abb.28: Prothesen-Anlage (Frauen n=13, Männer n=50) Bis auf einen kleinen Teil der Männer gaben alle Befragten an, auf die Benutzung

verschiedener Hilfsmittel angewiesen zu sein. Der Großteil beider Geschlechter kommt mit

Unterarmgehstützen, einem Gehstock oder Rollator zurecht. Nur wenige sind ausschließlich mit

dem Rollstuhl mobil, wobei hier die Frauen, wenn auch ohne ausreichende statistische

Sicherung, deutlich häufiger betroffen sind.

0

10

20

30

40

50

>400m 50-400m <50m 0m

38,5 38,5

23

0

36

44

16

4

Frauen [%] Männer [%]

0

20

40

60

80

selbst geringe Hilfe erhebliche Hilfe nicht selbst

61,5

7,7 0

30,8

78

106 6

Frauen [%] Männer [%]

Page 22: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

22

Abb.29: Hilfsmittel (Frauen n=16, Männer n=50) 4.3 Vergleich Diabetiker – Nichtdiabetiker Die in der Befragung erfassten Diabetiker (n=46) waren bei Amputation im Durchschnitt 67,0

Jahre, die Nichtdiabetiker (n=20) 70,6 Jahre alt. Diabetiker und Nichtdiabetiker wurden im

Schnitt 4,2 bzw. 4,6 Jahre nach der Amputation befragt. In der Wertung nach dem AmpuPro

Score erzielten die Diabetiker durchschnittlich einen Summenwert von 77 Punkten, die

Nichtdiabetiker von 75 Punkten - verteilt auf drei Themenbereiche Schmerz (23 Punkte bei

Diabetikern und 22 bei Nichtdiabetikern), ADL (24 Punkte bei beiden Gruppen) und Prothese

(30 bzw. 29 Punkte).

Hinsichtlich Stumpf- und Phantomschmerzen lassen sich keine statistisch signifikanten

Unterschiede zwischen Diabetikern und Nichtdiabetikern ausmachen. Nur wenige aus beiden

Gruppen gaben an, keine Schmerzen zu haben. Etwa ebenso wenige beider Gruppen gaben

schwerste Schmerzen an, welche Alltagstätigkeiten schwer einschränken bzw. unmöglich

machen. Überwiegend gaben sowohl Diabetiker als auch Nichtdiabetiker an, unter leichten bzw.

mittelgradigen Schmerzen zu leiden. Nur ein kleiner Teil gibt Schmerzen an, die eine ständige

Einnahme von Analgetika erfordern.

Abb.30: Schmerzen (Diabetiker n=46, Nichtdiabetiker n=20)

0

10

20

30

40

50

60

keine UAG Rollator Rollstuhl

0

43,837,5

18,812

54

28

6

Frauen [%] Männer [%]

0

5

10

15

20

25

30

35

40

kein Schmerz mittelgradiger Schmerz schwerste Schmerzen

11,1

35,6 35,6

11,1

6,75

4035

15

5

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

Page 23: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

23 Das Treppensteigen bereitet dem Großteil beider Gruppen Schwierigkeiten, kann aber bis auf

wenige Ausnahmen bewältigt werden. Nur ein kleiner Teil der Befragten Diabetiker und

Nichtdiabetiker hat keine Schwierigkeiten. Große Schwierigkeiten zu haben bzw. keine Treppen

steigen zu können war etwas häufiger bei Nichtdiabetikern. Dieser Trend lässt sich statistisch

aber nicht eindeutig nachweisen.

Abb.31: Treppensteigen (Diabetiker n=45, Nichtdiabetiker n=19) Das An- bzw. Ausziehen von Schuhen bzw. Socken kann von den meisten Diabetikern und

Nichtdiabetikern eigenständig durchgeführt werden. Der größere Teil schafft dies ohne

Schwierigkeiten. Wenn auch nicht statistisch signifikant belegbar, sehen sich Nichtdiabetiker

häufiger dieser Aufgabe hilflos gegenüber und können nur mit personeller Unterstützung

Schuhe bzw. Socken an- oder ausziehen.

Abb.32: Schuhe/Socken anziehen (Diabetiker n=46, Nichtdiabetiker n=19) Betrachtet man die Angaben der Befragten über ihren Mobilitätsgrad, so stellt man fest, dass

hier die Nichtdiabetiker insgesamt etwas besser abschneiden. Mehr von ihnen sind in der Lage

sich außer Haus eigenständig fortzubewegen und auch ein größerer Anteil als bei den

Diabetikern ist immerhin im Haus mobil. Deutlich mehr Diabetiker können sich weder im noch

außer Haus selbständig fortbewegen, statistisch lässt sich dieser Trend jedoch nicht signifikant

nachweisen.

0

20

40

60

80

ohne Schwierigkeiten große Schwierigkeiten/nichtmöglich

11,1

77,8

11,115,8

57,9

26,3

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

0

10

20

30

40

50

60

ohne Schwierigkeiten mit Schwierigkeiten nicht möglich

41,334,8

23,9

57,9

10,5

31,6

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

Page 24: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

24

Abb.33: Mobilität (Diabetiker n=44, Nichtdiabetiker n=19) Bei der Selbsteinschätzung ihres Gangbildes findet man ebenfalls die Nichtdiabetiker, wenn

auch nicht statistisch signifikant, etwas im Vorteil: Im Vergleich zu den Angaben der Diabetiker

haben mehr ein flüssiges Gangbild und weniger hinken schwer.

Abb.34: Hinken (Diabetiker n=40, Nichtdiabetiker n=17) Statistisch lässt sich auch in Bezug auf Körperpflege und Toilettengang kein Trend erkennen.

Insgesamt gesehen kommen sowohl Diabetiker als auch Nichtdiabetiker hierbei ohne

Schwierigkeiten zurecht, einige benötigen geringe Hilfen, aber nur ein kleiner Teil beider

Gruppen schafft diese Tätigkeiten nicht selbständig.

Abb.35: Hygiene (Diabetiker n=46, Nichtdiabetiker n=20) Diabetiker sehen sich häufiger in der Lage, Öffentliche Verkehrsmittel wie Bus, Zug oder

Straßenbahn benutzen zu können als Nichtdiabetiker. Signifikant ist dieser Trend jedoch nicht.

0

20

40

60

außer Haus im Haus immobil

34,1 29,536,442,1 36,8

21,1

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

0

20

40

60

80

flüssig mittelgradig schwer

17,5

65

17,529,4

58,8

11,8

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

0

20

40

60

80

ohneSchwierigkeiten

mit geringen Hilfen unselbständig

52,2

30,417,4

65

2015

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

Page 25: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

25

Abb.36: Öffentliche Verkehrsmittel (Diabetiker n=44, Nichtdiabetiker n=19) Das Zubereiten von Mahlzeiten gelingt dem Großteil der Diabetiker als auch der

Nichtdiabetiker selbständig. Nichtdiabetiker geben etwas häufiger an hierbei aber eingeschränkt

zu sein – eine Signifikanz ist bei diesem Trend allerdings nicht nachweisbar. Etwa jeweils

einem Drittel beider Gruppen ist die Zubereitung nicht eigenständig möglich, sie benötigen

Hilfe.

Abb.37: Mahlzeiten zubereiten (Diabetiker n= 41, Nichtdiabetiker n=18) Bei den Angaben über das Aufstehen von Bett und Stuhl lässt sich kaum ein Unterschied

zwischen Diabetikern und Nichtdiabetikern ausmachen: Überwiegend gelingt dies ohne

Schwierigkeiten, einige brauchen geringe Hilfen und nur eine sehr kleine Zahl schafft es nicht

selbständig.

Abb.38: Aufstehen von Bett und Stuhl (Diabetiker n=44, Nichtdiabetiker n=19) Tendenziell erkennbar, aber ohne statistische Bewertung imponiert eine täglich insgesamt

längere Prothesentragedauer der Diabetiker. Vergleicht man die Angaben von Diabetikern und

Nichtdiabetikern, so fällt auf, dass deutlich mehr der Diabetiker ihre Prothese länger als sechs

0

20

40

60

80

Benutzung möglich Benutzung nichtmöglich

63,6

36,4

52,647,4

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

0

20

40

60

ohneSchwierigkeiten

mitEinschränkungen

unselbständig

41,5

26,8 31,733,338,9

27,8

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

0

10

20

30

40

50

60

ohne Schwierigkeiten mit geringen Hilfen unselbständig

52,2

38,6

9,1

57,8

36,8

5,3

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

Page 26: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

26 Stunden am Tag tragen. Nur ein kleiner Anteil beider Gruppen gibt an, die Prothese nicht zu

tragen.

Abb.39: Tragedauer Prothese (Diabetiker n=44, Nichtdiabetiker n=19) Hinsichtlich der Gehstrecke dagegen gibt es augenscheinlich wie statistisch keinen Unterschied

zwischen Diabetikern und Nichtdiabetikern. Jeweils etwa gleich viele geben an, mehr als 400

Meter, zwischen 50 und 400 Metern bzw. weniger als 50 Meter mit der Prothese gehen zu

können. Am auffälligsten ist hier noch die Anzahl derer, die ihre Prothese nur zum Stehen bzw.

Transfer nutzen: Bei den Diabetikern 4,4 % (n=2) im Vergleich zu 0 % bei den

Nichtdiabetikern.

Abb.40: Gehstrecke (Diabetiker n=45, Nichtdiabetiker n=18) Das Anziehen der Prothese gelingt dem Großteil beider Gruppen selbständig und ohne Hilfen.

Bei den Nichtdiabetikern ist der Prozentsatz derer, die ihre Prothese selbst anlegen können

etwas größer als bei den Diabetikern, aber auch der Anteil derer, denen dies nicht eigenständig

möglich ist. Ein deutlicher statistischer Trend ist hier nicht zu erkennen.

0

20

40

60

80

>6h 3-6h 1-3h 0h

70,5

15,99,1

4,5

52,6

26,3

15,85,3

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

0

10

20

30

40

50

>400m 50-400m <50m 0m

35,642,2

17,8

4,4

38,944,4

16,7

0

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker[%]

Page 27: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

27

Abb.41: Prothesen-Anlage (Diabetiker n=45, Nichtdiabetiker n=18) Überwiegend sind sowohl Diabetiker als auch Nichtdiabetiker auf Hilfsmittel bei der

Fortbewegung angewiesen, nur ein kleiner Teil kommt ohne sie aus. Ein ebenso kleiner Teil ist

an den Rollstuhl gebunden, der Rest behilft sich mit Unterarmgehstützen oder Gehstock bzw.

Rollator.

Abb.42: Hilfsmittel (Diabetiker n=46, Nichtdiabetiker n=20) 4.4 Vergleich bis 65-Jährige – über 65-Jährige Die für die Befragung gebildete Einteilung in bis und über 65-jährige wurde vorgenommen, um

Unterschiede durch zunehmendes Alter zu finden. Patienten aus der Gruppe der bis 65-Jährigen

(n=33) waren bei Amputation im Durchschnitt 59,9 Jahre, aus der der über 65-Jährigen (n=33)

73,4 Jahre alt. Bis und über 65-Jährige wurden im Schnitt 4,9 bzw. 3,8 Jahre nach der

Amputation befragt. Der jüngste Patient war 45, der älteste 95 Jahre alt.

Bei der Wertung nach dem AmpuPro Score erzielten die bis 65-Jährigen durchschnittlich einen

Summenwert von 82 Punkten, die über 65-Jährigen von 71 Punkten - verteilt auf drei

Themenbereiche Schmerz (23 Punkte bzw. 22 Punkte bei bis bzw. über 65-Jährigen), ADL (27

bzw. 21 Punkte) und Prothese (32 bzw. 28 Punkte).

Nur wenige der Befragten gaben an, keine Stumpf- oder Phantomschmerzen zu haben, wobei

der Anteil aus der Gruppe der bis 65-Jährigen deutlich größer ist. Der Großteil beider Gruppen

0

20

40

60

80

selbst geringe Hilfe erhebliche Hilfe nicht selbst

73,3

11,1 6,7 8,9

77,8

5,60

16,7

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

0

20

40

60

keine UAG Rollator Rollstuhl

8,7

54,3

28,3

8,710

45

35

10

Diabetiker [%] Nichtdiabetiker [%]

Page 28: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

28 hat leichtere oder mittelgradige Schmerzen - nur wenige haben Schmerzen, welche die ständige

Einnahme von Analgetika erfordern. Schwerste Schmerzen, die sich limitierend auf

Alltagstätigkeiten auswirken, finden sich nur bei wenigen der bis 65-Jährigen und gar nicht bei

den über 65-Jährigen. Statistisch ist hier allerdings kein Trend zu erkennen.

Abb.43: Schmerzen (bis 65Jahre n=33, über 65Jahre n=32) Beim Treppensteigen kommt mit den bis 65-Jährigen die jüngere Gruppe besser zurecht.

Insgesamt bewältigt es aber, wenn auch mit Schwierigkeiten, der Großteil beider Gruppen. Ein

kleiner Teil sowohl der bis als auch der über 65-Jährigen ist nicht in der Lage Treppen zu

steigen bzw. schafft dies nur mit größten Problemen. Hier macht sich das Alter bemerkbar, die

Gruppe der über 65-Jährigen ist hier zahlenmäßig etwas stärker vertreten, wenn auch nicht

statistisch signifikant.

Abb.44: Treppensteigen (bis 65 Jahre n=33, über 65 Jahre n=31) Auch das An- bzw. Ausziehen von Schuhen bzw. Socken bereitet den bis 65-Jährigen weniger

Probleme, ein deutlich größerer Teil als aus der älteren Gruppe schafft dies ohne

Schwierigkeiten. Ein größerer Prozentsatz der über 65-Jährigen muss, verglichen mit der

jüngeren Gruppe, hier auf fremde Hilfe zurückgreifen. Statistisch bleibt dies jedoch ohne

ausreichenden Beleg.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

kein Schmerz mittelgradiger Schmerz schwerste Schmerzen

15,2

33,3 30,3

9,1

12,1

3,1

40,6 40,6

15,6

0

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

0

20

40

60

80

ohne Schwierigkeiten große Schwierigkeiten/nichtmöglich

18,2

69,7

12,16,5

74,2

19,4

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

Page 29: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

29

Abb.45: Schuhe/Socken anziehen (bis 65 Jahre n=32, über 65 Jahre n=33) Das selbständige Fortbewegen außer Haus gelingt deutlich mehr Befragten aus der Gruppe der

bis 65-Jährigen (45 % im Vergleich zu 28 %), was sich allerdings nur tendenziell ohne

ausreichende statistische Sicherung erkennen lässt. Jeweils circa ein Drittel sowohl der bis als

auch über 65-Jährigen kann sich weder im noch außer Haus eigenständig fortbewegen. Dem

Rest der Patienten ist es wenigstens möglich, sich innerhalb des Hauses bzw. der Wohnung

selbständig zu bewegen.

Abb.46: Mobilität (bis 65 Jahre n=31, über 65 Jahre n=32)

Auch in Bezug auf das Gangbild lässt sich nur ein Trend herauslesen, eine signifikante

Bewertung ist nicht möglich. Die Gruppe der bis 65-Jährigen schneidet bei der

Selbsteinschätzung ihres Gangbildes etwas besser ab: Deutlich häufiger wird ein flüssiger Gang

angegeben und weniger häufig schweres Hinken. Insgesamt bewegt sich der Großteil beider

Gruppen flüssig bzw. mit leichterem Hinken fort.

Abb.47: Hinken (bis 65 Jahre n=29, über 65 Jahre n=28)

0

20

40

60

ohneSchwierigkeiten

mitSchwierigkeiten

nicht möglich

53,1

28,118,8

39,4

27,233,3

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

0

20

40

60

außer Haus im Haus immobil

45,2

25,82928,1

37,5 34,4

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

0

20

40

60

80

flüssig mittelgradig schwer

27,6

58,6

13,814,3

67,9

17,9

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

Page 30: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

30 Körperpflege und Toilettengang stellen für einen größeren Teil der über 65-Jährigen ein nicht

selbständig zu bewältigendes Problem dar als für die bis 65-Jährigen. Aber in der Gesamtheit

gesehen können die meisten der Befragten aus beiden Gruppen die hygienischen Maßnahmen

ohne Schwierigkeiten bzw. mit geringen Hilfen eigenständig vornehmen. Das höhere Alter

wirkt sich etwas nachteilig auf die Selbständigkeit aus, statistische Signifikanz ist aber nicht

nachweisbar.

Abb.48: Hygiene (bis 65 Jahre n=33, über 65 Jahre n=33) Die Benutzung Öffentlicher Verkehrsmittel ist Befragten aus der Gruppe der bis 65-Jährigen

signifikant häufiger möglich als aus der der über 65-Jährigen (p=0,0074).

Abb.49: Öffentliche Verkehrsmittel (bis 65 Jahre n=32, über 65 Jahre n=31) Tendenziell haben Patienten aus der jüngeren Gruppe weniger Probleme beim Zubereiten von

Mahlzeiten, statistisch eindeutig nachweisbar ist dieser Trend nicht. Ein deutlich größerer Anteil

der bis 65-Jährigen ist in der Lage ohne Schwierigkeiten eine Mahlzeit zuzubereiten und auch

deutlich weniger als bei den über 65-Jährigen schaffen dies nicht selbständig.

0

50

100

ohneSchwierigkeiten

mit geringenHilfen

unselbständig

60,6

30,39,1

51,5

24,2 24,2

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

0

20

40

60

80

Benutzungmöglich

Benutzung nichtmöglich

78,1

21,9

41,9

58,1

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

Page 31: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

31

Abb.50: Mahlzeiten zubereiten (bis 65 Jahre n=30, über 65 Jahre n=29) Das Aufstehen von Bett und Stuhl wird von einem großen Teil der Befragten beider Gruppen

ohne Schwierigkeiten bzw. mit geringen Hilfen bewältigt. Nur ein kleiner Teil ist jeweils nicht

selbständig dazu in der Lage. Statistisch ist auch hier kein Trend auszumachen.

Abb.51: Aufstehen von Bett und Stuhl (bis 65 Jahre n=32, über 65 Jahre n=31) Gefragt nach der Tragedauer gaben bis auf einen kleinen Teil der bis 65-Jährigen alle Befragten

an, ihre Prothese mindestens eine, größtenteils aber mehrere Stunden täglich zu tragen.

Überwiegend wird die Prothese sowohl von den bis als auch den über 65-Jährigen mehr als

sechs Stunden am Tag getragen, einige benutzen sie nur für drei bis sechs Stunden, einige nur

für eine bis drei Stunden. Eine statistisch signifikante Bewertung lassen die erhobenen Zahlen

nicht zu.

0

20

40

60

ohneSchwierigkeiten

mitEinschränkungen

unselbständig

50

26,7 23,327,6

34,537,9

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

0

10

20

30

40

50

60

ohne Schwierigkeiten mit geringen Hilfen unselbständig

56,3

34,4

9,4

51,6

41,9

6,5

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

Page 32: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

32

Abb.52: Tragedauer Prothese (bis 65 Jahre n=33, über 65 Jahre n=30) Hinsichtlich der Gehstrecke zeichnet sich ein leichter Trend zum Vorteil der jüngeren

Prothesenträger ab. Wenn auch nicht signifikant belegbar, lässt sich erkennen, dass die

Befragten aus der Gruppe der bis 65-Jährigen tendenziell eine weitere Gehstrecke angeben. Der

Anteil derer, die ihre Prothese nur zum Stehen bzw. Transfer nutzen, ist dagegen in beiden

Kollektiven gleich groß.

Abb.53: Gehstrecke (bis 65 Jahre n=32, über 65 Jahre n=31) Das Anziehen der Prothese gelingt den Patienten zum Großteil selbständig und ohne Hilfen. Der

Anteil der selbständigen Prothesen-Anleger ist bei den bis 65-Jährigen deutlich größer als in der

älteren Vergleichsgruppe. Insgesamt brauchen nur wenige Hilfen um die Prothese anzuziehen.

Hier sind die über 65-Jährigen etwas häufiger vertreten, ebenso wie bei den Patienten, die ihre

Prothese nicht selbständig anlegen können.

0

10

20

30

40

50

60

70

>6h 3-6h 1-3h 0h

60,6

21,2

9,1 9,1

70

16,713,3

0

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

0

10

20

30

40

50

>400m 50-400m <50m 0m

43,8 46,9

6,33,1

29

38,7

29

3,2

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

Page 33: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

33

Abb.54: Prothesen-Anlage (bis 65 Jahre n=32, über 65 Jahre n=31) Vergleicht man die Angaben zu den benötigten Hilfsmitteln, fällt auf, dass die jüngeren

Patienten häufiger auf selbige verzichten können bzw. mit „leichteren“ Versionen wie zum

Beispiel Unterarmgehstützen auskommen. Entsprechend diesem Trend, der aber keine

statistische Signifikanz aufweist, kommt nur ein sehr kleiner Teil der über 65-Jährigen ohne

Hilfsmittel zurecht und ein größerer Teil ist auf Rollator bzw. Rollstuhl angewiesen.

Abb.55: Hilfsmittel (bis 65 Jahre n=33, über 65 Jahre n=33) 4.5 Nachamputierte Patienten Bei 17 der 162 erreichbaren Patienten (entspricht 10,4 %) waren zwischenzeitlich weitere

Amputationen durchgeführt worden. Die Patienten dieses Kollektivs waren zu 17,6 % weiblich

und zu 82,4 % männlich (s. Abb.56). 70,6 % waren an Diabetes mellitus erkrankt, wovon 83,3

% davon zum Zeitpunkt der Erstamputation insulinpflichtig waren.

Abb.56: Anteil Frauen – Männer (n=17)

0

20

40

60

80

100

selbst geringe Hilfe erhebliche Hilfe nicht selbst

84,4

6,3 3,1 6,3

64,5

12,96,5

16,1

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

0

20

40

60

80

keine UAG Rollator Rollstuhl

15,2

60,6

18,26,1

3

42,4 42,4

12,1

bis 65 Jahre [%] über 65 Jahre [%]

17,6

82,4

Frauen

Männer

Page 34: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

34

Abb.57: Anteil Diabetiker –Nichtdiabetiker (n=17) 23,6 % der Nachamputationen waren Amputationen auf Höhe des Femurs, hier unterschieden in

femoral unilateral (n=2, 11,8 %) und femoral bilateral (n=2, 11,8 %). Bei den übrigen Patienten

( n=13, 76,5 %) wurde eine Amputation des verbliebenen, kontralateralen Unterschenkels

durchgeführt. (siehe Abb.58)

Abb.58: Niveau der Nachamputation (n=17) Bei 9 der 17 Patienten konnte neben der Amputationshöhe auch der Zeitpunkt der

Zweitamputation ermittelt werden. Ein Drittel (n=3) musste bereits im selben Jahr erneut

amputiert werden, mit zunehmendem zeitlichen Abstand mussten insgesamt zunehmend

häufiger weitere Amputationen erfolgen (siehe Abb.59). Hierbei handelte es sich in den meisten

Fällen um Amputationen der kontralateralen Seite.

Abb.59: Darstellung Zeitpunkt Nachamputationen (n=9) 4.6 Verstorbene Patienten Mit einer Anzahl von 80 Patienten, waren 49,1 % der erreichbaren Patienten zum

Befragungszeitpunkt bereits verstorben.

70,6

29,4

Diabetiker

Nichtdiabetiker

76,5

11,811,8

kontralateral

femoral

femoral beidseits

0

10

20

30

40

50

0 Jahre 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre

33,3

0

22,2

44,4

Häufigkeit Nachamputation [%]

Page 35: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

35 4.6.1 Verstorbene Gesamt Insgesamt umfasst das Kollektiv der zum Befragungszeitpunkt bereits Verstorbenen 80

Patienten, davon 22,5 % Frauen (n=18) und 77,5 % Männer (n=62). Ein großer Anteil

Diabetiker (83,75 %, n=67) steht wenigen Nichtdiabetikern (16,25 %, n=13) gegenüber. Das

Durchschnittsalter dieser Patienten bei Amputation betrug 69,75 Jahre.

Allerdings konnte nur bei 51 der 80 Patienten das genaue Sterbedatum ermittelt werden, so dass

letztendlich nur die Daten dieser 51 in die Auswertung einfließen konnten. Man kommt hier auf

einen Frauenanteil von 15,7 % (n=8), der Anteil der Männer beträgt entsprechend 84,3 %

(n=43). Mit 82,4 % (n=42) ist auch hier der Anteil der Diabetiker deutlich höher als der der

Nichtdiabetiker mit nur 17,6 % (n=9) (s. Abb.60). Das auf dieser Grundlage berechnete mittlere

Alter bei Amputation liegt mit 68,2 Jahren etwas unter dem oben genannten Wert. Durch-

schnittlich verstarben die Patienten 3,12 Jahre nach Amputation, mit einem Durchschnittsalter

von 71,3 Jahren. Dies bezieht sich speziell auf die Patienten, welche zum Befragungszeitpunkt

bereits verstorben waren und ist von dem mittels AmpuPro Score befragten Kollektiv (n=66) zu

unterscheiden.

Abb.60: Anteil Diabetiker – Nichtdiabetiker (n=51)

Abb.61: Verstorbene: Überlebensdauer nach Amputation 4.6.2 Verstorbene: Vergleich Frauen – Männer Die Daten von 8 der 18 verstorbenen Frauen, sowie von 43 der 62 verstorbenen Männer

konnten aufgrund des bekannten Sterbedatums statistisch ausgewertet werden.

82,4

17,6

Diabetiker

Nichtdiabetiker

0

20

40

60

80

100

0 Jahre 2 Jahre 4 Jahre 6 Jahre 8 Jahre 10 Jahre

92,9

68,7

56,9

35,321,6

15,79,8 5,9 4 2,1 0

Überlebensrate [%]

Page 36: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

36 Bei beiden Geschlechtern fällt ein hoher Anteil an Diabetikern auf: Bei den Männern 79,1 %

(n=34) (s. Abb. 62) und bei den Frauen sogar 100 % (n=8) (s. Abb.62 ). Der Anteil

insulinpflichtiger Diabetiker ist mit 76,5 % (n=26) bei den Männern und 75 % (n=6) bei den

Frauen fast identisch.

Abb. 62: Verstorbene: Vergleich Frauen – Männer: Anteil Diabetiker (Frauen n=8, Männer n=34) Das durchschnittliche Alter bei Amputation war beim weiblichen Geschlecht mit 69,4 Jahren im

Vergleich zu 67,95 Jahren bei den Männern etwas höher. Im Schnitt verstarben Frauen 3,6 Jahre

nach Amputation, hatten somit eine um etwa ein halbes Jahr längere Lebenserwartung als die

Männer (mittlere Lebenserwartung nach Amputation 3,02 Jahre) (s. auch Abb.63 ). Weibliche

Unterschenkelamputierte erreichten durchschnittlich ein Lebensalter von 73,0 Jahren, männliche

dagegen nur von 70,98 Jahren.

Abb.63: Überlebensrate Frauen – Männer nach Amputation 4.6.3 Verstorbene: Vergleich Diabetiker – Nichtdiabetiker Von 42 der insgesamt 67 verstorbenen Diabetiker und von 9 der 13 verstorbenen

Nichtdiabetiker konnten ausreichende Daten zur Auswertung ermittelt werden. Die Gruppe der

Diabetiker setzte sich aus 8 Frauen (19,0 %) und 34 Männern (81,0 %), die der Nichtdiabetiker

ausschließlich aus 9 Männern zusammen. Das mittlere Alter bei Amputation betrug bei den

Diabetikern 68,95 Jahre, bei den Nichtdiabetikern 64,6 Jahre. Im Schnitt verstarb ein Diabetiker

15,7

66,7

0

17,6

weibliche Diabetiker [%]

männliche Diabetiker [%]

weibliche Nichtdiabetiker [%]

männliche Nichtdiabetiker [%]

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0 Jahre 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre10 JahreFrauen [%] 100 75 62,5 50 25 12,5 12,5 12,5 12,5 0 0

Männer [%] 90,7 67,4 55,8 32,5 20,9 16,2 9,22 4,52 2,22 2,22 0

100

75

62,5

50

25

12,5 12,5 12,5 12,5

0 0

Page 37: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

37 3,14 Jahre nach Amputation im Alter von 72,1 Jahren und ein Nichtdiabetiker 3,00 Jahre post

amputationem im Alter von 67,6 Jahren.

Abb.64: Überlebensrate Diabetiker – Nichtdiabetiker nach Amputation 4.6.4 Verstorbene: Vergleich bis 65-Jährige – über 65-Jährige Bildet man auch bei den als verstorben Ermittelten dem Alter zum Amputationszeitpunkt

entsprechend Gruppen, so setzt sich die der bis 65-Jährigen aus 19 Patienten (2 Frauen, 10,5 %;

17 Männer, 89,5 %), die der über 65-Jährigen aus 32 Patienten (6 Frauen, 18,8 %; 26 Männer;

81,2 %) zusammen.

Sowohl bei den bis als auch bei den über 65-Jährigen überwiegt die Zahl der Diabetiker mit

73,7 % (n=14) bzw. 87,5 % (n=28) deutlich (siehe Abb. 65a, 65b). Der Anteil insulinpflichtiger

Diabetiker ist in beiden Gruppen mit 71,4 % (n= 10) der bis 65-Jährigen bzw. 78,6 % (n=22)

der über 65-Jährigen in etwa gleich groß.

Abb. 65a: bis 65-Jährige Verstorbene (Einteilung nach Alter zum Amputationszeitpunkt) – Anteil Diabetiker

Abb. 65b: über 65-Jährige Verstorbene (Einteilung nach Alter zum Amputationszeitpunkt) – Anteil Diabetiker

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0 Jahre 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 JahreDiabetiker [%] 92,9 71,5 59,6 33,4 19,1 14,3 9,5 7,1 4,7 2,3 0

Nichtdiabetiker[%] 88,9 55,6 44,5 44,5 33,4 22,3 11,2 0 0 0 0

92,9

71,5

59,6

33,4

19,114,3

9,57,1 4,7 2,3

0

10,5

63,20

26,3 weibliche Diabetiker [%]

männliche Diabetiker [%]

weibliche Nichtdiabetiker [%]

männliche Nichtdiabetiker [%]

18,75

68,75

0

12,5

weibliche Diabetiker [%]

männliche Diabetiker [%]

weibliche Nichtdiabetiker [%]

männliche Nichtdiabetiker [%]

Page 38: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

38 Die Amputation fand bei der jüngeren Gruppe im Schnitt mit 57,7 und bei der älteren Gruppe

mit 74,4 Jahren statt. Patienten aus der Gruppe der bis 65-Jährigen verstarben durchschnittlich

3,37 Jahre nach Amputation im Alter von 61,1 Jahren. Bei den über 65-Jährigen lag die

Überlebenszeit nach Amputation mit 2,97 Jahren etwas darunter, im Schnitt wurde hier ein

Lebensalter von 77,3 Jahren erreicht (siehe auch Abb.66 ).

Abb.66: Verstorbene: Überlebensrate nach Amputation: bis 65-Jährige – über 65-Jährige1 1 Das Jahr der Amputation überlebten 94,7 % der bis 65-Jährigen und 90,6 % der über 65-Jährigen. Ein Jahr postoperativ waren nur noch 68,4 bzw. 68,7 % am Leben usw.

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0 Jahre 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahrebis 65-Jährige [%] 94,7 68,4 57,9 31,6 26,3 21 15,7 10,4 5,1 5,1 0

über 65-Jährige [%] 90,6 68,7 56,2 37,4 18,6 12,3 6 2,9 2,9 0 0

94,7

68,4

57,9

31,626,3

2115,7

10,4

5,1 5,1 0

Page 39: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

39 5. Diskussion

Wie bereits in der Einleitung angeführt, müssen sich in Deutschland jährlich etwa 44.000

Patienten einer Amputation im Bereich der unteren Extremitäten unterziehen. Trotz

zunehmender Bedeutung interventioneller Verfahren gelingt der Extremitätenerhalt langfristig

oft nicht. Es stellt sich dann die Frage nach einer Prothese als Ersatz für die verlorene

Extremität. Da es sich meist um multimorbide Patienten fortgeschrittenen Alters handelt,

herrscht eine kontroverse Diskussion über die Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit einer

Prothesenversorgung bei diesen Patienten. In unserer Untersuchung soll ein für die Bewertung

dieser Fragestellung dringend notwendiger Überblick über Prothesennutzung und

Lebensqualität im Langzeitverlauf bei Amputierten gegeben werden und mit den vorhandenen

Daten in der Literatur verglichen werden.

5.1 Beurteilung der eigenen Untersuchung

Als Basis dieser Untersuchung diente der im Klinikum Staffelstein entwickelte AmpuPro Score,

welcher die drei Kategorien Schmerz, Selbständigkeit im Alltag (ADL = activities of daily

living) und Prothesengebrauch abfragt. Dieser Score ist eine international anerkannte

Evaluationsmöglichkeit zur Nachuntersuchung bei orthopädisch-traumatologischen Patienten.

Der AmpuPro Score wurde eigens für die Evaluation amputierter Patienten entwickelt. Dieser

kommt in der Praxis in der Regel vor Beginn der Rehabilitationsbehandlung und nach

Abschluss der Rehabilitationsbehandlung zur Anwendung. Um den Score auf die Bedürfnisse

einer Langzeituntersuchung zuzuschneiden, wurden für unsere Studie einige Fragen

hinzugefügt. Um auch die Gründe zu erfassen, warum eine Prothese langfristig nicht mehr oder

weniger häufig getragen wird, ist eine Ergänzung des Staffelsteiner AmpuPro Score notwendig.

Auch sollte erfasst werden seit wann die Prothese nicht mehr getragen wurde. Dies ist wichtig

um beurteilen zu können, ob es als legitim gelten kann, ein „altes“ Patientenkollektiv, welches

mit einer Vielzahl von Komorbiditäten vorbelastet ist und welches eine eingeschränkte

Lebenserwartung per se hat (6, 8, 12, 16), mit einer Prothese zu versorgen.

Um eine möglichst hohe Aussagekraft der Ergebnisse zu erreichen, fiel die Entscheidung, eine

Nachbefragung mittels Fragebogen auf dem postalischen Weg und keine Einbestellung zur

Nachuntersuchung beziehungsweise Nachbefragung durchzuführen. Hintergrund dieser

Entscheidung ist die Annahme, dass insgesamt von einer eingeschränkten Mobilität der

Patienten auszugehen ist. Die Befürchtung war, dass viele Patienten die Anreise zum

Nachuntersuchungstermin scheuen würden. Als Konsequenz hätte sich eine deutlich niedrigere

Beteiligung und folglich eine weniger aussagekräftige Untersuchung ergeben. Durch die

Page 40: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

40 schriftliche Befragung mittels Fragebogen konnten bis auf wenige Ausnahmen Aussagen über

den Großteil der Patienten getroffen werden. Durch eine Abfrage über das Einwohnermeldeamt

konnte die Rücklaufquote von zunächst nur 42,2 % auf 78,6 % gesteigert werden. Dies

bedeutet, dass letztendlich Informationen über 162 von 206 angeschriebenen Patienten

gewonnen werden konnten. Mit dieser hohen Rücklaufquote von fast 80 % ergibt sich eine hohe

Aussagekraft unserer Untersuchung.

Es zeigten sich bei der Auswertung jedoch auch einige Auffälligkeiten, welche die Grenzen

einer postalischen Befragung aufzeigen: Bei einigen Fragestellungen gab es verhältnismäßig

viele Enthaltungen oder Mehrfachnennungen. Dies betraf in erster Linie die Fragen nach der

Selbsteinschätzung des Gangbildes sowie nach der selbständigen Zubereitung von Mahlzeiten.

Viele Patienten sahen sich zu keiner objektiven Beurteilung ihres Gangbildes im Stande und

ließen aus diesem Grund die Beantwortung dieser Frage aus. Hier muss kritisch angemerkt

werden, dass bezüglich der Beurteilung des Gangbildes sicherlich eine Fremdeinschätzung im

Rahmen einer klinischen Nachuntersuchung sinnvoll gewesen wäre. Eine ähnliche Problematik

zeigte sich bei der Frage nach der Zubereitung von Mahlzeiten. Hier deutete sich jedoch anhand

der häufig beigefügten Kommentare an, dass es nicht an der Fertigkeit zum Zubereiten von

Mahlzeiten scheitere, sondern dass es von einigen (meist männlichen) Patienten nicht als ihre

Aufgabe gesehen wird. Für das Essen seien Dritte wie die Ehefrau oder ambulante Hilfsdienste

wie Essen auf Rädern zuständig. Diese Unklarheiten hätten im persönlichen Gespräch auch

leichter beseitigt werden können. Auf eine Einbestellung der Patienten war jedoch im Rahmen

der Studienplanung, wie bereits erläutert, bewusst verzichtet worden. Unklarheiten bei

einzelnen Fragestellungen wie dem eben genannten Beispiel wurden zugunsten der insgesamt

sehr hohen Rücklaufquote von knapp 80 % in Kauf genommen.

5.2 Literaturvergleich 5.2.1 Studiendurchführung Als Hauptindikation für die Amputation werden in den herangezogenen Studien ebenfalls

überwiegend Durchblutungsstörungen genannt (4, 6, 8, 9, 12, 13, 15, 16).

Im Abgleich mit der aktuellen Literatur fällt auf, dass es nur sehr wenige Studien gibt, die eine

Befragung nach mehr als einem Jahr nach Beendigung der Rehabilitationsphase durchgeführt

haben, die sich tatsächlich mit Fragen der Lebensqualität befassen. Hier ist die Studie von

McWHINNIE (9) zu nennen, der Amputierte über fünf Jahre nachbeobachtete. Weitere

wirkliche Langzeituntersuchungen existieren im Grunde nur bezüglich der Mortalität im

Verlauf. Hier ist die Arbeit von DeGODOY (6) zu nennen, welcher Amputierte über einen

Zeitraum von sechs Jahren nachbeobachtete. Studien wie die von TAYLOR (16), STEINBERG

Page 41: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

41 (15) und ROMMERS (13) legen ihren Schwerpunkt auf die Suche nach Prädiktoren für ein

positives oder negatives Outcome nach Amputation.

Eine Studie mit Hauptschwerpunkt Lebensqualität ist die Inauguraldissertation von BUI-KHAC

(4). Hier werden anhand eines selbst entwickelten Fragebogens Patienten unter anderem in

Hinblick auf Teilhabe am Alltag und Arbeitsleben befragt. Leider ergeben sich aus dem

Nachbefragungszeitraum von etwa einem Jahr nach Entlassung aus der Rehabilitation nach

Amputation wiederum nur mittelfristige Ergebnisse.

Weitere grundlegende Unterschiede neben der unterschiedlichen Fragestellung gibt es auch in

der Zusammensetzung der Patientenkollektive. Die Daten wie Altersspektrum zum

Amputationszeitpunkt und Amputationshöhe differieren in den vorliegenden Untersuchungen

erheblich, was in einer nur eingeschränkten Vergleichbarkeit der Studien resultiert (s. Tab.1).

Autor Anzahl

Patienten (n=)

Altersspanne [Jahre]

Alter bei Amputation im Mittel [Jahre]

Frauen (n=)

Diabetiker (n=)

Follow-up [Jahre]

BUI-KHAC 71 9-85 51,9 18 (25,35%)

- ≥1J. nach Entlassung

CARMONA 43 13-78 42 7 (16,3%) - - DeGODOY 50 54-94 67,3 22 (44,0%) - 6 LIM 87 70,1 (+/-

14,3)* 70,1 (+/- 14,3)2

20 (22,99%)

43 (49,4%) ♀: 9(45%) ♂: 34 (50,7%)

3,35 (+/-0,83)

McWHINNIE 96 44-95 - 30 (31,25%)

36 (37,5%) 5

PINZUR 299 - - - 192 (64%) ≥1-2 ROMMERS 132 15-90 62,9 - - Entlassung

aus Reha SINGH 108 - ♀ 66,2

♂ 61,3 35 (33,0%)

- Entlassung aus Reha

STEINBERG 114 65-86 73,0 43 (37,7%) 74 (64,9%) 1,8 (≥0,5) TAYLOR 309 61,34 (+/-

12,4) 61,34 104

(33,6%) 247 (79,9%)

-

Eigene Arbeit 162 40-95 69,8 36 (22,2%) 125 (76,7%)

4,3

Tab.1: Übersicht Eckdaten der ausgewählten Studien Als problematisch zeigte sich bei der Auswertung auch, dass in den Veröffentlichungen keine

detaillierte Aufschlüsselung der Daten nach Amputationshöhe angegeben waren, sodass trotz

vorhandener Untergruppe aus Unterschenkelamputierten das gesamte Patientenkollektiv der

jeweilige Studie inklusive diverser anderer Amputationshöhen zum Vergleich herangezogen

werden musste (s.Tabelle 2).

2 W: 76,3 +/- 14,2J, M: 68,2 +/- 14,0J

Page 42: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

42 Autor Anzahl

Patienten (n=)

Alters- spanne [Jahre]

Alter bei Amputation im Mittel [Jahre]

Frauen (n=)

Diabetiker (n=)

Follow-up [Jahre]

BUI-KHAC - - - - - - CARMONA 29 - - - - - DeGODOY - - - - - - LIM 41 - - - - - McWHINNIE - - - - - - PINZUR 299 - - - 192 (64%) ≥ 1-2 ROMMERS 89 - 66,6 38 (42,7%) - - SINGH 65 - - - - - STEINBERG 66 - 72,9 26 (39,4%) 48 (72,7%) 1,8 (≥0,5) TAYLOR 309 61,34

+/-12,4 61,34 104 (33,7%) 247 (79,9%) -

Eigene Arbeit 162 40-95 69,8 36 (22,2%) 125 (76,7%) 4,3 Tab.2: Daten Unterschenkelamputierte der ausgewählten Studien Wir hatten bewusst ausschließlich nur Unterschenkelamputierte für diese Untersuchung

ausgewählt, unter der Annahme, dass dies ein insgesamt weniger multimorbides und damit

weniger immobilisiertes und weniger institutionalisiertes Patientengut sei. Davon versprachen

wir uns eine bessere Rücklaufquote, was sich mit einer Rücklaufquote von knapp 80 % auch so

bestätigte. Lediglich die Studien von TAYLOR (16) und PINZUR (12) beschränkten sich

ebenfalls auf Patienten mit Amputationen im Unterschenkelbereich. Zur besseren

Vergleichbarkeit mit bereits existierenden Studien könnte eine ergänzende Arbeit unter

Einschluss Oberschenkelamputierter interessant sein.

Auch in Hinsicht auf die Datenerfassung zeigten sich unterschiedliche Ansätze. Häufig wurden

klinische Nachuntersuchungen, teilweise auch kombiniert mit einer Nachbefragung per

Fragebogen durchgeführt. Einige Arbeiten beschränkten sich auf die Auswertung von

Datenbanken. Im Rahmen der Literaturrecherche über Pubmed konnte keine weitere Arbeit

gefunden werden, die einen Fragebogen auf der Grundlage des AmpuPro Score verwendet.

5.2.2 Schmerz Ein Teil des AmpuPro Score fragt den Bereich Schmerz ab. Auf die Problematik des Schmerzes

gehen die ausgewählten Arbeiten mit Ausnahme der von BUI-KHAC (4) nicht ein. Dieser gibt

auch lediglich an, dass bei 54,3 % (n=39) der Patienten im Verlauf Phantomschmerzen

aufgetreten sind. Über beispielsweise Stumpfschmerzen, deren Intensität und dadurch

entstehende Beeinträchtigung im Alltag wird keine Aussage getroffen. WILDE und

BAUMGARTNER (17) bemerken, dass langfristig nur bei einem kleinen Teil ein nicht

beherrschbarer Phantomschmerz mit der Notwendigkeit opioider Medikation zu verzeichnen

sei.

Page 43: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

43 Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, dass sich der Großteil der befragten Patienten

(70,76 %, n=46) erfreulicherweise höchstens geringgradig durch Schmerzen im Alltag

beeinträchtigt fühlt.

5.2.3 ADL (Activities of daily living) Im zweiten Teil des AmpuPro Score werden verschiedene Aktivitäten des täglichen Lebens

(Acitivities of daily living = ADL) abgefragt.

Die Fähigkeit Treppen zu steigen, welche von den Amputierten im Alltag je nach

Wohnsituation mehr oder weniger häufig gefordert ist, stellt einen Aspekt dieses Bereichs dar.

Hierzu nimmt nur die Arbeit von BUI-KHAC (4) Stellung. Da eine ähnliche Fragestellung

verwendet wurde, lässt sich ein guter Vergleich zu unseren eigenen Daten anstellen. Bei BUI-

KHAC (4) waren es deutlich mehr Patienten, die angaben, ohne Schwierigkeiten Treppen

steigen zu können (42,25 %, n=30 versus 12,5 %, n=8). Daraus resultiert auch eine geringere

Anzahl derer, die das Treppensteigen nur mit Schwierigkeiten bewältigen (47,88 %, n=34

versus 71,9 %, n=46) als in unserer Studie. Eine Erklärung für das schlechte Abschneiden in

unserer Untersuchung könnte das deutlich ältere Patientenkollektiv mit im Schnitt 69,8 Jahren

im Gegensatz zu 51,9 Jahren bei BUI-KHAC (4) sein. Der Anteil Patienten, der überhaupt nicht

in der Lage ist, Treppen zu steigen, ist dagegen in beiden Untersuchungen vergleichbar (15,6 %,

n=10 versus 9,86 %, n=7).

Zu den von uns ebenfalls abgefragten Alltagstätigkeiten wie das Anziehen von Schuhen und

Socken, das Aufstehen von Bett und Stuhl, ob der Patient in der Lage ist, sich selbständig

Mahlzeiten zuzubereiten, in welchem Ausmaß Unterstützung bei der Körperpflege benötigt

wird oder ob öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden können, finden sich keine Angaben in

der Literatur. Doch gerade diese alltäglichen Dinge beeinflussen maßgeblich das Gefühl der

Selbständigkeit oder Unselbständigkeit und damit die Lebensqualität des einzelnen Patienten.

Unsere Daten implizieren, dass sich ein erfreulich großer Teil der Patienten in der Lage sieht,

diese Tätigkeiten entweder vollkommen selbständig oder nur mit wenig Unterstützung zu

bewältigen. Dies spricht folglich für ein hohes Maß an Lebensqualität bei Amputierten meist

fortgeschrittenen Alters.

5.2.4 Prothese Der dritte Teil des AmpuPro Score fragt verschiedene Punkte bezüglich der Prothese sowie der

Fortbewegung mit der Prothese ab. Einzeln werden Tragedauer der Prothese und Gehstrecke mit

Prothese abgefragt. Eine so detaillierte Unterteilung findet sich in den anderen Studien nicht. In

den vorliegenden Arbeiten wurde zumeist eine klinische Einteilung der Patienten entsprechend

ihrer Gehfähigkeit vorgenommen. PINZUR (12) unterscheidet beispielsweise anhand der

„Functional Ambulation Scale“ sechs Grade der Gehfähigkeit von „bettlägerig“ bis zum

sogenannten „unabhängigen Außenbereichsgeher“ und STEINBERG (15) führt eine Einteilung

Page 44: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

44 in drei Gruppen durch: Er unterscheidet „functional wearers“, „partial wearers“ und

„nonwearers“3.

Unsere Ergebnisse decken sich gut mit denen STEINBERGs (15), welcher in der Subgruppe der

Unterschenkelamputierten 73 % (n=43) „functional wearers“ ( in etwa vergleichbar mit den

Patienten, die 50 m und mehr gehen können: 79,4 %, n=50) , 25 % (n=15) „partial wearers“

(vergleichbar mit Patienten, die nur kürzere Distanzen bis 50 m schaffen: 17,5 %, n=11) und 1,7

% (n=1) „nonwearers“ (eigene Untersuchung: 3,2 %, n=2) verzeichnete.

McWHINNIE (9) untersuchte, wie sich im Verlauf das Verhältnis von „Außengehern

(community walker)“ und „Innengehern (indoor walker)“ verhält. Hier zeigte sich, dass ein Jahr

nach der Amputation 36 % (n=35) „Außengeher“ sind, 11 % (n=11) „Innengeher“ und 28 %

(n=27) ständig auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Zwei Jahre nach Amputation waren nur

noch 26 % der Patienten „Außengeher“ und fünf Jahre nach Amputation nur noch 9 %

(n=9)„Außengeher“. Die übrigen Patienten waren nach fünf Jahren zu 8 % (n=8) „Innengeher“

und zu 16 % (n=15) auf den Rollstuhl angewiesen - der Rest war zwischenzeitlich verstorben.

Diese Daten bieten sich zum Vergleich mit unserer Untersuchung mit einem Befragungsabstand

von durchschnittlich 4,3 Jahren nach Amputation an. Umgerechnet ergibt sich aus den Daten

von McWHINNIE (9) bei n=32 Überlebenden nach fünf Jahren ein Anteil an „Außengehern“

von 28,13% (n=9) im Vergleich zu 36,5 % (n=23) Patienten unserer Studie, die angaben, außer

Haus mobil zu sein. Den Innenbereichsgehern bei McWHINNIE (9) ( 25,0 % , n=8) entsprechen

die Befragten mit Mobilität innerhalb des Hauses unserer eigenen Untersuchung (31,7 %,

n=20). Das etwas schlechtere Abschneiden bei McWHINNIE (9) erklärt sich möglicherweise

durch die in der Studie mit erfassten Oberschenkelamputierten, bei denen der Anteil der

gehfähigen Patienten als insgesamt etwas geringer (45 %, n=5) als bei den

Unterschenkelamputierten (57 %, n=12) angegeben wird. Eine genauere Aufschlüsselung der

Unterschenkelamputierten in „Innen-„ und „Außergeher“ findet sich leider nicht.

Auch bei LIM (8) findet sich eine Einteilung nach Mobilität außer Haus, im Haus und

Immobilität. Hier wird ein sehr großer Anteil an außer Haus mobilen Patienten (79,5 %, n=31)

angegeben. Nur im Haus mobil sind hier 15,4 % (n=6) und immobil 5,1 % (n=2). Zwar handelt

es sich hier um ein vergleichbares Patientenkollektiv mit ebenfalls ausschließlich

Unterschenkelamputierten und bei Amputation im Schnitt 70,1 Jahre alten Patienten, jedoch

wurde die Mobilität im Gegensatz zur Erfassung der weiteren Ergebnisse nicht nach 3,35+/-0,83

Jahren, sondern bereits 3 Monate nach Entlassung erfasst.

BUI-KHAC (4) hat 87,32 % (n=62) außer Haus mobile Patienten und 12,68 % (n=9) nur im

Haus mobile Patienten aufgeführt, was möglicherweise wieder durch das deutlich jüngere

Patientenkollektiv zu erklären ist.

3 Steinberg FU, Sunwoo I, Roettger RF, (1985), Prosthetic rehabilitation of geriatric amputee patients: a follow-up study, 66, 11, 743

Page 45: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

45 Ebenso wie in unserer Untersuchung befasst er sich auch mit der Gehstrecke. Er verwendet

jedoch eine etwas andere Gruppeneinteilung, nämlich unterscheidet er Patienten mit einer

Gehstrecke bis 500 Meter, 500 bis 1000 Meter und Patienten mit einer Gehstrecke über 1000

Meter. Zum Vergleich kann man aus unserer Untersuchung die Gruppen der Patienten, die eine

Gehstrecke von unter 50 Metern angaben, zusammennehmen zu einer Gruppe „gehfähig bis zu

400 Meter“ und der Gruppe „bis 500 Meter“ von BUI-KHAC (4) gegenüberstellen. Hier ergibt

sich aus unserer Studie eine Patientengruppe von n= 38 (60,32 %) versus n=41 (57,75 %) bei

BUI-KHAC (4) und damit ein nahezu identische Gruppenstärke. Diese Patienten sind in der

Lage bis zu 400 beziehungsweise 500 Meter zurückzulegen, was im Alltag ein wertvoller

Bewegungsradius ist. In der Lage zu sein, bis zu 400 Meter gehen zu können kann

beispielweise bedeuten, sich nicht nur in der Wohnung fortbewegen zu können, sondern es kann

unter Voraussetzung einer entsprechenden Infrastruktur auch der nächstgelegene Bäcker,

Supermarkt oder ein anderer Ort öffentlichen Interesses erreicht werden. Dies bedeutet für den

Amputierten eine gewisse Unabhängigkeit und die Möglichkeit zur Teilhabe am alltäglichen

Leben.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die tägliche Tragedauer der Prothese. 65,1 %

(n=41) unserer Patienten gaben eine Tragedauer von mehr als sechs Stunden täglich an. BUI-

KHAC (4) differenziert hier nochmals in eine Gruppe, welche die Prothese mehr als zwölf

Stunden täglich trägt (35,21%, n=25) und eine Gruppe, die ihre Prothese zwischen sechs und

zwölf Stunden pro Tag trägt (40,04 %, n=29). Insgesamt tragen somit 76,06 % ( n=54 ) der

Patienten der Studie BUI-KHAC (4) ihre Prothese täglich mehr als sechs Stunden. Auch hier

kann wieder als Erklärung für das bessere Abschneiden bei BUI-KHAC (4) das deutlich jüngere

Patientenkollektiv mit einer insgesamt besseren Mobilität gesehen werden. Dennoch zeigen die

Zahlen beider Untersuchungen, dass der Großteil der Patienten von der Prothese profitiert und

auch damit zurechtkommt. Gestützt wird dies auch durch den sehr geringen Anteil an Patienten,

welcher seine Prothese nur gelegentlich zum Transfer benutzt (4,8 %, n=3). Die übrigen

Amputierten nutzen ihre Prothese mindestens eine Stunde täglich, in der Mehrheit deutlich über

drei Stunden täglich.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, ob mancher Patient eventuell eine längere

Tragedauer nicht erreichen kann, weil er beim Anlegen der Prothese auf Hilfe angewiesen ist.

Aus der klinischen Erfahrung heraus stellt dies häufig bei älteren Patienten mit insgesamt

eingeschränkter Kraft und beeinträchtigter Feinmotorik ein Problem dar. Umso erfreulicher ist

die Erkenntnis, dass der Großteil der Patienten das selbständige Anlegen der Prothese ohne

Unterstützung durch eine Hilfsperson bewältigt (BUI-KHAC (4): 70,42 %, n=50; eigene Arbeit:

74,6 %, n=47). Leider gibt es dennoch auch einige Patienten (11,1 %, n=7 versus 15,49 %

n=11, BUI-KHAC (4)), die dazu nicht in der Lage sind. Dies ist sicher wie bereits erwähnt

teilweise auf die Multimorbidität der Patienten mit eingeschränkter allgemeiner Kraft,

eingeschränkter Feinmotorik und häufig auch reduzierter Sehkraft zurückzuführen. Dennoch

Page 46: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

46 stellt sich die Frage, ob es Möglichkeiten gibt, Prothesen zu entwickeln, bei welchen das

Anlegen noch mehr erleichtert ist oder gegebenenfalls mit entsprechenden Anziehhilfen

erleichtert werden kann.

Ein weiterer, unmittelbar die selbständige Gehfähigkeit und insgesamt die Selbständigkeit

beeinflussender Faktor ist die Notwendigkeit von Hilfsmitteln im Sinne von Gehhilfen wie

Unterarmgehstützen, Gehstock, Rollator oder Rollstuhl. BUI-KHAC (4) beschreibt, dass in

seiner Studie die Mehrheit der Patienten (90,14 %, n=64) zusätzliche Hilfsmittel benötigt. Dies

bestätigt sich in unseren Ergebnissen: nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Patienten kann

komplett ohne Gehhilfen auskommen (9,1 %, n=6). Was auffällt ist, dass die Patienten

situationsadaptiert verschiedenste Gehhilfen verwenden. Am häufigsten werden mit 51,5 %

(n=34) Gehstock respektive Unterarmgehstützen genannt, was sich in allen vorliegenden

Arbeiten so bestätigt (BUI-KHAC (4): 71,8 %, n=51; CARMONA (5): 94,7 %, n=18). An

zweiter Stelle fand sich mit 30,3 % (n=20) der Rollator (BUI-KHAC (4) 25,9 %, n=14).

Betrachtet man die Zahlen von CARMONA (5), so scheint der Rollator nur eine sehr

untergeordnete Rolle zu spielen (5,3 %, n=1). Insgesamt verzeichnete CARMONA (5) bei nur

44,2 % (n=19) einen Hilfsmittelbedarf, was bedeutet, dass über die Hälfte (55,8 %, n=24) ohne

Hilfsmittel auskommen. Dies ist wahrscheinlich durch die Einschlusskriterien der Studie sowie

dem niedrigen Alter bei Amputation (im Schnitt 42 Jahre) zu erklären. Ausschließlich Patienten,

die in der Lage waren den „Timed Up &Go“- Test 4 zu absolvieren, wurden in die Studie

aufgenommen.

Die Verwendung eines Rollstuhls wurde bei BUI-KHAC (4) in 46,3 % der Fälle (n=25)

angegeben, wohingegen nur 9,1 % (n=6) unserer Patienten angaben, einen Rollstuhl zu nutzen.

Hier ist zu berücksichtigen, dass bei BUI-KHAC (4) alle Amputationshöhen und auch bilaterale

Amputationen eingeschlossen sind. Er gibt jedoch ergänzend an, dass bei der Untergruppe der

Unterschenkelamputierten (n=30, inklusive bilateral Unterschenkelamputierter) insgesamt

neunzehnmal die Verwendung eines Gehstocks (63,3 %), fünfmal eines Rollators (16,7 %) und

nur einmal die eines Rollstuhls (3,3 %) angegeben wurde. Diese Ergänzung unterstreicht die

insgesamt bessere Mobilität der Unterschenkelamputierten.

Wir erfragten zusätzlich zu den im AmpuPro Score aufgeführten Punkten, warum Patienten ihre

Prothese nicht mehr regelmäßig oder gar nicht mehr tragen. Hierzu äußerten sich elf der

Befragten. Es wurden verschiedene Gründe genannt, warum die Prothese im Verlauf weniger

häufig oder nicht getragen wird. Hier wurden vor allem Probleme mit dem Stumpf, der Prothese

und mit dem anderen Bein angegeben. Auch in den anderen Studien waren dies neben

Wundheilungsstörungen (9) und kognitivem Abbau (15) die häufigsten Gründe, warum

Prothesen nicht getragen wurden. In der Regel wurden mehrere Probleme gleichzeitig als Grund

4 Der Patient muss aus dem Sitzen drei Meter hin- und zurückgehen und sich dann wieder setzen. Hilfsmittel sind erlaubt. Abhängig von der benötigten Zeit ergibt sich ein Schweregrad der Mobilitätseinschränkung (5).

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47 angeführt (4). Drei Patienten gaben an, ihre Prothese nach der Anpassung nie getragen zu

haben. Die meisten Patienten hatten aber angegeben, ihre Prothese im ersten Jahr nach der

Anpassung noch regelmäßig getragen zu haben. Zu der Frage, zu welchem Zeitpunkt das

Tragen einer Prothese in der Häufigkeit reduziert oder beendet wurde finden sich keine Daten in

der Literatur.

5.2.5 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Geschlecht Die Gruppe der 162 Patienten über die Informationen gewonnen werden konnten, setzte sich aus

22,2 % Frauen und 77,8 % Männern zusammen. Verglichen mit der vorliegenden Literatur

finden sich vergleichbare Verhältnisse der Geschlechter mit einem Frauenanteil von etwa einem

Drittel (BUI-KHAC (4): Frauen 25,35 %, n=18; LIM (8): Frauen 23,0 %, n=20; McWhinnie:

Frauen 31,25 %, n=30; Singh: 33,0 % Frauen, n=35; Taylor: 33,66 % Frauen, n=104; s. auch

Tabelle 1). Auch fällt ein deutlicher Unterschied hinsichtlich des Alters bei Amputation im

Vergleich zwischen Männern und Frauen auf. Dies deckt sich mit den Ergebnissen von LIM (8)

(Durchschnittsalter Frauen 76,3 +/- 14,2 Jahre, Männer 68,2 +/- 14,0 Jahre), SINGH (14)

(Frauen 66,2 Jahre, Männer 61,3 Jahre) und McWHINNIE (9) (Frauen 78 Jahre, Männer 72

Jahre).

Bei der Auswertung des Fragebogens im Hinblick auf Unterschiede zwischen den

Geschlechtern finden sich einige Trends, jedoch bis auf eine Ausnahme keine statistisch

signifikanten Unterschiede. Nimmt man bei der Frage nach der Prothesenanlage die

Antwortmöglichkeiten „selbständig“, „mit geringer Hilfe“ und mit „erheblicher Hilfe“ unter

dem Überbegriff „eigenständiges Anlegen der Prothese“ zusammen und setzt dies ins Verhältnis

zu der Anzahl Patienten, die „nicht selbständig“ angekreuzt hatten, findet sich eine signifikant

höhere Zahl an Frauen, welchen es nicht möglich ist, die Prothese eigenständig anzulegen

(p=0,0283).

Die Untersuchung von TAYLOR (16) liefert keinen Hinweis, dass das Geschlecht ein positiver

oder negativer Prädiktor bezüglich des Outcomes nach Amputation ist. Auch STEINBERG (15)

fand sowohl bei Ober- als auch Unterschenkelamputierten keinen signifikanten Unterschied

zwischen Männern und Frauen. BUI-KHAC (4) konstatiert eine signifikante

Häufigkeitsverschiebung von Amputationen zu Ungunsten der Männer, wie sie auch in unserer

Studie mit einem Männeranteil von 75,8 % zu finden ist. SINGH (14) veröffentlichte im Jahr

2008 eine Arbeit, die sich ausschließlich mit den geschlechtsspezifischen Unterschieden im

Outcome Amputierter beschäftigt. In einem Kollektiv mit vergleichbaren Daten bezüglich

Altersstruktur, Zeit seit Amputation, Amputationshöhe, Dauer des Krankenhausaufenthaltes und

Komorbiditäten konnten deutlich mehr Männer erfolgreich mit einer Prothese versorgt werden

als Frauen ( 68,6 % vs. 42,9 %; p=0,011). Als erfolgreich eingestuft worden war die

Prothesenversorgung bei allen Patienten, die aus der Rehabilitationsbehandlung mit Prothese

entlassen werden konnten. Dies wird jedoch auch vom Autor selbst als große Schwäche der

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48 Untersuchung diskutiert, da nicht erfasst ist, über welchen Zeitraum die Prothese tatsächlich

benutzt wird und somit auch alltagsrelevant von einer erfolgreichen Prothesenversorgung

gesprochen werden kann. Auch detailliertere Angaben zu Gehstrecke und Bewältigung von

Aktivitäten des täglichen Lebens finden sich nicht.

In einer Studie von CARMONA (5) bekamen Patienten mit Amputation im Bereich der unteren

Extremität5 für fünfzehn Tage einen Schrittzähler in ihre Prothese eingebaut. Untersucht wurden

unter anderem Schrittzahl, Laufgeschwindigkeit und tägliche Laufzeit. Auch hier konnte kein

signifikanter Unterschied zwischen Männern und Frauen gefunden werden.

5.2.6 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Vorliegen von Diabetes mellitus Insgesamt waren von 162 Patienten 76,7 % an Diabetes mellitus erkrankt. Das in unserer

Befragung mittels AmpuPro Score erfasste Patientengut mit 66 Patienten hatte mit 69,7 %

(n=46) einen ebenfalls sehr hohen Anteil an Diabetikern. Im Schnitt hatten diese Patienten bei

Amputation ein Alter von 67,0 Jahren, wohingegen die nicht an Diabetes leidenden

Amputierten mit 70,6 Jahren im Schnitt deutlich später amputiert wurden. Die Nachbefragung

erfolgte sowohl bei Diabetikern als auch bei Nichtdiabetikern mit durchschnittlich 4,2 bzw. 4,6

Jahren in einem etwa gleichen Zeitintervall nach Amputation.

Auch bei genauerer Analyse der Ergebnisse der Einzelfragen finden sich keine statistisch

signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen (siehe Kapitel 4.3).

Auch STEINBERG (15) fand keinen signifikanten Unterschied zwischen Diabetikern und nicht

an Diabetes erkrankten Patienten hinsichtlich der Gehfähigkeit nach Prothesenversorgung. Auch

in dieser Studie war mit 72,7 % der Studienteilnehmer ein Großteil an Diabetes erkrankt.

McWHINNIE (9) untersuchte ein Patientenkollektiv mit 37,5 % Diabetikern hinsichtlich

erfolgreicher Prothesenversorgung und konnte keinen signifikanten Unterschied zwischen

Patienten mit und ohne Diabetes mellitus finden (56 % versus 57 % erfolgreiche

Prothesenversorgung).

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine 1993 von PINZUR (12) veröffentlichte Studie über

funktionelle Ergebnisse bei Unterschenkelamputierten mit peripherer arterieller

Verschlusskrankheit. Hier war ein Anteil von 64 % (n=192) Diabetikern zu verzeichnen, von

denen ein Viertel bereits schon einmal amputiert worden war. Dennoch zeigte die

Untersuchung, dass durch die Prothesenversorgung eine hohe Quote – nämlich 87 % - an

Unabhängigkeit beziehungsweise Gehfähigkeit erreicht werden konnte. Dies spricht dafür, dass

eine Erkrankung an Diabetes nicht zwangsläufig ein schlechteres Outcome hinsichtlich der

Prothesenversorgung nach sich zieht und somit zunächst keinen Nachteil im Vergleich mit

einem nicht an Diabetes erkrankten Amputierten darstellt.

5 Syme-Amputation und weiter proximale Amputationshöhen

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49 Konträr zu diesen Ergebnissen identifizierte TAYLOR (16) in 2008 Diabetes mellitus als

statistisch signifikanten Prädiktor für ein schlechteres Outcome nach Unterschenkelamputation.

Als erfolgreiche Prothesenversorgung wurden ausschließlich die Fälle gewertet, in welchen ein

Patient folgende drei Kriterien erfüllte: 1. Abgeschlossene Wundheilung ohne Revision oder

Nachamputation auf höherem Level, 2. Gehfähigkeit mit Prothese über mindestens ein Jahr oder

bis zum Tod, 3. mindestens sechs Monate nach Prothesenversorgung noch am Leben. In der

Studie mit 309 Patienten waren 79,94 % (n=247) an Diabetes erkrankt. Mit p=0,0381 wurden

statistisch signifikant weniger Diabetiker erfolgreich mit einer Prothese versorgt. Eine

schlüssige Erklärung der Diskrepanz dieses Ergebnisses zu dem unserer Studie ergibt sich auch

bei eingehendem Vergleich der vorliegenden Daten nicht. Dieser Punkt wird in zukünftigen

Studien genauer zu untersuchen sein.

5.2.7 Abhängigkeit der Ergebnisse vom Alter bei Amputation Um zu untersuchen, in welchem Maß das Ergebnis nach Amputation durch das Alter beeinflusst

wird, wurde eine genaue Analyse der erhobenen Daten diesbezüglich durchgeführt. Um zwei in

etwa gleich große Gruppen zu erhalten, setzten wir die Grenze bei 65 Jahren, so dass wir eine

Gruppe mit Patienten bis einschließlich 65 Jahre (n=33) und eine Gruppe mit Patienten über 65

Jahre (n=33) erhielten. Das Durchschnittsalter bei Amputation betrug in der jüngeren Gruppe

59,9 Jahre, in der älteren Gruppe 73,4 Jahre. Die Nachbefragung erfolgte im Schnitt 4,9

beziehungsweise 3,8 Jahre nach Amputation. .

In der Wertung der Einzelfragen zeigte sich erwartungsgemäß bei allen Fragen ein etwas

besseres Abschneiden der jüngeren Patientengruppe. Allerdings konnte lediglich bei der

Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein statistisch signifikant besseres Abschneiden der bis

65-Jährigen nachgewiesen werden (p=0,0074).

Diese Ergebnisse decken sich mit den Daten von McWHINNIE (9), der in einem Vergleich

zwischen je einer Gruppe mit Amputierten bis 60 Jahre und einer Gruppe mit Amputierten über

80 Jahre einen signifikanten Vorteil hinsichtlich der Gehfähigkeit zugunsten der Jüngeren,

unabhängig von der Amputationshöhe, feststellte.

Auch TAYLOR (16) berichtet über ein schlechteres Abschneiden in der

Rehabilitationsbehandlung bei Amputierten über 70 Jahre. Dies ist ein Ergebnis, was sicher

auch unter Gesunden in dieser Form zu erwarten sein dürfte.

Auch wenn ältere Patienten nach Amputation ein schlechteres funktionelles Ergebnis erzielen,

ist das fortgeschrittene Alter allein sicher nicht als Kontraindikation hinsichtlich einer

Prothesenanpassung zu sehen. Wie STEINBERG (15) belegt, rechtfertigen mittelfristige

Ergebnisse (Befragung im Mittel 22,3 Monate, jedoch mindestens sechs Monate nach Ende der

Rehabilitationsbehandlung) Ausgaben und Aufwand, ältere Patienten im Umgang mit der

Prothese zu schulen und zu trainieren. Diese Untersuchung wurde an 116 Patienten, alle über 65

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50 Jahre alt, in den Jahren 1978 bis 1982 durchgeführt. Insgesamt konnten hier von 66

Unterschenkelamputierten 59 mit einer Prothese versorgt werden, wovon 98 % ihre Prothese

mindestens intermittierend (z.B. im Haus) trugen. Dies ist bei einem so alten Patientenkollektiv

(Durchschnittsalter 73,0 Jahre, alle über 65 Jahre) ein bemerkenswertes Ergebnis, das dafür

spricht, dass auch alte Patienten erfolgreich an eine Prothese gewöhnt werden können.

5.2.8 Nachamputationen Da es sich bei dem befragten Patientengut um sogenannte „Gefäßpatienten“ handelt, ist

interessant wie häufig in der Folge eine weitere Amputation oder eine Revision mit weiter

proximaler Amputationshöhe notwendig geworden ist.

Insgesamt waren siebzehn (10,4 %) der 162 Patienten betroffen. Da als Ausschlusskriterium für

unsere Untersuchung jede weitere Amputation außer der initialen einseitigen

Unterschenkelamputation festgelegt war, wurden diese Patienten mit einer nachfolgenden

Amputation von der Befragung mittels AmpuPro Score ausgeschlossen und als gesondertes

Kollektiv untersucht.

Bei den Patienten handelte es sich um drei Frauen (17,6 %) und vierzehn Männer (82,4 %). Der

Anteil an Diabetikern war mit 70,6 % im Vergleich mit den in die Befragung eingeschlossenen

Patienten sogar etwas geringer. Zum Zeitpunkt der ersten Amputation waren 83,3 % davon

bereits insulinpflichtig, litten also bereits damals unter einer fortgeschrittenen

Zuckererkrankung.

Bei der Mehrzahl (76,5 %, n= 13) war eine Amputation am kontralateralen Bein, ebenfalls auf

Unterschenkelniveau erfolgt. Leider konnte nur bei neun Patienten der genaue Zeitpunkt der

nachfolgenden Amputation eruiert werden. Ein Drittel (n=3) musste bereits im gleichen Jahr

erneut amputiert werden. Mit zunehmendem zeitlichen Abstand zur initialen Amputation stieg

die Zahl der erforderlichen weiteren Amputationen. Dies waren vor allem Amputationen im

Bereich der kontralateralen Extremität.

Insgesamt deckt sich aber die relativ geringe Anzahl an weiteren Amputationen mit den Daten

in der Literatur. TAYLOR (16) berichtet über einen Anteil von 86,4 % (n=267) an Patienten,

bei welchen im Nachbeobachtungszeitraum keine Revision auf weiter proximalem

Amputationsniveau nötig war. Die Rate an Nachamputationen von 13,6 % (n=42) ist von der

Größenordnung in etwa mit unserem Ergebnis (10,4 %, n=17) vergleichbar. Auch hier handelte

es sich überwiegend um Amputationen der kontralateralen Extremität.

In den übrigen Arbeiten schwanken die Raten an weiteren Amputationen zwischen 6,7 % (12)

und 17,6 % (8). Detaillierte Angaben zum zeitlichen Abstand der ersten und der nachfolgenden

Amputation(en) finden sich leider nicht. LIM (8) gibt lediglich an, dass von 20 Patienten, bei

denen eine weitere Amputation notwendig geworden war, 12,6 % (n=11) noch während des

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51 gleichen Aufenthalts operiert wurden, die übrigen während eines späteren Aufenthalts, jedoch

ohne Nennung des Zeitintervalls.

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass sich ein erfreulich kleiner Teil der Patienten einer

weiteren Amputation unterziehen muss. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, da es sich ja

überwiegend bis ausschließlich um Patienten mit fortgeschrittenen Gefäßerkrankungen handelt.

Möglicherweise trägt auch die verbesserte Mobilität nach Erstamputation und adäquater

Prothesenversorgung zu einer zumindest geringgradigen Verbesserung der

Durchblutungssituation insbesondere in der kontralateralen Extremität bei, und hilft so eine

weitere Amputation zu vermeiden.

5.2.9 Verstorbene Patienten Wie in der Literatur beschrieben, ist die Lebenserwartung nach Amputation deutlich

eingeschränkt (6, 8, 9, 16). Dies bestätigt sich auch in den Ergebnissen unserer Untersuchung,

bei der mit 80 Amputierten 49,1 % der Patienten zum Befragungszeitpunkt bereits verstorben

waren.

Da nur bei 51 der verstorbenen Patienten das genaue Sterbedatum ermittelt werden konnte,

können nur diese für die detaillierte Auswertung und den Literaturvergleich herangezogen

werden. Der Frauenanteil liegt hier mit 15,7 % (n=8) etwas niedriger, der Anteil an Diabetikern

ist mit 82,4 % (n=42) dagegen nahezu identisch mit den Daten aller zum Erfassungszeitraum

verstorbenen Patienten Das mittlere Alter bei Amputation dieser 51 Patienten liegt mit 68,2

Jahren etwas unter dem oben aufgeführten Wert.

Im Mittel verstarben die Patienten 3,12 Jahre nach Amputation mit einem durchschnittlichen

Alter von 71,3 Jahren.

Anhand der genauen Betrachtung dieser zum Befragungszeitpunkt bereits verstorbenen

Patienten kann ergänzend ein Vergleich der Überlebensraten mit der Literatur angestellt werden.

Diese Patientengruppe setzt sich ebenfalls aus initial einseitig Unterschenkelamputierten

zusammen, ist aber völlig unabhängig von der mittels AmpuPro Score befragten Gruppe zu

betrachten.

Bei der Auswertung der Daten dieses Patientenkollektivs ergaben sich die in Tabelle 3

aufgeführten Überlebensraten im Verlauf.

Zeitintervall nach Amputation [Jahre]

1 2 3 4 5 6 7

Überlebende [%] 68,7 56,9 35,3 21,6 15,7 9,8 5,9 Zeitintervall nach Amputation

8 9 10

Überlebende [%] 4,0 2,1 0 Tab.3: Überlebensrate im Verlauf

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52 TAYLOR (16) erhob vergleichbare Werte für die Lebenserwartung nach 1 und 2 Jahren (69 %

respektive 56 %). In der Untersuchung von STEINBERG (15) waren fünfzehn Patienten

verstorben, diese jedoch alle innerhalb von 34 Monaten nach Beendigung der

Rehabilitationsbehandlung. Als Erklärung für die deutlich besseren Überlebensraten bei uns

kann der geringere Altersdurchschnitt bei Amputation (68,2 Jahre versus 73,0 Jahre) dienen.

LIM (8) gibt Überlebensraten von 56,9 % nach einem Jahr sowie 49,0 % nach 2 Jahren für die

Subgruppe der Unterschenkelamputierten an. Dies sind etwas schlechtere Quoten als in unserer

Untersuchung, eine logische Erklärung dafür war im Vergleich der Patientenkollektive jedoch

nicht zu finden.

Bei McWHINNIE (9) dagegen finden sich mit 76 % Überlebenden nach einem Jahr, 60 % nach

zwei Jahren und immerhin 33 % nach fünf Jahren bessere Überlebensraten. Möglicherweise

kann dies durch einen deutlichen niedrigeren Anteil an Diabetikern - nur 36 % im Vergleich zu

fast 84% in unserer Untersuchung - erklärt werden. Da bei Diabetes als Systemerkrankung auch

diverse Organsysteme wie Nieren und Herz in Mitleidenschaft gezogen werden und so eine

insgesamt kürzere Lebenserwartung implizieren, kann dies ein Grund für das bessere

Abschneiden in der Studie von McWHINNIE (9) sein.

Interessant ist in dieser Hinsicht auch eine in Brasilien durchgeführte Studie von DeGODOY

(6), die sich mit der Mortalität nach Amputation an der unteren Extremität im 6-Jahres-Intervall

beschäftigt. Von 50 Patienten überlebten nur 56 % das erste Jahr nach Amputation, danach

fanden sich folgende Überlebensraten: 50 % (2 Jahre), 40 % (3Jahre), 36 % (4Jahre), 32 % (5

Jahre) und 28 % (6 Jahre). Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug in Brasilien zum

Studienzeitpunkt nur 67 Jahre, die Amputierten waren aber bereits zum Zeitpunkt der Operation

mit einem medianen Alter von 73,5 Jahren deutlich älter. In Anbetracht dessen erscheinen die

Überlebensraten weniger bedrückend.

Bei höchster Mortalität im ersten Jahr nach Amputation zeigt sich auch insgesamt eine geringe

Lebenserwartung, die sich aber durch ein hohes Alter und Multimorbidität zum

Amputationszeitpunkt erklären lässt. Dies bestätigt sich in den Daten unserer Untersuchung.

Analog zu den Patienten, die mittels Fragebogen befragt wurden, führten wir auch eine

Auswertung der Daten der Verstorben mit der Frage nach möglichen Unterschieden zwischen

Männern und Frauen, Diabetikern und nicht an Diabetes erkrankten sowie zwischen Patienten

die bis zum 65. Lebensjahr beziehungsweise nach dem 65.Lebensjahr amputiert wurden durch.

Es zeigten sich hier keine gravierenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern, jedoch mit

100% ein noch höherer Anteil an Diabetikern bei den Frauen als mit 79,1% bei den Männern.

Hier sucht man in der Literatur leider vergeblich nach vergleichbar aufgeschlüsselten Daten.

Letztlich kann keine Aussage getroffen werden, ob dieser höhere Anteil an Diabetikern beim

weiblichen Geschlecht real oder nur zufällig in unserer Studienpopulation aufgetreten ist.

Betrachtet man die Daten der verstorbenen Diabetiker, so zeigte sich ein deutlich höheres Alter

bei Amputation als bei den Patienten ohne Diabetes (68,95 Jahre versus 64,6 Jahre).

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53 Erstaunlicherweise gab es mit einer mittleren Überlebenszeit nach Amputation von 3,14 Jahren

bei den Diabetikern im Vergleich zu 3,0 Jahren bei den nicht an Diabetes erkrankten Patienten

keinen Vorteil für Patienten ohne Diabetes. Möglicherweise liegt das an der Tatsache, dass die

befragten Patienten, ob mit oder ohne Diabetes, allesamt an Gefäßerkrankungen leiden. Auch

bezüglich Daten über Unterschiede in der Lebenserwartung amputierter Diabetiker im Vergleich

zu Amputierten ohne Diabetes sucht man in der Literatur ohne Erfolg.

Unterteilt man die verstorbenen Patienten entsprechend dem Alter bei Amputation in eine

Gruppe bis 65 Jahre und eine Gruppe über 65 Jahre ergibt sich erwartungsgemäß eine größere

Gruppenstärke bei den über 65-Jährigen. In beiden Gruppen ist der Anteil an Diabetikern

wiederum hoch, wobei die ältere Gruppe einen höheren Anteil (87,5 % versus 73,7 %) aufweist.

Mit einer mittleren Überlebenszeit von 2,97 Jahren nach Amputation schneiden die über 65-

Jährigen nur gering schlechter ab als die jüngere Gruppe mit 3,37 Jahren. Dies stützt wieder die

bereits mehrfach aufgeführte These, dass eine Prothesenversorgung auch bei älteren

Amputierten ernsthaft in Erwägung zu ziehen ist. Leider finden sich auch hierzu in der Literatur

keine exakten Daten zum Vergleich.

5.3 Benefit durch Prothesenversorgung

Wie sich in unserer Untersuchung zeigt, trägt der Großteil der befragten Patienten seine

Prothese regelmäßig und über viele Stunden täglich. Dies spricht dafür, dass der Einzelne von

der Anpassung einer Prothese profitiert. Ebenso wie in der Literatur beschrieben, trifft dies auch

bei Amputierten höheren Alters zu, sodass hohes Alter allein nicht als Kontraindikation für eine

Prothesenversorgung gelten kann. Gerade durch das Tragen einer Prothese erlangt der Patient,

der den Verlust einer Extremität erleiden musste, wieder die Fähigkeit zur Selbständigkeit. Mit

Prothese waren die meisten Befragten in der Lage 50 Meter und mehr zu gehen. Für den

Einzelnen bedeutet das wieder am Alltag teilhaben zu können und wenn überhaupt nur in

wesentlich geringerem Ausmaß auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Beispielsweise wieder die

Möglichkeit zu haben, allein auf die Toilette gehen zu können oder selbständig die

Treppenstufen im Haus bewältigen zu können, zeigt auf, zu welchem persönlichen Zuwachs an

Lebensqualität eine Prothesenversorgung führen kann. Auch die Möglichkeit in dem gewohnten

häuslichen Umfeld bleiben zu können, in welchem ein rollstuhlgerechtes Leben häufig nicht

praktizierbar ist, stellt für die Betroffenen einen wichtigen Faktor dar. Der Erhalt zumindest

einer gewissen Selbständigkeit eröffnet die Möglichkeit (wieder) ein selbstbestimmtes Leben

führen zu können. Sicher bedeutet eine Prothese nicht in jedem Fall den Erhalt oder

Rückgewinn der vollständigen Selbständigkeit, jedoch kann auch das Erreichen zumindest einer

Teilmobilität im Sinne einer Gehfähigkeit für wenige Schritte oder auch nur einer Erleichterung

des Transfers und damit Entlastung von pflegenden Angehörigen einen Gewinn an

Lebensqualität darstellen. Durch die Anpassung und Verwendung einer Prothese kann auch in

vielen Fällen eine Rollstuhlabhängigkeit und Immobilisierung verhindert werden. Die Patienten

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54 bleiben mobiler und sind aktiver, was sicher als günstig hinsichtlich der zugrundeliegenden

Gefäßerkrankung zu betrachten ist. Möglicherweise kann durch die bessere

Durchblutungssituation aufgrund gesteigerter Mobilität eine weitere Amputation, beispielsweise

des kontralateralen Beins, zumindest hinausgezögert werden.

5.4 Fazit für die klinische Praxis Der AmpuPro Score hat sich für die Evaluation einer Prothesenversorgung bewährt. Zur

Eignung des AmpuPro Score auch für Langzeituntersuchungen wäre eine Erweiterung des

Scores empfehlenswert. Hier sollten Fragen ergänzt werden, welche den Zeitpunkt und die

Gründe für eine Reduktion des Prothesengebrauchs oder des vollständigen Verzichts auf die

Prothese erfassen. Diese Aspekte führen zu einem Erkenntnisgewinn hinsichtlich des

Trageverhaltens im Langzeitverlauf und helfen die Versorgung von Patienten, die bereits seit

vielen Jahren mit einer Prothese leben, zu verbessern. Verbesserungsfähig erscheint auch der

Ablauf der weiteren Betreuung der Patienten mit Prothese: Viele Probleme, die Patienten

unserer Studie dazu brachten, ihre Prothese nicht mehr zu tragen, hätten behoben werden

können. Zu nennen sind hier beispielsweise Passprobleme der Prothese, welche als einer der

häufigsten Gründe angegeben wurden. Hier kann eine jährliche Vorstellung in einer Prothesen-

Ambulanz helfen, solche Probleme frühzeitig erkennen und beheben zu können (7). Gleichzeitig

hätte man die Möglichkeit, noch mehr Beobachtungen im Langzeitverlauf bei Amputierten mit

Prothese machen zu können.

Als Schlussfolgerung für die Praxis bleibt zu konstatieren, dass eine Prothesenversorgung auch

bei einem durchschnittlich „alten“ Patientenkollektiv zu empfehlen ist (3).

Die Patienten behalten durch die Prothese die Möglichkeit der selbstbestimmten Mobilität,

welche zunächst nach Amputation der Extremität unerreichbar scheint (1).

Auch wenn die Mobilität eingeschränkt ist, ist eine Verbesserung der Lebensqualität dadurch zu

verzeichnen. Dies deutet sich durch die hohe Frequenz des Prothesengebrauchs an. Für künftige

Untersuchungen wäre deshalb eine Verlagerung des Schwerpunkts hin zu Aspekten der

Lebensqualität als Maßstab für eine erfolgreiche Prothesenversorgung wünschenswert.

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55 6. Literaturverzeichnis

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Gesundheitszustandes und der funktionellen Unabhängigkeit bei Patienten nach

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57 7.Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung ADL acitivities of daily living Amp. Amputation bds. beidseits m männlich max. maximal Tab. Tabelle UAG Unterarmgehhilfe w weiblich

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58 8. Anhang Anhang Teil A: AmpuPro Score

Anhang Teil B: Tabellen

Verzeichnis der Tabellen

Tab.A-1: Gesamtkollektiv -Wertung nach AmpuPro Score

Tab.A-2: Frauen - Wertung nach AmpuPro Score

Tab.A-3: Männer - Wertung nach AmpuPro Score

Tab.A-4: Diabetiker - Wertung nach AmpuPro Score

Tab.A-5: Nichtdiabetiker - Wertung nach AmpuPro Score

Tab.A-6: Bis 65-Jährige - Wertung nach AmpuPro Score

Tab.A-7: Über 65-Jährige - Wertung nach AmpuPro Score

Tab A-8: Verstorbene - Datentabelle Gesamtkollektiv

Tab.A-9 : Verstorbene – Statistische Auswertung Gesamtkollektiv

Tab.A-10: Verstorbene – Datentabelle Frauen

Tab.A-11: Verstorbene – Statistische Auswertung - Vergleich nach Geschlecht

Tab.A-12: Verstorbene – Datentabelle Männer

Tab.A-13: Verstorbene – Statistische Auswertung – Vergleich nach Diabetesstatus

Tab.A-14: Verstorbene – Datentabelle Diabetiker

Tab.A-15: Verstorbene – Datentabelle Nichtdiabetiker

Tab.A-16: Verstorbene – Statistische Auswertung – Vergleich nach Alter

Tab.A-17: Verstorbene - Datentabelle bis 65-Jährige

Tab.A-18: Verstorbene – Datentabelle über 65-Jährige

Tab.A-19: Nachamputierte - Datentabelle

Anhang Teil C: Datenerhebungsbogen in Originallayout

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59 Teil A: AmpuPro Score (Middeldorf und Casser, 2001) AmpuPro Score Name: Geburtsdatum: Schmerz (max. 40 Punkte)

Schmerz Kein Schmerz bei ADL 40 Leichter, gelegentlicher oder unterschwelliger Schmerz, der die ADL nicht beeinflusst

30

Mittelgradige Schmerzen, evtl. mit Analgetika-Einnahme 20 Schmerz beeinträchtigt deutlich die Arbeit und Alltagsverrichtungen, ständiger Analgetika-Bedarf

10

Schwere Schmerzen, Pat stark eingeschränkt oder immobil 0 ADL (max. 40 Punkte)

Treppen steigen Ohne Schwierigkeiten 5 Mit Schwierigkeiten oder mit Benutzung des Geländers 3 Mit großen Schwierigkeiten oder nicht möglich 0

Schuhe / Socken Ohne Schwierigkeiten 5 Mit Schwierigkeiten 3 Nicht möglich 0

Mobilität (auch ohne Prothese)

Außer Haus 5 Im Haus mobil 3 immobil 0

Hinken Flüssiger Gang 5 Mittelgradig 3 schwer 0

Hygiene (Körperpflege, Toilette)

Ohne Schwierigkeiten 5 Mit geringen Hilfen 3 unselbständig 0

Öffentliche Verkehrsmittel

Kann diese benutzen 5 Kann diese nicht benutzen 0

Mahlzeiten herrichten

Ohne Schwierigkeiten 5 Mit Einschränkungen 3 unselbständig 0

Aufstehen von Stuhl und Bett

Ohne Schwierigkeiten 5 Mit geringen Hilfen 3 unselbständig 0

Prothesengebrauch (max. 40 Punkte)

Tägl. Tragedauer in Stunden

> 6 10 3 – 6 8 1 – 3 4 0 0

Gehstrecke mit Prothese in Metern

> 400 10 50 – 400 8 < 50 4 0 0

Prothese-Anlage Selbst 10 Geringe Hilfe 8 Erhebliche Hilfe 4 Nicht selbst 0

Hilfsmittel (Gehhilfen)

Keine 10 UAG / Gehstock 8 Gehbock / Rollator 4 Rollstuhl 0

Summe:

120

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60 Teil B: Tabellen

Tab.A-1: Gesamtkollektiv -Wertung nach AmpuPro Score (n=66)

Name Gender

Alter bei Amputation [Jahre]

Befragung x Jahre nach Amp. Summe Schmerz ADL Prothese

Diabetes Insulin- pflichtig

K., M. m 64 5 9 0 5 4 + + B., E. w 65 4 15 5 0 10 + - E., R. w 64 5 31 20 11 0 + - P., H. w 95 2 33 30 3 0 + + W., G. m 59 7 37 0 13 24 - - S., J. m 69 6 38 10 6 22 - - S., G. m 74 2 42,5 20 10,5 12 + - P., E. m 68 8 45 10 9 26 + + L., W. w 87 4 46 20 8 18 + + Z., H. m 71 2 46 20 14 12 - - H., C. w 75 4 48 30 18 0 + + W., G. m 81 2 48 20 12 16 - - N., H. w 83 4 51 30 5 16 + + H., E. m 65 2 52,5 10 10,5 32 + + Z., J.-F. m 74 3 56 10 16 30 - - G., A. m 77 3 57 20 11 26 + + P., H. E. m 84 2 58 20 12 26 + + D., E. m 84 5 60 10 20 30 - - G., E. w 85 5 61 0 27 34 + - S., K. m 76 4 61 30 9 22 + + H., G. m 49 4 63,5 10 22,5 31 + + R., M. m 63 6 66 0 30 36 + - R., F. m 63 4 67 10 23 34 + - G., B. m 68 3 71 10 27 34 - - K.-Z., B. w 63 2 71 20 25 26 + + G., B. m 63 4 73 20 23 30 - - B., R. m 68 3 74 20 24 30 + + G., N. m 61 2 76 30 18 28 + + S., E. w 67 8 76 30 18 28 + - W., G. m 63 4 76 20 20 36 + + P., H. m 62 4 77 20 21 36 + + R., R. m 62 7 77 30 17 30 + - M., J. m 71 4 78 20 22 36 + - R., R. m 64 6 78 20 30 28 + - H., R. m 65 4 79 20 23 36 - - V., P. w 79 2 79 20 23 36 + + F., R. m 69 3 81 30 17 34 + + F., W. m 61 7 81 20 29 32 - - W., A. m 75 4 84 20 30 34 + + S., A. m 63 7 87 30 21 36 + + B., W. m 76 2 91 30 29 32 + + L., E. m 72 5 91,5 40 19,5 32 - - G., H. w 72 3 92 20 34 38 - - K., W. m 82 4 92 20 36 36 + + R., H. m 70 4 92 20 34 38 + + S., K. m 83 7 92 30 24 38 + + F., W. w 49 7 94 20 36 38 + + L., A. m 71 2 95 30 29 36 - - J., R. w 57 6 97 30 31 36 - - G., A. m 61 6 100 20 40 40 - - H., G. m 74 2 100 30 32 38 - -

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61 L., A. m 85 2 100 30 34 36 + - M., H. m 49 7 100 30 32 38 + + S., G. w 54 3 100 30 36 34 + + D., J. m 61 5 101 30 33 38 + - M., H. w 64 4 102 30 36 36 - - L., B. w 69 6 104 30 36 38 - - R., W. m 82 5 104 30 38 36 + + S., G. m 64 3 104 30 36 38 + + S., K. m 53 6 104 30 36 38 - - S., J. m 58 8 107 40 31 36 + + S., W. m 63 4 108 30 38 40 + - R., G. m 57 5 112 40 34 38 + + S., H. m 45 4 118 40 40 38 + + W., W. m 59 4 118 40 40 38 + + G., E. m 64 6 120 40 40 40 + + Ø 68,1 4,3 77 23 24 30

Tab.A-2: Frauen - Wertung nach AmpuPro Score (n=16)

Name Alter bei Amputation

Befragung x Jahre nach Amp. Summe Schmerz ADL Prothese

B., E. 65 4 15 5 0 10 E., R. 64 5 31 20 11 0 P., H. 95 2 33 30 3 0 L., W. 87 4 46 20 8 18 H., C. 75 4 48 30 18 0 N., H. 83 4 51 30 5 16 G., E. 85 5 61 0 27 34 K.-Z., B. 63 2 71 20 25 26 S., E. 67 8 76 30 18 28 V., P. 79 2 79 20 23 36 G., H. 72 3 92 20 34 38 F., W. 49 7 94 20 36 38 J., R. 57 6 97 30 31 36 S., G. 54 3 100 30 36 34 M., H. 64 4 102 30 36 36 L., B. 69 6 104 30 36 38 Ø 70,5 4,3 69 23 22 24

Tab.A-3: Männer - Wertung nach AmpuPro Score (n=50)

Name Alter bei Amputation

Befragung x Jahre nach Amp. Summe Schmerz ADL Prothese

K., M. 64 5 9 0 5 4 W., G. 59 7 37 0 13 24 S., J. 69 6 38 10 6 22 S., G. 74 2 42,5 20 10,5 12 P., E. 68 8 45 10 9 26 Z., H. 71 2 46 20 14 12 W., G. 81 2 48 20 12 16 H., E. 65 2 52,5 10 10,5 32 Z., J.-F. 74 3 56 10 16 30 G., A. 77 3 57 20 11 26 P., H. E. 84 2 58 20 12 26 D., E. 84 5 60 10 20 30 S., K. 76 4 61 30 9 22

Page 62: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

62 H., G. 49 4 63,5 10 22,5 31 R., M. 63 6 66 0 30 36 R., F. 63 4 67 10 23 34 G., B. 68 3 71 10 27 34 G., B. 63 4 73 20 23 30 B., R. 68 3 74 20 24 30 G., N. 61 2 76 30 18 28 W., G. 63 4 76 20 20 36 P., H. 62 4 77 20 21 36 R., R. 62 7 77 30 17 30 R., R. 64 6 78 20 30 28 M., J. 71 4 78 20 22 36 H., R. 65 4 79 20 23 36 F., W. 61 7 81 20 29 32 F., R. 69 3 81 30 17 34 W., A. 75 4 84 20 30 34 S., A. 63 7 87 30 21 36 B., W. 76 2 91 30 29 32 L., E. 72 5 91,5 40 19,5 32 R., H. 70 4 92 20 34 38 K., W. 82 4 92 20 36 36 S., K. 83 7 92 30 24 38 L., A. 71 2 95 30 29 36 M., H. 49 7 100 30 32 38 G., A. 61 6 100 20 40 40 H., G. 74 2 100 30 32 38 L., A. 85 2 100 30 34 36 D., J. 61 5 101 30 33 38 S., K. 53 6 104 30 36 38 S., G. 64 3 104 30 36 38 R., W. 82 5 104 30 38 36 S., J. 58 8 107 40 31 36 S., W. 63 4 108 30 38 40 R., G. 57 5 112 40 34 38 S., H. 45 4 118 40 40 38 W., W. 59 4 118 40 40 38 G., E. 64 6 120 40 40 40 Ø 67,3 4,4 79 23 24 32

Tab.A-4: Diabetiker - Wertung nach AmpuPro Score ( n=46)

Name Gender Alter bei Amputation

Befragung x Jahre nach Amp. Summe Schmerz ADL Prothese

K., M. m 64 5 9 0 5 4 P., E. m 68 8 45 10 9 26 Z., H. m 71 2 46 20 14 12 W., G. m 81 2 48 20 12 16 H., E. m 65 2 52,5 10 10,5 32 G., A. m 77 3 57 20 11 26 P., H. E. m 84 2 58 20 12 26 H., G. m 49 4 63,5 10 22,5 31 G., B. m 68 3 71 10 27 34 B., R. m 68 3 74 20 24 30 W., G. m 63 4 76 20 20 36 R., R. m 62 7 77 30 17 30 H., R. m 65 4 79 20 23 36 F., R. m 69 3 81 30 17 34 W., A. m 75 4 84 20 30 34

Page 63: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

63 S., A. m 63 7 87 30 21 36 B., W. m 76 2 91 30 29 32 R., H. m 70 4 92 20 34 38 K., W. m 82 4 92 20 36 36 L., A. m 85 2 100 30 34 36 M., H. m 49 7 100 30 32 38 S., G. m 64 3 104 30 36 38 S., K. m 53 6 104 30 36 38 S., J. m 58 8 107 40 31 36 R., G. m 57 5 112 40 34 38 S., H. m 45 4 118 40 40 38 W., W. m 59 4 118 40 40 38 G., E. m 64 6 120 40 40 40 P.,H. w 95 2 33 30 3 0 N., H. w 83 4 51 30 5 16 G., E. w 85 5 61 0 27 34 S., E. w 67 8 76 30 18 28 G., H. w 72 3 92 20 34 38 F.,W. w 49 7 94 20 36 38 S., G. m 74 2 42,5 20 10,5 12 S., K. m 76 4 61 30 9 22 R., M. m 63 6 66 0 30 36 R., F. m 63 4 67 10 23 34 G., N. m 61 2 76 30 18 28 P., H. m 62 4 77 20 21 36 M.,J. m 71 4 78 20 22 36 R., R. m 64 6 78 20 30 28 D., J. m 61 5 101 30 33 38 S., W. m 63 4 108 30 38 40 B., E. w 65 4 15 5 0 10 S., G. w 54 3 100 30 36 34 Ø 67,0 4,2 77 23 24 30

Tab.A-5: Nichtdiabetiker - Wertung nach AmpuPro Score (n=20)

Name Gender Alter bei Amputation

Befragung x Jahre nach Amp. Summe Schmerz ADL Prothese

E., R. w 64 5 31 20 11 0 W., G. m 59 7 37 0 13 24 S., J. m 69 6 38 10 6 22 L., W. w 87 4 46 20 8 18 H., C. w 75 4 48 30 18 0 Z., J.-F. m 74 3 56 10 16 30 D., E. m 84 5 60 10 20 30 K.-Z., B. w 63 2 71 20 25 26 G., B. m 63 4 73 20 23 30 V., P. w 79 2 79 20 23 36 F., W. m 61 7 81 20 29 32 L., E. m 72 5 91,5 40 19,5 32 S., K. m 83 7 92 30 24 38 L., A. m 71 2 95 30 29 36 J., R. w 57 6 97 30 31 36 G., A. m 61 6 100 20 40 40 H., G. m 74 2 100 30 32 38 M., H. w 64 4 102 30 36 36 R., W. m 82 5 104 30 38 36 L., B. w 69 6 104 30 36 38

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64 Ø 70,6 4,6 75 23 24 29 Tab.A-6: Bis 65-Jährige - Wertung nach AmpuPro Score (n=33)

Name Gender Alter bei Amputation

Befragung x Jahre nach Amp. Summe Schmerz ADL Prothese

S., H. m 45 4 118 40 40 38 H., G. m 49 4 63,5 10 22,5 31 M., H. m 49 7 100 30 32 38 F., W. w 49 7 94 20 36 38 S., K. m 53 6 104 30 36 38 S., G. w 54 3 100 30 36 34 R.., G. m 57 5 112 40 34 38 J., R. w 57 6 97 30 31 36 S., J. m 58 8 107 40 31 36 W., G. m 59 7 37 0 13 24 W., W. m 59 4 118 40 40 38 G., A. m 61 6 100 20 40 40 G., N. m 61 2 76 30 18 28 D., J. m 61 5 101 30 33 38 F., W. m 61 7 81 20 29 32 R., R. m 62 7 77 30 17 30 P., H. m 62 4 77 20 21 36 R., F. m 63 4 67 10 23 34 G., B. m 63 4 73 20 23 30 S., W. m 63 4 108 30 38 40 S., A. m 63 7 87 30 21 36 K.-Z., B. w 63 2 71 20 25 26 R., M. m 63 6 66 0 30 36 W., G. m 63 4 76 20 20 36 R., R. m 64 6 78 20 30 28 G., E. m 64 6 120 40 40 40 S., G. m 64 3 104 30 36 38 M., H. w 64 4 102 30 36 36 E., R. w 64 5 31 20 11 0 K., M. m 64 5 9 0 5 4 B., E. w 65 4 15 5 0 10 H., R. m 65 4 79 20 23 36 H., E. m 65 2 52,5 10 10,5 32 Ø 59,9 4,9 82 23 27 32 Tab.A-7: Über 65-Jährige - Wertung nach AmpuPro Score (n=33)

Name Gender Alter bei Amputation

Befragung x Jahre nach Amp. Summe Schmerz ADL Prothese

S., E. w 67 8 76 30 18 28 B., R. m 68 3 74 20 24 30 P., E. m 68 8 45 10 9 26 G., B. m 68 3 71 10 27 34 S., J. m 69 6 38 10 6 22 F., R. m 69 3 81 30 17 34 L., B. w 69 6 104 30 36 38 R., H. m 70 4 92 20 34 38 Z., H. m 71 2 46 20 14 12 M., J. m 71 4 78 20 22 36 L., A. m 71 2 95 30 29 36 L., E. m 72 5 91,5 40 19,5 32 G., H. w 72 3 92 20 34 38 Z., J.-F. m 74 3 56 10 16 30

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65 H., G. m 74 2 100 30 32 38 S., G. m 74 2 42,5 20 10,5 12 W., A. m 75 4 84 20 30 34 H., C. w 75 4 48 30 18 0 B., W. m 76 2 91 30 29 32 S., K. m 76 4 61 30 9 22 G., A. m 77 3 57 20 11 26 V., P. w 79 2 79 20 23 36 W., G. m 81 2 48 20 12 16 R., W. m 82 5 104 30 38 36 K., W. m 82 4 92 20 36 36 N., H. w 83 4 51 30 5 16 S., K. m 83 7 92 30 24 38 P., H. E. m 84 2 58 20 12 26 D., E. m 84 5 60 10 20 30 G., E. w 85 5 61 0 27 34 L., A. m 85 2 100 30 34 36 L., W. w 87 4 46 20 8 18 P., H. w 95 2 33 30 3 0 Ø 73,4 3,8 71 22 21 28 Tab A-8: Verstorbene - Datentabelle Gesamtkollektiv (n=80)

Name Gender Alter bei Amputation

x Jahre nach Amputation verstorben

verstorben im Alter von x Jahren

Diabetes insulinpflichtig

D., R. m 74 0 74 + - F., D. m 68 0 68 + + K., G. m 72 0 72 + + W., H. m 64 0 64 - - B., C. w 54 1 55 + + B., R. m 72 1 73 + + E., H. m 51 1 52 + - E., H. m 73 1 74 + + G., H. m 68 1 69 + + H., H. m 71 1 72 - - H., G. w 82 1 83 + + L., J. m 61 1 62 + + R., W. m 63 1 64 - - S., R. m 65 1 66 + + V., H. m 68 1 69 - - Z., G. m 67 1 68 + - B., J. m 87 2 89 + + F., G. w 74 2 76 + + L., K. m 92 2 94 - - M., W. m 84 2 86 + + P., H. m 64 2 66 + + R., J. m 59 2 61 + + E., M. m 60 3 63 + + E., P. m 63 3 66 + - F., H. m 75 3 78 + - G., K. m 77 3 80 + + G., I. w 49 3 52 + - G., E. m 64 3 67 + + H., K. m 74 3 77 + + J., W. m 70 3 73 + - S., H. m 69 3 72 + + S., M. m 56 3 59 + +

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66 W., T. m 87 3 90 + + B., L. w 72 4 76 + + E., S. w 79 4 83 + - H., J. m 71 4 75 + + L., H. m 67 4 71 + + W., K. m 76 4 80 + - W., L. m 40 4 44 - - W., R. m 78 4 82 + + M., A. m 73 5 78 + + N., A. E. w 72 5 77 + + S., G. m 47 5 52 - - M., F. m 69 6 75 + + P., H.-A. m 56 6 62 - - S., F. m 66 6 72 + + H., R. m 80 7 87 - - K., K. m 61 7 68 + + E., D. m 57 8 65 + + S., K. w 73 9 82 + + W., A. M. m 63 10 73 + - B., M. w 73 unbekannt unbekannt - - B., K. m 80 unbekannt unbekannt + - B., H. m 88 unbekannt unbekannt - - D., H. m 51 unbekannt unbekannt - - E., K. m 81 unbekannt unbekannt + + G., G. w 71 unbekannt unbekannt + - H., G. M. m 61 unbekannt unbekannt + - H., E. w 59 unbekannt unbekannt + + H., R. m 62 unbekannt unbekannt + + H., A. w 78 unbekannt unbekannt + - H., W. m 65 unbekannt unbekannt + + K., H.-J. m 79 unbekannt unbekannt + - K., J. w 75 unbekannt unbekannt + +

K., E. w 89 unbekannt unbekannt + + -

K., G. m 62 unbekannt unbekannt - - L., G. m 73 unbekannt unbekannt + - M., G. m 74 unbekannt unbekannt + + M., W. m 65 unbekannt unbekannt + + M., G. m 79 unbekannt unbekannt + + M., L. m 80 unbekannt unbekannt + - O., H. w 71 unbekannt unbekannt + - R., A. w 79 unbekannt unbekannt + + S., E. m 73 unbekannt unbekannt + - S., G. m 74 unbekannt unbekannt + - S., R. m 66 unbekannt unbekannt + + S., K. w 78 unbekannt unbekannt + + W., H. m 69 unbekannt unbekannt + - W., W. m 69 unbekannt unbekannt + + Z., L. w 79 unbekannt unbekannt + +

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67 Tab.A-9 : Verstorbene – Statistische Auswertung Gesamtkollektiv (n=80)

Gesamt

absolut % Anzahl n 80 -

Anzahl Frauen 18 22,5

Anzahl Männer 62 77,5

Anzahl Diabetiker 67 83,75

davon Anzahl insulinpflichtige Diabetiker 45 67,2

Anzahl Nichtdiabetiker 13 16,25

Alter bei Amputation im Ø [Jahre] (n=80) 69,75 -

Alter bei Amputation im Ø [Jahre] (n=51) 68,2 -

Verstorben x Jahre nach Amputation 3,12* -

verstorben im Alter von x Jahren 71,3* - *nur Daten von n=51 vorhanden Tab.A-10: Verstorbene – Datentabelle Frauen (n=18)

Name Gender Alter bei Amputation

x Jahre nach Amputation verstorben

verstorben im Alter von x Jahren

B., C. w 54 1 55 H., G. w 82 1 83 F., G. w 74 2 76 G., I. w 49 3 52 B., L. w 72 4 76 E., S. w 79 4 83 N., A. E. w 72 5 77 S., K. w 73 9 82 H., E. w 59 unbekannt unbekannt K., J. w 75 unbekannt unbekannt S., K. w 78 unbekannt unbekannt R., A. w 79 unbekannt unbekannt Z., L. w 79 unbekannt unbekannt G., G. w 71 unbekannt unbekannt O., H. w 71 unbekannt unbekannt H., A. w 78 unbekannt unbekannt K., E. w 89 unbekannt unbekannt B., M. w 73 unbekannt unbekannt

Tab.A-11: Verstorbene – Statistische Auswertung - Vergleich nach Geschlecht (n=80)/ (n=51)

Frauen Männer

absolut % absolut % Anzahl n 18/8 62/43

Anzahl Diabetiker 17/8 94,4/100 50/34 80,6/79,1

davon Anzahl insulinpflichtige Diabetiker 11/6 64,7/75 34/26 68/76,5

Anzahl Nichtdiabetiker 1/0 5,6/0 12/9 19,4/20,9

Alter bei Amputation im Ø [Jahre] 72,6/69,4 - 68,9/67,95 -

Verstorben x J. nach Amputation 3,6* - 3,02** -

verstorben im Alter von x Jahren im Ø 73,0* - 70,98** - *nur Daten von n=8 vorhanden ** nur Daten von n=43 vorhanden

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68 Tab.A-12: Verstorbene – Datentabelle Männer (n=62)

Name Gender Alter bei Amputation

x Jahre nach Amputation verstorben

verstorben im Alter von x Jahren

F., D. m 68 0 68 K., G. m 72 0 72 D., R. m 74 0 74 W., H. m 64 0 64 B., R. m 72 1 73 E., H. m 73 1 74 G., H. m 68 1 69 L., J. m 61 1 62 S., R. m 65 1 66 E., H. m 51 1 52 Z., G. m 67 1 68 H., H. m 71 1 72 R., W. m 63 1 64 V., H. m 68 1 69 B., J. m 87 2 89 M., W. m 84 2 86 P., H. m 64 2 66 R., J. m 59 2 61 L., K. m 92 2 94 E., M. m 60 3 63 G., E. m 64 3 67 H., K. m 74 3 77 S., H. m 69 3 72 S., M. m 56 3 59 W., T. m 87 3 90 E., P. m 63 3 66 F., H. m 75 3 78 J., W. m 70 3 73 G., K. m 77 3 80 H., J. m 71 4 75 L., H. m 67 4 71 W., R. m 78 4 82 W., K. m 76 4 80 W., L. m 40 4 44 M., A. m 73 5 78 S., G. m 47 5 52 M., F. m 69 6 75 S., F. m 66 6 72 P., H.-A. m 56 6 62 K., K. m 61 7 68 H., R. m 80 7 87 E., D. m 57 8 65 W., A. M. m 63 10 73 E., K. m 81 unbekannt unbekannt H., R. m 62 unbekannt unbekannt H., W. m 65 unbekannt unbekannt M., G. m 74 unbekannt unbekannt M., W. m 65 unbekannt unbekannt M., G. m 79 unbekannt unbekannt S., R. m 66 unbekannt unbekannt W., W. m 69 unbekannt unbekannt

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69 B., K. m 80 unbekannt unbekannt H., G. M. m 61 unbekannt unbekannt K., H.-J. m 79 unbekannt unbekannt L., G. m 73 unbekannt unbekannt M., L. m 80 unbekannt unbekannt S., E. m 73 unbekannt unbekannt S., G. m 74 unbekannt unbekannt W., H. m 69 unbekannt unbekannt B., H. m 88 unbekannt unbekannt D., H. m 51 unbekannt unbekannt K., G. m 62 unbekannt unbekannt Tab.A-13: Verstorbene – Statistische Auswertung – Vergleich nach Diabetesstatus (n=80) / (n=51)

Diabetiker Nichtdiabetiker

absolut % absolut % Anzahl n 67/4 - 13/9 -

Anzahl Frauen 17/8 25,4/19 1/0 7,7/0

Anzahl Männer 50/34 74,6/81 12/9 92,3/100

Alter bei Amputation im Ø [Jahre] 70,5/68,95 - 65,8/64,6 -

Verstorben x J. nach Amputation 3,14* - 3,0** -

verstorben im Alter von x Jahren 72,1* - 67,6** - *nur Daten von n=42 vorhanden **nur Daten von n=9 vorhanden Tab.A-14: Verstorbene – Datentabelle Diabetiker (n=67)

Name Gender Alter bei Amputation

x Jahre nach Amputation verstorben

verstorben im Alter von x Jahren

D., R. m 74 0 74 F., D. m 68 0 68 K., G. m 72 0 72 B., C. w 54 1 55 B., R. m 72 1 73 E., H. m 51 1 52 E., H. m 73 1 74 G., H. m 68 1 69 H., G. w 82 1 83 L., J. m 61 1 62 S., R. m 65 1 66 Z., G. m 67 1 68 B., J. m 87 2 89 F., G. w 74 2 76 M., W. m 84 2 86 P., H. m 64 2 66 R., J. m 59 2 61 E., M. m 60 3 63 E., P. m 63 3 66 F., H. m 75 3 78 G., K. m 77 3 80 G., I. w 49 3 52 G., E. m 64 3 67 H., K. m 74 3 77

Page 70: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

70 J., W. m 70 3 73 S., H. m 69 3 72 S., M. m 56 3 59 W., T. m 87 3 90 B., L. w 72 4 76 E., S. w 79 4 83 H., J. m 71 4 75 L., H. m 67 4 71 W., K. m 76 4 80 W., R. m 78 4 82 M., A. m 73 5 78 N., A. E. w 72 5 77 M., F. m 69 6 75 S., F. m 66 6 72 K., K. m 61 7 68 E., D. m 57 8 65 S., K. w 73 9 82 W., A. M. m 63 10 73 B., K. m 80 unbekannt unbekannt E., K. m 81 unbekannt unbekannt G., G. w 71 unbekannt unbekannt H., G. M. m 61 unbekannt unbekannt H., E. w 59 unbekannt unbekannt H., R. m 62 unbekannt unbekannt H., A. w 78 unbekannt unbekannt H., W. m 65 unbekannt unbekannt K., H.-J. m 79 unbekannt unbekannt K., J. w 75 unbekannt unbekannt K., E. w 89 unbekannt unbekannt L., G. m 73 unbekannt unbekannt M., G. m 74 unbekannt unbekannt M., W. m 65 unbekannt unbekannt M., G. m 79 unbekannt unbekannt M., L. m 80 unbekannt unbekannt O., H. w 71 unbekannt unbekannt R., A. w 79 unbekannt unbekannt S., E. m 73 unbekannt unbekannt S., G. m 74 unbekannt unbekannt S., R. m 66 unbekannt unbekannt S., K. w 78 unbekannt unbekannt W., H. m 69 unbekannt unbekannt W., W. m 69 unbekannt unbekannt Z., L. w 79 unbekannt unbekannt Tab.A-15: Verstorbene – Datentabelle Nichtdiabetiker (n=13)

Name Gender Alter bei Amputation

x Jahre nach Amputation verstorben

verstorben im Alter von x Jahren

W., H. m 64 0 64 R., W. m 63 1 64 V., H. m 68 1 69 H., H. m 71 1 72 L., K. m 92 2 94 W., L. m 40 4 44 S., G. m 47 5 52

Page 71: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

71 P., H.-A. m 56 6 62 H., R. m 80 7 87 D., H. m 51 unbekannt unbekannt K., G. m 62 unbekannt unbekannt B., H. m 88 unbekannt unbekannt B., M. w 73 unbekannt unbekannt

Tab.A-16: Verstorbene – Statistische Auswertung – Vergleich nach Alter (n=80) / (n=51)

bis 65 Jahre über 65 Jahre

absolut % absolut % Anzahl n 26/19 - 54/3 -

Anzahl Frauen 3/ 11,5/10,5 15/6 27,8/18,2

Anzahl Männer 23/17 88,5/89,5 39/6 72,2/81,2

Anzahl Diabetiker 19/14 73,1/73,7 48/8 88,9/87,5

davon Anzahl insulinpflichtige Diabetiker 14/10 73,7/71,4 31/22 64,6/78,6

Anzahl Nichtdiabetiker 7/5 26,9/26,3 6/4 11,1/12,5

Alter bei Amputation im Ø [Jahre] 58,8/57,7* - 75,1/74,4** -

Verstorben x J. nach Amputation 3,37* - 2,97** -

verstorben im Alter von x Jahren 61,1* - 77,3** - *nur Daten von n=19 vorhanden ** nur Daten von n=23 vorhanden Tab.A-17: Verstorbene Datentabelle bis 65-Jährige (n=26)

Name Gender Alter bei Amputation

x Jahre nach Amputation verstorben

verstorben im Alter von x Jahren

W., H. m 64 0 64 L., J. m 61 1 62 S., R. m 65 1 66 B., C. w 54 1 55 E., H. m 51 1 52 R., W. m 63 1 64 P., H. m 64 2 66 R., J. m 59 2 61 E., M. m 60 3 63 G., E. m 64 3 67 S., M. m 56 3 59 E., P. m 63 3 66 G., I. w 49 3 52 W., L. m 40 4 44 S., G. m 47 5 52 P., H.-A. m 56 6 62 K., K. m 61 7 68 E., D. m 57 8 65 W., A. M. m 63 10 73 H., R. m 62 unbekannt unbekannt H., W. m 65 unbekannt unbekannt M., W. m 65 unbekannt unbekannt H., E. w 59 unbekannt unbekannt H., G. M. m 61 unbekannt unbekannt D., H. m 51 unbekannt unbekannt K., G. m 62 unbekannt unbekannt

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72 Tab.A-18: Verstorbene – Datentabelle über 65-Jährige (n=54)

Name Gender Alter bei Amputation

x Jahre nach Amputation verstorben

verstorben im Alter von x Jahren

F., D. m 68 0 68 K., G. m 72 0 72 D., R. m 74 0 74 B., R. m 72 1 73 E., H. m 73 1 74 G., H. m 68 1 69 H., G. w 82 1 83 Z., G. m 67 1 68 H., H. m 71 1 72 V., H. m 68 1 69 B., J. m 87 2 89 M., W. m 84 2 86 F., G. w 74 2 76 L., K. m 92 2 94 H., K. m 74 3 77 S., H. m 69 3 72 W., T. m 87 3 90 G., K. m 77 3 80 F., H. m 75 3 78 J., W. m 70 3 73 H., J. m 71 4 75 L., H. m 67 4 71 W., R. m 78 4 82 B., L. w 72 4 76 W., K. m 76 4 80 E., S. w 79 4 83 M., A. m 73 5 78 N., A. E. w 72 5 77 M., F. m 69 6 75 S., F. m 66 6 72 H., R. m 80 7 87 S., K. w 73 9 82 E., K. m 81 unbekannt unbekannt M., G. m 74 unbekannt unbekannt M., G. m 79 unbekannt unbekannt S., R. m 66 unbekannt unbekannt W., W. m 69 unbekannt unbekannt K., J. w 75 unbekannt unbekannt R., A. w 79 unbekannt unbekannt S., K. w 78 unbekannt unbekannt Z., L. w 79 unbekannt unbekannt B., K. m 80 unbekannt unbekannt K., H.-J. m 79 unbekannt unbekannt L., G. m 73 unbekannt unbekannt M., L. m 80 unbekannt unbekannt S., E. m 73 unbekannt unbekannt S., G. m 74 unbekannt unbekannt W., H. m 69 unbekannt unbekannt G., G. w 71 unbekannt unbekannt H., A. w 78 unbekannt unbekannt

Page 73: Aus dem Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Nürnberg ... · without diabetes mellitus and patients up to and over 65 years were compared. The analysis The analysis showed that

73 K., E. w 89 unbekannt unbekannt O., H. w 71 unbekannt unbekannt B., H. m 88 unbekannt unbekannt B., M. w 73 unbekannt unbekannt Tab.A-19: Nachamputierte – Datentabelle (n=17)

Name Geschlecht

Alter bei Amputation [Jahre]

Abstand Erstamputation – Nachamputation [Jahre]

Alter bei Nachamputation [Jahre]

Nachampu-tationsniveau

H., D. m 78 0 78 kontralateral K., T. m 74 0 74 kontralateral M., R. m 65 0 65 kontralateral K., G. m 82 2 84 kontralateral W., K. w 69 2 71 femoral E., L. m 62 3 65 kontralateral E., J. m 67 3 70 kontralateral G., L. m 74 3 77 kontralateral P., R. m 89 3 92 kontralateral F., R. m 83 unbekannt unbekannt femoral bds F., H. m 75 unbekannt unbekannt kontralateral G., M. w 78 unbekannt unbekannt kontralateral I., J. m 71 unbekannt unbekannt femoral bds L., R. m 75 unbekannt unbekannt femoral R., B. w 92 unbekannt unbekannt kontralateral R., L. m 67 unbekannt unbekannt kontralateral Z., F. m 72 unbekannt unbekannt kontralateral Ø 73,3* 1,78* 75,1* * eingerechnet ausschließlich Patienten, bei denen der Zeitpunkt der Nachamputation bekannt war

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74 Teil C: Datenerhebungsbogen in Originallayout

Fragebogen Prothese und Prothesengebrauch nach Amputation an der unteren Extremität Wir bedanken uns für Ihre Bereitschaft zur Teilnahme an dieser Befragung! Um den Fragebogen zu beantworten, müssen Sie das Kästchen (□) ankreuzen, das mit Ihrer Antwort am ehesten übereinstimmt. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt!

1. Bitte alles Zutreffende ankreuzen! Folgende Amputation wurde bei mir durchgeführt:

□ Fußbereich rechts □ Fußbereich links □ Unterschenkel rechts □ Unterschenkel links □ Oberschenkel rechts □ Oberschenkel links

2. Wieviele Stunden tragen Sie täglich Ihre Prothese ? □ mehr als 6 Stunden □ etwa zwischen 3 und 6 Stunden □ etwa zwischen 1 und 3 Stunden □ gar nicht Wenn Sie die Prothese zum Laufen benutzen, weiter mit Frage 5!

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3. Wenn Sie Ihre Prothese nicht immer zur Fortbewegung benutzen, können Sie uns bitte sagen, seit wann nicht?

□ seit weniger als 1 (einem) Monat □ seit weniger als 6 (sechs) Monaten □ seit weniger als 1 (einem) Jahr □ seit weniger als 2 (zwei) Jahren □ seit weniger als 3 (drei) Jahren □ seit 4 (vier) Jahren und länger □ ich habe die Prothese nie getragen 4. Wenn Sie Ihre Prothese nicht immer zur Fortbewegung

benutzen, können Sie uns bitte sagen, warum nicht? □ Weil es nicht schnell genug geht! □ Weil es zu ermüdend ist! □ Weil ich die Hände nicht frei habe! □ Weil ich Probleme mit dem anderen Bein habe! (z.B. Ermüden, Schmerzen etc.) □ Wegen Problemen mit der Prothese! (z.B. Schweißbildung, schlechte Passform etc.) □ Wegen Problemen mit dem Stumpf! (z.B. Hautreizungen, Schmerzen, Wunden etc.)

5. Wie kommen Sie mit dem Aufstehen von Stuhl und Bett

zurecht? □ Das Aufstehen von Stuhl und Bett gelingt mir ohne Schwierigkeiten. □ Das Aufstehen von Stuhl und Bett ist mit geringen Hilfen möglich. □ Ich kann nicht eigenständig von Stuhl und Bett aufstehen.

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6. Wie weit schätzen Sie ihre Gehstrecke mit Prothese? □ mehr als 400 Meter □ zwischen 50 und 400 Meter □ weniger als 50 Meter

□ Ich kann mit der Prothese gar nicht laufen. (Prothese z.B. nur zum Transfer, Stehen, …)

7. Welche Hilfsmittel (Gehhilfen) benötigen Sie zur

Fortbewegung?

□ Ich benötige keinerlei Hilfsmittel. □ Ich benutze Unterarmgehstützen (Krücken) oder einen Gehstock. □ Ich benutze einen Rollator (Gehbock). □ Ich kann mich nur mit dem Rollstuhl fortbewegen. 8. Wie schätzen Sie Ihren Gang ein?

□ Ich gehe flüssig ohne zu hinken. □ Ich gehe mit leichterem Hinken.

□ Ich hinke sehr stark

9. Wie kommen Sie derzeit mit dem Treppensteigen zurecht? □ Treppensteigen bewältige ich ohne Schwierigkeiten. □ Treppensteigen gelingt mir nur mit Schwierigkeiten oder mit Benutzung des Geländers. □ Beim Treppensteigen habe ich große Schwierigkeiten bzw. das Treppensteigen ist mir nicht möglich.

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10. In welchen Bereichen können Sie sich (auch ohne Prothese selbständig fortbewegen?

□ Ich kann mich außer Haus selbständig fortbewegen. □ Ich kann mich nur im Haus selbständig fortbewegen □ Ich bin nicht in der Lage mich im Haus oder außer Haus selbständig fortzubewegen 11. Sind Sie in der Lage Öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Zug, Straßenbahn) zu benutzen ? □ Ich kann diese benutzen. □ Ich kann diese nicht benutzen.

12. Wie gelingt Ihnen das Anziehen der Prothese?

□ Ich kann die Prothese selbst und ohne Hilfe anziehen. □ Ich kann die Prothese mit geringer Hilfe anziehen. □ Ich kann die Prothese nur mit erheblicher Hilfe anziehen. □ Es ist mir nicht möglich, die Prothese selbst anzuziehen.

13. Wie kommen Sie mit dem An- bzw. Ausziehen von Schuhen

bzw. Socken zurecht? □ Das An- bzw. Ausziehen von Schuhen bzw. Socken gelingt mir ohne Schwierigkeiten. □ Das An- bzw. Ausziehen von Schuhen bzw. Socken gelingt mir nur mit Schwierigkeiten. □ Das An- bzw. Ausziehen von Schuhen bzw. Socken ist mir nicht alleine möglich.

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14. Wie kommen Sie mit Körperpflege und Toilettengang zurecht?

□ Ich kann mich ohne Schwierigkeiten selbst waschen und zur Toilette gehen. □ Ich kann mich mit geringen Hilfen selbst waschen und zur Toilette gehen. □ Körperpflege und Toilettengang kann ich nicht eigenständig durchführen. 15. Wie kommen Sie mit dem Zubereiten von Mahlzeiten

zurecht? □ Das Zubereiten von Mahlzeiten gelingt mir ohne Schwierigkeiten. □ Das Zubereiten von Mahlzeiten ist mir nur eingeschränkt möglich. □ Ich kann meine Mahlzeiten nicht selbständig zubereiten.

16. Wie verhält es sich derzeit bei Ihnen mit

Stumpf/Phantomschmerzen? □ Ich habe keine Schmerzen. □ Ich verspüre einen leichten, gelegentlichen oder unterschwelligen Schmerz, der die Alltagstätigkeiten nicht beeinflusst. □ Ich leide unter mittelgradigen Schmerzen und benötige

gelegentlich Schmerzmittel. □ Der Schmerz beeinträchtigt deutlich die Arbeit und Alltagsverrichtungen, ich benötige ständig Schmerzmittel.

□ Ich habe sehr starke Schmerzen, die mich im Alltag stark einschränken bzw. die Bewältigung des Alltags für

mich unmöglich machen.

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79 9. Danksagung

Mein besonderer Dank geht an Herrn Professor Dr. med. H. Hirschfelder für die geduldige und

umfassende Betreuung und Unterstützung bei der Auswertung und Erstellung dieser Arbeit.

Bei Frau Kreuzer – Martin bedanke ich mich für die Unterstützung bei der Datenrecherche.

Besonders herzlich möchte ich meiner Familie danken, die mir das Studium ermöglichte und

mir zu jeder Zeit als Unterstützung und Rückhalt zur Seite stand.

Mein ganz besonderer Dank geht an Viktor Aab für die moralische Unterstützung und die

immerwährende Motivation.

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80 10.Lebenslauf Persönliche Daten Name: Melanie Gugel

Geburtsdaten: 12.März 1983 in Amberg

Eltern: Carolin Gugel, geb. Preibisch

Peter Gugel

Geschwister: David Gugel Schulbildung 1989 - 1993 Grundschule Erich – Kästner in Nürnberg

1993 - 2000 Sigmund – Schuckert – Gymnasium in Nürnberg

2000 - 2002 Helene – Lange – Gymnasium in Fürth

2002 Abschluss: Allgemeine Hochschulreife

Hochschulbildung 09/2002 – 05/2009 Studium der Humanmedizin an der Friedrich – Alexander –

Universität Erlangen – Nürnberg

18.08.2004 Ärztliche Vorprüfung (alte ÄAppO)

08/2007 – 12/2007 1.Tertial des Praktischen Jahres, Neurologie, Krankenhaus Rummelsberg, Schwarzenbruck

12/2007 – 03/2008 2.Tertial des Praktischen Jahres, Chirurgie, Stadtkrankenhaus Schwabach

03/2008 – 07/2008 3.Tertial des Praktischen Jahres, Innere Medizin, Stadtkrankenhaus Schwabach

06.05.2009 2.Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (neue ÄAppO)

seit 07/2009 Assistenzärztin in der Neurologischen Klinik im Krankenhaus Rummelsberg, Schwarzenbruck

Nürnberg, 06.10.2011