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Aus der Dermatologischen Klinik im St.-Josef-Hospital Bochum -Universitätsklinik- der Ruhr-Universität-Bochum Direktor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer Differentielle Expression von Mikrotubuli-assoziiertem Protein 2 in melanozytären Naevi und malignen Melanomen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Katharina Elisabeth Radkowski aus Tübingen 2011

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Aus der

Dermatologischen Klinik

im St.-Josef-Hospital Bochum

-Universitätsklinik-

der Ruhr-Universität-Bochum

Direktor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Differentielle Expression von Mikrotubuli-assoziiertem Protein 2 in melanozytären

Naevi und malignen Melanomen

Inaugural-Dissertation

zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizin

einer

Hohen Medizinischen Fakultät

der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von

Katharina Elisabeth Radkowski

aus Tübingen

2011

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Dekan: Prof. Dr. med. K. Überla

Referent: PD Dr. med. T. Gambichler

Koreferent: Prof. Dr. med. C. Szliska

Tag der mündlichen Prüfung: 13.11.2012

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Abstract

Radkowski, Katharina

Differentielle Expression von Mikrotubuli-assoziiertem Protein 2 in melanozytären Naevi und

malignen Melanomen

Problem: Neoplastische Melanozyten können bestimmte Merkmale von Derivaten der Neuralleiste

aufweisen. In einigen Studien konnte eine Expression von Neuron-assoziierten Markern (z.B.

Neuropeptid Substanz P, Neuronen-spezifische Enolase) in primären und metastasierten Melanomen

gezeigt werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Melanozyten der menschlichen Haut sich ihre

Plastizität zur Differenzierung beibehalten, sodass sie im Falle einer neoplastischen Transformation die

Fähigkeit besitzen Merkmale anderer Neuralleiste-Derivate zu imitieren.Unsere Studie zielte darauf ab,

die Expression von Mikrotubuli-assoziiertem Protein 2 (MAP2) in verschiedenen Arten von

melanozytären Hautveränderungen zu untersuchen.

Methode: Paraffin-Schnitte von Gewebeproben von gutartigen Naevi (BN), dysplastischen Naevi (DN)

und primären sowie metastasierten malignen Melanomen (SSM) wurden von uns retrospektive auf ihre

Immunreaktivität für MAP2 untersucht. Die Anzahl der positiv gefärbten Melanozyten innerhalb einer

Läsion pro Gesichtsfeld wurde als Prozentsatz auf die gesamte Melanozytenzellzahl im Gesichtsfeld

bezogen.

Ergebnis: Die Stichprobe umfasste insgesamt 124 Proben, wobei die Gruppe der benignen Naevi aus 42

Präparaten bestand. Die Gruppe der dysplastischen Naevi enthielt 22 Proben, die der Melanomgruppe 45,

sowie 15 Melanommetastasen. Die vertikale Tumordicke nach Breslow lag in der Melanomstichprobe im

Median bei 0.97 mm (von 0,1 bis 4,6 mm). Insgesamt gingen die klinischen Daten von 124 Patienten in

unsere Studie mit ein. Davon waren 80 der Teilnehmer Männer und 44 Frauen. Der Altersmedian lag bei

47.7±14.1 Jahren. Die Daten der immunhistologischen Auswertung zeigten deutliche Unterschiede der

Immunreaktivität von MAP2 in den untersuchten Läsionen. Es zeigte sich, dass die Immunreaktivität

gemessen an der MAP2-Expression in den DN mit 26±8.5% und den SSM mit 26.9±10.1% signifikant

erhöht (p < 0.05) war im Vergleich zu der MAP2-Expression bei den BN, die hier bei 18.6±10.5% lag.

Desweiteren war die Expression von MAP2 gemessen bei den subkutanen Metastasen mit 19.3±7.1%

signifikant (p < 0.05) vermindert, im Vergleich zur Immunreaktivität von MAP2 der DN (26±8.5%) und

des SSMs (26.9±10.1%). Hingegen schien es bei dem direkten Vergleich der MAP2-Expression den wir

bei den BN (18.6±10.5%) und den subkutanen Melanommetastasen (19.3±7.1%) beobachten konnten,

keinen großen Unterschied zu geben (p > 0.05). In den SSM korrelierte die MAP2-Expression signifikant

mit der vertikalen Tumordicke nach Breslow (r = 0,36, p = 0,016), dem Clark Level (r = 0,4, p = 0,0078)

und dem Stadium der Erkrankung (r = 0,31, p = 0,039).

Diskussion: Wir beobachteten eine signifikant erhöhte Expression von MAP2 in DN und SSM, im

Vergleich zu BN und subkutanen Metastasen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die MAP2-Expression

offenbar vom Grad der Tumorprogression abhängt. Die moderate Korrelation zwischen der

Immunreaktivität von MAP2, der Tumordicke nach Breslow, dem Clark Level und Stadium der

Erkrankung bestätigen diese Hypothese. Es wurde beobachtet, dass MAP2 während der Entstehung und

Progression von benignen und malignen melanozytären Hautveränderungen ein differentielles

Expressionsmuster zeigt. Darüber hinaus zeigen unsere Daten, dass MAP2 ein moderater positiver

Prädiktor für die Entwicklung des SSM ist.

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Meiner Familie

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I

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Grundlagen ...................................................................................... - 1 -

1.1. Vorwort ............................................................................................................. - 1 -

1.2. Das Maligne Melanom ...................................................................................... - 1 -

1.2.1. Definition ................................................................................................... - 1 -

1.2.2. Epidemiologie ............................................................................................ - 2 -

1.2.3. Ätiologie und Risikofaktoren ..................................................................... - 3 -

1.2.4. Klinik ......................................................................................................... - 4 -

1.2.5. Histologische Kriterien für die Melanomdiagnose .................................... - 6 -

1.2.6. Metastasierungswege ................................................................................. - 8 -

1.2.7. Diagnose .................................................................................................... - 9 -

1.2.8. Stadieneinteilung ..................................................................................... - 11 -

1.2.9. Therapie ................................................................................................... - 13 -

1.2.10. Prognose und Nachsorge ....................................................................... - 15 -

1.3. Der melanozytäre Naevus ............................................................................... - 16 -

1.3.1. Definition ................................................................................................. - 16 -

1.3.2. Einteilung der melanozytären Naevi ........................................................ - 17 -

1.3.3. Diagnostik ................................................................................................ - 20 -

1.3.4. Therapie ................................................................................................... - 21 -

1.3.5. Prävention ................................................................................................ - 21 -

1.4. Tumormarker .................................................................................................. - 22 -

1.4.1. Definition ................................................................................................. - 22 -

1.4.2. Tumormarker des malignen Melanoms ................................................... - 22 -

1.4.2.1. S100 .................................................................................................. - 23 -

1.4.2.2. MIA ................................................................................................... - 25 -

1.4.2.3. LDH .................................................................................................. - 25 -

1.4.2.4. HMB-45 ............................................................................................ - 26 -

1.4.2.5. Melan A/MART 1 ............................................................................. - 26 -

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II

1.4.2.6. Ki-67 ................................................................................................. - 27 -

1.5. Mikrotubuli-assoziierte Proteine (MAPs) ....................................................... - 28 -

2. Zielsetzung ............................................................................................................. - 30 -

3. Material und Methoden .......................................................................................... - 31 -

3.1. Patienten .......................................................................................................... - 31 -

3.1.1. Gewebeproben ......................................................................................... - 31 -

3.1.2. Gewebearten ............................................................................................ - 31 -

3.2. Schritte zur Vorbereitung ................................................................................ - 32 -

3.3. Immunhistochemie .......................................................................................... - 33 -

3.3.1. Prinzip der Immunhistochemischen Färbung .......................................... - 34 -

3.3.2. Avidin/Streptavidin-Biotin-Methode ....................................................... - 35 -

3.4. Durchführung der immunhistochemischen Färbungen ................................... - 36 -

3.5. Auswertung der histologischen Schnitte ......................................................... - 38 -

3.6. Die statistische Analyse .................................................................................. - 39 -

4. Ergebnisse .............................................................................................................. - 41 -

4.1. Das Patientenkollektiv .................................................................................... - 41 -

4.2. Qualitative Auswertung der Schnittpräparate nach MAP2-Färbung .............. - 42 -

4.3. Bildmaterial .................................................................................................... - 44 -

4.4. Quantitative Auswertung der MAP2-Expression ........................................... - 51 -

5. Diskussion .............................................................................................................. - 53 -

5.1. Anforderung an den Marker ........................................................................... - 53 -

5.2. Einordnung der eigenen Ergebnisse ............................................................... - 59 -

5.3. Die Rolle der Methodik .................................................................................. - 65 -

5.4. Schlussfolgerungen, Ausblick für die weitere Forschung .............................. - 67 -

6. Zusammenfassung ................................................................................................. - 70 -

7. Literaturverzeichnis ............................................................................................... - 73 -

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1. Einleitung und Grundlagen

1.1. Vorwort

Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts bleibt das maligne Melanom eine potentiell

tödliche Krankheit, was zu anhaltenden Sorgen aus einer Reihe von Gründen führt.

In einer Zeit, in der die Häufigkeit vieler Tumorentitäten eher abnimmt, nimmt die

Inzidenz des malignen Melanoms weiter zu. Ein großer Teil dieser Zunahme liegt darin,

dass schon relativ junge Menschen von dieser Erkrankung betroffen sind und folglich

die Zahl der potentiell verlorenen Lebensjahre pro Tod durch Melanom höher ist, als bei

anderen soliden Tumoren (MacKie et al., 2009).

Weltweit ist das maligne Melanom der Tumor mit der am schnellsten wachsenden

Inzidenz. Kohortenstudien zeigen, dass sich dieser Trend in Zukunft für mindestens die

nächsten zwei Jahrzehnte fortsetzen wird, und aus diesem Grund eine zusätzliche

Verdoppelung der bisherigen Inzidenz zu erwarten ist. (Garbe and Leiter, 2009).

Es hat sich gezeigt, dass neoplastische Melanozyten in der Lage sind bestimmte

Merkmale von Derivaten der Neuralleiste beizubehalten. In einigen Studien konnte eine

Expression von Neuron-assoziierten Markern (z.B. Neuropeptid Substanz P, Neuronen-

spezifische Enolase) in primären und metastatischen Melanomen gezeigt werden. Es

wird davon ausgegangen, dass die Melanozyten der menschlichen Haut sich ihre

Plastizität zur Differenzierung erhalten, sodass sie im Falle einer neoplastischen

Transformation die Fähigkeit besitzen Merkmale anderer Neuralleiste-Derivate zu

imitieren. Die vorliegende Studie zielte darauf ab, die Expression von Mikrotubuli-

assoziierten Protein 2 (MAP2) in verschiedenen Arten von melanozytären

Hautveränderungen zu untersuchen und nach möglichen neuen Ansätzen in der

Diagnostik des malignen Melanoms zu suchen.

1.2. Das Maligne Melanom

1.2.1. Definition

Das Melanom ist der maligne Tumor der pigmentbildenden Zellen und der am

häufigsten tödlich verlaufende Hauttumor überhaupt. Dieser Tumor betrifft nicht nur

ältere Menschen, sondern ist einer der häufigsten Tumoren junger Erwachsener (Netter,

2009). Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor, der vom melanozytären

Zellsystem ausgeht und sich ganz überwiegend an der Haut manifestiert. Auch am

Auge, an den Hirnhäuten und an Schleimhäuten verschiedener Lokalisation kann es

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vorkommen. Meist ist das Melanom stark pigmentiert, es können aber auch

amelanotische Formen auftreten (Garbe et al., 2005; Hein et al., 2011a).

1.2.2. Epidemiologie

Das Melanom ist gerade deshalb verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt, da bei

dieser Tumorart eine drastische Erhöhung der Zuwachsraten mit einer Verdoppelung

der Erkrankungsfälle alle 10-15 Jahre messbar ist (Netter, 2009).

Eine steigende Inzidenz des kutanen Melanoms ist bei der weißen Bevölkerung in den

letzten vier Jahrzehnten beobachtet worden.

Die Häufigkeit des Auftretens ist eng verbunden mit dem Hauttyp und der

geografischen Lage. Die höchsten Inzidenzraten wurden aus Queensland, Australien,

mit 56 neuen Fällen für Männer und 43 für Frauen pro Jahr und 100.000 Einwohnern

berichtet (Leiter and Garbe, 2008). Im weltweiten Vergleich haben wir in Europa eine

mittlere Inzidenz. Die Inzidenz beträgt für Mitteleuropa 10-12 Fälle pro 100.000

Einwohner und Jahr. Die höchsten Inzidenzraten wurden aus Skandinavien berichtet,

mit etwa 15 Fällen pro 100.000 Einwohnern und Jahr, die niedrigste aus den Ländern

des Mittelmeerraums mit ca. 5-7 Fällen pro 100000 Einwohnern und Jahr (Garbe and

Blum, 2001).

In Deutschland liegt die Inzidenz des malignen Melanoms zwischen 18,3 und 20,1 pro

100.000 Einwohner und Jahr (Robert Koch-Institut, 2010). Im Jahr 2006 waren 7360

Männer und 8470 Frauen in Deutschland an einem Melanom erkrankt. Das maligne

Melanom liegt bei Männern auf Platz 8 aller Krebserkrankungen und bei Frauen auf

dem 6. Platz. Nach Hochrechnungen des Tumorregisters München (TRM) kann die

Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen am malignen Melanom aber mit etwa jeweils

9800 Fällen höher eingestuft werden (Schmidt and Schubert-Fritschle, 2011).

Der Altersgipfel bei Erstdiagnose liegt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr, der

Altersmedian bei 57,7 bis 61,6 Jahren. Es sind aber auch junge Menschen von dieser

Erkrankung betroffen, was nicht außer Acht gelassen werden darf (Schmidt and

Schubert-Fritschle, 2011).

Bei Dunkelhäutigen und Asiaten ist die Inzidenz gering. Hier tritt das Melanom vor

allem an Schleimhäuten, Fußsohlen und den Handflächen auf (Garbe et al., 2005).

Die Sterblichkeitsraten von Melanomen zeigen eine Stabilisierung in den

USA, Australien und auch in europäischen Ländern (Leiter and Garbe, 2008).

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1.2.3. Ätiologie und Risikofaktoren

Die Risikofaktoren für das maligne Melanom können in solche genetischen Ursprungs

und umweltbedingte Faktoren unterteilt werden (MacKie et al., 2009).

Studien haben gezeigt, dass eine hohe Anzahl an melanozytären Naevi, sogenannten

Muttermalen, ein wesentlicher Risikofaktor für das Auftreten des sporadischen

Melanoms ist (Swerdlow et al., 1986).

Dabei spielt die Anzahl der Naevi eine Rolle. Menschen mit mehr als 100 Naevi am

gesamten Körper haben ein etwa 7-fach erhöhtes Risiko im Vergleich zu solchen, die

weniger als 10-15 Naevi aufweisen (Ramrath et al., 2011). Die Anzahl der gezählten

Naevi variiert von Land zu Land, eine hohe Anzahl ist meist mit einer größeren UV-

Exposition verbunden und kann dann als Surrogat-Marker für die UV-induzierten

Hautschäden eingesetzt werden (MacKie et al., 2009).

Bei der hellhäutigen Bevölkerung lässt sich ein Zusammenhang von Inzidenz und UV-

Belastung der Körperhaut feststellen (Wiecker et al., 2003). Ein verändertes Freizeit

und Bräunungsverhalten scheint eine Rolle bei der Entstehung des malignen Melanoms

zu spielen, so zeigen epidemiologische Studien einen Zusammenhang zwischen dem

Auftreten des malignen Melanoms und dem Bräunen der Haut im Solarium (Schmitz et

al., 1994; Ramrath et al., 2011). Nicht nur kurze intensive Einheiten von

Sonnenexpostion scheinen ein signifikantes Risiko für das Melanom darzustellen,

sondern gerade die kumulative UV-Belastung über Jahre (Elwood and Gallagher, 1998).

Das Vorkommen von atypischen Naevi, auch dysplastische Naevi genannt, ist ein

unabhängiger Risikofaktor für das maligne Melanom. Insbesondere Menschen mit

dysplastischen Nävi, die als Melanomvorstufen angesehen werden, haben ein erhöhtes

Risiko nach vermehrter Sonnenexposition maligne Melanome zu entwickeln (Garbe et

al., 1994a).

Auch eine genetische Disposition scheint bei der Krankheitsursache eine Rolle zu

spielen, so tritt das maligne Melanom familiär gehäuft auf (Pho et al., 2006).

Es konnte beispielsweise gezeigt werden, dass rund ein Drittel der Patienten aus

Familien mit malignen Melanom eine identifizierbare Keimbahnmutation in einem

bestimmten Gen (CDKN2A) aufweisen, dass eine Rolle bei dem Eintritt der Zelle in

den Zellzyklus spielt (Pho et al., 2006).

Eine Reihe von Arbeitsgruppen ist derzeit damit beschäftigt weitere mögliche, für das

maligne Melanom verantwortlichen, Gene zu identifizieren und zu erforschen (Avilés

and Lázaro, 2006).

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1.2.4. Klinik

Klinisch-histologische Subtypen kutaner maligner Melanome

Die Einteilung erfolgt nach klinischen und histologischen Kriterien. Das maligne

Melanom wird in verschiedene klinisch-histologische Subtypen unterteilt. Zu den vier

Haupttypen des malignen Melanoms zählen das superfiziell spreitende Melanom (SSM,

Häufigkeit ca.60%), das noduläre maligne Melanom (NMM, Häufigkeit ca. 20%), das

Lentigo-maligna-Melanom (LMM, Häufigkeit ca. 10%) und das akrolentiginöse

Melanom (ALM, Häufigkeit bei Kaukasiern ca. 5%). Seltene Varianten des malignen

Melanoms, wie das maligne Melanom der Schleimhäute oder andere Sonderformen,

werden in den restlich 5% erfasst (Hein et al., 2011a).

Tabelle 1: Klinisch-histologische Subtypen des kutanen malignen Melanoms (nach Garbe et al. 2005)

Melanomtyp Anteil an allen

Melanomformen in %

Medianes Alter in Jahren

Superfiziell spreitendes Melanom 57,4 51

Noduläres Melanom 21,4 56

Lentigo-maligna-Melanom 8,8 68

Akral-lentiginöses Melanom 4,0 63

Nicht klassifizierbares Melanom 3,5 54

Sonstige 4,9 54

Superfiziell spreitendes malignes Melanom (SSM)

Das SSM ist die häufigste Melanomform und kann an jeder Körperstelle und in jedem

Alter auftreten. Die Läsionen haben klassischerweise eine starke Variation in ihrer

Pigmentierung. Die Vielfalt der Pigmentierung zeigt sich in einem Vorkommen von

verschiedenen Farbtönen. Insbesondere schwarzbraune und rosa bis graue Farbtöne

geben Hinweise auf für diesen Tumor typische Regressionszonen. Prädilektionsstelle ist

der Rumpf (Hein et al., 2011a).

Vorherrschend ist hier zunächst ein horizontales Wachstumsmuster. Das SSM imponiert

makroskopisch als fleckförmige Erhabenheit mit einem Durchmesser von >6mm. Später

kommt es dann zu einem vertikalen Wachstum einhergehend mit einem erhöhten

Metastasierungsrisiko. In der Histologie finden sich in allen Hautschichten polymorphe,

zytoplasmareiche Tumorzellen, die ein pagetoides Wachstumsmuster aufweisen (Riede

et al., 2004).

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Noduläres malignes Melanom (NMM)

Das noduläre Melanom kann knotig, polypös oder gestielt in Erscheinung treten. Es

zeigt kein radiales Wachstum. Diese Melanome zeichnen sich durch ein schnelles

Wachstum aus und gehen direkt, mit Überspringen einer horizontalen Wachstumsphase,

in ein vertikales Wachstumsmuster über. Bei einem primär knotig wachsenden

Melanom zeigt sich das Melanom als ein scharf begrenzter Tumor von

unterschiedlichem Durchmesser mit einer Neigung zu Ulzerationen. Je nach

Pigmentgehalt ist es braunschwarz bis rötlich. Der Tumorknoten zeigt unter der

histologischen Betrachtung polymorphe und polychromatische epitheloide Zellen. Oft

liegt eine seitliche Begrenzung durch eine lymphozytäre Demarkierung vor (Riede et

al., 2004). Häufig werden diese Hauttumoren erst diagnostiziert, wenn es zu einer

Ulzeration gekommen ist, oder sie angefangen haben zu bluten und zu nässen (Hein et

al., 2011a).

Lentigo-maligna-Melanom (LMM)

Lentigo-maligna-Melanome treten auf sonnenexponierter Haut, wie im Bereich des

Gesichts und der oberen Extremitäten auf, insbesondere bei älteren Menschen (Situm et

al., 2010). Es handelt sich bei dieser Form hauptsächlich um eine in situ Variante des

Melanoms mit einer Proliferation von vorwiegend spindelförmigen Melanomzellen, die

in Form von Einzelzellen aber auch als Zellnester entlang der Basalzellschicht in der

chronisch lichtgeschädigten Haut vorkommen (Riede et al., 2004).

Nur bei etwa 5% der Patienten mit Lentigo maligna kommt es zu einem Fortschreiten

der Erkrankung mit der Ausbildung eines Lentigo-maligna-Melanoms, dieser Prozess

dauert in der Regel mehrere Jahre.

Histologisch erkennt man ein Lentigo-maligna-Melanom durch das Vorliegen einer

atrophischen Epidermis. Die basalen Schichten dieser atrophierten Epidermis enthalten

unterschiedlich große und spindelzellig konfiguierte Melanozyten, das Zytoplasma ist

vakuolisiert und die Zellkerne sind polymorph und hyperchromatisch. Das

Bindegewebe im Stratum papillare liegt bedingt durch die chronische Lichtschädigung

als basophilen Schollen vor, dies bezeichnet man auch als aktinische Elastose (Riede et

al., 2004).

Akral-lentiginöses Melanom (ALM)

Das ALM tritt typischerweise im Bereich der Handteller und Fußsohlen sowie an deren

Nagelorganen auf, insbesondere bei Menschen der schwarzen Bevölkerung aber auch

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bei Asiaten (Bristow and Acland, 2008). Es kommt zu einer Melanomzellwucherung in

der Basalzellschicht der akralen Epidermis.

Das ALM wird häufig erst mit dem Auftreten von Ulzerationen erkannt, ein hoher

Prozentsatz dieser Hauttumore ist amelanotisch. Veränderungenan den Nagelplatten mit

einer begleitenden Hyperpigmentierung können Hinweise auf das Vorliegen eines ALM

sein (Hein et al., 2011a).

Lokalisation

Grundsätzlich kann man sagen, dass das maligne Melanom am gesamten Integument

auftreten kann. Allerdings konnte gezeigt werden, dass bei Frauen häufiger die

Unterschenkel betroffen sind, während es bei Männern eher am Rücken lokalisiert ist

(Randi et al., 2006). Bei Männern treten etwa 42,9% der malignen Melanome am

Stamm auf, bei Frauen dagegen nur 20,9%. Im Vergleich dazu sind die unteren

Extremitäten eher bei den Frauen betroffen (40,1%), während sie bei den Männern eher

einen kleineren Anteil ausmachen (16,6%). Dieser Trend konnte über einen Zeitraum

von bisher über 20 Jahre beobachtet werden (Schmidt and Schubert-Fritschle, 2011).

1.2.5. Histologische Kriterien für die Melanomdiagnose

Die histologische Beurteilung ist ein wesentlicher Bestandteil für die

Diagnosesicherung, sowie für die Stadieneinteilung.

Die Einordnung der Dignität sollte durch einen erfahrenen Histopathologen erfolgen,

der sein Augenmerk auf folgende Merkmale richtet (Garbe et al., 2005):

- den Melanomtyp,

- die Tumordicke in mm nach Breslow

- die Eindringtiefe nach Clark

- Ulzeration

- Regression

- Einbruch in Lymph-, Blutgefäße oder Perineuralscheiden

- Mikrosatelliten

Ein wichtiger Bestandteil des histologischen Befunds stellt die Sicherung des

Melanomtyps und die Tumordicke nach Breslow dar (Tab. 2). Sie wird definiert als der

größte vertikale Durchmesser des Tumors gemessen vom obersten Niveau des Stratum

granulosum bis zum unteren Tumorrand an (Breslow, 1970).

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Als ein weiteres Kriterium wird die Eindringtiefe nach Clark bestimmt, siehe Tab. 3

(Clark et al., 1969).

Tabelle 3: Tumorinvasion nach Clark et al. (1969)

Nach 40 Jahren wird die Ermittlung des Clark-Level nicht mehr als integraler

Bestandteil für das Melanomstaging empfohlen, da es bei Einschluss der Mitoserate

nicht als unabhängiger Faktor gilt (Balch et al., 2009).Eine größere Zuverlässigkeit

ergibt sich aus der Messung der Tumordicke nach Breslow, da sie nicht von

individuellen Schwankungen der Hautdicke abhängig ist.

Histologische Kriterien des malignen Melanoms, wie die Tumordicke, die Mitoserate

und Ulzeration der Hautläsion, sind wichtige Merkmale zur Diagnosestellung

Prognoseeinschätzung. Vor allem hat sich die Analyse der Mitoserate als

leistungsfähiger prädiktiver Faktor erwiesen (Gimotty et al., 2007; Francken et al.,

2004; Busam, 2004).

Tabelle 2: Tumordicke des Primärtumors nach Breslow (1975)

(1975) (1975)

Stadium Tumordicke in mm

I < 0,75

II 1,76 – 1,5

III 1,51 – 4,0

IV > 4,0

Clark-Level Tumoreindringtiefe

I

Melanoma in situ, die Tumorzellen befinden sich noch ausschließlich

in der Epidermis

II

Durchbruch der Tumorzellen durch die Basalmembran bis in das

Stratum papillare

III

Tumorzellen im gesamten Stratum papillare bis zur Grenzzone des

Stratum reticulare

IV

Tumorzellen im gesamten Stratum reticulare

V

Tumorzellen im subkutanen Fettgewebe

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Bei histologisch unklarem Befund kann eine immunophänotypische Charakterisierung

unter der Verwendung von verschiedenen Proliferationsmarkern, wie beispielsweise das

S-100 Protein, HMB-45 Antigen oder Melan A Aufschluss über die Dignität des

Tumors geben (Garbe et al., 2005). Die Bestimmung dieser Marker erlaubt eine

immunologische Differenzierung des Tumors und lässt so Rückschlüsse auf die Dignität

des malignen Melanoms zu. Letztendlich erfolgt die Einordung der

immunhistochemischen Ergebnisse nur in Zusammenschau aller klinischen Befunde

(Andres et al., 2011).

1.2.6. Metastasierungswege

Eine Metastasierung des Melanoms ist verbunden mit einer infausten Prognose und

einer hohen Sterblichkeit der Betroffenen. Patienten mit Metastasen haben eine

durchschnittliche Überlebensrate von unter 1 Jahr. Ursache dafür ist oft ein Nicht-

Ansprechen auf eine Chemo- bzw. Strahlentherapie (Uong and Zon, 2010; Eager et al.,

2009). Die Metastasierungswege des malignen Melanoms sind sowohl lymphogen als

auch hämatogen. Dabei bleiben rund 2/3 der Erstmetastasierungen zunächst auf das

direkt drainierende regionäre Abflussgebiet der Lymphbahnen begrenzt. Diese

regionäre Metastasierung äußert sich durch die Bildung von sognannten Satelliten-

Metastasen. Satelliten-Metastasen beschreiben eine Absiedlung von Melanomzellen im

direkten umliegenden Gewebe des Tumors, in einem Bereich von weniger als 2 cm

direkt um den Primärtumor befinden. Als In-transit-Metastasen werden Metastasen

bezeichnet, wenn der Abstand mehr als 2 cm zwischen dem Primärtumor und dem

drainierenden Lymphknoten liegen. Das heißt vor dem Erreichen der ersten

Lymphknotenknotenstation. Außerdem können regionäre Lymphknotenmetastasen

unterschieden werden (Garbe et al., 2005; Kandamany and Mahaffey, 2009).

Grundsätzlich kann jedes Organ durch eine Fernmetastasierung betroffen sein, wobei

besonders häufig zu einer Metastasierung in Lunge, Leber, Knochen, Hirn, Herz und

Nebennieren betroffen sind (Riede et al., 2004). Zunächst dominieren jedoch

Fernmetastasen in Lunge, Lymphknoten und Haut, später kommt es dann zusätzlich zu

In-transit-Metastasen und zum Befall des ZNS (Schmidt and Schubert-Fritschle, 2011).

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- 9 -

1.2.7. Diagnose

Die Kriterien zur klinischen Beurteilung melanomverdächtiger Läsionen wurden durch

Rigel und Friedman (1993) in der ABCD-Regel zusammengefasst.

A = Asymmetrie

B = Begrenzung (unregelmäßig)

C = Color (unterschiedliche Farbtöne)

D = Durchmesser > 6 mm

Weist die Pigmentveränderung mehrere dieser Kriterien auf, sollte die Läsion entfernt

werden. Die Asymmetrie spielt hier eine entscheidene Rolle (Rigel and Friedman,

1993).

Eine Erweiterung dieser Regel wurde in neueren Studien empfohlen. Hierzu zählt das

Kriterium der Erhabenheit, oder auch eine seitliche Erweiterung (Enlargement) des

Tumors (Abbasi et al., 2004). Melanomverdächtige Signale wie Juckreiz, Ulzeration

und Blutung sind zwar alarmierend, treten aber meist zu spät auf, um als

Früherkennungsparameter zu dienen (Sterry et al., 2010).

Diagnosesicherung

Zur Sicherung der Verdachtsdiagnose wird der Tumor nach der Inspektion mithilfe der

Dermatoskopie unter einer 10-40fachen Vergrößerung betrachtet. Veränderungen der

Pigmentmerkmale können so leichter erkannt und bewertet werden. Die präoperative

Diagnostik schließt eine Fotodokumentation mit ein. Eine Verlaufsbeobachtung mit der

computergestützten Dermatoskopie hat sich als wertvoll erwiesen (Kittler et al., 2000;

Goodson et al., 2010).

Bei der Beurteilung von melanozytären Veränderungen kann zur Bestimmung der

Tumordicke auch die hochauflösende Sonografie eingesetzt werden. Es konnte gezeigt

werden, dass die Tumordicke, die bei der Sonographie mit einer Frequenz von 20MHz

ermittelt wurde, mit den in der histologischen Untersuchung gemessenen Werten gut

korreliert (Machet et al., 2009).

Es folgt die klinische Untersuchung der ableitenden Lymphwege, sowie eine

Laboruntersuchung (BSG, Blutbild, LDH, alkalische Phosphatase, und Protein S100).

Häufig entscheidet erst die histologische Untersuchung zwischen gutartigen

Veränderungen (Naevi) und dem bösartigem Melanom. Eine Diagnosesicherung erfolgt

im Rahmen einer Exzisionsbiopsie. Um das klinische Stadium festzulegen, werden nach

Diagnose eines Melanoms weitere Untersuchungen erforderlich. Vor allem die

Invasionsfähigkeit des Tumors, also die vertikale Tumordicke, ist hier entscheidend.

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- 10 -

Ausbreitungsdiagnostik

Die Ausbreitungsdiagnostik wird durchgeführt, um das Stadium der Erkrankung zum

Zeitpunkt der Erstdiagnose zu bestimmen und zu dokumentieren. Mit der Einteilung des

Tumors in ein bestimmtes Stadium können Entscheidungen zum therapeutischen

Vorgehen getroffen werden und letztendlich Aussagen zur Prognose gemacht werden.

Eine Bestandsaufnahme vor Beginn der Therapie, bei der auch bereits bestehende

Vorerkrankungen dokumentiert werden, ist wichtig für die Abgrenzung von laufenden

malignen Prozessen. In den Leitlinien für die Therapie des malignen Melanoms wird die

genaue Vorgehensweise näher beschrieben.

Bei Melanomen mit einer Dicke von >1mm sollte eine Ausbreitungsdiagnostik erfolgen.

Hierzu gehören eine Lymphkontensonographie des regionären Abflussgebietes, eine

Röntgen-Thoraxaufnahme in zwei Ebenen, eine Sonographie des Abdomens

einschließlich des Beckens und Retroperitoneums, sowie die Biopsie des

Wächterlymphknotens zur Prognoseeinschätzung. Im Einzelfall können zusätzliche

Maßnahmen für die Staginguntersuchung nützlich sein, dazu gehören die Durchführung

einer CT, ein MRT des Schädels und die PET-Diagnostik (Garbe et al., 2005).

Wächterlymphknotenbiopsie

Ist die Tumordicke größer als 1mm wird eine histologische Untersuchung des

Wächterlymphknotens (engl. sentinel node) zum Staging empfohlen. Liegen zusätzliche

Risikofaktoren vor, die die Prognose verschlechtern, wie beispielsweise eine Ulzeration

des Tumors, oder ein invasiv wachsender Tumor mit einem Clark-Level IV-V, kann

diese Methode auch bei einer kleineren Tumordicke in Betracht gezogen werden.

Es handelt sich bei der Wächterlymphknotenbiopsie (SLND, Sentinel-Lymph-Node-

Dissektion) um eine minimalinvasive Methode zur Diagnosesicherung, um bei noch

klinisch unauffälligem Tastbefund der Lymphknoten eine lymphogene Metastasierung

auszuschließen.

Diese Methode wurde 1992 von Morton et al. entwickelt, um den Lymphknoten selektiv

darzustellen, der als erster die regionale Lymphabflussbahn des Tumors drainiert

(Morton et al., 1992). Die Methode setzt sich aus drei Schritten zusammen. Zuerst wird

in der Umgebung des Primärtumors ein radioaktiver Marker, meist 99m-Technetium, in

die Haut injiziert. Dieser reichert sich in den Lymphknoten an. Vor der Operation wird

dann entsprechend der detektierten maximalen radioaktiven Anreicherung ein Farbstoff

(Patentblau V) injiziert, der die Lymphknoten optisch markiert. Diese werden daraufhin

extipiert (Kunte et al., 2011).

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Es konnte gezeigt werden, dass die rezidivfreie Überlebenszeit eindeutig mit dem Status

des Wächterlymphkotens korreliert (Gershenwald et al., 1999).

Wird im Wächterlymphknoten keine Mikrometastasierung festgestellt, sind keine

weiteren operativen Maßnahmen notwendig. Wenn eine Mikrometastasierung des

betroffenen Lymphknotens vorliegt, wird eine radikale Lymphadenektomie

durchgeführt (Essner et al., 1999; Cadili and Dabbs, 2010).

1.2.8. Stadieneinteilung

Die Einschätzung der Prognose ist wichtig um dem Patienten eine stadiengerechte

Therapie und Nachsorge zu gewährleisten. Entsprechend der TNM-Kriterien erfolgt

eine Einteilung des Tumors. Die wichtigsten prognostischen Kriterien beim malignen

Melanom sind die Tumordicke des primären Melanoms (pT), sowie ein mögliche

Metastasierung der Lymphknoten (N) und das Vorliegen von Fernmetastasen (M).

AJCC-Klassifikation für das maligne Melanom

Das American Joint Committee on Cancer hat 2002 eine Klassifikation zum klinischen

Staging des malignen Melanoms herausgegeben. Unter der Berücksichtigung von

verschiedenen Faktoren, wie das Auftreten von Ulzerationen, dem Invasionslevel nach

Clark, dem Vorhandensein von Metastasen wurde die Einteilung nach dem TNM-

System vorgenommen (Balch et al., 2001).

Das Klassifzierungssystem für das Melanom Staging wurde kürzlich von dem American

Joint Committee on Cancer (AJCC) neu überarbeitet und beinhaltet jetzt in der 7.

Auflage die neuesten prognostischen Daten durch die Erfassung einer deutlich größeren

Patientenpopulation (Balch et al., 2009; Nading et al., 2010).

In der endgültigen Fassung der AJCC-Klassifikation von 2009 wurden weitere Kriterien

zum Staging integriert. So spielt die Mitoserate bei der Einteilung eine Rolle, aber auch

bei der immunhistochemischen Detektion von Lymphknotenmetastasen wurden

Kriterien definiert, sodass zumindest ein Melanom-assoziierter Marker (z.B. HMB45,

Melan-A und Mart-1) enthalten sein muss bei entsprechender Zellmorphologie (Balch

et al., 2009).

Die Einteilung ist in den Tabellen 4 bis 7 zusammengefasst.

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Tabelle 4: T-Klassifikation (AJCC 2009)

Tabelle 5: N-Klassifikation (AJCC 2009)

* Mikrometastase(n) diagnostiziert nach Schildwächter-Lymphadenektomie

** Makrometastase(n) definiert als klinisch festgestellte Lymphknoten-Metastasen, pathologisch bestätigt

Tabelle 6: M-Klassifikation (AJCC 2009)

T Tumordicke Ulzerationsstatus

Tis Melanoma in situ Keine Tumorinvasion

T1 ≤1,0mm a: ohne Ulzeration, Mitoserate < 1/mm²

b: mit Ulzeration, Mitoserate ≥ 1/mm³

T2 1,01 – 2,0mm a: ohne Ulzeration

b: mit Ulzeration

T3 2,01 – 4,0mm a: ohne Ulzeration

b: mit Ulzeration

T4 >4,0mm a: ohne Ulzeration

b: mit Ulzeration

N Anzahl metastasierter

Lymphknoten

Masse der Lymphknoten Metastasen

N0 0 entfällt

N1 1 Knoten a: Mirkometastasierung *

b: Makrometastasierung**

N2 2-3 Knoten a: Mikrometastasierung *

b: Makrometastasierung**

c: In-transit- Metastase(n)/ Satelliten-

Metastase(n) ohne metastasierte Knoten

N3 4 oder mehr Knoten oder In-

transit-Metastase(n)/

Satellitenmetastasen mit

metastasierten Knoten

M Lokalisation Serum LDH

M0 keine Fernmetastasen entfällt

M1a Fernmetastasen der Haut, der Subkutis oder

der Lymphknoten

normal

M1b Lungenmetastasen normal

M1c alle anderen viszeralen Metastasen

jede Art von Fernmetastase

normal

erhöht

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Tabelle 7: Stadieneinteilung des malignen Melanoms nach dem AJCC 2009

1.2.9. Therapie

Die Behandlung des malignen Melanoms basiert auf den drei Säulen der operativen,

medikamentösen oder Strahlentherapie. Diese Therapieoptionen werden einzeln oder in

Kombination stadiengerecht angewandt. Individuelle Situationen führen jedoch häufig

zu einer individualisierten Therpieentscheidung, insbesondere was den Einsatz der

Metastasenchirurgie angeht. Zudem ermöglicht die Entwicklung neuer experimenteller

Medikamente wie z.B. der BRAF-Inhibitor Vemurafenib auch in der Rezidivsituation

hoffnungsvolle Therapieansätze, welche bisher jedoch nur in Studien angeboten werden

Stadium Klinisches Staging Stadium Pathologisches Staging

T N M T N M

0 Tis N0 M0 0 Tis N0 M0

IA T1a N0 M0 IA T1a N0 M0

IB T1b N0 M0 IB

T1b N0 M0

T2a N0 M0 T2a N0 M0

IIA T2b N0 M0 IIA T2b N0 M0

T3a N0 M0 T3a N0 M0

IIB T3b N0 M0 IIB T3b N0 M0

T4a N0 M0 T4a N0 M0

IIC T4b N0 M0 IIC T4b N0 M0

III jedes T N > N0 M0 IIIA T1-4a N1a M0

T1-4a N2a M0

IIIB T1-4b N1a M0

T1-4b N2a M0

T1-4a N1b M0

T1-4a N2b M0

T1-4a N2c M0

IIIC T1-4b N1b M0

T1-4b N2b M0

T1-4b N2c M0

jedes T N3 M0

IV jedes T jedes N M1 IV jedes T jedes N M1

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können. Im Folgenden sollen die unterschiedlichen Behandlungsstrategien besprochen

werden.

Operative Therapie

Die Therapie der Wahl beim malignen Melanom ist die Exzision im Gesunden. Eine

möglichst vollständige Entfernung der pigmentierten Läsion sollte angestrebt werden,

nur so kann eine sichere Beurteilung des Präparats gewährleistet werden. Die Exzision

erfolgt in Lokalanästhesie. In Abhängigkeit vom Metastasierungsrisiko wird ein

entsprechender Sicherheitsabstand gewählt. Die operative Sanierung erfolgt bei einer

Tumordicke nach Breslow bis 2mm mit einem Sicherheitsabstand von 1cm und bei

tieferen Läsionen (> 2mm) 2cm (Marsden et al., 2010; Sober et al. 2001).

Bei einer zusätzlichen regionären Lymphknotenmetastasierung sollte die Exzision mit

Sicherheitsabstand durch eine radikale Lymphadenektomie ergänzt werden. In-transit-

und Satelliten-Metastasen (Stadium IIIB und IIIC) werden im Gesunden entfernt

(Kretschmer et al., 2004). Ab dem Stadium IV nach AJCC reicht eine vollständige

Entfernung des Primärtumors ohne Sicherheitsabstand aus. Eine besondere Rolle

kommt der Metastasenchirurgie zu, welche immerhin bei ca. 25% aller Patienten im

Stadium IV möglich ist. Eine Prognoseverbesserung konnte, bei begrenzter

Metastasenanzahl und einer vollständigen Tumorentfernung vorausgesetzt,

nachgewiesen werden (Wong et al., 1993; Petersen et al., 2007).

Tabelle 8: Empfohlene Sicherheitsabstände (nach Garbe et al. 2005)

Adjuvante Therapie

Die adjuvante medikamentöse Therapie wird ab dem Stadium III, das heißt bei

nachgewiesener Lymphknotenmetastasierung, empfohlen. Dafür gibt es gemäß der

aktuellen Studienlage die höchste Evidenz. In der adjuvanten Situation kommt die

Therapie mit Immuntherapeutika, wie dem Interferon, zum Einsatz. Eine der ersten

Substanzen die hier Bedeutung gewonnen hat ist das Interferon-alpha. In prospektiv

randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass es zu einem signifikanten Vorteil

Tumordicke nach Breslow Sicherheitsabstand

in situ 0,5cm

bis 2mm 1cm

>2mm 2cm

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gemessen an der Rezidivfreiheit der Behandelten gekommen ist (Cameron et al., 2001;

Hauschild et al., 2010).

Soweit keine Kontraindikationen bestehen, wird die allgemeine Empfehlung

ausgesprochen, allen Patienten mit einem erhöhten Metastasierungsrisiko diese

Behandlung anzubieten. Auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische

Onkologie können die aktuellen Empfehlungen zu den Leitlinien für die Therapie des

malignen Melanoms verfolgt werden (http://www.ado-homepage.de/index.php?ID=71).

Chemotherapie

Die Chemotherapie wird überwiegend aus palliativen Gründen beim fortgeschrittenen

malignen Melanom im Stadium IV durchgeführt. Es stehen hier vor allem die

Bemühungen auf die Erhaltung der Lebensqualität im Vordergrund. Zum einen soll eine

Verlängerung der Überlebenszeit erreicht werden, zum anderen die beschwerdefreie

Zeit insgesamt verlängert werden bzw. die Symptomatik der Beschwerden zu lindern.

Allgemein lässt sich aber sagen, dass die bislang verwendeten Chemotherpeutika

geringe Ansprechraten aufweisen und eine Heilung durch diese medikamentösen

Therapien nur selten erreicht werden (Garbe et al., 2005).

Strahlentherapie

Bei Primärtumoren ist die Strahlentherapie nur in Einzelfällen indiziert. Gerade dann,

wenn die operative Sanierung des Tumors nicht möglich ist, kann eine lokale

Bestrahlung in solchen Fällen als eine alternative Option in Betracht gezogen werden

(Testori et al., 2009). Etwa bei der Hälfte aller Patienten mit malignem Melanom

kommt es im Verlauf der Erkrankung zur Entwicklung von Hirnmetastasen (Morris et

al., 2004). Liegen multiple Hirnmetastasen (>3) und/oder große Filie (>3,5cm) vor wird

eine Ganzhirnbestrahlung (WBI= whole brain irradiation) durchgeführt (Rades et al.,

2010).

1.2.10. Prognose und Nachsorge

Bei frühzeitiger Erkennung und Exzision des malignen Melanoms ist es heilbar. Wenn

aber eine Metastasierung bereits eingetreten ist, ist die Prognose schlecht. Tritt das

maligne Melanom als Primärtumor auf, das heißt dass bei Erstdiagnose noch keine

Metastasierung vorliegt, beträgt die tumorspezifische 10-Jahres-Überlebensrate im

Gesamtkollektiv ca. 75-80 %. Liegen Satelliten- oder In-transit-Metastasen vor, liegt die

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10-Jahres-Überlebensrate etwa bei 30-50%, bei Patienten mit klinisch manifesten

regionären Lymphknoten-Metastasen bei ca. 20-40% (Garbe et al., 2005).

In Studien konnten verschiedene Faktoren identifiziert werden, die sich auf das

Gesamtüberleben auswirken. Das sind zum einen die vertikale Tumordicke nach

Breslow und das Invasionslevel nach Clark, aber auch ob der Tumor Anzeichen einer

Ulzeration aufweist. Der Nachweis von Mikrometastasen, aber auch die Lokalisation

des Tumors wie auch das Geschlecht beeinflussen die Prognose (Balch et al., 2001;

Garbe et al., 2002). Zur Verbesserung der Prognose hat sich die Durchführung einer

standardisierten Nachsorge etabliert Der Umfang der Nachsorge mit den

entsprechenden Intervallen hängt vom jeweiligen Tumorstadium des Patienten bei

Erstdiagnose ab (siehe Tabelle 9). Mit den empfohlenen Nachsorgeuntersuchungen

sollen die Krankheitsverläufe der Patienten verfolgt werden können und der jeweilige

Krankheitsstatus dokumentiert werden. Neben der Überwachung und Durchführung

einer adjuvanten Therapie sollten die Patienten in diesem Rahmen auch auf

entsprechende Hilfestellungen zurückgreifen können, wie etwa einer adäquaten

psychosozialen Betreuung (Garbe et al., 2005).

Tabelle 9: Empfehlungen für die Nachsorge kutaner maligner Melanome (Intervalle in Monaten)

(aus Garbe et al. 2005)

1.3. Der melanozytäre Naevus

1.3.1. Definition

Der Begriff Naevus (Mal) umfasst verschiedene Fehlbildungen (Hamartome) der Haut

(Netter, 2009). Aus den Melanozyten der Haut können sich benigne Tumoren

entwickeln, die sich im Laufe des Lebens als sogenannte Naevi, umgangssprachlich

Muttermale, manifestieren. Die Melanozyten sind eine Zellpopulation, deren Aufgabe

Stadium

und

Tumordick

e

Körperliche

Untersuchun

g

1.–5. Jahr

Körperliche

Untersuchun

g

6.-10. Jahr

Lymphknote

n- Sonografie

1.-5. Jahr

S100-

Protei

n

1.-5.

Jahr

Bildgebende

Untersuchun

g

1.- 5. Jahr

I, ≤1mm 6 12 keine keine keine

I, IIa, IIb,

>1mm

3 6-12 6 3-6 keine

IIc, III 3 6 3-6 3-6 6

IV Individuell

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es ist die Pigmentsynthese insbesondere an Haut, Haaren und Augen zu leisten. Sie

wandern in der 8. Schwangerschaftswoche von der Neuralleiste in die Epidermis und

die Haarfollikel aus. Ihre Herkunft ist also neuroektodermal (Riede et al., 2004).

1.3.2. Einteilung der melanozytären Naevi

Neben angeborenen (kongenitalen) Naevi werden erworbene unterschieden.

Die Einteilung erfolgt nach klinischen und histologischen Kriterien.

Erworbener melanozytärer Naevus

Erworbene melanozytäre Naevi sind die häufigsten Neubildungen bei Hellhäutigen. In

Mitteleuropa haben Erwachsene im Durchschnitt 20 bis 30 dieser gutartigen

melanozytären Tumoren mit einem Durchmesser von meist 2 mm und mehr am

gesamten Körper. Diese melanozytäre Naevi entwickeln sich schon im Kindesalter und

nehmen in ihrer Zahl bis zum Erwachsenenalter zu. Findet man bei Neugeborenen

selten Naevi, so kommt es doch im Laufe des Lebens, vor allem bis zum

Erwachsenenalter zu einer Zunahme der Häufigkeit des melanozytären Naevi (English

and Armstrong, 1994; Luther et al. 1996; Wiecker et al. 2003).

Melanozytäre Naevi können Vorstufen des malignen Melanoms sein. Etwa ein Drittel

aller Melanome ist mit melanozytären Naevi assoziiert (Bauer and Garbe, 2004).

Für die Melanomentwicklung stellt die Anzahl melanozytärer Naevi den wichtigsten

Risikofaktor dar. Ab einer Zahl von 50 Naevi ist das Melanomrisiko etwa um den

Faktor 4 bis 5, ab 100 melanozytären Naevi auf das 8- bis 10-fache erhöht (Garbe et al.

1994b).

Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Sonnenexposition und der Häufigkeit des

Auftretens melanozytärer Naevi (Harrison et al., 1999). Naevi kommen häufig in

sonnenexponierten Arealen vor, insbesondere dann, wenn Kinder in sonnenreichen

Gegenden aufwachsen (Harrison et al., 2000). In einer Studie von Dodd et al. (2007)

konnte gezeigt werden, dass an sonnenexponierten Körperstellen eine höhere Dichte an

Naevuszellnaevi vorlag, als an solchen Stellen der Haut, die der Sonne nur zeitweise

ausgesetzt waren. Außerdem bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der

Anzahl der Sonnenbrände und der Anzahl der Naevi am Körper der jeweiligen Person

(Dodd et al., 2007).

Klinisch-histologische Subtypen

Melanozytische Naevi sind Pigmenttumoren, die einer umschriebenen Vermehrung von

Pigmentzellen, den Naevuszellen aufgebaut sind und deshalb auch als Naevuszellnaevi

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(Naevus, lat. Muttermal) bezeichnet werden. Je nach Naevustyp liegen die Naevuszellen

in den verschiedenen Etagen der Haut, in nest- oder strangförmiger Anordnung. Die

Einteilung der Entwicklungstypen erfolgt nach der Lage der Melanozyten in der

Epidermis. Melanozytäre Naevi durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien, die mit

unterschiedlichen klinischen und histopathologischen Merkmalen versehen sind. Es

müssen nicht alle Entwicklungsstadien bei jedem melanozytären Naevus vorkommen,

jedoch sieht man immer wieder ähnliche Entwicklungsmuster. Es sind klinische

Überlappungen zwischen allen Naevus-Typen möglich. (Riede et al., 2004)

Lentigo simplex

Bei der Lentigo simplex handelt es sich um einen braunschwarzen, scharf begrenzten

Pigmentfleck der Haut oder Schleimhaut, der meist kleiner als 5mm ist. Seine

Oberfläche ist glatt (Riede et al., 2004). Die Lentigo simplex wird als erstes Stadium bei

der Entwicklung eines melanozytären Naevus angesehen und tritt bevorzugt an

sonnenexponierten Hautpartien auf (Hauschild et al., 2005). Eine Lentigo simplex kann

in jedem Alter auftreten, manifestiert sich aber häufig schon im Kindesalter.

Histologisch zeigen sich eine füßchenförmige Verlängerung der Reteleisten mit einer

verstärkten basalen Pigmentierung, sowie eine geringgradige Vermehrung von

Melanozyten ohne Nestbildung (Kempf et al., 2007). Auch eine melanozytäre

Hyperplasie kann auftreten.

Melanozytärer Naevus vom Junktionstyp

Der junktionale Naevus ist eine regelmäßige, scharf begrenzte Makula mit einer meist

mittel- bis dunkelbraunen Pigmentierung (Hauschild et al., 2005). Histologisch weist er

eine symmetrische Architektur mit scharfer seitlicher Begrenzung auf. Vor allem an der

Spitze der Reteleisten, in der Junktionszone, sowie auch an der oberen Dermis finden

sich gleichförmige Nester monomorpher Melanozyten, sogenannter Naevuszellen

(Kempf et al., 2007).

Melanozytärer Naevus vom Compoundtyp

Der melanozytäre Naevus vom Compoundtyp ist hellbraun bis dunkelbraun pigmentiert,

im Allgemeinen aber heller als der junktionale Naevus. Die Läsion kann erhaben sein

oder als flache Papel imponieren. Neben den junktionalen Naevuszellnestern finden sich

beim Compoundtyp nest- oder strangförmige Ansammlungen von Naevuszellen auch in

der Dermis (Hauschild et al., 2005). Die Melanozyten weisen eine charakteristische

Ausreifung der Zellen zur Tiefe hin aus, das heißt die Melanozyten und ihre Kerne

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werden zur Tiefe hin deutlich kleiner und verlieren ihre Fähigkeit zur Pigmentbildung

(Kempf et al., 2007).

Dermaler melanozytärer Naevus

Von einem dermalen Naevus spricht man, wenn sich die Läsion als erhabener, scharf

begrenzter Knoten darstellt, mit einer Farbe von hellbraun bis hautfarben. Ein wichtiges

Merkmal ist, dass die melanozytären Zellenester rein dermal vorzufinden sind, das heißt

es liegen keine epidermalen Nester von Melanozyten mehr vor. Sie liegen in

strangförmigen und aufgelockerten Anordnungen vor, den Zellen fehlt es an

Pigmentierung (Hauschild et al., 2005).

Atypischer/dysplastischer melanozytärer Nävus

Unter atypischen bzw. dysplastischen Naevi versteht man auffällig große und in ihrer

Form und Pigmentierung variierende melanozytäre Hautveränderungen, die Zeichen

einer Atypie aufweisen. Klinisch kann man sie aber noch nicht eindeutig einem

Melanom zuordnen (Friedman et al., 2009).

Diese in ihrer Form und Struktur ungewöhnlichen Naevi wurden lange unter dem

Namen „dysplastischer Naevus“ geführt, bis dieser unter Kritik geratenene Begriff von

einer Expertengruppe 1992 (NIH Consensus Development Conference, 1992) durch die

Bezeichnung „atypischer Naevus“ ersetzt wurde (Hauschild et al., 2005).

Trotzdem werden die Begriffe atypisch und dysplastisch im klinischen Alltag häufig

synonym benutzt. Die atypischen Naevi gelten als Risikofaktoren für die Entstehung

eines malignen Melanoms. Klinisch lassen sich diese Läsionen noch nicht einem

malignen Melanom zuordnen, weisen aber bei genauer Untersuchung schon Zeichen

einer Atypie auf. Atypische melanozytäre Nävi werden aufgrund klinischer,

auflichtmikroskopischer und histologischer Merkmale definiert.

Als Hauptkriterien in der Histologie gelten die basale lentiginöse

Melanozytenhyperplasie, zytologische Atypien sowie eine stromale Reaktion im oberen

Korium. Daneben wurden auch architektonische Kriterien wie eine „Schulterbildung“

herausgestellt (Ramrath et al., 2011).

Syndrom atypischer Naevi

Das „Syndrom atypischer Nävi“ (B-K-Mole-Syndrom, FAMMM-Syndrom; Melanom-

Pankreaskarzinom-Syndrom) wird in einen familiären und in einen sporadischen Typ

unterteilt. Vom „familiären Syndrom atypischer Nävi“ sind klassischerweise mehrere

Familienmitglieder betroffen, die im Alter zwischen 20 und 60 Jahren das erste maligne

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Melanom entwickeln (Kelly et al., 1997; Rhodes 1998). Oft treten auch mehrere

Melanome am gleichen Patienten auf. Als sporadisch wird das Auftreten atypischer

melanozytärer Nävi bezeichnet, wenn maligne Melanome oder atypische Nävi zwar

gehäuft bei einer Person auftreten, die Familienangehörigen aber nicht betroffen sind.

Angeborener (kongenitaler) Naevus

Als einen kongenitalen melanozytären Naevus (KMN) bezeichnet man einen

melanozytären Naevus, der schon bei der Geburt vorhanden ist oder spätestens im

Neugeborenenalter auftritt. Dabei handelt es sich um ein Hamartom, das aus einer

umschriebenen Ansammlung von Melanozyten besteht, die von der Neuralleiste

stammen (Barnhill et al., 1995; Tannous et al., 2005).

Am häufigsten manifestieren sich KMN als über 1,5 cm im Durchmesser große, scharf

begrenzte, homogen hell- bis dunkelbraun pigmentierte Flecken oder Plaques mit glatter

Oberfläche und verstärkter Behaarung (Hypertrichose). Im Kindesalter vergrößern sie

sich proportional zum Wachstum der Haut (Rhodes et al., 1996). Die KMN können

auch in ihrer Farbausprägung variieren und zeigen dann eine unterschiedliche

Pigmentierung mit teilweise sehr dunklen Arealen (Changchien et al., 2007).

Im Gegensatz zu den erworbenen melanozytären Nävi, befinden sich die Melanozyten

bei KMN oft auch in den unteren beiden Drittel der Dermis. Typisch ist ihr Auftreten

zwischen den Kollagenfasern im oberen Stratum reticulare, in Gefäßwänden sowie im

Perineurium (Barnhill and Fleischli, 1995). Das tiefe Baumuster ist für den KMN

typisch.

1.3.3. Diagnostik

Im Regelfall können gewöhnliche melanozytäre Naevi vom Dermatologen mit

hinreichender Sicherheit diagnostiziert werden. Schwieriger ist die klinische

Abgrenzung zum malignen Melanom bei atypischen melanozytären Naevi. Die

Dermatoskopie spielt bei der Diagnostik eine entscheidende Rolle, insbesondere bei der

Unterscheidung zwischen benignen und malignen melanozytären Tumoren (Kittler et

al., 2002). Ist der klinische Befund nicht eindeutig zuzuordnen, kann die Beurteilung

melanozytärer Hautläsionen mit der computergestützten Dermatoskopie zur

Verlaufsbeobachtung hinzugenommen werden (Haenssle et al., 2006). Schon kleinste

Veränderungen in der Ausprägung der Pigmentmale können so leichter erkannt und

untersucht werden und mit speziellen digitalen Bildanalyseprogrammen bewertet

werden (Wurm et al., 2010). Die Grenzen der jeweiligen Untersuchungsmethoden

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erfordern einen kombinierten Einsatz um die Naevi besser beurteilen zu können und

Melanome früh zu erkennen (Goodson and Grossman, 2009).

1.3.4. Therapie

Der gewöhnlich melanozytäre Naevus bedarf bei einem unauffälligen Befund keiner

Therapie. Es werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt und dokumentiert. Das Ziel

der operativen Behandlung melanozytärer Nävi ist die histopathologischen Abgrenzung

zum malignen Melanom. Für Personen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung

maligner Melanome werden jährliche oder halbjährliche Untersuchungen empfohlen,

um bei ihnen eine eingehenden Überwachung zu gewährleisten. Zu diesen

Risikopatienten zählen Menschen mit sehr vielen (> 100) gewöhnlichen melanozytären

Naevi, Patienten mit dem „Syndrom atypischer Naevi“ (> 50 melanozytäre Naevi und >

5 atypische melanozytäre Naevi), Patienten mit großen kongenitalen melanozytären

Naevi, Patienten mit einer positiven Familienanamnese sowie Patienten mit einer

Melanomdiagnose in der Vorgeschichte (Hauschild et al. 2005).

1.3.5. Prävention

Vor allem Kampagnen zur Primärprävention haben einen Einfluss auf den

Krankheitsverlauf. Diese zielen darauf ab einen sicheren und verantwortungsvollen

Umgang mit dem Sonnenbaden zu pflegen, im Einklang mit den gegebenen

Umweltbedingungen und dem individuellen Hauttyp (MacKie et al., 2009).

Da die Entwicklung melanozytärer Naevi vorwiegend in der Kindheit stattfindet, sollten

präventive Maßnahmen auch in dieser Zeit ansetzen. Es konnte in mehreren Studien

gezeigt werden, dass eine UV-Exposition und gerade das „Sonnenbaden“ das Risiko für

die Entwicklung von melanozytären Naevi stark erhöhen. Zu den wichtigsten

Schutzmaßnahmen zählen demzufolge eine UV-Abstinenz, das Auftragen von

Lichtschutzmitteln und das Tragen von spezieller UV-absorbierender Kleidung

(Gambichler et al., 2002; English et al., 2005).

Nur durch deutlich verstärkte Maßnahmen in der Prävention kann auf lange Sicht eine

Senkung der bis heute steigenden Inzidenz für maligne Melanome erreicht werden.

Das im Jahr 2008 eingeführte Hautkrebsscreening auf Bundesebene und seit 2009 die

Einführung eines Verbots für Jugendliche Solarien zu benutzen, sind erste Schritte in

diesem Bereich (Berking, 2011).

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1.4. Tumormarker

1.4.1. Definition

Tumormarker sind zirkulierende Makromoleküle, deren vermehrtes Auftreten auf eine

Tumorerkrankung zurückzuführen sind deren Konzentration mit dem Wachstum des

Tumors in Zusammenhang stehen (Hein et al., 2011b).

Idealerweise sollte ein Tumormarker möglichst tumorspezifisch sein. Ein Wert oberhalb

einer bestimmten Grenze, das heißt dem obersten Grenzwert beim Gesunden, sollte ein

Tumorwachstum identifizieren. Für die Interpretation von Tumormarkern ist aber zu

beachten, dass nicht der Einzelwert an sich aussagekräftig ist, sondern der Verlauf der

Tumormarkerkonzentration. Sodass man daraus schließen kann, dass sich bei einem

Abfall des Tumormarkerspiegels der Tumor zurückbildet und andersherum eine

Fortbestehen des Tumors bzw. eine Metastasierung bei einem Anstieg vorliegt (Hein et

al., 2006).

In aller Regel eignen sich Tumormarker nicht dazu eine ungezielte Suche nach einem

Tumor zu betreiben, wie es oft im Rahmen von Screeningverfahren durchgeführt wird,

denn nur in Einzelfällen sind sie zur gezielten Tumordiagnostik brauchbar. Vielmehr

finden sie die größte Verwendung heutzutage bei Verlaufskontrollen oder der

Nachsorge von Tumorpatienten (Dörner, 2003).

1.4.2. Tumormarker des malignen Melanoms

Untersuchungen des Blutes zur Metastasensuche waren bisher nicht genau genug. Meist

konnte erst im Spätstadium der Erkrankung eine Erhöhung von eher unspezifischen

Parametern, wie der Laktatdehydrogenase (LDH) und Albumin erkannt werden.

In den letzten Jahren hat sich auf diesem Gebiet einiges getan und so ist es heutzutage

möglich mit kommerziell erhältlichen Tumormarkerassays, als Beispiel seien hier S100

und das Protein „melanoma inhibitory activity“ (MIA) genannt, im Blut des

Melanompatienten Aussagen zu dessen Erkrankung machen zu können (Juergensen et

al., 2001; Schmitz et al., 2000).

In der Vergangenheit wurde das maligne Melanom auf das Auftreten von verschiedenen

Tumormarkern untersucht. Die möglichen serologischen Tumormarker für das maligne

Melanom kann man verschiedenen Gruppen zuordnen. Zum einen gibt es die Gruppe

der Zytokine, Zytokinrezeptoren und Zelladhäsionsmoleküle (z.B. IL-6, IL-8, IL-10, s-

IL-2-R, sICAM-1, sVCAM), dann Substanzen des Melaninstoffwechsels, wie 5-S-

Cysteinyldopa, 6-Hydroxy-5-Metoxyindol-2-Carboxylsäure und Tyrosinase.

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Desweiteren können zur Gruppe der Entzündungsparameter, Enzyme und Proteine

Substanzen, wie LDH, das C-reaktive Protein (CRP), Serummatrixmetalloproteinase-2

und das Serum-Amyloid A gezählt werden. Als letzte Gruppe schließt sich die der

melanomassoziierten Antigene an. In diese Gruppe kann man NSE, MIA und S100ß

zuordnen (Hein et al., 2011b).

Die Methode der vorliegenden Arbeit betrifft die Gruppe der Melanom-assoziierten

Antigene. Eine Rolle bei der Detektion dieser Oberflächenantigene spielt hier die

Immunhistologie.

Immunhistologie

Bei der Immunhistologie handelt es sich um eine Methode um gewebespezifische

Antigene darzustellen. Mit Hilfe von spezifischen Antikörpern werden diese Antigene

markiert und sichtbar gemacht. Auf den Tumorzellen des malignen Melanoms finden

sich wie auf allen Körperzellen verschiedene Oberflächenantigene mit immunogenen

Eigenschaften. Eine immunhistologische Charakterisierung ist dann angezeigt, wenn

man den Tumor mit der konventionellen histologischen Untersuchung nicht näher

einzuordnen vermag. Die Anzahl der korrekt diagnostizierten Melanome hat sich durch

die Nutzung monoklonaler Antikörper stark verbessert (Orchard and Wilson Jones,

1994; Gogas et al., 2009).

Für die Diagnose eines melanozytären Tumors haben sich folgende Marker als

bedeutend erwiesen.

1.4.2.1. S100

Einer der am häufigsten verwendeten Tumormarker beim malignen Melanom ist das

Protein S100. S100-Proteine sind Calcium-bindende Proteine, die mit einer

Molekülmasse von 9-12 kDa relativ klein sind und eine Vielzahl unterschiedlicher

zellulärer Prozesse beeinflussen. Es kommt auf Zellmembranen und im Zytoplasma vor

(Donato, 1986).

In Abhängigkeit von der intrazellulären Kalzium-Konzentration aktivieren diese

niedermolekularen Proteine andere Proteine mit unterschiedlicher intra- und

extrazelluläre Funktionen. Wenn Kalzium-Ionen an die S100-Proteine binden, kommt

es zu einer Konformationsänderung, dadurch wird die Bindung von verschiedenen

Zielproteinen ermöglicht (Zimmer et al., 2003).

Die S100-Proteine sind an der Zellproliferation, Signaltransduktion, Zelladhäsion und

Motilität beteiligt (Donato, 2001; Donato, 2003).

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S100 spielt auch bei der Zelladhäsion und Motilität der Zelle eine Rolle. Die Erhaltung

der Struktur des Zytoskeletts durch verschiedene Zellstrukturen, wie etwa den

Mikrotubuli gehört zu seinen Aufgaben (Santamaria-Kisiel et al., 2006).

S100-Proteine findet man in benignen und malignen Melanozyten, Nervenzellen,

Langerhans-Zellen, gelegentlich auch in epithelialen Tumorzellen und Fettzellen

(Fernando et al., 1994).

Es gibt viele verschiedene Subtypen, die alle zur Familie der S100-Proteine gehören

und deren Lokalisation in unterschiedlichen Geweben anzutreffen sind. Allein in der

Epidermis und in Keratinozyten konnte man bislang 13 Subtypen identifizieren

(S100A2, S100A3, S100A4, S100A6-S100A12, S100A15). In Melanozyten konnte die

Expression von S100β nachgewiesen werden. Diese Form findet man auch in den

Langerhans-Zellen der Haut. (Zimmer et al., 2003).

Die Entdeckung des S100 in humanen Melanomzelllinien durch Gaynor et al. (1980)

machte den Weg frei für zahlreiche weiterführende Untersuchungen (Gaynor et al.,

1980).

Das S100-Protein wird durch den Antikörper anti-S100 erkannt, diese Eigenschaft

macht man sich in der Dermatohistologie zunutze. Auf Grund der geringen Größe der

S100-Proteine ist eine Formalinfixierung zur Darstellung im Gewebe notwendig

(Sedaghat and Notopoulos, 2008). Mit seiner hohen Sensitivität aber niedrigen

Spezifität gilt er selbst als guter Marker bei klinisch zunächst inapparenten Melanomen,

wie dem desmoplastischen und amelanotischem Melanom (Argenyi et al., 1994).

Die Bedeutung des Markers für die Diagnostik konnte in zahlreichen Studien belegt

werden. Fagnart et al. (1988) zeigte in seiner Studie, dass S100 im Serum von Patienten

mit metastasierten Melanomen nachgewiesen werden kann (Fagnart et al., 1988).

Es folgten mehrere Studien, um die S100 als Tumormarker für das maligne Melanom

weiter zu charakterisieren. In den meisten dieser Studien wurde ein signifikanter

Unterschied in der S100-Expression hinsichtlich des Tumorbefalls festgestellt (Schultz

et al., 1998; Mårtenson et al., 2001; Andrés et al., 2004).

Hinsichtlich der Prognose, Therapieplanung und Nachsorge spielt die Bestimmung

S100β im Serum eine entscheidende Rolle. Beim Melanomscreening sind jedoch nicht

die Absolutwerte des Markers für die Therapie entscheidend, sondern deren

Schwankungen im Verlauf (Sedaghat and Notopoulos, 2008).

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1.4.2.2. MIA

MIA (Melanoma-inhibiting activity) ist ein Protein, das von Bogdahn et al. erstmals

Anfang der 1990er Jahre bei einer Melanomzelllinie nachgewiesen wurde (Bogdahn et

al., 1989). Es handelt sich hierbei um ein kleines Protein (11kD), welches von den

Zellen des Melanoms sezerniert wird (Hau et al., 2002). Zu seinen Aufgaben zählt die

Regulation der Zelladhäsion, außerdem scheint es bei der Metastasierung von

Melanomen eine entscheidende Rolle zu spielen (Bosserhoff et al., 1998).

Infolge seiner Eigenschaft als sezernierendes Protein, wurden Melanompatienten auf

den Nachweis von MIA im Serum untersucht. Die Tatsache, dass es stark von malignen

melanozytären Tumoren exprimiert wird, aber nicht in benignen melanozytären

Hautveränderungen vorkommt, hat MIA zu einem interessanten Tumormarker für das

maligne Melanom werden lassen (Bosserhoff and Buettner, 2002).

Auch die Tatsache, dass MIA unter physiologischen Bedingungen verändert sein kann,

darf nicht außer Acht gelassen werden. So werden im Normalgewebe im Knorpel MIA

gemessen, aber auch bei vorliegenden rheumatischen Erkrankungen kann es zu einer

einer Suppression der Serumwerte für MIA kommen (Vandooren et al., 2009).

Einzelwerte dürfen nicht für sich betrachtet werden, sondern Aussagen zur Erkrankung

können nur dann getroffen werden, wenn man die Tumorkinetik in ihrem Verlauf

verfolgt.

1.4.2.3. LDH

Mit der Einführung der LDH-Konzentration in die Klassifikation der Tumorstadien der

AJCC zeigt sich, dass sich mit der Bestimmung von LDH prognostische Aussagen zum

Krankheitsverlauf treffen lassen (Balch et al., 2001). LDH (Laktatdehydrogenase) ist

ein Enzym des Stoffwechsels, das Pyruvat zu Laktat (Milchsäure) reduziert und ist

Bestandteil aller Gewebe.

Erhöhte LDH-Werte findet man bei Vorgängen, die mit einem gesteigerten Zellumsatz

verbunden sind. Als Beispiele seien hier Erkrankungen wie eine Hepatitis oder ein

Myokardinfarkt genannt

Bei Tumorerkrankungen, gerade dann, wenn zusätzlich eine Metastasierung vorliegt,

kann es zum Anstieg der LDH-Werte im Serum kommen. Die neue Datenerhebeung

zum Staging des malignen Melanoms zeigt deutlich, dass ein erhöhter LDH-Wert ein

unabhängiger und hoch signifikanter Prädiktor für das Überleben von Patienten mit der

Stufe IV beim malignen Melanom ist. In multivarianten Analysen konnte gezeigt

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werden, dass LDH zu den unabhängigen Variablen für den Faktor Überleben zählt

(Neumann et al., 2008; Bedikian et al., 2008).

Da LDH für das maligne Melanom nicht spezifisch ist, sollten bei erhöhten Werten

auch andere mögliche Differentialdiagnosen berücksichtigt werden.

1.4.2.4. HMB-45

HMB-45 (Human Melanoma Black 45) ist ein weit verbreiteter Marker, der in der

Immunhistochemie zum Nachweis von primären und metastasierenden Melanomen

eingesetzt wird (Baisden et al., 2000).

Der Antikörperklon HMB-45 färbt ein zytoplasmatisch lokalisiertes Antigen (gp100) in

Melanozyten und melanozytären Tumoren an (Schaumburg-Lever, 2005). Dieser

Antikörper reagiert mit Melanomzellen, Junktionsnaevuszellen und fetalen

Melanozyten, das heißt er reagiert mit benignen sowie malignen Melanozyten.

Ausdifferenzierte Melanozyten sind in der Regel negativ (Gown et al., 1986; Colombari

et al., 1988). Aufgrund der guten Auflösung und einer geringen Hintergrundfärbung ist

HMB-45 dafür bekannt, in Sentinel-Lymphknoten geringe falsch-positive Ergebnisse zu

haben (Baisden et al., 2000).

1.4.2.5. Melan A/MART 1

Kommen Lymphozyten in vitro mit autologen Melanomzellen und IL-2 in Kontakt,

werden diese stimuliert und es erfolgt eine Immunantwort mit der Bildung von

zytotoxischen T-Zellen. Eine Interaktion zwischen den Abwehrzellen und den

Oberflächenstrukturen der Melanomzellen führt letztendlich zu einer Lyse der

Melanomzellen. Die Bildung von diesen spezifischen zytotoxischen T-Zellen wird von

Melan A induziert. Melan A bzw. MART-1 (melanoma antigen recognized by T cells 1)

wurde 1994 entdeckt. Das Melan-A-Antigen kodierende Gen ist 18 kb lang und stammt

aus einer menschlichen Melanom-Zelllinie (Coulie et al., 1994).

Das Melanom-spezifische Antigen wird von autologen zytotoxischen Lymphozyten

erkannt. In seiner Struktur ist das Melan-A-Antigen ein Transmembranprotein mit einer

Länge von 118 Aminosäuren und wird in der Mehrzahl von Melanomen vorgefunden

(Fetsch et al., 1997). Das Protein wird in Melanozyten, melanozytären Naevi,

Melanomen aber auch in Steroidhormone produzierenden Geweben (z. B. Tumoren der

Nebennierenrinde, Leydig-Zellen, Ovarien), sowie Angiomyolipomen, bei

Lymphangioleiomyomatose und Klarzell-Tumoren der Lunge exprimiert (Busam and

Jungbluth, 1999).

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Für immunhistochemische Zwecke wird der rekombinante Klon A103 als

entsprechendes Immunogen für Melan A verwendet. A103 Antikörper erkennt ein 20

bis 22 kDa Dublett in einer Melan A mRNA-positiven Melanomzelllinie. Das Anti-

Melan-A, Klon A103, zeigt eine einheitliche zytoplasmatische Färbung in einem hohen

Prozentsatz (> 90%) von primären Melanomen (Chen et al., 1996).

Melan A ist nicht spezifisch für das Melanom, es werden sowohl benigne als auch

maligne Melanozyten markiert (Busam et al., 1998).

1.4.2.6. Ki-67

Ki-67 ist ein Proliferationsmarker der seine Verwendung in der Routinediagnostik hat.

Dieses Protein markiert sich vermehrende Zellen im Gewebe (Scholzen and Gerdes,

2000). Ki-67 wurde zuerst in Kiel entdeckt, im Rahmen einer Immunisierung von

Mäusen mit einer Lymphomzellinie (L428). Es wurden in den letzten Jahren einige

Bemühungen unternommen, um weitere Informationen zur Struktur und Regulation

dieses Proteins zu erhalten. Letztendlich ist seine genaue Funktion bis heute noch nicht

vollständig entschlüsselt (Scholzen and Gerdes, 2000). In Form von zwei

Splicevarianten, mit einer Größe von 320 kDa und 359 kDa, ist das Protein vorzufinden.

In der M-Phase wird das Protein phosphoryliert (MacCallum and Hall, 1999).

Bereits 1984 konnte Gerdes et al. nachweisen, dass Ki-67 nur in proliferierenden Zellen

vorkommt. Diese Eigenschaft macht man sich auch heute noch in der Routinediagnostik

zunutze (Gerdes et al., 1984).

Das Antigen wird in den sich teilenden Zellen exprimiert, das heißt, es wird in der G1-,

in der S-, in der G2- und in der M-Phase aufgefunden. In ruhenden Zellen (G0) gibt es

keine Expression dieses Markers. Dieser Umstand macht es zu einem guten Marker, der

die Wachstumsgeschwindigkeit einer Zellreihe, in unserem Fall des Tumors, anzeigen

kann (Scholzen and Gerdes, 2000).

Um das Protein nachzuweisen, werden unterschiedliche Antikörper verwendet. Ein

Antikörper, der hierbei am häufigsten benutzt wird, ist MIB-1 (Molecular Immunology

Borstel-1) (Scholzen and Gerdes, 2000). Dieser monoklonale Antikörper macht es

möglich Ki-67 auch in Paraffinschnitten sichtbar zu machen.

Werden Zellen mit Antikörpern gegen Ki-67 beimpft, tritt ein Proliferationsstopp dieses

Markers auf (Endl and Gerdes, 2000). Als Prognosefaktor hat sich Ki-67 bei einigen

Tumorarten etabliert, wie beispielsweise dem Prostatakarzinom (Aaltomaa et al., 1997)

und dem Mammakarzinom (Jansen et al., 1998).

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1.5. Mikrotubuli-assoziierte Proteine (MAPs)

Mikrotubuli-assoziierte Proteine sind eine hetreogene Gruppe von Proteinen. Als

Proteine des neuronalen Zytoskeletts spielen sie insbesondere eine Rolle bei der

Motilität und dem Transport innerhalb der Zelle (Bernhardt and Matus, 1984).

MAPs sind eine Familie von Proteinen, die hauptsächlich in neuronalen Zellen

exprimiert werden und in den Dendriten der Neurone anzutreffen sind (Matus, 1988).

Diese faserigen Moleküle unterschiedlicher Länge (50-185nm) dienen, als Proteine des

neuronalen Zytoskeletts, zur Stabilisierung oder Destabilisierung der Mikrotubuli.

(Hirokawa, 1994).

Aufgebaut aus zylindrischen Polymeren, helfen sie bei dem Transport von

Zellorganellen, der Bewegung von Zilien, und dem Transport von Chromosomen

(Johnson and Jope, 1992). Mehrere Isoformen konnten in den letzten Jahren

differenziert werden. Obwohl MAPs weitegehend in neuronalen Zellen anzutreffen

sind, gibt es bestimmte Formen, wie MAP1 und MAP4 die auch in nicht-neuronalen

Zellen vorkommen (Kobayashi and Mundel, 1998; Wiche et al., 1984; Bulinski et al.,

1997). Während MAP4 ubiquitär exprimiert wird, geschieht die Expression der Isoform

MAP2 hauptsächlich in Neuronen. Die Expression von MAP7 ist auf Epithelzellen

beschränkt (Cassimeris and Spittle, 2001).

Tau gehört zu den am besten untersuchten MAP. Seine phosphorylierten Unterformen

binden vor allem in Neuronen an Tubulin und fördern damit die Polymerisation und

Stabilisierung der Mikrotubuli in den Axonen. Defekte in der Phosphorylierung von

Tau spielen eine Rolle bei Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen

(Busée et al., 2000).

Mikrotubuli-assoziiertes Protein 2 (MAP2)

Einer der am besten untersuchten MAPs ist das MAP2. Es ist das häufigste

Mikrotubuli-assoziierte Protein im Gehirn und scheint ausschließlich in Zellen des

Nervensystems exprimiert zu werden (Goedert et al., 1991). Es wurden mehrere

Isoformen charakterisiert. Die drei Unterformen (MAP2A, 2B, 2C) entstammen alle

demselben Gen. Jedoch gibt es Unterschiede bei der Molakularmasse: 2A und 2B haben

ein hohes Molekulargewicht (280kDa), 2C weist ein niedriges Molekulargewicht

(70kDa) auf. MAP2A und 2B finden sich im Gehirn des Erwachsenen vor allem in den

Nervenzellen und Dendriten, aber nicht in den Axonen. MAP2C wird zunächst im

embryonalen Gehirn gebildet, und findet sich dort auch in Gliazellen und Axonen. Der

Wechsel von 2C zu 2A, 2B vollzieht sich in der zweiten postnatalen Woche, da das

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Neuritenwachstum nachlässt und Stabilisieungsprozesse beginnen (Bernhardt and

Matus, 1984; Hirokawa, 1994; Tucker 1990).

Die MAP2 Expression wird als Marker für die neuronale Differenzierung verwendet.

Durch alternatives Spleißen der mRNA werden diese Umbauprozesse reguliert. Das

Spleißen scheint wachstumsregulierend zu sein: Während man MAP2C nur in unreifen

Neuronen findet, bestehen MAP2A und MAP2B während der gesamten Lebensdauer

der Neurone (Kalcheva et al., 1998). MAP2 wird primär in den Dendriten der

postmitotisch entdifferenzierten Neurone gefunden. Es spielt eine Rolle beim

Neuritenwachstum und der Entwicklung der Dendriten (Sánchez et al., 2000).

Sicherlich spielt hierbei die selektive Stabilisierung dendritischen Mikrotubuli eine

Rolle. Da MAP2 stark in den dendritischen Zytoskelett angereichert wird, geht man

davon aus, dass es zudem eine Rolle bei der Signaltransduktion spielt (Harada et al.,

2002). Die Intensität des Expressionmusters von MAP2 lässt Rückschlüsse auf die

Ausprägung der neuronalen Differenzierung zu (Megiorni et al., 2005).

Über eine veränderte MAP2-Expression bei einer Vielzahl von Tumoren mit

neuroendokrinen Differenzierung, wie Karzinoidtumoren, Gliome, und Merkel-Zell-

Karzinomen, wurde in verschiedenen Studien berichtet (Suzuki et al., 2002; Liu et al.,

2001; Liu et al. 2003).

Diese Ausgangssituation soll Grundlage dieser Arbeit sein.

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2. Zielsetzung

Die Inzidenz des malignen Melanoms nimmt weiter zu. Aus diesem Grunde ist es

durchaus von Bedeutung nach Möglichkeiten zu suchen, der steigenden Patientenzahl

mit einer günstigen und effizienten Nachsorge entgegenzutreten. Um den

Krankheitsverlauf möglichst kostengünstig und mit einem geringen Zeitaufwand

verbunden zu gestalten eignet sich die Bestimmung von sogenannten Tumormarkern im

Blut. Auf der Suche nach einem spezifischen Antikörper für das maligne Melanom

wurde die Immunreaktivität des Antikörpers MAP2 untersucht. Das Hauptziel bestand

darin das Expressionsmuster von MAP2 in den verschiedenen melanozytären Läsionen

zu ermitteln und zu sehen, inwieweit MAP2 zur Differenzierung der Läsionen

verwendet werden kann.

Es gab zu diesem Zeitpunkt schon Arbeitsgruppen, die sich mit der

immunhistochemischen Charakterisierung des Antikörpers MAP2 und seine Bedeutung

für die Diagnostik des malignen Melanoms beschäftigt haben.

Die Forschergruppe von Fang et al. (2001) untersuchte die Expression von MAP2 in

Melanomen und deren Vorstufen. Hierbei konnten sie zeigen, dass MAP2 reichlich in

der Mehrzahl des melanozytären Naevi und primären Melanomen exprimiert wird, aber

nur schwach in Metastasen in vivo (Fang et al., 2001).

Soltani et al. (2005) haben gezeigt, dass MAP2 mitotische Defekte induziert, das

Wachstum von Melanomzellen hemmt und das metastatische Potential von MM

vorhersagen kann (Soltani et al., 2005).

Folgende Fragen wurden von uns untersucht:

1) Wie ist die Antigenexpression des Antikörpers MAP2?

2) Was lässt sich zum Färbeverhalten von MAP2 in melanozytären Läsionen

sagen? Liegen unterschiedliche Färbemuster innerhalb des Tumors vor? Gibt es

Unterschiede im Färbeverhalten zwischen Primärtumor, Metastasen und Naevi?

3) Besteht eine Korrelation zwischen der MAP2 Expression und der

Tumorprogression?

4) Wie ist der Stellenwert des Markers MAP2 für die Melanomdiagnostik

einzuordnen? Wie sieht die diagnostische Aussagekraft aus?

Um diesen Fragen nachzugehen führten wir eine Studie zur Untersuchung der

Proteinexpression von MAP2 in Melanomen und seinen Vorstufen durch.

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3. Material und Methoden

3.1. Patienten

Die vorliegenden Patientendaten wurden aus der Datenbank der Dermatologischen

Klinik der Ruhr-Universität Bochum erhoben. Zunächst erfolgte das Auffinden und die

Selektion aller Melanompatienten die zwischen den Jahren 2002 und 2008 in der

Universitätsklinik der Ruhr-Universität-Bochum operiert worden waren. Als

Vergleichsgruppe sollte uns ein Patientenkollektiv von Patienten mit der Diagnose

melanozytärer Nävus dienen, dazu zählten dysplastische Naevi, Naevi vom Junktions-

und Compound-Typ und dermale Naevi.

Informationen über die Tumordicke nach Breslow und das Stadium der Erkrankung

nach dem American Joint Committee on Cancer (AJCC) wurden von den Original-

Berichten der Melanom-Patienten gesammelt (Gimotty et al., 2005).

Der Nachweis von Metastasen und die Einteilung der Patienten in die entsprechenden

Tumorstadien wurden nach den aktuellen Leitlinien durchgeführt. Hierzu gehörte neben

der klinischen körperlichen Untersuchung mit einer Inspektion des gesamten

Integuments auch die Verwendung von bildgebenden Verfahren. In Abhängigkeit vom

Stadium des Tumors und zum Ausschluss von Metastasen wurden Röntgen-Thorax-

Aufnahmen und andere apparative Verfahren, wie die Durchführung eines CTs, MRTs,

PET und einer Skelettszintigrafie zum weiteren Staging hinzugezogen.

3.1.1. Gewebeproben

Die histologischen Schnitte der hier vorliegenden Patienten stammen aus der

Gewebebank der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität-Bochum und wurden

zufällig ausgewählt. Nach der Entnahme der Gewebeproben erfolgte die Fixierung in

10%igem gepufferten Formaldehyd und die anschließende Einbettung in Paraffin. Die

Bearbeitung der Schnitte führte das histologische Labor durch, die histologische

Diagnostik ein erfahrener Dermatohistopathologe und wurde durch die Begutachtung

eines zweiten bestätigt.

3.1.2. Gewebearten

Es wurden insgesamt 124 einzelne Präparate von melanozytären Hautveränderungen

immunhistologisch beurteilt, darunter 42 benigne Naevi, 22 dysplastische Naevi und 45

superfiziell spreitende Melanome, sowie 15 Melanommetastasen. Die Proben stammten

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teilweise von Patienten mit mehreren Hautveränderungen bzw. mit vorhandenen

Metastasen. Hier wurden dann alle zur Verfügung stehenden Präparate untersucht.

3.2. Schritte zur Vorbereitung

Herstellung von Paraffinschnitten

Die Hautproben gelangen in Formalin eingelegt ins Labor. Hier werden sie je nach

Größe zugeschnitten und anschließend für ein paar Stunden in Formalin geparkt. Über

Nacht werden sie im Entwässerungsgerät zunächst in warmem Alkohol (70, 96, 100%),

dann in Xylol und anschließend in gelöstem Paraffin gebettet. Am folgenden Tag

werden die Hautproben in dem gelösten Paraffin in neue Förmchen gegossen. Die in

Paraffin eingebetteten Gewebeproben werden mit dem Mikrotom in 4 μm dicke

Schnitte geschnitten und werden anschließend auf Superfrost-Objektträger gelegt. Am

Mikrotom (Leica RM 2135) werden die 4 μm dicken Blöckchen kalt geschnitten. Es

schließt sich eine mindestens 20 minütige Aufbewahrung im Brutschrank bei einer

Hitze von 60°C an, hierbei kommt es zum Anschmelzen des Paraffins.

Entparaffinierung und Gewebevorbehandlung

Es ist wichtig, dass das Einbettungsmedium vor dem Färben vollständig entfernt ist, um

eine Hintergrundfärbung und eine damit verbundene Überdeckung der positiv gefärbten

Zellen zu vermeiden (Boenisch, 2007; Kumar and Rudbeck, 2009).

Zur Entparaffinierung werden folgende Schritte durchlaufen:

- 2 x 10 min Xylol zur Entparaffinierung

- 2 x 5 min in 99%-iges Ethanol

- 1 x 5 min in 96%-iges Ethanol

- 1 x 5 min in 70%-iges Ethanol

- 1 x 5 min in 50%-iges Ethanol,

Zur Rehydrierung werden die Präparate etwa 5 Minuten unter fließendes

Leitungswasser gehalten.

Anschließende erfolgt die Vorbereitung der Proben für die immunhistochemische

Färbung.

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Herstellung des Antikörpers

Der Antikörper MAP2ab ist ein monoklonaler Antikörper des Isotyps IgG mit einem

Molekulargewicht von 280 kDa (doublet) (Harrison and Hyams, 1990).

Dieser Antikörper ist hochspezifisch für MAP2ab und zeigt keine Kreuzreaktion mit

MAP1, MAP5, Tubulin oder Tau. Er reagiert mit Dendriten und Zellkörpern von

Neuronen greift aber nicht in neuronale Prozesse ein. Deweiteren reagiert er auch nicht

mit der niedermolekularen Form MAPc (70 kDa). Mikrotubuli-assoziiertes Protein aus

Rinderhirn dient als Immunogen, die Gewinnung erfolgt aus Aszites der Maus.

Der Antikörper mit dem Klon AP20 wurde 1994 erstmals klassifiziert. Im humanen

MAP2-Molekül findet sich das korrespondierende Epitop in den Aminosäuren 995-

1332 (Kalcheva et al., 1994).

Hergestellt wurde der monoklonalen Antikörper Maus-MAP-2ab (Kat. Nr.: 513-6104)

von Zytomed Systems, Berlin, Deutschland bezogen über www.antikoerper-online.de.

3.3. Immunhistochemie

Bei der Immunhistochemie handelt es sich um einen Überbegriff unter den viele

Methoden subsummiert werden, die verwendet werden, um Antigene mit dem Einsatz

von spezifischen Antikörpern mittels Färbung zu visualisieren (Brandtzaeg, 1998;

Haines and West, 2005). Die Immunhistochemie wird bei der Suche nach Zell- oder

Gewebs-Antigenen benutzt. Die Technik, die hierbei zur Anwendung kommt, besteht

aus zwei Phasen: der Vorbereitung der zu untersuchenden Materialien und der sich

anschließenden Interpretation und Quantifizierung der gewonnen Ergebnisse.

Die Immunhistochemie ist ein wichtiges Instrument für die wissenschaftliche

Forschung, aber auch im klinischen Alltag hilfreich als ergänzende Methode zur

Aufklärung von Differentialdiagnosen, die durch konventionelle

Untersuchungsmethoden nicht möglich sind (Matos et al., 2010).

Von Immunzytochemie spricht man, wenn die gewünschten Untersuchungen direkt die

Zellen und die Zellbestandteile betreffen (Matos et al., 2010).

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3.3.1. Prinzip der Immunhistochemischen Färbung

Um Gewebe- bzw. Zellantigene im mikroskopischen Bild sichtbar zu machen wendet

man immunhistochemische Färbetechniken an. Durch die Antigen-Antikörper-Reaktion

wird das Antigen im Schnittpräparat dargestellt.

Man verwendet hierfür spezifische Antikörper, die mit verschiedenen Markern versehen

sind, wie beispielsweise Fluoreszenzfarbstoffe oder Enzyme, aber auch partikuläres

Material wie Gold oder radioaktive Isotope. Die Aussagekraft der Methode hängt von

der Spezifität der verwendeten Antikörper ab und der Stabilität des verwendeten

Antigens (Seidal et al., 2001).

In der Vergangenheit wurden verschiedene Färbetechniken verwendet, die heute aber

kaum noch zur Anwendung kommen. Hierzu zählt die direkte Methode, bei der

enzymmarkierte Antikörper mit dem Gewebsantigen reagieren und anschließend mit der

Substrat-Chromogenreaktion sichtbar gemacht werden (Nakane and Pierce, 1966;

Nakane 1968).

Eine Verbesserung der Sensitivität erreichte man mit der Einführung der indirekten

Methode. Diese Methode erfolgt in zwei Schritten. Ein spezifischer Primärantikörper

wird auf das zu untersuchende Gewebe aufgebracht. Es wird ein zweiter Antikörper

(Sekundärantikörper) dazugegeben, der sich gegen den Primärantikörper richtet. Der

Sekundärantikörper ist mit einem Enzym gekoppelt und löst einen Farbumschlag aus.

Die Enzym-Substrat-Reaktion wird somit sichtbar gemacht (Haines and West, 2005;

Boenisch, 2007).

Die indirekte Methode, die auch als indirekte Immunfluoreszenz bezeichnet wird, gibt

es als Zwei- bzw. Drei-Schritt-Methode (Kumar and Rudbeck, 2009).

Ein weiteres Verfahren stellt die Peroxidase-Antiperoxidase-Methode (PAP) dar, bei

der es zur Verwendung von löslichen Enzym-Immunkomplexen kommt. Bei dieser

Methode werden in drei Stufen ein Primärantikörper, ein Brückenantikörper sowie ein

Peroxidase-Antiperoxidase-Komplex aufgetragen. Der Vorteil dieser Methode liegt in

einer erhöhten Sensitivität und einer geringeren Hintergrundanfärbung als bei den

Vorgänger-Methoden (Sternberger et al., 1970).

Heutzutage wird vor allem die Avidin/Streptavidin-Biotin-Methode bevorzugt

verwendet.

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3.3.2. Avidin/Streptavidin-Biotin-Methode

Das Prinzip der Avidin/Streptavidin-Biotin-Methode beruht auf der starken Affinität

von Streptavadin (Streptomyces avidinii) und Avidin (Hühnereiweiß) für Biotin, einem

Glycoprotein. Streptavidin und Avidin besitzen beide vier Bindungsstellen für Biotin

(Kumar and Rudbeck, 2009; Santora et al., 2000). Es bestehen zwei Verfahren, die in

der Routine zu ihrer Anwendung kommen. Das Prinzip beruht in beiden Fällen darauf,

dass ein Primärantikörper an mehreren Peroxidasemolekülen bindet. Es werden

Komplexe aus enzymmarkierten Avidin/Streptavidin-Biotin-Komplexe mit

biotinylierten Sekundärantikörpern gebildet (ABC-Methode) oder es erfolgt eine

Kopplung von enzymmarkiertem Avidin an biotinylierte Sekundärantikörper (labelled

avidin biotin technique, LAB) (Hsu and Raine, 1981; Hsu et al., 1981a). Durch diese

Reaktion kann eine höhere Empfindlichkeit im Vergleich zu den direkten Verfahren

erzielt werden. Die beiden Methoden sollen hier kurz dargestellt werden. (Abbildung 1

und 2).

Bei der Avidin-Biotin-Komplex (ABC)-Methode bindet Avidin an einen biotinylierten

sekundären Antikörper und übernimmt so die Funktion als Bindeglied zwischen dem

gewebsgebundenen primären Antikörper und dem Avidin-Biotin-Peroxidase-Komplex.

Abbildung 1: Darstellung der indirekten Methode (modifiziert nach Kumar and Rudbeck, 2009).

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Bei der Labeled-Streptavidin-Biotin (LSAB)-Methode wird in einem ähnlichen

Verfahren ein biotinylierter Sekundärantikörper benutzt. Der Primärantikörper bindet an

das gesuchte Gewebsantigen.

Abbildung 2: Darstellung der LSAB Methode (modifiziert nach Kumar and Rudbeck, 2009).

Mit der ABC- und der LSAB-Technik wird eine höhere Sensitivität im Vergleich zu den

direkten Methoden erreicht (Hsu et al., 1981b).

Die Intensität der Reaktion wird durch den Farbumschlag ausgedrückt, der

niedergeschlagene Farbstoff ist proportional zur Menge des untersuchten Antigens.

Durch eine Gegenfärbung werden Zellen, die das Antigen nicht aufweisen, im Kontrast

dargestellt.

3.4. Durchführung der immunhistochemischen Färbungen

Nach der Vorbehandlung der Schnitte durch Entparaffinierung und anschließender

Rehydrierung mit Wasser als Puffer, werden die demaskierten Proben für die Färbung

vorbereitet. Verwendet wurde das Dako REAL Detection System, Alkaline

Phosphatase/RED, Rabbit/Mouse Code Nr. K5005.

Prinzip des Verfahrens:

Das Dako REAL Detection System, Alkaline Phosphatase/RED, Rabbit/Mouse wird bei

der Durchführung von immunhistochemischen Verfahren benutzt, um die

entsprechenden Immunfärbungen darzustellen. In seinem Prinzip beruht es auf einen

indirektem Streptavidin-Biotin-Verfahren, das heißt mithilfe von markiertem

Streptavidin-Biotin kommt es zu der gewünschten Reaktion. Das in dem Kit enthaltene

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Streptavidin wurde aus Streptomyces avidinii gewonnen, die alkalische Phosphatase aus

der Schleimhaut des Kalbsdarms isoliert.

Das vorliegende Verfahren beruht auf drei Schritten. Zunächst wird das Gewebe mit

dem verdünnten primären Kaninchen-oder Mausantikörper versehen. In einem zweiten

Schritt kommt es zur Hinzunahme eines zweiten Antikörpers, in diesem Fall dem Dako

REAL Link, Biotinylated Antibodies (AB2). Schließlich erfolgt eine Inkubation der

Gewebeproben mit der Dako REAL Streptavidin Alkaline Phosphatase (AP). Die

Farbreaktion wird unter Hinzunahme des RED Chromogen erreicht (Dako, 2006).

Reagenzien:

- monoklonalen Antikörper Maus-MAP-2ab (Kat. Nr.: 513-6104) (Zytomed,

Berlin, Deutschland), Verdünnung 1:100

- Biotinylated Secondary Antibodies (AB2): 100ml, Biotinylierte Ziege-Anti-

Maus- und Ziege-Anti-Kaninchen-Immunglobuline. Gepufferte Lösung,

Stabilität erreicht durch Protein und Natriumazid.

- Streptavidin Alkaline Phosphatase (AP), 100 ml

- Chromogen Red 1-3, 8ml, 28fach konzentriert

- AP Substrate Buffer, 250 ml

- Levamisole, 1ml, 501fach konzentriert

(aus: Dako (2006). Dako REAL Detection System, Alkaline Phosphatase/RED,

Rabbit/Mouse Code Nr. K5005. 4. Auflage)

Durchführung des Färbevorgangs:

Das immunchemische Färben der Gewebeschnitte erfolgte nach folgendem Protokoll:

1. 20 Minuten waschen in Target Retrieval Solution (Dako, Hamburg,

Deutschland)

2. Beizen des Formalin-fixierten Gewebes erforderte Sieden mit dem Dampfgarer

bei 96°C mit 10 mM Citratpuffer, pH 6.0 für 10 Minuten

3. 25 min Auskühlen

4. Antikörperhinzunahme mit monoklonalen Maus-MAP-2ab (Kat. Nr.: 513-6104)

(Zytomed, Berlin, Deutschland) in einer Verdünnung von 1:100.

5. 30 Minuten Inkubation im Dako-Autostainer-Immunfärbeautomat

6. Hinzugabe des zweiten Antikörpers, Biotinylated Secondary Antibodies (Dako)

7. Waschpufferlösung (Dako) 10x2 Minuten gewaschen

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8. 30minütige Inkubation mit Streptavidin-Alkaline-Phosphatase

9. Gegenfärben der Präparate durch Hinzugabe von Chromogen Red

10. 10 Minuten wässern in Leitungswasser zur Farbintensivierung

11. Lufttrocknen der Präparate

Schließlich Betrachtung der Farbreaktion unter dem Mikroskop. Am Ort des vom

primären Antikörper erkannten Zielantigens sollte eine kontrastreiche rote Farbe als

Endprodukt auszumachen sein.

Durch das Mitführen von Kontrollproben mit entsprechendem Farbverhalten erfolgte

die Qualitätskontrolle. Die Prüfung der Spezifität wurde durch die Blockade des

primären Antikörpers und die Färbung der Negativ-Kontrolle wurde durch Weglassen

des primären Antikörpers erreicht.

Entwässerung der Schnitte:

Die Entwässerung der Gewebsproben schließt sich dem Färbevorgang an. Hierzu

werden folgende Schritte durchlaufen:

- 70%-iges Ethanol 2-3 min

- 96%-iges Ethanol 2-3 min

- 2x 99%-iges Ethanol 2-3 min

- 3x Xylol 2-3 min

Danach werden die Präparate in Folie eingedeckt, was zu einer längeren Haltbarkeit der

Gewebeproben führt.

3.5. Auswertung der histologischen Schnitte

Die Auszählung der immunhistochemischen gefärbten Schnitte erfolgte durch

denselben Untersucher der nach dem gleichen Schema die MAP-2 Expression von

Melanozyten in der Läsion auswertete. Die mikroskopische Auswertung (Vergrößerung

100x, bzw. 40x) erfolgte durch den Untersucher indem er drei zufällig ausgewählte

Sichtfelder im Bereich des Tumors, nach dem für MAP-2 spezifischen Färbeverhalten,

auszählte. Ein kräftiger Farbumschlag wurde als positiv bewertet, eine unspezifische,

diffuse Färbung, als negativ. Der Prozentsatz der positiv gefärbten Melanozyten pro

Feld innerhalb einer Läsion wurde als Prozentsatz bezogen auf die gesamte

Melanozyten Zellzahl innerhalb des Gesichtsfeldes ermittelt.

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3.6. Die statistische Analyse

Die statistische Auswertung der gewonnenen Daten und deren Aufarbeitung erfolgte

unter der Verwendung des Statistik-Pakets MedCalc Software (Mariakerke, Belgien).

Um die erhaltenen Testergebnisse zu beurteilen, wurde die Verteilung der Daten mit

den D`Agostino-Pearson-Test berechnet. Die Einweg-Varianzanalyse (ANOVA)

einschließlich der Levene-Test auf Gleichheit der Varianzen und der Student-Newman-

Keuls post hoc-Test für paarweise Vergleiche wurden für die Analyse von

unabhängigen Daten verwendet.

Bevor der ANOVA-Test durchgeführt wird, wird mithilfe des Levene-Test auf

Gleichheit der Varianzen geprüft, inwieweit sich die Gruppen hinsichtlich ihrer

Differenzen unterscheiden.

Mit der Varianzanalyse (ANOVA, analysis of variance) sollen Schlüsse über die

Gesetzmäßigkeiten, die sich hinter den Daten verbergen, aufgezeigt werden. Die

Einweg-Varianzanalyse wird verwendet, um den Unterschied zwischen den

Mittelwerten, die aus mehreren Untergruppen einer Variablen ermittelt wurden, zu

testen (Woodward, 2005). Fällt der ANOVA-Test positiv aus (p< 0,05), heißt das, dass

in der untersuchten Gruppe signifikante Unterschiede bei den Mittelwerten vorliegen.

Die Daten werden dann mithilfe des Student-Newman-Keuls Test für paarweise

Vergleiche durchgeführt. Dieser post-hoc-Test gibt darüber Auskunft, bei welchen

Mittelwerten signifikante Unterschiede bestehen.

Kategoriale Daten wurden in dieser Arbeit anhand des Chi-Quadrat-Tests ausgewertet.

Mit dem Chi-Quadrat-Test werden Eigenschaften einer statistischen Grundgesamtheit

auf ihre Verteilung hin untersucht. Er dient zur Analyse von Häufigkeitsunterschieden

(Weiß, 2010). Dieses Verfahren kommt dann zur Anwendung, wenn man einen

Vergleich zwischen der beobachteten Häufigkeitsverteilung von den erhaltenen

Kategorialdaten mit der zu erwarteten Verteilung herstellen möchte. Es geht hier darum,

die Verteilung einer kleinen Stichprobe von Individuen auf eine entsprechende Anzahl

an Kategorien zu vergleichen, entsprechend der von der Nullhypothese erwarteten

Verteilung (Bortz and Lienert, 2008).

Die Korrelationsanalyse der Daten erfolgte durch Anwendung des Pearson

Korrelationskoeffizienten. Der Korrelationskoeffizient nach Pearson ist ein Maß zur

Quantifizierung eines linearen Zusammenhangs. Dieser Koeffizient wird berechnet,

indem man die Kovarianz durch die beiden Standardabweichungen dividiert. Der

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Korrelationskoeffizient kann nur Werte zwischen -1 und +1 annehmen und ist

dimensionslos (Weiß, 2010).

Durch die Berechnung des p-Werts (p value) kann die statistische Signifikanz ermittelt

werden. Um das genaue Signifikanzniveau anzugeben, wird die Wahrscheinlichkeit

nicht als Prozentzahl, sondern als sogenannter p-Wert angegeben. Der p-Wert ist die

exakte Wahrscheinlichkeit ein Ergebnis zu bekommen, wie es in der Teststatistik

beobachtet wurde, wenn die Nullhypothese wahr ist (Woodward, 2005).

In der Statistik wird der p-Wert dazu verwendet Entscheidungen zu treffen. Die

Nullhypothese ist die Annahme, dass kein signifikanter Unterschied vorliegt.

Liegt der Wert für p unter 0,05, wird die Nullhypothese bei einem Signifikanzniveau

von 5% abgelehnt (Woodward, 2005). Die Ablehnung der Nullhypothese wird als

Nachweis für das Vorliegen eines statistischen Zusammenhangs gewertet.

Auch in der vorliegenden Arbeit wurde ein p-Wert 0,05 wurde als statistisch

signifikant angesehen.

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4. Ergebnisse

4.1. Das Patientenkollektiv

Es wurden von uns Naevi, darunter benigne und dysplastische, sowie zwei

Melanomstichproben, zum einen der Primärtumor in unterschiedlicher Größe und zum

anderen die Melanommetastasen, auf ihre Immunreaktivität mit dem Antikörper MAP2

untersucht. Die Stichprobe umfasste insgesamt 124 Proben, wobei die Gruppe der BN

aus 42 Präparaten bestand. Die Gruppe der DN enthielt 22 Proben, die der

Melanomgruppe 45, sowie 15 Melanommetastasen. Die vertikale Tumordicke nach

Breslow lag in der Melanomstichprobe im Median bei 0.97 mm (von 0,1 bis 4,6 mm).

Insgesamt gingen die klinischen Daten von 124 Patienten in unsere Studie mit ein.

Davon waren 80 der Teilnehmer Männer und 44 Frauen. Der Altersmedian mit

Standardabweichung (engl. SD) lag bei 47.7±14.1 Jahren. Die Altersverteilung in den

einzelnen Gruppen unterschied sich nicht wesentlich.

Tabelle 10: Die Verteilung der Patienten mit benignen und malignen melanozytären Hautläsionen nach

klinischen Merkmalen

Diagnose Geschlecht (m/w) Alter (in Jahren ± SD )

Benigner Naevus (n = 42) 28/14 42.1±15

Dysplastischer Naevus

(n = 22)

18/4 39.8±11.7

Superfziell spreitendes

Melanom (n = 45)

24/21 58.3±13.1

Subkutane

Melanommetastasen

(n = 15)

10/5 50.5±16.6

Die Nachsorge der Patienten erfolgte nach den aktuellen Leitlinien der

Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie. Neben einer eingehenden Inspektion

des gesamten Integuments erfolgten auch die entsprechenden bildgebenden

Untersuchungen, dazu zählen die Sonografie des Lymphknoten, Röntgenaufnahmen des

Thorax und gegebenenfalls die Durchführung von CT, MRT und Skelettszintigrafie je

nach Ausgangsbefund. Bei jedem Präparat wurde die Diagnose durch einen erfahrenen

Histopathologen der Dermatologie gestellt. Alle Proben der Stichprobe die in dieser

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Arbeit vorgestellt werden, wurden außer mit dem hier untersuchten MAP2 auch

routinemäßig mit HMB-45 und anti-S100 gefärbt.

4.2. Qualitative Auswertung der Schnittpräparate nach MAP2-Färbung

Immunhistochemisches Färbeverhalten von MAP2 an melanozytäre Nävi

Benigne Naevi

Bei den benignen Naevi kam es eher zu einer moderaten Färbung des Zytoplasmas der

Hautzellen. Dies zeigte sich auch in einer geringeren mediane MAP2-Expression im

Vergleich zu den anderen untersuchten Läsionen. In diesem Fall lag sie bei 18.6±10.5%.

Dysplastischer Naevus

Von den dysplatischen Naevi wurden 22 untersucht. Die mediane MAP2-Expression bei

den dysplastischen Naevi betrug 26±8.5%. Das heißt, dass etwa 1/3 der Zellen eine

deutliche Immunreaktivität für MAP2 aufwiesen. Auch die Farbintensität der gefärbten

Zellen war intensiver.

Immunhistochemisches Färbeverhalten von MAP2 an primären malignen

Melanomen

Von den 45 primären Melanomen hatten 11 (24.4%) das Clark level II, 14 (31.1%)

hatten Clark level III, und 20 (44.4%) konnten der Gruppe Clark level IV zugeordnet

werden. Einundzwanzig (46.7%) der Patienten befanden sich nach AJCC-Stadium im

Stadium IA, sieben (15.6%) waren dem Stadium IB zuzuordnen, acht (17.8%) hatten

IIA, ein Patient (2.2%) war im Stadium IIB, vier (8.9%) hatten bereits das Stadium IIIA

erreicht, ein weiterer (2.2%) hatte IIIB und drei (7%) befanden sich im Stadium IV der

Erkrankung.

Bei den primären Melanomen zeigte sich eine positive Färbung für MAP2. Die mediane

MAP2-Expression lag bei 26.9±10.1%.Diese Läsionen zeigten im Allgemeinen eine

starke und homogene Reaktivität, wobei es in den zentralen Regionen der Läsionen zu

einer größeren Anreicherung der Immunreaktivität kam.

Immunhistochemie des monoklonalen Antikörpers MAP2 bei Melanommetastasen

Insgesamt wurden 15 Metastasen untersucht, welche hauptsächlich kutane, subkutane

oder Lymphknotenmetastasen waren. Diese Läsionen zeigten eine moderate Reaktivität.

Dies spiegelte sich in der medianen MAP2-Expression wider, die in diesem Fall bei

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19.3±7.1% lag. Im Allgemeinen waren die Färbungen für MAP2 eher in den zentralen

Regionen der Läsion zu finden, schlossen also einen Großteil der neoplastischen Zellen

ein.

Tabelle 11: Expression von MAP2 bei Patienten mit benignen und malignen melanozytären Hautläsionen

( * Zytoplasmatische Proteinexpression in Melanozyten).

Diagnose Geschlecht

(m/w)

Alter

(in Jahren ± SD)

MAP-2*

Expression in %

mean±SD

Benigner Naevus (n = 42)

28/14 42.1±15 18.6±10.5

Dysplastischer Naevus

(n = 22)

18/4 39.8±11.7 26±8.5

Superfziell spreitendes

Melanom

(n = 45)

24/21 58.3±13.1 26.9±10.1

Subkutane

Melanommetastasen

(n = 15)

10/5 50.5±16.6 19.3±7.1

Färbeverhalten und fotografische Darstellung

Die normale Haut wurde von MAP2 nicht gefärbt. Das betraf auch die dem Tumor

direkt angrenzenden Hautzellen. Die meisten anderen Zellen der Dermis und Epidermis

waren ebenfalls negativ für MAP2. Von besonderem Interesse war die Anfärbbarkeit

von normalen und aktivierten Melanozyten, Keratinozyten, und Langerhanszellen.

Artefakte oder andere Störfaktoren, wie die Hintergrundfärbung waren nicht immer

vermeidbar. Jedoch konnten eindeutige Aussagen getroffen werden bezüglich des

Farbniederschlags bei positiv reagierenden Hautzellen. Bei der mikroskopischen

Untersuchung konnten die MAP2-positiven deutlich von MAP2-negativen Zellen, bis

auf wenige Ausnahmen, abgegrenzt werden. Bei der Betrachtung der Schnittpräparate

verschiedener Läsionen zeigten sich zum Teil deutliche Unterschiede in der Intensität

des Farbniederschlags.

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4.3. Bildmaterial

Abbildung 4: Fotografische Darstellung von einem benignen Naevus vom Compoundtyp. Das

Tumorkonvolut ist im oberen Korium gut abgrenzbar, mittleres und tiefes Korium sind frei. Vereinzelt

Melaninablagerungen sichtbar. Vergrößerung 100x

Abbildung 3: Fotografische Darstellung von einem benignen Compound-Naevus.

Keine positive MAP2-Immunreaktivität. Vergrößerung 100x

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Abbildung 5: Fotografische Darstellung von einem benignen Naevus vom Junktionstyp. Eher

verminderte Expression von MAP2. Die Reteleisten sind breitbasig verbreitert. In der Junktionszone

finden sich Nester von Melanozyten in unregelmäßigen Abständen. Vergrößerung 100x

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Abbildung 6: Fotografische Darstellung von einem dysplastischen Naevus. Deutliche Expression von

MAP2. Zytologische Atypien sowie eine stromale Reaktion im oberen Korium sind erkennbar.

Vergrößerung 100x

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Abbildung 7: Fotografische Übersichts-Darstellung von einem Superfiziell spreitenden Melanoms.

Deutliche MAP2-Expression in der Dermis. Unregelmäßige Pigmentverteilung. Vergrößerung 100x

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Abbildung 8: Fotografische Darstellung eines superfiziell spreitenden Melanoms mit einer

unregelmäßigen Epidermishyperplasie. Melanozyten in allen Lagen der Epidermis. Breite dermale

Infiltration mit einem kräftigen lymphozytären Infiltrat an der Tumorbasis. Vergrößerung 100x

Abbildung 9: Fotografische Darstellung von einem superfiziell spreitenden Melanom (Tumordicke

nach Breslow 1.6 mm; Clark level III; T2aN0M0) Deutliche diffuse Durchsetzung des Oberflächen-

und Tiefenepithel durch MAP2-positive Tumorproliferate. Vergrößerung 100x

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Abbildung 10: Fotografische Darstellung von einer Melanommetastase. Die Läsion zeigt eine moderate

Reaktivität gegenüber MAP2. Vergrößerung 100x

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Abbildung 11: Der DN vom Compoundtyp (Bild 1) und das SSM (Tumordicke nach Breslow 1.6 mm;

Clark level III; T2aN0M0) (Bild 2) lassen eine stärkere MAP2-Expression erkennen als der

Compoundnaevus (Bild 3) und die subkutane Melanommetastase (Bild 4). Vergrößerung 100x.

1 2

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4.4. Quantitative Auswertung der MAP2-Expression

Durch den Vergleich von Melanozyten, mit beziehungsweise ohne Farbniederschlag,

nach Reaktion mit farbgekoppeltem MAP2-Antikörper lassen sich Aussagen über die

Quantität der Expression machen. Die im Methodenteil beschriebenen statistischen

Tests dienen hier als Grundlage. Die Ergebnisse werden nun im Folgenden besprochen,

basierend auf dem Verhältnis von MAP2-positiven, mit einem Farbniederschlag

einhergehenden, zu MAP2-negativen Zellkörpern.

Die Boxplots dienen der graphischen Veranschaulichung der Ergebnisse. Es handelt

sich bei dem Boxplot um eine übersichtliche graphische Darstellungsform, die einige

charakteristische Lage- und Streuungsmaße zusammenfasst. Sie erleichtert durch ihre

anschauliche Art einen Eindruck über die Lage und Streuung der gewonnenen Daten

und ermöglicht einen Vergleich der Daten verschiedener Gruppen untereinander. Die

Schachtel (box) enthält den Median, als das Zentrum der Daten, sowie das untere und

obere Quantil. Von der Box ausgehend werden Minimum und Maximum der Daten

gezeichnet (Kreienbrock and Schach, 2005).

Abbildung 12: Mediane MAP-2-Expression in BN, DN sowie in SSM und subkutanen

Melanommetastasen. Deutlich verminderte (P < 0.05) Immunreaktivität von MAP2 in BN und

subkutanen Melanommetastasen im Vergleich zu den DN und dem SSM.

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Vergleich der MAP2-Expression in den verschiedenen Läsionsgruppen

Die Daten der immunhistologischen Auswertung waren normalverteilt. Unter

Anwendung des Levene’s test für die Testung auf Gleichheit der Varianzen konnte kein

signifikanter (p > 0.05) Unterschied innerhalb der verschiedenen untersuchten Gruppen

festgestellt werden.

Die Einweg-Varianz-Analyse ANOVA, wobei hier auch der Student-Newman-Keuls

post hoc-Test für paarweise Vergleiche durchgeführt wurde, zeigte, dass die

Immunaktivität gemessen an der MAP-2 Expression in den verschiedenen Hautläsionen

variierte.

In den dysplastischen Naevi mit 26±8.5% und den superfiziell spreitenden Melanomen

mit 26.9±10.1% war die MAP-2 –Expression signifikant erhöht (p < 0.05) im

Vergleich zu der MAP-2 Expression bei den benignen Naevi, die hier bei 18.6±10.5%

lag. Dagegen zeigte sich bei den subkutanen Metastasen eine signifikante (p < 0.05)

Verminderung mit 19.3±7.1%, im Vergleich zu der Immunaktivität von MAP-2 in den

dysplastischen Naevi (26±8.5%) und dem superfiziell spreitenden Melanom

(26.9±10.1%). Hingegen schien es bei dem direkten Vergleich der MAP-2 Expression,

den wir bei den benignen Naevi (18.6±10.5%) und den subkutanen Melanommetastasen

(19.3±7.1%) beobachten konnten, keinen großen Unterschied zu geben (p > 0.05).

Vergleich der Regionen innerhalb eines Kollektivs

Die Auswertung der statistischen Daten ergab, dass die MAP-2 Expression in der

Gruppe der superfiziell spreitenden Melanome signifikant mit der vertikalen

Tumordicke nach Breslow (r = 0.36; p = 0.016) korrelierte. Zwischen der MAP-2

Expression und dem Invasionslevel nach Clark konnte ebenfalls eine positive

Korrelation nachgewiesen werden (r = 0.4; p = 0.0078). Ein weiterer positiver

Zusammenhang scheint zwischen der Immunreaktivität von MAP-2 und dem Stadium

der Erkrankung zu bestehen (r = 0.31; p = 0.039).

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5. Diskussion

„Zu den bedrückendsten Erfahrungen dermatologischer Tätigkeit in früheren

Jahrzehnten gehörte die außerordentlich schlechte Prognose bei Patienten mit malignen

Melanomen. Diese Patienten kamen, wie wir heute wissen, mit viel zu großen

Primärtumoren viel zu spät zur Behandlung. Meistens starben solche Patienten an den

Folgen ausgedehnter Metastasierung“, so Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Otto Braun-Falco,

vorm. Direktor der Dermatologischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-

Universität München, in seinem Geleitwort für das Manual Maligne Melanome des

Tumorzentrums München (2000) (Volkenandt and Plewig, 2000).

Die Inzidenz des malignen Melanoms hat in der weißen Bevölkerung weltweit

zugenommen (Hall et al., 1999; van der Rhee et al. 1999). Obwohl dieser Tumor

weniger als 5 % der bösartigen Neoplasien der Haut umfasst, ist er jedoch

verantwortlich für fast 60% der Todesfälle, die auf eine Neubildung der Haut

zurückzuführen sind (Radović-Kovacević et al., 1997).

In seiner Entwicklung ist das maligne Melanom ein Tumor der sich oft in verschiedenen

Ausprägungen zeigen kann, der aber gerade wegen seiner Tendenz früh zu

metastasieren, schlimme Verläufe für den Patienten und seine Angehörigen bedeuten

kann. Aus diesem Grund sollten alle uns möglichen Anstrengungen weiterhin

unternommen werden, diesen bösartigen Tumor zu untersuchen und zu versuchen neue

Therapieoptionen auszuloten. Eine enge interdiziplinäre Zusammenarbeit ist somit

gefordert, um gerade in der frühen Phase pigmentierte Hautveränderungen nach ihrer

Dignität einzuordnen und entsprechend zu therapieren.

Die Notwendigkeit von effizienten Konzepten in der Früherkennung des malignen

Melanoms ist gegeben. Einen Ansatz bietet hier sicherlich die weitere Erforschung der

Tumormarker. Da viele konventionelle Behandlungsformen versagen, wird man nicht

darum herum kommen wirksame und effektive Behandlungsmethoden für das maligne

Melanom auf anderen Feldern zu suchen. Dies stellt einer der höchsten Prioritäten in

der Dermatologie insbesondere in der Krebsforschung dar (Song et al., 2010).

5.1. Anforderung an den Marker

Marker oder auch Biomarker, wie sie in der Medizin verwendet werden, sollten gewisse

Bedingungen erfüllen, um den therapeutischen Anforderungen gerecht zu werden. Sie

sollten eine hohe Spezifität und Sensitivität aufweisen.

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Unter Sensitivität (Empfindlichkeit) eines Tests versteht man den Anteil der Patienten,

die bei vorliegender Krankheit auch im Test positiv sind. Die Spezifität gibt darüber

Auskunft, ob ein Gesunder auch im Test als gesund erkannt wird, also Test-negativ ist

Natürlich ist es wünschenswert, ein Testverfahren zu etablieren, das sowohl eine hohe

Sensitivität als auch eine hohe Spezifität aufweist. In der Regel ist dies allerdings nicht

möglich, da eine gegenläufige Abhängigkeit zwischen der Sensitivität und der Spezifität

besteht (Fletcher and Flechter, 2007).

Die Antikörper, die derzeit hauptsächlich ihre Verwendung bei der Melanomdiagnostik

finden, weisen in ihrer Spezifität und Sensitivität eben diese Einschränkungen auf.

In seiner Studie verglichen Clarkson et al. (2001) die Marker S100-Protein, HMB-45,

Melan A und Tyrosinase miteinander. Sie kamen zu dem Ergebnis, das die

Kombination von S100- Antikörper mit HMB-45 und Melan A-Antikörpern

empfehlenswert sei. Das S100-Protein hatte zwar die höchste Sensitivität, jedoch eine

im Verhältnis niedrige Spezifität. Andersherum war es bei der immunhistochemischen

Färbung mit HMB-45. Hier gab es die im Vergleich geringste Sensitivität, doch eine

höhere Spezifität. Die Werte der Antikörper gegen Melan A und Tyrosinase lagen in

etwa zwischen denen der anderen beiden Marker (Clarkson et al., 2001).

Ohsie et al. (2008) führten eine Zusammenschau der Literatur bezüglich verschiedener

Differenzierungsmarker für das maligne Melanom durch. Trotz der mittlerweile breiten

Anwendung von immunhistochemischen Markern in der Diagnostik von Melanomen,

bleibt das S-100 der empfindlichste Marker für melanozytäre Läsionen. Andere Marker,

darunter HMB-45, Melan A /MART-1 und Tyrosinase als Beispiel, zeigten zwar eine

gute Spezifität, waren aber in ihrer Sensitivität dem S-100 unterlegen. Ki-67 bleibt eine

sinnvolle Ergänzung bei der Differenzierung zwischen benignen und malignen

melanozytären Hautläsionen. Keinem der Marker, die sie hier untersucht hatten, konnte

ein prognostischer Wert für melanozytäre Hauttumoren zugesprochen werden (Ohsie et

al., 2008).

Zur Differenzierung melanozytärer Hautveränderungen wurden die Eigenschaften von

verschiedenen Antikörpern untersucht.

S100

Das S100-Protein hat sich in der Klinik als Tumormarker beim malignen Melanom bis

heute am meisten bewährt. Im Rahmen der Nachsorge, aber auch beim Therapieverlauf

kommt es zur Anwendung. Seine prognostische Wertigkeit konnte in zahlreichen

Studien ermittelt werden.

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Das erstmals im Nervengewebe entdeckte S100-Protein gehört heutzutage schon zur

Routinediagnostik bei der Diagnose und Verlaufskontrolle des malignen Melanoms

(van Eldik et al., 1986). Die im Jahr 1995 veröffentliche Studie zur Beurteilung der

klinischen Relevanz des S100-Werts in Melanomen zeigte eine Korrelation zwischen

dem S100-Serum-Wert und dem Stadium der Erkrankung (Guo et al., 1995).

Die Messungen der Serumwerte für S100 zeigten, dass ein Anstieg mit dem

Fortschreiten der Erkrankung assoziiert war, während ein Abfall der Werte ein

Ansprechen auf die Melanombehandlung zeigte.

In einer weiteren Studie mit 643 Melnaompatienten war das Gesamtüberleben stark mit

der Serum-Konzentration für S100 assoziiert. Für Patienten mit S100-Werten über

0,6μg/l beobachteten sie eine signifikant verminderte Gesamtüberlebenszeit, im

Gegensatz zu Patienten mit S100-Werten im Normbereich (von Schoultz et al., 1996).

S100ß kann als unabhängiger prognostischer Faktor für das maligne Melanom gesehen

werden. Die Höhe der ermittelten Serumkonzentrationen für S100ß korreliert mit dem

Überleben der Patienten. Außerdem ist S100ß als Laborparameter anderen Markern

überlegen in der Detektion von Metastasen des Melanoms, insbesondere im Stadium IV

der Melanomerkrankung (Harpio and Einarsson, 2004).

Bei Patienten, die bei ihrer Krankheit bereits Fernmetastasen aufweisen, zeigen erhöhte

Serumwerte von S100 eine signifikante Korrelation mit dem Überleben (Garbe et al.,

2003; Kruijff et al., 2009).

Diese Tatsache macht man sich in der Nachsorge der Patienten zunutze. Garbe et al.

(2003) empfehlen aus diesem Grund, den S100-Wert zur Verlaufskontrolle regelmäßig

zu kontrollieren (Garbe et al., 2003).

MIA

MIA eignet sich durchaus als Marker, um den Verlauf zwischen klinischem

Erscheinungsbild der Melanomerkrankung und dem Ansprechen auf eine Therapie zu

dokumentieren (Guba et al., 2002; Hamberg et al., 2003).

In frühen Stadien der Erkrankung eignet sich MIA, wie auch S100, jedoch nicht für das

Monitoring des Krankheitsverlaufs (Acland et al., 2002; Juergensen et al., 2001).

Die Messung von MIA erfolgt durch einen quantitativen ELISA („enzyme-linked

immunosorbent assay“). Untersuchungen an Seren von Melanompatienten mit dem

Stadium I und II zeigten keine Korrelation zwischen der Höhe der MIA-Werte und der

Tumordicke (Stahlecker et al., 2000).

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In einer Studie von Auge et al. (2005) wurden MIA und S100ß hinsichtlich ihrer

Sensitivität und Spezifität untersucht. 96 der Patienten hatten einen Primärtumor ohne

weitere Krankheitszeichen, 86 Patienten wiesen bereits Melanommetastasen auf. Hier

zeigten sich erhöhte Werte von MIA und S100 in der Metastasengruppe. Beide

Tumormarker zusammengenommen zeigten eine Sensitivität von 69,8% und einer

Spezifität von 96,8% (Auge et al., 2005).

In einer weiteren Studie wurden die vier Tumormarker L-DOPA/Tyrosin, S100B, MIA

und LDH in verschiedenen Kombinationen auf ihrer Aussagekraft an 170

Melanompatienten untersucht. Hier zeigte sich, dass alle vier Marker, bis auf LDH, im

Stadium IV am meisten erhöht waren. MIA und S100B korrelierten stark im Stadium

IV (p<0,001) miteinander und kristallisierten sich als die besten Prädiktoren für die

Überlebenszeit heraus (Garnier et al., 2007).

Verlaufskontrollen von Patienten mit malignen Melanom zeigten einen Abfall der MIA-

Werte bei denen, die auf die Behandlung des Melanoms angesprochen hatten, während

wiederum bei den Patienten mit einer Progredienz der Erkrankung ein Anstieg dieser

Werte zu verzeichnen war (Stahlecker et al., 2000; Guba et al., 2002).

Dies deutet auf möglichen Optionen der MIA-Bestimmung im Serum bei Patienten mit

malignem Melanom, um deren Krankheitsverlauf zu monitoren.

LDH

Die diagnostische Wertigkeit von LDH wird schon seit langem diskutiert. Eine erhöhte

LDH-Konzentration im Serum von Melanompatienten konnte bereits 1954

nachgewiesen werden (Hill and Levi, 1954).

LDH ist ein recht unspezifischer Marker, der eine Prognoseabschätzung erst in späteren

Erkrankungsstadien zulässt, also im Stadium III bzw. IV bei Melanompatienten. Es

konnte gezeigt werden, dass erhöhte LDH-Werte bei Patienten mit metastasierten

Melanomen mit einer verminderten Überlebenszeit verbunden war (Deichmann et al.,

1999).

Mit der Aufnahme des LDH-Konzentration in das AJCC Staging-System werden

Patienten mit Fernmetastasen und erhöhtem LDH höher gestuft (Stadium IV) (Balch et

al., 2001).

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HMB-45

Das immunhistochemische Färben von HMB-45 wird zum Nachweis von primären

sowie metastasierenden Melanomen eingesetzt (Baisden et al., 2000).

HMB-45 hat zwar eine relativ hohe Sensitivität (70- 90%), lässt aber keine genaue

Differenzierung zwischen melanozytären und anderen Tumoren zu (Ordóñez et al.,

1988). Trotz der hohen Spezifität weist HMB-45 aber nur eine relativ geringe

Sensitivität (70-90%) auf, liefert bei Metastasen oft falsch negative Ergebnisse

(Mahmood et al., 2002).

Um diese Defizite des Antikörpers zu umgehen, macht vor allem eine Kombination mit

anderen Markern seine Stärke in der Routinediagnostik aus (Colombari et al., 1988).

Die Bedeutung von HMB-45 in der Routinediagnostik wird daher von manchen

Autoren in Frage gestellt, da dieser monoklonale Antikörper zwar nützlich für die

Identifizierung von differenzierten melanozytären Tumoren ist, aber die

Aussagemöglichkeiten für weitere Fragestellungen begrenzt sind (Mahmood et al.,

2002).

Melan A/MART 1

Melan A/MART-1 ist ein Protein, das in verschiedenen Geweben exprimiert wird.

In zahlreichen Studien wurde Melan A auf seine Sensitivität untersucht. Hofbauer et. al

zeigten in ihrer Studie, dass die Sensitivität von Melan A bei 75-100% liegt (Hofbauer

et al., 1998). In einer vergleichenden Studie konnte gezeigt werden, dass A103 als First-

Line-Antikörper bei der Diagnose des metastasierenen Melanoms eingesetzt werden

kann. A103 zeigte eine homogene Färbung in einer signifikant höheren Anzahl (72%)

von Gewebsproben des Melanoms, als es bei HMB-45 (52%) der Fall war (Jungbluth et

al., 1998).

Palmieri et al. (2003) konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen

Tumorstadium und der Melan A Expression aufzeigen (28-33% Melan A positive

Patienten in Stadium I-III, 61% im Stadium IV). Ein Zusammenhang hinsichtlich der

Prognose konnte nachgewiesen werden.

Mahmood et al. (2002) hingegen konnten keine signifikante Reaktivität von A103 in

histologisch inapparenten Lymphknoten erkennen. Im Gegensatz dazu traten bei vielen

der untersuchten Lymphknoten einzelne isolierte HMB-45 positive Zellen.

Die Tatsache, dass Melan A in allen HMB-45-positiven-Melanophagen von

Lymphknoten- und Hautbiopsien negativ ist, macht ihn zu einem diagnostischen

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Hilfsmittel, insbesondere in Fällen, in denen einzelne isolierte Melanophagen

Mikrometastasen nachahmen (Mahmood et al., 2002).

Kucher et al. (2006) untersuchten, ob der Marker Melan-A die Entdeckung von

metastasierten Melanomen in Sentinellymphknoten-Biopsien verbessert. Es wurden

Lymphknoten bei vorliegendem metastasierendesm Melanom für S-100, HMB-45 und

Melan A auf deren Immunreaktivität untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass

Melan A trotz seiner relativ hohen Spezifität S100 und HMB-45 als Detektionsmarker

für befallenene Lymphknoten nicht ablösen kann, es aber gleich gute Ergebnisse wie

HMB-45 alleine liefert (Kucher et al., 2006).

Ki-67

Als Proliferationsmarker bietet Ki-67 hinsichtlich seiner Eigenschaften einige Vorteile.

So können Vergleiche der Proliferationsraten verschiedener Gewebe und Tumorarten

untereinander Rückschlüsse auf der deren Dignität zulassen (Chorny et al., 2003).

Bei Untersuchungen von Melanomen der Uvea (Netzhaut) konnte ein Zusammenhang

zwischen dem Anteil der sich teilenden Zellen in der S-Phase und der Proliferationsrate

von Ki-67 ermittelt werden (Karlsson et al., 1996).

In verschiedenen Arbeiten konnte ein Zusammenhang zwischen der Anzahl Ki-67-

positiver Zellen und der Tumordicke bzw.- zellproliferation festgestellt werden (Tran et

al., 1998; Straume et al., 2000).

In einer Studie von Ladstein et al. (2010) die an kutanen Melanomen durchgeführt

wurde, zeigte sich eine erhöhte Mitoserate und Ki-67-Expression mit dem zunehmenden

Tumorstadium. Eine hohe Mitoserate konnte als Prädiktor für eine schlechtere Prognose

in der univarianten Analyse bestätigt werden. Der größte Anteil an Ki-67 positiven

entarteten Zellen zeigte sich in der multivarianten Analyse der gewonnenen Daten

(Ladstein et al., 2010). Für den Therapieverlauf und die Nachsorge von

Melanompatienten muss dieser Marker aber noch weiterer Forschungen in diesem

Bereich unterzogen werden.

Ki67 bleibt eine sinnvolle Ergänzung bei der Unterscheidung zwischen gutartigen und

bösartigen melanozytären Hautläsionen (Ohsie et al., 2008).

Im klinischen Alltag ist es oft nicht einfach mit der Routinediagnostik die

verschiedenen Vorläuferläsionen und das maligne Melanom selbst sicher voneinander

zu unterscheiden. Es ist aber durchaus von prognostischer Bedeutung eine genaue

Diagnostik für den Patienten zu gewährleisten, um möglichst früh und angemessen auf

seine Erkrankung reagieren zu können. Ein Antikörper, der eine präzise Detektion der

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malignen Zellen ermöglicht, wäre demzufolge wünschenswert um letztendlich eine

Hilfestellung bei der Differentialdiagnose von malignen zu benignen Hautläsionen zu

ermöglichen. Wir sind also auf der Suche nach einem Antikörper, der uns dabei hilft

durch eine Erweiterung des bisherigen Erfassungsspektrums der in der

Routinediagnostik gebräuchlichen Marker vorzunehmen, um möglichst frühzeitig

therapieren zu können.

5.2. Einordnung der eigenen Ergebnisse

Melanozyten entstammen der Neuralleiste, wo auch periphere Neurone, Gliazellen und

andere neuroendokrine Zelllinien entstehen (Riede et al., 2004).

Neoplastische Melanozyten sind dafür bekannt bestimmt Differenzierungsmerkmale

anderer Derivate aus der Neuralleiste aufzuweisen. So sehen einige benigne

Naevuszellen, die in die Dermis ausgewandert sind, den Schwann-Zellen des peripheren

Nervensystems morphologisch ähnlich. Aus diesen Beobachtungen liegt es nahe, dass

die Zellen der menschlichen Haut ihre Plastizität und Fähigkeit zur Differenzierung

beibehalten können. Durch neoplastische Transformation können sie vermutlich die

Merkmale und Ausprägungen anderer Neuralleistenderivate imitieren (Reed et al.,

1999).

In dieser Arbeit beschreiben wir die Expression eines solchen Neuron-selektiven

Markers in Melanomen, das Mikrotubuli-assoziierten Protein 2 (MAP-2).

MAP2 als potentieller Marker

Der Antikörper MAP2 schien uns auf der Suche nach einem geeigneten Marker, die

gewünschten Anforderungen erfüllen zu können.

In den letzten Jahren wurde in einigen Studien untersucht, inwieweit das Mikrotubuli-

assoziierte Protein 2 (MAP2) als potentieller Prädiktor für verschiedene Fragestellungen

genutzt werden kann.

Aus diesem Grund wurde MAP2 hinsichtlich seiner immunhistochemischen

Eigenschaften von uns näher untersucht. Zu diesem Zweck wurden verschiedene

Gewebetypen, darunter benigne Naevi, dysplastische Naevi, superfiziell spreitende

Melanome und deren Metastasen, mit dem Marker gefärbt und deren immunologische

Reaktion ausgewertet.

Bei der Gruppe der mikrotubuliassoziierten Proteine (MAPs) handelt es sich um eine

heterogene Gruppe von Proteinen, deren Aufgabe es ist die Stabilität der Mikrotubuli in

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den Axonen und Dendriten der Nervenzellen zu gewährleisten (Bernhardt and Matus,

1984).

Mikrotubuli spielen eine zentrale Rolle bei der Koordinierung unterschiedlicher

Funktionen, wie der zellulären Motilität, der Signaltransduktion und dem Transport auf

intrazellulärer Ebene. Weiterhin sind sie für die Bildung von mitotischen Spindeln

während der Zellteilung zuständig. Als wesentlicher Bestandteil des Zytoskeletts

spielen Mikrotubuli eine entscheidene Rolle in vielen zellulären Prozessen. Mikrotubuli

bestehen aus αβ- Tubulin Heterodimeren und sind in ihrer Funktion als dynamische

Polymere entscheidend für die Zellteilung, den intrazellulären Transport und die

Bewahrung der Zellform. (Hayden et al., 1990; Zhai et al., 1996). Mikrotubuli bestehen

zum einen aus Tubulin, als Hauptbestandteil, und zum anderen aus verschiedenen

Typen von Mikrotubuli-assoziierten Proteinen (MAPs) (Maccioni and Cambiazo,

1995). Ein Kennzeichen der Mikrotubuli ist ihre Dynamik, die in den verschiedenen

zellulären Prozessen zu tragen kommt. So bilden sie zu Beginn der Mitose/Zellteilung

die Mitosespindeln, die für die Trennung der Chromosomen benötigt werden (McNally,

1996; Gell et al., 2010). Die Stabilität der Mikrotubuli ist entscheidend für die

Ausbildung von mitotischen Spindeln und bei der Trennung von Chromosomen. Eine

ektopische Expression von MAP2 in nicht-neuronalen Zellen, insbesondere in sich

schnell teilenden Zellen, wie es bei Krebszellen oft der Fall ist, kann zu einer Instabilität

der Mikrotubuli führen und damit verbunden kann es zu Störungen in ihrer Funktion

kommen (Wittmann et al., 2001).

Daher ist eine Instabilität der Mikrotubuli kritisch für den Ablauf der Mitose, gerade in

sich rasch teilenden Zellen, wie es bei Tumorzellen der Fall ist. So ist es naheliegend,

dass die nähere Erforschung der Mikrotubuli zu neuen Ansätzen in der Tumorforschung

geführt hat (Desai and Mitchison, 1997).

MAP2 gehört zu diesen neuronenspezifischen MAPs und wirkt bei der Stabilisierung

von Mikrotubuli und bei verschiedenen zellulären Prozessen mit (Kosik and Caceres,

1991). MAP2 wird in Neuronen exprimiert und hat eine charakteristische dendritische

und somatische subzellulären Verteilung (Harada et al., 2002).

Insgesamt 9 Isoformen von MAP2 konnten bisher identifiziert werden. Darunter

hochmolekulare Formen (280 kDa), wie MAP2a und MAP2b, die während der

gesamten Lebenszeit eines Neurons persistieren und andere Isoformen, wie die juvenile

Form MAP2c (70kD) das während der Entwicklungsphase anzutreffen ist, später im

Verlauf aber verschwindet (Garner and Matus, 1988).

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In vielen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass die Expression von MAP2 sich

vor allem in den Neuronen selbst abspielt und es somit seine Verwendung bei Themen

der neuronalen Differenzierung findet (Kobayashi and Mundel, 1998; Tojima et al.,

2000).

Eine Immunreaktivität von MAP2 wurde in verschiedenen Tumorentitäten beobachtet.

So zeigte sich in vielen neuroendokrinen Karzinomen und in einigen nicht-kleinzelligen

Karzinomen der Lunge eine diffuse Expression für MAP2 (Liu et al., 2001). In einigen

Merkelzell-Karzinomen konnte eine fokale MAP2 Immunreaktivität ausgemacht

werden, sodass der Gedanke aufkam MAP2 als einen Marker für Hauttumoren mit

einem neuroendokrinen Ursprung zu verwenden (Liu et al., 2003). Auch für das orale

Plattenepithelkarzinom wurde MAP2 als diagnostischer Marker vorgeschlagen (Chen et

al., 2003).

Einige der Studien haben gezeigt, dass MAP2 in der Mehrheit von Naevuszellnaevi und

in primären malignen Melanomen zu finden waren, nicht jedoch in metastasierenden

Melanomen (Fang et al., 2001; Liu et al., 2003).

In der vorliegenden Studie wurde die MAP2-Expression in melanozytären

Hautveränderungen untersucht. Es konnte eine signifikant erhöhte Expression von

MAP2 in dysplatischen Naevi und superfiziell spreitenden Melanomen beobachtet

werden, im Vergleich zu benignen Naevi und subkutanen Metastasen.

In einer Studie von Fang et al. (2001) konnte gezeigt werden, dass die MAP2

Expression in melanozytären Hautveränderungen erhöht war, insbesondere in gutartigen

Naevi und primären Melanomen, nicht aber in metastasierten Melanomen (Fang et al.,

2001). Fang et al. (2001) untersuchten 10 angeborene und erworbene melanozytäre

Naevi, 9 primär maligne Melanome und 42 Metastasen. Allerdings haben sie keine

dysplastischen Naevi in ihre Studie eingeschlossen.

Die immunhistochemische Auswertung der benignen und malignen melanozytären

Hautläsionen zeigte eine erhöhte Expression von MAP2-Protein in melanozytären

Naevi und in den Frühformen des Melanoms, sowie den invasiven Formen des

Melanoms. Allerdings fand sich nur eine heterogene Verteilung in einzelnen Foci in

Melanomen, die bereits metastasiert waren. Während die Mehrzahl der Naevi (60%)

und viele primäre Melanome (44%) stark MAP-2-positiv waren, hatte nur ein kleiner

Prozentsatz der metastasierten Melanomen (24%) einen Fokus auf MAP-2-gefärbte

Zellen. Außerdem beobachteten sie ein reziprokes Anfärbeverhalten der untersuchten

Läsionen für MAP2 und TYRP-1. Die Daten zeigen, dass insbesondere die Frühstadien

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von neoplastischen Läsionen die Fähigkeit bewahren, neuronenspezifische Marker, wie

das MAP2 zu exprimieren. Diese Beobachtungen stimmen mit der Annahme überein,

dass beide, benigne, wie auch maligne dermale Melanozyten Marker der neuronalen

Differenzierung exprimieren können (Fang et al., 2001).

Die Daten in der vorliegenden Arbeit unterscheiden sich von den Ergebnissen, über die

Fang et al. (2001) berichtet haben. Es konnte hier keine abnehmende MAP-2-

Expression von Naevi zu Melanom-Metastasen beobachten werden. Stattdessen zeigen

die vorliegenden Ergebnisse, dass die MAP-2-Expression offenbar mit der

Tumorprogression bis zu einem gewissen Grad in den Hautläsionen steigt und

schließlich in den Metastasen des malignen Melanoms wieder abnimmt,

möglicherweise durch Entdifferenzierung. Darüber hinaus zeigte sich eine moderate

Korrelation zwischen der MAP2-Expression von melanozytären Hautveränderungen

und der Breslow Tumordicke, dem Clark Level und dem Stadium der Erkrankung.

Hieraus wurde die Hypothese abgeleitet, dass die MAP2-Expression somit mit der

Differenzierung des Tumors korreliert.

Diese Fragestellung, ob die MAP2 Expression mit der Progression des Tumors

korreliere, ging die Arbeitsgruppe von Song et al. (2010) nach. Sie führten eine Studie

durch, um die Auswirkungen einer Hemmung von MAP2 auf das biologische Verhalten

von metastasierenden Melanomen in vitro und in vivo zu untersuchen. Sie kamen zu

dem Ergebnis, dass MAP2, vermittelt durch Adenoviren, den apoptotischen Zelltod und

eine Hemmung des Zellzyklus in humanen, sowie in Maus-Melanom-Zelllinien in vitro

induzieren kann. Auch im Tierversuch in vivo an Nacktmäusen zeigte sich eine

Hemmung auf das Wachstum von Melanomen.

Außerdem stellten sie fest, dass eine intrazelluläre MAP2 Expression verschiedene

morphologische Veränderungen in den betroffenen Zellen herbeiführte, unter anderem

wurde hemmende Effekte auf die Mikrotubuli in den Melanomzellen beobachtet (Song

et al., 2010).

In einer klinischen Follow-up Studie von Soltani et al. (2005) über 5 Jahre konnte

gezeigt werden, dass bei Patienten, deren Primärtumor eine hohe MAP2-Expression

zeigten, das krankheitsfreie Überleben höher war als bei der Gruppe deren Tumoren

schwach oder gar keine MAP2 Expression aufwiesen. Das ließ die Autoren zu dem

Schluss kommen, dass die MAP2 Expression ein postiver Prädiktor für die

Aggressivität des Melanoms sein kann (Soltani et al., 2005).

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Sie konnten zeigen, dass MAP2 in primären kutanen Melanomen vorhanden ist, in

metastasierten Melanomen aber fehlt. Aus dieser Beobachtung heraus schlussfolgerten

sie, dass eine Induktion von einem Mikrotubuli-stabilisierendem Protein in primären

Melanomen eine dynamische Instabilität der Mikrotubuli zur Folge haben könnte,

verbunden mit einer Hemmung der Zellteilung und somit einer Verhinderung bzw.

Verzögerung der Tumorprogression. Sie konnten in ihrer Studie zeigen, dass Patienten

mit primären MAP2 positiven Melanomen ein signifikant besseres metastasenfreies

Überleben hatten, als solche, deren Melanome negativ für MAP2 waren. Nach Ansicht

der Autoren würden diese Daten nahelegen, dass eine ektope Aktivierung in

Melanomen eines für die neuronale Differenzierung zuständigen Gens, in den frühen

Stadien der Tumorentwicklung die Zellteilung hemmt, und somit mit der Hemmung

bzw. Verzögerung des Auftretens von Metastasen korreliere.

Folglich war in dieser Studie die beobachtete MAP-2-Expression in superfiziell

spreitenden Melanomen eher als ein negativer prognostischer Faktor eingestuft worden

(Soltani et al., 2005).

Die Arbeitsgruppe um Hendrix et al. (2003) hat sich mit der molekularen Analyse von

Tumoren, wie dem malignen Melanom, beschäftigt. Bei der Klassifikation und für das

Verständnis der Funktionsweise der verschiedenen Tumortentitäten verwendeten sie die

Microarray Technologie. Sie erstellten in ihrer Arbeit ein molekulares Profil unter

anderem auch das des kutanen malignen Melanoms. Ein bemerkenswertes Beispiel für

die Plastizität des Melanoms wird darin deutlich, dass Melanomzellen die Fähigkeit

besitzen sich entlang mehrerer, einschließlich Endothel-und Nervenzellen, zelluläre

Signalwege auszudifferenzieren (Hendrix et al., 2003).

Diese Wechselwirkung führt zu Differenzierung von Melanomzellen entlang

verschiedener Wege, einschließlich neuronaler Bahnen (Sangüeza et al., 1998; Fang et

al., 2001; Hendrix et al., 2003).

In der Tat zeigen die Daten von Soltani et al. (2005), dass es durch neuronale

Differenzierung von primären Melanomzellen in der Dermis, wie es die MAP-2-

Expression andeutet, zu tiefgreifenden Veränderungen im Zellzyklus kommen kann

(Soltani et al., 2005).

Es ist bekannt, dass neoplastische Melanozyten, insbesondere dermale Naevus-Zellen,

in der Lage sind, sich entlang der Wege anderer von der Neuralleiste abgeleiteten

Zelltypen zu differenzieren. Melanozyten, die Formen von Neoplasien tragen, sind

dafür bekannt, gewisse Differenzierungsmerkmale anderer Neuralleistederivate

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aufzuweisen (Fang et al., 2001). Zum Beispiel teilen desmoplastische Melanome viele

Eigenschaften von Tumoren der peripheren Nervenscheiden, wie die Expression von

neuronalen Proteinmarkern (Sangüeza et al., 1998).

Das desmoplastische Melanom (DM) ist eine seltene Variante der Spindel

Zellmelanome, das sich in der Regel in der durch Sonne geschädigter Haut von älteren

Patienten entwickelt. Für diese Veränderungen ist charakteristisch, dass sie viel später

als herkömmliche Melanome zur Metastasierung neigen (de Almeida et al., 2008).

Maligne Melanozyten sind in der Lage dem Differenzierungsweg der Schwann-Zellen

zu folgen. Gerade die terminale Differenzierung von Typ C Naevuzellen, die tief in der

Dermis zu finden sind, erinnert an eine Schwannzell-ähnliche Morphologie verbunden

mit einer Aktivierung der für Schwannzellen zuständigen Zellmarkern.

Eine Auswertung von 12 erworbenen intradermalen Naevuszellnaevi in ihrer

Ultrastruktur ergab, dass gerade die Naevuszellen der tiefen Dermis eine perineurale

Differenzierung zeigten (Yang et al., 1996; Bröcker et al., 1991).

Die Tendenz zur Metastasierung des malignen Melanoms ist bekannt. Die

Mikroumgebung des Tumors spielt bei der Tumorentstehung und Progression eine

wichtige Rolle.

Tatsächlich ist die Progression des kutanen Melanoms aus einem lokal invasiven, aber

noch nicht zur Metastasierung fähigem zu einem schnell wuchernden Metastasen-

kompetenten vertikale Wachstum beeindruckend. In einer Studie (Ruiter et al., 2002)

wurden die strukturellen und funktionalen Aspekte der Wechselwirkungen zwischen

Melanomen und dem sie umgebenden Stroma untersucht. Hier konnte gezeigt werden,

dass das Eindringen von Tumorzellen in die Lederhaut und Unterhaut bedingt ist durch

eine dynamischen Interaktion zwischen Tumorzellen und Stroma (Ruiter et al., 2002).

Diese Wechselwirkungen zwischen zellulären Strukturen und dem Stroma der Dermis

sind dazu gedacht, die Signale für eine solche Transdifferenzierung von Melanozyten

bereitzustellen (Skelton et al., 1995).

Andere Studien haben gezeigt, dass eine Expression von Markern, die normalerweise

mit Neuronen assoziiert werden, wie das Peripherin, ein Intermediärfilament, das

Neuropeptid Substanz P oder die neuronenspezifische Enolase, in primären

metastasierten Melanomen anzutreffen sind (Prieto et al., 1997; Khare et al., 1998;

Dhillon et al., 1982).

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Diese Beobachtungen haben zu der Hypothese geführt, dass während der Progression

des Tumors, kutane Melanozyten in der Lage sind unterschiedliche

Differenzierungswege zu verfolgen (Fang et al., 2001).

Die gewonnen Erkenntnisse aus dieser Studie über die Überexpression von MAP-2 in

dysplastsichen Naevi und in superfiziell spreitenden Melanomen scheinen diese

Vermutung zu unterstützen.

5.3. Die Rolle der Methodik

Obwohl es sich bei der Immunhistochemie um eine relative einfache Technik handelt,

bestehen doch einige Besonderheiten und die gewonnenen Ergebnisse hängen von

vielen Faktoren ab.

Der Nutzen der Immunhistochemie, in seinem Beitrag histologische Gegebenheiten

aufzuklären, ist stark abhängig von den Erfahrungen der einzelnen Untersucher und

deren Interpretationen. Aus diesem Grund müssen die gewonnen Ergebnisse in ihrem

gesamten Rahmen betrachtet werden (Matos et al., 2010).

Eine kürzlich durchgeführte Übersichtsarbeit hat die verschiedenen

Fehlermöglichkeiten bei der Auswertung von immunhistochemischen Reaktionen

analysiert. Diese Fehlerquellen können unterteilt werden in Fehler, die mit der Reaktion

an sich zu tun haben, wie die Probenfixierung, die Verarbeitung des Gewebes und die

Wahl der Detektionssysteme. Und in solche Fehler, die Auswirkungen auf die

Interpretation haben, wie die Auswahl des Antikörper-Panels, die Senitivität des

gewählten Panels, die Wahl der Antikörper und schließlich die Resultate und deren

Interpretation (Yaziji and Barry, 2006).

Sicherlich spielen der Zeitpunkt der Probenentnahme und die sich anschließende

Bearbeitungszeit auch eine Rolle bei der Bewertung. Durch längere Liegezeiten der

Präparate könnten Veränderungen in der Proteinstruktur des menschlichen Gewebes

stattgefunden haben. Diese Degeneration könnte sich negativ auf die Anfärbbarkeit der

Präparate ausgewirkt haben (Shi et al., 2006; Manne et al., 1997). Diese Annahmen

sollten aber nicht als gegeben akzeptiert werden, da sich in anderen Untersuchungen die

Stabilität des Epitops MAP2 als recht ausgeprägt erwies (Trojanowski et al., 1989).

Als ein weiterer Punkt der Kritik muss die Formalinfixierung an sich näher betrachtet

werden. Gerade wegen ihrer Fähigkeit Epitope zu maskieren und durch den

Fixierungsprozess auch teilweise zu zerstören, galt sie als eine Einschränkung bei der

Untersuchung der Immunreaktivität von Proteinen (Matos et al., 2010).

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Durch die Formalinfixierung findet eine Quervernetzung der Proteine miteinander in

den entsprechenden Zellen der Gewebe statt. Manche der antigenen Determinanten, also

der Epitope, verlieren dadurch ihre Fähigkeit vom zugehörigen Antikörper erkannt zu

werden (Werner et al., 2000).

Die Einführung der „antigen retrieval“-Methode von Shi et al. (1991) brachte erste

Erfolge für die Identifzierung von therapeutischen und diagnostischen Markern (Shi et

al., 1991).

Die Antigen-retrieval-Methode ist als integraler Bestandteil in der routinemäßigen

Krebsdiagnose kaum noch wegzudenken. Durch eine Kombination aus enzymatischem

Verdau und eine Erhitzung in der Mikrowelle werden Quervernetzungen, die zwischen

den Proteinen bestehen aufgelöst, und es kommen die demaskierten Epitope zum

Vorschein. Diese können dann zu diagnostischen Zwecken weiter auf ihre

Immunreativität hin untersucht werden (Leong and Leong, 2007). Diese Methode macht

es möglich, die ursprüngliche Immunreaktivität von den in Paraffin eingebetteten

Geweben, unter Verwendung von Zitratpuffer oder Urealösung, wieder herzustellen

(Shi et al., 2011).

Auch in dervorliegenden Arbeit wurde diese Technik bei der Bearbeitung der

Paraffinschnitte verwendet. Durch die entsprechende Erhitzung mittels Mikrowelle und

der Verwendung von Citratpuffern spielt dieser Faktor eine eher untergeordnete Rolle

auf der Suche nach möglichen Fehlerquellen.

Zur Vereinfachung wurde in dieser Studie bei fehlendem Farbniederschlag von keiner

vorhandenen MAP2-Expression ausgegangen. Die genauen Ursachen der negativen

Anfärbbarkeit der Zellen können aber aus unterschiedlichen Gründen verursacht worden

sein. Man kann nicht unterscheiden, ob eine Zellschädigung im Einzelnen vorlag, der zu

einer negativen Reaktion im Färbeverhalten geführt hat, oder ob andere Veränderungen

in den Zellen stattgefunden haben, die eine Färbung mit dem Antigen unmöglich

gemacht haben.

Bei Veränderungen des pH-Werts in dem Gewebe könnte es vielleicht zu einer anderen

Reaktion im Färbeverhalten der Zellen für MAP2 gekommen sein, oder vielleicht hat

eine Phosphorylierung von MAP2 stattgefunden, der den Verlust der Antigenität

erklären könnte (Matos et al., 2010).

Von Bedeutung ist sicherlich auch die Tatsache, dass das Auszählen der MAP2-

positiven Zellen durch die subjektive Bewertung des Doktoranden zustande kam. Zwar

wurde zuvor die Systematik des Auszählens abgestimmt, trotzdem beruhen die

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Auswertungen der Antigenexpression auf den subjektiven Entscheidungen des

jeweiligen Betrachters. Ein Auszählen der Zellen durch ein computergestütztes System

birgt gewisse Risiken in der Umsetzung, da viele Faktoren, wie beispielsweise die

verschiedenen Farbnuancen beim Farbverhalten nur unzureichend differenziert werden.

Eine Weiterentwicklung auf diesem Gebiet könnte in Zukunft die Objektivität des

Auszählens verbessern.

Da die Überlebensdaten der Patienten aus dieser Studie nicht bekannt sind, lässt sich

zum Zusammenhang zwischen der Expression des Antikörpers und der Überlebenszeit

der betroffenen Patienten keine Aussage machen.

Mögliche Einflussfaktoren, die zu einer veränderten MAP-2 Expression führen könnten,

aufgrund der oben genannten Faktoren, wurden bei der Auswertung weitestgehend

berücksichtigt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass weitere Faktoren bestehen, die

auf Antikörperexpression einwirken, deren Einfluss aber nach derzeitigen

wissenschaftlichen Erkenntnissen noch nicht bekannt ist, die aber möglicherweise zu

Verzerrungen bei den Ergebnissen führen. Gerade in Zeiten des rasanten medizinischen

Fortschritts, verbunden mit einem ständigen steigenden Zuwachs an neuem Wissen,

können bisher unbekannte Einflussfaktoren hinzukommen.

5.4. Schlussfolgerungen, Ausblick für die weitere Forschung

Mechanismen der neuronalen Stammzellen bzw. Vorläuferzellen bei der

Zelldifferenzierung wurden in der Vergangenheit mehrfach untersucht. Veränderungen

in der Epigenetik, einschließlich der DNA-Methylierung und Wege der intrazellulären

Signalwege haben gezeigt, dass sie bei der neuronalen Differenzierung von Bedeutung

sind (Kohyama et al., 2008; Juliandi et al., 2010).

Obwohl MAP2 als Marker bei der neuronalen Differenzierung oft verwendet wird, ist

der Mechanismus der MAP2-Regulierung noch nicht vollständig verstanden.

Um die Mechanismen, die an der Regulation der MAP2-Genexpression beteiligt sind zu

verstehen, untersuchten Maddodi et al. (2010) die Rolle der DNA-Methylierung und die

Rolle von BRAF in Melanomen mit MAP2 Aktivität.

BRAF (v-Raf murine sarcoma viral oncogene homolog B1)-MEK3-ERK ist dafür

bekannt eine Rolle bei der neuronalen Differenzierung zu spielen. In dieser Studie

konnte gezeigt werden, dass während der Tumorprogression des Melanoms, der MAP2

Promoter hypermethyliert ist und das die MAP2 Genexpression durch die DNA-

Demethylierung aktiviert werden kann und zwar durch 5-Aza-2-deoxycytidine (5-Aza).

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Die Daten zeigen auch, dass eine Überexpression von BRAF zur Aktivierung von

MAP2 führt (Maddodi et al., 2010).

Es konnte gezeigt werden, dass die MAP2 Expression durch die Behandlung mit einem

pharmakologischen Wirkstoff induziert werden kann (Fang et al., 2001). MAP2 als

neuronaler Marker scheint also nicht nur mit der Tumorprogression assoziiert zu sein,

sondern bietet auch neue Möglichkeiten für therapeutische Ansätze, ähnlich der

Behandlungen mit Mikrotubuli-stabilisierenden Medikamenten. Taxol soll hier als

Beispiel genannt werden (Singh et al., 2008; Lopes et al., 1997).

Eine ektope Expression von MAP2, ausgelöst durch einen Adenovirus-vermittelten

Gentransfer, führt zum Zellzyklusarrest, Mängeln bei der Ausbildung von

Mitosespindeln, zu einer Wachstumshemmung der zellulären Strukturen und

letztendlich zur Apoptose (Soltani et al., 2005).

Da MAP2 in vivo in erster Linie auf primären Melanomzellen gerade während der

frühen Tumorprogression zu agieren scheint, ist es wichtig mit menschlichen Tumoren

zu arbeiten, auch für das Verständnis der Rolle von MAP2 in der Progression von

Melanomen und um die Beurteilung der Korrelation zwischen MAP2 Expression in

primären Melanomen und deren Metastasen erfassen zu können.

Die Expression von MAP2 und die daraus resultierenden Veränderungen in der

Mikrotubuli-Organisation haben Auswirkungen auf die neuronale Differenzierung und

die Progression von melanozytären Tumoren. Eine steigende Zahl an Untersuchungen

von Agenzen, die auf die Mikrotubuli-Organisation einwirken, wird auf ihre Aktivität

hinsichtlich ihrer Krebsbekämpfung getestet. Die Funktion der MAP2 Expression sowie

die Rolle anderer Mikrotubuli-stabilisierender Faktoren müssen in ihrer Funktionsweise

verstanden werden, um so gezielt an geeigneten therapeutischen Strategien arbeiten zu

können (Bhat and Setaluri, 2007).

Die Erforschung von MAP2 wird auch in Zukunft von Interesse sein. In letzter Zeit

wurde eine Reihe von Forschungen in diesem Bereich getätigt. Auch bei anderen

Erkrankungen scheint die Expression des Markers eine Rolle zu spielen. MAP2 wurde

in Merkelzellkarzinomen der Haut gefunden (Liu et al., 2003). Auch in

Oligodendrogliomen und anderen glialen Vorläuferzellen lässt es sich nachweisen, nicht

zuletzt auch beim kleinzelligen Lungenkrebs (Blümcke et al., 2001; Tanaka and

Terasaki, 2002).

Das lässt darauf Rückschlüsse zu, dass MAP2 an der Entwicklung und der Progression

von neuroendokrinen Neubildungen beteiligt ist, die aus der Neuralleiste stammen.

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Daher sollte MAP2 hinsichtlich seiner Funktion bei neuroendokrinen Neubildungen

Gegenstand zukünftiger Forschung sein.

Allerdings werden langfristig angelegte Follow-up Studien benötigt, mit einer größeren

Population von Melanompatienten, um weiter den Nutzen von MAP2 als

Prognosefaktor zu etablieren. Darüber hinaus könnte es hilfreich sein, das Verständnis

über die Mechanismen der Genregulation von MAP2 zu vertiefen und dieses Wissen in

der Entwicklung von neuen Therapiestrategien einfließen zu lassen (Soltani et al.,

2005).

Zur Bestätigung der vorliegenden Ergebnisse sind weitere Studien in diesem Bereich

erstrebenswert, auch mit dem Ziel den geeigneten Marker für die Tumorforschung in

der Dermatologie ein Stück näher zu kommen.

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6. Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurde die Expression von MAP2a in benignen und malignen

Hautveränderungen immunhistochemisch untersucht und auch nachgewiesen. Eine gute

Vergleichbarkeit der ausgezählten Ergebnisse ließ sich dadurch ermitteln, indem der

Anteil der positiven Zellen an der Gesamtzahl der Zellen einer Läsion als Index

angegeben wurde. Durch dieses Verfahren sollte bestimmt werden, ob ein

Zusammenhang zwischen dem immunhistochemischen Nachweis des Antikörpers mit

den klinischen und histologischen Veränderungen der Hautläsionen korreliert und somit

Aussagen hinsichtlich der Differenzierung verschiedener melanozytärer Läsionen und

des Verlaufs der Melanom-Erkrankung gemacht werden können.

Eine MAP2-Expression konnte in den Präparaten von den malignen Melanomen und

auch in den benignen Vorläuferläsionen beobachtet werden. Die Immunreaktivität von

MAP2 war aber in den verschiedenen Läsionen unterschiedlich ausgeprägt.

Die Daten der immunhistologischen Auswertung zeigten deutliche Tendenzen der

Immunreaktivität von MAP2 in den untersuchten Läsionen. Es zeigte sich, dass die

Immunreaktivität, gemessen an der MAP2-Expression, in den dysplastischen Naevi mit

26±8.5% und den superfiziell spreitenden Melanomen mit 26.9±10.1% signifikant

erhöht (p < 0.05) war, im Vergleich zu der MAP2-Expression bei den benignen Naevi,

die hier bei 18.6±10.5% lag. Dagegen war die Expression von MAP2 von den

subkutanen Metastasen mit 19.3±7.1% signifikant (p < 0.05) vermindert, im Vergleich

zur Immunaktivität von MAP2 der dysplastischen Naevi (26±8.5%) und des superfiziell

spreitenden Melanoms (26.9±10.1%). Beim direkten Vergleich der MAP2 Expression

zwischen den benignen Naevi (18.6±10.5%) und den subkutanen Melanommetastasen

(19.3±7.1%) konnte kein großer Unterschied ausgemacht werden (p > 0.05).

In den SSM korrelierte die MAP2-Expression signifikant mit der vertikalen Tumordicke

nach Breslow (r = 0,36, p = 0,016), dem Clark Level (r = 0,4, p = 0,0078) und dem

Stadium der Erkrankung (r = 0,31, p = 0,039).

Es gibt also Unterschiede in der Expression von MAP2 während der Entstehung und der

Entwicklung von benignen und malignen melanozytären Hautläsionen. Man kann die

melanozytären Hautveränderungen anhand ihres Anreicherungsmusters von MAP2 in

den entsprechenden Läsionen voneinander unterscheiden. Es konnte statistisch

signifikant eine Abhängigkeit der MAP2-Expression mit dem histologischen Typ

beobachtet werden.

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Außerdem ergab die Auswertung der statistischen Daten, dass die MAP2-Expression in

der Gruppe der superfiziell spreitenden Melanome signifikant mit der vertikalen

Tumordicke nach Breslow (r = 0.36; p = 0.016) korrelierte. Zwischen der MAP2-

Expression und dem Invasionslevel nach Clark (r = 0.4; p = 0.0078) konnte ebenfalls

eine positive Korrelation nachgewiesen werden. Ein weiterer positiver Zusammenhang

scheint zwischen der Immunreaktivität von MAP2 und dem Stadium der Erkrankung (r

= 0.31; p = 0.039) zu bestehen

Die vorliegende Arbeit konnte die Ergebnisse früherer Berichte zum Teil bestätigen, es

fanden sich aber auch abweichende Aussagen.

Fang et al. (2001) beschrieben in ihrer Arbeit eine Induktion von MAP2 in

metastasierten Melanomzellen und eine vermehrte Expression in benignen Hautläsionen

und primär malignen Melanomen. Eine fokale Expression von MAP2 konnte nur in

einigen metastasierten Melanomen gefunden werden. In den Überlebenskurven zeigte

sich, dass Patienten, deren Melanome positiv für MAP2 waren, ein signifikant besseres

metastasenfreies Überleben zeigten, als solche, deren Melanome keine Reaktion auf

MAP2 gezeigt hatten (Fang et al., 2001).

Nähere Untersuchungen zur Wirkung der MAP2–Expression auf Melanomzellen

zeigten, dass MAP2 dazu führt, Mikrotubuli zu stabilisieren, es zu einem

Zellzyklusarrest in der G2-M Phase und zu einer Wachstumshemmung in vitro und in

vivo kommt. Aus diesen Daten schließt man, dass eine Aktivierung von Mikrotubuli-

stabilisierenden Proteinen in Krebszellen diese in ihrer Proliferation hemmen können

und so eine Verzögerung wenn, nicht sogar eine Hemmung der Metastasierung erreicht

werden kann (Soltani et al., 2005).

Auch hinsichtlich der Resultate und der damit verbundenen Schlussfolgerungen

bestehen starke Unterschiede zwischen den publizierten Studien und unseren Schlüssen.

Daher ist in Zusammenschau der genannten Studien davon auszugehen, dass die

immunhistochemische Expression des Markers MAP2a bis jetzt nur von

eingeschränktem Nutzen ist, um den klinischen Verlauf und die Prognose des malignen

Melanoms zu beurteilen. Bis dahin müssen wir auf bereits etablierte Verfahren in der

Behandlung des malignen Melanoms zurückgreifen. Für eine mögliche Weiterführung

dieser Studie kann es sinnvoll sein, wenn man auch weitere Gruppen in der

entsprechenden Anzahl mit einbezieht. Eine größere Fallzahl wäre dann sicherlich

wünschenswert und könnte die Aussagen bezüglich ihrer Validität optimieren.

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Die neuen Erkenntnisse tragen dazu bei, die Wirkungsweise von MAP2 genauer

verstehen zu lernen und bieten die Möglichkeit das gewonnene Wissen in weiteren

Studien zu vertiefen.

Wir kommen also zu dem Schluss, dass die neuronale Differenzierung von Melanozyten

von der Art der melanozytären Neubildung abhängig ist. Darüber hinaus zeigen unsere

Daten, dass MAP-2 ein moderater positiver Prädiktor für die Progression des

superfiziell spreitenden Melanoms ist.

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Anhang

Danksagung

Mein Dank gilt folgenden Personen:

Zuallererst meinem Mann Robert ohne dessen Unterstützung ich diese Arbeit nie

angefangen, geschweige denn zu Ende geschrieben hätte.

Meinen Söhnen für ihre Geduld.

Meiner Familie für ihre Ausdauer, ihr Mitgefühl und ihren Glauben an das Projekt.

Allen, die sich um meine Kinder gekümmert haben und dafür, dass sie mir ihre kostbare

Zeit geschenkt haben.

Weiterhin möchte ich allen danken, die mir das Verfassen dieser Arbeit überhaupt

ermöglicht haben.

Meinem Doktorvater Herrn PD Dr. med. Thilo Gambichler für die zuverlässige

Betreuung.

Frau Sabine Richter für ihr Engagement, ihre Fürsorglichkeit und ihr Können.

Frau Elisabeth Panz für ihre Bemühungen in meiner Sache.

Maria Steilmann, die mir bei der Überarbeitung zur Seite stand.

Peter Boertz, der sich trotz eigenem Prüfungsstress die Zeit genommen hat, mir bei der

Formatierung zur Hand zu gehen.

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Lebenslauf

Persönliche Daten

geboren am 28. April 1983 in Tübingen

Familienstand verheiratet

Nationalität deutsch

Studium

10/2002 – 03/2005 Ruhr-Universität Bochum, Studium der Humanmedizin

04/2005 – 01/2008 Universität Duisburg-Essen, Studium der Humanmedizin

02/2008 – 09/2009 Ruhr-Universität Bochum, Studium der Humanmedizin

07/2009 Approbation als Ärztin

seit 10/2010 Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,

Weiterbildender Masterstudiengang (M.Sc.)

in Public Health

Schulausbildung

09/1989 – 12/1989 Grundschule Gerbrunn, Würzburg

01/1990 – 08/1991 Davis Elementary School, Davis, Kalifornien, USA

09/1991 – 12/1991 Grundschule Gerbrunn, Würzburg

01/1992 – 07/1993 St. Martinusschule, Grundschule der Gemeinde Nottuln

08/1993 – 06/2002 Gymnasium Nottuln, Gymnasium der Gemeinde Nottuln

Abschluss: Abitur

Berufliche Tätigkeit

02/2006 – 01/2008 Studentische Hilfskraft

Organisation des Studentenpraktikums, Mitwirken an

ärztlichen Fortbildungsveranstaltungen, Literaturrecherche

für Studien

Universitätsklinikum Essen,

Klinik für Orthopädie, Prof. Dr. med. F. Löer

Publikation

Gambichler, T., Rotterdam, S., Radkowski, K., Altmeyer, P., Kreuter, A. (2009)

Differential expression of microtubule-associated protein 2 in melanocytic skin lesions.

Am J Clin Pathol. 131 (5), 710-714

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