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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

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Mit diesem Leitfaden stellen wir Ihnen eine beispielhafte Zusammenfassung von Anhang angaben aus veröffentlichten und geprüften IFRS-Konzern-abschlüssen dar.

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis6., aktualisierte Aufl age

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis6., aktualisierte Aufl age

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Herausgegeben von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

6. Aufl age, Dezember 2014, 402 Seiten

Die Inhalte dieses Handbuches sind zur Information unserer Mandanten bestimmt. Die abgebildeten Anhangangaben wurden den im Internet allgemein zugänglichen Geschäftsberichten kapitalmarktorientierter Unternehmen aus dem Jahr 2013 entnommen und stellen eine Auswahl von aus unserer Sicht guten Beispielen dar. Für ausführliche Informationen greifen Sie bitte auf die in den Quellenhinweisen angegebenen Geschäftsberichte zurück. Für die Lösung einschlägiger Probleme wenden Sie sich bitte an die genannten Ansprechpartner.

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen, Mikroverfi lmung, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien sind ohne Zustimmung des Verlags nicht gestattet.

Printed in Germany

© Dezember 2014 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.„PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungs gesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitglieds gesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 3

Die Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) gehört inzwischen bei deutschen kapitalmarktorientierten Unternehmen zum Tages-geschäft. Doch die Komplexität sowie die regelmäßigen Anpassungen der IFRS durch das International Accounting Standards Board (IASB) führen immer wieder zu neuen Fragen zur Auslegung und praktischen Umsetzung.

Wir beobachten, dass insbesondere die Erstellung des IFRS-Anhangs nicht nur sehr zeitintensiv ist, sondern die Unternehmen in vielen Punkten auch verunsichert. Wie umfangreich soll die Berichterstattung sein? Wie machen es die anderen? Was ist eigentlich „gute Praxis“? Dies sind Fragen, die regelmäßig an uns herangetragen werden.

Das vorliegende Handbuch Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis stelltauch in seiner sechsten Aufl age eine beispielhafte Zusammenfassung von Anhangangaben aus veröffentlichten und geprüften IFRS-Konzernabschlüssen dar. Die Publikation soll interessierten Unternehmen als Nachschlagewerk mit Beispielen für sehr gelungene und praxisrelevante Anhangangaben dienen.

Die Anhangangaben haben wir jeweils den im Internet allgemein zugänglichen Geschäftsberichten kapitalmarktorientierter Unternehmen aus dem Jahr 2013 entnommen.

Wir weisen darauf hin, dass diese Zusammenfassung lediglich eine Auswahl von aus unserer Sicht guten Beispielen darstellt. Eine Verantwortung dafür, dass Abschlussprüfer, zuständige Aufsichtsbehörden oder die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) unsere Auffassung teilen, übernehmen wir nicht. Die vorliegende Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie weitere sehr gelungene Beispiele identifi zieren, die wir nicht erwähnt haben sollten, sind wir gern bereit, mit Ihnen in einen Dialog zu treten und gegebenenfalls Ihre Beispiele in der nächsten Aufl age dieser Publikation zu berücksichtigen.

In der Hoffnung, mit diesem Werk einen Beitrag zur Verbesserung der Konsistenz und Qualität der IFRS-Berichterstattung zu leisten und Ihnen die Arbeit damit zu erleichtern, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen und wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre.

Armin Slotta Guido Fladt

Vorwort

Vorwort

Leiter Capital Markets & Leiter National Offi ceAccounting Advisory Services

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4 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Inhaltsverzeichnis

Vorwort .............................................................................................................3

1 Bilanz ........................................................................................................6

2 Sachanlagevermögen ..............................................................................13

3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien ............................................22

4 Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts) ...................................................................................47

5 Fremdkapitalkosten .................................................................................56

6 Geschäfts- oder Firmenwert ....................................................................59

7 Finanzinstrumente ..................................................................................72

8 Konsolidierung – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen ......... 141

9 Vorräte ..................................................................................................149

10 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche .............................................................156

11 Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen ...............180

12 Leistungen an Arbeitnehmer .................................................................188

13 Eigenkapital ..........................................................................................209

14 Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ .........................................................................230

15 Umsatzerlöse .........................................................................................242

16 Aufwendungen ......................................................................................253

17 Wertminderungen von Vermögenswerten .............................................261

18 Anteilsbasierte Vergütung .....................................................................275

19 Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse ................................286

20 Finanzerträge und -aufwendungen .......................................................295

21 Ertragsteuern ........................................................................................301

22 Ergebnis je Aktie ....................................................................................316

Inhaltsverzeichnis

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 5

Inhaltsverzeichnis

23 Unternehmenszusammenschlüsse .........................................................321

24 Leasing ..................................................................................................330

25 Kapitalflussrechnung ............................................................................346

26 Segmentberichterstattung .....................................................................358

27 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen ................ 374

28 Ereignisse nach der Berichtsperiode ......................................................397

29 Exkurs: Integrated Reporting ................................................................400

Über uns .......................................................................................................401

Ihre Ansprechpartner ....................................................................................402

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6 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Bilanz

Herkunft und Verwendung des Kapitals werden in der Bilanz eines Unter nehmens dargestellt.

IAS 1.54 ff. geben einen Überblick, welche Informationen mindestens in der Bilanz abzubilden sind und welche Angaben darüber hinaus wahlweise in der Bilanz oder im Anhang darzustellen sind:• In der Bilanz sind gemäß IAS 1.54 mindestens die folgenden Positionen

separat darzustellen: – Sachanlagen – als Finanzinvestition gehaltene Immobilien – immaterielle Vermögenswerte – fi nanzielle Vermögenswerte (soweit nicht unter IAS 1.54[e], IAS 1.54[h],

IAS 1.54[i] ausgewiesen) – nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen – biologische Vermögenswerte – Vorräte – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen – Zahlungsmittel und -äquivalente – die Summe der Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5 Zur Veräußerung

gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, und der Vermögenswerte, die zu einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungs-gruppe gehören

– Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten

– Rückstellungen – fi nanzielle Verbindlichkeiten (soweit nicht unter IAS 1.54[k] und

IAS 1.54[l] ausgewiesen) – Steuerschulden und -erstattungsansprüche gemäß IAS 12 Ertragsteuern – latente Steueransprüche und -schulden gemäß IAS 12 – die Schulden, die den Veräußerungsgruppen zugeordnet sind, die gemäß

IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden – nicht beherrschende Anteile (ausgewiesen innerhalb des Eigenkapitals) – gezeichnetes Kapital und Rücklagen, die den Eigentümern der Mutter-

gesellschaft zuzuordnen sind• Zusätzliche Posten, Überschriften sowie Zwischensummen sind in der Bilanz

darzustellen, wenn eine solche Darstellung für das Verständnis der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage erforderlich ist (IAS 1.55).

• Innerhalb der Bilanz hat das Unternehmen die Vermögenswerte und Schulden in kurz- oder langfristige Vermögenswerte bzw. kurz- oder langfristige Schulden zu unterteilen (IAS 1.56) oder entsprechend ihrer Liquiditätsnähe zu gliedern, sofern hierdurch zuverlässige und gegenüber der Gliederung nach Fristigkeiten relevantere Informationen vermittelt werden (IAS 1.60). Unabhängig davon, ob eine Gliederung nach Kurz- und Langfristigkeit oder nach aufsteigender bzw. absteigender Liquidität vorgenommen wird (oder beides), ist für jeden Vermögens- und Schuldposten, der Beträge unterschied-licher Fristigkeit zusammenfasst, der Betrag anzugeben, von dem erwartet wird, dass er nach mehr als zwölf Monaten realisiert oder erfüllt wird

1 Bilanz

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 7

Bilanz

(IAS 1.61). Vorgaben für die Klassifi zierung als kurzfristig fi nden sich für Vermögenswerte in den IAS 1.66 ff. und für Verbindlichkeiten in den IAS 1.69 ff.Entweder in der Bilanz oder im Anhang sind die oben dargestellten Bilanzpostenin einer der Geschäftstätigkeit des Unternehmens angemessenen Weise weiter zu untergliedern (IAS 1.77 ff.). Der erforderliche Detaillierungsgrad der Untergliederungen richtet sich nach den Vorschriften anderer Standards sowie nach Größe, Art und Funktion der einbezogenen Beträge (siehe Beispiele gemäß IAS 1.78).

Daneben sind gemäß IAS 1.79 umfangreiche Angaben für jede Klasse des gezeichneten Kapitals sowie eine Beschreibung von Art und Zweck jeder Rücklage innerhalb des Eigenkapitals in der Bilanz, in der Eigenkapital-veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen-kapital“).

Das nachfolgende Beispiel zeigt eine Bilanz, in der die Vermögenswerte und Schulden in kurz- und langfristige Posten gegliedert sind:

Aktiva in Mio. € Anhang 31.12.2013 31.12.2012

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte [15] 113,2 112,3

Sachanlagen [16] 2.283,2 2.519,7

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien [17] 21,3 22,8

Finanzielle Vermögenswerte [18] 218,8 192,1

Assoziierte Unternehmen [19] 638,5 680,3

Latente Ertragsteueransprüche [20] 237,2 260,4

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte [21] 6,4 4,7

3.518,6 3.792,3

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte [22] 1.915,2 2.068,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [23] 1.425,0 1.544,8

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte [24] 308,6 482,4

Ertragsteuererstattungsansprüche [25] 17,9 31,1

Wertpapiere [26] 98,4 132,5

Finanzmittel [27] 777,0 878,6

4.542,1 5.137,4

8.060,7 8.929,7

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 154.

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8 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Bilanz

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 155.

Passiva in Mio. € Anhang 31.12.2013 31.12.2012

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital [28] 161,6 161,6

Kapitalrücklage [29] 238,6 238,6

Gewinnrücklagen [30] 3.136,2 3.589,7

Bilanzgewinn [31] 12,1 15,1

3.548,5 4.005,0

Eigene Anteile [30] – 369,7 – 369,7

3.178,8 3.635,3

Anteil fremder Gesellschafter am Eigenkapital [32] 8,1 8,2

3.186,9 3.643,5

Langfristige Schulden

Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen [33] 2.069,7 2.182,2

Latente Ertragsteuerschulden [20] 62,4 66,8

Ertragsteuerschulden [25] 149,1 193,5

Sonstige Rückstellungen [34] 315,9 284,4

Finanzschulden [35] 345,8 612,1

2.942,9 3.339,0

Kurzfristige Schulden

Sonstige Rückstellungen [34] 324,1 337,2

Finanzschulden [36] 404,1 158,2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen [37] 819,8 918,6

Ertragsteuerschulden [25] 55,6 57,5

Sonstige Verbindlichkeiten [38] 327,3 475,7

1.930,9 1.947,2

8.060,7 8.929,7

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 9

Bilanz

Im Folgenden ein weiteres Beispiel für eine Bilanz, in der die Vermögenswerte und Schulden in kurz- und langfristige Posten gegliedert sind:

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 150.

Konzernbilanz

Aktiva

Mio € Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20

Goodwill 11 5.520,9 5.622,2 5.69

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 11 557,7 945,1 1.36

Sachanlagen 12 7.728,0 7.391,0 6.60

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 13 20,4 19,8 19

Anteile an at-equity bilanzierten Unternehmen 14 450,0 376,5 480

Sonstige Finanzanlagen 15 7,9 6,9 6

Aktive latente Steuern 16 928,4 850,4 600

Aktiver Saldo aus Pensionsbewertung 25 6,0 2,0 1

Langfristige Derivate und verzinsliche Anlagen 29 285,1 433,9 19

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 17 45,0 23,8 2

Sonstige langfristige Vermögenswerte 18 20,1 14,1 1

Langfristige Vermögenswerte 15.569,5 15.685,7 15.01

Vorräte 19 2.830,9 2.998,7 2.98

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 5.315,8 4.993,3 5.34

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 17 336,2 321,8 26

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 18 601,2 661,4 624

Ertragsteuerforderungen 27 69,3 77,9 10

Kurzfristige Derivate und verzinsliche Anlagen 29 18,3 102,3 5

Flüssige Mittel 21 2.044,8 2.397,2 1.54

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 22 34,8 211,8 4

Kurzfristige Vermögenswerte 11.251,3 11.764,4 10.96

Bilanzsumme 26.820,8 27.450,1 25.980

1 Eine dritte Bilanz auf den Beginn der vorhergehenden Periode wird aufgestellt, da die rückwirkenden Änderungen durch die Erstanwendung von IAS 19 (überarbeitet 2011),

Leistungen an Arbeitnehmer, eine wesentliche Auswirkung auf die Informationen in der Bilanz haben.

Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20121

11 5.520,9 5.622,2 5.692,4

11 557,7 945,1 1.365,9

12 7.728,0 7.391,0 6.608,5

13 20,4 19,8 19,0

14 450,0 376,5 480,2

15 7,9 6,9 6,9

16 928,4 850,4 600,4

25 6,0 2,0 10,1

29 285,1 433,9 193,2

17 45,0 23,8 26,7

18 20,1 14,1 14,1

15.569,5 15.685,7 15.017,4

19 2.830,9 2.998,7 2.989,7

20 5.315,8 4.993,3 5.341,5

17 336,2 321,8 263,5

18 601,2 661,4 624,0

27 69,3 77,9 101,7

29 18,3 102,3 55,9

21 2.044,8 2.397,2 1.541,2

22 34,8 211,8 45,4

11.251,3 11.764,4 10.962,9

26.820,8 27.450,1 25.980,3

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10 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Bilanz

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 151.

Passiva

Mio € Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20

Gezeichnetes Kapital 512,0 512,0 51

Kapitalrücklage 4.155,6 4.155,6 4.15

Kumulierte einbehaltene Gewinne 5.535,3 4.062,2 2.45

Erfolgsneutrale Rücklagen –1.191,7 –950,8 –47

Den Anteilseignern zuzurechnendes Eigenkapital 9.011,2 7.779,0 6.65

Anteile in Fremdbesitz 311,0 377,4 39

Eigenkapital 23 9.322,2 8.156,4 7.04

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 25 2.391,1 2.583,1 1.87

Passive latente Steuern 16 113,2 269,2 26

Langfristige Rückstellungen für sonstige Risiken und Verpflichtungen 26 266,9 308,5 32

Langfristiger Anteil der Finanzschulden 28 5.041,2 4.181,0 6.04

Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 30 16,2 13,1

Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 32 42,2 52,7 5

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 7.870,8 7.407,6 8.57

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31 4.596,3 4.344,6 4.1

Ertragsteuerverbindlichkeiten 27 588,2 713,3 64

Kurzfristige Rückstellungen für sonstige Risiken und Verpflichtungen 26 631,1 597,0 90

Finanzschulden 28 1.596,3 4.072,3 2.51

Kurzfristige übrige finanzielle Verbindlichkeiten 30 1.448,0 1.406,9 1.41

Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 32 767,9 751,2 76

Zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten 33 — 0,8

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 9.627,8 11.886,1 10.35

Bilanzsumme 26.820,8 27.450,1 25.98

1 Eine dritte Bilanz auf den Beginn der vorhergehenden Periode wird aufgestellt, da die rückwirkenden Änderungen durch die Erstanwendung von IAS 19 (überarbeitet 2011),

Leistungen an Arbeitnehmer, eine wesentliche Auswirkung auf die Informationen in der Bilanz haben.

Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20121

512,0 512,0 512,0

4.155,6 4.155,6 4.155,6

5.535,3 4.062,2 2.457,0

–1.191,7 –950,8 –472,3

9.011,2 7.779,0 6.652,3

311,0 377,4 397,2

23 9.322,2 8.156,4 7.049,5

25 2.391,1 2.583,1 1.871,0

16 113,2 269,2 266,2

26 266,9 308,5 321,8

28 5.041,2 4.181,0 6.048,0

30 16,2 13,1 8,0

32 42,2 52,7 57,1

7.870,8 7.407,6 8.572,1

31 4.596,3 4.344,6 4.111,4

27 588,2 713,3 648,2

26 631,1 597,0 905,1

28 1.596,3 4.072,3 2.514,4

30 1.448,0 1.406,9 1.415,2

32 767,9 751,2 764,4

33 — 0,8 —

9.627,8 11.886,1 10.358,7

26.820,8 27.450,1 25.980,3

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 11

Bilanz

Erfolgt eine rückwirkende Änderung der Vorjahreszahlen oder eine Umgliederung von Posten, so ist eine Bilanz zu Beginn der frühesten Vergleichs-periode aufzustellen (IAS 1.10[f]). In den nachfolgenden Beispielen wurde in der Bilanz kenntlich gemacht, dass Anpassungen der Vorjahreswerte erfolgten.

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 148.

Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IAS 19 (überarbeitet 2011), Leistungen an Arbeitnehmer, zum 1. Januar 2013 sind alle

nachfolgenden Werte der Vergleichsperiode gemäß den Vorschriften des IAS 8, Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von

rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler, entsprechend angepasst dargestellt.

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 150.

Konzernbilanz

Aktiva

Mio € Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20

Goodwill 11 5.520,9 5.622,2 5.69

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 11 557,7 945,1 1.36

Sachanlagen 12 7.728,0 7.391,0 6.60

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 13 20,4 19,8 1

Anteile an at-equity bilanzierten Unternehmen 14 450,0 376,5 48

Sonstige Finanzanlagen 15 7,9 6,9

Aktive latente Steuern 16 928,4 850,4 60

Aktiver Saldo aus Pensionsbewertung 25 6,0 2,0 1

Langfristige Derivate und verzinsliche Anlagen 29 285,1 433,9 19

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 17 45,0 23,8 2

Sonstige langfristige Vermögenswerte 18 20,1 14,1

Langfristige Vermögenswerte 15.569,5 15.685,7 15.01

Vorräte 19 2.830,9 2.998,7 2.98

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 5.315,8 4.993,3 5.34

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 17 336,2 321,8 26

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 18 601,2 661,4 62

Ertragsteuerforderungen 27 69,3 77,9 10

Kurzfristige Derivate und verzinsliche Anlagen 29 18,3 102,3 5

Flüssige Mittel 21 2.044,8 2.397,2 1.54

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 22 34,8 211,8 4

Kurzfristige Vermögenswerte 11.251,3 11.764,4 10.96

Bilanzsumme 26.820,8 27.450,1 25.98

1 Eine dritte Bilanz auf den Beginn der vorhergehenden Periode wird aufgestellt, da die rückwirkenden Änderungen durch die Erstanwendung von IAS 19 (überarbeitet 2011),

Leistungen an Arbeitnehmer, eine wesentliche Auswirkung auf die Informationen in der Bilanz haben.

Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20121

11 5.520,9 5.622,2 5.692,4

11 557,7 945,1 1.365,9

12 7.728,0 7.391,0 6.608,5

13 20,4 19,8 19,0

14 450,0 376,5 480,2

15 7,9 6,9 6,9

16 928,4 850,4 600,4

25 6,0 2,0 10,1

29 285,1 433,9 193,2

17 45,0 23,8 26,7

18 20,1 14,1 14,1

15.569,5 15.685,7 15.017,4

19 2.830,9 2.998,7 2.989,7

20 5.315,8 4.993,3 5.341,5

17 336,2 321,8 263,5

18 601,2 661,4 624,0

27 69,3 77,9 101,7

29 18,3 102,3 55,9

21 2.044,8 2.397,2 1.541,2

22 34,8 211,8 45,4

11.251,3 11.764,4 10.962,9

26.820,8 27.450,1 25.980,3

Page 14: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

12 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Bilanz

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 151.

Passiva

Mio € Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20

Gezeichnetes Kapital 512,0 512,0 51

Kapitalrücklage 4.155,6 4.155,6 4.15

Kumulierte einbehaltene Gewinne 5.535,3 4.062,2 2.45

Erfolgsneutrale Rücklagen –1.191,7 –950,8 –47

Den Anteilseignern zuzurechnendes Eigenkapital 9.011,2 7.779,0 6.65

Anteile in Fremdbesitz 311,0 377,4 39

Eigenkapital 23 9.322,2 8.156,4 7.04

Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 25 2.391,1 2.583,1 1.87

Passive latente Steuern 16 113,2 269,2 26

Langfristige Rückstellungen für sonstige Risiken und Verpflichtungen 26 266,9 308,5 32

Langfristiger Anteil der Finanzschulden 28 5.041,2 4.181,0 6.04

Langfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 30 16,2 13,1

Langfristige sonstige Verbindlichkeiten 32 42,2 52,7 5

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 7.870,8 7.407,6 8.57

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31 4.596,3 4.344,6 4.1

Ertragsteuerverbindlichkeiten 27 588,2 713,3 64

Kurzfristige Rückstellungen für sonstige Risiken und Verpflichtungen 26 631,1 597,0 90

Finanzschulden 28 1.596,3 4.072,3 2.51

Kurzfristige übrige finanzielle Verbindlichkeiten 30 1.448,0 1.406,9 1.41

Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 32 767,9 751,2 76

Zur Veräußerung bestimmte Verbindlichkeiten 33 — 0,8

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 9.627,8 11.886,1 10.35

Bilanzsumme 26.820,8 27.450,1 25.98

1 Eine dritte Bilanz auf den Beginn der vorhergehenden Periode wird aufgestellt, da die rückwirkenden Änderungen durch die Erstanwendung von IAS 19 (überarbeitet 2011),

Leistungen an Arbeitnehmer, eine wesentliche Auswirkung auf die Informationen in der Bilanz haben.

Kapitel 31.12.2013 31.12.2012 01.01.20121

512,0 512,0 512,0

4.155,6 4.155,6 4.155,6

5.535,3 4.062,2 2.457,0

–1.191,7 –950,8 –472,3

9.011,2 7.779,0 6.652,3

311,0 377,4 397,2

23 9.322,2 8.156,4 7.049,5

25 2.391,1 2.583,1 1.871,0

16 113,2 269,2 266,2

26 266,9 308,5 321,8

28 5.041,2 4.181,0 6.048,0

30 16,2 13,1 8,0

32 42,2 52,7 57,1

7.870,8 7.407,6 8.572,1

31 4.596,3 4.344,6 4.111,4

27 588,2 713,3 648,2

26 631,1 597,0 905,1

28 1.596,3 4.072,3 2.514,4

30 1.448,0 1.406,9 1.415,2

32 767,9 751,2 764,4

33 — 0,8 —

9.627,8 11.886,1 10.358,7

26.820,8 27.450,1 25.980,3

IAS 19 (überarbeitet 2011), Leistungen an Arbeitnehmer, ändert

die Vorschriften des IAS 19 (überarbeitet 2008) grundlegend.

Die Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen

und Verlusten mittels der Korridormethode wird abgeschafft.

Weiterhin entfällt die Verteilung von nachzuverrechnendem

Dienstzeitaufwand über den Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit

der Ansprüche. Der Ausweis des Aufwands aus leistungsorien-

tierten Plänen sowie die Bewertung des Nettozinsaufwands bzw.

-ertrags werden geändert. IAS 19 (überarbeitet 2011) stellt au-

ßerdem die Definitionen von Leistungen aus Anlass der Been-

digung des Arbeitsverhältnisses (termination benefits), von

Plankürzungen (curtailments), „kurzfristig fälligen“ und „anderen

langfristigen“ Leistungen klar. Die Angabepflichten des IAS 19

werden wesentlich erweitert. IAS 19 (überarbeitet 2011) sowie

die daraus resultierenden Folgeänderungen an anderen Stan-

dards und Interpretationen sind verpflichtend für Geschäftsjah-

re anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.

Der überarbeitete Standard sowie die Folgeänderungen hatten

wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss der

Continental AG. Zu den Details der Auswirkungen der Neurege-

lung wird auf Kapitel 25 im Anhang verwiesen.

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 169.

Page 15: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 13

Sachanlagevermögen

Für das Sachanlagevermögen besteht eine Reihe von Angabepfl ichten (IAS 16.73 ff.). Diese Angaben sind zum Teil differenziert nach Gruppen von Sachanlagen zu machen (wie im folgenden Überblick angemerkt) oder werden bei Anwendung des Neubewertungsmodells erforderlich. In der Praxis werden einige der Informationen im Rahmen des Sachanlagespiegels dargestellt. Angabepfl ichten sind sowohl für Sachanlagen im rechtlichen Eigentum des Unternehmens als auch für im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen nach IAS 17 geleaste Sachanlagen zu machen. Für Sachanlagen, die das Unternehmen durch Zuwendung der öffentlichen Hand erworben hat, sind weitere Angaben nach IAS 20 erforderlich.

Für jede Gruppe von Sachanlagen (z. B. Gebäude, technische Anlagen, Fahr-zeuge, etc.) sind die folgenden Angaben erforderlich (IAS 16.73):• Bewertungsgrundlagen zur Bestimmung des Bruttobuchwerts (IAS 16.73[a])• angewendete Abschreibungsmethoden (IAS 16.73[b])• zugrunde gelegte Nutzungsdauern oder Abschreibungssätze (IAS 16.73[c])• Bruttobuchwert und kumulierte Abschreibungen (inklusive kumulierter

Wertminderungsaufwendungen) zu Beginn und zum Ende der Periode (IAS 16.73[d])

• Überleitung des Buchwerts zu Beginn und zum Ende der Periode (IAS 16.73[e]) unter gesonderter Angabe von

– Zugängen, – Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten, die als zur

Veräußerung gehalten klassifi ziert wurden, und sonstigen Abgängen, – Erwerben durch Unternehmenszusammenschlüsse, – Erhöhungen oder Verminderungen aufgrund von Neubewertungen und von

im sonstigen Ergebnis erfassten oder aufgehobenen Wertminderungs-aufwendungen gemäß IAS 36,

– im Gewinn/Verlust erfassten/aufgehobenen Wertminderungs-aufwendungen,

– Abschreibungen, – Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung in die Berichts-

währung und – sonstigen Veränderungen

Darüber hinaus sind folgende Angaben anzugeben (IAS 16.74):• Vorhandensein und Beträge von Beschränkungen von Verfügungsrechten an

Sachanlagen (IAS 16.74[a])• Vorhandensein und Beträge von als Sicherheit für Schulden verpfändete

Sachanlagen (IAS 16.74[a])• Höhe der Ausgaben, die im Buchwert einer Sachanlage während deren

Herstellung erfasst wurde (IAS 16.74[b])• Betrag der vertraglichen Verpfl ichtungen für den Erwerb von Sachanlagen

(IAS 16.74[c])• der im Gewinn oder Verlust erfasste Entschädigungsbetrag von Dritten für

Sachanlagen, die wertgemindert, untergegangen oder außer Betrieb genommen wurden, wenn er nicht separat in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt wird (IAS 16.74[d])

2 Sachanlagevermögen

Page 16: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

14 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Sachanlagevermögen

Für neu bewertete Sachanlagen sind folgende Angaben erforderlich (IAS 16.77):• Zeitpunkt der Neubewertung (IAS 16.77[a])• Darstellung, ob ein unabhängiger Gutachter hinzugezogen wurde

(IAS 16.77[b])• für jede neu bewertete Gruppe von Sachanlagen der Buchwert, der angesetzt

worden wäre, wenn die Vermögenswerte nach dem Anschaffungskosten-modell bewertet worden wären; (IAS 16.77[e])

• Neubewertungsrücklage inklusive Veränderung in der Periode sowie bestehender Ausschüttungsbeschränkungen (IAS 16.77[f])

Für Zuwendungen der öffentlichen Hand sind folgende Angaben offenzulegen:• die auf Zuwendungen der öffentlichen Hand angewandte Rechnungslegungs-

methode, einschließlich der imAbschluss angewandten Darstellungs-methoden (IAS 20.39 [a]);

• die Art und der Umfang der im Abschluss erfassten Zuwendungen der öffentlichen Hand und ein Hinweis auf andere Formen von Beihilfen der öffentlichen Hand, von denen das Unternehmen unmittelbar begünstigt wurde (IAS 20.39 [b]); und

• unerfüllte Bedingungen und andere Erfolgsunsicherheiten im Zusammen-hang mit im Abschluss erfassten Beihilfen der öffentlichen Hand (IAS 20.39 [c]).

In den nachstehenden Beispielen werden die Bilanzierungs- und Bewertungs-methoden beschrieben, ohne dass auf den Wertminderungstest nach IAS 36eingegangen wird. Dieser wird in einem separaten Abschnitt erläutert:

Page 17: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 15

Sachanlagevermögen

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 278–279.

Sachanlagen – Siemens bewertet Sachanlagen zu Anschaf-fungs- oder Herstellungskosten, abzüglich der kumulierten planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen. Dies gilt auch für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Diese umfassen Immobilien, die das Unternehmen besitzt, um Miet-einnahmen und / oder Wertsteigerungen zu erzielen, und die nicht in der Produktion oder für Verwaltungszwecke ein gesetzt werden. Die angegebenen beizulegenden Zeitwerte für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden überwiegend nach der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt, abgesehen von bestimmten Fällen, in denen Bewertungsgutachten vor-liegen.

Sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von bestimm-ten Komponenten einer Sachanlage – gemessen an den gesam-ten Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlage – wesentlich, dann werden diese Komponenten einzeln bilanziert und abgeschrieben. Das Unternehmen wendet die lineare Ab-schreibungsmethode an. Restwerte und Nutzungsdauer wer-den jährlich überprüft und, falls die Erwartungen von früheren Einschätzungen abweichen, entsprechend angepasst. In den Kosten für die Erstellung qualifizierter Vermögenswerte – das heißt Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchsfähi-gen Zustand zu versetzen – sind aktivierte Zinsaufwendungen enthalten. Diese werden über die geschätzte Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögenswerte abgeschrieben. Im Einzelnen liegen den Wertansätzen folgende unterstellte Nutzungsdauer zugrunde:

Fabrik- und Geschäftsbauten 20 bis 50 Jahre

Übrige Bauten 5 bis 10 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 10 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung in der Regel 5 Jahre

Vermietete Erzeugnisse in der Regel 3 bis 5 Jahre

Page 18: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

16 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Sachanlagevermögen

zugrunde gelegt. Bauten und Einbauten auf fremden Grundstücken -

geren Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungssätze liegen

anspruchung über drei bis zehn Jahre abgeschrieben.

Restnutzungsdauer abgeschrieben.

Sachanlagen

-

Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess

-menhang mit der Finanzierung von Kauf oder Herstellung eines

gelegten Nutzungsdauern im Konzern.

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 147.

Page 19: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 17

Sachanlagevermögen

Auch im Folgenden werden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Sachanlagen geschildert, jedoch zusammen mit Angaben zum Wertminderungs-test gemäß IAS 36:

Sachanlagen

Sachanlagen sind mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungs-

kosten einschließlich aktivierungspflichtiger Stilllegungskosten

bewertet und werden entsprechend der voraussichtlichen

Nutzungsdauer der Komponenten grundsätzlich linear abge-

schrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer

Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht

wird. Die Nutzungsdauern der wesentlichen Komponenten

werden nachfolgend dargestellt:

Nutzungsdauern der Sachanlagen

Gebäude 10 bis 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen 10 bis 65 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsausstattung 3 bis 25 Jahre

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 109.

Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn

Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass

eine Wertminderung eingetreten sein könnte. In einem solchen

Fall erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 entspre-

chend den für immaterielle Vermögenswerte erläuterten Grund-

sätzen. Sofern eine Wertminderung vorzunehmen ist, wird die

Restnutzungsdauer gegebenenfalls entsprechend angepasst.

Sind die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung ent-

fallen, werden diese Vermögenswerte erfolgswirksam zuge-

schrieben, wobei diese Wertaufholung nicht den Buchwert

übersteigen darf, der sich ergeben hätte, wenn in den früheren

Perioden keine Wertminderung erfasst worden wäre.

Investitionszulagen oder -zuschüsse mindern nicht die

Anschaffungs- oder Herstellungskosten der entsprechenden

Vermögenswerte, sondern werden grundsätzlich passivisch

abgegrenzt.

Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten, zum

Beispiel aufgrund von Erweiterungs- oder Ersatzinvestitionen,

werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungs-

kosten des Vermögenswerts oder – sofern einschlägig – als

separater Vermögenswert erfasst, wenn es wahrscheinlich ist,

dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen

zufließen wird und die Kosten des Vermögenswerts zuver lässig

ermittelt werden können.

Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine

wesentliche Ersatzinvestition darstellen, werden in dem

Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlust-

rechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.

Page 20: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

18 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Sachanlagevermögen

Die folgenden Beispiele zeigen die Überleitung der Buchwerte zu Beginn und zum Ende der Periode und der Vorperiode. Darin sind auch Erläuterungen zuWertminderungen des Sachanlagevermögens sowie zu im Rahmen von Finanzierungsleasing gehaltenen Vermögenswerten enthalten:

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 184.

Entwicklung der Sachanlagen 2013 (Millionen €)

Grundstücke,

grundstücks-

gleiche Rechte

und Bauten

Technische

Anlagen und

Maschinen

Andere

Anlagen, Betriebs-

und Geschäfts-

ausstattung

Anlagen

im Bau Summe

Anschaffungs- und

Herstellungskosten

Stand am 01.01.2013 8.683 38.745 3.246 3.245 53.919

Veränderungen des Konsolidierungskreises – 1 1 – 2

Zugänge 219 884 194 3.412 4.709

Zugänge aus Akquisitionen 75 1.426 4 6 1.511

Abgänge –187 –705 –157 –151 –1.200

Umbuchungen 118 –2.193 54 –1.394 –3.415

Umrechnungsbedingte Wertänderungen –226 –650 –55 –129 –1.060

Stand am 31.12.2013 8.682 37.508 3.287 4.989 54.466

Abschreibungen

Stand am 01.01.2013 5.058 29.526 2.561 164 37.309

Veränderungen des Konsolidierungskreises – – 1 – 1

Zugänge 276 1.971 208 64 2.519

Abgänge –144 –681 –138 –23 –986

Umbuchungen –26 –1.947 –38 –5 –2.016

Umrechnungsbedingte Wertänderungen –98 –475 –42 – –615

Stand am 31.12.2013 5.066 28.394 2.552 200 36.212

Nettobuchwert am 31.12.2013 3.616 9.114 735 4.789 18.254

Page 21: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 19

Sachanlagevermögen

12. Sachanlagen

Mio €

Grundstücke und

grundstücks-

gleiche Rechte

und Bauten1

Technische

Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen,

Betriebs- und

Geschäfts-

ausstattung

Geleistete

Anzahlungen

und Anlagen

im Bau

Stand zum 01.01.2012

Anschaffungs-/Herstellungskosten 2.966,9 10.413,7 1.625,4 1.134,7

Kumulierte Abschreibungen –1.166,2 –7.112,8 –1.224,5 –28,7

Buchwerte 1.800,7 3.300,9 400,9 1.106,0

davon Finanzierungsleasing 90,4 4,3 0,2 —

Nettoentwicklung 2012

Buchwerte 1.800,7 3.300,9 400,9 1.106,0

Währungskursänderungen –4,7 –15,8 –3,7 –25,8

Zugänge2 83,9 644,5 116,0 1.131,0

Zugänge aus Konsolidierungskreisänderungen 13,1 23,8 2,5 1,9

Abgänge aus Konsolidierungskreisänderungen 0,0 0,0 — —

Umbuchungen in/aus „zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“3 –0,1 –1,2 –0,1 0,0

Umbuchungen 95,7 580,0 68,3 –745,5

Abgänge –1,3 –24,1 –3,3 –3,6

Abschreibungen –117,6 –911,0 –146,7 —

Wertminderungen4 — 26,3 — —

Buchwerte 1.869,7 3.623,4 433,9 1.464,0

Stand zum 31.12.2012

Anschaffungs-/Herstellungskosten 3.140,7 11.404,4 1.749,2 1.471,2

Kumulierte Abschreibungen –1.271,0 –7.781,0 –1.315,3 –7,2

Buchwerte 1.869,7 3.623,4 433,9 1.464,0

davon Finanzierungsleasing 36,5 2,4 1,2 —

Nettoentwicklung 2013

Buchwerte 1.869,7 3.623,4 433,9 1.464,0

Währungskursänderungen –69,9 –139,1 –17,2 –84,2

Zugänge2 164,1 652,3 128,3 992,1

Zugänge aus Konsolidierungskreisänderungen 15,1 10,3 1,3 1,6

Abgänge aus Konsolidierungskreisänderungen 0,0 0,0 0,0 —

Umbuchungen in/aus „zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“3 –1,3 0,0 0,0 —

Umbuchungen 243,8 721,8 88,5 –1.055,8

Abgänge –1,3 –20,7 –2,3 –5,9

Abschreibungen –121,5 –953,8 –150,6 —

Wertminderungen4 –2,7 –50,3 –2,9 –2,7

Buchwerte 2.096,0 3.843,9 479,0 1.309,1

Stand zum 31.12.2013

Anschaffungs-/Herstellungskosten 3.447,4 12.140,1 1.846,6 1.318,5

Kumulierte Abschreibungen –1.351,4 –8.296,2 –1.367,6 –9,4

Buchwerte 2.096,0 3.843,9 479,0 1.309,1

davon Finanzierungsleasing 31,6 1,3 0,7 —

1 Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden in Kapitel 13 gesondert dargestellt.

2 In den Zugängen sind 0,4 Mio € (Vj. 0,5 Mio €) kapitalisierte Zinsen enthalten.

3 Die Umbuchungen in „zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ betragen -1,3 Mio € (Vj. -2,0 Mio €); die Umbuchungen aus „zur Veräußerung bestimmte

Vermögenswerte“ betragen — Mio € (Vj. 0,6 Mio €).

4 Der Begriff Wertminderung (Impairment) beinhaltet außerplanmäßige Abschreibungen sowie erforderliche Wertaufholungen.

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 187.

Grundstücke und

grundstücks-

gleiche Rechte

und Bauten1

Technische

Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen,

Betriebs- und

Geschäfts-

ausstattung

Geleistete

Anzahlungen

und Anlagen

im Bau Gesamt

2.966,9 10.413,7 1.625,4 1.134,7 16.140,7

–1.166,2 –7.112,8 –1.224,5 –28,7 –9.532,2

1.800,7 3.300,9 400,9 1.106,0 6.608,5

90,4 4,3 0,2 — 94,9

1.800,7 3.300,9 400,9 1.106,0 6.608,5

–4,7 –15,8 –3,7 –25,8 –50,0

83,9 644,5 116,0 1.131,0 1.975,4

13,1 23,8 2,5 1,9 41,3

0,0 0,0 — — 0,0

–0,1 –1,2 –0,1 0,0 –1,4

95,7 580,0 68,3 –745,5 –1,5

–1,3 –24,1 –3,3 –3,6 –32,3

–117,6 –911,0 –146,7 — –1.175,3

— 26,3 — — 26,3

1.869,7 3.623,4 433,9 1.464,0 7.391,0

3.140,7 11.404,4 1.749,2 1.471,2 17.765,5

–1.271,0 –7.781,0 –1.315,3 –7,2 –10.374,5

1.869,7 3.623,4 433,9 1.464,0 7.391,0

36,5 2,4 1,2 — 40,1

1.869,7 3.623,4 433,9 1.464,0 7.391,0

–69,9 –139,1 –17,2 –84,2 –310,4

164,1 652,3 128,3 992,1 1.936,8

15,1 10,3 1,3 1,6 28,3

0,0 0,0 0,0 — 0,0

–1,3 0,0 0,0 — –1,3

243,8 721,8 88,5 –1.055,8 –1,7

–1,3 –20,7 –2,3 –5,9 –30,2

–121,5 –953,8 –150,6 — –1.225,9

–2,7 –50,3 –2,9 –2,7 –58,6

2.096,0 3.843,9 479,0 1.309,1 7.728,0

3.447,4 12.140,1 1.846,6 1.318,5 18.752,6

–1.351,4 –8.296,2 –1.367,6 –9,4 –11.024,6

2.096,0 3.843,9 479,0 1.309,1 7.728,0

31,6 1,3 0,7 — 33,6

Page 22: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

20 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Sachanlagevermögen

Quelle: Infi neon Technologies AG, Geschäftsbericht 2013, S. 218.

Zuschüsse und Zulagen

Fördermittel für Investitionen beinhalten steuerfreie Investitionszulagen und zu versteuernde Investitions-zuschüsse für Sachanlagen. Sie werden zu dem Zeitpunkt erfasst, zu dem hinreichend sichergestellt ist, dass einerseits Infineon die Förderbedingungen erfüllt und andererseits die Fördermittel ausgezahlt werden. Steuer-freie Investitionszulagen werden passivisch abgegrenzt und erfolgswirksam über die verbleibende Nutzungs-dauer der geförderten Sachanlagen vereinnahmt. Zu versteuernde Investitionszuschüsse werden von den An-schaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt und reduzieren damit die Abschreibungen der künftigen Perioden.

Zuschüsse und Zulagen zu Aufwendungen werden mit der entsprechenden Aufwandsposition in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung verrechnet (siehe Anhang Nr. 6).

Investitionszuschüsse und Subventionen sind beispielsweise in der Energie- und Hightechbranche üblich. Die folgenden Beispiele zeigen die Erläuterung der Bilanzierung und Bewertung solcher Zuschüsse:

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Investitionszulagen oder -zuschüsse der öffentlichen Hand

mindern nicht die Anschaffungs- oder Herstellungskosten

der entsprechenden Vermögenswerte, sondern werden grund-

sätzlich passivisch abgegrenzt. Sie werden auf linearer Basis

über die erwartete Nutzungsdauer der zugehörigen Vermögens-

werte erfolgswirksam aufgelöst.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden dann zum Fair

Value erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist,

dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die not-

wendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllt.

Öffentliche Zuwendungen für Kosten werden über den Zeit-

raum ertragswirksam gebucht, in dem die entsprechenden

Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen.

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 110.

Page 23: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 21

Sachanlagevermögen

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 zu ihrem beizulegenden Zeitwert nur dann erfasst, wenn eine an-gemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendungen werden erfolgswirksam behandelt und grundsätz-lich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, anfallen. Erfolgen die Zuwendungen für die Anschaffung oder Herstellung von Vermögenswerten, werden die Zuwendungen passivisch abgegrenzt und über die Nutzungs-dauer der Vermögenswerte als Ertrag erfasst.

Gesedas Eigeerwoan ademschekein

dQuelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 153.

Die Angabe über die vertraglichen Verpfl ichtungen zum Kauf von Sachanlagen wird zum Beispiel wie folgt umgesetzt:

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 303.

Die vertraglichen Verpfl ichtungen für den Kauf von Sachanlagen betrugen 503 (im Vj. 395) Mio. €.

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22 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Für den Eigentümer einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie sind die Anhangangaben des IAS 40 sowie die Angaben zu Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten des IAS 1, die Angaben zu Schätzungsänderungen des IAS 8 und die Angaben eines Leasing-gebers im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen sowie Angaben eines Leasingnehmers im Rahmen von Finance-Leasing-verhältnissen (siehe Kapitel „Leasing“) zu beachten.

Ein Unternehmen hat die nachfolgenden Punkte anzugeben (IAS 40.75), unabhängig davon, ob es das Modell des beizulegenden Zeitwerts oder das Anschaffungskostenmodell (Wahlrecht des IAS 40) zur Bilanzierung seiner als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien gewählt hat.

Soweit sich die folgenden Angaben auf die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie beziehen, sind sie auch für nach dem Anschaffungskostenmodell bilanzierende Unternehmen nötig, da diese den beizulegenden Zeitwert ihrer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien im Anhang gemäß IAS 40.79(e) anzugeben haben:• ob das Modell des beizulegenden Zeitwerts oder das Anschaffungskosten-

modell angewendet wurde • die vom Unternehmen verwendeten Kriterien, nach denen unterschieden

wird zwischen als Finanzinvestition gehaltenen, vom Eigentümer selbst genutzten und als zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäfts-tätigkeit gehaltenen Immobilien, sofern eine Zuordnung Schwierigkeiten bereitet. Die Klassifi zierung von Immobilien beinhaltet Ermessensspielräume, wenn eine Zuordnung nicht eindeutig möglich ist. Gemäß IAS 40.14 hat das Unternehmen Kriterien zu entwickeln anhand derer dieses Ermessen stetig ausgeübt wird. Eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie zeichnet aus, dass sie Zahlungsströme generiert, die weitgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten des Unternehmens sind und sie zur Erzielung von Miet-einnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten wird (IAS 40.7). Die Zuordnung bereitet Schwierigkeiten,wenn das Zutreffen der Kriterien gemäß IAS 40.7-13 unklar ist. Dies betrifft vor allem Immobilien, die teilweise vom Eigentümer selbst genutzt werden.

• das Ausmaß, in dem der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien von einem unabhängigen Gutachter ermittelt wurde, der eine entsprechende berufl iche Qualifi kation und aktuelle Erfahrungen mit der Lage und der Art der zu bewertenden als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien hat (hat eine solche Bewertung nicht stattgefunden, ist diese Tatsache anzugeben)

• die im Ergebnis erfassten Beträge für: – Mieteinnahmen aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien – betriebliche direkt zurechenbare Aufwendungen (einschließlich

Reparaturen und Instandhaltung) für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, mit denen während der Berichtsperiode Mieteinnahmen erzielt wurde

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 23

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

– betriebliche, direkt zurechenbare Aufwendungen (einschließlich Reparaturen und Instandhaltung) für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, mit denen während der Berichtsperiode keine Mieteinnahmen erzielt wurden

– die kumulierte Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die beim Verkauf einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie von einem Bestand von Vermögenswerten, in dem das Anschaffungskostenmodell verwendet wird, an einen Bestand, in dem das Modell des beizulegenden Zeitwerts verwendet wird, erfolgswirksam erfasst wird (vgl. IAS 40.32C)

• Existenz und Höhe von Beschränkungen hinsichtlich der Veräußerbarkeit der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien oder der Überweisung von Erträgen und Veräußerungserlösen

• vertragliche Verpfl ichtungen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu kaufen, zu erstellen oder zu entwickeln, oder Verpfl ichtungen für Reparaturen, Instandhaltung oder Verbesserungen an derartigen Immobilien.

Folgende Anhangangaben sind bei Anwendung des Modells des beizulegendenZeitwerts erforderlich:

Eine Überleitungsrechnung ist gemäß IAS 40.76 zu erstellen. Sie hat die Entwicklung des Buchwerts der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zu Beginn und zum Ende der Berichtsperiode zu zeigen und dabei Folgendes darzustellen:• Zugänge unter gesonderter Angabe von Zugängen aus Erwerben und

Zugängen aus nachträglich aktivierten Anschaffungs- bzw. Herstellungs-kosten

• Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen • als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die gemäß IFRS 5 als zur

Veräußerung gehalten klassifi ziert werden oder Teil einer Veräußerungs-gruppe sind, sowie andere Abgänge

• Nettogewinne oder -verluste aus der Anpassung des beizulegenden Zeitwerts • Nettoumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in eine

andere Berichtswährung und aus der Umrechnung eines ausländischen Geschäftsbetriebs in die Berichtswährung

• Übertragungen in den bzw. aus dem Bestand der Vorräte und der vom Eigentümer selbst genutzten Immobilien

• andere Änderungen

Wird die Bewertung einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie, wie sie sich aus einem Bewertungsgutachten ergibt, für die Abschlüsse erheblich angepasst (z. B. um, wie in IAS 40.50 beschrieben, einen doppelten Ansatz von Vermögenswerten oder Schulden zu vermeiden, die bereits als gesonderte Vermögenswerte und Schulden erfasst wurden) hat das Unternehmen gemäß IAS 40.77 eine Überleitungsrechnung zwischen der Bewertung des Gutachters und der in den Abschlüssen enthaltenen angepassten Bewertung zu erstellen.

Trotz der Anwendung des Modells des beizulegenden Zeitwerts müssen gegebenenfalls einige als Finanzinvestition gehaltene Immobilien nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet werden, da eine zuverlässige Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht möglich ist (IAS 40.53 ff.). In diesen Fällen erfolgt die in IAS 40.76 vorgeschriebene Überleitungsrechnung getrennt für als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die mit den Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Zusätzlich hat ein Unternehmen für diese als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien Folgendes anzugeben (IAS 40.78):

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24 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

• Beschreibung dieser als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien • Erklärung, weshalb keine verlässliche Bestimmung des beizulegenden

Zeitwerts möglich ist • wenn möglich, die Schätzungsbandbreite, innerhalb derer der beizulegende

Zeitwert höchstwahrscheinlich liegt • bei Abgang der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die nicht zum

beizulegenden Zeitwert bewertet wurden: – Umstand, dass das Unternehmen als Finanzinvestition gehaltene

Immobilien veräußert hat, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden

– Buchwert dieser als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zum Zeit-punkt des Verkaufs

– den als Gewinn oder Verlust erfassten Betrag

Dies gilt auch für im Bau befi ndliche, zukünftig als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, für die der beizulegende Zeitwert in bestimmten Phasen des Bau projekts oftmals noch nicht zuverlässig bewertet werden kann.

Das Unternehmen hat gemäß IAS 40.75(b) anzugeben, ob und unter welchen Umständen die im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissen gehaltenen Immobilien als Finanzinvestition klassifi ziert und bilanziert werden.

Der Buchwert einer mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten als Finanz-investition gehaltenen Immobilie kann wesentlichen Schätzungsunsicherheiten unterliegen. Daher hat das Unternehmen in diesen Fällen gemäß IAS 1.129(b) zusätzlich zu den nach IAS 40 notwendigen Angaben die Sensitivität der Buch werte hinsichtlich der Methoden, der Annahmen und der Schätzungen, die der Berechnung der Buchwerte zugrunde liegen, und die Gründe für die Sensitivität anzugeben.

Bei Anwendung des Anschaffungskostenmodells sind zusätzlich folgende Angaben erforderlich (IAS 40.79):• verwendete Abschreibungsmethoden• zugrunde gelegte Nutzungsdauern oder Abschreibungssätze• Bruttobuchwert und kumulierte Abschreibungen (zusammengefasst mit den

kumulierten Wertminderungsaufwendungen) zu Beginn und zum Ende der Periode

• Überleitungsrechnung, die die Entwicklung des Buchwerts der als Finanz-investition gehaltenen Immobilien zu Beginn und zum Ende der gesamten Berichtsperiode zeigt und dabei Folgendes darstellt:

– Zugänge mit getrennter Angabe derjenigen, die auf einen Erwerb und die auf als Vermögenswert erfasste nachträgliche Anschaffungskosten entfallen

– Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen – Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten

klassifi ziert werden bzw. Teil einer Veräußerungsgruppe sind, sowie andere Abgänge

– Abschreibungen – Betrag der in der Berichtsperiode gemäß IAS 36 erfassten Wertminderungs-

aufwendungen und Wertaufholungen – Nettoumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in

eine andere Berichtswährung und aus der Umrechnung eines ausländischen Geschäftsbetriebs in die Berichtswährung

– Übertragungen in den bzw. aus dem Bestand der Vorräte und der vom Eigentümer selbst genutzten Immobilien

– sonstige Änderungen • beizulegender Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 25

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

In Ausnahmefällen, in denen ein Unternehmen den beizulegenden Zeitwertbestimmter als Finanzinvestition gehaltener Immobilien nicht verlässlichbestimmen kann, hat es Folgendes anzugeben:• Beschreibung dieser als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien• Erklärung, warum der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermittelt

werden kann• wenn möglich, die Schätzungsbandbreite, innerhalb derer der beizulegende

Zeitwert höchstwahrscheinlich liegt

Für Abschlüsse beginnend am oder nach dem 1. Januar 2013 ist erstmals IFRS 13 anzuwenden. IFRS 13 gibt eine einheitliche Defi nition des beizulegenden Zeitwerts vor, etabliert eine dreistufi ge Fair Value-Hierarchie zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts und erweitert die Angabepfl ichten bezüglich der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert.

Damit werden durch IFRS 13 auch für zum beizulegenden Zeitwert bewertete, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfangreiche neue Anhangangaben gefordert. Das Ausmaß der Angabepfl ichten im Anhang orientiert sich an den bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten Inputfaktoren. Für alle zum beizulegenden Zeitwert bewerteten fi nanziellen und nicht fi nanziellen Vermögenswerte und Schulden sind qualitative Angaben unter anderem zu den angewendeten Bewertungsverfahren und der Fair Value- Hierarchie (Inputfaktoren, Umklassifi zierungen) verpfl ichtend. Darüber hinaus werden quantitative Angaben gefordert, wie für jede Hierarchiestufe eine Einstufung der Vermögenswerte und Schulden in Klassen mit einer Überleitung auf das statement of fi nancial position, Fair Value (bzw. Fair Value-Änderungen) und Umfang von Umklassifi zierungen zwischen den einzelnen Hierarchiestufen. Basiert eine Fair Value-Bewertung auf Input-faktoren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (Hierarchiestufe 3), sind zusätzliche quantitative Angaben zu machen, wie eine Überleitungs-rechnung von Anfangssaldo auf Endsaldo, entstandene Gewinne und Verluste aus einer Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und (unter Umständen) Sensitivitätsanalysen.

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26 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zum 31. Dezember 2013

mio €

Buchwert Zeitwert Level 1 1 Level 2 2 Level 3 3

Immobilien – Deutschland 21 58 – 14 44

Immobilien – Angola 2 2 – – 2

Immobilien – usa 10 14 – 14 – 1 Level 1: notierte, nicht berichtigte Preise in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden2 Level 2: Marktpreisnotierungen, die unmittelbar (als Preis) oder mittelbar (vom Preis abgeleitet) zu beobachten sind3 Level 3: Inputfaktoren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt unter An-wendung der Vergleichswert-, Ertragswert- sowie der Discounted- Cashflow-(DCF-) Methode. Die wichtigsten Inputfaktoren können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Die Bewertung erfolgt über externe und/oder interne Gutachten sowie über Kauf-

angebote. Den Inputfaktoren liegen z. T. Erfahrungswerte zu-grun de, die auf Größe, Alter und Zustand der Grundstücke und Bauten, der lokalen Konjunktur und vergleichbaren Preisen basie-ren und entsprechend modifiziert werden.

26.2 Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nach ifrs 13

Die folgende Tabelle stellt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien nach der Bewertungsmethode dar. Unter dem Begriff Immobilien wer-den auch unbebaute Grundstücke geführt.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 169-170.

Informationen zur Erfassung des beizulegenden Zeitwerts: 2013

Beizulegender Zeitwert MIO € Bewertungsmethode Inputfaktoren

Bandbreite des Inputs

Gewichteter Durchschnitt

Bebaute Grundstücke – Deutschland 14Vergleichswert-

methode Preis pro m 2 270 € – 470 € / m 2 370 € / m 2

Erbbaurechtgrundstücke – Deutschland 39 Ertragswertmethode Preis pro m 2 – –

Lagerhalle – Deutschland 5 dcf-MethodeErwartete

Miet einnahmen –650 T€ p. a. abzüglich

Aufwendungen

Immobilien – Angola 2 Kaufangebote – – –

Immobilien – usa 14Vergleichswert-

methode Preis pro Acre 90T – 115 T-US-$ /Acre 105 T-US-$ /Acre

Es fanden keine Übertragungen zwischen den Stufen im Geschäftsjahr 2013 statt.

Die folgenden Beispiele zeigen die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nach IFRS 13:

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 27

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

In den folgenden Abbildungen werden die Klassifi zierung der Immobilien sowie die Methoden und wesentlichen Annahmen zur Berechnung des beizulegenden Zeitwerts gemäß der neuen Anforderungen des IFRS 13 erläutert:

D. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

1. Als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienUnter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden die Immobilien der leg-Gruppe ausgewiesen, die zur Erzielung von Mieteinnahmen bzw. von Wertsteige-rungen und nicht zur Eigennutzung oder zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehalten werden. Zu den als Finanzinvestition gehaltenen Immo-bilien gehören Grundstücke mit Wohn- und Geschäfts-bauten, unbebaute Grundstücke, Grundstücke mit Erb-baurechten Dritter, Stellplätze und Garagen.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die zur Veräußerung vorgesehen sind und deren Veräußerung innerhalb der nächsten zwölf Monate als höchstwahr-scheinlich angesehen wird, werden gemäß ifrs 5 unter den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten im kurzfristigen Vermögen bilanziert. Die Bewertung er-folgt konsistent zur Bewertung der unter den als Finanz-investition gehaltenen Immobilien geführten Bestände.

Bei gemischt genutzten Immobilien erfolgt eine Tren-nung in einen eigen- und fremdgenutzten Teil, sofern eine rechtliche Möglichkeit zur Teilung des entsprechen-den Objektes besteht und weder die eigengenutzte noch die fremdvermietete Komponente unwesentlich sind. Der fremdvermietete Teil wird den als Finanzinvestition

LEG Immobilien AG

gehaltenen Immobilien zugeordnet, während der eigen-genutzte Teil unter den Sachanlagen bilanziert wird. Für die Zuordnung der Komponenten wird das Verhältnis der jeweiligen Flächen verwendet.

Immobilien werden aus dem Bestand der als Finanzin-vestition gehaltenen Immobilien übertragen, wenn eine Nutzungsänderung vorliegt, die durch den Beginn der Selbstnutzung oder den Beginn der Entwicklung mit der Absicht des Verkaufes belegt wird.

Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden bei Zugang mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten einschließlich Nebenkosten bilanziert. Nach-folgend werden die Immobilien entsprechend dem in ias 40 i.V. m. ifrs 13 vorgesehenen Wahlrecht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. ifrs 13.9 definiert den beizulegenden Zeitwert als den Preis, der im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilneh-mern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Ver-mögenswerts erhalten oder für Übertragung einer Ver-bindlichkeit gezahlt würde. Der beizulegende Zeitwert unterstellt grundsätzlich den Verkauf eines Vermögens-wertes (»Exit Price«). Er entspricht dem (theoretisch) an den Veräußerer zu zahlenden Preis bei einem (hypothe-tischen) Verkauf einer Immobilie zum Bewertungsstich-tag, unabhängig von einer unternehmensspezifischen Veräußerungsabsicht und -fähigkeit. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird von der höchst- und bestmöglichen Nutzung der Immobilie (»Konzept des Highest and Best Use« ifrs 13.27ff.) ausgegangen. Dies impliziert eine Nutzen- bzw. Wertmaximierung des Ver-mögenswerts, sofern diese technisch möglich, rechtlich zulässig und finanziell durchführbar ist. Wir verweisen hierzu auf Kapitel D.17. Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Immobilien werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst.

Spätere Kosten für den Ausbau, für die teilweise Erset-zung oder Instandhaltung der Immobilie (ias 40.17) wer-den aktiviert, soweit sich nach dem Komponentenansatz (ias 40.19) der Ersatz von Teilen einer Einheit ergibt und die Kosten zuverlässig messbar sind. Des Weiteren ergibt sich eine Aktivierung, wenn sich aus den Aktivi-täten ein erhöhter zukünftiger Nutzen ergibt und die Kosten zuverlässig messbar sind. Die aktivierten Kosten werden nicht planmäßig abgeschrieben, da in Verbin-dung mit dem Wahlrecht des ias 40 zur Bilanzierung des beizu legenden Zeitwertes generell keine planmäßige Abschreibung vorgenommen wird.

Quelle: LEG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 105.

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28 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Im Rahmen von Optimierungen des Portfolios werden einzelne Einheiten an Mieter, Eigennutzer sowie an private Kapitalanleger verkauft.

Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt in-tern durch die leg Immo. Die so ermittelten beizulegen-den Zeitwerte werden jährlich für das gesamte Portfolio (100 %) von einem externen Gutachter plausibilisiert. In diesem Geschäftsjahr erfolgte die Plausibilisierung zum 31. Dezember; dieser Stichtag wird planmäßig auch für Plausibilisierungen in zukünftigen Geschäftsjahren zugrunde gelegt. Auf Ebene einzelner Hauseingänge wur-den die Objekte unter individueller Berücksichtigung von Lage, Zustand, Ausstattung, der aktuellen Vertragsmiete und ihrer Entwicklungspotenziale einzeln betrachtet. Die durch die leg Immo ermittelten beizulegenden Zeitwerte entsprechen den gemäß ifrs definierten Marktwerten, zu welchen Immobilien zwischen Marktteilnehmern unter aktuellen Marktbedingungen am Bemessungsstichtag im Rahmen eines geordneten Geschäftsvorfalls getauscht werden könnten (ias 40.5 rev. i.V. m. ifrs 13.15).

Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der als Finanzinvestition sowie zur Veräußerung gehaltenen Immobilien erfolgte auf Grundlage der prognostizierten Netto-Zahlungszuflüsse aus der Bewirtschaftung der Objekte unter Nutzung der Discounted Cashflow-Methode (dcf-Methode). Bei Objekten ohne positiven Netto-Zahlungszufluss (in der Regel leerstehende Gebäude) wurde der Marktwert durch ein Liquida-tionswertverfahren ermittelt. Unbebaute Grundstücke wurden regelmäßig auf Basis der Bodenrichtwerte im Rahmen eines indirekten Vergleichswertverfahrens bewertet.

Bei der dcf-Bewertung wurde ein Detailplanungszeit-raum von zehn Jahren berücksichtigt. Nach dem Ende des zehnten Jahres wurde ein Verkaufswert angesetzt, der sich durch Kapitalisierung des prognostizierten Jahres-reinertrages der elften Periode ermittelt. Im ersten Jahr des Detailplanungszeitraums wurde von den vertraglich vereinbarten Mieteinnahmen der jeweiligen Immobilie und weiteren objektspezifischen Wertparametern ausge-gangen.

Die zur Bewertung zugrunde gelegte durchschnittliche Nettokaltmiete der vermieteten Wohnungen des be-werteten Vermögensbestandes (hier und im Folgenden als Finanzinvestition sowie zur Veräußerung gehaltene Immobilien) in Gebäuden mit der überwiegenden Nutzungsart Wohnen beträgt zum Stichtag 5,00 Euro je qm pro Monat (2012: 4,87 Euro je qm pro Monat). Diese Objekte können auch vereinzelt untergeordnete

gewerbliche Einheiten enthalten. Die weitere Entwick-lung der Jahresmiete wurde auf der Basis individueller Annahmen über den Planungszeitraum prognostiziert. Dabei wurde zwischen Mieteinnahmen aus Bestands-mietverträgen und Neuvermietungen aufgrund prog-nostizierter Fluktuation unterschieden. Die Marktmiete erhöht sich im Detailplanungszeitraum jährlich um einen individuell ermittelten Steigerungssatz. Für Neuvermie-tungen wird ein Mietzins in Höhe der angenommenen Marktmiete zugrunde gelegt. Die angesetzten Markt-mietsteigerungen bewegen sich in einer Spanne von 0 % bis 2 % basierend auf einer Markt- und Objektein-schätzung. Die Mieten der Bestandsverträge werden im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der Objekt- und Markteinschätzung entwickelt und im Zeitablauf der allgemeinen Marktent-wicklung angenähert. Die für die Bewertung zugrunde gelegte Leerstandsquote nach Wohnfläche beträgt zum Bewertungsstichtag 3,5 % (2012: 3,4 %). Die angenom-mene Leerstandsentwicklung orientiert sich an der Lage und individuellen Objekteigenschaften.

Öffentlich geförderte Immobilien wurden je nach Vorlie-gen und Dauer einer möglichen Mietpreisbindung unter-schiedlich behandelt. Wenn die Mietpreisbindung inner-halb des zehnjährigen Detailplanungszeitraumes endet, wird für das Folgejahr eine Mietanpassung in Richtung Marktmiete unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben angenommen. Für die restlichen geförderten Objekte, die bis spätestens 2081 aus der Bindung fallen, wurde ein Abschlag auf den Kapitalisierungszinssatz in Abhängigkeit der verbleibenden Mietpreisbindungsdauer vorgenommen.

Für reaktive und periodische Instandhaltungsmaß-nahmen wird je nach Objektzustand und Baujahr ein Instandhaltungskostenansatz von durchschnittlich 10,94 Euro je qm pro Jahr (2012: 10,45 Euro je qm pro Jahr) zugrunde gelegt. Das Modell zur Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wurde auf-grund kontinuierlich verbesserter Informationen zum Lebenszyklus der einzelnen Immobilien in 2013 weiter verfeinert. Diese Änderungen hatten nahezu keinen Einfluss auf das Ergebnis der Portfoliobewertung. Die Bewertung erfolgt nun für Wohn- und Gewerbeobjekte gemeinsam innerhalb eines integrierten Discounted Cashflow-Modells unter Beachtung der objektindividu-ellen Gegebenheiten sowie der jeweiligen Restnutzungs-dauer.

Verwaltungskosten werden pauschal je Wohneinheit (278,85 Euro p. a.), je Stellplatz beziehungsweise Gara-genplatz (36,37 Euro p. a.) angesetzt. Bei Wohngebäuden

Quelle: LEG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 106.

Page 31: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 29

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Wohnimmobilien Gewerbeimmobilien Garagen, Tiefgaragen oder Stellplätze/

Sonstige Objekte Erbbaurechte und unbebaute Flächen

Als Gewerbeobjekte gelten Immobilien, welche mit Flächen ab 1.000 qm nfl oder ab 50 % gebäudebezoge-ner Fläche gewerblich genutzt werden. Unter Sonstigen Objekten werden im Wesentlichen Einheiten mit Außen-werbeträgern und Mobilfunkantennen verstanden.

Weiterhin erfolgt eine Einteilung mithilfe eines von cbre entwickelten Scoringsystems in drei Marktcluster: Orange (Wachstumsmärkte), Grün (Stabile Märkte) und Purpur (Märkte mit höheren Renditen).

Die nachstehende Tabelle (tab 35) zeigt die Bewertungs-technik, die bei der Bestimmung des beizulegenden Zeit-wertes der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien verwendet wurde, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.

Mit dem Kauf der Anteile an der leg zum 29. Au-gust 2008 von der Beteiligungsverwaltungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der nrw-Bank, Anstalt des öffentlichen Rechts, hat sich die leg-Gruppe dazu verpflichtet, soziale Rahmenbedingungen zu be-achten, die neben der Einhaltung der üblichen Mieter-schutzbestimmungen unter anderem den betreffenden Immobilienbestand sichern.

Zu diesen sozialen Rahmenbedingungen zählen unter anderem die folgenden Verpflichtungen:

Im Rahmen der Sozialcharta gibt es in bestimmten Fällen ein Vorkaufsrecht für Mieter zu vergünstigten Konditio-nen. Geplante Verkäufe von vermieteten Gebäuden oder Gebäudeblöcken mit mehr als einer vermieteten Woh-nung dürfen nur durchgeführt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Die operativen Gesellschaften der leg-Gruppe unter-liegen teilweise Einschränkungen bei Mieterhöhungen gegenüber bestimmten Vorrechtsmietern sowie im Zusammenhang mit Förderungen in Form von zinsbe-günstigten Darlehen oder Investitionszuschüssen. Des Weiteren sind rechtliche Auflagen bei der Privatisierung

Quelle: LEG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 107–108.

von Wohnungen einzuhalten. Das Unternehmen ist dazu verpflichtet, pro Quadratmeter einen bestimmten Durchschnittsbetrag für Instandhaltungs- und Verbesse-rungsmaßnahmen aufzuwenden. Außerdem unterliegen bestimmte Teile des Portfolios unbedingten Verkaufs-beschränkungen.

mit Gewerbeanteil oder sonstiger Nutzung werden die Verwaltungskosten für den nicht wohnwirtschaftlich genutzten Anteil mit 1,0 % (2012: 1,0 %) des Gewerbe-rohertrages berücksichtigt.

Rund 1,75 % (2012: 1,66 %) der Einheiten im Bestand sind als gewerbliche Objekte klassifiziert worden. Diese Ob-jekte können auch vereinzelt Wohnungen enthalten, sind aber durch den gewerblichen Charakter geprägt. Für diese Objekte wurden aufgrund der zum Wohnungsbestand abweichenden Mietvertragsgestaltungen und abweichen-der Marktgegebenheiten auch abweichende Annahmen zu den wesentlichen wertbeeinflussenden Parametern getroffen.

Die durchschnittliche Miete der Objekte beträgt 6,54 Euro je qm (2012: 6,64 Euro je qm), bei einer durchschnitt lichen Instandhaltung von 7,50 Euro je qm (2012: 7,68 Euro je qm) im Detailplanungszeitraum. Die Leerstandsquote nach Nutzfläche beträgt zum Bewertungsstichtag 10,2 % (2012: 9,6 %). Verwaltungskosten werden mit 1,0 % (2012: 1,0 %) des Gewerberohertrages angesetzt.

Der Diskontierung der Zahlungsströme werden markt-übliche und laufzeitkongruente Diskontierungssätze von durchschnittlich 5,96 % (gewichteter Durchschnitt 2012: 6,06 %) und marktübliche Kapitalisierungssätze der ewigen Rente von durchschnittlich 6,61 % (gewich-teter Durchschnitt 2012: 6,54 %) zugrunde gelegt, die das tatsächliche Bewirtschaftungskostenverhältnis objekt spezifisch berücksichtigen und das individuelle Chancen-/Risikoprofil der Immobilien widerspiegeln. Dabei sind in die Bestimmung eines angemessenen Zins-satzes neben Lagekriterien insbesondere der Objekttyp, der Objektzustand, das Alter, das potenzielle Mietwachs-tum, die Standortprognose und mögliche öffentliche Förderungen eingeflossen. Die Veränderung zwischen den Jahren 2012 und 2013 resultiert im Wesentlichen aus der Berücksichtigung der positiven Marktentwicklung aus einem verbesserten operativen Geschäft und deren Wirkung auf die Diskontierungszinssätze.

Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Markt-daten bzw. nicht direkt am Markt beobachtbaren Daten und Bewertungsparametern, der Komplexität der Immo-bilienbewertung sowie des Spezifizierungsgrads von Im-mobilien ist die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immo bilien dem Level 3 der Bewertungshierarchie des ifrs 13.86 (Bewer-tung aufgrund nicht beobachtbarer Inputfaktoren) zuzuordnen. Wir verweisen hierzu auf Kapitel D.17.

Im Rahmen der Bewertung erfolgt eine Einteilung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in die nutzungs-artabhängigen Klassen

Page 32: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

30 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: LEG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 108.

Quelle: LEG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 109.

tab 35

Information über die der Bewertung zugrunde liegenden wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren (Level 3)

Segment Mio. €

Bruttovermögenswert der als Finanzinvestition

gehaltenen Immobilien Bewertungs-

technik 3)

Diskontierungszinssatz (qm-gewichtet in %) 4)

Kapitalisierungszinssatz (qm-gewichtet in %) 4)

min. durchschn. max. min. durchschn.

Wohnimmobilien1)

Wachstumsmärkte 2.204,8 DCF 4,6 5,8 7,9 3,1 6,0

Stabile Märkte 1.544,9 DCF 4,7 5,9 7,4 3,6 6,6

Märkte mit höheren Renditen 1.030,4 DCF 4,8 6,1 7,7 4,5 7,3

Außerhalb NRW 85,1 DCF 4,7 5,8 6,5 4,6 7,2

Gewerbeimmobilien 2) 186,0 DCF 4,8 6,9 13,0 5,0 7,4

Garagen, Stellplätze u. Sonstige Einheiten 107,0 DCF 5,6 0,0 7,6 4,0 0,0

Erbbaurechte u. unbebaute Flächen 22,0

Ertragswert/Vergleichs-

wertverfahren – – – – –

GESAMT-PORTFOLIO

IAS 40/IFRS 5 5.180,0 DCF 4,6 6,0 13,0 3,1 6,6

1) Davon ausgenommen sind 286 Wohneinheiten in Gewerbeimmobilien; darin enthalten sind 265 gewerbliche und sonstige Einheiten in gemischten Wohnimmobilien.2) Davon ausgenommen sind 265 Gewerbeeinheiten in gemischten Wohnimmobilien; darin enthalten sind 286 Wohneinheiten in Gewerbeimmobilien.3) In Ausnahmefällen kommt der Liquidationswert zum Ansatz.4) Qm-gewichtete Zinssätze beziehen sich auf Wohn- und Gewerbeimmobilien. bp = Basispunkte

Sensitivität des Brutto vermögenswertes

(Variation des Diskontierungszinssatzes in %)

Sensitivität des Brutto vermögenswertes

(Variation des Kapitalisierungszinssatzes in %)

Voraussichtliche Mietentwicklung Wohnimmobilien (qm-gewichtet in %)

Voraussichtliche Leerstandsentwicklung

Wohnimmobilien (qm-gewichtet in %)

–25 bp +25 bp –25 bp +25 bp min. durchschn. max. T0

4,5 – 4,1 2,5 –2,3 0,9 1,4 1,8 1,5

4,1 –3,8 2,2 –2,0 0,5 0,9 1,5 3,9

3,7 –3,5 1,8 –1,7 0,3 0,7 1,2 5,2

3,7 –3,5 1,9 –1,8 0,5 1,2 1,5 1,2

2,0 –1,9 1,9 –1,8 – – – –

4,5 – 4,2 2,0 –1,9 – – – –

– – – – – – – –

4,1 –3,8 2,2 –2,0 – – – –

Page 33: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 31

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Deutsche Annington Immobilien SE, Geschäftsbericht 2013, S. 100–101.

Quelle: Deutsche Annington Immobilien SE, Geschäftsbericht 2013, S. 128.

f) Investment Properties

Wenn die DAIG Immobilien erwirbt – sei es durch einen Unternehmenszusammenschluss oder separat –, werden

diese unter Berücksichtigung der beabsichtigten Nutzung entweder als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

(Investment Properties), als Vorratsimmobilien oder als selbst genutzte Immobilien klassifiziert.

Investment Properties sind Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zwecke der Wertsteige-

rung gehalten und nicht selbst genutzt oder zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehal-

ten werden. Zu den Investment Properties zählen unbebaute Grundstücke, Grundstücke und grundstücksgleiche

Rechte mit Bauten und Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter. Ebenfalls als Investment Properties klassifiziert

werden Immobilien, die im Rahmen eines Finanzierungsleasings entsprechend IAS 17 „Leasingverhältnisse“ akti-

viert werden und der Definition der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien entsprechen.

Investment Properties werden bei Zugang mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Transak-

tionskosten, wie z.B. Honorare und Gebühren für Rechtsberatung oder Grunderwerbsteuern, werden bei der erst-

maligen Bewertung mit einbezogen. Immobilien, die im Rahmen eines Finanzierungsleasings gehalten werden,

werden erstmalig zum beizulegenden Zeitwert der Immobilie bzw. zum Barwert der Mindestleasingzahlungen,

sofern dieser Wert niedriger ist, erfasst.

Nach erstmaligem Ansatz werden Investment Properties zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen

werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2013 hat die DAIG die Bewertungsmethodik durch die Anwendung der sogenann-

ten Discounted-Cashflow (DCF)-Methodik verfeinert. In der DCF-Methodik werden die erwarteten künftigen

Einnahmen und Ausgaben der Immobilie über einen Zeitraum, in der Regel über zehn Jahre, prognostiziert. Eine

ausführliche Beschreibung der Vorgehensweise zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von Investment

Properties ist unter Erläuterung [21] Investment Properties zu finden.

Verkehrswerte (Fair Values)

Die Bestimmung des Gesamtwertes des Wohnungsportfolios erfolgte in Anlehnung an die Definition des Market

Value des International Valuation Standard Committee. Zu- oder Abschläge, die bei einer Vermarktung von Port-

folien zu beobachten sind, fanden ebenso wenig Berücksichtigung wie zeitliche Restriktionen bei einer Einzel-

vermarktung von Objekten. Die Verkehrswertermittlung der DAIG folgt den Vorschriften des IAS 40 in Verbindung

mit IFRS 13.

Bis einschließlich des Geschäftsjahres 2012 bewertete DAIG ihr Portfolio anhand des Ertragswertverfahrens (In-

come Capitalisation Method). Dabei wird der Fair Value der Investment Properties anhand der Einnahmen und

Ausgaben sowie risikoadjustierter Kapitalisierungszinssätze (Capitalised Interest Rates) ermittelt. Die dabei ange-

wandten Zinssätze wurden von der Entwicklung des deutschen Wohnimmobilienmarktes abgeleitet und durch

zahlreiche Faktoren angepasst, um Risiken im Zusammenhang mit der jeweiligen Immobilie zu reflektieren, und

mithilfe eines Ratingsystems den relevanten Gebäuden zugeordnet. Alle Immobilien im Portfolio wurden nach

einem Ratingsystem im Hinblick auf ihre Qualität, ihre Vermarktbarkeit und ihren Standort bewertet. Die Markt-

mieten wurden für jeden Standort aus dem aktuellen Mietspiegel und verschiedenen Marktdaten externer Immo-

biliendienstleister abgeleitet.

Investment Properties werden ins Sachanlagevermögen umgegliedert, wenn eine Nutzungsänderung vorliegt, die

durch den Beginn der Selbstnutzung der Immobilie belegt wird. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten für die

Folgebewertung entsprechen dabei dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Umklassifizierung.

Page 34: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

32 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Deutsche Annington Immobilien SE, Geschäftsbericht 2013, S. 129.

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2013 hat die DAIG eine Modifikation des bestehenden Bewertungsverfahrens hin

zum sogenannten Discounted-Cashflow (DCF)-Verfahren vorgenommen. Im Rahmen des DCF-Verfahrens werden

die erwarteten künftigen Einnahmen und Ausgaben einer Immobilie über einen Zeitraum von zehn Jahren prog-

nostiziert und dann auf den Bewertungsstichtag als Barwert diskontiert. Die Einnahmen setzen sich im Wesent-

lichen aus erwarteten Mieteinnahmen (aktuell erzielte Nettokaltmiete, Marktmieten sowie Marktmietenentwick-

lung) unter der Berücksichtigung von Erlösschmälerungen aus Leerstand zusammen. Diese sind für jeden Standort

aus den aktuellen Mietspiegeln und Mietpreisspiegeln (bspw. IVD und IDN ImmoDaten GmbH) sowie aus Studien

zur räumlichen Prosperität (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Prognos, empirica, Bertelsmann

Stiftung u.a.) abgeleitet. Die Spanne des abgeleiteten nachhaltigen Leerstands für die das Portfolio prägende Nut-

zungsart Wohnen liegt dabei im Mittel bei 3,1 % und reicht für die einzelnen Standorte von 0,6 % bis 10,8 %.

Auf der Kostenseite sind Instandhaltungsaufwendungen und Verwaltungskosten in Anlehnung an die II. Berech-

nungsverordnung berücksichtigt und im Betrachtungszeitraum inflationiert (II. BV; deutsche Rechtsverordnung,

in der die Wirtschaftlichkeitsberechnung von Wohnraum geregelt ist). Weitere Kostenpositionen sind beispielswei-

se nicht-umlegbare Betriebskosten und Erbbauzinsen. Im Bestand durchgeführte Modernisierungsmaßnahmen

werden mit Anpassungen der laufenden Instandhaltungsaufwendungen und durch angepasste Marktmieten-

ansätze eingewertet.

Auf dieser Grundlage werden die prognostizierten Cashflows auf einer jährlichen Basis berechnet und dann zum

Bewertungsstichtag als Barwert diskontiert. Darüber hinaus wird der Endwert der Immobilie (Terminal Value)

am Ende des zehnjährigen Betrachtungszeitraums über den zu erwartenden stabilisierten Jahresreinertrag (Net

Operating Income) ermittelt und wiederum auf den Bewertungsstichtag als Barwert diskontiert. Der angewandte

Diskontierungszinssatz reflektiert die Marktsituation, die Lage, den Objekttyp, besondere Objektmerkmale (bspw.

Erbbau, Preisbindung), die Renditeerwartungen eines potenziellen Investors und das Risiko der prognos tizierten

künftigen Cashflows der Immobilie.

Die im Bestand befindlichen Gewerbeobjekte stellen überwiegend Kleingewerbe zur lokalen Versorgung im

Wohnumfeld dar. Gegenüber dem Wohnportfolio wurden u.a. abweichende Kostenansätze und marktspezifisch

angepasste Diskontierungszinssätze angesetzt.

Die Bewertung erfolgt grundsätzlich auf Basis homogener Bewertungseinheiten. Diese erfüllen die Kriterien an

wirtschaftlich zusammenhängende und vergleichbare Grundstücke und Gebäude. Dazu gehören:

> Räumliche Lage (Identität der Mikrolage und räumliche Nähe)

> Vergleichbare Nutzungsarten, Gebäudeklasse, Baujahresklasse und Objektzustand

> Gleiche Objekteigenschaften wie Preisbindung, Erbbaurecht und Voll- bzw. Teileigentum

Im Portfolio der DAIG befinden sich mit unter 1 % Wertanteil auch Entwicklungsflächen und Grundstücksflächen

mit vergebenen Erbbaurechten. Bewertet werden die Entwicklungsflächen in einem Vergleichswertverfahren auf

der Basis des örtlichen Bodenrichtwertes. Dabei werden Abschläge insbesondere für die bauliche Reife und die

mögliche Nutzung, wie auch für die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung und die Erschließungssituation berück-

sichtigt. Vergebene Erbbaurechte werden, wie auch das Immobilienportfolio, in einem DCF-Verfahren bewertet.

Eingangsgrößen sind hier Dauer und Höhe der Erbbauzinsen und der Bodenwert der Grundstücke.

Page 35: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 33

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Deutsche Annington Immobilien SE, Geschäftsbericht 2013, S. 130.

Erstmalig wurde der DAIG-Bestand Anfang 2013 unter Zugrundelegung der DCF-Methode durch den externen

Gutachter CBRE GmbH bewertet. Die DAIG integrierte die Bewertungsergebnisse der CBRE GmbH in ihren

Zwischenbericht des Quartalsabschlusses zum 31. März 2013. Die durch den externen Bewerter angewandten Ver-

feinerungen der Methodik wurden, wie oben beschrieben, in die DAIG-eigenen Bewertungsmodelle überführt und

die Bewertungsergebnisse auf Einzelebene mit den Bewertungsansätzen von CBRE GmbH abgeglichen und

entsprechend adjustiert.

Zum Stichtag 31. Dezember 2013 ermittelte die DAIG die Verkehrswerte (Fair Values) für ihren gesamten Immo-

bilienbestand wieder intern in der eigenen Bewertungsabteilung anhand der vom externen Gutachter übernom-

menen Methodik. Die internen Bewertungsergebnisse wurden schließlich durch ein aktualisiertes Gutachten von

CBRE bestätigt.

Die wesentlichen Bewertungsparameter und Bewertungsergebnisse stellen sich zum 31. Dezember 2013 im Über-

blick wie folgt dar:

Bewertungsparameter

Verwaltungskosten Wohnen durchschnittlich 247 € pro Mieteinheit/Jahr

Instandhaltungskosten Wohnen durchschnittlich 9,64 € pro m²/Jahr

Kosten für Wohnungsherrichtung durchschnittlich 3,26 € pro m²/Jahr

Kostensteigerung/Inflation 1,5 % pro Jahr

Marktmietsteigerung durchschnittlich 1,2 % pro Jahr

Stabilisierte Leerstandsquote durchschnittlich 3,1 %

Diskontierungszinssatz durchschnittlich 6,1 %

Kapitalisierungszinssatz durchschnittlich 5,1 %

Bewertungsergebnisse

Nettoanfangsrendite 5,0 %

Istmieten-Multiplikator 14,2fach

Marktwert pro m² 901 € pro m² Mietfläche

Bewertungsergebnisse

Der Immobilienbestand der Deutschen Annington Immobilien Gruppe findet sich in den Bilanzpositionen Invest-

ment Properties, Sachanlagen (selbst genutzte Immobilien) und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte.

Der Verkehrswert dieses Immobilienbestands mit Wohngebäuden, Gewerbeobjekten, Garagen und Stellplätzen

sowie unbebauten Grundstücken und vergebenen Erbbaurechten belief sich zum 31. Dezember 2013 auf

10.326,7 Mio. € (2012: 9.982,0 Mio. €).

Page 36: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

34 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

In den folgenden Anhangangaben werden die Bilanzierungs- und Bewertungs-methoden und Detailangaben zur Bilanzposition für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien dargestellt, die nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet werden. Die Angaben zum Test auf Wertminderungen gemäß IAS 36 werden beim ersten folgenden Anwendungsbeispiel in einem gesonderten Abschnitt im Geschäftsbericht erläutert und daher an dieser Stelle nicht angeführt. Da die Bilanzierung von Immobilien im Detail unter Sach-anlagevermögen geschildert wird, zeigen wir im Folgenden auch die Angaben für diese Bilanzposition:

Quelle: Deutsche Annington Immobilien SE, Geschäftsbericht 2013, S. 131.

Auf die einzelnen Portfoliosegmente verteilen sich die Verkehrswerte des Immobilienbestands wie folgt:

Wohneinheiten Verkehrswert (Mio. €)*

2013 2012 2013 2012

Aktives Management 78.764 77.560 4.604,7 4.228,2

Gebäudemodernisierung 43.476 46.409 2.469,2 2.444,0

Wohnungsmodernisierung 21.363 19.744 1.446,8 1.209,4

Vermietung 143.603 143.713 8.520,7 7.881,6

Privatisierung 20.536 23.214 1.350,7 1.529,4

Non-Core 11.119 15.027 404,6 519,6

Gesamt 175.258 181.954 10.276,0 9.930,6

* Verkehrswert der bebauten Grundstücke exklusive 50,7 Mio. € für unbebaute Grundstücke und vergebene Erbbaurechte

Das Ergebnis aus der Bewertung der Investment Properties belief sich im Geschäftsjahr auf 553,7 Mio. € (2012:

205,6 Mio. €).

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 108.

Page 37: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 35

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 109.

Page 38: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

36 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 140.

Page 39: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 37

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 220.

14. Vermietete Vermögenswerte und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

E N T W I C K L U N G D E R V E R M I E T E T E N V E R M Ö G E N SW E R T E U N D A L S F I N A N Z I N V E ST I T I O N G E H A LT E N E N I M M O B I L I E N

VO M 1 . J A N UA R Z U M 3 1 . D E Z E M B E R 2 0 1 2

Mio. € Vermietete

Vermögenswerte

Als Finanzinvestition

gehaltene Immobilien Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 01.01.2012 21.359 525 21.884

Währungsänderungen – 215 – 5 – 220

Änderungen Konsolidierungskreis 1.470 2 1.472

Zugänge 9.816 34 9.851

Umbuchungen – 1 89 89

Abgänge 6.976 19 6.996

Stand am 31.12.2012 25.453 626 26.079

Abschreibungen Stand am 01.01.2012 4.733 185 4.918

Währungsänderungen – 69 – 1 – 70

Änderungen Konsolidierungskreis 8 2 10

Zugänge planmäßig 3.498 14 3.512

Zugänge außerplanmäßig 99 0 99

Umbuchungen – 3 6 3

Abgänge 2.845 12 2.857

Zuschreibungen 2 1 3

Stand am 31.12.2012 5.419 194 5.612

Nettobuchwert am 31.12.2012 20.034 433 20.467

Aus den unkündbaren Leasing- und Vermietverträgen erwarteten wir in den nächsten Jahren die folgenden Zahlungen:

Mio. € 2013 2014 – 2017 ab 2018 Gesamt

Leasingzahlungen 2.688 2.995 39 5.723

Page 40: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

38 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 221.

E N T W I C K L U N G D E R V E R M I E T E T E N V E R M Ö G E N SW E R T E U N D A L S F I N A N Z I N V E ST I T I O N G E H A LT E N E N I M M O B I L I E N

VO M 1 . J A N UA R Z U M 3 1 . D E Z E M B E R 2 0 1 3

Mio. € Vermietete

Vermögenswerte

Als Finanzinvestition

gehaltene Immobilien Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand am 01.01.2013 25.453 626 26.079

Währungsänderungen – 908 – 12 – 920

Änderungen Konsolidierungskreis 3 – 3

Zugänge 11.890 32 11.923

Umbuchungen – 1 32 31

Abgänge 6.558 46 6.604

Stand am 31.12.2013 29.878 633 30.511

Abschreibungen Stand am 01.01.2013 5.419 194 5.612

Währungsänderungen – 212 – 2 – 215

Änderungen Konsolidierungskreis 0 – 0

Zugänge planmäßig 4.087 14 4.101

Zugänge außerplanmäßig 107 1 108

Umbuchungen 0 12 12

Abgänge 1.766 13 1.779

Zuschreibungen 16 – 16

Stand am 31.12.2013 7.619 205 7.824

Nettobuchwert am 31.12.2013 22.259 427 22.687

Unter den Vermieteten Vermögenswerten weisen wir das im Wege des Operating-Leasing vermietete Leasingvermögen sowie die Vermögenswerte mit langfristigen Buy-back-Verträgen aus.

In dem Posten Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Property) werden Mietwohnungen und ver-pachtete Händlerbetriebe ausgewiesen, deren Fair Value 732 Mio. € (Vorjahr: 758 Mio. €) betrug. Die Ermittlung des Fair Values erfolgt grundsätzlich nach einem Ertragswertverfahren auf Basis interner Berechnungen (Stufe 3 der Bemes-sungshierarchie). Für den Unterhalt des genutzten Investment Property fielen operative Kosten in Höhe von 47 Mio. € (Vorjahr: 50 Mio. €) an, für nicht genutztes Investment Property wurden 0 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €) aufgewandt.

Aus den unkündbaren Leasing- und Vermietverträgen erwarten wir in den nächsten Jahren die folgenden Zahlungen:

Mio. € 2014 2015 – 2018 ab 2019 Gesamt

Leasingzahlungen 2.635 2.971 23 5.628

Page 41: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 39

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

D Angaben zur Konzernbilanz

1 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden zum

beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte haben sich im

Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

in EUR Mio. 31.12.2013 31.12.2012

Periodenbeginn 4.614,6 2.928,8

Zukäufe 902,4 1.633,2

Sonstige Zugänge 26,3 32,9

Zugang durch Unternehmens erwerb 3.436,5 0,0

Abgang durch Verkauf – 86,5 – 75,1

Anpassung des beizulegenden Zeitwerts 101,3 119,2

Umbuchung – 57,5 – 24,4

Periodenende 8.937,1 4.614,6

Die Umbuchung umfasst die in die zur Veräußerung gehaltenen

langfristigen Vermögenswerte umgegliederten Immobilien des

laufenden Geschäftsjahres.

Für die Bewertung (Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie – Bewer-

tung auf Basis von Bewertungsmodellen) zum 31. Dezember

2013 und zum 31. Dezember 2012 wurden folgende Grundsätze

angewandt, die im Rahmen der internen periodischen Wert-

ermittlung entwickelt wurden:

Bewertung auf Basis von festgelegten Clustern:

• Ableitung von jährlichen Mietsteigerungsraten und Zielleer-

ständen basierend auf den Lage- und Objekteigenschaften

der Immobilien

• Ableitung von Kapitalisierungs- und Diskontierungszinssätzen

Ableitung der Bewertung auf Basis der Einzelimmobilien:

• Festlegung der Marktmiete zum Stichtag

• Entwicklung der Miete pro m² Mietfläche aus der

Fortschreibung der Marktmiete und der Vertragsmiete

• Entwicklung der Kosten (Instandhaltung, Verwaltung,

Mietausfallwagnis und nicht umlagefähige Betriebskosten,

Erbbauzinsen (soweit einschlägig))

• Ermittlung des Cashflows aus jährlichen Ein- und Auszah-

lungen sowie des Terminal Value am Ende des Jahres zehn,

basierend auf dem stabilisierten erwarteten Cashflow des

Jahres elf oder einem zu erwartenden Verkaufspreis

abzüglich Verkaufskosten

• Ermittlung eines verwaltungseinheitsbezogenen Fair Value

zum Stichtag

Die Kapitalisierungs- und Diskontierungszinssätze wurden auf

der Basis von immobilienspezifischen Risikoeinschätzungen

abgeleitet.

Eine Überprüfung der Wertermittlung durch eine Bewertung

unabhängiger Dritter erfolgt zu jedem Bilanzstichtag. Die ange-

wandten Bewertungsmethoden für die interne Wertermittlung

und die Bewertung durch Dritte entsprechen sich dabei.

Die folgenden Beispiele zeigen Überleitungsrechnungen von Unternehmen, die das Modell des beizulegenden Zeitwerts anwenden:

Quelle: Deutsche Wohnen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 84.

Im Folgenden wird die Überleitungsrechnung für die Buchwerte der als Finanz-investition gehaltenen Immobilien bei Unternehmen dargestellt, die das Anschaffungskostenmodell anwenden. Zudem wird auf die im Ergebnis erfassten Beträge (z. B. Mieteinnahmen sowie betriebliche Aufwendungen, differenziert nach Immobilien, mit denen Mieteinnahmen erzielt bzw. nicht erzielt wurden) eingegangen. Außerdem wird der beizulegende Zeitwert angegeben und auf die Bewertung durch unabhängige Gutachter hingewiesen:

Page 42: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

40 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Evonik Industries AG, Geschäftsbericht 2013, S. 201.

7.3 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

T066 Entwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien

in Millionen €

Grundstücke, grundstücks-

gleiche Rechte Gebäude

Gebäude im Bau Gesamt

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 01.01.2012 325 2.312 17 2.654

Währungsumrechnung – 1 – 2 – – 3

Zugänge Unternehmenserwerbe – – – –

Sonstige Zugänge 3 44 10 57

Umgliederungen nach IFRS 5 – – – –

Abgänge – 3 – – – 3

Umbuchungen 2 – 3 – 13 – 14

Stand 31.12.2012 326 2.351 14 2.691

Währungsumrechnung – 1 – 3 – – 4

Zugänge Unternehmenserwerbe – – – –

Sonstige Zugänge 4 1 5 10

Umgliederungen nach IFRS 5 – 323 – 2.330 – 11 – 2.664

Abgänge – – 8 – – 8

Umbuchungen 1 7 – 8 –

Stand 31.12.2013 7 18 – 25

Abschreibungen und Wertminderungen

Stand 01.01.2012 8 1.101 – 1.109

Währungsumrechnung – – 2 – – 2

Zugänge Unternehmenserwerbe – – – –

Abschreibungen – 46 – 46

Wertminderungen – 9 – 9

Wertaufholungen – – 13 – – 13

Umgliederungen nach IFRS 5 – – – –

Abgänge – – – –

Umbuchungen – – 8 – – 8

Stand 31.12.2012 8 1.133 – 1.141

Währungsumrechnung – – 3 – – 3

Zugänge Unternehmenserwerbe – – – –

Abschreibungen – 11 – 11

Wertminderungen – – – –

Wertaufholungen – – – –

Umgliederungen nach IFRS 5 – 7 – 1.123 – – 1.130

Abgänge – – 4 – – 4

Umbuchungen – – – –

Stand 31.12.2013 1 14 – 15

Buchwerte 31.12.2012 318 1.218 14 1.550

Buchwerte 31.12.2013 6 4 – 10

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 41

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Evonik Industries AG, Geschäftsbericht 2013, S. 202.

Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betrug 12 Millionen € (Vorjahr: 2.927 Millionen €).

Der deutliche Rückgang ist auf die Entkonsolidierung der Immobilienaktivitäten zurück-zuführen.

Im Berichtsjahr bestanden keine Verpflichtungen für den Erwerb von Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten wurden. Darüber hinaus existierten lediglich vertragliche Verpflich-tungen bezüglich gesetzlicher Bestimmungen für Reparaturen, Instandhaltungen und Verbesse-rungen aus den bestehenden Mietverträgen bis zum Zeitpunkt der Veräußerung der Vivawest.

Für Investment Properties wurden – wie im Vorjahr – keine Wertminderungen vorgenommen.

13. Investment Properties

(In Tsd. EUR)

Anschaffungs- und HerstellungskostenStand 1.1.2013 47.002

Zugänge 13

Abgänge -5.114

Währungsanpassungen –

Stand 31.12.2013 41.901

Kumulierte AbschreibungenStand 1.1.2013 27.671

Zugänge 334

Abgänge -2.100

Währungsanpassungen –

Zuschreibungen –

Stand 31.12.2013 25.905

Buchwert Stand 31.12.2013 15.996

Anschaffungs- und HerstellungskostenStand 1.1.2012 51.339

Zugänge –

Abgänge -4.337

Währungsanpassungen –

Stand 31.12.2012 47.002

Kumulierte AbschreibungenStand 1.1.2012 29.612

Zugänge 404

Abgänge -2.345

Währungsanpassungen –

Zuschreibungen –

Stand 31.12.2012 27.671

Buchwert Stand 31.12.2012 19.331

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2013, S. 169.

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42 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Zum 31. Dezember 2013 beträgt der beizulegende Zeitwert der Investment Properties 22.698 Tsd. Euro (Vorjahr

24.862 Tsd. Euro). Er wird unverändert nach international anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, wie durch

die Ableitung aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immobilien oder die Discounted-Cashflow-Methode.

Vom beizulegenden Zeitwert entfallen – wie im Vorjahr – 1.793 Tsd. Euro auf eine Bewertung durch konzernexter-

ne, unabhängige Gutachter.

Die Mieterlöse aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien beliefen sich im Berichtsjahr auf 1.164 Tsd. Euro

(Vorjahr 1.230 Tsd. Euro). Von den direkten betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 1.801 Tsd. Euro (Vorjahr

2.323 Tsd. Euro) entfielen 674 Tsd. Euro (Vorjahr 849 Tsd. Euro) auf vermietete und 1.127 Tsd. Euro (Vorjahr 1.474

Tsd. Euro) auf nicht vermietete Investment Properties.

Investment Properties unterliegen – wie im Vorjahr – keinen Verfügungsbeschränkungen.

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2013, S. 170.

Die folgenden Beispiele gehen auf wesentliche Schätzungen und Beurteilungenbei der Bewertung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ein:

Quelle: Deutsche Wohnen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 74.

Beizulegender Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen ImmobilienDer beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestition gehaltenen

Immobilien wurde zum 31. Dezember 2013 anhand einer Port-

foliobewertung intern ermittelt. Die Immobilien werden in

Abhängigkeit ihrer Lage und der Objektqualität in Cluster ein-

geteilt. Auf Basis dieser Cluster werden Annahmen über die

Entwicklung der Mieten, Leerstände, Erlösschmälerungen und

Instandhaltungskosten als auch der Diskontierungszinssätze

getroffen. Diese Bewertungsannahmen unterliegen aufgrund

der langfristigen Ausrichtung Unsicherheiten, die in Zukunft

zu positiven, aber auch negativen Wertveränderungen führen

können. Die Buchwerte der als Finanzinvestition gehaltenen

Immobilien betragen EUR 8,9 Mrd. (Vorjahr: EUR 4,6 Mrd.).

Quelle: TAG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 109.

Schätzungen

Der Konzern trifft Einschätzungen und Annahmen, die die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen können

naturgemäß von den späteren tatsächlichen Gegebenheiten abweichen. Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifi-

kantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des

nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen, werden im Folgenden erörtert. Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden hat der Vorstand folgende Schätzungen vorgenommen, die die Beträge im Konzernabschluss we-

sentlich beeinflussen:

Die Marktwerte der Renditeliegenschaften basieren auf den Ergebnissen der zu diesem Zweck beauftragten unabhän-

gigen Sachverständigen. Die Grundlage dieser Bewertung stellen die abgezinsten künftigen Einnahmeüberschüsse dar,

die nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren oder Ertragswertverfahren ermittelt werden. Für Zwecke der Bewertung

müssen durch die Gutachter Faktoren, wie zukünftige Mieterträge und anzuwendende Kalkulationszinssätze, geschätzt

werden, die unmittelbaren Einfluss auf den beizulegenden Zeitwert der Renditeliegenschaften haben. Zusätzlich werden

Transaktionskosten im nach Einschätzung der TAG wahrscheinlichen Umfang berücksichtigt. Die beizulegenden Zeit-

werte der Renditeliegenschaften betragen zum Stichtag EUR 3.544,1 Mio. (Vorjahr: EUR 3.455,7 Mio.).

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 43

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Das folgende Beispiel zeigt eine Sensitivitätsanalyse hinsichtlich der einzelnen Parameter im Rahmen der Fair Value-Bewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien:

Quelle: Deutsche Annington Immobilien SE, Geschäftsbericht 2013, S. 131.

Sensitivitätsanalysen

Die Verkehrswerte des Immobilienbestands der DAIG schwanken aufgrund des stabilen Marktes für Wohnimmo-

bilien nur in vergleichsweise geringem Maße. Wesentliche vom Markt beeinflusste Werttreiber sind dabei die

Marktmieten und Marktmietenentwicklung, die Höhe der angesetzten Instandhaltungskosten, die Kostensteige-

rung sowie die Zinssätze. Die Auswirkung möglicher Schwankungen dieser Parameter ist im Folgenden jeweils

isoliert voneinander abgebildet. Wechselwirkungen der Parameter sind möglich, aufgrund der Komplexität der

Zusammenhänge aber nicht quantifizierbar.

Marktmieten:

Änderungen Marktmieten -2,0 % -1,0 % +1,0 % +2,0 %

Wertänderungen*

in Mio. € -244,0 -121,0 121,1 240,5

in % -2,4 -1,2 1,2 2,3

* Ergebnis zeigt die Sensitivität der Verkehrswerte bei alleiniger Änderung der Marktmietensätze in Prozentpunkten ohne Veränderung anderer Parameter

Marktmietenentwicklung:

Änderungen Marktmietenentwicklung -0,2 % -0,1 % +0,1 % +0,2 %

Wertänderungen**

in Mio. € -519,6 -265,9 279,1 573,7

in % -5,1 -2,6 2,7 5,6

** Ergebnis zeigt die Sensitivität der Verkehrswerte bei alleiniger Änderung der Marktmietenentwicklung in Prozentpunkten ohne Veränderung anderer Parameter

Page 46: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

44 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Instandhaltungskosten:

Änderungen Instandhaltungskosten -10,0 % -5,0 % +5,0 % +10,0 %

Wertänderungen***

in Mio. € 277,5 138,6 -138,5 -277,1

in % 2,7 1,3 -1,3 -2,7

*** Ergebnis zeigt die Sensitivität der Verkehrswerte bei alleiniger Änderung der Instandhaltung in Prozentpunkten ohne Veränderung anderer Parameter

Kostensteigerung/Inflation:

Änderungen Inflation -0,5 % -0,25 % +0,25 % +0,5 %

Wertänderungen****

in Mio. € 389,3 196,3 -199,1 -401,4

in % 3,8 1,9 -1,9 -3,9

**** Ergebnis zeigt die Sensitivität der Verkehrswerte bei alleiniger Änderung der Inflation in Prozentpunkten ohne Veränderung anderer Parameter

Zinssätze:

Änderungen Diskontierungs- und Kapitalisierungszins -0,25 % -0,125 % +0,125 % +0,25 %

Wertänderungen*****

in Mio. € 543,0 264,3 -251,3 -491,0

in % 5,3 2,6 -2,4 -4,8

***** Ergebnis zeigt die Sensitivität der Verkehrswerte bei alleiniger Änderung der Zinssätze in Prozentpunkten ohne Veränderung anderer Parameter

Quelle: Deutsche Annington Immobilien SE, Geschäftsbericht 2013, S. 132.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 45

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Im Folgenden wird auf die im Rahmen von Operating-Leasingverhältnissengehaltenen Immobilien eingegangen:

Quelle: TAG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 144–145.

Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasingverträgen

Im Bereich der Gewerbeimmobilien bestehen feststehende künftige Ansprüche auf Mindestleasingzahlungen aus langfristigen

Operating-Leasingverhältnissen von EUR 66 Mio. (Vorjahr: EUR 76 Mio.). Hiervon sind EUR 12 Mio. (Vorjahr: EUR 17 Mio.)

innerhalb eines Jahres, EUR 26 Mio. (Vorjahr: EUR 29 Mio.) zwischen einem und fünf Jahren und EUR 27 Mio. (Vorjahr:

EUR 30 Mio.) nach mehr als fünf Jahren fällig. In der Regel sind Mietverträge über festgelegte Mindestzeiträume bis zu

zehn Jahren üblich. Dabei stehen den Mietern teilweise Verlängerungsoptionen zu. Vertragliche Mietanpassungsklauseln

reduzieren in solchen Fällen regelmäßig das Marktrisiko einer längerfristigen Bindung.

Im Bereich der Wohnimmobilien bestehen in der Regel Mietverträge mit der gesetzlichen Kündigungsfrist von 3 Monaten.

Darüber hinaus gehende Ansprüche auf Mindestleasingzahlungen bestehen nicht.

Quelle: Fielmann AG, Geschäftsbericht 2013, S. 93.

Im Fielmann-Konzern wurden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr keine Garantien für Bankverbindlichkeiten Dritter übernommen.

Der Fielmann-Konzern tritt im Rahmen von Operating Leasingverhältnissen als Leasingnehmer von Fahrzeugen, Geräten und Immobilien auf. Dabei werden die Leasingraten als Aufwand erfasst.

Zum Stichtag besteht aus Leasinggeschäften für Kfz und Geräte im Fielmann-Konzern ein Restobligo von Tsd. ¤ 1.699 (Vorjahr: Tsd. ¤ 2.032), davon Tsd. ¤ 209 (Vorjahr: Tsd. ¤ 447) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr, Tsd. ¤ 1.490 (Vorjahr: Tsd. ¤ 1.585) von über ein bis zu fünf Jahren. Die Leasingzahlungen im Berichtszeit-raum betrugen für diesen Bereich Tsd. ¤ 474 (Vorjahr: Tsd. ¤ 539).

Die Leasingzahlungen für Mieten (im Wesentlichen für Geschäftsräume) stellen sich wie folgt dar:

2013 Tsd. ¤

2012 Tsd. ¤

Mindestleasingzahlungen 63.582 60.387

Eventualzahlungen 847 1.149

Zahlungen aus Untermietverhältnissen 1.220 1.663

65.649 63.199

Die Angaben zu den Mindestleasingzahlungen betreffen Kaltmieten ohne ver-traglich vereinbarte Nebenkosten. Eventualzahlungen sind zusätzliche Zahlungen aus Umsatzmietverträgen.

Im Konzern werden Anmietverträge über eine feste Laufzeit von in der Regel zehn Jahren mit überwiegend zwei Verlängerungsoptionen (je fünf Jahre) abgeschlossen. Zusätzlich zu festen Mindestleasingzahlungen werden gegebenenfalls Vereinbarun-gen zu Index-, Umsatz- oder Staffelmieten getroffen. Die Anzahl der Verträge mit solchen Vereinbarungen stellt sich 2013 wie folgt dar:

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46 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Quelle: Fielmann AG, Geschäftsbericht 2013, S. 94.

Anzahl

Mietverträge mit Regelungen zu Anmietung Vermietung

Indexmieten 588 129

Umsatzmieten 123 2

Staffelmieten 24 8

Feste Mieten 440 96

Während die Anmietungsverträge ausschließlich geschäftliche Mieten beinhalten, sind in der Darstellung der Vermietungen gleichermaßen gewerblich und wohnwirt-schaftlich genutzte Flächen enthalten. Eventualzahlungen aus Mietverträgen wurden im Geschäftsjahr 2013 nicht vereinnahmt.

Überwiegend finden standardisierte Gewerbevermietungsverträge (fünf bis zehn Jahre Laufzeit) und unbefristete Wohnungsvermietverträge Verwendung. Die Mieter-träge des Geschäftsjahres betrugen Tsd. ¤ 3.499 (Vorjahr: Tsd. ¤ 3.760).

Die Verpflichtungen aus den Mietverträgen stellen sich wie folgt dar:

31. 12. 2013 Tsd. ¤

31. 12. 2012 Tsd. ¤

bis 1 Jahr 62.800 62.034

1 bis 5 Jahre 195.687 189.191

über 5 Jahre 49.000 62.566

307.487 313.791

Die zukünftig erwarteten Erträge stellen sich wie folgt dar:

31. 12. 2013 Tsd. ¤

31. 12. 2012 Tsd. ¤

bis 1 Jahr 2.775 2.765

1 bis 5 Jahre 6.563 6.607

über 5 Jahre 2.415 2.736

11.753 12.108

davon Erträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 6.054 6.018

Die Angaben zu den zukünftigen Verpflichtungen berücksichtigen ausschließlich die vertraglich unkündbare Zeitperiode des Mietverhältnisses.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 47

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

Die Angabepfl ichten des IAS 38 gelten sowohl für immaterielle Vermögens werte im rechtlichen Eigentum des Unternehmens als auch für im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen nach IAS 17 geleaste immaterielle Vermögenswerte. Neben den unten aufgeführten Informationen sind zusätzliche Informationen offen zulegen, wenn das Unternehmen für die Folgebewertung von immateriellen Vermögenswerten das Neubewertungsmodell anwendet, immaterielle Vermögenswerte durch Zuwendung der öffentlichen Hand erworben hat oder Eigentumsbeschränkungen bestehen.

Gemäß IAS 38.118 hat ein Unternehmen für jede Gruppe immaterieller Vermögens werte (z. B. Markennamen, Computersoftware, Lizenzen, Patente) die nachfolgenden Angaben zu machen. Dabei ist zwischen selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten und sonstigen immateriellen Vermögens-werten zu unterscheiden:• begrenzte oder unbegrenzte Nutzungsdauern (IAS 38.118[a])• bei begrenzter Nutzungsdauer: Angabe der zugrunde gelegten Nutzungs-

dauer sowie der angewendeten Abschreibungssätze und -methoden (IAS 38.118[a] und IAS 38.118[b])

• Bruttobuchwert und kumulierte Abschreibung inklusive kumulierter Wert-minderungsaufwendungen zu Beginn und zum Ende der Periode (IAS 38.118[c])

• Posten in der Gesamtergebnisrechnung, in denen die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte enthalten sind (IAS 38.118[d])

• Überleitung des Buchwerts zu Beginn und zum Ende der Periode unter gesonderter Angabe der

– Zugänge, wobei selbst geschaffene, separat erworbene und immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenszusammenschlüssen separat zu bezeichnen sind,

– Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten klassifi ziert oder Teil einer Veräußerungsgruppe sind, und anderen Abgängen,

– wertmäßigen Erhöhungen/Verminderungen aufgrund von Neubewertun-gen und im sonstigen Ergebnis erfassten oder aufgehobenen Wert-minderungs aufwendungen gemäß IAS 36,

– während der Berichtsperiode im Gewinn/Verlust erfassten oder auf-gehobenen Wertminderungsaufwendungen (zu weiteren Abgabepfl ichten siehe Beispiele zu Wertminderung),

– planmäßigen Abschreibungen der Berichtsperiode, – Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung in die funktionale

Währung und – sonstigen Buchwertänderungen der Periode (IAS 38.118[e])

Für immaterielle Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer als unbegrenzt eingeschätzt wurde, sind gemäß IAS 38.122(a) der Buchwert und die Gründe für die Einschätzung der Nutzungsdauer als unbegrenzt anzugeben. Bei einzelnen immateriellen Vermögenswerten, die für sich genommen für den Abschluss wesentlich sind, ist nach IAS 38.122(b) neben einer Beschreibung des

4 Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

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48 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

Vermögenswerts dessen Buchwert und der verbleibende Abschreibungszeitraum anzugeben. Zudem ist gemäß IAS 38.122(e) der Betrag für vertragliche Ver-pfl ichtungen für den Erwerb immaterieller Vermögenswerte und nach IAS 38.126 die Summe der im Geschäftsjahr angefallenen Forschungs- und Entwicklungsausgaben anzugeben.

In den nachfolgenden Beispielen fassen Unternehmen hinsichtlich immaterieller Vermögenswerte die maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß IAS 1 zusammen. Beim ersten Beispiel werden dabei auch die gemäß IAS 38.118(a) und IAS 38.118(b) geforderten Angaben integriert. Zudem werden die gemäß IAS 38.122(a) anzugebenden Gründe für die Einschätzung der Nutzungsdauer als unbegrenzt angegeben:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 172–173.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (OHNE GOODWILL).Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer, einschließlich der UMTS- und LTE-Lizenzen, werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet und grundsätzlich planmäßig über die jeweilige Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Derartige Vermögenswerte sind im Wert gemindert, wenn der erzielbare Betrag – der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert – niedriger ist als der Buchwert. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer (Mobilfunk-Lizenzen der Federal Communications Commission in den USA (FCC-Lizenzen)) werden zu Anschaffungskosten bewertet. Obwohl die FCC-Lizenzen grundsätzlich für eine vertraglich definierte Zeit vergeben werden, werden sie regelmäßig zu vernachlässigbaren Kosten erneuert. Daneben liegen keine sonstigen rechtlichen, regulatorischen, vertraglichen, wettbewerbs-bedingten, wirtscha�lichen oder anderen Faktoren vor, die die Nutzungsdauer der Lizenzen beschränken. Sie werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, auf

Die planmäßige Abschreibung von Mobilfunk-Lizenzen beginnt, sobald das zu-gehörige Netz betriebsbereit ist. Die Nutzungsdauern von Mobilfunk-Lizenzen werden auf der Grundlage verschiedener Faktoren festgelegt, u. a. der Laufzeit der von der jeweiligen nationalen Regulierungsbehörde gewährten Lizenzen, der Verfügbarkeit und der erwarteten Kosten für die Erneuerung der Lizenzen sowie der Entwicklung kün�iger Technologien.

Die Restnutzungsdauern wesentlicher Mobilfunk-Lizenzen der Deutschen Telekom betragen:

T 057

Mobilfunk-Lizenzen Jahre

FCC-Lizenzen unbestimmbar

LTE-Lizenzen 11 bis 26

UMTS-Lizenzen 7 bis 18

GSM-Lizenzen 2 bis 22

ihre Werthaltigkeit untersucht und, sofern notwendig, auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte bis auf den Wert zugeschrieben, der sich ergeben hätte, wenn in den früheren Perioden keine Wertminderungen erfasst worden wären.

Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethode der immateriellen Vermö-genswerte werden mindestens an jedem Abschluss-Stichtag überprü�; wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entspre-chenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen erfasst.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 49

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprüft. Ist die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben, wird eine Wertminderung vorgenommen.

Quelle: Hugo Boss AG, Geschäftsbericht 2013, S. 163.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können. Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert, sondern in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind, soweit die Kriterien für die Aktivierung nicht erfüllt sind. Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden, soweit es sich um Vermögenswerte mit begrenzten Nutzungsdauern handelt, linear über eine Nutzungsdauer von zwei bis zehn Jahren planmäßig abgeschrieben. Sogenanntes Key Money zählt ebenso zu den immateriellen Vermögenswerten. Dies sind Zahlungen, die anlässlich des Abschlusses von Mietverträgen für eigene Einzelhandelsgeschäfte, in exponierter Lage, als Einmalzahlungen an den Vormieter geleistet werden. Die Unterscheidung zwischen begrenzter und unbegrenzter Nutzungsdauer wird anhand der tatsächlichen Verhältnisse in den Ländern, in denen sich die jeweiligen Einzelhandelsgeschäfte befinden, getroffen. Key Money mit unbegrenzter Nutzungsdauer betrifft momentan die Länder Frankreich und Dänemark.

Quelle: Hugo Boss AG, Geschäftsbericht 2013, S. 162.

Page 52: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

50 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

Im nachfolgenden Beispiel werden neben den maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auch die Posten in der Gesamtergebnisrechnung angegeben, in denen die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte enthalten sind (IAS 38.118[d]):

erstellte und erworbene Software sowie vergleichbare immate-rielle Vermögenswerte werden über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren, Lizenzen über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Für diese immateriellen Vermögenswerte wird zu jedem Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen für eine Wert-minderung vorliegen. Eine außerplanmäßige Abschreibung wird vorgenommen, falls der erzielbare Betrag unter den fortgeführ-ten Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegt. Eine Zu-schreibung erfolgt bei Wegfall der Gründe einer in Vorperioden vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibung.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich erworbene sonstige immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Selbst er-stellte immaterielle Vermögenswerte werden mit den Herstel-lungskosten für ihre Entwicklung aktiviert, wenn die Aktivie-rungskriterien gemäß IAS 38 (Immaterielle Vermögenswerte) erfüllt sind. Die Kosten der Forschungsphase werden hingegen nicht aktiviert, sondern sofort als Aufwand erfasst. Die Herstel-lungskosten umfassen alle der Entwicklung direkt zurechenba-ren Kosten. Hierzu können folgende Kosten zählen:

Einzelkosten Materialeinzelkosten

Fertigungseinzelkosten

Sondereinzelkosten der Fertigung

Gemeinkosten Materialgemeinkosten

(direkt zurechenbar) Fertigungsgemeinkosten

Werteverzehr des Anlagevermögens

Entwicklungsbezogene Kosten der Verwaltung

Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden Fremdkapi-talkosten nur einbezogen, falls es sich um einen sogenannten qualifizierten Vermögenswert im Sinne des IAS 23 (Fremdkapi-talkosten) handelt. Ein qualifizierter Vermögenswert ist ein nicht finanzieller Vermögenswert, bei dem ein beträchtlicher Zeitraum benötigt wird, um diesen in den beabsichtigten ge-brauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Die Folgebewertung der sonstigen immateriellen Vermögens-werte erfolgt gemäß dem Anschaffungskostenmodell. Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Alle sonsti-gen immateriellen Vermögenswerte in der METRO GROUP haben eine begrenzte wirtschaftliche Nutzungsdauer und wer-den daher planmäßig linear abgeschrieben. Aktivierte selbst

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, S. 212–213.

Page 53: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 51

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

Im Folgenden sind beispielhaft mögliche Darstellungen der Überleitung der Buchwerte zu Beginn und zum Ende der Periode und der Vorperiode (IAS 38.118[e]) abgebildet. Diese Darstellungen enthalten regelmäßig zudem die Überleitung der Geschäfts- und Firmenwerte (IFRS 3.67[d]):

19. FIRMENWERTE UND SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTEZum 31. Dezember setzten sich die Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen der immateriellen

Vermögenswerte wie folgt zusammen:

ANSCHAFFUNGSKOSTEN

in Mio €

Stand1. Januar

2013

Währungs- umrechnungs-

differenzen

Veränderungen im Konsoli-

dierungskreis Zugänge Umbuchungen Abgänge

Stand31. Dezember

2013

Firmenwerte 15.014 - 539 326 29 – 4 14.826

Patente, Produkt- und Vertriebsrechte 585 - 23 – 16 1 8 571

Technologie 321 - 12 2 1 - 8 1 303

Markennamen 175 - 10 17 – – – 182

Verträge über Wettbewerbsverzichte 242 - 11 8 1 0 3 237

Managementverträge 6 – - 1 0 – 0 5

Sonstige 684 - 33 78 33 31 22 771

Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte 17.027 - 628 430 80 24 38 16.895

ABSCHREIBUNGEN

in Mio €

Stand1. Januar

2013

Währungs- umrechnungs-

differenzen

Veränderungen im Konsoli-

dierungskreis Zugänge Umbuchungen Abgänge

Stand31. Dezember

2013

Firmenwerte 0 0 0 0 0 0 0

Patente, Produkt- und Vertriebsrechte 216 - 8 – 35 – 8 235

Technologie 32 - 2 0 20 - 2 – 48

Markennamen 0 0 0 0 0 0 0

Verträge über Wettbewerbsverzichte 162 - 8 0 23 0 3 174

Managementverträge 0 0 0 0 0 0 0

Sonstige 319 - 14 - 1 57 17 7 371

Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte 729 - 32 - 1 135 15 18 828

ANSCHAFFUNGSKOSTEN

in Mio €

Stand1. Januar

2012

Währungs- umrechnungs-

differenzen

Veränderungen im Konsoli-

dierungskreis Zugänge Umbuchungen Abgänge

Stand31. Dezember

2012

Firmenwerte 12.669 - 215 2.555 6 0 1 15.014

Patente, Produkt- und Vertriebsrechte 582 - 9 13 2 1 4 585

Technologie 86 - 2 240 0 - 3 0 321

Markennamen 178 - 3 0 – – – 175

Verträge über Wettbewerbsverzichte 201 - 5 46 – 0 – 242

Managementverträge 6 – 0 0 0 – 6

Sonstige 596 - 14 122 48 - 58 10 684

Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte 14.318 - 248 2.976 56 - 60 15 17.027

Quelle: Fresenius SE & Co. KGaA, Geschäftsbericht 2013, S. 127–128.

Page 54: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

52 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

ABSCHREIBUNGEN

in Mio €

Stand1. Januar

2012

Währungs-umrechnungs-

differenzen

Veränderungen im Konsoli-

dierungskreis Zugänge Umbuchungen Abgänge

Stand31. Dezember

2012

Grundstücke und Grundstückseinrichtungen 5 – 0 – 1 – 6

Gebäude und Einbauten 1.431 - 16 – 215 2 34 1.598

Technische Anlagen und Maschinen 2.503 - 16 - 3 422 - 6 159 2.741

Andere Anlagen und Mietanlagen aus Finanzierungsverträgen 42 - 1 - 8 10 – 4 39

Anlagen im Bau 1 – 0 0 – – 1

Sachanlagen 3.982 - 33 - 11 647 - 3 197 4.385

Quelle: Fresenius SE & Co. KGaA, Geschäftsbericht 2013, S. 126.

Page 55: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 53

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

5 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE.

T 074in Mio. €

Selbsterstellte immaterielle

Vermögenswerte E

Gesam

ANSCHAFFUNGS- BZW. HERSTELLUNGSKOSTEN

STAND 31. DEZEMBER 2011 3 481 45 17

Währungsumrechnung (12) (22

Veränderung Konsolidierungskreis 1

Sonstige Veränderung 0

Zugänge 78 2 10

Abgänge 476 1 32

Veränderung aus zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 0 (16

Umbuchungen 530 1 33

STAND 31. DEZEMBER 2012 3 602 46 91

Währungsumrechnung (83) (1 31

Veränderung Konsolidierungskreis 0 3 65

Sonstige Veränderung 0

Zugänge 112 1 26

Abgänge 456 1 15

Veränderung aus zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen (18) (1 16

Umbuchungen 961 2 26

STAND 31. DEZEMBER 2013 4 118 50 47

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN UND WERTMINDERUNGEN

STAND 31. DEZEMBER 2011 2 163 14 76

Währungsumrechnung (10) 3

Veränderung Konsolidierungskreis 0

Zugänge (planmäßige Abschreibungen) 720 2 45

Zugänge (Wertminderungen) 121 6 00

Abgänge 473 1 22

Veränderung aus zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 0 (1

Umbuchungen (169) 16

STAND 31. DEZEMBER 2012 2 352 22 17

Währungsumrechnung (63) (43

Veränderung Konsolidierungskreis 0 (33

Zugänge (planmäßige Abschreibungen) 995 2 46

Zugänge (Wertminderungen) 0 11

Abgänge 454 1 13

Veränderung aus zur Veräußerung gehaltener langfristiger Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen (11) (43

Umbuchungen 1 1

STAND 31. DEZEMBER 2013 2 820 22 43

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 190.

Selbsterstellte immaterielle

Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte

Gesamt

Erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte

und ähnliche Rechte und Werte

LTE-Lizenzen

3 481 45 176 834 1 355

(12) (222) 13 0

1 6 5 0

0 0 0 0

78 2 102 7 0

476 1 327 57 0

0 (160) 0 0

530 1 338 37 0

3 602 46 913 839 1 355

(83) (1 310) (12) 0

0 3 654 104 0

0 0 0 0

112 1 262 214 20

456 1 151 30 0

(18) (1 165) (119) 0

961 2 268 10 1 075

4 118 50 471 1 006 2 450

2 163 14 764 636 66

(10) 35 13 0

0 (3) 0 0

720 2 451 20 92

121 6 002 1 0

473 1 225 57 0

0 (18) 0 0

(169) 167 1 0

2 352 22 173 614 158

(63) (432) (2) 0

0 (331) (71) 0

995 2 460 52 146

0 116 1 0

454 1 131 29 0

(11) (438) 0 0

1 16 2 10

2 820 22 433 567 314

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54 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

Erworbene immaterielle Vermögenswerte Goodwill

Geleistete Anzahlungen und immaterielle

Vermögenswerte in Entwicklung

UMTS-Lizenzen

GSM-Lizenzen

FCC- Lizenzen

(T-Mobile US)

Übrige erworbene immaterielle

Vermögenswerte Gesamt

10 023 1 708 19 101 12 155 27 419 1 339 77 415

26 24 (396) 111 67 2 (165)

0 0 0 1 0 0 7

0 0 0 0 0 0 0

3 45 1 587 460 8 1 891 4 079

2 0 93 1 175 0 42 1 845

0 0 (154) (6) 0 0 (160)

(2) 0 0 1 303 0 (1 773) 95

10 048 1 777 20 045 12 849 27 494 1 417 79 426

(18) (19) (1 012) (249) (565) (13) (1 971)

(16) (85) 2 920 731 1 (6) 3 649

0 0 0 0 0 0 0

13 174 271 570 984 3 859 6 217

32 365 0 724 2 63 1 672

0 0 (940) (106) (298) (14) (1 495)

(7) (32) 0 1 222 0 (3 111) 118

9 988 1 450 21 284 14 293 27 614 2 069 84 272

4 584 1 060 0 8 418 10 261 0 27 188

9 17 (116) 112 (172) 0 (147)

0 0 0 (3) 0 0 (3)

605 134 0 1 600 0 0 3 171

0 0 5 822 179 2 965 0 9 088

2 0 0 1 166 0 0 1 698

0 0 (12) (6) 0 0 (18)

0 0 0 166 0 0 (2)

5 196 1 211 5 694 9 300 13 054 0 37 579

(7) (17) (245) (161) (410) 0 (905)

3 (29) 0 (234) 0 0 (331)

603 105 0 1 554 0 0 3 455

0 0 104 11 605 0 721

32 351 0 719 0 0 1 585

0 0 (343) (95) (197) 0 (646)

(5) (10) 0 19 0 0 17

5 758 909 5 210 9 675 13 052 0 38 305

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 191.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 55

Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts)

In den nachfolgenden Beispielen legen Unternehmen die nach IAS 38.126geforderte Summe der im Geschäftsjahr angefallenen Forschungs- undEntwicklungsausgaben offen:

Im Folgenden wird ein Beispiel für die Angabe vertraglicher Verpfl ichtungen für den Erwerb immaterieller Vermögenswerte gezeigt (IAS 38.122[e]):

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 192.

Zum Abschluss-Stichtag hat sich die Deutsche Telekom in Höhe von 0,7 Mrd. € (31. Dezember 2012: 1,7 Mrd. €) vertraglich zum Erwerb von immateriellen Vermögenswerten verpfl ichtet. Der Rückgang entfällt im Wesentlichen auf eine im Vorjahr enthaltene Verpfl ichtung zum Kauf von Mobilfunk-Lizenzen bei T-Mobile Netherlands. Der Erwerb wurde im Geschäftsjahr 2013 vollzogen.

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 161.

Für Forschung und Entwicklung hat der RWE-Konzern im Berichtsjahr 151 Mio. € (Vorjahr: 150 Mio. €) aufgewendet. Entwicklungsausgabenwurden in Höhe von 113 Mio. € (Vorjahr: 250 Mio. €) aktiviert.

Quelle: adidas Group, Geschäftsbericht 2013, S. 201.

Forschung und EntwicklungForschungskosten werden zum Zeitpunkt der Entstehung in voller Höhe als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten werden ebenfalls zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst, sofern sie die Ansatzkriterien des IAS 38„Immaterielle Vermögenswerte“ nicht erfüllen.

Die vom Konzern getätigten Aufwendungen für Produktforschung und Ent-wicklung beliefen sich auf 128 Mio. € bzw. 128 Mio. € für die Geschäftsjahre 2013 und 2012.

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56 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Fremdkapitalkosten

IAS 23 regelt die bilanzielle Behandlung von Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifi zierten Vermögenswerts zugeordnet werden. Sie werden als Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses qualifi zierten Ver mögens werts aktiviert, wohingegen andere Fremdkapitalkosten als Aufwand erfasst werden.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifi zierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, sind als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts zu aktivieren.

Fremdkapitalkosten sind Zinsen und weitere im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital angefallene Kosten eines Unternehmens. Diese können laut IAS 23.6 Folgendes umfassen: • Zinsaufwand, der nach der in IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und

Bewertung“ beschriebenen Effektivzinsmethode berechnet wird• Finanzierungskosten aus Finanzierungsleasingverhältnissen, die gemäß

IAS 17 bilanziert werden• Währungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten, soweit sie als Zins-

korrektur anzusehen sind

Direkt zurechenbar sind Fremdkapitalkosten, sofern sie vermieden worden wären, wenn die Ausgaben für den qualifi zierten Vermögenswert nicht getätigt worden wären.

Ein qualifi zierter Vermögenswert ist ein Vermögenswert, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Gemäß IAS 23.26 hat ein Unternehmen für Fremdkapitalkosten folgende Angaben zu machen:• Betrag der in der Periode aktivierten Fremdkapitalkosten• Finanzierungskostensatz, der bei der Bestimmung der aktivierten

Fremdkapitalkosten zugrunde gelegt worden ist

Wenn ein Unternehmen Mittel allgemein aufgenommen hat und für dieBeschaffung eines qualifi zierten Vermögenswerts verwendet hat, muss es dieaktivierbaren Fremdkapitalkosten bestimmen, indem es einen Finanzierungs-kostensatz auf die Ausgaben für diesen Vermögenswert anwendet. Dieser Satzist der gewogene Durchschnitt der Fremdkapitalkosten für bestehende Kreditedes Unternehmens, die nicht speziell für die Beschaffung eines qualifi zierten Vermögenswertes aufgenommen wurden.

5 Fremdkapitalkosten

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 57

Fremdkapitalkosten

Im nachstehenden Beispiel beschreibt ein Unternehmen die Bilanzierungs-methode für Fremdkapitalkosten:

Im nachstehenden Beispiel beschreibt ein Unternehmen die Bilanzierungs-methode für Fremdkapitalkosten aufgeteilt auf die Bilanzposten Sachanlage-vermögen und Vorräte:

Die aktivierten Fremdkapitalkosten werden in den folgenden Beispielen angegeben (IAS 23.26 [a]):

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 213.

Weitere Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung nach IAS 23 (Fremdkapitalkosten)

Die aktivierten Fremdkapitalkosten beliefen sich im laufenden Geschäftsjahr auf 74 Mio. € (Vorjahr: 55 Mio. €) und entfie-len im Wesentlichen auf die aktivierten Entwicklungskosten. Es wurde im Volkswagen Konzern ein Fremdkapitalkosten-satz von durchschnittlich 2,4 % (Vorjahr: 3,0 %) der Aktivierung zugrunde gelegt.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 173.

FREMDKAPITALKOSTEN.Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Die Deutsche Telekom definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die notwendigerweise mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Fremdkapi-talkosten für Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, und für Vorräte, die regelmäßig in großen Mengen hergestellt oder produziert werden, werden nicht aktiviert.

Quelle: HeidelbergCement AG, Geschäftsbericht 2013, S. 169.

Gegenstände des Sachanlagevermögens werden nach IAS 16 (Property, Plant and Equipment) zu Anschaf-fungs- oder Herstellungskosten abzüglich der kumulierten planmäßigen Abschreibungen sowie der kumulierten Wertminderungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess zurechenbarenKosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Kosten für Reparatur und Wartung von Sachanlagen werden grundsätzlich als Aufwand erfasst. Eine Aktivierung erfolgt, wenn die Maßnahmenzu einer Erweiterung oder wesentlichen Verbesserung des Vermögenswerts führen. Sachanlagen werden nach der linearen Abschreibungsmethode abgeschrieben, sofern nicht eine andere Abschreibungsmethode demNutzenverlauf sachgerechter wird. Fremdkapitalkosten, die direkt oder indirekt dem Bau von Großanlagen miteinem Erstellungszeitraum von mehr als zwölf Monaten (Qualifying Assets) zugeordnet werden können, werdenin Übereinstimmung mit IAS 23 (Borrowing Costs) als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt gemäß IAS 2 (Inventories) zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Hierbei wird die Durchschnittskostenmethode angewendet. FürQualitäts- und Mengenrisiken werden in angemessener Höhe Abschläge vorgenommen. Die Herstellungskostenfür unfertige und fertige Erzeugnisse umfassen neben den Einzelkosten fertigungsbedingte Material- und Ferti-gungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Die Gemeinkostenzuschläge werden auf Basisdurchschnittlicher Auslastungen ermittelt. Fremdkapitalkosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, da der Produktionszeitraum weniger als zwölf Monate beträgt. Ersatzteile fürAnlagen werden grundsätzlich in den Vorräten ausgewiesen. Wenn sie im Zusammenhang mit der Anschaffung der Anlage erworben wurden oder bei separatem Erwerb die Definition einer Sachanlage erfüllen, werden sieim Anlagevermögen ausgewiesen.

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58 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Fremdkapitalkosten

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 165.

Fremdkapitalkosten, die in direktem Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Her-

des betriebsbereiten Zustands des Vermögenswerts in die Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieser Vermögenswerte einbezogen. Der zugrunde gelegte Finanzierungskostensatz beträgt 6,75% p. a. für das laufende Geschäftsjahr und 6,5% p. a. für das Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 9,6 Mio. € (Vorjahr 10,7 Mio. €) als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert. Andere Fremdkapitalkosten werden als laufender Aufwand erfasst.

und ansonsten als gewogener Durchschnitt der Fremdkapitalkosten der aufgenommenen

In diesen Beispielen machen Unternehmen Angaben zum angewendeten konzerninternen Finanzierungskostensatz (IAS 23.26 [b]):

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 284.

Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 34 mio € als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten 20 mio €). Der dabei angewandte Finanzie-

rungskostensatz betrug im Durchschnitt 3,8 % (Vorjahr: 3,8 %).

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 110.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit dem Erwerb

oder der Herstellung sogenannter qualifizierter Vermögens-

werte vom Zeitpunkt der Anschaffung beziehungsweise ab

Beginn der Herstellung bis zur Inbetriebnahme entstehen,

werden aktiviert und anschließend mit dem betreffenden Ver-

mögenswert abgeschrieben. Bei einer spezifischen Fremd-

finanzierung werden die jeweiligen Fremdkapitalkosten, die in

der Periode für diese Finanzierung entstanden sind, berück-

sichtigt. Bei nicht spezifischer Finanzierung wurde ein konzern-

einheitlicher Fremdfinanzierungszinssatz von 5,25 Pro zent

für 2013 (2012: 5,0 Prozent) zugrunde gelegt. Andere Fremd-

kapitalkosten werden aufwandswirksam gebucht.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 59

Geschäfts- oder Firmenwert

In Bezug auf den Geschäfts- oder Firmenwert hat ein Unternehmen neben den allgemeinen Angaben im Rahmen der Zusammenfassung der maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß IAS 1 auch Angaben zur Entwicklung des Geschäfts- oder Firmen-werts zu machen.

1. Allgemeine Angaben im Anhang zum Geschäfts- oder Firmenwert Nach IAS 38.118 ist für jede Gruppe immaterieller Vermögenswerte folgende

Angaben zu machen, wobei zwischen selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten und sonstigen immateriellen Vermögenswerten zu unter-scheiden ist:

• ob die Nutzungsdauer begrenz oder unbegrenzt ist, und wenn begrenzt, die zu Grunde gelegten Nutzungsdauern und die angewandten Amortisations-sätze;

• die für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzten Nutzungsdauern verwendeten Amortisationsmethoden;

• der Bruttobuchwert und die kumulierte Amortisation (zusammengefasst mit den kumulierten Wertminderungsaufwendungen) zu Beginn und zu Ende der Periode;

• der/die Posten der Gesamtergebnisrechnung, in dem/denen die Amortisationen auf immaterielle Vermögenswerte enthalten sind;

• eine Überleitung des Buchwerts zu Beginn und zum Ende der Periode unter gesonderter Angabe der in IAS 38.118 (e) (i)-(viii) aufgelisteten Angaben (bspw.: Nettoumrechnungsdifferenzen, Amortisationen und sonstige Buchwertänderungen).

Zusätzlich zum diesen in letzten Punkt genannten Informationen ver-öffentlicht ein Unternehmen Informationen über im Wert geminderte immaterielle Vermögenswerte gemäß IAS 36 (IAS 38.118).

Eine Gruppe immaterieller Vermögenswerte ist nach IAS 38.120 eine Zusammen fassung von Vermögenswerten, die hinsichtlich ihrer Art und ihrem Verwendungszweck innerhalb des Unternehmens ähnlich sind. Beispiele für separate Gruppen sind in IAS 38.119 (a)–(g) aufgeführt, bspw. Computer software, Drucktitel oder Rezepte. Die dort bezeichneten Gruppen werden in kleinere (größere) Gruppen aufgegliedert (zusammengefasst), wenn den Abschlussadressaten dadurch relevantere Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Werden Änderung einer Schätzung durchgeführt, so muss ein Unternehmen nach IAS 8 Angaben über die Art und den Betrags der Änderung, die ent weder eine wesentliche Auswirkung auf die Berichtsperiode hat oder von der angenommen wird, dass sie eine wesentliche Auswirkung auf spätere Perioden haben wird. Derartige Angaben resultieren möglicherweise aus Änderungen in Bezug auf (a) die Einschätzung der Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswertes; (b) die Amortisationsmethode; oder (c) Restwerte.

6 Geschäfts- oder Firmenwert

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60 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Geschäfts- oder Firmenwert

Darüber hinaus hat ein Unternehmen nach IAS 38.122 folgende Angaben zu machen:

• für einen immateriellen Vermögenswert, dessen Nutzungsdauer als unbegrenzt eingeschätzt wurde, den Buchwert dieses Vermögenswertes und die Gründe für die Einschätzung seiner unbegrenzten Nutzungsdauer. Im Rahmen der Begründung muss das Unternehmen den/die Faktor(en) beschreiben, der/die bei der Ermittlung der unbegrenzten Nutzungsdauer des Vermögenswertes eine wesentliche Rolle spielte(n);

• eine Beschreibung, den Buchwert und den verbleibenden Amortisations-zeitraum eines jeden einzelnen immateriellen Vermögenswertes, der für den Abschluss des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung ist;

• (c) ist hier nicht relevant (Zuwendungen der öffentlichen Hand) • das Bestehen und die Buchwerte immaterieller Vermögenswerte, mit denen

ein beschränktes Eigentumsrecht verbunden ist, und die Buchwerte immaterieller Vermögenswerte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten begeben sind; sowie

• der Betrag für vertragliche Verpfl ichtungen für den Erwerb immaterieller Vermögenswerte.

Wenn ein Unternehmen den/die Faktor(en) beschreibt, der/die bei der Ermittlung, dass die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswertes unbegrenzt ist, eine wesentliche Rolle spielte(n), berücksichtigt das Unter-nehmen die in Paragraph 90 aufgeführten Faktoren (siehe IAS 38.90). Hierunter fallen bspw. Die voraussichtliche Nutzung, Stabilität der Branche sowie der Zeitraum der Verfügungsgewalt.

2. Der Geschäfts- oder Firmenwert bei Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3

IFRS 3.B67(d) fordert die Erstellung einer Überleitungsrechnung des Buch-werts des Geschäfts- oder Firmenwerts zu Beginn und zum Ende der Berichts-periode mit gesonderter Angabe von:

• Bruttobetrag und kumulierten Wertminderungsaufwendungen zu Beginn der Berichtsperiode,

• Zugängen mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, der in einer Ver äußerungsgruppe enthalten ist, die beim Erwerb die Klassifi kations-kriterien des IFRS 5 erfüllt,

• Korrekturen aufgrund nachträglich gemäß IFRS 3.67 erfasster latenter Steueransprüche,

• Geschäfts- oder Firmenwert, der in einer nach IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten klassifi zierten Veräußerungsgruppe enthalten ist, und Geschäfts- oder Firmenwert, der während der Berichtsperiode ausgebucht wurde, ohne vorher zu einer als zur Veräußerung gehalten klassifi zierten Veräußerungs gruppe gehört zu haben,

• Wertminderungsaufwendungen, die während der Berichtsperiode nach IAS 36 erfasst wurden (Daneben verlangt IAS 36 weitere Angaben bezüglich der Ermittlung des erzielbaren Betrags der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der Durchführung des Wertminderungstests (siehe Kapitel „Wert-minderungen von Vermögenswerten“)),

• Nettoumrechnungsdifferenzen, die während der Berichtsperiode gemäß IAS 21 entstanden sind,

• anderen Veränderungen des Buchwerts während der Berichtsperiode sowie • Bruttobetrag und kumulierten Wertminderungsaufwendungen zum Ende

der Berichtsperiode.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 61

Geschäfts- oder Firmenwert

3. Folgebewertung nach IAS 38 Werden immaterielle Vermögenswerte zu ihrem Neubewertungsbetrag

bilanziert, sind vom Unternehmen nach IAS 38.124 folgende Angaben für jede Gruppe immaterieller Vermögenswerte zu machen:

• den Stichtag der Neubewertung; • den Buchwert der neu bewerteten immateriellen Vermögenswerte; • den Buchwert, der angesetzt worden wäre, wenn die neu bewertete Gruppe

von immateriellen Vermögenswerten nach dem Anschaffungskostenmodell nach Paragraph 74 bewertet worden wäre; und

• den Betrag der sich auf immaterielle Vermögenswerte beziehenden Neubewertungsrücklage zu Beginn und zum Ende der Periode unter Angabe der Änderungen während der Periode und jeglicher Ausschüttungs-beschränkungen an die Eigentümer.

Für Angabezwecke kann es erforderlich sein, die Gruppe neu bewerteter Vermögenswerte in größere Gruppen zusammenzufassen. Gruppen werden jedoch nicht zusammengefasst, wenn dies zu einer Kombination von Werten innerhalb einer Gruppe von immateriellen Vermögenswerten führen würde, die sowohl nach dem Anschaffungskostenmodell als auch nach dem Neu-bewertungs modell bewertete Beträge enthält.

4. Forschungs- und Entwicklungsausgaben Nach IAS 38.126 hat ein Unternehmen die Summe der Ausgaben für

Forschung und Entwicklung offen zu legen, die während der Periode als Aufwand erfasst wurden.

Forschungs- und Entwicklungsausgaben umfassen nach IAS 38.127 sämtliche Ausgaben, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten direkt zurechenbar sind (siehe dazu auch IAS 38.66 und IAS 38.67 als Orientierungshilfe für die Arten von Ausgaben, die im Rahmen der Angabevorschriften in IAS 39.126 einzubeziehen sind).

5. Sonstige Informationen Einem Unternehmen wird nach IAS 38.128 empfohlen, aber nicht vor-

geschrieben, die folgenden Informationen offen zu legen: • eine Beschreibung jedes vollständig abgeschriebenen, aber noch genutzten

immateriellen Vermögenswertes; und • eine kurze Beschreibung wesentlicher immaterieller Vermögenswerte, die

unter der Verfügungsgewalt des Unternehmens stehen, jedoch nicht als Ver mögenswerte angesetzt sind, da sie die Ansatzkriterien in diesem Standard nicht erfüllten oder weil sie vor Inkrafttreten der im Jahr 1998 herausgegebenen Fassung von IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte erworben oder geschaffen wurden.

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62 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Geschäfts- oder Firmenwert

In den folgenden Beispielen fassen Unternehmen für ihre Geschäfts- oder Firmenwerte die maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß den genannten Standards zusammen:

Quelle: LEONI AG, Geschäftsbericht 2013, S. 138.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte („Goodwill“) aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmali-

gem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gegenleistung über

die identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden bemessen. Nach dem erstmaligen

Ansatz werden Geschäfts- oder Firmenwerte zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungs-

aufwendungen bewertet.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich

entsprechend den Regelungen des IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Der Konzern nimmt die jährliche

Überprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Werthaltigkeit zum 31. Oktober vor. Eine Überprüfung

findet auch dann statt, wenn Ereignisse oder Umstände darauf hindeuten, dass der Wert gemindert sein

könnte. Zum Zwecke des Werthaltigkeitstests wird ein im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses

erworbener Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Ein-

heiten („cash-generating units“) des Konzerns zugeordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unter-

nehmenszusammenschluss profitieren sollen. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder

Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen sie

zugeordnet wurden, getestet, indem der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Einheiten

mit ihrem erzielbaren Betrag („recoverable amount“) verglichen wird. Übersteigt der Buchwert den erzielba-

ren Betrag, liegt eine Wertminderung vor und es ist auf den erzielbaren Betrag abzuschreiben. Der erzielbare

Betrag entspricht dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungs-

kosten („fair value less cost to sell“) und Nutzungswert („value in use“). Der Nutzungswert einer zahlungs-

mittelgenerierenden Einheit ist definiert als der Barwert der erwarteten Cashflows, die dem Unternehmen

aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zufließen werden. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden

die erwarteten zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die

aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelge-

nerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts

abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich

auf Bewertungsmultiplikatoren, Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle, Börsenkurse oder andere zur

Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Eine spätere Zuschreibung infolge des Wegfalls der Gründe für einen in vergangenen Geschäftsjahren oder

Zwischenberichtsperioden erfassten Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht

zulässig.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 63

Geschäfts- oder Firmenwert

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 107.

Goodwill und immaterielle Vermögenswerte

Goodwill

Nach IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ (IFRS 3) unter-

liegt der Goodwill keiner planmäßigen Abschreibung, son-

dern wird mindestens jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung

auf der Betrachtungsebene zahlungsmittelgenerierender

Einheiten (Cash Generating Units) unterzogen. Bei Eintritt

besonderer Ereignisse, die dazu führen können, dass der

Buchwert einer Cash Generating Unit nicht mehr durch den

erzielbaren Betrag gedeckt ist, ist auch unterjährig ein

Impairment-Test durchzuführen.

Die Zuordnung von neu entstandenem Goodwill erfolgt jeweils

zu den Cash Generating Units, von denen erwartet wird, dass

sie aus dem Zusammenschluss Nutzen ziehen. Die Cash Gene-

rating Units, denen Goodwill zugeordnet ist, entsprechen

grundsätzlich den operativen Segmenten, da Goodwill lediglich

auf dieser Ebene gesteuert wird. Die Goodwill-Impairment-

Tests werden, von Ausnahmen abgesehen, in Euro durchgeführt,

wobei der zugrunde liegende Goodwill stets in funktionaler

Währung geführt wird.

Die Werthaltigkeitsprüfung des Goodwills erfolgt, indem der

erzielbare Betrag einer Cash Generating Unit mit ihrem Buch-

wert einschließlich Goodwill verglichen wird. Der erzielbare

Betrag ist der höhere der beiden Werte aus Fair Value abzüg-

lich Veräußerungskosten der Cash Generating Unit und deren

Nutzungswert. E.ON ermittelt zur Bestimmung des erzielbaren

Betrags einer Cash Generating Unit zunächst den Fair Value

wird, sofern verfügbar, mittels geeigneter Multi plikatoren plau-

sibilisiert. Zudem werden – sofern vorhanden – Markt trans-

aktionen oder Bewertungen Dritter für ähnliche Vermögens-

werte berücksichtigt. Bei Bedarf wird zudem eine Berechnung

des Nutzungswerts durchgeführt. In Abgrenzung zur Ermittlung

des Fair Values erfolgt die Berechnung des Nutzungswerts

aus der Sichtweise des Managements. In Einklang mit IAS 36

„Wertminderung von Vermögenswerten“ (IAS 36) wird außer-

dem sichergestellt, dass insbesondere Restrukturierungsauf-

wendungen sowie Erst- und Erweiterungsinves titionen (sofern

diese noch nicht begonnen wurden) nicht in die Bewertung ein-

bezogen werden.

Falls der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt, so ist

auf den dieser Cash Generating Unit zugeordneten Goodwill

eine Wertminderung in Höhe des Differenzbetrags zu erfassen.

Übersteigt der identifizierte Abwertungsbedarf den der Cash

Generating Unit zugeordneten Goodwill, sind die übrigen

Vermögenswerte der Einheit im Verhältnis ihrer Buchwerte

abzu schreiben. Eine Abstockung einzelner Vermögenswerte

darf lediglich dann vorgenommen werden, wenn hierdurch der

jeweilige Buchwert den höheren der folgenden Werte nicht

unterschreiten würde:

• den Fair Value abzüglich Veräußerungskosten,

• den Nutzungswert oder

• den Wert null.

Der Betrag des Wertminderungsaufwands, der in diesem Fall

dem Vermögenswert darüber hinaus zugeordnet worden wäre,

ist anteilig auf die anderen Vermögenswerte der Einheit zu

verteilen.

(abzüglich Veräußerungskosten) mittels allgemein anerkannter

Bewertungsverfahren. Die Basis hierfür ist die Mittelfrist-

planung der jeweiligen Cash Generating Unit. Die Bewertung

erfolgt anhand von Discounted-Cashflow-Berechnungen und

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 107.

Geschäfts- oder FirmenwertNach dem erstmaligen Ansatz eines im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen Geschäfts- oder

Firmenwerts (siehe auch Tz. 3) erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Wertmin-

derungsaufwendungen.

Zum Zwecke des Werthaltigkeitstests wird ein im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbener

Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns

zugeordnet. Im Fraport-Konzern bilden die Konzern-Gesellschaften selbstständige zahlungsmittelgenerierende Ein-

heiten, denen die Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet werden. Die Werthaltigkeitsprüfung des Goodwills erfolgt,

indem der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit mit ihrem Buchwert einschließlich Goodwill

verglichen wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Werte aus beizulegendem Zeitwert abzüg-

lich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Da sich im Fraport-Konzern für die zahlungsmittelgenerierenden

Einheiten kein Nettoveräußerungspreis verlässlich ermitteln lässt, kommt der Nutzungswert auf der Grundlage eines

Modells der Unternehmensbewertung (Discounted-Cash-Flow-Methode) zum Einsatz. Alle Geschäftswerte werden

mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit gemäß IAS 36.88–99 überprüft. Im Falle eines Impairments wird ein

Wertminderungsaufwand erfasst. Eine Zuschreibung bei Wegfall der Gründe der Wertminderung erfolgt nicht. Der

Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung.

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64 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Geschäfts- oder Firmenwert

Geschäfts- oder Firmenwerte – Geschäfts- oder Firmenwerte unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wer-den einmal jährlich auf Wertminderung überprüft. Eine Über-prüfung erfolgt auch, wenn Ereignisse oder Umstände eintre-ten, die darauf hindeuten, dass der Buchwert möglicherweise nicht wiedererlangt werden kann. Die Geschäfts- oder Firmen-werte werden zu Anschaffungskosten, abzüglich kumulierter Abschreibungen aus Wertminderungen, angesetzt.

Die Überprüfung auf Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt auf der Ebene einer zahlungsmittelgene-rierenden Einheit oder einer Gruppe von zahlungsmittelgene-rierenden Einheiten, die durch eine Division (oder entspre-chende Einheit) repräsentiert wird. Die zahlungsmittelgenerie-rende Einheit oder Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten stellt die unterste Ebene dar, auf der Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Zwecke der Unternehmensleitung überwacht werden.

Für die Überprüfung auf Wertminderung wird der im Rah-men eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerieren-

minderungsaufwand für den dieser zahlungsmittelgenerie-renden Einheit oder Gruppe von zahlungsmittelgenerieren-den Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus beizu-legendem Zeitwert, abzüglich Veräußerungskosten, und dem Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Übersteigt einer dieser Beträge den Buchwert, ist es nicht immer notwendig, beide Werte zu ermitteln. Diese Werte be-ruhen grundsätzlich auf der Ermittlung abgezinster Zah-lungsströme (Discounted-Cashflow-Bewertungen). Auch wenn der erzielbare Betrag den Buchwert der zahlungsmittel-generierenden Einheit oder Gruppe von zahlungsmittelgene-rierenden Einheiten, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, in künftigen Perioden übersteigt, werden keine Wertaufholungen auf abgeschriebene Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen.

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 278.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 65

Geschäfts- oder Firmenwert

Quelle: Celesio AG, Geschäftsbericht 2013, S. 234.

Bei Geschäfts- oder Firmenwerten wird eine unbestimmte Nutzungsdauer un-terstellt. Dies gilt grundsätzlich auch für erworbene Handelsnamen, sofern keine zeitlich befristeten Absichten über deren Nutzung bestehen, da es sich im Wesent-lichen um Firmennamen handelt. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimm-ter Nutzungsdauer unterliegen gemäß IAS 38 nicht der planmäßigen Abschreibung. Sie werden vielmehr nach IAS 36 mindestens jährlich und zusätzlich bei Vorliegen konkreter Anhaltspunkte einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Die Ermittlung eines Wertminderungsbedarfs erfolgt entsprechend der Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts beziehungsweise der Handelsnamen auf der Ebene sogenannter zahlungsmittelgenerierender Einheiten (Cash-Generating-Units). Unverändert zum Vorjahr entsprechen im Großhandel die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den Geschäftsfeldern je Land. Seit dem Jahresende 2012 wird die zahlungsmittel-generierende Einheit International Retail aufgrund einer Umorganisation der Organisations- und Berichtsstruktur aufgeteilt und analog zum Großhandel als Geschäftsfeld je Land definiert.

Eine Wertminderung wird in der Höhe erfasst, in welcher der Buchwert den sogenannten erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Der Nutzungswert entspricht dem mittels des Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelten Barwert der zukünftigen Zahlungsströme, die der betrachteten Einheit zugeordnet werden können. Dabei wird die jeweils aktuelle vom Management genehmigte Planung über einen Zeitraum von fünf Jahren (Detailplanungszeit-raum) zugrunde gelegt. Für die Folgejahre werden die Planwerte mit konstanten Wachstumsraten fortgeschrieben. Die Wachstumsraten nach dem Detailplanungs-zeitraum basieren auf historischen Wachstumsraten, auf externen Studien zur zukünftigen mittelfristigen Marktentwicklung unter Berücksichtigung der Entwick-lung von Celesio im Vergleich zum Marktwachstum sowie auf der Erwartung be-züglich des langfristigen Marktwachstums der Gesundheitsmärkte vor dem Hinter-grund der demografischen Entwicklung.

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66 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Geschäfts- oder Firmenwert

Quelle: Celesio AG, Geschäftsbericht 2013, S. 235.

Die Planung erfolgt grundsätzlich auf Ebene der einzelnen zahlungsmittelgene-rierenden Einheiten und basiert auf Entwicklungen in der Vergangenheit und Erwartungen bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung. Wesentliche Planan-nahmen betreffen das Umsatzwachstum, die Entwicklung der Rohertrags- und der operativen Ergebnismarge, den Diskontierungszinssatz und die Wachstumsrate nach dem Detailplanungszeitraum. Bei Apotheken und Großhandel sind zudem die erwarteten Auswirkungen staatlicher Maßnahmen im Gesundheitswesen berück-sichtigt, wenn diese beschlossen oder absehbar sind.

Bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Lloydspharmacy wird im Detail-planungszeitraum sowohl durch die weitere Umsetzung des Apothekennetzwerks (EPN) als auch aufgrund der verbesserten Entwicklung des Dienstleistungsge-schäfts mit steigenden Umsätzen gerechnet, wodurch staatliche Maßnahmen überkompensiert werden. Für die Apotheken in Norwegen erwartet der Vorstand auch aufgrund des weiteren Ausbaus des nichtverschreibungspflichtigen Umsatzes weiterhin eine stabile Entwicklung. Für die Apotheken in Irland rechnen wir mit einer stabilen Ergebnisentwicklung.

Für den Großhandel Großbritannien erwarten wir trotz staatlicher Sparmaß-nahmen insgesamt stabile Umsätze und Erträge, da die damit verbundenen negati-ven Auswirkungen durch eine verbesserte Einkaufspolitik und eine engere Zusam-menarbeit mit dem Einzelhandel kompensiert werden können. Für den Großhan-del Frankreich erwartet der Vorstand trotz steigenden Wettbewerbsdrucks und stagnierender Pharmamärkte nach wie vor konstante Rohertragsmargen. Für den Großhandel Österreich erwarten wir aufgrund des stabilen Marktumfelds eine solide Umsatz- und Ertragslage in den kommenden Geschäftsjahren.

Die Abzinsung der Zahlungsströme erfolgt mit einem gewichteten Gesamtkapi-talkostensatz (vor Steuern), der für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit ermit-telt wird. Die Kapitalkosten setzen sich zusammen aus den Fremdkapitalkosten, die sich an Kapitalmarktzinsen orientieren, sowie Eigenkapitalkosten, die sich aus einem risikolosen Basiszins, einem Zuschlag für das Branchenrisiko und einem landesspezifischen Risikoaufschlag errechnen.

Celesio führt den planmäßigen Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Fir-menwerte und Handelsnamen seit dem Vorjahr im vierten Quartal eines jeden Jahres durch. Die folgende Übersicht fasst die für die Ermittlung der Nutzungswer-te verwendeten Parameter des planmäßigen Werthaltigkeitstests je Geschäftsbe-reich zusammen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 67

Geschäfts- oder Firmenwert

Quelle: Celesio AG, Geschäftsbericht 2013, S. 236.

Geschäfts- oder

Firmenwerte

Gewichtete Gesamtkapitalkosten 1)

Wachstum nach Detailplanungszeitraum 1)

31.12.2012Mio. €

31.12.2013Mio. €

2012 %

2013%

2012%

2013%

Consumer Solutions 1.632,0 1.579,4 8,3– 12,7 8,8– 12,9 2,0 2,0

Davon Lloyds- pharmacy

1.263,5

1.236,7

8,6

9,4

2,0

2,0

Davon Apotheken Norwegen

234,6

208,9

9,0

9,4

2,0

2,0

Davon Apotheken Irland

48,7

48,7

11,6

12,1

2,0

2,0

Davon Sonstige 85,2 85,1 8,3– 12,7 8,8– 12,9 2,0 2,0

Pharmacy Solutions 521,3 503,3 8,6– 14,4 9,3– 15,1 2,0– 3,4 2,0– 3,0

Davon Großhandel Großbritannien

153,0

149,8

8,6

9,6

2,0

2,0

Davon Großhandel Frankreich

134,2

134,2

10,0

10,7

2,0

2,0

Davon Großhandel Österreich

122,2

122,2

8,8

9,3

2,0

2,0

Davon Sonstige 111,9 97,1 9,2– 14,4 9,7– 15,1 2,0– 3,4 2,0– 3,0

1) Annahmen zum 31. Oktober 2013

Zur Validierung der ermittelten Nutzungswerte zum 31. Oktober 2013 wurden

weitere Szenarien bezüglich der oben beschriebenen kritischen Berechnungspa-rameter durchgeführt. Vom Management wurden folgende Szenarien als möglich erachtet: • eine Erhöhung der Gesamtkapitalkosten um 1,0 Prozentpunkte • eine Verringerung der Wachstumsraten nach dem Detailplanungszeitraum um

0,5 Prozentpunkte und • ein aufgrund der herrschenden Unsicherheiten an den Märkten und der der-

zeit in Umsetzung befindlichen Strategieprojekte zeitlich verzögerter Anfall der geplanten Umsatzerlöse um ein Jahr unter Beibehaltung der Margen des Basis-szenarios.

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68 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Geschäfts- oder Firmenwert

Das folgende Beispiel zeigt die gemäß IFRS 3.B67(d) geforderte Überleitungs-rechnung zur Entwicklung des Geschäfts- oder Firmenwerts während einer Periode:

Quelle: Beiersdorf AG, Geschäftsbericht 2013, S. 62.

Erläuterungen zur Bilanz11 Immaterielle Vermögenswerte

ANSCHAFFUNGSKOSTEN (IN MIO. €)

Anfangsstand 01.01.2012

Währungsänderungen

Veränderungen im Konsolidierungskreis�/�Akquisitionen

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Endstand 31.12.2012�/�Anfangsstand 01.01.2013

Währungsänderungen

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Endstand 31.12.2013

ABSCHREIBUNGEN�/�WERTMINDERUNGEN (IN MIO. €)

Anfangsstand 01.01.2012

Währungsänderungen

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Endstand 31.12.2012�/�Anfangsstand 01.01.2013

Währungsänderungen

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Endstand 31.12.2013

BUCHWERTE (IN MIO. €)

31.12.2012

31.12.2013

Immaterielle Vermögenswerte

mit bestimmter Nutzungsdauer

Immaterielle Vermögenswerte

mit unbestimmter Nutzungsdauer

Geschäfts- oder

Firmenwerte Gesamt

391 151 207 749

1 – – 1

6 – 30 36

7 – – 7

–3 – – –3

–12 – 12 –

390 151 249 790

–4 – –10 –14

10 – – 10

–24 – – –24

1 – – 1

373 151 239 763

Immaterielle Vermögenswerte

mit bestimmter Nutzungsdauer

Immaterielle Vermögenswerte

mit unbestimmter Nutzungsdauer

Geschäfts- oder

Firmenwerte Gesamt

365 56 156 577

–1 – – –1

8 7 15 30

–1 – – –1

–12 – 12 –

359 63 183 605

–1 – –7 –8

14 – – 14

–24 – – –24

– – – –

348 63 176 587

Immaterielle Vermögenswerte

mit bestimmter Nutzungsdauer

Immaterielle Vermögenswerte

mit unbestimmter Nutzungsdauer

Geschäfts- oder

Firmenwerte Gesamt

31 88 66 185

25 88 63 176

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 69

Geschäfts- oder Firmenwert

Quelle: Beiersdorf AG, Geschäftsbericht 2013, S.63.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE MIT UNBESTIMMTER NUTZUNGSDAUERIn den immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer sind die beim Erwerb der Anteile an der Beiersdorf Hair Care China Gruppe mit über-nommenen chinesischen Haarpflegemarken enthalten. Aufgrund der geplanten dauerhaften Fortführung der Markenrechte sind diese mit einer unbestimmten Nutzungsdauer angesetzt.

Die jährliche Werthaltigkeitsprüfung führte zu keiner Anpassung des Buchwerts dieser Markenrechte. Der Buchwert beträgt 88 Mio. € (Vorjahr: 88 Mio. €).

Die Berechnung der Werthaltigkeit der Beiersdorf Hair Care Marken erfolgte auf Grundlage des nach der Lizenzpreisanalogiemethode ermittelten Nettoveräuße-rungswerts, der höher als der entsprechende Nutzungswert war. Die Veräuße-rungskosten wurden mit 1,0�% des Markenwerts (Vorjahr: 1,0�%) angenommen. Der Kalkulation liegen ein Abzinsungssatz von 9,6�% (Vorjahr: 9,7�%), eine Lizenz-rate von 4,0�% (Vorjahr: 4,0�%) des Umsatzes und eine Wachstumsrate jenseits des Planungshorizonts (Wachstumsabschlag) von 2,0�% (Vorjahr: 2,0�%) zu Grunde. Der Vermögenswert ist dem Consumer Segment zugeordnet.

Sollte die tatsächliche Entwicklung des chinesischen Haarpflege-Geschäfts unter- oder oberhalb der in die Berechnung eingeflossenen Annahmen liegen, können in Zukunft Wertminderungen oder Wertaufholungen der Beiersdorf Hair Care China Markenrechte notwendig werden.

GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTEDie Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte haben sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Wechselkurseffekten um 3 Mio. € auf 63 Mio. € (Vorjahr: 66 Mio. €) verringert.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte enthalten im Wesentlichen den auf die Beiers-dorf AG (Schweiz) entfallenden Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 48 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €) und den auf die NIVEA Beiersdorf Turkey (Türkei) entfallenden Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 12  Mio.  € (Vorjahr: 15  Mio.  €). Die Geschäfts- oder Firmenwerte entfallen vollständig auf das Segment Consumer.

Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unterneh-menszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmenszusammen-schluss profitieren sollen. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entspre-chen für die vorgenannten Geschäfts- oder Firmenwerte den jeweiligen rechtlichen Einheiten.

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70 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Geschäfts- oder Firmenwert

Quelle: Beiersdorf AG, Geschäftsbericht 2013, S.63.

Die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts für die Beiersdorf AG (Schweiz) sowie des beizulegenden Zeitwerts abzüglich erwarteter Veräußerungskosten für die NIVEA Beiersdorf Turkey (Türkei) unter Verwendung von Cashflow- Prognosen ermittelt. Die erwarteten Veräußerungskosten wurden mit 1,0�% (Vorjahr: 1,0�%) des beizulegenden Zeitwerts angesetzt. Die den Werthaltig-keitstests zu Grunde liegenden geschätzten zukünftigen Cashflows basieren auf der Finanzplanung mit einem Planungshorizont von drei Jahren bei der Beiersdorf AG (Schweiz) und neun Jahren bei der NIVEA Beiersdorf Turkey (Türkei). Cashflows jenseits der Planungsperiode werden unter Anwendung individueller Wachstumsraten unter Berücksichtigung relevanter Marktinforma-tionen extrapoliert. Für die Beiersdorf AG (Schweiz) liegt der Wachstumsrate jenseits des Planungshorizonts (Wachstumsabschlag) ein Prozentsatz von 1,0�% (Vorjahr: 1,0�%) zu Grunde. Der zur Diskontierung der geschätzten Cashflows herangezogene gewichtete Vorsteuer-Diskontierungssatz betrug 6,6�% (Vor-jahr: 4,9�%). Für die NIVEA Beiersdorf Turkey (Türkei) wurden eine Wachstums-rate jenseits des Planungshorizonts (Wachstumsabschlag) von 2,0�% (Vorjahr: 2,0�%) und ein Nachsteuer-Diskontierungssatz von 13,7�% (Vorjahr: 13,4�%) heran-gezogen. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert wurde, basierend auf den Inputfaktoren der verwendeten Bewertungstechnik, als ein beizulegender Zeit-wert der Hierarchiestufe 3 gemäß IFRS 13 eingeordnet.

Die Planungen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten basieren auf Annahmen für die wesentlichen Schätzparameter. Schätzparameter waren unter anderem Bruttogewinnmargen, Abzinsungssätze, Preisentwicklungen bei Rohstoffen, Marktanteile sowie Wachstumsraten.

Aus der Überprüfung der Werthaltigkeit ergaben sich keine Wertminderungen für die der Beiersdorf AG (Schweiz) und die der NIVEA Beiersdorf Turkey (Tür-kei) zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte. Für beide zahlungsmittel-generierenden Einheiten geht der Konzern davon aus, dass auch bei nach ver-nünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Änderungen dieser Parameter der erzielbare Betrag den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts übertrifft.

Unverändert zum Vorjahr wurden im Geschäftsjahr keine selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte aktiviert, da bei den Entwicklungsprojekten die Voraussetzungen für eine Aktivierung gemäß IAS 38 „Immaterielle Vermögens-werte“ nicht erfüllt waren.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 71

Geschäfts- oder Firmenwert

Ausblick auf Änderungen des IAS 36 – Wertminderungen von Vermögenswerten – Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht-fi nanzielle VermögenswerteFür Berichtsperioden, die am oder nach dem 01. Januar 2014 beginnen, tritt der Änderungsstandard „Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht-fi nanzielle Vermögenswerte“ für den IAS 36 ein.

Die Änderungen korrigieren zum einen die durch IFRS 13, Bemessung des beizulegenden Zeitwerts, in IAS 36 eingeführte Angabevorschrift, den erziel baren Betrag jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit (oder Gruppe von Einheiten) anzugeben, der ein bedeutender Geschäfts- oder Firmenwert oder bedeutende immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer zugeordnet sind. Zum anderen führt der Änderungsstandard neue Angabe-pfl ichten ein, die zu machen sind, wenn eine Wertminderung oder Wert-aufholung eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit vorliegt und der erzielbare Betrag auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Kosten der Veräußerung bestimmt wurde.

Die Anwendung hat retrospektiv zu erfolgen, jedoch nur auf Berichtsperioden, in denen bereits IFRS 13 zur Anwendung kommt.

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72 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

IFRS 7 verpflichtet Unternehmen, die ihre Abschlüsse nach IFRS aufstellen, Informationen zu Finanzinstrumenten bereitzustellen. Die Informationen sollen dem Abschlussadressaten Auskunft über die Finanzlage und Ertragskraft des Unternehmens geben und eine Einschätzung der sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden Risiken sowie der Steuerung dieser Risiken durch das Management ermöglichen.

Ausgenommen vom Anwendungsbereich des IFRS 7 sind die in IFRS 7.3 aufgeführten Finanzinstrumente, wie bestimmte Beteiligungen, die nach IAS 27,IAS 28 oder IFRS 10 ausgewiesen werden, Leistungen an Arbeitnehmer (IAS 19), Versicherungsverträge gem. IFRS 4, anteilsbasierte Vergütungen gem. IFRS 2 sowie bestimmte Eigenkapitalinstrumente i.S.v. IAS 32.16A ff.

Im Folgenden werden ausgewählte Angabepflichten des IFRS 7 erläutert undanhand von Beispielen verdeutlicht.

KlassenEinige der nach IFRS 7 notwendigen Anhangangaben erfordern eine Gliederung der Informationen nach Kategorien, andere wiederum eine Einteilung nach Klassen. Aus IFRS 7.B1 geht eindeutig hervor, dass zwischen Kategorien und Klassen ein Unterschied besteht. Während die Gruppierung der Angaben nach Kategorien anhand der in IAS 39 zum Zweck der Bewertung der Finanz-instrumente aufgeführten Definitionen erfolgt, führt IFRS 7 den Begriff der Klasse ein, bestimmt ihn allerdings nicht näher und überlässt die Bildung der Klassen den bilanzierenden Unternehmen.

Finanzinstrumente sind für die Angaben nach Klassen grundsätzlich so in Gruppen zusammenzufassen, dass zum einen die Art der anzugebenden Informationen und zum anderen die Charakteristika der betreffenden Finanz-instrumente Berücksichtigung finden (IFRS 7.6). Bei der Abgrenzung der Klassen hat das bilanzierende Unternehmen gemäß IFRS 7.B2 zumindest zu unterscheiden zwischen Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungs kosten (at amortised cost) bewertet werden, Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert (at fair value) bewertet werden, und Finanz-instrumenten, die gemäß IFRS 7.3 nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 7fallen. Gegebenenfalls sind zusätzliche Klassen für Finanzinstrumente zu bilden,die nicht unter die Bezeichnungen at amortised cost oder at fair value subsumiert werden können. Dies betrifft unter anderem• Derivate, die als Sicherungsinstrumente designiert wurden,• Rechte und Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen,• Finanzgarantien und• nicht bilanzierte Finanzinstrumente (z. B. nach IAS 39.2[g]).

Die dargestellten Informationen müssen eine Überleitung auf die in der Bilanzausgewiesenen Posten ermöglichen (IFRS 7.6).

7 Finanzinstrumente

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 73

Finanzinstrumente

Im folgenden Abschnitt zur Angabe von Buchwerten und beizulegendenZeitwerten nach Klassen finden sich Beispiele zu einer möglichen Klassen-bildung.

Angabe von Buchwerten und beizulegenden Zeitwerten nach KlassenNach IFRS 7.25 sind mit Ausnahme der in IFRS 7.29 genannten Fälle für jedenach IFRS 7.6 gebildete Klasse von finanziellen Vermögenswerten undfinanziellen Verbindlichkeiten die beizulegenden Zeitwerte anzugeben. DieseAngabe muss einen Vergleich mit den entsprechenden Buchwerten ermöglichen.Die nachfolgenden Beispiele zeigen mögliche Darstellungsformen:

Buch- und beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten

31. Dezember 2013 31. Dezember 2012

Buchwertbeizu legender

Zeitwert

Buchwertbeizu legender

Zeitwert

in Millionen €

Finanzielle Vermögenswerte

Forderungen aus Finanzdienstleistungen 50.770 51.115 49.060 49.722

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.803 7.803 7.543 7.543

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 11.053 11.053 10.996 10.996

Verzinsliche Wertpapiere

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 7.066 7.066 5.598 5.598

Übrige finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2.052 2.052 2.031 2.031

davon Eigenkapitalanteile zum beizulegenden Zeitwert bewertet 1.452 1.452 1.440 1.440

davon Eigenkapitalanteile zu Anschaffungskosten bewertet 600 600 591 591

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 350 350 341 341

Derivative Finanzinstrumente, die in ein Hedge Accounting einbezogen sind 1.703 1.703 1.364 1.364

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 2.136 2.136 2.224 2.224

82.933 83.278 79.157 79.819

Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzierungsverbindlichkeiten 77.738 79.026 76.251 77.661

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.086 9.086 8.832 8.832

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 413 413 253 253

Derivative Finanzinstrumente, die in ein Hedge Accounting einbezogen sind 395 395 620 620

Sonstige übrige finanzielle Verbindlichkeiten 7.468 7.468 7.576 7.576

95.100 96.388 93.532 94.942

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 243.

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74 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Auf eine Abbildung der im Geschäftsbericht enthaltenen Vorjahresangaben wurde hier verzichtet.

Angabe von Buchwerten nach BewertungskategorienNach IFRS 7.8 sind für jede in IAS 39.9 definierte Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten die Buchwerte anzugeben. Die Angaben können wahlweise in der Bilanz oder im Anhang erfolgen. Für die Kategorie at fair value through profit or loss ist eine weitere Untergliederung in die Unterkategorien held for trading und designated at fair value through profit or loss (Fair-Value-Option) vorzunehmen. Zu beachten ist dabei, dass Derivate, die als Sicherungsinstrumente designiert wurden, formal keiner Kategorie im Sinne des IAS 39.9 angehören.

Buchwerte, Fair Values und Bewertungskategorien nach Klassen im Anwendungsbereich des IFRS 7 zum 31. Dezember 2013

in Mio € Buchwerte

Summe

Buchwerte

im Anwen-

dungsbe-

reich des

IFRS 7

Bewer-

tungs-

kategorien

gemäß

IAS 39 1) Fair Value

Anhand

von Börsen-

kursen

ermittelt

Von Markt-

werten

abgeleitet

Beteiligungen 1.966 1.966 AfS 1.966 120 422

Finanzforderungen und sonstige finanzielle

Vermögenswerte 5.159 5.021 5.263 106 204

Forderungen aus Finanzierungsleasing 725 725 n/a 725 106 204

Sonstige Finanzforderungen und finanzielle

Vermögenswerte 4.434 4.296 LaR 4.538 – –

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

und sonstige betriebliche Vermögenswerte 22.917 21.314 21.314 1.878 3.318

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.246 14.246 LaR 14.246 – –

Derivate ohne Hedging-Beziehungen 5.122 5.122 HfT 5.122 1.878 2.959

Derivate mit Hedging-Beziehungen 359 359 n/a 359 – 359

Sonstige betriebliche Vermögenswerte 3.190 1.587 LaR 1.587 – –

Wertpapiere und Festgeldanlagen 7.092 7.092 AfS 7.092 6.468 624

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.027 4.027 AfS 4.027 3.993 34

Zahlungsmittel, die einer Verfügungsbeschränkung

unterliegen 639 639 AfS 639 638 –

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.031 204 AfS 204 73 131

Summe Vermögenswerte 42.831 40.263 40.505 13.276 4.733

Finanzverbindlichkeiten 23.260 23.210 26.373 21.452 835

Anleihen 18.049 18.049 AmC 20.761 20.761 –

Commercial Paper 180 180 AmC 180 – 180

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 655 655 AmC 655 – 655

Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing 1.231 1.231 n/a 1.747 – –

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 3.145 3.095 AmC 3.030 691 –

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

und sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 27.586 20.872 20.872 2.001 3.408

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen 2.972 2.972 AmC 2.972 – –

Derivate ohne Hedging-Beziehungen 4.786 4.786 HfT 4.786 2.001 2.630

Derivate mit Hedging-Beziehungen 778 778 n/a 778 – 778

Verbindlichkeiten Put-Optionen nach IAS 32 2) 900 900 AmC 900 – –

Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 18.150 11.436 AmC 11.436 – –

Summe Verbindlichkeiten 50.846 44.082 47.245 23.453 4.243

1) AfS: Available-for-Sale; LaR: Loans and Receivables; HfT: Held-for-Trading; AmC: Amortized Cost. Zur Beschreibung der Bewertungskategorien wird auf Textziffer 1 verwiesen,

wobei sich die Beträge aus den eigenen Bewertungsmethoden (Fair-Value-Stufe 3), aus der Differenz zwischen Fair Value und den aufgeführten Bewertungskategorien, ergeben.

2) Die Verbindlichkeiten aus Put-Optionen beinhalten Stillhalterverpflichtungen und Anteile ohne beherrschenden Einfluss an vollkonsolidierten Personengesellschaften

(siehe Textziffer 26).

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 176.

Page 77: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 75

Finanzinstrumente

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 247.

Bei einer Angabe in der Bilanz ist zu beachten, dass die allgemeinen Darstellungs vorschriften des IAS 1 zu berücksichtigen sind. Die nach IAS 1.54 zwingend vorgeschriebenen Posten erfüllen jedoch nicht gleichzeitig die Anforderungen des IFRS 7.8, da sich die einzelnen Bilanzposten aus Finanz-instrumenten unterschiedlicher Bewertungskategorien zusammensetzen können. Der Bilanzposten „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ kann beispielsweise sowohl finanzielle Vermögenswerte der Bewertungskategorie loans and receivables als auch solche der Bewertungskategorie designated at fair value through profit or loss (Fair-Value-Option) enthalten. Nach IAS 1.55 ist es jedoch möglich, zusätzliche Posten, Überschriften und Zwischensummen in die Bilanz aufzunehmen, wenn eine solche Darstellung für das Verständnis derFinanzlage von Bedeutung ist.

Buchwerte der Finanzinstrumente nach den Bewertungskategorien von IAS 39

31. Dezember2013 2012

in Millionen €

Aktiva

Forderungen aus Finanzdienstleistungen1 37.675 37.092

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.803 7.543

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 2.136 2.224

Kredite und Forderungen 47.614 46.859

Verzinsliche Wertpapiere 7.066 5.598

Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.052 2.031

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

9.118

7.629

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte2

350

341

Passiva

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

9.086

8.832

Finanzierungsverbindlichkeiten3 77.428 75.876

Sonstige übrige finanzielle Verbindlichkeiten4 7.388 7.465

Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

93.902

92.173

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten2

413

253

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76 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Es bietet sich an, die Angabe der Buchwerte je Kategorie (IFRS 7.8) mit derAngabe der Buchwerte und der beizulegenden Zeitwerte je Klasse (IFRS 7.25)sowie der Überleitung auf die Bilanzposten (IFRS 7.6) zu kombinieren. Diesverdeutlicht das nachfolgende Beispiel:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 230.

Wertansatz Bilanz nach IAS 39

Bewertungs-kategorie

nach IAS 39Buchwert

31.12.2013

Fortgeführte Anschaffungs-

kostenAnschaffungs-

kosten

Beizulegender Zeitwert

erfolgsneutral

Beizulegender Zeitwert

erfolgswirksam

LaR 7 970 7 970

LaR 7 580 7 580

LaR/n. a. 2 672 2 469

LaR 941 941

HtM 12 12

AfS 652 280 372

FAHfT 596 596

FAHfT 158 158

n. a. 175 113 62

FLAC 7 231 7 231

FLAC 40 535 40 535

FLAC 4 105 4 105

FLAC 1 072 1 072

FLAC 891 891

FLAC 40 40

FLAC 1 967 1 967

n. a. 1 446

FLHfT 581 581

n. a. 1 002 726 276

LaR 18 019 18 019

HtM 12 12

AfS 652 280 372

FAHfT 596 596

FLAC 55 801 55 801

FLHfT 581 581

AKTIVA

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Ausgereichte Darlehen und Forderungen

davon: Gezahlte Collaterals

Sonstige originäre finanzielle Vermögenswerte

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte a

Derivative finanzielle Vermögenswerte b

Derivate ohne Hedge-Beziehung

davon: In emittierte Anleihen eingebettete Kündigungsrechte

Derivate mit Hedge-Beziehung

PASSIVAc

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Anleihen und sonstige verbrie�e Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten aus Schuldscheindarlehen

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten

davon: Erhaltene Collaterals

Sonstige unverzinsliche Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten b

Derivate ohne Hedge-Beziehung

Derivate mit Hedge-Beziehung

Davon: Aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39

Kredite und Forderungen/Loans and Receivables

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen/Held-to-Maturity Investments

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte/Available-for-Sale Financial Assets a

Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten/Financial Assets Held for Trading

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet/Financial Liabilities Measured at Amortized Cost

Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten/Financial Liabili-ties Held for Trading

37 FINANZINSTRUMENTE UND RISIKO-MANAGEMENT.

T 151

Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Klassen und Bewertungskategorien.in Mio. €

a Vgl. dazu ausführlich Angabe 8 „Sonstige finanzielle Vermögenswerte“, SEITE 196.b Zu Einzelheiten wird auf die Aufstellung derivativer Finanzinstrumente in diesem Abschnitt, SEITE 238 verwiesen.c Bezüglich der zum Stichtag bestehenden Finanzgarantien und Kreditzusagen wird auf die weiteren Angaben, SEITE 237 in diesem Abschnitt verwiesen.d Für Angaben über bestimmte beizulegende Zeitwerte wurde die Erleichterungsvorschri� des IFRS 7.29a in Anspruch genommen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 77

Finanzinstrumente

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 231.

Wertansatz  Bilanz nach

IAS 17

Beizulegender Zeitwert

31.12.2013 d

Bewertungs-kategorie

nach IAS 39

– LaR

– LaR

203 – LaR/n. a.

– LaR

– HtM

372 AfS

596 FAHfT

158 FAHfT

175 n. a.

– FLAC

44 631 FLAC

4 219 FLAC

1 230 FLAC

881 FLAC

– FLAC

– FLAC

1 446 1 768 n. a.

581 FLHfT

1 002 n. a.

– LaR

– HtM

372 AfS

596 FAHfT

50 961 FLAC

581 FLHfT

Wertansatz Bilanz nach IAS 39

Buchwert 31.12.2012

Fortgeführte Anschaffungs-

kostenAnschaffungs-

kosten

Beizulegender Zeitwert

erfolgsneutral

Beizulegender Zeitwert

erfolgswirksam

Wertansatz  Bilanz nach

IAS 17

Beizulegender Zeitwert

31.12.2012 d

4 026 4 026 –

6 316 6 316 –

2 123 1 875 248 –

246 246 –

131 131 –

380 230 150 150

531 531 531

0 0 0

756 257 499 756

6 415 6 415 –

33 674 33 674 38 544

3 912 3 912 4 082

1 167 1 167 1 383

2 085 2 085 1 356

729 729 –

1 611 1 611 –

1 246 1 246 1 635

335 335 335

584 584 584

12 217 12 217 –

131 131 –

380 230 150 150

531 531 531

48 864 48 864 45 365

335 335 335

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78 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Angaben zur Ermittlung der beizulegenden ZeitwerteNach IFRS 7.27 sind für jede Klasse von Finanzinstrumenten die Methoden und Annahmen zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte (z. B. Annahmen zu Zinssätzen und Diskontierungssätzen) darzustellen. Sofern die Bewertungs-technik geändert wurde, ist dies anzugeben; die Änderung ist zu begründen. Die Angaben zu den verwendeten Methoden zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte können auch im Rahmen der Bilanzierungs- und Bewertungs-methoden dargestellt werden. Nachfolgende Beispiele verdeutlichen die nach IFRS 7.27 geforderten Angaben:

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt; folgende Methoden und Prämissen wurden dabei zugrunde gelegt:

Forderungen aus Finanzdienstleistungen. Bei den Forderungen aus Finanzdienstleistungen mit variablen Zinssätzen wird vereinfachend angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen, da die vereinbarten und die am Markt erzielbaren Zinssätze annähernd gleich hoch sind. Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Finanz-dienstleistungen mit festen Zinssätzen werden auf Basis abge-zinster, zukünftig erwarteter Cash Flows berechnet.

Zur Abzinsung werden aktuelle Zinssätze herangezogen, zu denen vergleichbare Darlehen mit identischen Fristigkeiten zum 31. Dezember 2013 bzw. 31. Dezember 2012 hätten aufgenommen werden können.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird ange-nommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Verzinsliche Wertpapiere und übrige finanzielle Ver-

mögenswerte. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beinhalten: – zum beizulegenden Zeitwert bewertete Fremd- und Eigen-

kapitalanteile; diese Finanzinstrumente wurden mit Börsen-kursen zum 31. Dezember bewertet. Sofern öffentliche Notierungen für einzelne Fremd- und Eigenkapitalanteile nicht vorlagen, basiert die Marktwertermittlung auf Parametern, für die entweder direkt oder indirekt abgeleitete notierte Preise auf einem aktiven Markt zur Verfügung standen. Die Eigen-kapitalanteile umfassen insbesondere die Beteiligungen an Renault SA (Renault) und Nissan Motor Co., Ltd. (Nissan).

– zu Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalanteile; für diese Finanzinstrumente konnten keine beizulegenden Zeitwerte ermittelt werden, da Börsen- oder Marktwerte nicht verfügbar waren. Hierbei handelt es sich um Anteile an nicht börsennotierten Unternehmen, bei denen keine Indikatoren einer dauerhaften Wertminderung zum Bilanzstich-tag vorlagen und für die beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich bestimmbar sind. Für diese Finanzinstrumente

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 242–243.

Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte betreffen derivative Finanz-instrumente, die nicht in ein Hedge Accounting einbezogen sind. Diese Finanzinstrumente, sowie auch die derivativen Finanzinstrumente, die in ein Hedge Accounting einbezogen sind, umfassen: – derivative Währungssicherungskontrakte; die beizulegenden

Zeitwerte von Devisentermingeschäften und von Zins-währungsswaps wurden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cash Flows ermittelt. Dabei wurden die für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Markt-zinssätze verwendet. Devisenoptionen wurden mittels Kursnotierungen oder Optionspreismodellen unter Verwen-dung von Marktdaten bewertet.

- derivative Zinssicherungskontrakte; die beizulegenden Zeitwerte der Zinssicherungsinstrumente (z. B. Zinsswaps) wurden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cash Flows ermittelt. Dabei wurden die für die Restlaufzeiten der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze verwendet.

- derivative Commodity-Sicherungskontrakte; die beizu-legenden Zeitwerte der Commodity-Sicherungskontrakte (z. B. Commodity Forwards) wurden auf Basis aktueller Referenzkurse unter Berücksichtigung der Terminauf- bzw. -abschläge bestimmt.

Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finan-ziellen Vermögenswerte umfassen des Weiteren die vom Konzern gehaltene Option, die Anteile an der RRPSH der Rolls-Royce andienen zu können (siehe hierzu auch Anmerkung 13). Der beizulegende Zeitwert der Option wurde mittels eines Options-preismodells ermittelt. Hierfür wurden zukünftige erwartete Cash Flows zugrunde gelegt und, soweit verfügbar, Marktpara-meter verwendet. Darüber hinaus wird die Beteiligung an Tesla Motors, Inc. (Tesla) gegen das Aktienkursrisiko bzw. die Aktien-kurschance durch eine Kombination aus gekauften Put-Optionen und verkauften Call-Optionen gesichert bzw. begrenzt.

Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buch-werten entsprechen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 79

Finanzinstrumente

Quelle: Hugo Boss AG, Geschäftsbericht 2013, S. 163.

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 243–244.

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten. Die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlich-keiten betreffen derivative Finanzinstrumente, die nicht in ein Hedge Accounting einbezogen sind. Für Erläuterungen zu diesen Finanzinstrumenten, sowie zu derivativen Finanz-instrumenten, die in ein Hedge Accounting einbezogen sind, vergleiche die Ausführungen unter »Verzinsliche Wertpapiere und übrige finanzielle Vermögenswerte«.

Die sonstigen übrigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Aufgrund der überwiegend kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente wird unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Es wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte aufgrund der kurzen Laufzeiten den Buchwerten dieser Finanzinstrumente entsprechen.

Finanzierungsverbindlichkeiten. Die beizulegenden Zeitwerte der Anleihen, Darlehen, Geldmarktpapiere, Einlagen aus dem Direktbankgeschäft und Verbindlichkeiten aus ABS-Trans-aktionen werden als Barwerte der zukünftig erwarteten Cash Flows ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen sowie sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen und zu Handelszwecken gehaltene derivative finanzielle Vermögenswerte.

Unter die finanziellen Verbindlichkeiten fallen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen, zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzverbindlichkeiten sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden, soweit für den HUGO BOSS Konzern derzeit relevant, in folgende Kategorien eingeteilt:

a / Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FAHfT)b / Kredite und Forderungen (LaR)c / Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT)d / Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, die mittels der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungs kosten

bewertet werden (FLAC)e / Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (AFS)

Sofern kein aktiver Markt besteht und der beizulegende Zeitwert nicht zuverlässig ermittelbar ist, werden Eigen-kapitalinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Designation der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in die oben genannten Bewertungs-kategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Umwidmungen werden, sofern sie zulässig und erforderlich sind, zum Ende des Geschäftsjahres vorgenommen.

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80 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Angaben zu in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewertetenFinanzinstrumentenIm Dezember 2012 ist die Übernahme („Endorsement“) des Standards IFRS 13 „Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“ durch die EU erfolgt. Der Standard gibt standardübergreifend einheitliche Bewertungsmaßstäbe für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) vor, indem unter anderem der Begriff definiert und dargestellt wird, welche Methoden für dessen Bestimmung infrage kommen. Darüber hinaus erweitert IFRS 13 die im Zusammenhang mit einer Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erforderlichen Anhangangaben. Demgemäß sind, ähnlich den bisherigen Vorgaben des IFRS 7 „Finanz-instrumente: Angaben“, die beizulegenden Zeitwerte sämtlicher zum beizulegenden Zeitwert bewerteter Vermögenswerte und Schulden in Klassen einzuteilen, die unter anderem davon abhängen, welche Arten von Bewertungs-parametern in die Bewertung einfließen. Dies kann zum Beispiel für Immobilien relevant sein, die als Finanzinvestition gehalten und zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Darüber hinaus sind die Verfahren, die für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts angewendet werden, konkret darzustellen.

Gemäß IFRS 13 Anhang A erfolgt eine Einteilung der Bewertung in drei Stufen: • Inputfaktoren auf Stufe 1: In aktiven, für das Unternehmen am Bemessungs-

stichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise.

• Inputfaktoren auf Stufe 2: Andere Inputfaktoren als die in Stufe 1 aufgenommenen Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind.

• Inputfaktoren auf Stufe 3: Inputfaktoren, die für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbar sind.

IFRS 13.91 fordert zusätzliche Angaben zum einen für Vermögenswerte und Schulden, die auf wiederkehrender oder nicht wiederkehrender Grundlage in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Hierfür sind die Inputfaktoren anzugeben, die zur Entwicklung dieser Bemessungen verwendet wurden. Und zum anderen sind für wiederkehrende Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts, bei denen nicht-beobachtbare Inputfaktoren ver-wendet wurden (Stufe 3) separate Angaben erforderlich. Bei der Bewertung der Bewertungen mit Inputfaktoren der Stufe 3 ist sind die Auswirkungen der Bemessungen auf Gewinn und Verlust und das sonstige Ergebnis für die Periode zu nennen.

Zur Erfüllung der in IFRS 13.91 aufgeführten Ziele, hat ein Unternehmen Folgendes zu berücksichtigen:(a) den zur Erfüllung der Angabepflichten erforderlichen Detailgrad;(b) das Gewicht, das auf jede der verschiedenen Anforderungen zu legen ist;(c) den Umfang der vorzunehmenden Zusammenfassung oder Aufgliederung;(d) die Notwendigkeit zusätzlicher Informationen für Abschlussadressaten, um

die offengelegten quantitativen Angaben bewerten zu können.

Reichen die Angaben gemäß diesem und anderen IFRS nicht aus, um die Ziele in IFRS 13.91 zu erfüllen, hat ein Unternehmen zusätzliche, zur Erfüllung dieser Ziele erforderliche Angaben zu machen.

Zur Erfüllung der Zielsetzung in IFRS 13.91 macht ein Unternehmen für jede Klasse von Vermögenswerten und Schulden, die nach erstmaligem Ansatz in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (einschließlich

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 81

Finanzinstrumente

Bemessungen basierend auf dem beizulegenden Zeitwert im Anwendungs-bereich dieses IFRS), mindestens die folgenden Angaben:(a) für wiederkehrende und nicht wiederkehrende Bemessungen zum bei-

zulegenden Zeitwert die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts am Ende der Berichtsperiode sowie für nicht wiederkehrende Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts die Gründe für die Bemessung. Wiederkehrende Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten oder Schulden sind solche Bemessungen, die andere IFRS für die Bilanz am Ende jeder Berichtsperiode vorschreiben oder gestatten. Bei nicht wieder-kehrenden Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts von Vermögens-werten und Schulden handelt es sich um solche, die andere IFRS für die Bilanz unter gewissen Umständen vorschreiben oder gestatten (beispiels-weise wenn ein Unternehmen gemäß IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche einen zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswert zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, weil der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskostens niedriger ist als der Buchwert).

(b) für wiederkehrende und nicht wiederkehrende Bemessungen des bei-zulegenden Zeitwerts die Stufe der Bemessungshierarchie innerhalb derer die Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts in ihrer Gesamtheit einzuordnen sind.

(c) für am Ende der Berichtsperiode gehaltene Vermögenswerte und Schulden, die wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die Anzahl der Umgliederungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2 der Bemessungs-hierarchie, die Gründe für die Umgliederung sowie das Verfahren des Unternehmens zur Bestimmung, wann Umgliederungen als eingetreten gelten sollten (siehe IFRS 13.95). Umgliederungen in die einzelnen Stufen und aus den einzelnen Stufen sind getrennt anzugeben und zu erörtern.

(d) für wiederkehrende und nicht wiederkehrende Bemessungen des bei-zulegenden Zeitwerts, eingeordnet in Stufe 2 und 3 der Bemessungs-hierarchie, eine Beschreibung der Bewertungstechnik(en) und der in der Bemessung verwendeten Inputfaktoren. Bei Änderung der Bewertungs-technik (z. B. Wechsel von einem marktbasierten auf einen einkommens-basierten Ansatz oder Verwendung einer zusätzlichen Bewertungstechnik) hat das Unternehmen die Änderung und den Grund dafür anzugeben. Bei Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts, eingeordnet in Stufe 3 der Bemessungshierarchie, macht das Unternehmen quantitative Angaben zu den bedeutenden nichtbeobachtbaren Inputfaktoren, die bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts verwendet wurden. Ein Unternehmen hat keine quantitativen Angaben zur Erfüllung dieser Anforderung zu machen, wenn keine quantitativen nichtbeobachtbaren Inputfaktoren durch das Unter nehmen bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts erzeugt werden (beispielsweise wenn ein Unternehmen Preise aus vorhergegange-nen Geschäftsvorfällen oder Preisinformationen Dritter ohne Anpassungen nutzt). Jedoch darf ein Unternehmen bei dieser Angabe quantitative nicht beobachtbare Inputfaktoren, die für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wichtig sind und dem Unternehmen bei vertretbarem Aufwand zur Verfügung stehen, nicht ignorieren.

(e) für wiederkehrende Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts, eingeordnet in Stufe 3 der Bemessungshierarchie, eine Überleitungsrechnung von den Eröffnungsbilanzen zu den Abschlussbilanzen, wobei während der Berichts-periode aufgetretene Veränderungen, die einem der folgenden Sachverhalte zuzuordnen sind, wie folgt getrennt ausgewiesen werden:

(i) die Summe der für die Berichtsperiode in der GuV angesetzten Gewinne und Verluste sowie den/die Einzelposten in der GuV, in der die betreffenden Gewinne oder Verluste angesetzt wurden.

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82 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

(ii) die Summe der für die Berichtsperiode im Eigenkapital angesetzten Gewinne und Verluste sowie den/die Einzelposten im Eigenkapital, in dem die betreffenden Gewinne oder Verluste angesetzt wurden.

(iii) Käufe, Veräußerungen, Emittierungen und Ausgleiche (jede dieser Art der Änderung wird separat angegeben).

(iv) die Anzahl der Umgliederungen in oder aus Stufe 3 der Bemessungs-hierarchie, die Gründe für diese Umgliederungen sowie das Verfahren des Unternehmens zur Bestimmung, wann Umgliederungen als ein-getreten gelten sollten (siehe IFRS 13.95). Umgliederungen in die Stufe 3 und aus der Stufe 3 sind getrennt anzugeben und zu erörtern.

(f) für wiederkehrende Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts, eingeordnet in Stufe 3 der Bemessungshierarchie, die Summe der Gewinne oder Verluste für die Berichtsperiode gemäß (e)(i), die in den Gewinnen oder Verlusten aufgenommen wurden, welche der Änderung in nicht realisierten Gewinnen oder Verlusten im Zusammenhang mit solchen am Ende der Berichtsperiode gehaltenen Vermögenswerten und Schulden zurechenbar sind sowie der/die Einzelposten, unter dem/denen diese nicht realisierten Gewinne und Verluste angesetzt werden.

(g) für wiederkehrende und nicht wiederkehrende Bemessungen des beizu-legenden Zeitwerts, eingeordnet in Stufe 3 der Bemessungshierarchie, eine Beschreibung der vom Unternehmen verwendeten Bewertungsprozesse (einschließlich einer Beschreibung wie ein Unternehmen seine Bewertungs-strategien und -verfahren festlegt und Änderungen in den Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts zwischen den Berichtsperioden analysiert).

(h) für wiederkehrende Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts, eingeordnet in Stufe 3 der Bemessungshierarchie:

(i) für all diese Bemessungen, eine ausführliche Beschreibung der Sensitivität der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts gegenüber Veränderungen bei nicht beobachtbaren Inputfaktoren, sofern eine Veränderung bei diesen Inputfaktoren zu einer wesentlich höheren oder niedrigeren Bemessung des beizulegenden Zeitwerts führen würde. Bestehen zwischen solchen Inputfaktoren und anderen nicht beobachtbaren Inputfaktoren, die bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts verwendet werden, Wechselbeziehungen, hat ein Unter-nehmen auch diese Beziehungen und die mögliche verstärkende oder abschwächende Auswirkung der Änderung nicht beobachtbarer Input faktoren auf die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zu beschreiben. Zur Erfüllung dieser Anforderung muss die ausführliche Beschreibung der Sensitivität gegenüber Veränderungen der nicht beobachtbaren Inputfaktoren mindestens diejenigen nicht beobacht-baren Inputfaktoren umfassen, die gemäß (d) angegeben wurden.

(ii) für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, bei denen eine Veränderung an einem oder mehreren nicht beobachtbaren Input-faktoren, um für möglich gehaltene alternative Annahmen widerzu-spiegeln, zu einer bedeutenden Änderung des beizulegenden Zeitwerts führen, hat ein Unternehmen anzugeben wie die Auswirkung einer Veränderung zum Widerspiegeln für möglich gehaltener Annahmen, berechnet wurde. Zu diesem Zweck ist die Bedeutung der Änderung hinsichtlich Gewinn oder Verlust und der Summe der Vermögenswerte und Schulden oder bei Ansetzen von Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts im Eigenkapital, die Eigenkapitalsumme zu beurteilen.

(i) für wiederkehrende und nicht wiederkehrende Bemessungen des beizu-legenden Zeitwerts, in denen die höchste und beste Verwendung eines nicht finanziellen Vermögenswertes von seiner gegenwärtigen Verwendung abweicht, hat ein Unternehmen diesen Sachverhalt und den Grund für die abweichende Verwendung anzugeben.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 83

Finanzinstrumente

Im Folgenden Beispiel ist eine Zuordnung der Fair Values zu den Stufen dargestellt:

Bewertungsstufen im Sinne des IFRS 7.27A (2013)

in Mio € 31.12.2013  Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

AktivaBörsenpreise Abgeleitete

PreiseNicht ableitbare

Preise

Sonstige finanzielle Forderungen und finanzielle Vermögenswerte        

Available for Sale 304,0 304,0 0,0 0,0

Loans and Receivables 108,4 0,0 108,4 0,0

Andere Finanzanlagen        

Wertpapiere Available for Sale 517,3 517,3 0,0 0,0

Sonstige Beteiligungen 59,5 0,0 59,5 0,0

Ausleihungen an Beteiligungen 123,2 0,0 123,2 0,0

Sonstige Ausleihungen 27,6 0,0 27,6 0,0

Summe Aktiva 1.140,0 821,3 318,7 0,0

         

Passiva        

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 217,0 0,0 217,0 0,0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 764,4 0,0 764,4 0,0

Finanzschulden 4.541,1 0,0 4.541,1 0,0

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 67,5 0,0 67,5 0,0

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten        

Derivate ohne Hedge-Beziehung 33,5 0,0 33,5 0,0

Derivate mit Hedge-Beziehung 143,0 0,0 143,0 0,0

Summe Passiva 5.766,5 0,0 5.766,5 0,0

        Tabelle 107

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 150.

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84 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Herleitung Fair-Value-Stufe 3 (durch Bewertungsmethoden ermittelt)

in Mio €

Stand

zum

1. Januar

2013

Käufe

(inklusive

Zugän-

gen)

Verkäufe

(inklusive

Abgän-

gen)

Abwick-

lung

Gewinne/

Verluste

in der

GuV

Umgliederungen

Gewinne/

Verluste

im OCI

Stand

zum 31.

Dezem-

ber 2013

in

Stufe 3

aus

Stufe 3

Beteiligungen 1.323 59 -229 – -13 42 – 242 1.424

Derivative Finanzinstrumente 97 38 -25 7 13 – – – 130

Summe 1.420 97 -254 7 0 42 0 242 1.554

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 178.

Auf eine Abbildung der im Geschäftsbericht enthaltenen Vorjahresangabenwurde hier verzichtet.

Nachfolgend ein Beispiel für eine Überleitungsrechnung von den Anfangs-beständen auf die Schlussbestände für die Finanzinstrumente der Stufe 3 gemäß IFRS 13.93(c):

Klassen nach IFRS 13Gemäß IFRS13.94 bestimmt ein Unternehmen sachgerechte Klassen von Vermögenswerten und Schulden auf folgender Grundlage: (a) Beschaffenheit, Merkmale und Risiken des Vermögenswerts oder der

Schuld; und (b) Stufe in der Bemessungshierarchie, auf der die Bemessung des

beizu legenden Zeitwerts eingeordnet ist.

Bei Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts auf Stufe 3 der Bemessungs-hierarchie muss die Anzahl der Klassen eventuell größer sein, weil diesen Bemessungen einer höherer Grad an Unsicherheit und Subjektivität anhaftet. Bei der Festlegung sachgerechter Klassen an Vermögenswerten und Schulden, für die Angaben über die Bemessungen der beizulegenden Zeitwerte vorzulegen sind, ist Ermessensausübung erforderlich. Bei einer Klasse von Vermögens-werten und Schulden ist häufig eine stärkere Aufgliederung erforderlich als bei den in der Bilanz dargestellten Einzelposten. Ein Unternehmen hat jedoch Informationen vorzulegen, die für eine Überleitungsrechnung zu den in der Bilanz dargestellten Einzelposten ausreichen. Wird in einem anderen IFRS für einen Vermögenswert oder eine Schuld eine Klasse vorgegeben, kann ein Unternehmen unter der Bedingung, dass die betreffende Klasse die Anforderungen in diesem Paragraphen erfüllt, diese Klasse bei der Vorlage der im vorliegenden IFRS vorgeschriebenen Informationen verwenden.

Ein Unternehmen benennt die Methode, die es bei der Feststellung anwendet, wann Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen gemäß IFRS13.93(c) und (e)(iv) als eingetreten gelten sollen, und befolgt diese konsequent. Die unternehmenseigene Methode zur Wahl des Zeitpunkts für den Ansatz von Umgruppierungen muss für Umgruppierungen in Stufen hinein dieselbe Methode sein wie bei Umgruppieren aus Stufen heraus (vgl. IFRS 13.95). Trifft ein Unternehmen bezüglich seiner Rechnungslegungsmethode die Entscheidung, die in Portfoliobewertung gemäß IFRS 13.48 anzuwenden, hat es dies anzugeben (vgl. IFRS 13.96).

Page 87: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 85

Finanzinstrumente

Gemäß IFRS 13.97 hat ein Unternehmen für jede Klasse von Vermögenswerten und Schulden, die in der Bilanz nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, deren beizulegender Zeitwert aber angegeben wird, die in IFRS13.93(b), (d) und (i) vorgeschriebenen Angaben zu machen. Ein Unter-nehmen muss jedoch nicht die quantitativen Angaben über bedeutende, nicht beobachtbare Inputfaktoren vorlegen, die bei in Stufe 3 der Bemessung-shierarchie eingeordneten Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts ver-wendet werden und die nach IFRS 13.93(d) vorgeschrieben sind. Für Vermögens werte und Schulden dieser Art braucht ein Unternehmen die anderen im IFRS.13 vorgeschrieben Angaben nicht vorzulegen.

Bei Schulden, die zum beizulegenden Zeitwert bemessen und mit einer un-trennbaren Kreditsicherheit eines Dritten herausgegeben werden, hat der Herausgeber das Bestehen dieser Kreditsicherheit zu nennen und anzugeben, ob sich diese in der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts widerspiegelt (vgl. IFRS 13.98).

Bei Anwendung des IFRS 13 kann die Darstellung der Anhangangaben für Finanzinstrumente wie folgt aussehen. Jedoch ist zu beachten, dass zur Erfüllung der Anforderungen des IFRS 13.93(e) eine detailliertere Darstellung erforderlich ist).

Quelle: adidas Group, Geschäftsbericht 2013, S. 224.

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 1

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Wandelanleihe Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem Marktpreis der Wandelanleihe zum 31. Dezember 2013.

Nicht anwendbar FLAC

Eurobond Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem Marktpreis des Eurobonds zum 31. Dezember 2013.

Nicht anwendbar FLAC

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86 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

2252 0 1 3

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 2

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Kurzfristige Finanzanlagen

Der adidas Konzern verwendet die Discounted-Cashflow-Methode. Das Bewertungsmodell addiert den Barwert der zukünftig erwarteten Zahlungsströme. Diese werden abgezinst unter Zuhilfenahme eines risikoadjustierten Diskontierungssatzes. Aufgrund der kurzen Laufzeit der Einlagen wird unterstellt, dass der beizulegende Zeitwert dem Nominalwert entspricht.

Nicht anwendbar FAHfT

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem Marktpreis der Vermögenswerte zum 31. Dezember 2013.

Nicht anwendbar AfS

Devisentermin- geschäfte

Für das Währungspaar EUR/USD verwendet der adidas Konzern die Par-Methode, welche aktiv gehandelte Zukunftsraten unterstellt. Für alle anderen Währungen findet die Zero-Coupon-Methode Anwendung, bei der die Zukunftsraten auf Basis von Einlage- und Swapzins-sätzen berechnet werden.

Nicht anwendbar n.a. bzw. FAHfT

Währungsoptionen Der adidas Konzern verwendet das Garman-Kohlhagen-Modell, eine erweiterte Version des Black-Scholes-Modells.

Nicht anwendbar n. a. bzw. FAHfT

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 2

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Schuldscheindarlehen Der adidas Konzern verwendet die Discounted-Cashflow-Methode. Das Bewertungsmodell addiert den Barwert der zukünftig erwarteten Zahlungsströme. Diese werden abgezinst unter Zuhilfenahme eines risikoadjustierten Diskontierungssatzes.

Nicht anwendbar FLAC

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 3

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Kapitalbeteiligung FC Bayern München AG

Diese Finanzanlage verfügt über keinen auf einem aktiven Markt notierten Marktpreis. Es werden bestehende vertragliche Regelungen (auf Basis der extern beobachtbaren Dividendenpolitik der Bayern München AG) zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum 31. Dezember 2013 berücksichtigt.

Siehe Spalte „Bewertungsmethode“

FAHfT

Quelle: adidas Group, Geschäftsbericht 2013, S. 225.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 87

Finanzinstrumente

(29) Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

Finanzinstrumente lassen sich danach unterscheiden, ob sie

originär oder derivativ sind. Die originären Finanzinstrumente

umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die übrigen

Finanzanlagen, die Forderungen, die kurzfristigen Wertpapiere

und die flüssigen Mittel. Die Finanzinstrumente der Kategorie

„Zur Veräußerung verfügbar“ sind mit dem beizulegenden Zeit-

wert angesetzt, die übrigen originären finanziellen Vermögens-

werte mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Auf der

Passivseite bestehen die originären Finanzinstrumente im

Wesentlichen aus mit den fortgeführten Anschaffungskosten

bewerteten Verbindlichkeiten.

Der beizulegende Zeitwert von „zur Veräußerung verfügbaren“

Finanzinstrumenten, die in den übrigen Finanzanlagen und

Wertpapieren erfasst sind, entspricht dem veröffentlichten

Börsenkurs, sofern die Finanzinstrumente an einem aktiven

Markt gehandelt werden. Der beizulegende Zeitwert nicht

notierter Schuld- und Eigenkapitaltitel wird grundsätzlich auf

Basis diskontierter erwarteter Zahlungsströme ermittelt. Zur

Diskontierung werden aktuelle restlaufzeitkongruente Markt-

zinssätze herangezogen.

fi

w

S

d

Derivative Finanzinstrumente werden – sofern sie in den Anwen-

dungsbereich von IAS 39 fallen – grundsätzlich mit ihren beizu-

legenden Zeitwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Börsengehan-

delte Produkte werden mit den veröffentlichten Schlusskursen

der jeweiligen Börsen bewertet. Nicht börsengehandelte Pro-

dukte werden anhand von öffentlich zugänglichen Broker-Quo-

tierungen bewertet oder – falls nicht vorhanden – anhand all-

gemein anerkannter Bewertungsmodelle. Dabei orientieren wir

uns – soweit möglich – an Notierungen auf aktiven Märkten.

g g

Sollten auch diese nicht vorliegen, fließen unternehmensspe-

zifische Planannahmen in die Bewertung ein. Diese umfassen

sämtliche Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für

die Preisfestsetzung berücksichtigen würden. Die Ermittlung

energiewirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Annahmen

erfolgt in einem umfangreichen Prozess und unter Einbeziehung

interner und externer Experten durch ein unabhängiges Team

im Bereich Konzernstrategie der RWE AG. Die Annahmen wer-

den innerhalb des Konzerns in einem gemeinsamen Lenkungs-

ausschuss mit den operativen Tochterunternehmen abgestimmt

und vom Vorstand als verbindliche Planungsdaten beschlossen.

Die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einer GruppeDie Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einer Gruppe

finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten

wird auf Basis der Nettorisikoposition pro Geschäftspartner in

Übereinstimmung mit IFRS 13.48 vorgenommen.

Die folgende Übersicht stellt die Einordnung aller zum beizu-

legenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente in die durch

IFRS 13 vorgegebene Fair-Value-Hierarchie dar. Die einzelnen

Stufen der Fair-Value-Hierarchie sind gemäß IFRS 13 wie folgt

definiert:

Stufe 1: Bewertung mit (unverändert übernommenen) Preisen

von identischen Finanzinstrumenten, die sich auf aktiven

Märkten gebildet haben

Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es

sich nicht um Preise der Stufe 1 handelt, die sich aber für das

Finanzinstrument entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt

(d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen

Stufe 3: Bewertung mithilfe von Faktoren, die sich nicht auf

beobachtbare Marktdaten stützen

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 182.

Page 90: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

88 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Fair-Value-Hierarchiein Mio. €

Summe 2013

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe 2012

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Übrige Finanzanlagen 884 100 390 394 959 119 398 442

Derivate (aktiv) 3.612 3.511 101 4.568 4.331 237

Davon: in Sicherungsbeziehungen (1.447) (1.447) (1.731) (1.676) (55)

Wertpapiere 2.791 1.755 1.036 2.604 1.609 995

Derivate (passiv) 2.785 2.779 6 3.761 3.586 175

Davon: in Sicherungsbeziehungen (1.574) (1.574) (1.673) (1.638) (35)

Aufgrund von zunehmenden Preisquotierungen an aktiven

Märkten wurden im Berichtsjahr finanzielle Vermögenswerte

mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 49 Mio. € von

Stufe 2 nach Stufe 1 zum Anfang der Berichtsperiode um-

gegliedert (Vorjahr: 430 Mio. €). Außerdem wurden Derivate

(aktiv) in Höhe von 8 Mio. € und Derivate (passiv) in Höhe von

50 Mio. € von Stufe 3 nach Stufe 2 zum Anfang der Berichts-

periode umgegliedert (Vorjahr: 0 Mio. €), weil Inputfaktoren bei

der Bewertung entfallen sind, die sich auf nicht beobachtbare

Marktdaten stützten.

Finanzinstrumente der Stufe 3:Entwicklung im Jahr 2013

in Mio. €

Stand: 01.01.2013

Änderungen Konsolidie-rungskreis, Währungs-

anpassungen, Sonstiges

Veränderungen Stand: 31.12.2013

erfolgs -wirksam

erfolgs - neutral

(OCI)

zahlungs-wirksam

Übrige Finanzanlagen 442 − 31 − 3 − 14 394

Derivate (aktiv) 237 − 8 − 21 − 107 101

Davon: in Sicherungsbeziehungen (55) (− 55)

Derivate (passiv) 175 − 49 − 35 − 85 6

Davon: in Sicherungsbeziehungen (35) (− 35)

Finanzinstrumente der Stufe 3:Entwicklung im Jahr 2012

in Mio. €

Stand: 01.01.2012

Änderungen Konsolidie-rungskreis, Währungs-

anpassungen, Sonstiges

Veränderungen Stand: 31.12.2012

erfolgs -wirksam

erfolgs - neutral

(OCI)

zahlungs-wirksam

Übrige Finanzanlagen 383 17 − 15 57 442

Derivate (aktiv) 422 − 2 − 13 − 19 − 151 237

Davon: in Sicherungsbeziehungen (147) (− 19) (− 19) (− 54) (55)

Derivate (passiv) 847 − 6 − 246 − 420 175

Davon: in Sicherungsbeziehungen (113) (− 61) (− 16) (− 1) (35)

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der nach Stufe 3

zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 183.

Page 91: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 89

Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente der Stufe 3 umfassen im Wesent-

lichen Rohstoff- und Strombezugsverträge, die Handelsperioden

betreffen, für die es noch keine aktiven Märkte gibt. Zu diesen

Kontrakten zählen insbesondere die langfristigen ölpreisgebun-

denen Gasbezugsverträge des RWE-Konzerns, deren Bewertung

von der Entwicklung der Großhandelsmarktpreise für Gas und Öl

Finanzinstrumente der Stufe 3: Erfolgswirksam erfasste Gewinne und Verluste

in Mio. €

Gesamt 2013

Davon: auf Finanz- instrumente

entfallend, die am Bilanzstichtag noch

gehalten wurden

Gesamt 2012

Davon: auf Finanz- instrumente

entfallend, die am Bilanzstichtag noch

gehalten wurden

Umsatzerlöse 23 8 291 270

Materialaufwand − 10 2 − 58 − 69

Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 8 8 5

Beteiligungsergebnis − 10 − 11 − 20 − 6

11 7 218 195

Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte

in Mio. €

Übrige Finanzanlagen

Finanz- forderungen

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen

Sonstige Forderungen und sonstige

Vermögenswerte

Gesamt

Stand: 01.01.2013 165 275 548 12 1.000

Zuführungen 13 48 62 2 125

Umbuchungen − 7 21 2 16

Währungsanpassungen − 1 − 9 − 10

Abgänge 44 23 51 1 119

Stand: 31.12.2013 126 321 552 13 1.012

Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte

in Mio. €

Übrige Finanzanlagen

Finanz- forderungen

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen

Sonstige Forderungen und sonstige

Vermögenswerte

Gesamt

Stand: 01.01.2012 164 293 401 7 865

Zuführungen 29 21 152 7 209

Umbuchungen 8 32 − 2 38

Währungsanpassungen 1 7 8

Abgänge 37 39 44 120

Stand: 31.12.2012 165 275 548 12 1.000

Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste von Finanz-

instrumenten der Stufe 3 entfallen auf folgende Posten der

Gewinn- und Verlustrechnung:

abhängt. Bei steigenden Gas- und /oder sinkenden Ölpreisen

steigt bei sonst gleichen Bedingungen der Marktwert der Ver-

träge und umgekehrt. Eine Veränderung der Preisverhältnisse

um + /− 10 % würde zu einem Anstieg des Marktwertes um

18 Mio. € bzw. zu einem Rückgang um 17 Mio. € führen.

Auf die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen finan-

ziellen Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IFRS 7 wur-

den die nachstehenden Wertberichtigungen vorgenommen:

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 184.

Page 92: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

90 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Zum Abschlussstichtag lagen im Anwendungsbereich von

IFRS 7 überfällige nicht wertberichtigte Forderungen in folgen-

der Höhe vor:

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten lassen

sich in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten

untergliedern:

Überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen

in Mio. €

Bruttowert 31.12.2013

Überfällige, wertberich- tigte Forde-

rungen

Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen

bis 30 Tage

31 bis 60 Tage

61 bis 90 Tage

91 bis 120 Tage

über 120 Tage

Finanzforderungen 1.815 77

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.511 1.242 379 95 66 47 128

Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4.161 12 1

14.487 1.331 379 95 66 47 129

Überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen

in Mio. €

Bruttowert 31.12.2012

Überfällige, wertberich- tigte Forde-

rungen

Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen

bis 30 Tage

31 bis 60 Tage

61 bis 90 Tage

91 bis 120 Tage

über 120 Tage

Finanzforderungen 3.473 46

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.580 727 487 118 47 54 88

Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 5.125 13 1 2

17.178 786 488 118 47 54 90

Buchwerte nach Bewertungskategorienin Mio. €

31.12.2013 31.12.2012

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte 2.165 2.837

Davon: zu Handelszwecken gehalten (2.165) (2.837)

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 3.675 3.563

Kredite und Forderungen 13.892 14.446

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten 1.210 2.088

Davon: zu Handelszwecken gehalten (1.210) (2.088)

Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten 23.950 25.364

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 185.

Page 93: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 91

Finanzinstrumente

Darstellung des Verzichts auf die Angabe von beizulegenden ZeitwertenNach IFRS 7.29 kann unter anderem dann auf eine Angabe der beizulegendenZeitwerte gemäß IFRS 7.25 verzichtet werden, wenn• der Buchwert eine vernünftige Annäherung des beizulegenden Zeitwerts

darstellt, zum Beispiel bei kurzfristigen Forderungen oder Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (IFRS 7.29[a]);

• nicht notierte gehaltene Eigenkapitalinstrumente (z. B. Aktien, GmbH-Anteile) oder Derivate auf solche Instrumente zulässigerweise zu Anschaffungskosten bewertet werden, weil der beizulegende Zeitwert nicht zuverlässig ermittelt werden kann (IFRS 7.29[b]).

Sofern die Angabe des beizulegenden Zeitwerts entsprechend IFRS 7.29(b)unterbleibt, sind ergänzende Angaben nach IFRS 7.30 vorzunehmen, die demAbschlussadressaten ein Urteil über den Umfang möglicher Unterschiedsbeträgezwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert ermöglichen. Zu diesenAngaben gehören• die Tatsache, dass keine Angabe des beizulegenden Zeitwerts erfolgt, weil

dieser nicht zuverlässig ermittelt werden kann; eine Beschreibung des betreffenden Instruments, die Angabe seines Buchwerts und eine Erklärung, warum der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann;

• Informationen über den für diese Instrumente bestehenden Markt (soweit kein Markt existiert, dürfte ein Hinweis auf diese Tatsache ausreichend sein);

• Informationen, ob und auf welche Weise eine Veräußerung der Instrumente geplant ist;

• die Tatsache des Abgangs solcher Instrumente, der Buchwert zum Zeitpunkt einer etwaigen Ausbuchung sowie die Höhe des Abgangsgewinns oder -verlusts.

Die nach IFRS 7.29(a) geforderten Angaben können anhand des nachfolgendenBeispiels verdeutlicht werden:

Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen Zahlungsströme unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche markt- und

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 231.

Page 94: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

92 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Der folgende Auszug enthält die nach IFRS 7.30 in Verbindung mit IFRS 7.29(b)geforderten Angaben:

Nachfolgendes Beispiel zeigt die nach IFRS 7.30 zusätzlich vorzunehmendenAngaben bei einem Abgang von Instrumenten, für die eine Angabe der bei-zulegenden Zeitwerte entsprechend IFRS 7.29(b) unterbleibt:

In den als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermö-genswerte klassifizierten Finanzanlagen sind in Höhe von 97 MIO € (Vorjahr: 104 MIO €) Anteile an Personen- und Kapitalgesellschaf-ten enthalten. Für diese Instrumente besteht kein aktiver Markt. Da die zukünftigen Cashflows nicht zuverlässig ermittelt werden können, kann kein Marktwert mit Bewertungsmodellen ermit-telt werden. Die Anteile dieser Gesellschaften werden zu An-schaffungskosten ausgewiesen. Es ist nicht geplant, von den zum 31. Dezember 2013 ausgewiesenen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten wesentliche Anteile in naher Zu-kunft zu veräußern oder auszubuchen. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr wurden keine wesentlichen zu Anschaffungskosten bewerteten Anteile veräußert. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte, die zum Fair Value bewertet werden, betreffen Eigenkapital- und Schuldinstrumente.

Unter den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert be-werteten finanziellen Vermögenswerten werden Wertpapiere aus-gewiesen, für die die Fair Value Option in Anspruch genommen worden ist, um bilanzielle Inkongruenzen zu vermeiden. Für die Vermögenswerte existiert ein aktiver Markt. Die Bilanzierung er-folgt zu Marktwerten.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 202.

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 233.

Im Berichtsjahr gab es keine wesentlichen Abgänge von Anteilen der Klasse zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte, die zu Anschaffungskosten bewertet wurden (Vorjahr keine wesentlichen Abgänge).

Angaben zu Bilanzierungs- und BewertungsmethodenEin Unternehmen hat in Übereinstimmung mit IAS 1.117 die wesentlichenBilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu erläutern (IFRS 7.21). In IFRS 7.B5werden hierzu konkrete Angabepflichten aufgeführt. Nach IFRS 7.B5 sind unteranderem die folgenden Angaben zu machen:• Angaben zur Nutzung der Fair-Value-Option (IFRS 7.B5[a])• Kriterien für die Einstufung finanzieller Vermögenswerte in die Kategorie

available for sale (IFRS 7.B5[b])• Angaben in Bezug auf die getroffene Wahl der Bilanzierung zum Handels-

oder Erfüllungstag bei regulären Erwerben und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten (IFRS 7.B5[c])

• Angaben zur Verwendung eines Wertberichtigungskontos (IFRS 7.B5[d])• Angaben zur Zusammensetzung der Nettogewinne und Nettoverluste (IFRS

7.B5[e], siehe Abschnitt „Nettogewinne oder -verluste“)• Kriterien, mit denen ein Wertminderungsaufwand objektiv nachweisbar

festgestellt werden kann (IFRS 7.B5[f])

Page 95: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 93

Finanzinstrumente

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 251.

Die nachfolgenden Auszüge zeigen beispielhaft Angaben zu Bilanzierungs- undBewertungsmethoden. Nutzung der Fair-Value-Option (IFRS 7.B5[a] [ii]):

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 151.

Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

Mit der Fair Value Option können finanzielle Ver mögens-werte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten beim erstmaligen Ansatz erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wenn dies Inkongruenzen bei der Bewertung oder beim An-satz (Accounting Mismatch) beseitigt oder erheblich verringert. Von dem Wahlrecht macht der Konzern zur Vermeidung von Accounting Mismatches Gebrauch.

Angaben zur Bilanzierung zum Handels- oder Erfüllungstag bei regulärenTransaktionen (IFRS 7.B5[c]):

ias 39 (Financial Instruments: Recogni-

Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum beizulegen--

zinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem Barwert der erwarteten

zu den nachstehenden Kategorien nach ias 39, für die jeweils unterschiedliche Bewertungsregeln gelten. Die Zuord-nung erfolgt zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes:

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 146–147.

Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die Forde-

rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige

Forderungen. Von derivativen Finanzinstrumenten abgesehen,

werden Forderungen und sonstige Vermögenswerte mit den

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wert-

berichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko.

Gemäß konzerninternen Vorgaben werden die Wertansätze bei

Forderungen grundsätzlich über ein Wertberichtigungskonto

korrigiert. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

von Versorgungsbetrieben sind erhaltene Abschlagszahlungen

auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch

unserer Kunden verrechnet.

Verwendung des Wertberichtigungskontos (IFRS 7.B5[d]):

Page 96: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

94 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Kriterien zur objektiven Feststellung des Wertminderungsaufwands(IFRS 7.B5[f]):

ökonomische bzw. rechtliche Umfeld sowie das Marktumfeld des Emittenten wesentlich verändert oder der Fair Value eines Finanz-instruments andauernd unter die fortgeführten Anschaffungs-kosten sinkt.

Cash flow Hedges designiert.Zu jedem Abschlussstichtag sowie bei Vorliegen von Anhalts-

punkten für eine Wertminderung werden die Buchwerte der finan-ziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizu legen-den Wert zu bewerten sind, auf ihre Werthaltigkeit untersucht. Ein Wertminderungsaufwand ergibt sich im Vergleich zwischen Buch-wert und beizulegendem Zeitwert. Liegt ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vor, ist ein Wertminderungs aufwand er-folgswirksam im sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. im Finanz-ergebnis zu erfassen. Wertminderungen sind zurückzunehmen, soweit sich nach dem Bilanzstichtag objektive Sachverhalte erge-ben, die für eine Wertaufholung sprechen. Die Zuschreibung kann

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 152.

Quelle: BMW Group, Geschäftsbericht 2013, S. 102–103

Nach IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement) wird regelmäßig ermittelt, ob objektive substanzielle Hinweise darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder eines Portfolios von Vermögenswerten stattgefun-den hat. Nach Durchführung eines Wertminderungs-tests wird ein erforderlicher Wertminderungsaufwand (Impairment Loss) im Ergebnis erfasst. Gewinne und Verluste aus einem zur Veräußerung verfügbaren finan-ziellen Vermögenswert werden direkt im Eigenkapital erfasst, bis der finanzielle Vermögenswert abgegangen ist oder bis eine Wertminderung festgestellt wird. Im Falle einer Wertminderung wird der kumulierte Netto-verlust dem Eigenkapital entnommen und im Ergebnis ausgewiesen.

Bei den Forderungen und Sonstigen Vermögenswerten, mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, handelt es sich um Kredite und Forderungen, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Unver-zinsliche oder niedrigverzinsliche Forderungen mit Laufzeiten von über einem Jahr werden abgezinst. Allen erkennbaren Risiken wird durch Wertminderungen Rechnung getragen.

Die Forderungen aus Finanzdienstleistungen beinhalten Forderungen aus der Kunden-, Händler- und Leasing-finanzierung.

Wertberichtigungen auf Forderungen im Finanzdienst-leistungsgeschäft werden nach einer konzernweit gülti-gen einheitlichen Methodik gemäß den Anforderungen aus IAS 39 angesetzt. Die Methodik sieht die Bildung

von Wertberichtigungen sowohl auf Einzel- als auch auf Gruppenbasis vor. Für den Fall, dass ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, werden Wert-berichtigungen auf der Basis individueller Vermögens-werte gebildet. Im Kundenfinanzierungsgeschäft geben die aktuelle Überfälligkeit einer Forderung oder ent-sprechende Vorkommnisse in der Vergangenheit einen solchen Hinweis. Bei Überfälligkeit wird in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit stets eine Wertberich-tigung auf Einzelbasis gebildet. Bei den Forderungen im Händlerfinanzierungsgeschäft stellt die Zuordnung zu einer entsprechenden Ratingklasse einen objektiven Hinweis auf eine Wertminderung dar. Liegt ein objek-tiver Hinweis hingegen nicht vor, werden Wertberich-tigungen der finanziellen Vermögenswerte im Rahmen einer Portfoliobetrachtung auf der Basis homogener Portfolios vorgenommen. Zur Bemessung der Höhe der Wertberichtigungen dienen gesellschaftsspezifische Ausfallwahrscheinlichkeiten und Ausfallquoten für homogene Teilportfolios, die auf der Basis historischer Daten ermittelt werden.

Für Wertberichtigungen auf Forderungen im indus-triellen Geschäft wird soweit möglich der im Finanz-dienstleistungsgeschäft genutzte Prozess zur Bildung von Wertberichtigungen ebenfalls angewendet. Wert-berichtigungen auf Forderungen werden grundsätz-lich auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst. Sie werden zum selben Zeitpunkt wie die entsprechende wertberichtigte Forderung ausgebucht.

Unter den Finanzforderungen sind finanzielle Vermö-genswerte erfasst, soweit sie aus dem Finanzverkehr resultieren.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 95

Finanzinstrumente

Ausbuchung sowie erweiterte Angabepflichten im Zusammenhangmit dem Transfer von finanziellen VermögenswertenFinanzielle Vermögenswerte sind gemäß IAS 39.17 auszubuchen, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungsmittelzuflüsse aus dem Vermögenswert ausgelaufen sind oder der finanzielle Vermögenswert übertragen wurde. Im Fall einer Übertragung sieht IAS 39 einen mehrstufigen Prüfprozess vor. Eine Übertragung erfordert zunächst, dass ein Unternehmen sein vertragliches Anrecht auf den Bezug der Zahlungsmittelzuflüsse aus dem finanziellen Ver mögenswert überträgt oder alternativ diese Rechte zwar behält, aber eine Verpflichtung zur Zahlung der Zahlungsmittelzuflüsse aus dem finanziellen Vermögenswert an einen oder mehrere Empfänger übernommen hat. Liegt eine Übertragung in diesem Sinne vor, gilt es im zweiten Schritt zu bewerten, in welchem Umfang die mit dem Eigentum dieses Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen ebenfalls übertragen wurden. Eine vollständige Aus-buchung ist demnach nur möglich, wenn so gut wie alle mit dem Vermögens-wert verbundenen Chancen und Risiken übertragen wurden oder, sofern so gut wie alle mit dem Vermögenswert verbundenen Chancen und Risiken weder übertragen noch behalten wurden, die Verfügungsmacht über den Vermögens-wert auf den Empfänger übergegangen ist. Wurden so gut wie alle mit dem Vermögenswert verbundenen Chancen und Risiken behalten, ist dieser weiterhin in der Bilanz zu erfassen. Bei Übertragung einiger Risiken und Chancen, aber Zurückbehalt der Verfügungsmacht, ist der Vermögenswert in Höhe des anhaltenden Engagements (continuing involvement) anzusetzen.

Gemäß IFRS 7.42A bis H sind für übertragene Vermögenswerte bei vollständiger Ausbuchung (Fall 1) und auch bei nicht vollständiger Ausbuchung des finanziellen Vermögenswertes (Fall 2) umfassende Angaben zu möglicherweise zurückbehaltenen bzw. im Rahmen der Transaktion übernommenen Rechten und Pflichten erforderlich. Bei den angesprochenen Rechten und Pflichten kann es sich beispielsweise um Ausfallgarantien oder Rückkaufvereinbarungen handeln. Neben einer Beschreibung der Rechte und Pflichten (qualitative Angaben) verlangt der geänderte IFRS 7 insbesondere die folgenden quantitativen Angaben:• den beizulegenden Zeitwert sowie ggf. den Buchwert der Rechte und

Pflichten, die im Rahmen der Transaktion entstanden oder verblieben sind und das anhaltende Engagement widerspiegeln,

• die Höhe des maximalen Verlustrisikos,• den Zeitpunkt und die Höhe der Auszahlungen (undiskontiert), die sich aus

den zurückbehaltenen bzw. übernommenen Rechten und Pflichten ergeben (beispielsweise sind im Fall einer geschriebenen Verkaufsoption über die übertragenen finanziellen Vermögenswerte der frühestens mögliche Aus-übungszeitpunkt sowie der Ausübungspreis anzugeben). Bei den Angaben ist nach dem Grad der Verpflichtung, d. h. nach erworbenen Optionen (frei-williger Rückkauf), geschriebenen Optionen (möglicher Rückkauf) sowie Termingeschäften (zwingender Rückkauf), zu unterscheiden.

Die Angaben sind nach Typ des verbleibenden Engagements vorzunehmen. Die Differenzierung kann sowohl nach Art der Rechte und Pflichten (z. B. Garantien, Call- oder Put-Optionen) als auch nach Transaktionsarten (wie z. B. Factoring, Verbriefungen, Wertpapierleihen) vorgenommen werden.

Wertet IAS 39 die Übertragung eines finanziellen Vermögenswerts als Auf-nahme eines besicherten Darlehens, d. h. wird der übertragene finanzielle Vermögenswert weiterhin vollständig bilanziert und der erhaltene Kaufpreis als Verbindlichkeit angesetzt (Fall 3), verlangt IFRS 7 auch die Angabe der entsprechenden Buchwerte sowie eine Beschreibung möglicher Chancen und

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96 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Risiken. Zusätzlich ist detailliert zu beschreiben, ob das Unternehmen die bilanzierten, finanziellen Vermögenswerte trotz der Übertragung weiterhin uneingeschränkt nutzen kann, oder die Nutzung – beispielsweise auf Grund einer Verpfändung der finanziellen Vermögenswerte an den Erwerber – eingeschränkt ist. Sofern der Erwerber Rückgriffrechte auf den übertragenen finanziellen Vermögenswert besitzt, ist zusätzlich der beizulegende Zeitwert sowohl des übertragenen, finanziellen Vermögenswertes als auch der zugehörigen Verbindlichkeit anzugeben.

Die geforderten Angaben sind nach dem Standard in einer Note zu machen.

Das nachfolgende Beispiel zeigt, wie die Angaben nach IFRS 7aussehen können:

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 97

Finanzinstrumente

Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten.Factoring-Transaktionen mit Übertragung im Wesentlichen aller Chancen und Risiken. Seit 2009 bestehen zwei Factoring-Vereinbarungen, gemäß denen jeweils eine Bank zum Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen von insgesamt 1 040 Mio. € verpflichtet ist. Die Vereinbarungen haben jeweils eine Laufzeit bis 2015, wobei die Deutsche Telekom frei entscheiden kann, ob und in welchem Umfang das jeweilige revolvierende Nominalvolumen ausgenutzt wird. Das jeweilige revol-vierende Nominalvolumen übersteigende Verkäufe werden mit der jeweiligen Bank bei Bedarf im Einzelfall vereinbart. Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken hinsichtlich der verkau�en Forderungen sind das Kreditrisiko sowie, von untergeordneter Bedeutung, das Risiko verspäteter Zahlung (Spätzahlungsrisiko). Der von der Deutschen Telekom zu tragende kreditrisikobedingte Maximalverlust ist auf den variablen Kaufpreisabschlag begrenzt, der bei Verkauf von der jeweiligen Bank einbehalten und in Höhe des nicht verbrauchten Teils zurückerstattet wird. Die übrigen kreditrisikobedingten Ausfälle stellen im Wesentlichen alle mit den Forderungen verbundenen Risiken und Chancen dar und werden von der jeweiligen Bank getragen. Bei einer Transaktion besteht eine Kreditversicherung, die Ausfälle bestimmter Debitoren bis zu einem Höchstbetrag von 67 Mio. € erstattet und auf diese Weise das Verlustrisiko mindert. Das Spätzahlungsrisiko wird weiterhin in voller Höhe von der Deutschen Telekom getragen. Das aus Kreditrisiko und Spätzahlungsrisiko resultierende maximale Verlustrisiko für die Deutsche Telekom aus den per 31. Dezember 2013 verkau�en und ausgebuchten Forderungen (Nominalvolumen 1 041 Mio. €) vor Berücksichtigung der Kreditversicherung beträgt 36 Mio. €. Im Ausbuchungszeitpunkt wurde der beizulegende Zeitwert der erwarteten Erstattung des variablen Kaufpreisabschlags abzüglich des beizu-legenden Zeitwerts des erwarteten Verlusts aus dem Spätzahlungsrisiko in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten aktiviert und die verbleibende Differenz aufwandswirksam erfasst. Per 31. Dezember 2013 beträgt der Buchwert des das gesamte anhaltende Engagement der Deutschen Telekom repräsentierenden sonstigen finanziellen Vermögenswerts 19 Mio. € und dessen beizulegender Zeitwert 19 Mio. €. Aus ihrem anhaltenden Engagement hat die Deutsche Telekom mit Bonitätsabschlägen abzüglich Bonifikationen zur Deckung der monatlichen Forderungsausfälle einschließlich Programmgebühren (Zinsen und Bankmarge) im Geschä�sjahr 2013 insgesamt 136 Mio. € aufwandswirksam erfasst, seit 2009 kumuliert aufwandswirksam 735 Mio. €. Die Banken haben das Recht, überfällige Forderungen an die Deutsche Telekom zurückzuverkaufen, was jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Au�eilung der kreditrisikobedingten Ausfälle hat, da der Kaufpreis den tatsächlichen Inkasso- bzw. Veräußerungserlösen entspricht. Aus dem Rückkauf ergeben sich für die Deutsche Telekom keinerlei Liquiditätsrisiken, da der Kaufpreis erst nach tatsächlichem Zufluss der Inkasso- bzw. Veräußerungs-erlöse an die Banken zu zahlen ist. Das Volumen an verkau�en Forderungen unterlag – wie in den Vorjahren – während des Geschä�sjahres keinen wesentli-chen Schwankungen. Per 31. Dezember 2013 wurde für das von der Deutschen Telekom vorzunehmende Forderungs-Management eine Rückstellung in Höhe von insgesamt 8 Mio. € gebildet.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 238–239.

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98 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Factoring-Transaktionen mit Au�eilung der wesentlichen Chancen und Risiken sowie Übertragung der Verfügungsmacht. In 2012 und 2013 wurde jeweils eine Factoring-Vereinbarung geschlossen, gemäß denen jeweils eine Bank zum Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen von in Euro umgerechnet insgesamt 357 Mio. € verpflichtet ist. Die Vereinbarungen laufen bis 2014 bzw. 2015, wobei die Deutsche Telekom frei entscheiden kann, ob und in welchem Volumen Forderungen verkau� werden. Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken hinsichtlich der verkau�en Forderungen sind das Kreditrisiko sowie, von untergeordneter Bedeutung, das Risiko verspäteter Zahlung (Spätzahlungsrisiko). Der Kaufpreis entspricht dem Nominalbetrag. Die Deutsche Telekom trägt aus den verschiedenen Tranchen kreditrisikobedingte Ausfälle bis maximal 110 Mio. €. Die übrigen kreditrisiko-bedingten Ausfälle übernimmt die Bank. Es besteht eine Kreditversicherung, die Ausfälle bestimmter Debitoren bis zu einem Höchstbetrag von 115 Mio. € erstattet und auf diese Weise das Verlustrisiko mindert. Das Spätzahlungsrisi-ko wird weiterhin in voller Höhe von der Deutschen Telekom getragen. Das aus Kreditrisiko und Spätzahlungsrisiko resultierende maximale Verlustrisiko für die Deutsche Telekom aus den per 31. Dezember 2013 verkau�en Forderungen (Nominalvolumen insgesamt umgerechnet 345 Mio. €) vor Berücksichtigung der Kreditversicherung beträgt 124 Mio. €. So gut wie alle mit den verkau�en Forderungen verbundenen Risiken und Chancen wurden weder übertragen noch behalten (Au�eilung der wesentlichen Risiken zwischen Deutscher Telekom und Bank), und die Verfügungsgewalt über diese Forderungen ging auf die Bank über. Alle per 31. Dezember 2013 verkau�en Forderungen wurden ausgebucht. Im Ausbuchungszeitpunkt wird der beizulegende Zeitwert der erwarteten Verluste aufwandswirksam in den finanziellen Verbindlichkeiten erfasst. Per 31. Dezem-ber 2013 beträgt der Buchwert der das gesamte anhaltende Engagement der Deutschen Telekom repräsentierenden finanziellen Verbindlichkeit 5 Mio. € und dessen beizulegender Zeitwert 5 Mio. €. Aus ihrem anhaltenden Engagement hat die Deutsche Telekom mit Bonitätsabschlägen und Verlustzuweisungen zur Deckung der monatlichen Ausfallrisiken einschließlich Programmgebühren (Zin-sen und Bankmarge) im Geschä�sjahr insgesamt 11 Mio. € aufwandswirksam erfasst, seit Transaktionsbeginn kumuliert 17 Mio. €. Die Bank hat das Recht, sämtliche seit mehr als 90 Tagen überfälligen Forderungen zum Nominalbetrag an die Deutsche Telekom zurückzuverkaufen. Solche Rückkäufe hätten keinerlei Auswirkungen auf die Au�eilung der kreditrisikobedingten Ausfälle, da diese der Bank entsprechend der vereinbarten Risikoteilung zurückbelastet würden. Die aus den Rückkäufen resultierenden Zahlungsmittelabflüsse würden kurzfristig, d. h. in 2014, erfolgen. Das Volumen an verkau�en Forderungen unterlag seit Transaktionsbeginn keinen wesentlichen Schwankungen.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 239.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 99

Finanzinstrumente

Wertberichtigungskonto für KreditausfälleDurch Kreditausfälle verursachte Wertminderungen finanzieller Vermögens-werte können wahlweise direkt am Buchwert dieser Vermögenswerte gekürzt oder indirekt über ein separates Wertberichtigungskonto erfasst werden. Verbucht ein Unternehmen die Wertminderungen auf einem separaten Konto, ist für jede Klasse von Finanzinstrumenten eine Überleitungsrechnung anzugeben, die die Veränderung auf dem Wertberichtigungskonto während des Berichtszeitraums abbildet (IFRS 7.16).

Im Folgenden werden zwei Beispiele für die geforderten Angaben aufgeführt:

Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte

in Mio. €

Übrige Finanzanlagen

Finanz- forderungen

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen

Sonstige Forderungen und sonstige

Vermögenswerte

Gesamt

Stand: 01.01.2013 165 275 548 12 1.000

Zuführungen 13 48 62 2 125

Umbuchungen − 7 21 2 16

Währungsanpassungen − 1 − 9 − 10

Abgänge 44 23 51 1 119

Stand: 31.12.2013 126 321 552 13 1.012

Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte

in Mio. €

Übrige Finanzanlagen

Finanz- forderungen

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen

Sonstige Forderungen und sonstige

Vermögenswerte

Gesamt

Stand: 01.01.2012 164 293 401 7 865

Zuführungen 29 21 152 7 209

Umbuchungen 8 32 − 2 38

Währungsanpassungen 1 7 8

Abgänge 37 39 44 120

Stand: 31.12.2012 165 275 548 12 1.000

Auf die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen finan-

ziellen Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IFRS 7 wur-

den die nachstehenden Wertberichtigungen vorgenommen:

Quelle: RWE, AG, Geschäftsbericht 2013, S. 184.

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100 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

in Mio. € 31. 12. 2013 31. 12. 2012 Bruttobuchwert 55.697 54.593 Wertberichtigungen – 1.580 – 1.679 Nettobuchwert 54.117 52.914

Die Höhe der vor allem von der Fahrleistung abhängi-gen bedingten Leasingzahlungen beträgt 3 Mio. € (2012: 3 Mio. €). Für Finance Leases wurden Wertminderun-gen, die sich nach dem individuellen Ausfallrisiko rich-ten, in Höhe von 159 Mio. € (2012: 149 Mio. €) berück-sichtigt. Es bestehen nicht garantierte Restwerte in

Wertberichtigungen und Kreditrisiko

Höhe von 120 Mio. € (2012: 85 Mio. €), die zugunsten des Leasinggebers anfallen.

Vom Gesamtbestand der Forderungen aus Finanz-dienstleistungen entfällt ein Teilbetrag in Höhe von 32.616 Mio. € (2012: 32.309 Mio. €) auf eine Restlauf-zeit von mehr als einem Jahr.

2013 Wertberichtigungen auf Gesamt in Mio. € Einzelbasis Gruppenbasis Anfangsbestand 1. Januar 1.268 411 1.679 Zuführungen / Auflösungen 194 104 298 Inanspruchnahme – 302 – 15 – 317 Wechselkurseffekte und sonstige Änderungen – 61 – 19 – 80 Endbestand 31. Dezember 1.099 481 1.580

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Finanzdienstleistungen entwickelten sich wie folgt:

2012 Wertberichtigungen auf Gesamt in Mio. € Einzelbasis Gruppenbasis Anfangsbestand 1. Januar* 1.355 262 1.617 Zuführungen / Auflösungen 298 113 411 Inanspruchnahme – 314 – 21 – 335 Wechselkurseffekte und sonstige Änderungen – 71 57 – 14 Endbestand 31. Dezember 1.268 411 1.679 * einschließlich während des Geschäftsjahres erstmals konsolidierter Gesellschaften

Quelle: BMW Group, Geschäftsbericht 2013, S. 126-127.

Angaben zu Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen und anderenVertragsverletzungenUnter der Überschrift „Bedeutung der Finanzinstrumente für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ fordert IFRS 7 Angaben zu Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen und anderen Vertragsverletzungen bei zum Abschlussstichtag bilanzierten eigenen Darlehensverbindlichkeiten. Die Angaben beziehen sich aufsolche finanziellen Verbindlichkeiten, bei denen es sich nicht um kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu üblichen Kredit-konditionen handelt.

Nach IFRS 7.18 sind für zum Abschlussstichtag noch bilanzierte Darlehens-verbindlichkeiten folgende Angaben zu während der Berichtsperiode auf-getretenen Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen zu machen:• Einzelheiten zu den aufgetretenen Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen• der Buchwert der Darlehensverbindlichkeiten, bei denen zum Abschluss-

stichtag Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfälle vorlagen• die Tatsache, ob die Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfälle behoben oder die

Darlehensbedingungen neu verhandelt wurden, bevor der Abschluss zur Veröffentlichung freigegeben wurde

Page 103: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 101

Finanzinstrumente

Ist es während des Berichtszeitraums zu anderen, nicht in IFRS 7.18 beschriebenen Vertragsverletzungen gekommen, das heißt insbesondere zu Verstößen gegen weitere Auflagen (Covenants), sind nach IFRS 7.19 ver-gleichbare Angaben wie nach IFRS 7.18 offenzulegen, sofern der Darlehensgeber aufgrund dieser Vertragsverletzungen eine vorzeitige Rückzahlung verlangen kann. Die Angabepflichten bestehen jedoch nur, sofern die Vertragsverletzungen nicht bis zum Abschlussstichtag behoben oder die Darlehensbedingungen bis dahin neu ausgehandelt wurden. Eine Behebung der Vertragsverletzungen oder Neuverhandlung der Darlehensbedingungen, die erst nach dem Abschluss-stichtag erfolgte, befreit das berichtende Unternehmen nicht von der Angabe-pflicht. Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfälle und andere Vertragsverletzungen können außerdem Auswirkungen auf die nach IAS 1 vorzunehmende Klassifizierung der Darlehensverbindlichkeit als kurz- oder langfristig sowie auf die Restlaufzeitengliederung nach IFRS 7.39 haben.

Angabepflichten können auch ohne Vorliegen von Vertragsverletzungen aus gelöst werden. Das ist dann der Fall, wenn aufgrund der vertraglichen Ver-einbarungen ein Liquiditätsrisiko besteht, zum Beispiel bei einer unmittelbar bevorstehenden Verletzung der Covenants oder in Situationen, bei denen Unsicherheiten hinsichtlich der Unternehmensfortführung vorliegen. In diesen Fällen greifen die allgemeinen Angabepflichten zu Risiken gemäß IFRS 7.31 ff. Angaben zu bevorstehenden Verletzungen von Covenants inklusive einer Quantifizierung, wie weit sich das Unternehmen vom Bruch der einzelnen Covenants befindet, hat auch die European Securities and Markets Authority (ESMA) in ihrer Entscheidung EECS/0211-09 – Financial Instruments – Disclosure ausdrücklich gefordert.

Das nachfolgende Beispiel zeigt, wie die Angaben nach IFRS 7.19 aussehenkönnten:

Quelle: HeidelbergCement AG, Geschäftsbericht 2013, S. 116.

Im Rahmen von Kreditverträgen wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die alle in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanz-kennzahlen sind das Verhältnis der Nettoverschuldung zu EBITDA und der Zinsdeckungsfaktor. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) konsequent überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen entsprechende Kredite ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeiten fällig stellen. Je nach Volumen des betreffenden Kredits und der dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt könnte dies zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.

Page 104: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

102 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Nettogewinne oder -verlusteNach IFRS 7.20(a) sind die Nettogewinne oder -verluste für jede gemäß IAS 39.9definierte Bewertungskategorie wahlweise in der Gesamtergebnisrechnung gesondert auszuweisen oder im Anhang anzugeben. Dabei ist für erfolgs-wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zwischen den Unterkategorien held for trading und designated at fair value through profi t or loss (Fair-Value-Option) zu unter-scheiden (IFRS 7.20[a][i]).

Gemäß IFRS 7.B5(e) ist darzustellen, wie die Nettogewinne oder -verluste bei den einzelnen Kategorien ermittelt werden und ob bei erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Posten Zins- oder Dividendenerträge eingehen.

Für finanzielle Vermögenswerte der Kategorie available for sale verlangt IFRS 7.20(a)(ii) die gesonderte Darstellung des Betrags der Wertänderungen, die im Berichtszeitraum im sonstigen Ergebnis (other comprehensive income, OCI) erfasst wurden, sowie die Angabe des aus dem Eigenkapital entnommenen und im Jahresergebnis erfassten Betrags. Die gesonderte Angabe dieser Beträge setzt voraus, dass unmittelbar vor dem Abgang der Vermögenswerte eine Neu-bewertung zum beizulegenden Zeitwert durchgeführt wurde.

Im folgenden Beispiel werden die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien und deren Ermittlung dargestellt. Eine Unterscheidung in die Unterkategorien held for trading und designated at fair value through profit or loss entfällt, da das Unternehmen die Fair-Value-Option nicht anwendet:

Die Nettogewinne und Nettoverluste aus Finanzinstrumenten

umfassen Bewertungsergebnisse, das Fortschreiben von Agien

und Disagien, die Erfassung und das Stornieren von Aufwen-

dungen aus Wertminderungen, Ergebnisse aus der Währungs-

umrechnung sowie Zinsen, Dividenden und alle sonstigen

Ergebniswirkungen aus Finanzinstrumenten. Im Posten Erfolgs-

wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstru-

mente sind nur Ergebnisse aus solchen Instrumenten enthalten,

die nicht als Sicherungsinstrumente im Rahmen einer Siche-

rungsbeziehung nach IAS 39 designiert sind. Nettogewinne und

Netto verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen

Vermögenswerten enthalten Ergebnisse aus Abschreibungen,

Zuschrei bungen, Zinsen, Dividenden sowie Umbuchungen von

Bewertungseffekten aus dem Eigenkapital bei Veräußerung von

Wertpapieren beziehungsweise Beteiligungen.

Die Nettoverluste aus Krediten und Forderungen

betreffen im Wesentlichen Ergebnisse aus der Währungs-

umrechnung.

Die ergebnisneutral im Eigenkapital erfassten Bewertungs-

gewinne und Bewertungsverluste von Wertpapieren und

Beteiligungen werden in der Entwicklung der ergebnisneutral

im Eigenkapital der Aktionäre der BASF SE erfassten Erträge

und Aufwendungen auf Seite 145 dargestellt.

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 205.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 103

Finanzinstrumente

Die Darstellung der Zusammensetzung der Nettoergebnisse kann auch inTabellenform erfolgen:

Nettogewinne und Nettoverluste aus Finanzinstrumenten (Millionen €)

2013 2012

Kredite und Forderungen –295 –384

davon Zinsergebnis 92 86

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte –28 1

davon Zinsergebnis 2 2

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten –115 –606

davon Zinsergebnis –450 –502

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Finanzinstrumente 22 108

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 206.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 233.

Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien.in Mio. €

Loans and Receivables (LaR)

Held-to-Maturity Investments (HtM)

Available-for-Sale Financial Assets (AfS)

Financial Instruments Held for Trading (FAHfT und FLHfT)

Financial Liabilities Measured at Amortized Cost (FLAC)

Erfolgswirksam aus Zinsen, Dividenden Erfolgswirksam aus der Folgebewertung

Erfolgsneutralaus der

FolgebewertungErfolgswirksam

aus Abgang Nettoergebnis

zum beizulegenden

ZeitwertWährungs-

umrechnungWert-

berichtigung

zum beizulegenden

Zeitwert 2013

20 (1 051) (573) (1 604)

11 (29) (4) 30 8

n. a. (451) (451)

(2 248) 1 220 (1 028)

(2 217) (451) 169 (602) (4) 30 (3 075)

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104 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 in Mio. €

aus Zinsen

aus Beteili- gungen

aus der Folgebewertung aus Abgang

Netto- ergebnis

2013

zum Fair Value

Wäh- rungs-

umrech- nung

Wert- berich- tigung erfolgs-

wirksam

Kredite und Forderungen (LaR) 4,3 -11,6 -0,5 -7,8

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere (HtM)

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) 0,1 2,1 2,2

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT)

18,6

18,6

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC)

-17,5

-5,0

6,8

-15,7

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT)

-7,2

-7,2

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten (FLtPL)

-22,2

-22,2

Finanzinstrumente, die weder von IFRS 7 noch von IAS 39 erfasst werden

0,5

1,7

-4,8

-2,6

Summe -12,6 3,8 -15,8 -9,6 -0,5 -34,7

Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien 2013

Erläuterungen der Nettoergebnisse aus

Bewertungskategorien

Aus den nachstehenden Tabellen sind für 2013 und 2012 die Gewinn- und Verlusteffekte aus Transaktionen der Finanzinstru-mente pro Bewertungskategorie ersichtlich. Zinserträge und Zins-

aufwendungen für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeit-wert zu bewerten sind, werden nicht ausgewiesen:

Quelle: MTU Aero Engines Holding AG, Geschäftsbericht 2013, S. 181.

Quelle: MTU Aero Engines Holding AG, Geschäftsbericht 2013, S. 182.

Die Zinsen aus Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis ausgewiesen (siehe Abschnitt 8. Zinsergebnis). Die übrigen Komponenten des Nettoergebnisses erfasst die MTU im sonsti-gen Finanzergebnis (Abschnitt 9. Sonstiges Finanzergebnis). Ausgenommen hiervon sind die der Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“ zuzuordnenden Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die unter den Vertriebskosten ausgewiesen werden. Kursgewinne bzw. Kursverluste aus der Währungsumrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind in den Umsatzerlösen bzw. Umsatzkosten enthalten.

Page 107: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 105

Finanzinstrumente

Quelle: Linde AG, Geschäftsbericht 2013, S. 193.

Nachfolgende Beispiele zeigen die nach IFRS 7.20(a)(ii) für finanzielleVermögenswerte der Kategorie available for sale geforderten Angaben:

Bei den zur Veräußerung verfügbaren fi nanziellen Vermögenswerten wurden im Berichtsjahr Wertänderungen in Höhe von 60 Mio. € (Vorjahr: 143 Mio. €) nach Steuern erfolgsneutral im Accumulated Other Comprehensive Income erfasst. Darüber hinaus wurden ursprünglich er-folgsneutral gebuchte Wertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten in Höhe von 23 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio. €) als Ertrag realisiert.

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 186.

Gesamtzinserträge und -aufwendungenEbenfalls wahlweise in der Gesamtergebnisrechnung oder im Anhang sind nach IFRS 7.20(b) die Gesamtzinserträge und -aufwendungen für Finanzinstrumente anzugeben, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. Die nach IFRS 7 anzugebenden Finanzierungsaufwendungen stellen den auf Finanzinstrumente entfallenden Teil der (Gesamt-)Finanzierungsaufwendungen im Sinne des IAS 1 dar:

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 214.

Mio. € 2013 2012

Zinserträge 4.925 5.144

Zinsaufwendungen 3.981 3.747

943 1.396

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106 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

e geb sses be t age .Im Finanzergebnis sind Zinserträge in Höhe von 92 MIO €

(Vorjahr: 48 MIO €) sowie Zinsaufwendungen in Höhe von 365 MIO € (Vorjahr angepasst: 671 MIO €) enthalten. Sie resultieren aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.

Weitere Informationen zur Aufzinsung der Nettopensions-rückstellungen finden sich unter Text ziffer 44.5.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 163.

Bilanzierung von SicherungsgeschäftenUnternehmen, die zur Absicherung bestimmter Risiken Sicherungsgeschäfte eingegangen sind und diese im Rahmen des Hedge Accounting in eine Sicherungs beziehung designiert haben, müssen gemäß IFRS 7.22–7.24 hierzu Angaben machen. Die Angabepflicht erstreckt sich dabei auf die in IAS 39.86 geregelten drei Arten von Sicherungsbeziehungen: fair value hedges, cash flow hedges und hedges of a net investment in a foreign operation. Für jede Art von Sicherungsbeziehung sind nach IFRS 7.22 folgende Angaben zu machen:• Beschreibung jeder Art von Sicherungsbeziehung• Beschreibung der Finanzinstrumente, die als Sicherungsinstrumente ein-

gesetzt werden, sowie ihre beizulegenden Zeitwerte zum Abschlussstichtag• die Art der zu besichernden Risiken (z. B. Zinsänderungsrisiko, Währungs-

risiko, sonstiges Preisrisiko oder Bonitätsrisiko)

Bei der Absicherung von Zahlungsströmen (cash flow hedges) macht ein Unter-nehmen gemäß IFRS 7.23 außerdem folgende Angaben:• Berichtszeiträume, in denen die Zahlungsströme voraussichtlich eintreten

werden und in denen sie sich voraussichtlich auf das Periodenergebnis auswirken werden (IFRS 7.23[a])

• eine Beschreibung aller erwarteten künftigen Transaktionen, die zuvor wie Sicherungsgeschäfte bilanziert wurden, deren Eintritt jedoch nicht mehr erwartet wird (IFRS 7.23[b])

• der Betrag, der während der Berichtsperiode im sonstigen Ergebnis erfasst wurde (IFRS 7.23[c])

• der Betrag, der aus dem Eigenkapital entfernt und in das Periodenergebnis einbezogen wurde, wobei der Betrag auf die einzelnen Posten der Gesamt-ergebnisrechnung aufzuteilen ist (IFRS 7.23[d])

• der Betrag, der während der Berichtsperiode aus dem Eigenkapital entfernt und in die erstmaligen Anschaffungskosten oder einen Buchwert eines nicht finanziellen Vermögenswerts oder einer nicht finanziellen Verbindlichkeit einbezogen wurde, dessen Erwerb bzw. dessen Eingehen eine abgesicherte, mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Transaktion war (IFRS 7.23[e])

Die Angabe der aus dem Eigenkapital in das Periodenergebnis umgebuchten Beträge gemäß IFRS 7.23(d) hat auch dann zu erfolgen, wenn das Unternehmen die Gewinne und Verluste von Derivaten mit kurzer Laufzeit aus Ver-einfachungs gründen direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst hat (z. B. Derivat mit Laufzeit von ein bis drei Monaten innerhalb einer Berichts-periode). Bei der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts (fair value hedge) sind die Gewinne oder Verluste aus dem Sicherungsinstrument und aus dem gesicherten Grundgeschäft anzugeben, soweit sie dem abgesicherten Risiko zuzuordnen sind (IFRS 7.24([a]). Die Angabepflicht bezieht sich auf die aktuelle Berichtsperiode, auch wenn die Effektivität der Sicherungsbeziehung auf kumulativer Basis ermittelt wird. Außerdem sind anzugeben:

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 107

Finanzinstrumente

• der im Periodenergebnis erfasste unwirksame Teil der Absicherung von Zahlungsströmen (IFRS 7.24[b])

• der im Periodenergebnis erfasste unwirksame Teil der Absicherung der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe (IFRS 7.24[c])

Die nach IFRS 7.22–7.24 geforderten Angaben können wie folgt aussehen:

Quelle: Linde AG, Geschäftsbericht 2013, S. 196.

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108 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Quelle: Linde AG, Geschäftsbericht 2013, S. 197.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 109

Finanzinstrumente

Quelle: Linde AG, Geschäftsbericht 2013, S. 198.

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110 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Angaben zum RisikomanagementDie Darstellung der Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist und die den künftigen Erfolg eines Unternehmens beeinflussen können, ist eine entscheidungs relevante Information für den Abschlussadressaten. IFRS 7 verpflichtet daher alle Anwender, über relevante Risiken, die mit Finanz-instrumenten verbunden sind, in Form von aussagekräftigen qualitativen und quantitativen Angaben zu berichten (IFRS 7.31). Der Standard gibt keine voll ständige Aufzählung der berichtspflichtigen Risiken wieder, sondern nennt als typische Risiken das Kreditausfall-, Liquiditäts- und Marktrisiko (IFRS 7.32). Die qualitativen Angaben nach IFRS 7.33 sollen die quantitativen Angaben nach IFRS 7.34–42 ergänzen und unterstützen, sodass die Abschlussadressaten eine Verbindung zwischen zusammenhängenden Angaben herstellen und sich so ein Gesamtbild von Art und Ausmaß der aus den Finanzinstrumenten resultierenden Risiken machen können (vgl. zur Klarstellung in IFRS 7.32A). Die Angaben müssen dabei nicht zwingend im Anhang dargestellt werden. Eine Darstellung dieser Angaben über ein Berichtsinstrument außerhalb des Abschlusses ist ebenfalls angemessen, soweit dieses Berichtsinstrument unter gleichen Bedingungen zeitgleich mit dem Abschluss veröffentlicht wird und der Anhang einen expliziten Querverweis enthält (IFRS 7.B6).

Qualitative AngabenIFRS 7.33 verlangt für jede Art von Risiko, das sich aus einem Finanzinstrument ergibt, qualitative Erläuterungen, das heißt verbale Beschreibungen, über • das Ausmaß der Risiken und die Art und Weise ihrer Entstehung (IFRS

7.33[a]),• die Ziele, Strategien und Verfahren zur Steuerung der Risiken sowie die

Methoden zur Bemessung des Risikos (IFRS 7.33[b]) und• sämtliche Änderungen der laut IFRS 7.33(a) oder (b) erforderlichen Angaben

im Vergleich zu früheren Berichtsperioden.

IFRS 7.IG15 enthält Hinweise zur Art der geforderten qualitativen Informationen.

Im folgenden Beispiel werden die geforderten qualitativen Angaben auszugs-weise dargestellt:

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 111

Finanzinstrumente

Grundsätze des Risiko-Managements. Die Deutsche Telekom unterliegt hin-sichtlich ihrer Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen insbesondere Risiken aus der Veränderung der Wechselkurse, der Zinssätze und der Börsenkurse. Ziel des finanziellen Risiko-Managements ist es, diese Marktrisiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Hierzu werden je nach Einschätzung des Risikos ausgewählte derivative und nicht derivative Sicherungsinstrumente (Sicherungsgeschä�e) eingesetzt. Grundsätzlich werden jedoch nur die Risiken besichert, die Auswirkungen auf den Cashflow des Konzerns haben. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich als Sicherungsinstrumente genutzt, d. h. für Handels- oder andere spekulative Zwecke kommen sie nicht zum Einsatz. Zur Minderung des Ausfallrisikos werden die Sicherungsinstrumente grundsätzlich nur mit führenden Finanzinstituten mit einem Kredit-Rating von mindestens BBB+/Baa1 abgeschlossen. Zudem wird über eine Limitverwaltung das Ausfallrisiko bei Finanzinstrumenten mit positivem Marktwert minimiert, indem abhängig vom Rating, der Aktienkursentwicklung und Credit Default Swap-Level des Kontrahenten individuell bestimmte relative und absolute Größen des Risikoausmaßes festgelegt werden.

Die Grundzüge der Finanzpolitik werden vom Vorstand festgelegt und vom Auf-sichtsrat überwacht. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie das laufende Risiko-Management obliegen der Konzern-Treasury. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch den Vorstand, der darüber hinaus regelmäßig über den Umfang und den Betrag des aktuellen Risikoausmaßes informiert wird.

Die Treasury betrachtet das effektive Management des Marktrisikos als eine ihrer Hauptaufgaben. Um die Auswirkungen unterschiedlicher Gegebenheiten am Markt einschätzen zu können, werden Simulationsrechnungen unter Verwendung verschiedener Worst Case- und Markt-Szenarien vorgenommen.

Währungsrisiken. Die Währungskursrisiken der Deutschen Telekom resultieren aus Investitionen, Finanzierungsmaßnahmen und operativen Tätigkeiten. Risiken aus Fremdwährungen werden gesichert, soweit sie die Cashflows des Konzerns beeinflussen. Fremdwährungsrisiken, welche die Cashflows des Konzerns nicht beeinflussen (d. h. die Risiken, die aus der Umrechnung des Abschlusses der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Unternehmenseinheiten in die Konzern-Berichterstattungswährung resultieren), bleiben hingegen grund-sätzlich ungesichert. Unter Umständen kann die Deutsche Telekom jedoch auch dieses Fremdwährungsrisiko besichern.

Fremdwährungsrisiken im Investitionsbereich resultieren u. a. aus dem Erwerb und der Veräußerung von Beteiligungen an ausländischen Unternehmen. Die Deutsche Telekom sichert diese Risiken. Falls die Risikoposition 100 Mio. € übersteigt, obliegt die Sicherungsstrategie einer speziellen Entscheidung des Vorstands. Liegt die Risikoposition unter 100 Mio. €, führt die Konzern-Treasury die Währungssicherung selbstständig durch. Zum Abschluss-Stichtag unterlag die Deutsche Telekom keinen wesentlichen Risiken aus auf Fremdwährung lautenden Transaktionen im Investitionsbereich.

Fremdwährungsrisiken im Finanzierungsbereich resultieren aus finanziellen Verbind-lichkeiten in Fremdwährung und aus Darlehen in Fremdwährung, die zur Finanzierung

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 234.

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112 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

an Konzerngesellscha�en ausgereicht werden. Die Treasury sichert diese Risiken vollständig. Zur Umwandlung von auf fremde Währung lautenden finanziellen Ver-pflichtungen und konzerninternen Darlehen in die funktionalen Währungen der Kon-zernunternehmen werden Zins-/Währungsswaps und Devisenderivate eingesetzt.

Zum Abschluss-Stichtag bestehen die auf ausländische Währungen lautenden Verbindlichkeiten, für die Währungsrisiken gesichert sind, in erster Linie aus Anleihen und Medium Term Notes in Australischen Dollar, Britischen Pfund, Japa-nischen Yen, Norwegischen Kronen, Schweizer Franken, Tschechischen Kronen und US-Dollar. Die Deutsche Telekom war aufgrund dieser Sicherungsaktivitäten zum Abschluss-Stichtag keinen wesentlichen Währungskursrisiken im Finanzie-rungsbereich ausgesetzt.

Im operativen Bereich wickeln die Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwie-gend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung ab. Auszahlungen, die außerhalb der jeweiligen funktionalen Währung erfolgen, führen zu Fremdwährungsrisiken im Konzern. Diese betreffen im Wesentlichen Zahlungen für die Beschaffung von Netztechnik und Mobilfunk-Geräten sowie Zahlungen an internationale Tele-kommunikationsgesellscha�en für die Bereitstellung von Anschlussleistungen. Zur Sicherung setzt die Deutsche Telekom Devisenderivate oder vereinzelt Devi-senoptionen ein. Die Deutsche Telekom war aufgrund dieser Sicherungsaktivitäten zum Abschluss-Stichtag keinen wesentlichen Währungskursrisiken im operativen Bereich ausgesetzt.

Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, welche Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Neben Währungsrisiken unterliegt die Deutsche Telekom Zinsänderungsrisiken und Preisrisiken von Beteiligungen. Die periodi-schen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschluss-Stichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschluss-Stichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind; wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt. Als relevante Risikovariablen gelten grundsätzlich alle nicht funktionalen Währungen, in denen die Deutsche Telekom Finanzinstrumente kontrahiert hat.

Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde: Wesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente (Flüssige Mittel, Forderungen, verzinsliche Wertpapiere bzw. gehaltene Fremdkapitalinstrumente, verzinsliche Schulden, Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing-Verhältnissen, unver-zinsliche Verbindlichkeiten) sind entweder unmittelbar in funktionaler Währung denominiert oder werden durch den Einsatz von Derivaten in die funktionale Währung transferiert. Währungskursänderungen haben daher keine Auswirkungen auf Ergebnis oder Eigenkapital.

Im Bestand befindliche unverzinsliche Wertpapiere bzw. gehaltene Eigenkapi-talinstrumente sind nicht monetär und demnach mit keinem Währungsrisiko im Sinne des IFRS 7 verbunden.

Zinserträge und -aufwendungen aus Finanzinstrumenten werden ebenfalls ent-weder direkt in funktionaler Währung erfasst oder mittels Derivateeinsatz in die funktionale Währung überführt. Daher können auch diesbezüglich keine Auswir-kungen auf die betrachteten Größen entstehen.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 234.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 113

Finanzinstrumente

Bei zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten Wertänderungen von Grund- und Sicherungsge-schä� vollständig in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Demzufolge sind auch diese Finanzinstrumente nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf Ergebnis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.

Bei zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Net Investment Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten Wertänderungen von Grund- und Siche-rungsinstrument vollständig in derselben Periode im Eigenkapital aus. Demzufolge sind auch diese Finanzinstrumente nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf Ergeb-nis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.

Zins-/Währungsswaps sind stets originären Grundgeschä�en zugeordnet, sodass auch aus diesen Instrumenten keine Währungswirkungen entstehen.

Die Deutsche Telekom ist demnach nur Währungsrisiken aus bestimmten Devisen-derivaten ausgesetzt. Dabei handelt es sich zum einen um Devisenderivate, die in eine wirksame Cashflow Hedge-Beziehung zur Absicherung wechselkursbedingter Zahlungsschwankungen nach IAS 39 eingebunden sind. Kursänderungen der diesen Geschä�en zugrunde liegenden Währungen haben Auswirkungen auf die Sicherungsrücklage im Eigenkapital und auf den beizulegenden Zeitwert dieser Sicherungsinstrumente. Zum anderen handelt es sich um die Devisenderivate, welche weder in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 noch in eine Sicherungs-beziehung mit bilanzwirksamen Grundgeschä�en (Natural Hedge) eingebunden sind. Diese Derivate dienen der Sicherung von Planpositionen. Kursänderungen der solchen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Währungen wirken sich auf das sonstige Finanzergebnis (Bewertungsergebnis aus der Anpassung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten an den beizulegenden Zeitwert) aus.

Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar und dem Britischen Pfund zum 31. De-zember 2013 um 10 % aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, wären die Siche-rungsrücklage im Eigenkapital und die beizulegenden Zeitwerte der Sicherungs-instrumente vor Steuern um 56 Mio. € höher (niedriger) (31. Dezember 2012: 49 Mio. € höher (niedriger)) gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung von 56 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus den Währungssensitivitäten EUR/USD: 70 Mio. € und EUR/GBP: –14 Mio. €.

Wenn der Euro gegenüber sämtlichen Währungen zum 31. Dezember 2013 um 10 % aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, wären das sonstige Finanzergebnis und die beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente vor Steuern um 64 Mio. € höher (niedriger) (31. Dezember 2012: 20 Mio. € höher (niedriger)) gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung von 64 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus den Währungssensitivitäten EUR/PLN: 51 Mio. €, EUR/HUF: 14 Mio. €, EUR/GBP: 10 Mio. €, EUR/CZK: 4 Mio. €, EUR/USD: –8 Mio. €, EUR/SGD: –3 Mio. €, EUR/RUB: –3 Mio. € und EUR/HKD: –1 Mio. €.

Zinsrisiken. Die Deutsche Telekom unterliegt Zinsrisiken hauptsächlich in der Euro-Zone und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Um die Auswirkungen von Zinsschwankungen in diesen Regionen zu minimieren, managt die Deutsche Telekom das Zinsrisiko für die auf Euro und den US-Dollar lautenden Netto-Finanz-verbindlichkeiten getrennt. Einmal im Jahr legt der Vorstand für den Planungszeit-raum von mindestens drei Jahren die gewünschte Mischung aus fest und variabel verzinslichen Netto-Finanzverbindlichkeiten fest. Unter Berücksichtigung der gegebenen und der geplanten Schuldenstruktur setzt die Treasury Zinsderivate ein, um so die Zinsausstattung für die Netto-Finanzverbindlichkeiten der vom Vorstand vorgegebenen Zusammensetzung anzupassen.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 235.

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114 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Aufgrund der derivativen Sicherungsinstrumente waren in 2013 durchschnittlich 64 % (2012: 65 %) der auf Euro lautenden und 76 % (2012: 56 %) der auf US-Dollar lautenden Netto-Finanzverbindlichkeiten festverzinslich. Der durchschnittliche Wert ist repräsentativ für das Gesamtjahr.

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dar-gestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zins-zahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebnisteile sowie ggf. auf das Eigenkapital dar.

Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde: Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7.

Bei zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die zinsbedingten Wertänderungen von Grund- und Sicherungsge-schä� nahezu vollständig in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Demzufolge sind zinsbedingte Marktbewertungsänderungen von Grund- und Sicherungsgeschä� weitestgehend ergebnisneutral und unterliegen deshalb keinen Zinsänderungsrisiken.

Marktzinssatzänderungen betreffen bei Zinsderivaten in Fair Value Hedges jedoch die Höhe der Zinszahlungen, wirken sich damit auf das Zinsergebnis aus und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein.

Marktzinssatzänderungen bei Finanzinstrumenten, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen eines Cashflow Hedges zur Absicherung zinsbedingter Zahlungs-schwankungen designiert wurden, haben Auswirkungen auf die Sicherungs-rücklage im Eigenkapital und werden daher bei den eigenkapitalbezogenen Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt.

Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis von originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten, deren Zinszahlungen nicht als Grundgeschä�e im Rahmen von Cashflow Hedges gegen Zinsänderungsrisiken designiert sind, aus und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensiti-vitäten mit ein.

Marktzinssatzänderungen bei Zinsderivaten (Zinsswaps, Zins-/Währungsswaps), die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind, haben Auswirkungen auf das sonstige Finanzergebnis und werden daher bei den er-gebnisbezogenen Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt. Währungsderivate unterliegen keinen Zinsänderungsrisiken und haben daher keinen Einfluss auf die Zinssensitivitäten.

Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2013 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Ergebnis vor Steuern um 176 Mio. € (31. De-zember 2012: 212 Mio. €) geringer (höher) gewesen. Die hypothetische Ergebnis-auswirkung von –176 Mio. € ergibt sich aus den potenziellen Effekten aus Zins-derivaten von –155 Mio. € und originären variabel verzinslichen Finanzschulden von –21 Mio. €. Die potenziellen Effekte aus Zinsderivaten werden teilweise kompensiert durch gegenläufige Wertentwicklungen bei nicht derivativen Finanzinstrumenten, die jedoch aufgrund der Rechnungslegungsvorschri�en nicht abgebildet werden. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2013 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre die Sicherungsrücklage im Eigenkapital vor Steuern um 184 Mio. € (31. Dezember 2012: 179 Mio. €) höher (geringer) gewesen.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 235.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 115

Finanzinstrumente

Sonstige Preisrisiken. IFRS 7 verlangt im Rahmen der Darstellung zu Marktrisiken auch Angaben darüber, wie sich hypothetische Änderungen von Risikovariablen auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken. Als Risikovariablen kommen ins-besondere Börsenkurse oder Indizes infrage.

Wie auch schon zum 31. Dezember 2012 existierten zum 31. Dezember 2013 keine wesentlichen sonstigen Preisrisiken.

Ausfallrisiken. Die Deutsche Telekom ist aus ihrem operativen Geschä� und aus bestimmten Finanzierungsaktivitäten einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Im Finan-zierungsbereich werden Geschä�e nur mit Kontrahenten mit einem Kredit-Rating von mindestens BBB+/Baa1 abgeschlossen, verbunden mit einem laufenden Bonitäts-Management-System. Im operativen Geschä� werden die Außenstän-de bereichsbezogen, also dezentral, fortlaufend überwacht. Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Das Geschä� mit Großkunden, insbesondere internationalen Carriern, unterliegt einer gesonderten Bonitätsüberwachung. Gemessen an dem gesamten Risiko-ausmaß aus dem Ausfallrisiko sind die Forderungen gegenüber diesen Kontra-henten jedoch nicht so groß, als dass sie außerordentliche Risikokonzentrationen begründen würden.

Saldierungen werden v. a. für Forderungen und Verbindlichkeiten bei der Deut-schen Telekom AG sowie der Telekom Deutschland GmbH für die Durchleitung von internationalen Telefongesprächen im Festnetz und bei Roaming-Gebühren im Mobilfunknetz vorgenommen.

Gemäß den vertraglichen Vereinbarungen werden im Insolvenzfall sämtliche mit dem betreffenden Kontrahenten bestehenden Derivate mit positivem bzw. negati-vem beizulegenden Zeitwert aufgerechnet und es verbleibt lediglich in Höhe des Saldos eine Forderung bzw. Verbindlichkeit. Von Kontrahenten, mit denen die Nettoderivateposition, d. h. der Saldo der positiven bzw. negativen beizulegenden Zeitwerte aller derivativen Finanzinstrumente, aus Sicht der Deutschen Telekom jeweils positiv ist, erhielt die Deutsche Telekom entsprechend der in Angabe 1 „Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“ genannten Collateralverträge frei verfügbare Barmittel, die das Ausfallrisiko weiter reduzierten.

An Kontrahenten, mit denen die Nettoderivateposition, d. h. der Saldo der positiven bzw. negativen beizulegenden Zeitwerte aller derivativen Finanzinstrumente, aus Sicht der Deutschen Telekom jeweils negativ war, stellte die Deutsche Telekom im Rahmen von Collateralverträgen Barsicherheiten, weshalb die hierfür ausge-wiesenen Forderungen in Höhe von 941 Mio. € (31. Dezember 2012: 246 Mio. €) zum Abschluss-Stichtag keinen Ausfallrisiken unterlagen (vgl. Angabe 8 „Sonstige finanzielle Vermögenswerte“, SEITE 196). Die unter den ausgereichten Darlehen und Forderungen innerhalb der sonstigen finanziellen Vermögenswerte aus-gewiesenen gezahlten Collaterals unterliegen keinem Ausfallrisiko und bilden daher eine eigene Klasse von finanziellen Vermögenswerten. Ebenso bilden die unter den sonstigen verzinslichen Verbindlichkeiten innerhalb der finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesenen erhaltenen Collaterals aufgrund ihrer Verbindung zu den entsprechenden derivativen Finanzinstrumenten eine eigene Klasse von finanziellen Verbindlichkeiten.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 236–237.

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116 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Bei der Deutschen Telekom ist ein fortlaufendes Liquiditäts-Management imple-mentiert. Damit die Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität des Konzerns und der Deutschen Telekom AG jederzeit sichergestellt werden können, hält die Deutsche Telekom eine Liquiditätsreserve in Form von Kreditlinien und Barmitteln vor. Diese Liquiditätsreserve soll zu jedem Zeitpunkt die Kapitalmarktfälligkeiten der nächsten 24 Monate abdecken.

Neben den ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten standen der Deutschen Telekom am 31. Dezember 2013 standardisierte bilaterale Kredit-linien mit 21 Banken mit einem aggregierten Gesamtvolumen von 12,6 Mrd. € zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2013 wurden 320 Mio. € dieser Banklinien im Rahmen einer Avalziehung in Anspruch genommen. Die Konditionen sind gemäß den Kreditverträgen abhängig vom Rating der Deutschen Telekom. Die bilateralen Kreditverträge haben eine ursprüngliche Laufzeit von 36 Monaten und können jeweils nach 12 Monaten um weitere 12 Monate auf wiederum 36 Monate prolongiert werden. Der Zugang zu den internationalen Fremdkapitalmärkten ist aus heutiger Sicht nicht gefährdet. In 2013 emittierten die Deutsche Telekom Inter-national Finance B.V. und die Deutsche Telekom AG eine Anleihe in zwei Tranchen im Volumen von 2 Mrd. € und Medium Term Notes mit einem Gesamtvolumen von 0,2 Mrd. €. Von der T-Mobile US wurden im Geschä�sjahr 2013 Anleihen im Wert von insgesamt 8,1 Mrd. US-$ begeben oder umplatziert: Im August 2013 begab die Gesellscha� eine Anleihe über 500 Mio. US-$ (ca. 0,4 Mrd. €). Im November 2013 begab die T-Mobile US Senior Notes in einem Gesamtvolumen von 2 Mrd. US-$ (ca. 1,5 Mrd. €). Im Oktober 2013 verkau�e die Deutsche Telekom AG Anleihen der T-Mobile US im Gegenwert von 5,6 Mrd. US-$ (ca. 4,1 Mrd. €), die sie im Ap-ril 2013 im Rahmen des Zusammenschlusses von T-Mobile USA und MetroPCS übernommen hatte. Die Anleihen wurden bei internationalen Investoren platziert.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 197.

Quantitative Angaben zum KreditrisikoDas Kreditrisiko bzw. das (Kredit-)Ausfallrisiko ist das Risiko, dass eine Partei eines Finanzinstruments den vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt und der Gegenpartei dadurch einen Verlust verursacht (IFRS 7, Appendix A). Gemäß IFRS 7.34.(a) sind von einem Unternehmen für jede Risikoart in Verbindung mit Finanzinstrumenten zusammengefasste quantitative Daten bezüglich der Risiken zu machen, denen das Unternehmen am Bilanzstichtag ausgesetzt ist. Sofern aus diesen Angaben nicht ersichtlich sind, sind die Risikokonzentrationen anzugeben (IFRS 7.34(c)). Zudem sind gemäß IFRS 7.34(b) weitere folgende Angaben erforderlich: IFRS 7.36 verlangt für jede nach IFRS 7.6 gebildete Klasse von Finanzinstrumenten folgende Angaben zum Kreditrisiko:• den Betrag, der die maximale Kreditrisikoexposition des Unternehmens am

Abschlussstichtag am besten widerspiegelt, und zwar ohne Berücksichtigung etwaiger Sicherheiten oder sonstiger Kreditverbesserungen (z. B. Auf-rechnungs vereinbarungen, die nicht für die Saldierung gemäß IAS 32 infrage kommen) (IFRS 7.36[a]), wobei der maximale Ausfallbetrag eines finanziellen Vermögenswerts nur gemäß IFRS 7.36(a) anzugeben ist, soweit dieser nicht dem Buchwert des Vermögenswerts entspricht

• in Bezug auf den oben angegebenen Betrag eine Beschreibung der erhaltenen Sicherheiten und sonstiger risikomindernder Vereinbarungen (Kredit-verbesserungen) sowie eine Quantifizierung des Ausmaßes, zu dem gehaltene Sicherheiten und andere Kreditbesicherungen das maximale Ausfallrisiko vermindern (IFRS 7.36[b])

• Informationen über die Kreditqualität der finanziellen Vermögenswerte, die weder überfällig noch in ihrem Wert gemindert sind (IFRS 7.36[c])

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 117

Finanzinstrumente

Sollten diese quantitativen Daten für die Risiken, denen ein Unternehmen während der Berichtsperiode ausgesetzt ist nicht repräsentativ sein, so sind zusätzliche Angaben zu machen (IFRS 7.35).

Ein Unternehmen hat für jede Klasse von finanziellen Vermögenswerten folgende Angaben machen:

(a) Eine Analyse des Alters der finanziellen Vermögenswerte , die zum Bilanz-stichtag überfällig, aber nicht wertgemindert sind;

(b) Eine Analyse der finanziellen Vermögenswerte, für die zum Berichtstichtag einzeln eine Wertminderung festgestellt wurde, einschließlich der Faktoren, die das Unternehmen bei der Festlegung der Wertminderung berücksichtigt hat; und

(c) Im Hinblick auf die unter (a) und (b) angegebenen Beträge eine Beschreibung der vom Unternehmen gehaltenen Sicherheiten und anderer Kreditbesicherungen und eine Schätzung ihrer beizulegenden Zeitwerte, sofern dies nicht undurchführbar ist.

Gemäß IFRS 7.38 macht ein Unternehmen folgende Angaben, wenn es in der Berichtsperiode durch Inbesitznahme von Sicherheiten, die es in Form von Sicherungsgegenständen hält, oder durch Inanspruchnahme anderer Kredit-besicherungen (wie Garantien) finanzielle und nicht-finanzielle Vermögens-werte erhält, und diese den Ansatzkriterien in anderen Standards entsprechen:(a) Art und Buchwert der erhaltenen Vermögenswerte; und (b) Für den Fall, dass die Vermögenswerte nicht leicht liquidierbar sind, seine

Methoden, um derartige Vermögenswerte zu veräußern oder sie in seinem Geschäftsbetrieb einzusetzen.

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118 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

KreditrisikoAus dem operativen Geschäft sowie aus bestimmten Finanzpositionen resultiert für Fraport ein Ausfallrisiko. Den aus

den Finanzpositionen entstehenden Kreditausfallrisiken wird durch eine breite Diversifizierung der Kontrahenten und

Emittenten sowie eine regelmäßige Überprüfung von deren Bonität entgegen gesteuert. Es entspricht der Risikopolitik

von Fraport, dass Finanzanlagen und Derivateabschlüsse nur bei Emittenten und Kontrahenten mit Bonität im Investment-

Grade erfolgen. Sofern es während der Haltedauer der Anlage oder der Laufzeit des Derivats zu einem Downgrade

in den Bereich des Non-Investment-Grade kommt, wird unter Berücksichtigung der verbleibenden Restlaufzeit im

Einzelfall eine Entscheidung zum weiteren Umgang mit der Anlage oder dem Derivat getroffen.

Das maximale Kreditrisiko zum Bilanzstichtag wird im Wesentlichen durch die Buchwerte der in der Bilanz ausge-

wiesenen Vermögenswerte wiedergegeben. Das Kreditrisiko aus den Wertpapieren und Schuldscheindarlehen des

Anlage- und Umlaufvermögens besteht in der Höhe der Fremdkapitalinstrumente. Zum Bilanzstichtag 2013 gliedern

sich die Wertpapiere wie folgt:

Gliederung der Wertpapiere

in Mio € 31.12.2013 31.12.2012

Eigenkapitalinstrumente 0,0 0,0

Fremdkapitalinstrumente 883,9 841,1

Tabelle 124

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 163.

Nachfolgendes Beispiel verdeutlicht die nach IFRS 7.36(a)–(c) geforderten Angaben zum Kreditrisiko:

Page 121: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 119

Finanzinstrumente

Die Wertpapiere und Schuldscheindarlehen weisen folgende langfristigen Emittentenratings auf:

Emittentenrating Wertpapiere (2013)

in Mio € 31.12.2013

AAA 15,6

AA+ 22,2

AA 30,1

AA– 70,0

A+ 192,4

A 141,3

A– 191,3

BBB+ 62,0

BBB 92,9

BBB– 66,1

Gesamt 883,9

Tabelle 125

In 2012 wiesen die Wertpapiere und Schuldscheindarlehen folgende Emittentenratings auf:

Emittentenrating Wertpapiere (2012)

in Mio € 31.12.2012

AAA 15,7

AA+ 48,5

AA 0,0

AA– 29,0

A+ 165,1

A 140,5

A– 158,3

BBB+ 91,5

BBB 97,2

BBB– 85,3

BB+ 10,0

Gesamt 841,1

Tabelle 126

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 164.

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120 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Das Kreditrisiko aus den liquiden Mitteln besteht ausschließlich gegenüber Banken. Hier werden kurzfristige Geldanlagen

unterhalten. Die Banken, bei denen liquide Mittel unterhalten werden, haben folgende langfristige Emittentenratings:

Emittentenrating liquide Mittel (2013)

in Mio € 31.12.2013

AAA 0,0

AA+ 0,0

AA 0,0

AA– 55,2

A+ 5,5

A 141,2

A– 135,9

BBB+ 100,6

BBB 18,7

BBB– 4,9

BB+ 138,8

Nicht geratet 4,3

Gesamt 605,1

Tabelle 127

In 2012 stellten sich die Emittentenratings der Banken (ermittelt auf Basis von kurzfristigen Emittentenratings), bei

denen liquide Mittel unterhalten wurden, wie folgt dar:

Emittentenrating liquide Mittel (2012)

in Mio € 31.12.2012

A–1+ 113,6

A–1 314,0

A–2 3,4

A–3 0,0

P–1 132,3

P–2 229,5

P–3 2,3

F–1+ 1,0

Nicht geratet 25,8

Gesamt 821,9

Tabelle 128

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 165.

Page 123: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 121

Finanzinstrumente

Für die Besicherung der offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Barsicherheiten in Höhe von

6,5 Mio € (im Vorjahr: 8,8 Mio €) und unbare Sicherheiten (im Wesentlichen Bürgschaften) in Höhe von nominell

24,8 Mio € (im Vorjahr: 22,7 Mio €) akzeptiert. Die erhaltenen Sicherheiten wurden bis zum Abschlussstichtag weder verkauft noch als Sicherheit weitergegeben und werden nach Beendigung der Geschäftsbeziehung dem jeweiligen

Schuldner wieder ausgehändigt. Die erhaltenen Sicherheiten sind nur bei Ausfall des Schuldners in Anspruch zu nehmen.

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 136–137.

Quantitative Angaben zum LiquiditätsrisikoUnter dem Begriff Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass ein Unter-nehmen möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlich-keiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen (IFRS 7, Appendix A). Ein Unter-nehmen muss hinsichtlich des Liquiditätsrisikos nach IFRS 7.39 folgende Angaben machen:• eine Restlaufzeitengliederung (Fälligkeitsanalyse) für nicht derivative

finanzielle Verbindlichkeiten (einschließlich begebener Finanzgarantien) auf Basis der vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine (IFRS 7.39[a])

• eine Restlaufzeitengliederung für derivative finanzielle Verbindlichkeiten; diese muss für solche derivativen finanziellen Verbindlichkeiten, bei denen die vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine für das Verständnis des zeitlichen Anfalls der Zahlungen entscheidend sind, Zahlungen auf Basis vertraglich vereinbarter Fälligkeitstermine enthalten (IFRS 7.39[b])

• eine Beschreibung, wie das Unternehmen das mit IFRS 7.39(a) und (b) verbundene Liquiditätsrisiko steuert (IFRS 7.39[c])

In den Restlaufzeitengliederungen nach IFRS 7.39(a) und (b) sind die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zahlungen anzugeben (IFRS 7.B11D). Insofern ist eine Übereinstimmung mit den Bilanzansätzen nicht zu erwarten. Die Anzahl der Laufzeitbänder und damit auch deren Länge kann das Unter-nehmen grundsätzlich selbst bestimmen (IFRS 7.B11). Für die Zuordnung von Zahlungen zu Laufzeitbändern im Rahmen der Restlaufzeitengliederungen nach IFRS 7.39(a) und (b) ist Folgendes zu beachten (IFRS 7.B11C):• Sofern die Wahl des Zahlungszeitpunkts im Ermessen des Vertragspartners

liegt, wird die Verbindlichkeit dem Laufzeitband zugeordnet, in dem die Zahlung frühestens zu leisten ist.

• Vertraglich vereinbarte Raten sind den einzelnen Laufzeitbändern zu-zuordnen, in denen die Ratenzahlungen frühestens zu leisten sind.

• Begebene Finanzgarantien sind mit dem garantierten Maximalbetrag dem Laufzeitband zuzuordnen, in dem die Garantie frühestens in Anspruch genommen werden kann.

Das folgende Beispiel soll die Angabepflichten verdeutlichen:

Page 124: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

122 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente gFälligkeitsanalyse: Restlaufzeiten

mio €

Bis 1 JahrÜber 1 Jahr bis 2 Jahre

Über 2 Jahre bis 3 Jahre

Über 3 Jahre bis 4 Jahre

Über 4 Jahre bis 5 Jahre Über 5 Jahre

Zum 31. Dezember 2013

Langfristige Finanzschulden 82 156 233 849 662 3.379

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 0 11 3 3 2 130

Langfristige Verbindlichkeiten 82 167 236 852 664 3.509

Kurzfristige Finanzschulden 1.299 0 0 0 0 0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.392 0 0 0 0 0

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 346 0 0 0 0 0

Kurzfristige Verbindlichkeiten 8.037 0 0 0 0 0

Zum 31. Dezember 2012

Langfristige Finanzschulden 106 1.031 61 61 811 2.758

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 0 4 4 4 3 137

Langfristige Verbindlichkeiten 106 1.035 65 65 814 2.895

Kurzfristige Finanzschulden 297 0 0 0 0 0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.991 0 0 0 0 0

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 462 0 0 0 0 0

Kurzfristige Verbindlichkeiten 6.750 0 0 0 0 0

Am 9. Oktober 2013 hat die Deutsche Post AG zwei festver-zinsliche Anleihen im Gesamtvolumen von 1 MRD € am Kapital-markt platziert. Die Anleihen haben ein Nominalvolumen von jeweils 500 MIO € und Laufzeiten von fünf und zehn Jahren. Der Emissionserlös wird zur Tilgung der im Januar 2014 fälligen

Anleihe der Deutsche Post Finance B.V. über 926 MIO € ver wendet werden. Bis dahin werden die Mittel kurzfristig am Geldmarkt inves tiert. Die Anleihen werden unter den langfristigen Finanz-schulden ausgewiesen.

Liquiditätsmanagement

Das wichtigste Ziel des Liquiditätsmanagements ist die Sicher-stellung der Zahlungsfähigkeit des Konzerns Deutsche Post DHL und aller Konzerngesellschaften. Deshalb wird die Liquidität im Konzern so weit wie möglich über Cash Pools zentralisiert und im Corporate Center gesteuert.

Die wesentliche Steuerungsgröße sind die zentral verfüg-baren Liquiditätsreserven (Funding Availability), die sich aus den zentralen kurzfristigen Geldanlagen und den fest zugesagten Kredit linien zusammensetzen. Angestrebt wird die Verfügbarkeit einer zentralen Kreditlinie von mindestens 2 MRD €.

Am 31. Dezember 2013 verfügte Deutsche Post DHL über zen-trale Liquiditätsreserven von 4,6 MRD € (Vorjahr: 2,7 MRD €), die sich aus zentralen Geldanlagen in Höhe von 2,6 MRD € und einer syndizierten Kreditlinie in Höhe von 2 MRD € zusammensetzten.

Die Fälligkeitsstruktur der originären finanziellen Verbind-lichkeiten im Anwendungsbereich des IFRS 7 basierend auf Cash-flows stellt sich wie folgt dar:

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 191.

Page 125: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 123

Finanzinstrumente

Die Fälligkeitsstruktur der derivativen Finanzinstrumente basierend auf Cashflows stellt sich wie folgt dar:

Fälligkeitsanalyse: Restlaufzeiten

mio €

Bis 1 JahrÜber 1 Jahr bis 2 Jahre

Über 2 Jahre bis 3 Jahre

Über 3 Jahre bis 4 Jahre

Über 4 Jahre bis 5 Jahre Über 5 Jahre

Zum 31. Dezember 2013

Forderungen aus Derivaten mit Bruttoausgleich

Cash Outflow – 5.345 –389 0 0 0 0

Cash Inflow 5.591 403 0 0 0 0

Mit Nettoausgleich

Cash Inflow 23 5 0 0 0 0

Verbindlichkeiten aus Derivaten mit Bruttoausgleich

Cash Outflow –1.821 – 411 – 46 –33 – 41 –37

Cash Inflow 1.776 409 48 26 26 23

Mit Nettoausgleich

Cash Outflow – 4 –1 0 0 0 0

Zum 31. Dezember 2012

Forderungen aus Derivaten mit Bruttoausgleich

Cash Outflow – 5.210 – 616 0 0 0 0

Cash Inflow 5.422 663 0 0 0 0

Mit Nettoausgleich

Cash Inflow 13 2 0 0 0 0

Verbindlichkeiten aus Derivaten mit Bruttoausgleich

Cash Outflow – 4.922 – 440 0 0 0 0

Cash Inflow 4.803 430 0 0 0 0

Mit Nettoausgleich

Cash Outflow –22 –3 0 0 0 0

Aus derivativen Finanzinstrumenten resultieren sowohl An-sprüche als auch Verpflichtungen. Die vertragliche Gestaltung legt

zentralisiert. Die zentralisierten Risiken werden vom Corporate Treasury zu einer Nettoposition je Währung zusammengefasst

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 192.

Aus derivativen Finanzinstrumenten resultieren sowohl An-sprüche als auch Verpflichtungen. Die vertragliche Gestaltung legt fest, ob diese miteinander verrechnet werden und damit zu einem

Nettoausgleich führen oder ob beide Vertragsparteien ihre Ver-pflichtungen vollständig zu erfüllen haben (Bruttoausgleich).

Page 126: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

124 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unter-nehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichen-dem Maß erfüllen kann.

Daimler steuert seine Liquidität, indem der Konzern ergänzend zum Zahlungsmittelzufluss aus dem operativen Geschäft in ausreichendem Umfang liquide Mittel vorhält und Kreditlinien bei Banken unterhält. Zusätzlich reduziert auch die Möglich-keit der Verbriefung von Forderungen (ABS-Transaktionen) das Liquiditätsrisiko des Konzerns. Bei den liquiden Mitteln handelt es sich um Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-äquivalente sowie um zur Veräußerung verfügbare Fremdkapital-instrumente, über die der Konzern kurzfristig verfügen kann.

Zur Deckung des Finanzmittelbedarfs nutzt Daimler grundsätz-lich ein breites Spektrum an Finanzinstrumenten. In Abhängig-keit von Finanzmittelbedarf und Marktkonditionen emittiert Daimler Geldmarktpapiere, Anleihen oder durch Forderungen besicherte Finanzmarktinstrumente in verschiedenen Wäh-rungen. Der Konzern hatte im Jahr 2013 einen sehr guten Zugang zu den Geld- und Kapitalmärkten. Zusätzlich werden Kredit-linien bei Banken zur Finanzierung des Mittelbedarfs eingesetzt.

Auch die Kundeneinlagen bei der Mercedes-Benz Bank werden als weitere Refinanzierungsquelle genutzt.

Die liquiden Mittel dienen dazu, das Working Capital und die Investitionen zu finanzieren sowie den Finanzierungsbedarf des Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäfts und einen unerwarteten Liquiditätsbedarf abzudecken. Entsprechend inter-ner Richtlinien wird das Leasing- und Absatzfinanzierungs-geschäft grundsätzlich so refinanziert, dass die Finanzierungen eine kongruente Fälligkeitsstruktur zu den Vermieteten Gegen-ständen und Forderungen aus Finanzdienstleistungen aufweisen.

Zum Jahresende 2013 betrug die Liquidität 18,1 (2012: 16,6) Mrd. €. Im Jahr 2013 ergaben sich wesentliche Mittelzuflüsse aus den positiven Ergebnisbeiträgen der automobilen Geschäfts-felder und aus dem Verkauf der restlichen Anteile an EADS. Mittelabflüsse resultierten insbesondere aus dem Erwerb des 12 %-Anteils an BAIC Motor sowie durch Zuwendungen an die Pensionsplanvermögen (siehe Anmerkungen 13 und 22).

Zum Jahresende 2013 bestanden für den Konzern kurz- und langfristige Kreditlinien über insgesamt 35,4 Mrd. €, von denen 15,0 Mrd. € nicht in Anspruch genommen waren. Diese bein-halten eine im September 2013 mit einem Konsortium internatio-naler Banken vereinbarte syndizierte Kreditlinie von 9,0 Mrd. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren und zwei Verlängerungsoptio-nen von insgesamt zwei Jahren. Die syndizierte Kreditfazilität dient als Absicherung für Commercial-Paper-Ziehungen und kann für die Finanzierung allgemeiner Unternehmenszwecke verwendet werden; sie war zum Jahresende 2013 nicht in Anspruch genommen.

Das operative Liquiditätsmanagement umfasst einen Cash-Concentration-Prozess, durch den täglich die liquiden Mittel zusammengeführt werden. Dadurch können Liquiditätsüber-schüsse und -anforderungen entsprechend den Bedürfnissen des Gesamtkonzerns sowie einzelner Konzerngesellschaften gesteuert werden. In das kurz- und mittelfristige Liquiditäts-management werden die Fälligkeiten finanzieller Vermögens-werte und finanzieller Verbindlichkeiten sowie Schätzungen des operativen Cash Flows einbezogen.

Angaben zu den Finanzierungsverbindlichkeiten des Konzerns enthält auch Anmerkung 24.

Die in Tabelle F.90 dargestellte Fälligkeitsübersicht zeigt, wie die Cash Flows im Zusammenhang mit den Verbindlich-keiten und Finanzgarantien per 31. Dezember 2013 die zukünftige Liquiditätssituation des Konzerns beeinflussen.

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 253.

Page 127: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 125

Finanzinstrumente

F.90Fälligkeitsübersicht für Verbindlichkeiten und Finanzgarantien1

Gesamt 2014 2015 2016 2017 2018 ≥ 2019

in Millionen €

Finanzierungsverbindlichkeiten2 83.690 34.741 17.826 11.813 5.165 5.042 9.103

Derivative Finanzinstrumente3 1.191 457 289 96 126 95 128

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen4 9.086 9.074 10 1 1 . .

Sonstige übrige finanzielle Verbindlichkeiten ohne Zinsabgrenzungen

6.575

5.354

467

315

214

81

144

Unwiderrufliche Kreditzusagen des Segments Daimler Financial Services und der Daimler AG5

1.508

1.025

65

258

83

77

Finanzgarantien6 772 772 – – – – –

102.822 51.423 18.657 12.483 5.589 5.295 9.375

1 Bei der Ermittlung der Beträge wurde grundsätzlich wie folgt vorgegangen: (a) Falls der Vertragspartner eine Zahlung zu verschiedenen Zeitpunkten abrufen kann, wird die Verbindlichkeit auf den frühesten Fälligkeitstermin bezogen.

Die Kundeneinlagen der Mercedes-Benz Bank werden deshalb überwiegend als im ersten Jahr fällig angenommen. (b) Die Zinsauszahlungen von Finanzinstrumenten mit variabler Verzinsung werden auf Basis von Terminzinssätzen ermittelt.2 Die angegebenen Cash Flows der Finanzierungsverbindlichkeiten setzen sich aus deren undiskontierten Tilgungs- und Zinsauszahlungen zusammen.3 Es werden die undiskontierten, für das jeweilige Jahr summierten Nettoauszahlungen der derivativen Finanzinstrumente dargestellt.

Dies beinhaltet für einzelne Zeitbänder gegebenenfalls auch negative Cash Flows aus Derivaten mit einem insgesamt positiven beizulegenden Zeitwert.4 Die Auszahlungen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden undiskontiert angegeben.5 Es werden die maximal abrufbaren Beträge dargestellt.6 Es werden die maximal möglichen Zahlungsverpflichtungen aus gewährten Finanzgarantien dargestellt. Die Beträge werden als im ersten Jahr

fällig angenommen.

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 253.

Im nachfolgenden Beispiel erfolgt für die nach IFRS 7.39(a) und (b) geforderten Angaben eine freiwillige Aufteilung der vertraglich vereinbarten undiskontierten Zahlungen in Zins- und Tilgungsanteil:

Page 128: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

126 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

T 084in Mio. €

ORIGINÄRE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Anleihen, sonstige verbrie�e Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten aus Schuldscheindarlehen und ähnliche Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten

Sonstige unverzinsliche Verbindlichkeiten

DERIVATIVE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN UND VERMÖGENSWERTE

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten:

Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung

Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges

Devisenderivate in Verbindung mit Net Investment Hedges

Zinsderivate ohne Hedge-Beziehung

Zinsderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges

Zinsderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges

Derivative finanzielle Vermögenswerte:

Devisenderivate ohne Hedge-Beziehung

Devisenderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges

Zinsderivate ohne Hedge-Beziehung

Zinsderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges

Zinsderivate in Verbindung mit Cashflow Hedges

FINANZIELLE GARANTIEN UND KREDITZUSAGEN a

a Für ausführliche Erläuterungen vgl. Angabe 37 „Finanzinstrumente und Risiko-Management“, SEITE 230 FF. Es wurde jeweils die maximale Zahlung für den fr

Buchwert Cashflows 2014

31.12.2013Zins

fixZins

variabel Tilgung

(45 712) (2 314) (26) (4 944)

(1 446) (103) (164)

(891) (4) (577)

(1 967) (1 856)

(39) (43)

(3) (1)

(542) (156) 18

(276) 114 (48)

(723) (20) 8

26 25

24 24

412 55 (22) 185

62 114 (71)

89 10

(1) (340)

hestmöglichen Zeitpunkt der Inanspruchnahme dargestellt.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 198.

Page 129: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 127

Finanzinstrumente

Cashflows 2015 Cashflows 2016 – 2018 Cashflows 2019 – 2023 Cashflows 2024 ff.

Zinsfix

Zinsvariabel Tilgung

Zinsfix

Zinsvariabel Tilgung

Zinsfix

Zinsvariabel Tilgung

Zinsfix

Zinsvariabel Tilgung

(2 119) (20) (4 852) (5 151) (27) (11 372) (4 842) (1) (16 090) (3 715) (8 427)

(101) (159) (216) (388) (225) (407) (121) (327)

(2) (115) (12) (97) (50) (78) (10) (25)

(35) (73) (3)

(1)

(88) 14 6 19 (3) (116) 40 (32) (10) 62 (57) (102)

115 (49) 334 (142) (19) 439 (130) 986 (342)

(106) 15 (266) 29 70 29 (86)

4 (11) 122 1 (4) 6 (2) 2 6 2 24

105 (57) 170 (113)

10 34 35 43 97 16 39

Cashflows 2019 – 2023 Cashflows 2024 ff.

Zinsfix

Zinsvariabel Tilgung

Zinsfix

Zinsvariabel Tilgung

(4 842) (1) (16 090) (3 715) (8 427)

(225) (407) (121) (327)

(50) (78) (10) (25)

(3)

40 (32) (10) 62 (57) (102)

439 (130) 986 (342)

70 29 (86)

(2) 2 6 2 24

43 97 16 39

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 199.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 200.

Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2013 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Planzahlen für kün�ige neue Verbindlichkeiten wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2013 gefixten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzi-elle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Gemäß § 2 Abs. 4 PostUmwG trägt der Bund die Gewährleistung für die Erfüllung der Verbindlichkeiten, die am 1. Januar 1995 bereits bestanden. Diese beliefen sich zum 31. Dezember 2013 auf nominal 2,1 Mrd. € (31. Dezember 2012: 2,1 Mrd. €).

Page 130: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

128 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Auf eine Abbildung der im Geschäftsbericht enthaltenen Vorjahresangaben wurde hier verzichtet.

Quantitative Angaben zum MarktrisikoUnter dem Marktrisiko ist das Risiko zu verstehen, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Zahlungsflüsse eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise schwanken. Marktrisiken umfassen Währungs-risiken, Zinsrisiken und sonstige Preisrisiken (IFRS 7, Appendix A). IFRS 7 sieht vor, dass ein Unternehmen für jede Art von Marktrisiko anhand von Sensitivitäts analysen – oder alternativ mittels Value-at-Risk-Verfahren – die Aus wirkungen der Veränderung von Risikovariablen auf die Gewinne und Ver luste sowie das Eigenkapital des Unternehmens darzustellen hat (IFRS 7.40–7.41). Dabei wird nicht festgelegt, welche Methode zu verwenden ist.

Die mittels Sensitivitätsanalyse ermittelten Werte sind getrennt nach den einzelnen Arten von Marktrisiken anzugeben. Unterliegt ein Unternehmen nur einer Marktrisikoart (z. B. Währungsrisiko), ist keine Aufschlüsselung erforderlich (IFRS 7.B17). Hinsichtlich des Währungsrisikos ist für jede Währung, die ein signifikantes Risiko für das Unternehmen darstellt, eine eigene Sensitivitätsanalyse zu erstellen (IFRS 7.B24). Die Sensitivitätsanalyse erfolgt unter der Annahme, dass eine nach vernünftigem Ermessen mögliche Änderung der relevanten Risikovariable eingetreten wäre (IFRS 7.B18). Nach IFRS 7.40(b) sind die Methoden und Annahmen der entsprechenden Sensitivitätsanalysen offenzulegen. Gegebenenfalls erfolgte Methodenänderungen sind gemäß IFRS 7.40(c) zu erläutern.

Sensitivitätsanalysen müssen jedoch nur dann dargestellt werden, wenn das Unternehmen nicht ein Value-at-Risk-Verfahren im Sinne des IFRS 7.41 im Rahmen seines Risikomanagements einsetzt. Bei Anwendung von Value-at-Risk- Analysen sind die Angabepflichten nach IFRS 7.41 zu beachten. Dazu gehören insbesondere Erläuterungen zur angewendeten Methode, zur Zielsetzung der verwendeten Methode sowie zu den Parametern und Annahmen.

Das nachfolgende Beispiel zeigt eine mögliche Darstellung des Marktrisikos im Rahmen von Sensitivitätsanalysen:

Page 131: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 129

Finanzinstrumente

Sensitivitätsanalyse

Nach IFRS 7 ist für die systematische Darstellung der Marktpreisrisiken, denen das Unternehmen am

Bilanzstichtag ausgesetzt ist, eine Sensitivitätsanalyse zu erstellen.

Ziel dieser Sensitivitätsanalyse ist die Ermittlung der Auswirkungen von hypothetischen Änderungen

relevanter Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital der Gesellschaft. Zur Bestimmung der Auswir-

kungen dieser Risikovariablen auf die Finanzinstrumente sind zum Bilanzstichtag die Effekte hypotheti-

scher Änderungen der Risikovariablen auf den Marktwert und die Zahlungsströme der Finanz-

instrumente zu ermitteln.

Der Salzgitter-Konzern ist verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Im Sinne der Sensitivitätsana-

lyse des IFRS 7 sind dies Zinsrisiken, Wechselkursrisiken und sonstige Preisrisiken. Für die Zinsrisiken

wird im Rahmen der Sensitivitätsanalyse eine Veränderung des Marktzinsniveaus um 100 Basispunkte

unterstellt. Bei den Währungsrisiken wird eine Schwankung der jeweiligen funktionalen Währung der

Konzerngesellschaften um 10 % gegenüber den Fremdwährungen angenommen. Die sonstigen Preisrisi-

ken ergeben sich für den Salzgitter-Konzern aus Veränderungen von Rohstoffpreisen oder Börsenindices.

Hier werden die Auswirkungen einer Änderung der jeweiligen Preisnotierungen um 10 % berechnet. Die

Ermittlung der Sensitivitäten erfolgte durch Banken oder interne Berechnungen anhand anerkannter

Methoden (zum Beispiel Black-Scholes, Heath-Jarrow-Morton). Der Bestand der Finanzinstrumente zum

Bilanzstichtag ist repräsentativ für das Geschäftsjahr.

31.12.2013 in Mio. € ergebnis- wirksam

eigen-kapital-

wirksam Summeergebnis- wirksam

eigen-kapital-

wirksam Summe

Sensitivitätsmaß +10 % +10 % +10 % – 10 % – 10 % – 10 %

USD – 31,5 – 1,1 – 32,6 44,7 1,4 46,1

GBP 1,5 0,1 1,6 – 1,8 – 0,2 – 2,0

Übrige Währungen – 0,5 – 1,7 – 2,2 0,5 1,6 2,1

Währungssensitivitäten – 30,5 – 2,7 – 33,2 43,4 2,8 46,2

Sensitivitätsmaß +100 bp +100 bp +100 bp – 100 bp – 100 bp – 100 bp

Zinssensitivitäten – 3,2 – – 3,2 3,1 – 3,1

Sensitivitätsmaß +10 % +10 % +10 % – 10 % – 10 % – 10 %

Sonstige Preissensitivitäten – 10,9 – – 10,9 7,9 – 7,9

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 245.

Page 132: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

130 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

31.12.2012 in Mio. € ergebnis- wirksam

eigen-kapital-

wirksam Summeergebnis- wirksam

eigen-kapital-

wirksam Summe

Sensitivitätsmaß +10 % +10 % +10 % – 10 % – 10 % – 10 %

USD – 31,9 – 2,5 – 34,4 60,8 3,0 63,8

GBP 0,6 0,4 1,0 – 0,8 – 0,5 – 1,3

Übrige Währungen – – 1,1 – 1,1 – 0,4 1,1 0,7

Währungssensitivitäten – 31,3 – 3,2 – 34,5 59,6 3,6 63,2

Sensitivitätsmaß +100 bp +100 bp +100 bp – 100 bp – 100 bp – 100 bp

Zinssensitivitäten – 6,8 – – 6,8 6,3 – 6,3

Sensitivitätsmaß +10 % +10 % +10 % – 10 % – 10 % – 10 %

Sonstige Preissensitivitäten – 28,4 – – 28,4 25,4 – 25,4

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 245.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 131

Finanzinstrumente

Den Sensitivitätsanalysen liegen folgende Annahmen zugrunde:

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das

Ergebnis oder Eigenkapital aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Die Sensitivitätsanalyse für

diese Finanzinstrumente geht von einer Parallelverschiebung der Zinskurve um 169 Basispunkte in einem Zeitraum

von zwölf Monaten aus.

Aus allen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung resultieren keine

Auswirkungen auf das Periodenergebnis oder das Eigenkapital des Fraport-Konzerns.

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit variabler Verzinsung, die nicht als Grundgeschäfte

im Rahmen eines Cash Flow Hedges gegen Zinsänderungsrisiken designiert sind, wirken sich auf das Zinsergebnis aus

und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Betrachtet wird die jeweilige

Netto-Finanzposition je Währung. Als Zinssatzsensitivitäten liegen folgende Annahmen zugrunde: €: 3,25 Prozent-

punkte; US-$: 4,75 Prozentpunkte; TRY: 10,25 Prozentpunkte; Schweizer Franken (CHF): 2,50 Prozentpunkte; PEN:

7,10 Prozentpunkte; SAR: 4,50 Prozentpunkte; Kanadischer Dollar (CAD): 3,75 Prozentpunkte; Bulgarischer Lew (BGN):

5,22 Prozentpunkte. Die einzelnen Sensitivitäten werden anschließend zu einer ergebnisbezogenen Sensitivität in €

aggregiert.

Marktzinssatzänderungen von Finanzinstrumenten, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen eines Cash Flow Hedges

zur Absicherung zinsbedingter Zahlungsschwankungen designiert wurden, haben Auswirkungen auf das Eigenkapital

und werden daher bei den eigenkapitalbezogenen Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt. Als maximale Schwan-

kungsbreite wird von einer Parallelverschiebung der Zinskurve um 169 Basispunkte in einem Zeitraum von zwölf

Monaten ausgegangen.

Marktzinssatzänderungen von Zinsderivaten, die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind,

haben Auswirkungen auf das sonstige Finanzergebnis und werden daher bei den ergebnisbezogenen Sensitivitäten

berücksichtigt. Als maximale Schwankungsbreite wird von einer Parallelverschiebung der Zinskurve um 169 Basispunkte

in einem Zeitraum von zwölf Monaten ausgegangen.

Ausgehend von den Beständen und der Struktur der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2013 und unter den getrof-

fenen Annahmen resultiert bei einem Marktzinsanstieg (-senkung) eine ergebnisbezogene Sensitivität von 0,4 Mio €

(im Vorjahr: 8,1 Mio €). Das heißt, dass Finanzergebnis hätte sich hypothetisch um 0,4 Mio € erhöht (reduziert). Diese

hypothetische Ergebnisauswirkung ergäbe sich aus den potenziellen Effekten aus Zinsderivaten in Höhe von 20,2 Mio €

(im Vorjahr: 25,3 Mio €) sowie einem verbesserten (verschlechterten) Zinsergebnis aus originären variabel verzinsten

Netto-Finanzpositionen von –19,8 Mio € (im Vorjahr: –17,2 Mio €).

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 168.

Zinssensitivität

in Mio € 31.12.2013 31.12.2012

Zinssensitivität 0,4 8,1

davon aus derivativen Finanzinstrumenten 20,2 25,3

davon aus originären Finanzinstrumenten –19,8 –17,2

Tabelle 132

Die eigenkapitalbezogene Sensitivität beträgt 46,2 Mio € (im Vorjahr: 73,3 Mio €). Unter Verwendung der getroffenen

Annahmen wäre bei einem Zinsanstieg (Zinssenkung) das Eigenkapital entsprechend um 46,2 Mio € höher (niedriger).

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 169.

Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht die Darstellung des Zinsänderungs-risikos als eines der Marktrisiken:

Page 134: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

132 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Bei Anwendung eines Value-at-Risk-Verfahrens können die nach IFRS 7.41 geforderten Angaben wie folgt aussehen:

Auf Grund des Haltens von Warenderivaten und Edel-

metallhandelspositionen ist BASF Preisrisiken ausgesetzt. Diese

Risiken bestehen darin, dass die Bewertung von Warenderiva-

ten und Edelmetallhandelspositionen zum Marktwert bei einer

nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen von

Ergebnis und Eigenkapital der BASF führen kann.

BASF führt Value-at-Risk-Analysen für alle Waren derivate

und Edelmetallhandelspositionen durch. Mit Value at Risk wird

fortlaufend das Marktrisiko quantifiziert und der maximal mög-

liche Verlust innerhalb des gegebenen Konfidenzintervalls über

einen bestimmten Zeitraum prognostiziert. Der Value-at-Risk-

Rechnung liegt ein Konfidenzintervall von 95 % und eine Halte-

dauer von einem Tag zu Grunde. Die Anwendung des Konfidenz-

intervalls von 95 % bedeutet, dass der maximale Verlust in einem

Zeitraum von einem Tag mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 %

den Value at Risk nicht übersteigt. Für Edelmetalle basiert der

Value at Risk auf einem Konfidenzintervall von 99 %. BASF

wendet den Varianz-Kovarianz-Ansatz an.

BASF nutzt Value at Risk im Zusammenhang mit anderen

Kennzahlen im Rahmen des Risikomanagementsystems.

Neben Value at Risk werden volumenbasierte Grenzen,

Exposure- und Stop-Loss-Limits gesetzt.

Risikoposition aus Warenderivaten (Millionen €)

2013 2012

Exposure

Value at

Risk Exposure

Value at

Risk

Erdöl, Erdölprodukte und Erdgas 3.291 29 –212 –2

Edelmetalle 42 1 33 1

Strom – – 24 .

Agrarprodukte –133 1 –148 .

Summe 3.200 31 –303 –1

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 202.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 133

Finanzinstrumente

Saldierung Der IASB hat die Vorschriften zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten überarbeitet und die Ergebnisse am 16. Dezember 2011 in Form von Änderungen zu IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ sowie zu IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ veröffentlicht. Die Änderungen lassen das gegenwärtige Saldierungsmodell nach IAS 32 im Grundsatz unberührt, wonach finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten nur dann zu saldieren sind, wenn ein Unternehmen am Abschlussstichtag einen Rechtsanspruch auf Verrechnung hat und beabsichtigt, entweder einen Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen, oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Ver bindlichkeit abzulösen. Die geänderten Anforderungen an die Angaben verlangen umfangreichere Informationen als gegenwärtig, insbesondere wurde der Umfang der quantitativen Informationen erweitert. Betroffen von den neuen Angabepflichten sind neben Finanzinstrumenten, die in der Bilanz nach IAS 32 saldiert werden, auch Finanzinstrumente, die lediglich Gegenstand bestimmter Aufrechnungsvereinbarungen sind, ungeachtet der Frage, ob in der Bilanz tatsächlich eine Saldierung erfolgt ist.

Gemäß (IFRS 7.13C) sind folgende Anforderungen an quantitative Angaben zu erfüllen:1) Der Bruttobetrag der betroffenen finanziellen Vermögenswerte und

finanziellen Schulden vor Saldierung.2) Der Umfang der bilanziellen Aufrechnung.3) Der Nettobetrag der betroffenen finanziellen Vermögenswerte und

finanziellen Schulden nach Saldierung.4) Der Betrag der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden, die

Gegenstand von Aufrechnungsvereinbarungen sind, ohne dass eine Saldierung in der Bilanz erfolgt ist.

– d. h. die Aufrechnungsvereinbarungen erfüllen die Kriterien des IAS 32.42 nicht

5) Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die als finanzielle Sicherheiten erhalten bzw. gewährt wurden.

6) Der Nettobetrag der betroffenen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden unter Zugrundelegung einer Saldierung im Rahmen der nicht berücksichtigen Aufrechnungsvereinbarungen sowie Sicherheiten.

7) Die Darstellung soll in Tabellenform, getrennt für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten vorgenommen werden (IFRS 7.13C).

8) Eine Zusammenfassung der Angaben kann entweder nach Art des Finanz-instruments oder nach Art der Transaktion (eg. derivatives, repurchase and reverse repurchase agreements or securities borrowing and securities lending agreements) vorgenommen werden (IFRS 7.B51f.). Die Informationen 3 bis 6 können alternativ auch bezogen auf die Vertragspartner unterteilt werden, wobei der Vertragspartner nicht namentlich genannt werden muss (IFRS 7.B52).

9) Der unter 4 bzw. 5 anzugebende Betrag (Finanzinstrumente, die Gegenstand von Aufrechnungsvereinbarungen sind, für die aber keine Saldierung statt gefunden hat) ist auf den unter 3 ausgewiesenen Betrag (Ausweis der entsprechenden Position in der Bilanz) gedeckelt (IFRS 7.13D)

– keine Darstellung einer möglichen Übersicherung

Qualitative Angaben (IFRS 7.13E sowie .B50):• Beschreibung der unter 4 bzw. 5 berücksichtigten Aufrechnungs-

vereinbarungen• Arten von Aufrechnungsansprüchen

Page 136: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

134 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

• Anzugeben sind die Gründe dafür, warum trotz eines bestehenden Rechtes zur Aufrechnung keine Aufrechnung in der Bilanz erfolgt ist.

• Die im Standard explizit genannten Angaben stellen das jeweilige Minimum dar; im Einzelfall können umfassendere Angaben erforderlich sein (IFRS 7.B53)

Anwendungsbereich (IFRS 7.13A)• Finanzinstrumente, die entsprechend IAS 32.42 aufgerechnet wurden• Finanzinstrumente, die Gegenstand bestimmter Aufrechnungs vereinbarungen

sind, z. B. • derivative clearing agreements, global master repurchase agreements, global

master securities lending agreements, and any related rights to financial collateral.

• Nicht berücksichtigt: loans and customer deposits at the same institution (unless they are set off in the statement of financial position), and financial instruments that are subject only to a collateral agreement.

Die mit den US GAAP vereinheitlichten erweiterten Saldierungsangaben von IFRS 7 sind rückwirkend für Geschäftsjahre am bzw. nach dem 1. Januar 2013 anzuwenden gewesen. Die Klarstellungen der Anwendungsrichtlinie nach IAS 32 sind ebenfalls rückwirkend anzuwenden und treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am bzw. nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Übernahme der Regelungen durch die EU („Endorsement“) ist am 13. Dezember 2012 erfolgt.

Aus den im Geschäftsjahr 2013 ebenfalls erstmalig verpflichtend anzuwen-denden Änderungen in IFRS  7 „Finanzinstrumente: Angaben – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten“, IFRS 13 „Bemessung des beizulegenden Zeitwerts“ und IAS  1 (2011) „Darstellung des Abschlusses“ ergaben sich mit Ausnahme von zusätzlichen Anhangangaben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Die Änderung bevon Arbeitnehmenun gestattet, BReduktion des larige ArbeitsleistuAnzahl der Diens

Quelle: Beiersdorf AG, Geschäftsbericht 2013, S. 51.

Die Gesellschaft wendet die im Oktober 2010 veröffentlichten Änderungenzum IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben” erstmalig mit dem am1. April 2012 beginnenden Geschäftsjahr an. Die Anwendung des geänder-ten IFRS 7 hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf oder zusätzlicheAngabepflichten zur Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslageder Gruppe.

Quelle: Kabel Deutschland Holding AG, Geschäftsbericht 2013, S. 73.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 135

Finanzinstrumente

Die folgende Darstellung zeigt eine mögliche Umsetzung der Anfordeunge Anwendung des IFRS 13 kann die Darstellung der Anhangangaben für Finanz-instrumente wie folgt aussehen:

Gemäß IFRS 13 zeigen die folgenden Tabellen die Bewertungsmethoden für den beizulegenden Zeitwert nach Stufe 1, Stufe 2 und Stufe 3 sowie die wesentlichen nicht beobachtbaren Parameter, die zur Bewertung verwendet worden sind.

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 1

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Wandelanleihe Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem Marktpreis der Wandelanleihe zum 31. Dezember 2013.

Nicht anwendbar FLAC

Eurobond Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem Marktpreis des Eurobonds zum 31. Dezember 2013.

Nicht anwendbar FLAC

Quelle: adidas Group, Geschäftsbericht 2013, S. 224.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 2

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Kurzfristige Finanzanlagen

Der adidas Konzern verwendet die Discounted-Cashflow-Methode. Das Bewertungsmodell addiert den Barwert der zukünftig erwarteten Zahlungsströme. Diese werden abgezinst unter Zuhilfenahme eines risikoadjustierten Diskontierungssatzes. Aufgrund der kurzen Laufzeit der Einlagen wird unterstellt, dass der beizulegende Zeitwert dem Nominalwert entspricht.

Nicht anwendbar FAHfT

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Der beizulegende Zeitwert basiert auf dem Marktpreis der Vermögenswerte zum 31. Dezember 2013.

Nicht anwendbar AfS

Devisentermin- geschäfte

Für das Währungspaar EUR/USD verwendet der adidas Konzern die Par-Methode, welche aktiv gehandelte Zukunftsraten unterstellt. Für alle anderen Währungen findet die Zero-Coupon-Methode Anwendung, bei der die Zukunftsraten auf Basis von Einlage- und Swapzins-sätzen berechnet werden.

Nicht anwendbar n.a. bzw. FAHfT

Währungsoptionen Der adidas Konzern verwendet das Garman-Kohlhagen-Modell, eine erweiterte Version des Black-Scholes-Modells.

Nicht anwendbar n. a. bzw. FAHfT

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 2

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Schuldscheindarlehen Der adidas Konzern verwendet die Discounted-Cashflow-Methode. Das Bewertungsmodell addiert den Barwert der zukünftig erwarteten Zahlungsströme. Diese werden abgezinst unter Zuhilfenahme eines risikoadjustierten Diskontierungssatzes.

Nicht anwendbar FLAC

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Stufe 3

Art Bewertungsmethode Wesentliche, nicht beobacht- bare Inputfaktoren

Kategorie

Kapitalbeteiligung FC Bayern München AG

Diese Finanzanlage verfügt über keinen auf einem aktiven Markt notierten Marktpreis. Es werden bestehende vertragliche Regelungen (auf Basis der extern beobachtbaren Dividendenpolitik der Bayern München AG) zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum 31. Dezember 2013 berücksichtigt.

Siehe Spalte „Bewertungsmethode“

FAHfT

Quelle: adidas Group, Geschäftsbericht 2013, S. 225.

Page 138: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

136 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

(29) Berichterstattung zu Finanzinstrumenten

Finanzinstrumente lassen sich danach unterscheiden, ob sie

originär oder derivativ sind. Die originären Finanzinstrumente

umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die übrigen

Finanzanlagen, die Forderungen, die kurzfristigen Wertpapiere

und die flüssigen Mittel. Die Finanzinstrumente der Kategorie

„Zur Veräußerung verfügbar“ sind mit dem beizulegenden Zeit-

wert angesetzt, die übrigen originären finanziellen Vermögens-

werte mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Auf der

Passivseite bestehen die originären Finanzinstrumente im

Wesentlichen aus mit den fortgeführten Anschaffungskosten

bewerteten Verbindlichkeiten.

Der beizulegende Zeitwert von „zur Veräußerung verfügbaren“

Finanzinstrumenten, die in den übrigen Finanzanlagen und

Wertpapieren erfasst sind, entspricht dem veröffentlichten

Börsenkurs, sofern die Finanzinstrumente an einem aktiven

Markt gehandelt werden. Der beizulegende Zeitwert nicht

notierter Schuld- und Eigenkapitaltitel wird grundsätzlich auf

Basis diskontierter erwarteter Zahlungsströme ermittelt. Zur

Diskontierung werden aktuelle restlaufzeitkongruente Markt-

zinssätze herangezogen.

Sollten auch diese nicht vorliegen, fließen unternehmensspe-

zifische Planannahmen in die Bewertung ein. Diese umfassen

sämtliche Marktfaktoren, die auch andere Marktteilnehmer für

die Preisfestsetzung berücksichtigen würden. Die Ermittlung

energiewirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Annahmen

erfolgt in einem umfangreichen Prozess und unter Einbeziehung

interner und externer Experten durch ein unabhängiges Team

im Bereich Konzernstrategie der RWE AG. Die Annahmen wer-

den innerhalb des Konzerns in einem gemeinsamen Lenkungs-

ausschuss mit den operativen Tochterunternehmen abgestimmt

und vom Vorstand als verbindliche Planungsdaten beschlossen.

Die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes einer Gruppe

finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten

wird auf Basis der Nettorisikoposition pro Geschäftspartner in

Übereinstimmung mit IFRS 13.48 vorgenommen.

Die folgende Übersicht stellt die Einordnung aller zum beizu-

legenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente in die durch

IFRS 13 vorgegebene Fair-Value-Hierarchie dar. Die einzelnen

Stufen der Fair-Value-Hierarchie sind gemäß IFRS 13 wie folgt

definiert:

Stufe 1: Bewertung mit (unverändert übernommenen) Preisen

von identischen Finanzinstrumenten, die sich auf aktiven

Märkten gebildet haben

Stufe 2: Bewertung auf Basis von Inputfaktoren, bei denen es

sich nicht um Preise der Stufe 1 handelt, die sich aber für das

Finanzinstrument entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt

(d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen

Stufe 3: Bewertung mithilfe von Faktoren, die sich nicht auf

beobachtbare Marktdaten stützen

Derivative Finanzinstrumente werden – sofern sie in den Anwen-

dungsbereich von IAS 39 fallen – grundsätzlich mit ihren beizu-

legenden Zeitwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Börsengehan-

delte Produkte werden mit den veröffentlichten Schlusskursen

der jeweiligen Börsen bewertet. Nicht börsengehandelte Pro-

dukte werden anhand von öffentlich zugänglichen Broker-Quo-

tierungen bewertet oder – falls nicht vorhanden – anhand all-

gemein anerkannter Bewertungsmodelle. Dabei orientieren wir

uns – soweit möglich – an Notierungen auf aktiven Märkten.

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 182.

Page 139: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 137

Finanzinstrumente

Fair-Value-Hierarchiein Mio. €

Summe 2013

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Summe 2012

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Übrige Finanzanlagen 884 100 390 394 959 119 398 442

Derivate (aktiv) 3.612 3.511 101 4.568 4.331 237

Davon: in Sicherungsbeziehungen (1.447) (1.447) (1.731) (1.676) (55)

Wertpapiere 2.791 1.755 1.036 2.604 1.609 995

Derivate (passiv) 2.785 2.779 6 3.761 3.586 175

Davon: in Sicherungsbeziehungen (1.574) (1.574) (1.673) (1.638) (35)

Aufgrund von zunehmenden Preisquotierungen an aktiven

Märkten wurden im Berichtsjahr finanzielle Vermögenswerte

mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von 49 Mio. € von

Stufe 2 nach Stufe 1 zum Anfang der Berichtsperiode um-

gegliedert (Vorjahr: 430 Mio. €). Außerdem wurden Derivate

(aktiv) in Höhe von 8 Mio. € und Derivate (passiv) in Höhe von

50 Mio. € von Stufe 3 nach Stufe 2 zum Anfang der Berichts-

periode umgegliedert (Vorjahr: 0 Mio. €), weil Inputfaktoren bei

der Bewertung entfallen sind, die sich auf nicht beobachtbare

Marktdaten stützten.

Finanzinstrumente der Stufe 3:Entwicklung im Jahr 2013

in Mio. €

Stand: 01.01.2013

Änderungen Konsolidie-rungskreis, Währungs-

anpassungen, Sonstiges

Veränderungen Stand: 31.12.2013

erfolgs -wirksam

erfolgs - neutral

(OCI)

zahlungs-wirksam

Übrige Finanzanlagen 442 − 31 − 3 − 14 394

Derivate (aktiv) 237 − 8 − 21 − 107 101

Davon: in Sicherungsbeziehungen (55) (− 55)

Derivate (passiv) 175 − 49 − 35 − 85 6

Davon: in Sicherungsbeziehungen (35) (− 35)

Finanzinstrumente der Stufe 3:Entwicklung im Jahr 2012

in Mio. €

Stand: 01.01.2012

Änderungen Konsolidie-rungskreis, Währungs-

anpassungen, Sonstiges

Veränderungen Stand: 31.12.2012

erfolgs -wirksam

erfolgs - neutral

(OCI)

zahlungs-wirksam

Übrige Finanzanlagen 383 17 − 15 57 442

Derivate (aktiv) 422 − 2 − 13 − 19 − 151 237

Davon: in Sicherungsbeziehungen (147) (− 19) (− 19) (− 54) (55)

Derivate (passiv) 847 − 6 − 246 − 420 175

Davon: in Sicherungsbeziehungen (113) (− 61) (− 16) (− 1) (35)

Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung der nach Stufe 3

zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente:

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 183.

Page 140: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

138 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente der Stufe 3 umfassen im Wesent-

lichen Rohstoff- und Strombezugsverträge, die Handelsperioden

betreffen, für die es noch keine aktiven Märkte gibt. Zu diesen

Kontrakten zählen insbesondere die langfristigen ölpreisgebun-

denen Gasbezugsverträge des RWE-Konzerns, deren Bewertung

von der Entwicklung der Großhandelsmarktpreise für Gas und Öl

Finanzinstrumente der Stufe 3: Erfolgswirksam erfasste Gewinne und Verluste

in Mio. €

Gesamt 2013

Davon: auf Finanz- instrumente

entfallend, die am Bilanzstichtag noch

gehalten wurden

Gesamt 2012

Davon: auf Finanz- instrumente

entfallend, die am Bilanzstichtag noch

gehalten wurden

Umsatzerlöse 23 8 291 270

Materialaufwand − 10 2 − 58 − 69

Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 8 8 5

Beteiligungsergebnis − 10 − 11 − 20 − 6

11 7 218 195

Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte

in Mio. €

Übrige Finanzanlagen

Finanz- forderungen

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen

Sonstige Forderungen und sonstige

Vermögenswerte

Gesamt

Stand: 01.01.2013 165 275 548 12 1.000

Zuführungen 13 48 62 2 125

Umbuchungen − 7 21 2 16

Währungsanpassungen − 1 − 9 − 10

Abgänge 44 23 51 1 119

Stand: 31.12.2013 126 321 552 13 1.012

Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte

in Mio. €

Übrige Finanzanlagen

Finanz- forderungen

Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen

Sonstige Forderungen und sonstige

Vermögenswerte

Gesamt

Stand: 01.01.2012 164 293 401 7 865

Zuführungen 29 21 152 7 209

Umbuchungen 8 32 − 2 38

Währungsanpassungen 1 7 8

Abgänge 37 39 44 120

Stand: 31.12.2012 165 275 548 12 1.000

Die erfolgswirksam erfassten Gewinne und Verluste von Finanz-

instrumenten der Stufe 3 entfallen auf folgende Posten der

Gewinn- und Verlustrechnung:

abhängt. Bei steigenden Gas- und /oder sinkenden Ölpreisen

steigt bei sonst gleichen Bedingungen der Marktwert der Ver-

träge und umgekehrt. Eine Veränderung der Preisverhältnisse

um + /− 10 % würde zu einem Anstieg des Marktwertes um

18 Mio. € bzw. zu einem Rückgang um 17 Mio. € führen.

Auf die unter den folgenden Bilanzposten ausgewiesenen finan-

ziellen Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IFRS 7 wur-

den die nachstehenden Wertberichtigungen vorgenommen:

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 184.

Page 141: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 139

Finanzinstrumente

Zum Abschlussstichtag lagen im Anwendungsbereich von

IFRS 7 überfällige nicht wertberichtigte Forderungen in folgen-

der Höhe vor:

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten lassen

sich in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten

untergliedern:

Überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen

in Mio. €

Bruttowert 31.12.2013

Überfällige, wertberich- tigte Forde-

rungen

Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen

bis 30 Tage

31 bis 60 Tage

61 bis 90 Tage

91 bis 120 Tage

über 120 Tage

Finanzforderungen 1.815 77

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.511 1.242 379 95 66 47 128

Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4.161 12 1

14.487 1.331 379 95 66 47 129

Überfällige, nicht wertberichtigte Forderungen

in Mio. €

Bruttowert 31.12.2012

Überfällige, wertberich- tigte Forde-

rungen

Nicht wertberichtigte, in den folgenden Zeitbändern überfällige Forderungen

bis 30 Tage

31 bis 60 Tage

61 bis 90 Tage

91 bis 120 Tage

über 120 Tage

Finanzforderungen 3.473 46

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8.580 727 487 118 47 54 88

Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 5.125 13 1 2

17.178 786 488 118 47 54 90

Buchwerte nach Bewertungskategorienin Mio. €

31.12.2013 31.12.2012

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte 2.165 2.837

Davon: zu Handelszwecken gehalten (2.165) (2.837)

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 3.675 3.563

Kredite und Forderungen 13.892 14.446

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten 1.210 2.088

Davon: zu Handelszwecken gehalten (1.210) (2.088)

Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten gehaltene Verbindlichkeiten 23.950 25.364

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 185.

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140 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzinstrumente

Ausblick: Der neue IFRS 9 „Finanzinstrumente“Im Rahmen des Projekts zur Ablösung von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ wurde 2009 der Standard IFRS 9 „Finanzinstrumente“ veröffentlicht. Der neue Standard ändert grundlegend die bisherigen Vor-schriften zur Kategorisierung und Bewertung von finanziellen Vermögens-werten. Die 2010 vorgenommene Erweiterung des IFRS 9 regelt die Kategorisierung und Bewertung finanzieller Verbindlichkeiten. Das IASB hat am 24.07.2014 den endgültigen Standard IFRS 9 veröffentlicht.

Ein EU-Endorsement vorausgesetzt, ist IFRS 9 verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühere Anwendung der Vorschriften ist möglich. Die Entscheidung über eine Anerkennung des Standards durch die EU sowie Erstanwendung sind derzeit noch offen. Ein Beispiel dafür, wie die Bilanzierung nach IFRS 9 in der Praxis aussehen könnte, ist in der PwC-Publikation Illustrative IFRS consolidated financial statements 2013 (Appendix V) zu finden.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 141

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen ananderen Unternehmen

Die in den früheren IAS 27 und SIC 12 enthaltenen Leitlinien über Beherrschung und Konsolidierung im Rahmen von Konzern-abschlüssen wurden durch den im Mai 2011 veröffentlichten IFRS 10 „Consolidated Financial Statements“ ersetzt.

IFRS 10 beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Bilanzierung von Konzernabschlüssen. Dabei werden unter anderem die Ein-beziehungs pflicht sowie die Befreiungsvorschriften zur Erstellung von Konzernabschlüssen geregelt.

Die Anhangangaben zu Tochterunternehmen, gemeinsamen Vereinbarungen, assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten strukturierten Unter-nehmen sind im IFRS 12 „Disclosure of Interests in Other Entities“ geregelt. Die Europäische Union hat im Amtsblatt vom 29. Dezember 2012 unter anderem die Übernahme von IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“, IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ und die geänderten Fassungen von IAS 27 „Einzelabschlüsse“ veröffentlicht. IFRS 10 und IFRS 12 sind von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden.

(Die für Einzelabschlüsse geforderten Anhangangaben finden sich in IAS 27.15 bis IAS 27.17.)

Der neue Standard IFRS 12 erfordert von den Unternehmen umfangreichere Angaben als bisher. Die Angaben müssen es dem Abschlussadressaten ermöglichen, die Art, Risiken und finanziellen Auswirkungen zu beurteilen, die mit dem Engagement des Unternehmens bei Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen, gemeinsame Vereinbarungen und nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen (Zweckgesellschaften) verbunden sind.

Voraussetzung für die Konsolidierung eines Unternehmens ist weiterhin die Möglichkeit der Beherrschung des anderen Unternehmens, wobei die Definition des Begriffs „Beherrschung“ im Vergleich zu IAS 27 leicht geändert wurde: Ein Beherrschungsverhältnis setzt nach IFRS 10 Verfügungsgewalt, Renditen (positiv und/oder negativ) sowie eine Verknüpfung von Verfügungs-gewalt und Renditen voraus. Unter Verfügungsgewalt versteht man die Möglichkeit, gegenwärtig die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungs-unternehmens zu lenken, die wesentlichen Einfluss auf die Renditen haben. Verfügungsgewalt kann mittels Stimmrechten oder sonstiger vertraglicher Rechte nachgewiesen werden. Auch eine Kombination aus beidem kann dem Investor Verfügungsgewalt geben. Verfügungsgewalt liegt vor, wenn ein Investor mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an einem Beteiligungs-unternehmen hält und keine sonstigen Vereinbarungen oder Umstände vorliegen, die dagegen sprechen. Die Anwendungsleitlinien enthalten Beispiele, die verdeutlichen, wann eine Beherrschung bei weniger als 50 Prozent der Stimmrechte vorliegen kann. Bei der Beurteilung, ob in diesen Fällen ein

8 Konsolidierung – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

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142 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

Beherrschungsverhältnis vorliegt, muss der Investor sogenannte potenzielle Stimmrechte, wirtschaftliche Abhängigkeiten und seine Beteiligungsquote im Vergleich zu den übrigen Anteilseignern, zusammen mit dem auf Haupt-versammlungen praktizierten Abstimmungsverhalten, berücksichtigen. Der zuletzt genannte Aspekt etabliert das Konzept der De-facto-Kontrolle fest im Konsolidierungsstandard. Der neue Standard enthält weiterhin auch Leitlinien zu Schutzrechten und Prinzipal-Agenten-Beziehungen.

Der neue Standard IFRS 11 wird die Vorschriften des IAS 31 Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und SIC-13 Gemeinschaftlich geführte Unter-nehmen – Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen ersetzen. Mit IFRS 11 wird die Möglichkeit der Quotenkonsolidierung für Joint Ventures abgeschafft. Diese Möglichkeit bestand nach IAS 31 als Option neben der Equity-Bilanzierung. In Zukunft erfolgt die Einbeziehung von Joint Ventures in den Konzernabschluss stets nach der Equity-Methode. Gemäß IFRS 11 ist zu untersuchen, ob es sich bei den gemeinsamen Vereinbarungen um ein Joint Venture oder eine Joint Operation handelt. Handelt es sich um ein Joint Venture, besteht die Pflicht zur Anwendung der Equity-Methode. Handelt es sich dagegen um eine Joint Operation, sind die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen im Konzernabschluss anteilig zu bilanzieren (dies entspricht im Wesentlichen der Quotenkonsolidierung).

Im Rahmen der Aufstellung eines Konzernabschlusses sind neben Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden folgende Anhangangaben zu machen, damit die Abschlussadressaten die Wesensart der Anteile an anderen Unternehmen und damit einhergehende Risiken sowie die Auswirkungen dieser Anteile auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und den Cashflows bewerten können (IFRS 12.2):a) maßgebliche Ermessensausübung und Annahmen bei der Bestimmung der

Wesensart seiner Anteile an einem anderen Unternehmen oder einer anderen Vereinbarung und bei der Bestimmung der Art der gemeinsamen Ver einbarung, an der es Anteile hält (siehe dazu auch IFRS 12.7 bis IFRS 12.9); Zudem gegebenenfalls der Erfüllung der Definition einer Investment gesellschaft (siehe dazu IFRS 12.9A);

b) Anteile an den Tochterunternehmen (siehe dazu auch IFRS 12.10 bis IFRS 12.19);

c) Anteile an gemeinsamen Vereinbarungen und assoziierten Unternehmen (siehe dazu auch IFRS 12.20 bis IFRS 12.23);

d) Anteile an strukturierten Unternehmen, die nicht vom Unternehmen kontrolliert werden (siehe dazu auch IFRS 12.24 bis IFRS 12.31).

Sollten die geforderten Angaben zusammen mit anderen geforderten Angaben das Ziel von IFRS 12.1 nicht erfüllen, so hat ein Unternehmen alle zusätzlichen Informationen offen zu legen, die zur Erfüllung dieses Zweckes erforderlich sind (IFRS 12.3).

Maßgebliche Ermessensausübungen und AnnahmenEin Unternehmen legt Informationen über wesentliche Ermessensausübungen und Annahmen (sowie deren Änderungen) offen, die bei der Bestimmung folgender Punkte getroffen wurden:• es beherrscht ein anderes Unternehmen, im Sinne des IFRS 10.5 und

IFRS 10.6;• es ist an der gemeinschaftlichen Führung einer Vereinbarung beteiligt oder

übt einen maßgeblichen Einfluss auf ein anderes Unternehmen aus; und• die Art der gemeinsamen Vereinbarung, wenn diese mittels eines

eigenständiges Vehikel aufgebaut wurde.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 143

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen ananderen Unternehmen

Status der InvestmentgesellschaftWenn festgestellt wurde, dass nach IFRS 12.10 das Mutterunternehmen Investmentgesellschaft ist, hat sie nach IFRS 12.9A Angaben zur maßgeblichen Ermessensausübung und Annahmen offen zu legen, anhand derer sie fest-gestellt hat, dass sie eine Investmentgesellschaft ist. Wenn sie eine oder mehrere Gründe nicht erfüllt, hat sie darzulegen, warum sie trotzdem zu dem Schluss kommt, dass sie eine Investmentgesellschaft ist. Sollte sie den Status einer Investmentgesellschaft erwerben oder verlieren, hat es die Gründe für die Änderung des Status offen zu legen (IFRS 12.9B). Bei Erwerb des Status einer Investmentgesellschaft, hat das Unternehmen die Auswirkungen auf seine Abschlüsse für das betroffene Geschäftsjahr offen zu legen und dabei Folgendes anzugeben:• Gesamtbetrag des beizulegenden Zeitwertes der nicht mehr konsolidierten

Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der Statusänderung;• gegebenenfalls der nach Maßgabe von IFRS 10.B101 berechnete Gesamt-

gewinn bzw. -verlust und• den/die Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung, in dem/denen der

Gewinn oder Verlust angesetzt wird (falls nicht gesondert ausgewiesen).

Anteile an TochterunternehmenDie zu den Anteilen an Tochterunternehmen veröffentlichten Angaben müssen die Adressaten in die Lage versetzen (IFRS 12.10):• die Zusammensetzung der Unternehmensgruppe,• sowie den Anteil, den nicht beherrschende Anteile an den Tätigkeiten der

Gruppe und den Cashflows ausmachen (IFRS 12.12) zu verstehen.

Zudem soll Folgendes durch den Abschlussleser bewertet werden können:• die Wesensart und der Umfang maßgeblicher Beschränkungen der

Möglichkeit des Unternehmens, Zugang zu Vermögenswerten der Gruppe zu erlangen oder diese zu verwenden und Verbindlichkeiten der Gruppe zu erfüllen (IFRS 12.13);

• die Wesensart der Risiken – und deren Änderungen daran –, die mit Anteilen an konsolidierten strukturierten Unternehmen einhergehen (IFRS 12.14 bis IFRS 12.17);

• die Auswirkungen von Änderungen an dem Eigentumsanteil an einem Tochter unternehmen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen (IFRS 12.18) sowie

• die Folgen des Verlusts der Beherrschung über ein Tochterunternehmen während der Berichtsperiode (IFRS 12.19).

Sofern der für die Abschlusserstellung verwendete Abschluss eines Tochter-unternehmens einen vom Konzern abweichenden Abschlussstichtag bzw. eine abweichende Berichtsperiode hat, sind der Abschlussstichtag der Berichts-periode des Tochterunternehmens sowie der Grund für die Verwendung eines abweichenden Stichtags bzw. einer abweichenden Berichtsperiode anzugeben. (IFRS 12.11).

Ein berichtendes Unternehmen muss für jedes seiner Tochterunternehmen, an denen wesentliche nicht beherrschende Anteile beteiligt sind, folgende Angaben nach IFRS 12.12 machen:• Namen des Tochterunternehmen;• Hauptniederlassung (ggf. Gründungsland) des Tochterunternehmens;• Teil der Eigentumsanteile, die von nicht beherrschenden Anteilen gehalten

werden• Teil der Stimmrechte, die von nicht beherrschenden Anteilen gehalten

werden, falls abweichend vom Teil der Eigentumsanteile;

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144 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

• Gewinn oder Verlust, der den nicht beherrschenden Anteilen des Tochterunternehmens während der Berichtsperiode zugewiesen wird, sowie die akkumulierten nicht beherrschenden Anteile des Tochterunternehmens am Ende der Berichtsperiode; sowie

• zusammengefasste Finanzinformationen über das Tochterunternehmen (siehe dazu auch IFRS 12.B10).

Nach IFRS 12.B10 ist für jedes Tochterunternehmen, das nicht beherrschende Anteile hält, die für das berichtende Unternehmen wesentlich sind, Folgendes offen zu legen:• die den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesenen Dividenden;• sowie Finanzinformationen in zusammengefasster Form.

Wesensart und Umfang maßgeblicher BeschränkungenNach IFRS 12.13 hat ein Unternehmen folgende Angaben dazu zu machen:• die maßgebliche Beschränkung seiner Möglichkeit, Zugang zu

Vermögenswerten der Gruppe zu erlangen oder diese zu verwenden und Verbindlichkeiten der Gruppe zu erfüllen, wie z. B.:

– jene, die die Möglichkeiten beschränken, Cash oder andere Vermögens-werte zu übertragen oder zu erhalten;

– Garantien oder andere Anforderungen, die Dividenden oder andere Kapitalausschüttungen oder Darlehen sowie Vorauszahlungen, die anderen Unternehmen der Gruppe zu gewähren (oder von ihnen zu erhalten sind) einschränken:

• Wesensart und Umfang, in dem Schutzrechte nicht beherrschender Anteile die Möglichkeit des Unternehmens, Zugang zu Vermögenswerten zu erlangen und Verbindlichkeiten zu erfüllen, maßgeblich beschränken können;

• die Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, auf die sich diese Beschränkungen beziehen, im konsolidierten Abschluss.

Wesensart der Risiken, die mit Anteilen des Unternehmens an konsolidierten strukturierten Unternehmen einhergehenNach IFRS 12.14 muss ein Unternehmen den Inhalt eventueller vertraglicher Vereinbarungen offenlegen, die das Mutterunternehmen oder seine Tochter-unternehmen zur Gewährung einer Finanzhilfe an ein konsolidiertes strukturiertes Unternehmen verpflichten könnte. Bei Gewährung einer Finanzhilfe oder sonstigen Hilfe ohne vertragliche Verpflichtung muss das Unternehmen nach IFRS 12.15 Angaben machen zu u. a. Art und Höhe der gewährten Hilfe sowie die Gründe für die Unterstützung. Genauso muss ein Unternehmen, welches während der Berichtsperiode einem zuvor nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen ohne vertragliche Verpflichtung eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe gewährt, wodurch er dieses dann kontrolliert, eine Erläuterung aller einschlägiger Faktoren ablegen, die zu diesem Beschluss geführt haben (IFRS 12.16). Hat ein Unternehmen aktuell die Absicht einem konsolidierten, strukturierten Unternehmen eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe zu gewähren, oder diesem bei der Beschaffung einer Finanzhilfe behilflich zu sein, muss dieses nach IFRS 12.17 Angaben dazu machen.

Folgen von Veränderungen des Eigentumsanteils des Mutter-unternehmens an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führenNach IFRS 12.18 hat ein Unternehmen ein Schema vorzulegen, aus dem die Folgen der Veränderungen des Eigentumsanteils an einem Tochter unter-

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 145

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen ananderen Unternehmen

nehmen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, auf das Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens ersichtlich werden.

Folgen des Verlusts der Beherrschung über ein Tochter unter-nehmen während der BerichtsperiodeEin Unternehmen soll nach IFRS 12.19 den eventuellen Gewinn oder Verlust offenlegen, der nach IFRS 10.25 („Verlust der Beherrschung“) berechnet wurde, sowie • den Anteil dieses Gewinns bzw. Verlustes, der der Bewertung zum

beizulegenden Zeitwert aller am ehemaligen Tochterunternehmen einbehaltenen Anteile zum Zeitpunkt des Verlustes der Beherrschung zuzurechnen ist; sowie und

• den/die Posten im Gewinn oder Verlust, in dem der Gewinn oder Verlust angesetzt wird (falls nicht gesondert dargestellt).

Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen (Investment-gesellschaften) Nach IFRS 12.19A hat eine Investmentgesellschaft, die gemäß IFRS 10 die Ausnahme von der Konsolidierung anzuwenden und stattdessen ihre Anteile an einem Tochterunternehmen ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren hat, dies offen zu legen. Sie muss nach IFRS 12.19B zudem für jedes nicht konsolidierte Tochterunternehmen folgende Angaben machen:• den Namen des Tochterunternehmens;• die Hauptniederlassung/das Gründungsland der Tochterunternehmung;• den gehaltenen Eigentumsanteil und – falls abweichend – den gehaltenen

Stimmrechtsanteil.Ist eine Investmentgesellschaft Mutterunternehmen einer anderen Investment-gesellschaft, so hat das Mutterunternehmen die in IFRS 12.19B (a)–(c) verlangten Angaben (siehe vorherigen Abschnitt) auch für Anteile vorzulegen, die von ihren Tochterunternehmen beherrscht werden (IFRS 12.19C).Eine Investmentgesellschaft hat nach IFRS 12.19D Folgendes anzugeben:• Art und Umfang aller maßgeblichen Beschränkungen der Möglichkeit eines

nicht konsolidierten Tochterunternehmens, Mittel auf die Investment-gesellschaft in Form von Barausschüttungen zu übertragen oder Darlehen der Investmentgesellschaft an das nicht konsolidierte Tochter unternehmen zurückzuzahlen und

• bestehende Verpflichtungen oder Absichten, einem nicht konsolidierten Tochterunternehmen finanziell Unterstützung zu gewähren, einschließlich der Verpflichtung oder der Absichten, dem Tochterunternehmen bei der Beschaffung der finanziellen Unterstützung zu helfen.

Wie bereits in IFRS 12.15 müssen auch Investmentgesellschaften nach IFRS 12.19E, wenn sie einen ihrer nicht konsolidierten Tochterunternehmen während der Berichtsperiode ohne vertragliche Verpflichtung eine Finanzhilfe oder sonstige Hilfe gewährt haben, folgende Angaben machen:• Art und Höhe der gewährten Hilfe;• Gründe für diese Unterstützung.

Nach IFRS 12.19F soll eine Investmentgesellschaft den Inhalt eventueller vertraglicher Vereinbarungen offen legen, die das Unternehmen oder seine nicht konsolidierten Tochterunternehmen zur Gewährung einer Finanzhilfe an ein nicht konsolidiertes strukturiertes Unternehmen verpflichten könnte. Dazu gehören auch Ereignisse, durch die das Unternehmen einen Verlust erleiden könnte.

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146 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

IFRS 12.19G beschreibt die gleiche Vorgehensweise des IFRS 12.16, jedoch für Investment gesellschaften.

Anteile an gemeinsamen Vereinbarungen und assoziierten UnternehmenDie veröffentlichten Angaben müssen nach IFRS 12.20 die Abschlussadressaten in die Lage versetzen, Folgendes zu bewerten:• die Art, den Umfang und die finanziellen Auswirkungen seiner Anteile an

den gemeinsamen Vereinbarungen und assoziierten Unternehmen sowie die Art und den Umfang der Auswirkungen seiner Vertragsvereinbarung mit anderen Eigentümern, die an der gemeinschaftlichen Führung einer gemeinsamen Vereinbarung oder eines assoziierten Unternehmens beteiligt sind oder einen maßgeblichen Einfluss darüber ausüben (siehe IFRS 12.21 und IFRS 12.22) sowie

• die Art der Risiken und ihre eventuellen Veränderungen, die mit seinen Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen einhergehen (siehe IFRS 12.23).

Dazu hat das Unternehmen für jede gemeinsame Vereinbarung und jedes assoziiertes Unternehmen, die wesentlich sind, Folgendes anzugeben, um diese Vorgaben zu erfüllen:• den Namen der gemeinsamen Vereinbarung oder des assoziierten

Unternehmens;• die Art der Beziehung des Unternehmen zur gemeinsamen Vereinbarung

oder zum assoziierten Unternehmen;• die Hauptniederlassung (ggf. das Gründungsland) der gemeinsamen

Vereinbarung oder des assoziierten Unternehmens;• den Anteil des vom Unternehmen gehaltenen Eigentumsanteils oder der

Dividendenaktie und – falls abweichend – des Teils der Stimmrechte (falls erforderlich).

Für jedes Gemeinschaftsunternehmen und jedes assoziiertes Unternehmen, welche wesentlich sind, ist Folgendes anzugeben:• ob der Anteil am Gemeinschafts- oder assoziierten Unternehmen unter

Verwendung der Equity-Methode oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird;

• zusammengefasste Finanzinformationen (im Sinne von IFRS 12.B12 und IFRS 12.B13, siehe Abschnitt hiernach);

• bei Verwendung der Equity-Methode den beizulegenden Zeitwert des Anteils am Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmens, sofern ein notierter Marktpreis für den Anteil vorhanden ist;

• Finanzinformationen im Sinne von IFRS 12.B16 über die Anteile des Unter-nehmens an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unter nehmen, die für sich genommen nicht wesentlich sind, in aggregierter Form.

Finanzinformationen für Tochterunternehmen, Gemeinschafts-unternehmen und assoziierte Unternehmen in zusammen gefasster FormNach IFRS 12.B12 hat ein Unternehmen für jedes Gemeinschaftsunternehmen und jedes assoziierte Unternehmen, das für das berichtende Unternehmen wesentlich sind, Folgendes offen zu legen:• vom Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmen erhaltene

Dividenden;• Finanzinformationen in zusammengefasster Form zu (Auszug) kurzfristige

Vermögenswerte, Erlöse, Gesamtergebnis.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 147

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen ananderen Unternehmen

Zusätzlich zu den Finanzinformationen in zusammengefasster Form nach IFRS 12.B12 legt ein Unternehmen für jedes Gemeinschaftsunternehmen, das für das berichtende Unternehmen wesentlich ist, den Betrag folgender Posten offen (Auszug): Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, planmäßige Abschreibungen, Zinserträge.

Des Weiteren muss gem. IFRS 12.22 Folgendes angegeben werden:• Art und Umfang aller maßgeblichen Beschränkungen auf die Möglichkeit von

Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, Mittel auf das Unternehmen in Form von Cash-Dividenden zu übertragen oder Darlehen bzw. Kredite oder Darlehen seitens des Unternehmens zurück zuzahlen;

• bei abweichendem Stichtag eines Gemeinschaftsunternehmens oder eines assoziierten Unternehmens, bei Anwendung der Equity-Methode, den Stichtag des Endes der Berichtsperiode des Abschlusses dieses Gemeinschafts-unternehmens oder assoziierten Unternehmens sowie den Grund für die Verwendung eines anderen Stichtags oder einer anderen Berichtsperiode;

• den nicht angesetzten Teil der Verluste eines Gemeinschaftsunternehmens oder assoziierten Unternehmens, sowohl für die Berichtsperiode und kumulativ für den Fall, dass das Unternehmen diesen bei Anwendung der Equity-Methode nicht mehr ausweist.

Nach IFRS 12.23 hat ein Unternehmen auch Folgendes anzugeben:• Verpflichtungen gegenüber seinen Gemeinschaftsunternehmen, unabhängig

vom Betrag anderer Verpflichtungen im Sinne von IFRS 12.B18 und IFRS 12.B20;

• gemäß IAS 37 – es sei denn, die Verlustwahrscheinlichkeit liegt in weiter Ferne – Eventualverbindlichkeiten in Bezug auf seine Anteile und zwar gesondert vom Betrag anderer Eventualverbindlichkeiten.

Im Sinne von IFRS 12.B18 muss ein Unternehmen seine gesamten Ver-pflichtungen in Bezug auf seine Anteile an Gemeinschaftsunternehmen offen legen, die es eingegangen ist, aber nicht zum Berichtsstichtag angesetzt hat. Bei den nicht angesetzten Verpflichtungen nach IFRS 12.B19, die zu einem künftigen Abfluss von Zahlungsmitteln oder anderen Ressourcen führen können, handelt es sich z. B. um vom Gemeinschaftsunternehmen durch-geführte kapitalintensive Projekte oder nicht angesetzte Verpflichtungen, mittels denen einem Gemeinschaftsunternehmen Darlehen oder andere Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden.

Anteile an nicht konsolidierten strukturierten UnternehmenDie von einem Unternehmen veröffentlichten Angaben müssen die Abschlussadressaten in die Lage versetzen:• die Art und den Umfang seiner Anteile an nicht konsolidierten strukturierten

Unternehmen zu verstehen (siehe dazu weiter auch IFRS 12.26 bis IFRS 12.28; Beschreibung siehe weiter unten) und

• die Art der Risiken und ihre eventuellen Veränderungen, die einhergehen, zu bewerten (siehe dazu des Weiteren IFRS 12.29 bis IFRS 12.31; Beschreibung siehe weiter unten).

Wesensart der AnteileEin Unternehmen hat nach IFRS 12.26 qualitative und quantitative Informationen über seine Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unter nehmen offen zu legen, die u. a. – aber nicht ausschließlich – die Art, den Zweck, den Umfang und die Tätigkeiten des strukturierten Unternehmens sowie die Art und Weise seiner Finanzierung betreffen.

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148 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Konsolidierung – Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

Hat ein Unternehmen ein nicht konsolidiertes strukturiertes Unternehmen gefördert, für das es die in IFRS 12.29 verlangten Informationen nicht beigebracht hat, hat das Unternehmen nach IFRS 12.27 die folgenden Angaben zu machen:• Art und Weise, wie es bestimmt hat, welche strukturierten Unternehmen es

gefördert hat;• Erträge aus diesen strukturierten Unternehmen während der Berichts-

periode, einschließlich einer Beschreibung der vorgelegten Ertragsart und• den Buchwert (zum Zeitpunkt der Übertragung) aller übertragenen

Vermögenswerte dieser strukturierten Unternehmen während der Berichtsperiode.

Ein Unternehmen legt die Informationen in IFRS 12.27 b und c nach IFRS 12.28 in tabellarischer Form vor, es sei denn, ein anderes Format ist angemessener, und gliedert seine Sponsortätigkeiten in entsprechende Kategorien auf (siehe IFRS 12.B2–B6).

Wesensart der RisikenNach IFRS 12.29 legt ein Unternehmen zusammengefasst folgende Bestand-teile in tabellarischer Form dar, es sei denn, ein anderes Format ist zweck-mäßiger: (Auszug) die Buchwerte der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die seine Anteile betreffen; einen Vergleich der Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Unternehmens, die seine Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen betreffen.Hat ein Unternehmen nach IFRS 12.30 während der Berichtsperiode ein nicht konsolidiertes strukturiertes Unternehmen finanziell oder anderweitig unter stützt – ohne vertraglich dazu verpflichtet zu sein – an dem es zuvor einen Anteil gehalten hat oder derzeit noch hält, macht es folgende Angaben:• Art und Höhe der gewährten Unterstützung, einschließlich Situationen, in

denen das Unternehmen dem strukturierten Unternehmen bei der Beschaffung der finanziellen Unterstützung geholfen hat und

• die Gründe für die Gewährung der Unterstützung.

Ein Unternehmen macht Angaben zu seiner derzeitigen Absicht, einem nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen eine finanzielle oder sonstige Unter stützung zu gewähren, sowie zu seiner Absicht, diesem strukturierten Unter nehmen bei der Beschaffung der finanziellen Unterstützung zu helfen (IFRS 12.31).

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 149

Vorräte

Anhangangaben zu Vorräten werden in IAS 2 spezifi ziert. IAS 2 defi niert Vorräte als Vermögenswerte, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden, die sich in der Herstellung für einen solchen Verkauf befi nden oder die als Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe für die Herstellung oder bei der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden.

Ausgeschlossen vom Anwendungsbereich des IAS 2 und den entsprechenden Angabepfl ichten sind • unfertige Erzeugnisse im Rahmen von Fertigungsaufträgen einschließlich

damit unmittelbar zusammenhängender Dienstleistungsverträge (Angabe-pfl ichten hierzu fi nden sich in IAS 11 und werden in Kapitel „Erträge“ dargestellt),

• Finanzinstrumente (Angabepfl ichten bestehen nach IFRS 7) sowie• biologische Vermögenswerte, die mit landwirtschaftlicher Tätigkeit im

Zusammenhang stehen, und landwirtschaftliche Erzeugnisse zum Zeitpunkt der Ernte (Angabepfl ichten bestehen nach IAS 41).

In Bezug auf Vorräte hat ein Unternehmen Folgendes gemäß IAS 2.36 anzugeben:• angewendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Vorräte ein-

schließlich der Kosten-Zuordnungsverfahren• Gesamtbuchwert der Vorräte und die Buchwerte in unternehmensspezifi scher

Untergliederung (z. B. Handelswaren, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Fertigerzeugnisse)

• Buchwert der Vorräte, die zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt worden sind (gilt nur für bestimmte Abschlussersteller [commodity broker-trader])

• Betrag der Vorräte, die als Aufwand in der Berichtsperiode erfasst worden sind

• Betrag von Wertminderungen von Vorräten, die in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst worden sind

• Betrag von vorgenommenen Wertaufholungen, die als Verminderung des Materialaufwands in der Berichtsperiode erfasst worden sind

• Umstände oder Ereignisse, die zur Wertaufholung der Vorräte geführt haben • Buchwert der Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet

sind

Sofern einer der genannten Posten kurz- und langfristige Beträge zusammen-fasst, ist der langfristige Betrag anzugeben, von dem erwartet wird, dass er nach mehr als zwölf Monaten realisiert oder erfüllt wird (IAS 1.61).

9 Vorräte

Page 152: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

150 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Vorräte

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 280.

Vorräte – Die Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert bilanziert. Angesetzt wird in der Regel ein Durchschnittswert oder ein auf Basis des FIFO-Verfahrens (First in, First out) ermittelter Wert. Bestandteile der Herstel-lungskosten sind das Fertigungsmaterial, die Fertigungslöhne, die zurechenbaren Teile der Material- und Fertigungsgemeinkos-ten sowie die fertigungsbedingten Abschreibungen. Der Netto-veräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäfts-gang erzielbare Verkaufserlös, abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der Vertriebsaufwendungen.

Im Folgenden fi nden sich Praxisbeispiele zu Angabepfl ichten des IAS 2.

Angewendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden einschließlich der für die Bewertung angewendeten Bewertungsverfahren (IAS 2.36 [a]):

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 110.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu dem niedrigeren Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vorräte werden nach der Durchschnittsmethode bewertet. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Darüber hinaus werden die anteiligen Kosten für die betriebliche Altersversorgung und für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens sowie produktionsbezogene Verwaltungskosten einbezogen.

Quelle: Beiersdorf AG, Geschäftsbericht 2013, S. 53.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 151

Vorräte

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 192.

Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs-/Herstellungskosten bzw. dem niedrigeren Nettoveräußerungswert

angesetzt. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Durchschnittskosten oder einzeln zugeordneten An-

schaffungs- oder Herstellungskosten. Die Herstellungskosten werden auf der Grundlage der Normalbe-

schäftigung ermittelt. Im Einzelnen enthalten die Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren

Kosten auch die produktionsbezogenen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich ferti-

gungsbedingter Abschreibungen. Bei Vorliegen eines qualifizierten Vermögenswertes werden Fremd-

kapitalkosten als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Ergeben sich am Abschluss-

stichtag niedrigere Werte aufgrund gesunkener Nettoveräußerungswerte, so werden diese angesetzt.

Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus

resultierende Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands bzw. Bestandsveränderung erfasst.

Durch ausreichend bemessene Wertkorrekturen wird allen erkennbaren Lagerungs- und Bestandsrisiken

mit Auswirkung auf den erwarteten Nettoveräußerungswert Rechnung getragen.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sowie selbst erzeugte Rohstoffe werden mit Konzernherstel-

lungskosten bewertet, die neben den Einzelkosten auch die auf systematischer Basis ermittelten oder

zugerechneten variablen und fixen Gemeinkosten enthalten.

Rechte zur Emission von CO2-Gasen werden unter den Vorräten (Hilfs- und Betriebsstoffe) bilanziert, da

die Emissionsrechte für die Produktion verwendet werden. Erstausstattungen an Emissionsrechten, die

unentgeltlich erworben worden sind, werden mit Anschaffungskosten von null € erfasst. Entgeltlich

erworbene Emissionsrechte werden zu Anschaffungskosten erfasst. Werterhöhungen der aktivierten

Emissionsrechte werden nur im Rahmen einer Veräußerung realisiert.

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152 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Vorräte

Betrag der Vorräte, die als Aufwand in der Berichtsperiode erfasst worden sind (IAS 2.36 [d]):

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 200.

(4) Materialaufwand

in Mio. € 2013 2012

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 6.231,8 7.316,1

Aufwendungen für bezogene Leistungen 421,8 396,7

Materialaufwand 6.653,6 7.712,8

In den Umsatzkosten sind folgende Materialaufwendungen enthalten:

Mio. € 12M 2012 9M 2012 9M 2013

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 51.990 37.102 36.331

Aufwendungen für bezogene Leistungen 17 12 14

52.007 37.114 36.345

Quelle: METRO AG, Geschäftsbericht 2013, S. 228.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 153

Vorräte

Betrag von Wertminderungen, die als Aufwand in der Berichtsperiode erfasst worden sind (IAS 2.36 [e]):

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 154.

Materialaufwandin Mio. €

2013 2012

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Be-triebsstoffe sowie für bezogene Waren 24.473 24.709

Aufwendungen für bezogene Leistungen 11.635 9.787

36.108 34.496

(3) Materialaufwand

Quelle: LEONI AG, Geschäftsbericht 2013, S. 166.

Die als Aufwand in den Umsatzkosten erfassten Vorräte (Materialaufwand) betrugen im Geschäftsjahr 2.354.687 T€ (Vorjahr: 2.294.370 T€).

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 193.

Die Wertminderungen auf Vorräte betragen im Berichtsjahr 4,7 Mio € (Vj. 12,3 Mio €). Im Vorratsbestand sind wertberichtigte Vorräte (Brutto-bestände) von 344,0 Mio € (Vj. 339,3 Mio €) enthalten.

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 158.

Der Betrag der Vorräte, die im Geschäftsjahr 2013 als Aufwand erfasst wurden, beträgt 2.652 Mio. EUR

(Vorjahr 2.568 Mio. EUR). Im Berichtsjahr betrugen die Wertminderungen auf Vorräte 7.924 T EUR

(Vorjahr 19.089 T EUR). Aufgrund gestiegener Marktpreise am Absatzmarkt wurden in Vorjahren vor-

genommene Wertminderungen auf Vorräte in Höhe von 2.098 T EUR (Vorjahr 2.436 T EUR) aufge-

holt. Die Wertaufholungen wurden in den Herstellungskosten erfasst.

Betrag von Wertaufholungen, die als Verminderung des Materialaufwands inder Berichtsperiode erfasst worden sind (IAS 2.36 [f]) sowie die Umstände oder Ereignisse, die zur Wertaufholung der Vorräte geführt haben (IAS 2.36[g]):

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154 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Vorräte

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 227.

Von den gesamten Vorräten waren 4.211 Mio. € (Vorjahr: 3.576 Mio. €) zum Nettoveräußerungswert aktiviert. Zeitgleich mit der Umsatzrealisierung wurden Vorräte in Höhe von 152.290 Mio. € (Vorjahr: 150.121 Mio. €) in den Kosten der Um-satzerlöse erfasst. Die in der Berichtsperiode als Aufwand erfassten Wertberichtigungen betrugen 911 Mio. € (Vorjahr: 748 Mio. €). Als Sicherheit für Altersteilzeitverpflichtungen sind Fahrzeuge in Höhe von 220 Mio. € (Vorjahr: 260 Mio. €) sicherungsübereignet worden.

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 169.

Vorräte im Wert von 5 Mio. EUR (Vorjahr: 16 Mio. EUR) sind als Kredit-sicherheiten verpfändet

Buchwert der Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet sind (IAS 2.36 [h]):

Quelle: Celesio AG, Geschäftsbericht 2013, S. 282.

(15) Vorräte

MIO. € 2012 2013

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1,9 1,2

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 1.579,5 1.596,6

Geleistete Anzahlungen 0,6 0,0

Gesamt 1.582,0 1.597,8

Im Berichtsjahr wurden Abwertungen in Höhe von 17,4 Mio. € (Vj. 32,3 Mio. €)

vorgenommen. Gegenläufig erfolgten Auflösungen von Wertberichtigungen in Höhe von 19,2 Mio. € (Vj. 18,1 Mio. €), da zuvor wertgeminderte Vorratsbestände noch veräußert werden konnten. Der Buchwert der Vorräte, die mit dem niedrige-ren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt werden, betrug insgesamt 40,8 Mio. € (Vj. 49,1 Mio. €). Neben branchenüblichen Eigen-tumsvorbehalten übereignete der Großhandel Brasilien Vorräte in Höhe von 85,2 Mio. € (Vj. 99,6 Mio. €) als Sicherheiten für laufende Steuerverfahren.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 155

Vorräte

Beispiel für Angabe nach IAS 1.61 (Angabe des Betrags, der erst nach zwölf Monaten realisiert wird):

18. Vorräte

Die Zusammensetzung der Vorräte kann Tabelle F.43 entnommen werden.

Der in den Umsatzkosten ausgewiesene Aufwand aus der Abwertung auf Vorräte belief sich im Jahr 2013 auf 311 (2012: 294) Mio. €. Die Buchwerte der Vorräte, die voraussicht-lich nach mehr als zwölf Monaten realisiert werden, betrugen 798 (2012: 691) Mio. €; hierbei handelt es sich überwiegend um Ersatzteile.

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 221.

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156 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

10 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Zielsetzung des IFRS 5 ist es, die Bilanzierung von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten sowie die Darstellung von und die Anhangangaben zu aufgegebenen Geschäftsbereichen festzulegen. Die Angaben im Abschluss sollen dem Leser ermöglichen, die finanziellen Auswirkungen von aufgegebenen Geschäftsbereichen und der Veräußerung von langfristigen Vermögenswerten (oder Veräußerungs gruppen) zu beurteilen. Daher schreibt IFRS 5 vor, dass Vermögenswerte und damit zusammenhängende Schulden, die als zur Veräußerung gehalten eingestuft werden, als gesonderte Posten in der Bilanz und die Ergebnisse aufgegebener Geschäfts-bereiche als gesonderte Posten in der Gesamtergebnisrechnung auszuweisen sind. Darüber hinaus sind umfangreiche Anhang-angaben zu machen.

Für aufgegebene Geschäftsbereiche sind im Wesentlichen folgendeInformationen anzugeben:In der Gesamtergebnisrechnung ist ein gesonderter Betrag anzugeben, der sich zusammensetzt aus (IFRS 5.33[a])• dem Ergebnis nach Steuern des aufgegebenen Geschäftsbereichs und• dem Ergebnis nach Steuern, das bei Bewertung mit dem beizulegenden

Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder bei Veräußerung der Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppe(n), die den aufgegebenen Geschäftsbereich darstellen, erfasst wurde.

Dieser Betrag ist in der Gesamtergebnisrechnung oder im Anhang zu unter-gliedern in (IFRS 5.33[b])• Erlöse, Aufwendungen und Ergebnis vor Steuern des aufgegebenen Geschäfts-

bereichs,• Gewinn und Verlust, der bei der Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert

abzüglich Veräußerungskosten oder bei Veräußerung der Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppe(n), die den aufgegebenen Geschäftsbereich darstellen, erfasst wurde, sowie

• jeweils den zugehörigen Ertragsteueraufwand.

Im Abschluss oder im Anhang sind die Nettocashfl ows anzugeben, die der laufenden Geschäftstätigkeit sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit des aufgegebenen Geschäftsbereichs zuzurechnen sind (IFRS 5.33[c]).

Ebenso ist der Betrag der Erträge aus fortzuführenden Geschäftsbereichen und aus aufgegebenen Geschäftsbereichen anzugeben, der den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist, entweder im Anhang oder in der Gesamt-ergebnisrechnung (IFRS 5.33[d]).

Wenn ein Unternehmen eine gesonderte Gewinn- und Verlustrechnung nach IAS 1.10A aufstellt, so muss dieser Abschlussbestandteil einen eigenen Abschnitt für aufgegebene Geschäftsbereiche enthalten (IFRS 5.33A).

Bezogen auf obige Angabepfl ichten sind die Vergleichszahlen im Abschluss so anzupassen, dass sich die Angaben auch auf alle Geschäftsbereiche beziehen,

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 157

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

die bis zum Bilanzstichtag der letzten dargestellten Periode aufgegeben wurden (IFRS 5.34). Zudem sind innerhalb des jeweiligen Abschnitts in der Gesamt-ergebnisrechnung oder im Anhang zu den aufgegebenen Geschäftsbereichen die Art und die Höhe der in der gegenwärtigen Periode vorgenommenen Änderungen von Beträgen, die früher im Abschnitt für aufgegebene Geschäfts-bereiche dargestellt wurden und in direktem Zusammenhang mit der Ver-äußerung eines aufgegebenen Geschäftsbereichs in einer vorangegangenen Periode stehen, gesondert anzugeben (IFRS 5.35).

Entfällt die Klassifi zierung eines Unternehmensbestandteils als zur Veräußerung gehalten, ist das Ergebnis dieses Unternehmensbestandteils in das Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen unter entsprechender Anpassung für voran gegangene Berichtsperioden umzugliedern (IFRS 5.36).

Ein Unternehmen, das an einen Verkaufsplan gebunden ist, der den Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens zur Folge hat, hat die Angaben nach IFRS 5.33–5.36 zu machen, wenn es sich bei dem Tochterunternehmen um eine Veräußerungsgruppe handelt, die die Defi nition eines aufgegebenen Geschäfts-bereichs im Sinne des IFRS 5.32 erfüllt (IFRS 5.36A).

Für langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifi ziert sind, ergeben sich aus IFRS 5.38 ff. folgende Ausweis- bzw. Angabevorschriften:Für die Bilanz ist zu beachten, dass• langfristige Vermögenswerte oder Vermögenswerte einer Veräußerungs-

gruppe getrennt von anderen Vermögenswerten auszuweisen sind,• Schulden einer Veräußerungsgruppe getrennt von anderen Schulden

auszuweisen sind sowie• Vermögenswerte und Schulden dabei nicht saldiert werden dürfen.

Zusätzlich sind in der Bilanz oder im Anhang grundsätzlich die Hauptgruppen der Vermögenswerte und Schulden, die als zur Veräußerung gehalten klassifi ziert werden, anzugeben.

Als Bestandteil des Gesamtergebnisses sind direkt im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen gesondert auszuweisen, die in Verbindung mit langfristigen Vermögenswerten (oder Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten klassifi ziert sind, stehen.

Für frühere im Abschluss dargestellte Berichtsperioden erfolgt keine Neu-gliederung der Vermögenswerte und Schulden aufgrund einer Klassifi zierungals zur Veräußerung gehalten im laufenden Geschäftsjahr.

Im Anhang sind folgende Informationen anzugeben (IFRS 5.41):• Beschreibung des langfristigen Vermögenswerts (oder der Veräußerungs-

gruppe)• Beschreibung der Sachverhalte und Umstände, die zu der erwarteten

Veräußerung führen, sowie die voraussichtliche Art und Weise und der voraussichtliche Zeitpunkt dieser Veräußerung

• gegebenenfalls das berichtspfl ichtige Segment, in dem der langfristige Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) gemäß IFRS 8 ausgewiesen wird

• Gewinn oder Verlust aus der Erfassung von Wertminderungen und -aufholungen und, falls dieser nicht gesondert in der Gesamtergebnis -rechnung ausgewiesen wird, in welcher Kategorie dieser Gewinn oder Verlust berücksichtigt wurde

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158 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Wenn ein langfristiger Vermögenswert (oder eine Veräußerungsgruppe) nicht mehr die Kriterien zur Klassifi zierung als zur Veräußerung gehalten erfüllt, sind in der Berichtsperiode, in der eine Änderung des Plans zur Veräußerung des langfristigen Vermögenswerts (oder der Veräußerungsgruppe) beschlossen wurde, die Sachverhalte und Umstände zu beschreiben, die zu dieser Entscheidung geführt haben, sowie die Auswirkungen der Entscheidung auf das Ergebnis für die dargestellte Berichtsperiode und die dargestellten voran-gegangenen Berichtsperioden anzugeben (IFRS 5.42).

Weitere Angabepfl ichten für aufgegebene Geschäftsbereiche oder zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte über den von IFRS 5 geforderten Umfang hinaus ergeben sich nur dann, wenn ein anderer Standard • für als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (oder

Veräußerungsgruppen) sowie aufgegebene Geschäftsbereiche eigenständige Erläuterungspfl ichten vorsieht oder

• Angaben zur Bewertung der Vermögenswerte und Schulden einer Abgangs-gruppe verlangt, die nicht unter die Bewertungsanforderung gemäß IFRS 5 fallen und diese Angaben nicht bereits anderweitig im Anhang gemacht werden (IFRS 5.5B).

Zum Beispiel sind gemäß IAS 16.73(e)(ii) die nach IFRS 5 als zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte gesondert in der Überleitung des Buchwerts zu Beginn und zum Ende der Berichtsperiode zu zeigen und gemäß IAS 33.68 die unverwässerten und verwässerten Ergebnisse je Aktie für aufgegebene Geschäftsbereiche anzugeben.

Darüber hinaus kann sich gleichfalls aus den allgemeinen Vorschriften von IAS 1.15 und IAS 1.125 eine Notwendigkeit für ergänzende bzw. weitergehende Erläuterungen ergeben (IFRS 5.5B).

IFRIC 17 „Unbare Ausschüttungen an Anteilseigner“ (z. B. Sachausschüttungen) regelt, wie ein Unternehmen unbare Ausschüttungen an seine Anteilseigner bilanzieren und bewerten soll. Wenn die auszuschüttenden Vermögenswerte die Kriterien des IFRS 5 zur Klassifi zierung als zur Ausschüttung gehalten und/oder die Defi nition eines aufgegebenen Geschäftsbereichs nach IFRS 5 erfüllen, müssen die Angaben des IFRS 5 erfolgen (IFRS 5.5A).

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 159

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

In den folgenden zwei Beispielen werden die maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens-werte und nicht fortgeführte Aktivitäten gemäß IAS 1 dargestellt:

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 113.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und

damit verbundene Schulden

Ein Ausweis erfolgt in diesen Posten, wenn einzelne langfristige

Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten und

gegebenenfalls direkt zurechenbaren Schuldposten (Disposal

Groups) vorliegen, die in ihrem jetzigen Zustand veräußert

werden können und deren Veräußerung hinreichend wahrschein-

lich ist. Voraussetzung für das Vorliegen einer Disposal Group

ist, dass die Vermögenswerte und Schulden in einer einzigen

Transaktion oder im Rahmen eines Gesamtplans zur Veräuße-

rung bestimmt sind.

Bei einer nicht fortgeführten Aktivität (Discontinued Operation)

handelt es sich um einen Geschäftsbereich (Component of

an Entity), der entweder zur Veräußerung bestimmt oder bereits

veräußert worden ist und sowohl aus betrieblicher Sicht als

auch für Zwecke der Finanzberichterstattung eindeutig von den

übrigen Unternehmensaktivitäten abgegrenzt werden kann.

Außerdem muss der als nicht fortgeführte Aktivität qualifizierte

Geschäftsbereich einen gesonderten wesentlichen Geschäfts-

zweig (Major Business Line) oder einen bestimmten geogra-

fischen Geschäftsbereich des Konzerns repräsentieren.

Auf langfristige Vermögenswerte, die einzeln oder zusammen

in einer Disposal Group zur Veräußerung bestimmt sind oder

die zu einer nicht fortgeführten Aktivität gehören, werden keine

planmäßigen Abschreibungen mehr vorgenommen. Sie werden

zum niedrigeren Wert aus Buchwert und Fair Value abzüglich

noch anfallender Veräußerungskosten angesetzt. Liegt der

Fair Value unter dem Buchwert, erfolgt eine Wertminderung.

Das Ergebnis aus der Bewertung von zur Veräußerung vor-

gesehenen Geschäftsbereichen zum Fair Value abzüglich noch

anfallender Veräußerungskosten sowie die Gewinne und Ver-

luste aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten werden

ebenso wie das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäfts-

tätigkeit dieser Geschäftsbereiche in der Gewinn- und Verlust-

rechnung des Konzerns gesondert als Ergebnis aus nicht

fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Die Vorjahreswerte

der Gewinn- und Verlustrechnung werden entsprechend

angepasst. Der Ausweis der betreffenden Vermögenswerte

und Schulden erfolgt in einem separaten Bilanzposten. In

der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme nicht

fortgeführter Aktivitäten separat ausgewiesen und die Vor-

jahreswerte entsprechend angepasst. Eine Anpassung der Bilanz

des Vorjahres erfolgt hingegen nicht.

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160 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und diesen zugehörige Schulden werden

nach IFRS 5 bewertet und als kurzfristig ausgewiesen. Als „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ gelten

Vermögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind und deren Veräußerung hochwahr-

scheinlich ist. Dabei kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte, um zur Veräußerung stehende Gruppen

von Vermögenswerten (Veräußerungsgruppen) oder um aufzugebende Geschäftsbereiche handeln. Schulden, die

zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abgegeben werden, sind Bestandteil einer Veräußerungs-

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2013, S. 151–152.

gruppe beziehungsweise eines aufgegebenen Geschäftsbereichs und werden als „Mit den zur Veräußerung gehal-

tenen Vermögenswerten verbundene Schulden“ ebenfalls gesondert als kurzfristig ausgewiesen. Zur Veräußerung

gehaltene langfristige Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben und sind zum niedrigeren

Wert aus ihrem Buchwert und ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Gewinne

oder Verluste aus der Bewertung von aufgegebenen Geschäftsbereichen mit dem beizulegenden Zeitwert abzüg-

lich Veräußerungskosten werden ebenso wie die Ergebnisse aus der Geschäftstätigkeit beziehungsweise aus der

Veräußerung dieser Geschäftsbereiche als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Dagegen

werden Gewinne oder Verluste aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte und

von Veräußerungsgruppen bis zu deren endgültiger Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausge-

wiesen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 161

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Die Darstellung des gesonderten Betrags (Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten nach Steuern) in der Gewinn- und Verlustrechnung, die Ergebnis-aufgliederung auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens sowie auf die nicht beherrschenden Anteilseigner und die Darstellung des Ergebnisses je Aktie können wie folgt erfolgen (IFRS 5.33[a] und IAS 33.68):

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 266.

Geschäftsjahresende 30. September 2013 und 2012

(in Mio. €, Ergebnis je Aktie in €) Anhang 2013 2012 1

Umsatzerlöse 75.882 77.395

Umsatzkosten – 55.053 – 55.470

Bruttoergebnis vom Umsatz 20.829 21.925

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen – 4.291 – 4.245

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen – 11.286 – 11.043

Sonstige betriebliche Erträge 5 503 523

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 – 427 – 364

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 7 510 – 333

Zinserträge 8 948 939

Zinsaufwendungen 8 – 789 – 760

Sonstiges Finanzergebnis 8 – 154 – 5

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten vor Ertragsteuern 5.843 6.636

Ertragsteueraufwendungen 9 – 1.630 – 1.994

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten 4.212 4.642

Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten nach Steuern 4 197 – 360

Gewinn nach Steuern 4.409 4.282

Davon entfallen auf:

Nicht beherrschende Anteile 126 132

Aktionäre der Siemens AG 4.284 4.151

Unverwässertes Ergebnis je Aktie 35

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten 4,85 5,15

Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,23 – 0,41

Gewinn nach Steuern 5,08 4,74

Verwässertes Ergebnis je Aktie 35

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten 4,80 5,10

Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,22 – 0,41

Gewinn nach Steuern 5,03 4,69

1 Angepasst aufgrund der Effekte aus der Anwendung von IAS 19R. Siehe hierzu

ZIFFER 1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN in D.6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS.

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

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162 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 96.

Umsatzerlöse einschließlich Strom- und Energiesteuern 124.214 133.997

Strom- und Energiesteuern -1.764 -1.904

Umsatzerlöse (5) 122.450 132.093

Bestandsveränderungen -22 61

Andere aktivierte Eigenleistungen (6) 375 381

Sonstige betriebliche Erträge (7) 10.767 10.845

Materialaufwand (8) -108.083 -115.285

Personalaufwand (11) -4.687 -5.166

Abschreibungen (14) -5.273 -5.078

Sonstige betriebliche Aufwendungen (7) -10.138 -13.311

Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen -224 137

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Finanzergebnis und Steuern 5.165 4.677

Finanzergebnis (9) -1.959 -1.403

Beteiligungsergebnis 4 17

Erträge aus Wertpapieren, Zinsen und ähnliche Erträge 583 1.191

Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.546 -2.611

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (10) -703 -698

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 2.503 2.576

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 7 37

Konzernüberschuss 2.510 2.613Anteil der Gesellschafter der E.ON SE 2.142 2.189

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 368 424

in €

Ergebnis je Aktie (Anteil der Gesellschafter der E.ON SE) – unverwässert und verwässert (13)

aus fortgeführten Aktivitäten 1,12 1,13

aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,00 0,02

aus Konzernüberschuss 1,12 1,15

in Mio € Anhang 2013 2012 1)

Gewinn- und Verlustrechnung des E.ON-Konzerns

1) Aufgrund der Erstanwendung von IAS 19R sind die Vorjahresvergleichswerte angepasst (vergleiche hierzu auch Textziffer 2).

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 163

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in Mio. € Anhang 2013 2012

Umsatzerlöse (6) 8.414,6 8.343,5

Umsatzkosten -7.298,9 -7.222,2

Bruttoergebnis 1.115,7 1.121,3

Vertriebs- und Verwaltungskosten -836,9 -832,1

Sonstige betriebliche Erträge (7) 99,7 107,6

Sonstige betriebliche Aufwendungen (8) -123,9 -47,0

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen (9) 32,5 31,0

Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) (10) 287,1 380,8

Zinserträge 1 (11) 7,6 11,9

Zinsaufwendungen (11) -45,4 -38,4

Übriges Finanzergebnis (11) -5,3 -7,4

Ergebnis vor Ertragsteuern 1 244,0 346,9

Ertragsteuern 2 (12) -71,5 -101,6

Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten 3 172,5 245,3

Ergebnis nach Ertragsteuern aus nicht fortzuführenden Aktivitäten (2) 3,7 33,6

Ergebnis nach Ertragsteuern 3 176,2 278,9

davon Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 3,4 2,5

Konzernergebnis 3 172,8 276,4

Durchschnittliche Anzahl Aktien (in Tausend) (13) 44.149 44.140

Ergebnis je Aktie 4 (in €) (13) 3,91 6,26

davon aus fortzuführenden Aktivitäten 3,83 5,50

davon aus nicht fortzuführenden Aktivitäten 0,08 0,76

1 Nach Anpassung Vorjahreswert aufgrund IAS 19R um +2,0 Mio.€ 2 Nach Anpassung Vorjahreswert aufgrund IAS 19R um -0,5 Mio.€ 3 Nach Anpassung Vorjahreswert aufgrund IAS 19R um +1,5 Mio.€4 Das unverwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem verwässerten Ergebnis je Aktie. Die Anpassungen aufgrund IAS 19R hatten nur unwesentlichen Einfluss auf das Ergebnis je Aktie.

Quelle: Bilfi nger SE, Geschäftsbericht 2013, S. 139.

Die folgenden Beispiele zeigen eine Darstellungsmöglichkeit der Nettocashfl ows nicht fortgeführter Aktivitäten innerhalb der Kapitalfl ussrechnung (IFRS 5.33[c]):

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164 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 269.

Geschäftsjahresende 30. September 2013 und 2012

(in Mio. €) Anhang 2013 2012 1

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Gewinn nach Steuern 4.409 4.282Überleitung zwischen Gewinn nach Steuern und Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit – fortgeführte Aktivitäten Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten nach Steuern – 197 360 Abschreibungen und Wertminderungen 2.888 2.818 Ertragsteueraufwendungen 1.630 1.994 Zinsergebnis – 159 – 178 Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten, die der Investitionstätigkeit zuzuordnen sind 2 – 292 – 345 Sonstiges Ergebnis aus Finanzanlagen 2 – 326 424 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge /Aufwendungen 674 110

Veränderung bei Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Vorräte – 218 – 89 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen – 293 104 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 217 199 Sonstige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 576 – 2.078 Zugänge zu vermieteten Vermögenswerten unter Operating-Leasingverträgen – 377 – 375 Gezahlte Ertragsteuern – 2.166 – 1.445 Erhaltene Dividenden 356 301 Erhaltene Zinsen 837 842 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit – fortgeführte Aktivitäten 7.126 6.923 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit – nicht fortgeführte Aktivitäten 214 188 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit – fortgeführte und nicht fortgeführte Aktivitäten 7.340 7.110Cashflow aus Investitionstätigkeit Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen – 1.869 – 2.195

Akquisitionen von Geschäftseinheiten, abzüglich übernommener Zahlungsmittel – 2.801 – 1.295 Erwerb von Finanzanlagen 2 – 346 – 252 Erwerb von kurzfristigen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten – 157 – 182 Veränderung der Forderungen aus Finanzdienstleistungen – 2.175 – 2.087 Abgang von Finanzanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 2 2.463 753 Abgang von Geschäftseinheiten, abzüglich abgegangener Zahlungsmittel – 27 87 Abgang von kurzfristigen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 76 142

Cashflow aus Investitionstätigkeit – fortgeführte Aktivitäten – 4.836 – 5.029 Cashflow aus Investitionstätigkeit – nicht fortgeführte Aktivitäten – 240 – 656 Cashflow aus Investitionstätigkeit – fortgeführte und nicht fortgeführte Aktivitäten – 5.076 – 5.685Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Erwerb eigener Anteile 26 – 1.394 – 1.721 Sonstige Transaktionen mit Eigenkapitalgebern – 15 158 Aufnahme von langfristigen Finanzschulden 22 3.772 5.113

Rückzahlung von langfristigen Finanzschulden (einschließlich kurzfristig gewordener Anteile) – 2.927 – 3.218

Veränderung kurzfristiger Finanzschulden und übrige Finanzierungstätigkeiten 3 – 62 Gezahlte Zinsen – 479 – 503 An Aktionäre der Siemens AG gezahlte Dividenden 26 – 2.528 – 2.629 Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Dividenden – 152 – 155 Finanzierung nicht fortgeführter Aktivitäten 3 298 – 506 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – fortgeführte Aktivitäten – 3.422 – 3.523 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – nicht fortgeführte Aktivitäten 26 468 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – fortgeführte und nicht fortgeführte Aktivitäten – 3.396 – 3.055Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus der Entkonsolidierung von OSRAM – 476 –Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 108 68Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 1.717 – 1.561

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Berichtszeitraums 10.950 12.512

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende des Berichtszeitraums 9.234 10.950Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und der nicht fortgeführten Aktivitäten am Ende des Berichtszeitraums 44 59Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende des Berichtszeitraums (Konzernbilanz) 9.190 10.891

1 Angepasst aufgrund der Effekte aus der Anwendung von IAS 19R. Siehe hierzu

ZIFFER 1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN in D.6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS.

2 Finanzanlagen umfassen Beteiligungen, die entweder

als langfristige zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, nach der Equity-Methode bilanziert oder als zur Veräußerung gehaltene Vermögens-werte klassifiziert werden. Der Erwerb von Finanz-anlagen umfasst bestimmte Darlehen an Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden.

3 Nicht fortgeführte Aktivitäten werden grundsätzlich von der Konzern-Treasury finanziert.

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Page 167: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 165

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle: Bilfi nger SE, Geschäftsbericht 2013, S. 143.

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

in Mio. € Anhang 2013 2012

Ergebnis nach Ertragsteuern aus fortzuführenden Aktivitäten 172,5 245,4

Abschreibungen auf Anlagevermögen 192,8 174,7

Abnahme der langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten -33,3 -5,4

Latente Ertragsteuererträge / -aufwendungen -29,3 19,4

Equity Fortschreibung -13,3 -14,8

Cash Earnings aus fortzuführenden Aktivitäten 289,4 419,3

Zunahme / Abnahme der Vorräte -19,2 29,0

Abnahme / Zunahme der Forderungen 4,1 -87,3

Zunahme / Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen 6,3 -76,4

Abnahme / Zunahme der Verbindlichkeiten -90,4 0,5

Working Capital Veränderung -99,2 -134,2

Gewinne aus Anlageabgängen -28,6 -52,7

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortzuführender Aktivitäten (33) 161,6 232,4

Einzahlungen aus immateriellen Anlageabgängen 1,0 0,0

Einzahlungen aus Sachanlageabgängen 16,1 17,3

Einzahlungen aus dem Abgang von Tochterunternehmen abzüglich abgegebener Zahlungsmittel 4,6 37,0

Einzahlungen aus dem Abgang von Betreiberprojekten 170,9 270,3

Abgang als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte ausgewiesene Zahlungsmittel -7,3 -77,7

Einzahlungen aus dem Abgang sonstiger Finanzanlagen 32,2 25,3

Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte -13,6 -12,2

Auszahlungen für Sachanlagevermögen -156,7 -130,3

Erwerb von Tochterunternehmen abzüglich übernommener Zahlungsmittel -246,4 -377,7

Auszahlungen für sonstige Finanzanlagen -3,8 -0,5

Cashflow aus der Investitionstätigkeit fortzuführender Aktivitäten (33) -203,0 -248,5

Ausgabe eigener Aktien im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms 1,2 0,0

Dividendenzahlung an Aktionäre der Bilfinger SE -132,4 -150,1

Gezahlte Dividende an andere Gesellschafter -6,2 -1,7

Einzahlungen aus beherrschungswahrenden Anteilsveränderungen 0,2 0,0

Auszahlungen aus beherrschungswahrenden Anteilsveränderungen -3,8 0,0

Aufnahme von Finanzschulden 38,4 524,6

Tilgung von Finanzschulden -193,3 -37,8

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit fortzuführender Aktivitäten -295,9 335,0

Zahlungswirksame Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus fortzuführenden Aktivitäten -337,3 318,9

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortzuführender Aktivitäten (33) -22,4 -127,5

Cashflow aus der Investitionstätigkeit nicht fortzuführender Aktivitäten (33) -23,3 -23,7

Zahlungswirksame Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus nicht fortzuführenden Aktivitäten -45,7 -151,2

Wechselkursbedingte Wertänderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -13,2 5,2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1. 1. 1.087,2 846,6

Als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (Concessions) ausgewiesene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1. 1. (+) 0,0 67,7

Als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (Concessions) ausgewiesene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31. 12. (-) 22,4 0,0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31. 12. 668,6 1.087,2

Page 168: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

166 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 105.

Page 169: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 167

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

zum 30. September 2013 und 2012

(in Mio. €) Anhang 30. 09. 2013 30. 09. 2012 1

Aktiva

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9.190 10.891

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 10 601 524

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 11 14.853 15.220

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 12 3.250 2.901

Vorräte 13 15.560 15.679

Laufende Ertragsteuerforderungen 794 836

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 14 1.297 1.277

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 4 1.393 4.799

Summe kurzfristige Vermögenswerte 46.937 52.128

Geschäfts- oder Firmenwerte 15 17.883 17.069

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 16 5.057 4.595

Sachanlagen 17 9.815 10.763

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen 18 3.022 4.436

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 19 15.117 14.666

Aktive latente Steuern 9 3.234 3.748

Sonstige Vermögenswerte 872 846

Summe langfristige Vermögenswerte 54.999 56.123

Summe Aktiva 101.936 108.251

Passiva

Kurzfristige Finanzschulden und kurzfristig fällige Anteile langfristiger Finanzschulden 22 1.944 3.826

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.599 8.036

Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 20 1.515 1.460

Kurzfristige Rückstellungen 24 4.485 4.750

Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 2.151 2.204

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 21 19.701 20.302

Verbindlichkeiten in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 4 473 2.049

Summe kurzfristige Verbindlichkeiten 37.868 42.627

Langfristige Finanzschulden 22 18.509 16.880

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 23 9.265 9.801

Passive latente Steuern 9 504 494

Rückstellungen 24 3.907 3.908

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.184 1.083

Sonstige Verbindlichkeiten 25 2.074 2.034

Summe langfristige Verbindlichkeiten 35.443 34.200

Summe Verbindlichkeiten 73.312 76.827

Eigenkapital 26

Gezeichnetes Kapital (Aktien ohne Nennbetrag) 2 2.643 2.643

Kapitalrücklage 5.484 6.173

Gewinnrücklagen 22.663 22.877

Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals 268 1.058

Eigene Anteile zu Anschaffungskosten 3 – 2.946 – 1.897

Summe Eigenkapital der Aktionäre der Siemens AG 28.111 30.855

Nicht beherrschende Anteile 514 569

Summe Eigenkapital 28.625 31.424

Summe Passiva 101.936 108.251

1 Angepasst aufgrund der Effekte aus der Anwendung von IAS 19R. Siehe hierzu

ZIFFER 1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN in D.6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS.

2 Genehmigt: 1.084.600.000 (im Vj. 1.084.600.000) Aktien. Ausgegeben: 881.000.000 (im Vj. 881.000.000) Aktien.

3 37.997.595 (im Vj. 24.725.674) Aktien.

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 268.

In den nachfolgenden Bilanzen sind die zur Veräußerung gehaltenen lang-fristigen Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen) inklusive der dazu gehörigen Verbindlichkeiten gesondert als kurzfristige Posten unsaldiert ausgewiesen (IFRS 5.38):

Page 170: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

168 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 98.

Bilanz des E.ON-Konzerns – Aktiva

in Mio € Anhang

31. Dezember 1. Januar

2013 2012 1) 2012 1)

Goodwill (14) 12.797 13.440 14.083

Immaterielle Vermögenswerte (14) 6.588 6.869 7.372

Sachanlagen (14) 50.270 54.173 55.869

At equity bewertete Unternehmen (15) 5.624 4.067 6.325

Sonstige Finanzanlagen (15) 6.410 6.358 6.812

Beteiligungen 1.966 1.612 1.908

Langfristige Wertpapiere 4.444 4.746 4.904

Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte (17) 3.550 3.692 3.619

Betriebliche Forderungen und sonstige betriebliche Vermögenswerte (17) 2.016 2.400 2.842

Ertragsteueransprüche (10) 172 123 147

Aktive latente Steuern (10) 7.276 5.441 5.142

Langfristige Vermögenswerte 94.703 96.563 102.211

Vorräte (16) 4.146 4.734 4.828

Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte (17) 1.609 2.058 1.789

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche

Vermögenswerte (17) 20.901 24.354 31.714

Ertragsteueransprüche (10) 1.021 910 4.680

Liquide Mittel (18) 7.314 6.546 7.020

Wertpapiere und Festgeldanlagen 2.648 3.281 3.079

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die einer Verfügungsbeschränkung

unterliegen 639 449 89

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.027 2.816 3.852

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (4) 1.031 5.261 620

Kurzfristige Vermögenswerte 36.022 43.863 50.651

Summe Aktiva 130.725 140.426 152.862

1) Aufgrund der Erstanwendung von IAS 19R sind die Vorjahresvergleichswerte angepasst (vergleiche hierzu auch Textziffer 2).

Page 171: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 169

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2012, S. 99.

Bilanz des E.ON-Konzerns – Passiva

in Mio € Anhang

31. Dezember 1. Januar

2013 2012 1) 2012 1)

Gezeichnetes Kapital (19) 2.001 2.001 2.001

Kapitalrücklage (20) 13.733 13.740 13.747

Gewinnrücklagen (21) 23.053 22.869 23.820

Kumuliertes Other Comprehensive Income (22) -1.833 -147 -277

Eigene Anteile (19) -3.484 -3.505 -3.530

Anteil der Gesellschafter der E.ON SE 33.470 34.958 35.761

Anteile ohne beherrschenden Einfluss (vor Umgliederung) 3.528 4.410 4.484

Umgliederung im Zusammenhang mit Put-Optionen -613 -548 -608

Anteile ohne beherrschenden Einfluss (23) 2.915 3.862 3.876

Eigenkapital 36.385 38.820 39.637

Finanzverbindlichkeiten (26) 18.237 21.937 24.029

Betriebliche Verbindlichkeiten (26) 5.720 5.655 7.057

Ertragsteuern (10) 2.317 2.053 3.585

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (24) 3.418 4.945 3.300

Übrige Rückstellungen (25) 23.470 23.656 22.367

Passive latente Steuern (10) 7.892 6.781 6.787

Langfristige Schulden 61.054 65.027 67.125

Finanzverbindlichkeiten (26) 5.023 4.007 5.885

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige betriebliche

Verbindlichkeiten (26) 21.866 25.935 30.726

Ertragsteuern (10) 1.718 1.391 4.425

Übrige Rückstellungen (25) 4.372 4.049 4.958

Mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten verbundene Schulden (4) 307 1.197 106

Kurzfristige Schulden 33.286 36.579 46.100

Summe Passiva 130.725 140.426 152.862

1) Aufgrund der Erstanwendung von IAS 19R sind die Vorjahresvergleichswerte angepasst (vergleiche hierzu auch Textziffer 2).

Page 172: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

170 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Im folgenden Beispiel wird das Wahlrecht zum Ausweis der Hauptgruppen derVermögenswerte und Schulden durch eine tabellarische Anhangangabe wahr-genommen (IFRS 5.38). Dabei wird zusätzlich eine Aufteilung in kurz- undlangfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten vorgenommen. Zulässigist auch ein Gesamtausweis als kurzfristige Vermögenswerte und Ver-bindlichkeiten:

Quelle: Henkel AG und Co. KGaA, Geschäftsbericht 2013, S. 126.

(9) Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Bei den Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten handelt es sich um Vermögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung sehr wahr-scheinlich ist. Die Veräußerung muss erwartungsgemäß inner-halb eines Jahres ab dem Zeitpunkt der Umklassifizierung in Betracht kommen. Dabei kann es sich um einzelne Vermögens-werte, um Gruppen von Vermögenswerten (Veräußerungs-gruppen) oder um Unternehmensbestandteile (aufgegebene Geschäftsbereiche) handeln. Zur Veräußerung gehaltene Ver-mögenswerte werden nicht mehr abgeschrieben, sondern mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Level 3) angesetzt, sofern dieser niedriger ist als der Buchwert. Dieser ergibt sich aus laufenden Kaufpreisverhandlungen mit potenziellen Käufern.

Die Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte sind im Ver-gleich zum 31. Dezember 2012 um 2 Mio Euro auf 36 Mio Euro gesunken. Die Zur Veräußerung gehaltenen Verbindlichkeiten sind im selben Zeitraum von 9 Mio Euro auf 29 Mio Euro gestie-gen. Dieser Anstieg ist zum einen auf die Umgliederung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unserer Gesellschaften im Iran in die Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zurückzuführen. Wir beabsichtigen, die Gesellschaften innerhalb von zwölf Monaten zu veräußern. Die sich aus der Bewertung der Vermögenswerte zum niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert und Buchwert ergebenden Wertminderungen (Impairment) haben wir erfolgswirksam erfasst. Darüber hinaus wird sich aus der Entkonsolidierung beider Gesellschaften voraussichtlich ein zusätzlicher Aufwand

ergeben. Wir erwarten, dass der gesamte Aufwand im Zusam-menhang mit der Veräußerung bei etwa 55 Mio Euro liegen wird. Mit dem geplanten Verkauf ziehen wir uns vollständig aus dem Iran zurück.

Zum anderen haben sich unsere Zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte durch die Umgliederung einer nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Aktivität im Unternehmensbe-reich Adhesive Technologies erhöht. Gegenläufig wirkte sich die Übertragung der Vermögenswerte der Chemofast Ancho-ring GmbH auf den Erwerber aus. Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Gesellschaft waren zum 31. Dezember 2012 als Zur Veräußerung gehalten ausgewiesen.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

in Mio Euro 31.12.2013

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 7

Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 10

Sonstige Vermögenswerte 8

Rückstellungen – 17

Finanzschulden – 6

Sonstige Verbindlichkeiten – 6

Nettovermögen 7

Page 173: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 171

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Die Beschreibung der langfristigen Vermögenswerte (oder Veräußerungs-gruppen) und die Beschreibung der Sachverhalte und Umstände der Ver-äußerung oder der Sachverhalte und Umstände, die zu der erwarteten Veräußerung führen, sowie die voraussichtliche Art und Weise und der voraussichtliche Zeitpunkt der Veräußerung können wie in den nachfolgenden Beispielen aussehen. Dies kann verbunden werden mit der Angabe der Segmente, in denen die langfristigen Vermögenswerte (oder Veräußerungs-gruppen) gemäß IFRS 8 ausgewiesen werden (IFRS 5.41):

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 123.

(4) Unternehmenserwerbe, Veräußerungen und nicht fortgeführte Aktivitäten

Abgangsgruppen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte im Jahr 2013

Im Zuge der Umsetzung der Desinvestitionsstrategie wurden

im Jahr 2013 folgende Aktivitäten als Abgangsgruppen bezie-

hungsweise als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

klassifiziert:

Schwedische Wärmekraftanlagen

E.ON hat im Januar 2014 Verträge zum Verkauf diverser Kleinst-

wärmekraftwerke mit der norwegischen Solør Bioenergi zu

einem Kaufpreis von 0,1 Mrd € geschlossen. Die Transaktion

wird im Laufe des ersten Halbjahres 2014 vollzogen werden.

Die in der regionalen Einheit Schweden geführten Anlagen

weisen zum 31. Dezember 2013 einen Buchwert von rund

0,1 Mrd € auf. Ein Ausweis als zur Veräußerung gehaltene Ver-

mögenswerte erfolgt erst ab dem ersten Quartal 2014, da

erst zu diesem Zeitpunkt die entsprechenden Ausweiskriterien

erfüllt sind.

Stadtwerke Prag

E.ON hat im Dezember 2013 Verträge zur Abgabe einer Mehr-

heitsbeteiligung an der Pražská plynárenská mit der Stadt

Prag unterzeichnet. Der erwartete Kaufpreis beläuft sich auf

0,2 Mrd €. Mit einem Vollzug der Transaktion wird im ersten

Quartal 2014 gerechnet. Die wesentlichen Vermögenswerte und

Schulden der in der regionalen Einheit Tschechien geführten

Einheit beziehen sich auf Sachanlagevermögen (0,2 Mrd €),

Vorräte beziehungsweise sonstige Vermögenswerte (0,2 Mrd €)

sowie Schulden (0,2 Mrd €).

Beteiligung an NAFTA

E.ON hat einen Vertrag über die Veräußerung der Minderheits-

beteiligung NAFTA a.s., Bratislava, Slowakei, im Dezember 2013

unterzeichnet. Die Beteiligung wurde in der globalen Einheit

Globaler Handel mit einem Buchwert von rund 0,1 Mrd € aus-

gewiesen. Der Vollzug der Transaktion erfolgte im vierten

Quartal 2013 mit einem geringfügigen Veräußerungsgewinn.

Ferngas Nordbayern

E.ON hat im Dezember 2013 mit der Investmentgesellschaft

First State, Luxemburg, einen Vertrag zur Veräußerung ihres

100-prozentigen Anteils an der Ferngas Nordbayern unterzeich-

net und vollzogen. Im Zuge dessen hat E.ON zum Teil durch

die Ferngas Nordbayern GmbH gehaltene Beteiligungen

zurückgekauft. Wesentliche Buchwerte der von der regionalen

Einheit Deutschland geführten Einheit betrafen das Sach-

anlagevermögen (0,1 Mrd €), Forderungen (0,1 Mrd €) sowie

Rückstellungen und Verbindlich keiten mit jeweils 0,1 Mrd €.

Es entstand ein geringfügiger Abgangsgewinn.

E.ON Mitte

E.ON hat im Dezember 2013 mit einem Konsortium aus kom-

munalen Anteilseignern einen Vertrag zur Veräußerung ihres

73,3-prozentigen Anteils an der E.ON Mitte AG unterzeichnet

und vollzogen. Im Zuge dessen hat E.ON die E.ON Mitte Vertrieb

GmbH sowie weitere durch E.ON Mitte AG gehaltene Beteili-

gungen zurückgekauft. Wesentliche Buchwerte der von der

regionalen Einheit Deutschland geführten Einheit betrafen

das Sachanlagevermögen (0,6 Mrd €), Forderungen (0,1 Mrd €)

sowie Rückstellungen und Verbindlich keiten mit jeweils

0,3 Mrd €. Es entstand ein geringfügiger Abgangsgewinn.

Page 174: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

172 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Offshore Windpark Rødsand

E.ON hat sich im November 2013 auf den Verkauf von 80 Pro-

zent am 207-Megawatt-Offshore-Windpark Rødsand 2 an

den dänischen Energieversorger SEAS-NVE verständigt. Im

Rahmen der Transaktion wird der Wert für 100 Prozent der

Anlage auf 3,5 Mrd dänische Kronen (0,5 Mrd €) veranschlagt.

Zum Abschluss der Transaktion wird das Unternehmen ein

Darlehen von 2,1 Mrd dänischen Kronen (0,3 Mrd €) ablösen.

SEAS-NVE übernimmt dann 80 Prozent der Anteile für 1,1 Mrd

dänische Kronen (0,2 Mrd €). Insgesamt erhält E.ON aus

dieser Transaktion 3,2 Mrd dänische Kronen (0,4 Mrd €). Die

Einheit wird zum 31. Dezember 2013 in der globalen Einheit

Erneuerbare Energien im Wesentlichen mit Sachanlagever-

mögen (0,4 Mrd €), sonstigen Vermögenswerten (0,3 Mrd €)

und Verbindlichkeiten (0,4 Mrd €) ausgewiesen. Der Vollzug

erfolgte am 10. Januar 2014.

E.ON in Finnland

E.ON hat im Juni 2013 einen Vertrag zur Veräußerung ihrer

finnischen Stromaktivitäten unterzeichnet. Der Kaufpreis

beläuft sich auf 0,1 Mrd €. Die Transaktion wurde im dritten Quar-

tal 2013 vollzogen. Die Aktivitäten wurden seit dem zweiten

Quartal 2013 als Abgangsgruppe ausgewiesen. Die wesentlichen

Vermögenswerte dieser in der regionalen Einheit Schweden

geführten Abgangsgruppe waren das Sachanlagevermögen

(0,1 Mrd €) und die Finanzanlagen (0,1 Mrd €). Die Passiva

beinhalteten im Wesentlichen Verbindlichkeiten (0,1 Mrd €).

E.ON Westfalen Weser

E.ON hat Ende Juni 2013 mit einem Konsortium aus kommu-

nalen Anteilseignern einen Vertrag zur Veräußerung ihres

62,8-prozentigen Anteils an der E.ON Westfalen Weser AG bei

einem Mittelzufluss von rund 0,2 Mrd € unterzeichnet und voll-

zogen. Im Zuge der Transaktion kaufte E.ON die E.ON Westfalen

Weser Vertrieb GmbH sowie weitere durch E.ON Westfalen

Weser AG gehaltene Beteiligungen zurück. Wesentliche Buch-

werte der von der regionalen Einheit Deutschland geführten

Einheit betrafen das Sachanlagevermögen (0,8 Mrd €), Forde-

rungen (0,3 Mrd €) sowie Rückstellungen und Verbindlich-

keiten mit jeweils 0,3 Mrd €. Es entstand ein Abgangsverlust

von rund 0,2 Mrd €.

E.ON Földgáz Trade/E.ON Földgáz Storage

E.ON hat mit dem ungarischen Energieunternehmen MVM

Hungarian Electricity Ltd. im März 2013 einen Vertrag über die

vollständige Veräußerung von E.ON Földgáz Trade und E.ON

Földgáz Storage geschlossen. Der Kaufpreis beträgt rund

0,9 Mrd € inklusive der Übernahme von Schulden für beide

Unternehmen von insgesamt rund 0,5 Mrd €. Auf bestimmte

Vermögenswerte in den Einheiten sowie auf den zuzurechnen-

den Goodwill wurden im ersten Quartal 2013 Impairments

in Höhe von 0,2 Mrd € erfasst. Die Transaktion ist im dritten

Quartal 2013 mit einem Ver äußerungsverlust von 0,1 Mrd €,

inklusive der Realisierung von Fremdwährungsumrechnungs-

Effekten (0,1 Mrd €), vollzogen worden. Die von der globalen

Einheit Globaler Handel geführten Einheiten wiesen als

wesentliche Vermögenswerte das immaterielle und Sachan-

lagevermögen (0,7 Mrd €) sowie das Umlaufvermögen

(0,5 Mrd €) auf. Die Passiva beinhalteten im Wesentlichen

Verbindlichkeiten (0,2 Mrd €) und Rückstellungen (0,1 Mrd €).

E.ON Thüringer Energie

E.ON hat mit dem Kommunalen Energiezweckverband Thürin-

gen (KET) Ende Dezember 2012 einen Vertrag zur Veräußerung

eines 43-prozentigen Anteils an E.ON Thüringer Energie unter-

zeichnet. Die Transaktion hat ein Volumen von rund 0,9 Mrd €.

Darin enthalten ist die Übernahme von Gesellschafterdarlehen

in Höhe von rund 0,4 Mrd € durch den KET. Diese Transaktion

wurde im März 2013 vollzogen. Der Verkauf des zunächst bei

E.ON verbliebenen 10-prozentigen Anteils an E.ON Thüringer

Energie wurde im zweiten Quartal 2013 wirksam. Insgesamt

ergab sich ein Veräußerungsgewinn von 0,5 Mrd €. Die seit

Ende 2012 als Abgangsgruppe ausgewiesene Beteiligung wurde

in der regionalen Einheit Deutschland geführt. Wesentliche

Buchwerte betrafen das Sachanlagevermögen (1,1 Mrd €),

Finanzanlagen (0,2 Mrd €) sowie Rückstellungen und Verbind-

lichkeiten mit 0,2 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.

Slovenský Plynárenský Priemysel (SPP)

E.ON hat im Januar 2013 mit dem tschechischen Energieunter-

nehmen Energetický a Průmyslový Holding, Prag, Tschechien,

einen Vertrag über die Veräußerung ihrer in der globalen Ein-

heit Globaler Handel indirekt gehaltenen Beteiligung am

slowakischen Energieunternehmen Slovenský Plynárenský

Priemysel a.s. geschlossen. Der Kaufpreis für die 24,5-prozentige

indirekte Beteiligung beträgt 1,2 Mrd € inklusive abschließender

Kaufpreisanpassungen. Die Beteiligung mit einem Buchwert

von 1,2 Mrd € war bereits zum 31. Dezember 2012 als zur Veräu-

ßerung gehaltener Vermögenswert auszuweisen, da bereits

Ende 2012 die kommerzielle Einigung im Wesentlichen vorlag.

Der zuzurechnende Goodwill in Höhe von rund 0,2 Mrd € wurde

im Jahr 2012 voll wertberichtigt. Im Berichtsjahr 2012 wurden

insgesamt Wertberichtigungen auf die Beteiligung von 0,5 Mrd €

erfasst. Mit Vollzug der Transaktion im Januar 2013 waren im

Other Comprehensive Income erfasste Beträge aus Währungs-

umrechnungsdifferenzen in Höhe von 0,3 Mrd € ergebniser-

höhend zu realisieren.

E.ON Energy from Waste

Im Dezember 2012 hat E.ON Verträge zur Gründung eines

Gemeinschaftsunternehmens mit EQT Infrastructure II, einem

zum schwedischen Investmentfonds EQT gehörenden Infra-

strukturfonds, unterzeichnet. Das Joint Venture, an dem EQT

Infrastructure II zu 51 Prozent und E.ON zu 49 Prozent betei-

ligt ist, hat 100 Prozent der Anteile von E.ON an E.ON Energy

from Waste, Helmstedt, übernommen. Die Energy from Waste

Gruppe wurde von der regionalen Einheit Deutschland seit Ende

2012 als Abgangsgruppe geführt. Das Sachanlagevermögen

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 124.

Page 175: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 173

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2012, S. 125.

stellte mit einem Buchwert von rund 0,9 Mrd € den wesent-

lichen Teil der bilanzierten Vermögenswerte dar. Weitere

Vermögenswerte und Schulden betrafen das Umlaufvermögen

(0,3 Mrd €), Rückstellungen (0,2 Mrd €), Verbindlichkeiten

(0,2 Mrd €) sowie passive latente Steuern (0,1 Mrd €). Die Trans-

aktion wurde im März 2013 mit einem geringfügigen

Abgangsgewinn vollzogen.

E.ON Wasserkraft

E.ON und die österreichische Verbund AG, Wien, Österreich,

haben Anfang Dezember 2012 Verträge zum Erwerb und zur

Abgabe von Beteiligungen unterzeichnet. E.ON übernimmt

damit die bisher von Verbund gehaltene Beteiligung an Ener-

jisa Enerji A.Ş. (Enerjisa), Istanbul, Türkei, und damit Strom-

erzeugungskapazitäten und -projekte sowie Stromverteilung

in der Türkei. Damit einhergehend wurden Finanzierungs-

zusagen für Investitionsprojekte in Höhe von rund 0,5 Mrd €

begeben. Im Gegenzug gibt E.ON Anteile an bayerischen

Wasserkraftwerken an Verbund ab. Verbund wird alleiniger

Eigentümer dieser bayerischen Wasserkraftkapazitäten,

hauptsächlich am Inn, an denen das Unternehmen überwie-

gend bereits zur Hälfte beteiligt ist. Verbund übernimmt im

Wesentlichen die E.ON-Anteile an Österreichisch-Bayerische

Wasserkraft AG, Donaukraftwerk Jochenstein AG, Grenzkraft-

werke GmbH sowie die Laufwasserkraftwerke Nussdorf, Ering-

Frauenstein und Egglfing-Obernberg am Inn sowie Bezugs-

rechte an der Wasserkraftwerksgruppe Zemm-Ziller. Die den

jeweiligen Beteiligungen und Kraftwerken zuzurechnende

Erzeugungsleistung beträgt 351 MW. Als relevante Bilanzpos-

ten der in der globalen Einheit Erneuerbare Energien geführ-

ten Abgangsgruppe sind das Sach- und Finanzanlagevermögen

(0,1 Mrd €) sowie die sonstigen Aktiva (0,2 Mrd €) zu nennen.

Der Ausweis als Abgangsgruppe erfolgt seit Ende 2012. Die

Transaktion wurde Ende April 2013 mit einem Veräußerungs-

gewinn von rund 1,0 Mrd € vollzogen.

Beteiligung an der Jihomoravská plynárenská

E.ON hat die Minderheitsbeteiligung Jihomoravská plynárenská,

a.s. (JMP), Brno, Tschechien, verkauft. Der Kaufpreis beträgt

rund 0,2 Mrd €. Die Beteiligung wurde zum 31. Dezember 2012

in der regionalen Einheit Tschechien als zur Veräußerung

gehaltener Vermögenswert ausgewiesen und hat einen Buch-

wert von rund 0,2 Mrd €. Der Vollzug der Transaktion ist im

Januar 2013 mit einem geringfügigen Abgangsergebnis erfolgt.

Windpark London Array

Aufgrund regulatorischer Vorgaben sind die Betreiber des

britischen Windparks London Array verpflichtet, Komponenten

des Netzanschlusses des von der globalen Einheit Erneuerbare

Energien geführten britischen Windparks London Array an die

Regulierungsbehörde abzugeben. E.ON sind 30 Prozent des

Windparks zuzurechnen. Der Buchwert des Sachanlagevermö-

gens beläuft sich auf rund 0,1 Mrd €. Die Abgabe erfolgte im

dritten Quartal 2013 mit einem geringfügigen Abgangsergebnis.

Veräußerung von Windparks

In Umsetzung der Strategie „Less Capital, More Value“ wurden

im Oktober 2012 Verträge zur Veräußerung von jeweils 50 Pro-

zent der Anteile an drei Windparks in Nordamerika unterzeich-

net. Die Mittelzuflüsse beliefen sich auf 0,5 Mrd US-$. Die Wind-

parks wurden von der globalen Einheit Erneuerbare Energien

geführt. Die Transaktion wurde im März 2013 mit einem

geringfügigen Veräußerungsgewinn vollzogen. Die Windparks

wurden seit dem vierten Quartal 2012 als Abgangsgruppen aus-

gewiesen. Die relevanten Bilanzposten betrafen das Sachanlage-

vermögen (0,4 Mrd €), wesentliche Passiva lagen nicht vor.

Abgangsgruppen und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte im Jahr 2012

Im Zuge der Umsetzung der Desinvestitionsstrategie wurden

im Jahr 2012 folgende Aktivitäten als Abgangsgruppen bezie-

hungsweise zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte klas-

sifiziert:

Horizon

E.ON hat im Oktober 2012 einen Vertrag über den Verkauf ihrer

Anteile an Horizon Nuclear Power Limited, Gloucester, Groß-

britannien, an den japanischen Industriekonzern Hitachi unter-

zeichnet. Der Kaufpreis für den 50-prozentigen Anteil von E.ON

betrug rund 0,4 Mrd €. Die Beteiligung wurde als Joint Venture

von der regionalen Einheit Großbritannien geführt und wies

zum 30. September 2012 einen Buchwert von rund 0,3 Mrd €

auf. Die Transaktion wurde im November 2012 vollzogen.

Open Grid Europe

E.ON hat die Anteile an der Gastransportgesellschaft Open

Grid Europe GmbH, Essen, im Juli 2012 an ein Konsortium von

Infrastrukturinvestoren veräußert. Der Kaufpreis liegt bei

rund 3,2 Mrd € und beinhaltet die Übernahme von Pensions-

verpflichtungen und bestimmten Vermögenswerten. Auf-

grund des Verhandlungsstandes wurden die Aktivitäten bereits

im Mai 2012 als Abgangsgruppe ausge wiesen. Die in der

globalen Einheit Optimierung & Handel geführte Gesellschaft

wies zum Abgangszeitpunkt ein Nettovermögen von rund

3,2 Mrd € auf. Die wesentlichen Bilanzposten betreffen das

immaterielle Vermögen und Sachanlagevermögen (3,1 Mrd €),

Finanzanlagevermögen (0,5 Mrd €), Umlaufvermögen

(0,7 Mrd €), passive latente Steuern (0,6 Mrd €) und übrige Pas-

siva (0,5 Mrd €). Aus der Veräußerung resultierte ein gering-

fügiger Abgangsgewinn vor Steuern.

E.ON Bulgaria

E.ON hat im Dezember 2011 mit dem tschechischen Unterneh-

men ENERGO-PRO einen Vertrag zur Veräußerung ihrer 100-pro-

zentigen Tochtergesellschaft E.ON Bulgaria unterzeichnet.

Der Kaufpreis beträgt rund 0,1 Mrd €. Die wesent lichen Vermö-

genswerte betreffen mit 0,2 Mrd € das Sach anlage- sowie

Page 176: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

174 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2012, S. 126.

mit 0,1 Mrd € das Umlaufvermögen. Rückstellungen und Ver-

bindlichkeiten betragen in Summe 0,1 Mrd €. Durch die Verein-

barung des Kaufpreises war im Dezember 2011 die Erfassung

von Impairments auf den Goodwill beziehungsweise das Anlage-

vermögen in Höhe von insgesamt rund 0,1 Mrd € erforderlich.

Der Vollzug der Transaktion erfolgte Ende Juni 2012.

HSE

Infolge der Abgabe der Thüga-Gruppe konnte im Laufe des

dritten Quartals 2010 ein konkreter Verhandlungsstand über die

Abgabe der in der globalen Einheit Gas bilanzierten 40-pro-

zentigen Beteiligung an der HEAG Südhessische Energie AG,

Darmstadt, erreicht werden. Die Beteiligung wurde dement-

sprechend Ende August 2010 in die zur Veräußerung gehaltenen

Vermögenswerte umgegliedert. Der Buchwert der Beteiligung

belief sich ebenso wie der Kaufpreis auf rund 0,3 Mrd €. Der

Kaufvertrag wurde im Februar 2012 unterzeichnet. Der Vollzug

der Transaktion erfolgte Ende Juni 2012.

Interconnector

Im Rahmen von Portfoliooptimierungen wurde auch die

15,09-Prozent-Beteiligung an der Interconnector (UK) Ltd.,

London, Großbritannien, veräußert. Entsprechend dem Ver-

handlungsstand wurde die Beteiligung zum 30. Juni 2012

als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert ausgewiesen.

Die bei der globalen Einheit Optimierung & Handel bilanzierte

Beteiligung wurde mit Wirksamkeit zum September 2012 mit

einem geringfügigen Abgangserfolg veräußert.

Grundstück Brienner Straße, München

Im Zuge des Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungs-

programms E.ON 2.0 und der damit verbundenen Schließung

des Standortes der E.ON Energie AG in München wurde das

Grundstück Brienner Straße im vierten Quartal 2012 mit einem

geringfügigen Abgangsergebnis verkauft. Zum 30. September

2012 erfolgte daher der Ausweis des betreffenden Grundstücks

(0,1 Mrd €) als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert.

Zur Veräußerung gehaltene Gruppen von

Vermögenswerten und Schulden

– Am 14. November 2012 schlossen BASF und Gazprom eine

Vereinbarung zum Tausch von wertgleichen Unternehmenstei-

len. Am 23. Dezember 2013 wurde der abschließende Vertrag

unterzeichnet. Der Vollzug der Transaktion wird Mitte 2014

erwartet und mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 1.  April 2013

erfolgen. Die Europäische Kommission hat der Transaktion An-

fang Dezember 2013 zugestimmt. Die Vereinbarung sieht vor,

dass BASF 25 % plus einen Anteil an den Blöcken IV und V der

Achimov-Formation des Urengoi-Erdgas-und-Kondensatfeldes

in Westsibirien erhält. Die Blöcke IV und V haben gemäß Ent-

wicklungsplan insgesamt Kohlenwasserstoffvorkommen in

Höhe von 274 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 74 Millionen

Tonnen Kondensat. Auf dem Plateau sollen aus den beiden Blö-

cken insgesamt mindestens 8 Milliarden Kubikmeter Gas pro

Jahr gefördert werden. Der Start der Produktion ist für das Jahr

2016 vorgesehen. Im Gegenzug wird BASF ihren Anteil am bis-

her gemeinsam betriebenen Erdgashandels- und Speicher-

geschäft an den Partner Gazprom übertragen. Hierzu zählen

die 50-%-Beteiligungen an den Erdgashandelsgesellschaften

WINGAS GmbH und Wintershall Erd gas Handelshaus GmbH &

Co. KG einschließlich deren Tochtergesellschaften sowie die

Beteiligungen an den Erdgasspeichern Rehden und Jemgum/

Deutschland sowie Haidach/Österreich. Gazprom wird zudem

mit 50 % an der Wintershall Noordzee B.V. beteiligt, die in der

Erdöl- und Erdgassuche sowie -förderung in der südlichen

Nordsee (Niederlande, Großbritannien, Dänemark) tätig ist. Die

Vermögenswerte und Schulden dieser Aktivi täten wurden zum

Jahresende 2012 in eine Ver äußerungsgruppe umgegliedert.

Bis zum Vollzug werden Umsatz und Ergebnis des BASF-Erd-

gashandelsgeschäfts sowie der Wintershall Noordzee B.V. wei-

terhin im Segment Oil & Gas berichtet.

Die Werte der Veräußerungsgruppe sind in der folgenden Tabelle

dargestellt:

Veräußerungsgruppe Gashandelsgeschäft (Millionen €)

31.12.2013 31.12.2012

Immaterielles Vermögen 96 92

Sachanlagen 1.102 912

At Equity bewertete Beteiligungen 81 81

Sonstige Finanzanlagen 13 1

Vorräte 569 689

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 857 1.321

Positive Marktwerte von Derivaten 20 39

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen 78 121

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12 8

Vermögen der Veräußerungsgruppe 2.828 3.264

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

18

21

Sonstige Rückstellungen 462 503

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 648 1.278

Negative Marktwerte von Derivaten 46 45

Übrige Verbindlichkeiten 116 146

Schulden der Veräußerungsgruppe 1.290 1.993

Reinvermögen 1.538 1.271

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 169.

Page 177: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 175

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Devestitionen

Folgende Aktivitäten wurden von BASF im Jahr 2013

veräußert beziehungsweise auf Grund des Kontrollverlustes

verändert einbezogen:

– Mit Wirkung zum 2. April 2013 schloss BASF den im vierten

Quartal 2012 angekündigten Verkauf des Geschäfts mit

Betonspritzmaschinen für den Tunnel- und Bergbau an Atlas

Copco ab. Die Transaktion umfasst den Produktionsstandort

Winterthur/Schweiz sowie die Vertriebs- und Serviceaktivi-

täten in Hermsdorf. Das Geschäft war dem Unternehmens-

bereich Construction Chemicals zugeordnet.

– Zum 1. Juli 2013 veräußerte BASF die Aktivitäten des Arbeits-

gebietes CONICA Sports Surfaces einschließlich des Stand-

orts Schaffhausen/Schweiz an die Serafin Unternehmens-

gruppe, München. Der Verkauf umfasst die Entwicklung,

Produktion und den Vertrieb von Belagsystemen für Laufbah-

nen, Sporthallen, Tennis- und Spielplätze sowie Lösungen für

Kunstrasen. Die Aktivitäten waren dem Unternehmensbereich

Construction Chemicals zugeordnet.

– Am 30. September 2013 schloss BASF den am 15. Mai 2013

angekündigten Verkauf der Industrial Water Management

France S.A.S., Lyon/Frankreich, an Degrémont, eine Tochter-

gesellschaft von SUEZ ENVIRONNEMENT, ab. Das Geschäft

war dem Unternehmensbereich Performance Chemicals

zugeordnet.

– Am 31. Dezember 2013 schloss BASF den am 18. Juli 2013

angekündigten Verkauf der Wall Systems GmbH & Co. KG,

Marktredwitz, an ROCKWOOL ab. Die Hauptgeschäftsfelder

der Gesellschaft sind Systeme für die Außen- und Innendäm-

mung von Gebäuden sowie zur Renovierung und Restaurie-

rung historischer Gebäude. Die Aktivitäten waren dem Unter-

nehmensbereich Construction Chemicals zugeordnet.

– Zum 31. Dezember 2013 ist eine Zusatzvereinbarung zum

Gesellschaftsvertrag der GASCADE Gastransport GmbH aus-

gelaufen. Mit dem Auslaufen der Vereinbarung und der damit

einhergehenden Änderung der Corporate-Governance-Struk-

tur verliert BASF die alleinige Kontrolle über GASCADE

Gastransport GmbH und kann nur noch maßgeblichen Ein-

fluss auf die Beteiligung ausüben. Gemäß IFRS 10 endet damit

die Vollkonsolidierung der Gesellschaft, und die Beteiligung

wird seitdem als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-

Methode in den Konzernabschluss einbezogen. BASF hält

weiterhin einen Anteil von 50,02 % an der GASCADE Gas-

transport GmbH.

Die bilanziellen Werte der GASCADE Gastransport GmbH

(100 %) zum Zeitpunkt des Übergangs von der Vollkonsoli-

dierung auf die Equity-Methode sind in der folgenden Tabelle

dargestellt:

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 169.

Page 178: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

176 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

GASCADE Gastransport GmbH (Millionen €)

31.12.2013

Immaterielles Vermögen 16

Sachanlagen 882

Vorräte 26

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5

Positive Marktwerte von Derivaten –

Übrige Forderungen und sonstiges Vermögen 109

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente –

Vermögen 1.038

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 10

Sonstige Rückstellungen 196

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52

Negative Marktwerte von Derivaten –

Übrige Verbindlichkeiten 376

Schulden 634

Reinvermögen 404

Drittanteile 202

Anteiliges Reinvermögen 202

Der zum Fair Value bewertete At-Equity-Betei li gungs buchwert

der GASCADE Gastransport GmbH lag im Zugangszeitpunkt

bei 631 Millionen €. Der Gewinn aus dem Übergang in Höhe von

429 Millionen € entspricht im Einklang mit IFRS 10 dem Saldo

aus dem Fair Value der Beteiligung und dem abgehenden

anteiligen Reinvermögen.

Die folgende Übersicht zeigt die einzelnen Komponenten der

Gewinnrealisierung bei BASF aus dem Übergang der GASCADE

Gastransport GmbH:

Gewinnrealisierung aus dem Übergang GASCADE Gastransport

GmbH (Millionen €)

31.12.2013

Fair Value der Beteiligung an GASCADE Gastransport GmbH 631

Abgehendes anteiliges Reinvermögen 202

Ergebnis aus dem Übergang 429

Folgende Aktivitäten wurden von BASF im Jahr 2012 veräußert:

– BASF verkaufte am 31. Januar 2012 ihren Anteil von 50 % am

Gemeinschaftsunternehmen PEC-Rhin S.A., Ottmarsheim/

Frankreich, an den Joint-Venture-Partner GPN, Courbevoie/

Frankreich. PEC-Rhin besaß und betrieb Anlagen zur Her-

stellung von KAS/AN-Düngemitteln (Kalkammonsalpeter/

Ammonium nitrat) sowie zur Herstellung der Zwischenprodukte

Ammoniak und Salpetersäure.

– Am 31. März 2012 wurde die Veräußerung der Düngemittel-

aktivitäten in Antwerpen/Belgien an EuroChem, Moskau/

Russland, die bereits am 27. September 2011 vereinbart

worden war, nach Zustimmung der Kartellbehörden abge-

schlossen. Der Verkauf umfasste Anlagen zur Herstellung von

KAS/AN-Düngemitteln (Kalkammonsalpeter/Ammoniumnit-

rat), NPK-Dünge mitteln (Stickstoff-Phosphat-Kali) und Nitro-

phos phor säure sowie drei zugehörige Salpetersäure-Anlagen.

– Am 30. August 2012 schloss BASF den am 15. März 2012

angekündigten Verkauf des Offset-Druckfarbengeschäfts

(IMEX) an Quantum Kapital AG, St. Gallen/Schweiz, ab. Die

Devestition umfasste alle Offset-Druckfarben-Aktivitäten sowie

die Übernahme aller dem Geschäft zugeordneten Mitarbeiter

am Standort Maastricht/Niederlande. Das Geschäft war dem

Unternehmensbereich Dispersions & Pigments zugeordnet.

– Zum 30. November 2012 wurde die Devestition des Bauten-

anstrichmittel-Geschäfts der Relius Coatings GmbH & Co.

KG, Oldenburg, und der Beteiligung an der Relius France

S.A.S., Ostwald/Frankreich, abgeschlossen. Das Geschäft

war dem Unternehmensbereich Coatings zugeordnet.

– Mit Wirkung zum 19. Dezember 2012 veräußerte BASF ihr

Geschäft mit Härtungsmitteln der Marke Capcure® an Gabriel

Performance Products LLC, Ashtabula/Ohio. Das Geschäft war

dem Unternehmensbereich Dispersions & Pigments zugeordnet.

Die folgende Übersicht zeigt die Auswirkungen der Devesti-

tionen der Jahre 2013 und 2012 auf den Konzernabschluss.

Beim Umsatz wird der durch die Devestitionen verursachte

Rückgang gegenüber dem Vorjahr dargestellt. Die Auswirkung

auf das Eigen kapital betrifft im Wesentlichen Abgangsgewinne

beziehungsweise -verluste aus Devestitionen.

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 170.

Page 179: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 177

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Auswirkungen der Devestitionen im Jahr der Veräußerung

2013 2012

Millionen € % Millionen € %

Umsatz –208 –0,3 –810 –1,1

Langfristige Vermögenswerte –345 –0,9 84 0,2

davon Sachanlagen –895 –4,9 –16 –0,1

Kurzfristige Vermögenswerte 297 1,1 –263 –1,0

davon Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente –3 –0,2 –7 –0,4

Vermögen –48 –0,1 –179 –0,3

Eigenkapital 233 0,8 400 1,6

Langfristiges Fremdkapital –200 –0,9 154 0,8

davon Finanzschulden – – –1 .

Kurzfristiges Fremdkapital –14 –0,1 –2 .

davon Finanzschulden – – – –

Kapital 19 . 552 0,9

Verkaufspreis 67 731

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 170.

Page 180: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

178 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Die unverwässerten oder verwässerten Ergebnisse je Aktie für aufgegebeneGeschäftsbereiche können entsprechend dem Wahlrecht gemäß IAS 33.68 in der Gesamtergebnisrechnung oder alternativ im Anhang angegeben werden: Angabe in der Gesamtergebnisrechnung:

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 266.

Gewinn nach Steuern 5,08 4,74

Verwässertes Ergebnis je Aktie 35

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten 4,80 5,10

Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,22 – 0,41

Gewinn nach Steuern 5,03 4,69

1 Angepasst aufgrund der Effekte aus der Anwendung von IAS 19R. Siehe hierzu

ZIFFER 1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN in D.6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS.

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 96.

in €

Ergebnis je Aktie (Anteil der Gesellschafter der E.ON SE) – unverwässert und verwässert (13)

aus fortgeführten Aktivitäten 1,12 1,13

aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,00 0,02

aus Konzernüberschuss 1,12 1,15

1) Aufgrund der Erstanwendung von IAS 19R sind die Vorjahresvergleichswerte angepasst (vergleiche hierzu auch Textziffer 2).

Page 181: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 179

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

(13) Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie (EPS) für den Konzernüberschuss wird

wie folgt berechnet:

Aus der Erstanwendung von IAS 19R ergibt sich im Jahr 2012

eine Minderung des Ergebnisses je Aktie in Höhe von 0,01 €. Im

Vergleich zur Anwendung des IAS 19 (alte Fassung) im Jahr 2013

reduziert sich das Ergebnis je Aktie um ebenfalls 0,01 €.

Die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie entspricht

der Ermittlung des Basis-Ergebnisses je Aktie, da die E.ON SE

keine potenziell verwässernden Stammaktien ausgegeben hat.Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 2.503 2.576

Abzüglich Anteile ohne beherrschenden

Einfluss -368 -424

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (Anteil der Gesellschafter der E.ON SE) 2.135 2.152

Ergebnis aus nicht fortgeführten

Aktivitäten 7 37

Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON SE 2.142 2.189

in €

Ergebnis je Aktie (Anteil der Gesellschafter der E.ON SE)

aus fortgeführten Aktivitäten 1,12 1,13

aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,00 0,02

aus Konzernüberschuss 1,12 1,15

Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien

(gewichteter Durchschnitt) in Mio Stück 1.907 1.906

in Mio € 2013 2012

Ergebnis je Aktie

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 135.

Angabe im Anhang:

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180 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

IAS 37 regelt die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, Eventualschulden und Eventual forderungen. Für Rückstellungen werden neben Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden auch qualitative Angaben sowie Angaben zur Entwicklung der Rückstellungen in der Berichtsperiode gefordert. Zu Eventual-schulden und Eventualforderungen sind unter anderem sowohl eine Beschreibung der Schuld bzw. Forderung als auch Schätzungen zu den fi nanziellen Auswirkungen anzugeben.

Im Einzelnen hat ein Unternehmen die folgenden Angaben zu machen (IAS 1 und IAS 37.84 ff.):• angewendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (IAS 1.112 [a])• für jede Gruppe von Rückstellungen (IAS 37.84): – Buchwert zu Beginn und zum Ende der Berichtsperiode – zusätzlich in der Berichtsperiode gebildete Rückstellungen einschließlich

der Erhöhung bestehender Rückstellungen – während der Berichtsperiode verwendete Beträge – nicht verwendete Beträge, die während der Berichtsperiode aufgelöst

wurden – Erhöhung des während der Berichtsperiode aufgrund des Zeitablaufs

abgezinsten Betrags und Auswirkungen von Änderungen des Abzinsungs-satzes

• für jede Gruppe von Rückstellungen (IAS 37.85): – kurze Beschreibung der Art der Verpfl ichtung sowie erwartete Fälligkeit der

Abfl üsse von wirtschaftlichem Nutzen – Unsicherheiten hinsichtlich des Betrags oder der Fälligkeiten dieser

Abfl üsse – Höhe aller erwarteten Erstattungen unter Angabe der Höhe der

Vermögenswerte, die für die jeweilige Erstattung angesetzt wurden• sofern die Möglichkeit eines Abfl usses bei der Erfüllung nicht

unwahrscheinlich ist, für jede Gruppe von Eventualschulden eine kurze Beschreibung der Eventualschuld und, falls praktikabel (IAS 37.86):

– Schätzung fi nanzieller Auswirkungen (bewertet nach IAS 37.36–52) – Unsicherheiten hinsichtlich des Betrags oder der Fälligkeiten von Abfl üssen – die Möglichkeit einer Erstattung• wenn aus denselben Umständen eine Rückstellung und eine Eventual-

verbindlichkeit entstehen, erfolgen die oben genannten Angaben in einer Art und Weise, die den Zusammenhang zwischen der Rückstellung und der Eventualschuld aufzeigt (IAS 37.88)

• bei wahrscheinlichem Nutzenzufl uss kurze Beschreibung der Eventual-forderung sowie Schätzung der fi nanziellen Auswirkungen (IAS 37.89)

• sofern die Angaben zu Eventualforderungen und Eventualschulden aus Praktikabilitätsgründen nicht vorgenommen werden, so ist diese Tatsache anzugeben (IAS 37.91)

• in seltenen Fällen kann damit gerechnet werden, dass die Angabe von oben aufgeführten Informationen (IAS 37.84–89) die Lage eines Unternehmens in einem Rechtsstreit mit anderen Parteien über den Gegenstand der Rück-stellungen, Eventualschulden oder Eventualforderungen ernsthaft beeinträchtigt; in solchen Fällen muss das Unternehmen die Angaben nicht

11 Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 181

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

machen, es hat jedoch den allgemeinen Charakter des Rechtsstreits dar -zu legen sowie die Tatsache, dass gewisse Angaben nicht gemacht wurden, und die Gründe dafür (IAS 37.92)

In folgenden Beispielen wird auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bei den Rückstellungen eingegangen:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 175.

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN.Sonstige Rückstellungen werden für gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten angesetzt, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Für solche Verpflichtungen werden Rückstellungen gebildet, soweit diese auf zurückliegenden Geschä�svorfällen oder Ereignissen beruhen, wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen und diese Abflüsse zu-verlässig ermittelt werden können. Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung bestimmt, wobei je nach Charakteristik der Verpflichtung geeignete Schätzverfahren und Informationsquellen genutzt werden. Bei einer Vielzahl ähnlicher Verpflichtungen wird die Gruppe der Verpflichtungen als Ganzes betrachtet. Als Schätzverfahren wird auf die Erwartungswertmethode zurückgegriffen. Bei Vorliegen von Band-breiten möglicher Ereignisse mit gleicher Eintrittswahrscheinlichkeit wird der Mittelwert angesetzt. Einzelne Verpflichtungen (z. B. Rechts- und Prozessrisiken) werden regelmäßig mit dem wahrscheinlichsten Ergebnis bewertet, soweit nicht aufgrund besonderer Wahrscheinlichkeitsverteilungen andere Schätzungen zu einer angemesseneren Bewertung führen. Bei der Bewertung von Rückstellun-gen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preis-informationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von Sachverständigen und Experten genutzt. Soweit zur Bestimmung des Erfüllungsbetrags Erfahrungswerte oder aktuelle Kosten- und Preisinformationen herangezogen werden, erfolgt eine Fortschreibung dieser Werte auf den voraussichtlichen Erfüllungszeitpunkt. Zu diesem Zweck wird auf geeignete Preisentwicklungsindikatoren (z. B. Baupreis-indizes oder Inflationsraten) zurückgegriffen. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Zur Abzinsung werden Marktzinssätze vor Steuern verwendet, die Laufzeit und Risiko (soweit nicht bereits bei Ermittlung des Erfüllungsbetrags berücksichtigt) der Verpflichtung widerspiegeln. Erstattungs-ansprüche werden nicht mit Rückstellungen saldiert, sondern getrennt aktiviert, sobald deren Realisation so gut wie sicher ist.

Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflich-tungen, die als Folge des Erwerbs von Sachanlagen entstehen, werden erfolgs-neutral als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten des korrespondierenden Vermögenswerts angesetzt. Spätere Änderungen der Schätzungen der Höhe oder des zeitlichen Anfalls von Auszahlungen oder Änderungen des Zinssatzes zur Be-wertung dieser Verpflichtungen werden ebenfalls erfolgsneutral erfasst und führen zu nachträglichen Erhöhungen oder Minderungen des Buchwerts der betroffenen Sachanlage. Für den Fall, dass eine Minderung der Rückstellung den Buchwert des korrespondierenden Vermögenswerts überschreitet, ist der übersteigende Betrag unmittelbar erfolgswirksam als Ertrag zu erfassen.

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182 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 115.

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 198.

S O N ST I G E R Ü C K ST E L L U N G E N

Gemäß IAS 37 werden Rückstellungen gebildet, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuver-lässig geschätzt werden kann.

Rückstellungen, die nicht schon im Folgejahr zu einem Ressourcenabfluss führen, werden mit ihrem auf den Bilanz-stichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Abzinsung liegen Marktzinssätze zugrunde. Im Inland wurde ein durchschnittlicher Zinssatz von 1,03 % (Vorjahr: 0,69 %) verwendet. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwar-teten Kostensteigerungen.

Rückstellungen werden nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 183

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

(Sonstige) Rückstellungen (Sonstige) Rückstellungen werden gemäß IAS 37 (Rückstellun-gen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen) gebil-det, soweit rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu Vermögensab-flüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Die Rückstel-lungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbarer Risi-ken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Bei einer einzelnen Verpflichtung wird hierfür grundsätzlich von dem Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrschein-lichkeit ausgegangen. Ergibt sich bei der Ermittlung der Rück-stellung für einen einzelnen Sachverhalt eine Bandbreite gleich wahrscheinlicher Erfüllungsbeträge, so ist die Rückstellung in Höhe des Mittelwerts dieser Erfüllungsbeträge anzusetzen. Für eine Vielzahl gleichartiger Sachverhalte wird die Rückstellung zum Erwartungswert angesetzt, welcher sich durch die Gewich-tung aller möglichen Ergebnisse mit den damit verbundenen Wahrscheinlichkeiten ergibt.

Langfristige Rückstellungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden auf den Bilanzstichtag mit einem laufzeitadäqua-ten Zinssatz abgezinst, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich der Zinseffekte widerspiegelt. Eine entsprechende Abzinsung erfolgt für Rückstellungen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Rück-griffsansprüche werden nicht mit dem Rückstellungsbetrag verrechnet, sondern separat als Vermögenswert bilanziert, sofern ihre Realisation so gut wie sicher ist.

die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung einer vertraglichen Verpflichtung höher sind als der erwartete aus dem Vertrag zufließende wirtschaftliche Nutzen. Zur Ermittlung der Rück-stellung für Mietunterdeckung werden die angemieteten Objek-te einzeln betrachtet. Für alle geschlossenen oder nicht kosten-deckend untervermieteten Objekte erfolgt eine Rückstellungs-bildung in Höhe des Barwerts der gesamten Deckungslücke. Für standortbezogene Risiken angemieteter weiterbetriebener beziehungsweise noch nicht geschlossener Standorte wird darüber hinaus eine Rückstellung gebildet, sofern sich für den jeweiligen Standort aus der aktuellen Unternehmensplanung über die Grundmietzeit eine Unterdeckung der operativen Kos-ten beziehungsweise eine Mietunterdeckung trotz Berücksichti-gung einer möglichen Untervermietung ergibt.

Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden angesetzt, soweit zum Bilanzstichtag die faktische Verpflich-tung zur Restrukturierung durch Verabschiedung eines detail-lierten Restrukturierungsplans und dessen Kommunikation an die Betroffenen formalisiert wurde. Die Restrukturierungs-rückstellungen enthalten ausschließlich solche Ausgaben, die zwangsweise im Zuge der Restrukturierung entstehen und nicht mit den laufenden Aktivitäten des Unternehmens im Zusammenhang stehen.

Rückstellungen für Garantieleistungen werden auf Grundlage der tatsächlich eingetretenen Garantieleistungen der Vergan-genheit sowie der Umsätze des Geschäftsjahres gebildet.

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, S. 217–218.

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184 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

Nachfolgend ist ein Beispiel aufgeführt für die Darstellung der Rückstellungs-entwicklung,für die Beschreibung der Art der Verpfl ichtung und für die Angabevon Unsicherheiten:

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 177.

Rückstellungsspiegel

in Mio. €

Stand: 01.01.2013

Zufüh- rungen

Auf- lösungen

Zinsanteil Änderungen Konsolidie-rungskreis, Währungs-anpassun- gen, Um-

buchungen

Inan- spruch-

nahmen

Stand: 31.12.2013

Pensionsrückstellungen 6.856 354 232 − 750¹ − 465 6.227

Steuerrückstellungen 3.106 366 − 126 − 569 − 242 2.535

Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich 10.201 44 − 237 489 − 247 10.250

Bergbaubedingte Rückstellungen 2.874 109 − 100 171 − 25 − 77 2.952

23.037 873 − 463 892 − 1.344 − 1.031 21.964

Sonstige Rückstellungen

Verpflichtungen aus dem Personalbereich (ohne Restrukturierungen) 1.822 806 − 40 22 − 27 − 742 1.841

Verpflichtungen aus Restrukturierungen 1.081 858 − 59 36 13 − 193 1.736

Einkaufs- und Verkaufsverpflichtungen 1.908 759 − 177 7 − 77 − 244 2.176

Ungewisse Verpflichtungen aus dem Stromgeschäft 664 78 − 27 11 − 1 − 26 699

Umweltschutzverpflichtungen 176 8 − 11 1 9 − 8 175

Zinszahlungsverpflichtungen 924 58 − 4 − 207 − 8 763

Rückgabeverpflichtungen CO2- Emissionsrechte/Zertifikate alternativer Energien 824 1.955 − 56 12 − 931 1.804

Übrige sonstige Rückstellungen 2.366 604 − 364 27 − 10 − 273 2.350

9.765 5.126 − 738 104 − 288 − 2.425 11.544

Rückstellungen 32.802 5.999 − 1.201 996 − 1.632 − 3.456 33.508

Davon: Änderungen des Konsolidierungs-kreises (4)

1 Inkl. Verrechnung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste gemäß IAS 19.127

Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich wer-

den nahezu ausschließlich als langfristige Rückstellungen mit

ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag

bewertet. Der Großteil der Inanspruchnahme wird aus heutiger

Sicht für die Jahre 2020 bis 2050 erwartet. Der Rest verteilt

sich auf weitere 50 Jahre infolge der Wirkungen des 2013 in

Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes Endlager. Aufgrund

der Entwicklung der langfristigen Kapitalmarktzinsen wurde der

Diskontierungszinssatz von 5,0 auf 4,6 % gesenkt. Demgegen-

über steht eine Verminderung des geschätzten Erfüllungsbe-

trags aufgrund veränderter Kostensteigerungen für die Zukunft.

Mengenbedingte Erhöhungen des Verpflichtungsvolumens

werden mit dem Barwert zugeführt. Im Berichtsjahr waren dies

44 Mio. € (Vorjahr: 46 Mio. €). Die Rückstellungsauflösungen in

Höhe von 237 Mio. € (Vorjahr: Auflösungen 262 Mio. €) sind

darauf zurückzuführen, dass aktuelle Schätzungen per saldo zu

einer Verringerung (Vorjahr: Verringerung) der erwarteten Ent-

sorgungskosten geführt haben. Die Zuführung zu den Rückstel-

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 185

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 178.

Die Rückstellungsbestandteile für noch nicht vertraglich konkre-

tisierte nukleare Verpflichtungen umfassen im Rahmen der

Brennelemententsorgung die langfristig zu erwartenden Kosten

der direkten Endlagerung von Brennelementen, des in Deutsch-

land derzeit einzig möglichen Entsorgungspfads, ferner die

Kosten der Entsorgung von radioaktiven Abfällen aus der Wie-

deraufarbeitung – im Wesentlichen für die durchzuführenden

Transporte von zentralen und standortnahen Zwischenlagern

zur Konditionierungsanlage bzw. zum Endlager – sowie die Kos-

ten der endlagergerechten Konditionierung und der Behälter.

Die Schätzungen basieren überwiegend auf Konzepten interner

und externer Experten, insbesondere der GNS Gesellschaft für

Nuklear-Service mbH, Essen. Hinsichtlich der Stilllegung von

Kernkraftwerken werden hier die Kosten des Restbetriebs der

laufenden Anlagen und des Rückbaus nach Angaben externer,

branchenweit anerkannter und laufend aktualisierter Fachgut-

achten der NIS Ingenieurgesellschaft mbH, Alzenau, berücksich-

tigt. Schließlich sind die gesamten Kosten der Endlagerung aller

radioaktiven Abfälle, ausgehend von Angaben des BfS, unter

der Position erfasst.

Die Rückstellung für vertraglich konkretisierte nukleare Ver-

pflichtungen betrifft sämtliche nukleare Verpflichtungen für die

Entsorgung von Brennelementen und radioaktiven Abfällen

sowie für die Stilllegung von Kernkraftwerken, deren Bewertung

durch zivilrechtliche Verträge konkretisiert ist. Sie beinhaltet die

zu erwartenden restlichen Kosten der Wiederaufarbeitung, der

Rücknahme (Transport, Behälter) und Zwischenlagerung der

daraus resultierenden radioaktiven Abfälle sowie die Mehrkos-

ten der Verwertung von Uran und Plutonium aus der Wiederauf-

arbeitung. Die Kosten beruhen auf bestehenden Verträgen mit

ausländischen Wiederaufarbeitungsunternehmen und mit der

GNS. Daneben sind hier die Kosten der Transporte und der

Zwischenlagerung von abgebrannten Brennelementen im Rah-

men der direkten Endlagerung berücksichtigt. Die kraftwerks-

eigenen Standortzwischenlager sind für eine Betriebsdauer von

40 Jahren genehmigt. Sie gingen im Zeitraum von 2002 bis

2006 in Betrieb. Weiterhin werden die Beträge für die – im

Wesentlichen von der GNS ausgeführten – Konditionierung und

Zwischenlagerung radioaktiver Betriebsabfälle ausgewiesen.

Hinsichtlich der Stilllegung sind hier die Restbetriebskosten der

endgültig außer Betrieb genommenen Anlagen enthalten.

Vor dem Hintergrund des deutschen Atomgesetzes (AtG), im

Wesentlichen § 9a AtG, gliedern sich die Rückstellungen für

Entsorgung im Kernenergiebereich wie folgt:

Auch bergbaubedingte Rückstellungen sind größtenteils

langfristig. Sie werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abge-

zinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Aufgrund der Entwicklung

der langfristigen Kapitalmarktzinsen wurde der Diskontierungs-

zinssatz von 5,0 auf 4,6 % gesenkt. Demgegenüber steht eine

Verminderung des geschätzten Erfüllungsbetrags aufgrund ver-

änderter Kostensteigerungen für die Zukunft. Im Berichtsjahr

sind den bergbaubedingten Rückstellungen für mengenbeding-

te Erhöhungen des Verpflichtungsvolumens 109 Mio. € (Vor-

jahr: 99 Mio. €) zugeführt worden. Davon wurden 76 Mio. €

(Vorjahr: 55 Mio. €) unter dem Posten „Sachanlagen“ aktiviert.

Der Zinsanteil erhöhte die bergbaubedingten Rückstellungen

um 171 Mio. € (Vorjahr: 128 Mio. €), wovon 23 Mio. € (Vorjahr:

0 Mio. €) aktiviert wurden.

Die Rückstellungen für Restrukturierungen beziehen sich im

Wesentlichen auf Maßnahmen für einen sozialverträglichen

Personalabbau.

Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereichin Mio. €

31.12.2013 31.12.2012

Stilllegung von Kernkraftwerksanlagen 4.769 4.945

Entsorgung von Kernbrennelementen 4.677 4.494

Entsorgung radioaktiver Betriebsabfälle 804 762

10.250 10.201

lungen für Entsorgung im Kernenergiebereich besteht ferner

vor allem aus dem jährlichen Zinsanteil in Höhe von 489 Mio. €

(Vorjahr: 484 Mio. €). Von den Rückstellungen wurden geleiste-

te Anzahlungen in Höhe von 790 Mio. € (Vorjahr: 896 Mio. €)

abgesetzt, die im Wesentlichen an das Bundesamt für Strahlen-

schutz (BfS) für die Errichtung der Endlager entrichtet worden

sind.

Die Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich

lassen sich nach ihrer vertraglichen Konkretisierung wie folgt

aufgliedern:

Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereichin Mio. €

31.12.2013 31.12.2012

Rückstellung für noch nicht vertraglich konkretisierte nukleare Verpflichtungen 7.471 7.713

Rückstellung für vertraglich konkretisierte nukleare Verpflichtungen 2.779 2.488

10.250 10.201

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186 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

Nachfolgend werden Beispiele für Angaben bezüglich Eventualschulden aufgeführt:

(31) RECHTSSTREITIGKEITEN, EVENTUALSCHULDEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Der Klöckner & Co-Konzern ist derzeit nicht an Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten. Gleichwohl kann trotz der umfangreichen Compliance-Maßnahmen nicht ausgeschlossen werden, dass es in Einzelfällen zu Verstößen kommt oder noch Altfälle bestehen.

Das Wechselobligo beträgt 39 T€ (2012: 35 T€). Darüber hinaus bestehen Garantien, die im Rahmen von Beteiligungsveräußerungen abgegeben wurden. Diese beinhalten vor allem die im Rahmen derartiger Transaktionen üblichen Zusagen und Gewährleistungen, Haftungsrisiken für Umweltschäden sowie mögliche steuerliche Gewährleistungen.

(in Tsd. ) 31.12.2013 31.12.2012

50.063

107.139

40.885

Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen (Nominalwerte) 198.087 235.984

Quelle: Klöckner & Co. SE, Geschäftsbericht 2013, S. 147.

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 233.

(39) Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten

Haftungsverhältnisse sind nicht bilanzierte Eventualverbindlichkeiten, die in Höhe der Valutierung am

Bilanzstichtag ausgewiesen werden. Die gesamte Höhe beträgt 148,2 Mio. € (Vorjahr 193,2 Mio. €).

Innerhalb der Haftungsverhältnisse bestehen Bürgschaften und Garantien mit insgesamt 115,4 Mio. €

(Vorjahr 160,2 Mio. €). Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme ist aufgrund der Erfahrungen der

Vergangenheit als gering einzuschätzen.

Die Salzgitter AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren

Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage

haben könnten. Für mögliche finanzielle Belastungen aus Gerichts- oder Schiedsverfahren sind von der

jeweiligen Konzerngesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet worden.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 187

Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

Quelle: LANXESS Deutschland GmbH, Geschäftsbericht 2013, S. 118.

32

Haftungsverhältnisse bestehen zum 31. Dezember 2013 in Höhe

von insgesamt 8 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €). Hierin enthalten sind

Haftungsverhältnisse gegenüber at equity bewerteten Beteiligungen

in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 22 Mio. €). Haftungsverhältnisse resul-

tieren aus Bürgschaften und ähnlichen Instrumenten, die gegenüber

Dritten übernommen wurden. Bei diesen Sachverhalten geht es um

Leistung im Rahmen dieser Haftungsverhältnisse entsteht bei Verzug

oder Zahlungsunfähigkeit des Schuldners.

Aus der Stellung als persönlich haftender Gesellschafter der Currenta

GmbH & Co. OHG, Leverkusen (Deutschland), können sich zukünftig

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188 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer regelt die Bilanzierung und Bewertung sämtlicher Leistungen an Arbeitnehmer mit Ausnahme von anteilsbasierter Vergütung, deren Bewertung und Bilanzierung in IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung geregelt ist (IAS 19.2). Insbesondere für Leistungen nach Beendigung des Arbeits-verhältnisses sieht IAS 19 umfangreiche Anhangangaben vor, durch die es den Abschlussadressaten ermöglicht werden soll, die Art und Risiken dieser Leistungen sowie die Auswirkungen auf die Berichtsperiode und die künftigen Cashfl ows verstehen zu können (IAS 19.135).

IAS 19 unterscheidet zwischen folgenden Kategorien von Leistungen an Arbeit-nehmer:• kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer (short-term employee benefi ts)• Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (post employment

benefi ts)• andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer (other long-term

employee benefi ts)• Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses (termination

benefi ts)

Für diese einzelnen Kategorien bestehen gemäß IAS 19 Angabepfl ichtenunterschiedlichen Umfangs:• Für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind gemäß

IAS 19.135 ff. umfassende Anhangangaben erforderlich (auf diesen Angabe-pfl ichten liegt daher der Schwerpunkt dieses Abschnitts).

• Für andere Leistungen an Arbeitnehmer (wie kurzfristig fällige Leistungen und andere langfristig fällige Leistungen) und Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses schreibt IAS 19 dagegen keine spezifi schen Angaben vor, jedoch können sich nach Maßgabe anderer Standards zusätzliche Angabepfl ichten ergeben (vgl. die Bezugnahme auf IAS 1 in IAS 19.25, in IAS 19.158 und in IAS 19.171).

Ferner sind gem. IAS 19.151 für sämtliche oben genannten Kategorien von Leistungen an Arbeitnehmer, die Mitgliedern der obersten Führungs- und Überwachungsebene (key management personnel compensation) gewährt werden, zusätzliche Anhangangaben gemäß IAS 24.17 ff. erforderlich (siehe Kapitel „Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“).

Falls IAS 37 dies vorschreibt, sind zudem Angaben über Eventualschulden, die aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses resultieren,aufzunehmen (IAS 19.152).

In Verbindung mit IAS 1 ergeben sich darüber hinaus regelmäßig weitere Angabepfl ichten zu den Quellen von Schätzungsunsicherheiten (IAS 1.125) und zur Darstellung der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden(IAS 1.60–1.61).

12 Leistungen an Arbeitnehmer

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 189

Leistungen an Arbeitnehmer

Der IASB hat im Juni 2011 Änderungen des IAS 19 „Leistungen an Arbeit-nehmer” veröffentlicht. Diese haben wesentliche Auswirkungen auf die Erfassung und Bewertung des Aufwands für leistungsorientierte Pensionspläne und von Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sowie auf die Angabepfl ichten zu Leistungen an Arbeitnehmer. Die Änderungen haben die meisten Unternehmen betroffen, die IAS 19 anwenden. Neben Änderungen von zahlreichen Ergebnisindikatoren ist häufi g auch ein wesentlich erhöhter Umfang der Anhangangaben festzustellen.

In Bezug auf die Erfassung des Aufwands sind vor allem die Änderungen im Bereich der zeitverzögerten Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste zu nennen. Gemäß IAS 19 revised 2011 sind die Neubewertungen (remeasurements), die zum einen auf versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten auf der Verpfl ichtungsseite, zum anderen aus Abweichungen vom tatsächlichen Vermögenertrag zum im rechnungsmäßigen Zinsertrag enthaltenen Vermögensertrag zusammensetzt (s. u. net interest approach), nunmehr sofort bei der Entstehung erfolgsneutral über das OCI (other comprehensive income) im Eigenkapital zu erfassen. Sowohl die bislang mögliche Anwendung des Korridoransatzes als auch die sofortige Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung sind nicht mehr zulässig. Eine weitere Veränderung bei den Aufwandskomponenten ergibt sich durch die Einführung des net-interest approachs. Für die Ermittlung der Verzinsung der Bilanzposition wird mit Einführung des IAS 19 revised 2011 der Zinssatz verwendet, der für die Bewertung der Pensionsverpfl ichtung maßgeblich ist. Die bisher separat zu bestimmenden Aufwandskomponenten Zinsaufwand und erwarteter Ertrag aus Planvermögen werden durch die Nettogröße, den Netto-zinsaufwand/-ertrag auf die Netto-Rückstellung bzw. das Netto-Asset ersetzt.

Im Bereich der Anhangangaben ergeben sich mit Einführung des IAS 19 revised 2011 folgende Änderungen: während sich die Angabepfl ichten bisher im Wesentlichen aus einer Aufl istung bestimmter Angaben, die im Einzelnen aufgezählt werden, ergaben, gibt hingegen der geänderte IAS 19 primär die Zielsetzung der verpfl ichtenden Angaben vor. IAS 19R nennt mehrfach lediglich Beispiele und enthält vergleichsweise wenige detaillierte Vorgaben zu den erforderlichen Mindestangaben.

So sollen die Charakteristika der Leistungspläne, die im Abschluss erfassten Beträge sowie die Risiken aus leistungsorientierten Plänen und Plänen mehrerer Arbeitgeber dargestellt und die Auswirkungen, die die leistungsorientierten Pläne auf den Cashfl ow des Unternehmens haben können, geschildert werden. Neben einzelnen spezifi schen Angaben, die im geänderten IAS 19 vorgegeben werden, sind die Angabepfl ichten des einzelnen Unternehmens künftig aus der eingangs genannten grundlegenden Zielsetzung abzuleiten. Die konkreten Angabeerfordernisse werden nachfolgend noch im Detail erläutert.

Zu beachten gilt ferner, dass sich die Bilanzierung für Aufstockungszahlungen im Bereich von Altersteilzeitarbeitsverhältnissen geändert hat. Bisher erfolgte eine Klassifi zierung als termination benefi ts. Die Änderungen des IAS 19 nennen jedoch das Erfordernis zur Erbringung von Arbeitsleistungen in der Zukunft als einen Indikator dafür, dass sich eine solche Zusage nicht auf Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses bezieht. Das IFRIC hat im Januar 2012 bestätigt, dass es sich aufgrund der in IAS 19.162 genannten Indikatoren bei ATZ-Aufstockungszahlungen nicht um termination benefi ts handelt. Details zur Bewertung und Bilanzierung von ATZ-Verpfl ichtungen hat der DRSC im Dezember 2012 in seinem ersten Anwendungshinweis (DRSC AH 1 [IFRS]) veröffentlicht.

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190 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

Die Änderung des IAS 19 tritt für Berichtsperioden eines am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnenden Geschäftsjahres in Kraft. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Übernahme der Regelung durch die EU („Endorsement“) erfolgte am 5. Juni 2012. Die Änderung ist retrospektiv gemäß IAS 8 „Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler” anzuwenden; dies gilt nicht für Änderungen von Buchwerten von Vermögenswerten, die Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer enthalten sowie für die Angaben von Sensitivitäten für die Vergleichsperiode im Anhang.

Im Jahr der erstmaligen Anwendung sind in diesem Zusammenhang zusätzlich die Angaben zu den Auswirkungen der Änderungen des IAS 19R nach IAS 8.28 zu beachten. Die Auswirkungen aus der Änderung des IAS 19R sind für jede im Abschluss dargestellte Periode und für jeden einzelnen betroffenen Posten des Abschlusses anzugeben, was beispielhaft in den beiden nachfolgenden Tabellen dargestellt wird:

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 191

Leistungen an Arbeitnehmer

AUSWIRKUNG DER ERSTMALIGEN ANWENDUNG DES ÜBERARBEITETEN IAS 19 AUF DIE BILANZ

in Mio. EUR 31.12.2013 31.12.2012 31.12.2011

Vermögenswerte 0,8 – 2,4 – 4,7

davon sonstige Forderungen – 3,9 – 10,7 – 8,1

davon latente Steuern 4,7 8,3 3,4

Schulden 30,4 44,6 19,0

davon Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

36,9

53,9

23,9

davon latente Steuern – 6,5 – 9,3 – 4,9

Eigenkapital – 29,6 – 47,0 – 23,7

AUSWIRKUNG DER ERSTMALIGEN ANWENDUNG DES ÜBERARBEITETEN IAS 19 AUF DAS GESAMTERGEBNIS

in Mio. EUR 2013 2012

Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,1 – 0,4

davon Vertriebsaufwendungen 2,6 0,4

davon Finanzergebnis – 2,5 – 0,9

davon latente Steuern – 0,1

Nicht reklassifizierbares erfolgsneutral im Eigenkapital erfasstes Ergebnis nach Steuern 16,2 – 22,9

davon Neubewertungen von leistungsorientierten Versorgungsplänen 22,3 – 32,1

davon latente Steuer auf Neubewertungen von leistungsorientierten Versorgungsplänen – 6,1 9,2

Veränderung Währungskursdifferenzen vollkonsolidierter Gesellschaften 1,1 –

Gesamtergebnis 17,4 – 23,3

Weiterhin ergaben sich folgende Anpassungen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der

Gesamtergebnisrechnung des Brenntag Konzerns:

Das Ergebnis je Aktie änderte sich aufgrund der rückwirkenden Anwendung der überarbeiteten

Fassung des IAS 19 im Geschäftsjahr 2013 nicht. (2012: Reduzierung um 1 Cent).

C. 11

C. 12

Aus der rückwirkenden Anwendung der überarbeiteten Fassung des IAS 19 ergaben sich folgende

Anpassungen auf Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz:

Quelle: Brenntag AG, Geschäftsbericht 2013, S. 132.

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192 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

Die nachfolgend behandelten Angabepfl ichten beziehen sich ausschließlich auf Versorgungspläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Hinsichtlich dieser Leistungen sieht IAS 19 eine grundlegende Unterscheidung in beitragsorientierte und leistungsorientierte Pläne vor.

Bei beitragsorientierten Verpfl ichtungen sind lediglich die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen der Berichtsperiode anzugeben(IAS 19.53):

Bei beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans)

werden aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmun-

gen Beiträge an staatliche oder private Versorgungsträger

gezahlt. Über die Beitragszahlung hinaus bestehen keine weite-

ren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlun-

gen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen; sie

beliefen sich 2013 in der MAN Gruppe auf insgesamt 163 Mio €

(Vorjahr 162 Mio €). Davon wurden in Deutschland für die

gesetzliche Rentenversicherung Beiträge in Höhe von 159 Mio €

(Vorjahr 159 Mio €) geleistet.

Quelle: MAN SE, Geschäftsbericht 2013, S. 153.

Quelle: Henkel AG & Co. KGaA, S. 133.

Im Vergleich hierzu sind die Anhangangaben für einen leistungsorientierten Plan (defi ned benefi t plan) deutlich umfangreicher. Die Erläuterungen im Anhang sollen die Risiken der Pensionspläne darstellen. Dabei sind Informations gehalt und Detaillierungsgrad gegeneinander abzuwägen. Sofern die im Standard aufgeführten Punkte nicht ausreichend sind, um die Zielsetzung der Anhangangaben zu erfüllen, sind weitere Angaben zu ergänzen (IAS 19.136). Hierzu könnten z. B. Analysen des Barwerts der Leistungs-verpfl ichtung dargestellt werden, welche Beschaffenheit, Merkmale und Risiken der Verpfl ichtung verdeutlichen. In diesem Zusammenhang kann z. B. zwischen Beträgen, die aktiven Begünstigten, ausgeschiedenen Anwärtern und Rentnern geschuldet werden, unterschieden werden oder eine Unterscheidung zwischen verfallbaren und bereits unverfallbaren Leistungsansprüchen sowie Leistungs-ansprüchen, die noch von künftigen Gehaltssteigerungen oder sonstigen Veränderungen abhängig sind, vorgenommen werden (IAS 19.137). Im nach-folgenden Auszug wird eine Aufteilung des Barwertes der Leistungs-verpfl ichtung auf die verschiedenen Statusgruppen vorgenommen:

Unsere Pensionszusagen umfassen insgesamt 67.600 Anspruchs-berechtigte. Von dem gesamten Anwartschaftsbarwert (Defined Benefit Obligation – DBO) entfielen:

1.572 Mio Euro auf aktive Mitarbeiter, 676 Mio Euro auf ehemalige Mitarbeiter mit unverfallbaren Pensionsansprüchen und 2.321 Mio Euro auf Pensionäre.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 193

Leistungen an Arbeitnehmer

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 194.

Sofern dies sinnvoll ist, sollte eine Aufgliederung nach Plänen oder Gruppen von Plänen mit erheblich voneinander abweichenden Risiken vorgenommen werden. Diesbezüglich bietet es sich bspw. an, zwischen geographischen Standorten, unterschiedlichen Merkmalen wie Festgehaltspläne, Endgehalts-pläne oder Pläne für medizinische Versorgung nach Beendigung des Arbeits-verhältnisses zu unterscheiden (IAS 19.138). In der folgenden Tabelle ist beispielhaft für die DBO, das Planvermögen und die Nettopensionsrückstellung eine Unterteilung nach geografi schen Standorten vorgenommen worden:

Regionale Zuordnung der leistungsorientierten Pläne zum 31.12. (Millionen €)

Pensionsverpflichtungen Planvermögen Nettobilanz ansatz

2013 2012 2013 2012 2013 2012

Deutschland 13.369 13.999 10.941 10.386 –2.428 –3.613

USA 3.263 3.816 2.111 2.301 –1.152 –1.515

Schweiz 1.694 1.828 1.763 1.738 5 –90

Vereinigtes Königreich 1.525 1.462 1.543 1.489 18 27

Übrige 866 980 774 791 –105 –189

Summe 20.717 22.085 17.132 16.705 –3.662 –5.380

Sofern es für den Bilanzleser hilfreich ist, sollten auch die weiteren Anhang-angaben entsprechend untergliedert werden.

Der folgende Überblick fasst die wesentlichen Angabepfl ichten für leistungsorientierte Pläne zusammen:1. Merkmale leistungsorientierter Versorgungspläne und der damit

verbundenen Risiken • Informationen über die Merkmale der leistungsorientierten Versorgungs-

pläne, insbesondere – die Art der gewährten Leistungen (z. B. leistungsorientierter Versor-

gungsplan auf Endgehaltsbasis oder beitragsorientierter Plan mit Garantie), beispielhaft in nachfolgendem Auszug dargestellt:

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194 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

– eine Beschreibung des regulatorischen Rahmens, innerhalb dessen der Versorgungsplan betrieben wird, beispielsweise der Höhe eventuellerAnforderungen an die Mindestdotierungsverpfl ichtung sowie möglicher Auswirkungen des regulatorischen Rahmens auf den Plan und

– eine Beschreibung der Verantwortlichkeiten anderer Unternehmen für die Führung des Plans. Dies kann beispielsweise die Verantwortlich keiten von Treuhändern oder Vorstandsmitgliedern des Versorgungsplans betreffen (IAS 19.139[a]).

Hinsichtlich der Verantwortlichkeiten anderer für die Führung des Plans, sowie für bestehende Mindestdotierungsverpfl ichtungen, fi ndet sich nach-folgend ein Beispielauszug:

DEUTSCHLAND

Ein bedeutsamer Versorgungsplan in Deutschland ist die K+S Versorgungsordnung, die

im Wesentlichen aus der Grundversorgung, der Zusatzversorgung II sowie Besitzstands-

regelungen besteht. Die Grundversorgung ist ein Bausteinsystem, bei dem jährlich fiktive

Beiträge in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes des pensionsfähigen Einkommens erhoben

werden. Der Rentenanspruch ermittelt sich aus einem festen Prozentsatz und der Summe

aller fiktiven Beiträge. Die Zusatzversorgung II ist ein Endgehaltsplan, dessen Anspruch sich

aus bestimmten Prozentsätzen von Gehaltsteilen oberhalb der gesetzlichen Renten- bzw.

Knappschaftsversicherung multipliziert mit der Anzahl der pensionsfähigen Dienstjahre

ergibt. Für die Dienstzeiten vor Einführung der Grund- und Zusatzversorgung II wurden feste

Euro-Beträge bzw. endgehaltsabhängige prozentuale Besitzstände gewährt. Mittlerweile

wurde dieser Versorgungsplan geschlossen, sodass keine weiteren Arbeitnehmer Ansprü-

che erwerben können.

Neben der K+S Versorgungsordnung wurde eine Vielzahl von Einzelzusagen erteilt, ins-

besondere im Bereich der Vorstände und oberen Führungskräfte. Diese sehen im Regelfall

ein Bausteinsystem vor, das einen bestimmten Prozentsatz des pensionsfähigen Jahres-

einkommens mittels eines altersabhängigen Faktors in eine lebenslange Altersrente umwan-

delt. Der Gesamtanspruch ergibt sich als Summe der einzelnen jahresbezogenen Bausteine.

Dabei darf ein definiertes Versorgungsniveau nicht überschritten werden.

Quelle: K+S AG, Geschäftsbericht 2013, S. 159–160.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 195

Leistungen an Arbeitnehmer

SchweizEntsprechend dem BVG (Berufliches Vorsorgegesetz) hat jeder Arbeitgeber Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhält-nisses an anspruchsberechtigte Mitarbeiter zu gewähren. Siemens in der Schweiz unterhält leistungsorientierte Pläne für anspruchsberechtigte Mitarbeiter. Diese Pläne werden von Stiftungen verwaltet, die rechtlich unabhängig vom Unterneh-men sind und dem BVG unterliegen. Der Vorstand der bedeu-tendsten Stiftung, die 95 % aller leistungsorientierten Ver-pflichtungen von Siemens in der Schweiz betreut, setzt sich zu gleichen Teilen aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zusammen. Bei den anderen Stiftungen haben die Arbeitge-bervertreter die Mehrheit der Sitze im Vorstand. Der Auftrag des Vorstands nach dem Gesetz und den Vorschriften der Stif-tung ist es, im Interesse der Stiftung und aller Planteilnehmer, das heißt aktiver Mitarbeiter und Pensionäre, zu handeln. Der Vorstand ist verantwortlich für die Anlagepolitik des Stiftungs-vermögens, die Änderung der Planbedingungen und die Fest-legung der Beiträge zur Finanzierung der Leistungen. Es han-delt sich um einen kapitalbasierten Plan, bei dem das Unter-nehmen Beiträge zu leisten hat, die mindestens den in den Planbedingungen vorgegebenen Arbeitnehmerbeiträgen ent-sprechen. Die versicherungsmathematischen Risiken aus die-

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 310.

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, S. 250.

Dienstjahr. Die Finanzierung erfolgt über einen Pensions-fonds, in dessen Gremien Arbeitgeber- und Arbeitnehmer vertreten sind. Der Vorstand des Fonds ist für die Vermö-gensanlage verantwortlich. Zu diesem Zweck besteht ein Investment Committee innerhalb des Pensionsfonds. Im Rahmen gesetzlich vorgegebener Mindestfinanzierungsvor-schriften hat der Vorstand des Pensionsfonds sicherzustel-len, dass die Verpflichtungen zu jeder Zeit mit Vermögen gedeckt sind. Im Falle einer bestehenden Unterdeckung können vom Vorstand des Pensionsfonds verschiedene Maß-nahmen ergriffen werden, um diese auszugleichen. Dies schließt die Forderung zusätzlicher Beiträge durch den Ar-beitgeber oder auch Kürzungen von Leistungen an Arbeit-nehmer ein.

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196 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

• Beschreibung der Risiken, mit denen der Versorgungsplan das Unter-nehmen belastet, wobei speziell auf außergewöhnliche, unternehmens- oder planspezifi sche Risiken sowie erhebliche Risikokonzentrationen einzugehen ist (IAS 19.139[b]). Nachfolgend fi ndet sich ein Beispiel für bestehende Risiken im Zusammenhang mit leistungsorientierten Plänen, sowie bereits vorgenommenen Präventionsmaßnahmen des Unternehmens zur Risikoreduktion:

• Beschreibung von Planänderungen, also von Ergänzungen, Kürzungen oder Abgeltungen (IAS 19.139[c]):

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 235.

Die Höhe des Pensionsvermögens unterliegt dem allgemeinen Marktrisiko. Deshalb wird die Ausrichtung und Durch-führung der Kapitalanlage fortlaufend durch die Gremien der Trusts kontrolliert, in welchen auch die Gesellschaften vertreten sind. So werden beispielsweise die Grundsätze der Kapitalanlage im Rahmen von Kapitalanlagerichtlinien mit dem Ziel vorgegeben, das Marktrisiko und dessen Auswirkung auf das Planvermögen zu beschränken. Zusätzlich werden im Bedarfsfall Asset-Liability-Management-Studien durchgeführt, die sicherstellen, dass die Kapitalanlage im Einklang zu den abzusichernden Verpflichtungen steht. Derzeit ist das Sondervermögen Altersversorgung vorwiegend in Investment-fonds aus festverzinslichen Wertpapieren oder Aktien investiert. Insofern besteht hauptsächlich ein Zinsänderungs- und Aktienkursrisiko. Zur Abfederung des Marktrisikos sieht das Versorgungssystem zusätzlich vor jeder Überschusszuwei-sung eine Reservierung von Mitteln im Rahmen einer Schwankungsreserve vor.

Der Barwert der Verpflichtung wird als Saldo aus dem Barwert der garantierten Verpflichtung und dem Planvermögen ausgewiesen. Soweit das Planvermögen unter den Barwert der garantierten Verpflichtung sinkt, ist in diesem Umfang eine Rückstellung zu bilden. Der Barwert der garantierten Verpflichtung steigt mit fallendem Zinsniveau und unterliegt somit dem Zinsänderungsrisiko.

Im Falle der lebenslang laufenden Rentenzahlungen trägt der Volkswagen Konzern das Langlebigkeitsrisiko. Diesem wird dadurch Rechnung getragen, dass zur Ermittlung der Verrentungsfaktoren und des Barwertes der garantierten Verpflichtung die aktuellsten Generationensterbetafeln „Richttafeln Heubeck 2005 G“ verwendet werden, in denen eine zukünftige Verlängerung der Lebenserwartung bereits berücksichtigt wird. Zusätzlich erfolgt ein jährliches Risikomoni-toring im Rahmen der Vermögensüberprüfung in den Trusts durch die unabhängigen Aktuare.

Um das Inflationsrisiko durch die Anpassung der laufenden Rentenzahlungen in Höhe der Inflationsrate zu reduzie-ren, wurde bei den Versorgungszusagen, bei denen dies gesetzlich zulässig ist, eine inflationsunabhängige Rentenanpas-sung eingeführt.

Der Berechnung der Pensionsrückstellungen wurden die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde gelegt:

In Großbritannien sind die leistungsorientierten Altersver-sorgungspläne des Konzerns seit einigen Jahren für Neueintritte weitestgehend geschlossen worden. Am 26. November 2013 ver-pflichtete sich Deutsche Post DHL in Großbritannien zusätzlich zu einer Änderung der Pensionsstrategie, und ab dem 1. April 2014 werden diese Pläne auch für weitere Dienstzeitzuwächse weitest-gehend geschlossen sein. Folglich gibt es im Berichtsjahr 2013 nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand, der in den nachfolgen-den Tabellen vor Schließungskosten und Übergangszahlungen ge-zeigt ist. Ab dem 1. April 2014 können die betroffenen Mitarbeiter an einem beitragsorientierten Plan teilnehmen. Ein Großteil der (leistungsorientierten) Pläne wurde in einen einzigen Plan mit ver-schiedenen Sektionen für die teilnehmenden Bereiche integriert.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 177.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 197

Leistungen an Arbeitnehmer

2. Erläuterung der im Abschluss enthaltenen Beträge • Überleitungsrechnungen für – Nettoschuld/Nettovermögen aus leistungsorientierten Versorgungs-

plänen – Planvermögen – Barwert der Leistungsverpfl ichtung und – Auswirkung der Vermögensobergrenze sowie – Erstattungsansprüche und Beschreibung der Beziehung zwischen

Erstattungsanspruch und der zugehörigen Verpfl ichtung (IAS 19.140) • In den Überleitungsrechnungen sind die folgenden Posten anzugeben,

sofern diese relevant sind (IAS 19.141) – Laufender Dienstzeitaufwand – Netto-Zinsaufwand/-ertrag – Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungs-

plänen (Vermögenswert), wobei — der Ertrag aus Planvermögen ohne die Beträge, die bereits in den

Zinsen enthalten sind, — versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die aus

Ver änderungen bei den demographischen Annahmen entstehen, — versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die aus

Veränderungen bei den fi nanziellen Annahmen entstehen und — Veränderungen der Auswirkung einer Begrenzung der Vermögens-

obergrenze, die nicht in den Zinsaufwendungen enthalten sind, separat anzugeben sind

– Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand und Gewinne oder Verluste aus Abgeltungen; eine Aufteilung der Komponenten ist nur vorzunehmen, wenn Planänderung und -abgeltung durch verschiedene Ereignisse ausgelöst wurden (IAS 19.100).

– Auswirkungen von Wechselkursänderungen – Arbeitgeberbeiträge zum Versorgungsplan – Arbeitnehmerbeiträge zum Versorgungsplan – Aus dem Plan gezahlte Leistungen; im Zusammenhang mit Abgeltungen

gezahlte Beträge sind getrennt anzugeben – Die Auswirkungen von Unternehmenszusammenschlüssen und

Ver äußerungen.

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 175.

-lichen als Folge der Änderung des Kollektivvertrags für die kauf-

Die im Berichtsjahr angefallenen Abgeltungszahlungen betreffen im

ge änderten Pensionsverpflichtungen bei der Austrian Airlines AG und

Ge schäftsfeld Technik.

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198 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

In der nachfolgenden Tabelle fi ndet sich eine mögliche Darstellungsform um den oben aufgeführten Angabeverpfl ichtungen nachzukommen (nicht relevante Punkte wurden in der Tabelle entsprechend weggelassen):

in Mio. € Anwartschafts-

barwert Planvermögen Netto-Pensions-

verpflichtung

Stand 01.01.2013 2.192,8 10,6 2.182,2

Dienstzeitaufwand 26,5 – 26,5

Zinsaufwand/-ertrag 63,9 0,3 63,6

90,4 0,3 90,1

Neubewertungen (Pensionsverpflichtungen)

Erfahrungsbedingte Gewinne (–)/Verlust (+) – 4,8 – – 4,8

Gewinn (–)/Verlust (+) aus Veränderung der demographischen Annahmen – 6,0 – – 6,0

Gewinn (–)/Verlust (+) aus Veränderung der finanziellen Annahmen – 69,5 – – 69,5

Erträge aus Planvermögen, die nicht bereits im Zinsertrag enthalten sind – – 0,5 0,5

– 80,3 – 0,5 – 79,8

Gezahlte Versorgungsleistungen (Verbrauch) – 121,7 – 0,2 – 121,5

Fondsdotierungen

Arbeitgeber – 0,9 – 0,9

Arbeitnehmer 0,1 0,1 –

Währungsdifferenzen – 0,4 – 0,1 – 0,3

Übertragungen/Umbuchungen/Konsolidierungskreis-änderungen – 0,2 – 0,1 – 0,1

Stand 31.12.2013 2.080,7 11,0 2.069,7

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 223.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 199

Leistungen an Arbeitnehmer

• Finden die Regelungen des asset ceiling Anwendung, so hat das Unter-nehmen anzugeben, wie es den verfügbaren maximalen wirtschaftlichen Nutzen ermittelt hat (IAS 19.141 [c][iv])

• Zudem ist der beizulegende Zeitwert des Planvermögens in Klassen aufzugliedern:

– Bei der Klassenbildung ist nach Beschaffenheit und Risiko zu unter-scheiden.

– Des Weiteren ist für jede Vermögensklasse eine Unterteilung in Ver-mögenswerte, für die eine Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt besteht, und Vermögenswerte, für die dies nicht der Fall ist, vorzu-nehmen.

— Eine genaue Vorschrift zur Klassenbildung wird nicht vorgegeben.Als Beispiel werden jedoch die folgenden Klassen aufgeführt (IAS 19.142):

— Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, — Eigenkapitalinstrumente unterteilt nach Branche, Unternehmens-

größe und geographischer Lage, — Schuldinstrumente getrennt nach Art des Emittenten, Kreditqualität

und geographischer Lage, — Immobilien getrennt nach geographischer Lage, — Derivate getrennt nach Art des dem Vertrag zugrundeliegenden

Risikos, — Wertpapierdepots getrennt nach Fondstyp, — forderungsbesicherte Wertpapiere und — strukturierte Schulden.

Page 202: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

200 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

Nachfolgend wird beispielhaft eine Klassenaufteilung des Planvermögens vorgenommen:

Quelle: Merck KGaA, Geschäftsbericht 2013, S. 235.

64 % Deutschland

17 % USA

19 % Andere Länder

96 % Investment Grade

4 % Non-Investment Grade

Pensionsvermögen nach Ländern 2013

Einteilung der Anlei-hen nach Rating 2013

Zusammensetzung des Pensionsvermögens

in Mio Euro

31.12.2012 31.12.2013

Quotierung auf aktiven

Märkten

Keine Quotierung auf aktiven

Märkten

Summe Quotierung auf aktiven

Märkten

Keine Quotierung auf aktiven

Märkten

Summe

Aktien 896 – 896 1.038 – 1.038

Europa 358 – 358 454 – 454

USA 156 – 156 167 – 167

Sonstige 382 – 382 417 – 417

Anleihen und Sicherungs instrumente 2.455 – 96 2.359 2.410 – 11 2.399

Staatsanleihen 747 – 747 739 – 739

Unternehmens-anleihen 1.708 – 1.708 1.671 – 1.671

Derivate – – 96 – 96 – – 11 – 11

Alternative Investments 56 184 240 3 151 154

Barvermögen – 214 214 – 71 71

Verbindlichkeiten ¹ – – 20 – 20 – – 120 – 120

Andere Vermögenswerte – 211 211 – 210 210

Gesamt 3.470 430 3.900 3.451 301 3.752

¹ Verbindlichkeit gegenüber der Henkel AG & Co. KGaA aus der Übernahme der Pensionszahlungen für den Henkel Trust e.V.

Quelle: Henkel AG & Co. KGAA, Geschäftsbericht 2013, S. 134.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 201

Leistungen an Arbeitnehmer

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 182.

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 195.

• Zusätzlich ist der beizulegende Zeitwert der eigenen, als Planvermögen gehaltenen übertragbaren Finanzinstrumente sowie der beizulegende Zeitwert von Planvermögen in Form von Immobilien oder anderen Ver-mögenswerten, die das Unternehmen selbst nutzt, anzugeben (IAS 19.143):

Immobilien mit einem Zeitwert von 1.016 MIO € (Vorjahr: 995 MIO €) werden durch die Deutsche Post AG selbst genutzt. Ansonsten werden, wie im Vorjahr, keine Vermögenswerte des Planvermögens selbst genutzt und keine eigenen übertragbaren Finanzinstrumente als Planvermögen gehalten.

In den Pensionsvermögen zum Bilanzstichtag waren von BASF-Gruppenge-sellschaften emittierte Wertpapiere mit einem Marktwert von 8 Millionen € im Jahr 2013 und 21 Millionen € im Jahr 2012 enthalten. Der Marktwert der von den rechtlich selbständigen Versorgungseinrichtungen an BASF-Grup-pengesellschaften vermieteten Immobilien betrug 76 Millionen € am31. Dezember 2013 und 57 Millionen € am 31. Dezember 2012.

• Ein Unternehmen hat die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen, die zur Ermittlung des Barwerts der Leistungsverpfl ichtungen eingesetzt werden, anzugeben. Hierunter fallen demographische Annahmen, wie z. B. Sterbewahrscheinlichkeiten, Fluktuationsraten, Invalidisierungsraten, Frühverrentungsverhalten, Verheiratungswahr-scheinlichkeiten, Inanspruchnahmewahrscheinlichkeiten für bestimmte, nach den Regelungen des Plans verfügbare Auszahlungsformen, die Inanspruchnahmewahrscheinlichkeiten für Leistungen aus medizinischen Versorgungsplänen (IAS 19.76[a]), und fi nanzielle Annahmen, wie z. B. der Rechnungszinssatz, Trends für künftige Renten-, und Gehaltssteigerungen sowie medizinische Kosten und ggf., vom Plan zu tragende Steuern (IAS 19.76[b]). Die Angaben müssen als absoluter Wert, ggf. als gewichteter Durchschnitt, erfolgen. Eine Angabe als Spanne ist nicht zulässig (IAS 19.144):

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202 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

Sofern weitere wesentliche versicherungsmathematische Annahmen verwendet werden, sind diese entsprechend zu nennen.

3. Betrag, Fälligkeit und Unsicherheit künftiger Zahlungsströme • Eine Sensitivitätsbetrachtung für jede wesentliche versicherungs-

mathematische Annahme zum Ende der Berichtsperiode, in der aufgezeigt wird, in welcher Weise die Leistungsverpfl ichtung durch Veränderungen bei den wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen beeinfl usst worden wäre. Unter diese Annahmen fallen in der Regel zumindest der Zinssatz, die biometrischen Annahmen und – sofern relevant – Gehalts- und Rententrend (IAS 145[a]):

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 156.

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 156.

Versicherungsmathematische Annahmen

in %

31. Dezember

2013 2012 2011

Rechnungszinssatz

Deutschland 3,90 3,40 4,75

Großbritannien 4,60 4,40 4,60

Gehaltstrend

Deutschland 2,50 2,50 2,50

Großbritannien 3,40 3,40 3,40

Rententrend

Deutschland 1) 2,00 2,00 2,00

Großbritannien 3,10 2,70 2,80

1) Der Rententrend für Deutschland gilt für Anspruchsberechtigte, die nicht

einem Ein-Prozent-Rententrend unterliegen.

Sensitivitäten

in Mio €

Veränderung des Anwartschafts-

barwertes der leistungsorientier-

ten Versorgungsverpflichtungen

Veränderung des Rechnungszinssatzes um +0,50 % -0,50 %

Veränderung -1.044 1.163

Veränderung des Gehaltstrends um +0,25 % -0,25 %

Veränderung 72 -70

Veränderung des Rententrends um +0,25 % -0,25 %

Veränderung 270 -259

Veränderung der Sterbewahrscheinlichkeit um +10,00 % -10,00 %

Veränderung -370 409

Versicherungsmathematische Annahmen (Sterbetafeln)

Deutschland Richttafeln 2005 G von K. Heubeck aus dem Jahr

2005

Großbritannien CMI Tables „00“ beziehungsweise „S1“

(Standard sterblichkeitstafeln) aus den Jahren

2009 bzw. 2008 mit Berücksichtigung künftiger

Sterblichkeitsveränderungen

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 203

Leistungen an Arbeitnehmer

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 313.

• Weiterhin sind eine Erläuterung der Methoden und Annahmen, die bei der Erstellung der Sensitivitätsbetrachtungen eingesetzt wurden, sowie die Grenzen dieser Methoden anzugeben (IAS 145[b]). Sofern es Änderungen bei den Methoden und Annahmen, die bei der Erstellung der Sensitivitäts-betrachtungen eingesetzt wurden, gab, ist darauf hinzuweisen, sowie die Gründe für diese Änderungen zu erläutern (IAS 145[c]):

Bei der Berechnung der Sensitivität der DBO für die maßgeb-lichen versicherungsmathematischen Annahmen wurde die gleiche Methode angewandt (Ermittlung des Barwerts nach der Methode der laufenden Einmalprämien) wie für die Be-rechnung der Verbindlichkeiten aus Leistungen nach Been-digung des Arbeitsverhältnisses, die in der Konzernbilanz er-fasst sind. Erhöhungen und Senkungen des Abzinsungssatzes, des Gehalts- und Rententrends sowie der Sterblichkeitsraten wirken bei der Ermittlung der DBO – vor allem aufgrund des Zinseszinseffekts bei der Berechnung des Barwerts der künfti-gen Leistung – nicht mit dem gleichen Absolutbetrag. Wenn mehrere Annahmen gleichzeitig geändert werden, muss die Gesamtwirkung nicht notwendigerweise der Summe der Ein-zeleffekte aufgrund der Änderungen der Annahmen entspre-chen. Daneben gilt, dass die Sensitivitäten eine Veränderung der DBO nur für die jeweilige konkrete Größenordnung der Än-derung von Annahmen (beispielsweise 0,5 %) widerspiegeln. Wenn sich die Annahmen in einer anderen Größenordnung ändern, hat dies nicht notwendigerweise eine lineare Auswir-kung auf die DBO.

Aus dem Rückgang der Sterblichkeitsraten von 10 % resultiert eine Erhöhung der Lebenserwartung abhängig vom individu-ellen Alter jedes Begünstigten. Das bedeutet beispielsweise, dass sich die Lebenserwartung eines 55-jährigen, männlichen Siemens-Mitarbeiters zum 30. September 2013 um ungefähr ein Jahr erhöht. Um die Sensitivität der Langlebigkeit zu be-stimmen, wurden die Sterblichkeitsraten für alle Begünstigten um 10 % reduziert. Die DBO zum 30. September 2013 würde sich infolge einer 10 %igen Senkung der Sterblichkeitsraten um 985 Mio. € erhöhen.

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204 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

• Ein Unternehmen ist verpfl ichtet, Strategien zum Ausgleich der Risiken auf der Aktiv- und Passivseite (asset-liability-matching) zu beschreiben, die es im Rahmen seiner Versorgungszusagen anwendet (IAS 19.146), wie in nachfolgendem Textauszug beispielhaft dargelegt wird:

Investmentpolitik und Strategie für das PlanvermögenDer Fresenius- Konzern überprüft regelmäßig die Annahme

über die erwartete langfristige Rendite des Planvermögens

des US-amerikanischen, fondsfinanzierten Versorgungs-

plans. Im Rahmen dieser Überprüfung wird eine Bandbreite

für die erwartete langfristige Rendite des gesamten Planver-

mögens ermittelt, indem erwartete zukünftige Renditen für

jede Klasse von Vermögenswerten mit dem Anteil der jeweili-

gen Klasse am gesamten Planvermögen gewichtet werden.

Die ermittelte Renditebandbreite basiert sowohl auf aktuelle

ökonomische Rahmendaten berücksichtigenden Prognosen

langfristiger Renditen als auch auf historischen Marktdaten

über vergangene Renditen, Korrelationen und Volatilitäten

der einzel nen Klassen von Vermögenswerten. Im Geschäfts-

jahr 2013 betrug die erwartete langfristige Rendite auf das

Planver mögen des US-amerikanischen Pensionsplans 6 %.

Ziel der globalen Investitionsstrategie des US-amerika-

nischen Pensionsplans ist es, etwa 96 % der Vermögenswerte

in Investments mit langfristigem Wachstum zu binden und

etwa 4 % der Vermögenswerte für kurzfristige Rentenzahlun-

gen zur Verfügung zu haben. Dabei soll eine breite Diver-

sifikation der Vermögenswerte, der Anlagestrategien und

des Anlagemanagements der entsprechenden Fonds erzielt

werden.

Die Investmentpolitik des US-amerikanischen Pensions-

plans strebt eine Verteilung der Vermögenswerte zu 30 % auf

Aktien und 70 % auf langfristige US-Anleihen an und berück-

sichtigt, dass es einen zeitlichen Horizont für investierte

Fonds von mehr als fünf Jahren geben wird. Das gesamte

Portfolio wird an einem Index gemessen, der die Benchmark

der jeweiligen Anlagekategorien sowie die angestrebte Ver-

teilung der Vermögenswerte widerspiegelt. Entsprechend

der Richt linie darf nicht in Aktien der Fresenius Medical Care

AG & Co. KGaA oder anderer nahe stehender Unternehmen

investiert werden. Die Maßstäbe für die Entwicklung der sepa-

raten Anlagekategorien beinhalten: S & P 500 Index, S & P

400 Index, Russell 2000 Growth Index, MSCI EAFE Index,

MSCI Emerging Markets Index, Barclays Capital Long Term

Government Index sowie Barclays Capital US Strips 20 + Year

Index.

Die folgende Tabelle beschreibt die Aufteilung für die

fondsfinanzierten Pläne des Fresenius- Konzerns:

Quelle: Fresenius SE & Co. KGaA, Geschäftsbericht 2013, S. 144.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 205

Leistungen an Arbeitnehmer

• Um die Auswirkung des leistungsorientierten Versorgungsplans auf die künftigen Zahlungsströme des Unternehmens aufzuzeigen, sind – eine Beschreibung der Finanzierungsvereinbarungen und Finanzierungsricht-linien, die sich auf zukünftige Beiträge auswirken,

– die für die nächste Berichtsperiode erwarteten Beiträge zum Plan und – Informationen über das Fälligkeitsprofi l der Leistungsverpfl ichtung

aufzunehmen. Hierunter fallen die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Leistungsverpfl ichtung sowie eventuell weitere Angaben über die Verteilung der Fälligkeiten der Leistungszahlungen, beispielsweise in Form einer Cashfl owanalyse der Leistungszahlungen (IAS 19.147).

In der nachfolgenden Tabelle fi nden sich Informationen zum Fälligkeitsprofi l der Leistungsverpfl ichtung:

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 175.

Quelle: Beiersdorf AG, Geschäftsbericht 2013, S. 70.

Grundlage der Kapitalanlagepolitik ist eine detaillierte Analyse

des Planvermögens und der Pensionsverpflichtungen und deren

Verhältnis zueinander, um die bestmögliche Anlagestrategie

festzulegen (Asset-Liability-Management-Studie). Über einen

Optimierungsprozess werden diejenigen Portfolien identifiziert,

die für ein gegebenes Risiko den jeweils besten Zielwert erwirt-

schaften. Aus diesen effizienten Portfolien wird eines ausge-

wählt und die strategische Asset-Allokation bestimmt sowie die

damit verbundenen Risiken detailliert analysiert.

Der Schwerpunkt der strategischen Kapitalanlage liegt auf in-

und ausländischen Staatsanleihen. Zur Steigerung der Durch-

schnittsverzinsung werden auch höherverzinsliche Unterneh-

mensanleihen ins Portfolio aufgenommen. Aktien haben im

Portfolio ein niedrigeres Gewicht als Rentenpapiere. Die Anlage

erfolgt in verschiedenen Regionen. Aus der Anlage in Aktien

soll langfristig eine Risikoprämie gegenüber Rentenanlagen er-

zielt werden. Um zusätzlich möglichst gleichmäßig hohe Erträge

zu erreichen, wird auch in Produkte investiert, die im Zeitablauf

relativ gleichmäßig positive Erträge erzielen sollen. Darunter

werden Produkte verstanden, die wie Rentenanlagen schwan-

ken, jedoch mittelfristig einen Mehrertrag erzielen, sog. Abso-

lute-Return-Produkte (u.a. auch Dach-Hedge-Fonds).

Als Teil der Investmentstrategie nutzt der britische ESPS das

Asset Liability Management und investiert in „liability matching

investments“, Zinsswaps und Inflationsswaps. Zum 30. Septem-

ber 2013 wurde das Zinsrisiko zu 59 % und das Inflationsrisiko

zu 68 % abgesichert.

DURATION UND FÄLLIGKEITSANALYSE

Duration des Barwerts der Pensionsverpflichtungen (in Jahren)

Fälligkeitsanalyse der erwarteten Pensionszahlungen (in Mio. €)

bis 1 Jahr

über 1 bis 2 Jahre

über 2 bis 5 Jahre

über 5 bis 10 Jahre

31.12.2013

DeutschlandAndere Länder Konzern

16 17 16

41 7 48

43 7 50

133 22 155

242 46 288

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206 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

4. Gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber Nach IAS 19.148 sind folgende Informationen offenzulegen, sofern sich ein

Unternehmen an einem gemeinschaftlichen Plan mehrerer Arbeitgeber, der als leistungsorientiert eingestuft ist, beteiligt:

• Beschreibung der Finanzierungsvereinbarungen einschließlich einer Beschreibung der Methode, die zur Ermittlung des Beitragssatzes des Unternehmens verwendet wird, sowie einer Beschreibung der Mindest-dotierungsverpfl ichtung (IAS 19.148 [a]).

• Beschreibung des Umfangs, in dem das Unternehmen dem Plan gegenüber für die Verpfl ichtungen anderer Unternehmen gemäß den Bedingungen und Voraussetzungen des gemeinschaftlichen Plans mehrerer Arbeitgeber haftbar sein kann (IAS 19.148 [b]).

• Beschreibung der eventuell vereinbarten Aufteilung von Fehlbeträgen oder Vermögensüberdeckungen bei Abwicklung des Plans; oder Ausscheiden des Unternehmens aus dem Plan (IAS 19.148 [c]).

Bilanziert das Unternehmen aufgrund bestimmter Ausnahmeregelungen (IAS 19.34) diesen leistungsorientierten Plan mehrerer Arbeitgeber so, als würde es sich um einen beitragsorientierten Plan handeln, so sind zusätzlich zu den Angabepfl ichten nach IAS 19.148 (a)–(c) und anstelle der gem. IAS 19.139–147 geforderten Angaben, zusätzliche Informationen anzugeben (IAS 19.148 [d]).

So ist anzugeben, dass es sich bei dem als beitragsorientierten bilanzierten Plan tatsächlich um einen leistungsorientierten Versorgungsplan handelt. Zudem ist zu erläutern, warum ausreichende Informationen, die das Unter-nehmen in die Lage versetzen würden, den Plan als leistungsorientierten Versorgungsplan zu bilanzieren, nicht verfügbar sind. Zusätzlich sind die für die nächste jährliche Berichtsperiode erwarteten Beiträge zum Plan zu nennen und Informationen über Fehlbeträge oder Vermögensüberdeckungen im Plan, die sich auf die Höhe künftiger Beitragszahlungen auswirken könnten, darzustellen. Hierunter fallen auch die Grundlage, auf die sich das Unternehmen bei der Ermittlung des Fehlbetrags oder der Vermögens-überdeckung gestützt hat, sowie eventuelle Konsequenzen für das Unter-nehmen.

Weiterhin ist der Umfang, in dem sich das Unternehmen im Vergleich zu anderen teilnehmenden Unternehmen am Plan beteiligt, anzugeben. Hinweise zum Anteil am Plan können beispielsweise der Anteil des Unter-nehmens an den gesamten Beiträgen zum Plan oder der Anteil des Unter-nehmens an der Gesamtzahl der aktiven, ehemaligen und pensionierten begünstigten Arbeitnehmer mit Leistungsansprüchen geben, sofern diese Informationen zur Verfügung stehen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 207

Leistungen an Arbeitnehmer

Gemeinschaftliche Pläne mehrerer Arbeitgeber Der in Deutschland

wie ein beitragsorientierter Plan im Konzernabschluss berücksichtigt.

In den oben genannten Beiträgen sind die Beiträge an die Bayer-

Pensionskasse in Höhe von 28 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €) enthalten.

Für das nachfolgende Geschäftsjahr werden Beiträge in ähnlicher

Höhe erwartet.

Bei der Bayer-Pensionskasse handelt es sich um eine rechtlich selbst-

ständige, private Versicherungsgesellschaft, die dem Versicherungs-

nicht auf die Zahlung der Beiträge des Geschäftsjahres beschränkt

ist, liegt ein leistungsorientierter gemeinschaftlicher Versorgungsplan

mehrerer Arbeitgeber vor, der grundsätzlich anteilig als leistungs orien-

tierter Altersversorgungsplan zu bilanzieren ist.

Die Finanzierung der Bayer-Pensionskasse erfolgt nicht auf Grundlage

der individuellen Anwartschaftsdeckung, sondern nach dem sogenann-

ten Bedarfsdeckungsverfahren. Bei diesem Verfahren wird die grund-

legende versicherungsmathematische Äquivalenzbetrachtung, nach

der die Summe aus vorhandenem Vermögen und dem Barwert der

zukünftigen Beiträge mindestens dem Barwert der zukünftigen Leis-

tungen entsprechen muss, nicht auf Ebene des einzelnen versicherten

Risikos, sondern auf Ebene des Gesamtbestands durchgeführt. Somit

ist der LANXESS Konzern auch den versicherungsmathematischen

Risiken der anderen Trägerunternehmen der Bayer-Pensionskasse

ausgesetzt. Im Ergebnis ist die stetige und verlässliche Grundlage für

nicht gegeben, die für eine leistungsorientierte Bilanzierung nach

IAS 19 erforderlich ist. Die Berechnung der Beitragssätze orientiert

alle Trägerunternehmen den gleichen Beitragssatz auf das jeweilige

als leistungsorientierter Plan, sondern wie ein beitragsorientierter

Plan bilanziert.

Abschätzungen der zukünftigen Beitragszahlungen aufgrund einer

bestehenden Unter- bzw. Überdeckung durchgeführt werden können,

liegen nicht vor. Eine Aufteilung von Vermögensüberdeckungen oder

von Fehlbeträgen im Falle der Abwicklung der Bayer-Pensionskasse

oder des Ausscheidens von LANXESS sind satzungsgemäß nicht

vereinbart.

Der Anteil von LANXESS am Gesamtvolumen der Beiträge der Bayer-

Pensionskasse hat sich zum Vorjahr nicht verändert und beträgt ca.

17 %. Seit dem 1. Januar 2005 ist die Bayer-Pensionskasse für Neu-

eintritte geschlossen.

Im nachfolgenden Beispielauszug wird ein leistungsorientierter gemein-schaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber beschrieben, der aufgrund fehlender Informationen wie ein beitragsorientierter Plan behandelt wird:

Quelle: LANXESS Deutschland GmbH, Geschäftsbericht 2013, S. 158–159.

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208 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leistungen an Arbeitnehmer

5. Leistungsorientierte Pläne, die Risiken zwischen verschiedenen Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung teilen (IAS 19.149)

Beteiligt sich ein Unternehmen an einem leistungsorientierten Versorgungs-plan, der Risiken zwischen verschiedenen Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung teilt, so sind die vertragliche Vereinbarung oder Richtlinien zur Weiterbelastung der leistungsorientierten Nettokosten oder der Sachverhalt, dass eine solche Richtlinie nicht besteht, darzulegen. Zudem ist darzulegen, wie der Beitrag, den das Unternehmen zu zahlen hat, ermittelt wird.

In Fällen, in denen das Unternehmen einen Anteil der leistungsorientierten Nettokosten gemäß IAS 19.41 bilanziert, sind sämtliche Informationen über den Plan, die für einen leistungsorientierten Plan gelten (IAS 19.135–147), anzugeben.

In Fällen, in denen das Unternehmen den für die Periode zu zahlenden Beitrag gemäß Paragraph 41 bilanziert, sind vereinzelte Informationen, die für einen leistungsorientierten Plan anzugeben sind, offenzulegen. Dazu gehören die Vorschriften den IAS 19.135–137, 139, 142–144 sowie 147(a) und (b).

Die in Paragraph 149(c) und (d) vorgeschriebenen Informationen können mittels Querverweis auf Angaben in den Abschlüssen eines anderen Gruppenunternehmens ausgewiesen werden, wenn in den Abschlüssen des betreffenden Gruppenunternehmens die verlangten Informationen über den Plan getrennt bestimmt und offengelegt werden und die Abschlüsse des betreffenden Gruppenunternehmens Abschlusslesern zu den gleichen Bedingungen und zur gleichen Zeit wie oder früher als die Abschlüsse des Unternehmens zur Verfügung stehen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 209

Eigenkapital

Gemäß IAS 1.10(c) ist als primärer Bestandteil eines vollständigen IFRS-Abschlusses auch eine Eigenkapitalveränderungsrechnung darzustellen. Hierbei ist die strikte Trennung der nicht eigentümer-bezogenen Eigenkapitalveränderungen von den eigentümer-bezogenen Eigenkapitalveränderungen, die aus Transaktionen mit den Eigenkapitalgebern in ihrer Eigenschaft als Eigenkapitalgeber herrühren, zu beachten. Daneben werden noch weitere Anhang-angaben gefordert, die zum Teil auch in der Bilanz oder der Eigen-kapitalveränderungsrechnung sowie nur im Anhang zu machen sind.

Die Eigenkapitalveränderungsrechnung umfasst gemäß IAS 1.106 – verkürzt dargestellt – die folgenden Inhalte:• das Gesamtergebnis, wobei die auf die Eigentümer des Mutterunternehmens

und die auf die nicht beherrschenden Anteile (Minderheitenanteile) entfallenden Beträge separat auszuweisen sind

• für jeden Eigenkapitalbestandteil die Effekte rückwirkender Anpassungen gemäß IAS 8

• eine Überleitung sämtlicher Eigenkapitalkomponenten von Periodenbeginn zum Periodenende, wobei insbesondere die Geschäftsvorfälle mit Eigen-tümern, die in ihrer Eigenschaft als Eigentümer handeln (z. B. Kapital-zuführungen, Dividendenausschüttungen), gesondert anzugeben sind

Um die geforderte Überleitung zwischen dem Buchwert zu Beginn und dem Buchwert zum Ende der Periode für jeden Eigenkapitalbestandteil zu ermöglichen, ist der Ausweis des Gesamtergebnisses in der Eigenkapital-veränderungsrechnung erforderlich. Gemäß IAS 1.106 ist bei der Überleitung das Gesamtergebnis weiter in das Jahresergebnis (Gewinn oder Verlust) sowie jeden Posten des sonstigen Ergebnisses aufzuteilen. Durch IAS 1.106A wird jedoch klargestellt, dass für jede Eigenkapitalkomponente die Analyse des sonstigen Ergebnisses auch im Anhang erfolgen kann (d. h. nicht zwingend in der Eigenkapitalveränderungsrechnung selbst erfolgen muss). Zu beachten ist hier, dass eine solche Analyse des sonstigen Ergebnisses auch für das auf die nicht beherrschenden Anteilseigner entfallende sonstige Ergebnis erforderlich ist.

Weitere Angabepfl ichtenWahlweise direkt in der Eigenkapitalveränderungsrechnung oder im Anhang sind der Gesamtbetrag der Dividendenzahlungen an Anteilseigner während der Periode sowie der davon auf den einzelnen Anteil entfallende Betrag (dividends per share) anzugeben (IAS 1.107).

In der Bilanz, in der Eigenkapitalveränderungsrechnung oder im Anhang sindzudem folgende allgemeine Angaben zu machen (IAS 1.79):• Für jede Klasse des gezeichneten Kapitals sind anzugeben: – Anzahl genehmigter Anteile – Anzahl ausgegebener voll eingezahlter sowie nicht voll eingezahlter Anteile – Nennwert der Anteile oder die Aussage, dass die Anteile keinen Nennwert

besitzen

13 Eigenkapital

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210 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

– Überleitungsrechnung der Anzahl der im Umlauf befi ndlichen Anteile am Anfang und am Ende der Periode

– Rechte, Vorzugsrechte und Beschränkungen für die jeweilige Kategorie von Anteilen, einschließlich Beschränkungen bei der Ausschüttung von Dividenden und der Rückzahlung des Kapitals

– Anteile an dem Unternehmen, die vom Unternehmen selbst, seinen Tochter-unternehmen oder assoziierten Unternehmen gehalten werden

– Anteile, die für die Ausgabe aufgrund von Optionen und Verkaufsverträgen vorgehalten werden, unter Angabe der Modalitäten und Beträge

• Beschreibung von Art und Zweck jeder Eigenkapitalrücklage

Außerdem hat das Unternehmen im Anhang insbesondere noch Folgendes anzugeben:• Dividenden, die nach dem Bilanzstichtag, jedoch vor der Freigabe zur

Veröffentlichung des Abschlusses vorgeschlagen oder beschlossen wurden (IAS 1.137[a])

• Betrag der aufgelaufenen, noch nicht bilanzierten Vorzugsdividenden (IAS 1.137[b])

• Summe tatsächlicher und latenter Steuern, resultierend aus Posten, die direkt dem Eigenkapital belastet oder gutgeschrieben wurden (IAS 12.81[a])

• Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen, die während der Berichtsperiode im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, für jede Gruppe von Vermögenswerten (IAS 36.126[c] und IAS 36.126[d])

• alle im sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten Erträge oder Aufwendungen, die in Verbindung mit langfristigen Vermögenswerten (oder Veräußerungs-gruppen) stehen, die als zur Veräußerung gehalten klassifi ziert wurden (IFRS 5.38)

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 211

Eigenkapital

Nachfolgende Beispiele zeigen die Angaben gemäß IAS 1:

Kumuliertes Sonstiges Konzernergebnis

(in T EUR)Gezeichnetes

KapitalKapital-

rücklage

Gewinn-rücklagen

und Konzern-ergebnis

Unterschieds-betrag

aus derWährungs-

umrechnung

Ergebnis aus der Markt-bewertung

Vermögens-werte

Ergebnis aus Cash-

Flow-Hedges

Anteil derAktionäre der

GEA GroupAktiengesell-

schaft

Anteil nicht beherr-

schender Gesellschafter Gesamt

Stand am 01.01.2012(Aktien in Stück 183.807.845) 496.890 1.333.359 288.660 49.585 759 -6.687 2.162.566 1.026 2.163.592

Änderungen und Korrekturen 1 – – 573 -4 – – 569 – 569

Angepasster Stand 01.01.2012 496.890 1.333.359 289.233 49.581 759 -6.687 2.163.135 1.026 2.164.161

Konzernergebnis – – 313.018 – – – 313.018 2.177 315.195

Sonstiges Konzernergebnis – – -103.380 -19.588 -272 4.167 -119.073 62 -119.011

Konzerngesamtergebnis – – 209.638 -19.588 -272 4.167 193.945 2.239 196.184

DividendenausschüttungGEA Group Aktiengesellschaft – – -101.094 – – – -101.094 – -101.094

Veränderung Anteilenicht beherrschender Gesellschafter am Kapital – – – – – – – -713 -713

Anteilsbasierte Vergütung – 64 – – – – 64 – 64

Spruchverfahren 2 23.486 -115.559 382 – – – -91.691 – -91.691

Stand am 31.12.2012(Aktien in Stück 192.495.476) 520.376 1.217.864 398.159 29.993 487 -2.520 2.164.359 2.552 2.166.911

Konzernergebnis – – 336.042 – – – 336.042 351 336.393

Sonstiges Konzernergebnis – – -716 -83.670 -225 2.909 -81.702 167 -81.535

Konzerngesamtergebnis – – 335.326 -83.670 -225 2.909 254.340 518 254.858

DividendenausschüttungGEA Group Aktiengesellschaft – – -105.873 – – – -105.873 – -105.873

Veränderung Anteilenicht beherrschender Gesellschafter am Kapital – 230 – – – – 230 -403 -173

Anteilsbasierte Vergütung – -21 – – – – -21 – -21

Spruchverfahren 2 – – – – – – – – –

Stand am 31.12.2013(Aktien in Stück 192.495.476) 520.376 1.218.073 627.612 -53.677 262 389 2.313.035 2.667 2.315.702

1) Zahlen angepasst aufgrund geänderter Bilanzierung von Leistungen an Arbeitnehmer (vgl. Seite 118 f.)2) siehe Abschnitt 6.1

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 117.

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212 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

Gezeichnetes KapitalIm Geschäftsjahr 2013 haben sich keine Änderungen des gezeichneten Kapitals ergeben. Im Vorjahr

wurde das gezeichnete Kapital durch die Ausgabe von 8.687.631 auf den Inhaber lautenden Stückak-

tien um 23.486 T EUR erhöht.

Das gezeichnete Kapital der GEA  Group Aktiengesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2013

520.376 T EUR (Vorjahr 520.376 T EUR). Die Aktien lauten auf den Inhaber und sind eingeteilt in

192.495.476 (Vorjahr 192.495.476) nennbetragslose Stückaktien. Die Aktien sind voll eingezahlt.

Der auf die einzelnen Aktien entfallende rechnerische Anteil am Grundkapital beträgt wie im Vorjahr

gerundet 2,70 EUR.

Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Die Aktionäre sind zum Bezug der beschlossenen Dividen-

den berechtigt und verfügen auf der Hauptversammlung über ein Stimmrecht je Aktie.

Genehmigtes Kapital

(in T EUR)Beschluss der

Hauptversammlung Laufzeit bis Betrag in T EUR

Genehmigtes Kapital I 24. April 2012 23. April 2017 77.000

Genehmigtes Kapital II 21. April 2010 20. April 2015 72.000

Genehmigtes Kapital III 22. April 2009 21. April 2014 99.000

Summe 248.000

Bei dem Genehmigten Kapital I ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch

einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen das Grundkapital zu erhöhen

und dabei gemäß § 5 Abs. 4 der Satzung einen vom Gesetz abweichenden Beginn der Gewinnbeteiligung

zu bestimmen. Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge

von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung

des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital I sowie

die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen. Die neuen Aktien können auch von Kreditinstituten mit

der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.

Bei dem Genehmigten Kapital II ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das

Grundkapital durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage

zu erhöhen und dabei gemäß § 5 Abs. 4 der Satzung einen vom Gesetz abweichenden Beginn der Gewinn-

beteiligung zu bestimmen. Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das

Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen. Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit

Zustimmung des Aufsichtsrats in Höhe eines Teilbetrags von 50.000 T EUR das Bezugsrecht der Aktio-

näre bei Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zwecke von Unternehmenszusammenschlüssen oder

des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen auszu-

schließen. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelhei-

ten der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital II sowie die Bedingungen der Aktienausgabe

festzulegen. Die neuen Aktien können auch von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen

werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.

Bei dem Genehmigten Kapital III ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das

Grundkapital durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- oder Sachein-

lagen zu erhöhen und dabei gemäß § 5 Abs. 4 der Satzung einen vom Gesetz abweichenden Beginn der

Gewinnbeteiligung zu bestimmen. Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 161.

Page 215: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 213

Eigenkapital

sichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zum Zwecke von

Unternehmenszusammenschlüssen oder des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder

Beteiligungen an Unternehmen auszuschließen. Ferner ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung

des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage auszuschlie-

ßen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis für Aktien der Gesellschaft gleicher

Ausstattung im Zeitpunkt der Festlegung des Ausgabebetrags nicht wesentlich unterschreitet. Dieser

Ausschluss des Bezugsrechts gemäß §§ 203 Abs. 1, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ist auf insgesamt höchstens

10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft beschränkt. Die Höchstgrenze von 10 Prozent des

Grundkapitals vermindert sich um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf diejenigen eige-

nen Aktien der Gesellschaft entfällt, die während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals III unter

Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG

veräußert werden. Die Höchstgrenze vermindert sich ferner um den anteiligen Betrag des Grundkapi-

tals, der auf diejenigen Aktien entfällt, die zur Bedienung von Options- oder Wandelschuldverschrei-

bungen mit Options- oder Wandlungsrecht oder mit Options- oder Wandlungspflicht auszugeben sind,

sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals III unter Aus-

schluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben

werden. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der

Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung

des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital III

sowie die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen. Die neuen Aktien können auch von Kreditins-

tituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.

Bedingtes Kapital

(in T EUR) 31.12.2013 31.12.2012

vom 30. Januar 2012 gemäß Hauptversammlung 24. April 2012 17.339 17.339

Options- und Wandelschuldverschreibungen gemäß Hauptversammlung 21. April 2010 48.660 48.660

Summe 65.999 65.999

Gemäß § 4 Abs. 6 der Satzung ist das Grundkapital um bis zu 17.339.095,52 EUR, eingeteilt in bis zu

6.414.014 Stück Inhaberaktien, bedingt erhöht (bedingtes Kapital). Die bedingte Kapitalerhöhung

dient ausweislich der Satzung der Gewährung einer Abfindung in Aktien der Gesellschaft an die

außenstehenden Aktionäre der ehemaligen GEA AG, Bochum, nach Maßgabe des Vergleichs vom

30. Januar 2012 zwischen einerseits der Gesellschaft und andererseits den Antragstellern sowie den

gemeinsamen Vertretern des anhängigen Spruchverfahrens vor dem Landgericht Dortmund mit dem

Aktenzeichen 20 O 533/99, mit dem das Spruchverfahren in Bezug auf den Beherrschungs- und

Gewinnabführungsvertrag zwischen der ehemaligen Metallgesellschaft AG (der heutigen GEA Group

Aktiengesellschaft) und der ehemaligen GEA AG vom 29. Juni 1999 beendet und das bisherige

Umtauschverhältnis erhöht wird. Mit Ausgabe der gemäß Vergleich letzten Aktientranche am

3. Dezember 2012 ist die Durchführung der Kapitalerhöhung abgeschlossen.

Das Grundkapital wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 21. April 2010 um bis zu

48.660  T EUR, eingeteilt in bis zu 18.000.000 Stück Inhaberaktien, bedingt erhöht. Die bedingte

Kapital erhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder

Wandlungsrechten bzw. die zur Wandlung oder Optionsausübung Verpflichteten aus gegen Barein-

lage ausgegebenen Options- oder Wandelanleihen, die von der Gesellschaft oder einem nachgeordne-

ten Konzernunternehmen der Gesellschaft aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Haupt-

versammlungsbeschluss vom 21. April 2010 bis zum 20. April 2015 ausgegeben bzw. garantiert werden,

von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch machen, soweit sie zur Wandlung oder Options-

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 162.

Page 216: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

214 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

ausübung verpflichtet sind, ihre Verpflichtung zur Wandlung oder Optionsausübung erfüllen oder

soweit die GEA Group Aktiengesellschaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der Zah-

lung des fälligen Geldbetrags Aktien der GEA Group Aktiengesellschaft zu gewähren, und soweit

jeweils nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien bzw. Aktien einer anderen börsennotierten

Gesellschaft zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach

Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options-

oder Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen ab Beginn des Geschäftsjahrs, in dem sie entstehen,

am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, die weiteren Einzel-

heiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden wie im Vorjahr keine Options- oder Wandelschuldverschreibungen aus-

gegeben.

KapitalrücklageDie Kapitalrücklage enthält vor allem die Effekte aus der Bilanzierung des Unternehmenszusammen-

schlusses der ehemaligen Metallgesellschaft AG und der ehemaligen GEA AG sowie Agien aus der

Ausgabe von Aktien der ehemaligen Metallgesellschaft AG.

Die Kapitalrücklage hat sich gegenüber dem Vorjahr um 209 T EUR erhöht und beträgt 1.218.073 T EUR

(Vorjahr 1.217.864 T EUR). Ursächlich für diesen Anstieg ist in Höhe von 230 T EUR die Veränderung der

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter. Die verbleibende Verminderung von 21 T  EUR (Vorjahr

Erhöhung 64 T EUR) betrifft die Verrechnung von Erträgen aus einem anteilsbasierten Mitarbeiterbetei-

ligungsprogramms in Südafrika, welches den nicht fortgeführten Geschäftsbereichen zugehörig ist. Im

Zusammenhang mit dem Ende 2007 erhaltenen Großauftrag „Medupi“ hatte sich die GEA Group ver-

pflichtet, bestimmte Bewertungskriterien des „Broad Based Black Economic Empowerment Act of 2003“

zu erfüllen. Zur Erfüllung dieser Kriterien hat die GEA Group unter anderem ein Beteiligungsprogramm

für die Mitarbeiter der südafrikanischen Gesellschaft aufgelegt. Die an die Mitarbeiter gewährten Anteile

werden mittelbar über eine Treuhandgesellschaft gehalten, die wiederum Optionen auf diese Anteile an

die Mitarbeiter ausgibt. Die Optionen sind nach einer fünfjährigen Haltefrist unverfallbar. Nach Ablauf

der Haltefrist werden jedes Jahr 20 Prozent der Optionen ausgeübt. Der Ausübungspreis entspricht dem

beizulegenden Zeitwert der Anteile zum Zeitpunkt der Zusage. Wenn die Mitarbeiter vor Ablauf der 5

Jahre das Unternehmen verlassen, verfallen die Optionen.

Zum 31. Dezember 2012 standen 10.315 Optionen aus. Im Geschäftsjahr 2013 sind hiervon 3.505 Optio-

nen verfallen. Gleichzeitig wurde eine zweite Tranche mit 3.150 Optionen allokiert, wovon im

Geschäftsjahr 2013 75 Optionen verfallen sind. Damit stehen zum 31. Dezember 2013 noch 9.885

Optionen aus.

Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen betrug zum Zeit-

punkt der Zusage am 6. Mai 2009 36,69 EUR. Der beizulegende Zeitwert der Optionen wurde mithilfe

einer Monte-Carlo-Simulation ermittelt. Unter Berücksichtigung einer erwarteten Fluktuation wurde

im Geschäftsjahr 2013 ein Ertrag von 21 T EUR (Vorjahr Aufwand 64 T EUR) verrechnet.

Gewinnrücklagen und KonzernergebnisDie Entwicklung der Gewinnrücklagen und des Konzernergebnisses ist dem Eigenkapitalspiegel zu

entnehmen. In den Gewinnrücklagen sind versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus

der Bewertung von langfristigen Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern enthalten.

Für die Gewinnausschüttung ist der nach HGB aufgestellte Jahresabschluss der GEA Group Aktiengesell-

schaft maßgebend.

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 163.

Page 217: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 215

Eigenkapital

Kumuliertes Sonstiges KonzernergebnisIm kumulierten sonstigen Konzernergebnis werden erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals

ausgewiesen, soweit sie nicht auf Kapitaltransaktionen mit Anteilseignern beruhen. Hierzu zählen

unrealisierte Gewinne und Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden finanziellen

Vermögenswerten, der effektive Teil der Wertänderung der als „Cash-Flow-Hedge“ designierten Deri-

vate sowie Gewinne und Verluste aus Wechselkursdifferenzen aus der Währungsumrechnung auslän-

discher Tochterunternehmen.

Anteile nicht beherrschender GesellschafterEs bestehen Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an Gesellschaften der GEA Group in Höhe

von 2.667 T EUR (Vorjahr 2.552 T EUR).

Die auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallende Veränderung des kumulierten sonstigen Kon-

zernergebnisses beträgt insgesamt 167 T EUR. Dieser Betrag resultiert im Wesentlichen aus Unter-

schiedsbeträgen aus Währungsumrechnung, welche im Geschäftsjahr 2013 in Höhe von 167 T EUR zur

Veränderung des kumulierten Sonstigen Konzernergebnisses beigetragen haben.

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 164.

Page 218: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

216 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 270.

D.5 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Geschäftsjahresende 30. September 2013 und 2012

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage Gewinnrücklagen

(in Mio. €)

Stand am 1. Oktober 2011 (wie bisher berichtet) 2.743 6.011 25.881

Effekte aus der rückwirkenden Anwendung von IAS 19R – – 116

Stand am 1. Oktober 2011 1 2.743 6.011 25.996

Gewinn nach Steuern 1 – – 4.151

Sonstiges Ergebnis nach Steuern 1 – – – 1.7832

Dividenden – – – 2.629

Aktienbasierte Vergütung – 42 – 129

Erwerb eigener Anteile – – –

Ausgabe eigener Anteile – – 6 –

Einziehung eigener Anteile – 100 – – 2.410

Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen – – – 326

Sonstige Eigenkapitalveränderungen – 126 7

Stand am 30. September 2012 2.643 6.173 22.877

Stand am 1. Oktober 2012 (wie bisher berichtet) 2.643 6.173 22.756

Effekte aus der rückwirkenden Anwendung von IAS 19R – – 122

Stand am 1. Oktober 2012 1 2.643 6.173 22.877

Gewinn nach Steuern – – 4.284

Sonstiges Ergebnis nach Steuern – – 3952

Dividenden – – – 2.528

Aktienbasierte Vergütung – 21 – 40

Erwerb eigener Anteile – – –

Ausgabe eigener Anteile – 5 –

Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen – – – 52

Abspaltungsbezogene Eigenkapitalveränderungen – – 163 – 2.270

Sonstige Eigenkapitalveränderungen – – 553 – 3

Stand am 30. September 2013 2.643 5.484 22.663

1 Angepasst aufgrund der Effekte aus der Anwendung von IAS 19R. Siehe hierzu

ZIFFER 1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN in D.6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS.

2 Posten des sonstigen Ergebnisses, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden, bestehen im Geschäftsjahr bis 30. September 2013 aus Neu-bewertungen von leistungsorientierten Plänen in Höhe

von 395 (im Vj. – 1.783) Mio. €. Die Gewinn rücklage schließt die Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen ein.

Page 219: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 217

Eigenkapital

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 271.

Sonstige Bestandteile des EigenkapitalsPosten, die anschließend möglicherweise in den

Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Unterschied aus Währungs-

umrechnung

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte

Derivative Finanz-

instrumente

Summe Eigene Anteile zu Anschaffungs-

kosten

Summe Eigenkapital der

Aktionäreder Siemens AG

Nichtbeherrschende

Anteile

SummeEigenkapital

2 36 – 106 25.813 – 3.037 31.530 626 32.156

– – – 116 – 116 – 116

2 36 – 106 25.929 – 3.037 31.645 626 32.271

– – – 4.151 – 4.151 132 4.282

855 209 62 – 657 – – 657 – 4 – 6613

– – – – 2.629 – – 2.629 – 176 – 2.805

– – – – 129 – – 87 – – 87

– – – – – 1.767 – 1.767 – – 1.767

– – – – 397 391 – 391

– – – – 2.410 2.510 – – –

– – – – 326 – – 326 24 – 302

– – – 7 – 134 – 34 100

857 245 – 44 23.936 – 1.897 30.855 569 31.424

857 245 – 44 23.814 – 1.897 30.733 569 31.302

– – – 122 – 122 – 122

857 245 – 44 23.936 – 1.897 30.855 569 31.424

– – – 4.284 – 4.284 126 4.409

– 1.017 183 43 – 396 – – 396 – 44 – 4403

– – – – 2.528 – – 2.528 – 119 – 2.647

– – – – 40 – – 18 – – 18

– – – – – 1.349 – 1.349 – – 1.349

– – – – 300 304 – 304

– – – – 52 – – 52 – 10 – 62

– – – – 2.270 – – 2.433 – – 2.433

– – – – 3 – – 556 – 8 – 564

– 160 428 – 1 22.930 – 2.946 28.111 514 28.625

3 Sonstiges Ergebnis nach Steuern beinhaltet im Geschäftsjahr bis 30. September 2013 nicht beherrschende Anteile bezogen auf Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen in Höhe von – (im Vj. – 4) Mio. €, bezogen auf Unterschiede aus

bezogen auf zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte in Höhe von – (im Vj. –) Mio. € sowie bezogen auf derivative Finanz instrumente in Höhe von 1 (im Vj. 1) Mio. €.

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

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218 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

Das nachfolgende Beispiel unterscheidet zwischen Posten, die nicht um gegliedert werden und solchen, die recycelt werden und wendet somit die Änderung des IAS 1 (OCI) an.

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 318.

Gezeichnetes Kapital (genehmigt und ausgegeben)

Genehmigtes Kapital(nicht ausgegeben)

Bedingtes Kapital(nicht ausgegeben)

in Tsd. € in Tsd. Aktien in Tsd. € in Tsd. Aktien in Tsd. € in Tsd. Aktien

Stand am 30. September 2011 2.742.610 914.203 610.800 203.600 1.027.517 342.506

Verfallenes oder gelöschtes Kapital – 99.610 – 33.203 – – – –

Stand am 30. September 2012 2.643.000 881.000 610.800 203.600 1.027.517 342.506

Verfallenes, gelöschtes oder neu genehmigtes Kapital – – – – – –

Stand am 30. September 2013 2.643.000 881.000 610.800 203.600 1.027.517 342.506

GRUNDKAPITALDas gezeichnete Kapital der Siemens AG lautet auf nennwert-lose Stückaktien, auf die ein anteiliges rechnerisches Grund-kapital in Höhe von 3,00 € je Aktie entfällt. Jede Aktie hat eine Stimme.

Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenfassung der Ent-wicklung des Genehmigten und Bedingten Kapitals:

Page 221: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 219

Eigenkapital

GENEHMIGTES KAPITAL (NICHT AUSGEGEBEN)Die Hauptversammlung ermächtigte den Vorstand mit Zustim-mung des Aufsichtsrats, das Grundkapital durch die Ausgabe von nennwertlosen Namensaktien zu erhöhen und den weite-ren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktien-ausgabe wie folgt festzulegen:

> Das Genehmigte Kapital 2011 beläuft sich auf bis zu 90 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 30 Mio. neuen Aktien gegen Bareinlage. Die Ermächtigung wurde am 25. Januar 2011 beschlossen und erlischt am 24. Januar 2016. Im Rah-men des Genehmigten Kapitals 2011 können neue Aktien nur den Mitarbeitern der Siemens AG und ihrer Tochterge-sellschaften angeboten werden. Das Bezugsrecht der Aktio-näre ist dabei ausgeschlossen.

> Das Genehmigte Kapital 2009 beläuft sich auf bis zu 520,8 Mio. € durch Ausgabe von bis zu 173,6 Mio. neuen Ak-tien gegen Bar- und / oder Sacheinlage (Genehmigtes Kapital 2009). Die Ermächtigung wurde am 27. Januar 2009 be-schlossen und erlischt am 26. Januar 2014. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage ge-nerell und bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage nur in bestimmten festgelegten Fällen ausschließen.

BEDINGTES KAPITAL (NICHT AUSGEGEBEN)Das Bedingte Kapital steht für a) die Ausgabe von Schuldver-schreibungen mit Wandlungsrecht und / oder Optionsrechten, b) die Bedienung bei Ausübung der Aktienoptionspläne und c) die Abfindung ehemaliger Aktionäre der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI AG) zur Verfügung.

> Das Bedingte Kapital 2011 für die Ausgabe von Schuldver-schreibungen mit Wandlungsrecht und / oder Optionsrech-ten oder Kombinationen dieser Instrumente mit einem Ge-samtbetrag von bis zu 15 Mrd. € gewährt den Inhabern das Bezugsrecht auf bis zu 90 Mio. Aktien der Siemens AG ohne Nennbetrag. Das entspricht einem Grundkapital von bis zu 270 Mio. €. Die Ermächtigung zur Ausgabe solcher Schuld-verschreibungen wurde im Januar 2011 beschlossen und er-lischt am 24. Januar 2016.

> Das Bedingte Kapital 2010 für die Ausgabe von Schuldver-schreibungen mit Wandlungsrecht und / oder Optionsrech-ten mit einem Gesamtbetrag von bis zu 15 Mrd. € gewährt den Inhabern das Bezugsrecht auf bis zu 200 Mio. Aktien ohne Nennbetrag. Dies entspricht einem Grundkapital von bis zu 600 Mio. €. Die Ermächtigung zur Ausgabe solcher Schuldverschreibungen wurde am 26. Januar 2010 beschlos-sen und erlischt am 25. Januar 2015.

> Das Bedingte Kapital zur Bedienung der Aktienoptionspläne 2001 und 1999 belief sich unverändert zum Vorjahr auf 157 Mio. € beziehungsweise 52,32 Mio. Aktien der Siemens AG. Die letzte Tranche der Aktienoptionen lief im November 2010 aus. Ab diesem Termin waren keine weiteren Aktien auszugeben.

> Das Bedingte Kapital zur Ausgabe von Aktien für die Ab-findung ehemaliger Aktionäre der SNI AG, die ihre SNI AG-Aktienurkunden noch nicht eingereicht haben, belief sich unverändert zum Vorjahr auf 0,6 Mio. € beziehungsweise 189 Tsd. Aktien. Die Ansprüche dieser Aktionäre auf Aktien der Siemens AG sind 2007 verjährt, sodass keine weiteren Aktien der Siemens AG auszugeben sind.

TRANSAKTIONEN MIT NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILENIn Zusammenhang mit einer Akquisition im Geschäftsjahr 2012 wurde einem Minderheitsaktionär eine Verkaufsoption auf nicht beherrschende Anteile gewährt. Diese Transaktion mit nicht beherrschenden Anteilen verminderte den Posten Gewinnrücklagen zum 30. September 2012 um 301 Mio. €.

EIGENE ANTEILEDie Gesellschaft ist durch die Aktionäre ermächtigt worden, eigene Aktien bis zu 10 % ihres Grundkapitals zum Zeitpunkt der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung oder – falls dieser Wert geringer ist – des zum Zeitpunkt der Aus-übung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu er-werben. Der Beschluss wurde am 1. März 2011 wirksam und bleibt bis zum 24. Januar 2016 in Kraft. Entsprechend den Be-schlüssen können zurückgekaufte Aktien (1) über eine Börse oder über ein allgemeines Angebot an die Siemens-Aktionäre verkauft werden; (2) eingezogen werden; (3) Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem ver-bundenen Unternehmen stehen oder standen sowie Organ-mitgliedern von verbundenen Unternehmen zum Erwerb an-geboten oder solchen Personen mit einer Haltefrist von nicht weniger als zwei Jahren zugesagt und / oder übertragen wer-den, vorausgesetzt das Arbeits- beziehungsweise das Organver-hältnis besteht zum Zeitpunkt der Zusage; (4) Dritten mit Zu-stimmung des Aufsichtsrats gegen Sacheinlage zum Erwerb angeboten und übertragen werden, insbesondere im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Unternehmensteilen oder Beteili-gungen; (5) mit Zustimmung des Aufsichtsrats an Dritte gegen Bar mittel veräußert werden, wenn der Kaufpreis nicht wesent-lich geringer ist als der Marktpreis der Siemens-Aktie zum Ver-äußerungszeitpunkt; (6) zur Bedienung von durch die Gesell-schaft oder Tochterunternehmen ausgegebenen Wandel- oder

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 319.

Page 222: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

220 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

Optionsschuldverschreibungen verwendet werden. Außerdem kann der Aufsichtsrat erworbene eigene Aktien zur Bedienung von Erwerbspflichten oder Erwerbsrechten auf Siemens-Aktien verwenden, die mit Mitgliedern des Vorstands im Rahmen der Regelungen zur Vorstandsvergütung vereinbart wurden bezie-hungsweise vereinbart werden.

Die bestehende Ermächtigung zum Kauf von Siemens-Aktien wird durch eine Ermächtigung zum Rückkauf von bis zu 5 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung unter Einsatz von Eigenkapitalderiva-ten oder Terminkaufverträgen ergänzt; die Laufzeit darf dabei 18 Monate nicht überschreiten und der Erwerb der Siemens-Aktien nicht nach dem 24. Januar 2016 erfolgen.

Im August 2012 kündigte Siemens einen Aktienrückkauf in ei-nem Volumen von bis zu 3 Mrd. € an, der im November 2012 abgeschlossen wurde. Der Aktienrückkauf dient den Zwecken der Einziehung und Herabsetzung des Grundkapitals, der Aus-gabe an Mitarbeiter, an Organmitglieder von verbundenen Unternehmen und an Mitglieder des Vorstands sowie der Be-dienung von Verpflichtungen aus Wandel- und Optionsschuld-verschreibungen. Außerdem wurden im Geschäftsjahr 2013,

aufgrund der bestehenden Ermächtigung durch die Hauptver-sammlung eigene Anteile zu erwerben, so viele eigene Anteile zurückgekauft, wie nötig war, um die Anzahl der eigenen Anteile bis zum Wirksamwerden der Abspaltung von OSRAM im Juli 2013 konstant zu halten.

Im Geschäftsjahr 2012 hat das Unternehmen 23.202.500 ei-gene Anteile zu einem gewichteten durchschnittlichen Kurs von 76,14 € je Aktie zurückgekauft. Darüber hinaus hatte der Vorstand die Einziehung von 33.203.421 eigenen Aktien be-schlossen, aufgrund dessen wurde das gezeichnete Kapital von rund 914 Mio. auf rund 881 Mio. Aktien herabgesetzt. Im Geschäftsjahr 2013 kaufte Siemens 17.150.820 eigene Anteile zu einem gewichteten durchschnittlichen Kurs von 78,66 € je Aktie zurück.

In Zusammenhang mit aktienbasierten Vergütungsplänen wurden 3.878.899 (im Vj. 5.225.479) Aktien beim Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente übertragen.

SONSTIGES ERGEBNIS NACH STEUERNDer Posten Sonstiges Ergebnis nach Steuern entwickelte sich, einschließlich der nicht beherrschenden Anteile, wie folgt:

Geschäftsjahresende 30. September 2013 Geschäftsjahresende 30. September 2012

(in Mio. €) vor Steuern Steuereffekt Netto vor Steuern Steuereffekt Netto

Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen 543 − 149 394 − 3.017 1.231 − 1.787

Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Unrealisierte Beteiligungsgewinne /-verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 182 − 3 179 305 − 10 295

Erfolgswirksame Umgliederungen realisierter Gewinne / Verluste 4 1 4 − 86 – − 86

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, netto 185 − 2 183 219 − 10 209

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten 142 – 48 94 – 64 29 – 35

Erfolgswirksame Umgliederungen realisierter Gewinne / Verluste – 70 21 – 50 144 – 46 98

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, netto 72 – 27 45 79 – 17 63

Unterschied aus der Fremdwährungsumrechnung – 1.062 – – 1.062 855 – 855

– 805 – 29 – 834 1.153 – 27 1.127

Sonstiges Ergebnis – 262 – 178 – 440 – 1.865 1.204 – 661

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 320.

Page 223: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 221

Eigenkapital

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 321.

SONSTIGE EIGENKAPITALVERÄNDERUNGEN Der Posten Sonstige Eigenkapitalveränderungen in der Kon-zern-Eigenkapitalveränderungsrechnung beinhaltete im Vorjahr 126 Mio. € für Eigenkapitalinstrumente in Zusammenhang mit den US$-Optionsschuldverschreibungen, die im Vorjahr emit-tiert wurden. Nach der Abspaltung von OSRAM im abgelaufe-nen Geschäftsjahr berechtigen die Optionsscheine ihre Inhaber, zusätzlich zu den Siemens-Aktien, OSRAM-Aktien zu erhalten. Aufgrund dessen qualifizieren sich die Optionsscheine nicht mehr als Eigenkapitalinstrumente. Mit Genehmigung der Ab-spaltung durch die Hauptversammlung im Januar 2013 wurden die Optionsscheine in Höhe ihres beizulegenden Zeitwerts von 163 Mio. € aus dem Posten Kapitalrücklage in die langfris tigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umgegliedert.

SONSTIGESNach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüt-tungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, den die Siemens AG in ihrem gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschluss ausweist. Im Geschäftsjahr 2013 schüttete die Siemens AG eine Dividen-de in Höhe von 2.528 Mio. € (3,00 € je Aktie) aus dem Bilanz-gewinn des Vorjahrs an die Aktionäre aus. Im Vorjahr schüttete die Siemens AG eine Dividende von 2.629 Mio. € (3,00 € je Aktie) aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2011 an die Aktionäre aus.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen die Ausschüttung einer Dividende von 3,00 € je Aktie aus dem Bilanzgewinn der Siemens AG des abgelaufenen Geschäftsjahrs vor. Dies ent-spricht einer erwarteten Gesamtzahlung von rund 2,5 Mrd. €. Die Zahlung dieser Dividende ist abhängig von der Zustim-mung der Hauptversammlung am 28. Januar 2014.

Die dun

(in M

Kurfäll

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Min

Min

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Page 224: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

222 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

In dem nachfolgenden Beispiel ist eine detaillierte Aufgliederung des sonstigen Ergebnisses auch für die nicht beherrschenden Anteile nach IAS 1.106A in der Eigenkapitalveränderungsrechnung in Verbindung mit der Angabe im Anhang dargestellt:

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 102.

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

in Mio €

Gezeichnetes

Kapital Kapitalrücklage

Gewinn-

rücklagen

Veränderung kumuliertes

Other Comprehensive Income

Differenz aus

der Währungs-

umrechnung

Weiter-

veräußerbare

Wertpapiere

Cashflow

Hedges

Stand zum 1. Januar 2012 2.001 13.747 23.796 -1.117 895 -55

Anpassung IAS 19R 24

Stand zum 1. Januar 2012 2.001 13.747 23.820 -1.117 895 -55

Veränderung Konsolidierungskreis

Zurückgekaufte/verkaufte eigene

Anteile -7

Kapitalerhöhung

Kapitalherabsetzung

Gezahlte Dividenden -1.905

Anteilserhöhung 1

Saldo Zu-/Abgänge aus der

Umgliederung im Zusammenhang

mit Put-Optionen

Comprehensive Income 953 503 -85 -288

Konzernüberschuss 2.189

Other Comprehensive Income -1.236 503 -85 -288

Neubewertung von leistungsori-

entierten Versorgungsplänen -1.236

Veränderung kumuliertes

Other Comprehensive Income 503 -85 -288

Stand zum 31. Dezember 2012 1) 2.001 13.740 22.869 -614 810 -343

Stand zum 1. Januar 2013 1) 2.001 13.740 22.869 -614 810 -343

Veränderung Konsolidierungskreis

Zurückgekaufte/verkaufte eigene

Anteile -7

Kapitalerhöhung

Kapitalherabsetzung

Gezahlte Dividenden -2.097

Anteilserhöhung -60

Saldo Zu-/Abgänge aus der

Umgliederung im Zusammenhang

mit Put-Optionen

Comprehensive Income 2.341 -2.128 391 51

Konzernüberschuss 2.142

Other Comprehensive Income 199 -2.128 391 51

Neubewertung von leistungsori-

entierten Versorgungsplänen 199

Veränderung kumuliertes

Other Comprehensive Income -2.128 391 51

Stand zum 31. Dezember 2013 2.001 13.733 23.053 -2.742 1.201 -292

1) Aufgrund der Erstanwendung von IAS 19R sind die Vorjahresvergleichswerte angepasst (vergleiche hierzu auch Textziffer 2).

Page 225: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 223

Eigenkapital

Eigene

Anteile

Anteil der

Gesellschafter

der E.ON SE

Anteile ohne

beherrschenden

Einfluss (vor der

Umgliederung)

Umgliederung im

Zusammenhang

mit Put-Optionen

Anteile ohne beherr-

schenden Einfluss Summe

-3.530 35.737 4.484 -608 3.876 39.613

24 24

-3.530 35.761 4.484 -608 3.876 39.637

-66 -66 -66

25 18 18

20 20 20

-16 -16 -16

-1.905 -196 -196 -2.101

1 -214 -214 -213

60 60 60

1.083 398 398 1.481

2.189 424 424 2.613

-1.106 -26 -26 -1.132

-1.236 -118 -118 -1.354

130 92 92 222

-3.505 34.958 4.410 -548 3.862 38.820

-3.505 34.958 4.410 -548 3.862 38.820

-944 -944 -944

21 14 14

41 41 41

-31 -31 -31

-2.097 -251 -251 -2.348

-60 25 25 -35

-65 -65 -65

655 278 278 933

2.142 368 368 2.510

-1.487 -90 -90 -1.577

199 33 33 232

-1.686 -123 -123 -1.809

-3.484 33.470 3.528 -613 2.915 36.385

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 103.

Page 226: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

224 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

(23) Anteile ohne beherrschenden Einfluss

Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss je Segment sind in

der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Der Rückgang an den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss

resultiert im Wesentlichen aus Anteilsverkäufen in der Region

Deutschland (E.ON Westfalen Weser, E.ON Energy from Waste,

E.ON Thüringer Energie und E.ON Mitte) sowie Wechselkurs-

änderungen in der Region Russland.

Die nachfolgende Tabelle stellt den Anteil des OCI dar, der auf

Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfällt:

Anteil des OCI, der auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss entfällt

in Mio € Cashflow Hedges

Weiterveräußer-

bare Wertpapiere

Währungsumrech-

nungsdifferenz

Neubewertung von

leistungsorientierten

Versorgungsplänen

Stand zum 1. Januar 2012 2 9 -247 -11

Veränderung -2 25 69 -118

Stand zum 31. Dezember 2012 0 34 -178 -129

Veränderung 2 -12 -116 77

Stand zum 31. Dezember 2013 2 22 -294 -52

Anteile ohne beherrschenden Einfluss

in Mio €

31. Dezember

2013 2012

Erzeugung 313 323

Erneuerbare Energien 195 191

Globaler Handel – 11

Exploration & Produktion 1 1

Deutschland 1.180 1.877

Weitere EU-Länder 496 561

Russland 541 678

Konzernleitung/Konsolidierung 189 220

Summe 2.915 3.862

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 151.

Page 227: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 225

Eigenkapital

Der Ausweis der Ausgabe eigener Anteile sowie von Kapitaleinzahlungen ist in nachfolgender Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt:

Veränderung des Eigenkapitals in Mio. €

(s. Anhang, 22)

Gezeich-netes

Kapital der

RWE AG

Kapital- rücklage

der RWE AG

Gewinn-rücklage

und Bilanz-

gewinn

Eigene Aktien

Accumulated Other Comprehensive Income

Anteile der

Ak tionäre der

RWE AG

Anteile der

Hybrid-kapital-

geber der RWE AG

Anteile anderer Gesell-

schafter

Summe

Unter-schied

aus der Währungs-

umrech-nung

Marktbewertung von Finanzinstrumenten

Zur Ver- äußerung verfügbar

In Siche-

rungsbe-ziehung

Stand: 01.01.2012 1.574 2.385 10.804 − 24 177 − 37 − 851 14.028 1.759 1.347 17.134

Kapital- einzahlung 892 11 903

Ausgabe eigener Aktien − 16 24 8 8

Dividenden-zahlungen 2 − 1.229 − 1.229 − 81 − 180 − 1.490

Ergebnis 1.306 1.306 96 302 1.704

Other Com-prehensive Income − 2.213 271 70 − 131 − 2.003 − 26 − 2.029

Total Compre-hensive Income − 907 271 70 − 131 − 697 96 276 − 325

Übrige Verän-derungen 61 61 36 162 259

Stand: 31.12.2012 1.574 2.385 8.713 448 33 − 982 12.171 2.702 1.616 16.489

Kapital-rückzahlung − 156 − 156

Dividenden-zahlungen 2 − 1.229 − 1.229 − 145 − 176 − 1.550

Ergebnis − 2.757 − 2.757 104 210 − 2.443

Other Com-prehensive Income 325 − 645 83 − 220 − 457 − 2 − 459

Total Compre-hensive Income − 2.432 − 645 83 − 220 − 3.214 104 208 − 2.902

Übrige Veränderungen 10 10 40 206 256

Stand: 31.12.2013 1.574 2.385 5.062 − 197 116 − 1.202 7.738 2.701 1.698 12.137

1 Angepasste Vorjahreswerte aufgrund der Erstanwendung des überarbeiteten IAS 19 2 Nach Umgliederung von Minderheitenanteilen in die übrigen Verbindlichkeiten gemäß IAS 32

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 140.

Page 228: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

226 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 168–169.

(22) Eigenkapital

Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist auf Seite 140

dar gestellt. Das gezeichnete Kapital der RWE AG ist wie folgt

strukturiert:

Gezeichnetes Kapital 31.12.2013 Stückzahl

31.12.2012Stückzahl

31.12.2013Buchwert

31.12.2012Buchwert

in Tsd. in % in Tsd. in % in Mio. € in Mio. €

Stammaktien 575.745 93,7 575.745 93,7 1.474 1.474

Vorzugsaktien 39.000 6,3 39.000 6,3 100 100

614.745 100,0 614.745 100,0 1.574 1.574

Bei den Stamm- und Vorzugsaktien handelt es sich um nenn-

betragslose Inhaber-Stückaktien. Vorzugsaktien gewähren

grundsätzlich kein Stimmrecht. Den Vorzugsaktionären steht

unter bestimmten Voraussetzungen bei der Verteilung des

Bilanzgewinns ein Vorzugsgewinnanteil von 0,13 € je Aktie zu.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 22. April 2009

wurde der Vorstand bis zum 21. April 2014 zur Ausgabe von

Options- oder Wandelanleihen ermächtigt. Der Gesamtnenn-

wert der Anleihen ist auf 6.000 Mio. € begrenzt. Das Bezugs-

recht der Aktionäre kann unter bestimmten Voraussetzungen

ausgeschlossen werden. Zur Bedienung der Anleihen hat die

Hauptversammlung die Schaffung eines bedingten Kapitals in

Höhe von 143.975.680 € beschlossen. Das entspricht

56.240.500 Stück auf den Inhaber lautenden Stammaktien. Da

insoweit die im Rahmen einer Barkapitalmaßnahme 2011 aus

genehmigtem Kapital ausgegebenen Aktien angerechnet wer-

den, ist die Ermächtigung in Bezug auf Barkapitalmaßnahmen

mit Bezugsrechtsausschluss bereits größtenteils ausgeschöpft.

Am 31. Dezember 2013 befinden sich keine eigenen Aktien im

Bestand.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden von der RWE AG 462.060

RWE-Stammaktien zum durchschnittlichen Anschaffungs-

preis von 26,53 € je Stückaktie am Kapitalmarkt erworben.

Der auf sie entfallende Betrag des Grundkapitals beläuft sich

auf 1.182.873,60 € (0,08 % des gezeichneten Kapitals). Mitar-

beiter der RWE AG und der Tochterunternehmen erhielten im

Rahmen des Belegschaftsaktienprogramms zur Vermögens-

bildung ins gesamt 452.095 Stammaktien zum durchschnitt-

lichen Kurs von 26,42 € je Stückaktie sowie anlässlich von

Dienst jubiläen 9.965 Stammaktien zum durchschnittlichen Kurs

von 24,75 € je Stückaktie. Hieraus resultierte ein Gesamterlös

von 12.192.882,35 €. Die jeweiligen Unterschiedsbeträge zum

Kaufpreis wurden mit den frei verfügbaren Gewinnrücklagen

verrechnet.

HybridanleihenEmittent

Nominal-volumen

Erster Kündi-gungstermin

Kupon in % p.a.1

RWE AG 1.750 Mio. € 2015 4,625

RWE AG 750 Mio. £ 2019 7,0

1 Bis zum ersten Kündigungstermin

Nach IAS 32 sind die folgenden durch Konzerngesellschaften

begebenen Hybridanleihen als Eigenkapital zu klassifizieren:

Das aufgenommene Kapital wurde vermindert um Kapital-

beschaffungskosten und unter Berücksichtigung von Steuern

in das Eigenkapital eingestellt. Die Zinszahlungen an die An-

leiheinhaber werden vermindert um Ertragsteuern direkt gegen

das Eigenkapital gebucht. Sie können von der Gesellschaft aus-

gesetzt werden; sie sind aber unter bestimmten Voraussetzun-

gen nachzuholen, etwa wenn Vorstand und Aufsichtsrat der

Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende zu zahlen.

Im Berichtsjahr wurden Transaktionskosten in Höhe von 0 Mio. €

(Vorjahr: 9 Mio. €) als Abzug vom Eigenkapital bilanziert.

Im Accumulated Other Comprehensive Income werden die

Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung

verfügbaren Finanzinstrumente, der Cash Flow Hedges und

der Hedges von Nettoinvestitionen in ausländische Teilein-

heiten  sowie die Währungsdifferenzen bei der Umrechnung

aus län discher Abschlüsse erfasst.

Zum 31. Dezember 2013 betrug der auf at-Equity-bilanzierte

Beteiligungen entfallende Anteil am Accumulated Other

Comprehensive Income − 13 Mio. € (Vorjahr: − 68 Mio. €).

Im Berichtsjahr wurden 111 Mio. € Unterschiedsbeträge aus

der Währungsumrechnung (Vorjahr: 0 Mio. €), die ursprünglich

erfolgsneutral gebucht worden waren, als Ertrag realisiert.

Bislang erfolgsneutral berücksichtigte anteilig erfasste Erträge

und Aufwendungen at-Equity-bilanzierter Beteiligungen wurden

im Berichtsjahr in Höhe von 33 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) als Auf-

wand realisiert.

Page 229: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 227

Eigenkapital

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2012, S. 170.

Anteile anderer Gesellschafter am OCIin Mio. €

2013 2012

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen und ähnlicher Verpflichtungen 55 − 89

Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die nicht erfolgswirksam umzugliedern sind 55 − 89

Unterschied aus der Währungsumrechnung − 66 47

Marktbewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten 9 16

Im Eigenkapital direkt erfasste Erträge und Aufwendungen, die zukünftig erfolgswirksam umzugliedern sind − 57 63

− 2 − 26

Die für das Geschäftsjahr 2012 ausgeschüttete Dividende belief

sich laut Beschluss der Hauptversammlung der RWE AG vom

18. April 2013 auf 2,00 € je dividendenberechtigter Stamm- und

Vorzugsaktie. Die Ausschüttung an die Aktionäre der RWE AG

betrug 1.229 Mio. €.

Dividende 614.745.499,00 €

Gewinnvortrag 90.657,63 €

Bilanzgewinn 614.836.156,63 €

Gewinnverwendungsvorschlag

Wir schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn der

RWE AG für das Geschäftsjahr 2013 wie folgt zu verwenden:

Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je dividendenberech-

tigter Stückaktie:

Anteile anderer Gesellschafter

Unter dieser Position ist der Anteilsbesitz Dritter an den

Konzerngesellschaften erfasst.

Von den direkt im Eigenkapital erfassten Erträgen und Aufwen-

dungen (Other Comprehensive Income – OCI) entfallen die

folgenden Anteile auf andere Gesellschafter:

Page 230: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

228 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Eigenkapital

Die Veränderung des Eigenkapitals durch Stock-Option-Pläne ist in nach-folgender Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt:

Quelle: Infi neon Technologies AG, Geschäftsbericht 2013, S. 200.

€ in Millionen, außer Anzahl von Aktien

Anhang Nr. Ausgegebene Stückaktien Zusätzlich eingezahltes

Kapital (Kapital-

rücklage)

Verlustvortrag

Anzahl

Betrag

30

Konzern-Bilanz zum 1. Oktober 2011 1.086.745.835 2.173 5.854 – 4.514

Konzernüberschuss – – – 427

Sonstiges Ergebnis nach Steuern – – – – 112

Gesamtergebnis nach Steuern – – – 315

Dividenden – – – 130 –

Ausgabe/Einziehung von auf den Namen lautenden Stückaktien:

Ausübung von Aktienoptionen 560.497 1 1 –

Einziehung von eigenen Aktien – 7.000.000 – 14 – 32 –

Aktienbasierte Vergütungen – – 2

Erwerb eigener Aktien – – – –

Saldo Zu-/Abgänge Put-Optionen auf eigene Aktien – – 10 –

Sonstige Eigenkapitalveränderungen – – – 31 –

Konzern-Bilanz zum 30. September 2012 1.080.306.332 2.160 5.674 – 4.199

Konzern-Bilanz zum 1. Oktober 2012 1.080.306.332 2.160 5.674 – 4.199

Konzernüberschuss – – – 272

Sonstiges Ergebnis nach Steuern – – – 20

Gesamtergebnis nach Steuern – – – 292

Dividenden – – – 129 –

Ausgabe von auf den Namen lautenden Stückaktien:

Ausübung von Aktienoptionen 776.702 2 1 –

Aktienbasierte Vergütungen – – 3 –

Erwerb eigener Aktien – – – –

Saldo Zu-/Abgänge Put-Optionen auf eigene Aktien – – – –

Konzern-Bilanz zum 30. September 2013 1.081.083.034 2.162 5.549 – 3.907

KONZERN-EIGENKAPITAL-VERÄNDERUNGSRECHNUNGfür das am 30. September 2013 endende Geschäftsjahr

Page 231: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 229

Eigenkapital

Andere Rücklagen Eigene Aktien

Put-Optionen auf eigene

Aktien

Summe Eigenkapital

der Aktionäre der Infineon

Technologies AG

Nicht beherrschende

Anteile

Gesamt

Fremd-währungs-

umrechnungs-differenzen

Nicht realisierte

Gewinne (Verluste) aus Wertpapieren

Nicht realisierte

Gewinne (Verluste) aus

Sicherungs-geschäften

16 3 – 9 – 26 – 142 3.355 – 3.355

– – – – – 427 – 427

10 – 8 – – – 94 – – 94

10 – 8 – – 333 – 333

– – – – – – 130 – – 130

– – – – – 2 – 2

– – – 46 – – – –

– – – – – 2 – 2

– – – – 20 – – 20 – – 20

– – – – 54 64 – 64

– – – – – – 31 – – 31

26 3 – 1 – – 88 3.575 – 3.575

26 3 – 1 – – 88 3.575 – 3.575

– – – – – 272 – 272

– 12 – – 7 – – 1 – 1

– 12 – – 7 – – 273 – 273

– – – – – – 129 – – 129

– – – – – 3 – 3

– – – – – 3 – 3

– – – – 37 – – 37 – – 37

– – – – 88 88 – 88

14 3 – 8 – 37 – 3.776 – 3.776

Quelle: Infi neon Technologies AG, Geschäftsbericht 2013, S. 201.

Page 232: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

230 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Die Gesamtergebnisrechnung ist ein integraler Bestandteil des IFRS-Abschlusses.

Der in IAS 1 für die Gesamtergebnisrechnung verwendete Begriff wurde in „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ geändert. Nach IAS 1 ist es jedoch weiterhin zulässig, andere Bezeichnungen zu verwenden. Die mindestens in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ auszuweisenden Posten sowie weitere Angabepfl ichten, die entweder in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ oder im Anhang darzustellen sind, bestimmen sich nach IAS 1.82 ff. bzw. IAS 1.97 ff.

Die „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ umfasst die in der traditionellen Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Auf-wendungen sowie die im sonstigen Ergebnis (other comprehensive income) erfassten Erträge und Aufwendungen.Die „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ kann wahlweise in Form einer einzigen umfassenden Auf stellung (single-statement approach) oder in Form zweier Aufstellungen (two-statement approach) dargestellt werden (IAS 1.10A).

Wird der single-statement approach angewendet, erfolgt die Darstellung sämtlicher Erträge und Aufwendungen in einer einzigen Aufstellung, in der das Periodenergebnis als Zwischensumme ausgewiesen wird. Bei Anwendung des two-statement approach gliedert sich die Darstellung der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ in zwei getrennte Aufstellungen: einer Gewinn- und Verlustrechnung (separate profi t and loss statement) und einer zweiten Aufstellung, die – beginnend mit dem Periodenergebnis – die übrigen außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen (other comprehensive income) widerspiegelt.

Die „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ umfasst gemäß IAS 1.82 mindestens folgende Posten:• Umsatzerlöse• Finanzierungsaufwendungen• Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschafts-

unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden• Steueraufwendungen• einen gesonderten Betrag für die Summe der aufgegebenen Geschäfts-

bereiche (vgl. IFRS 5)

Unternehmen müssen die im sonstigen Ergebnis dargestellten Posten in zwei Kategorien unterteilen – in Abhängigkeit davon, ob sie in der Zukunft über die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden (sog. Recycling) oder nicht. Posten, die nicht „recycled“ werden (z. B. Gewinne aus Neubewertungen (remeasurements) gemäß IAS 19R) – sind getrennt von Posten darzustellen, die zukünftig recycelt werden, wie zum Beispiel abgegrenzte Gewinne und Verluste aus der Absicherung von Zahlungs strömen. Werden die Posten des sonstigen Ergebnisses vor Steuern dargestellt, so müssen Unternehmen den zugehörigen Steuerbetrag getrennt nach den beiden Kategorien ausweisen (IAS 1.82A).

14 Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Page 233: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 231

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Ein Unternehmen hat in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ außerdem die folgenden Angaben zu machen:• gemäß IAS 1.81B(a) den Gewinn oder Verlust der Periode, der – den nicht beherrschenden Anteilen (Minderheiten) zuzurechnen ist und – den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist• gemäß IAS 1.81B(b) das sonstige Ergebnis der Periode, das – den nicht beherrschenden Anteilen (Minderheiten) zuzurechnen ist und – den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist und• die Ergebnisse je Aktie gemäß IAS 33.66 (optional auch IAS 33.68) (siehe

auch Kapitel „Ergebnis je Aktie“)

Die Angabe erfolgt direkt unterhalb der „eigentlichen“ Rechnung(en). Bei Anwendung des two-statement approach erfolgen die Angaben gemäß IAS 1.81B und IAS 33.67A unterhalb der gesonderten Gewinn- und Verlustrechnung [für nicht fortzuführende Geschäfte optional im Anhang gem. IAS 33.68A]).

Zusätzliche Posten, Überschriften und Zwischensummen sind in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ dann erforderlich, wenn deren Darstellung für das Verständnis der Ertragslage des Unternehmens notwendig ist (IAS 1.85).

Zudem sind die nachfolgenden Angaben zu machen:• Ein Unternehmen hat Umgliederungsbeträge, die sich auf Bestandteile des

sonstigen Ergebnisses beziehen, in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ oder in den Anhangangaben darzustellen (IAS 1.92 ff.). Bei einer Darstellung im Anhang sind die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses nach Berücksichtigung zugehöriger Umgliederungsbeträge anzugeben (IAS 1.94).

• Ebenso ist entweder in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ oder im Anhang der Betrag der Ertragsteuern anzugeben, der auf die einzelnen Bestandteile des sonstigen Ergebnisses einschließlich der Umgliederungsbeträge entfällt (IAS 1.90). Die einzelnen Bestandteile des sonstigen Ergebnisses können in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ entweder netto (nach Berücksichtigung aller damit verbundenen steuerlichen Auswirkungen) oder brutto (vor Berücksichtigung der damit verbundenen steuerlichen Auswirkungen und Ausweis der Summe der Ertragsteuern auf diese Bestandteile als zusammengefasster Betrag) dargestellt werden (IAS 1.91).

Folgende wesentliche Angaben sind entweder im Anhang oder in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ darzulegen (IAS 1.97 ff.):• Art und Betrag wesentlicher Ertrags- oder Aufwandsposten (siehe Beispiele

gemäß IAS 1.98)• eine Aufgliederung der Aufwendungen, die wahlweise entweder auf der Art

der Aufwendungen (Gesamtkostenverfahren) oder auf deren Funktion innerhalb des Unternehmens (Umsatzkostenverfahren) beruht (empfohlen wird gemäß IAS 1.100 die Darstellung in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ oder in der gesonderten Gewinn- und Verlust-rechnung)

Page 234: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

232 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Die nachstehende „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ (Umsatzkostenverfahren) veranschaulicht den two-statement approach, wobei nur die Gewinn- und Verlustrechnung im Folgenden dargestellt wird. Der Betrag der Ertragsteuern, der auf die einzelnen Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfällt, wird in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ ausgewiesen (IAS 1.90). Es erfolgt zusätzlich die Angabe des Ergebnisses aus fortzuführenden und nicht fortzuführenden Geschäftsbereichen (IAS 1.82[ea]):

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 102.

Page 235: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 233

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 103.

Page 236: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

234 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2013

Anhang 2013 2012 * Erlöse aus den Verkehrsleistungen 3

Andere Betriebserlöse 4

Umsatzerlöse

Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 5 113

Sonstige betriebliche Erträge 6 7 8

Abschreibungen 9

10

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit

11 92 31

Übriges Beteiligungsergebnis 11 33

12 12

Übrige Finanzposten 13 – 83 – 48

Finanzergebnis – 304 – 326

Ergebnis vor Ertragsteuern 545

Ertragsteuern 14 – 219 – 91

Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen 326

Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 15 –

Ergebnis nach Steuern 326

Auf Minderheiten entfallendes Ergebnis – 13 – 13

Auf Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG entfallendes Konzernergebnis 313

„Unverwässertes“/„Verwässertes“ Ergebnis je Aktie in € 16

davon aus fortgeführten Geschäftsbereichen 16

davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 16 0,00 0,08

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2013

2013 2012 * Ergebnis nach Ertragsteuern 326

Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge

– 48 – 4

– 322

– 10

– 3 – 1

– 13

– 222

Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge („Other Comprehensive Income“) nach Ertragsteuern 946

Gesamte Aufwendungen und Erträge („Total Comprehensive Income“) – 752

– 9 – 13

Auf Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG entfallende gesamte Aufwendungen und Erträge – 765

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 133.

Die „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ bei Anwendung des Gesamtkostenverfahrens wird im Folgenden dargestellt (ebenfalls two-statement approach). Die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses werden gemäß IAS 1.91(b) brutto ausgewiesen. Die Angaben nach IAS 1.90 erfolgen im Anhang:

Page 237: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 235

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2012, S. 131.

32 Rücklagen

einer im Vorjahr vollständig zurückgezahlten Wandelanleihe. Die in den

Erläuterung der erfolgsneutralen Aufwendungen und Erträge („Other Comprehensive Income“)

2013 2012 Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge („Other Comprehensive Income“) nach Ertragsteuern

Differenzen aus Fremdwährungsumrechnung

– 1 2

Folgebewertung von zur Veräußerung

132

38

– 291

Abzüglich Übertragung auf Anschaffungskosten gesicherter Posten

Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge von nach der Equity-Methode bewerteten Finanzanlagen

Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen

Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge – 3 – 1

Für erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge erfasste Ertragsteuern

Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge nach Ertragsteuern 946

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 171.

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236 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Erläuterung der für erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge („OCI“) erfassten Ertragsteuern

2013 2012

Wert vor Ertragsteuern

Steueraufwand / -ertrag

Wert nach Ertragsteuern

Wert vor Ertragsteuern

-ertrag

Wert nach Ertragsteuern

Differenzen aus

– 48 – – 48 – 4 – – 4

– 1 3

– 12 48 – 322 92 – 230

Beteiligungen – – 10 – – 10

Versorgungsplänen – 222 839

Sonstige erfolgsneutrale – 3 – – 3 – 1 – – 1

Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge („OCI“) – 235 946

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 172.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 237

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Die Darstellung der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ erfolgt nach Steuern:

Geschäftsjahresende 30. September 2013 und 2012

(in Mio. €, Ergebnis je Aktie in €) Anhang 2013 2012 1

Umsatzerlöse 75.882 77.395

Umsatzkosten – 55.053 – 55.470

Bruttoergebnis vom Umsatz 20.829 21.925

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen – 4.291 – 4.245

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungsaufwendungen – 11.286 – 11.043

Sonstige betriebliche Erträge 5 503 523

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 – 427 – 364

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 7 510 – 333

Zinserträge 8 948 939

Zinsaufwendungen 8 – 789 – 760

Sonstiges Finanzergebnis 8 – 154 – 5

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten vor Ertragsteuern 5.843 6.636

Ertragsteueraufwendungen 9 – 1.630 – 1.994

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten 4.212 4.642

Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten nach Steuern 4 197 – 360

Gewinn nach Steuern 4.409 4.282

Davon entfallen auf:

Nicht beherrschende Anteile 126 132

Aktionäre der Siemens AG 4.284 4.151

Unverwässertes Ergebnis je Aktie 35

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten 4,85 5,15

Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,23 – 0,41

Gewinn nach Steuern 5,08 4,74

Verwässertes Ergebnis je Aktie 35

Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten 4,80 5,10

Gewinn / Verlust aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,22 – 0,41

Gewinn nach Steuern 5,03 4,69

1 Angepasst aufgrund der Effekte aus der Anwendung von IAS 19R. Siehe hierzu

ZIFFER 1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN in D.6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS.

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 266.

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238 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Geschäftsjahresende 30. September 2013 und 2012

(in Mio. €) Anhang 2013 2012 1

Gewinn nach Steuern 4.409 4.282

Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen 23 394 – 1.787

Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Unterschied aus Währungsumrechnung – 1.062 855

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 10 183 209

Derivative Finanzinstrumente 30, 31 45 63

– 834 1.127

Sonstiges Ergebnis nach Steuern 2 – 440 – 661

Gesamtergebnis 3.969 3.622

Davon entfallen auf:

Nicht beherrschende Anteile 81 128

Aktionäre der Siemens AG 3.888 3.494

1 Angepasst aufgrund der Effekte aus der Anwendung von IAS 19R. Siehe hierzu

ZIFFER 1 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN in D.6 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS.

2 Enthält Erträge /Aufwendungen aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen im Geschäftsjahr 2013 in Höhe von – 257 (im Vj. 28) Mio. €. Davon beziehen sich – 121 (im Vj. – 99) Mio. € auf Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden.

Der nachfolgende Anhang ist integraler Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 267.

SONSTIGES ERGEBNIS NACH STEUERNDer Posten Sonstiges Ergebnis nach Steuern entwickelte sich, einschließlich der nicht beherrschenden Anteile, wie folgt:

Geschäftsjahresende 30. September 2013 Geschäftsjahresende 30. September 2012

(in Mio. €) vor Steuern Steuereffekt Netto vor Steuern Steuereffekt Netto

Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen 543 − 149 394 − 3.017 1.231 − 1.787

Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Unrealisierte Beteiligungsgewinne /-verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 182 − 3 179 305 − 10 295

Erfolgswirksame Umgliederungen realisierter Gewinne / Verluste 4 1 4 − 86 – − 86

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, netto 185 − 2 183 219 − 10 209

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten 142 – 48 94 – 64 29 – 35

Erfolgswirksame Umgliederungen realisierter Gewinne / Verluste – 70 21 – 50 144 – 46 98

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, netto 72 – 27 45 79 – 17 63

Unterschied aus der Fremdwährungsumrechnung – 1.062 – – 1.062 855 – 855

– 805 – 29 – 834 1.153 – 27 1.127

Sonstiges Ergebnis – 262 – 178 – 440 – 1.865 1.204 – 661

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 320.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 239

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Bei der GERRY WEBER International AG gibt es keine nicht beherrschenden Anteilseigner und somit in der „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ auch keine Angabe eines auf nicht beherrschende Anteile entfallenden Ergebnisses:

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNGfür das Geschäftsjahr 2012/13

in TEUR 2012 / 13 2011 / 12

Jahresüberschuss 71.027,9 78.830,9

Sonstiges Ergebnis

Währungsumrechnung: Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags

Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften 174,9 -338,4

Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten -5.730,6 619,9

Ertragsteuern

Auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuer 1.719,2 -186,0

Gesamtergebnis 67.191,4 78.926,4

Quelle: GERRY WEBER International AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 99.

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240 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGfür das Geschäftsjahr 2012/13

in TEUR Anhang 2012 / 13 2011 / 12

Umsatzerlöse (22) 852.031,6 802.289,6

Sonstige betriebliche Erträge (23) 17.862,7 20.610,4

Bestandsveränderungen (24) -7.995,7 28.457,2

Materialaufwand (25) -386.188,2 -404.762,7

Personalaufwand (26) -143.304,8 -125.813,2

Abschreibungen (27) -21.620,0 -16.335,1

Sonstige betriebliche Aufwendungen (28) -203.736,6 -187.632,1

Sonstige Steuern (29) -1.220,5 -880,9

Operatives Ergebnis 105.828,5 115.933,0

Finanzergebnis (30)

Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 29,7 32,8

Zinserträge 197,7 362,6

Abschreibungen auf Finanzanlagen -2,1 -151,9

Nebenkosten des Geldverkehrs -952,0 -892,3

Zinsaufwendungen -2.272,3 -1.543,6

-2.999,0 -2.192,4

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 102.829,5 113.740,6

Steuern vom Einkommen und Ertrag (31)

Steuern des Berichtszeitraums -32.555,6 -34.370,1

Latente Steuern 754,0 -539,6

-31.801,6 -34.909,7

Konzernjahresüberschuss 71.027,9 78.830,9

Ergebnis je Aktie (unverwässert) (32) 1,55 1,72

Ergebnis je Aktie (verwässert) (32) 1,55 1,72

Quelle: GERRY WEBER International AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 98.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 241

Gesamtergebnisrechnung bzw. „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“

Angaben in teur Anhang 2013 2012

Umsatzerlöse 1 461.148 434.981Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 2 –180.446 –173.263Bruttoergebnis vom Umsatz 280.702 261.718

Vertriebs- und Servicekosten 3 –111.190 –105.793Forschungs- und Entwicklungskosten 4 –16.696 –13.562Allgemeine Verwaltungskosten 5 –21.255 –18.815Sonstige betriebliche Erträge 6 6.308 5.878Sonstige betriebliche Aufwendungen 7 –9.615 –6.710Ergebnis vor Zinsen und Steuern (ebit) 128.254 122.716

Zinsen und ähnliche Erträge 8 503 816Zinsen und ähnliche Aufwendungen 8 –1.104 –1.107Ergebnis der gewöhnlichen Geschäft stätigkeit (ebt) 127.653 122.425

Ertragsteuern 9 –30.409 –29.140Jahresüberschuss 97.244 93.285

Positionen, die zukünft ig in das Periodenergebnis umgegliedert werden können:Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung 21 –975 –272

Positionen, die nicht in das Periodenergebnis umgegliedert werden können:Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Versorgungspläne 21, 22 –7 0

Sonstiges Ergebnis –982 –272Gesamtergebnis 96.262 93.013

Durchschnittliche Anzahl der Aktien (unverwässert/verwässert) 11.370.000 11.370.000Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Aktie in Euro, bezogen auf den Jahresüberschuss und die Anzahl der Aktien 10 8,55 8,20

Gesamtergebnisrechnungrational-Konzern

für den Zeitraum 1. Januar – 31. Dezember

Quelle: Rational AG, Geschäftsbericht 2013, S. 78.

Die „Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis“ bei Anwendung des single-statement approach stellt sich wie folgt dar. Unterhalb des Gesamt-ergebnisses wird das Ergebnis je Aktie dargestellt (siehe Kapitel „Ergebnis je Aktie“):

Page 244: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

242 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Umsatzerlöse

IAS 18.35 schreibt Anhangangaben zu Umsatzerlösen vor, die sichaus dem Verkauf von Gütern, der Erbringung von Dienstleistungenund der Nutzung von Vermögenswerten des Unternehmens durchDritte gegen Zinsen, Nutzungsentgelte und Dividenden ergeben.Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen sind entsprechend den Anforderungen des IAS 11.39–45 näher zu erläutern.

Von einem Unternehmen sind folgende Angaben zu Umsatzerlösen ent-sprechend den Kriterien der IAS 18 (IAS 18.35 ff.) und IAS 11 (IAS 11.39 ff.) im Jahresabschluss zu machen:• angewendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Erfassung der

Umsatzerlöse, einschließlich der Methoden zur Ermittlung des Fertig-stellungsgrads bei Dienstleistungsgeschäften

• Betrag jeder bedeutsamen Kategorie von Umsatzerlösen, die während der Berichtsperiode erfasst worden sind, wie Umsatzerlöse aus

– dem Verkauf von Gütern, – dem Erbringen von Dienstleistungen, – Zinsen, – Nutzungsentgelten und – Dividenden.

Die Aufzählung der Kategorien ist nicht als abschließend zu betrachten. Neben den Erträgen aus den oben genannten Kategorien können weitere wesentliche Kategorien anzugeben sein. • Betrag von Umsatzerlösen aus Tauschgeschäften mit Waren oder Dienst-

leistungen, der in jeder bedeutsamen Kategorie von Umsatzerlösen enthaltenist

• alle mit der Umsatzrealisierung in Zusammenhang stehenden Eventual-schulden und Eventualforderungen gem. IAS 37 Rückstellungen, Eventual-verbindlichkeiten und Eventualforderungen

• Angaben bei Fertigungsaufträgen gemäß IAS 11.39: – die in der Berichtsperiode erfassten Auftragserlöse – die Methoden zur Ermittlung der in der Berichtsperiode erfassten Auftrags-

erlöse – die Methoden zur Ermittlung des Fertigstellungsgrads laufender Projekte

Für am Bilanzstichtag laufende Projekte sind gemäß IAS 11.40 folgendeAngaben zu machen:• die Summe der angefallenen Kosten und ausgewiesenen Gewinne (abzüglich

etwaiger ausgewiesener Verluste)• der Betrag erhaltener Anzahlungen• der Betrag von Einbehalten

Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo gegenüber Kunden werden als Vermögenswert, Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo gegenüber Kunden als Schuld ausgewiesen (IAS 11.42).

15 Umsatzerlöse

Page 245: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 243

Umsatzerlöse

Für bestimmte Sachverhalte können andere IFRS weitere Angaben vorsehen(z. B. IAS 1, IAS 17, IFRIC 4, IFRIC 15, IFRS 8, etc.).

Nachfolgend sind einige Beispiele für die Darstellung der Bilanzierungs- undBewertungsmethoden aufgeführt.

Folgende Beispiele stellen die allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungs-methoden in Bezug auf die Umsatzrealisierung dar:

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 163.

ErtragsrealisierungDie Umsatzerlöse umfassen den beizulegenden Zeitwert der für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhaltenen bzw. zu erhaltenden Gegenleistung. Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe ausgewiesen.

Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen Erträgen erfolgt grundsätzlich nach Erbringung der Leistung bzw. Lieferung der Vermögenswerte und damit mit dem Gefahrenübergang.

Die von Reisebüros erzielten Provisionserlöse für die Vermittlung von Pauschalreisen werden bei Zahlung des Kunden, spätestens jedoch bei Abreise, realisiert. Die Leistung des Reiseveranstalters besteht im Wesentlichen aus der Organisation und Koordination einer Pauschalreise. Deshalb werden Umsatzerlöse aus der Veranstaltung von Pauschalreisen vollständig bei Reiseantritt realisiert. Die Realisierung von Umsatzerlösen aus einzelnen Reisebausteinen, die durch Kunden direkt bei Flug- oder Hotelgesellschaften oder bei Zielgebietsagenturen gebucht werden, erfolgt zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme der Leistung durch den Reisenden. Erlöse für noch nicht be-endete Kreuzfahrten werden anteilig gemäß Fertigstellungsgrad am Bilanzstichtag realisiert. Dabei bestimmt sich der Fertigstellungsgrad aus dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag vergangenen Reisetage zu den Gesamtreisetagen.

Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividenden werden vereinnahmt, wenn der Anspruch rechtlich entstanden ist.

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 145.

Ertrags- und Aufwandsrealisierung

-siert. Erlöse aus den Verkehrsleistungen der Geschäftsfelder Passage

-

Betrag anteilig aus dem für das Dokument vereinnahmten Gesamt-betrag ermittelt. Bei kundenbezogener, längerfristiger Fertigung in

der Percentage-of-Completion-Methode dem Leistungsfortschritt ent-

Leistungen im Verhältnis zum Gesamtvolumen des Kundenauftrags,

-

-

anspruchs vereinnahmt.

Page 246: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

244 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Umsatzerlöse

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 160.

Umsatzrealisierung

Als Umsätze werden nur die aus der gewöhnlichen Geschäftstä-

tigkeit des Unternehmens resultierenden Produktverkäufe aus-

gewiesen. Continental realisiert die Umsätze für Produktverkäu-

fe bei Nachweis bzw. Vorliegen einer Vereinbarung, dass die

Lieferung erfolgt ist und die Gefahren auf den Kunden überge-

gangen sind. Außerdem muss die Höhe des Umsatzes verläss-

lich ermittelbar sein und von der Einbringbarkeit der Forderung

ausgegangen werden können.

Bei Auftragsfertigungen werden Umsätze grundsätzlich nach

dem effektiven Projektfortschritt (Percentage-of-Completion-

Methode) realisiert. Als Berechnungsgrundlage dient dabei das

Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zum geschätzten

gesamten Kostenvolumen des Vertrags. Erwartete Verluste aus

diesen Aufträgen werden in dem Berichtszeitraum berücksich-

tigt, in dem die aktuell geschätzten Gesamtkosten die aus dem

jeweiligen Vertrag zu erwartenden Umsatzerlöse übersteigen.

Page 247: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 245

Umsatzerlöse

Im folgenden Beispiel werden die für die Umsatzerlöserfassung angewendetenBilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellt. Dabei wird auf die in derAutomobilbranche typische Problematik der Umsatzrealisierung im Fall vonverlängerten Gewährleistungsfristen und mehreren Teilleistungen wie Restwert-garantien eingegangen:

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 197.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Umsatzrealisierung. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Fahrzeugen, Ersatzteilen und anderen damit in Zusammenhang stehenden Produkten werden erfasst, wenn der Eigentums- und Gefahrenübergang an den Kunden erfolgt ist, der Betrag der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse werden abzüglich von Erlösschmälerungen, wie z. B. Skonti und Preis-nachlässe, ausgewiesen.

Aufgrund unterschiedlicher markt- und produktabhängiger Faktoren, wie z. B. Höhe der Preisnachlässe durch Wettbewerber, Überkapazitäten, Wettbewerbsintensität und Nachfrageverhal-ten der Kunden, setzt Daimler Verkaufsanreize ein. Der Konzern setzt zu einem Zeitpunkt seiner Wahl unterschiedliche Pro-gramme zur Verkaufsförderung ein, einschließlich finanzieller Anreize für Händler und Kunden sowie subventionierte Leasinggebühren oder Darlehen zu reduzierten Zinssätzen.

Umsätze aus Forderungen aus Finanzdienstleistungen werden nach der Effektivzinsmethode realisiert. Sofern Darlehen unterhalb marktüblicher Zinssätze begeben werden, erfolgt der Ansatz der Forderungen in Höhe des Barwerts, und die Umsatzerlöse werden um die gewährten Zinsvorteile gekürzt. Sofern subventionierte Leasinggebühren im Rahmen von Finance Leases vereinbart werden, wird der Umsatz aus dem Fahrzeugverkauf um die Höhe des gewährten Zinsvorteils gekürzt.

Der Konzern bietet für bestimmte Produkte eine verlängerte, separat berechnete Gewährleistung an. Die Umsatzerlöse aus diesen Verträgen werden abgegrenzt und über die Vertrags-laufzeit erfolgswirksam realisiert. Die Realisierung erfolgt proportional zum erwarteten Kostenanfall auf Basis von Erfah-rungswerten. Sofern Erfahrungswerte nur unzureichend vorliegen, werden die Erträge linear realisiert. Ein Verlust aus diesen Verträgen wird im jeweils aktuellen Geschäftsjahr berücksichtigt, wenn die Summe der erwarteten Kosten für vertragliche Leistungen die abgegrenzten Umsatzerlöse übersteigt.

Für Umsatzgeschäfte mit mehreren Teilleistungen, wie z. B. bei Fahrzeugverkäufen mit kostenfreien oder verbilligten Wartungsverträgen, erfolgt eine Aufteilung der Umsatzerlöse auf die verschiedenen Leistungen auf Grundlage ihrer geschätzten beizulegenden Zeitwerte.

Fahrzeugverkäufe, bei denen der Konzern eine Restwertgarantie gewährt, werden als Operating Lease bilanziert. Restwert-garantien verpflichten Daimler entweder zu Ausgleichszahlun-gen an den Kunden, wenn bei Wiederverkauf des Fahrzeugs der vom Kunden erzielte Erlös unter dem garantierten Restwert liegt, oder zum Rückkauf des Fahrzeugs nach einer festge-legten Laufzeit zu einem garantierten Betrag. Gewinne und Verluste aus dem Wiederverkauf der Fahrzeuge sind im Bruttoergebnis vom Umsatz in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten.

Erlöse aus Operating Leases werden linear über die Laufzeit der Verträge realisiert. Gegenstand von Operating Leases sind auch Konzernprodukte, die Daimler Financial Services von konzernunabhängigen Händlern erwirbt und an Endkunden vermietet. Nach der Umsatzrealisierung durch den Verkauf an unabhängige Händler generieren diese Fahrzeuge aufgrund der abgeschlossenen Leasingverträge Umsatzerlöse aus Leasing-zahlungen und Verwertungserlöse. Der mit diesen Fahrzeugen beim Verkauf an die Händler erzielte Umsatz liegt nach Einschät-zung des Konzerns in der Größenordnung des Zugangs zum Vermietvermögen bei Daimler Financial Services. Im Jahr 2013 betrugen die Zugänge zu den Vermieteten Gegenständen bei Daimler Financial Services rund 8 (2012: rund 8) Mrd. €.

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246 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Umsatzerlöse

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 198–199.

E RT R A G S - U N D A U F WA N D S R E A L I S I E R U N G

Die Erfassung von Umsatzerlösen, Zins- und Provisionserträgen aus Finanzdienstleistungen sowie Sonstigen betrieb-lichen Erträgen erfolgt grundsätzlich erst dann, wenn die Leistungen erbracht beziehungsweise die Waren oder Erzeug-nisse geliefert worden sind, das heißt, wenn der Gefahrenübergang auf den Kunden stattgefunden hat, der Betrag der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt und von dessen Begleichung ausgegangen werden kann. Die Erlöse werden abzüg-lich der Erlösschmälerungen (Skonti, Preisnachlässe, Kundenboni und Rabatte) ausgewiesen. Erträge aus der Kunden-finanzierung und dem Finanzierungsleasing werden unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode realisiert und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Bei der Vergabe von un- oder unterverzinslichen Fahrzeugfinanzierungen werden die Umsatzerlöse um die gewährten Zinsvorteile verringert. Erlöse aus Operating-Leasing-Verträgen werden linear über die Vertragslaufzeit vereinnahmt. Umsätze aus verlängerten Gewährleistungen oder Wartungsverträgen werden erfasst, wenn die Waren geliefert oder die Dienstleistungen erbracht werden. Bei Vorauszahlung erfolgt die Realisation der abgegrenzten Erträge proportional zum erwarteten Kostenanfall auf Basis von Erfahrungswerten. Sofern Erfahrungswerte nur unzureichend vorliegen, werden die Erträge linear realisiert. Sofern die erwarteten Kosten die abgegrenzten Umsatzerlöse übersteigen, wird ein Verlust aus diesen Verträgen erfasst.

Beinhaltet ein Vertrag mehrere abgrenzbare Bestandteile (Mehrkomponentenverträge), werden diese entsprechend voranstehender Prinzipien separat realisiert.

Erlöse aus Vermögenswerten, für die eine Rückkaufverpflichtung (Buy-back-Verträge) einer Konzerngesellschaft besteht, werden erst dann realisiert, wenn die Vermögenswerte den Konzern endgültig verlassen haben. Wurde bei Ver-tragsabschluss ein fester Rückkaufpreis vereinbart, erfolgt eine Ertragsrealisierung des Unterschiedsbetrags zwischen Verkaufs- und Rückkaufspreis ratierlich über die Vertragslaufzeit. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Vermögenswerte bei kurzfristigen Vertragslaufzeiten in den Vorräten und bei langfristigen Vertragslaufzeiten in den Vermieteten Vermö-genswerten bilanziert.

In den Kosten der Umsatzerlöse sind die zur Erzielung der Umsatzerlöse angefallenen Herstellungskosten sowie die Ein-standskosten des Handelsgeschäfts ausgewiesen. Darüber hinaus sind in dieser Position auch die Kosten der Dotierung von Rückstellungen für Gewährleistungen enthalten. Die nicht aktivierungsfähigen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie die Abschreibungen auf Entwicklungskosten werden ebenfalls unter den Kosten der Umsatzerlöse ausgewiesen. Korrespondierend zum Ausweis der Zins- und Provisionserträge in den Umsatzerlösen werden die dem Finanzdienstleis-tungsgeschäft zuzuordnenden Zinsaufwendungen und die Provisionsaufwendungen in den Kosten der Umsatzerlöse ausgewiesen.

Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden nach ihrem Leistungsfortschritt (percentage of completion method) bilanziert. Nach dieser Methode werden anteilige Umsatzerlöse und Umsatzkosten entsprechend dem am Bilanzstichtag erreichten Leistungsfortschritt ausgewiesen. Grundlage sind die mit dem Kunden vereinbarten Auftragserlöse und die erwarteten Auftragskosten. Der Grad der Fertigstellung errechnet sich in der Regel aus dem Anteil der bis zum Bilanz-stichtag angefallenen Auftragskosten an den insgesamt erwarteten Auftragskosten (cost to cost method). In einigen Ein-zelfällen, insbesondere wenn es sich um neuartige und komplexe Aufträge handelt, wird der Leistungsfortschritt anhand vertraglich vereinbarter Meilensteine (milestone method) festgelegt. Sofern das Ergebnis eines kundenspezi-fischen Fertigungsauftrags noch nicht ausreichend sicher ist, wird der Erlös nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst (zero profit margin method). In der Bilanz werden die nach dem Leistungsfortschritt als Umsatz realisierten Auf-tragsteile nach Abzug erhaltener Anzahlungen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst. Erwartete Verluste aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden sofort in voller Höhe als Aufwand bilanziert, indem aktivierte Vermögenswerte wertberichtigt und gegebenenfalls auch Rückstellungen gebildet werden.

Dividendenerträge erfassen wir zum Zeitpunkt ihres rechtlichen Entstehens.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 247

Umsatzerlöse

Nachfolgend sind die Angaben über Umsatzrealisierung im Fall von Dienst-leistungsgeschäften dargestellt:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 179.

Umsatzerlöse aus Computing & Desktop Services werden mit Bereitstellung der Leistung unter Anwendung eines sog. „Proportional Performance“-Modells erfasst. Bei Verträgen auf Basis von Festpreisen werden Umsatzerlöse anteilig über die Laufzeit des Dienstleistungsvertrags erfasst und bei allen anderen Dienstleis-tungsverträgen auf Basis der erbrachten Dienstleistung oder auf Nutzungsbasis. Umsatzerlöse aus Verträgen für nach Zeit- und Materialaufwand abgerechnete Leistungen werden mit dem Erbringen von Arbeitsstunden und dem Anfallen direkter Kosten zum vertraglich festgelegten Stundensatz erfasst.

tigen steuerlichen VoErfüllung anzuwendezu saldieren, wenn einerstattungsansprüchelatenten Steueransprvon der gleichen Steu

ERMESSENSENTSCDie Darstellung der Vi t A t d B

Nachstehend werden die Besonderheiten der Umsatzrealisierung im Fall vonMehrkomponentenverträgen erläutert:

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 276.

Erfassung von Umsatzerlösen bei Mehrkomponentenverträgen: Die Verkäufe von Produkten und Dienstleistungen sowie Soft-wareverträge können mehrere Liefer- und Leistungskompo-nenten enthalten. In diesen Fällen stellt das Unternehmen fest, ob mehr als eine Bilanzierungseinheit vorliegt. Sofern be-stimmte Kriterien erfüllt sind, vor allem wenn die gelieferte(n) Komponente(n) einen selbstständigen Nutzen für den Kunden hat (haben), wird das Geschäft aufgeteilt und die für die jewei-lige separate Bilanzierungseinheit maßgebliche Vorschrift zur Erfassung von Umsatzerlösen angewendet. Grundsätzlich wird die vereinbarte Gesamtvergütung den einzelnen separa-ten Bilanzierungseinheiten entsprechend ihren relativen bei-zulegenden Zeitwerten zugewiesen. In seltenen Fällen jedoch, wenn verlässliche beizulegende Zeitwerte für die ausstehen-den, nicht aber für eine oder mehrere der gelieferten Kompo-nenten verfügbar sind, ergibt sich der der(n) gelieferten Kom-po nente(n) zuzuordnende Wert aus der Differenz zwischen der vereinbarten Gesamtvergütung und dem gesamten beizu-legenden Zeitwert der ausstehenden Komponente(n) (Resi-dualmethode). Sofern die Kriterien für eine Aufteilung nicht erfüllt sind, werden die Umsatzerlöse abgegrenzt, bis diese Kriterien erfüllt sind oder bis zu der Periode, in der die letzte ausstehende Komponente geliefert wird.

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248 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Umsatzerlöse

Eine mögliche Darstellung der Aufgliederung der während der Berichtsperiode erfassten Umsatzerlöse entsprechend der bedeutsamen Kategorie:

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 199.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

in Mio. € 2013 2012

Aufgliederung nach Sparten

Flachstahl 3.876,8 4.167,4

Profilstahl 938,6 1.031,9

Rohre 1.871,6 2.452,1

Abfüll- und Verpackungsanlagen 1.072,6 1.005,1

Sonstige 1.484,6 1.740,8

9.244,2 10.397,2

Aufgliederung nach Regionen

Inland 3.908,7 4.342,5

Übrige EU 1.880,7 1.956,5

Übriges Europa 367,1 364,4

Amerika 1.200,3 1.207,8

Asien 934,6 1.615,4

Afrika 901,3 886,2

Australien/Ozeanien 51,5 24,4

9.244,2 10.397,2

Die Aufteilung der Umsatzerlöse enthält eine zusätzliche Darstellung nach Produktgruppen, die nicht

der Segmentberichterstattung entspricht.

Die Umsatzerlöse enthalten Erlöse nach der „Percentage-of-Completion-Methode“ in Höhe von

610,9 Mio. € (Vorjahr 587,4 Mio. €).

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 182.

Die Umsatzerlöse enthalten Dienstleistungsumsätze in Höhe von 6.203 (i. Vj. 7.573) Mio € sowie Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen in Höhe von 8.145 (i. Vj. 7.337) Mio €.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 249

Umsatzerlöse

Beispiele für die Darstellung der Umsatzerlöse, der Forderungen und der bisher angefallenen Kosten von Fertigungsaufträgen gemäß IAS 11:

Ausführliche Informationen zu unseren Methoden zur Umsatz-.

Die Aufgliederungen der Umsatzerlöse nach Segmenten und .

Erlöse aus Fertigungsaufträgen werden in Abhängigkeit vom Projekttyp den Softwareerlösen und den Beratungserlösen zugeordnet. Der Status der nach IAS 11 bilanzierten laufenden Projekte aus Fertigungsaufträgen stellte sich zum Ende der jeweiligen Periode wie folgt dar:

Laufende Projekte aus FertigungsaufträgenMio. €

2013 2012 2011

Im Geschäftsjahr erfasste Erlöse

Kumulierte Kosten (über den

Realisiertes Ergebnis

Erhaltene Anzahlungen

Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo

Fertigungsaufträge mit passivischem Saldo

Drohverlustrückstellungen

Quelle: SAP Deutschland SE & Co. KG, Geschäftsbericht 2013, S. 193–194.

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250 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Umsatzerlöse

Angaben nach IAS 11 zu am Bilanzstichtag laufenden Projekten und Fertigungs-aufträgen mit aktivischem bzw. passivischem Saldo gegenüber Kunden:

Quelle: MTU Aero Engines Holding AG, Geschäftsbericht 2013, S. 155–156.

19. FORDERUNGEN AUS AUFTRAGSFERTIGUNG

Ein nach Verrechnung der Forderungen aus dem Fertigungsauf-trag mit den direkt zuordenbaren Anzahlungen verbleibender passivischer Saldo wird unter den Verbindlichkeiten aus Auf-tragsfertigung ausgewiesen.

Die gegenüber dem Vorjahr eingetretene Reduzierung der Forderungen aus Auftragsfertigung ist im Wesentlichen durch Abrechnungen im militärischen Triebwerksgeschäft bedingt. Soweit nicht durch erhaltene Anzahlungen vorfinanziert, sind die entsprechenden Gegenbewegungen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten. Auf den Forderungs- bestand aus Auftragsfertigung zum 31. Dezember 2013 in Höhe von 535,4 Mio. € (Vorjahr: 547,0 Mio. €) entfallen 312,0 Mio. € (Vorjahr: 364,0 Mio. €) erhaltene Anzahlungen. Einbehalte für Teilabrechnungen aus Auftragsfertigung liegen nicht vor.

Forderungen aus Auftragsfertigung

in Mio. € 31.12.2013 31.12.2012

Forderungen aus Auftragsfertigung 535,4 547,0

darauf entfallen: Erhaltene Anzahlungen -312,0 -364,0

Summe Forderungen aus

Auftragsfertigung

223,4

183,0

Zum Ausweis von Forderungen aus Auftragsfertigung, die aufgrund direkter Zuordnung mit den erhaltenen Anzahlungen verrechnet wurden, wird auf Abschnitt 30. (Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung) verwiesen.

Die Aufstellung zeigt die Werthaltigkeit und die Fristigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und aus Auftrags- fertigung zum Bilanzstichtag.

Die wertgeminderten Forderungen betreffen in Höhe von 2,6 Mio. € Kundeninsolvenzen. Der überwiegende Teil der wertgeminderten Forderungen ist mehr als 360 Tage überfällig.

Werthaltigkeit/Fristigkeit der Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen und Auftragsfertigung

in Mio. € 31.12.2013 31.12.2012

Zum Abschlussstichtag weder

wertgemindert noch überfällig

922,1

878,3

Nicht wertgemindert und in den

folgenden Zeitbändern überfällig

198,7

212,8

Weniger als 90 Tage 150,0 151,6

Zwischen 90 und 180 Tagen 23,1 25,1

Zwischen 181 und 360 Tagen 16,8 25,9

Mehr als 360 Tage 8,8 10,2

Wertgemindert 14,7 24,4

Summe Buchwert 1.135,5 1.115,5

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 251

Umsatzerlöse

Quelle: MTU Aero Engines Holding AG, Geschäftsbericht 2013, S. 172.

Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung

in Mio. € 31.12.2013 31.12.2012

Erhaltene Anzahlungen für Auftragsfertigung

832,1

968,0

Davon betreffen:

Forderungen aus Auftragsfertigung -312,0 -364,0

Summe Verbindlichkeiten aus

Auftragsfertigung

520,1

604,0

Erhaltene Anzahlungsüberschüsse über die Forderungen aus Auftragsfertigung mit einer Laufzeit von mehr als 12 Monaten werden auf den beizulegenden Zeitwert diskontiert.

30. VERBINDLICHKEITEN AUS AUFTRAGSFERTIGUNG

Die Verbindlichkeiten aus Auftragsfertigung enthalten über- wiegend Anzahlungen für die Auftragsfertigung einzelner Trieb- werksprogramme.

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252 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Umsatzerlöse

Ausblick: Neuerungen in der UmsatzrealisierungDie Bilanzierung von Umsatzerlösen wird durch den vom International Accounting Standards Board (IASB) und dem Financial Accounting Standards Board (FASB) im Mai 2014 veröffentlichten Standard „IFRS 15 – Revenue from Contracts with Customers“ neu geregelt. Betroffen sind alle nach IFRS und US GAAP bilanzierenden Unternehmen. IFRS 15 ersetzt die Standards IAS 11 „Construction Contracts“ sowie IAS 18 „Revenue“. Für nach IFRS bilanzierende Unternehmen ist der Standard – vorbehaltlich seines EU-Endorsements – für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen, verpfl ichtend anzuwenden, eine vorzeitige Anwendung ist für diese Unternehmen möglich. Die Erstanwendung hat grundsätzlich retrospektiv zu erfolgen, wobei Anhang C einige Vereinfachungen für den Übergang auf IFRS 15 enthält.

Das neue Modell sieht ein fünfstufi ges Schema vor. Danach sind zunächst der Kundenvertrag sowie die darin enthaltenen Leistungsverpfl ichtungen zu identifi zieren. Sodann ist das hierfür vereinbarte Entgelt zu ermitteln und den separaten Leistungsverpfl ichtungen zuzuschlüsseln. Am Ende ist – dem neuen Grundprinzip folgend – für jede Leistungsverpfl ichtung Umsatz zu erfassen, sobald die vereinbarte Leistung erbracht bzw. dem Kunden die Verfügungs-macht daran übertragen wurde.

Hierbei wird zwischen zeitpunktbezogenen Leistungen (bspw. die Übergabe einer Ware) und zeitraumbezogenen Leistungen (bspw. die Erbringung einer Dienstleistung) differenziert. Bemerkenswert erscheint, dass zum letzt-genannten Fall eigenständige Kriterien entwickelt wurden, nach denen zu bestimmen ist, ob eine zeitraumbezogene Leistung i.S.d. Standards vorliegt. Diese können je nach konkreter Ausgestaltung dazu führen, dass bspw. auch bestimmte Fertigungsaufträge hierunter zu subsumieren sind – mit der Folge, dass ähnlich dem bisherigen Verfahren (sog. percentage-of-completion method) auch künftig eine dem Leistungsfortschritt entsprechende Umsatzrealisierung möglich ist.

Mit den Neuregelungen zur Ertragsrealisierung entspricht die Umsatzerfassung in vielen Fällen - insbesondere bei Bündelgeschäften mit mehreren unter-schiedlichen Vertragsleistungen – nicht mehr dem Rechnungsbetrag an den Kunden, so dass sich unter anderem Änderungen hinsichtlich der Höhe und des Zeitpunkts der Umsatzrealisierung sowie Umsatzanpassungen („catch up“-Buchung) aufgrund von Vertragsmodifi kationen ergeben können.

Angelehnt an diese neue Bilanzierung werden auch erweiterte Anhangangaben erforderlich. Unter anderem werden Ausführungen zum Zeitpunkt der Erfüllung der verschiedenen Arten von Leistungsverpfl ichtungen und den vertraglich vereinbarten Zahlungsplänen verlangt. Ausstehende Leistungsverpfl ichtungen sind hinsichtlich des diesen noch zuzuordnenden Transaktionspreises und des ausstehenden Erfüllungszeitraums zu erläutern.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 253

Aufwendungen

Bei Aufwendungen handelt es sich um Verminderungen des Eigen-kapitals durch Abfl üsse oder Verminderungen von Vermögens werten oder die Erhöhung von Schulden, soweit diese nicht auf Aus-schüttungen an die Anteilseigner zurück zuführen sind. Alle in einer Periode erfassten Aufwandsposten sind bei der Ermittlung des Periodenergebnisses zu berücksichtigen, es sei denn, dass ein Standard oder eine Interpretation es anders vorschreibt oder gestattet (IAS 1.88).

Zur Analyse und näheren Beschreibung der Aufwendungen sind gemäß IAS 1 sowie nach Maßgabe anderer Standards bestimmte Angaben erforderlich. Folgende Angaben sind entweder in der Gesamtergebnisrechnung oder im Anhang darzustellen:• Art und Betrag von wesentlichen Aufwandsposten (IAS 1.97)• Analyse der Aufwendungen, die entweder auf der Art der Aufwendungen

(Gesamtkostenverfahren) oder auf deren Funktion innerhalb des Unter-nehmens beruht (Umsatzkostenverfahren) (IAS 1.99)

Bei Anwendung des Gesamtkostenverfahrens werden Aufwendungen nach Aufwandsarten gegliedert (IAS 1.102), zum Beispiel:• Veränderung des Bestands an Fertigerzeugnissen und unfertigen

Erzeugnissen • Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe • Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer• Aufwand für planmäßige Abschreibungen• andere Aufwendungen

Bei Anwendung des Umsatzkostenverfahrens werden Aufwendungen nach Funktionsbereichen des Unternehmens gegliedert (IAS 1.103), zum Beispiel:• Umsatzkosten• Vertriebskosten• Verwaltungsaufwendungen• andere Aufwendungen

Bei Anwendung des Umsatzkostenverfahrens sind zusätzliche Informationen über die Art der Aufwendungen anzugeben, einschließlich des Aufwands für planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögens-werte sowie für Leistungen an Arbeitnehmer (IAS 1.104).

Nach Maßgabe anderer Standards ergeben sich Angabepfl ichten für spezifi sche Aufwandsarten (z. B. Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die während der Berichtsperiode als Aufwand erfasst wurden [IAS 38.126], Aufwendungen im Zusammenhang mit Leistungen an Arbeitnehmer, siehe Kapitel „Leistungen an Arbeitnehmer“).

16 Aufwendungen

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254 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Aufwendungen

Im Folgenden sind Beispiele dargestellt, wie sonstige Aufwendungen im Anhang erläutert werden:

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 163.

16 Sonstige betriebliche Aufwendungen

mio €

2012 2013

Aufwendungen für Werbung und Public Relations 341 341

Fremdleistungen für Reinigung und Überwachung 315 321

Reise- und Bildungskosten 344 315

Sonstige betriebliche Steuern 550 301

Aufwendungen aus Versicherungen 240 271

Garantieleistungen und Entschädigungen 237 259

Wertberichtigungen kurzfristiges Vermögen 198 226

Aufwendungen für Telekommunikation 227 220

Büromaterial 172 180

Beratungskosten 206 177

Aufwendungen aus Währungsumrechnungs-differenzen 181 156

Repräsentations- und Bewirtungskosten 144 147

Abrechnung mit der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation 87 93

Verluste aus Abgängen von Vermögenswerten 59 87

Freiwillige soziale Leistungen 78 80

Beiträge und Gebühren 69 75

Aufwendungen für Provisionsleistungen 68 70

Rechtsberatungskosten 66 61

Kosten des Geldverkehrs 38 40

Prüfungskosten 32 33

Aufwendungen aus periodenfremden Abrechnungen 28 29

Aufwendungen aus Derivaten 56 20

Spenden 19 20

Übrige Aufwendungen 288 325

Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.043 3.847

Die Verringerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beruht im Wesentlichen auf den gesunkenen betrieblichen Steuern. Im Vorjahr enthielten diese die Umsatzsteuernachzahlung für steuerrechtliche Sachverhalte des Zeitraums 1998 bis 30. Juni 2010.

In den Abgangsverlusten von Vermögenswerten ist mit 23 MIO € der Entkonsolidierungsverlust aus dem Verkauf des Fashion- Logistikgeschäfts der DHL Fashion France SAS enthalten,

Text ziffer 2.In den übrigen Aufwendungen ist eine Vielzahl von kleineren

Einzelsachverhalten enthalten.Andere Steuern als die von Einkommen und Ertrag werden

entweder unter den zugehörigen Aufwandsposten oder, soweit eine individuelle Zuordnung nicht möglich ist, unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 255

Aufwendungen

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 161.

13 Materialaufwand

mio €

2012 2013

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren

Bezogene Handelswaren 1.779 1.829

Flugzeugtreibstoffe 1.364 1.312

Heiz- und Kraftstoffe 871 848

Packmaterial 351 364

Ersatzteile und Reparaturmaterialien 80 88

Büromaterialien 60 65

Sonstige Aufwendungen 123 121

4.628 4.627

Aufwendungen für bezogene Leistungen

Transportkosten 18.835 18.268

Leistungen für Fremdarbeitskräfte 2.015 2.005

Aufwendungen aus unkündbaren Mietverträgen 1.730 1.696

Aufwendungen für Instandhaltungen 965 969

it-Leistungen 611 603

Aufwendungen aus kündbaren Mietverträgen 545 551

Aufwendungen für Provisionen 456 467

Aufwendungen aus Nutzung der Postbank-Filialen 430 409

Andere Aufwendungen aus Mietverträgen ( Nebenkosten) 254 261

Sonstige Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.394 1.356

27.235 26.585

Materialaufwand 31.863 31.212

Die Verringerung des Materialaufwands beruht im  Wesent-lichen auf den gesunkenen Transportkosten infolge von Wechsel-kurseffekten.

In den sonstigen Aufwendungen ist eine Vielzahl von Einzel-sachverhalten enthalten.

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256 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Aufwendungen

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 162.

14 Personalaufwand / Mitarbeiter

mio €

2012 2013

Entgelte 1 14.209 14.307

davon Aufwendungen aus Share Matching Scheme 91 82

davon Aufwendungen aus sar-Plan 2006 / ltip 143 202

Soziale Abgaben 2.094 2.111

Aufwendungen für Altersversorgung 1 954 883

Aufwendungen für sonstige Leistungen an Arbeitnehmer 336 357

Aufwendungen für Abfindungen 177 127

Personalaufwand 17.770 17.785

1 Angepasste Vorjahreszahlen, Text ziffer 4

Der Anstieg der Entgeltzahlungen aufgrund gestiegener Mit-arbeiterzahlen sowie höherer Personalkosten wurde durch Wäh-rungskurseffekte kompensiert.

Von den Aufwendungen aus dem Share Matching Scheme entfallen 62 MIO € (Vorjahr: 72 MIO €) auf aktienbasierte Ver-gütung mit Barausgleich. Dieser Betrag entspricht der Verpflich-tung zum Bilanz stichtag. Darüber hinaus entfallen 20 MIO € (Vorjahr: 19 MIO €) auf Vergütung mit Ausgleich durch Eigen-kapitalinstrumente.

Den überwiegenden Teil der Aufwendungen für Personal stellen die Entgelte dar, die die Löhne, Gehälter, Bezüge und alle sonstigen Vergütungen für im Geschäftsjahr geleistete Arbeiten der Mitarbeiter des Konzerns umfassen. Unter den sozialen Ab-gaben werden die vom Unternehmen zu tragenden gesetzlichen Pflichtabgaben, insbesondere die Beiträge zur Sozialversicherung, ausgewiesen.

Die Aufwendungen für Altersversorgung umfassen zum einen den Dienstzeitaufwand im Zusammenhang mit leistungs-orientierten Altersversorgungsplänen. Nähere Angaben hierzu finden sich unter Textziffer 44. Zum anderen sind Aufwendun-gen durch Beiträge für beitragsorientierte Altersversorgungspläne enthalten, und zwar für Beamte in Deutschland in Höhe von 538 MIO € (Vorjahr: 542 MIO €) sowie für Arbeiter und Angestellte des Konzerns – insbesondere in Großbritannien, den USA und den Niederlanden – in Höhe von 286 MIO € (Vorjahr: 238 MIO €).

Im Berichtsjahr waren im Konzern nach Personengruppen differenziert durchschnittlich beschäftigt:

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Kopfzahl

2012 2013

Arbeitnehmer 424.950 433.956

Beamte 42.461 40.321

Auszubildende 4.910 4.935

Mitarbeiter 472.321 479.212

Für Gesellschaften, die während des Geschäftsjahres hinzu-gekommen oder abgegangen sind, wurde das Personal zeit antei lig einbezogen. Auf Vollzeitkräfte umgerechnet betrug die Zahl der Be-schäftigten zum 31. Dezember 2013 435.285 Personen (31. Dezem -ber 2012: 428.129 Personen). Die Mitarbeiterzahl der einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen betrug quotiert 163 (Vorjahr: 169).

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 257

Aufwendungen

15 Abschreibungen

mio €

2012 2013

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte ohne Wertminderungen Firmenwerte 295 290

Abschreibungen auf Sachanlagen

Grundstücke und Bauten (inklusive Mietereinbauten) 180 174

Technische Anlagen und Maschinen 242 252

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung, Fuhrpark 420 409

Flugzeuge 202 215

1.044 1.050

Abschreibungen auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 1

1.339 1.341

Wertminderungen Firmenwerte 0 0

Abschreibungen 1.339 1.341

Die Abschreibungen sind gegenüber dem Vorjahr um 2 MIO € auf 1.341 MIO € gestiegen. Darin sind 38 MIO € (Vorjahr: 28 MIO €) Wertminderungen enthalten. Auf Segmentebene stellen sie sich wie folgt dar:

Wertminderungen des langfristigen Vermögens

mio €

2012 2013

brief 1 12

Immaterielle Vermögenswerte 0 12

Sachanlagen 1 0

express 18 22

Sachanlagen 18 22

davon technische Anlagen und Maschinen 0 3

davon Flugzeuge 18 19

supply chain 2 0

Immaterielle Vermögenswerte 1 0

Sachanlagen 1 0

davon technische Anlagen und Maschinen 1 0

Corporate Center / Anderes 7 4

Immaterielle Vermögenswerte 0 3

Sachanlagen 7 0

davon Grundstücke und Bauten 7 0

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 1

Wertminderungen 28 38

Der größte Teil der Wertminderungen entfällt wie im Vorjahr im Wesentlichen auf Flugzeuge, die nicht mehr genutzt werden.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 162.

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258 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Aufwendungen

21 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN.

T 115in Mio. €

2013 2012 2011

Wertminderungen aus dem Werthaltigkeitstest zum Jahresende 600 360 3 337

Wertminderungen im Zusammenhang mit dem vereinbarten Zusammenschluss von T-Mobile USA und MetroPCS – 10 589 –

Sonstige Wertminderungen 238 159 114

838 11 108 3 451

Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 251 177 137

Verluste aus Entkonsolidierungen 53 – –

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 816 628 636

1 120 805 773

1 958 11 913 4 224

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,0 Mrd. €. Ursächlich für diesen Rückgang war v. a. die im dritten Quartal 2012 erfasste Wertminderung auf den Goodwill und andere langfristige Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit USA in Höhe von insgesamt 10,6 Mrd. €. Die in 2013 erfassten Wertminderungen entfielen auf das operative Segment Europa.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten angefallene Auf-wendungen im Zusammenhang mit bestehenden Finanz-Factoring-Verträgen von 0,1 Mrd. € sowie eine Vielzahl von betragsmäßig geringen Einzelsachverhalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren in 2013 insgesamt 0,5 Mrd. € (2012: 8,2 Mrd. €, 2011: 0,4 Mrd. €) Aufwand aus Wertminderungen auf imma-terielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) und Sachanlagen sowie Aufwand aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten enthalten. Diese Aufwendungen wären überwiegend den Umsatzkosten zu allokieren gewesen.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 212.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 259

Aufwendungen

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2013, S. 161.

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2011, S. 162–163.

Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 306.774 Tsd. Euro (Vorjahr 336.509 Tsd. Euro). Sie betreffen im

Wesentlichen die im Geschäftsjahr erdienten Versorgungsan sprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen und

die Zahlungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme. Die Zahlungen an staatliche Rentenversicherungsträger

sind in den sozialen Abgaben enthalten.

Der Personalaufwand enthält im Geschäftsjahr 2013 Restrukturierungsaufwendungen in der Division HOCHTIEF Asia

Pacific in Höhe von 35.542 Tsd. Euro sowie in der Division HOCHTIEF Americas in Höhe von 1.758 Tsd. Euro.

Durchschnittlich wurden 261 Mitarbeiter (Vorjahr 339 Mitarbeiter) zu ihrer Berufsausbildung beschäftigt.

Im Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Investment

Properties vorgenommen. Sachanlagen wurden in Höhe von 1.069 Tsd. Euro (Vorjahr 716 Tsd. Euro) wertgemindert.

3. Materialaufwand

(In Tsd. EUR) 2013 2012

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 4.320.045 4.225.437

Aufwendungen für bezogene Leistungen 13.360.251 13.086.546

17.680.296 17.311.983

4. Personalaufwand

(In Tsd. EUR) 2013 2012

Löhne und Gehälter 4.967.298 4.988.028

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 505.613 547.719

5.472.911 5.535.747

Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)2013 2012

Gewerbliche Arbeitnehmer 41 269 35 726

Angestellte 39 643 44 261

80 912 79 987

5. Abschreibungen

(In Tsd. EUR) 2013 2012

Immaterielle Vermögenswerte 33.660 34.414

Sachanlagen 700.897 883.920

Investment Properties 334 404

734.891 918.738

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260 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Aufwendungen

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2013, S. 162.

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2011, S. 162–163.

Der Versicherungsaufwand betrifft überwiegend die Absicherung von projektbezogenen Risiken in der Turner-Gruppe.

Hierbei wird durch Zusammenführen von Versicherungsleis tungen von Turner und anderen Projektbeteiligten, wie

Lieferanten und Kunden, die Minimierung der aus der Projekt abwicklung resultierenden Risiken für Turner sowie

für die Kunden erreicht. Den Versicherungsaufwendungen stehen entsprechende im Umsatz ausgewiesene Erlöse

gegenüber.

Der Aufwand aus Entkonsolidierung ergibt sich aus dem Erwerb weiterer Anteile an einer Beteiligungsgesellschaft

der Division HOCHTIEF Asia Pacific und dem damit verbundenen Übergang auf die Vollkonsolidierung.

Die Aufwendungen aus Derivaten im Vorjahr resultierten im Wesentlichen aus der Bewertung gegebener Eigenka-

pitalgarantien in der Division HOCHTIEF Europe.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kosten der Auftragsabwicklung,

Sachkosten der Verwaltung, Jahresabschlusskosten, Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen und weitere,

nicht an anderer Stelle auszuweisende Aufwendungen. Sonstige Steuern sind hier mit 18.587 Tsd. Euro (Vorjahr

23.933 Tsd. Euro) enthalten.

Im Berichtsjahr wurden einschließlich Personal- und Materialaufwendungen insgesamt 4.891 Tsd. Euro (Vorjahr

6.157 Tsd. Euro) für unternehmensübergreifende Forschungs- und Entwicklungsprojekte des zentralen Innova-

tionsmanagements aufgewendet.

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

(In Tsd. EUR) 2013 2012

Mieten, Pachten und Leasing 361.583 422.540

Versicherungen 210.273 216.836

Technische und kaufmännische Beratung 162.117 237.471

Externe Organisation und Programmierung 96.718 82.301

Reisekosten 81.655 103.726

Struktur- und Anpassungsmaßnahmen/Abfindungen 65.145 33.035

Gerichts-, Anwalts- und Notarkosten 59.514 52.698

Aufwand aus Entkonsolidierung 56.199 1.335

Büromaterial 49.648 60.577

Werbemaßnahmen 26.508 31.162

Kursverluste aus Fremdwährungen 25.339 27.550

Provisionen 23.803 19.944

Verluste aus Wertminderungen und Abgängen von kurzfristigen Vermögenswerten

(außer Vorräten) 15.813 28.976

Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs 14.342 16.272

Prozesskosten 5.017 6.893

Aufwendungen aus Derivaten 1 38.953

Übrige 222.875 256.179

1.476.550 1.636.448

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 261

Wertminderungen von Vermögenswerten

IAS 36 ist der grundlegende Standard für Anhangangaben zu Wert-minderungen von Vermögenswerten, für die keine gesonderten Regelungen existieren. Über die Angaben des IAS 36 hinaus hat ein Unternehmen, das Buchwerte bilanziert, die durch Schätzungen und Annahmen beeinfl usst sind, unter bestimmten Voraussetzungen auch Angaben zu Schätzungsunsicherheiten des IAS 1 zu machen. Buch-werte sind unter anderem dann durch Schätzungen und Annahmen beeinfl usst, wenn sie durch Wertminderungen zustande gekommen sind.

Gemäß IAS 36 und IAS 1 sind folgende Anhangangaben vorzunehmen:• Wenn das Unternehmen Wertminderungen oder Wertaufholungen auf

Vermögenswerte oder eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (cash generating unit, CGU) vorgenommen hat, sind Anhangangaben nach IAS 36.126, IAS 36.129 und IAS 36.131 erforderlich.

• Falls diese Wertminderungen oder Wertaufholungen wesentlich waren, sind zudem die Angaben des IAS 36.130 zu beachten.

• Im Fall von wesentlichen Schätzungsunsicherheiten sind Angaben nach IAS 1.125 und IAS 1.129 zu machen.

• Von besonderer Bedeutung sind die Regelungen für den Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungs-dauer, da diese nur im Fall einer Wertminderung abgeschrieben werden. IAS 36 fordert daher neben allgemeinen Informationen die Offenlegung zusätzlicher Informationen, wenn einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein Geschäfts- oder Firmenwert bzw. immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer zugeordnet sind. Zu beachten sind die Angaben des IAS 36.134 und IAS 36.135.

• Erfolgt die erstmalige Zuordnung eines Geschäfts- oder Firmenwerts nicht in der Berichtsperiode des Unternehmenszusammenschlusses, sind Angaben gemäß IAS 36.133 erforderlich.

Im Folgenden erläutern wir diese Angabepfl ichten im Detail.

Für jede Gruppe von Vermögenswerten ist gemäß IAS 36.126 der Betrag der im Gewinn oder Verlust erfassten Wertminderungsaufwendungen und Wertauf-holungen unter Nennung der relevanten Posten der Gesamtergebnisrechnung, in denen sie enthalten sind, anzugeben. Bei neu bewerteten Vermögenswerten ist derjenige Betrag anzugeben, der im sonstigen Ergebnis erfasst wurde. Die vorgenannten Informationen könnten zum Beispiel in eine Überleitungs-rechnung (Anlagenspiegel) nach IAS 16 einbezogen werden. Für den Fall, dass ein Segmentbericht gemäß IFRS 8 erstellt wird, sind gemäß IAS 36.129 für jedes berichtspfl ichtige Segment die im Gewinn oder Verlust und im sonstigen Ergebnis erfassten Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen anzugeben.

Im Fall einer wesentlichen Wertminderung oder Wertaufholung sind für einzelne Vermögenswerte (einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwerts) oder eine zahlungsmittelgenerierende Einheit folgende zusätzliche Angaben gemäß IAS 36.130 zu machen:

17 Wertminderungen von Vermögenswerten

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262 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Wertminderungen von Vermögenswerten

• Ereignisse und Umstände, die zur Wertminderung oder Wertaufholung geführt haben

• Betrag des Wertminderungsaufwands oder der Wertaufholung• die Art des Vermögenswerts und welchem Segment er angehört• im Fall einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit eine Beschreibung

derselben und die Angabe der auf sie und auf die berichtspfl ichtigen Segmente entfallenden Beträge der Wertminderungsaufwendungen oder Wert aufholungen

• bei Änderungen in der Zusammensetzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit eine Beschreibung der gegenwärtigen und der früheren Art der Zusammensetzung sowie der Gründe für die Änderung

• ob der erzielbare Ertrag dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert entspricht

• eine Erläuterung der wesentlichen Annahmen zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts oder des Nutzungswerts unter Nennung der verwandten Zinssätze

Für die Summe der Wertminderungsaufwendungen bzw. Wertaufholungen, für die keine Angaben gemäß IAS 36.130 gemacht wurden, sind nach IAS 36.131 diefolgenden Informationen anzugeben:• die wichtigsten Gruppen von Vermögenswerten, die von Wertminderungs-

aufwendungen bzw. Wertaufholungen betroffen sind• die wichtigsten Ereignisse und Umstände, die zu Wertminderungs-

aufwendungen und Wertaufholungen geführt haben

Konnte ein Teil eines Geschäfts- oder Firmenwerts, der während der Berichts-periode bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, zum Berichtsstichtag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit nicht zugeordnet werden, hat das Unternehmen gemäß IAS 36.133 den Betrag und die Gründe hierfür anzugeben.

IAS 36.134 fordert die Angabe zusätzlicher Informationen für den Fall, dass einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder einer Gruppe von zahlungs-mittelgenerierenden Einheiten ein Geschäfts- oder Firmenwert bzw. ein immaterieller Vermögenswert mit unbegrenzter Nutzungsdauer zugeordnet ist, der im Vergleich zum Gesamtbetrag der Geschäfts- oder Firmenwerte bzw. der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer signifi kant ist.• Anzugeben ist der Buchwert des der zahlungsmittelgenerierenden Einheit

zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. immateriellen Vermögens-werts mit unbegrenzter Nutzungsdauer und die Grundlage, auf der der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt worden ist (Nutzungswert oder beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungs-kosten).

• Basiert der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf dem Nutzungswert, sind folgende Angaben zu machen:

– Beschreibung jeder wesentlichen Annahme, auf der das Management seine Cashfl ow-Prognosen für den durch die jüngsten Finanzpläne/Vorhersagen abgedeckten Zeitraum aufgebaut hat; wesentliche Annahmen sind die-jenigen, auf die der erzielbare Betrag der Einheit am sensibelsten reagiert

– Beschreibung des Managementansatzes zur Bestimmung der zu jeder wesentlichen Annahme zugewiesenen Werte, ob diese Werte vergangene Erfahrungen widerspiegeln oder ob sie gegebenenfalls mit externen Informations quellen übereinstimmen und, wenn nicht, auf welche Art und aus welchem Grund sie sich von externen Informationsquellen unter scheiden

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 263

Wertminderungen von Vermögenswerten

– Zeitraum, für den das Management die Cashfl ows geplant hat, die auf den vom Management genehmigten Finanzplänen/Vorhersagen beruhen, und wenn für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit eine Periode von mehr als fünf Jahren benutzt wird, eine Erklärung über den Grund, der diesen Zeitraum rechtfertigt

– Wachstumsrate, die zur Extrapolation der Cashfl ow-Prognosen jenseits der Periode benutzt wird, auf die sich die jüngsten Finanzpläne/Vorhersagen beziehen, und die Rechtfertigung für die Anwendung einer jeglichen Wachstumsrate, die die langfristige durchschnittliche Wachstumsrate für die Produkte, Industriezweige oder Land/Länder übersteigt, in dem/denen das Unternehmen tätig ist, oder für den Markt, für den die Einheit (Gruppe von Einheiten) bestimmt ist

– auf die Cashfow-Prognosen angewendete(r) Abzinsungssatz/-sätze• Basiert der erzielbare Betrag auf dem beizulegenden Zeitwert abzüglich

Veräußerungskosten, ist anzugeben, nach welcher Methode der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ermittelt wurde. Wurde dieser nicht anhand eines direkt beobachteten Marktpreises bestimmt, sind zudem folgende Angaben zu machen:

– Beschreibung jeder wesentlichen Annahme, nach der das Management den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bestimmt; wesentliche Annahmen sind diejenigen, auf die der erzielbare Betrag der Einheit am sensibelsten reagiert

– Beschreibung des Managementansatzes zur Bestimmung der jeder wesentlichen Annahme zugewiesenen Werte, ob diese Werte vergangene Erfahrungen widerspiegeln oder ob sie gegebenenfalls mit externen Informationsquellen übereinstimmen und, wenn nicht, auf welche Art und aus welchem Grund sie sich von vergangenen Erfahrungen oder externen Informationsquellen unterscheiden

Bei Verwendung von diskontierten Cashfl ow-Prognosen zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten sind zudem folgende Angaben zu machen: – die Periode, für die das Management Cashfl ows prognostiziert hat – die Wachstumsrate, die zur Extrapolation der Cashfl ow-Prognosen

verwendet wurde – der/die auf die Cashfl ow-Prognosen angewendete(n) Abzinsungssatz/-sätze• Sofern eine für möglich gehaltene Änderung einer wesentlichen Annahme,

auf der das Management seine Bestimmung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit aufgebaut hat, dazu führen würde, dass der Buchwert der Einheit deren erzielbaren Betrag übersteigt, ist anzugeben:

– Betrag, um den der erzielbare Betrag den Buchwert übersteigt – der der wesentlichen Annahme zugewiesene Wert – Betrag, der die Änderung des Werts der wesentlichen Annahme hervorruft,

nach Einbezug aller nachfolgenden Auswirkungen dieser Änderung auf die anderen Variablen, die zur Bewertung des erzielbaren Betrags eingesetzt werden, damit der erzielbare Betrag der Einheit gleich deren Buchwert ist (Sensitivitätsanalyse)

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264 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Wertminderungen von Vermögenswerten

Ist ein Teil oder der gesamte Buchwert eines Geschäfts- oder Firmenwerts odereines immateriellen Vermögenswerts mit unbegrenzter Nutzungsdauer mehreren zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet und ist der jeder einzelnen Einheit zugeordnete Betrag im Vergleich zum Gesamtbetrag der Geschäfts- oder Firmenwerte bzw. der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer nicht signifi kant, so sind gemäß IAS 36.135 diese Tatsache sowie der diesen Einheiten zugeordnete Gesamtbetrag der Buchwerte des Geschäfts- oder Firmenwerts oder der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer anzugeben.

Wenn aber die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf denselben wesentlichen Annahmen beruhen und die Summe der Buchwerte des Geschäfts- oder Firmenwerts oder der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, die diesen Einheiten zugeordnet sind, signifi kant ist im Vergleich zum Gesamtbuchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts oder der immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, so ist diese Tatsache gemäß IAS 36.135 anzugeben. Darüber hinaus sind folgende Informationen offenzulegen:• Summe der Buchwerte des diesen Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder

Firmenwerts und der diesen Einheiten zugeordneten immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer

• Beschreibung der wesentlichen Annahme(n)• Beschreibung des Managementansatzes zur Bestimmung der der

wesentlichen Annahme zugewiesenen Werte, ob diese Werte vergangene Erfahrungen widerspiegeln oder ob sie gegebenenfalls mit externen Informationsquellen übereinstimmen und, wenn nicht, auf welche Art und aus welchem Grund sie sich von vergangenen Erfahrungen oder externen Informationsquellen unterscheiden

• falls eine für möglich gehaltene Änderung der wesentlichen Annahmen dazu führen würde, dass die Summe der Buchwerte der Einheiten (Gruppe von Einheiten) die Summe der erzielbaren Beträge übersteigen würde, sind anzugeben:

– Betrag, um den die Summe der erzielbaren Beträge die Summe der Buch-werte übersteigt

– der den wesentlichen Annahmen zugewiesene Wert – Betrag, der die Änderung des Werts der wesentlichen Annahmen hervor-

ruft, nach Einbezug aller nachfolgenden Auswirkungen dieser Änderung auf die anderen Variablen, die zur Bewertung des erzielbaren Betrags eingesetzt werden, damit die Summe der erzielbaren Beträge der Einheiten (Gruppe von Einheiten) gleich der Summe der Buchwerte ist

Unter bestimmten Voraussetzungen, die in IAS 36.24 und IAS 36.99 beschrieben sind, darf gemäß IAS 36.136 die jüngste Ermittlung des erzielbaren Betrags der Vergleichsperiode für Zwecke des Wertminderungstests benutzt werden. In diesem Fall sind die von IAS 36.134 und IAS 36.135 geforderten Angaben auf diese vorgetragenen Berechnungen zu stützen.

Im Folgenden fi nden sich Praxisbeispiele zu Angabepfl ichten des IAS 36.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 265

Wertminderungen von Vermögenswerten

Angewendete Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden einschließlich der für die Bewertung angewendeten Bewertungsverfahren:

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 109.

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266 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Wertminderungen von Vermögenswerten

Vermögen

Erworbene immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden

zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare

Abschreibungen, bewertet. Die jeweilige Nutzungsdauer

bemisst sich anhand der Laufzeit des zu Grunde liegenden

Vertrags oder des voraussichtlichen Verbrauchs des Nutzen-

potenzials des immateriellen Vermögenswerts.

Wertminderungen werden vorgenommen, wenn der erziel-

bare Betrag unter dem Buchwert liegt. Der erzielbare Betrag ist

der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert

abzüglich der Veräußerungskosten und Nutzungswert. Sollten

die Gründe für eine Wertminderung entfallen, werden entspre-

chende Wertaufholungen vorgenommen bis zu dem Wert, der

sich ergeben hätte, wenn keine Wertminderung erfasst worden

wäre. Abhängig von der Art des immateriellen Vermögenswerts,

werden die Abschreibungen in den Herstellungskosten, den Ver-

triebskosten, den Forschungskosten oder den Sonstigen

betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungs-

dauer betreffen Firmen- beziehungsweise Markennamen, die

im Rahmen von Akquisitionen erworben wurden. Diese werden

zu Anschaffungskosten bewertet und einmal jährlich auf ihre

Werthaltigkeit hin überprüft.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nur bei Vorliegen

einer Wertminderung abgeschrieben. Die Werthaltigkeit der

Geschäfts- oder Firmenwerte wird einmal jährlich und zusätz-

lich bei Vorliegen einer Indikation für eine Wertminderung

überprüft.

Selbstgeschaffene immaterielle Vermögenswerte

umfassen im Wesentlichen selbsterstellte Software. Diese

sowie das sonstige selbstgeschaffene immaterielle Vermögen

werden zu Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschrei-

bungen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer bewer-

tet. Wertminderungen werden vorgenommen, wenn der fortge-

führte Buchwert des Vermögenswerts über dem erzielbaren

Betrag liegt. Die Herstellungskosten selbsterstellter immateriel-

ler Vermögenswerte enthalten neben den direkt zurechenbaren

Kosten auch angemessene Teile von Gemeinkosten. Fremd-

kapitalkosten werden aktiviert, soweit sie auf den Erwerb oder

den Zeitraum der Herstellung qualifizierter Vermögenswerte

entfallen.

Quelle: BASF SE, Bericht 2013, S. 157.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 267

Wertminderungen von Vermögenswerten

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 258.

Grundsätzlich erfolgt die Ermittlung des erzielbaren Betrags auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Ver-

in der Regel keine Marktpreise für die einzelnen Einheiten vorliegen. Die Prognose der künftigen Netto-Zahlungsmittel-

Regelfall einen Planungshorizont von drei bis fünf Jahren haben. Hierfür werden vor allem Annahmen über künftige Verkaufspreise bzw. -mengen und Kosten getroffen. Beim Ansatz des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräuße-rungskosten wird die Bewertung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. einer Gruppe von zahlungsmittelgene-rierenden Einheiten aus Sicht eines unabhängigen Marktteilnehmers vorgenommen. Beim Ansatz des Nutzungswerts wird die zahlungsmittelgenerierende Einheit bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. der Einzel-

-periode werden für beide Methoden unter Anwendung individueller, jeweils aus Marktinformationen abgeleiteten Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten erfolgt auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3).

Bayer als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkostensätze berechnet. Um den unterschiedlichen -

Vergleichsunternehmen derselben Branche festgelegt. Die Eigenkapitalkostensätze entsprechen den Renditeerwartun-gen der Aktionäre. Die verwendeten Fremdkapitalkostensätze stellen die langfristigen Finanzierungskonditionen der Vergleichsunternehmen dar. Beide Komponenten werden aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet.

Die für die Werthaltigkeitsprüfungen in 2013 und 2012 verwendeten Wachstumsraten und die zur Diskontierung der

Parameter Werthaltigkeitsprüfung [Tabelle 4.15]

HealthCare CropScience MaterialScience

2012 2013 2012 2013 2012 2013

in % in % in % in % in % in %

Wachstumsrate – 2,0 – 0,0 0,0 1,7 – 2,9 1,3 – 2,8 0,0 – 2,0 0,0 – 1,5

Nachsteuer-Kapitalkostensatz 5,6 6,5 6,7 7,3 6,9 7,4

Vorsteuer-Kapitalkostensatz 7,2 – 10,1 9,0 – 9,3 8,3 – 9,4 8,7 – 9,8 8,8 – 9,9 9,6 – 10,5

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268 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Wertminderungen von Vermögenswerten

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 173–174.

anderen Vermögenswerten unabhängig generierten kün�igen Finanzmittel-zuflüsse zugeordnet werden, ist die Werthaltigkeit auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten zu untersuchen. An jedem Abschluss-Stichtag wird geprü�, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert möglicherweise wertgemindert ist. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, ist der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu bestimmen. Bei immateriellen Vermö-genswerten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer (Goodwill und FCC-Lizenzen) wird darüber hinaus regelmäßig ein jährlicher Werthaltigkeitstest durchgeführt.

Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert des Vermögenswerts bestimmt. Der erzielbare Betrag wird in der Regel unter Anwendung des Discounted Cashflow (DCF)-Verfahrens ermittelt, soweit nicht eine Bewertung aufgrund eines Marktpreises maßgeblich ist. Diesen DCF-Berechnungen liegen Prognosen zugrunde, die auf den vom Management genehmigten Finanzplänen für zehn Jahre beruhen und auch für interne Zwecke verwendet werden. Der gewählte Planungshorizont spiegelt die Annahmen für kurz- bis mittelfristige Marktentwicklungen wider. Cashflows, die über den 10-Jahres-Zeitraum hinausgehen, werden anhand geeigneter Wachstumsraten berechnet. Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Berechnung des erzielbaren Betrags durch das Management beruht, gehören Annahmen bezüglich Umsatzentwick-lung, Kundengewinnung und Kosten für die Kundenbindung, Kündigungsrate, Investitionen, Marktanteil, Wachstumsraten sowie Diskontierungszinssatz. Die Cashflow-Berechnungen werden durch externe Informationsquellen abgesichert. Der verwendete Abzinsungssatz berücksichtigt die mit dem Vermögenswert oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verbundenen Risiken.

WERTMINDERUNGEN VON IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN (INKL. GOODWILL) UND VON VERMÖGENSWERTEN DES SACHANLAGE-VERMÖGENS.Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erziel-baren Betrag ermittelt. Können einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 269

Wertminderungen von Vermögenswerten

In den folgenden Beispielen werden die Angaben gemäß IAS 36.134 für die einen Geschäfts- oder Firmenwert tragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von solchen Einheiten gemacht:

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, S. 230.

Erläuterungen zur Bilanz 18. Geschäfts- oder Firmenwerte Die Geschäfts- oder Firmenwerte betragen 3.763 Mio. € (30.9.2012: 4.022 Mio. €; 31.12.2012: 3.780 Mio. €).

Eine Anzahl von Geschäftsanteilen an der Media-Saturn-Holding GmbH war zugunsten eines nicht beherrschenden Gesellschafters mit einem Andienungsrecht ausgestattet. Im Rahmen der Ausübung dieses Andienungsrechts veräußerte der nicht beherrschende Gesellschafter im Rumpfgeschäfts-jahr 2013 seine Anteile an die METRO Kaufhaus und Fachmarkt Holding GmbH. Im Konzernabschluss der METRO GROUP führte dieser Erwerb von Anteilen zu einem Anstieg der Ge-schäfts- oder Firmenwerte um 10 Mio. €.

2009 erhielten die nicht beherrschenden Gesellschafter von METRO Cash & Carry Rumänien die Möglichkeit zur Andienung ihrer Gesellschaftsanteile gegenüber der METRO GROUP. Im Rahmen der Folgebewertung dieser Andienungsrechte erhöhte sich der Geschäfts- oder Firmenwert um 5 Mio. € (30.9.2012: Abnahme um 10 Mio. €; 31.12.2012: Abnahme um 2 Mio. €).

Mit Vertrag vom 30. November 2012 trafen die METRO GROUP und das französische Handelsunternehmen Groupe Auchan die Vereinbarung, das Real-Geschäft in Osteuropa an Groupe Auchan zu veräußern. Seit Inkrafttreten der Vereinbarung werden alle Vermögenswerte und Schulden, die Bestandteil der Vereinbarung sind, als Veräußerungsgruppe im Sinne des IFRS 5 behandelt. In diesem Zusammenhang wurden zum 31. Dezember 2012 die Geschäfts- oder Firmenwerte von Real Polen und Real Russland in die Position „Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte“ umgegliedert. Der Geschäfts- oder Firmenwert von Real Russland ist im Rahmen der Ent-konsolidierung inzwischen abgegangen.

Wesentliche Anteile der Geschäfts- oder Firmenwerte bestan-den zum Berichtsstichtag bei folgenden Gruppen von zah-lungsmittelgenerierenden Einheiten:

31.12.2012 30.9.2012 30.9.2013

WACC WACC

Mio. € % Mio. € Mio. € %

Real Deutschland 1.083 5,9 1.083 1.083 5,8

METRO Cash & Carry Frankreich 398 5,9 398 398 5,8

METRO Cash & Carry Niederlande 352 6,0 352 352 5,9

METRO Cash & Carry Polen 258 6,6 258 257 6,4

METRO Cash & Carry Deutschland 223 5,9 223 223 5,8

Media-Saturn Deutschland 211 7,7 222 217 7,5

METRO Cash & Carry Ungarn 189 8,7 239 174 8,1

METRO Cash & Carry Italien 171 6,6 171 171 6,8

METRO Cash & Carry Belgien 145 6,0 145 145 5,9

METRO Cash & Carry Spanien/Portugal 0 0,0 0 142 7,3

METRO Cash & Carry Portugal 91 8,5 91 0 0,0

METRO Cash & Carry Spanien 51 7,2 51 0 0,0

Redcoon-Gruppe 83 8,8 83 83 8,5

Media-Saturn Italien 71 8,5 73 72 8,7

METRO Cash & Carry Rumänien 56 8,5 48 61 7,9

Galeria Inno Belgien 57 6,9 57 57 6,7

Real Polen 0 6,6 144 0 0,0

Übrige Gesellschaften (jeweils < 50 Mio. € oder Corporate Assets) 341 384 328

3.780 4.022 3.763

Aufgrund der Vorschriften des IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 wird eine jährliche Werthaltigkeitsprüfung der Ge-schäfts- oder Firmenwerte durchgeführt. Diese erfolgt auf Ebene einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Ein-heiten. Diese Gruppe ist beim Geschäfts- oder Firmenwert grundsätzlich die Organisationseinheit Vertriebslinie pro Land. Ausnahme von dieser Regel ist die zahlungsmittel-generierende Einheit METRO Cash & Carry Spanien/Portugal. Nach Zusammenführung der zentralen Managementfunktio-nen von METRO Cash & Carry Spanien und Portugal erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung für die neue zahlungsmittel-generierende Einheit METRO Cash & Carry Spanien/Portugal. Bei der Prüfung auf Werthaltigkeit wird die Summe der Buchwerte der Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Als erzielbarer Betrag wird der Fair Value abzüglich Verkaufskos-ten verwendet, der aus diskontierten zukünftigen Cash-

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270 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Wertminderungen von Vermögenswerten

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, S. 231.

flows berechnet wird. Die erwarteten Cashflows basieren auf einem qualifizierten Planungsprozess unter Beachtung von unternehmensinternen Erfahrungswerten sowie unter-nehmensextern erhobenen volkswirtschaftlichen Rahmen-daten. Der Detailplanungszeitraum umfasst grundsätzlich drei Jahre, in Ausnahmefällen kann dieser bei Vorliegen einer darüber hinausgehenden Detailplanung sechs Jahre betragen. Im Anschluss an den Detailplanungszeitraum wird wie im Vorjahr in der Regel eine Wachstumsrate von 1,0 Prozent unterstellt. Als Kapitalisierungszinssatz wird der durchschnittliche gewichtete Kapitalkostensatz (WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Model abgelei-tet. Hierbei wird für alle im gleichen Geschäftsfeld agie-renden Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einhei-ten eine individuelle Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Die Kapitalisierungszinssätze bestimmen sich ferner unter Annahme eines Basiszinssat-zes von 2,5 Prozent (wie zum 31. Dezember 2012) sowie einer Marktrisikoprämie von 6,5 Prozent (wie zum 31. Dezember 2012) in Deutschland. Sowohl auf den Eigen-kapitalkostensatz als auch auf den Fremdkapitalkostensatz werden jeweils landesspezifische Risikozuschläge auf Basis des Ratings des jeweiligen Landes erhoben. Die individuell für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerieren-den Einheiten ermittelten Kapitalisierungszinssätze nach Steuern liegen zwischen 5,8 und 9,7 Prozent (31.12.2012: 5,9 bis 10,7 Prozent).

Für die als wesentlich erachteten Geschäfts- oder Firmenwerte wurden bei der vorgeschriebenen jährlichen Werthaltigkeits-prüfung zum 30. September 2013 die folgenden Annahmen zur Entwicklung der Umsätze, des EBIT und der EBIT-Marge für Bewertungszwecke während des Detailplanungszeitraums bis hin zum nachhaltig erzielbaren Ergebnis getroffen:

Umsatz EBIT EBIT-Marge

Detailplanungs-zeitraum

(Jahre)

Real Deutschland Leichtes

Wachstum Starkes

Wachstum Starkes

Wachstum 3

METRO Cash & Carry Frankreich

Solides Wachstum

Solides Wachstum Unverändert 3

METRO Cash & Carry Niederlande

Leichtes Wachstum

Starkes Wachstum

Starkes Wachstum 6

METRO Cash & Carry Polen

Deutliches Wachstum

Starkes Wachstum

Leichtes Wachstum 3

METRO Cash & Carry Deutschland

Leichtes Wachstum

Starkes Wachstum

Starkes Wachstum 5

Media-Saturn Deutschland

Solides Wachstum

Solides Wachstum Unverändert 3

Der Ermittlung der nachhaltig erzielbaren Ergebnisse liegen Annahmen zu verschiedenen Kosteneinsparungen zugrunde, und es wurden für das nachhaltig erzielbare Ergebnis markt-übliche EBIT-Margen unterstellt; das EBIT-Wachstum ergibt sich mittelfristig aus dem derzeitigen Transformationsprozess, den verschiedene Einheiten durchlaufen.

Die vorgeschriebene jährliche Prüfung bestätigte zum 30. September 2013 die Werthaltigkeit aller aktivierten Ge-schäfts- oder Firmenwerte mit Ausnahme für METRO Cash & Carry Ungarn sowie METRO Cash & Carry Dänemark. Aufgrund der Geschäftsentwicklung in diesen beiden Ländern wurde für METRO Cash & Carry Dänemark eine Wertminde-rung auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 16 Mio. € und für METRO Cash & Carry Ungarn in Höhe von 15 Mio. € vorgenommen.

Zusätzlich zum Impairment-Test wurden für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten drei Sensitivitäts-analysen durchgeführt. Bei der ersten Sensitivitätsanalyse wurde eine um 1 Prozentpunkt geringere Wachstumsrate unterstellt. Im Rahmen der zweiten Sensitivitätsanalyse wurde für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Kapitalisierungszinssatz um jeweils 10,0 Pro-zent angehoben. Bei der dritten Sensitivitätsanalyse wurde ein pauschaler Abschlag von 10,0 Prozent auf das in der Perpetuität angenommene EBIT erhoben. Aus diesen Verän-derungen der zugrunde liegenden Annahmen würde mit Ausnahme von METRO Cash & Carry Deutschland, METRO Cash & Carry Niederlande, Real Deutschland und Redcoon Deutschland für keine der Gruppen von zahlungsmittelgene-rierenden Einheiten eine Wertminderung resultieren. Bei der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts von METRO Cash & Carry Deutschland überstieg der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten den Buchwert um 50 Mio. €, während es bei METRO Cash & Carry Niederlande 20 Mio. €, bei Real Deutschland 16 Mio. € sowie bei Redcoon 6 Mio. € waren. Bei einem Kapitalisierungszinssatz von 6,1 Prozent anstatt 5,8 Prozent oder einem pauschalen Abschlag von 6,4 Prozent auf das in der Perpetuität unterstellte EBIT würde bei METRO Cash & Carry Deutschland der Fair Value abzüg-lich Veräußerungskosten dem Buchwert entsprechen. Bei METRO Cash & Carry Niederlande würde der Fair Value ab-züglich Veräußerungskosten bei einer um 0,2 Prozentpunkte geringeren Wachstumsrate oder einem Kapitalisierungss-zinssatz von 6,1 Prozent anstatt 5,9 Prozent oder einem pau-schalen Abschlag von 4,5 Prozent auf das in der Perpetuität unterstellte EBIT dem Buchwert entsprechen. Bei einem

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 271

Wertminderungen von Vermögenswerten

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, S. 232.

Kapitalisierungszinssatz von 5,9 Prozent anstatt 5,8 Prozent oder einem pauschalen Abschlag von 1,2 Prozent auf das in der Perpetuität unterstellte EBIT würde bei Real Deutschland der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten dem Buchwert entsprechen. Bei Redcoon Deutschland würde bei einem Kapi-talisierungszinssatz von 8,8 Prozent anstatt 8,5 Prozent oder einem pauschalen Abschlag von 4,4 Prozent auf das in der Perpetuität unterstellte EBIT der Fair Value abzüglich Veräuße-rungskosten dem Buchwert entsprechen.

Mio. € Geschäfts- oderFirmenwerte

Anschaffungs- oder Herstellungskosten

Stand 1.1.2012 4.045

Währungsumrechnung 16

Zugänge Konsolidierungskreis 0

Zugänge 18

Abgänge1 –56

Umbuchungen 0

Stand 30.9.2012/1.10.2012 4.022

Währungsumrechnung 1

Zugänge Konsolidierungskreis 0

Zugänge –9

Abgänge1 –164

Umbuchungen 0

Stand 31.12.2012/1.1.2013 3.850

Währungsumrechnung –2

Zugänge Konsolidierungskreis 0

Zugänge 17

Abgänge1 0

Umbuchungen 0

Stand 30.9.2013 3.865

Abschreibungen

Stand 1.1.2012 0

Währungsumrechnung 0

Zugänge, planmäßig 0

Zugänge, außerplanmäßig 0

Abgänge1 0

Zuschreibungen 0

Umbuchungen 0

Stand 30.9.2012/1.10.2012 0

Währungsumrechnung 0

Zugänge, planmäßig 0

Zugänge, außerplanmäßig 70

Abgänge1 0

Zuschreibungen 0

Umbuchungen 0

Stand 31.12.2012/1.1.2013 70

Währungsumrechnung 0

Zugänge, planmäßig 0

Zugänge, außerplanmäßig 31

Abgänge1 0

Zuschreibungen 0

Umbuchungen 0

Stand 30.9.2013 101

Buchwert 1.1.2012 4.045

Buchwert 30.9.2012 4.022

Buchwert 31.12.2012 3.780

Buchwert 30.9.2013 3.763

Page 274: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

272 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Wertminderungen von Vermögenswerten

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 192.

Der Buchwert des Goodwills ist den operativen Segmenten, dem Segment Group Headquarters & Group Services und den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wie folgt zugeordnet:

T 075in Mio. €

31.12.2013 31.12.2012

DEUTSCHLAND 3 977 3 974

USA 907 –

EUROPA 6 488 7 241

davon:

Polen 1 573 1 600

Niederlande 1 312 1 317

Ungarn 1 055 1 071

Tschechische Republik 610 666

Kroatien 484 488

Slowakei 428 399

Griechenland – Mobilfunk 422 422

Österreich 324 866

Rumänien – Mobilfunk 144 145

Bulgarien – 75

Übrige 136 192

SYSTEMGESCHÄFT 3 162 3 171

GROUP HEADQUARTERS & GROUP SERVICES 28 54

14 562 14 440

Im Geschä�sjahr 2013 haben sich folgende wesentliche Entwicklungen der Buch-werte des Goodwills zahlungsmittelgenerierender Einheiten ergeben:

USA. Der Anstieg des Goodwills um 0,9 Mrd. € im Vergleich zum 31. Dezem-ber 2012 resultiert aus dem Erwerb der MetroPCS zum 1. Mai 2013 (siehe Abschnitt „Veränderung des Konsolidierungskreises und Transaktionen mit Eigentümern“, SEITE 182 FF.).

Europa. Der Buchwert des Goodwills der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Österreich ging aufgrund der zum 31. Dezember 2013 erfassten Wertminde-rung als Ergebnis des jährlichen Wertminderungstests um 0,5 Mrd. € zurück. Der Goodwill der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Bulgarien bestand zum 31. Dezember 2013 aufgrund des Verkaufs der Cosmo Bulgaria (Globul) und Germanos Telecom Bulgaria (Germanos) nicht mehr.

Angaben zu den jährlichen Werthaltigkeitstests. Die Deutsche Telekom führte zum 31. Dezember 2013 ihre jährlichen Werthaltigkeitstests für die den zahlungs-mittelgenerierenden Einheiten zugeordneten Goodwills durch. Auf Basis der zum Abschluss-Stichtag vorliegenden Erkenntnisse und Erwartungen der kün�igen Ent-wicklung des Markt- und Wettbewerbsumfelds ergibt sich zum 31. Dezember 2013 ein Wertminderungsbedarf in Höhe von insgesamt 600 Mio. €. Davon entfallen 24 Mio. € auf Anteile anderer Gesellscha�er. Im Wesentlichen wurde die zahlungs-mittelgenerierende Einheit Österreich in Höhe von 541 Mio. € wertgemindert.

Die Wertminderung des Goodwills in Österreich resultiert v. a. aus dem Erwerb der dortigen Mobilfunk-Lizenzen im Geschä�sjahr 2013. Der Kauf der Lizenzen war notwendig, um in Zukun� auch weiterhin im österreichischen Mobilfunk-Markt tätig zu sein. Der tatsächlich zu zahlende Kaufpreis aus der Versteigerung war höher als der zuvor erwartete Preis. Darüber hinaus werden durch verschär�en Wettbewerb Verschlechterungen der kün�igen Umsatzentwicklung erwartet.

Page 275: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 273

Wertminderungen von Vermögenswerten

Der für den Werthaltigkeitstest in Österreich zu ermittelnde erzielbare Betrag wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Dieser Wert wurde mittels eines Barwertverfahrens berechnet. Die wesentlichen Parameter sind der rechts dargestellten TABELLE 076 zu entnehmen. Der erziel-bare Betrag betrug 920 Mio. € und wurden im Einklang mit IFRS 13 mithilfe von Eingangsparametern des dritten Levels (nicht beobachtbare Eingangsparameter) berechnet.

Der erzielbare Betrag bei der Durchführung der Werthaltigkeitstests einer zahlungs-mittelgenerierenden Einheit im Geschä�sjahr 2013 ist grundsätzlich der jeweilige beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Bei der zahlungsmittelge-nerierenden Einheit Kroatien hingegen wurde der erzielbare Betrag anhand des Nutzungswerts berechnet. Im Fall der zahlungsmittelgenerierenden Einheit USA war der Marktpreis eines aktiven und liquiden Markts (Börsenkurs) der T-Mobile US Grundlage für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungs-kosten. Den Bewertungen aller anderen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten liegen in der Regel Prognosen zugrunde, die auf den vom Management geneh-migten Finanzplänen beruhen und auch für interne Zwecke verwendet werden. Der gewählte Planungshorizont spiegelt die Annahmen für kurz- bis mittelfristige Marktentwicklungen wider und wird gewählt, um einen für die Berechnung der ewigen Rente nötigen stabilen Geschä�sausblick des Unternehmens zu erhalten. Dieser wird erst bei diesem Planungshorizont insbesondere aufgrund der teilweise langen Investitionszyklen in der Telekommunikationsbranche sowie der langfristig geplanten und erwarteten Investitionen zum Erwerb und zur Verlängerung von Frequenznutzungsrechten erreicht. Cashflows, die über die interne Mittelfrist-planung hinausgehen, werden anhand geeigneter Wachstumsraten berechnet. Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Ermittlung des erzielbaren Betrags beruht, gehören folgende im Wesentlichen intern ermittelte Annahmen, die auf vergangenen Erfahrungen aufbauen, um aktuelle interne Erwartungen erweitert und von externen Marktdaten und -einschätzungen untermauert werden: Umsatz-entwicklung, Kundengewinnungs- und Kundenbindungskosten, Kündigungsraten, Investitionen, Marktanteile sowie Wachstumsraten. Diskontierungszinssätze werden auf Basis externer vom Markt abgeleiteter Größen bestimmt, unter Berücksichtigung der mit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verbundenen Risiken. Sollten sich kün�ig wesentliche Veränderungen in den oben aufgeführten Annahmen ergeben, so würde dies Einfluss auf die beizulegenden Zeitwerte der zahlungs-mittelgenerierenden Einheiten haben. Mögliche Veränderungen dieser Annahmen können sich durch zukün�ige Entwicklungen der makroökonomischen Lage, den anhaltend harten Wettbewerb sowie weitere mögliche Änderungen in der Gesetzgebung (z. B. im Zuge von staatlichen Sparprogrammen) und regulatorische Eingriffe negativ auswirken.

Die rechts stehende TABELLE 076 gibt eine Übersicht über den Zeitraum für die Cashflow-Prognosen, die zur Extrapolation der Cashflow-Prognosen genutzten Wachstumsraten, die auf die Cashflow-Prognosen angewandten Diskontierungs-zinssätze und die Einordnung für die den erzielbaren Beträgen zugeordneten Eingangsparametern (Level) nach IFRS 13. Enthalten sind die wesentlichen zah-lungsmittelgenerierenden Einheiten, denen Goodwill zugeordnet ist bzw. die im Geschä�sjahr 2013 wertgemindert wurden.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 193.

Page 276: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

274 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Wertminderungen von Vermögenswerten

T 076

Prognose-zeitraum in Jahren

Wachstums raten in %

Diskontierungs-zinssätze

in %

Levelzuordnung der Eingangs-

parameter

DEUTSCHLAND 10 1,0 6,23 3

USA – – – 1

EUROPA

Polen 10 2,0 7,75 3

Niederlande 10 2,0 6,76 3

Tschechische Republik 10 2,0 7,73 3

Slowakei 10 2,0 7,11 3

Kroatien 10 2,0 8,78 a –

Griechenland – Mobilfunk 10 2,0 10,48 3

Rumänien – Mobilfunk 10 2,0 9,70 3

Ungarn 10 2,0 7,15 3

Österreich 10 2,0 6,86 b 3

Übrige zahlungs-mittelgenerierende Einheiten 10 1,5 – 2,0 5,82 – 10,18 3

SYSTEMGESCHÄFT 10 1,5 7,97 3

a Diskontierungszinssatz vor Steuern aufgrund Berechnung des Nutzungswerts. Der Diskontierungszinssatz nach Steuern beträgt 7,27 %.

b Diskontierungszinssatz im Vorjahr: 6,63 %.

Wären bei den Werthaltigkeitstests die für den Prognosezeitraum zugrunde gelegten Netto-Cashflows um 0,5 Prozentpunkte höher gewesen, hätten sich keine wesentlichen niedrigeren Wertminderungen ergeben. Wären die zugrunde gelegten Netto-Cashflows um 0,5 Prozentpunkte niedriger gewesen, hätten sich keine wesentlichen höheren Wertminderungen ergeben. Wären bei den Werthaltig-keitstests die zugrunde gelegten Diskontierungssätze um 0,5 Prozentpunkte höher gewesen, hätten sich um 0,1 Mrd. € höhere Wertminderungen ergeben. Wären die Diskontierungssätze hingegen um 0,5 Prozentpunkte niedriger gewesen, hätten sich um 0,1 Mrd. € niedrigere Wertminderungen ergeben. Wären die zugrunde gelegten Wachstumsraten um 0,5 Prozentpunkte niedriger gewesen, hätte dies eine um 0,1 Mrd. € höhere Wertminderung und bei 0,5 Prozentpunkten höheren Wachstumsraten eine um 0,1 Mrd. € niedrigere Wertminderung zur Folge gehabt.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 193.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 275

Anteilsbasierte Vergütung

Gemäß IFRS 2 sind umfangreiche Anhangangaben erforderlich, die dem Abschlussadressaten ein Verständnis über die Art und das Ausmaß der in der Berichtsperiode bestehenden anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen vermitteln sollen (IFRS 2.44 ff.). Neben Aussagen über die Auswirkungen der anteilsbasierten Vergütungen auf das Periodenergebnis sowie die Vermögens- und Finanzlage ist eine umfassende Beschreibung des Planes notwendig.

Das Unternehmen hat sämtliche in der Berichtsperiode bestehenden anteils-basierten Vergütungsvereinbarungen einschließlich der allgemeinen Vertrags-bedingungen jeder Vereinbarung zu beschreiben. Wenn in der Berichtsperiode mehr als nur eine anteilsbasierte Vergütung bestanden hat bzw. besteht, dann ist für jede dieser anteilsbasierten Vergütungen eine separate Beschreibung notwendig. (IFRS 2.45[a]).

Neben diesen grundsätzlichen Angabepfl ichten unterscheidet IFRS 2 zwischen Anhangangaben, die sich auf anteilsbasierte Vergütungsvereinbarungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled share-based payment transactions) beziehen, und solchen, die sich auf anteilsbasierte Zusagen mit Barausgleich (cash-settled share-based payment transactions) beziehen. Für anteilsbasierte Zusagen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente sind im Einzelnen insbesondere folgende, nicht vollständig aufgelisteten Anhang-angaben erforderlich• Anzahl und gewichteter Durchschnitt der Ausübungspreise für – zu Beginn der Berichtsperiode ausstehende Optionen – in der Berichtsperiode gewährte Aktienoptionen – in der Berichtsperiode verwirkte Aktienoptionen – in der Berichtsperiode ausgeübte Aktienoptionen – in der Berichtsperiode verfallene Aktienoptionen – am Ende der Berichtsperiode ausstehende Aktienoptionen – am Ende der Berichtsperiode ausübbare Aktienoptionen (IFRS 2.45[b])• gewichteter Durchschnittsaktienkurs von ausgeübten Aktienoptionen in der

Berichtsperiode am Tag der Ausübung (IFRS 2.45[c])• Bandbreite an Ausübungspreisen und gewichteter Durchschnitt der restlichen

Vertragslaufzeit von ausstehenden Aktienoptionen am Ende der Berichts-periode (IFRS 2.45[d])

• die Methoden der Wertermittlung in Bezug auf den beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Güter oder Dienstleistungen oder den beizulegenden Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente in der Berichtsperiode (IFRS 2.46)

• Darstellung der Bewertungsmethode bei indirekter Ermittlung des bei-zulegenden Zeitwerts der gewährten Eigenkapitalinstrumente (IFRS 2.47) für

– in der Berichtsperiode gewährte Aktienoptionen, insbesondere gewichteter Durchschnitt der beizulegenden Zeitwerte am Bewertungsstichtag und Angabe zum verwendeten Optionspreismodell einschließlich der zugrunde liegenden Bewertungsparameter (IFRS 2.47[a])

– andere in der Berichtsperiode gewährte Eigenkapitalinstrumente, ins-besondere Anzahl und gewichteter Durchschnitt der beizulegenden

18 Anteilsbasierte Vergütung

Page 278: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

276 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Anteilsbasierte Vergütung

Zeitwerte dieser Eigenkapitalinstrumente am Bewertungsstichtag und Angaben zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts (IFRS 2.47[b])– in der Berichtsperiode geänderte anteilsbasierte Vergütungs-

transaktionen, insbesondere Darstellung und Erläuterung der Änderungen einschließlich dem gegebenenfalls zusätzlich erfassten beizulegenden Zeitwert infolge der Änderung und deren Ermittlung (IFRS 2.47[c])

• Gesamtaufwand, der in der Berichtsperiode aufgrund von anteilsbasierten Vergütungstransaktionen erfasst wurde, dies unter gesondertem Ausweis des Anteils, der auf anteilsbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente entfällt.

Für anteilsbasierte Zusagen mit Barausgleich sind mindestens folgende wesentliche Anhangangaben erforderlich (IFRS 2.51):• Gesamtbuchwert der Schulden aus anteilsbasierten Vergütungstransaktionen• gesamter innerer Wert der Schulden am Ende der Berichtsperiode, bei denen

das Recht der Gegenpartei auf Erhalt von fl üssigen Mitteln oder anderen Vermögenswerten zum Ende der Berichtsperiode unverfallbar war

• Gesamtaufwand, der in der Berichtsperiode aufgrund von anteilsbasierten Vergütungstransaktionen erfasst wurde

Bei oben genannten Angabepfl ichten zu anteilsbasierten Zusagen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bzw, mit Barausgleich handelt es sich nicht um eine vollständige Aufzählung.

Zusätzliche Angabepfl ichten ergeben sich in Verbindung mit IAS 24.17 und 24.18 bei anteilsbasierten Vergütungen, die Mitgliedern der obersten Führungs- und Überwachungsebene (key management personnel compensation) gewährt werden (siehe Kapitel „Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“).

Innerhalb der Darstellung der allgemeinen Rechnungslegungsgrundsätze im Anhang wird in dem folgenden Auszug die generelle Vorgehensweise bei der Bilanzierung und Bewertung von anteilsbasierten Vergütungsinstrumenten mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente und mit Barausgleich dargelegt:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 178.

AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGSPROGRAMME.Aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapital-instrumente werden im Zeitpunkt der Gewährung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtung wird über den Erdienungs-zeitraum als Personalaufwand erfasst und mit der Kapitalrücklage verrechnet. Der beizulegende Zeitwert wird bei aktienbasierten Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente unter anderem anhand von anerkannten Bewertungsverfahren ermittelt, z. B. dem Black Scholes-Modell oder dem Monte Carlo-Modell. Bei aktienbasierten Vergütungstransaktionen, die eine Erfüllung in bar vorsehen, sind die erworbenen Güter oder Dienstleistungen und die ent-standene Schuld mit dem beizulegenden Zeitwert der Schuld zu erfassen. Bis zur Begleichung der Schuld ist der beizulegende Zeitwert der Schuld zu jedem Abschluss-Stichtag und am Erfüllungstag neu zu bestimmen und sind alle Ände-rungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam zu erfassen.

Page 279: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 277

Anteilsbasierte Vergütung

Um die Art und das Ausmaß der in der Berichtsperiode bestehenden anteils-basierten Vergütungsvereinbarungen darzustellen, sind die allgemeinen Vertrags bedingungen der vorliegenden anteilsbasierten Zusagen ausführlich zu erläutern (IFRS 2.45[a]).

Sie umfassen im vorliegenden Beispiel einer anteilsbasierten Vergütungs-vereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente oder Barausgleich unter anderem den Ausgabezeitpunkt, den begünstigten Personenkreis, die Laufzeit der Pläne, die maximale Anzahl der gewährten Optionen, die Aus-übungsbedingungen sowie die Form des Ausgleichs der gewährten Optionen:

Stock Options

Fraport-Management-Stock-Options-Plan 2005Um den Anforderungen an die Ausgestaltung der variablen Vergütung von Führungskräften Rechnung zu tragen,

beschlossen der Aufsichtsrat und der Vorstand im Geschäftsjahr 2005, der Hauptversammlung der Fraport AG ein

neues Aktienoptionsprogramm („Fraport-Management-Stock-Options-Plan 2005“ oder „MSOP 2005“) vorzuschlagen.

45

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 157.

Page 280: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

278 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Anteilsbasierte Vergütung

Auf der Grundlage dieses Vorschlags hat die Hauptversammlung der Fraport AG am 1. Juni 2005 die Eckpunkte des

MSOP 2005 sowie die zur Unterlegung des Plans erforderlichen Kapitalmaßnahmen beschlossen. Insgesamt konnte

für alle Berechtigten während des MSOP 2005 höchstens ein Gesamtvolumen von 1.515.000 Aktienoptionen bis zum

31. August 2009 ausgegeben werden.

Die Aktienoptionen konnten den Bezugsberechtigten einmal jährlich in bis zu fünf jährlichen Tranchen gewährt

werden. Voraussetzung für die Teilnahme am MSOP 2005 war die Eigeninvestition in Aktien durch die berechtigten

Mitarbeiter (Sperrdepot).

Die Bezugsrechte können gemäß dem genannten Beschluss grundsätzlich entweder durch Ausgabe von Aktien aus

dem bedingten Kapital, aus eigenen Aktien sowie durch Barausgleich bedient werden.

Die Bezugsrechte für das MSOP 2005 können erstmals nach Ablauf einer Wartezeit von drei Jahren innerhalb eines

Zeitraums von weiteren zwei Jahren ausgeübt werden.

Die Aktienoptionen des MSOP 2005 können nur ausgeübt werden, wenn der Schlusskurs der Fraport-Aktie an dem

Handelstag, der dem Tag der Ausübung unmittelbar vorausgeht („Bemessungstag“), den ursprünglichen Ausübungs-

preis um mindestens 20% übersteigt.

Anders als der vorherige Plan enthält der neue Plan unter anderem nicht nur eine absolute, sondern auch eine an die

Entwicklung eines bestimmten Aktienkorbs gekoppelte relative Ausübungshürde. Außerdem ist der für den Bezugs-

berechtigten aus der Ausübung der Aktienoptionen resultierende Gewinn der Höhe nach begrenzt. Dabei dürfen je

Aktienoption 150 % des ursprünglichen Ausübungspreises nicht überschritten werden.

Die Voraussetzungen zur Ausübung der ersten Tranche des MSOP 2005 wurden im Geschäftsjahr 2008 erstmalig erfüllt,

44.700 Optionen wurden gezogen. 132.700 Optionen sind im Geschäftsjahr 2010 aufgrund der nicht genommenen

Ausübungshürde und 20.900 Optionen innerhalb des gesamten Ausübungszeitraums durch die Beendigung von

Beschäftigungsverhältnissen verfallen.

Für die zweite Tranche des MSOP 2005 endete die Sperrfrist am 18. April 2009. Allerdings wurden aufgrund der Aus-

übungshürde die Voraussetzungen zur Ausübung nicht erfüllt. Somit sind im Geschäftsjahr 2011 148.300 Optionen

verfallen. Weitere 68.100 Optionen sind innerhalb des Ausübungszeitraums durch die Beendigung von Beschäfti-

gungsverhältnissen verfallen.

Für die dritte Tranche des MSOP 2005 endete die Sperrfrist am 17. April 2010. Allerdings wurden, wie auch schon

bei der vorherigen Tranche, aufgrund der Ausübungshürde die Voraussetzungen zur Ausübung nicht erfüllt. Daher

sind im Geschäftsjahr 2012 187.150 Optionen verfallen. Weitere 32.800 Optionen sind durch die Beendigung von

Beschäftigungsverhältnissen innerhalb des Ausübungszeitraums verfallen.

Für die vierte Tranche des MSOP 2005 endete die Sperrfrist am 3. Juni 2011. Hier wurden aufgrund der Ausübungs-

hürde ebenfalls die Voraussetzungen zur Ausübung nicht erfüllt. Daher sind im Geschäftsjahr 2013 188.350 Optionen

verfallen, weitere 61.600 Optionen waren bereits durch die Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen innerhalb

des Ausübungszeitraums im Vorjahr verfallen.

Für die fünfte Tranche des MSOP 2005 endete die Sperrfrist am 10. April 2012. Die Voraussetzungen zur Ausübung

wurden erfüllt. Es wurden bisher 224.250 Optionen ausgeübt, davon 22.600 im Geschäftsjahr 2013. Durch die

Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen sind in den Vorjahren bereits 25.000 Optionen verfallen, sodass aktuell

noch 9.250 Optionen bestehen. Dies sind rund 3,6% der ursprünglich ausgegebenen Optionen.

Da die Berechtigung zur Ausgabe von Bezugsrechten in 2009 erloschen ist, wurden in den Jahren 2010 bis 2013 keine

weiteren Aktienoptionen ausgegeben.

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 158.

Page 281: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 279

Anteilsbasierte Vergütung

(23) Aktienkursbasierte Vergütungen

Für Führungskräfte der RWE AG und nachgeordneter verbunde-

ner Unternehmen gibt es ein konzernweites aktienkursbasiertes

Vergütungssystem mit der Bezeichnung Beat 2010. Die Auf-

wendungen daraus werden von den Konzerngesellschaften

getragen, bei denen die Bezugsberechtigten beschäftigt sind.

Beat 2010

Tranche 2010 Wartezeit: 4 Jahre

Tranche 2011 Wartezeit: 4 Jahre

Tranche 2012 Wartezeit: 4 Jahre

Tranche 2013 Wartezeit: 4 Jahre

Zusagezeitpunkt 01.01.2010 01.01.2011 01.01.2012 01.01.2013

Anzahl bedingt zugeteilterPerformance Shares 1.059.467 2.621.542 6.942.033 5.355.398

Laufzeit fünf Jahre fünf Jahre fünf Jahre fünf Jahre

Auszahlungsbedingungen Möglichkeit der Auszahlung an drei Ausübungszeitpunkten (Bewertungsstichtage: 31.12. des vierten Jahres, 30.06. und 31.12. des fünften Jahres), sofern zum Bewertungsstichtag eine Outperformance gegenüber mindestens 25 % der Ver-gleichsunternehmen des STOXX-Europe-600-Utilities-Index erreicht wurde, gemessen an deren Indexgewicht zum Zeitpunkt der Auflegung der Tranche. Die Outperformance wird anhand des Total Shareholder Return gemessen, der die Entwicklung des Aktienkurses zuzüglich reinvestierter Dividenden berücksichtigt. Zum dritten Bewertungsstichtag erfolgt eine automa-tische Auszahlung, zum ersten und zweiten Bewertungsstichtag kann die Anzahl der auszahlbaren Performance Shares frei gewählt werden.

Ermittlung der Auszahlung 1. Ermittlung des Indexgewichts der Vergleichsunternehmen, die zum Bewertungsstichtag einen geringeren Total Share-holder Return als RWE aufweisen.

2. Die Anzahl der werthaltigen (auszahlbaren) Performance Shares ergibt sich auf Basis einer linearen Auszahlungskurve. Ab einem übertroffenen Indexgewicht von 25 % werden 7,5 % der bedingt zugeteilten Performance Shares werthaltig. Danach werden für jeden über das Indexgewicht von 25 % hinausgehenden Prozentpunkt weitere 1,5 % der zugeteilten Performance Shares werthaltig.

3. Die Auszahlung entspricht der Anzahl werthaltiger Performance Shares, bewertet mit dem durchschnittlichen RWE-Aktienkurs der letzten 60 Börsenhandelstage vor dem Bewertungsstichtag. Die Auszahlung pro Performance Share ist auf den zweifachen Zuteilungswert pro Performance Share begrenzt.

Wechsel der Unternehmens- kontrolle/Fusion

Kommt es während der Wartezeit zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle, wird eine Entschädigungszahlung gewährt. Sie berechnet sich durch Multiplikation des im Zuge der Übernahme für die RWE-Aktien gezahlten Preises mit der endgültigen noch nicht ausgeübten Anzahl der Performance Shares. Letztere wird den Planbedingungen entspre-chend bezogen auf den Zeitpunkt der Abgabe des Übernahmeangebots ermittelt.Fusioniert die RWE AG mit einer anderen Gesellschaft, so verfallen die Performance Shares und es wird eine Entschä-digungszahlung vorgenommen. Hierzu wird zunächst der Fair Value der Performance Shares zum Zeitpunkt der Fusion berechnet. Dieser Fair Value wird dann mit der pro rata gekürzten Anzahl der gewährten Performance Shares multipli-ziert. Der Kürzungsfaktor berechnet sich aus dem Verhältnis der Zeit von Laufzeitbeginn bis zur Fusion zur gesamten Laufzeit des Plans multipliziert mit dem Verhältnis der zum Zeitpunkt der Fusion noch nicht ausgeübten Performance Shares zu den zu Beginn der Laufzeit insgesamt gewährten Performance Shares.

Eigeninvestment Als Voraussetzung für die Teilnahme müssen die Planteilnehmer nachweislich ein Sechstel des Bruttozuteilungswertes der Performance Shares vor Steuern in RWE-Stammaktien investieren und bis zum Ablauf der Wartezeit der jeweiligen Tranche halten.

Form des Ausgleichs Barausgleich

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 171.

Die konkreten Eckdaten eines Aktienoptionsprogramms können auch in tabellarischer Form dargestellt werden. Dabei können substanziell ähnliche Vereinbarungen anteilsbasierter Vergütungen zusammengefasst werden, sofern nach dem Grundsatz des IFRS 2.44, insbesondere nach IFRS 2.45[a], keine gesonderte Darstellung der einzelnen Vereinbarungen notwendig ist.

Page 282: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

280 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Anteilsbasierte Vergütung

Das folgende Beispiel zeigt, wie die tabellarische Darstellung der Eckdaten mit der Darstellung in Textform verbunden werden kann:

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 132–133.

E.ON Share Performance Plan

Von 2006 bis 2012 gewährte E.ON virtuelle Aktien (Perfor-

mance-Rechte) im Rahmen des E.ON Share Performance Plans.

Ausgabe bis 2010

Jedes Performance-Recht berechtigt am Ende der Laufzeit zu

einer Barauszahlung in Abhängigkeit vom dann festgestellten

Endkurs der E.ON-Aktie sowie der relativen Performance der

E.ON-Aktie im Verhältnis zum Vergleichs index STOXX Europe

600 Utilities (Net Return) während der Laufzeit. Die Auszahlung

entspricht dem Zielwert bei Ausgabe, wenn der Kurs der

E.ON-Aktie am Ende der Laufzeit gehalten wurde und die Per-

formance der E.ON-Aktie der des Vergleichsindex entspricht.

Hat sich die E.ON-Aktie besser entwickelt als der Index, so

erhöht sich der Auszahlungsbetrag proportional. Für den Fall,

dass sich die E.ON-Aktie schlechter entwickelt als der Index,

kommt es zu überproportionalen Abschlägen. Ab einer Unter-

performance von 20 Prozent erfolgt keine Auszahlung mehr.

Die Höhe des maximal an einen Planteilnehmer auszuzahlen-

den Betrags je Performance-Recht ist auf das Dreifache des

ursprünglich zugeteilten Zielwertes begrenzt.

Sowohl die Ermittlung des Zielwertes bei Ausgabe, des End-

kurses als auch der relativen Performance erfolgt jeweils

anhand von 60-Tages-Durchschnittskursen, um den Effekt von

zufälligen, nicht nachhaltigen Kursentwicklungen zu reduzie-

ren. Der Plan beinhaltet Anpassungsmechanismen, um zum

Beispiel den Effekt von zwischenzeitlichen Kapitalmaßnahmen

zu eliminieren.

Die im Jahr 2010 ausgegebenen Performance-Rechte des E.ON

Share Performance Plans sind zum 31. Dezember 2013 aus-

gelaufen und wurden endabgerechnet. Für die Begünstigten

ergaben sich keine Auszahlungsbeträge. Die Rückstellung

für die fünfte Tranche des E.ON Share Performance Plans wurde

aufgelöst (2012: 0,3 Mio €). Der Ertrag aus der Auflösung

dieser Rückstellung im Geschäftsjahr 2013 betrug 0,3 Mio €

(2012: 2,2 Mio €).

Ausgabe ab 2011

Jedes Performance-Recht berechtigt am Ende der Laufzeit zu

einer Barauszahlung in Abhängigkeit vom dann festgestellten

Endkurs der E.ON-Aktie sowie – nach den modifizierten Plan-

bedingungen ab der sechsten Tranche – vom Grad der Errei-

chung bestimmter Konzernkennzahlen über die Laufzeit.

Bezugsgröße ist die Kapitalrendite, das heißt der ROACE im

Vergleich zu den Kapitalkosten (WACC) im Durchschnitt

über die unverändert vierjährige Laufzeit der neuen Tranche.

Gleichzeitig wurde der Auszahlungsbetrag, beginnend mit

der sechsten Tranche, auf das 2,5-Fache des ursprünglich zuge-

teilten Zielwertes begrenzt.

Sowohl die Ermittlung des Zielwertes bei Ausgabe als auch

des Endkurses erfolgt jeweils anhand von 60-Tages-Durch-

schnittskursen, um den Effekt von zufälligen, nicht nachhaltigen

Kursentwicklungen zu reduzieren. Der Plan beinhaltet

Anpassungsmechanismen, um Effekte von zwischenzeitlichen

Kapitalmaßnahmen zu eliminieren.

Die Grundparameter der beiden im Jahr 2013 unter diesen

Plan bedingungen aktiven Tranchen lauten wie folgt:

E.ON Share Performance Rechte

7. Tranche 6. Tranche

Ausgabedatum 1. Jan. 2012 1. Jan. 2011

Laufzeit 4 Jahre 4 Jahre

Zielwert bei Ausgabe 17,10 € 22,43 €

Maximaler Auszahlungsbetrag 42,75 € 56,08 €

Page 283: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 281

Anteilsbasierte Vergütung

Der nachfolgende Abschnitt führt für regelmäßig während der Berichtsperiodeausgeübte Aktienoptionen statt des gewichteten Durchschnittskurses am Tag der Ausübung den gewichteten Durchschnittskurs der Berichtsperiode (IFRS 2.45[c]) sowie für die zum Ende des Geschäftsjahres noch bestehenden Optionen die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit (IFRS 2.45[d]) auf:

Quelle: Axel Springer SE, Geschäftsbericht 2013, S. 122.

2013 2012

Optionen in Tsd.

Ausübungs- preis 1) in €

Optionen in Tsd.

Ausübungs- preis 1) in €

Stand 1. Januar 496 15,20 576 15,05

Verfall – 25 18,36 – 80 14,07

Ausübung – 163 12,81 0 –

Ausgabe 300 26,19 0 –

Stand 31. Dezember 609 21,13 496 15,20

Davon ausübbar 309 16,21 496 15,20

Der gewichtete durchschnittliche Kurs der Daimler-Aktie bei Ausübung lag bei 48,83 (2012: 38,27) €. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der noch nicht ausgeübten Optionen beträgt zum 31. Dezember 2013 0,25 Jahre (31. Dezember 2012: 1,11 Jahre).

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 227.

Für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bestehen weitere Pfl ichtangaben (IFRS 2.45[b]–[d]), die anhand der nach-folgenden Beispiele veranschaulicht werden.

Die Bestandsbewegung der Aktienoptionen enthält im vorliegenden Beispiel die Anzahl und den gewichteten Durchschnitt der Ausübungspreise, bezogen auf bestehende Optionen zu Beginn des Geschäftsjahres, ausgeübte und verfallene Optionen während des Geschäftsjahres, noch bestehende Optionen sowie ausübbare Optionen zum Ende des Geschäftsjahres:

Page 284: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

282 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Anteilsbasierte Vergütung

Ferner ist die Bandbreite der Ausübungspreise für die zum Ende des Geschäfts-jahres noch bestehenden Optionen aufzuführen (IFRS 2.45[d]):

Die nachfolgende Tabelle fasst die Informationen zu ausstehenden Aktienoptionen zum 30. September 2013 und 2012 zusammen:

Ausübungspreise

30. September 2013 30. September 2012

Anzahl der Optionen

(in Millionen Stück)

Gewichtete durch-

schnittliche Restlaufzeit

(in Jahren)

Anzahl der Optionen

(in Millionen Stück)

Gewichtete durch-

schnittliche Restlaufzeit

(in Jahren)

Unter €5 0,9 1,67 1,7 2,67

€5 – €10 10,9 5,32 9,9 4,06

€10 – €15 – – 1,5 0,35

Gesamt 11,8 5,05 13,1 3,45

Für die Angaben zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird gemäß IFRS 2.47 zwischen der Gewährung von Aktienoptionen und anderen Eigen kapitalinstrumenten unterschieden.

Für im Geschäftsjahr gewährte Aktienoptionen sind der gewichtete durch-schnittliche beizulegende Zeitwert und Informationen über die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts anzugeben (IFRS 2.47[a]).

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 159.

Rahmenbedingungen der MSOP-Tranchen

  Ausgabe-zeitpunkt

Ende Sperrfrist Ende Ausübungs- zeitraum

Ausübungshürdein €

Ausübungspreis in €

Beizulegender Zeitwert 2) in €

             

Tranche 2005 6. Juni 2005 6. Juni 2008 25. März 2010 39,49 32,91 1) 10,96

Tranche 2006 18. April 2006 18. April 2009 26. März 2011 75,60 63,00 1) 19,27

Tranche 2007 17. April 2007 17. April 2010 24. März 2012 66,12 55,10 1) 18,42

Tranche 2008 3. Juni 2008 3. Juni 2011 3. Juni 2013 54,30 45,25 1) 13,40

Tranche 2009 10. April 2009 10. April 2012 28. März 2014 30,20 25,17 1) 8,55

            Tabelle 1191) Ursprünglicher Ausübungspreis zum Ausgabezeitpunkt, vorbehaltlich einer Adjustierung durch das relative Erfolgsziel.                        2) Zum Ausgabezeitpunkt.

Quelle: Infi neon Technologies, Geschäftsbericht 2013, S. 245.

Page 285: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 283

Anteilsbasierte Vergütung

Quelle: Zooplus AG, Geschäftsbericht 2013, S. 102.

Die antizipierte Laufzeit der Aktienoptionen basiert auf historischen Daten und aktuellen Erwartungen und entspricht nicht zwingend dem tatsächlich eintretenden Ausübungsverhalten der Berechtigten. Die zukünftige Volatilität während der erwarteten Laufzeiten der Aktienoptionen wurde auf Basis historischer Volatilitäten unter Berücksichtigung der zukünftigen erwarteten Kursentwicklung geschätzt. Aufgrund der zeitlich begrenzten Börsennotierung der Aktien der Gesellschaft wurde die einjährige historische Volatilität als Basis herangezogen. Der erwarteten Volatilität liegt die Annahme zugrunde, dass von der historischen Volatilität auf künftige Trends geschlossen werden kann, wobei die tatsächlich eintretende Volatilität von den getroffenen Annahmen abweichen kann.

Quelle: Zooplus AG, Geschäftsbericht 2013, S. 101.

Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen wird zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung eines Black-Scholes-Modells und unter Berücksichtigung der Bedingungen, zu denen die Aktienoptionen gewährt wurden, ermittelt. Für die Berechnungen wurden die folgenden Modellparameter zu Grunde gelegt:

Aktienoptionsprogramm (AOP)

2012 / I1) 2012 / I2)

Durchschnittlicher Aktienkurs (EUR) 41,66 52,84

Erwartete Volatilität ( %) 46 46

Risikoloser Zinssatz ( %) 1,0 1,0

Dividendenrendite ( %) 0,0 0,0

Antizipierte Laufzeit der Optionen (Jahre) 5,5 5,5

1) Ausgabe im April 20132) Ausgabe im September 2013

Der nachfolgende Ausschnitt zeigt ein Beispiel für die Angaben zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts. Zum einen wird das verwendete Bewertungs-modell benannt und zum anderen werden die relevanten Bewertungsparameter in tabellarischer Form angegeben (IFRS 2.47[a) i)]). Des Weiteren werden die Parameter erläutert (IFRS 2-47 [a) ii)-iii)]):

Page 286: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

284 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Anteilsbasierte Vergütung

Für im Geschäftsjahr andere gewährte Eigenkapitalinstrumente sind die Anzahl und der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert anzugeben (IFRS 2.47 [b]). Zudem ist die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zu erläutern (IFRS 2.47[b i)-iii)]).

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 160–161.

Fair Value der MSOP-Tranchen

Ausgabe- zeitpunkt

Fair Value in € Schlusskurs in €

Tranche 2005 6. Juni 2005 10,96 33,00

Tranche 2006 18. April 2006 19,27 58,15

Tranche 2007 17. April 2007 18,42 55,92

Tranche 2008 3. Juni 2008 13,40 43,40

Tranche 2009 10. April 2009 8,55 27,93

Tabelle 120

Für die Berechnung zum jeweiligen Ausgabezeitpunkt wurden folgende Volatilitäten und Korrelationen verwendet:

Volatilitäten und Korrelationen

Ausgabe-zeitpunkt

Volatilität Fraport

Volatilität MSOP-Basket

KorrelationFraport/

MSOP-Basket

Tranche 2005 6. Juni 2005 34,04% 22,55% 0,2880

Tranche 2006 18. April 2006 32,34% 20,78% 0,2925

Tranche 2007 17. April 2007 29,69% 21,18% 0,3095

Tranche 2008 3. Juni 2008 27,69% 15,03% 0,4215

Tranche 2009 10. April 2009 33,75% 20,38% 0,5382

Tabelle 121

Für die Bewertung der dritten Tranche des MSOP 2005 erfolgte die Berechnung zum Ausgabezeitpunkt mit einem

kontinuierlichen Zero-Zinssatz von 4,06%. Die Dividendenschätzungen betrugen für 2008 1,16€ und für 2009 1,17€.

Für die Bewertung der vierten Tranche des MSOP 2005 erfolgte die Berechnung zum Ausgabezeitpunkt mit einem

kontinuierlichen Zero-Zinssatz von 4,25%. Die Dividendenschätzungen betrugen für 2009 1,14€ und für 2010 1,15€.

Für die Bewertung der fünften Tranche des MSOP 2005 erfolgte die Berechnung zum Ausgabezeitpunkt mit einem

kontinuierlichen Zero-Zinssatz von 2,51%. Die Dividendenschätzungen betrugen für 2010 1,15€ und für 2011 1,18€.

Für die folgenden Jahre wurde eine Steigerung um 0,01€ pro Jahr angenommen.

kontinuierlichen Zero-Zinssatz von 2,57%. Als Dividendenschätzungen wurden für 2006 0,86€ und für 2007 0,94€

zugrunde gelegt.

Für die Bewertung der zweiten Tranche des MSOP 2005 erfolgte die Berechnung zum Ausgabezeitpunkt mit einem

kontinuierlichen Zero-Zinssatz von 3,65%. Die Dividendenschätzungen betrugen für 2007 1,00€ und für 2008 1,10€.

Page 287: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 285

Anteilsbasierte Vergütung

Ferner wird der im Berichtsjahr erfasste Aufwand aus der Gewährung von anteilsbasierter Vergütung aufgeteilt in Pläne mit Ausgleich durch Eigenkapital-instrumente (im Beispiel „SOP“) und Pläne mit Barausgleich (im Beispiel „PPSP“) angegeben (IFRS 2.51[a]):

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 226.

Effekte aus aktienorientierter Vergütung

Rückstellung

2013

Aufwand 2012

2013

31. Dezember 2012

in Millionen €

PPSP -250 -121 344 214

SOP -2 -1 – –

Mittelfristiger Anteil des Jahresbonus der Vorstandsmitglieder -7 -4 11 10

-259 -126 355 224

F.50

Für die vorstehend genannten aktienbasierten Vergütungspläne waren zum Bilanzstichtag Rückstellungen in

Höhe von 20.095 Tsd. Euro (Vorjahr 21.456 Tsd. Euro) passiviert. Im Vorjahr waren darüber hinaus weitere Rück-

stellungen in Höhe von 1.850 Tsd. Euro in der Position „Mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

verbundene Schulden“ ausgewiesen. Der Gesamtaufwand für die genannten Pläne betrug im Berichtsjahr 17.334 Tsd.

Euro (Vorjahr 10.949 Tsd. Euro). Der innere Wert der zum Ende der Berichtsperiode ausübbaren SAR belief sich

auf 7.658 Tsd. Euro (Vorjahr 7.589 Tsd. Euro).

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2013, S. 182.

Für anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich werden die quantitativen Anhangangaben anhand des folgenden Beispiels illustriert. Um die Aus-wirkungen anteilsbasierter Vergütungsvereinbarungen auf das Periodenergebnis und die Vermögens- und Finanzlage darzustellen, werden in dem nachfolgenden Ausschnitt der in der Berichtsperiode erfasste Gesamtaufwand (bzw. Gesamt-ertrag), der Gesamtbuchwert der Schulden sowie der innere Wert der bereits unverfallbaren Ansprüche am Ende der Berichtsperiode dargestellt (IFRS 2.51):

Page 288: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

286 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Unternehmen haben im Jahresabschluss Angaben zu Auswirkungen von Wechselkursänderungen zu machen. Neben den allgemeinen Angaben im Rahmen der Zusammenfassung der maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß IAS 1 sowie den geforderten Angaben zu den im sonstigen Ergebnis erfassten Erträgen und Aufwendungen (siehe Kapitel „Gesamtergebnis-rechnung“ und Kapitel „Eigenkapital“) und den Angaben zu Finanz-instrumenten (siehe Kapitel „Finanzinstrumente“) zählen hierzu auch die im Folgenden dargestellten Angaben.

Nach IAS 21.52 ff. sind insbesondere folgende Angaben erforderlich:• Gesamtbetrag, der im Gewinn oder Verlust als Umrechnungsdifferenz erfasst

wurde (IAS 21.52[a])• Saldo der Umrechnungsdifferenzen, der im sonstigen Ergebnis (other

comprehensive income) erfasst und in einem separaten Posten des Eigen-kapitals kumuliert wurde, einschließlich einer Überleitungsrechnung solcher Umrechnungsdifferenzen zum Beginn und am Ende der Berichtsperiode (IAS 21.52[b])

• Angabe und Begründung einer Abweichung zwischen Berichtswährung und funktionaler Währung des Mutterunternehmens (IAS 21.53)

• bei einem Wechsel der funktionalen Währung des berichtenden Unter-nehmens oder eines wesentlichen ausländischen Geschäftsbetriebs sind dieser Umstand und die Gründe anzugeben, die zur Umstellung der funktionalen Währung geführt haben (IAS 21.54)

In den seltenen Fällen, in denen der Abschluss oder andere Finanzinformationen in einer anderen Währung als der funktionalen Währung oder der Berichts-währung des Unternehmens dargestellt werden und diese nicht sämtliche Anforderungen jedes anzuwendenden Standards und jeder anzuwendenden Interpretation erfüllen, einschließlich der in IAS 21.39 und IAS 21.42 dar-gelegten Umrechnungsmethode, ist Folgendes erforderlich:• deutliche Kennzeichnung der Informationen als zusätzliche Informationen,

um diese von den Informationen zu unterscheiden, die mit den IFRS über-einstimmen

• Angabe der Währung, in der die zusätzlichen Informationen dargestellt werden

• Angabe der funktionalen Währung des Unternehmens sowie der verwendeten Umrechnungsmethode zur Ermittlung der zusätzlichen Informationen

19 Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Page 289: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 287

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

In den folgenden Beispielen fassen Unternehmen hinsichtlich der Auswirkungen von Wechselkursänderungen die maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungs-methoden gemäß IAS 1 zusammen:

Währungsumrechnung

Transaktionen der Gesellschaft, die in einer Fremdwährung

erfolgen, werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des

Zugangs umgerechnet. Monetäre Posten in Fremdwährung

werden zu jedem Bilanzstichtag mit dem dann geltenden

Wechselkurs umgerechnet; dabei entstehende Umrechnungs-

differenzen werden ebenso wie die Effekte bei Realisierung

ergebniswirksam erfasst und in den sonstigen betrieblichen

Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwen-

dungen aus gewiesen. Ergebnisse aus der Umrechnung von

originären Finanzinstrumenten, die zur Währungsabsicherung

der Netto-Aktiva von Fremdwährungsbeteili gungen einge-

setzt sind, werden erfolgsneutral innerhalb des Eigenkapitals

als Bestandteil des Other Comprehensive Income erfasst. Der

ineffektive Anteil der Absicherung wird sofort ergebniswirk-

sam erfasst.

Die funktionale Währung der E.ON SE sowie die Berichtswäh-

rung des Konzerns ist der Euro. Die Vermögens- und Schuld-

posten der ausländischen Tochterunternehmen der Gesellschaft

mit einer anderen funktionalen Währung als dem Euro werden

zu den am Bilanzstichtag geltenden Mittelkursen umgerech-

net, während die entsprechenden Posten der Gewinn- und

Verlustrechnung zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet

werden. Wesentliche Geschäftsvorfälle aus ländischer Kon-

zerngesellschaften mit abweichender funktionaler Währung

werden zum jeweiligen Transaktionskurs umgerechnet. Unter-

schiedsbeträge aus der Währungsumrechnung der Vermögens-

und Schuldposten gegenüber der Umrechnung des Vorjahres

sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen der Gewinn- und Ver-

lustrechnung und der Bilanz werden ergebnisneutral innerhalb

des Eigen kapitals als Bestandteil des Other Comprehensive

Income gesondert ausgewiesen.

Umrechnungseffekte, die auf die Anschaffungskosten von als

weiterveräußerbare Wertpapiere klassifizierten monetären

Finanzinstrumenten entfallen, sind erfolgswirksam zu erfassen.

Auf die Fair-Value-Anpassungen monetärer Finanzinstrumente

entfallende Umrechnungseffekte sowie Währungsumrechnungs-

effekte für nicht monetäre, als weiterveräußerbar klassifi-

zierte Finanzinstrumente werden erfolgsneutral innerhalb des

Eigenkapitals als Bestandteil des Other Comprehensive

Income erfasst.

Der Devisenverkehr aus der Russischen Föderation kann im

Einzelfall Beschränkungen unterliegen. Der brasilianische

Real ist nicht frei konvertierbar.

Die Wechselkurse wesentlicher Währungen von Ländern, die

nicht an der Europäischen Währungsunion teilnehmen, haben

sich wie folgt entwickelt:

Währungen

ISO-

Code

1 €, Mittelkurs

zum Stichtag

1 €, Jahresdurch-

schnittskurs

2013 2012 2013 2012

Britisches Pfund GBP 0,83 0,82 0,85 0,81

Brasilianischer Real BRL 3,26 2,70 2,87 2,51

Norwegische Krone NOK 8,36 7,35 7,81 7,48

Russischer Rubel RUB 45,32 40,33 42,23 39,93

Schwedische Krone SEK 8,86 8,58 8,65 8,70

Türkische Lira TRY 2,96 2,36 2,53 2,31

Ungarischer Forint HUF 297,04 292,30 296,87 289,25

US-Dollar USD 1,38 1,32 1,33 1,28

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 105–106.

Page 290: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

288 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 191.

Währungsumrechnung

Fremdwährungsgeschäfte werden in den Einzelabschlüssen der Volkswagen AG und der einbezogenen Tochter-gesellschaften mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle umgerechnet. In der Bilanz setzen wir monetäre Posten in fremder Währung unter Verwendung des Mittelkurses am Bilanzstichtag an, wobei die eingetretenen Kurs-gewinne und -verluste ergebniswirksam erfasst werden. Ausgenommen hiervon sind Währungsumrechnungsdifferen-zen aus Darlehensforderungen, die einen Teil der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb darstellen. Die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerech-net. Aktiv- und Passivposten werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit Ausnahme der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen zu historischen Kursen geführt. Die sich hieraus ergebenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden bis zum Abgang der Tochtergesellschaft ergebnisneutral behandelt und als gesonderte Position im Eigenkapital ausgewiesen.

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung rechnen wir mit gewichteten Durchschnittskursen in Euro um. Die für die Umrechnung verwendeten Kurse ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

B I L A N Z

M I T T EL K U R S A M 3 1 . 1 2 .

G E W I N N - U N D

V E R L U S T R EC H N U N G

D U R C H SC H N I T T S K U R S

1 € = 2013 2012 2013 2012

Argentinien ARS 8,98251 6,48404 7,27413 5,84444

Australien AUD 1,54230 1,27120 1,37702 1,24134

Brasilien BRL 3,25760 2,70360 2,86694 2,50970

Großbritannien GBP 0,83370 0,81610 0,84925 0,81110

Indien INR 85,36600 72,56000 77,87525 68,62947

Japan JPY 144,72000 113,61000 129,65950 102,62121

Kanada CAD 1,46710 1,31370 1,36845 1,28479

Mexiko MXN 18,07310 17,18450 16,96444 16,90867

Polen PLN 4,15430 4,07400 4,19708 4,18433

Republik Korea KRW 1.450,93000 1.406,23000 1.453,85601 1.448,19540

Russland RUB 45,32460 40,32950 42,32482 39,92376

Schweden SEK 8,85910 8,58200 8,65050 8,70672

Südafrika ZAR 14,56600 11,17270 12,83079 10,55455

Tschechische Republik CZK 27,42700 25,15100 25,98715 25,14567

USA USD 1,37910 1,31940 1,32814 1,28560

Volksrepublik China CNY 8,34910 8,22070 8,16549 8,10942

Page 291: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 289

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Da IAS 21 nicht vorschreibt, an welcher Stelle des Abschlusses die vorstehend genannten Angaben nach IAS 21.52 zu machen sind, bieten sich den Unter-nehmenverschiedene Möglichkeiten. So kann der gemäß IAS 21.52(a) an-zugebende Betrag sowohl in der Gesamtergebnisrechnung selbst (bzw. bei Anwendung des two-statement approach in der Gewinn- und Verlustrechnung) als auch im Anhang angegeben werden. Vielfach erfolgt dies im Rahmen der Erläuterungen zu den einzelnen Positionen der Gesamtergebnisrechnung bzw. Gewinn- und Verlustrechnung. Die folgenden zwei Beispiele zeigen eine tabellarische Aufstellung der Erträge und Aufwendungen infolge von Wechsel-kursänderungen, die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Auf-wendungen ausgewiesen werden:

(7) Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt

zusammen:

Grundsätzlich werden bei E.ON Derivate für die Absicherung

(Hedging) von Commodity- sowie Devisen- und Zinsrisiken

eingesetzt.

Die Erträge aus Währungskursdifferenzen enthalten im

Wesentlichen realisierte Erträge aus Währungsderivaten in

Höhe von 2.531 Mio € (2012: 2.276 Mio €) sowie Effekte aus

der Stichtagskursumrechnung in Höhe von 632 Mio € (2012:

1.173 Mio €).

Die Aufwendungen und Erträge aus derivativen Finanzinstru-

menten betreffen die Fair-Value-Bewertung und realisierte

Ergebnisse aus Derivaten nach IAS 39 mit Ausnahme von Ergeb-

niseffekten aus Zinsderivaten. Wesentliche Auswirkungen

ergeben sich hier insbesondere aus den Commodity-Derivaten

und dabei im Geschäftsjahr 2013 vor allem aus der Verän-

derung der stichtagsbezogenen Marktbewertung der emissi-

onsrechts-, strom-, gas- und kohlebezogenen Derivate. Im

Vorjahr ergaben sich Effekte insbesondere aus den strom-,

kohle- und ölbezogenen Derivaten.

Sonstige betriebliche Erträge

in Mio € 2013 2012

Erträge aus Währungskursdifferenzen 3.765 4.108

Erträge aus derivativen

Finanzinstrumenten 2.355 3.779

Erträge aus dem Abgang von

Beteiligungen und Wertpapieren 2.422 529

Zuschreibungen im Anlagevermögen 482 365

Erträge aus dem Abgang

von Sachanlagevermögen 127 114

Übrige 1.616 1.950

Summe 10.767 10.845

Die Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen enthalten

im Wesentlichen realisierte Aufwendungen aus Währungs-

derivaten in Höhe von 2.240 Mio € (2012: 2.441 Mio €) sowie

Effekte aus der Stichtagskursumrechnung in Höhe von

218 Mio € (2012: 229 Mio €).

In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind

Konzessionsabgaben in Höhe von 473 Mio € (2012: 501 Mio €),

externe Prüfungs- und Beratungskosten in Höhe von 240 Mio €

(2012: 283 Mio €), Werbe- und Marketingaufwendungen in

Höhe von 169 Mio € (2012: 217 Mio €) sowie Wertberichtigun-

gen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in

Höhe von 411 Mio € (2012: 362 Mio €) enthalten. Des Weiteren

werden hier Fremdleistungen, IT-Aufwendungen und Versiche-

rungsprämien ausgewiesen.

Die Verluste aus dem Abgang von Beteiligungen und Wert-

papieren betreffen mit 230 Mio € die Veräußerung der E.ON

Westfalen Weser AG.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus Explorations-

tätigkeit beliefen sich auf 71 Mio € (2012: 44 Mio €).

Sonstige betriebliche Aufwendungen

in Mio € 2013 2012

Aufwendungen aus

Währungskursdifferenzen 3.755 3.857

Aufwendungen aus derivativen

Finanzinstrumenten 1.634 4.491

Sonstige Steuern 364 385

Verluste aus dem Abgang von

Beteiligungen und Wertpapieren 444 73

Übrige 3.941 4.505

Summe 10.138 13.311

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 127.

Page 292: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

290 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 149.

2013 20121

2.009,8 1.989,6

269,9 –516,3

267,9 –694,3

–4,4 —

6,4 178,0

–564,4 –24,2

–563,3 –25,0

3,1 1,2

–4,2 –0,4

–0,3 7,5

3,9 10,0

–4,2 –2,5

–0,1 28,4

— —

— 28,4

–0,1 —

8,2 –21,0

–286,7 –525,6

1.723,1 1.464,0

–41,7 –77,9

1.681,4 1.386,1

Konzerngesamtergebnisrechnung

Mio €

Konzernergebnis

Posten, die nicht ergebniswirksam umgegliedert werden

Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne

Zeitwertveränderungen

Anteil von at-equity bilanzierten Unternehmen2

Im Eigenkapital erfasste Steuerpositionen

Posten, die in Folgeperioden erfolgswirksam umgegliedert werden könnten

Währungsumrechnung3

Effekte aus Währungsumrechnung3

Erfolgswirksame Umgliederung

Anteil von at-equity bilanzierten Unternehmen2

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zeitwertveränderungen

Erfolgswirksame Umgliederung

Cashflow Hedges

Zeitwertveränderungen

Erfolgswirksame Umgliederung

Anteil von at-equity bilanzierten Unternehmen2

Im Eigenkapital erfasste Steuerpositionen

Sonstiges Ergebnis

Gesamtergebnis

Auf Anteile in Fremdbesitz entfallendes Gesamtergebnis

Gesamtergebnis den Anteilseignern zuzurechnen

1 Die Vergleichswerte zum 31. Dezember 2012 sind entsprechend der Struktur 2013 angepasst dargestellt.

2 Inklusive Steuern.

3 Inklusive Fremdanteile.

Page 293: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 291

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Quelle: HOCHTIEF AG, Geschäftsbericht 2013, S. 138.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

(In Tsd. EUR) 2013 2012

angepasst*

Ergebnis nach Steuern 545.359 382.696Ergebnisbestandteile, die möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Unterschied aus der Währungsumrechnung -365.648 -45.129

Marktbewertung von Finanzinstrumenten

originär -144.079 806

derivativ 19.034 5.851

Anteil der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen von

at Equity bewerteten assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen 150.382 -4.685

Ergebnisbestandteile, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgeglie-dert werden Neubewertung von leistungsorientierten Plänen 18.244 -83.465

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen nach Steuern -322.067 -126.622Gesamtergebnis des Geschäftsjahres nach Steuern 223.292 256.074 davon: Anteile des Konzerns (53.712) (39.285)

davon: Anteile anderer Gesellschafter (169.580) (216.789)

Page 294: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

292 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 102.

Entwicklung des Konzerneigenkapitals

in Mio €

Gezeichnetes

Kapital Kapitalrücklage

Gewinn-

rücklagen

Veränderung kumuliertes

Other Comprehensive Income

Differenz aus

der Währungs-

umrechnung

Weiter-

veräußerbare

Wertpapiere

Cashflow

Hedges

Stand zum 1. Januar 2012 2.001 13.747 23.796 -1.117 895 -55

Anpassung IAS 19R 24

Stand zum 1. Januar 2012 2.001 13.747 23.820 -1.117 895 -55

Veränderung Konsolidierungskreis

Zurückgekaufte/verkaufte eigene

Anteile -7

Kapitalerhöhung

Kapitalherabsetzung

Gezahlte Dividenden -1.905

Anteilserhöhung 1

Saldo Zu-/Abgänge aus der

Umgliederung im Zusammenhang

mit Put-Optionen

Comprehensive Income 953 503 -85 -288

Konzernüberschuss 2.189

Other Comprehensive Income -1.236 503 -85 -288

Neubewertung von leistungsori-

entierten Versorgungsplänen -1.236

Veränderung kumuliertes

Other Comprehensive Income 503 -85 -288

Stand zum 31. Dezember 2012 1) 2.001 13.740 22.869 -614 810 -343

Stand zum 1. Januar 2013 1) 2.001 13.740 22.869 -614 810 -343

Veränderung Konsolidierungskreis

Zurückgekaufte/verkaufte eigene

Anteile -7

Kapitalerhöhung

Kapitalherabsetzung

Gezahlte Dividenden -2.097

Anteilserhöhung -60

Saldo Zu-/Abgänge aus der

Umgliederung im Zusammenhang

mit Put-Optionen

Comprehensive Income 2.341 -2.128 391 51

Konzernüberschuss 2.142

Other Comprehensive Income 199 -2.128 391 51

Neubewertung von leistungsori-

entierten Versorgungsplänen 199

Veränderung kumuliertes

Other Comprehensive Income -2.128 391 51

Stand zum 31. Dezember 2013 2.001 13.733 23.053 -2.742 1.201 -292

1) Aufgrund der Erstanwendung von IAS 19R sind die Vorjahresvergleichswerte angepasst (vergleiche hierzu auch Textziffer 2).

Page 295: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 293

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 103.

Eigene

Anteile

Anteil der

Gesellschafter

der E.ON SE

Anteile ohne

beherrschenden

Einfluss (vor der

Umgliederung)

Umgliederung im

Zusammenhang

mit Put-Optionen

Anteile ohne beherr-

schenden Einfluss Summe

-3.530 35.737 4.484 -608 3.876 39.613

24 24

-3.530 35.761 4.484 -608 3.876 39.637

-66 -66 -66

25 18 18

20 20 20

-16 -16 -16

-1.905 -196 -196 -2.101

1 -214 -214 -213

60 60 60

1.083 398 398 1.481

2.189 424 424 2.613

-1.106 -26 -26 -1.132

-1.236 -118 -118 -1.354

130 92 92 222

-3.505 34.958 4.410 -548 3.862 38.820

-3.505 34.958 4.410 -548 3.862 38.820

-944 -944 -944

21 14 14

41 41 41

-31 -31 -31

-2.097 -251 -251 -2.348

-60 25 25 -35

-65 -65 -65

655 278 278 933

2.142 368 368 2.510

-1.487 -90 -90 -1.577

199 33 33 232

-1.686 -123 -123 -1.809

-3.484 33.470 3.528 -613 2.915 36.385

Page 296: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

294 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

Gezeich-netes

Kapital

Kapital-rücklage

Marktbe-

Finanz-instru-mente

Unter-schieds-

betragaus Wäh-

rungs-umrech-

nung

Neu--

tungs-rücklage

(Sukzessiv-

Sonstige neutrale

Rück-lagen

Summeübrige

neutraleRück-lagen

-rücklagen

Konzern-ergebnis

Anteil der Aktionäre

der DeutschenLufthansa

AG am Eigen-kapital

Minder-heiten- anteile

GesamEigenkapita

Stand am 31.12.2011 766 322 193 343 – 13 95

Änderungen von Bilanzierungs- und – – – – – – – – –

Angepasster Stand am 31.12.2011 766 322 193 343 –13 95

– – – – – – – 21 – 21

Umbuchungen – – – – 43 – 43 – – –

Minderheiten – – – – – – – – – 114 – 114 – 131

Transaktionen mit Minderheiten – – – – – – – – – 31

– – – – – – – – 13

Übrige erfolgsneutrale – – – 4 – – 11 – –

Angepasster Stand am 31.12.2012 169 236 332 – 63 60

Stand am 31.12.2012 169 317 236 332 990 60

Änderungen von Bilanzierungs- und – – – 1 – – 1 238 –

Angepasster Stand am 31.12.2012 169 236 332 – 63 60

3 13 – – – – – – – –

Umbuchungen – – – – – – – 4 – 4 –

Minderheiten – – – – – – – – – – – 14 – 14

Transaktionen mit Minderheiten – – – – – – – – 1

– – – – – – – – 313 313 13

Übrige erfolgsneutrale – – – 48 – – 4 111 839 – – 4

Stand am 31.12.2013 332 270 236 313 52

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 136.

GesamtEigen-kapital

21

– 131

– 14

Page 297: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 295

Finanzerträge und -aufwendungen

In der Gesamtergebnisrechnung oder einer gesonderten Gewinn- und Verlustrechnung sind nach IAS 1.82(b) bzw. IAS 1.84 mindestens die Finanzierungsaufwendungen separat anzugeben. Darüber hinaus hat ein Unternehmen gemäß IAS 1.85 zusätzliche Posten oder Zwischen summen einzufügen, wenn eine solche Darstellung für das Verständnis der Ertragslage des Unternehmens relevant ist. Dementsprechend können auch Finanzerträge aufgeführt und das Ergebnis von Finanzaufwendungen und Finanzerträgen zusammenfassend als Finanzergebnis dargestellt werden.

Im Einzelnen sind unter anderem folgende Anhangangaben erforderlich: • Gesamtzinserträge und Gesamtzinsaufwendungen für fi nanzielle Vermögens-

werte und fi nanzielle Verbindlichkeiten, die nicht so eingestuft werden, dass sie als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten wären (IFRS 7.20[b])

• Erhöhung des aufgrund des Zeitablaufs abgezinsten Betrags von Rück-stellungen und die Auswirkungen von Änderungen des Abzinsungssatzes (IAS 37.84[e])

• Zinsaufwand aus Finanzierungsleasing (IAS 17.25)

Weitere Angabepfl ichten können sich nach IFRS 7 ergeben (siehe Kapitel„Finanzinstrumente“).

Das folgende Beispiel zeigt die Zusammensetzung des Finanzergebnisses getrennt nach Finanzerträgen und Finanzaufwendungen. Es wird dabei unter anderem zwischen Zinserträgen aus der Bewertung zu fortgeführten Anschaffungs kosten und solchen zum beizulegenden Zeitwert differenziert. Darüber hinaus werden die Differenzen aus der Währungsumrechnung separat ausgewiesen.

20 Finanzerträge und -aufwendungen

Page 298: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

296 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzerträge und -aufwendungen

Eine Erläuterung trägt zudem zum Verständnis der ausgewiesenen Posten bei. Eine Zusammenfassung als Finanzergebnis wird nicht angegeben:

Quelle: adidas Group, Geschäftsbericht 2013, S.228–229.

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

Finanzerträge

(in Mio. €) 1. Jan. 2013 bis 31. Dez. 2013

1. Jan. 2012 bis 31. Dez. 2012

Zinserträge aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 8 13

Zinserträge aus Finanzinstrumenten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden 17 22

Zinserträge aus nicht-finanziellen Vermögenswerten 0 0

Sonstige 1 1

Finanzerträge 26 36

32

Finanzerträge/Finanz-

aufwendungen

Finanzaufwendungen

(in Mio. €) 1. Jan. 2013 bis 31. Dez. 2013

1. Jan. 2012 bis 31. Dez. 2012

Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 73 97

Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden 0 0

Zinsaufwendungen aus sonstigen Rückstellungen und nicht-finanziellen Verbindlichkeiten 0 0

Wechselkursverluste, netto 18 7

Sonstige 3 1

Finanzaufwendungen 94 105

Zinserträge aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, setzen sich hauptsächlich aus Zinserträgen aus Bankguthaben und Darlehen zusammen.

Zinserträge/Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, beinhalten hauptsächlich Zinszahlungen aus Investmentfonds sowie Nettozinszahlungen aus Zinsderivaten, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind. Unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert solcher finanziellen Vermögenswerte werden in den sonstigen Finanzerträgen oder -aufwendungen ausgewiesen.

Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, beinhalten hauptsächlich Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten und die Effekte aus der Anwendung der „Effektivzinsmethode“.

Zinsaufwendungen aus sonstigen Rückstellungen und nicht-finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten vor allem die Effekte aus der Bewertung zum Barwert bei sonstigen Rückstellungen und Zinsen auf nicht-finanzielle Verbindlichkeiten wie z. B. Steuerschulden.

Die sonstigen Finanzaufwendungen enthalten Wertberichtigungen auf sonstige Finanzanlagen in Höhe von 3 Mio. € für das Geschäftsjahr 2013 (2012: 1 Mio. €).

In den sonstigen Finanzaufwendungen sind auch Ergebnisanteile der nicht beherrschenden Anteile, die nach IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ kein Eigenkapital darstellen, enthalten / SIEHE ERLÄUTERUNG 26.

Für Informationen bezüglich zur Veräußerung verfügbarer Wertpapiere, Finanzverbindlichkeiten und Finanz-instrumenten / SIEHE ERLÄUTERUNGEN 05, 14, 17 UND 28.

Page 299: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 297

Finanzerträge und -aufwendungen

Das nachstehende Beispiel weist Finanzerträge und Finanzaufwendungen ebenfalls getrennt aus, fasst sie aber zusätzlich abschließend zum Finanz-ergebnis zusammen:

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S.163.

18 Sonstiges Finanzergebnis

mio €

2012 2013

Sonstige Finanzerträge

Zinserträge 48 92

Erträge aus sonstigen Beteiligungen und finanziellen Vermögenswerten 6 14

Erträge aus dem Abgang von assoziierten Unternehmen 541 0

Sonstige Finanzerträge 62 76

657 182

Sonstige Finanzaufwendungen

Zinsaufwendungen 1 – 671 –365

davon aus der Aufzinsung von Nettopensions-rückstellungen und sonstigen Rückstellungen 1 –381 –187

Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte –35 –26

Sonstige Finanzaufwendungen –372 – 40

–1.078 – 431

Fremdwährungsergebnis –37 – 42

Sonstiges Finanzergebnis – 458 –291

1 Angepasste Vorjahreszahlen, Text ziffer 4

Das sonstige Finanzergebnis verbesserte sich um 167 MIO € auf –291 MIO €. Die Veränderung der Finanzerträge beruht auf dem im Vorjahreszeitraum enthaltenen Abgangseffekt der Deutsche Postbank AG in Höhe von 541 MIO €. Erhöhend wirk-ten sich im Geschäftsjahr die Zinserträge aus der Auflösung einer Rückstellung für Zinsen auf Steuerverbindlichkeiten aus.

Die gesunkenen Finanzaufwendungen enthielten im Vorjahr die Zinsaufwendungen aus der Umsatzsteuernachzahlung. Weiter-hin konnten im Geschäftsjahr 2013 die geringeren Zinsaufwen-dungen für Pensionen und sonstigen Rückstellungen insbesondere aufgrund niedrigerer Zinssätze zur Verbesserung des Finanz-ergebnisses beitragen.

Im Finanzergebnis sind Zinserträge in Höhe von 92 MIO € (Vorjahr: 48 MIO €) sowie Zinsaufwendungen in Höhe von 365 MIO € (Vorjahr angepasst: 671 MIO €) enthalten. Sie resultieren aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden.

Weitere Informationen zur Aufzinsung der Nettopensions-rückstellungen finden sich unter Text ziffer 44.5.

Page 300: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

298 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzerträge und -aufwendungen

Das folgende Beispiel zeigt die Möglichkeit, die Finanzerträge und Zinserträgegetrennt von den Finanzaufwendungen und Zinsaufwendungen zu präsentieren.Auf eine zusammenfassende Angabe der Erträge und Aufwendungen als Finanz ergebnis wird dabei verzichtet. Die zusätzliche Aufstellung der Zins-erträge und Zins aufwendungen anhand der Bewertungskategorien des IAS 39 bzw. anderer Vorschriften gewährt einen alternativen Einblick in die Zusammensetzung des Postens:

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 188.

7.5 Finanz- und Zinserträge

FinanzerträgeDie Finanzerträge setzen sich aus den Erträgen aus Gewinnabführungen sowie dem Beteiligungs-

ergebnis der übrigen Beteiligungen zusammen:

(in T EUR)01.01.2013 -

31.12.201301.01.2012 -

31.12.2012

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 595 167

Erträge aus Beteiligungen 4.607 3.810

davon aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen 4.563 3.793

Summe 5.202 3.977

Page 301: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 299

Finanzerträge und -aufwendungen

ZinserträgeDie Zinsen und ähnliche Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

(in T EUR)01.01.2013 -

31.12.201301.01.2012 -

31.12.2012

Zinserträge aus Forderungen, Geldanlagen und Wertpapieren 6.961 4.407

davon aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen 321 420

Sonstige Zinserträge 1.974 3.608

Summe 8.935 8.015

Die folgende Tabelle zeigt Zinserträge aus Finanzinstrumenten gemäß den Bewertungskategorien nach

IAS 39 sowie Zinserträge aus Vermögenswerten, die nach anderen Vorschriften bewertet werden:

(in T EUR)01.01.2013 -

31.12.201301.01.2012 -

31.12.2012

Kredite und Forderungen 5.132 6.000

Zur Veräußerung verfügbare Finanzinvestitionen 7 579

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinvestitionen 3.796 1.436

– –

Summe 8.935 8.015

7.6 Finanz- und Zinsaufwendungen

FinanzaufwendungenDie Finanzaufwendungen für das Geschäftsjahr 2013 in Höhe von 958 T EUR (Vorjahr 953 T EUR)

beinhalten Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte (ohne Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen) von 280 T EUR (Vorjahr 469 T EUR) sowie Aufwendungen aus Verlustübernahmen

in Höhe von 678 T EUR (Vorjahr 484 T EUR).

ZinsaufwendungenDie Zinsen und ähnliche Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

(in T EUR)01.01.2013 -

31.12.201301.01.2012 -

31.12.2012

Zinsaufwendungen aus Bankverbindlichkeiten 32.187 33.646

Krankenrestkostenversicherungen 19.939 24.217

6.631 20.811

Sonstige Zinsaufwendungen 17.633 16.514

davon gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen 108 134

Summe Zinsaufwendungen 76.390 95.188

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 189.

Page 302: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

300 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Finanzerträge und -aufwendungen

Die folgende Tabelle zeigt die Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten gemäß den Bewertungs-

kategorien nach IAS 39 sowie Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten, die nach anderen Vorschrif-

ten bewertet werden:

(in T EUR)01.01.2013 -

31.12.201301.01.2012 -

31.12.2012

Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet mit fortgeführten Anschaffungskosten 43.453 42.852

3.241 4.112

Nach anderen Vorschriften als IAS 39 bewertete Verbindlichkeiten 29.696 48.224

Summe 76.390 95.188

Falls einer Investition eine Finanzierung konkret zugerechnet werden kann, werden die tatsächlichen

Fremdfinanzierungskosten als Herstellungskosten aktiviert. Sofern kein direkter Bezug hergeleitet

werden kann, wird aufgrund der zentralen Finanzierungsfunktion der GEA Group der durchschnitt-

liche Fremdkapitalzinssatz des Konzerns als Aktivierungssatz zugrunde gelegt. Im Geschäftsjahr 2013

beläuft sich dieser auf 3,5 Prozent (Vorjahr 3,8 Prozent). Herstellungskostenmindernd werden Zins-

erträge berücksichtigt, die auf erhaltene Anzahlungen und Teilabrechnungen erzielt werden. Im

Geschäftsjahr 2013 und im Vorjahr wurden keine wesentlichen Fremdkapitalkosten aktiviert.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden 1.297 T EUR (Vorjahr 1.282 T EUR) für Gebühren aufgewendet, die

nicht in die Berechnung des Effektivzinssatzes einbezogen wurden.

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 190.

Page 303: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 301

Ertragsteuern

IAS 12 regelt die Bilanzierung von Ertragsteuern. Zu den Ertrag-steuern gehören alle in- und ausländischen Steuern, die auf Grund-lage des steuerpfl ichtigen (d. h. zu versteuernden) Einkommens ermittelt werden, sowie Quellensteuern, die aufgrund von Aus-schüttungen geschuldet werden. Der Standard unterscheidet zwischen geschuldeten oder erstattungsfähigen tatsächlichen Ertragsteuern (current tax) und latenten Steuern (deferred tax).

Neben den Darstellungs- und Angabevorschriften des IAS 12 fi nden sich grund legende Ausweisvorschriften zu Ertragsteuerpositionen auch in IAS 1. Demnach sind Steueransprüche und Steuerschulden in der Bilanz getrennt von anderen Vermögenswerten und Schulden auszuweisen (IAS 1.54). Außerdem sind latente Steueransprüche und Steuerschulden stets getrennt von tatsächlichen Steueransprüchen und Steuerschulden darzustellen (IAS 1.54[n] und IAS 1.54[o]). Wird die Bilanz nach der Fristigkeit von Vermögenswerten und Schulden gegliedert (IAS 1.60), so sind latente Steueransprüche und Steuerschulden generell als langfristige Vermögenswerte bzw. langfristige Schulden auszuweisen (IAS 1.56). Sofern latente Steuern auch kurzfristige Bestandteile enthalten, ist im Anhang der Betrag anzugeben, von dem erwartet wird, dass er nach mehr als zwölf Monaten realisiert oder erfüllt wird (IAS 1.61).

Sowohl tatsächliche als auch latente Steueransprüche und -schulden sind grundsätzlich unsaldiert auszuweisen (IAS 1.32). Sofern jedoch bestimmte Vor aussetzungen vorliegen, fordert IAS 12 zwingend eine Saldierung und damit einen Nettoausweis tatsächlicher und latenter Steuern (IAS 12.71 bzw. IAS 12.74).

Weiterhin ist eine Gesamtergebnisrechnung (statement of comprehensive income) darzustellen, die aus der „Gewinn- und Verlustrechnung“ und dem „sonstigen Ergebnis“ (other comprehensive income) besteht. Die Darstellung der Gesamt-ergebnisrechnung erfolgt häufi g im Rahmen eines einzigen Statements, welches aus den Abschnitten „Gewinn oder Verlust“ und „sonstiges Ergebnis“ besteht. Sie kann jedoch auch in zwei separaten Aufstellungen erfolgen (IAS 1.81A). Im Abschnitt „Gewinn oder Verlust“ ist der insgesamt laufende und latente Steuer-aufwand bzw. Steuerertrag aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in einer gesonderten Zeile auszuweisen (IAS 1.82[d]). Im Abschnitt „sonstiges Ergebnis“ sind die einzelnen Posten des sonstigen Ergebnisses in zwei Gruppen für „non-recycling items“ (IAS 12.82A[a]) bzw. „recycling items“ (IAS 12.81A[b]) darzustellen, wobei die Beträge der einzelnen Posten entweder netto nach Steuern (IAS 1.91[a]) oder brutto vor Steuern (IAS 1.91[b]) angegeben werden können. Bei der Bruttodarstellung müssen die Ertragsteuern jedoch mindestens gesondert für die zwei Gruppen „non-recycling items“ und „recycling items“ ausgewiesen werden. Zusätzlich ist der Steueraufwand bzw. -ertrag, der auf die einzelnen Bestandteile des sonstigen Ergebnisses in den zwei Gruppen entfällt im Anhang darzustellen (IAS 12.81[ab]).

21 Ertragsteuern

Page 304: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

302 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ertragsteuern

Im Folgenden werden die wesentlichen Anhangangaben im Zusammenhang mit Ertragsteuern dargestellt (IAS 12.79 ff.):• Getrennte Angabe der Hauptbestandteile des Steueraufwands bzw. -ertrags

(IAS 12.79). Dabei sind insbesondere der tatsächliche Ertragsteueraufwand bzw. -ertrag und der latente Steueraufwand bzw. -ertrag der Abschluss-periode gesondert anzugeben; darüber hinaus sind weitere, den Steuer-aufwand wesentlich beeinfl ussende Beträge anzugeben (siehe Beispiele in IAS 12.80).

• Angabe der direkt im Eigenkapital erfassten tatsächlichen und latenten Steuern (IAS 12.81[a])

• Angabe des mit jedem Bestandteil des sonstigen Ergebnisses im Zusammen-hang stehenden Ertragsteuerbetrags (IAS 12.81[ab])

• Erläuterung der Beziehung zwischen Steueraufwand bzw. Steuerertrag und dem Periodenergebnis nach IFRS alternativ in einer der beiden folgenden Formen (IAS 12.81[c]):

− Überleitungsrechnung zwischen Steueraufwand bzw. Steuerertrag und dem Produkt aus dem Periodenergebnis nach IFRS (vor Ertragsteuern) und dem anzuwendenden Steuersatz

− Überleitungsrechnung zwischen dem durchschnittlichen effektiven Steuersatz und dem anzuwendenden Steuersatz

• Angabe des anzuwendenden Steuersatzes und Erläuterungen zu Änderungen des anzuwendenden Steuersatzes in der Überleitungsrechnung im Vergleich zur Vorperiode (IAS 12.81[d])

• Angabe der abzugsfähigen temporären Differenzen, der noch nicht genutzten steuerlichen Verlust- und Zinsvorträge sowie der noch nicht genutzten Steuergutschriften, für die in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde, sowie deren Verfallsdaten (IAS 12.81[e])

• Angabe der temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, Zweigniederlassungen und assoziierten Unternehmen sowie mit Anteilen an gemeinsamen Vereinbarungen (outside basis differences), für die keine latenten Steuerschulden bilanziert worden sind (IAS 12.81[f])

• Bezüglich jeder Art temporärer Differenzen und jeder Art noch nicht genutzter steuerlicher Verlust- und Zinsvorträge sowie noch nicht genutzter Steuergutschriften sind anzugeben (IAS 12.81[g]):

− der Betrag der in der Bilanz angesetzten latenten Steueransprüche bzw. Steuerschulden für jede dargestellte Periode und

− der Betrag des in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten latenten Steuerertrags oder Steueraufwands, falls dieser nicht bereits aus den Änderungen der bilanzierten Steuerposten hervorgeht

• Angabe des Steueraufwands hinsichtlich aufgegebener Geschäftsbereiche für den auf die Aufgabe entfallenden Gewinn oder Verlust und das Perioden-ergebnis, soweit es aus der gewöhnlichen Tätigkeit des aufgegebenen Geschäftsbereichs resultiert (IAS 12.81[h])

• Angabe des Betrags der ertragsteuerlichen Konsequenzen von Dividendenz-ahlungen an die Anteilseigner des Unternehmens, die vor Freigabe zur Veröffentlichung des Abschlusses vorgeschlagen oder beschlossen wurden (IAS 12.81[i])

• Angabe des Betrags der Änderung von aktiven latenten Steuern, soweit diese dadurch ermöglicht worden ist, dass das Unternehmen ein anderes Unter-nehmen im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben hat (IAS 12.81[j])

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 303

Ertragsteuern

• Angabe und Beschreibung des Ereignisses oder der Änderung des Umstands, soweit im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene aktive latente Steuern nachträglich angesetzt worden sind, die zum Zeitpunkt eines Unternehmenszusammenschlusses noch nicht angesetzt worden waren (IAS 12.81[k])

• Angabe des latenten Steueranspruchs und der substanziellen Hinweise für seinen Ansatz, wenn

− seine Realisierung von zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen abhängt, die höher als die Ergebniseffekte aus der Umkehrung bestehender passiver Latenzen sind, und

− das Unternehmen in der laufenden Periode oder in der Vorperiode Verluste erlitten hat (IAS 12.82).

• Angaben zu potenziellen ertragsteuerlichen Konsequenzen, die sich aus künftigen Dividendenzahlungen ergeben können (betrifft Fälle, in denen ausgeschüttete Gewinne einer anderen Steuerbelastung unterliegen als thesaurierte Gewinne; siehe IAS 12.52A, IAS 12.82A bzw. IAS 12.87A und IAS 12.87B)

• Angaben zu steuerbezogenen Eventualschulden und Eventualforderungen (IAS 12.88)

• Angaben im Fall von nach dem Bilanzstichtag in Kraft getretenen oder angekündigten Steuerrechtsänderungen oder Steuersatzänderungen (IAS 10.22[h])

• Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (IAS 1.117)• Angaben zur Ermessensausübung bei der Anwendung der Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden (IAS 1.122) • Angaben zu Schätzungsunsicherheiten (IAS 1.125)

Darüber hinaus werden Ertragsteuern in der Kapitalfl ussrechnung dargestellt (IAS 7.35, IAS 7.36).

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304 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ertragsteuern

Im Folgenden wird zunächst eine Gesamtergebnisrechnung mit einer Abbildung der Steuereffekte nach der Bruttomethode (IAS 1.91[b]) dargestellt, in der die Ertragsteuereffekte getrennt nach Posten, die nicht ergebniswirksam um ge gliedert werden (non-recycling items) und Posten, die in Folgejahren erfolgs wirksam umgegliedert werden könnten (recycling items) dargestellt sind:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 163.

T 052in Mio. €

ÜBERSCHUSS/(FEHLBETRAG)

Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umklassifiziert werden

Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen

Anteil am sonstigen Ergebnis von Beteiligungen an at equity bilanzierten Unternehmen

Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Wertänderungen

Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umklassifiziert werden, wenn bestimmte Gründe vorliegen

Gewinne und Verluste aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Geschä�sbetriebe

Erfolgswirksame Änderung

Erfolgsneutrale Änderung

Gewinne und Verluste aus der Neubewertung von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten

Erfolgswirksame Änderung

Erfolgsneutrale Änderung

Gewinne und Verluste aus Sicherungsinstrumenten

Erfolgswirksame Änderung

Erfolgsneutrale Änderung

Anteil am sonstigen Ergebnis von Beteiligungen an at equity bilanzierten Unternehmen

Erfolgswirksame Änderung

Erfolgsneutrale Änderung

Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete Wertänderungen

SONSTIGES ERGEBNIS

GESAMTERGEBNIS

ZURECHNUNG DES GESAMTERGEBNISSES AN DIE

Eigentümer des Mutterunternehmens

Anteile anderer Gesellscha�er

a Die Struktur der Gesamtergebnisrechnung wurde aufgrund der Anwendung des geänderten IAS 1 zum 1. Januar 2013 rückwirkend angepasst.b Die Werte der Vorjahresvergleichsperioden wurden aufgrund der Anwendung des geänderten IAS 19 zum 1. Januar 2013 rückwirkend angepasst

2013 2012 b 2011 b

1 204 (4 858) 658

48 (1 822) 173

(17) 0 0

(16) 556 (44)

15 (1 266) 129

0 4 0

(901) 318 10

0 (227) 0

(4) 33 242

178 9 200

(162) (219) (765)

0 0 0

(37) 22 0

(5) 77 148

(931) 17 (165)

(916) (1 249) (36)

288 (6 107) 622

197 (6 466) 404

91 359 218

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 305

Ertragsteuern

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 229.

Im nächsten Beispiel wird eine Gesamtergebnisrechnung mit Abbildung der Steuereffekte nach der Nettomethode (IAS 1.91[a]) dargestellt, in der die Ertragsteuereffekte jeder einzelnen Komponente des sonstigen Ergebnisses separat dargestellt worden sind:

[Tabelle 4.2]

Anhang 2012 2013

in Mio € in Mio €

Ergebnis nach Ertragsteuern 2.453 3.186

davon auf andere Gesellschafter entfallend [15] 50 – 3

davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend 2.403 3.189

Versorgungsplänen [25] – 2.779 1.946

Ertragsteuern [14] 848 – 604

orientierten Versorgungsplänen

– 1.931

1.342

umgegliedert wird

– 1.931

1.342

Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten

[30.3]

38

221

In die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederter Betrag 148 – 156

Ertragsteuern [14] – 53 – 18

133 47

Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren

[20]

30

52

In die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederter Betrag – – 76

Ertragsteuern [14] – 12 16

18 – 8

Veränderung des Ausgleichspostens aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften

– 17

– 737

In die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederter Betrag – –

Sonstiges Ergebnis aus der Währungsumrechnung – 17 – 737

umgegliedert wird, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind

134

– 698

Veränderung aus Konzernkreisänderungen 5 – 1

Sonstiges Ergebnis* – 1.792 643

davon auf andere Gesellschafter entfallend – 4 – 14

davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend – 1.788 657

Gesamtergebnis 661 3.829

davon auf andere Gesellschafter entfallend 46 – 17

davon auf die Aktionäre der Bayer AG entfallend 615 3.846

Vorjahreswerte angepasst* Summe der im Eigenkapital erfolgsneutral erfassten Wertänderungen

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306 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ertragsteuern

Die Darstellung der Rechnungslegungsmethoden für latente Steuern wird im folgenden Beispiel gezeigt:

Differences). IAS 12 verlangt außerdem die Bildung aktiver

latenter Steuern auf noch nicht genutzte Verlustvorträge und

Steuergutschriften. Aktive latente Steuern werden in dem

Maße bilanziert, wie es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteu-

erndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die tempo-

rären Differenzen und noch nicht genutzten Verlustvorträge

verwendet werden können. Die Unternehmens einheiten

werden individuell daraufhin beurteilt, ob es wahrscheinlich ist,

dass in künftigen Jahren ein positives steuerliches Ergebnis

entsteht. Eine etwa bestehende Verlusthistorie wird bei dieser

Analyse einbezogen. Für den Teil der aktiven latenten Steuern,

für den diese Annahmen nicht zutreffen, wird der Wert der

latenten Steuern vermindert.

Passive latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im

Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und

assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es

sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der tempo rären

Differenzen im Konzern bestimmt werden kann und es wahr-

scheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in abseh-

barer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.

Ertragsteuern

Nach IAS 12 „Ertragsteuern“ (IAS 12) sind latente Steuern für

temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermö-

genswerte und Schulden in der Bilanz und ihren Steuerwer-

ten zu bilden (Verbindlichkeitsmethode). Aktive und passive

latente Steuern werden für temporäre Differenzen gebildet,

die zu steuerpflichtigen oder abzugsfähigen Beträgen bei der

Ermittlung des zu versteuernden Einkommens künftiger Peri-

oden führen, es sei denn, die abweichenden Wertansätze resul-

tieren aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes

oder einer Schuld zu einem Geschäftsvorfall, der kein Unter-

nehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des

Geschäftsvorfalls weder das Ergebnis vor Steuern noch das zu

versteuernde Einkommen beeinflusst hat (sogenannte Initial

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 116.

Zur Ermittlung der latenten Steuern sind die Steuersätze anzu-

wenden, die zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die vor-

übergehenden Differenzen wahrscheinlich wieder aus gleichen

werden. Die Auswirkungen von Steuersatz- oder Steuergesetz-

änderungen auf die aktiven und passiven latenten Steuern

werden im Regelfall ergebniswirksam berücksichtigt. Eine

Änderung über das Eigenkapital erfolgt bei latenten Steuern,

die vormals erfolgsneutral gebildet wurden. Die Änderung

erfolgt grundsätzlich in der Periode, in der das materielle

Gesetz gebungsverfahren abgeschlossen ist.

Die latenten Steuern für inländische Unternehmen sind mit

einem Gesamtsteuersatz von 30 Prozent (2012: 30 Prozent)

ermittelt. Dabei werden neben der Körperschaftsteuer von

15 Prozent (2012: 15 Prozent) der Solidaritätszuschlag von

5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer (2012: 5,5 Prozent auf

die Körperschaftsteuer) und der durchschnittliche Gewerbe-

steuersatz in Höhe von 14 Prozent (2012: 14 Prozent) im Kon-

zern berücksichtigt. Für ausländische Gesellschaften werden

die jeweiligen nationalen Steuersätze zugrunde gelegt.

Die wichtigsten temporären Differenzen sind in Textziffer 10

angegeben.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 307

Ertragsteuern

Die nächsten Beispiele beschreiben die allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für tatsächliche Steuern:

Quelle: ElringKlinger AG, Geschäftsbericht 2013, S. 179.

Ertragsteuern und latente Steuern

Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe aus tatsächlichem und latentem Steueraufwand dar.

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das jeweilige

Jahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Ergebnis vor Ertragsteuern

laut Gewinn- und Verlustrechnung, da es Aufwendungen und Erträge ausschließt, die in früheren oder

späteren Jahren oder niemals steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig sind. Die Verbindlichkeit des

Konzerns für den laufenden Steueraufwand wird auf Grundlage der geltenden bzw. bis zum Bilanz-

stichtag gesetzlich fixierten Steuersätze berechnet.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 179.

ERTRAGSTEUERN.Die Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch die latenten Steuern. Die Steuerverbindlichkeiten/ -forderungen enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen/Ansprüche aus in- und ausländischen Ertragsteuern. Diese umfassen sowohl das laufende Jahr als auch etwaige Verpflichtungen/Ansprüche aus Vorjahren. Die Verbindlichkeiten/Forde-rungen werden auf Basis der steuerlichen Vorschri�en in den Ländern unserer Geschä�stätigkeit berechnet.

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308 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ertragsteuern

Im folgenden Beispiel werden die Angaben nach IAS 12 dargestellt. Sie sind im Geschäftsbericht in zwei Gliederungspunkte aufgeteilt und erläutern zum einen den Steueraufwand in der Gesamtergebnisrechnung und zum anderen die Steuerpositionen in der Bilanz:

19 Ertragsteuern

mio €

2012 2013

Laufende Ertragsteueraufwendungen – 591 – 604

Laufende Ertragsteuererstattungen 4 198

– 587 – 406

Latenter Steueraufwand aus temporären Wertdifferenzen 1 – 47 – 87

Latenter Steuerertrag aus steuerlichen Verlustvorträgen 187 132

140 45

Ertragsteuern – 447 –361

1 Angepasste Vorjahreszahlen, Text ziffer 4

Ausgehend vom Konzernjahresergebnis vor Ertragsteuern und der rechnerischen Ertragsteuer gestaltet sich die Überleitung auf den tatsächlichen Ertragsteueraufwand wie folgt:

Überleitungsrechnung

mio €

2012 2013

Ergebnis vor Ertragsteuern 1 2.209 2.572

Rechnerische Ertragsteuer – 658 –766

Auf Initial Differences nicht gebildete aktive latente Steuern 6 20

Auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht gebildete aktive latente Steuern inländischer Konzerngesellschaften 105 242

Auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht gebildete aktive latente Steuern ausländischer Konzerngesellschaften 141 51

Effekt für laufende Steuern aus Vorjahren –70 113

Steuerfreie Erträge und nicht abziehbare Ausgaben – 42 – 87

Steuersatzdifferenzen ausländischer Unternehmen 71 66

Ertragsteuern – 447 –361

1 Angepasste Vorjahreszahlen, Text ziffer 4

Der Unterschied aus auf Initial Differences nicht gebildeten aktiven latenten Steuern gründet auf temporären Differenzen zwi-schen der IFRS- und der Steuerbilanz der Deutsche Post AG, die aus abweichenden Wertansätzen in der steuerlichen Eröffnungs-bilanz zum 1. Januar 1995 resultieren (Initial Differences). Gemäß IAS 12.15 (b) und IAS 12.24 (b) hat der Konzern keine aktiven laten-ten Steuern auf diese temporären Differenzen, die im Wesent-lichen das Sachanlagevermögen, die Pensionsrückstellungen und ähn liche Verpflichtungen betrafen, gebildet. Die verbleibenden temporären Differenzen zwischen den IFRS-Bilanzansätzen und den Wertansätzen, basierend auf der steuerlichen Eröffnungs-bilanz, belaufen sich zum 31. Dezember 2013 noch auf 366 MIO € (Vorjahr: 434 MIO €).

Die Effekte aus auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht gebildeten aktiven latenten Steuern inländischer Konzerngesellschaften betreffen im Wesentlichen die Deutsche Post AG und deren Organgesellschaften. Effekte aus auf steuer-liche Verlustvorträge und temporäre Differenzen nicht gebildeten aktiven latenten Steuern ausländischer Gesellschaften resultieren überwiegend aus der Region Amerikas.

Die Effekte aus auf steuerliche Verlustvorträge und tempo räre Differenzen nicht gebildeten aktiven latenten Steuern be inhalten in Höhe von 106 MIO € (Vorjahr: 85 MIO €) die Minderung des tatsächlichen Ertragsteueraufwands aufgrund der Nutzung von bisher nicht mit aktiven latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen und temporären Differenzen. Des Weiteren min-derte sich der latente Steueraufwand aufgrund des Ansatzes bisher nicht aktivierter latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge und abzugsfähiger temporärer Differenz einer früheren Periode um 208 MIO € (Vorjahr: 207 MIO €). Effekte aus nicht gebildeten aktiven latenten Steuern entfallen in Höhe von 10 MIO € (Vorjahr: 79 MIO € Abwertung) auf die Wertberichtigung eines latenten Steueranspruchs. Die übrigen Effekte aus nicht gebildeten aktiven latenten Steuern betreffen im Wesentlichen Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern angesetzt wurden.

Für Gesellschaften, die im Vorjahr oder in der laufenden Periode ein negatives Ergebnis gezeigt haben, wurde ein latenter Steueranspruch in Höhe von 7 MIO € (Vorjahr: 979 MIO €) akti-viert, da die Realisierung des Steueranspruchs aufgrund der steuer-lichen Ergebnisplanung insoweit wahrscheinlich ist.

Im Geschäftsjahr 2013 ergab sich wie im Vorjahr bei inlän-dischen Konzerngesellschaften kein Effekt aus einer Steuersatz-änderung. Die Steuersatzänderung in einigen ausländischen Steuer jurisdiktionen führte nicht zu wesentlichen Effekten.

Im tatsächlichen Steueraufwand sind periodenfremde Steuer-aufwendungen von in- und ausländischen Unternehmen in Höhe von 113 MIO € Ertrag (Vorjahr: 70 MIO € Aufwand) enthalten.

Die folgende Tabelle stellt die steuerlichen Effekte auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses (Other Comprehensive Income) dar:

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 164.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 309

Ertragsteuern

Sonstiges Ergebnis

mio €

Vor Steuern Ertragsteuern Nach Steuern

2013

Veränderung durch Neubewertung der Nettopensionsrückstellungen – 50 36 –14

ifrs-3-Neubewertungsrücklage –1 0 –1

ias-39-Neubewertungsrücklage 77 – 8 69

ias-39-Hedge-Rücklage 62 –18 44

Währungsumrechnungsrücklage – 462 0 – 462

Sonstige Veränderungen in Gewinnrücklagen 1 0 1

Anteile assoziierter Unternehmen 0 0 0

Sonstiges Ergebnis –373 10 –363

2012

Veränderung durch Neubewertung der Nettopensionsrückstellungen 1 –1.198 8 –1.190

ifrs-3-Neubewertungsrücklage –2 0 –2

ias-39-Neubewertungsrücklage –12 2 –10

ias-39-Hedge-Rücklage 36 – 9 27

Währungsumrechnungsrücklage 3 0 3

Sonstige Veränderungen in Gewinnrücklagen 1 2 0 2

Anteile assoziierter Unternehmen –37 0 –37

Sonstiges Ergebnis 1 –1.208 1 –1.207

1 Angepasste Vorjahreszahlen, Text ziffer 4

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 164.

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310 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ertragsteuern

30 Latente Steuern

mio €

1. Jan. 2012 2012 2013

Aktive latente Steuern 1 1.206 1.328 1.327

Passive latente Steuern 1 186 156 124

1 Angepasste Vorjahreszahl, Text ziffer 4

mio € 2012 2013

Aktivisch Passivisch Aktivisch Passivisch

Immaterielle Vermögenswerte 37 173 33 171

Sachanlagen 93 46 110 47

Langfristige finanzielle Vermögenswerte 18 59 8 55

Sonstiges langfristiges Vermögen 7 25 42 38

Übriges kurzfristiges Vermögen 38 33 71 63

Rückstellungen 295 13 358 27

Finanzschulden 124 11 28 18

Übrige Verbindlichkeiten 104 45 150 17

Steuerliche Verlustvorträge 861 – 839 –

Bruttobetrag 1.577 405 1.639 436

Saldierung –249 –249 –312 –312

Bilanzansatz 1.328 156 1.327 124

Die latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge entfal-len mit 738 MIO € (Vorjahr: 602 MIO €) auf inländische sowie mit 101 MIO € (Vorjahr: 259 MIO €) auf ausländische Verlustvorträge. Die Verringerung der latenten Steuern auf ausländische Verlust-vorträge ergibt sich aus einer detaillierteren Analyse der Auf teilung der werthaltigen aktiven latenten Steuern in den USA auf tempo-räre Differenzen bzw. auf steuerliche Verlustvorträge.

Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von rund 11,2 MRD € (Vorjahr: 11,9 MRD €) und auf temporäre Wertdifferenzen von rund 4.113 MIO € (Vorjahr: 4.184 MIO €) wurden keine aktiven laten ten Steuern gebildet, da davon auszugehen ist, dass die steuer-lichen Verlustvorträge und temporären Differenzen im Rahmen der steuer lichen Ergebnisplanung wahrscheinlich nicht genutzt werden können.

Der überwiegende Teil der Verlustvorträge entfällt auf die Deutsche Post AG. Diese Verlustvorträge sind zeitlich unbefristet nutzbar. Bei ausländischen Gesellschaften verfallen die wesent-lichen Verlustvorträge nicht vor dem Jahr 2023.

Für aufgelaufene Ergebnisse in- und ausländischer Tochter-gesellschaften wurden in Höhe von 631 MIO € (Vorjahr: 563 MIO €) keine latenten Steuern gebildet, da es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

Fälligkeitsstruktur

mio €

Kurzfristig Langfristig Saldierung Gesamt

2013

Aktive latente Steuern 486 1.153 –312 1.327

Passive latente Steuern 169 267 –312 124

2012

Aktive latente Steuern 492 1.085 –249 1.328

Passive latente Steuern 125 280 –249 156

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 171.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 311

Ertragsteuern

Eine detaillierte steuerliche Überleitungsrechnung nach IAS 12.81[c] wird in den nächsten zwei Beispielen vorgestellt:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 214.

T 120in Mio. €

2013 2012 2011

ERGEBNIS VOR ERTRAGSTEUERN 2 128 (6 374) 3 003

Erwarteter Ertragsteueraufwand/ (-ertrag) (Nominaler Ertragsteuersatz der Deutschen Telekom AG: 2013: 30,7 %, 2012: 30,7 %, 2011: 30,7 %) 653 (1 957) 922

ANPASSUNGEN DES ERWARTETEN STEUERAUFWANDS/(-ERTRAGS)

Auswirkungen von Steuersatzänderungen 48 8 83

Steuereffekte aus Vorjahren (61) (11) 54

Steuereffekte aus anderen Ertragsteuern 51 45 37

Steuerfreie Erträge (36) (29) (30)

Steuereffekte aus Equity Investments 20 39 (21)

Nicht abziehbare Aufwendungen 120 101 115

Permanente Differenzen (89) (62) 45

Wertminderungen auf Goodwill 166 856 913

Steuereffekte aus Verlustvorträgen 136 76 304

Steuereffekte aus Hinzurechnungen und Kürzungen für lokale Steuern 66 55 64

Anpassungen des Steuerbetrags an den abweichenden nationalen Steuersatz (152) (641) (137)

Sonstige Steuereffekte 2 4 (4)

ERTRAGSTEUERAUFWAND/ (-ERTRAG) GEMÄSS KONZERN- GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 924 (1 516) 2 345

Effektiver Steuersatz % 43 24 78

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312 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ertragsteuern

Quelle: RWE AG, Geschäftsbericht 2013, S. 159.

Steuerüberleitungsrechnungin Mio. €

2013 2012

Ergebnis vor Steuern − 1.487 2.230

Theoretischer Steueraufwand − 467 700

Unterschied zu ausländischen Steuersätzen − 126 215

Steuereffekte auf

steuerfreie inländische Dividenden − 75 − 85

steuerfreie ausländische Dividenden − 21 − 40

sonstige steuerfreie Erträge − 4 − 198

steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 98 95

Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen (inkl. Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte von assoziierten Unternehmen) − 10 55

nicht nutzbare Verlustvorträge, Nutzung von nicht bilanzierten Verlustvorträgen, Abschreibungen auf Verlustvorträge, Latenzierung von Verlustvorträgen 409 79

Ergebnisse aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen − 13 − 73

Steuersatzänderungen im Inland − 4

Steuersatzänderungen im Ausland − 36 − 32

im Berichtsjahr steuerunwirksame außerplanmäßige Abschreibungen/Wertberichtigungen latenter Steuern im Segment Konventionelle Stromerzeugung 1.181

Sonstiges 20 − 186

Effektiver Steueraufwand 956 526

Effektiver Steuersatz in % − 64,3 23,6

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 313

Ertragsteuern

Das nächste Beispiel enthält u. a. die Angabe nach IAS 12.81[e] zu Verlust-vorträgen und deren Verfallszeitraum:

Die Verlustvorträge und temporären Differenzen, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betragen:

Die Verlustvorträge betragen:

T 128in Mio. €

31.12.2013 31.12.2012

VERLUSTVORTRÄGE KÖRPERSCHAFTSTEUER 9 991 9 209

Verfallsdatum innerhalb von

1 Jahr 21 77

2 Jahren 34 31

3 Jahren 14 7

4 Jahren 114 9

5 Jahren 189 97

Nach 5 Jahren 4 899 4 187

Unbegrenzt vortragsfähig 4 720 4 801

Daneben werden keine latenten Steuern für gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 126 Mio. € (31. Dezember 2012: 136 Mio. €) und gewerbesteuerliche Ansprüche aus temporären Differenzen in Höhe von 19 Mio. € (31. Dezember 2012: 3 Mio. €) angesetzt. Weiterhin wurden – getrennt von den körperscha�steuerlichen Verlustvorträgen – keine latenten Steuern in Höhe eines Betrags von 730 Mio. € (31. Dezember 2012: 350 Mio. €) für sonstige ausländische ertragsteuerliche Verlustvorträge angesetzt.

Auf die oben genannten steuerlichen Verlustvorträge und temporären Differenzen wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet, da von einer Realisierung der Steueransprüche in absehbarer Zeit nicht auszugehen ist.

Aus der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen, auf die bislang keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden, entstand im Berichtsjahr ein positiver Effekt in Höhe von 14 Mio. € (2012: 7 Mio. €, 2011: 6 Mio. €).

Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesell-scha�en wurden in Höhe von 107 Mio. € (31. Dezember 2012: 394 Mio. €) keine latenten Steuerschulden angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 216.

T 129in Mio. €

31.12.2013 31.12.2012

VERLUSTVORTRÄGE KÖRPERSCHAFTSTEUER 2 369 2 161

Verfallsdatum innerhalb von

1 Jahr 14 77

2 Jahren 29 31

3 Jahren 11 9

4 Jahren 102 9

5 Jahren 14 40

Nach 5 Jahren 257 246

Unbegrenzt vortragsfähig 1 942 1 749

TEMPORÄRE DIFFERENZEN KÖRPERSCHAFTSTEUER 406 484

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314 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ertragsteuern

Nach IAS 12.81[g] ist anzugeben, aus welchen Bilanzposten latente Steuern resultieren. Ein Beispiel hierfür ist nachfolgend dargestellt:

Quelle: Evonik Industries AG, Geschäftsbericht 2013, S. 222.

T094 Latente Steuern nach Bilanzposten und Sachverhalten

in Millionen €

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern

31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012

Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte 6 5 125 142

Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 30 107 392 431

Finanzielle Vermögenswerte 522 246 43 77

Vorräte 35 72 3 2

Forderungen, sonstige Vermögenswerte 149 119 19 17

Schulden

Rückstellungen 891 790 595 193

Verbindlichkeiten 1 59 28 85

Sonderposten mit Rücklageanteil (nach nationalem Recht) – – 18 22

Verlustvorträge 71 68 – –

Steuergutschriften 3 – – –

Sonstige 10 12 2 3

Latente Steuern (brutto) 1.718 1.478 1.225 972

Wertberichtigungen –67 –77 – –

Saldierungen –815 –559 –815 –559

Latente Steuern (netto) 836 842 410 413

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 315

Ertragsteuern

Neben den betragsmäßig geforderten Angaben im Anhang können zusätzliche Erläuterungen den Informationsgehalt steigern. Das nachfolgende Beispiel beinhaltet unter anderem eine Beschreibung zur Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern, wodurch dem Adressaten des Abschlusses ein besseres Verständnis zur Entscheidungsfi ndung des Managements ermöglicht wird:

Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Unternehmens-leitung, in welchem Umfang aktive latente Steuern wahr-scheinlich realisiert werden. Dies ist abhängig von der Entste-hung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Perio-den, in denen sich steuerliche Bewertungsunterschiede um-kehren und steuerliche Verlustvorträge geltend gemacht werden können. Hierbei werden die erwartete Umkehrung der passiven latenten Steuern sowie die künftigen steuerlichen Gewinne berücksichtigt. Aufgrund der Erfahrung aus der Ver-gangenheit und des erwarteten steuerlichen Einkommens wird davon ausgegangen, dass die entsprechenden Vorteile aus den aktiven latenten Steuern realisiert werden können. Zum 30. September 2013 wies das Unternehmen bestimmte steuer-liche Verlustvorträge aus, die Verlustverrechnungsbeschrän-kungen unterlagen. Für diese wurden insoweit keine aktiven latenten Steuern angesetzt, als deren Nutzung durch künftige positive steuer liche Ergebnisse nicht wahrscheinlich ist.

Die steuerlichen Verlustvorträge beliefen sich auf insgesamt 3.341 (im Vj. 4.721) Mio. €. Siemens geht davon aus, dass auf-grund der künftigen Geschäftstätigkeit ausreichend positives zu versteuerndes Einkommen für die Realisierung der aktiven latenten Steuern zur Verfügung stehen wird.

Für die folgenden Sachverhalte wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt (Brutto-Beträge):

30. September

(in Mio. €) 2013 2012

Abzugsfähige temporäre Differenzen 150 165

Steuerliche Verlustvorträge 941 662

1.091 827

Von den steuerlichen Verlustvorträgen, auf die keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden, verfällt der wesentliche Anteil von 221 (im Vj. 214) Mio. € im Zeitraum bis 2018.

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 296–297.

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316 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ergebnis je Aktie

IAS 33 regelt die Ermittlung und Darstellung des Ergebnisses je Aktie.Hierzu sind Unternehmen verpfl ichtet, deren Stammaktien bzw.Finanzinstrumente über derartige Aktien (potenzielle Stamm-aktien) öffentlich gehandelt werden oder die die Ausgabe solcher Instrumente in die Wege geleitet haben. Geben andere Unternehmen freiwillig Ergebnisse je Aktie in ihrem IFRS-Abschluss an, ist ebenfalls zwingend IAS 33 anzuwenden (IAS 33.3).

Ein Unternehmen hat in seiner Gesamtergebnisrechnung das unverwässerte und das verwässerte Ergebnis je Aktie für jede Klasse von Stammaktien auszuweisen, auch dann, wenn die Beträge negativ sind. Wenn die Darstellung der Erträge und Aufwendungen in der Gesamtergebnisrechnung in zwei Aufstellungen erfolgt (two-statement approach) und das Unternehmen eine gesonderte Gewinn- und Verlustrechnung ausweist, dann sieht IAS 33 den Ausweis der Ergebnisse je Aktie zwingend in dieser gesonderten Gewinn- und Verlust-rechnung vor.

Wird die Aufgabe eines Geschäftsbereichs gemäß IFRS 5 im Abschluss berichtet, so hat das Unternehmen zusätzlich die unverwässerten und verwässerten Ergebnisse je Aktie für die fortzuführenden Geschäftsbereiche (continuing operations) in der Gesamtergebnisrechnung (IAS 33.66) und für den auf-gegebenen Geschäftsbereich (discontinued operations) entweder in der Gesamt-ergebnisrechnung oder alternativ im Anhang (IAS 33.68) anzugeben.

IAS 33.70 ff. fordern außerdem folgende weitere Angaben im Zusammenhang mit dem Ergebnis je Aktie:• Angabe der zur Berechnung der unverwässerten und verwässerten Ergebnisse

je Aktie als Zähler verwendeten Ergebnisgrößen und Überleitung dieser Ergebnisgrößen zu dem in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Gewinn oder Verlust (IAS 33.70[a])

• Angabe des zur Berechnung der unverwässerten und verwässerten Ergebnisse je Aktie als Nenner gewichteten Durchschnitts der Stammaktien und Über-leitung dieser Größen zueinander (IAS 33.70[b])

• Angabe von Instrumenten, die zukünftig das Ergebnis je Aktie verwässern könnten, die jedoch nicht in der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie enthalten sind, weil sie für die dargestellte Berichtsperiode einer Verwässerung entgegenwirken (IAS 33.70[c])

• Beschreibung der Geschäftsvorfälle mit (potenziellen) Stammaktien (aus-genommen die gemäß IAS 33.64 rückwirkend berücksichtigten Geschäfts-vorfälle), die nach dem Bilanzstichtag zustande kommen und die Anzahl der am Ende der Periode im Umlauf befi ndlichen (potenziellen) Stammaktien erheblich verändert hätten, wenn diese Geschäftsvorfälle in der Berichts-periode stattgefunden hätten (IAS 33.70[d] in Verbindung mit IAS 33.71)

• bestimmte erläuternde Angaben im Zusammenhang mit rückwirkenden Anpassungen der Berechnung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie (IAS 33.64, IAS 8.28[f][ii], IAS 8.29[c][ii] und IAS 8.49[b][ii])

22 Ergebnis je Aktie

Page 319: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 317

Ergebnis je Aktie

Falls ein Unternehmen zusätzlich zum unverwässerten und verwässerten Ergebnis je Aktie auch andere Beträge je Aktie angibt, die mittels eines im Bericht enthaltenen Bestandteils der Gesamtergebnisrechnung ermittelt werden, der von dem nach IAS 33 verlangten abweicht, so ist auf die Berechnungs grundlage für die Ermittlung des Zählers hinzuweisen (ein-schließlich der Angabe, ob es sich bei den entsprechenden Beträgen um Vor- oder Nachsteuerbeträge handelt); sind die verwendeten Ergebnisgrößen nicht unmittelbar aus der Gesamtergebnisrechnung zu entnehmen, wird eine Über -leitungsrechnung zu den in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Posten erforderlich (IAS 33.73).

Das folgende Beispiel zeigt die Darstellung der Ergebnisse je Aktie in einer gesonderten Gewinn- und Verlustrechnung (two-statement approach). Die Angabe des Ergebnisses je Aktie für aufgegebene Geschäftsbereiche erfolgt hier zusammen mit den anderen Ergebnissen je Aktie in der gesonderten Gewinn- und Verlustrechnung (und nicht im Anhang):

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2013

Anhang 2013 2012 * Erlöse aus den Verkehrsleistungen 3

Andere Betriebserlöse 4

Umsatzerlöse

Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 5 113

Sonstige betriebliche Erträge 6 7 8

Abschreibungen 9

10

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit

11 92 31

Übriges Beteiligungsergebnis 11 33

12 12

Übrige Finanzposten 13 – 83 – 48

Finanzergebnis – 304 – 326

Ergebnis vor Ertragsteuern 545

Ertragsteuern 14 – 219 – 91

Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen 326

Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 15 –

Ergebnis nach Steuern 326

Auf Minderheiten entfallendes Ergebnis – 13 – 13

Auf Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG entfallendes Konzernergebnis 313

„Unverwässertes“/„Verwässertes“ Ergebnis je Aktie in € 16

davon aus fortgeführten Geschäftsbereichen 16

davon aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 16 0,00 0,08

Quelle: Deutsche Lufthansa AG, Geschäftsbericht 2013, S. 133.

Page 320: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

318 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ergebnis je Aktie

Im Folgenden sind beispielhaft mögliche Darstellungen der zusätzlich erforderlichen Angaben zum Ergebnis je Aktie abgebildet:

22 Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share) wird nach IAS 33 (Earnings per Share) mittels Division des Konzerngewinns durch die durchschnittliche Anzahl der Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Ge-schäftsjahr 2013 bei 1,73 € (Vorjahr angepasst: 1,36 €).

Unverwässertes Ergebnis je Aktie

2012

angepasst2013

Auf Aktionäre der Deutsche Post ag entfallendes Konzernjahresergebnis 1 mio € 1.640 2.091

Durchschnittliche gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien Stück 1.208.890.874 1.208.910.457

Unverwässertes Ergebnis je Aktie 1 € 1,36 1,73

1 Angepasste Vorjahreszahlen, Text ziffer 4

Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um die Anzahl aller potenziell verwässernden Aktien berichtigt. Hierbei werden sowohl die den Führungskräften aus dem Share Matching Scheme zustehenden Rechte an Aktien (zum 31. Dezem-ber 2013: 5.992.349 Stück) als auch die Stammaktien, die bei Ausübung der Wandlungsrechte aus der am 6. Dezember 2012 begebenen Wandel anleihe maximal ausgegeben werden können, berücksichtigt. Das auf die Aktionäre der Deutsche Post AG entfal-lende Konzernjahresergebnis wird um die für die Wandelanleihe aufgewendeten Beträge erhöht.

Verwässertes Ergebnis je Aktie

2012 2013

Auf Aktionäre der Deutsche Post ag entfallendes Konzernjahresergebnis 1 mio € 1.640 2.091

Zuzüglich Zinsaufwand Wandel-anleihe mio € 0 2 6

Abzüglich Ertragsteuern mio € 0 2 1

Berichtigtes auf Aktionäre der Deutsche Post ag entfallendes Konzernjahresergebnis mio € 1.640 2.096

Durchschnittliche gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien Stück 1.208.890.874 1.208.910.457

Potenziell verwässernde Aktien Stück 51.569.759 52.944.097

Durchschnittliche gewichtete Anzahl von Aktien für das verwässerte Ergebnis Stück 1.260.460.633 1.261.854.554

Verwässertes Ergebnis je Aktie 1 € 1,30 1,66

1 Angepasste Vorjahreszahlen, Text ziffer 42 Gerundet unter 1 mio €

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 165.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 319

Ergebnis je Aktie

Ergebnis je Aktie in der Gewinn- und Verlustrechnung:

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 92.

in Mio € Anhang 2013 2012angepasst

Umsatzerlöse (5) 2.561,4 2.442,0

Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen (6) 0,6 0,5

Andere aktivierte Eigenleistungen (7) 35,1 44,0

Sonstige betriebliche Erträge (8) 34,3 55,8

Gesamtleistung 2.631,4 2.542,3

Materialaufwand (9) –613,0 –558,1

Personalaufwand (10) –946,8 –942,9

Abschreibungen (11) –352,1 –352,7

Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) –191,4 –192,6

Betriebliches Ergebnis 528,1 496,0

Zinserträge (13) 38,8 52,6

Zinsaufwendungen (13) –215,8 –226,7

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen (14) –13,6 11,7

Sonstiges Finanzergebnis (15) 3,2 30,5

Finanzergebnis –187,4 –131,9

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 340,7 364,1

Ertragsteuern (16) –105,0 –112,6

Konzern-Ergebnis 235,7 251,5

davon Gewinnanteil Nicht beherrschende Anteile 14,7 13,3

davon Gewinnanteil Gesellschafter der Fraport AG 221,0 238,2

Ergebnis je 10€-Aktie in € (17)

unverwässert 2,40 2,59

verwässert 2,39 2,58

EBIT ( = Betriebliches Ergebnis) 528,1 496,0

EBITDA ( = EBIT + Abschreibungen) 880,2 848,7

Tabelle 40

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320 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ergebnis je Aktie

Ergebnis je Aktie im Anhang:

(14) Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 als Quotient aus dem auf die Aktionäre der

Salzgitter AG entfallenden Konzernjahresüberschuss beziehungsweise Konzernjahresfehlbetrag und der

gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Inha-

berstückaktien ermittelt. Es errechnet sich gemäß IAS 33 mit –9,10 € (Vorjahr –1,89 €) je Aktie.

Eine Verwässerung würde dann eintreten, wenn das Ergebnis je Aktie durch die Ausgabe potenzieller

Aktien aus Options- und Wandelrechten vermindert bzw. der Periodenverlust je Aktie erhöht wird. Derar-

tige Rechte waren am Bilanzstichtag aus einer Wandelanleihe vorhanden. Jedoch ergibt sich bei deren

Berücksichtigung eine Verringerung des Periodenverlustes je Aktie aus dem fortzuführenden Geschäft,

wodurch diese Options- und Wandelrechte zu keiner Verwässerung führen. Daher beträgt das verwässer-

te Ergebnis –9,10 € (Vorjahr –1,89 €) je Aktie.

Ausgegebene

AktienEigene Aktien

Aktien im Umlauf

Verwässerndepotenzielle

Aktien

Geschäftsjahresanfang 60.097.000 6.009.700 54.087.300 3.550.457

Erwerb von eigenen Aktien – – – –

Abgabe von eigenen Aktien – – – –

Geschäftsjahresende 60.097.000 6.009.700 54.087.300 3.550.457

Gewichtete Aktienanzahl 60.097.000 6.009.700 54.087.300 3.550.457

Ergebnis je Aktie 2013 2012

Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag in Mio. € – 489,6 – 99,8

Anteil fremder Gesellschafter in Mio. € 2,7 2,2

Anteil der Aktionäre der Salzgitter AG in Mio. € – 492,3 – 102,0

Ergebnis je Aktie – unverwässert (in €) – 9,10 – 1,89

Verwässertes Ergebnis in Mio. € – 481,8 – 91,4

Ergebnis je Aktie – verwässert (in €) – 9,10 – 1,89

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 208.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 321

Unternehmenszusammenschlüsse

Ein Unternehmenszusammenschluss ist eine Transaktion oder ein anderes Ereignis, durch das der Erwerber die Beherrschung über einen oder mehrere Geschäftsbetrieb(e) erlangt.

Neben den allgemeinen Angaben im Rahmen der Zusammenfassung der maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß IAS 1 werden für Unternehmenszusammenschlüsse nach IFRS 3.59 detaillierte Angaben verlangt.

Nach IFRS 3.59 (a) muss der Erwerber während der aktuellen Berichtsperiode Informationen offenlegen, durch die die Abschlussadressaten die Art und fi nanziellen Auswirkungen der Unternehmenszusammenschlüsse beurteilen können. Zur Durchführung dieses Grundsatzes müssen gemäß IFRS 3.B64 für jeden Unternehmenszusammenschluss, der während der Berichtsperiode erfolgte, folgende Angaben gemacht werden:• Name und Beschreibung des erworbenen Unternehmens• Erwerbszeitpunkt• Prozentsatz der erworbenen Eigenkapitalinstrumente mit Stimmrecht• Hauptgründe für den Unternehmenszusammenschluss und Beschreibung der

Art und Weise, wie der Erwerber die Beherrschung über das erworbene Unternehmen erlangt hat

• qualitative Beschreibung der Faktoren, die zur Erfassung des Geschäfts- oder Firmenwerts führen, wie erwartete Synergien oder immaterielle Vermögens-werte, die nicht für einen gesonderten Ansatz eingestuft wurden

• der gültige beizulegende Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt der gesamten übertragenen Gegenleistung sowie jeder Hauptgruppe von Gegenleistungen, wie

− Zahlungsmittel, − sonstige materielle oder immaterielle Vermögenswerte, einschließlich eines

Geschäftsbetriebs oder Tochterunternehmens des Erwerbers, − eingegangene Schulden und − Eigenkapitalanteile des Erwerbers, einschließlich Anzahl der Anteile und

Methode zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts dieser Anteile• für Vereinbarungen über bedingte Gegenleistungen und Vermögenswerte für

Entschädigungsleistungen: − zum Erwerbszeitpunkt erfasster Betrag − Beschreibung der Vereinbarung und Grundlage für die Ermittlung des

Zahlungs betrags − Schätzung der Bandbreite der Ergebnisse (nicht abgezinst) oder, falls dies

nicht möglich ist, Angabe dieser Tatsache und der Gründe hierfür• für erworbene Forderungen (je Hauptgruppe der Forderungen): − beizulegender Zeitwert der Forderungen − Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen − die zum Erwerbszeitpunkt bestmögliche Schätzung der vertraglichen

Cashfl ows, die voraussichtlich uneinbringlich werden • die zum Erwerbszeitpunkt für jede Hauptgruppe von erworbenen Vermögens-

werten und übernommenen Schulden erfassten Beträge

23 Unternehmenszusammenschlüsse

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322 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Unternehmenszusammenschlüsse

• für jede gemäß IFRS 3.23 angesetzte Eventualverbindlichkeit die gemäß IAS 37.85 geforderten Angaben; falls eine Eventualverbindlichkeit aufgrund ihres nicht verlässlich bestimmbaren beizulegenden Zeitwerts nicht angesetzt wurde, hat der Erwerber die gemäß IAS 37.86 geforderten Angaben zu machen sowie die Gründe anzugeben, warum die Verbindlichkeit nicht verlässlich bewertet werden kann

• Gesamtsumme des Geschäfts- oder Firmenwerts, der erwartungsgemäß für Steuerzwecke abzugsfähig ist

• für Transaktionen, die gemäß IFRS 3.51 getrennt vom Unternehmenserwerb zu bilanzieren sind:

− Beschreibung jeder Transaktion und wie der Erwerber jede Transaktion bilanziert

− die für jede Transaktion erfassten Beträge und die Posten im Abschluss, in denen jeder Betrag erfasst ist

− falls die Transaktion die tatsächliche Erfüllung einer zuvor zwischen Erwerber und erworbenem Unternehmen bestehenden Beziehung darstellt, die für die Ermittlung des Abwicklungsbetrags eingesetzte Methode

• der Betrag der Transaktionskosten für die getrennt ausgewiesenen Transaktionen sowie gesondert unter Nennung der oder des Postens in der Gesamtergebnisrechnung diejenigen Kosten, die als Aufwand erfasst wurden; der Betrag der Emissionskosten der nicht als Aufwand erfasst wurde, sowie die Art dessen Erfassung sind ebenso anzugeben

• bei einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert (siehe IFRS 3.34– 3.36):

− der Betrag eines gemäß IFRS 3.34 erfassten Gewinns sowie der Posten der Gesamtergebnisrechnung, in dem dieser Gewinn erfasst wird

− Beschreibung der Gründe, weshalb die Transaktion zu einem Gewinn führte

• für Unternehmenserwerbe, bei denen nicht 100 Prozent der Anteile erworben werden:

− der zum Erwerbszeitpunkt angesetzte Betrag der nicht beherrschenden Anteile und die Bewertungsgrundlage für diesen Betrag

− für jeden nicht beherrschenden Anteil an dem erworbenen Unternehmen, der zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, die Bewertungstechniken und die wesentlichen Parameter zur Ermittlung dieses Werts

• für einen sukzessiven Unternehmenserwerb: − der beizulegende Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt der bisher gehaltenen

Anteile − der Betrag des Gewinns bzw. Verlusts, der aufgrund der Neubewertung der

bisher gehaltenen Anteile mit dem beizulegenden Zeitwert erfasst wurde, und der Posten der Gesamtergebnisrechnung, in dem dieser Gewinn bzw. Verlust erfasst wurde

• folgende Angaben: − die in der Konzerngesamtergebnisrechnung enthaltenen Umsatzerlöse

sowie der Gewinn oder Verlust des erworbenen Unternehmens seit dem Erwerbszeitpunkt

− die Umsatzerlöse und der Gewinn oder Verlust des zusammen-geschlossenen Unternehmens für die aktuelle Periode, als ob der Erwerbs-zeitpunkt für alle Unternehmenszusammenschlüsse, die während des Geschäftsjahres stattfanden, am Anfang der Periode des laufenden Geschäftsjahres gewesen wäre

− sofern die Angabe dieser Informationen praktisch undurchführbar ist: Angabe dieser Tatsache und Erklärung, weshalb dies der Fall ist

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 323

Unternehmenszusammenschlüsse

Bei Unternehmenszusammenschlüssen, die während der Berichtsperiode stattfanden und einzeln betrachtet unwesentlich, aber zusammen betrachtetwesentlich sind, sind die zuvor genannten Informationen (laut IFRS 3.B64 (e)–(q)) zusammengefasst anzugeben (IFRS 3.B65).

Für Unternehmenszusammenschlüsse nach IFRS 3.59 (b), die nach dem Bilanzstichtag, jedoch vor der Freigabe zur Veröffentlichung des Abschlusses erfolgten, sind die nach IFRS 3.B64 vorgeschriebenen Informationen an-zugeben, es sei denn, die erstmalige Bilanzierung des Unternehmenszusammen-schlusses ist zum Zeitpunkt der Genehmigung des Abschlusses zur Ver-öffentlichung noch nicht vollständig (IFRS 3.B66). In diesem Fall ist diese Tatsache zusammen mit einer Erklärung, warum dies der Fall ist, anzugeben. Zudem muss der Erwerber auch beschreiben, welche Angaben nicht gemacht werden konnten sowie die Gründe angeben, die dazu führten.

Darüber hinaus hat zur Erfüllung der Zielsetzung nach IFRS 3.61 der Erwerber gemäß IFRS 3.B67 für jeden wesentlichen Unternehmenszusammenschluss oder zusammengefasst für einzeln betrachtete unwesentliche Unternehmens-zusammenschlüsse, die gemeinsam wesentlich sind, die folgenden Angaben zu machen:• wenn die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses

gemäß IFRS 3.45 nur vorläufi g ermittelt wurde: − die Gründe für die unvollständige Bilanzierung − die Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapitalanteile oder zu berück-

sichtigende Posten, für die die erstmalige Bilanzierung unvollständig ist − die Art und der Betrag aller im Bewertungszeitraum gemäß IFRS 3.49

durchgeführten Berichtigungen• für jede Periode nach dem Erwerbszeitpunkt, bis das Unternehmen einen

Vermögenswert einer bedingten Gegenleistung vereinnahmt, veräußert oder anderweitig den Anspruch darauf verliert oder bis das Unternehmen eine Schuld als bedingte Gegenleistung erfüllt oder bis diese Schuld aufgehoben oder erloschen ist:

− alle Änderungen der angesetzten Beträge, einschließlich der Differenzen, die sich aus der Erfüllung ergeben

− alle Änderungen der Bandbreite der Ergebnisse (nicht abgezinst) sowie die Gründe für diese Änderungen

− die Bewertungstechniken und die wesentlichen in das Hauptmodell einfl ießenden Parameter zur Bewertung der bedingten Gegenleistung.

• für im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses angesetzte Eventual-verbindlichkeiten hat der Erwerber für jede Gruppe von Rückstellungen die in IAS 37.84–37.85 vorgeschriebenen Angaben zu machen

Schließlich hat der Erwerber gemäß IFRS 3.67(d) eine Überleitungsrechnung des Buchwerts des Geschäfts- oder Firmenwerts zu Beginn und zum Ende der Berichtsperiode zu erstellen (siehe Kapitel „Geschäfts- oder Firmenwert“). Zudem muss nach IFRS 3.B67 (e) der Betrag jedes in der laufenden Periode erfassten Gewinnes oder Verlustes mit einer Erläuterung über z. B. Art, Umfang und Häufi gkeit gemacht werden.

Page 326: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

324 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Unternehmenszusammenschlüsse

Im folgenden Beispiel werden die maßgeblichen Bilanzierungs- und Bewertungs methoden für Unternehmenszusammenschlüsse gemäß IAS 1 zusammengefasst. Darüber hinaus wird die Bilanzierungsmethode bei Transaktionen mit Minderheiten beschrieben:

Quelle: E.ON SE, Geschäftsbericht 2013, S. 105.

Unternehmenszusammenschlüsse

Die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt

nach der Erwerbsmethode, bei der der Kaufpreis dem neu

bewerteten anteiligen Netto-Reinvermögen des erworbenen

Unternehmens gegenübergestellt wird (Kapitalkonsolidie-

rung). Dabei sind die Wertverhältnisse zum Erwerbszeitpunkt

zugrunde zu legen, der dem Zeitpunkt entspricht, zu dem

die Beherrschung über das erworbene Unternehmen erlangt

wurde. Wertdifferenzen werden in voller Höhe auf gedeckt,

das heißt, ansatzfähige Vermögenswerte, Schulden und Even-

tualschulden des Tochterunternehmens werden unabhängig

von vorliegenden Anteilen ohne beherrschenden Einfluss

grundsätzlich mit ihren Fair Values in der Konzernbilanz aus-

gewiesen. Die Fair-Value-Bestimmung für einzelne Vermögens-

werte erfolgt zum Beispiel bei marktgängigen Wertpapieren

durch Heranziehung veröffentlichter Börsen- oder Markt-

preise zum Erwerbszeitpunkt sowie bei Grundstücken, Gebäu-

den und größeren technischen Anlagen in der Regel anhand

unternehmensextern vorgenommener Bewertungsgutachten.

Kann auf Börsen- oder Marktpreise nicht zurückgegriffen

werden, werden die Fair Values auf Basis der verlässlichsten

verfügbaren Informationen ermittelt, die auf Marktpreisen

für vergleichbare Vermögenswerte oder auf geeigneten Bewer-

tungsverfahren beruhen. E.ON bestimmt in diesen Fällen

den Fair Value mittels der Discounted-Cashflow-Methode auf

Basis der erwarteten künftigen Cashflows und der gewich-

teten Kapitalkosten. Grundsätzlich folgen zur Bestimmung der

Cashflows neben der Berücksichtigung der drei Planjahre der

Mittelfristplanung zwei zusätzliche Detailplanungsjahre, die

unter Verwendung einer aus Branchen- und Unternehmens-

daten abgeleiteten Wachstumsrate über die Nutzungsdauer

des Vermögenswertes fortgeschrieben werden. Der Abzin-

sungssatz berücksichtigt die speziellen Risiken der erworbe-

nen Aktivitäten.

Die Bewertung der nicht beherrschenden Anteile erfolgt ent-

weder zu Anschaffungskosten (Partial-Goodwill-Methode) oder

zum Fair Value (Full-Goodwill-Methode). Das gegebene Wahl-

recht kann einzelfallweise ausgeübt werden. Im E.ON-Konzern

wird grundsätzlich die Partial-Goodwill-Methode angewandt.

Transaktionen mit Anteilseignern ohne beherrschenden Ein-

fluss werden als Transaktionen mit Eigenkapitalgebern behan-

delt. Resultiert aus dem Erwerb weiterer Anteile an einem

Tochterunternehmen ein Unterschiedsbetrag zwischen den

Anschaffungskosten für diese Anteile und den Buchwerten

der erworbenen Anteile ohne beherrschenden Einfluss, ist dieser

vollständig im Eigenkapital zu erfassen.

Gewinne und Verluste aus Verkäufen von Anteilen ohne beherr-

schenden Einfluss werden, sofern sie nicht zu einem Verlust

des beherrschenden Einflusses führen, ebenfalls im Eigen-

kapital erfasst.

Immaterielle Vermögenswerte sind separat anzusetzen, wenn

sie eindeutig abgrenzbar sind oder ihr Ansatz auf einem ver-

traglichen oder anderen Recht basiert. Sie sind insoweit nicht

im Goodwill enthalten. Rückstellungen für Restrukturierungs-

maßnahmen dürfen im Rahmen der Kaufpreisverteilung nicht

neu gebildet werden. Ist der gezahlte Kaufpreis höher als das

neu bewertete anteilige Netto-Reinvermögen zum Erwerbszeit-

punkt, wird der positive Differenzbetrag als Goodwill aktiviert.

Ein auf nicht beherrschende Anteile entfallender positiver

Unterschiedsbetrag wird grundsätzlich nicht angesetzt. Ein

nega tiver Differenzbetrag wird sofort ergebniswirksam auf-

gelöst.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 325

Unternehmenszusammenschlüsse

Das nachfolgende Beispiel enthält neben den üblichen Angaben zur Bilanzierungsmethodik der Kaufpreisallokation wesentliche Anmerkungen zu Unsicherheiten im Rahmen von Ansatz und Bewertung bei der Kaufpreis-allokation:

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 256–257.

UNTERNEHMENSERWERBEDie Bilanzierung eines Unternehmenserwerbs erfolgt mithilfe der Erwerbsmethode, die eine Bewertung der übernom-menen Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der erstmaligen Beherrschung vor-sieht. Die mit dem Unternehmenserwerb im Zusammenhang stehenden Anschaffungsnebenkosten werden als Aufwand in den Perioden erfasst, in denen sie anfallen.

Die Anwendung der Erwerbsmethode erfordert bestimmte Schätzungen und Beurteilungen, vor allem in Bezug auf die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen, der über-nommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen.

den tatsächlichen und den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Zahlungsmittelzu- und -

und nicht patentierten Technologien sowie Markennamen liegen Annahmen z. B. in Bezug auf die folgenden Aspekte zugrunde:

• Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Bezug auf die Wirksamkeit eines Präparats, Ergebnisse der klinischen Studien usw.

• Wahrscheinlichkeit der Erlangung der behördlichen Zulassung in einzelnen Ländern• Langfristige Verkaufsvorhersagen • Antizipation des Verfalls von Verkaufspreisen nach Patentablauf im Zuge eines entsprechenden Generika-Angebots

auf dem Markt• Allgemeines Wettbewerberverhalten (Einführung von Konkurrenzprodukten, Marketinginitiativen usw.)

Die Kaufpreisaufteilung wesentlicher Akquisitionen erfolgt unter der Mithilfe externer unabhängiger Gutachter. Die damit zusammenhängenden Bewertungen basieren auf dem Kenntnisstand zum Erwerbszeitpunkt.

Gemäß ifrs 3 (Business Combinations) ist bei sukzessiven Unternehmenskäufen, bei denen ein Unternehmen in meh-reren Tranchen erworben wird, zum Zeitpunkt der Erlangung der Kontrolle über das betreffende Unternehmen eine erfolgswirksame Neubewertung des bisherigen Gesellschaftsanteils zum beizulegenden Zeitwert notwendig. Im Anschluss

Zeitwert statt.

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326 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Unternehmenszusammenschlüsse

Das folgende Beispiel zeigt die geforderten detaillierten Angaben zu einem im Berichtszeitraum durchgeführten Unternehmenszusammenschluss (IFRS 3.B64):

Quelle: HeidelbergCement AG, Geschäftsbericht 2013, S. 184.

Unternehmenszusammenschlüsse im Berichtsjahr Zur Stärkung der Marktposition im Bereich Transportbeton hat HeidelbergCement in Deutschland mehrere Unternehmenszusammenschlüsse vorgenommen. Am 1. Januar 2013 wurde der ausstehende 50%-Anteil an der BLG Transportbeton GmbH & Co. KG, München, erworben. Am 1. Juli 2013 wurden die restlichen 42,5% der Anteile an der Wetterauer Lieferbeton GmbH & Co. KG, Bad Nauheim, sowie die ausstehenden 40% der Anteile an der Heidelberger Beton Zwickau GmbH und Co. KG, Zwickau, übernommen. Die Unternehmen wurden bisher als Gemeinschaftsunternehmen quotal in den Konzernabschluss einbezogen. Darüber hinaus hat HeidelbergCement am 15. August 2013 im Rahmen eines Asset Deals zwei Transportbetonwerke in Köln übernommen. Für die Unternehmenszusammenschlüsse wurden insgesamt 14,0 Mio € in bar entrichtet. Der beizulegende Zeitwert der zuvor an den Gemeinschaftsunternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteile betrug 12,7 Mio €. Aus der Neubewertung der Anteile ergab sich ein Gewinn von 6,6 Mio €, der in den zusätzlichen ordentlichen Erträgen erfasst wurde. Die Geschäfts- oder Firmenwerte von 16,1 Mio €, von denen voraussichtlich 0,4 Mio € steuerlich abzugsfähig sind, spiegeln Synergiepotenziale wider, die sich aus den Unternehmenszusammenschlüssen ergeben. Im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse wurden Forderungen mit einem Bruttobetrag von 3,4 Mio € erworben, von denen voraussichtlich 3,3 Mio € einbringlich sind. Der beizulegende Zeitwert der Forderungen beträgt 3,3 Mio €. Die BLG Transportbeton GmbH & Co. KG, Wetterauer Lieferbeton GmbH & Co. KG sowie die Heidelberger Beton Zwickau GmbH und Co. KG wurden im Geschäftsjahr auf die Heidelberger Beton GmbH verschmolzen.

Am 2. April 2013 hat HeidelbergCement im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses die rest- lichen 50% der Anteile am Joint Venture Midland Quarry Products Limited (MQP), Whitwick, erworben. Das übernommene Unternehmen ist eines der führenden Zulieferer von Zuschlagstoffen und Asphalt für die Bauwirtschaft und Eisenbahnindustrie in Großbritannien. Der Kaufpreis betrug 39,4 Mio € und wurde in bar entrichtet. Bisher wurde die Gesellschaft proportional konsolidiert. Der beizulegende Zeitwert des zuvor am Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteils betrug zum Erwerbszeitpunkt 50,6 Mio €. Aufgrund der Neubewertung des Anteils entstand ein Verlust in Höhe von 20,3 Mio €, der in den zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen erfasst wurde. Der Geschäfts- oder Firmenwert, der Synergieeffekte repräsentiert, beträgt 5,6 Mio € und ist steuerlich nicht abzugsfähig. Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 0,6 Mio € wurden erfolgswirksam in den zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen erfasst. Im Rahmen des Unternehmenszu-sammenschlusses wurden Forderungen mit einem beizulegenden Zeitwert von 14,0 Mio € erworben. Der Bruttobetrag der Forderungen beträgt 14,3 Mio €, von denen wahrscheinlich 0,3 Mio € uneinbringlich sind.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der Unternehmenszusammenschlüsse zum Erwerbszeitpunkt.

Beizulegende Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt

Mio € Deutschland MQP Gesamt

Immaterielle Vermögenswerte 0,2 0,2

Sachanlagen 13,7 73,8 87,5

Vorräte 0,5 5,5 6,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3,2 14,0 17,2

Liquide Mittel 1,0 8,3 9,3

Übrige Aktiva 1,2 15,3 16,5

Summe Vermögenswerte 19,9 116,9 136,8

Rückstellungen 0,8 2,0 2,8

Verbindlichkeiten 7,4 15,5 22,9

Latente Steuern 1,2 15,0 16,2

Summe Schulden 9,4 32,5 42,0

Nettovermögen 10,5 84,4 95,0

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 327

Unternehmenszusammenschlüsse

Quelle: HeidelbergCement AG, Geschäftsbericht 2013, S. 185.

Bei den erworbenen Sachanlagen handelt es sich um Grundstücke und Gebäude (32,3 Mio €), technischeAnlagen und Maschinen (52,6 Mio €), andere Anlagen (0,5 Mio €) sowie Anlagen im Bau (2,1 Mio €).

Der Erwerb der ausstehenden Anteile an den bisher proportional konsolidierten Gesellschaften BLG Trans-portbeton GmbH & Co. KG, Wetterauer Lieferbeton GmbH & Co. KG, Heidelberger Beton Zwickau GmbH und Co. KG sowie Midland Quarry Products Limited führte seit dem Erstkonsolidierungszeitpunkt zu einerErhöhung der Umsatzerlöse um 51,5 Mio € und des Ergebnisses um 2,5 Mio €. Wären die Anteilserwerbebereits zum 1. Januar erfolgt, wären die Umsatzerlöse um 8,6 Mio € höher und das Ergebnis um 0,1 Mio € niedriger ausgefallen. Die Umsatzerlöse und Ergebnisse der beiden Transportbetonwerke in Köln können nichtseparat ermittelt werden, da die Einheiten nach ihrem Erwerb in das bestehende Geschäft integriert wurden.

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328 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Unternehmenszusammenschlüsse

Unternehmenszusammenschlüsse 2013

Mit Wirkung zum 7. Mai 2013 erwarb die dmg Mori Seiki Italia S.r.l. 100% der Anteile

an der Micron S.p.A., Veggiano, Italien. Mit dieser Gesellschaft soll insbesondere das

Vertriebs- und Servicegeschäft für Produkte unseres Kooperationspartners in Italien

gestärkt werden. Die Gegenleistung für den Erwerb der Anteile betrug 7.500 t€. Im

Einzelnen wurden folgende Vermögenswerte und Schulden erworben und zum Zeitwert

angesetzt:

t€

Sachanlagen 3.208

Vorräte 3.107

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.413

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 668

Zahlungsmittel 762

Aktive latente Steuern 83

Sonstige Rückstellungen – 828

Finanzschulden – 337

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 3.234

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten – 522

Passive latente Steuern – 817

Nettovermögen 5.503

Gegenleistung für den Erwerb der Anteile 7.500

Positiver Unterschiedsbetrag 1.997

Der sich ergebende positive Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.997 t€ wurde als

Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und ergibt sich aus Synergieeffekten, die von

der Einbindung des operativen Geschäfts in den dmg mori seiki-Konzern erwartet

werden.

Direkt mit dem Unternehmenserwerb verbundene Kosten in Höhe von 17 t€ wurden

als Aufwand der Periode berücksichtigt. In den übernommenen Forderungen sind keine

Forderungen enthalten, die voraussichtlich uneinbringlich sein werden.

Der Erwerb der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen wird im Anlage-

spiegel in der Spalte „Zugänge Konsolidierungskreis“ dargestellt.

Seit dem 7. Mai 2013 trug die Micron S.p.A. in Höhe von 5.094 t€ zusätzlich zu den

Umsatzerlösen des Konzerns bei. Der Anteil am Ergebnis nach Steuern für den gleichen

Zeitraum betrug – 25 t€.

Quelle: DMG Mori Seiki AG, Geschäftsbericht 2013, S. 171–172.

Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Vorjahr gemäß den oben dargestellten

Erläuterungen geändert. Die Vergleichbarkeit mit dem Konzernabschluss zum

31. Dezember 2012 ist im Hinblick auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage darüber

hinaus nicht wesentlich beeinträchtigt.

Eine Gesamtübersicht aller Unternehmen des dmg mori seiki-Konzerns, unterteilt in

vollkonsolidierte Unternehmen, gemeinschaftlich geführte Unternehmen (Joint Ventures)

sowie assoziierte Unternehmen ist in der Liste der Konzernunternehmen dargestellt.

Page 331: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 329

Unternehmenszusammenschlüsse

Das folgende Beispiel zeigt die gemäß IFRS 3.B67 (a) geforderten Angaben zuden in der laufenden Periode erfassten Anpassungen der vorläufi gen Werte dererstmaligen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses:

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 160.

Im vorliegenden Abschluss wurden die Kaufpreisallokationen der folgenden im Zeitraum vom 1. Oktober 2011 bis zum 30. September 2012 erworbenen Gesellschaften und Gruppen entspre-

Eurolink Viagens e Turismo Ltda, Jundiai, São Paulo, Brasilien Intrepid Connections Pty Ltd., Winnellie, Australien Boomerang – Reisen Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Trier Mala Pronta Viagens e Turismo Ltda, Curitiba, Brasilien Reisebüros in Deutschland und in Polen

Vergleichsinformationen für die Berichtsperioden vor Fertigstellung der erstmaligen Bilanzierung des Erwerbsvorgangs sind rückwirkend so darzustellen, als wäre die Kaufpreiszuordnung zum Erwerbszeitpunkt bereits abgeschlossen gewesen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über

Endgültige Darstellung der Erstkonsolidierungsbilanzen für die Erwerbe des Geschäftsjahres 2011/12

Mio. €

Buchwerte zum Zeitpunkt

des Erwerbs

Neubewertung von Vermögenswerten

und Schulden

Buchwerte zum Zeitpunkt der Erst-

konsolidierung

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0,5 9,8 10,3

Sachanlagevermögen 3,0 0,5 3,5

3,5 10,3 13,8

Forderungen und sonstige Vermögenswerte einschließlich latenter Ertragsteueransprüche 2,3 – 2,3

Finanzmittel 3,4 – 3,4

Ertragsteuerverbindlichkeiten 0,4 – 0,4

Sonstige Rückstellungen 0,4 – 0,4

Finanzschulden 2,3 – 2,3

Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungsposten 5,8 0,3 6,1

Eigenkapital 0,3 10,0 10,3

Es ergaben sich keine wesentlichen geänderten Kaufpreiszuordnungen mit Auswirkungen auf die Konzernbilanz zum 30. September 2012.

Die Auswirkungen der Desinvestitionen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des TUI Konzerns waren nicht nennenswert.

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330 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen ist primär in IAS 17 geregelt. IAS 17 enthält zusätzlich zur allgemeinen Beschreibung der Bilanzierungsmethode nach IAS 1.117 eigene spezifi sche Erläuterungs pfl ichten und verweist darüber hinaus konkret auf Erläuterungspfl ichten anderer Standards.

Allgemeine wie auch spezifi sche Erläuterungspfl ichten ergeben sich für Unter-nehmen, die Leasingnehmer, Leasinggeber oder sowohl als Leasingnehmer und Leasinggeber unternehmerisch tätig sind. Abhängig von der Klassifi zierung eines Leasingverhältnisses als Finanzierungsleasing oder Operating-Leasing, unterscheiden sich Art und Umfang der Angaben. Ist das Unternehmen Leasing-nehmer, gelten die nachfolgenden Erläuterungspfl ichten unabhängig von der Klassifi zierung:• allgemeine Beschreibung wesentlicher Leasingverhältnisse einschließlich der

Konditionen, die zu bedingten Mietzahlungen führen; der Existenz und Konditionen von Verlängerungs- und/oder Kaufoptionen und Preis-anpassungs klauseln sowie der durch die Leasingverhältnisse auferlegten Beschränkungen, zum Beispiel hinsichtlich Gewinnverwendung, zusätzlicher Schulden und weiterer Leasingverhältnisse (IAS 17.31[e] und IAS 17.35[d])

• Bei Finanzierungsleasingverhältnissen sind zudem folgende Angaben zu machen:

– für jede Klasse von Vermögenswerten der Nettobuchwert zum Bilanz-stichtag (IAS 17.31[a])

– Überleitung der Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen zum Bilanzstichtag zu deren Barwert (IAS 17.31[b])

– Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen zum Bilanzstichtag und deren Barwerte für jede der folgenden Perioden (IAS 17.31[b]):

— bis zu einem Jahr — länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren — länger als fünf Jahre – als Aufwand des laufenden Geschäftsjahres erfasste bedingte Leasing-

zahlungen (IAS 17.31[c]) – die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen, deren Erhalt aufgrund

von unkündbaren Untermietverhältnissen am Bilanzstichtag erwartet wird (IAS 17.31[d])

– weitere Abgabepfl ichten zum Leasinggegenstand ergeben sich nach weiteren dafür einschlägigen Standards, wie dem IAS 16, IAS 38, IAS 40, IAS 41 und IAS 36 (IAS 17.32)

• Bei Operating-Leasingverhältnissen sind neben den allgemeinen Angaben folgende spezifi sche Angaben zu machen:

– Summe künftiger Mindestleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen für jede der folgenden Perioden (IAS 17.35[a]):

— bis zu einem Jahr — länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren — länger als fünf Jahre

24 Leasing

Page 333: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 331

Leasing

– erfolgswirksam erfasste Aufwendungen aus Leasingverhältnissen und Untermietverhältnisse des laufenden Geschäftsjahres, aufgeteilt nach Mindestleasingzahlungen, bedingten Mietzahlungen und Zahlungen aus Untermietverhältnissen (IAS 17.35[c])

– die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen, deren Erhalt aufgrund von unkündbaren Untermietverhältnissen am Bilanzstichtag erwartet wird (IAS 17.35[b])

Die zuvor genannten Vorschriften für Leasingnehmer gelten analog für Leasing-verhältnisse, die im Rahmen des Abschlusses eines Dienstleistungsvertrags separat als Leasingverhältnisse zu bilanzieren sind (sogen. „eingebettete Leasingverhältnisse“ i. S. d. IFRIC 4). Sollte es bei diesen Leasingverhältnissen praktisch unmöglich sein, im Fall eines Operating-Leasingverhältnisses Leasing-zahlungen verlässlich von anderen Zahlungen zu trennen, so hat der Leasing-nehmer alle Zahlungen als Leasingzahlungen zu behandeln, um die Vorschriften des IAS 17 zu erfüllen, muss jedoch: – jene zusammengefassten Zahlungen, die sowohl Entgelte für das Leasing-

verhältnis als auch Entgelte für andere Leistungen beinhalten, getrennt von Mindestleasingzahlungen anderer Vereinbarungen angeben, die ausschließlich Entgelte für die Nutzungsüberlassung beinhalten

– erklären, dass die angegebenen Zahlungen auch Zahlungen für nicht zum Leasingverhältnis gehörende Bestandteile der Vereinbarung beinhalten.

Für einen Leasinggeber ergeben sich die nachfolgenden allgemeinen und – je nach Klassifi zierung des Leasingverhältnisses – spezifi schen Erläuterungs-pfl ichten:• allgemeine Beschreibung der wesentlichen Leasingverhältnisse (IAS 17.47[f]

und IAS 17.56[c])• die als Erlös erfassten bedingten Mietzahlungen (IAS 17.47[e] und

IAS 17.56[b])• bei Finanzierungsleasingverhältnissen: – Überleitung der Bruttoinvestition in das Leasingverhältnis am Bilanz-

stichtag zum Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen (IAS 17.47[a])

– Bruttoinvestition in das Leasingverhältnis und den Barwert der am Bilanz-stichtag ausstehenden Mindestleasingzahlungen für jede der folgenden Perioden (IAS 17.47[a]):

— bis zu einem Jahr — länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren — länger als fünf Jahre – noch nicht realisierte Zinserträge (IAS 17.47[b]) – nicht garantierte Restwerte zugunsten des Leasinggebers (IAS 17.47[c]) – kumulierte Wertberichtigungen auf uneinbringliche ausstehende Mindest-

leasingzahlungen (IAS 17.47[d])• bei Operating-Leasingverhältnissen: – Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren

Operating-Leasingverhältnissen, aufgeteilt nach den folgenden Perioden (IAS 17.56[a]):

— bis zu einem Jahr — länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren — länger als fünf Jahre – weitere Abgabepfl ichten zum Leasinggegenstand ergeben sich nach

weiteren dafür einschlägigen Standards, wie dem IAS 16, IAS 38, IAS 40, IAS 41 und IAS 36 (IAS 17.57)

Page 334: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

332 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Leasingnehmer und Leasinggeber haben auch bei Sale-and-Leaseback-Trans-aktionen die oben genannten Angaben zu machen. Die Beschreibung der wesentlichen Leasingverhältnissen muss in diesem Fall einzigartige oder ungewöhnliche Vertragsbestimmungen der Sale-and-Leaseback-Transaktionen beinhalten (IAS 17.65).

Zu beachten ist, dass Leasing nicht aus dem Scope des IFRS 7 ausgenommen ist, daher sind die Angaben des IFRS 7 auch für Leasingverhältnisse vorzunehmen.

In den folgenden Beispielen beschreiben die Unternehmen insbesondere ihre Bilanzierung von Leasingverhältnissen im Rahmen der allgemeinen Erläuterungs pfl ichten gemäß IAS 1.117:

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 178.

LEASING.Das wirtscha�liche Eigentum an Leasing-Gegenständen wird demjenigen Vertrags-partner in einem Leasing-Verhältnis zugerechnet, der die wesentlichen Chancen und Risiken trägt, die mit dem Leasing-Gegenstand verbunden sind.

Trägt der Leasing-Geber die wesentlichen Chancen und Risiken (Operating Lease), wird der Leasing-Gegenstand vom Leasing-Geber in der Bilanz angesetzt. Die Bewertung des Leasing-Gegenstands richtet sich nach den für den Leasing-Gegenstand einschlägigen Bilanzierungsvorschri�en. Die Leasing-Raten werden vom Leasing-Geber erfolgswirksam vereinnahmt. Der Leasing-Nehmer in einem Operating Lease erfasst die während des Zeitraums des Leasing-Verhältnisses geleisteten Leasing-Raten erfolgswirksam. Vertraglich festgelegte kün�ige Ver-änderungen der Leasing-Raten während der Laufzeit werden über die gesamte nur einmalig zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgelegte Vertragslaufzeit gleichmäßig im Aufwand erfasst (Straight line lease). Im Fall von Verlängerungsopti-onen wird zum Zeitpunkt des Abschlusses des Leasing-Verhältnisses zunächst die hinreichend sichere Inanspruchnahme von Verlängerungsoptionen berücksichtigt. Während des Leasing-Verhältnisses wird bei Bekanntwerden von Umständen, die zu einer Änderung der ursprünglichen Einschätzung der Inanspruchnahme von Verlängerungsoptionen führen könnten, eine entsprechende Schätzungsänderung für die Ermittlung der kün�igen Verpflichtungen aus Operating Leasing-Geschä�en vorgenommen.

Trägt der Leasing-Nehmer die wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am Leasing-Gegenstand verbunden sind (Finance Lease), so hat der Leasing-Nehmer den Leasing-Gegenstand in der Bilanz anzusetzen. Der Leasing-Gegenstand wird im Zugangszeitpunkt mit seinem beizulegenden Zeitwert oder dem niedrigeren Barwert der kün�igen Mindest-Leasing-Zahlungen bewertet und über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrie-ben. Die Abschreibung wird erfolgswirksam erfasst. Der Leasing-Nehmer setzt im Zugangszeitpunkt zugleich eine Leasing-Verbindlichkeit an, die in ihrer Höhe dem Buchwert des Leasing-Gegenstands entspricht. Die Leasing-Verbindlichkeit wird in den Folgeperioden nach der Effektivzinsmethode getilgt und fortgeschrie-ben. Der Leasing-Geber in einem Finance Lease setzt eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswerts aus dem Leasing-Verhältnis an. Die Leasing-Erträge werden in Tilgungen der Leasing-Forderung und Finanzerträge aufgeteilt. Die Forderung aus dem Leasing-Verhältnis wird nach der Effektivzinsmethode getilgt und fortgeschrieben.

Wenn eine Sale and Leaseback-Transaktion zu einem Finance Lease führt, wird ein etwaiger Überschuss der Verkaufserlöse über den Buchwert abgegrenzt und über die Laufzeit des Leasing-Verhältnisses erfolgswirksam erfasst.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 333

Leasing

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 166–167.

Leasingverhältnisse

Gemietete Sachanlagen, bei denen der TUI Konzern gemäß den Kriterien des IAS 17 alle we-sentlichen mit dem Gegenstand verbundenen Chancen und Risiken trägt, werden aktiviert. Die Aktivierung erfolgt dabei zum beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts oder zum Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist. Die Abschreibung erfolgt planmä-ßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrags. Dabei wird die Abschreibungsmethode herangezogen, die auch für vergleichbare erworbene bzw.

--

wand jedoch unberücksichtigt bleibt. Jede Leasingrate wird in einen Zins- und einen Tilgungs-anteil aufgeteilt, so dass die Leasingverbindlichkeit konstant verzinst wird. Der Zinsanteil wird ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wenn Gesellschaften des TUI Konzerns als Leasinggeber eines Finanzierungsleasings auftreten, werden Forderungen in Höhe des Nettoinvestitionswertes aus den Leasingverhältnissen erfasst. Die periodische Verteilung der Erträge aus den Finanzierungsleasingverträgen ergibt eine im Zeitablauf konstante Verzinsung des ausstehenden Nettoinvestitionswerts aus den Leasingver-hältnissen.

Operating LeasesSowohl Aufwendungen als auch Erträge aus operativen Leasingverträgen werden linear über die Laufzeit der entsprechenden Verträge in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Sale and Leaseback-TransaktionenGewinne aus Sale and Leaseback-Transaktionen, welche zu einem Finanzierungsleasing führen, werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam verteilt.

Führt eine Sale and Leaseback-Transaktion zu einem Operating Lease, wird ein Gewinn oder Verlust grundsätzlich sofort vereinnahmt, wenn die Transaktion nachweislich zu Marktwerten durchgeführt wurde. Wird ein entstandener Verlust durch zukünftige, unter dem Marktpreis liegende Leasingraten ausgeglichen, so wird dieser Verlust über die Laufzeit des Leasingvertrags abgegrenzt. Übersteigt der vereinbarte Verkaufspreis den beizulegenden Zeitwert, so wird der Gewinn aus der Differenz zwischen diesen beiden Werten ebenfalls abgegrenzt.

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 110.

Page 336: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

334 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, S. 236.

Finanzierungs-Leasingverhältnisse werden in der Regel über eine Grundmietzeit zwischen 15 und 25 Jahren abgeschlossen und sehen nach Ablauf der Grundmietzeit die Option vor, den Vertrag mindestens einmal für fünf Jahre zu verlängern. Die Zinssätze, die den Verträgen zugrunde liegen, variieren je nach Markt und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zwischen 4,6 und 7,5 Prozent.

Neben den Finanzierungs-Leasingverhältnissen bestehen in der METRO GROUP Miet- beziehungsweise Leasingverhältnisse, die nach ihrem wirtschaftlichen Gehalt als Operating-Leasing-verhältnisse zu qualifizieren sind. Operating-Leasingverhält-nisse werden in der Regel über eine Grundmietzeit von bis zu 15 Jahren abgeschlossen. Die Leasingverträge beinhalten Leasingraten, die teilweise auf variablen, teilweise auf fixen Mietzinsen basieren.

In den nachfolgenden Beispielen geben die Unternehmen in ihrer Funktion als Leasingnehmer eine allgemeine Beschreibung der bestehenden Leasing-verhältnisse gemäß IAS 17.31(e) sowie IAS 17.35(d):

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 187.

46.3 Verbindlichkeiten aus Finance Lease

Die Verbindlichkeiten aus Finance Lease betreffen im Wesent-lichen folgende Sachverhalte:

LeasingpartnerZinssatz

% Laufzeitende Objekt2012

MIO €2013

MIO €

Deutsche Post Immobilien GmbH, Deutschland Diverse Vertragspartner 4,75 2023 / 2028 Immobilien 0 114

dhl Express (Austria) GmbH, ÖsterreichRaiffeisen Impuls Immobilien GmbH 3,62 2019 Immobilien 11 11

dhl Logistics GmbH, Deutschland Fitia GmbH 5,175 2016 Immobilien 9 8

Deutsche Post ag, Deutschland t-Systems International GmbH 6,5 2015 it-Ausstattung 7 3

Deutsche Post Immobilien GmbH, DeutschlandLorac Investment Management Sarl 6,0 2016 Immobilien 6 4

dhl Express (us) Inc., usaWachovia Financial Services; Wells Fargo 6,74 2019 / 2022

Sortiersystem-software 34 0

scm Supply Chain Management Inc., Kanada Bank of Nova Scotia Variabel 2012 / 2013

Warehouse, Büro-ausstattung 12 0

Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finance Lease resul tiert aus einer vorzeitigen Vertragsablösung sowie aus Vertrags-abschlüssen der Deutsche Post Immobilien GmbH mit verschie-denen Kontraktpartnern bezüglich neu angemieteter Zustell basen in Deutschland.

Die Leasinggegenstände sind mit Buchwerten in Höhe von 330 MIO € (Vorjahr: 280 MIO €) in den Sachanlagen ausgewie-sen. Die Abweichung zwischen den Buchwerten der Vermögens-

46.4 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete

finanzielle Verbindlichkeiten

Die unter diesem Posten ausgewiesenen Beträge betreffen die negativen Marktwerte derivativer Finanzinstrumente.

mio €

2012 2013

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 117 40

Die Leasinggegenstände sind mit Buchwerten in Höhe von 330 MIO € (Vorjahr: 280 MIO €) in den Sachanlagen ausgewie-sen. Die Abweichung zwischen den Buchwerten der Vermögens-werte und den Verbindlichkeiten resultiert aus der längeren wirt-schaftlichen Nutzungsdauer der Vermögenswerte gegenüber dem kürze ren Rückzahlungszeitraum der Leasingraten sowie Sonder-tilgungen von Leasingverpflichtungen. Der Nominalwert der Mindest leasingzahlungen beträgt 255 MIO € (Vorjahr: 165 MIO €).

Page 337: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 335

Leasing

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 219.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 226.

-träge, bei denen die Unternehmen des TUI Konzerns nach den IFRS-Vorschriften nicht der wirtschaftliche Eigentümer der gemieteten Vermögenswerte sind (Operating Lease).

Operative Leasingverträge für Flugzeuge enthalten grundsätzlich keine Kaufoption. Die laufenden Leasingraten umfassen in der Regel keine Wartungskosten. Die Grundmietzeit liegt im Durch-schnitt bei etwa fünf Jahren.

T 142in Mio. €

31.12.2013davon: Sale

and Leaseback 31.12.2012davon: Sale

and Leaseback

Grundstücke und Gebäude 680 394 792 443

Technische Anlagen und Maschinen 362 0 80 0

Sonstiges 8 0 7 0

NETTOBUCHWERT DER AKTIVIERTEN LEASING-GEGEN-STÄNDE 1 050 394 879 443

Quelle: E.ON AG, Geschäftsbericht 2013, S. 143.

E.ON als Leasingnehmer – Buchwerte aktivierter Vermögenswerte

in Mio €

31. Dezember

2013 2012

Grundstücke 4 4

Bauten – 15

Technische Anlagen und Maschinen 1.119 860

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 103 83

Netto-Buchwert der aktivierten Leasinggegenstände 1.226 962

In den folgenden Beispielen stellen die Unternehmen für jede Klasse von Vermögens werten den Nettobuchwert zum Abschlussstichtag dar (IAS 17.31 (a)):

Page 338: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

336 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 179.

Verbindlichkeiten aus FinanzierungsleasingDie zeitliche Verteilung künftiger Zahlungen aus Finanzierungsleasingverträgen ist folgender Tabelle

zu entnehmen:

Mindestleasingzahlungen ZinsenBarwert der

Mindestleasingzahlungen

(in T EUR) 31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012

Bis zu einem Jahr 4.172 5.116 516 981 3.656 4.135

Zwischen einem Jahr und fünf Jahren 16.220 20.225 4.191 5.351 12.029 14.874

Länger als fünf Jahre 59.203 64.165 38.689 40.549 20.514 23.616

Summe künftiger Zahlungen aus Finanzierungsleasing 79.595 89.506 43.396 46.881 36.199 42.625

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing betreffen überwiegend Leasingverträge über Grund-

stücke und Gebäude. Der Barwert der Mindestleasingzahlungen zum 31. Dezember 2013 aus Leasing-

verträgen über Grundstücke und Gebäude beträgt 35.447 T EUR (Vorjahr 40.043 T EUR).

Da den Leasingverhältnissen konstante Zinssätze zugrunde liegen, können die beizulegenden Zeit-

werte der Leasingverpflichtungen zinsbedingten Risiken unterliegen. Alle Leasingverhältnisse

beinhalten vertraglich fest vereinbarte Raten.

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sind effektiv besichert, da die Rechte am Leasing-

objekt bei Vertragsverletzungen auf den Leasinggeber zurückfallen.

In den folgenden Beispielen erläutern die Unternehmen als Leasingnehmer ihre am Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing-verhältnissen gemäß IAS 17.31(b) in den vorgeschriebenen Jahresscheiben:

Quelle: Salzgitter AG, Geschäftsbericht 2013, S. 229.

Die unter den langfristigen Finanzschulden ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

ergeben sich aus folgenden Tabellen:

in Mio. € Restlaufzeit

1–5 JahreRestlaufzeit

>5 Jahre 31.12.2013

Mindestleasingzahlungen 32,6 31,2 63,8

Finanzierungskosten 8,4 4,2 12,6

Barwert der Mindestleasingzahlungen 24,2 27,0 51,2

in Mio. € Restlaufzeit

1–5 JahreRestlaufzeit

>5 Jahre 31.12.2012

Mindestleasingzahlungen 33,6 39,2 72,8

Finanzierungskosten 9,7 5,9 15,6

Barwert der Mindestleasingzahlungen 23,9 33,3 57,2

Die langfristigen Leasingverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Anmietung von technischen

Anlagen und Maschinen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 337

Leasing

Quelle: Metro AG, Geschäftsbericht 2013, 203, S. 236–237.

Die zukünftig zu leistenden Leasingzahlungen aus Finanzie-rungs-Leasingverhältnissen enthalten für die Ausübung güns-tiger Kaufoptionen erforderliche Kaufpreiszahlungen in Höhe von 42 Mio. € (30.9.2012: 42 Mio. €; 31.12.2012: 42 Mio. €).

Leasingzahlungen, die der METRO GROUP zukünftig aus Objekten zufließen werden, die als Finanzierungs-Leasing-verhältnisse klassifiziert sind (Untervermietung), betragen nominal 178 Mio. € (30.9.2012: 178 Mio. €; 31.12.2012: 176 Mio. €).

Leasingzahlungen, die der METRO GROUP zukünftig aus Objekten zufließen werden, die als Operating-Leasing-verhältnisse klassifiziert sind (Untervermietung), betragen nominal 921 Mio. € (30.9.2012: 959 Mio. €; 31.12.2012: 958 Mio. €). Von diesen Leasingzahlungen in Höhe von 921 Mio. € zum 30. September 2013 entfallen 36 Mio. € (31.12.2012: 43 Mio. €) auf das zur Veräußerung vorgesehene Real-Geschäft in Osteuropa. Im Periodenergebnis sind geleistete Zahlungen aus Leasing-verhältnissen in Höhe von 1.231 Mio. € (9M 2012: 1.187 Mio. €; 12M 2012: 1.584 Mio. €) und erhaltene Zahlungen aus Mietver-hältnissen in Höhe von 279 Mio. € (9M 2012: 304 Mio. €; 12M 2012: 407 Mio. €) enthalten.

Die in der Periode als Aufwand erfassten bedingten Mietzah-lungen aus den Finanzierungs-Leasingverhältnissen betragen 10 Mio. € (9M 2012: 7 Mio. €; 12M 2012: 9 Mio. €) und die aus den Operating-Leasingverhältnissen 46 Mio. € (9M 2012: 21 Mio. €; 12M 2012: 78 Mio. €).

Quelle: ThyssenKrupp AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 157.

Im folgenden Beispiel werden die Angaben gemäß IAS 17.31(d) und IAS 17.35(b) sowie IAS 17.35(c) gemacht:

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338 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Nachfolgendes Beispiel zeigt die Darstellung von Leasingverbindlichkeiten des Leasingnehmers aus Finanzierungsleasingverhältnissen nach IAS 17.31 in Verbindung mit IFRS 7:

30. September 2013 30. September 2012

Bei-zulegender

Zeitwert Buchwert

Bei-zulegender

Zeitwert Buchwert(in Mio. €)

Finanzielle Vermögenswerte, bewertet zu Anschaffungskosten oder fortgeführten Anschaffungskosten

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 1 12.944 12.944 13.344 13.344

Forderungen aus Finanzierungsleasing 5.261 5.261 5.059 5.059

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9.190 9.190 10.891 10.891

Sonstige nicht derivative finanzielle Vermögenswerte 11.126 11.126 10.036 10.036

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2 – 167 – 293

Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu Anschaffungskosten oder fortgeführten Anschaffungskosten

Anleihen und Schuldverschreibungen 18.742 18.491 18.460 18.212

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3 7.599 7.599 8.036 8.036

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Finanzschulden 1.821 1.832 2.340 2.334

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 167 130 202 161

Sonstige nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten 1.651 1.651 1.418 1.418

1 Setzte sich zusammen aus (1) Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen von 12.932 (im Vj. 13.310) Mio. € sowie (2) Forderungen, die im Posten Sonstige finanzielle Vermögenswerte enthalten waren von 11 (im Vj. 34) Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

mit einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten betrugen 612 (im Vj. 685) Mio. €.

2 Beinhaltete zur Veräußerung verfügbare Eigenkapital-instrumente, deren beizulegende Zeitwerte von Siemens nicht zuverlässig ermittelt werden konnten und die

daher zu Anschaffungskosten bewertet wurden.

3 Beinhaltete Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten in Höhe von 32 (im Vj. 128) Mio. €.

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 332.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 339

Leasing

Im folgenden Beispiel erläutert das Unternehmen als Leasingnehmer seine am Bilanzstichtag bestehenden Leasingverbindlichkeiten aus Operating-Leasing-verhältnissen gemäß IAS 17.35(a), wobei die vom Standard geforderte Jahres-scheibe von über fünf Jahren nochmals freiwillig unterteilt wird. Mit der Angabe des beizulegenden Zeitwerts wird den Angabepfl ichten des IFRS 7 entsprochen:

30.9.2013 30.9.2012

Restlaufzeit Restlaufzeit

Mio. € bis 1 Jahr

1–5 Jahre 5–10 Jahreüber

10 Jahre Gesamtüber

1 Jahr Gesamt

Flugzeuge 352,3 861,1 445,8 63,0 1.722,2 1.033,6 1.391,3

Hotelanlagen 217,6 420,1 97,4 0,5 735,6 485,2 688,9

Reisebüros 76,3 160,1 54,5 16,4 307,3 270,9 354,1

Verwaltungsgebäude 52,9 136,2 71,2 70,1 330,4 277,0 326,5

Schiffe, Yachten und Motorboote 116,4 147,0 135,0 42,4 440,8 120,8 216,2

Sonstiges 37,4 39,1 6,0 22,0 104,5 74,9 112,6

Gesamt 852,9 1.763,6 809,9 214,4 3.640,8 2.262,4 3.089,6

Beizulegender Zeitwert 852,9 1.590,8 615,0 151,9 3.181,7 1.969,2 2.770,3

-trägen wurde durch Diskontierung der zukünftigen Ausgaben auf Basis eines marktüblichen Zinssatzes von 3,5% p. a. (Vorjahr 3,25% p. a.) ermittelt. Die Diskontierung mit einem gegenüber dem Vorjahr unveränderten Zinssatz von 3,25% p. a. hätte einen um 29,4 Mio. € höheren beizule-genden Zeitwert ergeben.

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 219.

Die folgenden Beispiele zeigen zum einen die notwendigen Anhangangaben nach IAS 17.35 (a) und IAS 17.35 (c) ohne weitere Aufgliederungen und für die not wendigen Anhangangaben nach IAS 17.35 (a), (b), (c). Wobei bei dem zweiten Beispiel die Angaben in zwei verschiedenen Abschnitten zu fi nden sind und hier zusammen dargestellt werden:

tab 110

Mindestleasingzahlungen

Mio. € 31.12.2013 31.12.2012

Restlaufzeit <1 Jahr 4,2 5,7

Restlaufzeit >1 bis 5 Jahre 12,4 11,7

Restlaufzeit >5 Jahre 48,2 41,7

SUMME 64,8 59,1

Der Aufwand für Mindestleasingzahlungen im Geschäftsjahr 2013 betrug 3,2 Mio. Euro (2012: 4,2 Mio. Euro).

Quelle: LEG Immobilien AG, Geschäftsbericht 2013, S. 149.

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340 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Für die über Operating-Leasing-Verträge angemieteten Vermögenswerte erfolgten im laufenden Jahr aufwandswirksame Zahlungen in Höhe von 1.273 Mio. € (Vorjahr: 1.164 Mio. €). Davon entfallen im Rahmen von selbst genutztem Vermögen 1.136 Mio. € (Vorjahr: 1.024 Mio. €) auf Mindestleasingzahlungen und 51 Mio. € (Vorjahr: 41 Mio. €) auf bedingte Leasing-zahlungen. Die Zahlungen im Rahmen von Untermietverhältnissen in Höhe von 86 Mio. € (Vorjahr: 99 Mio. €) entfallen im Wesentlichen auf Mindestleasingzahlungen.

F Ä L L I G F Ä L L I G F Ä L L I G G E SA M T

Mio. € 2013 2014 – 2017 ab 2018 31.12.2012

Bestellobligo für

Sachanlagen 6.755 1.170 – 7.925

Immaterielle Vermögenswerte 428 98 – 525

Investment Property 1 – – 1

Verpflichtungen aus

zugesagten Darlehensvergaben an nicht konsolidierte Tochtergesellschaften 95 – – 95

unwiderruflichen Kreditzusagen an Kunden 2.747 151 284 3.183

langfristigen Miet- und Leasingverträgen 805 1.996 2.163 4.963

Übrige finanzielle Verpflichtungen 4.121 1.215 76 5.412

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 219.

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 263.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 341

Leasing

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der künftigen Mindestleasingzahlungen zur Brutto- und Nettoinvestition in Leasingverhältnisse sowie zum Barwert der künftigen Mindest-leasingzahlungen:

30. September

(in Mio. €) 2013 2012

Künftige Mindestleasingzahlungen 5.938 5.719

Zuzüglich: Nicht garantierter Restwert 97 131

Bruttoinvestition in Leasingverhältnisse 6.034 5.850

Abzüglich: Unrealisierte Finanzerträge – 649 – 657

Nettoinvestition in Leasingverhältnisse 5.385 5.193

Abzüglich: Wertberichtigung zweifelhafter Forderungen – 124 – 134

Abzüglich: Barwert des nicht garantierten Restwerts – 85 – 117

Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen 5.176 4.942

Die Bruttoinvestition in Leasingverhältnisse sowie der Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen waren wie folgt fällig:

30. September

(in Mio. €) 2013 2012

Bruttoinvestition in Leasingverhältnisse 6.034 5.850

fällig innerhalb eines Jahres 2.345 2.388

fällig zwischen ein und fünf Jahren 3.472 3.248

fällig nach fünf Jahren 218 214

Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen 5.176 4.942

fällig innerhalb eines Jahres 1.946 2.012

fällig zwischen ein und fünf Jahren 3.035 2.743

fällig nach fünf Jahren 195 187

Die Investitionen in Finanzierungsleasing resultieren überwie-gend aus dem Leasinggeschäft mit Industrieausrüstungen, medizinischen Anlagen, Transportsystemen sowie mit Büro- und Datenverarbeitungsgeräten. Die tatsächlichen Mittelzu-flüsse werden infolge künftiger Verkäufe von Finanzforderun-gen, Vorauszahlungen und Forderungsausbuchungen von den vertraglich vereinbarten Fälligkeiten abweichen.

Die künftig zu erhaltenden Mindestleasingzahlungen stellten sich folgendermaßen dar:

30. September

(in Mio. €) 2013 2012

Innerhalb eines Jahres 2.318 2.273

Zwischen ein und fünf Jahren 3.406 3.240

Nach fünf Jahren 214 206

5.938 5.719

In den folgenden Beispielen geben die Unternehmen in ihrer Funktion als Leasing geber zu bestehenden Finanzierungsleasingverhältnissen Erläuterungen gemäß IAS 17.47(a):

Quelle: Siemens AG, Jahresbericht 2013, S. 298–299.

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342 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 219.

Finanzierungsleasing. Die Forderungen aus Finanzierungs-leasing umfassen Leasingverträge, bei denen die wesentlichen Chancen und Risiken aus dem Leasinggeschäft auf den Leasingnehmer übertragen wurden.

Die Zusammensetzung der Forderungen aus Finanzierungs-leasing-Verträgen kann Tabelle F.40 entnommen werden.

Zum 31. Dezember 2013 waren Forderungen aus Finanz-dienstleistungen mit einem Buchwert von 3.007 (2012: 3.056) Mio. € als verpfändete Sicherheiten für Verbindlichkeiten aus ABS-Transaktionen gestellt (siehe auch Anmerkung 24).

Zusammensetzung der Forderungen aus Finanzierungsleasing-Verträgen

< 1 Jahr

1 Jahr bis

5 Jahre

31. Dezember 2013

< 1 Jahr

1 Jahr bis

5 Jahre

31. Dezember 2012

> 5 Jahre

Gesamt

> 5 Jahre

Gesamt

in Millionen €

Vertragliche zukünftige Leasingzahlungen 4.667 7.568 482 12.717 4.307 6.798 425 11.530

Nicht garantierte Restbuchwerte 367 1.796 56 2.219 485 1.665 71 2.221

Bruttoinvestition 5.034 9.364 538 14.936 4.792 8.463 496 13.751

Nicht realisierter Finanzertrag -489 -889 -85 -1.463 -468 -861 -59 -1.388

Buchwert (brutto) 4.545 8.475 453 13.473 4.324 7.602 437 12.363

Wertberichtigungen -150 -213 -15 -378 -163 -205 -27 -395

Buchwert (netto) 4.395 8.262 438 13.095 4.161 7.397 410 11.968

F.40

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 343

Leasing

In den folgenden Beispielen geben die Unternehmen in ihrer Funktion als Leasinggeber eine allgemeine Beschreibung der bestehenden Operating-Leasing verhältnissen (IAS 17.56[c]) und gliedern die vertraglich vereinbarten Mindestleasingzahlungen gemäß IAS 17.56(a) in die vorgeschriebenen Jahres-scheiben. Im zweiten Beispiel stellt das Unternehmen zudem die von ihm in seiner Funktion als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-verhältnissen aktivierten Leasingobjekte im Sinne der Erläuterungspfl icht des IAS 17.57 in Verbindung mit IAS 16.73(e) dar:

in Mio. € 31. 12. 2013 31. 12. 2012 Innerhalb eines Jahres 6.314 6.215 Zwischen einem und fünf Jahren 6.587 6.570 Nach mehr als fünf Jahren 5 12 Mindestleasingzahlungen 12.906 12.797

24 Vermietete GegenständeDie BMW Group vermietet als Leasinggeber neben eige-nen Produkten auch Fremdmarken im Rahmen des Finanzdienstleistungsgeschäfts. Für die Mindestleasing-

zahlungen aus nicht kündbaren Operate Leases in Höhe von 12.906 Mio. € (2012: 12.797 Mio. €) ergeben sich folgende Fälligkeiten:

An bedingten Leasingzahlungen, vor allem in Abhängig-keit von der Fahrleistung, wurden 171 Mio. € (2012: 166 Mio. €) vereinnahmt. Die Verträge beinhalten zum Teil Preisanpassungsklauseln sowie Verlängerungs- und Kaufoptionen.

Die Wertminderungsaufwendungen auf die Vermieteten Gegenstände betragen 139 Mio. €.

Im Rahmen der einzelvertraglich dezentral ermittelten Datenanlieferung wurden die historischen Anschaf-fungs- und Herstellungskosten bzw. die historischen Ab-schreibungen der Vermieteten Gegenstände angepasst. Sämtliche Buchwerte bleiben davon unberührt.

Hinsichtlich der Entwicklung der Vermieteten Gegen-stände wird auf den Anlagespiegel unter Textziffer [21] verwiesen.

Quelle: BMW Group, Geschäftsbericht 2013, S. 125.

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344 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Leasing

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 214.

11. Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen kann Tabelle F.32 entnommen werden.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden Zuwendungen der öffentlichen Hand von 34 (2012: 75) Mio. € von den Sachanlagen abgesetzt.

Die Sachanlagen enthalten auch gemietete Gebäude, tech-nische Anlagen und andere Anlagen mit einem Buchwert von insgesamt 262 (2012: 348) Mio. €, die infolge der Gestaltung der ihnen zugrunde liegenden Leasingverträge (sog. Finance Leases) dem Konzern als wirtschaftlichem Eigentümer zugerech-net werden. Die auf die gemieteten Sachanlagen entfallenden Zugänge und Abschreibungen des Geschäftsjahres betrugen 17 (2012: 33) Mio. € bzw. 67 (2012: 93) Mio. €.

12. Vermietete Gegenstände

Die Entwicklung der vermieteten Gegenstände kann Tabelle F.33 entnommen werden.

Zum 31. Dezember 2013 waren vermietete Gegenstände mit einem Buchwert von 5.084 Mio. € als Sicherheiten für Verbind-lichkeiten aus ABS-Transaktionen gestellt (31. Dezember 2012: 3.803 Mio. €). Die Verbindlichkeiten stammen aus Trans-aktionen mit verbrieften zukünftigen Ansprüchen im Zusammen-hang mit vermieteten Fahrzeugen (siehe auch Anmerkung 24).

Mindestleasingzahlungen. Die Fälligkeiten der zukünftigen an Daimler zu leistenden Leasingzahlungen aus nicht kündbaren Operating-Lease-Verträgen sind in Tabelle F.34 dargestellt.

Vermietete Gegenstände

in Millionen €

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 1. Januar 2012 28.409

Zugänge durch Unternehmenserwerbe –

Übrige Zugänge 14.700

Umbuchungen –

Abgänge -10.742

Sonstige Veränderungen1 -22

Stand 31. Dezember 2012 32.345

Zugänge durch Unternehmenserwerbe –

Übrige Zugänge 15.953

Umbuchungen 13

Abgänge -12.458

Sonstige Veränderungen1 -975

Stand 31. Dezember 2013 34.878

Abschreibungen

Stand 1. Januar 2012 5.598

Zugänge 3.813

Umbuchungen –

Abgänge -3.161

Sonstige Veränderungen1 37

Stand 31. Dezember 2012 6.287

Zugänge 4.376

Umbuchungen –

Abgänge -3.733

Sonstige Veränderungen1 -212

Stand 31. Dezember 2013 6.718

Buchwert zum 31. Dezember 2012 26.058

Buchwert zum 31. Dezember 2013 28.160

1 Betrifft im Wesentlichen Veränderungen aufgrund von Währungsumrechnungen.

F.33

F.34Fälligkeiten der Mindestleasingzahlungen aus Operating-Lease-Verträgen

31. Dezember 2013 2012

in Millionen €

Fälligkeit

innerhalb eines Jahres 4.877 4.391

zwischen einem und fünf Jahren 4.692 4.913

nach mehr als fünf Jahren 112 156

9.681 9.460

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 345

Leasing

Ausblick: Neuerungen in der LeasingbilanzierungDie Bilanzierung von Leasingverhältnissen wird durch die von dem International Accounting Standards Board (IASB) und dem Financial Accounting Standards Board (FASB) angestrebte Neuregelung reformiert. Gemäß dem geplanten Right-of-Use-Ansatz wären alle Leasingverhältnisse in der Bilanz des Leasing-nehmers als Anschaffungsvorgang eines Nutzungsrechts zu erfassen. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf die Leasingbilanzierung, die Prozesse und Systeme für die Leasingberichterstattung sowie auf die Unternehmens-kennzahlen. An diese neue Bilanzierung angelehnt, werden auch veränderte Anhangangaben erforderlich. Eine wesentliche angedachte Neuerung ist die Darstellung einer Überleitung des Nutzungsrechts und der Leasing-verbindlichkeit von Periodenbeginn zu Periodenende für jede Anlagenklasse.

Page 348: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

346 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Kapitalflussrechnung

25 Kapitalflussrechnung

Die Kapitalfl ussrechnung ist ein integraler Bestandteil des IFRS Abschlusses. Sie stellt den Abschlussadressaten Informationen über die Bewegungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des Unternehmens sowie über deren Herkunft und Verwendung bereit.

Die in der Kapitalfl ussrechnung ausgewiesenen Cashfl ows sind gemäß IAS 7.10 wie folgt zu unterteilen (siehe zur Klassifi zierung auch IAS 7.13–7.17): • Cashfl ows aus der betrieblichen Tätigkeit (operating activities)• Cashfl ows aus Investitionstätigkeit (investing activities)• Cashfl ows aus Finanzierungstätigkeit (fi nancing activities)

Die Kapitalfl ussrechnung wird zudem um den Anfangs- und Endbestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, deren Veränderung mittels der Kapitalfl ussrechnung errechnet wird, ergänzt.

Sollte der Finanzmittelfonds trotz seiner engen Abgrenzung gemäß IAS 7.6 ff. von Bewertungsänderungen betroffen sein (z. B. aufgrund von Wechselkurs-änderungen), werden die entsprechenden Auswirkungen gesondert dargestellt (z. B. als eigenständiger Posten nach dem Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit). Während IAS 7 für die Berechnung der Cashfl ows aus Investitions- und Finanzierungs tätigkeit zwingend die direkte Darstellungsmethode vorschreibt, kann der Cashfl ow aus der betrieblichen Tätigkeit direkt oder indirekt ermittelt werden. Bei der direkten Ermittlung werden Ein- und Auszahlungen direkt gegenübergestellt, während bei der indirekten Ermittlung der Gewinn oder Verlust (einschließlich Ergebnis nicht beherrschender Anteile) um die zahlungs unwirksamen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und andere nicht ergebnis wirksame Vorgänge der betrieblichen Tätigkeit ergänzt sowie um Ertrags- und Aufwandsposten, die dem Investitions- oder Finanzierungsbereich zuzuordnen sind, korrigiert wird.

Die Cashfl ows sind in der Kapitalfl ussrechnung grundsätzlich brutto auszuweisen. Ausnahmen vom Bruttoausweis bestehen insbesondere bei der indirekten Ermittlung des Cashfl ows aus betrieblicher Tätigkeit, bei der Ein stellung von Geschäftsbereichen (IFRS 5) sowie in den von IAS 7.22 ff. genannten Fällen, bei denen ein Wahlrecht für eine saldierte Darstellung besteht.

Außerdem ist der Gesamtbetrag der Cashfl ows aus dem Erwerb oder der Veräußerung von Tochterunternehmen oder anderen Geschäftseinheiten gesondert darzustellen und als Investitionstätigkeit zu klassifi zieren (IAS 7.39). Hierunter fallen solche Erwerbe oder Veräußerungen, die zu einer Beherrschung bzw. dem Verlust der Beherrschung über Tochterunternehmen oder andere Geschäftseinheiten führen. Bei der Ermittlung dieses Betrags werden die mit dem Tochterunternehmen oder anderen Geschäftsbetrieben erworbenen bzw. veräußerten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente mit dem gezahlten bzw. erhaltenen Kaufpreis oder Verkaufspreis saldiert.

Page 349: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 347

Kapitalflussrechnung

Die Auswirkungen der Cashfl ows aus Veräußerungen dürfen jedoch nicht mit denen von Erwerben zusammengefasst werden.

Cashfl ows aus Ertragsteuern sind gesondert anzugeben und grundsätzlich dem Bereich der betrieblichen Tätigkeit zuzuordnen, es sei denn, sie können bestimmten Finanzierungs- oder Investitionsaktivitäten zugeordnet werden (siehe IAS 7.35). Außerdem schreibt IAS 7.31 den gesonderten Ausweis der Cashfl ows aus erhaltenen und gezahlten Zinsen und Dividenden vor, wobei jedoch nicht eindeutig vorgegeben wird, welchen Teilbereichen diese Cashfl ows zuzuordnen sind. Eine einmal vorgenommene Zuordnung ist jedoch stetig bei zubehalten (IAS 7.31 ff.).Im Zusammenhang mit der Kapitalfl ussrechnung ergeben sich außerdem noch die folgenden wesentlichen Angabepfl ichten:• erläuternde Angaben im Hinblick auf den Erwerb und die Veräußerung von

Tochterunternehmen (IAS 7.40)• bei der Aufgabe eines Geschäftsbereichs sind die Nettocashfl ows aus der

betrieblichen Tätigkeit, der Investitionstätigkeit sowie der Finanzierungs-tätigkeit, die diesem Bereich zuzurechnen sind, entweder im Anhang oder in einem anderen Abschlussbestandteil anzugeben (IFRS 5.33[c])

• Angaben zur Auswirkung von nicht zahlungswirksamen Transaktionen, die grundsätzlich nicht in der Kapitalfl ussrechnung gezeigt werden dürfen (IAS 7.43)

• Angabe der Bestandteile der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Erstellung einer Überleitungsrechnung, in der die Beträge der Kapital-fl ussrechnung den entsprechenden Bilanzposten gegenübergestellt werden (IAS 7.45)

• zur Erfüllung der Anforderungen des IAS 1 hat das Unternehmen die gewählte Methode für die Bestimmung der Zusammensetzung der Zahlungs-mittel und Zahlungsmitteläquivalente anzugeben (IAS 7.46 sowie IAS 1.111 und IAS 1.119)

• die Auswirkungen von Änderungen der Methode zur Bestimmung der Zusammensetzung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind gemäß IAS 8 anzugeben (IAS 7.47)

• in Verbindung mit einer Stellungnahme des Managements ist der Betrag an wesentlichen Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, die vom Unternehmen gehalten werden und über die der Konzern nicht verfügen kann, anzugeben (IAS 7.48)

• empfohlene zusätzliche Angaben, die für die Abschlussadressaten von Bedeutung sein können, um die Vermögens- und Finanzlage sowie die Liquidität des Unternehmens einschätzen zu können (IAS 7.50 ff.)

Das folgende Beispiel zeigt eine Kapitalfl ussrechnung, in der der Cashfl ow ausder betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode dargestellt wird, wiedies in nahezu allen Abschlüssen deutscher Unternehmen geschieht:

Page 350: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

348 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Kapitalflussrechnung

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 138.

C.04 KAPITALFLUSSRECHNUNG

1. Januar bis 31. Dezember

mio €

Text ziffer2012

angepasst 1

2013

Konzernjahresergebnis auf Aktionäre der Deutsche Post ag entfallend 1.640 2.091

Konzernjahresergebnis auf nicht beherrschende Anteile entfallend 122 120

Ertragsteuern 447 361

Sonstiges Finanzergebnis 458 291

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen –2 –2

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (ebit) 2.665 2.861

Abschreibungen 1.339 1.341

Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten –74 –22

Zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen – 97 16

Veränderung Rückstellungen –3.034 – 505

Veränderung sonstige langfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – 53 – 52

Ertragsteuerzahlungen – 527 – 561

Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Änderung des kurzfristigen Nettovermögens 219 3.078

Veränderung von Posten der kurzfristigen Vermögenswerte und der Verbindlichkeiten

Vorräte – 51 –104

Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte –221 – 670

Verbindlichkeiten und sonstige Posten –150 690

Mittelabfluss / -zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit 49.1 –203 2.994

Tochterunternehmen und sonstige Geschäftseinheiten 39 32

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 225 177

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 35 32

Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten 299 241

Tochterunternehmen und sonstige Geschäftseinheiten – 57 –37

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte –1.639 –1.389

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte –336 – 68

Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte –2.032 –1.494

Erhaltene Zinsen 46 42

Erhaltene Dividende 0 14

Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte –10 – 575

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit 49.2 –1.697 –1.772

Aufnahme langfristiger Finanzschulden 3.176 1.010

Tilgung langfristiger Finanzschulden –773 –34

Veränderung kurzfristiger Finanzschulden – 50 35

Sonstige Finanzierungstätigkeit 31 39

Einzahlungen aus Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen und Partnerunternehmen 49 1

Auszahlungen für Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen – 62 –21

An Aktionäre der Deutsche Post ag gezahlte Dividende – 846 – 846

An nicht beherrschende Anteilseigner gezahlte Dividende –78 –109

Erwerb eigener Anteile –26 –23

Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen oder anderen Eigenkapitalinstrumenten 74 4

Zinszahlungen –296 –166

Mittelzufluss / -abfluss aus Finanzierungstätigkeit 49.3 1.199 –110

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel –701 1.112

Einfluss von Wechselkursänderungen auf flüssige Mittel –15 –102

Zahlungsmittelveränderung im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten –7 7

Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes 0 0

Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Berichtsperiode 3.123 2.400

Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Berichtsperiode 49.4 2.400 3.417

1 Anhang, Textziffer 4

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 349

Kapitalflussrechnung

Die zuvor abgebildete Kapitalfl ussrechnung wird durch folgende Erläuterungenergänzt:

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 189.

Ein gestiegenes Working Capital hat zu einem Mittelabfluss von 422 MIO € geführt, dem ein Mittelzufluss von 137 MIO € im Vorjahr gegenübersteht. Vor allem die Veränderung der Verbind-lichkeiten und sonstigen Posten hat zu dieser Entwicklung maß-geblich beigetragen.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

49 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 (Cashflow State-ment) erstellt. Sie legt die Zahlungsströme offen, um Herkunft und Verwendung der flüssigen Mittel aufzuzeigen. Sie unter scheidet dabei zwischen Mittelveränderungen aus operativer Geschäfts-tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die flüssi-gen Mittel beinhalten Kassenbestand, Schecks sowie Gut haben bei Kredit instituten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als drei Mona ten und entsprechen den flüssigen Mitteln laut Bilanz. Effekte der Währungsumrechnung sowie Änderungen des Konso-lidierungskreises werden bei der Berechnung bereinigt.

49.1 Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ermit-telt, indem zunächst das Konzernjahresergebnis um den Steuer-aufwand und das Finanzergebnis sowie nicht zahlungswirksame Größen bereinigt wird, ergänzt um die Steuerzahlungen, die Veränderungen der Rückstellungen sowie die Veränderungen der sonstigen langfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Änderung des kurzfristigen Nettovermögens). Nach Berücksichtigung der Ver-änderungen der kurzfristigen Vermögenswerte und Verbindlich-keiten (ohne Finanzschulden) ergibt sich ein Mittelzufluss /-abfluss aus operativer Geschäftstätigkeit.

Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 2.994 MIO € gegenüber einem Mittel-abfluss von 203 MIO € im Vorjahr. Diese Verbesserung ist vor allem auf die im Vorjahr erfolgte Ausfinanzierung der Pensions-verbindlichkeiten zurückzuführen.

Die im EBIT enthaltenen Abschreibungen sind nicht zah-lungswirksam und werden daher wieder korrigiert. Im Berichts-jahr lagen sie mit 1.341 MIO € auf Vorjahresniveau. Korrigiert wer-den auch die zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge: Sie haben das EBIT um 16 MIO € gemindert, aber zu keiner Mittel-veränderung geführt. Sie betreffen mehrheitlich Aufwendungen aus der Neubewertung von Vermögenswerten.

Die Gewinne aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte in Höhe von 22 MIO € sind der nicht operativen Geschäftstätig-keit zuzuordnen. Sie werden daher in der Zeile „Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Ver mögenswerten“ wieder korrigiert und stattdessen in den Mittelveränderungen aus der Investitionstätig-keit gezeigt.

Ein gestiegenes Working Capital hat zu einem Mittelabfluss von 84 MIO € geführt. Im Vorjahr sind aus der Veränderung die-ser Position 422 MIO € abgeflossen. Vor allem die Veränderung der Verbindlichkeiten und sonstigen Posten hat zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen.

Zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen

mio €

2012 2013

Aufwendungen aus Neubewertung Vermögenswerte 94 122

Erträge aus Neubewertung Verbindlichkeiten –203 –114

Erträge aus Abgang Vermögenswerte –2 –11

Personalaufwand aus Share Matching Scheme 19 20

Sonstiges – 5 –1

Zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen – 97 16

49.2 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich im Wesent lichen aus dem Mittelzufluss aus den Abgängen langfris-tiger Vermögenswerte (Desinvestitionen) und dem Mittelabfluss für Inves titionen in langfristige Vermögenswerte.

Daneben werden in diesem Tätigkeitsbereich erhaltene Zinsen und Dividenden sowie die Mittelzu- bzw. -abflüsse aus der Veränderung der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte berücksichtigt.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag mit 1.772 MIO € um 75 MIO € über dem Vorjahreswert. Größter Posten waren mit 1.389 MIO € die Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellem Anlagevermögen, die um 250 MIO € geringer als im Vorjahr waren. Das Investitionsvolumen lag auf Vorjahres-niveau.

Ein Großteil der Investitionen ist gegen Ende des Jahres zwar aktiviert worden, hat aber erst nach dem Bilanz stichtag zu Aus-zahlungen geführt. Die Anlage überschüssiger Liquidität in Geld-marktfonds hat im Wesentlichen zum Mittel abfluss aus der Ver-änderung der kurzfristigen finan ziellen Ver mögenswerte in Höhe von 575 MIO € geführt. Dagegen hat im Vorjahr die bilanzielle Ab-bildung der Beihilferückforderung als sonstiger langfristiger finan-zieller Vermögenswert den Investitions -Cashflow um 298 MIO € reduziert.

Bei den Akquisitionen von Unternehmen wurden folgende Vermögenswerte und Schulden übernommen, Text ziffer 2:

mio €

2012 2013

Langfristige Vermögenswerte 5 2

Kurzfristige Vermögenswerte (ohne flüssige Mittel) 19 8

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 2 0

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 8 7

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350 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Kapitalflussrechnung

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 190.

Die folgende Tabelle zeigt die Ermittlung des Free Cashflow:

Ermittlung Free Cashflow

mio €

2012 2013

Mittelabfluss /-zufluss aus operativer Geschäftstätigkeit –203 2.994

Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 225 177

Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten –1.639 –1.389

Zahlungsmittelabfluss aus der Veränderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten –1.414 –1.212

Abgänge Tochterunternehmen und sonstige Geschäftseinheiten 39 32

Erwerb von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten – 57 –37

Zahlungsmittelabfluss aus Akquisitionen / Desinvestitionen –18 – 5

Erhaltene Zinsen 46 42

Zinszahlungen –296 –166

Nettozinszahlungen –250 –124

Free Cashflow –1.885 1.653

Der Free Cashflow wird als Indikator dafür angesehen, wie viele Zahlungsmittel dem Unternehmen für Dividendenzahlungen oder für die Rückführung der Verschuldung zur Verfügung stehen.

Er hat sich von –1.885 MIO € im Vorjahr auf 1.653 MIO € ver-bessert. Dies ist vor allem auf den verbesserten operativen Cash-flow zurückzuführen, der im Vorjahr durch die Ausfinanzierung der Pensionsverbindlichkeiten und die Umsatzsteuernachzahlung außergewöhnlich stark belastet war.

49.3 Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit

Aus der Finanzierungstätigkeit sind im Berichtsjahr 110 MIO € liquide Mittel abgeflossen, während im Vorjahr Mittel in Höhe von 1.199 MIO € zugeflossen sind.

Mit je 495 MIO € hat die Emission zweier Anleihen mit fünf- bzw. zehnjähriger Laufzeit zur Aufnahme langfristiger Finanz-schulden von 1.010 MIO € beigetragen. Im Vorjahr führte vor allem die Begebung klassischer Unter nehmensanleihen sowie die Emission einer Wandelanleihe zur Aufnahme langfristiger Finanz-schulden von 3.176 MIO €. Darüber hinaus sind im Vorjahreszeit-raum 773 MIO € zur Tilgung lang fristiger Finanzschulden verwen-det worden.

Größte Auszahlung im Bereich der Finanzierungstätigkeit war erneut die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Deutsche Post AG, die mit 846 MIO € auf dem Niveau des Vorjahres lag. Die Zinszahlungen waren mit 166 MIO € dagegen um 130 MIO € nied-riger als im Vorjahr, in dem die Zinszahlung im Zusammenhang mit der Umsatzsteuernachzahlung geleistet wurde.

Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen oder anderen Eigenkapital instrumenten gingen um 70 MIO € auf 4 MIO € zu-rück: Im Vorjahr wurde in dieser Position der auf das Eigenkapital entfallende Teil der Wandelanleihe abgebildet.

49.4 Flüssige Mittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die dargestellten Mittelzu- und -abflüsse der einzelnen Tätig keitsbereiche haben zu einem Bestand an flüssigen Mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten von 3.417 MIO € geführt, Text-

ziffer 36. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Bestand um 1.017 MIO € erhöht.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 351

Kapitalflussrechnung

In der folgenden Kapitalfl ussrechnung werden für das Geschäftsjahr 2013innerhalb des Cashfl ows aus Investitionstätigkeit die Veränderungen im Konsolidierungskreis dargestellt:

Quelle: Merck KGaA, Geschäftsbericht 2013, S. 183.

Page 354: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

352 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Kapitalflussrechnung

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 231.

[Tabelle 4.4]

Anhang 2012 2013

in Mio € in Mio €

Ergebnis nach Ertragsteuern 2.453 3.186

Ertragsteuern 723 1.021

Finanzergebnis 752 727

Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern – 1.560 – 1.644

2.988 2.896

Veränderung Pensionsrückstellungen – 581 – 249

– 219 – 105

4.556 5.832

Zu- / Abnahme Vorräte – 680 – 608

Zu- / Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 455 – 751

Zu- / Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 550 389

559 309

[33] 4.530 5.171

– 1.929 – 2.157

230 153

Einnahmen aus Desinvestitionen 178 79

– 258 204

Ausgaben für Akquisitionen abzüglich übernommener Zahlungsmittel – 466 – 1.082

Zins- und Dividendeneinnahmen 104 125

1.327 97

[34] – 814 – 2.581

Gezahlte Dividenden und Kapitalertragsteuer – 1.366 – 1.574

Kreditaufnahme 1.308 9.078

Schuldentilgung – 3.254 – 9.697

Zinsausgaben einschließlich Zinssicherungsgeschäften – 793 – 550

Zinseinnahmen aus Zinssicherungsgeschäften 325 212

Ausgaben für den Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Tochterunternehmen – 3 – 4

[35] – 3.783 – 2.535

Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit – 67 55

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1.1. 1.771 1.698

Veränderung aus Konzernkreisänderungen – –

Veränderung aus Wechselkursänderungen – 6 – 91

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12. 1.698 1.662

Vorjahreswerte angepasst

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 353

Kapitalflussrechnung

Quelle: K+S AG, Geschäftsbericht 2012, S. 157.

5 832 mio € 4 556 mio €

anhangangabe [1]

5 171 mio € 4 530 mio €

-

2013 1 281 mio €

1 667 mio €

1 000 mio € -

ias 7200 mio €

2013 2 581 mio € 814 mio €

2013 2 157 mio € 1 929 mio €

153 mio € 230 mio €

1 082 mio € 466 mio €

us us

fn s.a

-us

us & 50 %-Anteils an s.a.s anhang-

angabe [6.2 / 6.3]

301 mio € 1 069 mio €

1 000 mio €

3 mrd €sicav

anhangangabe [35]

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 325–326.

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354 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Kapitalflussrechnung

2 535 mio € 3 783 mio €

619 mio € 1 946 mio €

3 mrd €

2013 sicav lecta n.v

lecta

lecta lecta lecta

1 574 mio € 1 366 mio €

338 mio € 468 mio €

Quelle: Bayer AG, Geschäftsbericht 2013, S. 326.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 355

Kapitalflussrechnung

KAPITALFLUSSRECHNUNG ¹ TAB: 5.3.1

Anhang 2013 2012

in Mio. €

Ergebnis nach operativen Sicherungsgeschäften (EBIT II) 625,1 842,1

Ertrag (−)/Aufwand (+) aus Marktwertschwankungen der noch

ausstehenden operativen, antizipativen Sicherungsgeschäfte 15,5 − 9,5

Neutralisierung der in Vorperioden erfassten

Marktwertschwankungen von realisierten operativen,

antizipativen Sicherungsgeschäften 10,3 − 28,5

Realisierter Ertrag (−)/Aufwand (+) Investitionssicherung Kanada 5,0 —

Operatives Ergebnis (EBIT I) 655,9 804,1

Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (−) auf immaterielle

Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen 251,3 229,0

Zunahme (+)/Abnahme (−) langfristiger Rückstellungen

(ohne Zinseffekte) − 7,3 3,4

Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge 25,4 21,6

Gewinne (+)/ Verluste (−) aus der Realisierung

finanzieller Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten − 5,1 − 0,7

Gezahlte Zinsen (−) − 63,4 − 43,0

Gezahlte Ertragsteuern (−) − 189,0 − 202,1

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (−) − 0,4 0,7

Brutto-Cashflow aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 667,4 813,0

Brutto-Cashflow aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit — 29,9

Brutto-Cashflow 667,4 842,9

Gewinn (−)/ Verlust (+) aus Anlagen- und Wertpapierabgängen 7,5 − 2,0

Zunahme (−)/Abnahme (+) Vorräte 116,7 − 42,8

Zunahme (−)/Abnahme (+) Forderungen und sonstige

Vermögenswerte aus laufender Geschäftstätigkeit 13,5 − 86,7

Zunahme (+)/Abnahme (−) Verbindlichkeiten

aus laufender Geschäftstätigkeit − 14,3 − 83,1

Zunahme (+)/Abnahme (−) kurzfristiger Rückstellungen − 19,2 − 28,3

Dotierung von Planvermögen − 15,9 − 43,4

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 755,7 556,6

– davon aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 755,7 607,2

– davon aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit — − 50,6

Einzahlungen aus Anlagenabgängen 12,8 21,3

Auszahlungen für immaterielles Anlagevermögen − 10,8 − 24,4

Auszahlungen für Sachanlagevermögen − 708,9 − 399,0

Auszahlungen für Finanzanlagen − 0,1 − 1,2

Einzahlungen aus dem Verkauf konsolidierter Unternehmen [37] — 75,0

Auszahlungen für den Erwerb konsolidierter Unternehmen [38] — − 4,2

Einzahlungen aus dem Abgang von Wertpapieren

und sonstigen Finanzinvestitionen 644,9 312,3

Auszahlungen für den Erwerb von Wertpapieren

und sonstigen Finanzinvestitionen − 747,2 − 870,8

Quelle: K+S AG, Geschäftsbericht 2013, S. 123.

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356 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Kapitalflussrechnung

KAPITALFLUSSRECHNUNG ¹ TAB: 5.3.1

Anhang 2013 2012

in Mio. €

Cashflow aus Investitionstätigkeit − 809,3 − 891,0

– davon aus fortgeführter Geschäftstätigkeit − 809,3 − 966,6

– davon aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit — 75,6

Freier Cashflow − 53,6 − 334,4

– davon aus fortgeführter Geschäftstätigkeit − 53,6 − 359,4

– davon aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit — 25,0

Dividendenzahlungen − 268,0 − 248,8

Einzahlungen aus sonstigen Eigenkapitalzuführungen 4,1 5,2

Erwerb von eigenen Aktien − 5,1 − 6,5

Verkauf von eigenen Aktien — 0,2

Zunahme (+)/Abnahme (−) von Verbindlichkeiten

aus Finanzierungsleasing − 1,6 − 2,1

Aufnahme (+)/Tilgung (−) von Darlehen − 1,0 − 2,1

Rückzahlungen (−) von Anleihen − 3,7 —

Einzahlungen (+) aus der Begebung von Anleihen 996,6 497,1

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 721,3 243,0

– davon aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 721,3 243,0

– davon aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit — —

Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel 667,7 − 91,4

– davon aus fortgeführter Geschäftstätigkeit 667,7 − 116,4

– davon aus nicht fortgeführter Geschäftstätigkeit — 25,0

Wechselkursbedingte Veränderung des Bestands an Finanzmitteln − 12,1 − 0,9

Konsolidierungsbedingte Veränderungen 4,4 —

Änderung des Bestands an Finanzmitteln 660,0 − 92,3

Nettofinanzmittelbestand am 1.1. 345,0 437,3

Nettofinanzmittelbestand am 31.12. [39] 1.005,0 345,0

– davon Flüssige Mittel 1.011,3 351,8

– davon Geldanlagen bei verbundenen Unternehmen — 0,3

– davon von verbundenen Unternehmen

hereingenommene Gelder − 6,3 − 7,1

¹ Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund der Änderung des IAS 19 angepasst. Weitere Informationen finden Sie im Anhang auf Seite 143.

(FORTSETZUNG)

(37) EINZAHLUNGEN AUS DEM VERKAUF KONSOLIDIERTER UNTERNEHMEN

EINZAHLUNGEN AUS DEM VERKAUF KONSOLIDIERTER UNTERNEHMEN TAB: 5.9.65

2013 2012

in Mio. €

Verkaufspreis — 195,7

davon an nicht konsolidierte Gesellschaften der K+S Gruppe — − 0,7

abgehende flüssige Mittel — − 11,0

Ablösung Cashpool-Guthaben — − 109,0

Einzahlungen aus dem Verkauf konsolidierter Unternehmen — 75,0

Quelle: K+S AG, Geschäftsbericht 2013, S. 123.

Quelle: K+S AG, Geschäftsbericht 2013, S. 174.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 357

Kapitalflussrechnung

In der folgenden Kapitalfl ussrechnung werden die erhaltenen und gezahlten Zinsen sowie die gezahlten Dividenden als separate Posten innerhalb der Kapital fl ussrechnung ausgewiesen. Die gezahlten Ertragsteuern werden eben falls als separater Posten ausgewiesen (allerdings hier nach Saldierung mit den Einzahlungen aus Rückerstattungen). Ebenso erfolgt die Darstellung der 2013 erfolgten Akquisitionen abzüglich der erworbenen Zahlungsmittel (IAS 7.42):

2013Textziffer 2012 2011

Mio. €

Gewinn nach Steuern

Anpassungen bei der Überleitung vom Gewinn nach Steuern auf die Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit:

Abschreibungen

Ertragsteueraufwand

Finanzergebnis, netto

Erhöhung/Minderung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Andere Anpassungen für zahlungsunwirksame Posten

Erhöhung/Minderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen

Erhöhung/Minderung sonstiger Vermögenswerte

Erhöhung/Minderung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten

Erhöhung/Minderung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens

Auszahlungen in Zusammenhang mit dem Rechtsstreit TomorrowNow

Gezahlte Zinsen

Erhaltene Zinsen

Gezahlte Ertragsteuern, abzüglich zurückerstatteter Beträge

Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit

Auszahlungen für Unternehmenszusammenschlüsse, abzüglich übernommener Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Auszahlungen für den Erwerb von Eigenkapital- oder Schuldinstrumenten anderer Unternehmen

Einzahlungen aus der Veräußerung von Eigenkapital- oder Schuldinstrumenten anderer Unternehmen

Cashflows aus InvestitionstätigkeitenErwerb von nicht beherrschenden Anteilen

Gezahlte Dividenden

Erwerb eigener Anteile

Einzahlungen aus der Ausgabe von eigenen Anteilen

Einzahlungen aus Fremdkapitalaufnahmen

Rückzahlungen auf Fremdkapitalaufnahmen

Cashflows aus FinanzierungstätigkeitenAuswirkungen von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteNettoverringerung/-erhöhung der Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der PeriodeZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode

Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.

Mio. €

Quelle: SAP Deutschland SE & Co. KG, Geschäftsbericht 2013, S. 168.

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358 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Gemäß IFRS 8 hat jedes kapitalmarktorientierte Unternehmen Informationen offenzulegen, die den Adressaten des Abschlusses in die Lage versetzen, die Wesensart und die fi nanziellen Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten des Unternehmens sowie das wirtschaftliche Umfeld, in dem es tätig ist, zu beurteilen.

IFRS 8 fordert allgemeine qualitative Erläuterungen, quantitative Segment-informationen, Überleitungsrechnungen und Angaben auf Unternehmensebene.

Gemäß dem Konzept des Management Approach soll dabei durch Anknüpfung an das interne Berichtswesen der externe Bilanzadressat Einblicke in die Entscheidungsgrundlage des Managements erhalten.

Ein Unternehmen hat im Rahmen der berichtspfl ichtigen Segmente im Einzelnen folgende Angaben zu machen (IFRS 8.22 ff.):• Beschreibung der Faktoren, die zur Identifi zierung berichtspfl ichtiger

Segmente des Unternehmens verwendet werden. Hierzu zählen: – eine Darstellung der Basis der internen Organisation (z. B. ob die

Steuerung nach Produkten und Dienstleistungen, geografi schen Bezirken, regulatorischen Gegebenheiten oder einer Kombination dieser Faktoren erfolgt)

– die Angabe, ob Geschäftssegmente zu berichtspfl ichtigen Segmenten zusammengefasst wurden

• Beschreibung der Arten von Produkten und Dienstleistungen, die die Grund-lage der Umsatzerlöse jedes berichtspfl ichtigen Segments darstellen

• das gemäß interner Steuerung maßgebliche Periodenergebnis für jedes berichtspfl ichtige Segment

• Betrag der Schulden und der Vermögenswerte für jedes berichtspfl ichtige Segment, wenn ein solcher Betrag regelmäßig dem Hauptentscheidungs-träger gemeldet wird

• die folgenden Ergebniskomponenten, wenn diese im Periodenergebnis, das vom Hauptentscheidungsträger regelmäßig überprüft wird, enthalten sind oder diese Ergebniskomponenten auf andere Weise dem Hauptentscheidungs-träger regelmäßig übermittelt werden:

– Umsatzerlöse von externen Kunden und Umsatzerlöse aus Transaktionen mit anderen Segmenten des Unternehmens

– Zinserträge und Zinsaufwendungen – planmäßige Abschreibungen – wesentliche Ertragsposten und Aufwandsposten nach IAS 1.97 – Periodenergebnisse aus At-Equity-Beteiligungen – Ertragsteueraufwand oder Ertragsteuerertrag – wesentliche zahlungsunwirksame Posten, die keine planmäßigen

Abschreibungen darstellen• die folgenden Beträge, wenn sie in die Bemessung der Vermögenswerte des

Segments einbezogen werden, die vom Hauptentscheidungsträger überprüft

26 Segmentberichterstattung

Page 361: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 359

Segmentberichterstattung

oder diesem auf andere Weise regelmäßig übermittelt werden, auch wenn sie nicht in die Bewertung der Vermögenswerte des Segments einfl ießen: – Betrag der Beteiligungen an nach der Equity-Methode bilanzierten

assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen – Betrag der Investitionen in langfristige Vermögenswerte, die keine Finanz-

instrumente, latenten Steueransprüche, Vermögenswerte aus leistungs-orientierten Versorgungsplänen und Rechte aus Versicherungsverträgen darstellen

• Beschreibung der Bewertungsgrundlagen für Segmentgewinne und -verluste und auch für Vermögenswerte und Schulden eines jeden berichtspfl ichtigen Segments. Die Mindestangaben umfassen:

– Rechnungslegungsgrundlage für sämtliche Transaktionen zwischen berichtspfl ichtigen Segmenten

– Wesensart etwaiger Unterschiede zwischen Periodenergebnis eines berichtspfl ichtigen Segments und Periodenergebnis des Unternehmens vor Steueraufwand oder -ertrag und Aufgabe von Geschäftsbereichen (soweit nicht aus den Überleitungsrechnungen ersichtlich)

– Wesensart etwaiger Unterschiede zwischen dem Betrag der Vermögens-werte eines berichtspfl ichtigen Segments und den Vermögenswerten des konsolidierten Abschlusses des Unternehmens (soweit nicht aus den Überleitungsrechnungen ersichtlich)

– Wesensart etwaiger Unterschiede zwischen dem Betrag der Schulden eines berichtspfl ichtigen Segments und den Schulden des konsolidierten Abschlusses des Unternehmens (soweit nicht aus den Überleitungs-rechnungen ersichtlich)

– Wesensart etwaiger Änderungen der Bewertungsmethoden im Vergleich zu früheren Perioden, die zur Bestimmung des Periodenergebnisses des Segments verwendet werden, und gegebenenfalls Beschreibung der Auswirkungen dieser Änderungen auf das Segmentergebnis

– Wesensart und Auswirkungen etwaiger asymmetrischer Allokationen auf berichtspfl ichtige Segmente (z. B. werden Abschreibungen einem bestimmten Segment zugewiesen, nicht aber der zugehörige Vermögens-wert)

• Überleitungsrechnungen für folgende Beträge (IFRS 8.28): – Gesamtbetrag der Umsatzerlöse der berichtspfl ichtigen Segmente zu den

Konzernumsatzerlösen – Gesamtbetrag der Periodenergebnisse der berichtspfl ichtigen Segmente

zum Periodenergebnis des Konzerns vor Steueraufwand bzw. Steuerertrag sowie Aufgabe von Geschäftsbereichen

– Gesamtbetrag der Vermögenswerte und Schulden der berichtspfl ichtigen Segmente zum Konzernvermögen und den Konzernschulden (soweit diese Größen in der Segmentberichterstattung ausgewiesen werden)

– Gesamtbetrag jedes anderen wesentlichen Informationspostens der berichtspfl ichtigen Segmente zu dem entsprechenden Betrag, der für den Konzern erfasst wird

– wesentliche Abstimmungsposten in den Überleitungsrechnungen sind gesondert zu identifi zieren und zu erfassen

• Anpassung zuvor veröffentlichter Informationen bei einer internen Organisationsstrukturänderung, die die Zusammensetzung der berichts-pfl ichtigen Segmente verändert; bei einer unterlassenen Anpassung der früheren Perioden Angaben zu den Segmentinformationen für die derzeitige Berichtsperiode auf der Grundlage sowohl der alten als auch der neuen Segmentstruktur

Page 362: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

360 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Folgende Angaben sind im Gegensatz zu den oben genannten Segment-informationen zwingend nach den Rechnungslegungsvorschriften, die für die Erstellung des Konzernabschlusses gelten, zu ermitteln:• Ausweis der Umsatzerlöse von externen Kunden für jedes Produkt und jede

Dienstleistung bzw. Gruppe ähnlicher Produkte und Dienstleistungen• geografi sche Angaben – für erwirtschaftete Umsatzerlöse mit externen Kunden: aufgeteilt zum

einen in das Herkunftsland des berichtenden Konzerns und zum anderen in alle Drittländer insgesamt (dabei ist anzugeben, auf welcher Grundlage die Umsatzerlöse von externen Kunden den einzelnen Ländern zugewiesen werden, d. h. entweder nach dem Herkunftsland des Kunden, nach dem Bestimmungsland der Lieferung oder Leistung oder nach dem Herkunfts-land der Lieferung oder Leistung); wenn die Umsatzerlöse von externen Kunden, die einem einzigen Drittland zugewiesen werden, eine wesentliche Höhe erreichen, sind diese Umsatzerlöse gesondert anzugeben

– über den Betrag langfristiger Vermögenswerte, bei denen es sich nicht um Finanzinstrumente, latente Steueransprüche, Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und Rechte aus Versicherungsverträgen handelt: aufgeteilt zum einen in das Herkunftsland des Unternehmens und zum anderen in alle Drittländer insgesamt, in denen das Unternehmen Vermögenswerte hält; wenn die Vermögenswerte in einem Drittland eine wesentliche Höhe erreichen, sind diese Vermögenswerte gesondert anzugeben

• Informationen über den Grad der Abhängigkeit von wichtigen Kunden: – belaufen sich die Umsatzerlöse von einem einzigen externen Kunden auf

mindestens 10 Prozent der gesamten Umsatzerlöse des berichtenden Konzerns, so ist diese Tatsache offenzulegen; die Summe der mit jedem dieser Kunden erzielten Umsatzerlöse sowie das Segment/die Segmente, in dem/denen die Umsatzerlöse berichtet werden, sind anzugeben; eine Angabe der Identität der Kunden ist nicht notwendig (eine Gruppe von Unternehmen, die unter gemeinsamer Beherrschung steht, wird hierbei als ein einziger Kunde betrachtet; Ausnahmen können sich ggf. hiervon ergeben, wenn die gemeinsame Beherrschung durch eine staatliche Stelle begründet wird)

• Angabe des berichtspfl ichtigen Segments, in dem zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte oder eine Veräußerungsgruppe berichtet werden (IFRS 5.41[d])

• gemäß IAS 36.130(c)(ii) sind die berichtspfl ichtigen Segmente zu nennen, die einen Vermögenswert enthalten, für den eine wesentliche Wertminderung oder -aufholung vorgenommen wurde. Wenn für eine zahlungsmittel-generierende Einheit eine wesentliche Wertminderung oder – aufholung vorgenommen wurde, ist gemäß IAS 36.130(d)(ii) die Höhe des erfassten oder aufgeholten Wertminderungsaufwands für jedes berichtspfl ichtige Segment anzugeben. Darüber hinaus hat gemäß IAS 36.129 eine Angabe der erfassten Wertminderungen und -aufholungen für jedes berichtspfl ichtige Segment zu erfolgen.

• gemäß IAS 7.50(d) wird die Angabe der Cashfl ows aus der betrieblichen Tätigkeit, der Investitions- und Finanzierungstätigkeit für jedes berichts-pfl ichtige Segment empfohlen

Page 363: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 361

Segmentberichterstattung

33. Segmentberichterstattung

Berichtspflichtige Segmente. Die berichtspflichtigen Segmente des Konzerns umfassen Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses und Daimler Financial Services. Die Segmente werden entsprechend der Art der ange-botenen Produkte und Dienstleistungen sowie der Marken, Vertriebswege und Kundenprofile weitgehend eigenständig organisiert und geführt.

Die Fahrzeugsegmente entwickeln und produzieren Personen-kraftwagen, Geländewagen, Lastkraftwagen, Transporter und Busse. Mercedes-Benz Cars vertreibt Personen- und Gelände-wagen der Marken Mercedes-Benz und Kleinwagen der Marke smart. Die Lastkraftwagen des Segments Daimler Trucks werden unter den Marken Mercedes-Benz, Freightliner, FUSO, Western Star, Thomas Built Buses und BharatBenz vertrieben. Bei Mercedes-Benz Vans erfolgt der Vertrieb der Transporter überwiegend unter der Marke Mercedes-Benz und unter der Marke Freightliner. Daimler Buses vertreibt Komplettbusse der Marken Mercedes-Benz und Setra. Zudem fertigt und ver-treibt Daimler Buses Fahrgestelle. Die Fahrzeugsegmente bieten darüber hinaus entsprechende Ersatzteile und Zubehör an.

Das Segment Daimler Financial Services unterstützt weltweit den Absatz der Fahrzeugsegmente. Das Angebot beinhaltet im Wesentlichen Finanzierungs- und Leasingprodukte für End-kunden und Händler; zum Leistungsspektrum gehören auch Versicherungen, Flottenmanagement sowie Anlageprodukte und Kreditkarten.

Interne Steuerung und Berichterstattung. Die interne Steuerung und Berichterstattung im Daimler-Konzern basiert grundsätzlich auf den in Anmerkung 1 beschriebenen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS.

Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand einer Segmentergebnisgröße, die in der internen Steuerung und Berichterstattung als »EBIT« bezeichnet wird.

Die Segmentergebnisgröße EBIT setzt sich zusammen aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs-, den all-gemeinen Verwaltungs-, den Forschungs- und nicht aktivierten Entwicklungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen, dem Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzinvestitionen und dem übrigen Finanzergebnis. Die Abschreibungen auf aktivierte Fremdkapitalkosten sind zwar in den Umsatzkosten enthalten, fließen jedoch nicht in das EBIT ein.

Erlöse zwischen den Segmenten werden weitgehend zu marktgerechten Preisen berechnet.

Die Vermögenswerte der Segmente umfassen grundsätzlich alle Vermögenswerte. Die Vermögenswerte der Segmente des Industriegeschäfts schließen Vermögenswerte aus Ertrag-steuern, Vermögenswerte im Zusammenhang mit Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie bestimmte Finanzinstru-mente (einschließlich Liquidität) aus.

Die Segmentschulden beinhalten grundsätzlich alle Schulden. Die Schulden der Segmente des Industriegeschäfts beinhalten nicht die Schulden aus Ertragsteuern, die Schulden aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie bestimmte Finanzinstrumente (einschließlich Finanzierungsverbindlich-keiten).

Die Steuerung von Daimler Financial Services erfolgt ent-sprechend der branchenüblichen Vorgehensweise im Banken-geschäft auf Basis des Eigenkapitals.

Die mit den Operating-Lease-Verträgen und den Forderungen aus Finanzdienstleistungen im Zusammenhang stehenden Restwertrisiken des Konzerns werden überwiegend von den Fahrzeugsegmenten getragen, die die Leasingfahrzeuge hergestellt haben. Die Risikoaufteilung basiert auf Vereinbarun-gen zwischen den Fahrzeugsegmenten und Daimler Financial Services; die Bedingungen variieren je nach Segment und Region.

Die langfristigen Vermögenswerte umfassen immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und vermietete Gegenstände.

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sach-investitionen stellen die zahlungswirksamen Zugänge zu den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen dar, soweit sie nicht aktivierte Fremdkapitalkosten, Geschäftswerte und Finance Leases betreffen.

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 257.

Page 364: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

362 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Abschreibungen auf aktivierte Fremdkapitalkosten sind in den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Abschreibungen auf Sachanlagen nicht enthalten, da sie nicht Bestandteil des EBIT sind.

Überleitung. In der »Überleitung« werden zentral verant-wortete Sachverhalte der Konzernzentrale ausgewiesen. Geschäftsbeziehungen zwischen den Segmenten werden in der Überleitung eliminiert.

Die Auswirkungen bestimmter Rechts- und Compliance- Themen sind nicht Bestandteil der operativen Ergebnisse und Schulden der Segmente, wenn diese aufgrund ihres Betrags und ihrer Unregelmäßigkeit zu einer Verzerrung des Geschäfts-ergebnisses führen würden und dieses damit nicht mehr aussagekräftig für die Entwicklung der Segmente wäre. Dies gilt ebenso für Themen, die mehr als einem berichtspflichtigen Segment zuzuordnen sind.

In der Überleitung sind auch zentral verantwortete Projekte sowie nicht den Segmenten zugeordnete Beteiligungen enthalten. Sofern der Konzern aus strategischen Gründen Investitionen in Beteiligungen absichert, werden die damit im Zusammenhang stehenden finanziellen Vermögenswerte und Ergebniseffekte grundsätzlich nicht den Segmenten zugeordnet.

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 257.

Page 365: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 363

Segmentberichterstattung

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 258.

F.92Segmentinformationen

Mercedes-Benz Cars

Daimler

Trucks

Mercedes-Benz Vans

Daimler

Buses

Daimler Financial Services

Summe

Segmente

Überleitung

Daimler- Konzern

in Millionen €

2013

Außenumsatzerlöse 61.883 29.431 9.021 4.044 13.603 117.982 – 117.982

Konzerninterne Umsatzerlöse 2.424 2.042 348 61 919 5.794 -5.794 –

Umsatzerlöse gesamt 64.307 31.473 9.369 4.105 14.522 123.776 -5.794 117.982

Segmentergebnis (EBIT) 4.006 1.637 631 124 1.268 7.666 3.149 10.815

davon Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzinvestitionen

-127

69

3

1

1

-53

3.398

3.345

davon Aufwand aus Aufzinsung von Rückstellungen und Zinssatzänderungseffekte

-57

-20

-8

-3

-5

-93

-2

-95

Segmentvermögenswerte 46.752 21.105 5.578 3.256 89.370 166.061 2.457 168.518

davon Beteiligungs buchwerte der at-equity bewerteten Finanz investitionen

706

2.109

2

6

13

2.836

596

3.432

Segmentschulden 28.917 11.005 3.987 2.403 82.774 129.086 -3.931 125.155

Zugänge zu langfristigen Vermögenswerten 11.110 1.960 1.196 384 8.301 22.951 70 23.021

davon Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

1.533

166

189

6

38

1.932

1.932

davon Sachinvestitionen 3.710 839 288 76 19 4.932 43 4.975

Abschreibungen auf lang fristige Vermögenswerte

3.857

1.457

375

200

2.824

8.713

35

8.748

davon Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte

961

316

65

23

11

1.376

1.376

davon Abschreibungen auf Sachanlagen 1.972 784 151 72 14 2.993 -1 2.992

Page 366: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

364 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 258.

Mercedes-Benz Cars

Daimler

Trucks

Mercedes-Benz Vans

Daimler

Buses

Daimler Financial Services

Summe

Segmente

Überleitung

Daimler- Konzern

in Millionen €

2012

Außenumsatzerlöse 59.829 29.085 8.731 3.866 12.786 114.297 – 114.297

Konzerninterne Umsatzerlöse 1.831 2.304 339 63 764 5.301 -5.301 –

Umsatzerlöse gesamt 61.660 31.389 9.070 3.929 13.550 119.598 -5.301 114.297

Segmentergebnis (EBIT) 4.391 1.695 543 -221 1.293 7.701 1.119 8.820

davon Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzinvestitionen

-4

72

-79

1

-16

-26

1.224

1.198

davon Aufwand aus Aufzinsung von Rückstellungen und Zinssatzänderungseffekte

-317

-109

-43

-14

-4

-487

-17

-504

Segmentvermögenswerte 43.628 21.422 5.129 3.230 85.517 158.926 4.136 163.062

davon Beteiligungs buchwerte der at-equity bewerteten Finanz investitionen

662

2.236

1

5

13

2.917

1.387

4.304

Segmentschulden 27.969 10.542 3.814 2.229 79.425 123.979 -247 123.732

Zugänge zu langfristigen Vermögenswerten 10.254 2.236 988 365 7.564 21.407 -32 21.375

davon Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

1.334

265

173

27

30

1.829

1

1.830

davon Sachinvestitionen 3.495 989 223 82 23 4.812 15 4.827

Abschreibungen auf lang fristige Vermögenswerte

3.490

1.356

387

178

2.474

7.885

-5

7.880

davon Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte

835

245

78

12

11

1.181

-1

1.180

davon Abschreibungen auf Sachanlagen 1.860 799 141 75 14 2.889 -2 2.887

Page 367: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 365

Segmentberichterstattung

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 259.

Informationen über geographische Regionen. Im Hinblick auf die Informationen über geografische Regionen werden die Umsätze den Ländern nach dem Bestimmungslandprinzip zugerechnet; die langfristigen Vermögenswerte werden entsprechend dem Standort des jeweiligen Vermögenswertes angegeben.

Tabelle F.92 zeigt die Segmentinformationen für die Geschäftsjahre 2013 und 2012.

Daimler Trucks. Daimler Trucks hat im Januar 2013 Personal-anpassungen in Deutschland und Brasilien beschlossen. Aus den Maßnahmen entstanden im Jahr 2013 Aufwendungen von 116 Mio. €, von denen 50 Mio. € bereits zahlungswirksam waren (siehe auch Anmerkung 5).

Daimler Buses. Daimler Buses hat im ersten Halbjahr 2012 beschlossen, Teile seines Geschäftssystems in Europa und Nordamerika neu auszurichten. Aus den Maßnahmen ergaben sich im Jahr 2013 Aufwendungen von 39 (2012:155) Mio. € sowie Zahlungsmittelabflüsse von 39 (2012: 28) Mio. € (siehe auch Anmerkung 5).

Daimler Financial Services. Die Zinserträge bzw. Zinsauf-wendungen von Daimler Financial Services sind in den Umsatzerlösen bzw. in den Umsatzkosten enthalten und aus den Anmerkungen 4 bzw. 5 ersichtlich.

Überleitungen. Die Überleitungen der Segmentgrößen auf die jeweiligen in den Abschlüssen enthaltenen Größen ergeben sich aus Tabelle F.93.

Die Überleitung auf das Konzern-EBIT enthält im »Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzinvestitionen« im Jahr 2013 insbesondere die Erträge aus der Neubewertung und Veräuße-rung der verbliebenen 7,4 % der EADS-Anteile von 3.356 (aus dem Verkauf von EADS-Anteilen im Jahr 2012: 913) Mio. €. Darüber hinaus ist das Ergebnis aus der at-equity Bewertung der EADS bis zum Verlust des maßgeblichen Einflusses von 41 (2012: 311) Mio. € enthalten (siehe auch Anmerkung 13).

Die Überleitung auf das Konzern-EBIT enthält in »Sonstige zentrale Posten« den im übrigen Finanzergebnis ausgewiesenen Aufwand von 140 Mio. € aus dem Verkauf der EADS-Anteile.

Umsatzerlöse und langfristige Vermögenswerte nach

Regionen. Die Außenumsätze und langfristige Vermögenswerte nach Regionen sind in Tabelle F.94 dargestellt.

F.93Überleitung auf die Konzernwerte

2013 2012

in Millionen €

Summe Segmentergebnisse (EBIT) 7.666 7.701

Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzinvestitionen1

3.398

1.224

Sonstige zentrale Posten -331 -113

Eliminierungen 82 8

Konzern-EBIT 10.815 8.820

Abschreibungen auf aktivierte Fremdkapitalkosten3 -4 0

Zinserträge 212 233

Zinsaufwendungen -884 -937

Ergebnis vor Ertragsteuern 10.139 8.116

Summe Segmentvermögenswerte 166.061 158.926

Beteiligungsbuchwerte von at-equity bewerteten Finanzinvestitionen2

596

1.387

Vermögenswerte aus Ertragsteuern4 1.939 2.633

Nicht zugeordnete Finanzinstrumente (einschließlich Liquidität) und Vermögenswerte aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen4

14.560

13.816

Sonstige zentrale Posten und Eliminierungen -14.638 -13.700

Konzern-Vermögenswerte 168.518 163.062

Summe Segmentschulden 129.086 123.979

Schulden aus Ertragsteuern4 61 -84

Nicht zugeordnete Finanzinstrumente und Schulden aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen4

11.551

14.350

Sonstige zentrale Posten und Eliminierungen -15.543 -14.513

Konzern-Schulden 125.155 123.732

1 Beinhaltet im Wesentlichen das anteilige Ergebnis aus der Beteiligung an EADS.

2 Beinhaltet im Jahr 2013 im Wesentlichen den Beteiligungsbuchwert an BAIC Motor und im Jahr 2012 den Beteiligungsbuchwert an EADS.

3 Abschreibungen auf aktivierte Fremdkapitalkosten fließen nicht in die interne Steuerungsgröße »EBIT« ein, sind aber Bestandteil der Umsatzkosten.

4 Industriegeschäft

Page 368: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

366 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Quelle: Daimler AG, Geschäftsbericht 2013, S. 259.

F.94Umsatzerlöse und langfristige Vermögenswerte nach Regionen

2013 2012 2013 2012Umsatzerlöse

nach RegionenLangfristige Vermögenswerte

nach Regionen

in Millionen €

Westeuropa 41.123 39.377 38.371 34.993

davon Deutschland 20.227 19.722 32.070 29.889

USA 28.597 27.233 14.839 13.889

Sonstige amerikanische Länder 10.168 9.734 2.496 2.715

Asien 24.481 25.126 1.667 2.035

davon China 10.705 10.782 41 46

Sonstige Länder 13.613 12.827 1.954 1.910

117.982 114.297 59.327 55.542

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 196.

9.1 Beschreibung der Geschäftssegmente

Die Geschäftsaktivitäten der GEA Group gliedern sich in die folgenden 7 Geschäftssegmente:

Segment GEA Food Solutions (GEA FS)GEA Food Solutions ist ein Hersteller von Maschinen für die Vorbereitung, Marinierung, Weiterver-

arbeitung sowie das Schneiden und Verpacken von Fleisch, Geflügel, Fisch, Käse und anderen Nah-

rungsmitteln. Das Angebot des Segments reicht von Einzelmaschinen bis hin zu kompletten Produk-

tionslinien.

Segment GEA Farm Technologies (GEA FT)GEA Farm Technologies ist einer der führenden Hersteller von integrierten Produktlösungen für eine

rentable Milchproduktion und Nutztierhaltung. Die kombinierte Fachkompetenz aus den Bereichen Mel-

ken und Kühlen, automatische Fütterungssysteme, Gülletechnik sowie Stalleinrichtungen bietet moder-

nen Landwirten heute ein Komplettangebot. Service- und Hygiene-Leistungen runden den Anspruch auf

umfassende Systemlösungen für alle Betriebsgrößen ab. Die Vertriebsstrategie des Segments basiert

dabei auf einem weltweiten Netzwerk von Fachhändlern sowie Vertriebs- und Servicepartnern.

Page 369: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 367

Segmentberichterstattung

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 197.

GEA Heat Exchangers deckt zahlreiche Anwendungen und Einsatzbereiche von der Klimaanlage bis

zum Kühlturm ab und verfügt somit über das wahrscheinlich breiteste Portfolio von Wärmetauschern

weltweit. Für eine Vielzahl von Anwendungen stellt das Segment die besten Lösungen aus einer Hand

bereit und unterstützt dabei die Planungen der Kunden. Das Segment GEA Heat Exchangers wurde zum

Ende des Geschäftsjahrs 2013 den nicht fortgeführten Geschäftsbereichen zugeordnet (vgl. Abschnitt 4).

Segment GEA Mechanical Equipment (GEA ME)Separatoren, Dekanter, Ventile, Pumpen, Homogenisatoren – hochwertige verfahrenstechnische Kom-

ponenten von GEA Mechanical Equipment und deren Einbindung in prozesstechnische Systeme sor-

gen weltweit in nahezu allen wichtigen Industriebereichen für perfekt funktionierende Prozesse und

kostenoptimierte Produktionsabläufe. Gleichzeitig trägt GEA Mechanical Equipment dazu bei, Pro-

duktionskosten der Kunden zu senken und die Umwelt nachhaltig zu entlasten.

Segment GEA Process Engineering (GEA PE)GEA Process Engineering ist auf die Konstruktion und Entwicklung von Prozesslösungen für die

Milch- und Brauereiwirtschaft, für die Nahrungsmittelindustrie sowie für die pharmazeutische und

chemische Industrie spezialisiert. Die Geschäftsfelder des Segments sind Flüssigkeitsverarbeitung,

Konzentration, Trocknung, Pulververarbeitung und -behandlung sowie Emissionsschutz. In diesen

Bereichen ist GEA Process Engineering als Markt- und Technologieführer anerkannt.

Segment GEA Refrigeration Technologies (GEA RT)GEA Refrigeration Technologies ist einer der Marktführer im Bereich industrieller Kältetechnik. Das

Segment entwickelt, fertigt und installiert technische Lösungen und innovative Schlüsselkomponen-

ten für seine Kunden. Um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten, bietet GEA Refrigeration Tech-

nologies ein breites Angebot an Service- und Wartungsleistungen. Das Angebotsspektrum umfasst die

Kernkomponenten Hubkolben- und Schraubenverdichter sowie Ventile, Kaltwassererzeuger, Eisgene-

ratoren und Gefriersysteme.

SonstigeDas Berichtssegment „Sonstige“ umfasst die Gesellschaften mit Geschäftsaktivitäten, die nicht zu den

Kerngeschäften gehören. Es enthält neben der Holding und Servicegesellschaften noch Gesellschaf-

ten, die zum Verkauf vorgesehene, nicht mehr betriebsnotwendige Grundstücke, Pensionsverpflich-

tungen und verbliebene Bergbauverpflichtungen bilanzieren.

9.2 Darstellung in der Segmentberichterstattung

In der Segmentberichterstattung werden zunächst die Werte der den fortgeführten Geschäftsberei-

chen zugehörigen Segmente abgebildet, die nach Konsolidierung und Umgliederungen in der Spalte

„GEA Group“ zu den Größen in der Konzernbilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung aggregiert

werden. Die Spalte „GEA HX“ beinhaltet die Werte des den nicht fortgeführten Geschäftsbereichen

zugeordneten Segments GEA HX. Diese werden unter Berücksichtigung von Konsolidierungen und

Umgliederungen in der Spalte „GEA Group inkl. GEA HX“ zu den Konzernwerten für sämtliche Seg-

mente zusammengeführt.

Page 370: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

368 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 198.

(in Mio. EUR) GEA FS GEA FT GEA ME GEA PE GEA RT Sonstige

Konso-lidierung/

Umgliede-rung GEA Group GEA HX 1

Konso-lidierung/

Umgliede-rung

GEA Groupinkl.

01.01.2013 - 31.12.2013

Auftragseingang 2 349,7 596,7 1.018,5 2.061,0 726,3 – -124,3 4.627,9 1.500,3 -35,4 6.092,7

Außenumsatz 349,9 577,3 862,6 1.798,1 732,0 – – 4.320,0 1.452,2 – 5.772,2

Innenumsatz -0,0 0,3 115,3 -0,2 4,6 – -120,0 – 36,8 -36,8 –

Gesamtumsatz 349,9 577,7 977,8 1.798,0 736,6 – -120,0 4.320,0 1.489,1 -36,8 5.772,2

Ergebnis aus der Equity-Bewertung – 0,3 – -0,1 1,2 0,5 – 1,9 0,6 – 2,6

Operatives EBITDA 3 3,8 56,9 210,9 203,2 71,0 -15,7 – 530,1 158,2 -0,1 688,3

in % vom Umsatz 1,1 9,9 21,6 11,3 9,6 – – 12,3 10,6 – 11,9

EBITDA vor Kaufpreisallokation 3,8 56,9 210,9 203,2 71,0 -30,3 – 515,5 155,2 -10,6 660,1

EBITDA 3,8 56,7 210,9 203,2 71,0 -30,3 – 515,2 155,2 -10,6 659,8

Operatives EBIT 3 -3,7 44,6 191,3 188,3 61,5 -23,2 458,8 123,3 -0,1 582,1

in % vom Umsatz -1,0 7,7 19,6 10,5 8,4 – – 10,6 8,3 – 10,1

EBIT vor Kaufpreisallokation -3,7 44,6 191,3 188,3 61,5 -37,8 – 444,2 120,3 -10,5 553,9

in % vom Umsatz -1,0 7,7 19,6 10,5 8,4 – – 10,3 8,1 – 9,6

EBIT -17,3 41,2 188,9 185,7 59,0 -38,0 – 419,6 116,0 -10,5 525,0

in % vom Umsatz -4,9 7,1 19,3 10,3 8,0 – – 9,7 7,8 – 9,1

ROCE in % 4 -3,5 12,7 38,1 73,2 22,7 – – 22,1 12,7 – 20,8

Zinserträge 0,4 1,2 1,1 3,5 1,3 42,7 -41,2 8,9 8,5 -6,0 11,4

Zinsaufwendungen 9,1 12,4 10,0 8,8 7,1 60,2 -31,3 76,4 18,8 -15,9 79,3

EBT -26,0 30,0 179,9 180,4 53,2 -65,3 – 352,1 105,6 -0,7 457,1

Ertragssteuern 0,1 5,5 27,3 47,4 13,4 -4,3 -19,4 70,1 27,6 23,5 121,2

Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen – – – – – -11,5 65,9 54,4 – -53,8 0,6

Segmentvermögen 653,1 630,3 1.308,3 1.719,7 968,2 3.883,8 -2.698,7 6.464,6 1.838,3 -1.838,3 6.464,6

davon Umgliederung GEA HX – – – – – – 1.593,0 – 1.593,0 -1.593,0 –

Segmentschulden 313,4 327,6 648,8 1.084,2 496,8 3.387,9 -2.109,8 4.148,9 915,8 -915,8 4.148,9

davon Umgliederung GEA HX – – – – – – 619,9 – 619,9 -619,9 –

Buchwert der Anteile, die nach der Equity-Methode bilanziert werden – 6,2 – 2,2 2,3 3,0 – 13,7 6,5 – 20,2

Working Capital (Stichtag) 5 54,9 135,2 203,8 -113,5 93,2 -14,5 4,1 363,3 173,2 -5,3 531,1

Zugänge in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte 21,8 14,4 47,7 16,1 14,2 7,9 – 122,0 40,2 -7,7 154,5

Planmäßige Abschreibungen 21,0 15,2 22,0 17,4 11,6 7,8 -0,1 94,9 37,5 -0,0 132,4

Wertminderungen – 0,3 – – 0,4 – – 0,7 2,1 – 2,8

Rückstellungszuführungen 5,0 18,6 49,3 75,9 33,3 56,7 -0,0 238,6 79,3 -0,0 317,8

Page 371: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 369

Segmentberichterstattung

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 199.

(in Mio. EUR) GEA FS GEA FT GEA ME GEA PE GEA RT Sonstige

Konso-lidierung/

Umgliede-rung GEA Group GEA HX 1

Konso-lidierung/

Umgliede-rung

GEA Groupinkl.

01.01.2012 - 31.12.2012 6

Auftragseingang 2 375,9 583,9 971,9 1.850,2 756,2 – -112,7 4.425,4 1.509,8 -34,1 5.901,1

Außenumsatz 332,4 580,5 832,2 1.710,9 686,3 – – 4.142,3 1.577,8 – 5.720,1

Innenumsatz – 0,3 101,7 5,3 8,6 – -115,9 – 31,0 -31,0 –

Gesamtumsatz 332,4 580,9 933,9 1.716,3 694,8 – -116,0 4.142,3 1.608,8 -31,0 5.720,1

Ergebnis aus der Equity-Bewertung – 0,2 – -0,1 1,3 – – 1,5 0,9 – 2,3

Operatives EBITDA 3 -6,0 58,5 205,3 178,4 65,2 -7,0 – 494,4 167,5 -0,0 661,9

in % vom Umsatz -1,8 10,1 22,0 10,4 9,4 – – 11,9 10,4 – 11,6

EBITDA vor Kaufpreisallokation -69,4 58,5 205,3 178,4 65,2 -16,4 – 421,6 167,5 9,4 598,5

EBITDA -69,4 58,2 204,3 178,1 65,2 -16,4 – 420,1 167,5 9,4 597,0

Operatives EBIT 3 -12,4 46,3 187,9 162,7 56,2 -14,9 – 425,8 135,0 0,0 560,8

in % vom Umsatz -3,7 8,0 20,1 9,5 8,1 – – 10,3 8,4 – 9,8

EBIT vor Kaufpreisallokation -78,9 46,3 187,9 162,7 56,2 -24,3 – 349,9 135,0 9,4 494,3

in % vom Umsatz -23,7 8,0 20,1 9,5 8,1 – – 8,4 8,4 – 8,6

EBIT -102,8 42,9 184,9 159,8 54,0 -24,5 – 314,3 130,3 9,4 453,9

in % vom Umsatz -30,9 7,4 19,8 9,3 7,8 – – 7,6 8,1 – 7,9

ROCE in % 4 -19,8 13,4 43,0 55,9 21,2 – – 16,7 19,4 – 17,8

Zinserträge 0,6 1,5 2,0 3,1 0,8 40,2 -40,3 8,0 7,5 -5,0 10,5

Zinsaufwendungen 7,6 13,5 10,7 7,7 5,6 77,8 -27,6 95,2 22,2 -17,7 99,7

EBT -109,8 30,9 176,3 155,2 49,2 -74,8 – 227,1 115,6 22,1 364,8

Ertragssteuern -17,6 6,2 25,1 28,5 11,5 -31,0 -9,9 12,9 25,0 11,8 49,7

Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen – – – – – 0,1 100,8 100,9 – -100,8 0,1

Segmentvermögen 914,1 619,7 1.312,6 1.578,6 883,4 3.906,9 -2.786,0 6.429,3 2.066,2 -2.066,2 6.429,3

davon Umgliederung GEA HX – – – – – – 1.691,4 – 1.691,4 -1.691,4 –

Segmentschulden 577,2 322,3 688,9 967,5 492,8 3.145,2 -1.931,5 4.262,4 1.253,1 -1.253,1 4.262,4

davon Umgliederung GEA HX – – – – – – 668,6 – 668,6 -668,6 –

Buchwert der Anteile, die nach der Equity-Methode bilanziert werden – 1,4 – 2,4 2,6 8,3 – 14,7 5,8 -5,8 14,7

Working Capital (Stichtag) 5 48,0 145,9 179,9 -86,9 84,0 -16,4 178,6 533,2 182,9 -182,9 533,2

Zugänge in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte 13,9 20,5 126,1 15,2 13,5 9,5 36,3 235,0 36,3 -36,3 235,0

Planmäßige Abschreibungen 20,2 15,1 18,9 18,3 11,2 7,5 -0,1 91,1 38,0 -0,0 129,1

Wertminderungen 13,2 0,2 – – – 0,8 2,6 16,9 2,6 -2,6 16,9

Rückstellungszuführungen 23,3 27,9 87,6 84,9 34,3 98,9 – 356,8 88,5 – 445,3

1) den nicht fortgeführten Geschäftsbereichen zugeordnet2) ungeprüfte Zusatzinformation3) vor Effekten aus Kaufpreisallokationen und vor Einmaleffekten4) ROCE = EBIT der letzten 12 Monate / (Capital Employed - Goodwill aus dem Erwerb der ehemaligen GEA AG durch die ehemalige Metallgesellschaft in 1999 (beides zum Durchschnitt der letzten 12 Monate)); Capital Employed = Anlagevermögen + Working Capital5) Working Capital = Vorräte + Forderungen LuL - Verbindlichkeiten LuL - erhaltene Anzahlungen6) Zahlen angepasst aufgrund geänderter Bilanzierung von Leistungen an Arbeitnehmer (vgl. Seite 118 f.)

Page 372: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

370 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Die Konsolidierung umfasst im Wesentlichen die Eliminierung der konzerninternen Umsätze sowie Zins-

aufwendungen bzw. -erträge. Die Umsätze zwischen den Segmenten basieren auf marktüblichen Preisen.

Umsatzerlöse(in Mio. EUR) 2013 2012

Umsatz aus Fertigungsaufträgen

GEA Food Solutions 92,6 93,9

GEA Heat Exchangers 477,9 536,4

GEA Mechanical Equipment 164,2 141,0

GEA Process Engineering 1.512,2 1.440,0

GEA Refrigeration Technologies 336,8 317,9

Sonstige und Konsolidierung -8,4 -12,1

Summe Umsatz aus Fertigungsaufträgen 2.575,2 2.517,1

Umsatz aus dem Verkauf von Komponenten

GEA Food Solutions 116,5 97,7

GEA Farm Technologies 342,8 342,2

GEA Heat Exchangers 833,0 869,6

GEA Mechanical Equipment 488,7 485,0

GEA Process Engineering 33,5 42,5

GEA Refrigeration Technologies 199,9 183,8

Sonstige und Konsolidierung -148,5 -134,8

Summe Umsatz aus dem Verkauf von Komponenten 1.865,8 1.886,0

Umsatz aus Serviceleistungen

GEA Food Solutions 140,8 140,8

GEA Farm Technologies 234,9 238,6

GEA Heat Exchangers 178,2 202,8

GEA Mechanical Equipment 325,0 308,0

GEA Process Engineering 252,3 233,8

GEA Refrigeration Technologies 200,0 193,0

Summe Umsatz aus Serviceleistungen 1.331,2 1.317,0

Summe Umsatzerlöse 5.772,2 5.720,1

Überleitung Umsatzerlöse gemäß Segmentberichterstattung zu Umsatzerlöse(in Mio. EUR) 2013 2012 *

Umsatzerlöse (GEA inkl. GEA HX) 5.772,2 5.720,1

abzüglich Umsatzerlöse GEA HX -1.489,1 -1.608,8

zuzüglich Umsatzerlöse GEA HX mit den fortgeführten Geschäftsbereichen 36,8 31,0

zuzüglich Umsatzerlöse der fortgeführten Geschäftsbereiche mit GEA HX – –

Umsatzerlöse 4.320,0 4.142,3

*) Zahlen angepasst aufgrund der erstmaligen Einstufung eines Geschäftsbereichs als nicht fortgeführt (vgl. Seite 147 f.)

Die Rechnungslegungsgrundsätze für den Ansatz und die Bewertung des Segmentvermögens sind die

gleichen, wie sie für den Konzern gelten und in den Grundsätzen der Rechnungslegung beschrieben

sind. Das Maß für die Ertragskraft der einzelnen Segmente des Konzerns sind das „Ergebnis vor Zin-

sen, Steuern, Abschreibungen und Wertminderungen bzw. -aufholungen“ (EBITDA), das „Ergebnis vor

Zinsen und Steuern“ (EBIT) sowie das „Ergebnis vor Steuern“ (EBT), wie sie – ungeachtet von Umglie-

derungen in das Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen – in der Gewinn- und Verlust-

rechnung dargestellt werden.

Die Wertminderungen beinhalten alle Wertminderungen auf Sachanlagevermögen, immaterielle Ver-

mögenswerte sowie als Finanzinvestition gehaltene Immobilien.

Das EBIT des Geschäftsjahrs 2013 wurde um Einmaleffekte in Höhe von 14,6 Mio. EUR bereinigt. Die

Einmaleffekte setzen sich zusammen aus 8,0 Mio. EUR für Strategieprojekte, für die Aufwendungen

hauptsächlich durch den Einsatz von Beratern verursacht wurden sowie der gem. IFRS 5 bedingten

Zuordnung von Management Fee und Trademark Fee zu den fortgeführten Geschäftsbereichen in

Höhe von insgesamt 6,6 Mio. EUR. Darüber hinaus sind Einmalaufwendungen im Zusammenhang

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 200.

Page 373: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 371

Segmentberichterstattung

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 201.

mit der Vorbereitung der Trennung vom Segment GEA HX in Höhe von 20,2 Mio. EUR im Ergebnis

aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen angefallen.

Das EBIT des Segments GEA Food Solutions enthielt im Geschäftsjahr 2012 Belastungen in Höhe von

insgesamt 76,8 Mio. EUR, die nach Auffassung des Managements im kommenden Geschäftsjahr in

Höhe dieses Betrags nicht mehr anfallen werden („Einmaleffekte“). In diesen Einmaleffekten sind

Abschreibungen aus Aktivierungen aus Kaufpreisallokationen in Höhe von 10,3 Mio. EUR enthalten.

Von den verbleibenden 66,5 Mio. EUR entfallen 35,8 Mio. EUR auf im ersten Quartal 2012 erfasste

Schätzungsänderungen. Ferner sind in ihnen Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle

Vermögenswerte in Höhe von 3,1  Mio.  EUR und Wertminderungen auf Vorräte in Höhe von

8,6 Mio. EUR sowie Aufwendungen für Abfindungen in Höhe von 4,3 Mio. EUR und Personalaufwen-

dungen für im Geschäftsjahr 2012 ausgeschiedene und nicht ersetzte Mitarbeiter in Höhe von

8,9 Mio. EUR enthalten. Alle übrigen Effekte betragen 5,9 Mio. EUR. Darüber hinaus wurde die gem.

IFRS 5 bedingte Zuordnung von Management Fee und Trademark Fee zu den fortgeführten Geschäfts-

bereichen in Höhe von insgesamt 9,4 Mio. EUR als Einmaleffekt erfasst.

Überleitung Operatives EBITDA gem. Segmentberichterstattung über Operatives EBIT gem. Segmentberichterstattung zum EBIT(in Mio. EUR) 2013 2012 *

688,3 661,9

Abschreibungen auf Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und immaterielle Vermögenswerte -105,9 -103,2

Wertminderungen auf Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, immaterielle Vermögenswerte und Goodwill -0,0 2,6

Übrige Wertaufholungen und -minderungen -0,3 -0,6

582,1 560,8

Abschreibungen auf Aktivierungen aus Kaufpreisallokationen -26,5 -25,9

Wertminderungen auf Aktivierungen aus Kaufpreisallokationen -2,1 -12,8

Realisierung Aufwertungsbetrag auf Vorräte -0,3 -1,6

Einmaleffekte -28,2 -66,5

525,0 453,9

abzüglich EBIT GEA HX -116,0 -130,3

Konsolidierung 10,5 -9,4

EBIT 419,6 314,3

*) Zahlen angepasst aufgrund der erstmaligen Einstufung eines Geschäftsbereichs als nicht fortgeführt (vgl. Seite 147 f.) und geänderter Bilanzierung von Leistungen an Arbeitnehmer (vgl. Seite 118 f.)

Überleitung EBITDA gemäß Segmentbereichterstattung zum EBITDA(in Mio. EUR) 2013 2012 *

659,8 597,0

abzüglich EBITDA GEA HX -155,2 -167,5

Konsolidierung 10,6 -9,4

EBITDA 515,2 420,1

*) Zahlen angepasst aufgrund der erstmaligen Einstufung eines Geschäftsbereichs als nicht fortgeführt (vgl. Seite 147 f.) und geänderter Bilanzierung von Leistungen an Arbeitnehmer (vgl. Seite 118 f.)

Die Überleitung vom EBITDA zum EBIT zeigt die folgende Tabelle:

Überleitung EBITDA zum EBIT(in Mio. EUR) 2013 2012 *

EBITDA 515,2 420,1

Abschreibungen auf Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, immaterielle Vermögenswerte (siehe Abschnitte 5.1, 5.2, 5.4) -132,4 -129,1

Wertminderungen auf Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, immaterielle Vermögenswerte und Goodwill (siehe Abschnitte 5.1, 5.2, 5.3, 5.4) -2,2 -13,3

-0,3 -0,6

– 0,0

Zuzüglich im Ergebnis aus nicht fortgeführten Geschäftsbereiche ausgewiesene Abschreibungen und Wertminderungen 39,2 37,2

EBIT 419,6 314,3

*) Zahlen angepasst aufgrund der erstmaligen Einstufung eines Geschäftsbereichs als nicht fortgeführt (vgl. Seite 147 f.) und geänderter Bilanzierung von Leistungen an Arbeitnehmer (vgl. Seite 118 f.)

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372 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Segmentberichterstattung

Quelle: GEA Group AG, Geschäftsbericht 2013, S. 202.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom Working Capital zur Bilanzsumme:

Überleitung Working Capital zur Bilanzsumme(in Mio. EUR) 31.12.2013 31.12.2012 *

531,1 533,2

Working Capital (Stichtag) der Ruhr-Zink -0,0 0,1

Langfristige Vermögenswerte 2.577,8 3.479,8

Ertragsteuerforderungen 8,3 19,4

108,9 166,2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 683,5 743,5

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 1.605,8 18,4

zuzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 646,5 839,1

zuzüglich erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen und Fertigungsaufträge 177,4 290,5

zuzüglich passivischer Saldo aus Fertigungsaufträgen 293,0 339,0

abzüglich zur Veräußerung gehaltenes Working Capital (Stichtag) GEA HX -173,2 –

Konsolidierung 5,3 –

Summe Aktiva 6.464,6 6.429,3

*) Zahlen angepasst aufgrund geänderter Bilanzierung von Leistungen an Arbeitnehmer (vgl. Seite 118 f.)

Bei der Darstellung der Informationen nach geografischen Regionen erfolgt die Zuordnung der

Umsätze nach dem Verbringungsort der Leistung bzw. nach dem Sitz des Kunden. Die Zuordnung der

Vermögenswerte wird nach dem jeweiligen Standort vorgenommen. Die angegebenen Werte beziehen

sich auf den Gesamtkonzern.

(in Mio. EUR)Deutsch-

landÜbriges Europa

Nord-amerika

Latein-amerika

Naher Osten

Asien/ Afrika Summe

01.01.2013 - 31.12.2013

Außenumsatz 599,1 2.072,2 845,1 348,8 306,5 1.369,7 230,7 5.772,2

Langfristige Vermögenswerte (Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) 1.651,9 914,4 213,6 6,1 2,9 168,6 3,7 2.961,1

01.01.2012 - 31.12.2012

Außenumsatz 557,8 1.992,1 857,5 396,9 302,8 1.321,0 292,0 5.720,1

Langfristige Vermögenswerte (Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) 1.628,3 935,1 225,7 7,4 3,6 165,1 5,8 2.970,9

Im Berichtsjahr entfielen 788,7 Mio. EUR (Vorjahr 789,1 Mio. EUR) der Umsatzerlöse auf die Vereinig-

ten Staaten von Amerika und 622,6 Mio. EUR (Vorjahr 556,3 Mio. EUR) auf die Volksrepublik China.

Zum Abschlussstichtag beliefen sich die Buchwerte des langfristigen Vermögens (Sachanlagen, imma-

terielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) in den Niederlanden auf

490,7  Mio.  EUR (Vorjahr 494,8  Mio.  EUR). Es existieren keine Beziehungen zu einzelnen Kunden,

deren Umsatz im Vergleich zum Konzernumsatz als wesentlich einzustufen ist.

Page 375: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 373

Segmentberichterstattung

Nach IFRS 8.27a) hat ein Unternehmen die Rechnungslegungsgrundlage für Transaktionen zwischen berichtspfl ichtigen Segmenten anzugeben:

IFRS 8.34 fordert Informationen über den Grad der Abhängigkeit eines Unternehmens von seinen wichtigen Kunden:

Quelle: Brenntag AG, Geschäftsbericht 2013, S. 196.

Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten erfolgen nach dem „dealing at arm’s length principle“ wie unter fremden Dritten.

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 155.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden mit einem Kunden Umsatzerlöse in Höhe von 871,4 Mio € (im Vorjahr: 861,0 Mio €) in allen vier Segmenten erzielt.

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374 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Unternehmen, die einen IFRS-Abschluss erstellen, sind gemäß IAS 24 zur Darstellung der Beziehungen und Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen verpfl ichtet.

Nach der Defi nition gemäß IAS 24.9 sind nahestehende Unternehmen und Personen solche, die dem abschlusserstellenden Unternehmen bzw. Konzern (berichtendes Unternehmen) nahestehen. Im Einzelnen:

Natürliche Personen, die das berichtende Unternehmen beherrschen oder an dessen gemeinschaftlicher Führung beteiligt sind, maßgeblichen Einfl uss haben oder im Unternehmensmanagement des berichtenden Unternehmens oder eines Mutterunternehmens des berichtenden Unternehmens eine Schlüsselposition einnehmen. Gleiches gilt für nahe Familienangehörige dieser Personen.

Um dem berichtenden Unternehmen nahestehende Unternehmen handelt essich in den folgenden Fällen:Unternehmen derselben Unternehmensgruppe (Mutter-, Tochter, Schwester-gesellschaften), Unternehmen unter bzw. mit gemeinschaftlicher Führung (beispielsweise Gemeinschaftsunternehmen oder Partnerunternehmen) und Unternehmen unter bzw. mit maßgeblichem Einfl uss (wie assoziierte Unter-nehmen und Investoren). Außerdem werden Tochterunternehmen, Gemeinschafts unternehmen und assoziierte Unternehmen zueinander als nahestehende Unternehmen angesehen (Ausnahme: assoziierte Unternehmen zueinander). Weiterhin können Unternehmen auch aufgrund von bestimmten Beziehungen zu nahestehenden natürlichen Personen, nahestehend zueinander sein. Außerdem sind Versorgungsträger für Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses als nahestehende Unternehmen an-zusehen.

Die weit gefasste Defi nition der angabepfl ichtigen Geschäftsvorfälle umfasst neben sämtlichen buchhalterisch erfassten Transaktionen auch nicht buchungs-pfl ichtige Transaktionen (z. B. schwebende Geschäfte).

Zusammengefasst sind folgende Angaben im Jahresabschluss erforderlich, unabhängig davon, ob Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen stattgefunden haben (IAS 24.13 ff.): • die Namen der Tochterunternehmen • der Name des Mutterunternehmens bzw. der beherrschenden natürlichen

Person und falls abweichend• der Name des obersten beherrschenden Unternehmens bzw. der obersten

beherrschenden natürlichen Person

Veröffentlicht weder das Mutterunternehmen noch das oberste beherrschende Unternehmen einen Konzernabschluss, ist auch der Name des nächsthöheren Mutterunternehmens, das einen Konzernabschluss veröffentlicht, anzugeben (IAS 24.13, vgl. dazu auch IAS 1.138[c]).

27 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 375

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Soweit Geschäfte zwischen dem berichtenden Unternehmen und nahe-stehenden Parteien dieses Unternehmens stattgefunden haben, ist nach IAS 24.18 getrennt für jede der in IAS 24.19 angegebenen Kategorien von nahestehenden Parteien mindestens Folgendes anzugeben:• Art der Beziehung zu den nahestehenden Parteien• Art und Umfang der Geschäfte• Höhe der ausstehenden Salden, einschließlich Verpfl ichtungen und deren

Bedingungen und Konditionen (u. a., ob eine Besicherung besteht, sowie die Art der Leistungserfüllung und Einzelheiten gewährter oder erhaltener Garantien)

• Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen und während der Periode erfasster Aufwand für uneinbringliche oder zweifelhafte Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen

Gleichartige Posten dürfen zusammengefasst werden, es sei denn, eine gesonderte Angabe ist erforderlich, um die Auswirkung der Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen auf den Abschluss des Unter-nehmens beurteilen zu können (IAS 24.24). Die Angabe, dass Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen unter den gleichen Bedingungen abgewickelt wurden wie Geschäftsvorfälle mit unabhängigen Geschäfts-partnern, ist nicht zwingend, jedoch ist die Angabe nur zulässig, wenn dies auch nachgewiesen werden kann (IAS 24.23).

Die Angaben zu Vergütungen von Personen in Schlüsselpositionen des Managements umfassen sämtliche in IAS 19 und IFRS 2 defi nierten Leistungen an Arbeitnehmer (IAS 24.17). Dabei haben die Angaben insgesamt und für jede der in IAS 19 und IFRS 2 defi nierten Vermögenskategorien zu erfolgen (einschließlich Vorjahreswerten).

Ferner sieht der Standard Erleichterungen bei den Angabepfl ichten für Unternehmen, die einer öffentlichen Stelle nahe stehen (sog. government-related-entities), vor (IAS 24.25). Die Erleichterungen gelten für Unternehmen, die unter der Beherrschung, gemeinschaftlicher Führung oder maßgeblichem Einfl uss der öffentlichen Stelle (government) stehen.

Die Erleichterungen beziehen sich sowohl auf die Angaben bezüglich der Transaktionen des berichtenden Unternehmens mit der öffentlichen Stelle selbst als auch auf die Angaben bezüglich der Transaktionen mit anderen Unter-nehmen derselben öffentlichen Stelle. Aufgrund der Erleichterung gemäß IAS 24.26 von den ansonsten vorgeschriebenen Angaben erfolgen beim berichtenden Unternehmen grundsätzlich nur die folgenden Mindestangaben:• Nennung der beteiligten öffentlichen Stelle und der Möglichkeiten ihrer

Einfl ussnahme auf das Unternehmen (d. h. Beherrschung, gemeinschaftliche Führung oder maßgeblicher Einfl uss)

• Art und Betrag jeder individuell bedeutenden Transaktion (individually signifi cant transactions)

• allgemeine Angaben (entweder quantitativ oder qualitativ) zum Umfang von Transaktionen, die in ihrer Summe von Bedeutung sind (collectively signifi cant transactions)

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376 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

ExkursAngaben zur Vergütung der Organmitglieder gemäß §§ 314 Abs. 1 Nr. 6, 315 Abs. 2 Nr. 4 in Verbindung mit § 315a Abs. 1 HGBUnternehmen, die nach § 315a HGB zwingend oder freiwillig einen IFRS Konzernabschluss aufstellen, sind gemäß § 315a Abs. 1 HGB verpfl ichtet, diesen um bestimmte handelsrechtliche Anhangangaben zu ergänzen. Darüber hinaus sind sie verpfl ichtet, einen Konzernlagebericht nach § 315 HGB aufzustellen. Daher sind neben den Angaben nach IAS 24.17 Angaben zur Vergütung der Organmitglieder gemäß §§ 314 Abs. 1 Nr. 6, 315 Abs. 2 Nr. 4 in Verbindung mit § 315a Abs. 1 HGB erforderlich. Der Deutsche Rechnungslegungs Standard 17 (DRS 17) enthält ergänzende Hinweise zur Anwendung dieser Regelungen.

Die Regelungen sehen die Angabe der Gesamtbezüge sowohl für die Mitglieder des Geschäftsführungsorgans (z. B. des Vorstands einer AG) als auch des Aufsichtsorgans (z. B. des Aufsichtsrats einer AG), die ihnen für die Wahr-nehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und in den Tochterunter-nehmen im Geschäftsjahr gewährt worden sind, vor. Dabei kann es zu Abweichungen von den nach IAS 24.17 ermittelten Beträgen kommen. Neben den Vergütungen für die aktiv tätigen Organmitglieder (§ 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB) sind auch die Gesamtbezüge von früheren Organmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sowie der Betrag der für sie gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen sowie der Betrag der für diese Verpfl ichtungen nicht gebildeten Rückstellungen anzugeben (§ 314 Abs. 1 Nr. 6b HGB). Außerdem hat eine Angabe der vom Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen an Organmitglieder gewährten Vorschüsse und Kredite unter Angabe der Zinssätze, der wesentlichen Bedingungen und der gegebenen-falls im Geschäftsjahr zurückgezahlten Beträge sowie der zu ihren Gunsten eingegangenen Haftungsverhältnisse zu erfolgen (§ 314 Abs. 1 Nr. 6c HGB).

Darüber hinaus ergeben sich für Mutterunternehmen in Form börsennotierter Aktiengesellschaften weitergehende Angabepfl ichten. Sie haben im Konzern-lagebericht gemäß § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB auf die Grundzüge des Vergütungs-systems für die in § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB genannten Gesamtbezüge einzugehen. Außerdem sind im Konzernanhang über die Angaben der gewährten Gesamt-bezüge pro Personengruppe hinaus gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6a Satz 5–8 HGB für jedes einzelne Vorstandsmitglied individualisierte Angaben erforderlich. Die individualisierten Bezüge sind jeweils aufgeteilt in erfolgsunabhängige und erfolgsbezogene Komponenten sowie Komponenten mit langfristiger Anreiz-wirkung darzustellen. Ebenfalls individualisiert und komponentenweise anzugeben sind Leistungen an Vorstandsmitglieder für den Fall der vorzeitigen oder regulären Beendigung ihrer Tätigkeit. Außerdem sind Leistungen, die den Vorstandsmitgliedern im Hinblick auf ihre Vorstandstätigkeit von einem Dritten zugesagt oder im Geschäftsjahr gewährt worden sind, individualisiert und komponentenweise anzugeben. Sofern der Konzernabschluss weitergehende Angaben zu bestimmten Bezügen enthält, müssen diese ebenfalls für jedes Vorstandsmitglied einzeln angegeben werden. Im Hinblick auf IFRS-Konzern-abschlüsse bezieht sich die letztgenannte Angabepfl icht nur auf die Angaben zu aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen gemäß IFRS 2.44 (Art und Ausmaß der in der Berichtsperiode bestehenden aktienbasierten Vergütungs-vereinbarungen) und IFRS 2.51(a) (der in der Berichtsperiode erfasste Gesamt-aufwand für aktienbasierte Vergütungen, siehe DRS 17.74).

Auf die individualisierte Angabe der Bezüge nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a Satz 5–8 HGB darf nur dann verzichtet werden, wenn die Hauptversammlung dies mit einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst, beschlossen hat (§ 286 Abs. 5 in Verbindung

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 377

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

mit § 314 Abs. 2 Satz 2 HGB). Die Angaben gemäß §§ 314 Abs. 1 Nr. 6a Satz 5–8, 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB dürfen in einem Vergütungsbericht als Teil des Konzernla-geberichts zusammengefasst werden.

Das folgende Beispiel enthält ausgewählte Angaben über die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen. Diese umfassen Informationen über die Art der Beziehung zu den nahestehenden Parteien sowie eine Auf-listung der getätigten Geschäfte und ausstehenden Salden unter Angabe der entsprechenden Beträge. Außerdem wird eine Angabe über die Marktüblichkeit der Leistungen gemacht:

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 169.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Nach IAS 24 (Related Party Disclosures) müssen Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen an-

gegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidierte Unternehmen in den Konzern-Abschluss der Fraport AG

einbezogen werden.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und dem Land HessenNeben den in den Konzern-Abschluss einbezogenen Konzern-Gesellschaften steht der Konzern im Rahmen seiner

üblichen Geschäftstätigkeit auch mit nicht einbezogenen Unternehmen sowie assoziierten und Gemeinschaftsunter-rr

nehmen in Beziehung, die als dem Konzern nahestehende Unternehmen im Sinne von IAS 24 gelten. So unterhält die

Fraport AG zahlreiche Geschäftsbeziehungen zum Land Hessen und der Stadt Frankfurt sowie deren Mehrheitsbetei-

ligungen. Zu den nahestehenden Unternehmen und Behörden mit wesentlichen Geschäftsbeziehungen zählen der

Landesbetrieb Hessen-Forst, die Mainova AG und die Messe Frankfurt Venue GmbH & Co. KG.

48

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378 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 170.

Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen sind zu marktüblichen Bedingungen, wie unter fremden Dritten,

abgeschlossen worden. Den an Behörden erbrachten Leistungen liegen grundsätzlich Selbstkostenpreise zugrunde.

Der Umfang der jeweiligen Geschäftsbeziehungen ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt:

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und dem Land Hessen

in Mio € Mehrheitsanteilseigner 

  Land Hessen

StadtwerkeFrankfurt am

Main HoldingGmbH

Gemeinschafts-unternehmen

AssoziierteUnternehmen

Unternehmen,die von Mehr-

heitsanteils-eignern

beherrscht undmaßgeblichbeeinflusst

werden 

Umsatzerlöse

2013 1,6 0,2 3,6 5,9 14,7

2012 1,6 0,2 3,1 6,1 13,3

Bezogene Lieferungen und Leistungen

2013 14,6 9,3 8,3 13,2 102,8

2012 2,4 8,2 7,9 13,5 92,5

Zinsen

2013 –0,9 – 0,2 11,5 –

2012 –0,9 – 0,3 10,4 –

Forderungen

2013 0,4 – 0,3 30,3 0,1

2012 – – 0,2 19,0 0,5

Darlehensforderungen

2013 – – 2,8 120,3 –

2012 – – 8,0 120,3 –

Verbindlichkeiten

2013 24,9 – 4,3 9,1 40,1

2012 26,3 – 2,5 0,8 26,6

  Tabelle 135

Beziehungen zu nahestehenden PersonenDie Fraport AG berichtet gemäß IAS 24 auch über Geschäftsvorfälle mit ihr nahestehenden Personen und deren

Familienangehörigen. Als nahestehende Personen im Sinne von IAS 24 wurden der Vorstand, der Aufsichtsrat und

deren Familienangehörige definiert.

Die nach IAS 24 anzugebende Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen umfasst die Vergütung des aktiven

Vorstands und des Aufsichtsrats.

Diese wurden wie folgt vergütet:

Vergütung des Managements

in Mio € 2013 2012

Gehälter und sonstige kurzfristige Leistungen 5,1 4,4

Abfindungsleistungen 0,0 0,0

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 1,0 1,1

Sonstige langfristige Leistungen 0,2 0,2

Aktienbasierte Vergütungen 2,3 1,0

Gesamt 8,6 6,7

Tabelle 136

Die Angabe der Gehälter und sonstigen kurzfristigen Leistungen enthält für die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat

ausschließlich die Vergütung für ihre Aufsichtsratstätigkeit.

Die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses beinhalten den Dienstzeitaufwand aus den Pensionsrück-

stellungen für die aktiven Vorstände.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 379

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Das folgende Beispiel zeigt eine Aufl istung der Vergütungen des Vorstands und des Aufsichtsrats. Nach IAS 24.17 sind die Vergütungen für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen insgesamt und, soweit anwendbar, für jede der dort ausgewiesenen fünf Vergütungskategorien gesondert anzugeben. Die Vergütungen enthalten hier keine anteilsbasierten Vergütungen, die ansonsten ebenfalls gesondert anzugeben gewesen wären:

Quelle: Fraport AG, Geschäftsbericht 2013, S. 171.

Als sonstige langfristige Leistungen wird der im Geschäftsjahr 2013 erfasste Aufwand für den Long-Term Strategy

Award (LSA, siehe auch Tz. 52) ausgewiesen.

Der Ausweis der aktienbasierten Vergütungen beinhaltet den im Geschäftsjahr erfassten Aufwand für das Long-Term

Incentive Programm (LTIP, siehe auch Tz. 52).

Quelle: TUI AG, Geschäftsbericht 2012/2013, S. 240–241.

Das Management in den Schlüsselpositionen des Konzerns, der Vorstand und der Aufsichts-rat, stellen im Sinne des IAS 24 nahestehende Personen dar, deren Vergütungen gesondert anzugeben sind.

Vergütung Manager, Vorstand, Aufsichtsrat

Mio. € 2012/13 2011/12

Kurzfristig fällige Leistungen 12,7 11,8

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses - 0,8 4,0

Andere langfristig fällige Leistungen 4,1 3,8

Leistungen und Aufwendungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 3,9 6,7

Gesamt 19,9 26,3

-sungen der Pensionsrückstellungen für im Geschäftsjahr aktive Vorstandsmitglieder. Die genannten

und Aufsichtsrats nach deutschen Bilanzierungsvorschriften.

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 243.

Dienstzeitaufwand 2013

Barwert der Pensionsverpflichtung

(DBO) 31.12.2013

Dienstzeitaufwand 2012

Barwert der Pensions verpflichtung

(DBO) 31.12.2012

1 054 821 16 334 340 633 893 10 310 353

605 603 3 536 455 393 132 2 985 441

305 199 1 584 901 248 106 1 260 019

582 852 5 607 988 306 848 2 924 289

253 723 401 430 150 492 150 492

275 014 605 675 191 850 349 412

245 791 494 551 249 144 249 144

T 160in €

René Obermann

Reinhard Clemens

Niek Jan van Damme

Timotheus Höttges

Dr. Thomas Kremer

Claudia Nemat

Prof. Dr. Marion Schick

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380 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Angaben im folgenden Beispiel umfassen insbesondere Informationen über die Art der Beziehung zu den nahestehenden Parteien und eine Aufl istung der getätigten Geschäfte und ausstehenden Salden unter Angabe der ent-sprechenden Beträge. Auch hier wird die Angabe gemacht, dass Leistungen zu marktüblichen Konditionen ausgeführt werden. Zum Schluss folgen noch die Angaben zu den Vergütungen des Vorstands und des Aufsichtsrats nach IAS 24.17. Die Vergütungen enthalten keine anderen langfristig fälligen Leistungen und anteilsbasierte Vergütungen, die ansonsten ebenfalls gesondert anzugeben gewesen wären. Von der Erleichterungsvorschrift für Unternehmen, die einer öffentlichen Stelle nahestehen, wurde kein Gebrauch gemacht:

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 381

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 266.

42. Angaben über die Beziehungen zu nahe stehenden Personen und Unternehmen nach IAS 24

Als nahe stehende Personen oder Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten natürliche Personen und Unternehmen, die von der Volkswagen AG beeinflusst werden können, die einen Einfluss auf die Volkswagen AG ausüben können oder die unter dem Einfluss einer anderen nahe stehenden Partei der Volkswagen AG stehen.

Zum Bilanzstichtag hielt die Porsche SE mit 50,73 % die Mehrheit der Stimmrechte an der Volkswagen AG. Auf der Außerordentlichen Hauptversammlung der Volkswagen AG am 3. Dezember 2009 wurde die Schaffung von Entsendungs-rechten für das Land Niedersachsen beschlossen. Damit kann die Porsche SE nicht mehr die Mehrheit der Mitglieder im Aufsichtsrat der Volkswagen AG bestellen, solange dem Land Niedersachsen mindestens 15 % der Stammaktien gehören. Die Porsche SE hat aber die Möglichkeit, an den unternehmenspolitischen Entscheidungen des Volkswagen Konzerns mitzuwirken.

Am 1. August 2012 hat die Porsche SE ihren operativen Holdinggeschäftsbetrieb im Wege der Einzelrechtsüber-tragung in die Volkswagen AG eingebracht. Eine ausführliche Darstellung der Transaktion einschließlich der Behandlung der bis zu diesem Zeitpunkt bestehenden Optionen auf die ausstehenden Anteile an der Porsche Holding Stuttgart befin-det sich im Kapitel Konzernkreis – Vollkonsolidierte Tochtergesellschaften.

Darüber hinaus wirkt sich die Einbringung des operativen Holdinggeschäftsbetriebs der Porsche SE in die Volks-wagen AG wie folgt auf die bereits vor Einbringung bestehenden, im Zuge der Grundlagenvereinbarung und der hiermit im Zusammenhang stehenden Durchführungsverträge, geschlossenen Vereinbarungen zwischen der Porsche SE, der Volkswagen AG und Gesellschaften des Porsche Holding Stuttgart Konzerns aus: > Die Porsche SE hatte sich bereits gegenüber der Volkswagen AG sowie der Porsche Holding Stuttgart und der Porsche AG

im Rahmen eines Durchführungsvertrags zur Grundlagenvereinbarung zur Freistellung in Bezug auf Verpflichtungen aus bestimmten Rechtsstreitigkeiten, Steuerverbindlichkeiten (einschließlich Zinsen nach § 233a Abgabenordnung) und bestimmten Großschäden verpflichtet. Aufgrund der Einbringung des operativen Holding-Geschäftsbetriebs der Porsche SE in die Volkswagen AG sind diese Freistellungen mit Wirkung zum 1. August 2012, soweit im Folgenden nicht anders beschrieben, weggefallen.

> Außerdem hatte die Porsche SE der Volkswagen AG im Rahmen eines Durchführungsvertrages zur Grundlagenverein-barung verschiedene Garantien bezüglich der Porsche Holding Stuttgart und der Porsche AG gewährt. Diese bezogen sich unter anderem auf die ordnungsgemäße Ausgabe und volle Einzahlung der Aktien beziehungsweise Einlagen, auf die Inhaberschaft der Anteile an der Porsche Holding Stuttgart und der Porsche AG sowie auf das Vorliegen der für die operative Tätigkeit der Porsche AG erforderlichen Genehmigungen, Erlaubnisse und Schutzrechte. Aufgrund der Ein-bringung des operativen Holding-Geschäftsbetriebs der Porsche SE in die Volkswagen AG sind diese Garantien mit Wir-kung zum 1. August 2012, soweit im Folgenden nicht anders beschrieben, weggefallen.

> Unverändert stellt die Volkswagen AG die Porsche SE von bestimmten Finanzgarantien, die die Porsche SE gegenüber Gläubigern der Gesellschaften des Porsche Holding Stuttgart Konzerns gegeben hat, in Höhe ihres Anteils am Kapital der Porsche Holding Stuttgart, welcher seit der Einbringung zum 1. August 2012 100 % beträgt, frei. Im Rahmen der Übertragung des operativen Holding-Geschäftsbetriebs von der Porsche SE wurde die Porsche Holding Finance plc, Dublin, Irland, in den Volkswagen Konzern eingebracht. Seit dem 1. August 2012 umfasst die Freistellung daher auch Finanzgarantien, die die Porsche SE gegenüber Gläubigern der Porsche Holding Finance plc bezüglich der Zinszahlung und Rückzahlung von Anleihen in einem Gesamtvolumen von ingesamt 310 Mio. € abgegeben hat. Im Rahmen der Ein-bringung des operativen Holding-Geschäftsbetriebs der Porsche SE in die Volkswagen AG verpflichtete sich die Volks-wagen AG, für die gegenüber externen Gläubigern gegebenen Garantien, unter Berücksichtigung der Freistellung im Innenverhältnis, eine marktübliche Haftungsvergütung mit Wirkung ab dem 1. August 2012 zu übernehmen.

> Die Volkswagen AG stand bis zum Zeitpunkt der Einbringung bei Fälligkeit und Uneinbringlichkeit im Falle der Insol-venz der Porsche Holding Stuttgart oder der Porsche AG für Darlehensverpflichtungen dieser Gesellschaften gegenüber der Porsche SE ein, soweit diese Verpflichtungen bei Nicht-Insolvenz im Zeitpunkt der Fälligkeit durch Aufrechnung mit Ansprüchen gegenüber der Porsche SE hätten erfüllt werden können. Infolge der Betriebseinbringung wurden diese Darlehensverpflichtungen auf den Volkswagen Konzern haftungsbefreiend übertragen, sodass hieraus keine Ein-standspflichten der Volkswagen AG gegenüber der Porsche SE mehr resultieren können.

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382 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 267.

> Unverändert gilt, dass die Volkswagen AG die Porsche SE von Ansprüchen des Einlagensicherungsfonds im Innenver-hältnis freigestellt hat, nachdem die Porsche SE im August 2009 eine vom Bundesverband Deutscher Banken geforderte Freistellungserklärung gegenüber dem Einlagensicherungsfonds abgegeben hatte. Die Volkswagen AG hat sich zudem verpflichtet, den Einlagensicherungsfonds von etwaigen Verlusten freizustellen, die durch dessen Maßnahmen zuguns-ten eines im Mehrheitsbesitz stehenden Kreditinstituts anfallen.

> Unverändert gilt, dass die Porsche SE die Porsche Holding Stuttgart, die Porsche AG sowie deren Rechtsvorgänger unter bestimmten Voraussetzungen von steuerlichen Belastungen freistellt, die über die auf Ebene dieser Gesellschaften bilanzierten Verpflichtungen aus Zeiträumen bis einschließlich 31. Juli 2009 hinausgehen. Umgekehrt hat sich die Volkswagen AG grundsätzlich verpflichtet, etwaige Steuervorteile oder Steuererstattungen der Porsche Holding Stuttgart, der Porsche AG sowie deren Rechtsvorgängern und Tochterunternehmen für Veranlagungszeiträume bis zum 31. Juli 2009 an die Porsche SE zu erstatten.

Bezüglich der bei der Porsche SE bis zur Einbringung ihres operativen Holding-Geschäftsbetriebs in die Volkswagen AG verbliebenen 50,1 % der Anteile an der Porsche Holding Stuttgart, hatten sich die Porsche SE und die Volkswagen AG im Rahmen der Grundlagenvereinbarung wechselseitig Put- und Call-Optionen eingeräumt. Der Basispreis beider Optionen betrug 3.883 Mio. € und unterlag bestimmten Anpassungen (siehe Anhangangaben zum Konsolidierungskreis). Im Rah-men der Einbringung wurde die jeweilige Rechtsposition der Porsche SE aus den Put- und Call-Optionen auf die Volks-wagen AG übertragen, sodass die Optionen durch Konfusion untergingen.

Sowohl die Volkswagen AG (im Falle der Ausübung ihrer Call-Option) als auch die Porsche SE (im Falle der Ausübung ihrer Put-Option) hatten sich verpflichtet, aus der Ausübung der Optionen und eventuellen nachgelagerten Handlungen sich in Bezug auf die Beteiligung an der Porsche Holding Stuttgart ergebende steuerliche Belastungen (z. B. aus der Nach-versteuerung der Ausgliederung 2007 und/oder 2009) zu tragen. Hätten sich bei der Volkswagen AG, der Porsche Holding Stuttgart, der Porsche AG oder deren jeweiligen Tochtergesellschaften aus der Nachversteuerung der Ausgliederung 2007 und/oder 2009 steuerliche Vorteile ergeben, hätte sich im Falle der Ausübung der Put-Option durch die Porsche SE der für die Übertragung des verbleibenden 50,1 %igen Anteils an der Porsche Holding Stuttgart von der Volkswagen AG zu ent-richtende Kaufpreis um den Barwert der Steuervorteile erhöht. Diese Regelung wurde im Rahmen des Einbringungsver-trags dahingehend übernommen, dass die Porsche SE in Höhe des Barwerts der realisierbaren Steuervorteile aus einer infolge der Einbringung entstehenden Nachversteuerung der Ausgliederung 2007 einen Anspruch auf Zahlung gegen die Volkswagen AG hat. Im Rahmen der Einbringung wurde zudem vereinbart, dass die Porsche SE die Volkswagen AG, die Porsche Holding Stuttgart sowie deren Tochterunternehmen von Steuern freistellt, sofern es durch von der Porsche SE vorgenommene oder unterlassene Maßnahmen bei oder nach Umsetzung der Einbringung zu einer Nachversteuerung 2012 bei diesen Gesellschaften kommen sollte. Auch in diesem Fall hat die Porsche SE einen Anspruch auf Zahlung gegen die Volkswagen AG in Höhe des Barwerts der realisierbaren Steuervorteile, die sich bei einem derartigen Vorgang auf Ebene der Volkswagen AG oder einem ihrer Tochterunternehmen ergeben.

Zur Sicherung von gegebenenfalls noch bestehenden Ansprüchen der Volkswagen AG aus dem Vertrag zwischen der Porsche SE und der Volkswagen AG über die Beteiligung der Volkswagen AG an der Porsche Holding Stuttgart war für den Fall der Ausübung der Put- beziehungsweise Call-Option zudem ein Einbehaltmechanismus zugunsten der Volks-wagen AG in Bezug auf den zu entrichtenden Kaufpreis vereinbart worden. Im Zuge der Einbringung des operativen Hol-ding-Geschäftsbetriebs der Porsche SE in die Volkswagen AG sind die entsprechenden Vereinbarungen entfallen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 383

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 268.

Im Zusammenhang mit der Einbringung des operativen Holdinggeschäftsbetriebs der Porsche SE in die Volkswagen AG wurden weitere Verträge geschlossen und Erklärungen abgegeben, dazu zählen im Wesentlichen: > Die Porsche SE hat der Volkswagen AG im Rahmen der Einbringung verschiedene Garantien bezüglich der Porsche

Holding Stuttgart, der Porsche AG und ihrer sonstigen übergehenden Beteiligungen gewährt. Diese beziehen sich unter anderem auf die ordnungsgemäße Ausgabe und volle Einzahlung der Aktien beziehungsweise Einlagen und bezie-hungsweise oder auf die Inhaberschaft der Anteile an der Porsche Holding Stuttgart und der Porsche AG.

> Des Weiteren gab die Porsche SE im Rahmen der Einbringung ihres operativen Holding-Geschäftsbetriebs Garantien für sonstige übergehende Vermögenswerte und Schulden gegenüber der Volkswagen AG ab. Dabei garantiert die Por-sche SE, dass diese bis zum Zeitpunkt des Vollzugs der Einbringung nicht abgetreten und grundsätzlich frei von Rech-ten Dritter sind.

> Die Haftung der Porsche SE für diese Garantien ist grundsätzlich beschränkt auf die von der Volkswagen AG erbrachte Gegenleistung.

> Die Porsche SE stellt ihre eingebrachten Tochterunternehmen, die Porsche Holding Stuttgart, die Porsche AG sowie deren Tochterunternehmen von Verpflichtungen gegenüber der Porsche SE frei, die den Zeitraum bis einschließlich 31. Dezember 2011 betreffen und über die auf Ebene dieser Gesellschaften für diesen Zeitraum hierfür passivierten Verpflichtungen hinausgehen.

> Die Porsche SE stellt die Porsche Holding Stuttgart und die Porsche AG von Verpflichtungen aus bestimmten Rechtsstrei-tigkeiten frei; dies schließt die Kosten für eine angemessene Rechtsverteidigung ein.

> Zudem stellt die Porsche SE die Volkswagen AG, die Porsche Holding Stuttgart, die Porsche AG und deren Tochterunter-nehmen hälftig von Steuern (außer Ertragsteuern) frei, die auf deren Ebene im Zusammenhang mit der Einbringung entstehen und die bei Ausübung der Call-Option auf die bei der Porsche SE bis zur Einbringung verbliebenen Anteile an der Porsche Holding Stuttgart nicht angefallen wären. Entsprechend stellt die Volkswagen AG die Porsche SE hälftig von derartigen, bei ihr anfallenden Steuern frei. Darüber hinaus wird die Porsche Holding Stuttgart hälftig von infolge der Verschmelzung ausgelösten Grunderwerbsteuer und sonstigen Kosten freigestellt.

> Es wurde darüber hinaus die verursachungsgerechte Allokation etwaiger nachträglicher Umsatzsteuerforderungen beziehungsweise -verbindlichkeiten aus Vorgängen bis zum 31. Dezember 2009 zwischen der Porsche SE und der Por-sche AG vereinbart.

> Im Einbringungsvertrag wurden zwischen der Porsche SE und dem Volkswagen Konzern verschiedene Informations-, Verhaltens- und Mitwirkungspflichten vereinbart.

Das Land Niedersachsen und die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft mbH, Hannover, verfügen gemäß Mitteilung vom 8. Januar 2014 am 31. Dezember 2013 über 20,00 % der Stimmrechte an der Volkswagen AG. Darüber hinaus wurde – wie oben dargestellt – von der Hauptversammlung der Volkswagen AG am 3. Dezember 2009 beschlossen, dass das Land Niedersachsen zwei Mitglieder des Aufsichtsrates bestellen darf (Entsendungsrecht).

Mitglieder des Vorstands beziehungsweise des Aufsichtsrats der Volkswagen AG sind Mitglieder in Aufsichtsräten beziehungsweise Vorständen von anderen Unternehmen oder sind Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Volkswagen AG im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Beziehungen unterhält. Alle Geschäfte mit nahe stehen-den Personen und Unternehmen werden zu Bedingungen ausgeführt, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind.

Die folgenden Tabellen zeigen das Lieferungs- und Leistungsvolumen sowie ausstehende Forderungen und Ver-pflichtungen zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften des Volkswagen Konzerns und nahe stehenden Personen und Unternehmen.

Page 386: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

384 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 269.

N A H E ST E H E N D E U N T E R N E H M E N U N D P E R S O N E N

E R B R A C H T E L I E F ER U N G E N

U N D L EI S T U N G E N

E M P F A N G EN E L I EF E R U N G EN

U N D L EI S T U N G E N

Mio. € 2013 2012 2013 2012

Porsche SE 13 5 11 3

Aufsichtsräte 2 2 3 4

Vorstandsmitglieder 0 0 0 1

Nicht konsolidierte Tochtergesellschaften 909 1.084 687 771

Gemeinschaftsunternehmen und deren Mehrheitsbeteiligungen* 13.547 14.195 1.278 1.853

Assoziierte Unternehmen und deren Mehrheitsbeteiligungen 249 354 369 436

Versorgungspläne 3 2 0 0

Sonstige nahe stehende Personen oder Unternehmen – 0 0 0

Land Niedersachsen, dessen Mehrheitsbeteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen 8 9 2 2

* Porsche Holding Stuttgart und deren Mehrheitsbeteiligungen bis zum 31. Juli 2012.

F OR D ER U N G EN

( E I N S C H L I E S S L I C H E R H A L T E N E

S I C H E R H E I T E N )

A N

V E R B I N D L I C H K E I T EN

( E I N S C H L I E S S L I C H

V E R PF L I C H T U N G EN )

G EG E N ÜB E R

Mio. € 31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012

Porsche SE 361 862 419 896

Aufsichtsräte 0 0 165 215

Vorstandsmitglieder 0 0 56 51

Nicht konsolidierte Tochtergesellschaften 1.172 950 587 456

Gemeinschaftsunternehmen und deren Mehrheitsbeteiligungen 5.758 4.958 2.064 1.752

Assoziierte Unternehmen und deren Mehrheitsbeteiligungen 26 40 73 72

Versorgungspläne 1 1 8 8

Sonstige nahe stehende Personen oder Unternehmen – – 26 16

Land Niedersachsen, dessen Mehrheitsbeteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen 2 0 0 0

In den obigen Tabellen sind die von den Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen erhaltenen Divi-dendenzahlungen in Höhe von 2.827 Mio. € (Vorjahr: 3.925 Mio. €) sowie an die Porsche SE gezahlte Dividenden in Höhe von 524 Mio. € (Vorjahr: 449 Mio. €) und die im Zusammenhang mit der Einbringung des operativen Holdinggeschäfts-betriebs der Porsche SE im Geschäftsjahr 2012 geleistete Barleistung in Höhe von 4.495 Mio. € nicht enthalten.

Die empfangenen Lieferungen und Leistungen von der Porsche SE entfallen im Wesentlichen auf eine marktübliche Haftungsvergütung für übernommene Garantien. Die an die Porsche SE erbrachten Lieferungen und Leistungen ent-fallen im Wesentlichen auf Zinserträge für gewährte Darlehen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 385

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 270.

Die Forderungen an die Porsche SE bestehen aus einer Darlehensforderung und darüber hinaus für das Geschäftsjahr 2012 aus einem Anspruch auf Zahlung eines Körperschaftsteuererstattungsbetrages. Die Verpflichtungen gegenüber der Porsche SE bestehen im Wesentlichen aus Festgeldanlagen.

Die Verpflichtungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen enthalten übrige finanzielle Verpflichtungen aus einer unwiderruflichen Kreditzusage in Höhe von 1,3 Mrd. € an die LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam, Niederlande, ein Gemeinschaftsunternehmen des Volkswagen Konzerns, mit einer Laufzeit bis Dezember 2015.

Die Verpflichtungen gegenüber Aufsichtsräten in Höhe von 165 Mio. € (Vorjahr: 215 Mio. €) beinhalten wie im Vorjahr im Wesentlichen verzinsliche Bankguthaben von Aufsichtsräten, die zu marktüblichen Konditionen bei Gesellschaften des Volkswagen Konzerns angelegt wurden.

Die Verpflichtungen gegenüber dem Vorstand enthalten ausstehende Salden für die Tantieme der Vorstandsmitglie-der in Höhe von 51.964.300 € (Vorjahr: 46.520.000 €).

Über die oben genannten Werte hinaus sind für Vorstand und Aufsichtsrat des Volkswagen Konzerns folgende im Rahmen ihrer Organtätigkeit gewährte Leistungen und Vergütungen erfasst worden:

€ 2013 2012

Kurzfristig fällige Leistungen 73.902.093 65.134.654

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 6.103.278 4.253.401

80.005.371 69.388.055

Den angestellten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht weiterhin ein reguläres Gehalt im Rahmen ihres Arbeits-vertrags zu. Dieses orientiert sich an den Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes und entspricht einer angemes-senen Vergütung für die entsprechende Funktion beziehungsweise Tätigkeit im Unternehmen. Dies gilt entsprechend für den Vertreter der Leitenden Angestellten im Aufsichtsrat.

Die Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses betreffen Zuführungen zu Pensionsrückstellungen für akti-ve Vorstandsmitglieder (siehe hierzu Anhangangabe 45). Die genannten Aufwendungen entsprechen nicht der Definition von Vergütungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder nach dem Corporate Governance Kodex. Angaben zu den Pensionsrückstellungen für Mitglieder des Vorstandes finden sich unter Anhangangabe 45.

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386 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Die Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats nach IAS 24.17 ff werden in befreienden IFRS-Konzernabschlüssen börsennotierter Aktien gesellschaften durch die Angaben gemäß §§ 314 Abs. 1 Nr. 6, 315 Abs. 2 Nr. 4 in Verbindung mit 315a Abs. 1 HGB ergänzt. Diese umfangreichen ergänzenden Angaben werden im folgenden Beispiel dargestellt. Die Angaben gemäß §§ 314 Abs. 1 Nr. 6a Satz 5–9, 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB wurden dabei entsprechend der Empfehlung des DRS 17 in einem Vergütungsbericht als Teil des Konzern lageberichts zusammengefasst:

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 282.

45. Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

€ 2013 2012

Bezüge des Vorstands

Erfolgsunabhängige Vergütung 11.638.328 9.506.343

Erfolgsabhängige Vergütung 52.444.300 47.000.000

Bezüge des Aufsichtsrats

Fixe Vergütungsbestandteile 528.671 651.625

Variable Vergütungsbestandteile 9.245.859 8.125.886

Die fixen Bezüge des Vorstands enthalten in unterschiedlichem Umfang auch die Vergütung für die Übernahme von Mandaten bei Konzerngesellschaften und die Kosten beziehungsweise den geldwerten Vorteil aus der Gewährung von Sachbezügen und Nebenleistungen wie die Überlassung von Dienstwagen und die Übernahme von Versicherungsprämien. Steuern, die auf Sachzuwendungen entfallen, wurden im Wesentlichen von der Volkswagen AG getragen. Die jedem Vor-standsmitglied gezahlte variable Vergütung setzt sich zusammen aus einem Bonus, der sich auf die Geschäftsentwicklung der jeweils zwei vorangegangenen Jahre bezieht, und seit 2010 aus einem Long Term Incentive (LTI, langfristiger Anreiz), dem – vorbehaltlich einer Einführungsphase – eine Betrachtung der jeweils vier vorangegangenen Geschäftsjahre zugrunde liegt.

Am 31. Dezember 2013 betrugen die Pensionsrückstellungen für Mitglieder des Vorstands 107.676.518 € (Vor-jahr: 103.535.287 €). Die Dynamisierung der laufenden Renten erfolgt analog der Dynamisierung des höchsten Tarif-gehaltes, sofern die Anwendung des § 16 BetrAVG nicht zu einer stärkeren Anhebung führt. Für Verträge mit Mitgliedern des Vorstands, die ab dem 1. Januar 2010 geschlossen wurden, besteht im Krankheitsfall Anspruch auf eine zwölfmona-tige Fortzahlung der normalen Bezüge. Zuvor abgeschlossene Verträge gewähren eine sechsmonatige Fortzahlung. Bei Dienstunfähigkeit besteht Anspruch auf das Ruhegehalt. Die Hinterbliebenen erhalten 66 2/3 % Witwenrente bezie-hungsweise 20 % Waisengeld bezogen auf das Ruhegehalt des ehemaligen Vorstandsmitglieds.

Ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen haben 9.977.972 € (Vorjahr: 8.797.230 €) erhal-ten. Für diesen Personenkreis bestanden Rückstellungen für Pensionen von 140.165.675 € (Vorjahr: 146.501.307 €).

An Mitglieder des Vorstands wurden unverzinsliche Vorschüsse in Höhe von 480.000 € (Vorjahr: 480.000 €) gezahlt, die mit der erfolgsabhängigen Vergütung im Folgejahr verrechnet werden. An Mitglieder des Aufsichtsrats wurden ursprünglich Darlehen in Höhe von insgesamt 25.000 € (Tilgung 2013: 10.833 €; verbliebener Darlehensbetrag 0 €) gewährt. Die Darlehen waren grundsätzlich mit 4 % zu verzinsen; die vereinbarte Laufzeit betrug bis zu 15 Jahre.

Die individuellen Vergütungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbericht inner-halb des Lageberichts erläutert (siehe Seite 61). Dort findet sich auch eine ausführliche Würdigung der einzelnen Bonus-komponenten des LTI.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 387

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 60.

G R U N D S ÄT Z E U N D W E I T E R E N T W I C K L U N G D E R

VO R STA N D SV E R G Ü T U N G

Über das Vergütungssystem und die jeweilige Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder der Volkswagen AG beschließt das Aufsichtsratsplenum auf Vorschlag des Präsidiums. Bei der Ver-gütung für aktive Vorstandsmitglieder werden die gesetzlichen Vorgaben des Aktiengesetzes (AktG) und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) umgesetzt. Insbesondere ist die Vergütungsstruktur gemäß dem Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG; § 87 Abs. 1 AktG) auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet.

Das bislang geltende Vergütungssystem für die Vorstandsmit-glieder wurde durch die 50. Ordentliche Hauptversammlung am 22. April 2010 mit 99,44 % der abgegebenen Stimmen gebilligt. Gleichwohl machte die positive Geschäftsentwicklung des Volks-wagen Konzerns in den vergangenen Jahren eine Weiterentwick-lung und Neujustierung der Vorstandsvergütung und der darin enthaltenen Vergleichsparameter notwendig. Die Weiterentwick-lung der Vorstandsvergütung wurde von einem Vergütungsberater begleitet, auf dessen Unabhängigkeit Aufsichtsrat und Unterneh-men geachtet haben.

Die wesentlichen Änderungen im Vergütungssystem beziehen sich auf den gewährten Bonus, dessen Ermittlung auf Basis der Geschäftsentwicklung neu justiert wurde und explizit auch die individuelle Leistung der Vorstandsmitglieder berücksichtigt.

Durch die nachträgliche Anpassung der Vergleichsparameter im Bonus wurde am 22. Februar 2013 eine Abweichung von der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex in Num-mer 4.2.3 Abs. 3 Satz 3 (Fassung vom 15. Mai 2012) erklärt, die eine nachträgliche Änderung von Erfolgszielen oder der Vergleichs-parameter ausschließt. Diese Abweichung erfolgte einmalig im Zusammenhang mit dem Bonus für das Jahr 2012. Inzwischen wird dieser Empfehlung wieder entsprochen.

Die Höhe der Vorstandsvergütung soll im nationalen und internati-onalen Vergleich angemessen und attraktiv sein. Kriterien sind sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten bei Volkswagen gilt. In diesem Zusammenhang werden regelmäßig Vergütungsvergleiche durch-geführt. B E STA N DT E I L E D E R VO R STA N D SV E R G Ü T U N G

Die Bezüge des Vorstands setzen sich aus fixen und variablen Bestandteilen zusammen. Durch die fixen Bestandteile ist einer-seits eine Grundvergütung gewährleistet, die es dem einzelnen Vorstandsmitglied gestattet, seine Amtsführung an den wohlver-standenen Interessen des Unternehmens und den Pflichten eines ordentlichen Kaufmanns auszurichten, ohne dabei in Abhängig-keit von lediglich kurzfristigen Erfolgszielen zu geraten. Anderer-seits stellen variable Bestandteile, die unter anderem vom wirt-schaftlichen Ergebnis des Unternehmens abhängen, eine langfristige Wirkung der Verhaltensanreize sicher. Fixe Vergütung

Im Geschäftsjahr 2013 erhielten die Mitglieder des Vorstands eine fixe Vergütung von insgesamt 11.638.328 (9.506.343) €. Die fixen Bezüge enthalten in unterschiedlichem Umfang auch die Vergü-tung für die Übernahme von Mandaten bei Konzerngesellschaften und die Kosten beziehungsweise den geldwerten Vorteil aus der Gewährung von Sachbezügen und Nebenleistungen wie die Über-lassung von Dienstwagen und die Übernahme von Versicherungs-prämien. Steuern, die auf Sachzuwendungen entfallen, wurden im Wesentlichen von der Volkswagen AG getragen.

Die Grundvergütung wird turnusmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.

Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht enthält die individualisierte und nach Bestandteilen aufgegliederte Aufstel-

lung der Vergütungen von Vorstand und Aufsichtsrat der Volkswagen AG sowie individualisierte

Angaben zur Altersvorsorge der Mitglieder des Vorstands. Darüber hinaus erläutern wir in diesem

Kapitel die Grundzüge des variablen Vergütungssystems des Vorstands.

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388 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 61.

Variable Vergütung

Die variable Vergütung setzt sich zusammen aus einem Bonus, der sich auf die Geschäftsentwicklung der jeweils zwei vorangegange-nen Jahre bezieht, und seit 2010 aus einem Long Term Incentive (LTI, langfristiger Anreiz), dem – vorbehaltlich einer Einführungs-phase – eine Betrachtung der jeweils vier vorangegangenen Geschäftsjahre zugrunde liegt. Beide Komponenten der variablen Vergütung beruhen damit auf mehrjährigen Bemessungsgrundla-gen und tragen sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung. Bonus

Der Bonus honoriert eine positive Geschäftsentwicklung des Volkswagen Konzerns. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Vorstandsvergütung werden die Bemessungsgrundlagen für den Bonus an die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre angepasst. Als Bemessungsgrundlage des Bonus wird der

Durchschnitt des Operativen Ergebnisses einschließlich des antei-ligen Operativen Ergebnisses in China im Zweijahreszeitraum herangezogen. Neu ist seit dem 22. Februar 2013 insbesondere die Verankerung eines Schwellenwertes für die Bemessungsgrundlage, unterhalb dessen kein Bonus anfällt. Dieser Schwellenwert wurde für die Jahre 2012 und 2013 auf 5,0 Mrd. € festgelegt. Mittels einer Begrenzung des maximalen rechnerischen Bonusvolumens ist zudem explizit eine Begrenzung (Cap) für außerordentliche Ent-wicklungen vorgesehen. Für das Jahr 2012 und 2013 liegt vorbe-haltlich des Leistungsbonus die rechnerische Begrenzung für den Vorstandsvorsitzenden bei 6,75 Mio. € und für die übrigen Vor-standsmitglieder bei 2,5 Mio. €. Die Systematik und die Begren-zung werden vom Aufsichtsrat regelmäßig hinsichtlich Anpas-sungsnotwendigkeiten überprüft.

Eine wesentliche Neuerung betrifft seit dem 22. Februar 2013 darüber hinaus die Möglichkeit des Aufsichtsrats, den sich rechne-risch auf Basis des durchschnittlichen Operativen Ergebnisses

VO R STA N D SV E R G Ü T U N G E N 2 0 1 3 ( VO R J A H R E SW E RT E I N K L A M M E R N ) *

B O N U S

€ Fix Sondervergütung

Individueller

Leistungsbonus LTI Gesamt

Martin Winterkorn 1.907.862 6.002.000 3.001.000 4.095.000 15.005.862

(1.916.276) (5.770.000) (2.885.000) (3.940.000) (14.511.276)

Francisco Javier Garcia Sanz 1.241.017 2.233.000 1.116.500 1.820.000 6.410.517

(1.102.278) (2.150.000) (860.000) (1.750.000) (5.862.278)

Jochem Heizmann 1.209.945 2.233.000 669.900 1.820.000 5.932.845

(1.100.204) (2.150.000) (645.000) (1.750.000) (5.645.204)

Christian Klingler 1.241.017 2.233.000 893.200 1.820.000 6.187.217

(999.756) (2.150.000) (860.000) (1.750.000) (5.759.756)

Michael Macht 1.241.017 2.233.000 669.900 1.820.000 5.963.917

(995.277) (2.150.000) (430.000) (1.750.000) (5.325.277)

Horst Neumann 1.241.017 2.233.000 893.200 1.820.000 6.187.217

(1.062.771) (2.150.000) (860.000) (1.750.000) (5.822.771)

Leif Östling 1.210.126 2.233.000 669.900 1.820.000 5.933.026

(319.952) (716.667) (215.000) (583.333) (1.834.952)

Hans Dieter Pötsch 1.241.017 2.233.000 1.116.500 1.820.000 6.410.517

(1.025.047) (2.150.000) (1.075.000) (1.750.000) (6.000.047)

Rupert Stadler 1.105.310 2.233.000 893.200 1.820.000 6.051.510

(984.782) (2.150.000) (860.000) (1.750.000) (5.744.782)

Summe 11.638.328 23.866.000 9.923.300 18.655.000 64.082.628

(9.506.343) (21.536.667) (8.690.000) (16.773.333) (56.506.343)

* Die Zahlen sind jeweils für sich gerundet; das kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 389

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 62.

ergebenden Bonus unter Nutzung eines individuellen Anpassungs-faktors unabhängig von der maximalen rechnerischen Begrenzung um bis zu 50 % zu erhöhen, um besondere individuelle Leistun-gen der Vorstandsmitglieder zu vergüten. Eine Anpassung durch den Aufsichtsrat kann bei besonderen individuellen Leistungen der Vorstandsmitglieder zur Stärkung der nachhaltigen Unterneh-mensentwicklung vorgenommen werden. Hierbei können zum Beispiel besondere Integrationsleistungen oder die erfolgreiche Umsetzung von Sonderprojekten berücksichtigt werden. Long Term Incentive (LTI)

Der bestehende Long Term Incentive wurde im Rahmen der Wei-terentwicklung der Vorstandsvergütung nicht angepasst. Die Höhe des LTI ist abhängig vom Erreichen der Ziele der Strategie 2018. Die Zielfelder sind: > Top-Kundenzufriedenheit, gemessen am Kundenzufriedenheits-

index, > Top-Arbeitgeber, gemessen am Mitarbeiterindex, > Absatzsteigerung, gemessen am Wachstumsindex und > Steigerung der Rendite, gemessen am Renditeindex. Der Kundenzufriedenheitsindex errechnet sich anhand von Indi-katoren, die die Gesamtzufriedenheit unserer Kunden mit den ausliefernden Händlern, den Neufahrzeugen und den Service-betrieben auf Basis des jeweils vorangehenden Werkstattbesuchs abbilden.

Der Mitarbeiterindex wird aus den Indikatoren „Beschäf-tigung“ und „Produktivität“ sowie der Beteiligungsquote und dem Ergebnis von Mitarbeiterbefragungen („Stimmungsbarometer“, siehe auch Kapitel Mitarbeiter auf Seite 133 dieses Berichts) ermittelt.

Der Wachstumsindex errechnet sich aus den Indikatoren „Aus-lieferung an Kunden“ und „Marktanteil“.

Der Renditeindex ergibt sich aus der Entwicklung der Umsatz-rendite und der Dividende der Stammaktie.

Die ermittelten Indizes zur Kundenzufriedenheit, zum Bereich Mitarbeiter und zur Absatzsituation werden addiert und das Ergebnis anschließend mit dem Renditeindex multipliziert. Diese Methodik stellt sicher, dass der LTI nur dann ausgezahlt wird, wenn der Konzern auch finanziell erfolgreich ist. Denn wird bei der Umsatzrendite der Schwellenwert von 1,5 % nicht überschritten, beträgt der Renditeindex null. Folglich liegt dann auch der Gesamtindex für das betreffende Geschäftsjahr bei null.

Auf Basis des Vier-Jahres-Durchschnitts der Gesamtindizes kann der Aufsichtsrat die Höhe des LTI-Zielbetrags in jedem Geschäftsjahr neu festlegen. Im Berichtsjahr betrug der LTI-Zielbetrag 2,25 Mio. € für den Vorstandsvorsitzenden und je 1,0 Mio. € für die übrigen Mitglieder des Vorstands; maximal wird ein Betrag von 4,5 Mio. € an den Vorstandsvorsitzenden und je 2,0 Mio. € an die übrigen Vorstandsmitglieder ausgezahlt.

Der LTI wurde dem Vorstand unter Anwendung eines Einfüh-rungsszenarios erstmals im Jahr 2011 für das Geschäftsjahr 2010 und die sich abzeichnende Entwicklung des Jahres 2011 berech-net und ausgezahlt. Im Jahr 2012 wurde die Entwicklung der Geschäftsjahre 2010 und 2011 berücksichtigt, für das Jahr 2013 ist

die Entwicklung der Geschäftsjahre 2010 bis 2012 in die Berech-nung eingeflossen. Ab 2014 werden der Betrachtung dann die vorangegangenen vier Jahre zugrunde gelegt.

Bei außerordentlichen Geschäftsentwicklungen kann der Auf-sichtsrat eine Begrenzung der Summe der variablen Vergütungs-bestandteile vornehmen (Cap).

Für Verträge mit Mitgliedern des Vorstands, die ab dem 1. Januar 2010 geschlossen wurden, besteht im Krankheitsfall Anspruch auf eine zwölfmonatige Fortzahlung der normalen Bezüge. Zuvor abgeschlossene Verträge gewähren eine sechsmonatige Fortzah-lung. Bei Dienstunfähigkeit besteht Anspruch auf das Ruhegehalt. Hinterbliebene erhalten 66 2/3 % Witwenrente beziehungsweise 20 % Waisengeld bezogen auf das Ruhegehalt des ehemaligen Vorstandsmitglieds. L E I ST U N G E N B E I R E G U L Ä R E R B E E N D I G U N G D E R TÄT I G K E I T

Den Mitgliedern des Vorstands sind im Falle der regulären Beendi-gung ihrer Tätigkeit ein Ruhegehalt einschließlich einer Hinter-bliebenenversorgung und für die Dauer des Bezugs des Ruhege-halts die Nutzung von Dienstwagen zugesagt. Die zugesagten Leistungen werden mit Vollendung des 63. Lebensjahres gezahlt beziehungsweise zur Verfügung gestellt.

Das Ruhegehalt ergibt sich aus einem Prozentsatz des fixen Grundgehalts, das den wesentlichen Teil der in der Tabelle auf Seite 61 angegebenen individuellen fixen Vorstandsvergütung ausmacht. Der individuelle Prozentsatz steigt, ausgehend von einem Prozent-satz von 50 %, mit jedem Jahr der Unternehmenszugehörigkeit um zwei Prozentpunkte. In Einzelfällen werden Vordienstzeiten und erdiente Ruhegehälter angerechnet. Die vom Präsidium des Auf-sichtsrats festgelegte Höchstgrenze liegt bei 70 %. Eine weitere Differenzierung dieser Leistungen nach erfolgsabhängigen Bestandteilen und Leistungen mit langfristiger Anreizwirkung erfolgt nicht. Die Herren Winterkorn, Garcia Sanz, Heizmann, Macht, Neumann und Pötsch haben zum Jahresende 2013 einen Ruhegehaltsanspruch von 70 %, die Herren Klingler und Stadler von 58 % ihres fixen Grundgehalts erreicht.

Herr Östling hat eine Versorgungszusage auf Basis der Rege-lungen für die Bruttoentgeltumwandlung über den Volkswagen Pension Trust e.V. erhalten. Die Zusage umfasst eine Rente wegen Alters ab Vollendung des 70. Lebensjahres sowie eine Hinterblie-benenrente. Die Volkswagen AG stellt für Herrn Östling einen jährlichen gehaltsabhängigen unternehmensfinanzierten Versor-gungsaufwand zur Verfügung, der jeweils zum Jahresende in einen Rentenbaustein umgewandelt wird.

Die Pensionsverpflichtungen nach IAS 19 betrugen am 31. Dezember 2013 für Mitglieder des Vorstands 107.676.518 (103.535.287) €, der Rückstellung wurden nach IAS 19 im Berichtsjahr 9.416.406 (7.870.299) € zugeführt. In die Bewertung der Pensionsverpflichtungen sind auch die sonstigen Versorgungs-leistungen wie die Hinterbliebenenrente und die Überlassung von Dienstwagen eingeflossen. Die nach handelsrechtlichen Vorschrif-ten bewerteten Pensionsverpflichtungen betrugen 88.704.661 (75.445.501) €, der Rückstellung wurden handelsrechtlich im

Page 392: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

390 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 63.

Berichtsjahr 13.259.160 (3.627.309) € zugeführt. Die Dynamisie-rung der laufenden Renten erfolgt analog zur Dynamisierung des höchsten Tarifgehalts, sofern die Anwendung des § 16 des Gesetzes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG) nicht zu einer stärkeren Anhebung führt.

Ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands und ihre Hin-terbliebenen haben im vergangenen Jahr 9.977.972 (8.797.230) € erhalten. Für diesen Personenkreis bestanden Ver-pflichtungen für Pensionen bewertet nach IAS 19 in Höhe von 140.165.675 (146.501.307) € beziehungsweise nach handelsrecht-lichen Vorschriften in Höhe von 125.376.525 (122.324.853) €.

L E I ST U N G E N B E I VO R Z E I T I G E R B E E N D I G U N G D E R TÄT I G K E I T

Sofern die Tätigkeit aus einem nicht von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund beendet wird, sind die Ansprüche bei nach dem 20. November 2009 abgeschlossenen Vorstandsver-trägen entsprechend der Empfehlung aus Nummer 4.2.3 Abs. 4 des DCGK auf maximal zwei Jahresvergütungen begrenzt (Abfindungs-Cap). Für vor dem 20. November 2009 abgeschlossene Vor-standsverträge wird ab der dritten Amtszeit Bestandsschutz gewährt.

Für den Fall, dass die Tätigkeit aus einem von einem Vorstandsmit-glied zu vertretenden wichtigen Grund beendet wird, erfolgt keine Abfindungszahlung an das Vorstandsmitglied.

Den Mitgliedern des Vorstands sind auch für den Fall der vor-zeitigen Beendigung ihrer Tätigkeit ein Ruhegehalt beziehungs-weise eine Hinterbliebenenversorgung und für die Dauer des Bezugs des Ruhegehalts die Nutzung von Dienstwagen zugesagt.

Für Vorstandsverträge, die vor dem 5. August 2009 für die erste Amtszeit abgeschlossen wurden, gilt: Die nach Ausscheiden aus dem Unternehmen zu gewährende Altersversorgung ist bei einem Austritt auf Veranlassung des Unternehmens sofort und ansonsten mit Vollendung des 63. Lebensjahres zu zahlen. Werden bis zum 63. Lebensjahr auch von anderer Stelle Vergütungen bezo-gen, sind diese bis zu einem bestimmten Festbetrag auf den Versor-gungsanspruch anzurechnen.

Für Verträge mit Vorständen für deren erste Amtszeit, die nach dem 5. August 2009 abgeschlossen wurden, gilt: Die nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen zu gewährende Altersversor-gung wird mit Vollendung des 63. Lebensjahres gezahlt.

P E N S I O N E N D E S VO R STA N D S 2 0 1 3 ( VO R JA H R E SW E RT E I N K L A M M E R N ) 1

€ Zuführung zur

Pensionsrückstellung

Barwert zum

31. Dezember²

Martin Winterkorn 730.734 22.075.213

(904.811) (22.835.450)

Francisco Javier Garcia Sanz 952.803 12.134.132

(842.801) (11.579.920)

Jochem Heizmann 1.443.804 13.696.821

(1.303.902) (12.637.000)

Christian Klingler 840.814 3.693.690

(583.862) (2.961.689)

Michael Macht 1.045.270 10.632.210

(836.249) (10.029.668)

Horst Neumann 583.826 17.470.333

(694.357) (18.244.557)

Leif Östling 1.100.179 1.355.439

(353.925) (354.065)

Hans Dieter Pötsch 1.926.251 15.994.320

(1.699.477) (14.775.553)

Rupert Stadler 792.725 10.624.360

(650.915) (10.117.385)

Summe 9.416.406 107.676.518

(7.870.299) (103.535.287)

1 Die Zahlen sind jeweils für sich gerundet; das kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen. 2 Der Betrag ist in dem in der Bilanz enthaltenen Gesamtbetrag für leistungsorientierte Zusagen erfasst (siehe Anhangangabe 29 im Konzernabschluss).

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 391

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Quelle: Volkswagen AG, Geschäftsbericht 2013, S. 64.

B E Z Ü G E D E S AU F S I C H T S R AT S

Die Bezüge des Aufsichtsrats der Volkswagen AG setzen sich gemäß § 17 der Satzung der Volkswagen AG zusammen aus einer festen Vergütung (zuzüglich Sitzungsgeldern) und einer veränderlichen Vergütung, die von der Höhe der gezahlten Dividende abhängig ist. Berücksichtigt werden auch die vom jeweiligen Mitglied ausge-übten Funktionen im Aufsichtsrat. Verschiedene Mitglieder des Aufsichtsrats sind darüber hinaus Mitglied im Aufsichtsrat von Tochterunternehmen. Die von dort bezogene Vergütung richtet

sich nach den Bestimmungen der jeweiligen Satzung und besteht ebenfalls aus einer festen Vergütung und einer von der Höhe der gezahlten Dividende abhängigen Vergütung. Diese Vergütung ist in den nachfolgenden Zahlen enthalten. Im Geschäftsjahr 2013 haben die Mitglieder des Aufsichtsrats 9.774.530 (8.777.511) € erhalten. Auf die fixen Vergütungsbestandteile (inklusive Sitzungs-gelder) entfielen 528.671 (651.625) €, auf die variablen Vergü-tungsbestandteile 9.245.859 (8.125.886) €.

V E R G Ü T U N G E N V O N M I TG L I E D E R N D E S AU F S I C H T S R AT S 1

F I X V A R I A B EL G E SA M T G E SA M T

€ 2013 2012

Ferdinand K. Piëch 121.000 1.068.300 1.189.300 1.108.100

Berthold Huber2 37.500 736.067 773.567 683.133

Hussain Ali Al-Abdulla 11.000 320.833 331.833 288.167

Jassim Al Kuwari (bis 25.04.2013) 2.917 102.488 105.405 289.167

Jörg Bode (bis 19.02.2013)3 808 43.223 44.032 394.540

Ahmad Al-Sayed (seit 28.06.2013) 4.050 163.090 167.140 –

Jürgen Dorn (seit 01.01.2013)2 53.000 355.833 408.833 –

Annika Falkengren 13.000 481.250 494.250 390.777

Hans-Peter Fischer (seit 01.01.2013)2 11.000 320.833 331.833 –

Uwe Fritsch2 11.000 320.833 331.833 203.221

Babette Fröhlich2 14.000 481.250 495.250 433.750

Olaf Lies (seit 19.02.2013)3 10.192 277.610 287.802 –

David McAllister (bis 19.02.2013)3 1.213 64.835 66.048 433.750

Hartmut Meine2 11.000 320.833 331.833 291.167

Peter Mosch2 29.800 541.356 571.156 371.267

Bernd Osterloh2 14.000 481.250 495.250 433.750

Hans Michel Piëch 37.500 368.033 405.533 390.567

Ursula Piëch 18.125 350.333 368.458 203.221

Ferdinand Oliver Porsche 40.500 712.467 752.967 687.433

Wolfgang Porsche 49.500 528.450 577.950 548.015

Stephan Weil (seit 19.02.2013)3 12.767 415.301 428.068 –

Stephan Wolf (seit 01.01.2013)2 13.800 470.556 484.356 –

Thomas Zwiebler2 11.000 320.833 331.833 291.167

Im Vorjahr ausgeschiedene Aufsichtsräte – – – 1.336.321

Summe 528.671 9.245.859 9.774.530 8.777.511

1 Die Zahlen sind jeweils für sich gerundet; das kann bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen. 2 Diese Arbeitnehmervertreter haben erklärt, ihre Aufsichtsratsvergütung nach den Richtlinien des Deutschen Gewerkschaftsbundes an die Hans-Böckler-Stiftung abzuführen. 3 Diese Aufsichtsratsmitglieder sind gemäß § 5 Abs. 3 Niedersächsisches Ministergesetz verpflichtet, ihre für ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat gezahlten Vergütungen an das Land

Niedersachsen abzuführen, sobald und soweit sie 6.200 € im Jahr übersteigen. Vergütungen in diesem Sinne sind: Aufsichtsratsvergütungen sowie Sitzungsgelder, soweit sie den Betrag von 200 € übersteigen.

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392 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Im nachfolgenden Beispiel sind insbesondere die Mindestangaben, die bei Anwendung der Erleichterungsvorschrift für sogenannte government-related entities zu machen sind, aufgeführt:

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 207.

Aufsichtsrat festgelegt. Die gewährten SAR können frühestens nach Ablauf einer vierjährigen Wartezeit nach dem Ausgabetag innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren ganz oder teilweise

ausgeübt werden, wenn am Ende der Wartezeit ein absolutes bzw. ein relatives Erfolgsziel erreicht wird. Nach Ablauf des Ausübungs-zeitraums verfallen nicht ausgeübte SAR. Um zu ermitteln, ob und wie viele der gewährten SAR ausübbar sind, werden der Durch-schnittskurs bzw. der Durchschnittsindex während des Refe-renz- und Performance zeitraums miteinander verglichen. Beim Referenzzeitraum handelt es sich um die letzten 20 aufeinander-folgenden Handelstage vor dem Ausgabetag. Der Performance-zeitraum betrifft die letzten 60 Handelstage vor Ablauf der Warte-zeit. Der Durchschnittskurs (Endkurs) wird aus dem Durchschnitt der Schlusskurse der Deutsche- Post-Aktie im Xetra-Handel der Deutsche Börse AG ermittelt.

Long-Term-Incentive-Plan (ltip 2006) für Vorstandsmitglieder

Seit dem 1. Juli 2006 erhalten die Mitglieder des Vorstands Stock Appreciation Rights (SAR) aus dem LTIP 2006. Jedes SAR aus dem LTIP 2006 berechtigt zum Bar ausgleich in Höhe der Differenz zwischen dem Durchschnitt der Schlusskurse der Deutsche-Post-Aktie während der letzten fünf Handelstage vor dem Ausübungstag und dem Ausgabepreis des SAR.

Die Mitglieder des Vorstands leisten jedes Jahr ein Eigen-investment in Höhe von 10 % ihres Jahresfestgehalts. Die Anzahl der an die Vorstandsmitglieder auszugebenden SAR wird vom

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 393

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Das absolute Erfolgsziel ist erreicht, wenn der Endkurs der Deutsche-Post-Aktie mindestens 10, 15, 20 oder 25 % über dem Ausgabepreis liegt. Das relative Erfolgsziel ist an die Performance der Aktie im Verhältnis zur Performance des STOXX Europe 600 Index (SXXP, ISIN EU0009658202) gekoppelt. Es ist erreicht, wenn die Wertentwicklung der Aktie der des Indexes entspricht oder die Outperformance mindestens 10 % beträgt.

Von je sechs SAR können maximal vier über das absolute Er-folgsziel und maximal zwei über das relative Erfolgsziel „erdient“ werden. Wird zum Ablauf der Wartezeit kein absolutes oder rela-tives Erfolgsziel erreicht, verfallen die darauf entfallenden SAR der entsprechenden Tranche ersatz- und entschädigungslos.

sar-Plan für Führungskräfte

Seit Juli 2006 erhalten ausgewählte Führungskräfte in jähr lichen Tranchen SAR aus dem LTIP. Danach haben die Füh-rungskräfte die Möglichkeit, nach Erfüllung von anspruchsvollen Erfolgs zielen (siehe Angaben zu LTIP 2006) für Vorstand mit glie-

der innerhalb eines festgelegten Zeitraums eine Barzahlung in Höhe der Differenz zwischen dem jeweiligen Kurs der Deutsche- Post-Aktie und dem jeweils festgelegten Ausgabepreis zu erhal-ten. Nach Ablauf der jewei ligen Wartezeit sind alle im Rahmen der Tranchen 2006 und 2007 gewährten SAR verfallen, da die daran geknüpften Erfolgsziele nicht erreicht wurden. Nach Ab-lauf der Wartezeit der Tranche 2008 am 30. Juni 2011 wurden zwei Sechstel der gewährten SAR ausübbar. Sie konnten aufgrund der guten Aktien kursentwicklung kurz vor Ende der Ausübungs-periode ausgeübt werden, da der Aktienkurs den Ausgabepreis von 18,40 € noch übertroffen hatte. Die Ausübungsperiode für diese SAR endete am 30. Juni 2013. Am 30. Juni 2013 endete auch die Wartezeit der Tranche 2009. Wegen der sehr guten Aktienkurs-entwicklung seit der Ausgabe der SAR im Jahr 2009 wurden diese SAR größtenteils bereits im Jahr 2013 ausgeübt.

Weitere Details zu den Tranchen des LTIP 2006 / SAR-Plans zeigt die folgende Tabelle:

ltip 2006 / sar-Plan

Tranche 2009 Tranche 2010 Tranche 2011 Tranche 2012 Tranche 2013sar

Ausgabetag 1. Juli 2009 1. Juli 2010 1. Juli 2011 1. Juli 2012 1. Aug. 2013

Ausgabepreis (€) 9,52 12,27 12,67 13,26 20,49

Ablauf der Wartezeit 30. Juni 2013 30. Juni 2014 30. Juni 2015 30. Juni 2016 31. Juli 2017

Für die SAR aus dem SAR-Plan und dem LTIP 2006 wurde mit einem stochastischen Simu lationsmodell ein Zeitwert ermittelt. Daraus ergab sich, dass für das Geschäftsjahr 2013 ein Aufwand in Höhe von 202 MIO € zu buchen war (Vorjahr: 143 MIO €).

Weitere Angaben zur aktienbasierten Vergütung der Vor-standsmitglieder finden sich unter Text ziffer 55.2. Für den LTIP 2006 und den SAR-Plan ergab sich zum Bilanzstichtag eine Rück-stellung in Höhe von 278 MIO € (Vorjahr: 203 MIO €), davon ent-fielen auf die Vorstände 64 MIO € (Vorjahr: 25 MIO €). Von der Gesamtrückstellung betrifft ein Teilbetrag in Höhe von 4 MIO € (Vorjahr: 0 MIO €) zum Stichtag ausübbare Rechte.

55 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

55.1 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und der Bundes-

republik Deutschland

Sämtliche nahestehenden Unternehmen, die vom Konzern beherrscht werden oder auf die vom Konzern ein maßgeblicher Ein-fluss ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste, abruf bar auf der Internetseite www.dpdhl.com/de/investoren.html, mit An-gaben zum Beteiligungsanteil, zum Eigenkapital und zum Jahres-ergebnis – geordnet nach geografischen Bereichen – verzeichnet.

Die Deutsche Post AG unterhält vielfältige Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland und anderen von der Bundesrepub-lik Deutschland kontrollierten Unternehmen.

Der Bund ist Kunde der Deutsche Post AG und nimmt als solcher Dienste des Unternehmens in Anspruch. Die Geschäfts-beziehungen der Deutsche Post AG bestehen jeweils unmittelbar zu den einzelnen Behörden und sonstigen staatlichen Stellen als voneinander unabhängigen Einzelkunden; die diesen gegenüber erbrachten Leistungen sind jeweils nicht erheblich für die Gesamt-einnahmen der Deutsche Post AG.

beziehungen zur kfw bankengruppeDie KfW unterstützt den Bund bei der Fortsetzung der Priva-

tisierung von Unternehmen wie Deutsche Post AG oder Deutsche Telekom AG. Im Jahre 1997 entwickelte die KfW zusammen mit dem Bund das sogenannte Platzhaltermodell als Instrumentarium für Privatisierungen des Bundes. Nach diesem Modell verkauft der Bund ganz oder teilweise seine Beteiligungen an die KfW mit dem Ziel der vollständigen Privatisierung dieser staatlichen Unter-nehmen. Seit 1997 hat die KfW auf dieser Grundlage in mehre-ren Schritten Aktien der Deutsche Post AG vom Bund gekauft und verschiedene Kapitalmarkttransaktionen mit diesen Aktien durch geführt. Der Anteil der KfW am Grund kapital der Deutsche Post AG beträgt aktuell 21 %. Die Deutsche Post AG gilt als asso-ziiertes Unternehmen des Bundes.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 208.

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394 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

beziehungen zur bundesanstalt für post und telekommunikation (banstpt)Die BAnstPT ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und

steht unter Fach- und Rechtsaufsicht des Bundesministeriums der Finan zen. Durch das zum 1. Dezember 2005 in Kraft getre-tene Bundes anstalt-Reorganisationsgesetz nimmt der Bund durch das Bundes ministerium der Finanzen die Aufgaben bezüglich der Anteile an den Postnachfolgeunternehmen unmittelbar wahr. Die Wahr nehmung der „Eigentümeraufgaben“ bei der BAnstPT ist damit entfallen. Die Bundesanstalt führt die Sozialeinrichtun-gen wie die Postbeamtenkrankenkasse, das Erholungswerk, die Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost (VAP) und das Betreuungs werk für Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG, Deutsche Telekom AG sowie die Erstellung von Grundsätzen der Wohnungsfürsorge weiter. Seit dem 1. Januar 2013 übernimmt die BAnstPT die Aufgaben der Postbeamtenversorgungskasse. Diese erbringt die Versorgungs- und Beihilfeleistungen an die den Postnach folge unternehmen zugeordneten Versorgungs empfän-gerinnen und Versorgungsempfänger sowie deren Hinterbliebene. Weitere Angaben zur Postbeamtenversorgungskasse finden sich unter Text ziffer 7. Die Auf gaben werden auf der Grundlage von Geschäftsbesorgungsverträgen wahrgenommen. Im Jahr 2013 wurden der Deutsche Post AG für Leistungen der BAnstPT Ab-schlagszahlungen in Höhe von 65 MIO € (Vorjahr: 70 MIO €) in Rechnung gestellt.

beziehungen zum bundesministerium der finanzenZwischen dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) und

der Deutsche Post AG wurde im Geschäftsjahr 2001 eine Verein-barung getroffen, die die Modalitäten der Abführung der Einnah-men der Deutsche Post AG aus der Erhebung der Ausgleichs zahlung nach den Gesetzen über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen der Postwohnungsfürsorge regelt. Die Deutsche Post AG führt die Beträge monatlich an den Bund ab.

Mit Vertrag vom 30. Januar 2004 hat die Deutsche Post AG mit dem BMF eine Vereinbarung bezüglich der Überleitung von Beamten zu Bundesbehörden getroffen. Danach werden Beamte mit dem Ziel der Versetzung für sechs Monate abgeordnet und bei Bewährung anschließend versetzt. Die Deutsche Post AG beteiligt sich nach vollzogener Versetzung durch Zahlung eines Pauschal-betrages an der Kostenbelastung des Bundes. Für das Jahr 2013 ergaben sich hieraus 26 Versetzungen (Vorjahr: 11) und 33 Abord-nungen mit dem Ziel der Versetzung im Jahr 2014 (Vorjahr: 16).

beziehungen zur bundesagentur für arbeitMit Vertrag vom 12. Oktober 2009 hat die Deutsche Post AG

mit der Bundesagentur für Arbeit einen Vertrag über die Ver set-zung von Beamtinnen und Beamten der Deutsche Post AG zur Bundesagentur für Arbeit geschlossen. Für das Jahr 2013 ergaben sich wie im Vorjahr hieraus keine Versetzungen.

beziehungen zur deutsche telekom ag und deren verbundenen unternehmenDer Bund ist direkt und indirekt (über die KfW) mit rund

32 % an der Deutsche Telekom AG beteiligt. Da der Bund trotz seiner Minderheitsbeteiligung aufgrund der durchschnittlichen Haupt-versammlungspräsenz eine sichere Haupt versammlungsmehrheit besitzt, ist ein Beherrschungsverhältnis der Deutschen Telekom AG vom Bund begründet. Daher gilt die Deutsche Telekom AG als nahe stehendes Unternehmen der Deutsche Post AG. Im Geschäfts-jahr 2013 erbrachte Deutsche Post DHL für die Deutsche Telekom AG im Wesentlichen Beförderungsleistungen für Briefe und Paket-sendungen bzw. erwarb von der Deutschen Telekom AG Waren und Dienstleistungen, wie z. B. IT-Produkte.

beziehungen zur deutsche bahn ag und deren verbundenen unternehmenDie Deutsche Bahn AG ist ein 100 %iges Tochterunter-

nehmen des Bundes. Durch dieses Beherrschungsverhältnis gilt die Deutsche Bahn AG als nahestehendes Unternehmen der Deutsche Post AG. Deutsche Post DHL unterhält mit dem Deutsche- Bahn-Konzern verschiedene Geschäftsbeziehungen, im Wesentlichen handelt es sich dabei um Transportleistungsverträge.

bundes-pensions-service für post und telekommunikation e. v.Angaben zum Bundes-Pensions-Service für Post und Tele kom-

munikation e. V. (BPS-PT) finden sich unter Text ziffer 7.

beziehungen zu pensionsfondsDie Immobilien im rechtlichen oder wirtschaftlichen Eigen-

tum des Deutsche Post Betriebsrenten-Service e. V. (DPRS) bzw. der Deutsche Post Pensions-Treuhand GmbH & Co. KG, der Deutsche Post Betriebsrenten-Service e. V. & Co. Objekt Gronau KG sowie der Deutsche Post Grundstücks-Vermietungsgesellschaft beta mbH Objekt Leipzig KG mit einem Zeitwert von 1.016 MIO € (Vorjahr: 995 MIO €) werden ausschließlich an die Deutsche Post Immobilien GmbH vermietet. Der Mietaufwand der Deutsche Post Immo bilien GmbH beträgt 66 MIO € für das Jahr 2013 (Vorjahr: 65 MIO €). Die Mieten wurden termingerecht bezahlt. Die Deutsche Post Pensions-Treuhand GmbH & Co. KG ist zu 100 % Eigen tümerin der Deutsche Post Pensionsfonds AG. Weitere Angaben zu Pensions-fonds einrichtungen finden sich unter den Textziffern 7 und 44.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 209.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 395

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Angaben zur Vergütung für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (IAS 24.17) sowie anschließend ergänzende Angaben zu Organbezügen (§ 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB):

beziehungen zu nicht einbezogenen unternehmen, assoziierten und gemeinschaftsunternehmenAußer mit den in den Konzernabschluss einbezogenen

Tochter unternehmen steht der Konzern unmittelbar oder mittel-bar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit nicht ein-bezogenen Unternehmen, assoziierten und Gemeinschaftsunter-nehmen, die als nahestehende Unternehmen des Konzerns gelten, in Beziehung. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurden sämt liche Liefer- und Leistungsbeziehungen, die mit den nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen be-standen, zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen durch-geführt, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind.

Im Geschäftsjahr 2013 wurden mit wesentlichen nahestehen-den Unternehmen Geschäfte getätigt, die zu folgenden Posten im Konzernabschluss geführt haben:

mio €

2012 2013

Forderungen 7 5

gegenüber assoziierten Unternehmen 1 1

gegenüber Gemeinschaftsunternehmen 3 3

gegenüber nicht einbezogenen Unternehmen 3 1

Ausleihungen 11 15

gegenüber assoziierten Unternehmen 0 0

gegenüber Gemeinschaftsunternehmen 0 0

gegenüber nicht einbezogenen Unternehmen 11 15

Forderungen aus dem Inhouse Banking 2 2

gegenüber assoziierten Unternehmen 0 0

gegenüber Gemeinschaftsunternehmen 2 2

gegenüber nicht einbezogenen Unternehmen 0 0

Finanzschulden 93 83

gegenüber assoziierten Unternehmen 2 0

gegenüber Gemeinschaftsunternehmen 7 5

gegenüber nicht einbezogenen Unternehmen 84 78

Verbindlichkeiten 42 46

gegenüber assoziierten Unternehmen 0 0

gegenüber Gemeinschaftsunternehmen 35 43

gegenüber nicht einbezogenen Unternehmen 7 3

Umsatzerlöse 80 36

mit assoziierten Unternehmen 1 46 0

mit Gemeinschaftsunternehmen 33 35

mit nicht einbezogenen Unternehmen 1 1

Aufwendungen 2 264 189

gegenüber assoziierten Unternehmen 1 66 0

gegenüber Gemeinschaftsunternehmen 176 167

gegenüber nicht einbezogenen Unternehmen 22 221 In den Umsatzerlösen und Aufwendungen ist die Deutsche Postbank ag mit Werten

bis einschließlich Februar 2012 enthalten.2 Betreffen Material- und Personalaufwand

55.2 Beziehungen zu nahestehenden Personen

Gemäß IAS 24 berichtet der Konzern auch über Geschäfts-vorfälle zwischen ihm und den ihm nahestehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahestehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat und deren Familienangehörige definiert.

Im Geschäftsjahr 2013 lagen für diesen Personenkreis keine berichtspflichtigen Geschäftsvorfälle und Rechtsgeschäfte vor.

Die gemäß IAS 24 angabepflichtige Vergütung des Manage-ments in Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst die Vergütung des aktiven Vorstands und des Aufsichtsrats.

Die aktiven Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden wie folgt vergütet:

mio €

2012 2013

Kurzfristige fällige Leistungen (ohne aktienbasierte Vergütung) 15 14

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 3 3

Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 0

Aktienbasierte Vergütungen 19 47

Gesamt 37 64

Die beim Konzern beschäftigten Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat erhalten außer den vorgenannten Leistungen für ihre Aufsichtsratstätigkeit noch reguläre Gehälter für ihre Tätigkeit im Unternehmen. Diese Gehälter richten sich nach der ausgeübten Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen und sind ihrer Höhe nach angemessen.

Als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird der aus den Pensionsrückstellungen für die aktiven Vor-standsmitglieder resultierende Dienstzeitaufwand (Service Cost) ausgewiesen. Die entsprechende Verpflichtung beträgt zum Stich-tag 23 MIO € (Vorjahr: 20 MIO €).

Die Angabe der aktienbasierten Vergütung bezieht sich auf den für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 erfassten Aufwand für die aktienbasierte Vergütung. Er wird in der folgenden Tabelle individualisiert dargestellt:

Die Deutsche Post AG hat Verpflichtungserklärungen für diese Gesellschaften in Höhe von 81 MIO € (Vorjahr: 101 MIO €) übernommen. Davon entfielen 76 MIO € (Vorjahr: 94 MIO €) auf assoziierte Unternehmen, 1 MIO € (Vorjahr: 3 MIO €) auf Gemein-schaftsunternehmen sowie 4 MIO € (Vorjahr: 4 MIO €) auf nicht einbezogene Unternehmen.

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 210.

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396 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Aktienbasierte Vergütung

t € 2012 2013

sar sar

Dr. Frank Appel, Vorstandsvorsitzender 4.188 12.894

Ken Allen 2.558 7.322

Roger Crook 626 3.460

Bruce Edwards 2.648 7.610

Jürgen Gerdes 2.597 7.428

Lawrence Rosen 2.590 7.311

Walter Scheurle 1 4.050 –

Angela Titzrath 2 136 1.183

Aktienbasierte Vergütung 19.393 47.2081 Bis 30. April 2012 2 Seit 1. Mai 2012

55.3 Vergütungsangaben nach hgb

vergütung des vorstandsDie Gesamtvergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands

inklusive der Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung be-lief sich im Geschäftsjahr 2013 insgesamt auf 20,5 MIO € (Vorjahr: 20,3 MIO €). Davon entfielen 7,8 MIO € (Vorjahr: 7,6 MIO €) auf erfolgsunabhängige Komponenten (Fixum und Nebenleistung), 5,4 MIO € (Vorjahr: 5,7 MIO €) auf erfolgsbezogene Komponenten (Variable) sowie 7,3 MIO € (Vorjahr: 7,0 MIO €) auf Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung (SAR). Die Anzahl der SAR betrug 1.984.818 Stück (Vorjahr: 2.108.466 Stück).

ehemalige mitglieder des vorstandsDie Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands bzw. de-

ren Hinterbliebene betrugen 4,4 MIO € (Vorjahr: 4,6 MIO €). Der nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen ermittelte Verpflichtungsumfang (DBO) für laufende Pensionen beläuft sich auf 72 MIO € (Vorjahr: 78 MIO €).

vergütung des aufsichtsratsIm Geschäftsjahr 2013 betrug die Gesamtvergütung des

Aufsichtsrats rund 1,4 MIO € (Vorjahr: 1,9 MIO €), davon entfielen 1,2 MIO € auf das Fixum (Vorjahr: 1,2 MIO €), 0,2 MIO € auf Sit-zungsgelder (Vorjahr: 0,2 MIO €). Die Bedingungen für den Ein-tritt der erfolgsabhängigen Vergütung des Jahres 2011 waren zum 31. Dezember 2013 nicht erfüllt (Vorjahr: 0,4 MIO € für erfolgs-abhängige Vergütung des Geschäftsjahres 2010 für amtierende Mitglieder des Aufsichtsrats und 42 T € für ehemalige Mitglieder des Aufsichtsrats).

Weitere Angaben zur individualisierten Vergütung des Vor-stands und des Aufsichtsrats finden sich im Corporate-Governance- Bericht, dessen Vergütungsbericht gleichzeitig Bestand teil des Konzernlageberichts ist.

aktienbesitz des vorstands und des aufsichtsratsVorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Post AG halten am

31. Dezember 2013 Aktien der Gesellschaft im Umfang von weni-ger als 1 % des Grundkapitals der Gesellschaft.

meldepflichtige transaktionenDie der Deutsche Post AG gemäß § 15 a Wertpapierhandels-

gesetz gemeldeten Transaktionen von Vorstands- und Aufsichts-ratsmitgliedern mit Wertpapieren der Gesellschaft sind auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.dpdhl.com/de/

investoren.html einsehbar.

56 Honorare des Abschlussprüfers

Für die im Geschäftsjahr 2013 und im Vorjahr erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:

mio €

2012 2013

Abschlussprüfungen 5 5

Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 3 3

Steuerberatungsleistungen 0 0

Sonstige Leistungen 2 2

Honorare des Abschlussprüfers 10 10

Quelle: Deutsche Post DHL, Geschäftsbericht 2013, S. 210–211.

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 397

Ereignisse nach der Berichtsperiode

Bei Ereignissen nach der Berichtsperiode handelt es sich gemäß IAS 10.3 um vorteilhafte oder nachteilige Ereignisse, die zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag eintreten, an dem der Abschluss zur Veröffentlichung genehmigt wird. Man unterscheidet dabei zwischen berücksichtigungspfl ichtigen Ereignissen nach dem Abschluss stichtag (Ereignisse, die weitere substanzielle Hinweise zu Gegebenheiten liefern, die bereits am Abschlussstichtag vorgelegen haben) und nicht zu berücksichtigenden Ereignissen (Ereignisse, die Gegebenheiten anzeigen, die nach dem Abschlussstichtag eingetreten sind).

IAS 10.17 ff. fordern folgende Angaben: • Zeitpunkt, zu dem der Abschluss zur Veröffentlichung freigegeben wurde,

und Instanz, die diese Freigabe erteilt hat• Tatsache, ob Eigentümer des Unternehmens oder andere Personen den

Abschluss nach Veröffentlichung ändern können• Aktualisierung der Angaben über Gegebenheiten am Abschlusssstichtag• bei nicht zu berücksichtigenden Ereignissen, die von solcher Wichtigkeit sind,

dass ein Unterlassen der Angabe die Fähigkeit der Abschlussadressaten zur angemessenen Einschätzung und Entscheidungsfi ndung beeinträchtigen würde, sind anzugeben:

– die Art des Ereignisses – eine Schätzung der fi nanziellen Auswirkungen oder eine Aussage darüber,

dass eine solche Aussage nicht gemacht werden kann.

28 Ereignisse nach der Berichtsperiode

Page 400: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

398 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ereignisse nach der Berichtsperiode

Quelle: Deutsche Telekom AG, Geschäftsbericht 2013, S. 247.

42 EREIGNISSE NACH DER BERICHTSPERIODE.Vereinbarung über Erwerb von Spektrumlizenzen in den USA. Im Januar 2014 hat T-Mobile US eine Vereinbarung über den Erwerb von Mobilfunk-Frequenzen mit Verizon Wireless getroffen. Für das Spektrum aus dem A-Band im Bereich von 700 MHz werden rund 2,4 Mrd. US-$ gezahlt und bestimmte Advanced Wireless Service (AWS) und Personal Communication Service (PCS)-Spektrumlizenzen getauscht. Das erworbene Spektrum deckt über 150 Mio. Menschen in 23 Märkten ab; dies entspricht rund 50 % der US-amerikanischen Bevölkerung bzw. 70 % der vorhandenen Kundenbasis der T-Mobile US. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung seitens der zuständigen Behörden und wird voraus-sichtlich nach Vollzug Mitte 2014 zu einem nicht zahlungswirksamen Ertrag führen.

Vereinbarungen über den Verkauf der Scout24 Gruppe. Im November 2013 vereinbarte die Deutsche Telekom den Verkauf von 70 % der Anteile an der Scout24 Holding GmbH an Hellman & Friedman LLC (H&F) auf Basis eines Unternehmens-werts von 2,0 Mrd. €. Die Genehmigungen der zuständigen Behörden wurden am 24. Januar 2014 erteilt. In Zukun� wird die Deutsche Telekom noch einen Anteil von 30 % an der zum Segment Group Headquarters & Group Services gehörenden Scout24 Gruppe halten. Die Transaktion wurde am 12. Februar 2014 vollzogen.

Unabhängig hiervon übernahm zum 23. Januar 2014 die Ringier Digital AG mit dem Erwerb von 100 % der Anteile an der Scout24 International Management AG, die mittelbar von der Scout24 Holding GmbH gehaltene 57,6 % Beteiligung an der Scout24 Schweiz AG.

Die Verkäufe werden voraussichtlich Zahlungsmittelzuflüsse von insgesamt rund 1,6 Mrd. € sowie Buchgewinne von insgesamt rund 1,7 Mrd. € generieren.

Erwerb des Minderheitenanteils an der T-Mobile Czech Republic. Am 7. Febru-ar 2014 hat die Deutsche Telekom einen Kaufvertrag zum Erwerb der restlichen, noch nicht in ihrem Besitz befindlichen 39,23 %-Anteile an der T-Mobile Czech Republic für einen Kaufpreis von 0,8 Mrd. € unterzeichnet. Die T-Mobile Czech Republic wurde bereits im operativen Segment Europa vollkonsolidiert. Die Trans-aktion bedarf keiner regulatorischen Genehmigung. Der Vollzug der Transaktion ist für Ende Februar 2014 vorgesehen.

Im Folgenden werden Beispiele zur Darstellung wesentlicher Ereignisse nachder Berichtsperiode aufgezeigt:

Page 401: Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis - pwc.de · veränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen (siehe Kapitel „Eigen- kapital“). Das nachfolgende Beispiel zeigt eine

Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 399

Ereignisse nach der Berichtsperiode

Quelle: Continental AG, Geschäftsbericht 2013, S. 232.

37. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Verträge zum Erwerb von Veyance Technologies

unterschrieben

Am 10. Februar 2014 wurde eine Vereinbarung mit The Carlyle

Group, Washington D.C., USA, über den Kauf der Veyance Tech-

nologies, Inc., Fairlawn, USA, für rund 1,4 Mrd € getroffen. Der

Vollzug des Erwerbs steht unter dem Vorbehalt der Freigabe

durch die zuständigen Kartellbehörden. Veyance ist im Bereich

Kautschuk- und Kunststofftechnologie weltweit tätig und erziel-

te 2013 einen Umsatz von rund 1,5 Mrd €, davon 90 % im In-

dustriegeschäft. In den 27 Werken weltweit waren Ende 2013

etwa 9.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Schwerpunkt der Pro-

dukte liegt auf Fördergurten, Schläuchen, Antriebsriemen sowie

Luftfedersystemen.

Die Akquisition soll vor allem die Geschäftsbereiche Conveyor

Belt Group, Fluid Technology, Power Transmission Group und

Air Spring Systems der Division ContiTech in den Regionen

stärken, in denen ContiTech nur in geringem Umfang oder

überhaupt nicht vertreten ist. Durch das zusätzliche Geschäft in

Märkten wie den USA und Südamerika, aber auch Mexiko, Ka-

nada, China, Australien und Südafrika wird ContiTech zukünftig

etwa 60 % des Umsatzes außerhalb der Automobil-

Erstausrüstung erzielen. Somit kommt Continental dem strate-

gischen Ziel einen Schritt näher, den Umsatzanteil des Industrie-

und Endkundengeschäfts weiter zu erhöhen.

ContiTech und Veyance kamen im Jahr 2013 zusammen auf

einen Umsatz von rund 5,4 Mrd € und beschäftigten weltweit

rund 39.000 Mitarbeiter.

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400 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Exkurs: Integrated Reporting

Was ist Integrated Reporting?Integrated Reporting ist ein Prozess, der in einer ganzheitlichen Bericht-erstattung über die kurz-, mittel- und langfristige Fähigkeit des Unternehmens zur Wertschaffung mündet. Ausgehend von einem Integrated Thinking wird die klassische investorenorientierte Finanzberichterstattung mit nicht-fi nanziellen Leistungsindikatoren verknüpft. Ziel des Integrated Reporting ist es, bisher voneinander separat berichtete Informationen konsequent miteinander zu verzahnen. Dabei soll entlang der strategischen Ziele und des Geschäftsmodells über die Unternehmensperformance, die zu erwartende künftige Entwicklung der Gesellschaft sowie über die Corporate Governance berichtet werden – und zwar unter Berücksichtigung des ökonomischen, ökologischen und sozialen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert. Integrated Reporting soll denInformationsbedürfnissen der Finanzkapitalgeber und auch der weiteren Stakeholder gerecht werden und es ihnen ermöglichen, die Fähigkeit des Unternehmens zu beurteilen, kurz-, mittel- und langfristig Wert zu schaffen.

Das IIRC Das im August 2010 gegründete International Integrated Reporting Council (IIRC) hat sich zum Ziel gesetzt, erstmalig einem Integrated Reporting weltweit zum Durchbruch zu verhelfen. Das Gremium ist mit Standardsetzern, Investoren, Vertretern aus der Unternehmenspraxis, Wirtschaftsprüfungs-gesellschaften und weiteren Organisationen besetzt. Im Dezember 2013 veröffentlichte das IIRC sein erstes fi nales Rahmenwerk „The International <IR> Framework“. Dabei handelt es sich um ein prinzipienbasiertes Rahmen-konzept mit Inhaltselementen und Anwendungsleitlinien. Das Dokument kann auf der Internetseite des IIRC (www.theiirc.org) abgerufen werden. Gute AnwendungsbeispieleEine Analyse, die die Integrated-Reporting-Experten von PwC für die IIRC-Pilot-teilnehmerkonferenz im September 2014 in Madrid vorbereitet haben, bestätigt, dass Unternehmen zunehmend gute Ansätze auf dem Weg zum Integrated Reporting zeigen, das Ziel aber bei weitem noch nicht erreicht ist. Dennoch fi nden sich gute Beispiele zu einzelnen Inhaltselementen bzw. Leitlinien, die den Anforderungen weitestgehend entsprechen. Eine Darstellung von guten Beispielen fi nden Sie in unserer aktuellen Publikation „Integrated Reporting in Germany: The DAX 20 Benchmark Survey 2014“ (www.pwc.de/integrated-reporting). Diese jährlich erscheinende PwC-Studie erhebt die Qualität der externen Berichterstattung im DAX 30, gemessen an den Kriterien des IIRC Rahmenwerks. Insgesamt konnten wir im Rahmen der umfassenden Analyse einen deutlichen Qualitätszuwachs um ca. 10 Prozent im Durchschnitt über alle Berichte feststellen. Ursachen dafür liegen einerseits in der zunehmenden Befassung der DAX-Unternehmen mit Integrated Reporting, was sich in der leicht zunehmenden Anzahl von integrierten bzw. kombinierten Berichten in der Berichtssaison 2014 widerspiegelt. Andererseits hat auch die erstmalige Umsetzung des neuen Deutschen Rechnungslegungs Standards Konzern-lagebericht (DRS 20) zu einer spürbaren Verbesserung der Berichtsqualität geführt. Hinsichtlich weiterer Details zu den Analyseergebnissen sowie der Darstellung deutscher wie internationaler Beispiele guter Berichtspraxis verweisen wir auf o. g. Studie.

29 Exkurs: Integrated Reporting

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Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis 401

Über uns

Über uns

Unsere Mandanten stehen tagtäglich vor vielfältigen Aufgaben, möchten neue Ideen umsetzen und suchen Rat. Sie erwarten, dass wir sie ganzheitlich betreuen und praxisorientierte Lösungen mit größtmöglichem Nutzen entwickeln. Deshalb setzen wir für jeden Mandanten, ob Global Player, Familien unternehmen oder kommunaler Träger, unser gesamtes Potenzial ein: Erfahrung, Branchenkenntnis, Fachwissen, Qualitätsanspruch, Innovationskraft und die Ressourcen unseres Expertennetzwerks in 157 Ländern. Besonders wichtig ist uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Mandanten, denn je besser wir sie kennen und verstehen, umso gezielter können wir sie unterstützen.

PwC. 9.400 engagierte Menschen an 29 Standorten. 1,55 Mrd. Euro Gesamtleistung. Führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland.

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402 Ausgewählte Anhangangaben aus der Praxis

Ihre Ansprechpartner

Andrea BardensTel.: +49 69 [email protected]

Klaus BernhardTel.: +49 711 [email protected]

Andreas BödeckerTel.: +49 511 [email protected]

Guido FladtTel.: +49 69 9585-1455g.fl [email protected]

Karsten GanssaugeTel.: +49 40 [email protected]

Christoph GrussTel.: +49 69 [email protected]

Dr. Sebastian HeintgesTel.: +49 69 [email protected]

Udo Kalk-GriesanTel.: +49 201 [email protected] Dr. Bernd KliemTel.: +49 89 [email protected]

Dr. Rüdiger LoitzTel.: +49 211 [email protected]

Olaf MaulshagenTel.: +49 211 [email protected]

Dirk MenkerTel.: +49 89 [email protected]

Nadja PicardTel.: +49 211 [email protected]

Barbara ReitmeierTel.: +49 69 [email protected]

Thomas SchräderTel.: +49 211 [email protected]

Björn SeidelTel.: +49 40 [email protected]

Armin SlottaTel.: +49 69 [email protected]

Alexander SpekTel.: +49 69 [email protected]

Martin ThebenTel.: +49 201 [email protected]

Folker TrepteTel.: +49 89 [email protected]

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