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AUTOMOBIL- INDUSTRIE IN BEWEGUNG DIE TRENDS DER ZUKUNFT www.dsihk.sk der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer 10 2017

AUTOMOBIL- INDUSTRIE IN BEWEGUNG - dsihk.sk · Jour Fixe in bayerischem Gewand findet großen Zuspruch WIR ÜBER UNS der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer Von 10

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AUTOMOBIL-INDUSTRIE IN

BEWEGUNGDIE TRENDS DER ZUKUNFT

www.dsihk.sk

der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer

102017

Weihnachts-Jour Fixe

DSIHK meets Rastislav Chovanec

Kooperation zwischen Firmen und Start-ups mit großem Potenzial

Jour Fixe in bayerischem Gewand findetgroßenZuspruch

Nach fünf Jahren: DSIHK passt Mitgliedsbeiträge an

Neue Mitglieder stellen sich vor

S. 03

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WIR ÜBER UNS

INHALT

EXKLUSIV-PARTNER DER DSIHK

Liebe Mitglieder und Freunde

Vollelektrische Autos oder Fahrzeuge mit Hybridantrieb gehören heute schon zum All-tag. Immer häufiger ist vom autonomen Fah-rendieRede.OftwerdeichnachderZukunftder Mobilität gefragt. Kommt eine Revolution? Nein, eine Evolution – eine Entwicklung, die in diesen Tagen auch den Automobilstandort Slowakei unmittelbar beeinflusst.

Volkswagen Slovakia hat neueste Techno-logien im Einsatz. In den Produktionshallen sind rund zweitausend Roboter installiert. Das Unternehmen nutzt Augmented Reality sowie ein Online-Monitoring der Produktion, automatische selbstfahrende Wagen oder in-telligente Handschuhe mit Sensoren. Die Pro-duktion des ganzen Standorts wird aus einem Leitstand gesteuert. Industrie 4.0 ist für VW SK Alltag und Schritt für Schritt kommen wei-tere Innovationen.

Die Zukunft der Automobilindustrie ist we-sentlich von der Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte abhängig, die moderne Tech-nologien beherrschen. Heute fehlt auf dem Markt neben solchen Fachkräften auch ein modernes, praxisorientiertes Bildungssys-tem, das zukünftig eine ausreichende Zahlqualifizierter Arbeitnehmer ausbilden würde. VW SK betreibt zusammen mit Partnern eine Mittelschule mit dualer Ausbildung. Neu ist das Pilotprojekt eines Dualen Bachelors in der Automobilindustrie in Kooperation mit der STU. Ich hoffe, dass dies als ein gutes Bei-spiel für die weitere Entwicklung in der Slo-wakei dienen kann.

Ihr Ralf Sacht, Vizepräsident DSIHK

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

it-sa als größte europäische Messe für IT-Sicherheit

S. 11

MESSEN

Jens Hörning: „E-Mobilität bringt Umbruch in der Autoindustrie.“

Autohersteller in der Slowakei stellenWeichenfürdieZukunft

Andreas Heinisch: „Unser Werk ist Modellfabrik für Industrie 4.0.“

PwC Automotive Supplier Survey: Industrie 4.0 nimmt Fahrt auf

S. 12

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THEMA DES MONATS: AUTOMOBILINDUSTRIE

Herausforderung Schülerakquise

Projekt VETnet geht ins letzte Jahr

S. 10

S. 10

BERUFSAUSBILDUNG

3NEWSLETTER 10/2017

SLOWAKEI-BERATUNG IN DEUTSCHLAND

Die DSIHK berät Unter-nehmen auf dem Inter-nationalen Beratungs-tag am 21. November 2017 in Stuttgart und auf dem Exporttag am 23. November 2017 in München in Deutsch-land über aktuelle Marktchancen in der Slowakei.

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

Das Event-Schiff Rivers club in Bratislava wird derSchauplatz des traditionellen Weihnachts-Jour Fixe am 5. Dezember 2017sein.HiertreffensichMitglie-der und Freunde der DSIHK in vorweihnachtlicher Atmosphäre, um bei informellen Gesprächen Neu-igkeiten auszutauschen und einen Ausblick auf das kommende Jahr zu werfen.

ZumEvent:www.dsihk.sk/events/event-details/weihnachts-jour-fixe

Alle Jahre wieder... Networking auf dem Weihnachts-Jour Fixe

WIR ÜBER UNS UNSERE PREMIUM- MITGLIEDER

Fast jede Regierung postuliert den Abbau von unnöti-ger Bürokratie und die Stärkung der Wettbewerbsfähig-keitalsihreZiele.DerStaatssekretärbeimslowakischenWirtschaftsministerium, Rastislav Chovanec, wird den Mitgliedern der DSIHK am 28. November 2017 erklären, mit welchen konkreten Maßnahmen die Regierung tat-sächlich spürbare Verbesserungen des Geschäftsklimas erreichen will. Die Veranstaltung gibt Raum für persönli-che Erfahrungsberichte, Fragen und Diskussionen.

ZumEvent:www.dsihk.sk/events/event-details/dsihk-meets-mr-rastislav-chovanec

DSIHK meets Rastislav Chovanec: Standortbedingungen im Fokus

Staatssekretär Rastislav Chovanec

4NEWSLETTER 10/2017

KONFERENZ ZUR ENERGETISCHEN GEBÄUDESANIERUNG

Die DSIHK führt im Rahmen der Exporti-nitiative Energie eine Geschäftsreise zum Thema Energetische Gebäudesanierung durch. Hierzu findet am 21. November 2017 eine bilaterale Konferenz in Bratislava statt, auf der deutsche und slowa-kische Fachexperten über aktuelle Trends sowie Best Practice aus beiden Ländern berichten.Zudemwer-den sechs deutsche Anbieter innovative Lösungen und Techno-logien aus dem Bereich energieeffizientes Bau-en präsentieren:

• aluplast GmbH• Europsunenergy• IPS-solar GmbH• Lehmorange• puren GmbH• SHES GmbH

Die Unternehmen möchten in der Slowa-kei erste Geschäfts-kontakte aufbauen. Hierzu organisiert die DSIHK im Anschluss an die Konferenz Koope-rationsgespräche mit slowakischen Firmen.

Online-Anmeldung: www.dsihk.sk/events/event-details/energe-tische-gebaeudesanie-rung

Kooperation zwischen Firmen und Start-ups mit großem Potenzial

WIR ÜBER UNS

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

Der slowakisch-deutsche Innovationstag in Zusam-menarbeit mit der Slovak Business Agency und Enterprise Europe Network brachte kreative Start-ups mit etablierten Unternehmen zusammen. Die Veranstaltung am 28. September 2017 umfasste eine Fachkonferenz, eine Ausstellung und Kooperations-gespräche. Gut 100 Teilnehmer aus der deutsch-slo-wakischen Geschäftswelt trafen hier auf rund 30 Vertreter slowakischer Start-ups. Zehn Ausstellerpräsentierten Neuheiten aus ihrer Innovationstätig-keit, 14 Start-ups zeigten ihre Lösungsansätze.

Im Konferenzteil stellten Marktführer wie BASF, Manz, Scheidt & Bachmann oder Volkswagen aktuelle Innovationsprojekte vor und berichteten über ihre Innovations-strategien. Die Diskussion mit den Teilnehmern aus der Start-up-Szene zeigte, dass das Herantreten an etablierte Firmen eine der wesentlichen Herausforderungen für Start-ups darstelle. Jürgen Knie, Geschäftsführer von Manz Slovakia, fasste zusam-men: „Für mich war heute eine der größten Erkenntnisse: wie kommen die Start-ups überhaupt mit Unternehmen in Kontakt?“ Knie sah hierbei nicht nur die Start-ups in derPflicht.„Ichdenke,dagibtesbeieinigenUnternehmen,diegernemitStart-upszusammen arbeiten möchten, noch Nachholbedarf.“ Vor diesem Hintergrund bewer-tete der Manz-Geschäftsführer das Konzept des slowakisch-deutschen Innovations-tages„aufjedenFall“alspositiv.BASF-MannGerhardMüllerpflichteteihmbei:„EinePlattform wie diese hier ist eine hervorragende Möglichkeit, um die Kontaktanbahnung zwischen Unternehmen und Start-ups zu bewerkstelligen.“

Im Anschluss kürte die AHK Slowakei den Gewinner des ersten slowakisch-deutschen Start-up-Preises. Die Konferenzteilnehmer wählten die Firma Ridelo zum innovativsten Start-up der Veranstaltung. Ridelo entwickelt spezielle Akkuladegeräte für Fahrräder, mit denen Smartphones beim Radfahren aufgeladen werden können. Firmeninhaber Filip Tomáška nahm den Preis im Wert von 2.000 Euro entgegen. „Das Preisgeld wollen wir in die weitere Entwicklung investieren“, verkündete Tomáška bei der Verleihung. Für sein junges Unternehmen sei aktuell die größte Herausforderung, einen Investor zufinden,derdieAufnahmederProduktionunterstützt.„WirhabenbereitsGeschäfts-partner in der Slowakei, Tschechien und Polen. Aktuell suchen wir auch im weiteren Ausland nach Partnern, um das Geschäft europaweit verwirklichen zu können. Deshalb war es großartig, dass wir uns dank der Vermittlung der Slovak Business Agency auf dem slowakisch-deutschen Innovationstag präsentieren konnten“, erläuterte Tomáška.

Jürgen Knie zeigte sich überzeugt, dass die ausstel-lenden Start-ups das Potenzial hätten, geschäftlich erfolgreich zu sein. „Persönlich habe ich heute eines an den Ständen gesehen, auf das ich noch zugehen möchte“, kündigte der Manz Slovakia-Chef an. Er war nicht der Einzige: in insgesamt 132 Einzelgesprächen erörterten die Teilnehmer aus Wirtschaft und Start-up-SzenepotenzielleFormenderZusammenarbeit.

AufmerksameZuhörerbeimslowa-kisch-deutschen Innovationstag im Wasserwerksmuseum in Bratislava

© spiber.de / Shutterstock

Eines von 132 Kooperationsgesprächen zwischen Start-ups und Unternehmen

5NEWSLETTER 10/2017

DEUTSCHKENNT-NISSE MIT MEHRWERT FÜR KARRIERE IN DER WIRTSCHAFT

Ohne Fremdsprachen-kenntnisse geht es nicht: für eine Karriere in der Wirtschaft sind sie wichtig. Das geht aus einer Umfrage der DSIHK und Advantage Austria unter 141 deut-schen und österreichi-schen Investoren in der Slowakei durch.

Für nahezu alle be-fragten Firmen (96,5%) spielen Fremdspra-chenkenntnisse eine wichtige Rolle für die Karriere im jeweiligen Unternehmen. Kein Wunder, denn die Hauptarbeitssprache des Top-Managements bei sieben von zehn Umfrageteilnehmern ist entweder Deutsch (43,3%) oder Eng-lisch (26,2%). Generell schätzt beinahe jeder zweite (47,5%) Deutsch als die wichtigste Fremdsprache in sei-nem Unternehmen ein.

Die Umfrage unter-suchte ferner, wie die Unternehmen das Angebot auf dem slowakischen Arbeits-markt an Bewerbern mit Deutschkennt-nissen einschätzen. Mehr als zwei Drittel der Investoren (67,4%) können ihren Bedarf an deutschsprachigen Mitarbeitern nicht ohne Weiteres decken.

Alle Ergebnisse der Umfrage zum Down-load unter: www.dsihk.sk/presse

Jour Fixe in bayerischem Gewand findet großen Zuspruch

WIR ÜBER UNS

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

Von 10. bis 11. Oktober 2017 besuchte eine Delegation des Bayerischen Staatsministe-riums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie unter Leitung von Staats-sekretär Franz Josef Pschierer die Slowakei. Während sich Pschierer zu Gesprächen mit hochrangigen slowakischen Politikern traf, führten die begleitenden Unternehmen ausBayernKooperationsgesprächemitslowakischenFirmen.Zusammenbesuchtensie die Betriebe der Automobilzulieferer Brose und Eissmann in der Slowakei.

Am Abend des 10. Oktober nahm die gesamte Delegation am Jour Fixe teil, zu dem 100 weitere Mitglieder und Freunde der DSIHK erschienen. Gemeinsam verbrachten die Gäste einen stimmungsvollen bayerischen Abend mit regem Networking.

6NEWSLETTER 10/2017

DSIHK CAFÉ: VER-RECHNUNGSPREISE HEUTE UND MORGEN

Das DSIHK Café am 23. November 2017 behan-delt die Änderungen der Verrechnungsprei-se seit dem Jahr 2017. Der automatische Informationsaustausch (country-by-country reporting) hat bereits begonnen. Wie be-einflusst das interna-tionale Geschehen in diesem Bereich die künftige Gesetzge-bung in der Slowakei? Auf diese Frage wird eine Managerin und Spezialistin für Ver-rechnungspreise der Firma TPA Tax, Mitglied von Baker Tilly Europe Alliance, eingehen. Martina Gulášová wird die Teilnehmer über die aktuelle Verrech-nungspreisproblematik und ihre zukünftige Richtung näher infor-mieren.

Online-Anmeldung: www.dsihk.sk/sk/po-dujatia/detail-view-sk/dsihk-cafe-2

Nach fünf Jahren: DSIHK passt Mitgliedsbeiträge an

WIR ÜBER UNS

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

Die Unternehmen in der Slowakei können seit Jahren ein Lied davon singen, dass Personal- und Veranstaltungskosten kontinuierlich steigen. Dennoch ist es der DSIHK gelungen,ihreMitgliedsbeiträgeseitAnfang2013stabilhalten.ImgleichenZeitraumhat die DSIHK ihre Angebote für Mitglieder stark ausgebaut.

Um für den Haushalt der DSIHK einen Teil der Kostensteigerungen der letzten fünf Jahre auszugleichen, hat der Vorstand der DSIHK beschlossen, die Mitgliedsbeiträge zum 1. Januar 2018 anzuheben. Bei der Anpassung hat der Vorstand auch die Grundli-nie verfolgt, die DSIHK weiterhin im unteren Bereich der üblichen Beiträge der anderen bilateralen Handelskammern in der Slowakei zu halten.

GleichzeitighatderVorstandbeschlossen,Start-upsdenbislangNon-forProfitsvor-behaltenen Einsteigertarif zu gewähren. Die neue Beitragsstruktur zeigt die unten ste-hende Tabelle.

Kategorie Seit 1.1.2013 Ab 1.1.2018

Institutionen,Non-forProfitundStart-ups 220,- EUR 250,- EUR

Bis zu 300 Beschäftigte 380,- EUR 420,- EUR

Über 300 Beschäftige 550,- EUR 600,- EUR

Premiummitgliedschaft (optional) 1.500,- EUR 1.600,- EUR

Kontakt: [email protected]

© robynmac / Fotolia

8NEWSLETTER 10/2017

DSIHK AUF SPORTTAG ERFOLGREICH

Die guten sportlichen Leistungen der Mit-gliedsfirmen BASF und Vacuumschmelze brachten der DSIHK die Silbermedaille beim Sporttag der auslän-dischen Handelskam-mern in der Slowakei am 30. September 2017 ein. Sowohl in den Disziplinen Fußball als auch im Staffellauf gingen die Teams der DSIHKjeweilsalsZwei-ter vom Platz. Beim Volleyball erspielten sich die Mitarbeiter von Vacuumschmelze den dritten Platz.

Damit konnte die DSIHK wie schon im Vorjahr den zweiten Platz in der Gesamt-wertung erstreiten. Turniersieger wurde die Schwedische Handels-kammer in der Slowa-kei.

Die DSIHK dankt allen engagierten Sportlern und den Sponsoren Adidas, Cewe, Dall-mayr, Krombacher, Lidl und Multisport.

Kontakt: [email protected]

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

NEUE MITGLIEDER

Jána Stanislava 39, SK-841 05 Bratislava, Kontakt: PeterZajacTel.: +421 911 830 003, E-Mail: [email protected]

Die Rechtsanwaltskanzlei berät und vertritt vorwiegend deutschsprachige Mandan-ten. Die Kanzleitätigkeit umfasst insbesondere die Bereiche Gesellschafts- und Han-delsrecht, Arbeitsrecht, Prozessführung sowie Umweltrecht.

Advokátska kancelária JUDr. Peter Zajac

Štúrova 72, SK-949 44 Nitra, Kontakt: Anita Lajos Tel.: +421 37 6599 212, E-Mail: [email protected] Internet: http://services.arrivanitra.sk

DieFirmaArrivaisteineuropäischerAnbieter fürTransportdienstleistungenund ge-hört zum Deutsche Bahn Konzern.  Das Unternehmen  ist in der Slowakei als priva-ter Busbetreibertätig. 

ARRIVA Slovakia a.s.

Suché mýto 1, SK-811 03 Bratislava, Kontakt: ZuzanaGalisovaTel.: +421 2 3239 3403, E-Mail: [email protected] Internet: www.regus.com

Regus stellt ausgestattete Büroräume, virtuelle Büros, Räume für Coworking und Konferenzräume zur Verfügung.

Kysuckácesta3/536,SK-01001Žilina,Kontakt: Viera WakeelováTel.: +421 948 602 360, E-Mail: [email protected] Internet: http://efachmann.de

Die Firma eFACHMANN s.r.o. vermittelt Arbeitskräfte für die Bauwirtschaft in Deutsch-land.

Bratislava Europeum Business Centre s. r. o.

eFACHMANN s.r.o.

Pribinove nám. 3, SK-971 01 Prievidza, Kontakt: AdrianaČertíkováTel.: +421 944 590 100, E-Mail: [email protected], Internet: www.hromada.biz

Die Firma H.R.omada unterstützt Geschäftspartner in den Bereichen: Auswahl und Anwerbung von Mitarbeitern, Personalentwicklung und Managementberatung.

H.R.omada spol. s r.o.

Erika-Mann-Straße 53, D-80636 München, Kontakt: Matthias HöferTel.: +49 172 8994624, E-Mail: [email protected] Internet: https://jobsfromgermany.de

JobsfromGermany sucht für deutsche Unternehmen Arbeitnehmer im Ausland. Das Unternehmen stützt sich dabei auf ein Team erfahrener HR-Manager.

JFX Recruiting Services GmbH

Siegerehrung auf dem Sporttag mit Fußballspieler aus dem Team Vacuumschmelze

9NEWSLETTER 10/2017

SEMINAR ZUR DATEN-SCHUTZ-GRUNDVER-ORDNUNG

Im Mai 2018 tritt die letztes Jahr be-schlossene Daten-schutz-Grundverord-nung der EU in Kraft. Sie wird weitreichende Folgen für den Daten-schutz in der Wirtschaft haben, da die Rechte der Personen, deren Daten verarbeitet wer-den, sehr umfassend darin geregelt sind.

Vor diesem Hinter-grund organisiert die DSIHK am 13. Novem-ber 2017 ein Fachsemi-nar, das Unternehmen praxisnah über die Datenschutz-Grund-verordnung berät. Die Referenten informieren insbesondere über die Schritte bei der Imple-mentierung der neuen Datenschutzbestim-mungen.

Partner der Veranstal-tung sind die Firmen bnt attorneys-at-law, TÜV SÜD Slovakia und Oracle Slovakia.

Online-Anmeldung: www.dsihk.sk/events/event-details/gd-pr-seminar-daten-schutz-grundverord-nung

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

NEUE MITGLIEDER

Nitrianska blatnica 5, SK-956 05 Nitrianska Blatnica, Kontakt: Lenka WawrekováTel.: +421 918 906 698, E-Mail: [email protected], Internet: www.kroslak.sk

Die Firma Krošlák stellt verschiedene Modelle von Sitzgarnituren und Polstermöbel sowie Metallteile und Komponenten aus Stahl und anderen Metallen her.

Krošlák s.r.o.

Mokráňzáhon4,SK-82104Bratislava,Kontakt: Veronika SlotováTel.: +421 2 3210 1470, E-Mail: [email protected] Internet: www.phoenixcontact.com

Die Firma PHOENIX CONTACT mit Hauptsitz in Blomberg ist weltbekannter Herstel-ler von Verbindungstechnik und Industrieautomatisierung. In der Slowakei ist das Unternehmen seit 2007 vertreten.

PHOENIX CONTACT, s.r.o.

Prievozská 6, SK-821 09 Bratislava, Kontakt: Martina JuroškováTel.: +421 2 5810 0311, E-Mail: [email protected], Internet: www.qbsw.sk

Die Firma QBSW entwickelt IT-Anwendungen nach Kundenwunsch und komplexe Informationssysteme für Unternehmen aller Größen aus dem Bank- und Versiche-rungswesen sowie dem Telekommunikations-, Bau- und Industriesektor.

QBSW a.s.

Prievozská 14, SK-821 09 Bratislava, Kontakt: Peter PorubskýTel.: +421 2 5822 7111, E-Mail: [email protected]: www.ringieraxelspringer.sk

Die Firma Ringier Axel Springer Slovakia ist das größte Multimedia- und Verlagshaus in der Slowakei. Sieverlegt die meistgeleseneTageszeitung Nový čas sowie auchandere bedeutende Printmedien.

Ringier Axel Springer Slovakia, a. s.

Šteruská 3, SK-922 03 Vrbové, Kontakt: Veronika PintešováTel.: +421 33 270 129, E-Mail: [email protected] Internet: www.semikron.com

Die Firma Semikron mit 3.000 Beschäftigten ist Partner in der Leistungselektronik, dieStromeffizientsteuert,regeltundwandelt—zumBeispielindenSpartenWind,SolarundE-Mobilität,aberauch inderAntriebstechnikundderStromversorgung.

Semikron s. r. o.

Einsteinova 24, SK-851 01 Bratislava, Kontakt: Martin HrušovskýTel.: +421 2 2093 6966, E-Mail: [email protected]. Internet: www.translata.sk

Die Firma Translata ist Anbieter von Übersetzungen, amtlichen Übersetzungen, Dol-metschen, Konferenztechnik und anderen Dienstleistungen.

Translata, spol. s r.o.

© Africa Studio / Shutterstock

10NEWSLETTER 10/2017

NEUER VORSITZ IM AUSSCHUSS BERUFS-BILDUNG

Die strukturierte Arbeit des Ausschusses Berufsbildung leistet einen wichtigen Bei-trag für die vielfältigen Tätigkeiten der DSIHK in diesem Bereich.

Der Ausschuss wurde zwar bereits 2014 gegründet, jedoch lag ihm bis dato noch keine feste Geschäftsord-nung zugrunde. Diese wurde bei der letzten Sitzung am 3. Oktober verabschiedet.

ZugleichwähltederAusschuss Michal Kulinič,Produktions-techniker bei der Firma Vacuumschmelze, zu seinem neuen Vorsitzenden. Als seinen Stellvertreter bestimmte das Gre-mium Michal Vaško, Leiter des dualen Aus-bildungszentrums bei T-Systems Slovakia.

BERUFSAUSBILDUNGHerausforderung Schülerakquise

Das duale System hat auszubildende Unternehmen vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Dazu gehört zweifelsohne die Akquise von Schülern. Die Firmen müssen daher nach neuen Marketinginstrumenten suchen, mit denen sie auf sich aufmerksam machen und die Vorteile einer betrieblichen Ausbildung aufzeigen können.

Ein Arbeitsworkshop, den die DSIHK für alle an den DUALpro-Projekten beteiligten Unternehmen organisiert hatte, bot eine Plattform zum Erfah-rungsaustausch, der zwei Jahre nach Einführung der dualenAusbildungsehrregeausfiel.DieTeilnehmerreferierten über bewährte Maßnahmen in ihren Betrieben und analysierten, welche davon die größte Wirkung entfalteten. Der Workshop beinhaltete auch eine Präsentation zu den Akquisetätigkeiten der Firma Ecco Slovakia als Best Practice-Beispiel für den Beruf Schuhfertiger, der sich unter Schülern keiner großen Beliebtheit erfreut.

Workshop in den Räumlichkeiten der DSIHK

Internationales Projekt VETnet geht ins letzte Jahr

Elf Länder und ein Ziel - Erfolg in der dualenAusbildung. Unter diesem Motto fand der vorletzte Workshop zum Projekt VETnet statt, das sich bereitsimletztenJahrseinesBestehensbefindet.Der Workshop fand Mitte Oktober zum ersten Mal in einem der am Projekt beteiligten Länder statt und zwar in der Slowakei unter Fittiche der DSIHK.

Die Kollegen aus China, Griechenland, Indien, Italien, Lettland, Mexiko, Portugal, Russland, Thailand und den USA hatten während ihres dreitägigen Aufenthalts in der Slowakei die Gelegenheit, sich mit den Aktivitäten der DSIHK im Bereich Berufsausbildung vertraut zu machen und zwei Projekte hautnah zu erleben.

Bei den Firmen Vacuumschmelze in Horná Streda und Gabor in Bánovce nad Bebravou konnten die Teilnehmer nicht nur mit der Geschäftsleitung sondern auch direkt mit den Auszubildenden sprechen. Mit Freude berichteten diese über ihre alltägliche Arbeit im Betrieb und die Herausforde-rungen, die sich bei den nicht einfachen prakti-schen Aufgaben für die Berufe Mechatroniker, Werkzeugmechaniker und Schuhfertiger ergeben. Ein Gesprächsthema waren auch die Schwierig-keiten bei der Schülerakquise und der schlechte Informationsstand bei Eltern und Berufsberatern.

Die Workshopteilnehmer in Bratislava

ZuBesuchbeidenFirmen Vacuumschmelze und Gabor

Das neu gewählte Leitungsorgan desAusschusses:MichalKuliničund Michal Vaško (von links).

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

11NEWSLETTER 10/2017

FAST ALLE GRÖSSEREN BETRIEBE IN DEUTSCH-LAND STELLEN AUF MESSEN AUS

Für die meisten grö-ßeren Unternehmen in messerelevanten Bran-chen gehören Messen zu den Standard-Mar-keting-Instrumenten. Dazu zählen insbeson-dere Firmen mit einem Jahresumsatz über 50 Mio. Euro. In dieser Gruppe sind Nicht-Aus-steller kaum zu finden. Darüber hinaus gelten unter den Firmen, die nicht auf Messen aus-stellen (350.000), 21 % als potenzielle Aus-steller, denn sie haben sich bereits mit der Möglichkeit eines künf-tigen Messeauftritts beschäftigt. Die Mehr-heit der Nicht-Aus-steller steht allerdings dem Medium Messe eher fern – zumindest gegenwärtig. Wer diese Unternehmen sind und was sie kennzeichnet, ist Gegenstand einer repräsentativen Befra-gung, die der AUMA – Verband der Deut-schen Messewirtschaft jetzt herausgegeben hat.

Betrachtet man die Gruppe der Nicht-Aus-steller insgesamt, so haben sie im Vergleich zu Ausstellern zum Beispiel deutlich nied-rigere Marketing-Etats. Sie setzen weniger Marketing-Instrumente ein und verfügen we-sentlich seltener über eine eigene Marketin-gabteilung.

Pressemeldung des AUMA vom 18.10.2017

Das Messezentrum Nürnberg wurde am 10. Oktober für drei Tage zum informellen eu-ropäischenZentrumfürIT-Sicherheit.Über580Ausstelleraus23Ländernpräsentiertenihre Lösungen für Sicherheitshardware, -software sowie Dienstleistungen für professio-nelle Anwender. Auf der begleitenden Konferenz wurden 320 Vorträge gehalten. Selbst-verständlich bildete die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU ein dominantes Thema, viele Vorträge waren jedoch auch auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz in modernen Sicherheitslösungen ausgerichtet.

Das Internet kennt keine Grenzen und die Vernet-zung von Geräten bietet Kriminellen im Cyberraum neue Gelegenheiten für Angriffe. Frank Venjakob,Veranstaltungsleiter der it-sa, bezeichnete die Messe bei der Pressekonferenz als eine internati-onale Dialogplattform: „Weil Cyberkriminalität ein globales Phänomen ist, wächst weltweit die Be-deutung von Sicherheit für digitale Infrastrukturen. Mit Frankreich, Israel und Tschechien sind drei Län-

der mit eigenen Gemeinschaftsständen auf der Messe vertreten.“ Ein verhältnismäßig großer Raum war den Start-ups gewidmet. Die meisten Lösungen betrafen die proakti-vePrävention,Zugangssteuerung,E-Mail-Verschlüsselung,VPN-ClientssowieToolszurAbsicherung von Software-Infrastruktur und Netzwerken. Die meisten Start-ups präsen-tierten sich am israelischen Stand. Genauso, wie Israel sich in der Vergangenheit intensi-venmilitärischenAngriffenausgesetztsah,istesnunZielvonCyber-Attacken,dienichtdurch Kriminelle, sondern durch Regierungs- und Militäragenturen ausgeführt werden.

Ein großes Interesse galt den Trends und Prognosen zur IT-Sicherheit. Obwohl Firmen, Organisationen und natürlich auch staatliche Behörden immer mehr Mittel für IT-Sicher-heitsmaßnahmen ausgeben, ist die Situation nicht zufriedenstellend. In einigen Fällen gilt es, nicht die Budgets aufzustocken, sondern in wirksame Lösungen zu investieren.

Die IT-Sicherheitsanbieter versprechen sich viel von der DSGVO, die den Markt deutlich ankurbelnsollte.VielinvestierenmüssenvorallemFirmen,dieempfindlicheDatensam-meln, zum Beispiel Dienstleister im Gesundheitswesen. Im Industriebereich gibt es mit Industrie4.0einenunauffälligen,jedochwirksamenTreiber,dadieseeineeffektiveAbsi-cherung der IT-Unterstützung von Prozessen in Produktion und Logistik erfordert. Kredi-tinstitute, Finanzwesen und Energieversorger haben die Investitionen zumeist schon ge-tätigt, weswegen sich ihre Bemühungen auf die Modernisierung konzentrieren werden.

Was die Teilnahme slowakischer Firmen anbelangt, gibt es eine ausgezeichnete und eine interessante Nachricht. Die Firma ESET wurde bei der Messe durch ihre deutsche Niederlassung vertreten, weswegen ESET in der Ausstellerliste nicht als slowakisches Unternehmen ausgewiesen war. Dies ist ein Beleg dafür, dass der renommierte IT-Si-cherheitsanbieter schon längst die Grenzen der Slowakei überschritten und sich als eine globale Firma etabliert hat. Mit Inoventica war immerhin eine „slowakische“ Firma im Ausstellerverzeichnis aufgeführt. Beim Besuch ihres Standes war jedoch nur Russisch zu vernehmen. Ein russischer Anbieter, der auf seinen .eu-Webseiten Bratislava als Sitz angibt, trotzt auf diese Art und Weise entweder dem Misstrauen oder dem Embargo.

Ľuboslav Lacko, Redakteur PC REVUE

MESSEN

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

it-sa als größte europäische Messe für IT-Sicherheit

© Ľuboslav Lacko

NEWSLETTER 10/2017

FLIEGENDES AUTO AUS DER SLOWAKEI ZU GAST IN FRANKFURT

Seit Jahren tüfteln slo-wakische Ingenieure an einem fliegenden Auto. Es handelt sich um ein Vorzeigeprojekt der einheimischen Start-up-Szene, denn Idee, Design Kapital stam-men aus der Slowakei. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main war im Septem-ber 2017 das neueste Modell des Aeromobils zu bestaunen.

Die luxuriös ausge-stattete Mischung aus Flugzeug und Auto kann auf den Stra-ßen bis zu 160 km/h schnell fahren und kommt bis zu 700 km weit. Für den Flugmo-dus klappt das Aero-mobil innerhalb von drei Minuten seitlich angebrachte Tragflä-chen aus. In der Luft beträgt die Höchstge-schwindigkeit dann 360 km/h und die Reich-weite 750 km – das entspricht einem Flug von Bratislava nach Stuttgart.

Die auf der IAA prä-sentierte Version befand sich bereits in serienreifem Stadium. Interessenten konnten Vorbestellungen für das bis zu 1,5 Millionen Euro teure Flugauto aufgeben. Im nächsten Jahr soll die Serienpro-duktion anlaufen, lie-ferbar sollen die ersten Modelle 2020 sein. Aus Presseberichten

Jens Hörning: „E-Mobilität bringt Umbruch in der Autoindustrie.“

THEMA DES MONATS

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der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

Herr Hörning, welchem Fahrzeugantrieb gehört die Zukunft?Auch wenn Benzin- und Dieselmotoren in den nächsten paar Jahren weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben werden, bin ich überzeugt, dass sich der Elektromotor durchsetzen wird, zwischenzeitlich auch als Hybridlösung. Unsere Prognosen ge-hen davon aus, dass 2023 in Europa etwa vier Mio. Fahrzeuge mit alternativen Antrieben registriert werden. Ein paar Jahre später werden die reinen Elektrofahrzeuge schließlich die größte ein-zelne Antriebsart in Europa sein. Das ist natürlich ein großes Po-tenzial und zugleich eine Herausforderung. Denn auf der einen Seite ist es so, dass die Industrie weiterhin bei den klassischen Antriebssträngen dabei sein muss, auf der anderen Seite natürlich auch einiges in der For-schung & Entwicklung wird leisten müssen, um im Bereich E-Mobilität erfolgreich zu sein.

Wie würde sich das auf den Umsatz auswirken?Wenn wir das Szenario weiterführen und uns den Horizont bis 2030 anschauen, wird der Gesamtbestand an Fahrzeugen in Europa unseren Erwartungen nach von heute 285 Mio. auf ca. 200 Mio. sinken. Allerdings erwarten wir auch, dass gleichzeitig der Absatz pro Jahr signifikantsteigenwird.2016betrugderFahrzeugabsatzinEuropa17,2Mio.,2030könnteer dann bei ungefähr 24 Mio. Fahrzeugen liegen.

Hört sich das nicht nach einem Widerspruch an? Wir erwarten, dass sich die Mobilität bis 2030 stark ändern wird. Denn in Europa geht es demVerbraucher in der Zukunft letztendlich nicht mehr darum,welchesAuto er fährt,sondern welche Alternativen der Mobilität ihm zur Verfügung stehen. Da kommen die Kri-terieninsSpiel,wiedasAutoderZukunftwesentlichgestaltetwird.DasistzumEinen,dasses elektrisch angetrieben ist, aber auch, dass es ggf. geteilt wird – shared – und dass es verknüpft sein wird – connected. Dann haben wir natürlich noch die Frage des autonomen Fahrens als vierte Komponente. Und wir sehen als fünfte Komponente die schnelllebige Entwicklung,diediebestehendenZuständeregelmäßigaufdenPrüfstandstellenwird.Wir erwarten, dass solche Fahrzeuge viel mehr Kilometer pro Jahr als heute leisten und nach etwa vier Jahren ausgetauscht werden.

Was bedeutet das alles für die Automobilzulieferer?DieStrukturderZuliefererwirdsichverändern.ZuliefererbeimklassischenAntriebsstrangwerden sich strategisch überlegen müssen, in welche Richtung sie gehen wollen. Denn es gibt verschiedene Bereiche, z.B. Innenraum & Cockpit, Sitze, leichtgewichtige Komponen-tenoderKarosserien,indenengroßeChancenfürZuliefererbestehen.Dannwirdeswei-tereneueZulieferergeben,diebislangnochnichtalstypischeZuliefererbetrachtetwer-den. Gerade wenn wir von der Charakteristik der Vernetzung ausgehen, werden sicherlich gänzlich neue Spieler mit an den Markt kommen. Die Industrien werden enger zusammen arbeiten. Die Vernetzung, die zum autonomen Fahren benötigt wird, lässt sich nur dann realisieren, wenn ein Netz zur Verfügung steht, das stabil ist und auch die nötige Kapazität hat.ZweiterPunkt:wokommtinAnbetrachtdervielenE-AutosdieElektrizitäther,dieesjaauch vorzuhalten oder zur Verfügung zu stellen gilt? Über die Interaktion mit den Energie-versorgern wird man sich daher künftig intensiver unterhalten müssen als heute.

Jens Hörning ist Partner bei PricewaterhouseCoopers Slovensko und leitet den Bereich Auto-mobilindustrie im CEE-Netzwerk.

Jens Hörning

13NEWSLETTER 10/2017

AUTOMOBILZULIEFE-RER EXPANDIEREN

Dierund350Kfz-Zu-lieferer in der Slowakei profitieren von der guten Entwicklung der Autofabriken im Land und von der stabilen Nachfrage im Ausland. 2016 stiegen die Um-sätze der Automobilin-dustrie laut Statistikamt um 8%. Das Volumen der Neuaufträge lag ebenfalls 8% über dem Vorjahreswert.

Immer größere Proble-me haben die Teilher-steller bei der Perso-nalgewinnung. Dabei werden neue Arbeit-nehmer dringend ge-braucht, denn weitere Zuliefererentscheidensich für eine Produk-tion in der Slowakei. Zugleichbauenbeste-hende Unternehmen ihre Kapazitäten aus. So hat Brose für sein Werk in Prievidza, das sich noch in Bau befindet, bereits Planungen für einen zweiten und dritten Bauabschnitt. DerZuliefererwilldortElektromotoren, Heck-klappensysteme und Fensterheber produ-zieren.

Eines der größten VorhabenimZuliefe-rerbereich realisiert Gestamp.ImZugeder Jaguar-Investition errichtet der spanische Metallverarbeiter bei Nitra ein Presswerk für 133 Mio. Euro.

Gerit SchulzeGermany Trade & Invest

Die slowakische Kfz-Industrie konnte 2016 an den Rekordwert des Vorjahres anknüpfen und wieder die Millionengrenze durchbrechen. Nach Angaben des Branchenverbandes ZAP SR erreichte die Produktioneinen Wert von 1,04 Mio. Pkw.

Für das gute Ergebnis sorgte vor allem die Entwicklung im Werk von PSA Peugeot Citroën. Dort stieg der Ausstoß um 4% auf 315.000 Einheiten. Für 2017 rech-net das Unternehmen mit einem weiteren Anstieg

auf 350.000 und 2018 auf 360.000 Einheiten. Zur höheren Nachfrage trägt in ersterLinie das neue Modell des Kleinwagens Citroën C3 bei, der exklusiv in Trnava herge-stellt wird. Außerdem planen die Franzosen an ihrem slowakischen Standort eine neue Motorenfabrik, die bis Ende 2018/Anfang 2019 ihren Betrieb aufnehmen könnte.

Die Kia-Fabrik in Žilina leidet noch immer unter der Absatzflaute auf dem wichtigenrussischen Markt. Unsicherheiten ergeben sich durch den bevorstehenden Brexit, da das Vereinigte Königreich der größte Einzelmarkt für Kia Motors Slovakia ist. Das Unternehmen ist daher auf der Suche nach neuen Absatzregionen. Für 2017 plant Kia in Žilina 130 Mio. Euro Investitionen in die Fertigungslinien für neue Modelle sowie indie Motorenproduktion. Das Unternehmen hatte im Vorjahr fast 613.000 Motoren herge-stellt, ein Plus von 5%.

Volkswagen befindet sich in der Slowakei in einer Übergangs- und Investitionsphase,weshalb der Ausstoß seit 2013 um einige zehntausend Fahrzeuge geschrumpft ist. Der Konzern verlegt immer mehr Produktionsprozesse für die SUV-Modelle Touareg, Q7 und Cayenne nach Bratislava. Im Vorjahr und im laufenden Jahr wird dafür in den Karosseriebau und in die Logistik investiert. Derzeit entsteht für 150 Mio. Euro ein Logistikzentrum für Montage-Kleinteile mit automatisierter Einlagerung und Entnahme. Ab Ende 2017 soll in Bratislava die Komplettmontage des Porsche Cayenne starten.

Der künftig vierte Autohersteller im Land, Jaguar Land Rover, hat inzwischen seine Produktionspläne für das Werk in Nitra konkretisiert. Seit September 2016 laufen die Bauarbeiten an der Fabrik; ab der 2. Jahreshälfte 2018 sollen alle neuen Modelle des Geländewagens Land Rover Discovery dort vom Band laufen. In der Anfangsphase rechnet das Unternehmen mit einer Jahresproduktion von 150.000 Fahrzeugen.

Gerit Schulze, Germany Trade & Invest

THEMA DES MONATS

der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

Autohersteller in der Slowakei stellen Weichen für die Zukunft

© REDPIXEL / Fotolia

NEWSLETTER 10/2017

INVESTITIONEN VON KFZ-ZULIEFERERN REISSEN NICHT AB

Seit August 2017 gab es wieder mehrere Ankündigungen inter-nationaler Automobil-zulieferer, ihre Produk-tion in der Slowakei zu erweitern oder neu aufzubauen.

Der südkoreanische ZuliefererSeoyonE-HwamöchteinČad-ca sein bereits drittes Werk in der Slowakei errichten, in dem 450 Mitarbeiter ab Ende 2018 Kunststoffkompo-nenten für Fahrzeuge herstellen sollen.

Der deutsche Teilelie-ferant GeWIS, der am Standort Prievidza pro-duziert, möchte seine Fertigung auf bis dato zwei ungenutzte Hallen erweitern und seine Beschäftigtenzahl von derzeit 600 auf 700 erhöhen.

Mit Punch kommt ein neuer Investor nach Detva. Das belgische Unternehmen möchte im örtlichen Industrie-park ein Werk zur Fer-tigung von Kfz-Kom-ponenten mit 300 Mitarbeitern bauen.

Dank der Ankunft von Jaguar Land Rover er-weitert der amerikani-sche Autositzhersteller Lear seine Produktion in Voderady. In einer neuen Halle sollen 400 Mitarbeiter beschäftigt werden, um die Auto-produktion in Nitra zu beliefern.

Aus Presseberichten

Andreas Heinisch: „Unser Werk ist Modellfabrik für Industrie 4.0.“

THEMA DES MONATS

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der Deutsch-Slowakischen Industrie– und Handelskammer

Die Automobilindustrie ist in Bewegung. Viele Kfz-Hersteller definieren sich als Mobilitätsdienstleister und wollen die Wei-chen für die Zukunft neu ausrichten. Was bedeutet das für Zu-lieferer wie Continental?Continental hat heute schon ein sehr breites Produktportfolio, was sich in der Zukunft sicherlich auch noch in dem Bereich„Servicisation“ ausbreiten wird. Wir suchen ständig nach zusätz-lichen Geschäftsmodellen, indem wir im engen Dialog mit unse-renKundenstehen.FürunshierinZvolenwerdenwirunsweiter-hin auf unserer Kerngeschäft, der Entwicklung und Produktion von Bremssätteln, konzentrieren. Was uns jedoch intensiv be-schäftigen wird, ist das Thema Industrie 4.0. Unser Werk wurde zur Modellfabrik Industrie 4.0 ernannt und wir wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren als eines von insgesamt zwei Werken der Continental Gruppe zeigen, welche Möglichkeiten uns die Anwendung und Umsetzung von Big Data, Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen bringt.

Continental Automotive Systems hat sich zu einem der größten Arbeitgeber in der Mit-telslowakei entwickelt. Welche Pläne haben Sie in der Slowakei?SeitnunmehrzwölfJahrenproduzierenwirhierinZvolenBremssättelfürnahezuallenam-haften Automobilhersteller mit großem Erfolg. Wir haben nun ca. 1.300 Mitarbeiter und es besteht weiter die Möglichkeit zu wachsen. Wenn ich aber die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sehe und die Forderungen der Regierung bzgl. Lohnsteigerungen sowie Wochenend- und Nachtarbeitszuschlägen beobachte, stellt sich uns die Frage, ob wir zukünftig hier noch wettbewerbsfähig produzieren können. Hier müssen wir den Markt sehr genau beobachten.

Auch die Entwicklungstätigkeit am Standort Zvolen ist eine Erfolgsgeschichte. Sehen Sie hier noch weiteres Potenzial?Wie ich schon vorher erwähnt habe, es ist vieles abhängig von der Verfügbarkeit von qua-lifiziertemPersonal.Somitwartenwirersteinmalab,wiesichdieSituationindennächs-ten Jahren entwickelt und welche Akzente die Regierung setzt, um die Verfügbarkeit von Fachkräften sicherzustellen.

Gut ausgebildete Mitarbeiter sind der Schlüssel, um die Herausforderungen von heute und von morgen meistern zu können. Wie ist die Strategie von Continental?Exakt,vieleshängtvonderAusbildungundQualifikationunsererMitarbeiterab.Wirha-ben seit diesem Jahr die erste Klasse mit 16 Schülern in der dualen Ausbildung gestartet. Das ist auch unsere Strategie, zukünftig unsere Mitarbeiter auszubilden. Darüber hinaus haben wir enge Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten, damit wir frühzeitig den Kontakt mit Absolventen knüpfen können, um diese für eine Tätigkeit bei Continental anzuwerben. Das allein reicht aber nicht aus, wichtig ist ebenfalls, dass das Arbeitsumfeld und die Motivation im Unternehmen gefördert werden. Hier haben wir viele Programme eingeführt undversprechen uns dadurch nachhaltigen Erfolg. Zum anderen habenwirunsere Values, die einen hohen Stellenwert haben, dies sind „Passion to Win“, „For one another“, „Freedom to Act“ und „Trust“. Wir wollen mit all diesen Initiativen ein guter und fairer Arbeitgeber sein.

Andreas Heinisch ist Geschäftsführer von Continental Automotive Systems, s.r.o.

Andreas Heinisch

15NEWSLETTER 10/2017

VOLKSWAGEN SLOVA-KIA STARTET PRO-DUKTION DES NEUEN PORSCHE CAYENNE

Von der Produktions-linie des Volkswagen Slovakia (VW SK) Standortes Bratislava fahren seit Anfang Sep-tember die erstenSerienfahrzeuge des neuen Porsche Cay-enne vom Band. Sie gehen als erstes von drei angekündigten SUV-Modellen in Serie (Porsche Cayenne, Volkswagen Touareg, AudiQ8).Zugleichhandelt es sich um das erste Modell der Marke Porsche, das vollstän-dig in der Slowakei gefertigt wird.

„Der VW SK-Standort Bratislava zählt dank der Produktion hoch-wertiger Fahrzeuge zu den bedeutendsten Produktionswerken der Marke und des Kon-zerns Volkswagen.Unser erfahrenes Team baut komplexe Produkte mit zahlrei-chen Derivaten, die an Kunden aus der ganzen Welt geliefert werden“, sagt Ralf Sacht, Vor-standsvorsitzender von VW SK.

Erstmals fährt am Standort Bratislava der Porsche Cayenne auf eigenen Rädern von den Bändern. Die Gesamtinvestitionen in die neuen Produktions-hallen und moderne Technologien betragen mehr als 800 Mio. EUR.

Pressemeldung von Volkswagen Slovakia vom 4. September 2017

Industrie 4.0 ist in der slowakischen Automobilindustrie angekommen. Dies ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung PwC und des slowakischen Automobilverbandes ZAPSRunter56Zulieferern.DemnachwendetbereitsjedesfünfteUnternehmenLö-sungen aus der Industrie 4.0 an, während nahezu jedes zweite plant, diese innerhalb der nächsten fünf Jahren einzuführen.

Dem Einsatz von Robotern ermessen die Umfrageteilnehmer dabei die größte strategi-sche Bedeutung zu. 93 Prozent der befragten Automobilzulieferer sind überzeugt, dass Roboter in den nächsten drei bis fünf Jahren ihre Produktion stark verändern werden. Weitere häufig genanntenTechnologienwaren Lösungen für die digitale Fabrik, DataMining und Datenanalyse, mobile Apps für Kunden sowie Cloud-Lösungen. In diesem ZusammenhangistfürgutdieHälftederFirmenauchCyber-SicherheitvongroßerRe-levanz.

Grafik: Wichtigste Technologien für Automobilzulieferer in den nächsten 3-5 Jahren

Die Digitalisierung und neue Industrie 4.0-Anwendungen erfordern umfangreiche Inves-titionen in neue Anlagen und Technologien, ist nahezu die Hälfte der befragten Unter-nehmen überzeugt. Bei 42 Prozent wird dies auf Konzernebene geschehen. Ebenfalls 42 Prozent werden für diese Herausforderungen Mitarbeiter mit anderen Fertigkeiten benötigen.MehralsjederdritteZulieferererwartetzudemgrößereInvestitioneninIT.

Download der vollständigen Studie unter: www.pwc.com/sk/en/publikacie/as-sets/2017/PwC-Automotive-Supplier-Survey-2017.pdf

PwC Automotive Supplier Survey: Industrie 4.0 nimmt Fahrt auf

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IMPRESSUMNewsletter der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer

Herausgeber: Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer Suché mýto 1, SK-811 03 Bratislava Tel.: +421 2 2085 0620, Web: www.dsihk.sk IČO: 308 48 717, DIČ: 2021 894 875Redaktion: Markus Halt, [email protected]: Zapp2Photo / Shutterstock

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