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PRODUKTION & TECHNIK 6 GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 /2012 Autoren: Ulrich Päßler, Heinz-Jörg Weimer, Lutz Rau, Francois Hausberger und Milan Hodina, Fotos: Duktus Rohrsysteme Wetzlar (1,2, 4), Soval (3a und b) Duktile Gussrohre beweisen sich überall Duktus-Rohre im Einsatz bei grabenlosen Baustellen Grabenlose Einbautechniken haben europaweit mittlerweile eine große Bedeutung erlangt. Zur Vermeidung von Baulärm und Verkehrsbehin- derungen in innerstädtischen Be- reichen und bei der Unterquerung von Hindernissen wie Straßen oder Flüssen sind grabenlose Bauweisen bei der Erneuerung von Druckrohrlei- tungen nicht mehr wegzudenken. Sie sind kostengünstig und umweltscho- nend. Ihre Entwicklung ist untrenn- bar mit dem duktilen Gussrohr und dessen Verbindungen und Außen- schutzarten verbunden. Aufgrund ihrer hohen mechanischen Belast- barkeit sind duktile Gussrohre mit längskraftschlüssigen Verbindungen beim grabenlosen Einbau jedem an- deren Werkstoff deutlich überlegen, was sich auch in der zulässigen Zug- kraft zeigt [1]. Aus diesen Gründen sind die duktilen Gussrohre der Duk- tus-Gruppe europaweit gefragt, wie nachfolgend an Beispielen aus Frank- reich, Tschechien und Deutschland gezeigt wird. Bild 1: Sanierung des Trinkwassernetzes vom Zweckverband Gruppenwasserwerk Dieburg, a) Startgrube des gesteuerten Rohrvortriebs, b) Einzug des BLS/VRS-T-Rohrstranges DN 500 in das Schutzrohr DN 900, c) Rohrstrang DN 500 mit abschließendem Düker. a b c © Giesserei-Verlag GmbH

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PRODUKTION & TECHNIK6 GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 / 2012 7GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 / 2012 PRODUKTION & TECHNIK

Autoren: Ulrich Päßler, Heinz-Jörg Weimer, Lutz Rau, Francois Hausberger und Milan Hodina, Fotos: Duktus Rohrsysteme Wetzlar (1,2, 4), Soval (3a und b)

Duktile Gussrohre beweisen sich überallDuktus-Rohre im Einsatz bei grabenlosen Baustellen

Grabenlose Einbautechniken haben europaweit mittlerweile eine große Bedeutung erlangt. Zur Vermeidung von Baulärm und Verkehrsbehin-derungen in innerstädtischen Be-reichen und bei der Unterquerung von Hindernissen wie Straßen oder Flüssen sind grabenlose Bauweisen bei der Erneuerung von Druckrohrlei-

tungen nicht mehr wegzudenken. Sie sind kostengünstig und umweltscho-nend. Ihre Entwicklung ist untrenn-bar mit dem duktilen Gussrohr und dessen Verbindungen und Außen-schutzarten verbunden. Aufgrund ihrer hohen mechanischen Belast-barkeit sind duktile Gussrohre mit längskraftschlüssigen Verbindungen

beim grabenlosen Einbau jedem an-deren Werkstoff deutlich überlegen, was sich auch in der zulässigen Zug-kraft zeigt [1]. Aus diesen Gründen sind die duktilen Gussrohre der Duk-tus-Gruppe europaweit gefragt, wie nachfolgend an Beispielen aus Frank- reich, Tschechien und Deutschland gezeigt wird.

Bild 1: Sanierung des Trinkwassernetzes vom Zweckverband Gruppenwasserwerk Dieburg, a) Startgrube des gesteuerten Rohrvortriebs, b) Einzug des BLS/VRS-T-Rohrstranges DN 500 in das Schutzrohr DN 900, c) Rohrstrang DN 500 mit abschließendem Düker.

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PRODUKTION & TECHNIK6 GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 / 2012 7GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 / 2012 PRODUKTION & TECHNIK

Die Duktus-Gruppe entwickelt, produ-ziert und vermarktet weltweit hochwer-tige Systeme aus duktilem Guss für den Wassertransport und die Tiefgründung von Bauwerken. An den zwei Produk-tionsstandorten in Hall, Österreich, und Wetzlar, Deutschland, sowie in Vertriebs-

tochtergesellschaften in Europa und im Mittleren Osten beschäftigt die Duktus-Gruppe mehr als 500 Mitarbeiter. Mit einem Gruppenumsatz von etwa 200 Millionen Euro gehört Duktus zu den größten europäischen Anbietern von Rohrsystemen aus duktilem Guss [2].

Wo die Vorteile der grabenlosen Verle-gungstechnik von Gussrohren liegen, soll nachfolgend anschaulich an von der Duktus-Gruppe realisierten Pro-jekten in der Stadt Drieburg, Bundes-land Hessen, und Oberkärmer, Bun-desland Brandenburg, sowie St. Dizier,

Die Entwicklung der grabenlosen Rohrverlegetechniken ist untrennbar mit den duktilen Gussrohren, deren Verbindungen und Außenschutzarten verbunden. Mit den ersten graben-losen Rohrverlegungen in den 1970er Jahren, begann eine rasante Entwick-lung. Immer weitere, neue Verfahren kamen auf den Markt – immer grö-ßere Dimensionen und Leitungslän-gen wurden verlangt. So wurde das Potenzial der als Ersatz für Wider-lager entwickelten längskraftschlüs-sigen Steckmuffen-Verbindungen im Zuge der ersten grabenlosen Verlege-techniken erkannt.

Duktile Gussrohre werden bei den meisten grabenlosen Einbauverfahren eingezogen. Einzige Ausnahme stellt

das Langrohrrelining im Einschubver-fahren dar. Für das Einziehen ist eine „zugsichere“ Verbindung erforderlich. Grundsätzlich sollte diese auf einer formschlüssigen Basis beruhen. Zu er-kennen sind formschlüssige Steckmuf-fen-Verbindungen an einer Schweiß-raupe auf dem Spitzende, wie es bei der BLS-/VRS-T-Verbindung1 der Fall ist. Die BLS-/VRS-T-Verbindung stellt den heute gültigen Standard für duk-tile Gussrohre dar, wenn es darum geht, möglichst viel Flexibilität in der Muffe mit höchsten Zugkräften und gleich-zeitig einfachster und schneller Mon-tage zu verbinden.

Neben den Verbindungsarten wurde es auch notwendig, die Außenschutz-arten an die hohen Anforderungen

der grabenlosen Einbauverfahren an-zupassen. Es kam zur Entwicklung der Kunststoff modifizierten Zementmör-tel-Umhüllung ZMU. Diese beiden Entwicklungen, die BLS-/VRS-T-Ver-bindung und die ZMU-Beschichtung, legten die Grundsteine zur Erfolgs-geschichte, die das duktile Gussrohr von Duktus im Bereich der graben-losen Verlegetechniken heute erreicht hat. Dies wird auch durch den Welt-rekord von 2007 für den größten, je-mals im Spülbohrverfahren erstellten Düker aus duktilen Gussrohren für die Stadt Valencia, Spanien, eindrucks-voll unterstrichen, wo DN 900-Guss-rohre mit einer Länge von ca. 500 m zum Einsatz kamen.1 BLS/VRS-T-Verbindungen sind eingetragene

Markenzeichen der Duktus-Gruppe.

Grabenlose Rohrverlegung

Bild 2: Verlegung von Trinkwasserhauptleitungen im Netz der Osthavelländischen Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung, Falkensee, a) vormontierter Rohrstrang an der Bundesstraße 273 bei Oberkärmer, b) das verwendete Bohrgerät der Firma Tepe aus Friedersdorf.

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PRODUKTION & TECHNIK8 GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 / 2012

Départment Haute-Marne, Frankreich, und Pribor, Mähren, Tschechien, be-legt werden. Dieburg in Hessen: Schwierige Sanierungsarbeiten an einer FernleitungDer Zweckverband Gruppenwasser-werk Dieburg beliefert täglich mehr als 120 000 Menschen mit Trinkwas-ser aus der Region. Circa 2 % des über 1000 km langen Rohrleitungsnetzes werden jährlich mit duktilen Guss-rohren der neuesten Generation auf Vordermann gebracht.

Im Herbst 2011 stand der Zweckver-band vor einer besonderen Heraus-forderung: Die Fernleitung Süd von Hergershausen nach Groß-Zimmern im südlichen Bereich des Verteilungs-netzes musste in einem Teilstück von 385 m saniert werden. Die Besonder-heit der Maßnahme war die notwen-dige Vielfalt der Verlegearten, denn die Strecke liegt zwischen der Bahnlinie Darmstadt/Aschaffenburg entlang der Altheimer Straße bis zu einem Regler-

schacht auf der Höhe der Kreisstraße 128. Dieser Trassenverlauf machte ne-ben offener Bauweise zwei Unterque-rungen mittels Rohreinzug und einen Düker notwendig (Bild 1). „Bei solchen technisch sehr anspruchsvollen Verle-gungen sind das Duktus BLS/VRS-T-System1 und die ZMU-Umhüllung in ihrem Element“, sagt Vertriebsmanager Heinz-Jörg Weimer bei Duktus. Die Unterquerungen der Bahntrasse auf einer Länge von rund 20 m und der Bundesstraße 45 auf etwa 65 m wur-den jeweils mit gesteuertem Rohrvor-trieb durchgeführt. Als Vortriebsrohre kamen Stahlrohre DN 900 zum Ein-satz. Schichtwasser und eine querende Gasleitung ließen nur geringfügige Hö-henabweichungen zu. Nach erfolgtem Rohrvortrieb begann der Einzug der Duktus-Rohre DN 500 mit BLS/VRS-T-Verbindungen1 und ZMU-Umhüllung.

Der Ringraum zwischen Medienrohr und Schutzrohr wurde nicht verdämmt. Bei der Weiterführung der Leitung ging dann die Unterdükerung eines

Staukanals DN 1500 problemlos von-statten. Aufgrund des Einsatzes von Duktus-Rohren konnte trotz häufiger Richtungs- und Höhenänderungen auf den Einbau von Betonwiderlagern verzichtet werden. Auch unvorherseh-bare Schwierigkeiten wurden bestens bewältigt. „Alte Brückenfundamente, von deren Existenz niemand wissen konnte, machten die Umplanung der ursprünglichen Leitungstrasse erfor-derlich. Wir haben in optimaler Zu-sammenarbeit mit dem Auftraggeber schnell reagiert und die erforderlichen Formstücke geliefert, sodass es kei-ne Unterbrechungen gab und die In-betriebnahme der Leitung im festge-legten Bauzeitenplan erfolgte“, konnte Heinz-Jörg Weimer vermelden.

Oberkrämer in Brandenburg: Spülbohren als alltägliches VerlegegeschäftAm nördlichen Berliner Autobahn-ring wurden im Gemeindeverbund Oberkrämer im Herbst 2011 Trinkwas-serhauptleitungen neu verlegt. Die Osthavelländische Trinkwasserver-

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Bild 3: Verlegung der Trinkwasserleitung über die Marne bei St. Dizier unter den Fluss, a) Die alte Trinkwasserleitung unter der Fußgängerbrü-cke über die Marne, b) Einzug der neuen Leitung aus Duktus-Rohren DN 300 im Spülbohrverfahren unter den Fluss Marne.

sorgung- und Abwasserbehandlung (OWA) aus Falkensee entschloss sich, im 480 m langen Leitungsabschnitt entlang der Bundesstraße 273 duktile Gussrohre DN 200 im Spülbohrver-fahren zu verlegen (Bild 2). Gründe für diese Entscheidung waren der ho-he Grundwasserstand, der Trassenver-lauf dicht am Alleebaumbestand und die Vermeidung von Verkehrsbehin-derungen. Zudem hatte man bereits beste Erfahrungen mit den im Spül-bohrverfahren eingebauten duktilen Gussrohren gemacht.

Wie in den vorangegangenen Bau-abschnitten kamen ZMU-Rohre mit formschlüssigen Schubsicherungen zum Einsatz. In 120 m langen Ab-schnitten wurden die Rohre mit einem von Duktus beigestellten Verlegege-rät montiert. Duktus-Vertriebsmanager Lutz Rau frischte bei einer Vorort-Ein-weisung die Kenntnisse der Monteure auf und half, den BLS/VRS-T-Zugkopf1 zu montieren. Nachdem die Tiefbaufir-ma die Start und Zielgrube vorberei-tet und den Bohrkanal entsprechend aufgeweitet hatte, konnte der ausge-legte Rohrstrang problemlos eingezo-gen werden.

Die möglichen Zugkräfte wurden weit unterschritten. „Durch die richtige Werkstoffwahl ist das Trinkwasser in den diffusionsdichten Rohren sicher bewahrt und auch vor den aus dem Boden ausgeschwemmten Pflanzen-schutzmitteln, Spurenelementen aus

der Düngung und der Gülleberieselung bestens geschützt“, lobt Rau die Ent-scheidung der OWA für duktile Guss-rohre.

St. Dizier im Département Haute-Marne, Frankreich: Unterquerung der Marne im HorizontalspülbohrverfahrenBei der Unterquerung der Marne bei St. Dizier kamen Duktus-Rohre der Nennweite DN 300 mit BLS/VRS-T-Verbindungen1 und ZMU-Umhüllung zum Einsatz und begeisterten sowohl den Bauherrn, die Stadt St. Dizier als auch die Bauleitung durch das per-fekte Handling. Ausgeführt wurde die anspruchsvolle grabenlose Ver-legung von der Firma Sade Rennes. Soval, der französische Duktus-Ver-triebspartner, hatte federführend da-zu beigetragen, den Bauherrn von Duktus-Rohren zu überzeugen. Ber-nard Jeffrault von Duktus stand bei der Ausführung der Verlegearbeiten beratend zur Seite.

Bislang hatte eine Trinkwasserlei-tung zwischen dem Wasserreser-voir von Ajots und dem Marne Bou-levard für die Versorgung der rund 30 000 Einwohner gesorgt. Diese Lei-tung war an eine Fußgängerbrücke über die Marne angehängt (Bild 3a). Da die Überführung wegen Alters-schäden abgerissen werden musste, stand die Gemeinde vor dem Pro-blem, eine kostengünstige und tech-nisch einwandfreie Lösung zu fin-

den, um die Versorgungssicherheit beim Wasser ohne Unterbrechung zu gewährleisten. „Da die Marne bei St. Dizier nicht sehr breit ist, bot es sich an, den Fluss mittels Horizon-talspülbohrverfahren zu unterqueren (Bild 3b). Wir konnten den Bauherrn von der zeit- und kostengünstigen grabenlosen Verlegung mit Duktus-Rohren schnell überzeugen“, erklärt Bernard Jeffrault.

Vom 19. bis 24. September 2011 wur-den die Vorbereitungsmaßnahmen für den Einzug der 102 m langen Leitung getroffen. Nachdem der Rohrstrang vormontiert war, konnte die Pilotboh-rung durchgeführt werden. Der eigent-liche Einzug mit einer 40-t-Vortriebs-maschine erfolgte am 28. September 2011. Die Baustelle zog das Interesse der Bevölkerung auf sich. Sowohl die Regional- als auch die Fachpresse be-richteten von der Unterquerung der Marne im grabenlosen Spülbohrver-fahren, das sich in Frankreich zuneh-mend durchsetzt.

Príbor in Mähren, Tschechien: Innerstädtische Sanierung von Trinkwasserleitungen im Berstlining-VerfahrenDie Nordmährischen Wasserwerke, die unter anderem für die Trinkwasserver-sorgung des Städtchen Príbor an der Lubina verantwortlich sind, standen vor der Aufgabe, eine Reihe beschä-digter Leitungen zu sanieren, um den Versorgungsstandard aufrechtzuerhal-

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PRODUKTION & TECHNIK10 GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 / 2012 11GIESSEREI-ERFAHRUNGSAUSTAUSCH 11+12 / 2012 PRODUKTION & TECHNIK

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Bild 4: Sanierung von Trinkwasserleitungen in Príbor mit Duktus-Rohren, a) Verlegung der Rohre im Berstlining-Verfahren, b) Anbringen der PE-Schrumpfmanschette.

Literatur:[1] U. Päßler: Gießerei-Erfahrungsaustausch 55 (1012)

H. 1+2, S. 24-28.[2] www.duktus.com.

[3] Duktile Gussrohrsysteme für grabenlose Verlegung. Prospekt, in: www.duktus.de/Prospekte/Grabenlose_Rohrsanierung.

[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Grabenlose_Rohrsanierung.

ten. Wichtig dabei war, die Straßen Príbors möglichst wenig zu beschädi-gen und für den Verkehr keine großen Unannehmlichkeiten zu verursachen.

„Bei diesen Zielstellungen kam nichts anderes in Frage, als die Sanierungen grabenlos durchzuführen“, weiß Milan Hodina, Vertriebsmanager von Duktus litinové systémy in Beroun. „Wir konn-ten mit unserer Erfahrung bei diesem Bauvorhaben punkten und wir wa-ren in der Lage, schnell zu liefern. Da-her kamen 1338 m duktile Gussrohre DN 100 und 270 m DN 150 mit BLS/VRS-T-Verbindungen1 und ZMU-Au-ßenschutz zum Einsatz. Die Leitungen wurden im Berstlining-Verfahren ver-legt (Bild 4). Das gesamte Bauvorha-ben ist in nur sechs Wochen bewältigt worden, sodass die Wasserwerke ih-re Vorgaben vollständig erfüllt sahen und sehr zufrieden waren mit dem pro-blemlosen Handling der Rohre.“

Ulrich Päßler Mitglied der Geschäfts-führung, Heinz-Jörg Weimer, Ver-triebsmanager, und Lutz Rau, Ver-triebsmanager, Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Francois Hausberger, Niederlassungsleiter Boulay, Soval, Brousseval/Frankreich, und Milan Ho-dina Vertriebsmanager, Duktus litinové systémy s.r.o., Beroun/Tschechien

Weitere Informationen: www.duktus.com

1 BLS/VRS-T-Verbindungen sind eingetragene

Markenzeichen der Duktus-Gruppe.

Das Berstlining(Bearbeiten)-Verfah-ren dient der grabenlosen Erneue-rung von Gas-, Wasser- und Abwas-serrohrleitungen. Es eignet sich für die Erneuerung von Altrohren aus Steinzeug, Asbestzement, Gussei-sen, Kunststoff oder unbewehrtem Beton sowie für Stahlrohrleitungen. Dabei wird die alte Rohrleitung auf-gebrochen und in den umgebenden

Baugrund verdrängt. Gleichzeitig wird ein neues Rohr gleicher oder größerer Nennweite eingezogen. Je nach Krafteinleitung unterscheidet man zwischen dynamischem und statischem Berstlining. Beim dyna-mischen Berstlining unterstützt eine Seilwinde den Berst- und Einzieh-vorgang. Als Verdrängungskörper dient ein druckluftbetriebener Berst-

hammer. Die Rammenergie wird auf die Altrohrleitung übertragen, so-dass diese aufgebrochen wird. Beim statischen Berstlining findet die Krafteinleitung hydraulisch über ein Gestänge statt. Das leiterartig ver-bundene Gestänge zieht einen Berst-körper durch das alte Rohr, zerstört es und führt zugleich das neue Rohr ein [4].

Berstlining-Verfahren© Gies

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