44
JOURNAL 32 die Festungsinsel im Mittelmeer ist bei Weitem nicht nur ein Touristenparadies. Der kleine Inselstaat kann vielmehr auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Häufig geriet der Mittelmeerstaat in der Vergangenheit ins Spannungsfeld verschiedener Mächte: zwischen Rom und Karthago in der Antike oder Orient und Okzident im Mittelalter. Als Residenz des Johanniterordens spielte er für die Geschichte Europas eine wichtige Rolle. Auch heute noch ist die Insel von der Kolonialzeit unter britischer Herrschaft geprägt, obgleich die junge Republik längst den Weg zu einer neuen Identität innerhalb Europas eingeschlagen hat. Wino E. Leuenberger folgt der spannenden und wechselvollen Geschichte Maltas von den Anfängen bis in die Gegenwart. M M A A L L T T A A

AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 32

die Festungsinselim Mittelmeer ist bei Weitem nicht nur ein

Touristenparadies. Der kleine Inselstaat kann vielmehr auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Häufig geriet der Mittelmeerstaat in der Vergangenheit ins Spannungsfeld verschiedener Mächte: zwischen

Rom und Karthago in der Antike oder Orient und Okzident im Mittelalter. Als Residenz des Johanniterordens spielte er für die Geschichte Europas eine wichtige Rolle. Auch heute noch ist die Insel

von der Kolonialzeit unter britischer Herrschaft geprägt, obgleich die junge Republik längst den Weg zu einer neuen Identität innerhalb Europas eingeschlagen hat. Wino E. Leuenberger folgt der spannenden

und wechselvollen Geschichte Maltas von den Anfängen bis in die Gegenwart.

MMAALLTTAA

Page 2: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

MALTA

JOURNAL33

Page 3: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 34

Upper Barakka Gardens,eine schattige Oase der Ruhe, in denen es in üppiger Pracht grünt und blüht. Ursprünglich wurde die Anlage als Exerzierplatz von den Johannitern genutzt. Gemütliche Bänke laden heute zum Verweilen vor dem Springbrunnen ein. Felsentauben und Haussperlinge flattern in Scharen durch die Gärten, um die von den Menschen fallen gelassenen Krümel eilig aufzupicken. Vom äusseren Bereich aus hat man eine herrliche Aussicht auf den Grand Harbour sowie die Cottonera beziehungsweise «The Three Cities».

MALTA

Page 4: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL35

Page 5: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 36

Page 6: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

Weithin sichtbar tront Mdina auf einem 185 m hohen Ausläufer des Dingli-

Plateaus umgeben von gewaltigen Befestigungsanlagen. Das Main Gate (Bild unten Mitte) ist ein triumphbogenartiges Haupttor zur Stadt und wurde von Grossmeister Manuel de Vilhena 1724 erbaut. Es ersetzte ein älteres, das man über eine Zugbrücke erreichte. Das Wappen Vilhenas prangt über dem Torbogen. Die Innenseite des Tores zieren das Wappen der Inguanez, eine der ältestenAdelsfamilien der Stadt, sowie die Statue des Apostels Paulus und der hl. Publius und Agatha. Bei dem Tor empfingen Abgesandte der Universität jeden neu ernannten Grossmeister des Johanniterordens und übergaben ihm, nachdem er zuvor die Rechte und Privilegien der Universität bestätigt hatte, symbolisch die Schlüssel zur Stadt..

MALTA

JOURNAL37

Page 7: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL

Eine Hafenrundfahrtim Grand harbour ist die beste Möglichkeit, um sich

innerhalb weniger Stunden einen Eindruck von der imposanten Kulisse Vallettas und des GrandHarbour, dem grössten Naturhafen im Mittelmeer, zu machen. Die Hafenrundfahrt vermittelt nicht nur

einen imposanten Blick auf die Hauptstadt Valletta, die vom Wasser aus mit ihren gewaltigenBefestigungsanlagen beeindruckt. Die Ausflugsschiffe fahren auch in die Winkel des Marsamxett

Harbour vor Sliema, in den Msida Creek und natürlich auch in die Winkel des Grand Harbour, hier hat man nicht nur den Blick auf Valletta, sondern auch gegenüber Vallettas

auf die «3 Städte» Vittoriosa, Cospicua und Senglea.

38

MALTA

Page 8: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL39

Page 9: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 40

Die historische Stadt Valletta mit ihren Festungs-mauern bezaubert durch den Charme der ver-gangenen Jahrhunderte und ist wohl eine der

schönsten Hauptstädte Europas. Markant auf einerHalbinsel gelegen und von der UNESCO zum Weltkul-turerbe ernannt ist die Hauptstadt Maltas abends sehrruhig, aber das beste Standquartier für häufige Ausflügemit dem Bus. Das Stadtbild ist geprägt von historischenBauten und hübschen Gassen, die zum gemütlichenBummeln einladen. Ein Ort, um Kultur zu entdeckenund durch elegante Geschäfte zu streifen. Vom Bus-terminal vor dem City Gate können nahezu alle Zielein Malta angesteuert werden.

Valletta wurde nach der erfolgreichen Abwehr derTürkenbelagerung (Great Siege) im Jahre 1565 erbaut;Jean de la Valette (1557–1568) verdankt die Hauptstadtihren Namen. Heute ist Valletta Geschäfts- und Einkaufs-zentrum und Regierungssitz.

Vom Busterminal tritt man durch das City Gate insInnere der Ritterstadt ein. Ganz Valletta ist schachbrett-artig angelegt, Treppenfluchten und recht steile Hängegehören zu den Kennzeichen dieser Stadt, welchekomplett unter Denkmalschutz steht. An der RepublicStreet liegen Vallettas bedeutendste Plätze, an ihrstehen der Grossmeisterpalast und – mit einer Längs-seite – auch die St. John's Co-Cathedral, die Ordens-kirche der Johanniter, sowie unzählige Geschäfte.

Mdina ist die im Zentrum der Insel gelegene einstigeHauptstadt und eines der lohnendsten Ziele auf Malta.Die Stadt zählt heute nur noch 300 Einwohner undmutet mit ihren Palästen, Kirchen und Klöstern immernoch mittelalterlich an. In den vergangenen Jahrhun-derten wurden der Stadt Titel wie «Città Notabile»(edle Stadt) und «Città Vecchia» (Alte Stadt) gegeben,die auch heute noch ihre Berechtigung haben.

Weithin sichtbar liegt Mdina auf einem 185 m hohenAusläufer des Dingli-Plateaus. Nach Süden und Südwes-ten hin ist Mdina durch eine hübsche Grünzone von

Valetta – auch Valletta – wird nach dem Grossmeister Jean de la Valette benannt, der nach der

Grossen Belagerung durch die Türken von 1565 den Auftrag zum Bau der Stadt gab. Valletta ist

von der UNESCO in die Liste des Welt- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen.

der Nachbarstadt Rabat getrennt. In die anderen Rich-tungen boten die steil abfallenden Felsen in der Ver-gangenheit Schutz vor unliebsamen Besuchern.

Schon aus der Ferne bietet die Stadt mit ihren gewal-tigen Festungsmauern, die hoch über der Ebene aufra-gen, ein imposantes Bild. In gelblichen Kalkstein errich-tete Paläste, Kirchen und Klöster sowie enge Gassenbestimmen das Bild der Stadt. Drei Zugänge führen indie von einem mächtigen Bastionsgürtel umgebeneStadt. Einen Rundgang durch Mdina beginnt man ambesten am Main Gate, das man über die Brücke erreicht.

Man wusste von jeher die strategische Bedeutungder Stadt sich zunutze zu machen. Siedlungsspurenkönnen bereits für die Bronzezeit nachgewiesen werden.Vermutlich haben schon die Phönizier um 1000 v.Chr.die Stadt, die sie Malet nannten, mit einem Wall umge-ben. Die Römer wandelten den Namen in Melita abund umgaben die Stadt mit gewaltigen Festungsmau-ern, die die heutige Nachbarstadt Rabat mit einbezo-gen. Die Stadt ist damals etwa dreimal so gross gewe-sen. Ihren Namen Mdina (die von Mauern umgebeneStadt) erhielt sie von den Arabern, die im Jahre 870Malta besetzten. Von ihnen wurde das Stadtgebiet auchauf die heutige Grösse verkleinert. Die Siedlung vorder Stadt bestand jedoch weiterhin und wurde als Rabatbezeichnet.

Während der normannischen Herrschaftsperiode von1090 bis 1194 wurden die Befestigungsmauern aus-bzw. umgebaut und hielten einem Angriff von 18 000Türken stand. Mit der Übernahme Maltas durch dieJohanniter sank die Bedeutung Mdinas, denn nur von1530 bis 1532 beherrschten sie von Mdina aus die Insel,dann verlegten sie ihren Hauptsitz nach Birgu. Eineletzte grosse Rolle spielte die Stadt nochmals währendder grossen Belagerung durch die Türken 1565. Einigeerfolgreiche Vorstösse gegen die türkische Front wur-den von hier aus unternommen und die Nachrichten-übermittlung nach Sizilien organisiert.

MALTA

Page 10: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL

Der Palast war während der britischen Herrschaft Sitzder Gouverneure und dient heute als Tagungsort desmaltesischen Parlaments und als offizieller Amtssitz desmaltesischen Staatspräsidenten.

Trotz alledem, können einige Teile des Palastesbesichtigt werden (Bilder oben). Die Waffenkammererreicht man vom Neptunshof aus. In ihr sind vieleerhaltene Waffen und Rüstungsteile der Ordensritterausgestellt. Im Weiteren können noch verschiedeneSäle besucht werden, welche eine begeisternde Reisedurch die Vergangenheit ermöglichen.

Die eindrucksvollste Kirche Vallettas ist die Haupt-kirche St. John's Co-Cathedral des Johanniterordens,Johannes dem Täufer geweiht. Nach Abzug der Rittervon Malta fiel sie an das Erzbistum Malta und wurde1816 von Papst Pius VII. in den Rang einer Bischofskircheerhoben. Sie wurde 1573–1577 nach den Plänen vonGirolamo Cassar erbaut. Am aussergewöhnlichsten istder Boden der Kirche, der mit über 375 Grabplattenbedeckt ist. Unter ihnen sind die Ordensritter beigesetzt.Der St. John's Co-Cathedral ist auch ein äusserst sehens-wertes Museum angeschlossen, das man vom Oratoriumher erreicht. Hier hängen unter anderem zwei grossarti-ge Gemälde von Caravaggio.

Die anglikanische Hauptkirche Vallettas, die St. Paul’sCathedral, ist eine Stiftung der britischen KöniginAdelaide aus dem Jahre 1844 und steht an der Stelleder abgerissenen Herberge der deutschen Ritter, derAuberge d'Allemagne. Ihr 61 m hoher Kirchturm isteines der Wahrzeichen der Stadt.

Vallettas schönste Parkanlagen sind die Upper Bar-rakka Gardens und die Lower Barakka Gardens. Schon1775 auf der Parkanlage der St.-Peter-und-Paul-Bastionangelegt liegen sie auf dem höchsten und eindrucks-vollsten Punkt der Stadtmauer. Von dort hat man einenwunderschönen Ausblick über den Grand Harbour unddie alten Städte Senglea und Vittoriosa, auf die Werftund die tiefergelegenen Teile der Hauptstadt. In denParkanlagen findet man mehrere Statuen, darunter einevon Sir Winston Churchill.

Mitten in Valletta steht der grösste Profanbau der Hauptstadt, der Palast der Grossmeister

des Ordens. Während der britischen Herrschaft Sitz der Gouverneure, dient der Palast heute

als Tagungsort des maltesischen Parlaments und als offizieller Amtssitz des maltesischen

Staatspräsidenten. Trotzdem können Teile des Palasts besichtigt werden.

Auch wenn der Inseladel sich weiterhin auf Mdinakonzentrierte und die Stadt Sitz der Universität blieb,so setzte mit dem Aufblühen der heutigen HauptstadtValletta Ende des 16. Jh. ein stetiger Bevölkerungsrück-gang ein. Mdina wurde bei einem schweren Erdbeben1693 erheblich zerstört. Für den Wiederaufbau sorgteGrossmeister Manuel de Vilhena. Im Juni 1798 ergabsich Mdina kampflos den Franzosen, erhob sich jedochzum Widerstand – als die Franzosen vor der Plünderungder Kirchen und Klöstern nicht Halt machten – der aufdie gesamte Insel übergriff. Jegliche politische Funktionverlor Mdina, als die Briten die Universität, deren Rechteschon zuvor beschnitten worden waren, auflöste.

Das City Gate ist das Tor zur Stadt Vallettas. Das heu-tige Stadttor am oberen Anfang der Republic Street istein recht umstrittenes Werk von 1968. Das ursprüngli-che Tor aus dem 16. Jahrhundert wurde niedergerissen,da es dem Autoverkehr nicht mehr gewachsen war. ImFrühling begannen die 4-jährigen Bauarbeiten, bei wel-chen das City Gate und auch der angrenzende Bus-terminal erneut umgebaut und neu gestaltet werden.

Die strategisch hervorragend gelegene Festung FortSt. Elmo an der Spitze der Sciberras-Halbinsel über-wacht die Einfahrt zu beiden Häfen Vallettas, dem GrandHabour und dem Marsamxett Harbour. Hier stand schoneine kleine Festung, als die Ordensritter nach Maltakamen. Somit war sie auch gleich Angriffsziel Nummer1 der türkischen Belagerer im Jahre 1565. Nach derZerstörung wurde das Fort vollständig neu erbaut undbeschützte die Insel im Zweiten Weltkrieg. Von hier auswehrte man U-Boot- und Schnellbootangriffe derdeutschen und italienischen Marine ab.

Heute ist im Fort die maltesische Freiwilligenmilizuntergebracht. Vor den Mauern verschliessen steinerneDeckel tief in den Fels gehauene Kornspeicher aus dem17. Jahrhundert.

Mitten in Valletta steht der grösste Profanbau derHauptstadt, der Grand Master's Palace, ein Palast derGrossmeister des Ordens. Seine zweigeschossige Fas-sade repräsentiert mit ihrer Strenge noch den Stil des16. Jahrhunderts.

MALTA

42

Page 11: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 44

MALTA

Page 12: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL45

Die Zeit der KreuzRitterAuf Malta wird bei der Parade «In Guardia» im Fort St. Elmo lebendig.

Die strategisch hervorragend gelegene Festung an der Spitze der Sciberras-Halbinsel überwacht die Einfahrt zu beiden Häfen Vallettas, dem Grand Harbour und dem Marsamxett Harbour. Hier stand

schon eine kleine Festung, als die Ordensritter nach Malta kamen. Sie war das erste Angriffsziel der türkischen Belagerer im Jahre 1565. Danach wurde das Fort vollständig neu erbaut. Im Zweiten

Weltkrieg wehrte man von hier aus alle U-Boot- und Schnellbootangriffe der deutschen und italienischenMarine auf im Hafen liegende Schiffe erfolgreich ab. Heute ist im Fort die maltesische Freiwilligenmiliz

untergebracht. Vor den Mauern des Forts verschliessen steinerne Deckel tief in den Fels gehaueneKornspeicher aus dem 17. Jh. Im Fort findet 29 Mal im Jahr die fotogene, 40-minütige Parade

«In Guardia» mit etwa 90 Teilnehmern in historischen Kostümen statt. Von Februar bis November wird zudem an jedem 3. Sonntag im Monat unter dem Titel «Alarme!» eine Schlacht zwischen

maltesischen und französischen Truppen aus der Zeit kurz vor 1800 in historischen Kostümen und mit alten Waffen nachgespielt. Termine der Events unter www.maltafestivals.com.

Page 13: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 46

Knapp 300 Jahre herrschte der Johanni-terorden über die maltesischen Inseln.Zahlreiche prachtvolle Bauten erinnern andie prunkvolle Zeit der Ritter, die aus demverarmten Eiland im Mittelmeer ein blühen-des Inselreich machten.

MALTA

Page 14: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL47

Die Ursprünge des «Ordens der Ritter des Heiligen Johannes»reichen bis zu den Anfängen der Kreuzzüge. Kaufleute ausder Handelsstadt Amalfi gründeten damals nahe Jerusalem

ein Hospital zur Versorgung erkrankter Pilger. Sie übernahmen dasWappen ihrer Heimatstadt, ein achtspitziges Kreuz. Nach der mittel-alterlichen Symbolik standen die Spitzen für die acht ritterlichenTugenden: Fleiss, Gehorsam, Gerechtigkeit, Demut, Weisheit, Liebe,Besonnenheit und Tapferkeit. Die Hospitalier legten zudem dieGelübde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams ab.

Nach dem Anschluss an die Kreuzritter wurden sie durch einpäpstliches Dekret in den Rang eines Ordens erhoben. (Die Urkun-de aus dem frühen 12. Jahrhundert befindet sich noch heute in derNational Library neben dem Grandmaster’s Palace in Valletta.)

Zum Schutz von Pilgern zählten forthin 500 bestens geschulte Ritterzu den Johannitern. Diese kamen aus den hochrangigsten Adels-häusern Europas und unterstanden dem Grossmeister, der aus ihreneigenen Reihen gewählt wurde. Daneben standen die eigentlichenKirchenmänner (die kein Schwert führen durften) sowie Schildknappen,Krankenpfleger, Bader und Ärzte im Dienst des Ordens.

Nach der Vertreibung aus Jerusalem durch die Moslems flohendie Ordensritter über Zypern nach Rhodos, das sie im Jahr 1309 fürsich einnehmen konnten. 213 Jahre herrschten sie hier und hinter-liessen mächtige Festungsanlagen. Erst der legendäre Sultan Suleimander Prächtige machte der Johanniterherrschaft auf Rhodos im Jahr1522 ein Ende.

Kaiser Karl V. hatte ein Einsehenmit dem nunmehr heimatlosenOrden und bot den Rittern Tri-polis, Malta und Gozo als ewigesLehen an. Die Johanniter erhieltenvolle Verfügungsgewalt über dieInseln, sofern sie einmal im Jahrdem Kaiser einen Falken odereinen Sperber zukommen liessen.Natürlich war das ewige Lehenkein blosser Wohlfahrtsakt. InAnbetracht der vorrückenden Tür-ken versprach sich der Kaiser vonder Herrschaft der Ritter auf Maltaeinen Schutzschild für das christ-liche Festland. Wenig begeistertvon dem kargen und verarmtenEiland sagten die Johanniter man-gels Alternativen schliesslich zu,setzten aber die Sonderregelung

durch, keine Waffengefolgschaft leisten zu müssen – war es dochdas oberste Gebot des Ordens, das Schwert niemals gegen einenGlaubensgenossen zu führen. Im Jahr 1530 trafen die Ritter unterGrossmeister Villier de L’Isle in Malta ein.

Page 15: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL

MALTA

48

Page 16: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL49

Die St.-Marienkircheoder der dom von Mosta liegt zehn Kilometer

von Valletta entfernt im Zentrum von Malta auf dem Weg in Richtung Buggiba. Sie besitzt dieviertgrösste Kirchenkuppel der Welt und hat einen Durchmesser von 39 Metern. Nur der Petersdomin Rom, die Kirche Santa Maria del Fiore in Florenz und das Pantheon in Rom weisen eine grössere

Kuppel auf. Vom Stil her erinnert die zwischen 1833 und 1871 erbaute Rotunda sehr an dasPantheon. Man hat damals die Kuppel ohne jegliches Gerüst errichtet, um möglichst viel Geld zu

sparen. Der Innenraum der Kirche ist schlicht gehalten in den Farben Blau, Weiss und Gold. Sie bietet für 12 000 Besucher Platz. Im Nebenraum der Kirche kann man heute die Kopie einer

deutschen Fliegerbombe sehen, die im 2. Weltkrieg während eines Gottesdienstes durch die Kuppelschlug, jedoch nicht in der Kirche explodierte. Dass die Bombe nicht detonierte und niemand von

den 300 Kirchenbesuchern ernsthaft zu Schaden kam, wurde von vielen Maltesern für ein Wundergehalten. Das Original der Bombe befindet sich heute im Kriegsmuseum von Valletta.

Page 17: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 50

Seit Paulus seinen Fuss auf die Insel setzte, ist der Malteser vor allem katholisch. Die Kirchen sind gut besucht, auch in den Bussen versprechen diverse Aufkleber, dass der Fahrer Jesus liebt und ganzeMarienfiguren haben Platz auf dem Armaturenbrett, in Kapellen und Andachtsschreinen am Wegrand und anderswo.Da Malta streng katholisch ist, gilt das Wort des Papstes. Abtreibungen sind nicht zulässig. Maltesische Frauen, die sie trotzdem wünschen, fahren darum nach Sizilien oder England. Die Briten als eifrige Statistiker haben sie gezählt:Jährlich kommen etwa 60 Malteserinnen aus diesem Grund ins Reich der Queen. Die berühmten maltesischen Festas,die zu Ehren der jeweiligen Kirchenheiligen ekstatisch gefeiert werden, sollte man einmal erlebt haben.

Page 18: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL51

MALTA

Page 19: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL

Als im Jahr 60 nach Christus der Apostel Paulusals Gefangener auf dem Weg nach Rom vorMalta Schiffbruch erlitt, nutzte er die Gelegen-

heit, die Bewohner der Insel zu bekehren. So kommtes, dass die Malteser zu den ältesten Christen der Weltgehören. Auch der Johanniterorden, einer der grossenVerteidiger des Christentums, ist seit 1530 auf den Inselnbeheimatet. 97 Prozent der Bevölkerung sind katho-lisch; aus diesem Grund wird das Leben auf den Inselnauch heute noch entscheidend vom Kirchenkalendergeprägt. Dabei werden zu Ehren der Schutzheiligender Dörfer und Städte Feste veranstaltet, für die Maltaberühmt ist.

Geselligkeit hat einen hohen Stellenwert für dieMalteser. Die maltesischen Feste sind – weil religiösgeprägt – eine Mischung aus Andacht und Vergnügen.Der erfolgreiche Widerstand gegen die Belagerungder Türken wird ebenso festlich begangen wie dieNamenstage der Schutzpatrone. Jedes Dorf hat seineneigenen, der ausgiebig geehrt wird. Diese Dorffestewerden «Festas» genannt und sind das Hauptereignisim Kalender eines jeden Ortes. In den Sommermonatenvergeht kein Wochenende, an dem nicht eine Festaveranstaltet wird. Damit nicht zu viel gefeiert wird, achtetder Gemeindepriester auf die richtige Mischung vonReligiosität und Ausgelassenheit. Er hat das Recht, denTermin aus dem Kalender zu streichen, wenn der Froh-sinn zu stark und die Andacht zu wenig vertreten ist.Vor allem das zu jeder Festa gehörende Feuerwerk störteinige Priester.

Für eine Festa wird die ganze Stadt geschmückt. Einehrenamtliches Festkomitee bereitet die Festa monate-lang vor. Wenn es soweit ist, zieren Hunderte von Lam-pen die Aussenfassaden der Kirchen, Luftballons undGirlanden schmücken die Strassen und die Einwohnerdekorieren ihre Häuser. Hinzu kommen eindrucksvolleHeiligenstatuen und Fahnen. So wird aus manch alltägli-cher Strasse für die Festa eine prachtvolle Promenade.Für das leibliche Wohl sorgen zahlreiche Buden undStände, die maltesische Köstlichkeiten anbieten. Dietraditionelle maltesische Nougatpaste «Qubbajt» wirdPassanten in kleinen Stücken zum Probieren angeboten.

Meist beginnen die Festlichkeiten zu Ehren einesSchutzheiligen bereits mittwochs. Durchaus üblich istes auch, dass man sich nicht mit einem Schutzpatronzufrieden gibt, denn für jeden wird ja ein eigenes Festorganisiert. Wie die Briten sind auch die Malteser wahreWettkönige und lieben es, gegeneinander zu konkurrie-ren. Jede Gelegenheit, die sich findet, wird genutzt,um eine kleine Wette abzuschliessen. Besonders eineFesta bietet dafür viele Gelegenheiten. Im freundschaft-lichen Wettstreit messen sich Blaskapellen miteinander.Zu jeder echten Festa gehört nämlich Live-Musik. Die-sem weiteren Erbe der britischen Vergangenheit habensich zahlreiche «Band Clubs» mit eigenen Vereinsfarbenverschrieben, mit denen sie auch die Stadt schmücken.Ihren grossen Auftritt haben sie am Samstag. Dannziehen sie begleitet von Böllerschüssen durch die Stras-sen und geben am Abend ein Platzkonzert. Die Böller-schüsse und das oft schon mittags beginnende und bisin die Nacht andauernde Feuerwerk werden in der Regelselbst hergestellt. Viele «Band Clubs» haben ihre eigeneFeuerwerk-Fabrik, etwa vierzig Clubs versorgen sich somit allem, was zu einer ordentlichen Festa gehört. AmSonntag – dem eigentlichen Festtag – wird zu Ehrendes Schutzpatrons eine heilige Messe abgehalten (Bildoben rechts). Anschliessend wird in einer Prozessioneine Statue des Gefeierten durch die Strassen getragen.Die Menschen am Wegesrand lassen so viele Papier-schnipsel und Konfetti auf den Zug regnen, dass amEnde die Strassen davon bedeckt sind.

Welche Festa die schönste, grösste oder eindrucks-vollste ist, ist schwer zu entscheiden. Deshalb sollteman, wenn die Zeit reicht, mehrere besuchen, dennjede hat ihren eigenen Charme. Das Mnarja-Fest, vonwelchem die Fotos in diesem Bericht stammen, wirdam 28. und 29. Juni zu Ehren von St. Peter und St. Paulausgerichtet und ist eines der ältesten Feste der Inseln.Die Malteser treffen sich in den Parkanlagen der BuskettGardens um zu feiern. Man sagt, jede Familie Maltassei an diesem Tag vertreten. Besonders beliebt sinddie Wettrennen junger Männer auf ungesattelten Eselnund Pferden.

52

Malteser wissen ihre Heiligen gebührend zu feiern

Page 20: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 54

MALTA Das Deckengewölbe der St. Johns Kathe-drale (rechts) ist faszinierend. EinzigartigeMalereien mit 18 verschiedenen Szenenaus dem Leben von Johannes dem Täufersind hier abgebildet worden. Über demAltar befindet sich ein Gemälde des MalersMichelangelo da Caravaggio, auf dem dieEnthauptung von Johannes dem Täuferdargestellt ist. Die Innenausstattung derKathedrale entspricht dem Barockstil. Der Name St. John’s Co-Cathedral kommtdaher, dass Papst Pius VII. die Kirche imJahre 1816 neben der Kathedrale zu Mdinazum Zweitsitz des Bischofs ernannte.

Page 21: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL55

Die dem hl. Johannes geweihte Kathedrale von Valletta wurde1573–77 von Gerolamo Cassar als Konventskirche des Johanni-terordens errichtet; die Seitenflügel mit der Sakristei (links)

und der Residenz des Grosspriors (rechts) wurden im 17. Jh. hinzuge-fügt. 1816 erhob Papst Pius VII. das nach dem Abzug des Ordensverwaiste Gotteshaus zur zweiten Kathedrale des Erzbistums Malta.Ausgestattet mit den gleichen Privilegien wie der Bischofssitz inMdina, erhielt sie daher den Titel einer «Ko-Kathedrale».

Die Fassade mit dem antikisierenden Dreiecksgiebel entsprichtdem Formenkanon des Manierismus mit Anklängen an den spanischenDesornamentado. Die beiden dreigeschossigen Glockentürme tragenoktogonale Spitzen, die im Zweiten Weltkrieg entfernt wurden, umdort Flakgeschütze zu postieren, seit Kurzem aber wieder aufgesetztsind. Am rechten Turm ist ein dreiteiliges Uhrwerk aus der Johanni-terzeit zu sehen, das die Stunde (ohne Minutenzeiger), den Wochentagund den Monatstag angibt.

Im Vergleich zu der schmucklosen Fassade wirkt das Innere derKathedrale umso prächtiger – die Kirche wurde nicht nur von denWürdenträgern des Ordens reich bedacht, sondern war auch miteinem Pflichtteil an der Beute der Karawanen beteiligt, den Kaper-

fahrten der Galeeren des Ordensgegen muslimische Handelsschif-fe. Das einschiffige Langhaus wirdüber 58 m von einem durchlaufen-den Tonnengewölbe überdacht,was dem Bau fast monumentalenCharakter verleiht.

Die Ausstattung im reich deko-rierten Stil des Seicento stammtvon dem kalabrischen Maler MattiaPreti (1613–1699). Im Jahr 1661erhielt er den Auftrag zur Umge-staltung der Konventskirche. Fast40 Jahre lang arbeitete er imDienst der Johanniter und wurdedafür auch als «Ehrenritter» in denOrden aufgenommen. Der im 19.Jh. leider schlecht übermalte Bild-zyklus im Tonnengewölbe stelltSzenen aus dem Leben Johannes

des Täufers, des Schutzheiligen der Ordensritter, dar. Mattia Pretientwarf auch die Vorlagen für die vergoldeten Hochreliefs an denWänden. Sie zeigen Waffen, Rüstungen, Fabeltiere, heraldischeSymbole der Grossmeister und der Zungen (Gliederungen) sowiedas achtspitzige Malteserkreuz, das Wappen des Ordens.

St. John’s Co-Cathedral

Page 22: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 56

Besonders prunkvoll ist aber der Fussboden, denannähernd 400 in Kosmatentechnik gearbeitete Grab-platten bedecken. Unter den wundervollen Intarsienar-beiten aus verschiedenfarbigem Marmor ruhen höhereWürdenträger des Ordens, deren Abstammung, Titelund Taten in lateinischer Sprache aufgelistet sind. DasGrab Mattia Pretis, der 1699 auf Malta starb, liegt vordem ersten Pfeiler links vom Eingang. Nur die Gross-meister wurden in aufwendig skulptierten Sarkopha-gen in den 8 der 14 Seitenkapellen bestattet, welcheden Zungen zugeordnet wurden.

Rechts vom Chor liegt die Sakramentskapelle mit derNische der Madonna von Philermos. Die uralte namens-gebende Marienikone aus dem Philernimoskloster aufRhodos soll 1798 an den Zarenhof überführt wordensein und ging dort in der Revolution verloren. Heutewird hier ein von Gregorio Carafa 1671 gestiftetesMadonnenbild verehrt. Als Siegeszeichen hängen hiernoch die rostigen Schlüssel der osmanischen FestungenHammamet, Lepanto und Passava, die 1601 von denJohannitern geplündert wurden. Carafa verdankt dieKathedrale auch den Hochaltar aus Marmor, Lapislazuliund Gold im Chor. Die Figurengruppe der Taufe Christiin der Apsis ist ein Werk des Italieners GiuseppeMazzuoli (1644–1725).

Links vom Chor öffnet sich hinter der St.-Michaels-Kapelle der Zunge der Provence die Reliquienkapellemit einer Holzfigur des hl. Johannes, die von derberühmten Grossen Karrake stammt, dem Flaggschiffdes Ordens bei seiner Flucht aus Rhodos im Jahr 1522.

An der St.-Paulus-Kapelle der Zunge von Frankreichvorbei erreicht man die St.-Catharina-Kapelle deritalienischen Zunge mit der Grabskulptur für GregorioCarafa (1690), einer kostbaren Pietra-Dura-Arbeit desFaltenwurfs und der Säulen. Über dem Durchgang zurfranzösischen Kapelle hängt der «hl. Hieronymus» vonCaravaggio (1608), ein Porträt seines Gönners Alof deWignacourt.

Die übernächste Drei-Königs-Kapelle der deutschenLandsmannschaft ist mit Wandreliefs ausgeschmückt,die den doppelköpfigen Adler, das Wappentier desdeutschen Kaisers, zeigen. Die Grabplatten am Bodentragen deutsche Namen – etwa Wolfgang Philipp Baronvon Guttenberg (1733), der 63 Jahre lang auf Maltalebte, bis zum Grossbailli der deutschen Zunge aufstiegund sich vor allem durch den Bau sozialer Einrichtungenauszeichnete. Unter dem Skelett ist das Motto zu lesen:«Fuit et tu non eris. Fumus, humus sumus, et cinis estnostra ultima finis» («Er ist gewesen, und du wirst nichtsein. Rauch, Erde sind wir, und Asche ist unser letztesEnde»).

Nicht verpassen sollte man das Oratorium, das dasPrunkstück der Kathedrale enthält: «Die Enthauptungdes hl. Johannes» von Michelangelo da Caravaggio.Dem Betrachter bietet sich die dramatische Moment-aufnahme eines Geschehens, das der Maler hier in sei-nem charakteristischen realitätsnahen Stil eingefangenhat. Die Enthauptung ist mit dem ersten Schwertstreichnicht gelungen, und der Henker vollendet gerade seinWerk mit dem Messer. Links reicht Salome das Tablettfür den Kopf des Johannes, während der Kerkermeisterunbeteiligt die Vollendung anweist. Eine ältere Frauhebt klagend die Hände und schaut auf das hilflos am Boden liegende Opfer. In das Blut, das aus derHalswunde des Täufers strömt, schrieb der Künstler «fr. michelang», die einzige Signatur in seinem Gesamt-werk – bezeichnend für einen Mann, der sogar einmaleine Wasserleiche als Modell verwendete.

Im Kathedralmuseum werden neben kostbarenMessgewändern, Chorbüchern und Sakralgeschirr des 15./16. Jh. 28 flämische Tapisserien aus der BrüsselerHofmanufaktur des französischen Königs Ludwig XIV.gezeigt. Sie waren das Antrittsgeschenk des Gross-meisters Ramon Perellos und wurden zwischen 1697und 1700 von Judecos de Voss nach Entwürfen vonPeter Paul Rubens und Nicolas Poussin hergestellt.Alljährlich zum Johannisfest am 24. Juni werden diemeisten in der Kathedrale ausgehängt.

Von besonderem Interesse sind die in Flandern und Frankreich um 1700 entstandenen Bildteppiche, die im Cathedral Museum und

im Grossmeisterpalast von Valletta aufbewahrt werden. Die 28 flämischen Tapisserien im Museum der Kathedrale zeigen religiöse

Szenen und Allegorien zum Teil nach Kartonvorlagen von Rubens und Poussin in barock-bewegter Komposition mit leuchtenden

Farben. Die zehn Wandteppiche im Grossmeisterpalast stammen aus der Pariser Gobelinwerkstatt nach Bildvorlagen von Frans Post

und Albert Eckhout, die Le Brun in Kartons umsetzte.

MALTA

Page 23: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL

MALTA

58

Page 24: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

Die NordkÜste bietetweite Buchten, Sandstrände und Wachtürme aus

der Ritterzeit. Bis heute gehören Windgöpelräder zum Landschaftsbild. Da die Taleinschnitte sich jeweils in weiten Buchten zum Meer öffnen, liegen in diesem Landesteil auch die schönsten

Strände. Doch was den Besucher von heute freut, war im piratengefährdeten Mittelalter ein Fluch: Die Buchten luden Plünderer geradezu zur Landung ein. So wurden zu dieser Zeit alle Siedlungen

aus der Antike – vor allem unter den Römern baute man hier Oliven und Weizen an – aufgegeben, die Bevölkerung zog sich hinter die leichter zu verteidigende Great Fault zurück.

JOURNAL59

Page 25: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 60

Page 26: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

MALTA

JOURNAL61

«Popeye Village» lässt nicht nurKinderherzen höher schlagen, der windschiefe Zauber

begeistert auch Erwachsene. In der Anchor Bay liegt die Kulisse der 1980 entstandenen Popeye-Verfilmung, das Dorf Sweethaven. Popeye Village, ein romantisches Piratendorf aus Holzhäusern und Plankenwegen,

welches der Regisseur Robert Altman 1979 als Filmkulisse für «Popeye» errichten liess. In dem Film, mit Robin Williams (Popeye), Shelley Duvall (Olive Oyle) und Paul L. Smith (Bluto) in den Hauptrollen,

entdeckt Popeye «Neufundland» und nennt es «Sweethaven». Das Attrappendorf wurde nach Brändenzweimal wieder völlig originalgetreu aufgebaut und begeistert vor allem Kinder und Fotografen.

Page 27: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 62

MALTA

Popeye Village, auch Sweethaven Villagegenannt, ist ein Filmset und Fun-Park inder Nähe von Mellieha Bay. Die Kulisse mitvielen bunten und windschiefen Holzhäus-chen wurde 1979 für Dreharbeiten zumMusical «Popeye» in der Anchor Bay errich-tet und ist heute beliebter Ausflugsort fürFamilien. In unmittelbarer Nähe zur Buchtbefindet sich ein kleiner Fun-Park für Kids.

Page 28: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL63

Page 29: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 64

Der maltesische Archipel – bestehend aus dendrei Inseln Malta, Gozo und Comino – liegtpraktisch im Zentrum des Mittelmeers, 93 km

südlich von Sizilien und 288 km nördlich von Afrika. Siesind Reste einer alten Landverbindung zwischen Afrikaund Europa, die durch den ca. 11 000 v.Chr. begonne-nen Meeresanstieg unterbrochen wurde. Malta, diegrösste der Inseln, ist das kulturelle, wirtschaftliche undadministrative Zentrum. Die zweitgrösste Insel Gozo ist ländlicher, geprägt von Fischfang, Tourismus, Hand-werkskunst und Landwirtschaft.

Die kleine Insel Comino ist unbevölkert. SonnigesWetter, ausgedehnte Strände, alte Städte und 7000Jahre faszinierende Geschichte – es gibt viel zu sehenund zu erleben.Trotz der geringen Gesamtfläche vonnur 316 km2 war Malta seit der Jungsteinzeit bis in diejüngste Vergangenheit für alle seefahrenden Nationenund deren Handels- als auch Kriegsflotten immer einwichtiger Brückenkopf im Mittelmeer und somit auchstets im Brennpunkt des Geschehens.

Bezeichnenderweise stammt der Name Malta vonder punischen Bezeichnung für Zufluchtsort = malet,ab. Die ihnen nachfolgenden Griechen nannten dieInseln dann Melite. Malta gilt als ein archäologischesParadies. Es gehört zu den Geheimnissen der europäi-schen Geschichte, dass sich gerade auf diesem kleinenArchipel im Mittelmeer die älteste Sakralarchitektur derWelt entwickelte. Lange Zeit hielt man die Pyramidenin Ägypten für die ältesten Bauwerke der Erde.

Neueste Forschungen belegen, dass die geheim-nisvollen Megalithtempel auf Malta mindestens 6000Jahre alt und somit bis zu 1000 Jahre älter sind als dieberühmten Pyramiden von Giseh. Die Form der Bau-werke, ihre Innenausstattung und die darin gefundenenKultfiguren sind einzigartig. Verstreut über die Inselnsind überall Reste dieser noch immer nahezu unerforsch-ten Ur-Zivilisation zu finden, die schon damals in grauerVorzeit ihre Bauten auf Sonne, Mond und Sterne aus-richtete. Bis heute geben sie noch viele Rätsel auf. Phö-nizier, Karthager, Römer, Byzantiner, Araber, Norman-

nen, der Johanniterorden, Franzosen, Engländer undDeutsche – sie alle hinterliessen ihre Spuren auf Malta.Die Zeugen dieser langen Vergangenheit begegnenuns auf Schritt und Tritt. Die lange Beziehung der Insel-bewohner zu den verschiedenen Nationalitäten, dieMalta über die Jahrhunderte besetzt hatten, haben zueiner Vermählung der Stile und Traditionen geführt.Die Kultur der Inseln erhielt dadurch ihre Vielfalt.

Die Landessprachen sind, dem Schmelztiegel-Cha-rakter der kulturellen Einflüsse entsprechend, eine bunteMischung aus Englisch, Arabisch und Maltesisch. Maltaist, was den Weinbau betrifft, noch lange nicht sobekannt wie seine mediterranen Nachbarn. Der Weinwurde ursprünglich von den Phöniziern auf Malta ein-geführt. Bis die Briten nach Malta kamen, wurde derWeinbau stets fortentwickelt. Zu Beginn des 19. Jahrhun-derts jedoch hat man auf Anweisung der Briten vieleWeinberge und Olivenbäume entfernen lassen, umBaumwolle anpflanzen zu können. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts blühte der Weinbau wieder auf. Inzwi-schen haben die grossen Weinbauern jedoch viel inmodernste Technik und Ausbildung investiert und diesonnenverwöhnten maltesischen Erzeugnisse brauchenauf internationalen Wettbewerben keinen Vergleich zuscheuen. Die Anstrengungen, die in den letzten Jahr-zehnten unternommen wurden, beginnen sich nun fürdie regionalen Weinbauern und Weingüter auszuzahlen.Zu den internationalen Rebsorten, die hier wachsen,zählen so klangvolle Namen wie Cabernet Sauvignon,Merlot, Syrah, Grenache, Sauvignon Blanc, Chardonnay,Carignan, Chenin Blanc und Moscato. Hinzu kommendie heimischen Sorten Gellewza und Ghirgentina, ausdenen einige exzellente Weine mit ausgeprägtem Kör-per und Geschmack komponiert werden. Diese herz-haften, gehaltvollen Weine passen hervorragend zumtraditionellen, maltesischen Snack aus gepfeffertemZiegenkäse, Oliven, sonnengetrockneten, ausgezeich-neten Tomaten und Krustenbrot oder auch zu MaltasNationalgericht, einem reichhaltigen Kaninchenragout.

Malta hat einen idealen Boden und hervorragendes Klima für Weinbau. Man baut den Wein

jedoch nicht auf Bergen an, sondern buschweise auf Feldern. Neben den guten Weinsorten,

die in geringen Mengen produziert werden, gibt es ertragreiche Weinreben, wie zum Beispiel

die Ghirgentina-Traube, die einen durchschnittlichen Wein hervorbringt und häufig noch

behandelt wird, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Die rote Weinrebe Gellewza erfüllt

die Bedingungen zur Weinproduktion schon besser.

MALTA

Page 30: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL65

Page 31: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 25

GOZO/Comino

66

Page 32: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL67

Mit dem Wasserflugzeugvon Malta nach Gozo

Harbour Air Malta bietet einen neuen Service auf den Maltesischen Inseln, eine Flugverbindung zwischen Valletta Waterfront und Mgarr. Es gibt mehrere Flüge täglich zwischen den beiden Inseln. Die Schwesterinsel Maltas lag immer etwas abseits – und hat sich daher den pastoralen Charme einer mediterranen Inselidylle erhalten können. Die Dörfer entsprechen zwar wie auf Malta dem süditalienischen Bild der «Agrarstadt», doch sind sie noch nicht zu einem urbanen Konglomerat verschmolzen. Die touristische Entwicklung prägt die Insel noch nicht, lediglich Marsalforn an der Nordküste und Xlendi im Süden sind lebhafte,jedoch nicht überlaufene Ferienorte. Rabat (Victoria) mit der Zitadelle bildet dagegen den städtischen und verkehrstechnischenMittelpunkt Gozos. Die Geschichte Gozos beginnt wie die Maltas mit einer neolithischen Bevölkerung, bis nach mehrerenEinwanderungswellen auch hier die Menschen der Megalithkultur ihre steinernen Monumentaltempel auftürmten.

Page 33: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 68

Die Megalithkultur Maltas birgt auch heute nochviele ungelöste Rätsel. Wer waren diese Men-schen, die noch vor den alten Ägyptern die

ersten Monumentalbauwerke der Geschichte errichtethaben? Woher kamen sie und wohin sind sie so plötzlichvor rund 4000 Jahren vom Strom der Geschichte getrie-ben worden? Vieles liegt auch heute noch im Dunkeln.Auch wer nicht unbedingt Licht in diese Angelegenheitbringen möchte, wird sich des überwältigenden Ein-drucks dieser Bauwerke und den Leistungen der altenMalteser nicht entziehen können. Tonnenschwere Fels-blöcke (bis ca. 50 t) wurden bewegt und übereinander-gebaut – selbst für heutige Massstäbe kein leichtesUnterfangen. In der Wissenschaft wird heute davonausgegangen, dass die ersten Tempel zwischen 3800und 2500 v.Christus entstanden (zum Vergleich: DieAnfänge des ägypt. Karnak liegen bei 2000 Jahrenv.Christus und Stonehenge um 2300 v.Christus). AllenTempeln gleich ist ihre Bauart: Aussen senkrechtaufgestellte Steinplatten, auf die waagerecht weiterePlatten aufgeschichtet wurden und im Inneren mehrerenierenförmig angeordnete Kulträume. Abgeschlossenwurden die Bauwerke wahrscheinlich von einem Dachaus verputzten Holzbalken. Da im gesamten Gebäudekeine Wand gerade ausgerichtet war, muss man imInneren den Eindruck von einer Höhle gehabt haben.In dieses Bild passt auch die einzigartige unterirdischeTempelanlage von Hal Saflieni – das Hypogäum. Übervier Stockwerke wurde vor Tausenden von Jahren eineVielzahl von Räumen in den Fels getrieben. Einen Besuchsollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Dabeiempfiehlt sich jedoch dringend, einige Tage vorher

Die Tempel vonMalta und Gozo

bereits Tickets zu kaufen, da seit der Wiedereröffnungtäglich immer nur eine begrenzte Anzahl Besucher (5 x 10 Besucher pro Tag!) zugelassen werden.

Verstreut über beide Hauptinseln findet man an vielenStellen grössere und auch kleinere Tempelanlagen. Diebeeindruckendsten neben dem Hypogäum sind dievon Ggantija auf Gozo. Als eine der ersten Anlagenimponiert sie aufgrund ihrer Grösse. Nicht minder reiz-voll aufgrund ihrer unmittelbaren Lage zum Meer undihrer Kunstfertigkeit sind die fast nebeneinander liegen-den Tempel von Hagar Qim und Mnajdra. Höhepunktund auch gleichzeitig Endpunkt der langen Entwick-lung bilden die Tempel von Tarxien. Kleinere, geschichts-trächtige Megalithtempel findet man an vielen weiterenOrten auf Malta.

Genauso interessant und noch geheimnisvoller alsdie Tempel sind die Schleifspuren, die an verschie-denen Stellen die Oberfläche der Felsen durchziehen.Nahe der Dingli-Klippen laufen diese bis zu 40 cm tiefenrätselhaften Rillenpaare fächerartig von einem Hügelherab, kreuzen sich und entschwinden dann in Richtungder Klippen (Bild unten links). Die Bezeichnung ClaphamJunction wurde von einem Engländer in Erinnerung andie Gleise und Weichen eines Londoner Bahnhofsgeprägt. Viel Raum für Spekulationen ergibt sich beieinem Besuch – Raum, der auch von der Wissenschaftbisher noch nicht zufriedenstellend gefüllt werdenkonnte. So schwankt man beständig zwischen einemnatürlichen Ursprung, steinzeitlichen Steinkugellagern,Rinnen für Transportschlitten oder die Bewässerung.Der gute E. von Däniken hat hier selbstverständlichschon das Wirken von Klingonen erkannt.

In der Vorstellung der Megalithkultur waren Trankopfer eine symbolische Gabe an die Erde,

die Leben spendet und nach dem Tod wieder aufnimmt. Sie ist in den meisten Frühkulturen

weiblich, als Muttergöttin personifiziert und wird daher Grosse Mutter (Magna Mater) genannt.

Unten sieht man die Beinpartie einer Kolossalfigur der Magna Mater im Tempel von Tarxien.

MALTA

Page 34: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL69

Page 35: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 70

GGANTIJADer einzigartige Tempelkomplex von Ggantija (Gozo)

gilt als sehr gut erhaltene und eindrucksvolle überirdi-sche Kultanlage aus der Jungsteinzeit. Vor dem Eingangzum linken der beiden Tempel liegt eine Steinplattemit erhabenem Rand. Brandspuren deuten darauf hin,dass hier Brandopfer dargebracht wurden.

TARXIENInmitten moderner Bebauung liegen im Städtchen

Tarxien, das nahtlos mit Paola zusammengewachsenist, die eindrucksvollen Überreste der grössten maltesi-schen Tempelanlage. Sie besteht aus sechs Einzeltem-peln, die in den Jahrhunderten zwischen 3800 und 2500v.Chr. entstanden sind. Drei davon sind gut erhaltenund teilweise rekonstruiert, von den übrigen dreiensind nur noch Spuren zu finden.

GHAR DALAMDie Höhlen Ghar Dalam befinden sich zwischen

Tarxien und Birzebbuga, ca. 1 km vor Birzebbuga. BeiAusgrabungen im 19. Jahrhundert stiess man auf Spurenvon menschlichen Behausungen. Experten gehen davonaus, dass auf Malta schon vor 7200 Jahren Menschengelebt haben. In Ghar Dalam wurden diverse menschli-che Knochen und Tonscherben gefunden. Archäologi-sche Forschungen haben ergeben, dass diese Knochenvon Menschen aus Anatolien stammen und diese viaSizilien nach Malta gelangt sind. Diese Höhle erbrachteauch den Beweis, dass es zwischen Malta und Siziliennoch vor etwa 11 500 Jahren eine Landverbindung gab.Eine ehemalige Landverbindung nach Afrika kann nichtbewiesen werden. Jedoch wurden in der Höhle Knochenvon Elefanten, Flusspferden usw. gefunden. Dies deutetzumindest auf eine Landverbindung hin. Die erdge-schichtliche Entwicklung der Insel wird eindrucksvollanhand der verschiedenen Schichten des Grotten-bodens dokumentiert.

TA’HAGRAT-TEMPELDie Überreste des Megalithtempels Ta’Hagrat sind

am Ortseingang von Mgarr zu sehen.

BORG IN-NADURDie Tempelanlage Borg in-Nadur liegt ca. 1 km nörd-

lich von Birzebbuga. Hier befinden sich die Überresteeines Megalithtempels und die rudimentären Resteeiner bronzezeitlichen Siedlung. Borg in-Nadur bedeu-tet «ein Steinhaufen auf dem Hügel».

SKORBA-TEMPELDer Tempel wurde erst sehr spät in den 1960er Jahrenausgegraben, liefert aber umfangreiche archäologischeAufschlüsse. Die Tempelanlage mit drei Apsiden wurdeetwa um dieselbe Zeit wie die Ggantija-Tempel erbaut,also um 3600 bis 3200 v.Chr. Zu sehen sind durch-löcherte Steinpflaster am Eingang, eine hohe, korallen-artige Kalksteinplatte und eine mit kraterartigen Ver-zierungen versehene Stufe. Eine freistehende, fastgerade Mauer war das früheste an diesem Ort identi-fizierte Bauwerk. Wegen der Unregelmässigkeit derBöden und des Fehlens einer Opferstelle glaubte manzunächst, dass die Stätte dem Wohngebrauch diente.Eine mittlerweile im National Museum of Archaeologyausgestellte Gruppe von Figuren, die im nördlichenRaum gefunden wurde, lässt jedoch vermuten, dass dieStätte auch eine religiöse Funktion hatte. Sie ist damitals Vorgänger all der anderen jahrhundertealten Tem-pel anzusehen. Westlich der Tempelanlage stiess manauf einige Hütten, in denen mehrere handbetriebeneGetreidemühlen aus korallenartigem Kalkstein gefundenwurden. Ausserdem fand man Gegenstände aus Feuer-stein, aus Jaspis (einem kompakten, aus feinkristallinemQuarz bestehenden Stein) und aus vulkanischem, granit-ähnlichem Glas.

MNAJDRA-TEMPELDie Mnajdra ist ein herausragendes Ensemble von

Tempeln aus der Vorzeit Maltas. Von Hagar Qim auserreicht man die Tempel aus dem Jahre 3600 v.Chr. Siebesteht aus zwei nebeneinander liegenden Komplexenmit eigenen Eingängen. Die Aussenmauern sind ausKorallenkalk und die im Inneren aus weicherem Globi-gerinenkalk. Das Innere wird durch Trilithnischen undeinen Fensterstein geprägt, womöglich ein Orakelloch.

In Ghar Dalam (Bild Mitte) wurden diverse menschliche Knochen und Tonscherben gefunden.

Archäologische Forschungen haben ergeben, dass diese Knochen von Menschen aus Anatolien

stammen und diese via Sizilien nach Malta gelangt sind. Diese Höhle erbrachte auch den Beweis,

dass es zwischen Malta und Sizilien noch vor etwa 11 500 Jahren eine Landverbindung gab.

MALTA

Page 36: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL

MALTA

72

Page 37: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL73

Hotel Xara Palace Relais & ChâteauX Auf einem Bergrücken im Innern der Insel liegt Mdina,

die ehemalige Metropole vieler Herren. Zeugen der römischen, normannischenund arabischen Besetzung lassen sich überall erkennen. Durch das Stadttor,

das wie ein Triumphbogen anmutet, kommt der Besucher zu Fuss in diesemalerische Stadt mit den verwinkelten und mittelalterlich anmutenden Gässchen.

Nur Bewohner Mdinas dürfen mit dem Auto rein. Hier oben, mit eineratemberaubenden Aussicht über die Insel Malta, befindet sich das kleine,

aber ganz speziell romantische Hotel Xara Palace aus dem 17. Jahrhundert.

Sehr ruhig, inmitten der histori-schen Altstadt von Mdina liegt dasromantische Hotel Xara Palace. Dieauch als «stille Stadt» bezeichneteehemalige Hauptstadt Maltas mutetnoch immer mittelalterlich an undgehört mit ihrer Kirche, ihren Paläs-ten und Klöstern zu den kulturellenHauptattraktionen der Insel. Daskleine, aussergewöhnliche Hausbefindet sich in einem liebevoll undaufwendig restaurierten Palast ausdem späten 17. Jahrhundert undgehört der Vereinigung «Relais &Châteaux» an, es verfügt über einÀ-la-carte-Restaurant «De Mondion»mit herrlichem Panoramablick (Früh-stücksbuffet), Trattoria und Bar.

Die 17 individuell, komfortabelund stilvoll eingerichteten, geräumi-gen Zimmer, ca. 28 m2, sind mit Anti-quitäten und Gemälden maltesi-scher und internationaler Künstlerausgestattet. Sie verfügen über Badoder Dusche, Bademantel, Radio,Telefon, CD-Player, Kabel-TV, Inter-netanschluss, Minibar, Safe, Klima-anlage/Heizung, einen grosszügigenWohn- und Schlafbereich, mit herr-lichem Blick auf Mdina.

Page 38: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 74

Hauptstadt VallettaIn der ehemaligen Festung der Johanniter findet man

entlang der Hauptstrasse Republic Street, aber auchentlang der Merchants Street zahllose Geschäfte, Cafésund Restaurants. Unter der Woche findet von 9.00 bis12.00 Uhr ein farbenfroher Flohmarkt entlang der Mer-chants Street statt. Der Grand Harbour ist einer dergrössten und tiefsten Naturhäfen der Welt. Am bestenkönnen Sie ihn bei einer Hafenrundfahrt besichtigen.

Fort St. Elmo war der wichtigste Teil der Befestigungs-anlage. Heute ist dort die Polizeischule untergebracht.Es finden allerdings auch Führungen statt, in denenman vieles über die Geschichte der Insel erfahren kann.Während der türkischen Belagerung war das Fort inschwere Kämpfe verwickelt. Rund 200 Ritter und ihreKnappen hielten das Fort gegen eine Übermacht vonrund 10 000 türkischen Belagerern. Diese konnten eserst stürmen, als der Graben mit den Leichen von rund8000 Türken gefüllt war, sodass der Angriff über derenLeichen hinweg vorangetrieben werden konnte.

Nach der Belagerung wurde das Fort neu aufgebautund bis zum Zweiten Weltkrieg immer wieder erwei-tert und verstärkt. Im Zweiten Weltkrieg konnten vonSt. Elmo aus alle Angriffe auf den strategisch wichtigenTiefwasserhafen von Malta vereitelt werden. Dabeiwurde nur die das Fort mit der Mole verbindende Brückezerstört. In einem Teil der Festung ist das National WarMuseum untergebracht, in dem man Dokumente derBelagerung aus dem 2. Weltkrieg besichtigen kann.

Der Palast des Grossmeisters (unten) wurde, wie vieleandere Gebäude der Stadt, von Cassar entworfen. DieFresken im Inneren stammen unter anderem von Alec-cio. Einige der Räume sind der Öffentlichkeit zugänglich.

Die St. John's Co-Cathedral ist ein Juwel barockerKunst und Architektur. Sie wurde als Tempel der Ritterdes Heiligen Johannes erbaut. Die Grossmeister und

Die wichtigstenSehenswürdigkeiten

zahlreiche Ritter stifteten Gaben von hohem künstleri-schem Wert, und sie taten alles, um die Kathedrale nurmit den besten Kunstwerken auszuschmücken. DieseKirche ist bis zum heutigen Tag ein bedeutendes Got-teshaus, ein heiliger Ort der Andacht. Die 1572 vomGrossmeister Jean de la Cassière als Konventskircheder Ritter vom Orden des Heiligen Johannes in Auftraggegebene und vom berühmten maltesischen Militärar-chitekten Gerolamo Cassar entworfene St. John's Co-Cathedral ist ein einzigartiges Baudenkmal von inter-nationalem Rang. Sie beherbergt eine eindrucksvolleSammlung von Kunstwerken und Kunstgegenständen,darunter Caravaggios Enthauptung Johannes desTäufers, eines der grossartigsten Bilder der Welt.

Nach einem langen Tag in der Stadt sind der LowerBarakka Garden und der Upper Barakka Garden idealzum Entspannen. Der Lower Barakka Garden befindetsich am Ende der Befestigungsmauer, direkt über derMündung des Hafens. Von hier aus hat man einen aus-gezeichneten Blick auf das bunte Treiben im Hafensowie auf die Three Cities; man kann auch die zahlrei-chen Statuen verschiedenster Bildhauer bewundern.

In Malta sind die Three Cities, die zu einer zusammen-gewachsen sind, unter dem Namen Cottonera bekannt.Zu Verteidigungszwecken wurden die Städte Vittorosia,Senglea und Cospicua mit einer Mauer umfasst, wassie zu einer Einheit werden liess. Innerhalb der Mauernfindet man Kirchen, Paläste und die alten Herbergender Johanniter. Die meisten Gebäude sind älter als diedes nahe gelegen Vallettas. Besonders beliebt sind dieOsterprozessionen, die in diesen Städten mit noch mehrAufwand betrieben werden, als im übrigen Malta. FürBesucher ist es mit Sicherheit sehr attraktiv, durch dieengen Gassen der Stadt zu schlendern.

Page 39: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 76

Mdina und RabatMdinas Geschichte reicht mehr als 4000 Jahre zurück.

Die Stadt liegt auf einer Anhöhe, von der aus man beigutem Wetter bis zum Meer blicken kann (Bild unten).Im Mittelalter war die «Schweigsame Stadt» die Haupt-stadt Maltas. Ab dem 12. Jahrhundert zog es Adelsfami-lien in die Stadt. Die engen Gassen sind noch immervon ihren beeindruckenden Palästen gesäumt. Auchviele andere Bauwerke stammen aus dem Mittelalter,während die grosse und beeindruckende Kathedralevon Gafa im barocken Stil erbaut wurde. Die Stadt istautofrei, nur Einwohner können mit dem Wagen zuihren Häusern fahren, sodass die Stadt sehr ruhig ist.

Vor den Mauern Mdinas findet man Rabat. VieleLegenden ranken sich um diesen Ort. So findet manhier die St.-Agatha-Katakomben, in denen sich die Mär-tyrerin vor den Römern versteckt haben soll. Späterwurden dort offenbar Tote bestattet und die Wändemit Fresken geschmückt – einige lassen sich auf das12. Jahrhundert zurückdatieren. Aus dem Fels wurdenTische gehauen, an denen sich die Trauernden beimTotenmahl versammelten. Ebenfalls in Rabat befindensich die grösseren St.-Pauls-Katakomben.

Hier findet sich auch die St.-Paulus-Grotte, in derangeblich der Apostel gelebt haben soll, nachdem eran der Küste Schiffbruch erlitten hatte (Bild unten links).

MostaDie dortige Kirche besitzt die drittgrösste Kuppel in

Europa, jedenfalls gemessen am Durchmesser. DieMalteser haben einen Hang zu monumentalen Kirchen-bauten. In einem Nebenraum ist die Bombe ausgestellt,die während des Zweiten Weltkriegs die vollbesetzteKirche traf, durch das Dach fiel, aber nicht explodierteund somit auch niemanden verletzte.

Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen

Veranstaltungen und FeiertageDer Karneval findet wie in der Schweiz auch im

Februar oder März statt. Der Malteserorden brachtediese Tradition bei seiner Ankunft im Jahre 1535 mitund seitdem werden vor allem grosse Städte wie Rabatoder Valletta zum farbenfrohen Treffpunkt der Feiern-den. Viele Menschen säumen die Strassen, wenn diebunt dekorierten Wagen vorbeiziehen, viele Menschentragen dabei Kostüme, die oft sehr fantasievoll sind.Doch auch in kleineren Orten verkleiden sich die Kinderund feiern die letzten Tage vor der Fastenzeit.

Bei den religiösen Maltesern ist das Osterfest natürlichsehr wichtig. Am Karfreitag werden lebensgrosse Figu-ren durch die Strassen getragen, die den LeidenswegChristi darstellen. Die Umzüge werden von Kapellenbegleitet, die Trauermärsche spielen, jeder der möchte,kann sich den Prozessionen anschliessen, viele verklei-den sich dazu als Figuren aus Bibelgeschichten.

Am Ostersonntag ist die Atmosphäre eine ganzandere. Die Männer tragen Jesus nicht mehr trauernddurch die Strassen, sondern rennen mit den Statuenauf den Schultern, angesichts der Grösse einiger Figureneine beachtliche Leistung. Der Tag ist auch Familientag,man besucht Verwandte und isst gemeinsam, vor allemKaninchengerichte sind sehr beliebt, wie auch Figolla,ein Mandelgebäck.

FestasAuf der ganzen Insel finden von April bis September

die so genannten Festas statt. Jede Gemeinde ehrtdamit den Heiligen ihrer Kirche. Somit wird die Figurdes Heiligen durch die Strassen getragen; Kapellenspielen dazu. Die Festas sind immer sehr gut besuchtund im Gegensatz zu den Osterprozessionen ist dieStimmung hier recht fröhlich (Bilder unten).

Page 40: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 78

Auf keinen Fall fehlen darf hierbei das Feuerwerk,das nach Abschluss der Prozession den Himmel erleuch-tet. Selbstverständlich werden zu diesem Anlass auchGottesdienste abgehalten. Hier schmückt man die Kir-chen reichlich, die Wände werden mit Wandteppichenausgekleidet und die Schätze aus der Sakristei geholt.Es ist eine grosse Ehre die Statue tragen zu dürfen. DiePosten werden in Mgarr sogar versteigert – wer das mei-ste Geld zahlt, darf Santa Marija tragen; das Geld erhältdie Kirche. Festas finden das ganze Jahr über statt.

L'Imnarja (Mnarja)Die beiden wichtigsten Heiligen der Insel sind Peter

und Paulus. Sie werden mit diesem Fest geehrt. Dasgenaue Datum der Feier ist der 29. Juni, aber es wirdschon am vorhergehenden Wochenende gefeiert. VieleMaltesern treffen sich hierzu in den Buskett Gardensin Buskett, dem grössten natürlichen Waldgebiet derInsel. Folkloregruppen treten auf (unten); die Feierlich-keiten gehen nicht selten bis in den frühen Morgen.

Am nächsten Tag geht es weiter mit einem traditio-nellen Pferde- und Eselrennen in der Nähe von Mdina,bei dem alle Reittiere ohne Sattel geritten werden.

Malta Jazz FestivalDas Jazz Festival ist im Vergleich zu anderen Festen

auf Malta noch sehr jung. Dennoch schaffen es dieOrganisatoren jedes Jahr wieder, bekannte Musikerauf die Insel zu holen und die Zuschauer kommen inScharen.

Das Festival findet immer am dritten Juliwochenendestatt. Der Grand Harbour in Valletta bietet die idealeKulisse für die mitreissenden Auftritte und ist zudemzentral gelegen, sodass man ohne Probleme mit öffent-lichen Verkehrsmitteln anreisen kann.

Veranstaltungen, Festas und Ausflüge

Der 8. SeptemberAm 8. September eines jeden Jahres findet im Grand

Harbour eine Regatta statt. An diesem Tag im Jahre1565 gaben die Türken ihre Belagerung auf – ein grosserErfolg für die Malteser. Jedoch ist es mit der Regattanicht getan; es gibt ein farbenfrohes Begleitprogramm,Kapellen spielen und zum Abschluss gibt es, wie so oftauf Malta, ein Feuerwerk. Diese Regatta ist jedoch nochimmer die Hauptattraktion.

GozoAuf der Insel findet man zahlreiche Sehenswürdig-

keiten, sodass es problemlos möglich ist, auch hiereinen ganzen Tag zu verbringen. In der Bucht Hondoqir-Rummien kann man gefahrlos schnorcheln.

Marsalforn ist Gozos wichtigste Hafenstadt. Im Som-mer ist die Stadt sehr lebendig, in den zahlreichen Cafésund Restaurants am Hafen herrscht Hochbetrieb. Fürviele ist Mgarr das Eingangstor zur Insel. Auffällig undsehenswert ist hier vor allem die 1888 errichtete Kircheim neogotischen Stil.

An Gozos Westküste befindet sich das berühmte undbeliebte Azur Window, das blaue Fenster. Durch diebizarre Felsformation hindurch hat man einen fantasti-schen Blick aufs Meer, das Wasser ist tief und blau. Dasberühmte «Binnenmeer», Inland Sea, befindet sich inder Nähe, wie auch der berühmte Fungus Rock (unten).Die Felsen in der Umgebung sind mit Fossilien übersät,ein Beweis dafür, dass Gozo einst zu weiten Teilen unterdem Meeresspiegel lag.

In der Hauptstadt Victoria, oder Rabat, wie der alteName lautet, können Sie zwei Kathedralen besichtigenoder sich in das Getümmel des Marktes It-Tokk stürzen.Die Stadt ist sehr lebhaft, hat sich aber eine entspannteund gesellige Atmosphäre bewahrt.

Page 41: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 80

CominoDas beliebteste Ziel auf der kleinen Insel ist die Blaue

Lagune. Viele Tagestouristen kommen im Sommerhierher um im klaren, flachen Wasser zu schwimmen.Gerade Cominotto eignet sich darüber hinaus auchsehr gut zum Schnorcheln, Taucher sind immer wiederbegeistert von den Spots bei den Inseln. Die gesamteInsel ist autofrei. Wer Ruhe und Entspannung sucht,der wird dies hier sicherlich finden (Bild unten).

Schon die Römer besiedelten die Insel, später wurdendie Höhlen ein Unterschlupf für Piraten. Die Maltesernutzten Comino für Landwirtschaft und als Verteidi-gungsposten, wovon ein Wachturm geblieben ist.Comino erreichen Sie mit der Fähre von Malta aus.

Maltesische KulturMalta besitzt eine vielseitige Kultur und spielte schon

immer eine grössere Rolle in Geschichte und interna-tionaler Politik als die meisten übrigen Inseln auf derWelt. Sowohl Phönizier als auch Römer, Franzosen undBriten haben dort ihre Spuren hinterlassen. Heutzutageist Malta immer noch eines der katholischsten Länderder Welt; nirgendwo sonst gibt es so viele religiöse Feiertage und so viele Kirchen pro Quadratkilometer.Was Malta aber noch zusätzlich interessant macht, ist das Vermächtnis der Briten, die die Mittelmeerinselwegen ihrer günstigen strategischen Lage bis spät indie 1960er Jahre hinein beanspruchten.

Wie alle ehemaligen Kronkolonien tragen Verkehrs-,Rechts- und Verwaltungssystem in dem kleinsten StaatEuropas noch heute eine typisch britische Handschrift.Englisch ist die erste Staats- und Kultursprache. Auchdie Universitätssprache ist noch immer die der ehema-ligen britischen Besatzer. Und selbst das Schulsystemist «very British» – ein Qualitätsmerkmal, von dem auchunsere Sprachschule profitiert.

Die wichtigstenSehenswürdigkeiten

Die maltesische Mentalität ist mediterran – geprägtdurch Italien, Spanien und England. Die Autos fahrenlinks (wie in Grossbritannien) und zur Mittagszeitbestehen die Malteser auf ihre Siesta wie in Italien undSpanien. Des Weiteren zeichnen sich die Malteser durchihre Toleranz aus und sind Besuchern gegenüber sehraufgeschlossen.

Malta für Kinder Für Kinder und Junggebliebene hat Malta mehr zu

bieten als Archäologie und Kultur.Eine der beliebtesten Attraktionen ist das Popeye

Village. 1979 wurde hier der Film mit Robin Williamsals Popeye gedreht, die Kulisse wurde nie abgebaut.Man findet das Dorf in der Anchor Bay, westlich vonMellieha. In einigen der Häuser sind mit Figuren Sze-nen des Films dargestellt. Für Kinder werden verschie-dene Aufführungen wie beispielsweise das Puppen-theater geboten (Bilder unten).

Der Mediterraneo Marine Park hält verschiedensteMeerestiere, unter anderem Delphine, Seelöwen undSeevögel. Mehrmals täglich finden Vorführungen miteinigen dieser Tiere statt.

Der Splash & Fun Park in White Rocks bietet seinenkleinsten Gästen ein extra Kinderschwimmbecken, älterewerden an den grossen und schnellen WasserrutschenGefallen finden, während die Eltern im lagunenartigenPool Entspannung finden können. Wer genug vomWasser hat, der kann sich im Dinosaurier-Themenparkumschauen. Verschiedenste Dinosaurier sind als Rut-schen und Schaukeln gestaltet. Eine Snack-Bar sorgtfür das leibliche Wohl der Besucher.

Im Playmobil Fun Park können die Kleinen die ganzeWelt des beliebten Spielzeugs entdecken. Hier findenSie Spielzonen, Maltische und vieles mehr. Der Eintrittin den Park ist frei.

Page 42: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 82

Historisch war die Insel schon immer anders als dieHauptinsel Malta; andere Entwicklungen, Traditionen,Ereignisse und die andersartige Landschaft haben siesowohl auf nationaler Ebene, als auch als Reiseziel her-vorgehoben. Die geringere Bevölkerungsdichte unddie langsamere Entwicklung der Urbanisierung habenihren Anteil daran, dass die Insel ihr charakteristischesFlair behalten hat, das die Reisenden, die ein wenigausspannen wollen, geradezu überwältigt.

Wohin das Auge schweift, nie ist das Meer weiter alseinen Steinwurf entfernt und die bemerkenswerte Küstevon Gozo regt die Phantasie stark an: kleine Einschnitte,Strände mit rotem Sand, türkise Buchten, Formationenaus Kalkstein, zerrissen von vielen kleinen Auswaschun-gen, und majestätisch hohe Klippen, die jäh tief in dasklare Meer abfallen.

Essen und Trinken sind ein wichtiger Teil des täglichenLebens auf Gozo. Die sanften und fruchtbaren Hügelder Insel, umgeben vom Mittelmeer, sind ein idealerOrt für gesunde und wohlschmeckende Produkte.

Es gibt eine Vielfalt von Speiselokalen, um fein essenzu gehen, aber auch einfachere, lokale Angebote. AufGozo finden Sie einige der höchst prämierten Lokaleder Inseln und bei den malerischen Ausblicken aufHäfen und Buchten wird es Ihnen nicht schwer fallen,einen Platz in spektakulärer Umgebung zu finden.

Es gibt viele Restaurants in Rabat, Mgarr und in denFischerdörfern Marsalforn und Xlendi.

Sie können auch gastronomische Jeepfahrten intouristisch unberührte Gegenden machen, wo Sie zurOlivenöl- und Weinprobe eingeladen werden. Im Okto-ber findet das Olivenernte-Fest statt, ein Muss für alle,die an Gastronomie interessiert sind.

Was erwartet Sie auf Gozo und Comino

Wer ein wenig Sport treiben oder sich einfach erholenund entspannen will, findet hier Kur- und Wellnessanla-gen auf höchstem Niveau. Die zerklüftete Landschaftund die Küste von Gozo sind ideal für die Urlauber, dieauf Entdeckungen aus sind. Das Gelände eignet sichbestens für Wanderungen, Trekking, Radtouren undFelsklettern. Das Küstengebiet bietet sich zum Segeln,Windsurfen, Schnorcheln und Tauchen geradezu an.

Gerade das Gerätetauchen ist auf Gozo ausseror-dentlich beliebt, weil die Gewässer ruhig und klar sindund es eine Menge zu entdecken gibt, wie Unterwasser-höhlen, Wracks und Riffe. Das spektakuläre Blue Hole(Blaues Loch) unter dem Azure Window (Blaues Fenster)bietet ein besonderes Taucherlebnis und ist ein abso-lutes Muss für alle Tauchfans.

Es gibt eine ganze Reihe von antiken Stätten (sieheSeite 68) auf Gozo, aber die faszinierendste ist sicherlichGgantija – der älteste, freistehende Tempel der Welt.

Gozo hat einige unberührte Buchten, Nischen undSandstrände zu bieten, die für ein Sonnenbad oderWassersport geradezu geschaffen sind.

Um die echte Magie zu erleben, die Schwimmen undTauchen bieten, und alle anderen Aktivitäten, die dasMeer ermöglicht, sollten Sie die Insel Comino ansteu-ern. Die Blue Lagoon (Blaue Lagune) mit ihrem helltür-kisen, ruhigen Wasser macht einen Badeausflug zueinem idyllischen Erlebnis.

Die kleine Insel, mit ihrem einzigen Hotel, ist sonstunbewohnt und umgeben von den glitzernden undklarsten Gewässern des Mittelmeers. Viele ankern füreinen Tag ihre Yachten in diesem natürlichen Pool, um zu tauchen, schnorcheln, schwimmen oder einfachauszuspannen.

Harbour Air Malta bietet einen neuen Service auf den Maltesischen Inseln, eine Flugverbindung

zwischen Valletta Waterfront (Malta) und Mgarr (Hafen bei Gozo). Es gibt mehrere Flüge täglich

zwischen den beiden Inseln. Neben Charterflügen werden auch Rundflüge angeboten.

Page 43: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL 84

Bei der Suche nach einem geeigneten Hotel auf Maltahaben Sie die freie Wahl: Die Angebotspalette reichtvon der zweckmässig eingerichteten 2-Sterne-Unterkunftbis hin zum luxuriösen 5-Sterne-Haus mit angeglieder-tem Wellness- und Spa-Bereich.

Da Malta mit seinen 316 Quadratkilometern einerecht kleine Insel ist, spielt der Standort Ihres Hotelseine eher untergeordnete Rolle. Mit dem Mietwagenoder mit dem Taxi ist die Hauptstadt Valletta von fastjeder Urlaubsdestination auf Malta binnen einer halbenStunde zu erreichen.

Qualitativ hochwertige Einrichtungen finden sichsowohl in den Touristenhochburgen Valletta, Sliemaund St. Julians als auch in den eher abgelegenen Regio-nen. Hervorragende Hotels gibt es so zum Beispiel auchauf Maltas kleiner Schwesterinsel Gozo. Wer seine Ferienin beschaulicher Atmosphäre geniessen will, ist hier ander richtigen Adresse.

Kempinski San Lawrenz – die Kunst des Heilens auf Gozo

Das Hotel Kempinski San Lawrenz Resort & Spa befin-det sich am Westende Gozos, eingebettet in zauber-hafte gozitanische Dörfer mit mehr Kirchen als Einwoh-nern. Das Hotel ist recht grosszügig konzipiert (Bilderunten rechts) und sowohl das Behandlungszentrum wieauch die weitläufige Anlage mit gepflegtem Gartenund mehreren Pools verfügen über entsprechendeRuhemöglichkeiten. Die kurze und bequeme Anreisenach Gozo gewährleistet darüber hinaus ein Maximuman Entspannung – auch bei kürzeren Aufenthalten.

Das Kempinski San Lawrenz unterzog sich die letztenJahre einer Erweiterung und in einem Teil der Anlagesind nun Appartements verfügbar. Doch nach wie vorstellt das Kempinski eine Besonderheit unter denSpitzenhotels der maltesischen Inseln dar.

Die kleinste Insel Comino, die dritte bewohnte Inseldes maltesischen Archipels, ist Standort eines einzigenHotels, das insbesondere bei Tauchern sehr beliebt ist.

Die besten Hotels in Malta und Gozo

Hotel Phoenicia MaltaDas elegante «Hotel Phoenicia Malta» ist umgeben

von schönen Gärten und befindet sich kurz hinter denStadtmauern der Hauptstadt Valletta. Nach einem kur-zen Spaziergang erreicht man das Geschäfts- und Ein-kaufsviertel der Insel sowie den Hafen Grand Harbourund zahlreiche architektonische und kulturelle Sehens-würdigkeiten. Zu den Hoteleinrichtungen gehören eingesicherter und kostenfreier Parkplatz und ein vollstän-dig ausgestattetes Businesscenter. Entspannen kannsich der Gast in dem beheizten Aussenpool mit einzig-artigem Blick auf den Hafen. Die Zimmer sind komforta-bel und elegant eingerichtet. Die Superior-Zimmer ver-fügen über einen eigenen Balkon. Das Hotel Phoeniciaverfügt über 3 Restaurants mit lokaler und mediterranerKüche. In der Cocktailbar und Lounge entspannen Siemit einem Getränk in bequemen Sesseln und Sofas.

Das Hotel Phoenicia befindet sich nahe dem Mediter-ranean Conference Centre in Valletta, der HauptstadtMaltas. Abhängig von der Saison wird ein Transfer zumStrand und in den Norden der Insel angeboten.

Hotel Hilton MaltaDirekt am Strand, nur 5 Gehminuten vom lebhaften

Zentrum St. Julians mit zahlreichen Unterhaltungsmög-lichkeiten entfernt (Bild rechts). Ausstattung: 404 Zimmerund Suiten. Restaurant «Oceana» (Buffet, mediterraneKüche), 2 Spezialitätenrestaurants (italienisch «Bottegadel Vino», asiatisch «Blue Elephant»), «Vista LobbyLounge» (für Kaffee und Kuchen), Bar, Spa, Hallenbadmit 2 Schwimmbädern. Kindermenu, Kinderspielbereich,Miniclub, 2 Planschbecken. Aktivitäten: Ohne Gebühr:Fitnessraum, Sauna, Dampfbad, Whirlpool, Tennisplatz,2 Squashplätze. Gegen Gebühr: diverse Behandlungenund Massagen, Tauchcenter am Strand. Unterkunft:Deluxe: gemütlich eingerichtet, mit Bad/WC, Föhn,Bademantel; Klimaanlage, TV, Wireless LAN, Tee-/Kaffeekocher, Safe, Sitzecke. Balkon mit Blick auf denJachthafen oder Meersicht (grosses Bild rechts).

Hotel Phoenicia Malta Hotel xara palace Malta Hotel Hilton Malta

Page 44: AY MAGO PressTrip Editorial AertzteMedico April1

JOURNAL85

Kempinski Hotel Kempinski Hotel Gozo Kempinski Hotel Gozo Kempinski Hotel Gozo

Hotel Hilton Malta