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B 8 Fahrbericht_Mercedes-Benz Travego Edition 1 U nser erster Eindruck: Wir kennen uns schon eine Weile, der Evergreen Travego bevölkert seit 13 Jahren Europas Straßen. Wie das so ist, wenn man einen guten alten Bekannten trifft: Meist hat sich Vieles verän- dert, und dennoch ist alles vertraut. Wie der neueste Travego, dessen Optik niemanden zu überraschen vermag. Unser Erstkontakt zum neuen Travego stammt noch aus dem alten Jahr, von einem Stelldichein in Neu-Ulm kurz vor der herbstlichen Busworld – rein informa- tiv. Und jetzt, nach einem halben Jahr dürfen wir Hand anlegen, das neue Mercedes-Flagg- schiff erkunden. Noch kurz davor machte es eine Hiobsbot- schaft die Runde – zumindest die deutschen oder westeuropäischen Travego-Kunden wer- den es so sehen. Der Mercedes-Reisebus soll künftig ausnahmslos im türkischen Werk Hosdere gefertigt werden, bislang wurden westeuropäische Kunden noch aus Neu-Ulm bedient. Weil in der Türkei weit mehr Trave- gos produziert und verkauft werden als hier- zulande, wird standardisiert. Hinter vorgehal- tener Hand munkeln allerdings Insider, dass die jüngst eingebrockte Suppe längst nicht so heiß gegessen wird wie gekocht. „Die vie- len individuellen Wünsche unserer Kunden können die doch gar nicht realisieren“, meint einer, der es wissen muss, aber hier nicht ge- nannt werden will. Neue Technik hinter dem Steuer und im Heck Der neue Zündschlüssel macht dem Trave- go-Fahrer schnell klar, dass er es mit neuer Technik zu tun hat. Per Taste wird geöffnet, dann steckt man das Gerät in den vorgesehe- nen Schacht – ganz wie in einem C-Klasse- PKW oder im Mercedes-LKW Actros. Der Motor wird per Knopfdruck gestartet oder ab- geschaltet, das Fahrzeug bleibt weiterhin un- ter Strom und Funktion. Das Travego-Lenkrad mit Funktionstasten für den Tempomaten und das Bordmenü stammt aus dem neuen Actros. Der kürzlich erneuerte Schwerlastwagen betä- tigt sich generös als Organspender: Der neue Travego bekommt Armaturen, Schalter und Elektronik neu. Bei der Pedalerie wird leider gespart, der Travego-Fahrer tritt auch weiter das altbackene Trittplatten-Bremspedal. Genug räsoniert, jetzt sollen die 476 Pferde galoppieren, die das neue Euro-6-Kraftpaket Eins mit Stern Die Verpackung bleibt gleich, der Fortschritt spielt sich unter und hinter der Fassade ab: im Heck ein neuer Antrieb mit Euro-6-Motor und verbessertem Getriebe, für den Fahrer ein Cockpit mit feiner Ergonomie, für Fahrer und Mitfahrer noch mehr Sicherheitssysteme. Eigenes Abteil für Kühler und Lüfter: Es verhindert den Rückschlag der Motorabwärme auf den Kühler. Bus-Fahrt 06/2012 · Stünings Medien GmbH · Krefeld · www. busfahrt.com

B 8102138UNeuN NTchNnikterdNmSkH EsESnkg Eins mit SternTurbolader und Ladeluftkühlung, Common-Rail-Hochdruckeinspritzung, vier Ventile pro Zylinder, abgasarm nach Euro 6 mit Abgasrückführung,

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Fahrbericht_Mercedes-Benz Travego Edition 1

Unser erster Eindruck: Wir kennen uns schon eine Weile, der Evergreen Travego bevölkert seit 13 Jahren Europas Straßen.

Wie das so ist, wenn man einen guten alten Bekannten trifft: Meist hat sich Vieles verän-dert, und dennoch ist alles vertraut. Wie der neueste Travego, dessen Optik niemanden zu überraschen vermag. Unser Erstkontakt zum neuen Travego stammt noch aus dem alten Jahr, von einem Stelldichein in Neu-Ulm kurz vor der herbstlichen Busworld – rein informa-tiv. Und jetzt, nach einem halben Jahr dürfen wir Hand anlegen, das neue Mercedes-Flagg-schiff erkunden.

Noch kurz davor machte es eine Hiobsbot-schaft die Runde – zumindest die deutschen oder westeuropäischen Travego-Kunden wer-den es so sehen. Der Mercedes-Reisebus soll künftig ausnahmslos im türkischen Werk Hosdere gefertigt werden, bislang wurden westeuropäische Kunden noch aus Neu-Ulm bedient. Weil in der Türkei weit mehr Trave-gos produziert und verkauft werden als hier-zulande, wird standardisiert. Hinter vorgehal-tener Hand munkeln allerdings Insider, dass die jüngst eingebrockte Suppe längst nicht so heiß gegessen wird wie gekocht. „Die vie-len individuellen Wünsche unserer Kunden können die doch gar nicht realisieren“, meint einer, der es wissen muss, aber hier nicht ge-nannt werden will.

Neue Technik hinter dem Steuer und im HeckDer neue Zündschlüssel macht dem Trave-go-Fahrer schnell klar, dass er es mit neuer Technik zu tun hat. Per Taste wird geöffnet, dann steckt man das Gerät in den vorgesehe-nen Schacht – ganz wie in einem C-Klasse-PKW oder im Mercedes-LKW Actros. Der Motor wird per Knopfdruck gestartet oder ab-geschaltet, das Fahrzeug bleibt weiterhin un-ter Strom und Funktion. Das Travego-Lenkrad mit Funktionstasten für den Tempomaten und das Bordmenü stammt aus dem neuen Actros. Der kürzlich erneuerte Schwerlastwagen betä-tigt sich generös als Organspender: Der neue Travego bekommt Armaturen, Schalter und Elektronik neu. Bei der Pedalerie wird leider gespart, der Travego-Fahrer tritt auch weiter das altbackene Trittplatten-Bremspedal.

Genug räsoniert, jetzt sollen die 476 Pferde galoppieren, die das neue Euro-6-Kraftpaket

Eins mit SternDie Verpackung bleibt gleich, der Fortschritt spielt sich unter und hinter der Fassade ab: im Heck ein neuer Antrieb mit Euro-6-Motor und verbessertem Getriebe, für den Fahrer ein Cockpit mit feiner Ergonomie, für Fahrer und Mitfahrer noch mehr Sicherheitssysteme.

Eigenes Abteil für Kühler und Lüfter: Es verhindert den Rückschlag der Motorabwärme auf den Kühler.

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Eins mit SternBekannte Ansichten von vorn und längsseits …….

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mit sechs Zylindern mobilisiert. Ganz exklu-siv, das kann sonst noch kein anderer bieten – ob es die Kunden zu schätzen wissen? Ein Ri-siko fährt hier nicht mit, diese Motoren haben schon viele Millionen Testkilometer absolviert – in US-amerikanischen Trucks oder in Japan, und jetzt auch im neuen LKW-Bestseller Act-ros. Die Mercedes-Techniker versichern, dass ihr neuer Travego nicht mehr Kraftstoff als das alte Euro-5-Modell konsumiert, eher sogar weniger. Mit Common-Rail-Hochdruckein-spritzung arbeitet er leiser – innen und außen, wir haben uns davon überzeugt. Die neuen Maschinen, mächtige Dieselmotoren mit 12,8 l Hubraum und zwei obenliegenden Nocken-wellen, kommen mit weniger Drehzahlen aus, auch einer langen Lebensdauer zuliebe. Ein Blick unter die Haube zeigt ein bisher unbe-kanntes Bild: Kühler und Lüfter wandern nach rechts außen, eine Trennwand hält die Motor-abwärme vom Kühler fern. Der Motor wird von links beatmet, das Motorabteil wird gezielt be-lüftet. Die Abwärme zieht über allerlei Gitter-werk im Heck ab, nicht unbedingt schön, aber wohl wirkungsvoll.

Weil der Kunde König ist, bekommt der sei-nen Travego auch weiterhin (bis 2014) mit Euro-5-Diesel. Ob er damit gut beraten ist? Der Wie-derverkaufswert nach sechs, acht Jahren wirft ein gewichtiges Argument in die Waagscha-le, ein Teil des Euro-6-Mehrpreises (+10.000 Euro) wird so wieder einspielt. Doch wer den

OM 471 im Travego kennengelernt hat, ver-misst den altbewährten OM 457 (Euro 5) nicht mehr. Der hubraumstarke Reihensechszylin-der glänzt mit vorbildlichen Laufeigenschaften und schiebt deutlich kräftiger an. Vor allem dort, wo man es braucht – zwischen 1.000 und 1.500 Touren, höhere Drehzahlen werden nur selten fällig. Der 12,8-l-Reihensechszylinder beschleunigt den 14-m-Dreiachser ungemein souverän, ohne bei Volllast vorlaut zu werden. Dazu passend präsentieren die Techniker das neue automatische Powershift-Getriebe, in Euro-6-Zeiten die Standard-Bestückung des Travego-Antriebsstrangs. Mit acht Gängen werden die 476 Pferdestärken und maximal 2.300 Nm omnibuslike in Szene gesetzt, die neue Powershift-Box legt an Qualität nochmal zu. Bei der Bedienung ersetzt der rechte Lenk-stockhebel den Joystick. In Stellung D sortiert der Rechner die acht Gänge fehlerfrei und ser-viert die nächsten Gangstufen ohne Rucke und Schaltstöße. Eine Portion Zwischengas erleich-tert das Zurückschalten, ein exzellenter Fah-rer kann es nicht besser. Und die Kriechfunk-tion im Stillstand analog der Wandlergetriebe macht das Anfahren am Berg zum Kinderspiel – nur in Steilstücken empfiehlt sich die Halte-stellenbremse als Hillholder.

Konventionelle GrundtugendenAuf der Suche nach Komponenten mit Neu-heitswert inspizieren wir den neuesten Mer-

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KontaktdatenStünings Medien GmbH · Dießemer Bruch 167 47805 Krefeld · Postfach 10 21 55, 47721 Krefeld Bus-Fahrt · Bus-Ziele · Club-Zielewww.busfahrt.com, www.busziele.com, [email protected] · www.stuenings.de

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Bewährte Optik im Innenraum: blendfreies indirektes Innenlicht

Neue Sitzgeneration: attraktiv und einladend mit einfacher Kinematik – längere Rückenlehnen wären allerdings prima.

Der 12-8-l-Rei-hensechszylinder beschleunigt den 14-m-Dreiachser

ungemein souverän, ohne bei Volllast

vorlaut zu werden.

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Maße und GewichteLänge/Breite/Höhe 14.030/2.550/3.710 mmRadstand 7.110/1.350 mmWendekreis 23.900 mmKofferraumvolumen 11 m³ Tankvolumen 490 lZulässiges Gesamtgewicht 24.000 kg

MotorWassergekühlter Reihensechszylinder Mercedes OM 471 LA, stehend im Heck, Turbolader und Ladeluftkühlung, Common-Rail-Hochdruckeinspritzung, vier Ventile pro Zylinder, abgasarm nach Euro 6 mit Abgasrückführung, Oxikat, SCR-Abgasnach-behandlung plus Partikelfilter.Hubraum 12.810 cm³Nennleistung 350 kW/476 PS bei 1.800/minMaximales Drehmoment 2.300 Nm bei 1.100/min

KraftübertragungAutomatisierte Einscheibentrockenkupp-lung, automatisches Achtgang-Getriebe MB GO 250-0 Powershift, Übersetzungen von 6,57 bis 0,63, einfach untersetzte Hinter-achse (i = 3,91), Tempo 100 bei 1.280/min.

FahrwerkVorderachse mit Einzelradaufhängung ZF RL 75 E an Doppelquerlenkern und zwei Luftbälgen, zwei Stoßdämpfern und Stabi-lisator, zul. Achslast 7,1 t; hinten starre An-triebsachse HO 6 an zwei Längslenkern und aufgelöstem Dreiecklenker, vier Luftbälge, vier Stoßdämpfer, Stabilisator, zul. Achslast 11,5 t; aktiv gelenkte Nachlaufachse mit Einzelradführung, zwei Luftbälge, zwei Stoßdämpfer, zul. Achslast 5,75 t. Reifen 295/80 R 22,5.

BremsanlageElektronisch geregelte Zweikreis-Druckluftbremsanlage (EBS), an allen Achsen Scheibenbremsen,Dauerbremse Sekundär-Wasserretarder von Voith, ABS und ASR integriert, Serienausstattung mit ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm), Bremsassistent, DBL (Dauerbremslimiter). Optionen: ART (Abstandsregeltempo-mat) mit ABA2 (Notbremsassistent), SPA (Spurassistent).

LenkungZF-Kugelmutterlenkung Typ Servocom 8098, Übersetzung variabel 22,2–26,2 : 1, max. Radeinschlag am kurveninneren Vor-derrad 58 Grad, Nachlaufachse 13 Grad.

FahrgastkapazitätSitzplätze 57 + 1 + 1

Fakten Kompakt Travego Edition 1

Technische Daten

cedes-Reisebus natürlich genauer. Wie gehabt misst er 14 m längs und maßvoll 3,70 m in der Höhe, der Travego reiht sich ein in die Liga der konventionellen Hochdecker. Seine 57 Fahrgäste sitzen auf einer Höhe von 2,2 m (gemessen vom Fahrbahnniveau), unter Deck wird das Gepäck verstaut. Hinter den riesi-gen Klappen finden bis zu 11 m3 Platz – das entspricht dem Fassungsvermögen eines 6 m langen 3,5-t-Sprinters. Wer mit dem Travego verreist, muss sich mit seinem Reisegepäck nicht auf einen kleinen Trolley beschränken.

Der im neuen Travego gebotene Fahrgast-komfort kann mit Bahn oder Flugzeug durch-aus mithalten. Ist das Gepäck verstaut, nimmt man auf appetitlichen Sitzen der neuen Ge-neration Platz. Wir registrieren eine neue Kinematik der Verstellung, etliche Kilos wer-den gespart. Die Polster dürften gerne etwas üppiger ausfallen, die Lehnen sind zu kurz, der Dreisterne-Sitzabstand des Testfahrzeugs reicht voll besetzt für längere Distanzen nicht aus. Für die Sicherheit des Reisenden sorgt nach wie vor ein Zweipunktgurt, der in der Praxis nur wenig genutzt wird. Das Anschnal-len ist verpflichtend, wie jeder gewissenhafte Omnibusfahrer vor Antritt der Fahrt betont. Um die gesetzliche Anschnallpflicht durch-zusetzen, wären die Fahrzeughersteller gefor-dert. Mit Warnlampen im Cockpit, erst nach dem Erlöschen wird abgefahren – erfahrende Flugreisende kennen es nicht anders.

1-a-SicherheitstechnikFür kommende Fahrzeuggenerationen gibt es selbst bei Mercedes noch Luft nach oben – und dennoch: Das Kapitel Sicherheit ist die eigentliche Domäne des neuen Travego. Schon die Grunddisziplinen beherrscht der Mercedes wie nur wenige: Er liegt sicher auf der Straße und bremst hervorragend. Extra Erwähnung verdient der neue Wasserretarder von Voith, der ohne eigenes Ölmedium und zusätzlichen Wärmetauscher auskommt. Auf der Straße verzögert er linear und bei Bedarf noch kräftiger – an langen Gefällen kann er kaum überfordert werden. Zur Standardaus-stattung zählt auch der Schleuder- und Kipp-schutz ESP, den hat der Travego seit Jahren an Bord, davon konnten die meisten PKW damals nur träumen. Der Abstandsregeltem-pomat (ART), auch nicht mehr neu, hält den 100 km/h schnellen Travego gewissenhaft auf Abstand.

Auch gegen ein Auffahren auf das Stauen-de mit stehenden Fahrzeugen ist der neue Tra-vego jetzt gefeit. Zum Einsatz kommt der neue Notbremsassistent aus dem Daimler-Konzern,

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er heißt ABA 2 (= Active Brake Assist Genera-tion 2) und hievt den Reisebus auf ein neues Sicherheitsniveau. Er erkennt jetzt sogar ste-hende Fahrzeuge identifizieren und reagiert auf sie zuerst mit optischer und akustischer Warnung. Nach einer selbsttätig eingeleiteten Vorbremsung wirft das System dann quasi den Anker, wenn der Fahrer nicht selbst reagiert. Ob er in jeden Fall eine Kollision verhindern kann, bezweifeln selbst die tüchtigen Daimler-Fahrzeugentwickler. Aber die Unfallfolgen werden in jedem Fall gemindert, soviel steht nach Tests über fünf Millionen Kilometern fest.

Wird es dunkel auf den Straßen, haben Spurassistent (SPA) und Attention Assist ih-ren großen Auftritt. SPA, auch keine Neuheit, warnt seinen Fahrer vor jeder unbeabsichtig-ten Spurabweichung mit Rüttelalarm. Brand-neu präsentiert sich das System Attention Assist im Omnibus. Es überwacht die Auf-merksamkeit des Fahrers, registriert dazu Parameter wie Lenkwinkel, Geschwindigkeit, Längs- und Querbeschleunigung, die Fahrt-dauer, Fahrerwechsel und Bediensignale. Aus der Korrelation der Daten schließt Attention Assist auf die Kondition des Fahrers. Weisen die ermittelten Daten auf nachlassende Kon-zentration und Müdigkeit hin, erscheint als Pausenhinweis für den Fahrer ein Kaffeetas-sen-Symbol im Display.

Absolut empfehlenswert ist die optiona-le Reifendruckkontrolle, die mehr Aufmerk-samkeit auf die sechs bis acht Pneus lenkt. Schleichender Luftverlust ist die Ursache der meisten Reifenpannen, ein Knopfdruck gibt auf einen Blick die aktuellen Drücke aller acht Reifen preis. Beruhigend mag auch der Front Collision Guard wirken, den man schon aus dem Vorgänger kennt. Eine verstärkte Stahl-struktur in der Bodenpartie verhindert das Überrollen von PKW – kommt der Bus mit einem stärkeren Unfallgegner in Kontakt,

vermindert die definierte Krafteinleitung die riesige kinetische Energie des Aufpralls. Und zwar für die Fahrgäste und das Personal, der Fahrerplatz wird dabei um 20 cm nach hinten gezogen.

Unser FazitWozu die ganze Sicherheitsrhetorik? Wir mei-nen: Tragische Unfälle wie der in der Schweiz verunsichern Omnibusreisende, die sich na-türlich fragen: „Wie gut und wie sicher bin ich in einem Omnibus aufgehoben?“ Da genügt es nicht, monoton mit einem „... der Omnibus ist das sicherste Verkehrsmittel“ auf die Statistik zu verweisen. Eine überzeugende Antwort da-rauf geben Omnibusse wie der neue Travego. Er überzeugt selbst auf den zweiten Blick mit hohem Fahrkomfort und dem guten Gefühl, beim Thema Sicherheit die modernste Präven-tionstechnik zum Einsatz zu bringen.

Wolfgang Tschakert

Neue Farboptik für das Display und

einfachere Menüführung

Der Abstandsregeltempomat wird über Lenkradtasten rechts aktiviert, der Bordrechner wird links bedient.